Höhepunkte Hesekiel

WT 01.07.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (1. Teil)

MAN schreibt das Jahr 613 v. u. Z. In Juda verkündet der Prophet Jeremia unerschrocken die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung des Landes. König Nebukadnezar von Babylon hat bereits viele Juden in die Gefangenschaft geführt, darunter auch den jungen Daniel und seine drei Gefährten, die als Diener am chaldäischen Hof eingesetzt sind. Die meisten der ins Exil weggeführten Juden befinden sich am Kebar, einem Strom „im Land der Chaldäer“ (Hesekiel 1:1-3). Jehova lässt diese Gefangenen nicht allein. Er ernennt den 30-jährigen Hesekiel zum Propheten.

Das Bibelbuch Hesekiel, das 591 v. u. Z fertiggestellt wurde, behandelt eine Zeitspanne von 22 Jahren. Hesekiel macht sehr genaue Aufzeichnungen. Er versieht seine Prophezeiungen sogar mit Tag, Monat und Jahr. Der erste Teil seiner Botschaft dreht sich um den Fall und die Zerstörung Jerusalems. Im zweiten Teil sind Urteilsverkündungen gegen umliegende Nationen enthalten, und im letzten Teil geht es um die Wiederherstellung der Anbetung Jehovas. Im Folgenden werden Höhepunkte aus Hesekiel 1:1 bis 24:27 besprochen, und es werden Visionen, Prophezeiungen und schauspielerische Darstellungen behandelt, die sich an Jerusalem erfüllen sollen.

 

„ZU EINEM WÄCHTER HABE ICH DICH . . . GEMACHT“
(Hesekiel 1:1 bis 19:14)

Nachdem Hesekiel eine ehrfurchtgebietende Vision von Jehovas Thron erhalten hat, bekommt er seinen Auftrag. Jehova sagt zu ihm: „Zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen“ (Hesekiel 3:17). Um die Belagerung Jerusalems und deren Auswirkungen vorherzusagen, soll Hesekiel zwei Szenen pantomimisch darstellen. Jehova bezieht sich auf das Land Juda, wenn er durch Hesekiel sagt: „Hier bin ich! Ich bringe über euch ein Schwert, und ich werde gewiss eure Höhen vernichten“ (Hesekiel 6:3). Zu den Bewohnern des Landes sagt er: „Der Kranz [von Unglücken] soll zu dir kommen“ (Hesekiel 7:7).

Im Jahr 612 v. u. Z. sieht sich Hesekiel in einer Vision nach Jerusalem versetzt. Er bekommt zu sehen, was in Gottes Tempel alles vor sich geht. Wirklich abscheulich! Als Jehova seine himmlischen Hinrichtungsstreitkräfte schickt (dargestellt durch „sechs Männer“), um seinen Zorn über die Abtrünnigen zum Ausdruck zu bringen, werden nur solche verschont, die ‘ein Kennzeichen an der Stirn’ erhalten haben (Hesekiel 9:2-6). Zuerst müssen jedoch „Feuerkohlen“ — Gottes feurige Botschaft der Vernichtung — über die Stadt gestreut werden (Hesekiel 10:2). Obgleich ‘Jehova auf das Haupt der Bösen ihren eigenen Weg bringen wird’, verspricht er, die aus Israel Zerstreuten wieder zurückzuführen (Hesekiel 11:17-21).

Durch Gottes Geist wird Hesekiel wieder zurück nach Chaldäa gebracht. Er stellt schauspielerisch dar, wie König Zedekia und das Volk aus Jerusalem flüchten. Falsche Propheten und Prophetinnen werden verurteilt, Götzenanbeter verstoßen. Juda wird mit einem nutzlosen Weinstock verglichen. Das Rätsel von dem Adler und dem Weinstock weist auf die bösen Folgen davon hin, dass sich Jerusalem an Ägypten um Hilfe gewandt hat. Das Rätsel endet mit dem Versprechen, dass ‘Jehova einen zarten Schössling auf einen hohen Berg verpflanzen wird’ (Hesekiel 17:22). In Juda wird es jedoch „kein Zepter zum Herrschen“ geben (Hesekiel 19:14).

 

Antworten auf biblische Fragen:

1:4-28 — Was stellt der himmlische Wagen dar?
Der Wagen stellt den himmlischen Teil der Organisation Jehovas dar, bestehend aus treuen Geistgeschöpfen. Angetrieben wird dieser Wagen von Jehovas heiligem Geist. Der Wagenlenker, Jehova, ist von unbeschreiblicher Herrlichkeit. Die von ihm ausgehende Ruhe wird durch einen wunderschönen Regenbogen veranschaulicht.

1:5-11 — Wer sind die vier lebenden Geschöpfe?
In der zweiten Vision des Wagens identifiziert Hesekiel die vier lebenden Geschöpfe mit Cheruben (Hesekiel 10:1-11; 11:22). Später beschreibt er „das Gesicht des Cherubs“ mit dem Gesicht eines Stiers (Hesekiel 10:14). Das ist sehr passend, zumal der Stier Macht und Kraft verkörpert und Cherube ja mächtige Geistgeschöpfe sind.

2:6 — Warum wird Hesekiel wiederholt „Menschensohn“ genannt?
Damit will Jehova den Propheten daran erinnern, dass er aus Fleisch und Blut ist, und damit den Unterschied zwischen dem Überbringer und dem göttlichen Quell der Botschaften hervorheben. Jesus Christus wird in den Evangelienberichten auch ungefähr 80-mal als „Menschensohn“ bezeichnet, was ganz klar zeigt, dass der Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kam und sich nicht materialisiert hatte.

2:9 bis 3:3 — Warum schmeckte dem Hesekiel die Buchrolle der Totenklagelieder süß?
Das lag an der Einstellung Hesekiels zu seinem Auftrag. Er war dankbar dafür, Jehovas Prophet zu sein.

4:1-17 — Hat Hesekiel die bevorstehende Belagerung Jerusalems wirklich schauspielerisch dargestellt?
Aus der Bitte Hesekiels, anderen Brennstoff zum Kochen benutzen zu dürfen, und aus Jehovas Zugeständnis dahin gehend ist ersichtlich, dass der Prophet die Begebenheit wirklich schauspielerisch darstellte. Für die 390 Jahre der Vergehungen des Zehnstämmereichs — von 997 v. u. Z., der Gründung der Nation, bis zur Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. — legte er sich auf die linke Seite. Für die 40 Jahre, die Juda gesündigt hatte — von 647 v. u. Z., als Jeremia zum Propheten ernannt wurde, bis 607 v. u. Z. —, legte sich Hesekiel auf die rechte Seite. Während der ganzen Zeit von 430 Tagen lebte Hesekiel von einer spärlichen Ration an Nahrung und Wasser, wodurch er prophetisch anzeigte, dass während der Belagerung Jerusalems Hunger herrschen würde.

5:1-3 — Was bedeutete der an Hesekiel gerichtete Auftrag, von dem Teil Haare, den er in den Wind streuen sollte, einige wenige zu nehmen und in seine Rocksäume einzuwickeln?
Das sollte anzeigen, dass ein Überrest nach Juda heimkehren würde, um nach der 70-jährigen Verwüstung die wahre Anbetung wieder aufzunehmen (Hesekiel 11:17-20).

17:1-24 — Wer sind die beiden großen Adler, wie werden die jungen Schösslinge einer Zeder abgerissen und wer ist der ‘zarte Schössling’, der von Jehova verpflanzt wird?
Die beiden Adler stellen die Herrscher von Babylon und Ägypten dar. Der erste Adler kommt zum Wipfel der Zeder, also zu dem Herrscher, der in der königlichen Linie Davids regiert. Dieser Adler reißt die Spitze der jungen Schösslinge ab, indem er König Jojachin von Juda durch Zedekia ersetzt. Trotz seines Treuegelübdes wendet sich Zedekia an den anderen Adler um Hilfe, den Herrscher von Ägypten, doch ohne Erfolg. Zedekia wird gefangen genommen werden und in Babylon sterben. Jehova wird ebenfalls ‘einen zarten Schössling’ abpflücken, den messianischen König. Dieser wird „auf einen hohen und erhabenen Berg“ verpflanzt, auf den himmlischen Berg Zion, wo er „zu einer majestätischen Zeder“ wird, was sich auf die Erde wirklich segensreich auswirken wird (Offenbarung 14:1).

 

Lehren für uns:

2:6-8; 3:8, 9, 18-21. Wir sollten uns von bösen Menschen weder einschüchtern lassen noch uns davon zurückhalten, ihnen Gottes Botschaft zu verkünden, durch die sie gewarnt werden. Bei Gleichgültigkeit oder Gegnerschaft müssen wir die Härte eines Diamanten aufweisen. Wir sollten jedoch darauf achten, andere nicht hart, gefühllos oder rücksichtslos zu behandeln. Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denen er predigte, und wir sollten ihn darin nachahmen (Matthäus 9:36).

3:15. Nachdem Hesekiel seinen Auftrag erhalten hatte, wohnte er in Tel-Abib. ‘Sieben Tage lang war er betäubt’, weil er die Botschaft, die er verkünden sollte, erst mal erfassen musste. Sollten wir uns nicht auch die Zeit nehmen, eifrig zu studieren und nachzusinnen, damit wir tiefe Gedanken der Bibel verstehen?

4:1 bis 5:4. Es gehörte Demut und Mut dazu, die beiden prophetischen Handlungen pantomimisch darzustellen. Auch wir sollten, so wie Hesekiel, an irgendwelche von Gott übertragene Aufgaben mutig herangehen und sie demütig ausführen.

7:4, 9; 8:18; 9:5, 10. Es braucht uns um diejenigen, über die Gott sein Strafgericht bringt, nicht leidtun und sie verdienen auch keinerlei Mitleid.

7:19. Wenn Jehova sein Urteil an diesem System der Dinge vollstreckt, wird Geld von keinerlei Nutzen sein.

8:5-18. Abtrünnigkeit führt zu geistigem Ruin. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“ (Sprüche 11:9). Es zeugt von Weisheit, wenn wir den Gedanken, man könne Abtrünnigen ruhig mal zuhören, sofort verbannen.

9:3-6. Das Kennzeichen zu empfangen — nämlich den Beweis, dass wir Gott hingegebene, getaufte Diener Gottes sind und eine christliche Persönlichkeit haben — ist fürs Überleben der ‘großen Drangsal’ unbedingt notwendig (Matthäus 24:21). Gesalbte Christen, dargestellt durch den Mann mit dem Tintenfass eines Sekretärs, gehen in dem Kennzeichnungswerk führend voran, indem sie das Königreich verkündigen und Jünger machen. Möchten wir unser Kennzeichen behalten, müssen wir sie in diesem Werk eifrig unterstützen.

12:26-28. Hesekiel sollte zu denen, die sich über seine Botschaft lustig machten, sagen: „Es wird keinen Aufschub mehr geben hinsichtlich irgendwelcher Worte von [Jehova].“ Bevor Jehova mit diesem System der Dinge aufräumt, müssen wir alles daransetzen, um anderen zu helfen, auf Jehova zu vertrauen.

14:12-23. Wir tragen selbst die Verantwortung dafür, ob wir gerettet werden oder nicht. Das kann niemand für uns tun (Römer 14:12).

18:1-29. Wir müssen die Konsequenzen für das, was wir tun, selbst tragen.

 

„IN TRÜMMER, TRÜMMER, TRÜMMER WERDE ICH ES LEGEN“
(Hesekiel 20:1 bis 24:27)

Im siebten Jahr der Gefangenschaft, im Jahr 611 v. u. Z., kommen einige ältere Israeliten zu Hesekiel, „um Jehova zu befragen“. Sie bekommen die lange Geschichte der Rebellion Israels zu hören und werden davor gewarnt, dass ‘Jehova sein Schwert ziehen wird’, und zwar gegen sie (Hesekiel 20:1; 21:3). Jehova wendet sich dann an den Vorsteher Israels (Zedekia) und sagt: „Entfern den Turban, und heb ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Das Niedrige erhöhe, und den Hohen erniedrige. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewiss niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat [Jesus Christus], und ihm will ich es geben“ (Hesekiel 21:26, 27).

Jerusalem wird wegen seiner Vergehungen angeklagt. Die Schuld Oholas (Israel) und Oholibas (Juda) wird offen dargelegt. Jehova gab Ohola bereits „in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens“ (Hesekiel 23:9). Die Verwüstung Oholibas steht bevor. Im Jahr 609 v. u. Z. beginnt die 18-monatige Belagerung Jerusalems. Wenn die Stadt schließlich eingenommen ist, werden die Juden zu sehr bestürzt sein, als dass sie trauern könnten. Hesekiel soll den Exilanten nichts von der Botschaft Gottes erzählen, bis er einen Bericht von ‘dem Entronnenen’ über die Zerstörung der Stadt erhält (Hesekiel 24:26, 27).

 

Antworten auf biblische Fragen:

21:3 — Was ist das „Schwert“, das Jehova aus seiner Scheide zieht?
Das „Schwert“, das Jehova benutzt, um sein Urteil an Jerusalem und Juda zu vollstrecken, bezieht sich auf den babylonischen König Nebukadnezar und auf seine Armee. Es könnte auch mächtige Geistgeschöpfe des himmlischen Teils der Organisation Gottes einschließen.

24:6-14 — Was stellt der Rost im Kochtopf dar?
Das belagerte Jerusalem wird als Kochtopf mit weiter Öffnung dargestellt. Der Rost darin veranschaulicht die Verderbtheit der Stadt — die Unreinheit, die Zügellosigkeit und das Blutvergießen, wofür Jerusalem verantwortlich ist. Die Unreinheit ist dermaßen groß, dass sich der Rost selbst dann nicht löst, wenn man den leeren Topf auf Kohlen stellt und stark erhitzt.

Lehren für uns:

20:1, 49. Die Reaktion der älteren Männer Israels zeigt, dass sie Hesekiels Worte mit Skepsis aufnahmen. Wir wollen niemals göttlichen Warnungen gegenüber eine skeptische Haltung einnehmen.

