Hosea 11 – 14

Kapitel 11

11 „Als Israel ein Knabe war, da liebte ich ihn, und aus Ägypten rief ich meinen Sohn.

2 Sie riefen sie. Im selben Ausmaß gingen sie vor ihnen hinweg. Sie machten sich daran, den Baalsbildnissen zu opfern, und den geschnitzten Bildern begannen sie zu räuchern. 3 Was aber mich betrifft, ich lehrte Ephraim gehen, nahm sie auf [meine] Arme; und sie erkannten nicht, daß ich sie geheilt hatte. 4 Mit den Seilen des Erdenmenschen zog ich sie beständig, mit den Stricken der Liebe, so daß ich ihnen wie die wurde, die ein Joch an ihren Kinnbacken abheben, und sanft brachte ich einem [jeden] Speise. 5 Er wird nicht ins Land Ägypten zurückkehren, sondern Assyrien wird sein König sein, weil sie sich weigerten umzukehren. 6 Und ein Schwert wird gewiß in seinen Städten herumwirbeln und seinen Riegeln ein Ende machen und verzehren wegen ihrer Ratschläge. 7 Und mein Volk neigt zur Untreue mir gegenüber. Und nach oben rufen sie es; überhaupt keiner erhebt sich irgendwie.

8 Wie kann ich dich aufgeben, o Ephraim? [Wie] kann ich dich ausliefern, o Israel? Wie kann ich dich Adma gleichsetzen? [Wie] kann ich dich Zebojim gleichstellen? Mein Herz hat sich in mir verändert; zur selben Zeit ist all mein Mitleid entbrannt. 9 Ich werde meinen glühenden Zorn nicht zum Ausdruck bringen. Ich werde Ephraim nicht wieder verderben, denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte; und ich werde nicht in Erregung geraten. 10 Jehova werden sie nachwandeln. Wie ein Löwe wird er brüllen; denn er selbst wird brüllen, und Söhne werden zitternd aus dem Westen kommen. 11 Wie ein Vogel werden sie zitternd aus Ägypten kommen und wie eine Taube aus dem Land Assyrien; und ich werde sie gewiß in ihren Häusern wohnen lassen“ ist der Ausspruch Jehovas.

12 „Mit Lügen hat Ephraim mich umringt und mit Trug das Haus Israel. Juda aber schweift noch umher bei Gott, und bei dem Heiligsten ist er vertrauenswürdig.“

Kapitel 12

12 „Ephraim weidet sich an Wind und jagt dem Ostwind nach den ganzen Tag. Lügen und Verheerung sind es, was er mehrt. Und einen Bund mit Assyrien schließen sie, und Öl wird nach Ägypten gebracht.

2 Und Jehova hat einen Rechtsfall mit Juda, ja, um Abrechnung mit Jakob zu halten gemäß seinen Wegen; gemäß seinen Handlungen wird er ihm vergelten. 3 Im Mutterleib ergriff er seinen Bruder bei der Ferse, und mit seiner dynamischen Kraft stritt er mit Gott. 4 Und er stritt unausgesetzt mit einem Engel und gewann schließlich die Oberhand. Er weinte, damit er sich Gunst erflehe.“

Zu Bethel fand ER ihn schließlich, und dort begann ER mit uns zu sprechen. 5 Und Jehova, der Gott der Heerscharen, Jehova ist sein Gedenk[name].

6 „Und was dich betrifft, zu deinem Gott solltest du umkehren, indem du liebende Güte und Recht bewahrst, und hoffe beständig auf deinen Gott. 7 Was [den] Händler betrifft, in seiner Hand ist die Waage des Truges; zu übervorteilen hat er geliebt. 8 Und Ephraim spricht fortgesetzt: ‚In der Tat, ich bin reich geworden; ich habe wertvolle Dinge für mich gefunden. Was all mein Mühen betrifft, man wird an mir kein Vergehen finden, das Sünde ist.‘

9 Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Land Ägypten her. Noch werde ich dich in den Zelten wohnen lassen wie in den Tagen einer bestimmten Zeit. 10 Und ich redete zu den Propheten, und Visionen mehrte ich selbst, und durch die Hand der Propheten gab ich ständig Gleichnisse.

11 Bei Gilead ist Unheimliches, auch Unwahres geschehen. In Gilgal haben sie sogar Stiere geopfert. Überdies sind ihre Altäre wie Steinhaufen in den Furchen des freien Feldes. 12 Und Jakob lief dann weg in das Feld von Syrien, und Israel diente ständig um eine Frau, und um eine Frau hütete er [Schafe]. 13 Und durch einen Propheten führte Jehova Israel aus Ägypten herauf, und durch einen Propheten wurde er gehütet. 14 Ephraim hat Kränkung zur Bitterkeit verursacht, und seine Bluttaten läßt er an sich selbst [haften], und seine Schmach wird sein großer HERR ihm vergelten.“

Kapitel 13

13 „Wenn Ephraim redete, da zitterte man; er selbst war hoch angesehen in Israel. Doch geriet er dann in Schuld im Hinblick auf Baal und starb. 2 Und nun begehen sie zusätzliche Sünde und machen sich ein gegossenes Standbild aus ihrem Silber, Götzen nach ihrem eigenen Verstand, das Werk von Handwerkern, allesamt. Zu ihnen spricht man: ‚Laßt die Opfernden, die Menschen sind, nur Kälber küssen.‘ 3 Darum werden sie wie die Morgenwolken werden und wie der Tau, der früh vergeht, wie Spreu, die von der Dreschtenne verweht wird, und wie Rauch vom [Dach]loch.

4 Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Land Ägypten her, und da war kein Gott außer mir, den du zu kennen pflegtest; und da war kein Retter als ich. 5 Ich selbst kannte dich in der Wildnis, im Land der Fiebergluten. 6 Gemäß ihrer Weide wurden sie auch satt. Sie wurden satt, und ihr Herz begann sich zu erheben. Darum vergaßen sie mich. 7 Und ich werde ihnen wie ein junger Löwe werden. Wie ein Leopard am Weg werde ich Ausschau halten. 8 Ich werde ihnen begegnen wie eine Bärin, die ihre Jungen verloren hat, und ich werde den Verschluß ihres Herzens zerreißen. Und ich werde sie dort verzehren wie ein Löwe; ein wildes Tier des Feldes, es wird sie in Stücke reißen. 9 Es wird dich gewiß ins Verderben bringen, o Israel, weil es gegen mich war, gegen deinen Helfer.

10 Wo ist denn dein König, damit er dich rette in all deinen Städten, und deine Richter, [von] denen du sprachst: ‚Gib mir doch einen König und Fürsten.‘? 11 Ich gab dir dann einen König in meinem Zorn, und ich werde [ihn] wegnehmen in meinem Zornausbruch.

12 Die Vergehung Ephraims ist eingewickelt, seine Sünde ist aufbewahrt. 13 Die Wehen einer Gebärenden werden ihn ankommen. Er ist ein unweiser Sohn, denn er wird zur rechten Zeit beim Durchbruch von Söhnen [aus dem Mutterschoß] nicht stehenbleiben.

14 Von der Hand des Scheols werde ich sie erlösen; vom Tod werde ich sie zurückholen. Wo sind deine Stacheln, o Tod? Wo ist deine vernichtende Gewalt, o Scheol? Ja, Mitleid wird vor meinen Augen verborgen sein.

15 Falls er selbst als der Sohn von Schilfpflanzen Fruchtbarkeit zeigen sollte, wird ein Ostwind, der Wind Jehovas, kommen. Von einer Wildnis kommt er herauf, und er wird seinen Brunnen austrocknen und seinen Quell versiegen lassen. Jener wird den Schatz aller begehrenswerten Gegenstände plündern.

16 Samaria wird für schuldig gehalten werden, denn es ist gegen seinen Gott tatsächlich rebellisch. Durch das Schwert werden sie fallen. Ihre eigenen Kinder werden zerschmettert werden, und ihre schwangeren Frauen, sie werden aufgeschlitzt werden.“

Kapitel 14

14 „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott, denn du bist in deinem Vergehen gestrauchelt. 2 Nehmt Worte mit euch, und kehrt zu Jehova um. Sprecht zu ihm, ihr alle: ‚Mögest du Vergehen verzeihen; und nimm an, was gut ist, und wir wollen dagegen die jungen Stiere unserer Lippen darbieten. 3 Assyrien selbst wird uns nicht retten. Auf Pferden werden wir nicht reiten. Und nicht mehr werden wir zum Werk unserer Hände sagen: „O unser Gott!“, denn durch dich wird einem vaterlosen Knaben Barmherzigkeit erwiesen.‘

4 Ich werde ihre Untreue heilen. Ich werde sie aus eigenem, freiem Willen lieben, weil sich mein Zorn von ihm abgewandt hat. 5 Ich werde für Israel wie der Tau werden. Er wird blühen wie die Lilie und wird Wurzeln schlagen wie der Libanon. 6 Seine Schößlinge werden auslaufen, und seine Würde wird wie die des Olivenbaums werden, und sein Duft wird wie der des Libanon sein. 7 Sie werden wieder in seinem Schatten wohnen. Sie werden Korn wachsen lassen und werden sprossen wie der Weinstock. Sein Gedenk[name] wird sein wie der Wein des Libanon.

8 Ephraim [wird sprechen]: ‚Was habe ich noch länger mit den Götzen zu schaffen?‘

Ich selbst werde gewiß Antwort geben, und ich werde ihn ständig anschauen. Ich bin wie ein üppiger Wacholderbaum. Von mir soll Frucht für dich gefunden werden.“

9 Wer ist weise, daß er diese Dinge verstehen kann? Verständig, daß er sie erkennen kann? Denn die Wege Jehovas sind gerade, und die Gerechten sind es, die darauf wandeln werden; aber die Übertreter, sie werden darauf straucheln.

Jule | 07.05.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hosea, Text in der Bibel |

11 Comments »

  1. Jule

    Hosea 11 – 14

    Hosea 11:5

    Er wird nicht ins Land Ägypten zurückkehren, sondern Assyrien wird sein König sein, weil sie sich weigerten umzukehren.

    Vor einigen Kapiteln hatte ich ja die Frage gestellt, warum es keinen Weg für sie mehr zur Umkehr gab. Hier ist die Antwort: „weil sie sich weigerten umzukehren“.

