1. Samuel 25 – 28

Kapitel 25

25 Nach einiger Zeit starb Samuel; und ganz Israel tat sich dann zusammen und klagte um ihn und begrub ihn bei seinem Haus in Rama. Dann machte sich David auf und zog zur Wildnis Paran hinab.

2 Nun war da ein Mann in Maon, und seinen Betrieb hatte er in Karmel. Und der Mann war sehr groß, und er hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen; und er war [damit beschäftigt], seine Schafe bei Karmel zu scheren. 3 Und der Name des Mannes war Nabal, und der Name seiner Frau war Abigail. Und die Frau war gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt, der Mann aber war hart und schlecht in seinen Handlungen; und er war ein Kalebiter. 4 Und David hörte nun in der Wildnis, daß Nabal dabei sei, seine Schafe zu scheren. 5 Da sandte David zehn junge Männer, und David sprach zu den jungen Männern: „Geht nach Karmel hinauf, und ihr sollt zu Nabal kommen und ihn in meinem Namen über sein Wohlergehen befragen. 6 Und dies ist, was ihr zu meinem Bruder sagen sollt: ‚Wohl dir, und auch wohl deinen Hausgenossen, und wohl allem, was du hast! 7 Und jetzt habe ich gehört, daß du Scherer [bei dir] hast. Die Hirten nun, die dir gehören, sind zufällig selbst bei uns gewesen. Wir haben sie nicht belästigt, und gar nichts von dem Ihrigen hat sich als vermißt erwiesen alle Tage, da sie sich in Karmel befanden. 8 Frag deine jungen Männer, und sie werden es dir mitteilen, damit meine jungen Männer in deinen Augen Gunst finden, denn auf einen guten Tag sind wir gekommen. Nur gib bitte, was immer deine Hand finden mag, deinen Knechten und deinem Sohn David.‘ “

9 Daher kamen Davids junge Männer und redeten zu Nabal im Namen Davids gemäß all diesen Worten und warteten dann. 10 Darauf antwortete Nabal den Knechten Davids und sprach: „Wer ist David, und wer ist der Sohn Isaïs? Heutzutage sind der Knechte, die ausreißen, jeder von seinem Herrn, viele geworden. 11 Und muß ich mein Brot und mein Wasser und mein geschlachtetes Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?“

12 Darauf wandten sich Davids junge Männer auf ihren Weg und gingen zurück und kamen und berichteten ihm nach all diesen Worten. 13 Sofort sagte David zu seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ So gürteten sie ein jeder sein Schwert um, und auch David gürtete sein eigenes Schwert um; und sie begannen hinter David her hinaufzuziehen, etwa vierhundert Mann, während zweihundert beim Gepäck blieben.

14 Inzwischen berichtete einer der jungen Männer Abigail, der Frau Nabals, indem [er] sprach: „Siehe! David hat Boten aus der Wildnis gesandt, um unserem Herrn Gutes zu wünschen, er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien. 15 Und die Männer waren sehr gut zu uns, und sie belästigten uns nicht, und wir haben keine einzige Sache vermißt alle Tage, die wir mit ihnen umherzogen, während wir gerade auf dem Feld waren. 16 Als eine Mauer um uns her haben sie sich erwiesen bei Nacht wie bei Tag, alle Tage, die wir uns bei ihnen befanden und das Kleinvieh hüteten. 17 Und nun erkenne und sieh, was du tun wirst, denn Unglück ist gegen unseren Herrn und gegen sein ganzes Haus beschlossen, da er zu sehr ein Nichtsnutz ist, als daß man mit ihm reden könnte.“

18 Sogleich eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei große Krüge Wein und fünf hergerichtete Schafe und fünf Sea-Maß geröstetes Korn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Preßfeigenkuchen und legte sie auf die Esel. 19 Dann sprach sie zu ihren Jünglingen: „Geht mir voraus. Siehe! Ich komme hinter euch her.“ Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit.