21:18-22. Wenn auch Nebukadnezar sich auf seine Wahrsager verließ, so war es Jehova, der dafür sorgte, dass der heidnische Herrscher gegen Jerusalem vorging. Das zeigt, dass selbst Dämonen Jehovas Urteilsvollstrecker nicht davon abhalten können, das auszuführen, was Jehova sich unabänderlich vorgenommen hat.

22:6-16. Jehova verabscheut Verleumdung, zügellosen Wandel, Machtmissbrauch und Bestechung. Wir sollten fest entschlossen sein, ein solches Fehlverhalten zu vermeiden.

23:5-49. Die politischen Bündnisse Israels und Judas führten dazu, dass sie die falsche Anbetung ihrer Verbündeten annahmen. Wir sollten uns vor weltlichen Bindungen hüten, die unseren Glauben zerstören können (Jakobus 4:4).

 

Eine Botschaft, die lebendig ist und Macht ausübt

Können wir aus den ersten 24 Kapiteln des Bibelbuchs Hesekiel nicht vieles lernen? Die darin enthaltenen Grundsätze zeigen, wie wir uns Gottes Missfallen zuziehen können, wie er uns Barmherzigkeit erweisen kann und warum wir böse Menschen warnen sollten. Die Prophezeiung in Bezug auf die Zerstörung Jerusalems stellt Jehova ganz deutlich als einen Gott dar, ‘der sein Volk Dinge hören lässt, bevor sie zu sprießen beginnen’ (Jesaja 42:9).

Prophezeiungen wie die in Hesekiel 17:22-24 und 21:26, 27 waren eine Vorschau auf die Errichtung des messianischen Königreichs im Himmel. Und bald wird diese Regierung dafür sorgen, dass Gottes Wille hier auf der Erde getan wird (Matthäus 6:9, 10). Voller Glauben und Überzeugung können wir uns auf die Segnungen des Königreichs freuen, denn „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte 2. Chronika

WT 01.12.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 2. Chronika

DAS Bibelbuch 2. Chronika beginnt in der Herrschaftszeit König Salomos in Israel. Es endet mit den Worten des persischen Königs Cyrus an die Exiljuden in Babylonien: „[Jehova] selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Jehova, sein Gott, sei mit ihm. So ziehe er hinauf [nach Jerusalem]“ (2. Chronika 36:23). Das Buch wurde von dem Priester Esra 460 v. u. Z. fertig gestellt und deckt einen Zeitraum von 500 Jahren ab — von 1037 v. u. Z. bis 537 v. u. Z.

Durch den Erlass des Cyrus können die Juden nach Jerusalem zurückkehren und dort die Anbetung Jehovas wieder einführen. Doch die langen Jahre in der Babylonischen Gefangenschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Die zurückgekehrten Juden sind mit der Geschichte ihres Volkes nicht gut vertraut. Das Buch 2. Chronika gibt ihnen einen Überblick über die Ereignisse unter der Herrschaft der Könige aus der Linie Davids. Der Bericht ist auch für uns von Interesse, weil er zeigt, wie Gehorsam gegenüber dem wahren Gott Segen einbringt und wozu Ungehorsam ihm gegenüber führt.

 

EIN KÖNIG BAUT JEHOVA EIN HAUS
(2. Chronika 1:1 bis 9:31)

Jehova erfüllt die Herzensbitte König Salomos nach Weisheit und Erkenntnis und schenkt ihm dazu Reichtum und Ehre. Der König baut Jehova in Jerusalem ein prächtiges Haus, und das Volk ist „freudig und von Herzen wohlgemut“ (2. Chronika 7:10). Salomo ist schließlich „größer an Reichtum und Weisheit als alle anderen Könige der Erde“ (2. Chronika 9:22).

Nach 40-jähriger Herrschaft über Israel ‘legt sich Salomo zu seinen Vorvätern, und Rehabeam, sein Sohn, beginnt an seiner statt zu regieren’ (2. Chronika 9:31). Esra schreibt nichts darüber, dass Salomo von der wahren Anbetung abgewichen ist. Als einzig Negatives über den König berichtet er, dass er sich viele Pferde aus Ägypten besorgte und die Tochter Pharaos heiratete. Der Chronist schildert den Bericht somit aus einer positiven Warte.

Antworten auf biblische Fragen:

2:14 — Warum wird hier etwas anderes über die Abstammung des Kunsthandwerkers Hiram gesagt als in 1. Könige 7:14?
Die Mutter Hirams hatte jemand vom Stamm Naphtali geheiratet, deshalb heißt es in 1. Könige, sie sei eine ‘verwitwete Frau vom Stamm Naphtali’. Sie selbst kam jedoch vom Stamm Dan. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie jemand aus Tyrus und Hiram war ihr gemeinsames Kind.

2:18; 8:10 — Hier heißt es, die Gesamtzahl der Bevollmächtigten, die als Aufseher beziehungsweise Vormänner über alle Arbeiter fungierten, sei 3 600 plus 250 gewesen; in 1. Könige 5:16 und 9:23 heißt es dagegen, es seien 3 300 plus 550 gewesen. Warum der Unterschied?
Das hängt wohl davon ab, nach welchen Kriterien die Bevollmächtigten unterteilt wurden. In 2. Chronika wird möglicherweise zwischen 3 600 nichtisraelitischen und 250 israelitischen Bevollmächtigten unterschieden, wohingegen in 1. Könige zwischen 3 300 Vormännern und 550 obersten Bevollmächtigten unterschieden wird. Insgesamt sind es jedoch in beiden Fällen 3 850 Bevollmächtigte.

4:2-4 — Warum stand das gegossene Meer auf Stieren?
In der Bibel sind Stiere ein Sinnbild der Kraft (Hesekiel 1:10; Offenbarung 4:6, 7). Die Stiere waren als Symbol sehr passend gewählt, denn die 12 Kupferstiere trugen das etwa 27 Tonnen schwere „Meer“. Die Anfertigung der Stiere verletzte in keiner Weise das zweite Gebot, nach dem das Anfertigen von Bildnissen zu Anbetungszwecken untersagt war (2. Mose 20:4, 5).

4:5 — Wie groß war das Fassungsvermögen des gegossenen Meeres?
Komplett gefüllt konnte das Meer dreitausend Bath-Maß oder rund 66 000 Liter fassen. Gewöhnlich wurde es jedoch nur zu zwei Dritteln gefüllt. Deshalb heißt es in 1. Könige 7:26 über das gegossene Meer: „Zweitausend Bath-Maß [44 000 Liter] fasste es gewöhnlich.“

5:4, 5, 10 — Welche Gegenstände, die ursprünglich zur Stiftshütte gehörten, kamen in Salomos Tempel?
Der einzige Gegenstand, der ursprünglich im Zelt der Zusammenkunft stand und dann in Salomos Tempel überführt wurde, war die Bundeslade. Nach dem Tempelbau kam die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem und wurde offensichtlich dort untergebracht (2. Chronika 1:3, 4).

Lehren für uns:

1:11, 12. König Salomos Bitte zeigte Jehova, dass es ihm am Herzen lag, Weisheit und Erkenntnis zu erlangen. Unsere Gebete zu Gott verraten tatsächlich, was uns am Herzen liegt. Wir tun gut daran, den Inhalt unserer Gebete zu überdenken.

6:4. Tief empfundene Wertschätzung für Jehovas liebende Güte sollte uns dazu bewegen, Jehova zu segnen, das heißt ihn voller Zuneigung und Dankbarkeit zu preisen.

6:18-21. Kein Gebäude kann Gott fassen. Dennoch sollte der Tempel als Zentrum der Anbetung Jehovas dienen. Auch die Königreichssäle der Zeugen Jehovas heute sind Zentren der wahren Anbetung für die Öffentlichkeit.

6:19, 22, 32. Jehova war für jeden da — für den König bis hin zum Kleinsten in der Nation, auch für den Ausländer, der sich in aller Aufrichtigkeit an ihn wandte (Psalm 65:2).

 

THRONFOLGE DER KÖNIGE AUS DER LINIE DAVIDS
(2. Chronika 10:1 bis 36:23)

Das Königreich Israel wird in zwei Reiche gespalten — das Zehnstämmereich im Norden und das Zweistämmereich Juda und Benjamin im Süden. Für die Priester und Leviten in ganz Israel ist die Treue gegenüber dem Königreichsbund wichtiger als nationale Interessen und sie stellen sich auf die Seite von Salomos Sohn Rehabeam. Gerade einmal 30 Jahre nach Beendigung des Tempelbaus werden alle Schätze aus dem Tempel geraubt.

Von den 19 Königen nach Rehabeam sind fünf treu, drei fangen gut an, werden dann aber untreu, und einer ändert seinen falschen Kurs. Alle anderen Herrscher tun, was böse ist in Jehovas Augen. Besonders hervorgehoben werden die Handlungen der fünf Könige, die fest auf Jehova vertrauen. Die Berichte über Hiskia, der die Tempeldienste wiederbelebte, und über Josia, der ein großes Passahfest organisierte, müssen für die Juden, denen wirklich an der Wiedereinführung der Anbetung Jehovas in Jerusalem gelegen war, ein enormer Ansporn gewesen sein.

Antworten auf biblische Fragen:

13:5 — Was ist unter einem „Salzbund“ zu verstehen?
Da Salz haltbar macht, wurde es ein Symbol für Dauerhaftigkeit und Unveränderlichkeit. Ein „Salzbund“ steht somit für eine verbindliche Abmachung.

14:2-5; 15:17 — Beseitigte König Asa alle Höhen?
Offensichtlich nicht. Vielleicht entfernte er nur die Höhen, auf denen falsche Götter angebetet wurden, aber nicht die Höhen, auf denen man Jehova anbetete. Oder es könnte sein, dass einige Höhen in einer späteren Phase der Regierung Asas wieder eingeführt wurden. Diese Höhen wurden dann unter der Herrschaft seines Sohnes Josaphat entfernt, allerdings auch hier nicht vollständig (2. Chronika 17:5, 6; 20:31-33).

15:9; 34:6 — Wie stand der Stamm Simeon zur Teilung des Königreiches Israel?
Der Stamm Simeon hatte als Erbe verschiedene Enklaven in Juda erhalten, deshalb lag sein Stammesgebiet geographisch gesehen innerhalb des Königreiches Juda und Benjamin (Josua 19:1). In religiöser und politischer Hinsicht identifizierte sich der Stamm jedoch mit dem Nordreich (1. Könige 11:30-33; 12:20-24). Aus diesem Grund wurde Simeon zum Zehnstämmereich gezählt.

16:13, 14 — Wurde Asa eingeäschert?
Nein, bei dem „außergewöhnlich großen Bestattungsbrand“ handelte es sich nicht um die Einäscherung Asas, sondern um das Verbrennen von Gewürzen. (Siehe Studienbibel, Fußnote.)

35:3 — Von wo holte Josia die heilige Bundeslade in den Tempel zurück?
Die Bibel sagt nichts darüber, ob die Bundeslade zuvor von einem der schlechten Könige weggebracht worden war oder ob Josia sie wegen der umfassenden Reparaturarbeiten im Tempel sicherheitshalber ausgelagert hatte. Die Aussage, dass Josia die Bundeslade in den Tempel zurückbringen ließ, ist die einzige geschichtliche Bezugnahme auf die Bundeslade nach der Zeit Salomos.

Lehren für uns:

13:13-18; 14:11, 12; 32:9-23. Hier lernen wir auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, sich auf Jehova zu stützen!

16:1-5, 7; 18:1-3, 28-32; 21:4-6; 22:10-12; 28:16-22. Sich mit Menschen zusammenzutun oder zu verbünden, die nicht zum Volk Jehovas gehören und nicht an Jehova glauben, hat tragische Folgen. Es ist nur klug, wenn wir uns nicht unnötig mit der Welt einlassen (Johannes 17:14, 16; Jakobus 4:4).

16:7-12; 26:16-21; 32:25, 26. Hochmut war schuld daran, dass König Asa in seinen letzten Lebensjahren Böses tat. Hochmut führte auch zu Usijas Untergang. Und vielleicht war es auch Stolz, der Hiskia dazu bewog, unklug zu handeln und den Gesandten aus Babylon seine Schätze zu zeigen (Jesaja 39:1-7). „Stolz geht einem Sturz voraus“, sagt die Bibel warnend, „und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Sprüche 16:18).

16:9. Jehova hilft allen, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist, und es ist ihm ein dringendes Anliegen, seine Kraft für sie einzusetzen.

18:12, 13, 23, 24, 27. Wir sollten über Jehova und über alles, was er vorhat, genauso mutig und offen sprechen wie Michaja.

19:1-3. Jehova sucht das Gute in uns, auch wenn wir ihm Grund geben, zornig über uns zu sein.

20:1-28. Wir können davon überzeugt sein, dass sich Jehova von uns finden lässt, wenn wir demütig bei ihm Anleitung suchen (Sprüche 15:29).

20:17. Um die ‘Rettung Jehovas zu sehen’, müssen wir uns als aktive Unterstützer des Königreiches Gottes ‘hinstellen’. Wir dürfen Angelegenheiten nicht selbst in die Hand nehmen, sondern sollten ‘stehen bleiben’ und Jehova blind vertrauen.

24:17-19; 25:14. Sowohl für Joas als auch für seinen Sohn Amazja wurde der Götzendienst zur Falle. Auch heute kann von Götzendienst eine starke Anziehungskraft ausgehen, vor allem wenn er sich im Gewand der Habsucht oder des Nationalismus verkleidet zeigt (Kolosser 3:5; Offenbarung 13:4).

32:6, 7. Wir müssen ebenfalls mutig und stark sein und für unseren geistigen Krieg die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ anlegen und weiterkämpfen (Epheser 6:11-18).

33:2-9, 12, 13, 15, 16. Echte Reue zeigt sich, wenn jemand ein falsches Verhalten aufgibt und entschlossen und bemüht ist, das Richtige zu tun. Wenn diese echte Reue vorhanden ist, kann Jehova sogar zu jemandem, der so böse war wie König Manasse, barmherzig sein.

34:1-3. Negative Umstände oder Erlebnisse in der Kindheit hindern uns nicht zwangsläufig daran, Gott kennen zu lernen und ihm zu dienen. Als Josia noch klein war, hatte eventuell sein Reue empfindender Großvater Manasse etwas positiven Einfluss auf ihn. Welcherlei positive Impulse auch immer auf Josia eingewirkt haben mögen, sie brachten irgendwann schließlich Gutes hervor. Das kann auch bei uns der Fall sein.