    Ein sehr wichtiger Punkt, wie ich denke. Denn Jehova ist zwar „barmherzig und gnädig“, „zum Vergeben bereit“ und er „hat keinen Gefallen am Tode des Bösen“, aber er hat sein Volk auch immer wieder gewarnt. Er hat sie durch seine Priester und seine Propheten warnen lassen, sie immer wieder gebeten, doch bitte von ihren verkehrten Wegen umzukehren.

    Aber sie wollten nicht, ja, sie weigerten sich sogar.

    Wahrscheinlich haben sie sich darauf ausgeruht, dass Jehova ja ein barmherziger Gott ist und „er hat ja bisher auch nichts getan“.

    Das mag ein. Aber wie wir sehen hat Jehova zwar eine sehr sehr lange Zeit zugeschaut, aber irgendann ist das Maß voll und er straft sie, wie er es angekündigt hatte.

    Lernen wir doch aus den Fehlern der Israeliten!

    Lassen wir es nicht so weit kommen, dass wir den Bogen überspannen – sondern kehren wir bitte direkt um, wenn wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass wir so handeln, dass wir damit Jehova kränken.

    Seien wir nicht so dumm wie das Volk Israel, die die Propheten verfolgten, die sie auf Fehler aufmersam machten – sondern handeln wir unverzüglich. So, dass Jehova uns Barmherzigkeit erweisen kann. Denn Jehova hat wirklich keinen Gefallen am Tode des Bösen..

    Zwingen wir ihn nicht, auch uns zu verwerfen!

    Hosea 12:2

    Und Jehova hat einen Rechtsfall mit Juda, ja, um Abrechnung mit Jakob zu halten gemäß seinen Wegen; gemäß seinen Handlungen wird er ihm vergelten.

    Kommentar — 29. Juli 2009 @ 14:42

  2. Jule

    Hosea 12:6-14

    „Und was dich betrifft, zu deinem Gott solltest du umkehren, indem du liebende Güte und Recht bewahrst, und hoffe beständig auf deinen Gott. 7 Was [den] Händler betrifft, in seiner Hand ist die Waage des Truges; zu übervorteilen hat er geliebt. 8 Und Ephraim spricht fortgesetzt: ‚In der Tat, ich bin reich geworden; ich habe wertvolle Dinge für mich gefunden. Was all mein Mühen betrifft, man wird an mir kein Vergehen finden, das Sünde ist.‘

    9 Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Land Ägypten her. Noch werde ich dich in den Zelten wohnen lassen wie in den Tagen einer bestimmten Zeit. 10 Und ich redete zu den Propheten, und Visionen mehrte ich selbst, und durch die Hand der Propheten gab ich ständig Gleichnisse.

    11 Bei Gilead ist Unheimliches, auch Unwahres geschehen. In Gilgal haben sie sogar Stiere geopfert. Überdies sind ihre Altäre wie Steinhaufen in den Furchen des freien Feldes. 12 Und Jakob lief dann weg in das Feld von Syrien, und Israel diente ständig um eine Frau, und um eine Frau hütete er [Schafe]. 13 Und durch einen Propheten führte Jehova Israel aus Ägypten herauf, und durch einen Propheten wurde er gehütet. 14 Ephraim hat Kränkung zur Bitterkeit verursacht, und seine Bluttaten läßt er an sich selbst [haften], und seine Schmach wird sein großer HERR ihm vergelten.“

    Hosea 13:4-6

    Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Land Ägypten her, und da war kein Gott außer mir, den du zu kennen pflegtest; und da war kein Retter als ich. 5 Ich selbst kannte dich in der Wildnis, im Land der Fiebergluten. 6 Gemäß ihrer Weide wurden sie auch satt. Sie wurden satt, und ihr Herz begann sich zu erheben. Darum vergaßen sie mich.

    Hosea 14:1-4,8-9

    „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott, denn du bist in deinem Vergehen gestrauchelt. 2 Nehmt Worte mit euch, und kehrt zu Jehova um. Sprecht zu ihm, ihr alle: ‚Mögest du Vergehen verzeihen; und nimm an, was gut ist, und wir wollen dagegen die jungen Stiere unserer Lippen darbieten. 3 Assyrien selbst wird uns nicht retten. Auf Pferden werden wir nicht reiten. Und nicht mehr werden wir zum Werk unserer Hände sagen: „O unser Gott!“, denn durch dich wird einem vaterlosen Knaben Barmherzigkeit erwiesen.‘ 4 Ich werde ihre Untreue heilen. Ich werde sie aus eigenem, freiem Willen lieben, weil sich mein Zorn von ihm abgewandt hat.

    Ephraim [wird sprechen]: ‚Was habe ich noch länger mit den Götzen zu schaffen?‘ Ich selbst werde gewiß Antwort geben, und ich werde ihn ständig anschauen. Ich bin wie ein üppiger Wacholderbaum. Von mir soll Frucht für dich gefunden werden.“ 9 Wer ist weise, daß er diese Dinge verstehen kann? Verständig, daß er sie erkennen kann? Denn die Wege Jehovas sind gerade, und die Gerechten sind es, die darauf wandeln werden; aber die Übertreter, sie werden darauf straucheln.

    klare und verständliche Worte!

    Kommentar — 29. Juli 2009 @ 15:09

  3. Thomas

    Hosea 11-14
    Zitate von J.N.Darby


    Kapitel 11

    Gott gedenkt schließlich doch noch Seiner anfänglichen Liebe zu Jakob; Er erinnert die lsraeliten an all die Freundlichkeit, Güte und

    Fürsorge, welche Er ihnen bewiesen hatte. Sie sollten nicht in ihre frühere Lage in Ägypten zurückkehren; Assyrien sollte vielmehr die Stätte

    ihrer Gefangenschaft werden. So groß indessen die Sünde Israels auch sein mochte, das Herz Gottes kann dennoch Sein Volk nicht verlassen. Er

    wird es nicht verderben; Er ist Gott und nicht ein Mensch; am Ende wird Er das Volk, das dann zitternd herbeieilen und Ihm unterworfen sein

    wird, wiederum in seinen Häusern wohnen lassen.

    Kapitel 12

    Der Geist stellt uns hier aufs neue das Verhältnis Israels zu Gott vor Augen. Ephraim würde Er strafen, und der Sünden Judas sollte gedacht

    werden. Indessen bringt Er ihnen in Erinnerung, daß es eine Zeit gab, da Jakob mit seinem Gott kämpfen, zu Ihm flehen und überwinden konnte;

    daß Gott ihn nachher zu Bethel fand, und daß Er, Jehova, daselbst mit ihm redete und ihm Seinen Namen offenbarte, was Er zu Pniel nicht getan

    hatte. Man beachte hier die Art und Weise, in welcher Gott auf alle die einzelnen Umstände Seiner Verbindung mit Israel eingeht, damit die

    Kraft, Bedeutung und Gerechtigkeit des „Lo-Ruchama“, welches Er über Sein Volk ausgesprochen hatte, wohl verstanden werde. Seine Liebe zu

    ihnen im Anfang ihres Weges, Seine zärtliche Sorgfalt, die traurige Art und Weise, wie Ihm dieselbe bereits zu Baal-Peor vergolten worden

    war, die schreckliche Bosheit von Gibea, die sich jetzt wiederholte, das Verderben und der Götzendienst des Volkes, seine Weigerung, der

    Stimme Gottes Gehör zu geben, alles das wird hier aufgezählt; schließlich auch, in welcher Weise es Jakob früher gelungen war, den Zorn

    abzuwenden, und wie Gott Sich ihm darauf geoffenbart hatte. Nun, der Name, welchen Gott bei jener Gelegenheit kundgetan hatte, war Sein

    Gedenkname für immer. Sollten sie darum nicht zu Gott umkehren und beständig auf Ihn harren? – Aber nein, das Verderben ist allgemein, und

    Ephraim will nicht einmal seine Sünde bekennen. Er, der sie aus Ägypten heraufgeführt hatte, würde sie wieder ohne Land in Zelten wohnen

    lassen. Gott hatte beständig durch Seine Propheten zu ihnen geredet; dennoch war der Frevel da. Israel war schon einmal arm, ein flüchtiger

    Wanderer gewesen; und Gott war damals in Seiner unumschränkten Macht ins Mittel getreten, indem Er einen Boten zur Befreiung des Volkes

    sandte, und zwar zu einer Zeit, als kein Bund zu Kraft bestand, aufgrund dessen das Volk auf eine Befreiung hätte rechnen können.

    Kapitel 13

    Wir sehen hier, wie die Zuneigungen Gottes und Seine Strafurteile beständig gegeneinander streiten. Der Gedanke an ihre Sünde ruft die

    Ankündigung des notwendigen und unvermeidlichen Gerichts hervor. Sobald jedoch das Urteil ausgesprochen ist, kehrt das Herz Gottes zu Seinen

    eigenen Gnadengedanken zurück. Wir könnten uns nichts Schöneres vorstellen als die Weise, in welcher hier die verschiedenen Gedanken

    miteinander verwoben sind: die Notwendigkeit des Gerichts um des Zustandes des Volkes willen, der gerechte Zorn Gottes über die Sünde

    desselben, wobei Er mit Israel rechtet und es zu bewegen sucht, seine bösen Wege zu verlassen und Jehova zu suchen, der gewiß Mitleid mit ihm

    haben würde, sodann Seine Zufluchtnahme zu den ewigen Ratschlüssen Seiner eigenen Gnade, um Seinem geliebten Volke das zu sichern, dessen es

    sich durch seine Ungerechtigkeit beraubt hatte, und zu gleicher Zeit die rührende Erinnerung an Sein früheres Verhältnis zu diesem Volke.

    Welch eine Herablassung und Gnade seitens des Gottes Israels! Das Volk hatte den Ausspruch: „Ich werde mich nicht mehr erbarmen“, so

    schmerzlich und schrecklich derselbe auch war, wohl verdient; denn er entsprach vollkommen den vielen Erweisungen der Huld Gottes Seinem

    Volke gegenüber. …

    Auch die Art und Weise, in welcher Gott die Geschichte der Ungerechtigkeit Israels, von der Zeit an, da es die Wüste betrat, verfolgt und dem

    Volke die Mittel vor Augen stellt, die ihm zu Gebote gestanden hatten, um zu seinem Gott zurückzukehren; die Weise ferner, in welcher Er

    davon spricht, wie Er einst dem untreuen Jakob widerstehen mußte und ihn doch gesegnet hatte, als derselbe im Glauben kämpfte – Er, der Sich

    nie verändert und der auch noch für Israel derselbe war, wobei deutlich hervortritt, wie das ganze Verhalten Israels von Gott wohl beachtet

    worden war, wie Er desselben immer noch gedachte und es dem Volke zur Belehrung vorführt, um es, wenn irgend möglich, verschonen zu können:

    mit einem Wort, dieses ganze, von Gott Selbst entworfene Gemälde dient zu einer tiefernsten Belehrung für uns; es weist uns an, uns fest an

    Den anzuklammern, der, so groß auch Seine Geduld sein mag, doch von allen unseren Wegen Kenntnis nimmt und der angeordnet hat, daß wir das

    ernten sollen, was wir gesät haben.