20 Und es geschah, während sie auf dem Esel ritt und heimlich den Berg hinabstieg, siehe, da kamen David und seine Männer herab, ihr entgegen. So begegnete sie ihnen. 21 Was David betrifft, so hatte er gesagt: „Es hat zu nichts als zur Enttäuschung gereicht, daß ich alles in der Wildnis bewachte, was diesem Gesellen gehört, und kein einziges Ding von allem, was ihm gehört, hat sich als vermißt erwiesen, und doch vergilt er mir Gutes mit Üblem. 22 So möge Gott den Feinden Davids tun und so möge er hinzufügen, wenn ich von allen, die sein sind, irgendeinen, der gegen eine Wand uriniert, bis zum Morgen übriglasse.“

23 Als Abigail David erblickte, beeilte sie sich sogleich und stieg vom Esel herab und fiel vor David auf ihr Angesicht und verbeugte sich zur Erde. 24 Dann fiel sie ihm zu Füßen und sprach: „Auf mir selbst, o mein Herr, sei das Vergehen; und laß bitte deine Sklavin vor deinen Ohren reden, und höre auf die Worte deiner Sklavin. 25 Mein Herr möge bitte sein Herz nicht auf diesen nichtsnutzigen Mann Nabal richten, denn wie sein Name ist, so ist er. Nabal ist sein Name, und Unverstand ist bei ihm. Was mich, deine Sklavin, betrifft, ich habe die jungen Männer meines Herrn, die du gesandt hattest, nicht gesehen. 26 Und nun, mein Herr, so wahr Jehova lebt und so wahr deine Seele lebt: Jehova hat dich davon abgehalten, in Blutschuld zu kommen und dir mit eigener Hand Rettung zu schaffen. Und nun mögen deine Feinde und die, die meinem Herrn zu schaden suchen, wie Nabal werden. 27 Und was nun diese Segensgabe betrifft, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat, sie soll den jungen Männern gegeben werden, die in den Fußstapfen meines Herrn einhergehen. 28 Verzeih bitte die Übertretung deiner Sklavin, denn Jehova wird für meinen Herrn unfehlbar ein dauerndes Haus schaffen, denn die Kriege Jehovas sind es, die mein Herr kämpft; und Schlechtigkeit, sie wird sich an dir durch deine Tage hindurch nicht finden. 29 Wenn ein Mensch sich aufmacht, um dir nachzujagen und nach deiner Seele zu trachten, wird es sich bestimmt erweisen, daß die Seele meines Herrn im Beutel des Lebens bei Jehova, deinem Gott, eingewickelt ist; was aber die Seele deiner Feinde betrifft, er wird sie fortschleudern wie mitten aus der Höhlung der Schleuder. 30 Und es soll geschehen, weil Jehova meinem Herrn das Gute gegenüber dir tun wird, gemäß allem, was er geredet hat, daß er dich bestimmt zum Führer über Israel bestellen wird. 31 Und möge dies dir nicht ein Anlaß zum Stolpern noch dem Herzen meines Herrn eine Ursache zum Straucheln werden, sowohl dadurch, daß Blut ohne Ursache vergossen wird, als auch dadurch, daß [die Hand] meines Herrn sich selbst Rettung schafft. Und Jehova wird meinem Herrn bestimmt Gutes tun, und du sollst deiner Sklavin gedenken.“

32 Darauf sprach David zu Abigail: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! 33 Und gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen und mir durch meine eigene Hand Rettung zu schaffen. 34 Und andererseits, so wahr Jehova, der Gott Israels, lebt, der mich davon zurückgehalten hat, dir Schaden zuzufügen, wenn du dich nicht beeilt hättest, mir entgegenzukommen, so wäre bestimmt dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht einer übriggeblieben, der gegen eine Wand uriniert.“ 35 Darauf nahm David aus ihrer Hand das an, was sie ihm gebracht hatte, und er sagte zu ihr: „Geh in Frieden in dein Haus hinauf. Siehe, ich habe auf deine Stimme gehört, um auf deine Person Rücksicht zu nehmen.“

36 Später kam Abigail heim zu Nabal, und er hatte dort ein Festmahl in seinem Haus gleich dem Festmahl des Königs; und Nabals Herz war guter Dinge in ihm, und er war so betrunken, wie er nur sein konnte; und sie teilte ihm nichts mit, weder Kleines noch Großes, bis zum Morgenlicht. 37 Und es geschah am Morgen, als der Wein[rausch] von Nabal gewichen war, daß seine Frau ihm dann diese Dinge mitteilte. Und sein Herz erstarb in seinem Innern, und er selbst wurde wie ein Stein. 38 Danach vergingen etwa zehn Tage, und dann schlug Jehova Nabal, so daß er starb.