36:15-17. Jehova ist mitfühlend und geduldig. Doch sein Mitgefühl und seine Geduld sind nicht grenzenlos. Wer überleben möchte, wenn Jehova diesem bösen System der Dinge ein Ende setzt, muss auf das Königreichspredigtwerk gut reagieren.

36:17, 22, 23. Jehovas Wort stellt sich immer als wahr heraus (1. Könige 9:7, 8; Jeremia 25:9-11).

 

Ein Buch, das einen zum Handeln motiviert

„Josia [entfernte] all die Abscheulichkeiten aus all den Ländern, die den Söhnen Israels gehörten“, liest man in 2. Chronika 34:33, „und er veranlasste alle, die sich in Israel vorfanden, den Dienst aufzunehmen, um Jehova, ihrem Gott, zu dienen.“ Was motivierte Josia dazu? Als der Sekretär Schaphan König Josia das gerade entdeckte Buch des Gesetzes Jehovas brachte, ließ es sich der König vorlesen. Davon war er so berührt, dass er sich sein Leben lang mit großem Engagement für die reine Anbetung einsetzte.

Wenn wir Gottes Wort lesen und das, was wir lesen, gründlich durchdenken, kann uns das tief berühren. Hat uns der Bericht über die Könige aus der Linie Davids nicht angespornt, uns an denen, die auf Jehova vertraut haben, ein Beispiel zu nehmen und es nicht denen gleichzutun, die das nicht getan haben? Das Buch 2. Chronika stimuliert uns zu absoluter Treue und ausschließlicher Ergebenheit gegenüber dem wahren Gott. Seine Botschaft ist ohne Frage lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu 1. Chronika

WT 01.10.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Chronika

UNGEFÄHR 77 Jahre sind vergangen, seit die Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft in ihr Heimatland zurückgekehrt sind. Der unter Statthalter Serubbabel wieder aufgebaute Tempel steht bereits 55 Jahre. Hauptgrund für die Rückkehr der Juden ist die Wiederherstellung der wahren Anbetung in Jerusalem gewesen. Doch dem Volk fehlt der Eifer für die Anbetung Jehovas. Es benötigt dringend Ansporn, und ebendiesen Ansporn gibt das erste Buch der Chronika.

Neben den Geschlechtsregistern enthält es eine Abhandlung über die rund 40 Jahre vom Tod König Sauls bis zum Tod König Davids. Das Buch wurde wohl im Jahr 460 v. u. Z. von dem Priester Esra geschrieben. Für uns ist es von Interesse, weil es uns Einblick gibt in die Anbetung, wie sie im Tempel praktiziert wurde, und Einzelheiten über die Abstammungslinie des Messias nennt. Als Teil des inspirierten Wortes Gottes stärkt die Botschaft dieses Buches unseren Glauben und erweitert unser Bibelverständnis (Hebräer 4:12).

 

EINE BEDEUTSAME AUFLISTUNG VON NAMEN
(1. Chronika 1:1 bis 9:44)

Die detaillierten Geschlechtsregister, die Esra zusammenstellt, sind aus mindestens drei Gründen nötig: um sicherzustellen, dass nur befugte Personen in der Priesterschaft dienen; um die Stammeserbteile zu bestimmen und um die zum Messias führende Geschlechtslinie festzuhalten. Die genealogischen Aufzeichnungen sind für die Juden ein Bindeglied zu ihrer Vergangenheit und gehen zurück bis zum allerersten Menschen. Von Adam bis Noah sind es zehn Generationen und bis Abraham erneut zehn Generationen. Nach der Auflistung der Söhne Ismaels sowie der Söhne Keturas (der Nebenfrau Abrahams) und der Söhne Esaus konzentriert sich der Bericht auf die Nachkommen der 12 Söhne Israels (1. Chronika 2:1).

Über die Nachkommen Judas wird besonders ausführlich berichtet, weil sie die Linie zu König David bilden. Von Abraham bis David sind es vierzehn Generationen und bis zur Wegführung nach Babylon wiederum vierzehn (1. Chronika 1:27, 34; 2:1-15; 3:1-17; Matthäus 1:17). Anschließend listet Esra die Nachkommen der Stämme östlich des Jordan auf; danach die Geschlechterfolge der Söhne Levis (1. Chronika 5:1-24; 6:1). Schließlich folgt eine Zusammenfassung des Stammbaums einiger Stämme westlich des Jordan, außerdem eine ausführliche Abstammungslinie von Benjamin ausgehend (1. Chronika 8:1). Auch die Namen der ersten Einwohner Jerusalems nach der Babylonischen Gefangenschaft werden aufgeführt (1. Chronika 9:1-16).

Antworten auf biblische Fragen:

1:18 — Wer war der Vater von Schelach: Kainan oder Arpachschad? (Lukas 3:35, 36).
Der Vater von Schelach war Arpachschad (1. Mose 10:24; 11:12). Das Wort „Kainan“ in Lukas 3:36 ist wahrscheinlich eine Textverderbnis des Wortes „Chaldäer“. In diesem Fall könnte der Text ursprünglich gelautet haben: „Sohn des Chaldäers Arpachschad“. Oder die Namen Kainan und Arpachschad beziehen sich einfach auf ein und dieselbe Person. Interessant ist, dass die Formulierung „Sohn des Kainan“ in einigen Handschriften fehlt (Lukas 3:36, Fußnote).

2:15 — War David der siebte Sohn Isais?
Nein. Isai hatte acht Söhne, und David war der jüngste (1. Samuel 16:10, 11; 17:12). Einer der Söhne Isais starb offensichtlich kinderlos. Da er für die genealogischen Aufzeichnungen nicht weiter von Bedeutung war, ließ Esra ihn weg.

3:17 — Warum wird Schealtiel, der Sohn Jechonjas, in Lukas 3:27 als der Sohn Neris bezeichnet?
Der Vater von Schealtiel war Jechonja. Doch offensichtlich heiratete Schealtiel die Tochter Neris und wurde so dessen Schwiegersohn. Lukas bezeichnete Schealtiel deshalb als Neris Sohn, genauso wie er Joseph den Sohn Helis nannte, obwohl Heli eigentlich der Vater Marias war (Lukas 3:23).

3:17-19 — Wie waren Serubbabel, Pedaja und Schealtiel miteinander verwandt?
Serubbabel war ein Sohn Pedajas. Pedaja war ein Bruder Schealtiels. Doch manchmal bezeichnet die Bibel Serubbabel als den Sohn Schealtiels (Matthäus 1:12; Lukas 3:27). Es könnte sein, dass Pedaja gestorben war und daher Schealtiel Serubbabel aufzog. Eine andere Möglichkeit ist, dass Schealtiel kinderlos starb, Pedaja die Schwagerehe mit dessen Frau einging und Serubbabel der erste Sohn war, der aus dieser Ehe hervorging (5. Mose 25:5-10).

5:1, 2 — Was bedeutete es für Joseph, das Erstgeburtsrecht zu erhalten?
Dadurch bekam Joseph einen doppelten Anteil des Erbes (5. Mose 21:17). Er wurde also Vater zweier Stämme — Ephraim und Manasse. Die anderen Söhne Israels wurden dagegen jeweils nur Vater von einem Stamm.

Lehren für uns:

1:1 bis 9:44. Die Geschlechtsregister handeln von Menschen, die wirklich gelebt haben; das beweist, dass die gesamte wahre Anbetung nicht auf unwahren Erzählungen, sondern auf Tatsachen beruht.

4:9, 10. Jehova erhörte das innige Gebet von Jabez, der um eine friedliche Erweiterung seines Gebietes bat, damit mehr gottesfürchtige Menschen darin wohnen könnten. Wir sollten ebenfalls von Herzen um Mehrung bitten und uns eifrig im Predigtwerk einsetzen.

5:10, 18-22. Zur Zeit König Sauls besiegten die Stämme östlich des Jordan die Hagriter, obwohl die Hagriter in der Übermacht waren — sie waren mehr als doppelt so viele. Diese Stämme siegten, weil ihre tapferen Männer auf Jehova vertrauten und bei ihm Hilfe suchten. Setzen auch wir in unserem geistigen Krieg gegen eine ungeheure Übermacht unser ganzes Vertrauen auf Jehova (Epheser 6:10-17).

9:26, 27. Die levitischen Torhüter hatten ein besonderes Vertrauensamt inne. Sie besaßen die Schlüssel zu den Eingängen der heiligen Tempelbezirke. Sie waren vertrauenswürdig und öffneten die Tore zuverlässig Tag für Tag. Wir sind mit der Verantwortung betraut worden, auf die Menschen in unserem Gebiet zuzugehen und ihnen zu helfen, Jehova anzubeten. Sollten wir nicht ebenfalls so zuverlässig und vertrauenswürdig sein wie die levitischen Torhüter?

 

DAVID HERRSCHT ALS KÖNIG
(1. Chronika 10:1 bis 29:30)

Der Bericht beginnt damit, dass König Saul und drei seiner Söhne in der Schlacht gegen die Philister auf dem Berg Gilboa sterben. David, der Sohn Isais, wird König des Stammes Juda. Männer aus allen Stämmen kommen nach Hebron und machen David zum König über ganz Israel (1. Chronika 11:1-3). Kurz danach nimmt er Jerusalem ein. Später bringen die Israeliten die Bundeslade nach Jerusalem, und zwar ‘unter Jubelgeschrei und mit Hörnerklang, wobei sie auf Saiteninstrumenten und Harfen laut spielen’ (1. Chronika 15:28).

David äußert den Wunsch, für den wahren Gott ein Haus zu bauen. Dieses Privileg ist entsprechend dem Willen Jehovas allerdings Salomo vorbehalten. Jehova schließt mit David jedoch einen Bund für ein Königreich. David führt seinen Feldzug gegen Israels Feinde weiter und Jehova schenkt ihm einen Sieg nach dem anderen. Eine unerlaubte Volkszählung fordert 70 000 Todesopfer. Auf Anweisung eines Engels hin kauft David von Ornan, dem Jebusiter, eine Dreschtenne und baut dort einen Altar für Jehova. David trifft „eine große Menge Vorbereitungen“ für ein ‘überaus großartiges’ Haus, das Jehova an diesem Standort gebaut werden soll (1. Chronika 22:5). Er organisiert die Levitendienste, die in keinem anderen Bibelbuch so ausführlich beschrieben werden wie in 1. Chronika. Der König und das Volk spenden großzügig für den Tempel. Nach 40-jähriger Regentschaft stirbt David, ‘mit Tagen, Reichtum und Ehre gesättigt; und Salomo, sein Sohn, beginnt an seiner Statt zu regieren’ (1. Chronika 29:28).

Antworten auf biblische Fragen:

11:11 — Warum wird hier von 300 Erschlagenen gesprochen und nicht von 800 wie im Parallelbericht in 2. Samuel 23:8?
Jaschobeam oder Joscheb-Baschebeth gehörte zu den drei stärksten Männern Davids und war ihr Haupt. Die anderen beiden hießen Eleasar und Schamma (2. Samuel 23:8-11). Der Grund für den Unterschied in den beiden Berichten könnte sein, dass es sich um zwei verschiedene Taten desselben Mannes handelt.

11:20, 21 — Welchen Rang hatte Abischai im Vergleich zu den drei stärksten Männern Davids?
Abischai gehörte nicht zu den drei stärksten Männern im Dienst Davids. Doch wie es in 2. Samuel 23:18, 19 heißt, war er der Oberste und Ausgezeichnetste von 30 Kriegsmännern. Sein Ruf glich dem der drei stärksten Männer, weil er eine ähnlich ruhmreiche Tat vollbrachte wie Jaschobeam.

12:8 — Was ist damit gemeint, dass die Gesichter der kämpfenden Gaditer wie „Angesichter von Löwen“ waren?
Diese tapferen Männer kämpften in der Wildnis an Davids Seite. In dieser Zeit war ihr Haar sehr gewachsen und glich einer Löwenmähne.

13:5 — Was ist der „Strom Ägyptens“?
Manche denken, dass damit ein Nebenfluss des Nil gemeint ist. Im Allgemeinen verbindet man den Begriff jedoch mit dem „Wildbachtal Ägyptens“ — eine lange Schlucht, die die Südwestgrenze des Landes der Verheißung bildete (4. Mose 34:2, 5; 1. Mose 15:18).

16:30 — Was bedeutet es, sich wegen Jehova ‘vor Schmerzen zu winden’?
Das Wort „Schmerzen“ ist hier im übertragenen Sinn zu verstehen und bezieht sich auf große Ehrfurcht und Hochachtung vor Jehova.

16:1, 37-40; 21:29, 30; 22:19 — Was war mit der Bundeslade und der Stiftshütte bis zur Beendigung des Tempelbaus?
Viele Jahre lang war die Bundeslade nicht in der Stiftshütte gewesen; dann brachte sie David nach Jerusalem, wo sie in ein Zelt gestellt wurde, das David eigens dafür aufgeschlagen hatte. In diesem Zelt blieb sie auch stehen. Die Stiftshütte befand sich in Gibeon, wo der Hohe Priester Zadok und seine Brüder die vom Gesetz vorgeschriebenen Opfer darbrachten. Das blieb so, bis der Tempel in Jerusalem fertig gebaut war. Dann wurde die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem gebracht und die Bundeslade in das Allerheiligste des Tempels gestellt (1. Könige 8:4, 6).

Lehren für uns:

13:11. Wir sollten uns bei Fehlschlägen nicht ärgern und Jehova die Schuld geben, sondern die Situation analysieren und überlegen, wieso es zu dem Fehlschlag kam. David hat das ohne Frage so gemacht. Er lernte aus seinem Fehler und konnte die Bundeslade später auf die richtige Weise nach Jerusalem bringen.

14:10, 13-16; 22:17-19. Wir sollten uns vor jedem Schritt, der sich auf unser Leben als Christ auswirkt, im Gebet an Jehova wenden und uns von ihm die Richtung weisen lassen.

16:23-29. Die Anbetung Jehovas sollte unsere größte Sorge im Leben sein.