    Durch nichts könnte auch die langanhaltende, erstaunliche Geduld, welche Gott in Seiner Liebe beweist, völliger an den Tag gelegt werden. –

    Was also in dieser Weissagung besonders vor unsere Augen gestellt werden soll, ist zunächst der innere Zustand des Volkes, der das Urteil

    „Lo-Ruchama“ und dann das „Lo-Ammi“ herbeiführte, wie dies in der in Kapitel 1 – 3 enthaltenen Übersicht der Wege Gottes mit Seinem Volke

    entwickelt ist; sodann die Beziehung, in welcher das Verhalten Gottes dem Menschen gegenüber zu Seinen unveränderlichen Ratschlüssen steht;

    ferner die Verbindung dieser Ratschlüsse mit den zärtlichen Gefühlen des Herzens Gottes, denen entsprechend Er jene verwirklichen will; dann

    die Undankbarkeit des Menschen in seinem Verhalten diesen zärtlichen Gefühlen gegenüber; weiterhin die Langmut, welche Gott, durch Seine

    Liebe bewogen, Seinem undankbaren Volk gegenüber beweist; und schließlich das vollständige Sichzurückziehen seitens Gottes, welches zur Folge

    hat, daß Sein Volk eine Beute seiner eigenen Verderbtheit sowie der Fallstrick des Feindes wird. Das Resultat ist, daß Gott durch den Zustand

    Seines Volkes genötigt wird, über dieses das Gericht zu bringen, welches um seiner Sünde willen erforderlich war, nachdem alle Warnungen

    Gottes vermittels Seiner Boten erfolglos geblieben waren. Dies aber macht dann der Erfüllung der Ratschlüsse Gottes Platz, welcher Sein Volk,

    nachdem es lange die Früchte seiner Handlungen hat schmecken müssen, dahin bringt, Buße zu tun, und es auf diese Weise fähig macht, das

    genießen zu können, was ihm aufgrund Seiner Ratschlüsse zuteil werden soll.

    Dieses letztere Werk ist es, von welchem das 14. Kapitel unseres Propheten handelt. Israel kehrt zu Jehova um, bekennt sich seiner

    Ungerechtigkeit schuldig und begehrt nun die Gnade seines Gottes. Das war der einzige Weg, auf welchem es Ihm einen wohlgefälligen

    Gottesdienst darzubringen vermochte. Die Herzen, welche jetzt von Gott unterwiesen und gereinigt sind, wollen von der Hilfe Assurs nichts

    mehr wissen. Sie waren demselben in ihrem Unglauben nachgegangen, nachdem sie sich von ihrem Gott, der ihre Wege erforschte, losgesagt

    hatten. Jetzt aber will Israel sich nicht länger auf einen fleischlichen Arm noch auf menschliche Kraft stützen; es wirft die falschen Götter

    weg, vor denen es seine Knie gebeugt hatte. Nun soll Der seine Zuflucht sein, bei welchem die Waise Erbarmen findet. Gott hatte nur auf die

    Umkehr Seines Volkes gewartet (eine Umkehr, die Er Selbst, nachdem die zu Seiner Verherrlichung und zum Wohle des Volkes notwendige

    Züchtigung zu Ende war, durch Seine Gnade in ihren Herzen gewirkt hatte), um dann ihre Abtrünnigkeit heilen und sie willig lieben zu können.

    Sein Zorn hatte sich von Seinem Volke abgewendet. Sein Segen und Seine Gnade sollten für Israel wie der Tau sein. Eine von Ihm bewirkte

    Fruchtbarkeit und Schönheit sollten wiederum an Israel, Seinem Volke, wahrgenommen werden. …

    In dem letzten Verse unseres Propheten findet sich ein Hinweis auf das, was wir bereits hervorgehoben haben, daß nämlich diese Geschichte

    dazu dienen soll, die Wege Gottes erkennen zu lassen. Die Weise, d. h. derjenige, dessen Herz von Gott belehrt ist, wird dieselben leicht

    verstehen. „Denn die Wege Jehovas sind gerade.“ Der Pfad, den Er bei Seinem Tun verfolgt, geht stets in gerader Richtung vorwärts, mag Seine

    Gnade auch noch so groß sein. Der Gerechte, welcher seitens der Kraft Gottes Unterstützung und Hilfe erfährt, kann auf demselben wandeln; für

    die Abtrünnigen aber wird gerade die Macht, die sich als gegenwärtig erweist, die Wirkung haben, daß sie darauf fallen.

    Kein anderer Prophet stellt in der Tat das Tun Gottes, als ein Ganzes betrachtet, so vollständig dar wie Hosea.

    Im Jahre 2005 hieß es im Wachttrum:

    „Die Wege Jehovas sind gerade“

    ALS Jehova in den Tagen des Propheten Moses den Israeliten als Nation einen Start gab, war alles recht und gerade. In den Anfangsjahren des 8. Jahrhunderts v. u. Z. hatte sich ihre Lage inzwischen so verschlechtert, dass Gott ihnen schwere Vergehen zur Last legen musste. Das geht aus den Kapiteln 10 bis 14 des Buches Hosea hervor.
    Israels Herz war heuchlerisch geworden. In jenem Zehnstämmereich hatten die Menschen „Bosheit gepflügt“ und Ungerechtigkeit geerntet (Hosea 10:1, 13). „Als Israel ein Knabe war, da liebte ich ihn“, sagte Jehova, „und aus Ägypten rief ich meinen Sohn“ (Hosea 11:1). Dafür, dass Gott die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreit hatte, bedankten sie sich mit Lug und Trug (Hosea 11:12). Deshalb riet Jehova Israel Folgendes: „Zu deinem Gott solltest du umkehren, indem du liebende Güte und Recht bewahrst“ (Hosea 12:6).
    Mit dem rebellischen Samaria und seinem König sollte es ein verhängnisvolles Ende nehmen (Hosea 13:11, 16). Dennoch beginnt das letzte Kapitel der Prophezeiung Hoseas mit dem Aufruf: „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott.“ Wenn die Israeliten reumütig Vergebung suchten, würde Gott Barmherzigkeit üben. Natürlich müssten sie anerkennen, dass ‘die Wege Jehovas gerade sind’, und darauf wandeln (Hosea 14:1-6, 9).
    Dieser Abschnitt der Prophezeiung Hoseas enthält viele Grundsätze, die uns helfen können, mit Gott zu wandeln. Wir werden folgende betrachten:
    1. Jehova erwartet von uns Anbetung ohne Heuchelei;
    2. Gott erweist seinem Volk loyale Liebe;
    3. wir sollten beständig auf Jehova hoffen;
    4. Jehovas Wege sind immer gerade, und
    5. Sünder können zu Jehova zurückkehren.

    Jehova erwartet von uns Anbetung ohne Heuchelei
    Jehova erwartet von uns, dass wir in Reinheit und ohne Heuchelei heiligen Dienst für ihn verrichten. Aus Israel war jedoch ein „verwildernder Weinstock“ geworden. Die Bewohner Israels hatten für die falsche Anbetung die „Altäre gemehrt“. Diese Abtrünnigen hatten Säulen aufgestellt — vielleicht Obelisken, die für die unreine Anbetung entworfen worden waren. Jehova stand kurz davor, diese Altäre zu zerbrechen und solche Säulen zu zerstören (Hosea 10:1, 2).
    Heuchelei ist unter Jehovas Dienern fehl am Platz. Doch was passierte den Israeliten? Ihr Herz war tatsächlich heuchlerisch geworden! Obwohl sie einst mit Jehova als ein ihm hingegebenes Volk einen Bund geschlossen hatten, hatten sie sich, wie er feststellen musste, der Heuchelei schuldig gemacht. Was können wir daraus lernen? Wenn wir uns Gott hingegeben haben, dürfen wir keine Heuchler sein. In Sprüche 3:32 werden wir gewarnt: „Wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen.“ Um mit Gott wandeln zu können, muss bei uns „Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben“ zu erkennen sein (1. Timotheus 1:5).

    Gott erweist seinem Volk loyale Liebe
    Wenn wir Gott ohne Heuchelei und auf rechtschaffene Weise anbeten, schenkt er uns seine liebende Güte oder loyale Liebe. Den eigenwilligen Israeliten wurde gesagt: „Sät Samen für euch in Gerechtigkeit; erntet gemäß liebender Güte. Beackert für euch urbares Land, wenn es Zeit ist, nach Jehova zu suchen, bis er kommt und euch Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt“ (Hosea 10:12).
    Hätten die Israeliten doch nur reumütig nach Jehova gesucht! Dann hätte er ihnen gern „Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt“. Falls wir persönlich schwer gesündigt haben, wollen wir nach Jehova suchen, ihn um Vergebung bitten und uns von Ältesten in geistiger Hinsicht helfen lassen (Jakobus 5:13-16). Wir sollten uns auch von Gottes heiligem Geist leiten lassen, denn „wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verderben ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten“ (Galater 6:8). Wenn wir ‘im Hinblick auf den Geist säen’, werden wir weiterhin Gottes loyale Liebe verspüren.
    Jehova geht mit seinem Volk stets liebevoll um. Davon können wir überzeugt sein, denn in Hosea 11:1-4 wird bestätigt: „Als Israel ein Knabe war, da liebte ich ihn, und aus Ägypten rief ich meinen Sohn . . . Sie machten sich daran, den Baalsbildnissen zu opfern, und den geschnitzten Bildern begannen sie zu räuchern. Was aber mich betrifft, ich lehrte Ephraim [die Israeliten] gehen, nahm sie auf meine Arme; und sie erkannten nicht, dass ich sie geheilt hatte. Mit den Seilen des Erdenmenschen zog ich sie beständig, mit den Stricken der Liebe, sodass ich ihnen wie die wurde, die ein Joch an ihren Kinnbacken abheben, und sanft brachte ich einem jeden Speise.“
    Jehova vergleicht Israel hier mit einem kleinen Kind. Er brachte den Israeliten das Laufen bei und nahm sie auf seine Arme. Er zog sie mit den „Stricken der Liebe“. Was für ein rührendes Bild! Versetzen wir uns einmal in die Lage von Eltern, die ihrem Kind helfen, die ersten Schritte zu machen. Unsere Arme sind weit ausgestreckt. Vielleicht benutzen wir auch so etwas wie „Stricke“, an denen sich das Kleine festhalten kann, damit es nicht hinfällt. So zärtlich liebt uns Jehova. Gern führt er uns mit den „Stricken der Liebe“.
    Jehova wurde im Umgang mit den Israeliten wie jemand, der ‘ein Joch an ihren Kinnbacken abhob und sanft einem jeden Speise brachte’. Gott handelte wie jemand, der bei einem Tier das Joch weghob oder zurückschob, damit es bequem fressen konnte. Erst als die Israeliten das Joch der Unterwerfung unter Gott zerbrachen, kamen sie unter das bedrückende Joch ihrer Feinde (5. Mose 28:45, 48; Jeremia 28:14). Sehen wir uns vor, dass wir niemals in die Klauen unseres Erzfeindes Satan geraten und unter seinem bedrückenden Joch leiden müssen. Wandeln wir lieber weiterhin loyal mit unserem liebevollen Gott.