39 Und David bekam zu hören, daß Nabal gestorben sei, und so sprach er: „Gesegnet sei Jehova, der den Rechtsfall meiner Schmach geführt hat, [um mich zu befreien] von Nabals Hand, und seinen Knecht von Schlechtigkeit zurückgehalten hat, und Nabals Schlechtigkeit hat Jehova ihm auf den eigenen Kopf zurückkehren lassen!“ Und dann sandte David hin und ließ um Abigail werben, um sie sich zur Frau zu nehmen. 40 So kamen Davids Diener zu Abigail nach Karmel und redeten zu ihr, indem [sie] sagten: „David selbst hat uns zu dir gesandt, um dich ihm zur Frau zu nehmen.“ 41 Sogleich stand sie auf und verbeugte sich mit ihrem Angesicht zur Erde und sprach: „Hier ist deine Sklavin als Magd, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.“ 42 Dann beeilte sich Abigail und machte sich auf und ritt dann auf dem Esel, dabei fünf ihrer Mägde, die hinter ihr hergingen; und sie ging mit den Boten Davids und wurde dann seine Frau.

43 David hatte sich auch Ahinoam aus Jesreël genommen; und die Frauen, ja sie beide, wurden seine Ehefrauen.

44 Was Saul betrifft, er hatte Michal, seine Tochter, Davids Frau, Palti, dem Sohn des Lajisch, der aus Gallim war, gegeben.

Kapitel 26

26 Im Laufe der Zeit kamen die Siphiter zu Saul nach Gibea und sprachen: „Verbirgt sich David nicht am Hügel Hachila gegenüber Jeschimon?“ 2 Und Saul machte sich dann auf und zog zur Wildnis Siph hinab und mit ihm dreitausend Mann, die Auserlesenen Israels, um David in der Wildnis Siph zu suchen. 3 Und Saul schlug das Lager am Hügel Hachila auf, der Jeschimon gegenüber ist, am Weg, während David in der Wildnis wohnte. Und er sah dann, daß Saul hinter ihm her in die Wildnis gekommen war. 4 Da sandte David Kundschafter aus, damit er erkennen könnte, daß Saul wirklich gekommen war. 5 Später machte sich David auf und begab sich an den Ort, wo sich Saul gelagert hatte, und David konnte den Ort sehen, wo sich Saul wie auch Abner, der Sohn Ners, sein Heeroberster, hingelegt hatten; und Saul lag innerhalb der Lagerumzäunung, und das Volk lagerte rings um ihn her. 6 Dann antwortete David und sagte zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs: „Wer wird mit mir zu Saul ins Lager hinabgehen?“ Darauf sprach Abischai: „Ich selbst werde mit dir hinabgehen.“ 7 Und David kam mit Abischai bei Nacht zum Volk hin; und siehe, Saul lag schlafend innerhalb der Lagerumzäunung, sein Speer bei seinem Kopf in die Erde gesteckt, und Abner und das Volk lagen rings um ihn her.

8 Abischai sagte nun zu David: „Gott hat heute deinen Feind in deine Hand geliefert. Und nun laß mich ihn bitte mit dem Speer an die Erde spießen, nur einmal, und ich werde es ihm nicht zweimal tun.“ 9 David jedoch sprach zu Abischai: „Bring ihn nicht ins Verderben, denn wer ist es, der seine Hand gegen den Gesalbten Jehovas ausgestreckt hat und schuldlos geblieben ist?“ 10 Und David sagte weiter: „So wahr Jehova lebt, Jehova selbst wird ihn schlagen; oder sein Tag wird kommen, und er wird sterben müssen, oder er wird in die Schlacht hinabziehen, und er wird gewiß weggerafft werden. 11 Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, meine Hand gegen den Gesalbten Jehovas auszustrecken! So nimm nun bitte den Speer, der bei seinem Kopf ist, und den Wasserkrug, und laß uns unseres Weges gehen.“ 12 Demgemäß nahm David den Speer und den Wasserkrug von der Stelle bei Sauls Kopf, und dann machten sie sich auf ihren Weg; und da war keiner, der [es] sah, und keiner, der es merkte, und keiner, der aufwachte, denn sie waren alle eingeschlafen, weil ein tiefer Schlaf von Jehova aus auf sie gefallen war. 13 Dann ging David auf die andere Seite hinüber und stand in einiger Entfernung auf dem Gipfel des Berges, so daß der Raum zwischen ihnen groß war.