18:3. Jehova hält alle seine Versprechen. Durch David löste er das Versprechen ein, Abrahams Samen das ganze Land Kanaan zu geben, das sich „von dem Strom Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat“, erstreckte (1. Mose 15:18; 1. Chronika 13:5).

21:13-15. Jehova befahl dem Engel, die Plage zu beenden, denn er fühlt mit, wenn sein Volk leidet. Ja, „sehr viele sind seiner Erbarmungen“.

22:5, 9; 29:3-5, 14-16. David hatte zwar nicht den Auftrag erhalten, einen Tempel für Jehova zu bauen, aber er zeigte sich sehr großzügig. Wieso? Weil er sich bewusst war, dass er alles, was er erworben hatte, Jehovas Güte verdankte. Dankbarkeit sollte auch uns zu Großzügigkeit motivieren.

24:7-18. Die 24 priesterlichen Abteilungen, die David ins Leben rief, gab es auch, als Jehovas Engel Sacharja erschien und ihm die Geburt eines Sohnes — Johannes der Täufer — ankündigte. Sacharja gehörte zu der „Abteilung Abijas“ und war damals gerade an der Reihe, im Tempel zu dienen (Lukas 1:5, 8, 9). Die wahre Anbetung hat mit historischen Personen und nicht mit mythologischen Figuren zu tun. Unsere loyale Zusammenarbeit mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ im Rahmen der gut organisierten Anbetung Jehovas bringt uns auch heute Segen ein (Matthäus 24:45).

Jehova mit „einer Seele voller Lust“ dienen

In 1. Chronika geht es nicht nur um Geschlechtsregister. Das Bibelbuch erzählt außerdem davon, wie David die Bundeslade nach Jerusalem brachte, von seinen großen Siegen, von den Vorbereitungen für den Tempelbau und von der Einteilung der Priesterabteilungen für den Dienst im Tempel. Was Esra in 1. Chronika schriftlich festhielt, muss den Israeliten viel gegeben und ihren Eifer für Jehovas Anbetung im Tempel erneuert haben.

David ist ein großartiges Beispiel dafür, Jehovas Anbetung obenan zu stellen. Es ging ihm nicht um besondere Vorrechte, sondern er wollte nur Gottes Willen tun. Der Ansporn für uns: Folgen wir Davids Rat, Jehova „mit ungeteiltem Herzen und einer Seele voller Lust“ zu dienen (1. Chronika 28:9).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Jeremia

WT 15.03.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Jeremia

WIE schockiert müssen Jeremias Landsleute gewesen sein, als sie hörten, welche Katastrophen er ihnen ankündigte! Der herrliche Tempel — seit über drei Jahrhunderten ein Zentrum der wahren Anbetung — sollte völlig niedergebrannt werden. Die Stadt Jerusalem und das Land Juda würden veröden, ihre Bewohner als Gefangene weggeführt werden. Diese und andere Gerichtsbotschaften sind im zweitlängsten Buch der Bibel aufgezeichnet, im Buch Jeremia. Es berichtet auch von Jeremias persönlichen Erlebnissen während der 67 Jahre seines treuen Dienstes als Prophet. Der Inhalt des Buches ist nicht chronologisch angeordnet, sondern thematisch.

Welche Bedeutung hat das Buch Jeremia für uns? Seine erfüllten Prophezeiungen vertiefen unseren Glauben an Jehova als denjenigen, der seine Versprechen hält (Jesaja 55:10, 11). Das prophetische Wirken Jeremias und die Reaktion der Menschen auf seine Botschaft haben Parallelen in der Gegenwart (1. Korinther 10:11). Zudem unterstreicht der Bericht über Jehovas Handlungsweise mit seinem Volk die Eigenschaften Gottes und sollte uns sehr nachdenklich machen (Hebräer 4:12).

 

„ZWEIFACH SCHLECHTES HAT MEIN VOLK GETAN“
(Jeremia 1:1 bis 20:18)

Jeremia wird im 13. Regierungsjahr des judäischen Königs Josia als Prophet beauftragt, 40 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. (Jeremia 1:1, 2). In den verbleibenden 18 Jahren der Regentschaft Josias stellen Jeremias Botschaften vor allem die Schlechtigkeit Judas bloß und verkündigen Jehovas Strafgericht. „Ich will Jerusalem zu Steinhaufen machen“, spricht Jehova, „und die Städte Judas werde ich zu einer wüsten Einöde machen, ohne Bewohner“ (Jeremia 9:11). Warum? „Denn zweifach Schlechtes hat mein Volk getan“ (Jeremia 2:13).

Die Botschaft besagt auch, dass ein reumütiger Überrest zurückkehren wird (Jeremia 3:14-18; 12:14, 15; 16:14-21). Dennoch wird der Überbringer der Botschaft nicht gut aufgenommen. „Der führende Beauftragte im Haus Jehovas“ schlägt Jeremia und legt ihn über Nacht in den Stock (Jeremia 20:1-3).

Antworten auf biblische Fragen:

1:11, 12 — Warum wird das Wachen Jehovas über sein Wort mit einem „Mandelbaumschössling“ in Verbindung gebracht?
Der Mandelbaum ist „einer der ersten blühenden Bäume im Frühling“ (Vers 11, Fußnote). Im übertragenen Sinn machte sich Jehova täglich früh auf und sandte seine Propheten, um sein Volk vor dem Gericht zu warnen, und er ‘wachte ständig’, bis es sich erfüllte (Jeremia 7:25).

2:10, 11 — Was war am Verhalten der untreuen Israeliten so ungewöhnlich?
Die heidnischen Nationen von Kittim im Westen bis nach Kedar im Osten wandten sich nicht nur ihren eigenen Gottheiten, sondern auch den Göttern anderer Nationen zu, doch die eigenen gänzlich gegen fremde Götter auszutauschen war völlig undenkbar. Die Israeliten dagegen verließen Jehova und tauschten die Herrlichkeit des lebendigen Gottes gegen leblose Götzen aus.

3:11-22; 11:10-12, 17 — Warum schloss Jeremia das Zehnstämmereich im Norden in seine Ankündigungen ein, obwohl Samaria schon 740 v. u. Z. gefallen war?
Weil die Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. ein Ausdruck des Strafgerichts Jehovas nicht allein über Juda, sondern über die ganze Nation Israel war (Hesekiel 9:9, 10). Außerdem wurden die Interessen des Zehnstämmereiches selbst nach dessen Fall in Jerusalem vertreten, denn die Botschaft der Propheten Gottes bezog die Israeliten auch weiterhin mit ein.

4:3, 4 — Was bedeutet dieses Gebot?
Treulose Juden mussten sozusagen den Boden ihres Herzens vorbereiten, erweichen und reinigen. Sie mussten „die Vorhaut“ ihres Herzens entfernen, das heißt sich von unreinen Gedanken, Gefühlen und Beweggründen trennen (Jeremia 9:25, 26; Apostelgeschichte 7:51). Das erforderte eine Änderung der Lebensweise — nicht länger Schlechtes zu tun, sondern das, was Gottes Segen eintrug.

4:10; 15:18 — In welchem Sinn hat Jehova sein rebellisches Volk getäuscht?
Zur Zeit Jeremias gab es Propheten, die ‘in Falschheit prophezeiten’ (Jeremia 5:31; 20:6; 23:16, 17, 25-28, 32). Jehova hinderte sie nicht daran, irreführende Botschaften zu verkünden.

16:16 — In welchem Sinn sendet Jehova „nach vielen Fischern“ und „nach vielen Jägern“?
Damit könnte das Aussenden feindlicher Heere gemeint sein, die nach untreuen Juden suchten, an denen Jehova Gericht üben würde. Angesichts der Aussage in Jeremia 16:15 könnte der Vers jedoch auch auf die Suche nach den reumütigen Israeliten anspielen.

20:7 — Auf welche Weise gebrauchte Jehova seine Stärke gegen Jeremia und betörte ihn?
Jeremia überbrachte die Urteilssprüche Jehovas und wurde mit Gleichgültigkeit, Ablehnung und Verfolgung konfrontiert; vielleicht hatte er das Gefühl, am Ende seiner Kräfte zu sein. Doch Jehova ließ seine Stärke gegen solche Gefühle wirksam werden und gab Jeremia die Kraft, weiterzumachen. Somit betörte Jehova Jeremia, indem er ihn dazu gebrauchte, etwas zu vollbringen, was der Prophet sich selbst nicht zugetraut hätte.

Lehren für uns:

1:8. Manchmal befreit Jehova sein Volk aus Verfolgung, indem er vielleicht unvoreingenommene Richter auftreten lässt oder gegnerische Amtspersonen durch vernünftigere ersetzt. Auch gibt er seinen Dienern Kraft, auszuharren (1. Korinther 10:13).

2:13, 18. Die untreuen Israeliten taten zweifach Schlechtes. Sie verließen Jehova, den zuverlässigen Quell des Segens, der Leitung und des Schutzes. Und sie hieben sich sozusagen eigene Zisternen aus, indem sie versuchten, Militärbündnisse mit Ägypten und Assyrien einzugehen. Wer heute dem wahren Gott den Rücken kehrt, um sich menschlichen Philosophien, Theorien und weltlicher Politik zuzuwenden, tauscht „den Quell lebendigen Wassers“ gegen „zerbrochene Zisternen“ aus.

6:16. Jehova mahnte sein rebellisches Volk, innezuhalten, eine Selbstprüfung vorzunehmen und auf die „Pfade“ ihrer treuen Vorväter zurückzukehren. Sollten wir uns nicht ebenfalls von Zeit zu Zeit vergewissern, ob wir unseren Lebenswandel wirklich so führen, wie Jehova es möchte?

7:1-15. Lediglich auf den Tempel zu vertrauen, als gehe von diesem eine Art schützender Zauber aus, rettete die Juden nicht. Wir sollten durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen (2. Korinther 5:7).

15:16, 17. Wie Jeremia können auch wir gegen Entmutigung kämpfen. Freude am tiefgründigen Bibelstudium, Jehovas Namen im Predigtwerk zu preisen und schlechte Gesellschaft zu meiden ist uns dabei eine Hilfe.

17:1, 2. Jehova hatte wegen der Sünden des Volkes kein Gefallen an dessen Opfern. Sittliche Unreinheit macht unsere Opfer des Lobpreises unannehmbar.

17:5-8. Wir vertrauen Menschen und Institutionen nur in dem Maß, wie sie in Übereinstimmung mit Gottes Willen und göttlichen Grundsätzen handeln. Was beispielsweise Rettung, echten Frieden und Sicherheit betrifft, tun wir gut daran, allein auf Jehova zu vertrauen (Psalm 146:3).

20:8-11. Wir sollten niemals zulassen, dass Gleichgültigkeit, Widerstand oder Verfolgung uns daran hindern, eifrig das Königreich zu verkündigen (Jakobus 5:10, 11).

 

„BRINGT EUREN HALS UNTER DAS JOCH
DES KÖNIGS VON BABYLON“
(Jeremia 21:1 bis 51:64)

Jeremia verkündet nicht nur den letzten vier Königen von Juda Gerichtsbotschaften, sondern wendet sich auch gegen falsche Propheten, verantwortungslose Hirten und korrupte Priester. Mit Bezug auf den treuen Überrest — veranschaulicht durch gute Feigen — spricht Jehova: „Ich will mein Auge auf gute Weise auf sie richten“ (Jeremia 24:5, 6). Drei Prophezeiungen in Kapitel 25 fassen Gerichtsurteile zusammen, die in späteren Kapiteln näher erklärt werden.

Die Priester und die Propheten intrigieren gegen Jeremia, um ihn zu Tode zu bringen. Seine Botschaft lautet, dass sie dem König von Babylon dienen müssen. Zu König Zedekia sagt Jeremia: „Bringt euren Hals unter das Joch des Königs von Babylon“ (Jeremia 27:12). Doch „der Israel zerstreut, wird es selbst zusammenbringen“ (Jeremia 31:10). Die Rechabiter erhalten ein verdientes Versprechen. Jeremia wird „im Wachthof in Gewahrsam“ gesetzt (Jeremia 37:21). Jerusalem ist zerstört und die meisten seiner Bewohner gehen in Gefangenschaft. Unter den Zurückgebliebenen sind Jeremia und sein Schreiber Baruch. Entgegen Jeremias Warnung gehen diese verängstigten Menschen nach Ägypten. Die Kapitel 46 bis 51 enthalten die Aussprüche Jeremias gegen die Nationen.

Antworten auf biblische Fragen:

22:30 — Wurde durch diesen Erlass der Anspruch Jesu auf den Thron Davids aufgehoben? (Matthäus 1:1, 11).
Nein. Der Erlass hinderte die Nachkommen Jojachins daran, „auf dem Thron Davids zu sitzen . . . in Juda“. Jesus sollte vom Himmel aus regieren, nicht von einem Thron im Land Juda aus.

23:33 — Was ist „die Last Jehovas“?
Einerseits waren die gewichtigen Worte des Propheten über die Zerstörung Jerusalems für seine Landsleute eine Last. Andererseits wurde das unempfängliche Volk für Jehova zu solch einer Bürde, dass er es verwerfen würde. Entsprechend ist die biblische Botschaft über die kommende Vernichtung der Christenheit für diese eine Last, und diejenigen, die der Botschaft keine Beachtung schenken, sind für Gott eine Bürde.

31:33 — Wann ist Gottes Gesetz ins Herz geschrieben?
Man kann sagen, dass Gottes Gesetz in jemandes Herz geschrieben ist, wenn er den innigen Wunsch verspürt, Jehovas Willen zu tun.

32:10-15 — Warum wurde ein einziger Handel durch zwei Urkunden dokumentiert?
Den Inhalt der unversiegelten Urkunde konnte man einsehen. Bei Bedarf konnte das versiegelte Exemplar die Genauigkeit der offenen Urkunde bestätigen. Indem Jeremia sogar bei einem Geschäft mit einem Verwandten und Glaubensbruder vernünftige rechtliche Erfordernisse berücksichtigte, hinterließ er heutigen Christen ein gutes Beispiel.

33:23, 24 — Von welchen „beiden Familien“ ist hier die Rede?
Es handelt sich um die königliche Familie aus der Linie König Davids und um die priesterliche Familie der Nachkommen Aarons. Als Jerusalem und der Tempel Jehovas zerstört wurden, sah es so aus, als habe Jehova diese beiden Familien verworfen und würde weder länger ein Königtum über die Erde ausüben noch seine Anbetung wiederherstellen.