    Beständig auf Jehova hoffen
    Um weiterhin mit Gott zu wandeln, müssen wir beständig auf ihn hoffen. Den Israeliten wurde gesagt: „Was dich betrifft, zu deinem Gott solltest du umkehren, indem du liebende Güte und Recht bewahrst, und hoffe beständig auf deinen Gott“ (Hosea 12:6). Die Israeliten konnten beweisen, dass sie reumütig zu Jehova umkehrten, indem sie liebende Güte und Recht übten und beständig auf Gott hofften. Selbst wenn wir bisher treu mit Gott gewandelt sind, müssen wir auch weiterhin liebende Güte und Recht üben und beständig auf Gott hoffen (Psalm 27:14).
    1Hoseas Prophezeiung hinsichtlich der Israeliten liefert uns einen besonderen Grund, auf Gott zu hoffen: „Von der Hand des Scheols werde ich sie erlösen“, sagte Jehova, „vom Tod werde ich sie zurückholen. Wo sind deine Stacheln, o Tod? Wo ist deine vernichtende Gewalt, o Scheol?“ (Hosea 13:14). Jehova wollte die Israeliten damals nicht vor dem buchstäblichen Tod bewahren, sondern er wollte schließlich den Tod für immer verschlingen und seinen Sieg zunichte machen.
    … Wir wandeln weiterhin mit Gott, weil wir fest daran glauben, dass ‘die Wege Jehovas gerade sind’. Die Bewohner Samarias wandelten nicht auf Gottes gerechten Wegen. Deshalb mussten sie für ihre Sünden und ihr fehlendes Vertrauen auf Jehova die Folgen tragen. Es wurde vorhergesagt: „Samaria wird für schuldig gehalten werden, denn es ist gegen seinen Gott tatsächlich rebellisch. Durch das Schwert werden sie fallen. Ihre eigenen Kinder werden zerschmettert werden, und ihre schwangeren Frauen, sie werden aufgeschlitzt werden“ (Hosea 13:16).

    Historische Aufzeichnungen lassen erkennen, dass die Assyrer, die Samaria eroberten, zu derart schrecklichen Grausamkeiten fähig waren.
    16 Samaria war die Hauptstadt des Zehnstämmereichs Israel. Doch hier steht der Name Samaria wohl für das ganze Gebiet dieses Königreichs (1. Könige 21:1). Der assyrische König Salmanassar V. belagerte 742 v. u. Z. die Stadt Samaria. Als Samaria 740 v. u. Z. fiel, wurden viele der prominenten Bewohner nach Mesopotamien und Medien deportiert. Ob man die Einnahme Samarias Salmanassar V. oder seinem Nachfolger Sargon II. zuschreiben muss, bleibt ungewiss (2. Könige 17:1-6, 22, 23; 18:9-12). Auf jeden Fall wird in den Annalen Sargons die Deportation von 27 290 Israeliten an den oberen Euphrat und nach Medien erwähnt.
    Die in Samaria Lebenden mussten teuer dafür bezahlen, dass sie Jehovas gerade Wege nicht einhielten. Auch für uns als Gott hingegebene Christen hätte es tragische Folgen, wenn wir Sünde treiben und Gottes gerechte Maßstäbe verachten würden. Schlagen wir diesen schlechten Weg nie ein! … Wir ‘verherrlichen Gott weiterhin’, wenn wir nicht eigene Wege gehen, sondern auf seinen geraden Wegen wandeln. Kain wurde zum Mörder, weil er eigene Wege ging und die Warnung Jehovas in den Wind schlug, dass die Sünde auf ihn lauerte (1. Mose 4:1-8). Bileam ließ sich vom König von Moab dafür bezahlen, Israel zu verfluchen, aber es misslang ihm (4. Mose 24:10). Gott brachte den Leviten Korah und andere zu Tode, weil sie sich gegen die Autorität von Moses und Aaron aufgelehnt hatten (4. Mose 16:1-3, 31-33). Bestimmt möchten wir nicht den mörderischen „Pfad Kains“ gehen, uns nicht ‘in den Lauf des Irrtums Bileams stürzen’ und nicht ‘in der rebellischen Rede Korahs zugrunde gehen’ (Judas 11). Doch selbst wenn jemand von uns einen schweren Fehler macht, sichert uns die Prophezeiung Hoseas Trost zu.

    Sünder können zu Jehova zurückkehren
    Selbst wer eine schwere Sünde begangen hat und gestrauchelt ist, kann zu Jehova zurückkehren. In Hosea 14:1, 2 finden wir die inständige Bitte: „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott, denn du bist in deinem Vergehen gestrauchelt. Nehmt Worte mit euch, und kehrt zu Jehova um. Sprecht zu ihm, ihr alle: ‚Mögest du Vergehen verzeihen; und nimm an, was gut ist, und wir wollen dagegen die jungen Stiere unserer Lippen darbieten.‘ “
    Falls die Israeliten bereuten, konnten sie Gott ‘die jungen Stiere ihrer Lippen’ darbieten. Das waren aufrichtige Schlachtopfer der Lobpreisung. Paulus spielte auf diese Prophezeiung an, als er Christen aufforderte, Gott „ein Schlachtopfer der Lobpreisung dar[zu]bringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Wir betrachten es heute als ein großes Vorrecht, mit Gott zu wandeln und solche Opfer darzubringen.
    Israeliten, die ihren schlechten Weg verließen und zu Gott umkehrten, brachten ihm ‘die jungen Stiere ihrer Lippen’ dar. Deshalb wurden sie, Gottes Versprechen getreu, in geistiger Hinsicht wieder geheilt. In Hosea 14:4-7 heißt es: „Ich [Jehova] werde ihre Untreue heilen. Ich werde sie aus eigenem, freiem Willen lieben, weil sich mein Zorn von ihm abgewandt hat. Ich werde für Israel wie der Tau werden. Er wird blühen wie die Lilie und wird Wurzeln schlagen wie der Libanon. Seine Schösslinge werden auslaufen, und seine Würde wird wie die des Olivenbaums werden, und sein Duft wird wie der des Libanon sein. Sie werden wieder in seinem Schatten wohnen. Sie werden Korn wachsen lassen und werden sprossen wie der Weinstock. Sein Gedenkname wird sein wie der Wein des Libanon.“
    Reumütige Israeliten würden geistig geheilt werden und wieder Gottes Liebe spüren. Jehova wäre dann wie erfrischender Tau für sie, weil er sie großzügig segnen würde. Sein wiederhergestelltes Volk hätte eine Würde „wie die des Olivenbaums“ und es würde auf den Wegen Gottes wandeln. Was wird nun von uns erwartet, da wir entschlossen sind mit Jehova Gott zu wandeln?

    Weiterhin auf Jehovas geraden Wegen wandeln
    Um weiterhin mit Gott wandeln zu können, muss bei uns „die Weisheit von oben“ zu erkennen sein und wir müssen immer gemäß seinen geraden Wegen handeln (Jakobus 3:17, 18). Der letzte Vers der Prophezeiung Hoseas lautet: „Wer ist weise, dass er diese Dinge verstehen kann?

    Verständig, dass er sie erkennen kann? Denn die Wege Jehovas sind gerade, und die Gerechten sind es, die darauf wandeln werden; aber die Übertreter, sie werden darauf straucheln“ (Hosea 14:9).
    Wir wollen uns nicht nach der Weisheit und den Maßstäben der heutigen Welt ausrichten, sondern wir werden lieber auf Gottes geraden Wegen wandeln (5. Mose 32:4). Hosea wandelte mindestens 59 Jahre lang darauf. Treu überbrachte er göttliche Botschaften, denn er wusste, dass die Weisen und Verständigen diese Worte verstehen würden. Wie ist es mit uns?

    Kommentar — 8. Juli 2010 @ 18:37

  4. Jule

    Hosea 11 – 14

    Hosea 11 – Israel ist untreu, doch Gottes Liebe bleibt

    1 Der Herr sagt: »Als Israel jung war, begann ich, es zu lieben. Israel, meinen Sohn, rief ich aus Ägypten. 2 Schon oft habe ich die Israeliten gerufen, doch stets sind sie mir davongelaufen. Sie haben den Götzen geopfert und vor ihren Götterfiguren Räucheropfer angezündet. 3 Ich war es, der Ephraim das Laufen lehrte, ich nahm ihn immer wieder auf meine Arme. Aber die Menschen in Israel haben nicht erkannt, dass alles Gute, das ihnen geschah, von mir kam. 4 Mit Freundlichkeit und Liebe wollte ich sie gewinnen. Ich habe ihnen ihre Last leicht gemacht – wie ein Bauer, der seinem Ochsen das Joch hochhebt, damit er besser fressen kann, ja, der sich bückt, um ihn selbst zu füttern. 5 Trotzdem weigern sie sich, zu mir umzukehren. Sie bitten lieber die Ägypter um Hilfe. Deshalb soll nun der assyrische König über sie herrschen! 6 In ihren Städten wird das Schwert wüten, und die Orakelpriester, die falsche Ratschläge geben, werden sterben. 7 Mein Volk ist mir untreu, und davon lässt es sich nicht abbringen! Sie rufen zu ihren Götzen, doch die können ihnen nicht helfen.