14 Und David begann dem Volk und Abner, dem Sohn Ners, zuzurufen, indem [er] sprach: „Willst du nicht antworten, Abner?“ Und Abner begann zu antworten und zu sagen: „Wer bist du, daß du dem König zugerufen hast?“ 15 Und David sprach weiter zu Abner: „Bist du nicht ein Mann? Und wer ist dir gleich in Israel? Warum hast du denn über deinen Herrn, den König, nicht gewacht? Denn es ist einer von dem Volk gekommen, um den König, deinen Herrn, ins Verderben zu bringen. 16 Diese Sache, die du getan hast, ist nicht gut. So wahr Jehova lebt, ihr Männer verdient zu sterben, weil ihr über euren Herrn, über den Gesalbten Jehovas, nicht gewacht habt. Und nun, sieh, wo des Königs Speer und der Wasserkrug sind, die bei seinem Kopf waren.“

17 Und Saul begann die Stimme Davids zu erkennen und zu sagen: „Ist das deine Stimme, mein Sohn David?“ Darauf sprach David: „Es ist meine Stimme, mein Herr und König.“ 18 Und er fügte hinzu: „Warum denn jagt mein Herr hinter seinem Knecht her, denn was habe ich getan, und welche Schlechtigkeit ist an meiner Hand? 19 Und nun möge mein Herr und König bitte auf die Worte seines Knechtes hören: Wenn Jehova es ist, der dich gegen mich aufgereizt hat, so laß ihn ein Getreideopfer riechen. Wenn es aber Menschensöhne sind, sie sind verflucht vor Jehova, denn sie haben mich heute davon vertrieben, mich als dem Erbe Jehovas zugehörig zu fühlen, indem [sie] sagen: ‚Geh, diene anderen Göttern!‘ 20 Und nun laß mein Blut nicht vor dem Angesicht Jehovas zur Erde fallen; denn der König Israels ist ausgezogen, um einen einzigen Floh zu suchen, so wie man ein Rebhuhn auf den Bergen jagt.“

21 Saul sprach darauf: „Ich habe gesündigt. Komm zurück, mein Sohn David, denn ich werde dir keinen Schaden mehr zufügen angesichts der Tatsache, daß meine Seele an diesem Tag kostbar gewesen ist in deinen Augen. Siehe! Ich habe töricht gehandelt und sehr gefehlt.“ 22 Da antwortete David und sagte: „Hier ist der Speer des Königs, und laß einen von den jungen Männern herüberkommen und ihn holen. 23 Und Jehova ist es, der jedem seine eigene Gerechtigkeit und seine eigene Treue vergelten wird, indem Jehova dich heute in meine Hand gegeben hat und ich meine Hand nicht gegen den Gesalbten Jehovas ausstrecken wollte. 24 Und siehe, so, wie deine Seele an diesem Tag groß war in meinen Augen, so möge meine Seele groß sein in den Augen Jehovas, damit er mich aus aller Bedrängnis befreie.“ 25 Darauf sprach Saul zu David: „Gesegnet seist du, mein Sohn David. Du wirst es nicht nur ganz bestimmt schaffen, sondern du wirst auch unfehlbar als Gewinner hervorgehen.“ Und David ging dann seines Weges; und was Saul betrifft, er kehrte an seinen Ort zurück.