46:22 — Warum wird die Stimme Ägyptens mit der einer Schlange verglichen?
Das könnte sich auf einen zischenden Rückzug beziehen oder auf eine katastrophale nationale Demütigung. Die Analogie zeigt außerdem, wie wenig es den ägyptischen Pharaonen nutzte, auf ihrem Kopfschmuck eine Darstellung der „heiligen“ Schlange zu tragen, um den vermeintlichen Schutz der Schlangengöttin Uatchit zu erlangen.

Lehren für uns:

21:8, 9; 38:19. Den reuelosen Bewohnern Jerusalems, die eigentlich den Tod verdienten, gab Jehova sogar noch in letzter Minute eine Chance. Ja, „viele sind seiner Erbarmungen“ (2. Samuel 24:14; Psalm 119:156).

31:34. Wie tröstlich ist es, zu wissen, dass sich Jehova die Sünden derjenigen, denen er vergibt, weder in den Sinn zurückruft noch später gegen sie vorgeht.

38:7-13; 39:15-18. Jehova vergisst unseren treuen Dienst nicht, der einschließt, ‘den Heiligen zu dienen’ (Hebräer 6:10).

45:4, 5. Wie in den letzten Tagen Judas ist es auch in den „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge nicht an der Zeit, nach „großen Dingen“ zu suchen, wie Reichtum, Berühmtheit oder materielle Sicherheit (2. Timotheus 3:1; 1. Johannes 2:17).

 

JERUSALEM IN FLAMMEN
(Jeremia 52:1-34)

Es ist das Jahr 607 v. u. Z., das 11. Regierungsjahr König Zedekias. Seit 18 Monaten wird Jerusalem von Nebukadnezar, dem König von Babylon, belagert. Im 19. Regierungsjahr Nebukadnezars, am siebten Tag des fünften Monats, kommt Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Jerusalem (2. Könige 25:8). Möglicherweise erkundet er von seinem Lager vor der Stadtmauer aus die Situation und plant das weitere Vorgehen. Drei Tage später, am zehnten Tag des Monats, rückt er in Jerusalem ein und setzt die Stadt in Flammen (Jeremia 52:12, 13).

Jeremia liefert einen präzisen Bericht über den Fall Jerusalems. Seine Beschreibung ist die Basis für die Totenklage und die Wehklage, die in dichterischer Form das Bibelbuch Klagelieder bilden.

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Klagelieder

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Klagelieder

DER Prophet Jeremia erlebt, wie sich die Gerichtsbotschaft erfüllt, die er 40 Jahre lang verkündet hat. Wie fühlt er sich, als er mit ansieht, wie seine geliebte Stadt zerstört wird? In der Septuaginta heißt es in der Einleitung zum Buch Klagelieder, „dass sich Jeremia weinend setzte und dieses Klagelied über Jerusalem klagte“. Eineinhalb Jahre hat die Belagerung Jerusalems gedauert, und nun wird die Stadt niedergebrannt. Als Jeremia im Jahr 607 v. u. Z. die Klagelieder verfasst, sind all die Eindrücke bei ihm noch ganz frisch. Daher wirkt sein quälender Schmerz in den Liedern sehr lebensnah (Jeremia 52:3-5, 12-14). Keine andere Stadt in der Geschichte ist mit so bewegenden und herzergreifenden Worten betrauert worden wie Jerusalem.

Das Buch Klagelieder setzt sich aus fünf lyrischen Gedichten zusammen: Die ersten vier sind Wehklagen und das fünfte ist ein Bittgebet. Bei den ersten vier Liedern handelt es sich um Akrostichen, das heißt, jeder Vers beginnt der Reihe nach mit einem der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets. Das fünfte Lied hat zwar entsprechend der Zahl der Buchstaben des hebräischen Alphabets 22 Verse, es ist aber nicht alphabetisch angeordnet (Klagelieder 5:1, Fußnote).

‘MEINE AUGEN SIND IN TRÄNEN VERGANGEN’
(Klagelieder 1:1 bis 2:22)

„O wie ist es gekommen, dass sie einsam sitzt, die Stadt, die an Volk so zahlreich war! Wie ist sie einer Witwe gleich geworden, sie, die volkreich war unter den Nationen! Wie ist sie, die eine Fürstin war inmitten der Gerichtsbezirke, zwangsarbeitspflichtig geworden!“ So beginnt Jeremia seine Wehklage über Jerusalem. Der Prophet nennt auch den Grund für das Unglück: ‘Jehova selbst hat sie in Kummer gebracht wegen der Menge ihrer Übertretungen’ (Klagelieder 1:1, 5).

Wie eine Witwe, die Mann und Kinder verloren hat, fragt die Stadt Jerusalem: „Gibt es irgendeinen Schmerz gleich meinem Schmerz?“ Was ihre Feinde betrifft, so bittet sie Gott: „Lass all ihre Schlechtigkeit vor dich kommen, und verfahre streng mit ihnen, so wie du mit mir streng verfahren bist wegen all meiner Übertretungen. Denn meiner Seufzer sind viele, und mein Herz ist krank“ (Klagelieder 1:12, 22).

Todunglücklich sagt Jeremia: „In der Glut des Zorns hat . . . [Jehova] jedes Horn Israels abgehauen. Er hat seine rechte Hand vor dem Feind zurückgewandt, und in Jakob brennt er weiterhin wie ein flammendes Feuer, das ringsum verzehrt hat.“ Sein tiefer Schmerz spiegelt sich in der Wehklage wider: „Meine Augen sind in lauter Tränen vergangen. Meine Eingeweide sind in Gärung. Zur Erde verschüttet ist meine Leber.“ Auch alle, die vorübergehen, fragen ungläubig: „Ist das die Stadt, von der man zu sagen pflegte: ‚Sie ist der Schönheit Vollkommenheit, ein Frohlocken für die ganze Erde‘?“ (Klagelieder 2:3, 11, 15).

Antworten auf biblische Fragen:

1:15 — Inwiefern hat Jehova „die wahre Weinkelter getreten, die der Jungfrau, der Tochter Juda, gehört“?
Als die Babylonier die Stadt, die als Jungfrau bezeichnet wird, zerstörten, vergossen sie dermaßen viel Blut, dass sich das mit dem Pressen von Trauben in einer Kelter vergleichen ließ. Jehova hatte die Zerstörung vorausgesagt und zugelassen. Daher kann man sagen, er habe ‘die Weinkelter getreten’.

2:1 — Wie wurde ‘die Schönheit Israels vom Himmel auf die Erde hinabgeworfen’?
Da „die Himmel höher sind als die Erde“, drückt ein ‘Hinabwerfen vom Himmel auf die Erde’ mitunter aus, dass etwas Erhöhtes erniedrigt wird. „Die Schönheit Israels“ — die glanzvolle Pracht, die mit Jehovas Wohlwollen auf Israel ruhte — wurde mit der Zerstörung Jerusalems und der Verwüstung Judas hinabgeworfen (Jesaja 55:9).

2:1, 6 — Was ist Jehovas „Schemel“ und seine „Hütte“?
Einst sagte der Psalmist: „Lasst uns in seine großartige Wohnstätte kommen; beugen wir uns nieder am Schemel seiner Füße“ (Psalm 132:7). Mit dem „Schemel“ aus Klagelieder 2:1 ist also Jehovas Haus der Anbetung gemeint, der Tempel. Die Babylonier verbrannten „das Haus Jehovas“, als wäre es bloß eine Hütte oder eine Gartenlaube (Jeremia 52:12, 13).

2:16, 17 — Sollte der 16. Vers nicht mit dem hebräischen Buchstaben Ain beginnen und der 17. nach der Reihenfolge im hebräischen Alphabet mit Pe?
In der Regel hielten sich die inspirierten Schreiber an die alphabetische Reihenfolge, wenn sie Gedichte in diesem Stil verfassten, allerdings nicht, wenn es auf Kosten der Natürlichkeit ging und gekünstelt klang. Ihnen war der gedankliche Inhalt wichtiger als das Festhalten an der dichterischen Form, die schlicht als Gedächtnisstütze diente. Im dritten und vierten Lied sind diese Buchstaben ebenfalls vertauscht (Klagelieder 3:46, 49; 4:16, 17).

2:17 — Was genau hatte Jehova „gesagt“ und in Verbindung mit Jerusalem vollbracht?
Hier wird offenbar auf 3. Mose 26:17 Bezug genommen. Dort steht: „Ich werde tatsächlich mein Angesicht gegen euch richten, und ihr werdet vor euren Feinden zweifellos eine Niederlage erleiden; und die, die euch hassen, werden euch einfach niedertreten, und ihr werdet bestimmt fliehen, wenn keiner euch nachjagt.“

Lehren für uns:

1:1-9. Des Nachts weint die Stadt Jerusalem heftig; ihre Tränen sind auf ihren Wangen. Ihre Tore sind verödet; ihre Priester seufzen. Ihre Jungfrauen sind tief betrübt; sie selbst verspürt Bitterkeit. Warum? Weil Jerusalem offenkundige Sünde begangen hat. Ihre Unreinheit ist an ihren Rocksäumen. Mit einer Übertretung stellen sich keine Freuden ein, sondern Tränen, Seufzen und Bitterkeit.

1:18. Wenn Jehova Übertreter bestraft, geht er dabei stets völlig gerecht vor.

2:20. Die Israeliten waren davor gewarnt worden, dass, falls sie der Stimme Jehovas nicht gehorchten, Flüche über sie kommen und sie ‘das Fleisch ihrer Söhne und ihrer Töchter essen’ würden (5. Mose 28:15, 45, 53). Einen Kurs des Ungehorsams gegenüber Gott einzuschlagen ist wirklich unklug!

„ZU MEINER ERLEICHTERUNG VERBIRG DEIN OHR NICHT“
(Klagelieder 3:1 bis 5:22)

Im dritten Kapitel der Klagelieder wird das Volk Israel als „der kräftige Mann“ bezeichnet. Trotz des Unglücks, das dieser Mann erlebt, singt er: „Gut ist Jehova gegen den, der auf ihn hofft, gegen die Seele, die ihn ständig sucht.“
Er fleht den wahren Gott an: „Meine Stimme sollst du hören. Zu meiner Erleichterung verbirg dein Ohr nicht vor meinem Hilferuf.“ Er bittet Jehova, auf das Schmähen der Feinde zu reagieren: „Du wirst ihnen ihre Handlungsweise zurückerstatten, o Jehova, gemäß dem Werk ihrer Hände“ (Klagelieder 3:1, 25, 56, 64).

Jeremia bringt seine Gefühle wegen der schrecklichen Folgen der eineinhalbjährigen Belagerung Jerusalems offen zum Ausdruck und sagt klagend: „Die Strafe für die Vergehung der Tochter meines Volkes wird auch größer als die Strafe für die Sünde Sodoms, das wie in einem Augenblick umgekehrt wurde und dem sich keine Hände hilfreich zuwandten.“ Dann fügt er hinzu: „Besser ist es den vom Schwert Erschlagenen ergangen als den durch Hunger Hingestreckten, weil diese hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Ertrag des freien Feldes“ (Klagelieder 4:6, 9).

Das fünfte Gedicht stellt die Bewohner Jerusalems als die Sprechenden dar. Sie sagen: „Gedenke, o Jehova, dessen, was uns widerfahren ist. Schau doch, und sieh unsere Schmach!“ Sie zählen auf, was sie alles erleiden, und bitten dann: „O Jehova, auf unabsehbare Zeit wirst du auf dem Thron sitzen. Dein Thron währt Generation um Generation. Führe uns zurück, o Jehova, zu dir, und wir wollen zurückkehren. Bringe uns neue Tage wie vor alters“ (Klagelieder 5:1, 19, 21).

Antworten auf biblische Fragen:

3:16 — Worauf spielt die Aussage an: „An Kies lässt er meine Zähne zerbrechen“?
Laut einem Nachschlagewerk waren die Juden auf dem Weg nach Babylon gezwungen, ihr Brot in Erdmulden zu backen, weshalb es dann Kies oder Sand enthielt. Beim Essen des Brotes konnte man sich schon ein Stück vom Zahn abbrechen.

4:3, 10 — Wieso vergleicht Jeremia ‘die Tochter seines Volkes’ mit ‘Straußen in der Wildnis’?
Die Straußenhenne „behandelt ihre Söhne tatsächlich hart, als gehörten sie nicht ihr“, so steht es in Hiob 39:16. Zum Beispiel macht sie sich, wenn die Küken geschlüpft sind, mit anderen Hennen davon und überlässt die Sorge um die Jungen dem Hahn. Und wenn Gefahr droht? Dann flüchten Hahn und Henne vom Nest und lassen die Kleinen im Stich. Während der Belagerung durch die Babylonier wurde die Hungersnot in Jerusalem so schwer, dass Mütter, die normalerweise mitfühlend sind, mit ihren Kindern grausam umgingen — wie Strauße in der Wildnis. Das unterschied sich völlig von der mütterlichen Fürsorge von Schakalen.

5:7 — Zieht Jehova jemanden für die Vergehen seiner Vorväter zur Rechenschaft?
Nein. Jehova bestraft niemanden direkt für Sünden, die seine Vorfahren begangen haben. In der Bibel heißt es: ‘Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen’ (Römer 14:12). Allerdings können weitreichende Konsequenzen begangener Fehler auch spätere Generationen noch zu spüren bekommen. Die Israeliten in alter Zeit wandten sich zum Beispiel dem Götzendienst zu. Dadurch wurde es selbst den treuen Israeliten späterer Zeiten schwer gemacht, auf dem rechten Weg zu bleiben (2. Mose 20:5).

Lehren für uns:

3:8, 43, 44. Während des Unglücks, das über Jerusalem kam, reagierte Jehova nicht auf die Hilferufe der Einwohner. Warum nicht? Weil sie ungehorsam waren und reuelos blieben. Wenn wir möchten, dass Jehova unsere Gebete erhört, dann müssen wir ihm gehorchen (Sprüche 28:9).