    8 Ach, wie könnte ich dich im Stich lassen, Ephraim? Wie könnte ich dich aufgeben, Israel? Sollte ich dich vernichten wie die Städte Adma und Zebojim? Nein, es bricht mir das Herz, ich kann es nicht; ich habe Mitleid mit dir! 9 Mein Zorn wird dich nicht wieder treffen, ich will dich nicht noch einmal vernichten, Ephraim. Denn ich bin Gott und kein Mensch. Ich bin der Heilige, der bei euch wohnt. Ich komme nicht, um euch im Zorn zu töten. 10 Alle werde ich zurückbringen, die aus diesem Land verschleppt wurden. Ich werde ihnen vorangehen und brüllen wie ein Löwe. Sie werden mir folgen und mit Zittern zurückkehren – über das Meer im Westen,

    11 aus Ägypten und Assyrien. Sie werden kommen wie Tauben, die herbeifliegen. Dann lasse ich sie wieder in ihren Häusern wohnen. Das verspreche ich, der Herr!«

    Jehova hat uns einen freien Willen gegeben, wir können so leben, wie wir es gerne wollen. Aber wir müssen auch die Konsequenzen dann selbst dafür tragen: Wir dürfen gerne anderen Göttern nachlaufen, unser Heil bei Menschen suchen, wenn wir dies gern möchten. Aber dann bitte mit allen Konsequenzen: allein – ohne unseren Gott Jehova. Finden wir dies ungerecht?

    Eine Ehefrau kommt dahinter, dass ihr Mann sie schon geraume Zeit betrügt. Sie stellt ihn zur Rede und er gibt zu, dass er die andere liebt – weil sie jünger und aufregender ist als seine Ehefrau. Aber er will auch die Ehefrau behalten, denn sie ist ja so zuverlässig und sorgt so liebevoll für ihn. Zu ihr kommt er gern, um sich lecker bekochen zu lassen und sie darf gern seine Wäsche machen. Die Ehefrau ist geschockt und stellt ihren Mann vor die Wahl: „entweder die Geliebte oder ich. Beides geht nicht.“ Der Ehemann will aber die aufregende Geliebte nicht aufgeben und auch den Service daheim nicht. Er fährt nach der Aussprache auf dem direkten Weg zu seiner Geliebten. Die Ehefrau ist zutiefst gekränkt und packt ihre Sachen. Als der Mann nach Hause kommt, ist seine Frau weg.

    „Ach, der Arme! Dem ist ja so übel mitgespielt worden…“.
    Hat hier jemand Mitleid mit dem Mann? Seine Frau hätte bleiben müssen, denn sie hatte ihm ja ewige Treue versprochen?

    Hier ist eine ähnliche Situation: Jehova sagt seinem Volk immer wieder „entweder die Götzen oder ich“. Die Israeliten haben sich entschieden, denn sie machen weiter wie zuvor. Ist Jehova nun unfair, wenn er nun „seine Sachen packt und geht“? Ist das wirklich Erpressung?

    Kommentar — 6. Juli 2012 @ 17:42

  5. Jule

    Hosea 12 – Gott hilft seinem Volk, doch Israel bleibt untreu

    1 Der Herr sagt: »Die Israeliten belügen und betrügen mich fortwährend; und die Bewohner von Juda sind mir, ihrem heiligen Gott, immer noch untreu, obwohl ich ihnen stets treu geblieben bin!«

    2 Was die Leute von Ephraim tun, ist so sinnlos und dumm, wie den Wind einzufangen oder dem heißen Ostwind nachzujagen. Ihre Lügen und Verbrechen mehren sich Tag für Tag. Sie schließen ein Bündnis mit den Assyrern, und gleichzeitig schenken sie den Ägyptern kostbares Öl.

    3 Auch die Bewohner von Juda wird der Herr zur Verantwortung ziehen! Denn die Nachkommen Jakobs gehen ihre eigenen Wege und tun, was sie wollen. Doch nun müssen sie die Folgen tragen! 4 Schon ihr Stammvater Jakob hat im Mutterleib seinen Zwillingsbruder betrogen. Als er ein Mann war, kämpfte er mit Gott; 5 ja, er kämpfte mit dem Engel Gottes und besiegte ihn mit Weinen und Flehen. In Bethel begegnete ihm dann der Herr und sprach mit ihm. 6 Der allmächtige Gott, dessen Name »der Herr« ist, sagte zu ihm: 7 »Eines Tages wirst du mit meiner Hilfe hierher zurückkehren. Halte mir die Treue, tu, was in meinen Augen richtig ist! Verlass dich voll und ganz auf mich, deinen Gott!«

    8 Der Herr sagt: »Israel gleicht einem Händler, der mit falschen Gewichten die Leute betrügt und sich freut, wenn er andere übervorteilen kann. 9 Die Leute von Ephraim sagen: ›Wir sind reich geworden und haben ein Vermögen gemacht. Keiner kann uns nachweisen, dass wir dabei Unrecht getan und Schuld auf uns geladen hätten.‹

    10 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten befreit hat. Nun sorge ich dafür, dass ihr wieder in Zelten leben müsst – wie damals, als ich euch das erste Mal begegnete. 11 Immer wieder habe ich durch die Propheten zu euch geredet. Ich gab ihnen viele Visionen und ließ sie Gleichnisse erzählen.«

    12 Schon damals in Gilead haben die Israeliten großes Unheil angerichtet und dadurch ihre Vernichtung heraufbeschworen! In Gilgal haben sie Stiere geopfert, darum werden ihre Altäre zerstört, ja, sie werden wie die Steinhaufen am Ackerrand!

    13 Israels Stammvater Jakob floh ins Gebiet der Aramäer, er machte sich zum Sklaven und hütete Schafe, um eine Frau zu bekommen. 14 Aber der Herr hütete Israel durch einen Propheten; er befreite sein Volk durch ihn aus der Sklaverei in Ägypten und brachte es in dieses Land.

    15 Trotzdem haben die Leute von Ephraim den Herrn beleidigt und verspottet. Nun müssen sie die Folgen tragen, denn der Herr wird ihnen all ihre Bosheiten und blutigen Verbrechen heimzahlen.

    Ich verstehe immer mehr, warum Jehova sein Volk mit einer Ehefrau vergleicht – denn so wird der Schmerz erst richtig greifbar, den sie ihm immer wieder bereiten.

    Ein reicher Mann sieht eine arme bedauernswerte Frau, die schon als Kind in die Sklaverei verkauft worden ist. Sie wird unmenschlich behandelt, bekommt kaum Nahrung, muss schwer arbeiten und wird körperlich und seelisch misshandelt. Sie tut ihm von Herzen leid und er kauft sie frei. Da sich die beiden mit der Zeit lieben lernen, heiratet er sie und trägt sie auf Händen. Er tut alles, um sie das Schlimme vergessen zu lassen, was sie erlebt hat.

    Aber mit einem Mal reicht das nicht mehr und sie betrügt ihn immer wieder mit zahlreichen Männern. Sie trampelt auf seinen Gefühlen herum und demütigt ihn immer wieder. Er liebt sie von Herzen und redet ihr immer wieder liebevoll zu – aber sie stößt ihn nur erbost zurück. Bald geht ihr seine liebevolle Fürsorge dermaßen auf die Nerven, dass sie ihn verlässt. Dies allein ist schon sehr schlimm für ihn, denn er liebt sie immer noch und bittet sie, doch wieder zu ihm zurückzukehren. Als Antwort flattert ihm ein Schreiben von einem Anwalt ins Haus, dass er ihr eine hohe Summe zahlen soll, damit sie ihren Lebensstandart halten und sich mit ihren Liebhabern ein schönes Leben machen kann.

    Wie denken wir über diese Frau?

    Ist sie nicht undankbar? Hat sie all das Gute vergessen, dass er ihr getan hatte? Ist ihr Verhalten nicht sehr empörend und ihre Forderung unglaublich unverschämt?

    Und doch handelt Jehovas Volk hier gerade so. Wie furchtbar! Auch wir könnten in eine solche Falle tappen und all das Gute vergessen, was unser Gott uns bereits getan hat. Hatten wir ihn nicht geliebt, als wir in die Wahrheit kamen? Passen wir auf, dass wir nicht ebenso lieblos und undankbar werden, wie diese Ehefrau. Tun wir das, was in diesem Jahr unser Kongressmotto ist: „behüten wir unser Herz“!

    Kommentar — 6. Juli 2012 @ 17:58

  6. Jule

    Hosea 13 – Gottes Gericht ist nicht mehr aufzuhalten

    1 Der Herr sagt: »Es gab eine Zeit, da waren die Bewohner von Ephraim mächtig und stark. Wenn sie redeten, packte alle die Angst. Doch dann ließen sie sich mit dem Götzen Baal ein und gingen zugrunde. 2 Trotzdem haben sie noch nicht genug, sondern treiben es nur noch schlimmer: Aus Silber gießen sie Götterfiguren, wie es ihnen gefällt. Sie sagen: ›Wer Gott opfern will, muss die Stierfiguren küssen!‹ Ihre Götter sind Menschenwerk, von Handwerkern hergestellt. 3 Darum werden sie so schnell verschwinden wie eine Wolke am Morgen, wie der Tau unter der Sonne, wie Spreu, die der Wind von der Tenne weht, und wie Rauch, der aus der Dachluke aufsteigt.

    4 Ich bin der Herr, euer Gott, ich habe euch aus Ägypten befreit. Mich allein habt ihr als euren Gott kennen gelernt, und nur ich kann euch helfen! 5 In der glühenden Hitze der Wüste habe ich euch begleitet und bewahrt. 6 Ich habe euch gutes Land gegeben, und ihr seid stets satt geworden. Doch je besser es euch ging, desto überheblicher wurdet ihr. Mich, den Herrn, habt ihr vergessen! 7 Darum falle ich euch an wie ein Löwe. Wie ein Leopard liege ich am Weg auf der Lauer. 8 Ich greife euch an wie eine Bärin, der man die Jungen geraubt hat. Ich reiße euch in Stücke, ja, ich verschlinge euch wie eine Löwin! Was übrig bleibt, werden die wilden Tiere fressen.

    9 Ihr Leute von Israel, ihr stellt euch gegen mich, obwohl ich allein euch helfen kann. Weil ihr dies tut, geht ihr zugrunde! 10 Wo ist nun euer König, der euch schützt und eure Städte vor dem Untergang bewahrt? Wo sind die führenden Männer eures Volkes? Ihr wolltet doch einen König haben und Männer, die euch regieren! 11 Voller Zorn habe ich euch einen König gegeben, und voller Zorn habe ich ihn wieder weggenommen. 12 Ephraim hat gegen mich gesündigt. Nie will ich die große Schuld meines Volkes vergessen! 13 Israel ist wie ein Kind im Mutterleib, das sich vor der Geburt so dreht, dass es nicht zur Welt kommen kann.