Kapitel 27

27 David sagte indes in seinem Herzen: „Nun werde ich eines Tages durch Sauls Hand weggerafft werden. Es gibt nichts Besseres für mich, als daß ich unbedingt in das Land der Philister entrinne; und Saul soll verzweifeln an mir, wenn er mich weiterhin im ganzen Gebiet Israels sucht, und ich werde seiner Hand bestimmt entrinnen.“ 2 Somit machte sich David auf, und er und sechshundert Mann, die mit ihm waren, gingen zu Achisch, dem Sohn Maochs, dem König von Gath, über. 3 Und David wohnte fortan bei Achisch in Gath, er und seine Männer, jeder mit seinen Hausgenossen, David und seine beiden Frauen, Ahinoam, die Jesreëliterin, und Abigail, Nabals Frau, die Karmeliterin. 4 Im Laufe der Zeit wurde dem Saul berichtet, daß David nach Gath weggeeilt sei, und so setzte er die Suche nach ihm nicht weiter fort.

5 Dann sprach David zu Achisch: „Wenn ich nun Gunst in deinen Augen gefunden habe, so gebe man mir einen Ort in einer der Landstädte, damit ich dort wohne; denn warum sollte dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?“ 6 Demzufolge gab ihm Achisch an jenem Tag Ziklag. So kam es dazu, daß Ziklag den Königen Judas gehört bis auf diesen Tag.

7 Und die Zahl der Tage, die David im Landgebiet der Philister wohnte, belief sich auf ein Jahr und vier Monate. 8 Und David ging daran, mit seinen Männern hinaufzuziehen, um Einfälle zu machen bei den Geschuritern und den Girsitern und den Amalekitern; denn sie bewohnten das Land, das [sich] von Telam bis nach Schur und bis zum Land Ägypten hinab [erstreckte]. 9 Und David schlug das Land, ließ aber weder Mann noch Frau am Leben; und er nahm Kleinviehherden und Rinderherden und Esel und Kamele und Kleider mit, wonach er zurückkehrte und zu Achisch kam. 10 Dann sprach Achisch: „Wohin habt ihr heute einen Einfall gemacht?“ Darauf sagte David: „In den Süden von Juda und in den Süden der Jerachmeëliter und in den Süden der Keniter.“ 11 Was Mann und Frau betrifft, so erhielt David keine am Leben, um sie nach Gath zu bringen, indem [er] sprach: „Damit sie nicht über uns berichten und sagen: ‚Auf diese Weise hat David getan.‘ “ (Und so war sein Verfahren alle Tage, die er im Landgebiet der Philister wohnte.) 12 Folglich glaubte Achisch David und sagte bei sich: „Er ist zweifellos zum Gestank geworden unter seinem Volk Israel; und er wird mein Knecht werden müssen auf unabsehbare Zeit.“

Kapitel 28

28 Und es geschah in jenen Tagen, daß die Philister ihre Heerlager zusammenzubringen begannen, um gegen Israel Krieg zu führen. Da sprach Achisch zu David: „Du weißt zweifellos, daß du mit mir ins Lager ausziehen solltest, du und deine Männer.“ 2 Darauf sagte David zu Achisch: „Deshalb weißt du selbst, was dein Knecht zu tun hat.“ Somit sprach Achisch zu David: „Darum werde ich dich allezeit zum Hüter meines Hauptes einsetzen.“

3 Nun war Samuel ja gestorben, und ganz Israel hatte dann um ihn geklagt und ihn in Rama, seiner eigenen Stadt, begraben. Was Saul betrifft, er hatte die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen aus dem Land entfernt.

4 Danach taten sich die Philister zusammen und kamen und schlugen das Lager in Sunem auf. Da brachte Saul ganz Israel zusammen, und sie schlugen das Lager in Gilboa auf. 5 Als Saul das Lager der Philister zu sehen bekam, geriet er in Furcht, und sein Herz begann sehr zu zittern. 6 Obwohl Saul Jehova jeweils befragte, antwortete Jehova ihm nie, weder durch Träume noch durch die Urim, noch durch die Propheten. 7 Schließlich sagte Saul zu seinen Dienern: „Sucht mir eine Frau, die eine Meisterin im Verkehr mit Geistern ist, und ich will zu ihr gehen und sie befragen.“ Da sprachen seine Diener zu ihm: „Siehe! In En-Dor gibt es eine Frau, die eine Meisterin im Verkehr mit Geistern ist.“

8 Da verstellte sich Saul und kleidete sich in andere Kleider und ging, er und zwei Männer mit ihm; und sie kamen nachts zu der Frau. Er sagte nun: „Wahrsage mir bitte durch Verkehr mit Geistern, und bringe mir den herauf, den ich dir bezeichnen werde.“ 9 Die Frau sprach jedoch zu ihm: „Siehe, du selbst weißt wohl, was Saul getan hat, wie er die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen vom Land abgeschnitten hat. Warum also handelst du wie einer, der meiner Seele eine Falle stellt, um mich zu Tode bringen zu lassen?“ 10 Sofort schwor Saul ihr bei Jehova, indem [er] sagte: „So wahr Jehova lebt, es wird dich keine Schuld für Vergehen in dieser Sache treffen!“ 11 Da sprach die Frau: „Wen soll ich dir heraufbringen?“ Hierauf sagte er: „Bring mir Samuel herauf.“ 12 Als die Frau „Samuel“ sah, begann sie mit lautester Stimme zu schreien; und die Frau sprach weiter zu Saul: „Warum hast du mich hintergangen, da du selbst Saul bist?“ 13 Der König aber sagte zu ihr: „Fürchte dich nicht, doch was sahst du?“ Und die Frau sprach weiter zu Saul: „Einen Gott sah ich aus der Erde heraufkommen.“ 14 Sogleich sagte er zu ihr: „Was ist seine Gestalt?“, worauf sie sprach: „Es ist ein alter Mann, der heraufkommt, und er hat sich mit einem ärmellosen Obergewand bedeckt.“ Da erkannte Saul, daß es „Samuel“ war, und er ging daran, sich mit seinem Angesicht tief zur Erde zu beugen und sich niederzuwerfen.

15 Und „Samuel“ begann zu Saul zu sprechen: „Warum hast du mich beunruhigt, indem du mich heraufbringen läßt?“ Darauf sagte Saul: „Ich bin in großer Bedrängnis, da die Philister gegen mich kämpfen, und Gott selbst ist von mir gewichen und hat mir nicht mehr geantwortet, weder durch die Propheten noch durch Träume, so daß ich dich rufen ließ, um mich wissen zu lassen, was ich tun soll.“

16 Und „Samuel“ sprach weiter: „Warum fragst du mich denn, da doch Jehova selbst von dir gewichen ist und sich als dein Widersacher erweist? 17 Und Jehova wird für sich so tun, wie er durch mich geredet hat, und Jehova wird das Königtum aus deiner Hand wegreißen und es deinem Mitmenschen David geben. 18 Weil du der Stimme Jehovas nicht gehorcht und seinen glühenden Zorn gegen Amalek nicht vollstreckt hast, darum wird Jehova dir an diesem Tag die Sache bestimmt antun. 19 Und Jehova wird auch Israel samt dir in die Hand der Philister geben, und morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Lager Israels wird Jehova in die Hand der Philister geben.“

20 Darauf fiel Saul sogleich seiner ganzen Länge nach zur Erde und geriet in große Furcht wegen der Worte „Samuels“. Auch war in ihm keine Kraft mehr, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht keine Speise gegessen. 21 Die Frau kam nun zu Saul und sah, daß er sehr bestürzt war. So sprach sie zu ihm: „Siehe, deine Magd hat deiner Stimme gehorcht, und ich habe dann meine Seele in meine hohle Hand gelegt und den Worten gehorcht, die du zu mir geredet hast. 22 Und nun gehorche du bitte deinerseits der Stimme deiner Magd; und laß mich dir ein Stück Brot vorsetzen, und du, iß, damit du zu Kraft kommst, weil du deines Weges weitergehen wirst.“ 23 Er aber weigerte sich und sagte: „Ich werde nicht essen.“ Seine Diener jedoch und auch die Frau drangen weiter in ihn. Schließlich gehorchte er ihrer Stimme und stand auf von der Erde und setzte sich auf das Ruhebett. 24 Die Frau nun hatte ein gemästetes Kalb im Haus. So schlachtete sie es rasch und nahm Mehl und knetete Teig und backte daraus ungesäuerte Kuchen. 25 Dann setzte sie es Saul und seinen Dienern vor, und sie aßen. Danach erhoben sie sich und gingen in jener Nacht fort.

Jule | 04.02.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel, , | 31 Comments |