3:20. Jehova, ‘der Höchste über die ganze Erde’, ist so erhaben, dass er sich herabneigen muss, um „auf Himmel und Erde zu schauen“ (Psalm 83:18; 113:6). Dennoch stand für Jeremia außer Frage, dass der Allmächtige gern bereit ist, sich tief über Menschen zu beugen, sich also auf ihre Ebene zu begeben, um ihnen Mut zu machen. Wir können froh und dankbar sein, dass der wahre Gott nicht nur allmächtig und allweise ist, sondern auch demütig!

3:21-26, 28-33. Wie können wir durchhalten, selbst wenn wir schweres Leid erleben? Jeremia weiß es: Wir dürfen nie vergessen, wie viel Jehova in seiner liebenden Güte für uns tut und wie oft er sich unser erbarmt. An noch etwas sollten wir denken: Schon allein die Tatsache, dass wir am Leben sind, ist Grund genug, die Hoffnung nicht aufzugeben. Wir müssen geduldig sein und still auf unseren Retter Jehova warten, ohne zu jammern. Auch gilt es, den „Mund direkt in den Staub“ zu legen, das heißt demütig eine schwere Belastung auf sich zu nehmen, weil man weiß, dass es immer aus gutem Grund geschieht, wenn Gott etwas zulässt.

3:27. Glaubenserprobungen können für einen Jugendlichen bedeuten, dass er schwierige Situationen und Spott auszuhalten hat. Doch ist es ‘gut für einen kräftigen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trägt’. Warum ist das gut? Wer schon in der Jugend mit einem Joch des Leidens umzugehen lernt, ist auf Schwierigkeiten später im Leben besser vorbereitet.

3:39-42. Uns ‘in Klagen zu ergehen’, wenn wir wegen Sünden leiden, ist unklug. Statt zu jammern, weil wir die Folgen eines verkehrten Verhaltens zu tragen haben, „erkunden wir doch unsere Wege und erforschen sie, und kehren wir doch um, ja zu Jehova“. Das Klügste ist, zu bereuen und uns zu korrigieren.

Lernen, auf Jehova zu vertrauen

Das Bibelbuch Klagelieder macht klar, wie Jehova Jerusalem und das Land Juda sah, als die Babylonier die Stadt niedergebrannt und das Land verwüstet hatten. Jehova beurteilte die Lage so, dass das Volk selbst schuld war an seinem Unglück, was auch an den niedergeschriebenen Schuldbekenntnissen zu erkennen ist. Die inspirierten Lieder enthalten außerdem Texte, die ein Hoffen auf Jehova ausdrücken sowie den Wunsch, den rechten Weg einzuschlagen. Die Mehrheit der Menschen in den Tagen Jeremias dachte zwar nicht so, aber Jeremia und ein reuevoller Überrest schon.

Aus Jehovas Einschätzung der Lage Jerusalems, die in dem Buch Klagelieder zum Ausdruck kommt, können wir zweierlei lernen: Die Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung Judas dienen als Warnung davor, den göttlichen Willen zu ignorieren, und mahnen geradezu zum Gehorsam gegenüber Jehova (1. Korinther 10:11). Und aus dem Beispiel Jeremias lässt sich etwas ableiten (Römer 15:4). Selbst in einer scheinbar hoffnungslosen Lage verlässt sich der tief betrübte Prophet darauf, dass Jehova für Rettung sorgt. Es ist für uns ebenfalls unabdingbar, in allem völlig auf Jehova und sein Wort zu vertrauen und ihn zu unserer Feste zu machen! (Hebräer 4:12).

Jule | 09.09.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Quellen für die Wiederholungsfragen zur TPS – August 2011

1. Wieso ist Gottes liebende Güte „besser als Leben“? (Ps. 63:3) (w01 15. 10. S. 15 Abs. 17).
(Psalm 63:3) Denn deine liebende Güte ist besser als Leben, Meine Lippen, sie werden dich loben.

17 Wie wichtig ist dir Gottes Liebe? Empfindest du wie David, der schrieb: „Denn deine liebende Güte ist besser als Leben, meine Lippen, sie werden dich loben. So werde ich dich segnen zeit meines Lebens; in deinem Namen werde ich meine Handflächen erheben“ (Psalm 63:3, 4). Ja, hat das Leben in der heutigen Welt irgend etwas zu bieten, das besser wäre, als Gottes Liebe und seine loyale Freundschaft zu genießen? Ist es beispielsweise besser, eine lohnende weltliche Laufbahn einzuschlagen, als den Herzensfrieden und das Glück zu besitzen, die sich aus einem engen Verhältnis zu Gott ergeben? (Lukas 12:15). Manche Christen standen vor der Wahl, Jehova zu verleugnen oder zu sterben. So erging es etlichen Zeugen Jehovas in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs. Von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, entschieden sich alle unsere Glaubensbrüder, in Gottes Liebe zu bleiben und dafür nötigenfalls auch den Tod auf sich zu nehmen. Wer loyal in Gottes Liebe bleibt, kann darauf vertrauen, von Gott ewiges Leben zu erhalten — und das kann uns die Welt nicht bieten (Markus 8:34-36). Aber es geht noch um weit mehr als um eine ewige Zukunft.

2. Was verrät Psalm 70 über David? (w08 15. 9. S. 4 Abs. 4).

4 Was verrät Psalm 70 über David? Obwohl er sich Feinden gegenübersah, die fest entschlossen waren, ihn umzubringen, nahm er die Sache nicht selbst in die Hand. Stattdessen vertraute er darauf, dass sich Jehova zu seiner Zeit und auf seine Weise um die Gegner kümmern würde (1. Sam. 26:10). David ließ sich nicht von seiner Überzeugung abbringen, dass Jehova denen, die ihn suchen, hilft und sie befreit (Heb. 11:6). Aus Davids Sicht hatten solche wahren Anbeter Gottes allen Grund, sich zu freuen und Jehova zu preisen, also anderen von seiner Größe zu erzählen (Ps. 5:11; 35:27).

3. Wovor werden wir in Psalm 75:5 gewarnt? (w06 15. 7. S. 11 Abs. 2).
(Psalm 75:5) Erhebt nicht euer Horn zur Höhe. Redet nicht mit frechem Hals.

75:4, 5, 10 — Was bedeutet der Ausdruck „Horn“? Die Hörner eines Tiers sind eine mächtige Waffe. Der Ausdruck „Horn“ steht daher für Macht oder Stärke. Jehova erhöht die Hörner seiner Diener und veranlasst sie zum Jubeln, wogegen er die ‘Hörner der Bösen abhaut’. Wir werden davor gewarnt, ‘unser Horn zur Höhe zu erheben’, also davor, stolz oder eingebildet zu werden. Jehova ist es, der erhöht; daher sollten wir verantwortliche Aufgaben, die uns in der Versammlung übertragen werden, als von Jehova kommend betrachten (Psalm 75:7).

4. Wann können wir besonders sicher sein, dass Jehova unsere Gebete erhört? (Ps. 79:9) (w06 15. 7. S. 12 Abs. 5).
(Psalm 79:9) Hilf uns, o Gott unserer Rettung, Um der Herrlichkeit deines Namens willen; Und befreie uns, und decke unsere Sünden zu um deines Namens willen.

79:9. Jehova erhört gern unsere Gebete, besonders wenn sie sich um die Heiligung seines Namens drehen.

5. Worum handelt es sich bei den in Psalm 90:7, 8 erwähnten „verborgenen Dingen“? (w01 15. 11. S. 12, 13 Abs. 14-16).
(Psalm 90:7-8) Denn wir sind zu Ende gekommen in deinem Zorn, Und durch deinen Grimm sind wir bestürzt gewesen.  8 Du hast unsere Vergehungen direkt vor dich gesetzt, Unsere verborgenen Dinge vor dein leuchtendes Angesicht.

14 Was Gott betrifft, fügt der Psalmist hinzu: „Wir sind zu Ende gekommen in deinem Zorn, und durch deinen Grimm sind wir bestürzt gewesen. Du hast unsere Vergehungen direkt vor dich gesetzt, unsere verborgenen Dinge vor dein leuchtendes Angesicht. Denn alle unsere Tage haben sich zu ihrem Ende geneigt in deinem Zornausbruch; wir haben unsere Jahre beendet so wie ein Geflüster“ (Psalm 90:7-9).

15 Untreue Israeliten ‘kamen in Gottes Zorn zu Ende’. Sie waren ‘durch seinen Grimm bestürzt’ oder ‘durch seine Entrüstung verängstigt’ (New International Version). Einige wurden als Ergebnis göttlicher Strafgerichte „in der Wildnis niedergestreckt“ (1. Korinther 10:5). Jehova ‘setzte ihre Vergehungen direkt vor sich’. Er zog sie für ihre offenkundigen Missetaten zur Rechenschaft, aber auch ihre „verborgenen Dinge“ oder heimlichen Sünden waren ‘vor seinem leuchtenden Angesicht’ (Sprüche 15:3). Da sich die reuelosen Israeliten den göttlichen Zorn zugezogen hatten, ‘beendeten sie ihre Jahre so wie ein Geflüster’. Eigentlich gleicht auch unsere kurze Lebensspanne einem Hauch, der über die Lippen streicht, einem Geflüster.

16 Sollte jemand von uns im geheimen Sünde treiben, kann er dies vielleicht eine Zeitlang vor Mitmenschen verbergen. Aber seine verborgene Missetat wäre ‘vor Jehovas leuchtendem Angesicht’, und sein Tun würde sein Verhältnis zu Jehova zerstören. Um sein vertrautes Verhältnis zu ihm wiederherzustellen, müßte er ihn um Vergebung bitten, seine Übertretungen lassen und dankbar die geistige Hilfe christlicher Ältester annehmen (Sprüche 28:13; Jakobus 5:14, 15). Wäre das nicht viel besser, als ‘seine Jahre so wie ein Geflüster zu beenden’ und seine Hoffnung auf ewiges Leben zu gefährden?

6. Welche wichtige Verantwortung tragen die Älteren in der Versammlung gemäß Psalm 92:12-15? (w04 15. 5. S. 13, 14 Abs. 14-18).
(Psalm 92:12-15) Der Gerechte, er wird aufblühen wie eine Palme; Wie eine Zeder im Lịbanon wird er groß werden. 13 Die im Haus Jehovas gepflanzt sind, In den Vorhöfen unseres Gottes werden sie aufblühen. 14 Sie werden noch fortfahren zu gedeihen, während sie ergraut sind, Saftvoll und frisch werden sie weiterhin sein, 15 Um kundzutun, daß Jehova gerade ist. [Er ist] mein FELS, in dem es keine Ungerechtigkeit gibt.

14 Dienst du schon viele Jahre als Ältester? „Mach selbstlos Gebrauch von der Weisheit, die sich mit den Jahren einstellt“, rät ein langjähriger Ältester. „Delegiere Aufgaben und lass andere, die sich gern einsetzen möchten, von deiner Erfahrung profitieren . . . Erkenne das Potenzial, das in anderen steckt. Fördere es und lenke es in die richtigen Bahnen. Baue für die Zukunft“ (5. Mose 3:27, 28). Dein aufrichtiges Interesse an dem sich ständig ausdehnenden Königreichswerk wird sich für andere in der christlichen Bruderschaft sehr segensreich auswirken.

„Um kundzutun, dass Jehova gerade ist“

15 Ältere Diener Gottes kommen gern ihrer Verantwortung nach, „kundzutun, dass Jehova gerade ist“. Durch deine Worte und Taten kannst du als älterer Christ anderen zeigen, dass Jehova dein Fels ist, „in dem es keine Ungerechtigkeit gibt“ (Psalm 92:15). Die Palme ist ein stummer Zeuge für die überragenden Eigenschaften ihres Schöpfers. Aber dir hat Jehova die ehrenvolle Aufgabe übertragen, vor Menschen, die die wahre Anbetung aufnehmen, Zeugnis über ihn abzulegen (5. Mose 32:7; Psalm 71:17, 18; Joel 1:2, 3). Warum ist das so wichtig?

16 Als Josua, der Führer der Israeliten, „alt und an Tagen vorgerückt war“, ging er daran, „ganz Israel zu rufen, seine älteren Männer und seine Häupter und seine Richter und seine Beamten“. Er erinnerte sie daran, dass Jehova in seinem Tun redlich oder „gerade“ ist, und sagte: „Kein einziges Wort von allen guten Worten, die Jehova, euer Gott, zu euch geredet hat, [ist] dahingefallen . . . Sie alle sind für euch eingetroffen“ (Josua 23:1, 2, 14). Eine Zeit lang bestärkten diese Worte das Volk in dem Entschluss, treu zu bleiben. Doch nach dem Tod Josuas begann „eine andere Generation . . . zu erstehen, die Jehova nicht kannte noch das Werk, das er für Israel getan hatte. Und die Söhne Israels begannen zu tun, was böse war in den Augen Jehovas, und dienten den Baalen“ (Richter 2:8-11).

17 Die Treue der heutigen Christenversammlung hängt zwar nicht von dem mündlichen Zeugnis älterer Diener Gottes ab. Doch unser Glaube an Jehova und seine Verheißungen wird vertieft, wenn wir aus erster Hand Berichte über das „große Werk“ hören, das er in den gegenwärtigen letzten Tagen für sein Volk vollbracht hat (Richter 2:7; 2. Petrus 1:16-19). Wenn du schon viele Jahre mit Jehovas Organisation verbunden bist, erinnerst du dich vielleicht noch an die Zeit, als es in deiner Gegend oder in deinem Land nur wenige Königreichsverkündiger gab oder das Predigtwerk auf entschiedene Gegnerschaft stieß. Du hast miterlebt, wie Jehova im Laufe der Zeit gewisse Hindernisse aus dem Weg räumte und das Königreichswerk ‘beschleunigte’ (Jesaja 54:17; 60:22). Dir ist aufgefallen, dass die biblische Wahrheit immer deutlicher verstanden wurde und der sichtbare Teil der Organisation Gottes fortschreitend geläutert worden ist (Sprüche 4:18; Jesaja 60:17). Hast du selbst erlebt, dass Jehova gerecht handelt? Erzählst du anderen davon, um sie zu erbauen? Wie positiv und stärkend sich das doch auf die christliche Bruderschaft auswirken kann!