    14 Soll ich sie vor dem Tod retten? Soll ich sie aus der Gewalt des Totenreichs befreien? Nein! Der Tod soll sie dahinraffen, das Totenreich sie gefangen nehmen! Ich werde kein Mitleid mehr mit ihnen haben.

    15 Noch ist Ephraim wie ein fruchtbarer Garten unter seinen Bruderstämmen, doch der Feind wird kommen und ihn vernichten. Wie ein starker Ostwind, der aus der glühend heißen Wüste weht, die Brunnen austrocknet und die Quellen versiegen lässt, so wird der Feind über Ephraim herfallen. Er plündert die Schätze und raubt die kostbarsten Gegenstände. Dafür sorge ich, der Herr!

    1 Die Einwohner von Samaria werden bestraft, weil sie sich gegen mich, ihren Gott, gestellt haben. Die Männer werden im Krieg fallen, die Kinder werden am Felsen zerschmettert, den schwangeren Frauen wird der Bauch aufgeschlitzt.«

    Nun ist der Moment gekommen, wo der Ehemann genug hat. Er erkennt, dass die Frau nicht hören will. Soll er sie nun weiter unterstützen?

    Ist es jetzt nicht an der Zeit, dass er sie gehen lässt – aber dann auch mit allen Konsequenzen? Sie braucht ihn nicht mehr? Ok, dann lässt er sie in Ruhe. Allerdings auch finanziell. Wenn sie ihre Liebhaber will, so soll sie sie haben – aber dann sollen diese sie auch unterstützen.

    Ja, ich weiss, das Scheidungsrecht ist heute anders. Allerdings war es in den 80ern noch so, dass eine Ehefrau keinen Anspruch auf Unterhalt hatte, wenn sie wegen einem anderen Mann ging und mit ihm zusammen war. Wie Jehova hier denkt? Er hat zu seinem Volk gesagt, dass auf Ehebruch die Todesstrafe steht. Hier stellt sich die Frage nach Unterhalt erst garnicht 😉

    Also weiter im Beispiel: der Ehemann gibt seiner geliebten Frau schweren Herzens die Freiheit, die sie so unbedingt will. Er ist nicht nur traurig, dass sie ihn verlässt, sondern er macht sich auch Sorgen um sie. Wie will sie für sich selbst sorgen? (Sozialleistungen gibt es in diesem Beispiel nicht, denn auch diese kamen in der Form erst später auf). Werden ihre Liebhaber für sie sorgen? Er kennt die Männer, sie sind dafür bekannt, dass sie Spass wollen, aber keine Verantwortung. Da sie selbst nicht viel Geld haben, suchen sie sich reiche Frauen. Da seine Frau dann mittellos dasteht, kann er sich leicht ausmalen, wie es mit ihrem „tollen Leben“ weitergeht.

    Dies tut ihm jetzt schon von Herzen leid. Aber ist dies wirklich ein Grund, ihr ihr ausschweifendes unstetes Leben zu finanzieren? Er bangt jetzt schon um sie, hofft, dass sie zur Besinnung kommt, wenn sie einsam und allein auf sich gestellt ist und wieder sehr hart arbeiten muss, um das Nötigste zum Leben zu haben.

    Ist dieser Ehemann hier lieblos?

    Merken wir, wie schlimm das Ganze hier für Jehova ist? Er ist kein harter liebloser Gott, weil er sein Volk nun verwirft. Im Gegenteil: sie wollten ihren Willen haben und er lässt sie. Aber immer in dem Wissen, wohin sie dies führen wird und voller Hoffnung, dass sie erkennen, wie sehr er sie doch liebt und daraufhin zu ihm zurück kehren.

    Verstehen wir unseren Gott und das, was er hier zu seinem Volk sagt, nun etwas besser? Erkennen wir, wie liebevoll und barmherzig er in Wirklichkeit ist – auch wenn der Widersacher uns etwas anderes glauben machen will?

    Kommentar — 6. Juli 2012 @ 18:17

  7. Jule

    Hosea 14 – Kehrt um zum Herrn!

    2 Ihr Israeliten, kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn ihr habt euch selbst ins Unglück gestürzt. 3 Kommt zurück zum Herrn, sprecht mit ihm und sagt: »Vergib uns alle Schuld! Und nimm an, was wir dir bringen. Es ist das Beste, was wir geben können – kein Schlachtopfer, sondern unser Versprechen: 4 Wir verlassen uns nicht mehr auf die Assyrer, wir setzen unser Vertrauen auch nicht auf Pferde und Reiter. Wir werden nie wieder das, was wir mit eigenen Händen gemacht haben, als unseren Gott verehren! Denn nur du hilfst den Menschen, die nirgendwo Schutz finden.«

    5 Dann wird der Herr sagen: »Ich will meinem Volk helfen, sich nie mehr von mir abzuwenden! Von Herzen gern begegne ich ihnen wieder mit Liebe und bin nicht länger zornig auf sie. 6 Ich gebe ihnen neues Leben, so wie der Tau die Blumen zum Blühen bringt. Ja, Israel wird blühen wie eine Lilie, und seine Wurzeln werden stark sein wie die Wurzeln der Bäume auf dem Libanon. 7 Mein Volk wird wie ein prächtiger Ölbaum sein, dessen Zweige weit austreiben, wie eine duftende Zeder auf dem Libanon.

    8 Die Israeliten werden unter meinem Schutz leben, sie werden wieder Getreide anbauen. Ja, mein Volk wird aufblühen wie die berühmten Weinstöcke an den Hängen des Libanon. 9 Ihr Israeliten, was habe ich mit den Götzen zu schaffen? Ich, der Herr, bin immer bei euch und antworte euch, wenn ihr mit mir redet. Ich bin wie ein prächtiger Wacholderstrauch; nur bei mir findet ihr, was ihr zum Leben braucht!«

    10 Wer klug und weise ist, der hört auf alle diese Worte und nimmt sie sich zu Herzen. Denn der Herr zeigt uns den richtigen Weg. Wer ihm vertraut, kommt ans Ziel, doch wer sich vom Herrn abwendet, stürzt ins Verderben.

    Was für ein Gott!!!

    Noch während sie ihn immer wieder in aller Öffentlichkeit mit „anderen Männern“ betrügen und ihn demütigen und der Lächerlichkeit preis geben – freut er sich schon darauf, ihnen vergeben zu können. Man stelle sich das mal vor!

    Ich habe schon oft darüber nachgedacht, wie ich reagieren würde, wenn mein Mann mich betrügen würde. Ich weiss, dass er dies niemals tun würde, aber wenn ich dann entsprechende Artikel wie den vor kurzem im WT lese, dann frage ich mich oft, ob ich so großherzig vergeben könnte. Denn die ganze Welt gerät doch dann ins Wanken, man verliert doch das Vertrauen. Auch wenn man den Menschen sehr liebt und ihm gerne vergeben will, so ist dies doch ziemlich schwer und man benötigt Zeit und viel Geduld – mit sich selbst und mit dem Partner.

    Aber Jehova ist da ganz anders. Er ist die Güte in Person. Er redet bereits hier voller Freude davon, sie wieder voller Liebe in die Arme zu nehmen. Er wartet nur darauf und dies, obwohl sie ihn immer und immer wieder betrogen und verlassen haben. Für ihn ist die Geschichte erledigt, wenn sie nur zurückkommen. Was für ein Gott!

    Hat dir jemand das Bild vermittelt, dass Jehova ein grausamer Gott ist, der Freude daran hat, die Bösen zu vernichten? Dann hat er „Lügen über Jehova vernittelt“! Das Bild, das die Bibel von Jehova malt, ist ein ganz anderes – wie wir hier in Hosea gesehen haben.

    Ein Gott, der so liebevoll, geduldig und barnherzig ist wie Jehova, der verdient ganz bestimmt unsere Achtung, Respekt und Liebe!

    Kommentar — 6. Juli 2012 @ 18:31

  8. Jule

    Hosea 11 – 14

    Hosea 11 – Barmherzigkeit wo möglich, Strenge wo nötig

    1 Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. 2 Aber sobald man sie rief, wandten sie sich vom Angesicht [der Rufenden] ab. Den Baalen opferten sie, und den Götzenbildern räucherten sie.

    3 Und ich war es doch, der Ephraim gehen lehrte, der sie auf seine Arme nahm. Aber sie haben nicht erkannt, dass ich sie heilte . 4 Mit menschlichen Banden zog ich sie, mit Seilen der Liebe ; ich hob ihnen gleichsam das Joch auf vom Kinn und neigte mich zu ihnen, um ihnen Nahrung zu geben.

    5 Er soll nicht nach dem Land Ägypten zurückkehren, sondern der Assyrer soll ihr König werden, weil sie nicht umkehren wollen! 6 Und das Schwert soll in ihren Städten umgehen und ihre Riegel vernichten und sie wegen ihrer Ratschläge verzehren. 7 Mein Volk hält am Abfall von mir fest ; ruft man es nach oben, so erhebt sich gar niemand!

    8 Wie könnte ich dich dahingeben, Ephraim, wie könnte ich dich preisgeben, Israel? Wie könnte ich dich behandeln wie Adama , dich machen wie Zeboim? Mein Herz sträubt sich dagegen, mein ganzes Mitleid ist erregt!

    9 Ich will nicht handeln nach der Glut meines Zorns, will Ephraim nicht wiederum verderben ; denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, als der Heilige bin ich in deiner Mitte und will nicht in grimmigem Zorn kommen.

    10 Sie werden dem Herrn nachfolgen , der brüllen wird wie ein Löwe; wenn er brüllt , so werden die Söhne zitternd vom Meer herbeieilen; 11 wie Vögel werden sie aus Ägypten zitternd herbeieilen und wie Tauben aus dem Land Assyrien; und ich werde sie in ihren eigenen Häusern wohnen lassen, spricht der Herr .

    Wieder zeigt Jehova, wie sehr es ihm widerstrebt, sie zu bestrafen.

    Aber weil er sie liebt und es um ihr ewiges Wohl geht, muss er dies tun – auch wenn es ihn schwer fällt!

    Dies zeigt uns, dass Jehova ausgeglichen ist, was Zucht angeht. Er hat den Grundsatz: Barmherzigkeit, wo möglich und Strenge, wo nötig.

    Wenn wir Jehova also nachahmen wollen, dann werden wir unsere Kinder sicherlich niemals mißhandeln. Wer die ganzen Texte der Bibel dazu mißbraucht, um Kindesmißhandlung zu rechtfertigen, der hat Jehova und sein Wort nicht verstanden.

    Niemand, der seine Wut oder schlechte Laune an seinen Kindern auslässt und sie brutal schlägt, wird Gottes Wohlgefallen haben und niemand, der dies tut, darf sich „Christ“ nennen. Denn wer Jehova und Jesus nachfolgt, der wird diese auch nachahmen, was Güte, Liebe und Barmherzigkeit betrifft und nur dann „hart durchgreifen“ (ohne brutale Gewalt), wo es unbedingt notwendig ist.

    Zucht hat nichts mit Machtgehabe oder Streßabbau zu tun, sondern immer damit, ein Kind auf den rechten Weg zurückzubringen, weil es sonst sich oder anderen schadet. Sie ist ein Ausdruck der Liebe, auch wenn es dabei mal den einen oder anderen Klaps auf den Po gibt. Aber sie wird niemals einen anderen derart hart mißhandeln, dass dieser sich ernsthafte Verletzungen zuzieht oder aus Angst wie ein geprügelter Hund rumläuft.

    Niemand, der sein Kind liebt, würde so mit ihm verfahren. Wir alle, die wir Eltern sind, lieben doch unsere Kinder. Wir wollen nur das Beste für sie, wollen ihnen den best möglichen Start ins Leben bieten und ihnen helfen, ein eigenes inniges Verhältnis zu Jehova zu entwickeln. Dass Liebe niemals aus Gewalt entstehen kann, ist sicherlich jedem von uns klar.

    Auf der anderen Seite gibt es Situationen, die Strenge erforden und wo Liebe und Milde allein nicht ausreichen, wie die Situation hier mit dem Volk Israel zur Zeit der Propheten zeigt:

    Jehova hat ihnen so lange Barmherzigkeit, Milde und Güte erwiesen, solange er das noch irgendwie mit seiner Gerechtigkeit vereinbaren konnte. Aber ab einem bestimmten Punkt ist dies nicht mehr möglich, weil es nicht nur um die Einzelnen geht, sondern auch um das Große Ganze. Nun muss er einschreiten, zum Schutz der anderen. Aber sie hatten lange genug Zeit, von selbst den Weg wieder zurück zu finden. Wenn die ganze Güte und Liebe nicht mehr reicht – ein weltliches Sprichwort heißt: „Wer nicht hören will, der muss fühlen“.

    Die Betonung liegt hier auf dem „Will“. Sie wollen nicht, sie weigern sich hartnäckig, es ist ihnen egal, wie Jehova denkt und welchen Schaden sie bei anderen anrichten. Nun ist der Punkt zum Eingreifen erreicht.

    Bei unseren Kindern ist es ebenso. Wir werden ganz bestimmt ihre persönlichen Grenzen und Schwächen berücksichtigen und nichts von ihnen erwarten, was sie überhaupt nicht können. Aber wenn das Kind – trotz aller Liebe, Güte und Barmherzigkeit – nur noch aufsässig ist und nicht hören will, dann müssen wir andere Wege gehen. Dann können wir nicht wegsehen.

    Dies muss bereits sehr früh passieren, dass uns die Kinder als konsequente Eltern erleben. Es muss auch für kleine Kinder bereits Regeln geben, damit die Familie nicht darunter leidet. Es kann nicht sein, dass unser Kind über allen anderen in der Familie steht. Denn damit tun wir ihm keinen Gefallen, auch wenn es uns im Moment vielleicht so erscheint. Das Kind muss wissen, dass die Eltern über ihm stehen und ihm etwas zu sagen haben. Nicht die Kinder müssen die Forderungen der Eltern erfüllen, sondern umgekehrt.

    So werden wir bereits sehr früh damit beginnen, unserem Kind auch Werte beizubringen. So muss es lernen, dass es freundich und höflich auch zu Tieren oder Schwächeren sein muss. Wenn es ein anderes, ein kleineres Kind schlägt, ist es kein brutales Eingreifen von uns, wenn wir ihm einen leichten Klaps auf die Finger geben, damit es merkt, dass es dem anderen damit weh tut. Und so werden sie nach und nach immer mehr „gemäß dem Weg“ für sie erzogen (Sprüche 22:6). Wie wir bereits vor einigen Tagen in Hebräer 12:5-11 gelesen haben, ist dies nicht immer besonders angenehm für unser Kind, aber es wird es uns einmal später danken.

    Eltern zu sein bedeutet nicht immer, dass unsere Kinder uns nur lieben, sicherlich werden sie uns auch ab und an hassen, weil wir ihnen ihren Willen nicht lassen.

    Ich hoffe, wir haben nun alle verstanden, dass wir zwar konsequent mit unseren Kids sein müssen, manchmal auch streng, aber dass es natürlich viel viel besser ist, wenn wir sie mit unserer Liebe dazu bringen, das zu tun, was richtig ist.

    Denken wir hierbei auch wieder an das Vorbild unseres Gottes:

    Was ist die beste Motivation für die wahre Anbetung? Dass wir Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus richtig kennen lernen, erkennen, was sie alles für uns getan haben und dass unser Herz vor Dankbarkeit dafür überfließt. Aus dieser Liebe heraus fühlen wir uns gedrängt, so zu leben, zu reden und zu denken, dass wir ihnen Freude bereiten. An dieser Art des Gehorsams haben die beiden sicherlich die meiste Freude.

    Aber sie werden auch nicht darauf verzichten, uns zu strafen – für uns heute geschieht dies oft erst „am Tag des Herrn“, wenn wir vor unserem Schöpfer stehen und Rechenschaft dafür ablegen müssen, wie wir gelebt haben.

    Alles andere wäre auch denjenigen gegenüber sehr ungerecht, die sich aus tiefer Liebe zu Jehova aufrichtig bemühen, ein anständiges und gottgefälliges Leben zu führen.

    Denken wir daran, wenn wir das nächste Mal über Kindererziehung nachdenken oder reden. Ahmen wir bitte auch in dieser Hinsicht unseren liebevollen und barmherzigen, aber auch konsequenten Schöpfer nach!

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

    Kommentar — 9. Juli 2013 @ 17:27

  9. Jule

    Hosea 12 – wie gehen wir mit Jemanden um, der nicht hören will?

    1 Ephraim hat mich mit Lügen umgeben und das Haus Israel mit Betrug; auch Juda schweift immer noch umher neben Gott, dem Heiligen , der treu ist. 2 Ephraim nährt sich von Wind und läuft den ganzen Tag dem Ostwind nach; er wird täglich verlogener und gewalttätiger; ein Bündnis mit Assyrien wollen sie schließen, und Öl wird nach Ägypten gebracht.

    3 Auch mit Juda hat der Herr einen Rechtsstreit, und er muss Jakob strafen entsprechend seinen Wegen, er wird ihm vergelten entsprechend seinen Taten. 4 Schon im Mutterschoß hielt er die Ferse seines Bruders , und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott; 5 er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und flehte zu ihm; in Bethel hat er ihn gefunden, und dort hat Er mit uns geredet 6 nämlich der Herr , der Gott der Heerscharen, dessen Gedenkname Herr ist.

    7 So kehre nun um zu deinem Gott, halte fest an Liebe und Recht und hoffe stets auf deinen Gott! 8 Der Kanaaniter hat eine falsche Waage in der Hand, er übervorteilt gern. 9 Auch Ephraim spricht: »Ich bin doch reich geworden, ich habe mir ein Vermögen erworben; an all meinem Erwerb wird man mir kein Unrecht nachweisen können, das Sünde wäre!«

    10 Ich aber, der Herr , bin dein Gott vom Land Ägypten her, ich werde dich wieder in Zelten wohnen lassen wie zur Zeit des [Laubhütten-]Festes. 11 Ich habe zu den Propheten geredet und viele Offenbarungen gegeben und durch die Propheten in Gleichnissen gelehrt.

    12 Sind sie in Gilead nichtswürdig gewesen, so sollen sie zunichtewerden; haben sie in Gilgal Stiere geopfert, so sollen auch ihre Altäre wie Steinhaufen auf den Furchen des Ackers werden!

    13 Als Jakob in das Gebiet von Aram floh, da diente Israel um eine Frau ; um eine Frau hütete er [die Herde]. 14 So hat der Herr durch einen Propheten Israel aus Ägypten heraufgeführt und es durch einen Propheten hüten lassen. 15 Ephraim hat ihn bitter gekränkt ; Er wird seine Blutschuld auf ihn werfen, und sein Herr wird ihm seine Beschimpfung vergelten .

    hier sagt es Jehova ganz deutlich: er vergilt ihnen nur das, was sie getan haben. Sie ernten, was sie gesät haben (Galater 6:7)!

    Auch zeigt sich sehr schön ihre persönliche Einstellung, denn sie streiten nicht unbedingt ab, dass sie falsch gehandelt haben, sondern sagen „das musst du uns erst mal nachweisen!“

    Wenn jemand so „beratungsresistent“ ist, dann ist ihm wohl auch nicht anders zu helfen, als mit harten Sanktionen. Aber er provoziert diese ja selbst und kann sich dann auch nicht darüber beschweren, dass ihm Unrecht getan wird.

    Oftmals wird angenommen, dass Kinder oder Jugendliche so sind, weil ihnen die Grundgeborgenheit einer gesunden liebevollen Familie bei der Entwicklung gefehlt hat. Das mag bei einigen wirklich der Fall sein. Aber wenn wir uns nun hier das Volk Israel ansehen – ist dies dann wirklich bei ihnen der Fall?

    Wie haben wir Jehova bis hierher erlebt?

    War er brutal und unfair? War ihm sein Volk und ihre Gefühle egal? Interesserte er sich nicht für ihre Bedürfnisse? Enthielt er ihnen Liebe und Geborgenheit vor?

    Nein!

    Wir wissen aus den vorhergehenden Büchern, die wir in diesem Jahr bis hier her gelesen haben, dass Jehova immer wieder voller Liebe auf sie zugegangen ist, egal, wie dumm und verletzend sie selbst sich ihm gegenüber verhalten haben. Sie hatten alle Liebe, Zuneigung, Geborgenheit und Aufmerksamkeit, die man sich von seinem Vater wünschen kann. Dennoch fühlen sie sich nicht gedrängt, es ihm mit Dankbarkeit zu vergelten.

    Auch heute ist oftmals das Gegenteil der Fall: weil der Vater zu gutmütig war, den Kindern immer wieder voller Liebe und Güte entgegengekommen ist, ihnen alles gewährt hat, was ihr Herz begehrte – und nicht unbiblisch oder anderwertig schädlich oder nicht machbar war – nahmen die Kinder ihn nicht ernst. Zwar war er ihr liebster Freund, solange sie alles bekamen, was ihnen gefiel und was sie begehrten, aber als es dann um eine Sache ging, die er nicht gutheißen konnte, da haben sich die Kinder entzweit und ihm voller Empörung den Rücken gekehrt. Seither meiden sie jeden Kontakt mit ihnen. Man war es nicht gewohnt, dass ein klares und deutliches „Nein“ kommt, das nicht verhandelbar ist. Und weil bisher immer alles „zur vollsten Zufriedenheit“ der Kinder lief, meinten diese nun, es stünde ihnen zu, dass gemacht wird, was sie wollen. Sehr sehr traurig. Dabei wurden sie ihr ganzes Leben lang von ihm mit Liebe und Güte umhüllt und wussten sich von ihm geliebt, ernst genommen und respektiert. Aber nun – wo es auf einmal „nein“ heißt – nun haben sie dies alles vergessen und nun ist er ein Monster. Wie schade. Aber liegt dies wirklich am Vater und daran, dass sie schlecht behandelt wurden? Hätte der Vater nicht besser früher mal ab und an streng durchgegriffen?

    Ebenso ist es mit unserem Schöpfer. Genau dies passiert ihm hier mit seinem Volk. Vielleicht sind sie deshalb so empört, weil sie es gewohnt sind, dass er ihnen immer wieder „liebende Güte“ erwiesen hat. Nun denken sie, es stünde ihnen zu und dieses „harte Durchgreifen“ jetzt steht in ihren Augen im vollen Widerspruch zu dem Gottesbild, das sie bisher von ihrem Gott hatten.

    Aber ist hier wirklich der Vater – der himmlische Schöpfer – das Problem? Oder liegt es nicht eher bei dem Kind – dem Volk? Sind nicht sie es, die hier eine falsche Einstellung haben. Wären wir nicht viel eher ungehalten geworden, wegen ihrer unglaublichen Undankbarkeit?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

    Kommentar — 9. Juli 2013 @ 17:32

  10. Jule

    Hosea 13 – wer ist eigentlich Ephraim, von dem hier immer wieder die Rede ist?

    1 Wenn Ephraim redete, herrschte Schrecken; groß stand er da in Israel; als er sich aber mit dem Baal versündigte, da starb er. 2 Und nun fahren sie fort zu sündigen und gießen sich Bildnisse aus ihrem Silber, Götzenbilder nach ihrer Erfindung, allesamt ein Machwerk von Künstlern; von ihnen sagen sie: »Die Menschen, die opfern, sollen die Kälber küssen !«

    3 Darum werden sie sein wie eine Morgenwolke und wie der Tau, der früh vergeht, wie die Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie der Rauch aus dem Kamin!

    4 Ich aber bin der Herr , dein Gott, vom Land Ägypten her, und außer mir kennst du keinen Gott, und es gibt keinen Retter als mich allein! 5 Ich habe mich deiner angenommen in der Wüste, im dürren Land. 6 Als sie aber Weide fanden, wurden sie satt; und als sie satt wurden, überhob sich ihr Herz; darum vergaßen sie mich.

    7 Da wurde ich gegen sie wie ein Löwe und lauerte wie ein Panther am Weg; 8 ich überfiel sie wie eine Bärin , der man die Jungen geraubt hat, und zerriss ihnen den Brustkasten und fraß sie dort wie ein Löwe; die wilden Tiere zerrissen sie.

    9 Das ist dein Verderben, Israel, dass du gegen mich, deine Hilfe, bist!

    10 Wo ist denn nun dein König , dass er dir helfe in allen deinen Städten, und wo sind deine Richter? Denn du hast ja gesagt: »Gib mir einen König und Fürsten!« 11 Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn [wieder] weg in meinem Grimm!

    12 Ephraims Schuld ist zusammengebunden, seine Sünde ist aufbewahrt. 13 Geburtswehen werden ihn ankommen; er ist ein unverständiges Kind; denn er stellt sich nicht zur rechten Zeit ein zur Geburt! 14 Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs , vom Tod will ich sie loskaufen. Tod , wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg?

    Doch der Trost ist vor meinen Augen verborgen. 15 Denn wenn er auch fruchtbar ist unter den Brüdern, so wird doch ein Ostwind kommen, ein Wind des Herrn von der Wüste herauf, sodass sein Brunnen vertrocknet und sein Quell versiegt. Er wird den Schatz aller kostbaren Geräte berauben.

    Immer wieder ist hier von Ephraim die Rede – warum?

    Geht es denn hier nicht um Israel und Juda? Was oder wen meint Jehova, wenn er hier von und auch zu Ephraim spricht?

    Dazu habe ich einiges auf der OnlineLib im Einsichtenbuch gefunden:

    Vorherrschender Stamm des Nordreiches. Nach der Reichsteilung, die sich während der Regierung Rehabeams vollzog, erwarb sich Ephraim als der führende und einflußreichste Stamm des Nordreiches einen schlechten Ruf (Hos 13:1). Der erste König, der Ephraimiter Jerobeam, führte die Kälberanbetung in Dan und Bethel ein (1Kö 11:26; 12:25-30). Aus dieser Verstrickung in Götzendienst kamen die Ephraimiter nie mehr frei.

    Als vorherrschender Stamm des Nordreiches vertrat „Ephraim“ schließlich das ganze Zehnstämmereich (2Ch 25:7; Jer 7:15). Deshalb richteten die Propheten Hosea und Jesaja ihre Strafankündigungen gegen Ephraim. Hosea verurteilte Ephraim, weil es sich mit den Nationen vermischt hatte, ihre Werke lernte und ihren Götzen diente. Hosea verglich Ephraim mit einem nicht umgewendeten runden Kuchen, der auf der Unterseite gebacken oder sogar verbrannt ist, oben aber noch nicht einmal gar ist (Hos 7:8; vgl. Ps 106:35, 36; Hos 4:17; 12:14). Ephraim, dessen Kraft von Fremden verzehrt worden war, kehrte nicht zu Jehova um, sondern wandte sich an Ägypten um Hilfe und schloß einen Bund mit Assyrien. Ephraim glich somit einer einfältigen Taube, die ins Netz gegangen war und nicht mehr freikam (Hos 7:9-12; 8:9; vgl. 2Kö 17:4; Hos 12:1).

    Der Prophet Jesaja wandte sich an die stolzen „Trunkenbolde Ephraims“. Ihre Unabhängigkeit vom Königreich Juda sowie ihre Bündnisse mit Syrien und anderen Nationen hatten sie wie berauschendes Getränk betäubt. Doch das Unheil sollte nicht ausbleiben (Jes 7:1, 2, 5-9, 17; 9:9-12; 17:3; 28:1-3).

    Andererseits sagten Jehovas Propheten aber auch das Ende der Eifersucht und Feindschaft zwischen Ephraim (dem Zehnstämmereich) und Juda (dem Zweistämmereich) voraus (Jes 11:13; Jer 31:6). Juda und Ephraim würden vereint werden, und Ephraim würde wieder die Gunst Gottes erlangen (Jer 31:18-20; 50:19; Hes 37:16-19; Sach 10:7).

    nun macht das Gelesene Sinn: es geht um Ephraim und Juda. Ephraim ist das Zehnstämmereich, das auch als Israel bezeichnet wird und Juda ist das Zweistämmereich, das von König David und Salomo her abstammt und den Samen hervorbringen wird.

    Danke für die Info! 🙂

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 9. Juli 2013 @ 17:38

  11. Jule

    Hosea 14 – Jehova ist der Vater aus dem Geichnis vom Verlorenen Sohn!

    1 Samaria muss es büßen; denn es hat sich gegen seinen Gott empört; durchs Schwert sollen sie fallen; ihre Kinder sollen zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden! 2 Kehre um, o Israel, zu dem Herrn , deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine eigene Schuld.

    3 Nehmt Worte mit euch und kehrt um zum Herrn ! Sprecht: » Vergib alle Schuld und nimm es gut auf, dass wir dir das Opfer unserer Lippen bringen, das wir schuldig sind! 4 Assyrien wird uns nicht retten; wir wollen nicht mehr auf Rossen reiten und das Werk unserer Hände nicht mehr unsere Götter nennen, denn bei dir findet der Verwaiste Barmherzigkeit!«

    5 Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen , gerne will ich sie lieben ; denn mein Zorn hat sich von ihnen abgewandt.

    6 Ich will für Israel sein wie der Tau ; es soll blühen wie eine Lilie und Wurzel schlagen wie der Libanon. 7 Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten; es soll so schön werden wie ein Ölbaum und so guten Geruch geben wie der Libanon. 8 Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum Getreide hervorbringen und blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie der Wein vom Libanon.

    9 Ephraim [wird sagen:] »Was soll ich künftig noch mit den Götzen zu schaffen haben?« – Ich, ich habe ihn erhört und auf ihn geblickt! – »Ich bin wie eine grünende Zypresse.« – Es soll sich zeigen, dass deine Frucht von mir kommt!

    10 Wer ist so weise , dass er das einsehe, und so klug, dass er das verstehe? Denn die Wege des Herrn sind richtig , und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.

    Was für eine große Liebe Jehova doch zu ihnen hat!

    Er hält nicht Ausschau nach Fehlern, die sie machen, sondern nach dem geringsten Anhaltspunkt, dass er ihnen wieder Gnade und Güte erweisen kann.

    Wie kann man nur auf die Idee kommen, dass dieser unser Gott hart und unbarmherzig ist – weil er sein Volk richtet?

    Lass dich nicht belügen: unser Gott ist gütig und gnädig und voller Liebe zu uns. Er ist wirklich wie der Vater in dem Gleichnis vom Verlorenen Sohn.

    Hast du dir schon das neue Video angesehen, was auf dem BZK freigegeben worden ist? Waren wir schon von dem biblischen Drama auf dem BZK 2009 beeindruckt, um wieviel mehr wird uns dieser Spielfilm der Gesellschaft begeistern! Er ist wirklich sehr gut gemacht – tausendmal besser als das Drama, das wir bereits kennen. Nimm dir die Zeit und sieh ihn dir an. Es lohnt sich!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 9. Juli 2013 @ 17:46

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