Hosea 8 – 10
Kapitel 8
8 „An deinen Mund – ein Horn! [Einer kommt] wie ein Adler gegen das Haus Jehovas, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen mein Gesetz vergangen haben. 2 Zu mir schreien sie ständig: ‚O mein Gott, wir, Israel, haben dich gekannt.‘
3 Israel hat Gutes zurückgestoßen. Möge jemand, der ein Feind ist, ihm nachjagen. 4 Sie selbst haben Könige eingesetzt, aber nicht meinetwegen. Sie haben Fürsten eingesetzt, aber ich wußte [es] nicht. Mit ihrem Silber und ihrem Gold haben sie sich Götzen gemacht, damit sie weggetilgt werden. 5 Dein Kalb ist verstoßen worden, o Samaria. Mein Zorn ist gegen sie entbrannt. Wie lange werden sie der Unschuld unfähig sein? 6 Denn von Israel war selbst dieses. Ein einfacher Handwerker hat es gemacht, und es ist nicht Gott; denn das Kalb Samarias wird zu bloßen Splittern werden.
7 Denn Wind säen sie ständig, und Sturmwind werden sie ernten. Nichts hat stehendes Getreide. Kein Sproß bringt Mehl hervor. Brächte einer [es] vielleicht hervor, werden Fremde selbst es verschlingen.
8 Israel soll verschlungen werden. Nun sollen sie unter den Nationen werden wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat. 9 Denn sie selbst sind nach Assyrien hinaufgezogen wie ein für sich abgesondertes Zebra. In Ephraims Fall haben sie Liebhaber gedungen. 10 Auch werde ich sie, obwohl sie [sie] unter den Nationen ständig dingen, nun zusammenbringen; und sie werden eine kleine Weile in heftigen Schmerzen sein wegen der Last von König [und] Fürsten.
11 Denn Ephraim hat Altäre gemehrt, um zu sündigen. Er hat Altäre bekommen, um zu sündigen. 12 Ich ging daran, für ihn viele Dinge meines Gesetzes zu schreiben; so wie etwas Fremdes sind sie geachtet worden. 13 Als meine Schlachtopfergaben opferten sie fortwährend Fleisch, und sie aßen ständig das, woran Jehova selbst kein Wohlgefallen hatte. Nun wird er ihrer Vergehung gedenken und Abrechnung halten wegen ihrer Sünden. Nach Ägypten kehrten sie dann selbst zurück. 14 Und Israel begann den, der es gemacht hat, zu vergessen und Tempel zu bauen; und Juda seinerseits mehrte befestigte Städte. Und ich werde gewiß Feuer in seine Städte senden, und es soll die Wohntürme von einer [jeden] verzehren.“
Kapitel 9
9 „Freue dich nicht, o Israel. Handle nicht frohlockend wie die Völker. Denn durch Hurerei bist du von der Seite deines Gottes gewichen. Du hast Hurenlohngaben auf allen Korndreschtennen geliebt. 2 Dreschtenne und Weinkelter ernähren sie nicht, und süßer Wein, er wird sie enttäuschen. 3 Sie werden nicht weiterhin im Land Jehovas wohnen, und Ephraim soll nach Ägypten zurückkehren, und in Assyrien werden sie Unreines essen. 4 Sie werden nicht fortfahren, für Jehova Wein auszugießen. Und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht angenehm sein; sie sind ihnen wie das Brot von Trauerzeiten; alle, die es essen, werden sich verunreinigen. Denn ihr Brot ist für ihre eigene Seele; es wird nicht ins Haus Jehovas kommen. 5 Was werdet ihr tun am Tag der Zusammenkunft und am Tag des Festes Jehovas? 6 Denn siehe, sie werden gehen müssen wegen der Verheerung. Ägypten selbst wird sie zusammenbringen; Memphis seinerseits wird sie begraben. Was ihre begehrenswerten Dinge an Silber betrifft, sogar Nesseln werden sie in Besitz nehmen; Dorngesträuch wird in ihren Zelten sein.
7 Die Tage, da die Aufmerksamkeit [auf sie] gerichtet wird, sollen kommen; die Tage der fälligen Heimzahlung sollen kommen. Die von Israel werden [es] erkennen. Der Prophet wird töricht sein, der Mann der inspirierten Äußerung wird wahnsinnig werden wegen der Fülle deiner Vergehung, indem ja die Anfeindung ausnehmend groß ist.“
8 Der Wächter Ephraims war bei meinem Gott. Was einen Propheten betrifft, die Falle eines Vogelfängers ist auf all seinen Wegen; da ist Anfeindung im Haus seines Gottes. 9 Sie sind tief gesunken im Verderbenbringen wie in den Tagen Gibeas. Er wird ihrer Vergehung gedenken; er wird die Aufmerksamkeit auf ihre Sünden richten.
10 „Wie Trauben in der Wildnis fand ich Israel. Wie die Frühfeige an einem Feigenbaum in seiner Anfangszeit sah ich eure Vorväter. Sie selbst gingen zu Baal von Peor ein, und sie gaben sich dann der Schändlichkeit hin, und sie wurden abscheulich wie [der Gegenstand] ihrer Liebe. 11 Was Ephraim betrifft, wie ein fliegendes Geschöpf fliegt ihre Herrlichkeit weg, so daß es keine Geburt gibt und keinen [schwangeren] Leib und keine Empfängnis. 12 Denn obwohl sie ihre Söhne großziehen, will ich sie dann der Kinder berauben, so daß kein Mensch dasein wird; denn – wehe auch ihnen, wenn ich mich von ihnen abwende! 13 Ephraim, den ich wie Tyrus in einem Weidegrund gepflanzt gesehen habe, ja Ephraim ist dazu bestimmt, seine Söhne sogar zu einem Tötenden hinauszuführen.“
14 Gib ihnen, o Jehova, was du geben solltest. Gib ihnen einen fehlgebärenden Mutterschoß und welkende Brüste.
15 „All ihre Schlechtigkeit war in Gilgal, denn dort mußte ich sie hassen. Wegen ihrer üblen Handlungen werde ich sie von meinem eigenen Haus vertreiben. Ich will sie fortan nicht mehr lieben. All ihre Fürsten handeln störrisch. 16 Ephraim soll niedergeschlagen werden. Sogar ihre Wurzel soll verdorren. Es wird keine Frucht geben, die sie hervorbringen. Auch will ich, falls sie gebären, sogar die begehrenswerten [Früchte] ihres Leibes zu Tode bringen.“
17 Mein Gott wird sie verwerfen, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden Flüchtlinge unter den Nationen werden.
Kapitel 10
10 „Israel ist ein verwildernder Weinstock. Frucht bringt er ständig für sich hervor. Entsprechend der Fülle seiner Frucht hat er [seine] Altäre gemehrt. Entsprechend dem Guten seines Landes stellten sie gute Säulen auf. 2 Ihr Herz ist heuchlerisch geworden; nun werden sie für schuldig befunden werden.
Da ist einer, der ihre Altäre zerbrechen wird; er wird ihre Säulen verheeren. 3 Denn nun werden sie sprechen: ‚Wir haben keinen König, denn wir haben Jehova nicht gefürchtet. Und was den König betrifft, was wird er für uns tun?‘
4 Sie reden Worte, indem sie falsche Eide leisten, einen Bund schließen; und das Gericht hat gesproßt wie eine Giftpflanze in den Furchen des freien Feldes. 5 Wegen des [Götzen]kalbes von Beth-Awen wird es den Ansässigen Samarias bange werden; denn darüber wird sein Volk gewiß trauern wie auch seine Priester eines fremdländischen Gottes, [die] gewöhnlich darüber frohlockten wegen seiner Herrlichkeit, denn sie wird von ihm fort ins Exil gegangen sein. 6 Auch wird es jemand sogar nach Assyrien bringen als Gabe für einen großen König. Schande ist es, was Ephraim sich holen wird, und Israel wird sich seines Rates schämen. 7 Samaria [und] sein König werden gewiß zum Schweigen gebracht werden wie ein abgeknickter Zweig auf der Oberfläche von Wassern. 8 Und die Höhen von [Beth]-Awen, die Sünde Israels, werden wirklich vertilgt werden. Ja, Dornen und Disteln werden auf ihren Altären aufschießen. Und man wird tatsächlich zu den Bergen sprechen: ‚Bedeckt uns!‘ und zu den Hügeln: ‚Fallt über uns!‘
9 Seit den Tagen Gibeas hast du gesündigt, o Israel. Dort sind sie stehengeblieben. In Gibea holte der Krieg gegen die Söhne der Ungerechtigkeit sie nicht ein. 10 Wenn es mein Verlangen ist, werde ich sie auch züchtigen. Und gegen sie werden gewiß Völker versammelt werden, wenn sie an ihre beiden Vergehen gespannt werden.
11 Und Ephraim war eine eingeübte Färse, die zu dreschen liebte; und ich meinerseits fuhr ihr über den gutaussehenden Nacken. Ich lasse [jemand] Ephraim reiten. Juda pflügt; Jakob eggt für ihn. 12 Sät Samen für euch in Gerechtigkeit; erntet gemäß liebender Güte. Beackert für euch urbares Land, wenn es Zeit ist, nach Jehova zu suchen, bis er kommt und euch Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt.
13 Ihr habt Bosheit gepflügt. Ungerechtigkeit habt ihr geerntet. Ihr habt den Fruchtertrag des Truges gegessen, denn du hast auf deinen Weg vertraut, auf die Menge deiner Starken. 14 Und ein Getöse hat sich unter deinem Volk erhoben, und deine eigenen befestigten Städte werden alle verheert werden wie bei der Verheerung des Hauses Arbels durch Schalman am Tag der Schlacht, [als] selbst eine Mutter an der Seite [ihrer] eigenen Söhne zerschmettert wurde. 15 Auf diese Weise wird man euch bestimmt tun, o Bethel, wegen eurer maßlosen Schlechtigkeit. In der Morgenröte wird der König von Israel ganz gewiß zum Schweigen gebracht werden müssen.“
Jule | 07.04.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hosea, Text in der Bibel |
Jule
Hosea 8 – 10
Hosea 9:8-9
Na sowas: Anfeindungen gegen einen wahren Anbeter Jehovas – im Haus seines Gottes?
Sowas gibt es doch garnicht – oder?
Hosea 9:15
Alles, was wir tun hat auch Konsequenzen. Jehova verwirft sein Volk wegen seiner abgrundtief schlechten Taten. Ist das unfair?
Denken wir, er müsse ihnen doch Barmherzigkeit erweisen?
Denken wir vielleicht „wieso, ich kann doch ruhig sündigen, immerhin ist doch Jesus für meine Sünden gestorben“?
Hosea 9:17
Hören wir auf unseren Gott?
Hosea 10:2
Ist mein Herz vielleicht auch heuchlerisch? Wie sieht Jehova mich?
Hosea 10:13
Kommentar — 29. Juli 2009 @ 14:41
Thomas
Hosea 8-10
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm von 1976 hieß es
Im Jahre 2005 hieß es im Wachtturm
Kommentar — 8. Juli 2010 @ 18:36
Jule
Hosea 8 – 10
Hosea 8 – Gottes Gericht über sein untreues Volk
Ja, Jehova hat wirklich allen Grund, sauer auf sein Volk zu sein!
Sie halten sich für etwas besonderes, weil sie sein Volk sind. Es stimmt: es ist wirklich etwas ganz besonderes, wenn wir zu Gottes Volk gehören dürfen. Aber wir müssen uns dessen auch als würdig erweisen. Das Vorrecht, dazu zu gehören, ist nicht etwas, was man sich einmalig erwirbt und auf Lebenszeit besitzt, ganz egal, was passiert und wie wir damit umgehen.
Zu Jehova und seinem Volk gehören zu dürfen, ist etwas sehr kostbares und wertvolles. Würden wir ein kostbares Gemälde teuer erwerben und dann achtlos bei uns in den Keller stellen? Würde es uns hier reichen, es zu besitzen und immer wieder stolz erwähnen, dass wir es haben – aber ansonsten kümmert es uns nicht? Würden wir es uns nicht immer wieder ansehen wollen, es dafür an einen besonderen Platz hängen oder stellen, dafür sorgen, dass es gut beleuchtet ist und dass es nicht beschädigt wird? Selbst Personen, die sich illegal so ein Kunstwerk erwerben und es daher an einem geheimen Ortr aufbewahren müssen, würden es nicht achtlos wegstellen und nicht weiter beachten. Wer etwas Kostbares hat, wird es hegen und pflegen und sich daran erfreuen.
Taten die Israeliten dies in Bezug zu ihrer Zugehörigkeit zu Gottes Volk? Zeigten sie durch ihr Verhalten, dass sie diese als ein hohes Gut schätzen und alles tun wollten, um sie sich zu erhalten?
Angenommen, du bist ein Mann und kaufst dir ein ganz besonderes Auto. Sei es einen Oldtimer oder gar einen Wagen, den du auch fährst. Stellst du ihn achtlos in einer Gasse ab, die für ihre Kriminalität bekannt ist? Würdest du nicht dafür sorgen, dass es an einem sicheren Ort untergebracht ist? Kaufst du dir dafür einen Kraftstoff, von dem du weißt, dass er den Motor schädigt? Reinigst du es mit aggressiven Putzmitteln? Warum nicht?
Du würdest alles tun, um dir dein Auto zu erhalten. Sei es der äußerliche Anschein wie Lack und Felgen usw, ebenso wie die inneren Werte wie den Motor. Wenn die Israeliten also „stolz darauf sind“, dass sie Gottes Volk sind und gleichzeitig Götzen anbeten – dann haben sie sich einen tollen Ferrari gekauft und putzen ihn mit Scheuermittel und ruinieren den Lack.
Würden wir so jemand für weise halten und denken, dass der Wagen für ihn wertvoll ist?
Aber vielleicht wußten sie ja nicht, ‚dass Atta den Lack beschädigt‘. Ernsthaft? Würde jemand, der sich so einen kostbaren Wagen kauft, sich nicht auch erkundigen, wie er zu pflegen wäre?
Vielleicht liegt das Problem ja auch darin, dass die Zugehörigkeit zu Gottes Volk nicht selbst erworben wurde, sondern ein Geschenk war? Vielleicht ist der Ferrari ja „nur“ ein Erbstück von einem reichen Onkel und der Fahrer legt keinen großen Wert auf ein besonderes Auto. Für ihn reicht, dass es 4 Räder hat und fährt. Aber könnte er dann von sich sagen, dass er den Wert des Autos erkannt hat und es zu würdigen weiss?
Eine Frau erhält ein kostbares Schmuckstück geschenkt und edle Abendkleider. Wie denken wir über sie, wenn sie diese trägt, während sie ihren Garten umgräbt oder den Schweinestall ausmistet, oder wenn sie den kostbaren Ring trägt, während sie mit aggressiven Reinigungsmitteln putzt? Würden wir ihr glauben, wenn sie vor ihren Freundinnen mit den kostbaren Kleidern und dem Schmuck prahlt? Hat sie wirklich Wertschätzung dafür?
Wie wir sehen, trifft dies hier genau auf das Volk Jehovas zu. Sie bilden sich etwas darauf ein, dass sie sein Volk sind, aber sie zeigen durch ihr Handeln, dass es eigentlich keinerlei Bedeutung für sie hat. Denn sie tun Dinge, von denen sie wissen, dass Jehova sie hasst! Warum können wir dies so sagen?
Die Israeliten kannten das Gesetz. Es wurde ihnen immer auf den Festen vorgelesen und außerdem hat Jehova ihnen immer wieder die Propheten gesandt, die sie darauf hinwiesen. Aber sie wollten nicht hören, sondern schickten die Propheten fort oder brachten sie zu Tode. Später gehen sie sogar mit Gottes Sohn so um, weil er ihnen die unbequeme Wahrheit ins Gesicht sagt.
Gleichen auch wir vielleicht manchmal den Israeliten? Berufen wir uns darauf, zu Gottes Volk zu gehören, leben aber nicht danach? Vielleicht bringen wir sogar Schmach auf den Namen Jehovas und damit ungefestigte Personen zum Straucheln?
Es wird in Vorträgen und in den Publikationen immer wieder darauf hingewiesen, dass gerade Kinder von Zeugen Jehovas in dieser Gefahr stehen. Sie sind in der Wahrheit aufgewachsen, aber es ist eigentlich die Religion ihrer Eltern. Vieles tun sie vielleicht nur, um ihren Eltern zu gefallen und in der Versammlung nicht anzuecken. Sind wir als Eltern uns hier unserer Verantwortung bewusst?
Was leben wir unseren Kindern vor? Sehen sie bei uns, dass wir stolz darauf sind, zu Jehovas Volk gehören zu dürfen und alles dafür tun, um dieses kostbare Vorrecht nicht zu verlieren? Zeigen wir dies, indem wir selbst ein inniges Verhältnis zu unserem Gtt haben und voller Liebe zu unserem Gott überströmen und „gute Früchte hervor bringen“? Oder sehen sie bei uns nur, dass wir den äußeren Anschein wahren und sie hart massregeln, wenn sie „gegen Regeln verstoßen“? Sagen wir ihnen, sie sollen sich mal ein Beispiel an dem Kind von Ältesten X nehmen, „der studiert jeden Tag 2 Stunden in der Bibel“ – so, als ginge es hier um irgendeine Leistung? Oder versuchen wir in ihnen tiefe Liebe zu ihrem Schöpfer zu wecken, was sie dann von selbst motiviert, Zeit mit ihm zu verbringen?
Es stimmt: unsere Kinder müssen sich die Wahrheit selbst zu Eigen machen. Aber unser eigenes Vorbild spielt dabei eine große Rolle. Wenn es uns selbst nur „um die Mitgliedschaft“ geht, für die man gewisse Regeln einhalten muss – können sie es dann wirklich als etwas wertvolles ansehen?
Wenn die Wahrheit unser Leben ist, weil wir Jehova lieben, dann können wir sie damit anstecken. Schlimm wäre dagegen, wenn wir selbst sie mit unserem eigenen Vorbild zum Straucheln bringen. Wenn sie Jehova und seine Organisation ablehnen, weil sie durch uns ein falsches Bild davon gewonnen haben.
Ganz wichtig ist wohl die Ausgeglichenheit: Jehova ist liebevoll, sanft und barmherzig. Aber das bedeutet nicht, dass wir das Unreine unter uns dulden müssen. Dies widerum bedeutet aber nicht, dass Jehova hart ist und nur nach Schwächen Ausschau hält, um uns zu strafen. Denn dann könnten wir entmutigt sein und uns unwürdig fühlen, sein Diener zu sein.
Ein wirklich ausgeglichenes Bild von Jehova erhalten wir in der Bibel und gerade hier in den Propheten und ganz besonders in Hosea. Der Bibelkommentator Darby drückt es sehr schön aus:
Wenn wir die letzten Bibelbücher aufmerksam gelesen haben, ist es uns selbst aufgefallen, wie liebevoll und geduldig Jehova mit seinem Volk war.
Er ist es auch mit uns – wenn wir IHN und seine Liebe zu schätzen wissen und uns von Herzen bemühen, ihm zu gefallen!
((((Hier ist übrigens auch jede Menge Freiraum für eine persönliche Entwicklung. Jehova will keine Marionetten, die monoton tun, was gefordert ist. Er will, dass wir ihn von Herzen lieben. Und dies können wir ganz bestimmt – wenn wir ihn nur richtig kennenlernen.)))
Kommentar — 5. Juli 2012 @ 19:10
Jule
Hosea 8:8-10
Wenn wir diese Verse im Zusammenhang sehen, dann verstehen wir, warum Jehova hier so sauer ist:
Sie berufen sich zwar darauf, dass sie sein Volk sind – aber scheinbar glauben sie es selbst nicht. Denn warum sonst wenden sie sich an den Assyrer un Hilfe, wenn sie doch den allmächtigen Gott an ihrer Seite haben? Wieso ziehen sie hier Menschen vor?
Damit nicht genug, versuchen sie den Assyrer mit Geschenken zu beeindrucken, die sie dafür Jehova geklaut haben. Denn was ist das sonst, wenn sie die Geräte des Tempels nehmen und die Tempelschätze, die Jehova geweiht sind – um sie einem Menschen zu geben?
Sie vertrauen nicht auf Jehova, sondern auf Menschen. Und sie opfern nicht Jehova, sondern Menschen. Sie nehmen Jehova nicht nur ihr Vertrauen und ihre Anbetung – sondern sie bestehlen ihn auch noch, damit sie die Mittel haben, diesem Menschen „zu opfern“.
Ich wäre an seiner Stelle mächtig sauer gewesen! Ich bewundere eh immer wieder seine Geduld und Sanftmut, die er bei seinem Volk an den Tag legt.
Aber wie wir sehen, lässt sich Jehova nicht alles gefallen. Irgendwann kommt auch bei ihm der Punkt, wo es genug ist und er sie zur Rechenschaft zieht.
Denken wir also bitte immer daran, dass wir nicht automatisch „geheiligt sind“, nur weil wir zu seinem Volk gehören, sondern dass Jehova von uns auch erwartet, uns entsprechend zu benehmen.
Kommentar — 5. Juli 2012 @ 19:24
Jule
Hosea 9 – Israels Ende
Konzentrieren wir uns hier bitte eher auf die positive Botschaft. Ja, hier ist von Strafe und Vernichtung die Rede, der letzte Teil hört sich schlimm an und wir könnten einen verzehrten Eindruck von Jehova bekommen.
Hier sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass sie ihre Strafe sehr wohl verdient hatten. Er hat sie immer und immer wieder gewarnt. Aber es hatte nichts genutzt. Sie hatten seinen Propheten nicht zugehört und sie sogar mundtot gemacht. Sie haben durch ihre Reaktion gezeigt, dass sie nicht wollen.
Diese Kapitel kann man nicht auf sich beziehen, wenn man sich aufgrund von Fehlern und Schwächen unwürdig fühlt, Jehova zu dienen.
Jehova weiss, dass wir unvollkommen sind und immer wieder Fehler machen werden, das liegt in unserer Natur, vielleicht ist auch gerade deshalb das Kongressmotto „Behuete dein Herz“ so passend. Für Jehova zählt nicht der äußere Mensch, sondern wie das Herz ist. Es kommt darauf an, ob wir ihn lieben und ihm gern gefallen möchten. Er erwartet von uns nichts unmögliches, sondern dass wir ihm das geben, was wir haben. Denken wir hier bitte auch daran, wie Jesus auf die Witwe reagierte, die „nur einige Münzen von ganz geringem Wert“ einwarf. Es geht um die Bereitschaft.
Denken wir an die Gegenüberstellung Jesu zu den wenigen Münzen: er stufte diese Gabe als höher und wertvoller ein, als die von Leuten, die ganz viel gegeben haben warum?
Für Jehova ist wichtig, dass wir ein aufrichtiges Herz haben, das voller Liebe für ihn schlägt. Dass wir bereit sind und gern alles tun möchten, was ihm gefällt. Diese Bereitschaft ist für IHN außergewöhnlich kostbar – auch wenn wir Fehler machen.
Aber: dieses Herz voller Liebe und die Bereitschaft, alles uns Mögliche zu tun, um ihm zu gefallen – die erlangen wir nicht durch das Lernen und strikte Einhalten von Regeln. Dieses Herz voller Liebe erlangen wir nur dann, wenn wir Jehova wirklich kennen lernen. Denn dann „muss“ man ihn einfach lieben und diese Liebe treibt uns dann an, so zu leben, dass es Jehova gefällt und nicht schmerzt.
Es ist also für Jehova ein himmelweiter Unterschied, ob wir willentlich so leben, wie es ihn schmerzt – oder ob wir aus Schwäche Fehler machen.
Denn ein willentlicher Sünder sagt eigentlich zu Jehova: „ist mir doch egal, wie du denkst und fühlst. Was geht mich das an? Das ist mein Leben und das will ich leben, wie es mir gefällt. Ich habe ja nur dieses eine Leben“
Jemand, der Jehova liebt, aber aus Schwäche Fehler begeht, der schämt sich dafür. Ihm ist nicht egal, wie Jehova denkt und fühlt. Gern würde er alles richtig machen und er gibt sich wirklich Mühe. Nur bedauerlicherweise…
Jemand, der entmutigt ist und sich unwürdig fühlt, Jehova zu dienen, weil er so viele Fehler macht – der möchte ja eigentlich seinem Gott Jehova gefallen. Er hat nur Angst, dass er dies nicht schafft. Vielleicht auch, weil er sich mit anderen vergleicht und meint, dass andere in dieser Hinsicht besser sind?
Wir wissen, dass Satan solche Empfindungen nutzt, um uns zu entmutigen und vom wahren Glauben abzubringen. Wieder hat er es geschafft, einen Anbeter Jehovas zu Fall zu bringen
Was könnte jemand tun, der sich in dieser Weise unwürdig fühlt? Auf dem BZK wurde uns im Leitvortrag „Die Absichten unseres Herzens durch Gottes Wort enthüllen“ klar gemacht, wie wichtig es ist, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Wir wissen ja: Hebräer 4:12 – ‚Gottes Wort ist machtvoll, sogar imstande, Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen.‘
Und nun sind wir bei dem Punkt, warum es nicht reicht, nur den Tagestext oder die Publikationen des „treuen und verständigen Sklavens“ zu lesen. Denn hier könnte für uns – wenn wir dazu neigen, uns unwürdig zu fühlen – der Eindruck entstehen, dass wir das alles nicht einhalten können.
Wenn wir aber die Bibel als Gottes Wort lesen, so als hätte Jehova „diesen Brief“ an uns ganz persönlich geschrieben, dann sind wir mit ihm allein. Dann hören wir ihm zu und lernen ihn kennen. Wenn wir etwas nicht verstehen, dann können wir ihn fragen – und er erklärt es uns. Wir sehen ihm zu, wie er mit den Menschen umgeht, wie liebevoll und geduldig er für sein Volk sorgt, wie barmherzig er auch mit denen ist, die Fehler machen und sie einsehen.
Ich denke da an König David und seine Sünde mit Bathseba. David hatte ja sogar einen Mord in Auftrag gegeben, um dies zu vertuschen. Trotzdem sagt Jehova später von ihm, dass er in allem so gehandelt hatte, wie es Jehova gefiel. Warum konnte er das von David sagen? Hattte er denn vergessen, was mit Uria war?
Wenn wir die Bibel lesen – und nicht nur Publikationen – dann fällt uns auf, dass David wirklich aus der Menge herausragt. Von den ganzen Königen von Saul bis hier her ist er der Einzige, der Jehova von ganzem Herzen geliebt und gedient hat. Ja, er hat damals einen Fehler gemacht, aber er hat sofort von Herzen bereut, als er darauf hingewiesen wurde, er hat es eingesehen und sich dafür geschämt. Die ganzen Psalmen sind ein beredetes Zeugnis davon. Aber dieser Fehler war eine Ausnahme. Er hat Jehova in der ganzen Zeit im Herzen gehabt und war aufrichtig bemüht, IHM zu gefallen. Im Gegensatz zu all den anderen Königen hatte er keinen Anteil am Götzendienst. Alle anderen Könige machten sich dessen schuldig. Sie waren nicht mit dem ganzen Herzen bei Jehova.
Erkennen wir den Unterschied? Bei David war es ein Ausrutscher, aus einer Schwäche heraus – die anderen trieben mutwillig Sünde. Sie wußten wohl, wie sehr Jehova Götzendienst hasste, schließlich drehten sich die ersten der 10 Gebote darum. Aber das schien sie nicht zu kümmern, sie taten es dennoch. Und dies, obwohl Jehova es ihnen immer wieder durch die Propheten sagen liess.
Und hier sind wir wieder bei Gottes Volk zur Zeit Hoseas: sie hatten die Vernichtung wirklich berdient. Denn sie sündigten nicht aus Schwäche – sondern absichtlich und ganz bewusst!
Wenn du also entmutugt bist, weil du dich aufgrund deiner Unvollkommenheit und Fehler unwürdig fühlst, Jehova zu dienen, dann habe ich eine große Bitte an dich:
Bitte lese die Bibel jeden Tag, so als wäre es ein Brief, den Jehova an dich ganz persönlich geschrieben hat – und lass ihn so zu dir sprechen. Du wirst sehen, wie sehr Jehova dich liebt, weil du ein aufrichtiges Herz hast und dich so sehr bemühst „alles richtig zu machen“.
Bitte gieb Jehova diese Chance!
Kommentar — 5. Juli 2012 @ 20:14
Jule
Hosea 10 – Die Folgen des Götzendiensts
Ja, sie waren wirklich durch und durch verdorben. Nicht nur, dass sie falschen Göttern nachliefen – sie dankten ihnen auch für das, was sie von Jehova erhielten.
Denken wir wirklich, Jehova sei brutal und unfair, wenn er sie nun dafür straft?
Und sehen wir den Unterschied zu denjenigen, die sich unwürdig fühlen? Zeigt nicht gerade dieses Gefühl an, wie ernst wir Jehova und seine Gefühle nehmen? Und ist dies nicht gerade das, was sich Jehova so sehr von seinen Anbeterb wünscht?
Kommentar — 5. Juli 2012 @ 20:26
Jule
Hosea 8 – 10
Hosea 8 – auch wir werden irgendwann ernten, was wir heute säen
Sie ernten hier, was sie gesaet haben (Galater 6:7).
Jehova sagt, sie bekommen, was sie wollten. Er lässt sie gewähren, aber dafür müssen sie auch die Konsequenzen für ihr Handeln tragen!
Ist das nun hart und ungerecht?
weitere Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 23:23
Jule
Hosea 9 – Gott wird sie verwerfen , weil sie ihm nicht gehorcht haben
hier einige Gedanken aus den vergangenen Jahren:
Kommentar — 9. Juli 2013 @ 00:24
Jule
Hosea 10 – sollte man wirklich das Böse tolerieren?
Immer wieder der Hinweis: „du erntest, was du gesät hast“ (Hebräer 6;7)
Ist das wirklich hart und unfair? Sollte man jemand belohnen dafür, dass er Schlechtes tut? Oder sollte man wirklich das Böse ignorieren? Wir sehen doch hier, wozu es führt, wenn nicht bestraft wird, was unrecht ist und anderen schadet…
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 9. Juli 2013 @ 00:33