18 Bei welchen Gelegenheiten hast du in deinem eigenen Leben die liebevolle Fürsorge und Leitung Jehovas verspürt? (Psalm 37:25; Matthäus 6:33; 1. Petrus 5:7). Eine ältere Schwester namens Martha ermunterte andere gewöhnlich mit den Worten: „Halte dich immer eng an Jehova, ganz gleich, was geschieht. Er wird dich stützen.“ Dieser Rat prägte sich bei Tolmina, mit der Martha die Bibel studierte, tief ein. Tolmina ließ sich Anfang der 1960er Jahre taufen. Sie sagt heute rückblickend: „Als mein Mann starb, war ich verzweifelt, aber diese Worte bestärkten mich in dem Entschluss, keine einzige Zusammenkunft zu versäumen. Und Jehova gab mir wirklich die Kraft, weiterzumachen.“ Tolmina hat den Rat im Laufe der Jahre selbst auch an viele weitergegeben, mit denen sie die Bibel studierte. Wie wir sehen, kann man andere tatsächlich sehr im Glauben stärken, wenn man sie ermuntert und ihnen erzählt, wie gerecht Jehova handelt.

7. Stehen die Worte aus Psalm 102:25-27 im Widerspruch zu dem, was Gott von Anbeginn für die Erde vorgesehen hat? (1. Mo. 1:28) (w08 1. 4. S. 12 Abs. 1).
(Psalm 102:25-27) Vor langem hast du sogar die Grundlagen der Erde gelegt, Und die Himmel sind das Werk deiner Hände. 26 Sie selbst werden vergehen, du aber, du wirst fortwährend bestehen; Und so wie ein Kleid werden sie alle zerfallen. So wie Kleidung wirst du sie ersetzen, und sie werden ihren Lauf beenden. 27 Du aber bist derselbe, und deine Jahre, sie werden nicht vollendet werden.
(1. Mose 1:28) Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie [euch], und haltet [euch] die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt.“

Diese Worte stehen keineswegs im Widerspruch zu dem, was Gott von Anbeginn für die Erde vorgesehen hat. Der Psalmist stellt hier lediglich die ewige Existenz Gottes der Vergänglichkeit aller materiellen Schöpfung gegenüber. Ohne die erneuernde Kraft Gottes würden dem ganzen Universum letztlich völlige Desorganisation und Zerstörung drohen — und damit auch unserem Sonnensystem, ohne das es auf der Erde weder stabile Verhältnisse noch Licht oder Wärme gäbe. Sich selbst überlassen, würde die Erde daher tatsächlich eines Tages „zerfallen“ oder aufhören zu existieren.

8. Was kann nach Psalm 106:7 passieren, wenn man kein Unterscheidungsvermögen bekundet? (w95 1. 9. S. 19 Abs. 4 bis S. 20 Abs. 2).
(Psalm 106:7) Was unsere Vorväter in Ägypten betrifft, Sie bekundeten keine Einsicht in deine wunderbaren Werke. Sie gedachten nicht der Fülle deiner großen liebenden Güte, Sondern sie benahmen sich rebellisch am Meer, am Roten Meer.

Ein Geschehen aus der frühen Geschichte Israels zeigt, welche verheerenden Folgen es haben kann, wenn man kein Unterscheidungsvermögen anwendet. Rückblickend auf jene Zeit, sagte der inspirierte Psalmist: „Was unsere Vorväter in Ägypten betrifft, sie bekundeten keine Einsicht in deine wunderbaren Werke. Sie gedachten nicht der Fülle deiner großen liebenden Güte, sondern sie benahmen sich rebellisch am Meer, am Roten Meer“ (Psalm 106:7).

Als Moses Israel aus Ägypten herausführte, hatte Jehova bereits seine Macht und seine Entschlossenheit gezeigt, sein Volk zu befreien, indem er über die mächtige Weltmacht zehn Plagen gebracht hatte. Nachdem Pharao die Israeliten hatte ziehen lassen, wurden sie von Moses an das Ufer des Roten Meeres geführt. Die ägyptischen Streitkräfte jagten ihnen jedoch nach. Es hatte den Anschein, als seien die Israeliten in einer Falle und ihre neuerlangte Freiheit sei nur von kurzer Dauer. Daher heißt es im Bibelbericht: „Die Söhne Israels gerieten in große Furcht und begannen zu Jehova zu schreien.“ Sie wandten sich an Moses mit den Worten: „Was hast du uns da angetan, uns aus Ägypten herauszuführen? . . . Denn es ist besser für uns, daß wir den Ägyptern dienen, als daß wir in der Wildnis sterben“ (2. Mose 14:10-12).

Ihre Furcht erscheint einem vielleicht verständlich, aber nur solange man die zehn außergewöhnlichen Beweise der Macht Jehovas, von denen die Israeliten Zeuge waren, unberücksichtigt läßt. Sie hatten das, woran Moses sie etwa 40 Jahre später erinnerte, am eigenen Leib erfahren: „Schließlich führte uns Jehova mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit großer Furchtbarkeit und mit Zeichen und Wundern aus Ägypten heraus“ (5. Mose 26:8). Als die Israeliten daher gegen die Leitung des Moses rebellierten, ‘bekundeten sie keine Einsicht’, wie der Psalmist schrieb. Dessenungeachtet bereitete Jehova, seiner Verheißung getreu, der ägyptischen Streitmacht eine vernichtende Niederlage (2. Mose 14:19-31).

Auch unser Glaube könnte versagen, würden wir Prüfungen mit Zweifel oder Unentschlossenheit begegnen. Unterscheidungsvermögen hilft uns, die Dinge stets im richtigen Licht zu sehen und uns daran zu erinnern, daß Jehova unermeßlich größer ist als irgend jemand, der sich uns gegenüber gegnerisch verhält. Unterscheidungsvermögen hilft uns auch, an das zu denken, was Jehova bereits für uns getan hat. Es hilft uns, niemals zu vergessen, daß Jehova der Eine ist, der ‘alle behütet, die ihn lieben’ (Psalm 145:18-20).

9. Was schwor Jehova dem verheißenen Samen oder Messias gemäß Psalm 110:1, 4, und wie wirkt sich das zum Segen für die gesamte Menschheit aus? (cl S. 194 Abs. 13).
(Psalm 110:1) Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: „Setze dich zu meiner Rechten, Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“
(Psalm 110:4) Jehova hat geschworen — und er wird es nicht bedauern —: „Du bist Priester auf unabsehbare Zeit Nach der Weise Melchisẹdeks!“

13 David schrieb unter Inspiration: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ Jehova hat geschworen — und er wird es nicht bedauern —: ‚Du bist Priester auf unabsehbare Zeit nach der Weise Melchisedeks!‘ “ (Psalm 110:1, 4). Davids Worte galten direkt dem verheißenen Samen, dem Messias (Apostelgeschichte 2:35, 36). Dieser König sollte nicht in Jerusalem regieren, sondern im Himmel zur „Rechten“ Jehovas. Damit hätte er nicht nur über das Land Israel Machtbefugnisse, sondern über die ganze Erde (Psalm 2:6-8). Und noch etwas wurde hier enthüllt. Jehova leistete einen feierlichen Eid, dass der Messias ein „Priester . . . nach der Weise Melchisedeks“ sein würde. Der künftige Same sollte von Gott direkt zum König und Priester ernannt werden und damit Melchisedek gleichen, der zu Lebzeiten Abrahams als König und zugleich als Priester fungierte (1. Mose 14:17-20).


10. Wie wirkte es sich auf den Psalmisten aus, als er über den Nutzen nachdachte, den ihm der Dienst für Jehova einbrachte? (Ps. 116:12, 14) (w09 15. 7. S. 29 Abs. 4, 5).

(Psalm 116:12) Was soll ich Jehova vergelten Für alle seine Wohltaten an mir?
(Psalm 116:14) Meine Gelübde werde ich Jehova bezahlen, Ja, vor seinem ganzen Volk.

„Was soll ich Jehova vergelten für alle seine Wohltaten an mir?“, fragte sich einst der Psalmenschreiber (Ps. 116:12). An welche Wohltaten könnte er gedacht haben? In einer Zeit voller „Bedrängnis und Kummer“ hatte Jehova ihm beigestanden; er hatte sogar seine „Seele vom Tod befreit“. Nun wollte der Psalmenschreiber Jehova dafür irgendetwas „vergelten“ oder zurückgeben. Aber was? Er erklärte: „Meine Gelübde werde ich Jehova bezahlen“ (Ps. 116:3, 4, 8, 10-14). Er beschloss, alle seine feierlichen Versprechen, die er Jehova gegeben hatte, einzuhalten und seinen Verpflichtungen ihm gegenüber nachzukommen.

Du kannst das Gleiche tun, und zwar dadurch, dass du dich in deinem Leben immer nach den Gesetzen und Grundsätzen Jehovas ausrichtest. Sieh also zu, dass der Glaube an Jehova für dich das Wichtigste bleibt und dass du dich bei allem, was du tust, von Gottes Geist leiten lässt (Pred. 12:13; Gal. 5:16-18). Genaugenommen kannst du Jehova natürlich niemals all das Gute vergelten, das er für dich getan hat. Und doch erfreut es sein Herz, wenn er sieht, dass du in deinem Dienst für ihn rückhaltlos von dir selbst gibst (Spr. 27:11). Ist es nicht etwas Großartiges, Jehova auf diese Weise Freude zu schenken?

Jule | 08.30.11 | Bibelleseprogram, ergänzender Stoff, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Höhepunkte zu Obadja

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Obadja

„DIE Vision Obadjas“ (Obadja 1). Mit diesen Worten beginnt das gleichnamige Bibelbuch. Abgesehen von dem Namen erwähnt der Prophet in seinem Buch nichts über sich selbst. Obadja stellte seine Aufzeichnung im Jahr 607 v. u. Z. fertig. Mehr als 200 Jahre früher schrieb der Prophet Jona ein Buch. Er berichtet darin offen, was er in Verbindung mit seinem Missionardienst erlebte. In die Zeit zwischen dem Prophetendienst Obadjas und Jonas fallen die 60 Jahre des Dienstes Michas, von 777 bis 717 v. u. Z. Micha berichtet von sich nur, dass er aus der Stadt Morescheth stammt und dass das Wort Jehovas „in den Tagen des Jotham, Ahas, Hiskia, der Könige von Juda“, an ihn erging (Micha 1:1). Er war mit dem Landleben vertraut, was die Veranschaulichungen zeigen, durch die er die einzelnen Punkte seiner Botschaft hervorhebt.

EDOM WIRD „WEGGETILGT WERDEN MÜSSEN AUF UNABSEHBARE ZEIT“
(Obadja 1-21)

Über Edom sagt Obadja: „Wegen der Gewalttat an deinem Bruder Jakob wird Schande dich bedecken, und du wirst weggetilgt werden müssen auf unabsehbare Zeit.“ Dem Propheten ist noch frisch im Sinn, wie gewalttätig sich die Edomiter gegenüber den Söhnen Jakobs, den Israeliten, verhalten haben. Im Jahr 607 v. u. Z., als Jerusalem von den Babyloniern zerstört worden ist, ‘stand Edom abseits’ und verbündete sich mit den einfallenden „Ausländern“ (Obadja 10, 11).

Im Gegensatz zu Edom steht dem Haus Jakob eine Wiederherstellung bevor. Obadjas Prophezeiung lautet: „Auf dem Berg Zion, da werden bestimmt die Entronnenen sein, und er soll etwas Heiliges werden“ (Obadja 17).

Antworten auf biblische Fragen:

5-8 — Was soll dadurch hervorgehoben werden, dass die Vernichtung Edoms dem Kommen von nächtlichen Plünderern und Traubenlesern gegenübergestellt wird?
Wenn Diebe nach Edom gekommen wären, hätten sie nur so viel genommen, wie sie wollten. Wären Traubenleser gekommen, hätten sie etwas für die Nachlese übrig gelassen. Beim Sturz Edoms wird man jedoch gründlich nach seinen Schätzen suchen und „die Männer, die im Bund mit . . . [Edom] sind“, die verbündeten Babylonier, werden es vollständig plündern (Jeremia 49:9, 10).

10 — Wie wurde Edom „weggetilgt . . . auf unabsehbare Zeit“?
Wie vorausgesagt verschwand der edomitische Staat samt Regierung und Bevölkerung aus einem bestimmten geografischen Gebiet. Edom wurde um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. u. Z. von dem babylonischen König Nabonid erobert. Im 4. Jahrhundert v. u. Z. bewohnten die Nabatäer das edomitische Gebiet; die Edomiter mussten sich im südlichen Teil Judas niederlassen, und zwar im Negeb, einem Gebiet, das man später Idumäa nannte. Nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 u. Z. hörten die Edomiter als Volk zu bestehen auf.

Lehren für uns:

3, 4. Die Edomiter wohnten in einem Gebiet zerklüfteter Felsen, hoher Berge und tiefer Schluchten. Aufgrund dieser strategisch ausgezeichneten Lage fühlten sie sich in ihrer Vermessenheit wohl absolut sicher. Aber sie irrten sich, denn Strafgerichten Jehovas kann man nicht entgehen.

8, 9, 15. Menschliche Weisheit und Macht bieten am „Tag Jehovas“ keinen Schutz (Jeremia 49:7, 22).

12-14. Die Edomiter sind ein warnendes Beispiel für alle, die Schadenfreude über Probleme von Dienern Gottes empfinden. Für Jehova ist eine schlechte Behandlung seines Volkes nichts Unbedeutendes.

17-20. Diese Wiederherstellungsprophezeiung begann sich an den Söhnen Jakobs zu erfüllen, als 537 v. u. Z. eine Anzahl Juden aus Babylon nach Jerusalem zurückkehrten. Was Jehova sagt, trifft immer ein. Auf seine Zusagen können wir uneingeschränkt vertrauen.

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Habakuk

‘DER GERECHTE WIRD AM LEBEN BLEIBEN’
(Habakuk 1:1 bis 3:19)

Die ersten beiden Kapitel des Buches Habakuk bestehen aus einem Dialog zwischen Jehova Gott und dem Propheten. Bestürzt über die Geschehnisse in Juda, ruft Habakuk aus: „Warum lässt du mich Schädliches sehen und schaust ständig auf nichts als Ungemach?“ Jehova erwidert: „Ich erwecke die Chaldäer, die erbitterte und ungestüme Nation.“ Der Prophet staunt darüber, dass Gott diejenigen, die „treulos handeln“, benutzt, um Juda zu bestrafen (Habakuk 1:3, 6, 13). Ihm wird versichert, dass der Gerechte am Leben bleibt, der Feind aber nicht ungestraft davonkommt. Darüber hinaus zeichnet Habakuk fünf Wehe auf, die sich gegen den chaldäischen Feind richten (Habakuk 2:4).

Habakuk betet um Barmherzigkeit und erinnert „in Klageliedern“ an Ehrfurcht gebietende Machttaten Jehovas wie die am Roten Meer, in der Wildnis und in Jericho. Der Prophet sagt weiter voraus, wie Jehova mit vernichtendem Zorn in Harmagedon vorgeht. Das Gebet endet mit den Worten: „Jehova, der Souveräne Herr, ist meine leistungsfähige Kraft; und er wird meine Füße denen der Hindinnen gleichmachen, und auf meine Höhen wird er mich treten lassen“ (Habakuk 3:1, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

1:5, 6 — Warum erschien es den Juden unglaubhaft, dass Jehova die Chaldäer gegen Jerusalem erwecken würde?
Zu Beginn der Amtszeit Habakuks befand sich Juda unter dem mächtigen Einfluss Ägyptens (2. Könige 23:29, 30, 34). Die Babylonier wurden zwar immer mächtiger, aber sie hatten Pharao Necho noch nicht besiegt (Jeremia 46:2). Außerdem befand sich der Tempel Jehovas in Jerusalem und die Könige aus dem Herrscherhaus Davids hatten von dieser Stadt aus ununterbrochen regiert. Für die Juden damals war die „Tätigkeit“ Gottes, die darin bestand, Jerusalem von den Chaldäern zerstören zu lassen, undenkbar. So unglaublich ihnen die Worte Habakuks auch vorgekommen sein mögen, die Vision hinsichtlich der Vernichtung Jerusalems durch die Babylonier erfüllte sich unfehlbar im Jahr 607 v. u. Z. (Habakuk 2:3).

2:5 — Wer ist der ‘kräftige Mann’ und warum wird er „sein Ziel nicht erreichen“?
Die Babylonier, die mit ihrer Kriegsmaschinerie Nationen besiegten, waren sozusagen ein „kräftiger Mann“. Dieser glich in seinem Siegesrausch jemandem, der sich mit Wein berauscht. Er würde es nicht schaffen, alle Nationen zu sich zu versammeln, denn Jehova würde ihn durch die Meder und Perser stürzen. Der neuzeitliche ‘kräftige Mann’ setzt sich aus politischen Mächten zusammen. Auch er ist trunken, und zwar vor Selbstsicherheit und Selbstherrlichkeit, und hat ein unersättliches Verlangen nach Expansion. Sein Bestreben, „alle Nationen zu sich zu versammeln“, wird ebenfalls scheitern. Nur Gottes Königreich wird die Menschheit vereinen (Matthäus 6:9, 10).

Lehren für uns:

1:1-4; 1:12 bis 2:1. Habakuk stellte aufrichtige Fragen und Jehova beantwortete sie. Der wahre Gott erhört die Gebete seiner treuen Diener.

2:1. Wie Habakuk sollten wir geistig wach bleiben und uns im Dienst Jehovas fleißig einsetzen. Wir sollten „Zurechtweisung“ bereitwillig annehmen und unsere Denkweise entsprechend ändern.

2:3; 3:16. Während wir den großen Tag Jehovas vertrauensvoll erwarten, dürfen wir das Dringlichkeitsbewusstsein nicht verlieren.

2:4. Um Jehovas Gerichtstag zu überleben, müssen wir treu ausharren (Hebräer 10:36-38).

2:6, 7, 9, 12, 15, 19. Wer „üblen Gewinn“ macht, Gewalttat liebt, unsittlich handelt oder Götzen verehrt, muss mit einem „Wehe“ rechnen. Vor alldem müssen wir uns hüten.

2:11. Wenn wir das Unrecht in der Welt nicht anprangern, wird ‘ein Stein aus der Mauer klagend schreien’. Wir sollten die Königreichsbotschaft weiterhin mutig verkündigen.

3:6. Es gibt nichts, was Jehova daran hindern könnte, sein Gerichtsurteil zu vollstrecken, nicht einmal menschliche Organisationen, die so beständig zu sein scheinen wie Berge und Hügel.

3:13. Wir können sicher sein, dass Jehova bei der Vernichtung in Harmagedon selektiv vorgehen wird. Seine treuen Diener wird er retten.

3:17-19. Selbst wenn wir vor oder in Harmagedon in eine Notlage geraten sollten, können wir Jehova weiterhin freudig dienen und uns voll und ganz darauf verlassen, dass er uns „leistungsfähige Kraft“ geben wird.

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum Buch Zephanja

„DER TAG JEHOVAS IST NAHE“
(Zephanja 1:1 bis 3:20)

Die Baalsanbetung grassiert in Juda. Durch seinen Propheten Zephanja lässt Jehova Folgendes verkünden: „Ich will meine Hand gegen Juda und gegen alle Bewohner Jerusalems ausstrecken.“ Zephanja sagt warnend: „Der große Tag Jehovas ist nahe“ (Zephanja 1:4, 7, 14). Nur wer den Anforderungen Gottes entspricht, kann an jenem Tag „verborgen sein“ (Zephanja 2:3, Fußnote).

„Wehe der . . . bedrückenden Stadt“ — Jerusalem! „ ‚Harrt auf mich‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚auf den Tag, an dem ich aufstehe zur Beute, denn meine richterliche Entscheidung ist, Nationen zu sammeln, . . . um meine Strafankündigung über sie auszugießen‘ “ Doch Gott verspricht: „Ich werde euch zum Namen und zum Lobpreis machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenen vor euren Augen zurückkehren lasse“ (Zephanja 3:1, 8, 20).

Antworten auf biblische Fagen:

2:13, 14 — Wessen „Stimme“ würde in dem vollständig verödeten Ninive ‘fortwährend singen’?
Da Ninive ein Aufenthaltsort für wilde Tiere und Vögel werden sollte, ist mit der „Stimme“ der Vogelgesang gemeint und vielleicht auch das Pfeifen des Windes durch die Fenster verlassener Gebäude.

3:9 — Was ist die „reine Sprache“ und wie wird sie gesprochen?
Es ist die Wahrheit, die in Gottes Wort, der Bibel, zu finden ist, und sie schließt die Gesamtheit der biblischen Lehren ein. Wir sprechen diese Sprache, wenn wir der Wahrheit glauben, sie andere genau lehren und dem Willen Gottes entsprechend leben.

Lehren für uns:

1:8. In den Tagen Zephanjas bemühten sich einige um die Anerkennung der Nachbarnationen, indem sie „fremdländische Kleidung“ trugen. Wie unklug wäre es doch, wenn sich Anbeter Jehovas heute auf ähnliche Weise der Welt anpassen würden!

1:12; 3:5, 16. Durch seine Propheten machte Jehova sein Volk immer wieder auf seine richterlichen Entscheidungen aufmerksam. Das tat er, obwohl viele Juden sich gemütlich niedergelassen hatten — wie sich Hefe am Boden eines Weinfasses absetzt — und der Botschaft gegenüber gleichgültig waren. Da sich Jehovas großer Tag naht, dürfen wir nicht zulassen, dass wir wegen der Gleichgültigkeit der Menschen die ‘Hände erschlaffen’ lassen. Wir müssen die Königreichsbotschaft weiter unermüdlich bekannt machen.

2:3. Nur Jehova kann uns am Tag seines Zorns befreien. Damit wir in seiner Gunst bleiben, müssen wir ‘Jehova suchen’, indem wir sein Wort, die Bibel, gut studieren, um seine Anleitung beten und uns eng an ihn halten. Wir sollten ‘Gerechtigkeit suchen’, indem wir ein moralisch einwandfreies Leben führen. Und wir müssen ‘Sanftmut suchen’, das heißt eine demütige, unterwürfige Einstellung pflegen.

2:4-15; 3:1-5. An dem Tag, an dem Jehova sein Gerichtsurteil vollstreckt, werden die Christenheit und alle Nationen, die Gottes Volk bedrückt haben, dasselbe Schicksal erleiden wie das alte Jerusalem und die Nachbarnationen (Offenbarung 16:14, 16; 18:4-8). Wir sollten weiterhin Gottes Gerichte furchtlos ankündigen.

3:8, 9. Während wir den Tag Jehovas erwarten, bereiten wir uns auf das Überleben vor, indem wir die „reine Sprache“ sprechen. Wir ‘rufen den Namen Jehovas an’, indem wir uns ihm hingeben und „ihm Schulter an Schulter“ in Gemeinschaft mit seinem Volk dienen und ihm als Gabe „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ darbringen (Hebräer 13:15).

„Er eilt sehr“

Der Psalmist schrieb: „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht da sein“ (Psalm 37:10). Wenn wir uns das vor Augen führen, was im Buch Nahum über Ninive vorhergesagt wurde und im Buch Habakuk über Babylon und das abtrünnige Juda, besteht kein Zweifel, dass sich die Worte des Psalmisten bewahrheiten. Wie lange müssen wir wohl noch warten?

„Der große Tag Jehovas ist nahe“, heißt es in Zephanja 1:14. „Er ist nahe, und er eilt sehr.“ Das Bibelbuch Zephanja zeigt uns auch, wie wir an jenem Tag verborgen sein können und was wir jetzt tun müssen, um uns auf das Überleben vorzubereiten. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

WT vom 15.11.2007

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum Bibelbuch Nahum

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Nahum

DIE assyrische Weltmacht hat bereits Samaria, die Hauptstadt des Zehnstämmereichs, zerstört. Assyrien war auch für Juda schon lange eine Bedrohung. Nahum, ein Prophet in Juda, hat einen Ausspruch über Assyriens Hauptstadt Ninive. Diese Botschaft ist im Bibelbuch Nahum enthalten, das vor dem Jahr 632 v. u. Z. geschrieben wurde.

Die Macht, die als nächste aufsteigt, ist das Babylonische Reich, in dem manchmal chaldäische Könige regierten. Im Buch Habakuk, das wahrscheinlich um 628 v. u. Z. vollendet wurde, wird nicht nur vorhergesagt, dass Jehova diese Weltmacht als Urteilsvollstrecker benutzen wird, sondern auch erwähnt, was Babylon danach widerfährt.

Schon vor Nahum und Habakuk ist der Prophet Zephanja in Juda tätig und prophezeit über 40 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.). Er verkündet sowohl Unheil als auch Hoffnung für Juda. In seinem Bibelbuch wird auch anderen Nationen Strafe angekündigt.

„Wehe der Stadt des Blutvergießens“

„Der prophetische Spruch gegen Ninive“ stammt von Jehova Gott. „Jehova ist langsam zum Zorn und groß an Kraft.“ Er ist zwar für diejenigen, die am Tag der Bedrängnis bei ihm Zuflucht suchen, „eine Feste“, aber Ninive wird vernichtet werden (Nahum 1:1, 3, 7).

„Jehova wird gewiss den Stolz Jakobs sammeln [wiederherstellen].“ Doch Assyrien hat wie ein ‘Löwe, der zerreißt’, die Nation des Volkes Gottes terrorisiert. Jehova wird Ninives ‘Kriegswagen im Rauch verbrennen. Und seine mähnigen jungen Löwen wird ein Schwert verzehren’ (Nahum 2:2, 12, 13). „Wehe [Ninive,] der Stadt des Blutvergießens.“ „Alle, die den Bericht über dich hören, werden gewiss über dich in die Hände klatschen“ und sich freuen (Nahum 3:1, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

1:9 — Was wird „eine vollständige Ausrottung“ Ninives für Juda bedeuten?
Sie wird eine dauerhafte Befreiung von Assyrien zur Folge haben. „Bedrängnis wird nicht ein zweites Mal erstehen.“ So, als wäre Ninive nicht mehr da, sagt Nahum: „Siehe! Auf den Bergen die Füße dessen, der gute Botschaft bringt, dessen, der Frieden verkündigt. O Juda, feiere deine Feste“ (Nahum 1:15).

2:6 — Welche „Tore der Ströme“ waren geöffnet?
Bei diesen Toren handelt es sich um eine Öffnung in der Mauer Ninives, durch die das Wasser des Tigris eindringen konnte. Als im Jahr 632 v. u. Z. die vereinten Streitkräfte der Babylonier und der Meder gegen Ninive aufmarschierten, unterschätzten die Bewohner diese Gefahr. Sie fühlten sich hinter den hohen Mauern sicher und dachten, die Stadt wäre uneinnehmbar. Der Historiker Diodor berichtet, dass heftige Regenfälle den Tigris über die Ufer treten ließen, der „einen Theil der Stadt überschwemmte und die Mauer auf einer Strecke von 20 Stadien niederriss“. So wurden, wie vorhergesagt, die „Tore der Ströme“ geöffnet, und Ninive wurde so schnell eingenommen, wie Feuer dürre Stoppeln verzehrt (Nahum 1:8-10).

3:4 — Warum glich Ninive einer Prostituierten?
Ninive täuschte Nationen durch besänftigende Freundschaftsangebote und das Versprechen, ihnen zu helfen. Doch in Wirklichkeit brachte es den Nationen ein Joch der Bedrückung. Assyrien unterstützte beispielsweise König Ahas von Juda im Kampf gegen die syrisch-israelitische Verschwörung. Aber letztendlich wandte sich der König von Assyrien gegen Ahas und brachte ihn in Bedrängnis (2. Chronika 28:20).

Lehren für uns:

1:2-6. Jehova nimmt an seinen Feinden, die ihm ausschließliche Ergebenheit verweigern, Rache, was zeigt, dass er von seinen Anbetern auf jeden Fall ausschließliche Ergebenheit erwartet (2. Mose 20:5).

1:10. Trotz der wuchtigen Mauern mit Hunderten von Türmen erfüllte sich das Wort Jehovas an Ninive. Auch heute werden die Feinde des Volkes Jehovas dem Strafgericht Gottes nicht entgehen (Sprüche 2:22; Daniel 2:44).

WT 15.11.2007

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |