Hosea 8 – 10

Kapitel 8

8 „An deinen Mund – ein Horn! [Einer kommt] wie ein Adler gegen das Haus Jehovas, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen mein Gesetz vergangen haben. 2 Zu mir schreien sie ständig: ‚O mein Gott, wir, Israel, haben dich gekannt.‘

3 Israel hat Gutes zurückgestoßen. Möge jemand, der ein Feind ist, ihm nachjagen. 4 Sie selbst haben Könige eingesetzt, aber nicht meinetwegen. Sie haben Fürsten eingesetzt, aber ich wußte [es] nicht. Mit ihrem Silber und ihrem Gold haben sie sich Götzen gemacht, damit sie weggetilgt werden. 5 Dein Kalb ist verstoßen worden, o Samaria. Mein Zorn ist gegen sie entbrannt. Wie lange werden sie der Unschuld unfähig sein? 6 Denn von Israel war selbst dieses. Ein einfacher Handwerker hat es gemacht, und es ist nicht Gott; denn das Kalb Samarias wird zu bloßen Splittern werden.

7 Denn Wind säen sie ständig, und Sturmwind werden sie ernten. Nichts hat stehendes Getreide. Kein Sproß bringt Mehl hervor. Brächte einer [es] vielleicht hervor, werden Fremde selbst es verschlingen.

8 Israel soll verschlungen werden. Nun sollen sie unter den Nationen werden wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat. 9 Denn sie selbst sind nach Assyrien hinaufgezogen wie ein für sich abgesondertes Zebra. In Ephraims Fall haben sie Liebhaber gedungen. 10 Auch werde ich sie, obwohl sie [sie] unter den Nationen ständig dingen, nun zusammenbringen; und sie werden eine kleine Weile in heftigen Schmerzen sein wegen der Last von König [und] Fürsten.

11 Denn Ephraim hat Altäre gemehrt, um zu sündigen. Er hat Altäre bekommen, um zu sündigen. 12 Ich ging daran, für ihn viele Dinge meines Gesetzes zu schreiben; so wie etwas Fremdes sind sie geachtet worden. 13 Als meine Schlachtopfergaben opferten sie fortwährend Fleisch, und sie aßen ständig das, woran Jehova selbst kein Wohlgefallen hatte. Nun wird er ihrer Vergehung gedenken und Abrechnung halten wegen ihrer Sünden. Nach Ägypten kehrten sie dann selbst zurück. 14 Und Israel begann den, der es gemacht hat, zu vergessen und Tempel zu bauen; und Juda seinerseits mehrte befestigte Städte. Und ich werde gewiß Feuer in seine Städte senden, und es soll die Wohntürme von einer [jeden] verzehren.“

Kapitel 9

9 „Freue dich nicht, o Israel. Handle nicht frohlockend wie die Völker. Denn durch Hurerei bist du von der Seite deines Gottes gewichen. Du hast Hurenlohngaben auf allen Korndreschtennen geliebt. 2 Dreschtenne und Weinkelter ernähren sie nicht, und süßer Wein, er wird sie enttäuschen. 3 Sie werden nicht weiterhin im Land Jehovas wohnen, und Ephraim soll nach Ägypten zurückkehren, und in Assyrien werden sie Unreines essen. 4 Sie werden nicht fortfahren, für Jehova Wein auszugießen. Und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht angenehm sein; sie sind ihnen wie das Brot von Trauerzeiten; alle, die es essen, werden sich verunreinigen. Denn ihr Brot ist für ihre eigene Seele; es wird nicht ins Haus Jehovas kommen. 5 Was werdet ihr tun am Tag der Zusammenkunft und am Tag des Festes Jehovas? 6 Denn siehe, sie werden gehen müssen wegen der Verheerung. Ägypten selbst wird sie zusammenbringen; Memphis seinerseits wird sie begraben. Was ihre begehrenswerten Dinge an Silber betrifft, sogar Nesseln werden sie in Besitz nehmen; Dorngesträuch wird in ihren Zelten sein.

7 Die Tage, da die Aufmerksamkeit [auf sie] gerichtet wird, sollen kommen; die Tage der fälligen Heimzahlung sollen kommen. Die von Israel werden [es] erkennen. Der Prophet wird töricht sein, der Mann der inspirierten Äußerung wird wahnsinnig werden wegen der Fülle deiner Vergehung, indem ja die Anfeindung ausnehmend groß ist.“

8 Der Wächter Ephraims war bei meinem Gott. Was einen Propheten betrifft, die Falle eines Vogelfängers ist auf all seinen Wegen; da ist Anfeindung im Haus seines Gottes. 9 Sie sind tief gesunken im Verderbenbringen wie in den Tagen Gibeas. Er wird ihrer Vergehung gedenken; er wird die Aufmerksamkeit auf ihre Sünden richten.

10 „Wie Trauben in der Wildnis fand ich Israel. Wie die Frühfeige an einem Feigenbaum in seiner Anfangszeit sah ich eure Vorväter. Sie selbst gingen zu Baal von Peor ein, und sie gaben sich dann der Schändlichkeit hin, und sie wurden abscheulich wie [der Gegenstand] ihrer Liebe. 11 Was Ephraim betrifft, wie ein fliegendes Geschöpf fliegt ihre Herrlichkeit weg, so daß es keine Geburt gibt und keinen [schwangeren] Leib und keine Empfängnis. 12 Denn obwohl sie ihre Söhne großziehen, will ich sie dann der Kinder berauben, so daß kein Mensch dasein wird; denn – wehe auch ihnen, wenn ich mich von ihnen abwende! 13 Ephraim, den ich wie Tyrus in einem Weidegrund gepflanzt gesehen habe, ja Ephraim ist dazu bestimmt, seine Söhne sogar zu einem Tötenden hinauszuführen.“

14 Gib ihnen, o Jehova, was du geben solltest. Gib ihnen einen fehlgebärenden Mutterschoß und welkende Brüste.

15 „All ihre Schlechtigkeit war in Gilgal, denn dort mußte ich sie hassen. Wegen ihrer üblen Handlungen werde ich sie von meinem eigenen Haus vertreiben. Ich will sie fortan nicht mehr lieben. All ihre Fürsten handeln störrisch. 16 Ephraim soll niedergeschlagen werden. Sogar ihre Wurzel soll verdorren. Es wird keine Frucht geben, die sie hervorbringen. Auch will ich, falls sie gebären, sogar die begehrenswerten [Früchte] ihres Leibes zu Tode bringen.“

17 Mein Gott wird sie verwerfen, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden Flüchtlinge unter den Nationen werden.

Kapitel 10

10 „Israel ist ein verwildernder Weinstock. Frucht bringt er ständig für sich hervor. Entsprechend der Fülle seiner Frucht hat er [seine] Altäre gemehrt. Entsprechend dem Guten seines Landes stellten sie gute Säulen auf. 2 Ihr Herz ist heuchlerisch geworden; nun werden sie für schuldig befunden werden.

Da ist einer, der ihre Altäre zerbrechen wird; er wird ihre Säulen verheeren. 3 Denn nun werden sie sprechen: ‚Wir haben keinen König, denn wir haben Jehova nicht gefürchtet. Und was den König betrifft, was wird er für uns tun?‘

4 Sie reden Worte, indem sie falsche Eide leisten, einen Bund schließen; und das Gericht hat gesproßt wie eine Giftpflanze in den Furchen des freien Feldes. 5 Wegen des [Götzen]kalbes von Beth-Awen wird es den Ansässigen Samarias bange werden; denn darüber wird sein Volk gewiß trauern wie auch seine Priester eines fremdländischen Gottes, [die] gewöhnlich darüber frohlockten wegen seiner Herrlichkeit, denn sie wird von ihm fort ins Exil gegangen sein. 6 Auch wird es jemand sogar nach Assyrien bringen als Gabe für einen großen König. Schande ist es, was Ephraim sich holen wird, und Israel wird sich seines Rates schämen. 7 Samaria [und] sein König werden gewiß zum Schweigen gebracht werden wie ein abgeknickter Zweig auf der Oberfläche von Wassern. 8 Und die Höhen von [Beth]-Awen, die Sünde Israels, werden wirklich vertilgt werden. Ja, Dornen und Disteln werden auf ihren Altären aufschießen. Und man wird tatsächlich zu den Bergen sprechen: ‚Bedeckt uns!‘ und zu den Hügeln: ‚Fallt über uns!‘

9 Seit den Tagen Gibeas hast du gesündigt, o Israel. Dort sind sie stehengeblieben. In Gibea holte der Krieg gegen die Söhne der Ungerechtigkeit sie nicht ein. 10 Wenn es mein Verlangen ist, werde ich sie auch züchtigen. Und gegen sie werden gewiß Völker versammelt werden, wenn sie an ihre beiden Vergehen gespannt werden.

11 Und Ephraim war eine eingeübte Färse, die zu dreschen liebte; und ich meinerseits fuhr ihr über den gutaussehenden Nacken. Ich lasse [jemand] Ephraim reiten. Juda pflügt; Jakob eggt für ihn. 12 Sät Samen für euch in Gerechtigkeit; erntet gemäß liebender Güte. Beackert für euch urbares Land, wenn es Zeit ist, nach Jehova zu suchen, bis er kommt und euch Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt.

13 Ihr habt Bosheit gepflügt. Ungerechtigkeit habt ihr geerntet. Ihr habt den Fruchtertrag des Truges gegessen, denn du hast auf deinen Weg vertraut, auf die Menge deiner Starken. 14 Und ein Getöse hat sich unter deinem Volk erhoben, und deine eigenen befestigten Städte werden alle verheert werden wie bei der Verheerung des Hauses Arbels durch Schalman am Tag der Schlacht, [als] selbst eine Mutter an der Seite [ihrer] eigenen Söhne zerschmettert wurde. 15 Auf diese Weise wird man euch bestimmt tun, o Bethel, wegen eurer maßlosen Schlechtigkeit. In der Morgenröte wird der König von Israel ganz gewiß zum Schweigen gebracht werden müssen.“

Jule | 07.04.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hosea, Text in der Bibel |

9 Comments »

  1. Jule

    Hosea 8 – 10

    Hosea 9:8-9

    Der Wächter Ephraims war bei meinem Gott. Was einen Propheten betrifft, die Falle eines Vogelfängers ist auf all seinen Wegen; da ist Anfeindung im Haus seines Gottes. 9 Sie sind tief gesunken im Verderbenbringen wie in den Tagen Gibeas. Er wird ihrer Vergehung gedenken; er wird die Aufmerksamkeit auf ihre Sünden richten.

    Na sowas: Anfeindungen gegen einen wahren Anbeter Jehovas – im Haus seines Gottes?

    Sowas gibt es doch garnicht – oder?

    Hosea 9:15

    „All ihre Schlechtigkeit war in Gilgal, denn dort mußte ich sie hassen. Wegen ihrer üblen Handlungen werde ich sie von meinem eigenen Haus vertreiben. Ich will sie fortan nicht mehr lieben. All ihre Fürsten handeln störrisch.

    Alles, was wir tun hat auch Konsequenzen. Jehova verwirft sein Volk wegen seiner abgrundtief schlechten Taten. Ist das unfair?

    Denken wir, er müsse ihnen doch Barmherzigkeit erweisen?

    Denken wir vielleicht „wieso, ich kann doch ruhig sündigen, immerhin ist doch Jesus für meine Sünden gestorben“?

    Hosea 9:17

    Mein Gott wird sie verwerfen, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden Flüchtlinge unter den Nationen werden.

    Hören wir auf unseren Gott?

    Hosea 10:2

    Ihr Herz ist heuchlerisch geworden; nun werden sie für schuldig befunden werden.

    Ist mein Herz vielleicht auch heuchlerisch? Wie sieht Jehova mich?

    Hosea 10:13

    Ihr habt Bosheit gepflügt. Ungerechtigkeit habt ihr geerntet. Ihr habt den Fruchtertrag des Truges gegessen, denn du hast auf deinen Weg vertraut, auf die Menge deiner Starken.

    Kommentar — 29. Juli 2009 @ 14:41

  2. Thomas

    Hosea 8-10
    Zitate von J.N.Darby


    Kapitel 8

    Hier ist es besonders die dreiste und immer von neuem wiederkehrende Verletzung des Gesetzes seines Gottes, welches Israel offen vorgehalten

    wird und die das Gericht mit Adlersschnelligkeit über das Volk bringen sollte. Man beachte hier, daß die Verwüstung, mit welcher Israel

    bedroht wird, sogar den Tempel Jehovas erreicht. Israel hatte den Herrn verlassen, um sich eigene Altäre zu errichten, und Juda hatte sich

    auf einen Arm von Fleisch gestützt. Auch mögen wir bemerken, daß, nach der Darstellung der Prophezeiung, Ephraim Gott völlig verlassen hat,

    in Ungerechtigkeit versunken ist und das Gericht ihm unmittelbar bevorsteht, während Juda äußerlich noch treu, dem Herzen nach aber ebenfalls

    untreu ist. Das Gericht sollte beide treffen.

    Kapitel 9-10

    Wir begegnen hier aufs neue jener rührenden Mischung von liebevoller Zuneigung und ernsten Gerichtsandrohungen, welche wir bei diesem

    Propheten immer wieder antreffen. Ephraim sollte nicht in dem Lande bleiben, welches Jehova gehörte, denn Gott wollte Seine Rechte nicht

    aufgeben, wie groß auch die Ungerechtigkeit des Volkes sein mochte. Sie würden in die Gefangenschaft gehen und nie mehr in das Haus Jehovas

    kommen. Der Prophet und der Mann des Geistes sollten nicht länger als Bindeglied zwischen ihnen und Jehova dienen. Gerade das, wodurch ihnen

    Erleuchtung und Leitung hätte zuteil werden sollen, sollte zu einem Mittel werden, durch welches Gott sie in Verwirrung bringen würde.

    Während der Prophet früher ein von Gott bestellter Wächter war, sollte er nun sogar zu einer Schlinge für ihre Seelen werden. Das Verderben

    Ephraims war so groß wie in den Tagen von Gibea, deren Geschichte am Ende des Buches der Richter berichtet wird, und es sollte heimgesucht

    werden. Gott hatte Israel aus den Nationen erwählt, damit es Ihm zur Freude sei, und sie waren, sogar noch ehe sie das Land betraten,

    Baal-Peor nachgegangen. Wenn auch Gott langmütig ist, so nimmt Er doch von allem Kenntnis.

    Ephraim sollte fortan ein Flüchtling unter den Nationen sein. Am Schluß von Kapitel 9 und in Kapitel 10 hält der Geist dem Volke Israel seine

    Altäre und goldenen Kälber vor. Dieselben würden in die Gefangenschaft geführt werden. Auch Juda würde das Joch tragen. Die Assyrer würden

    jene Kälber wegführen, auf welche Israel vertraute.

    Im Wachtturm von 1976 hieß es

    Um ‘Gott gegenüber reich’ zu sein, muß man in erster Linie Wert auf geistige Dinge legen. Durch den Propheten Hosea drückte Jehova Gott das

    so aus: „Sät Samen für euch in Gerechtigkeit; erntet gemäß liebender Güte. Beackert für euch urbares Land, wenn es Zeit ist, nach Jehova zu

    suchen, bis er kommt und euch Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt“ (Hos. 10:12). Gott sprach hier zu seinem abtrünnigen Volk, dem

    Zehnstämmereich Israel, und gab ihm den Rat, das Rechte zu tun. Wenn sich die Israeliten nach Gott richten würden, würden sie in

    Gerechtigkeit säen oder pflanzen. Was zu ernten, könnten sie dann hoffen? Die liebende Güte Jehovas Gottes!
    Dasselbe gilt für die alltäglichen menschlichen Beziehungen. Was für eine Ernte kann man erwarten, wenn man zu anderen immer grausam ist?

    Im Jahre 2005 hieß es im Wachtturm


    Mit Gott wandeln und Gutes ernten

    EINE Wanderung durch ein gefährliches Gelände ist sicherer, wenn man einen erfahrenen Führer an seiner Seite hat. Es wäre nur vernünftig,

    sich von ihm führen zu lassen, statt auf eigene Faust loszuziehen. Dieses Beispiel lässt sich in gewisser Hinsicht auf unsere Situation

    übertragen. Jehova bietet uns sozusagen an, uns durch die endlose Wüste der schlechten Welt von heute zu führen. Es ist nur vernünftig, mit

    ihm zu wandeln, statt seine eigenen Wege zu gehen. Wie können wir mit Gott wandeln? Indem wir uns von seinem Wort leiten und führen lassen.

    Kurzer Überblick
    Jehova hatte den Propheten Hosea in erster Linie zum nördlichen Zehnstämmereich Israel geschickt. Diese Nation (nach ihrem vorherrschenden

    Stamm auch Ephraim genannt) hatte sich von Gott abgewandt. In Hosea 6 bis 9 wird geschildert, wie untreu das Volk war: Es übertrat den Bund

    Jehovas und tat ständig Schlechtes (Hosea 6:7). Die Israeliten kehrten nicht zu Jehova zurück, sondern vertrauten auf Bündnisse mit anderen

    Nationen. Da sie dauernd Schlechtes säten, würden sie auch Schlechtes ernten. Mit anderen Worten: Ihnen stand ein Strafgericht bevor. Doch

    Hosea hatte für sie auch eine zu Herzen gehende Botschaft: Sie könnten jederzeit zu Jehova zurückkehren und auf seine Barmherzigkeit zählen —

    vorausgesetzt, sie würden beweisen, dass sie aus tiefstem Herzen bereuen.
    In diesen vier Kapiteln aus Hoseas Prophezeiung finden wir weitere Hinweise, die uns helfen, mit Gott zu wandeln. Sehen wir uns einmal vier

    praktische Lehren an: 1. Echte Reue zeigt sich in Taten, nicht nur in Worten; 2. Opfer allein machen Jehova noch keine Freude; 3. es schmerzt

    Jehova, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden, und 4. wir müssen Gutes säen, um Gutes zu ernten.
    Wie sich echte Reue zeigt
    Aus Hoseas Prophezeiung lernen wir viel über Reue und Barmherzigkeit. In Hosea 6:1-3 lesen wir: „Kommt, und lasst uns doch zu Jehova

    umkehren, denn er selbst hat zerrissen, aber er wird uns heilen. Er schlug fortgesetzt, doch wird er uns verbinden. Er wird uns lebendig

    machen nach zwei Tagen. Am dritten Tag wird er uns aufstehen lassen, und wir werden vor ihm leben. Und wir werden erkennen, wir werden danach

    jagen, Jehova zu erkennen. Wie die Morgenröte steht sein Hervortreten fest. Und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss; wie ein

    Frühlingsregen, der die Erde satt tränkt.“
    Wer sprach hier? Manche denken, dass es die untreuen und ungehorsamen Israeliten waren, die so Reue vorheucheln und Gottes Barmherzigkeit

    ausnutzen wollten. Andere meinen, dass hier der Prophet Hosea das Volk anflehte, zu Jehova zurückzukehren. Wie auch immer, die entscheidende

    Frage ist: Kehrte das Zehnstämmereich Israel als Ganzes zu Jehova zurück und zeigte es echte Reue? Die Antwort lautet: Nein. Jehova ließ

    durch Hosea sagen: „Was soll ich dir tun, o Ephraim? Was soll ich dir tun, o Juda, wenn eure liebende Güte wie das Morgengewölk ist und wie

    der Tau, der früh vergeht?“ (Hosea 6:4). Damit zeichnete Jehova wirklich ein trauriges Bild von dem geistigen Zustand seines Volkes! Die

    liebende Güte oder loyale Liebe war nahezu verschwunden — wie der Tau am Morgen, der mit der aufgehenden Sonne schnell verdunstet. Die

    Israeliten gaben zwar vor, zu bereuen, aber Jehova entdeckte nichts, was von seiner Seite aus Barmherzigkeit gerechtfertigt hätte. Was war

    ihr Problem?
    Ihre Reue kam nicht von Herzen. In Hosea 7:14 drückt Jehova sein Missfallen darüber aus: „Sie riefen nicht von Herzen um Hilfe zu mir,

    obwohl sie auf ihren Betten ständig heulten.“ In Vers 16 sagt er noch: „Sie kehrten dann zurück, nicht zu etwas Höherem“ — das heißt „nicht

    zu einer erhabenen Form der Anbetung“ (Fußnote). Sie wollten nicht das ändern, was nötig war, um ihr Verhältnis zu Jehova wieder in Ordnung

    zu bringen und sich so erneut auf dem hohen Niveau der Anbetung Jehovas bewegen zu können. Sie wollten eigentlich gar nicht mit Gott wandeln.
    Und noch etwas stimmte an der Reue der Israeliten nicht. Sie begingen nach wie vor alle möglichen Sünden, wie Betrug, Mord, Diebstahl oder

    Götzendienst, und verbündeten sich mit anderen Nationen. In Hosea 7:4 werden sie mit dem „Ofen“ eines Bäckers verglichen, offensichtlich,

    weil in ihnen schlechte Wünsche brannten. Verdienten sie in diesem beklagenswerten Zustand überhaupt Barmherzigkeit? Ganz bestimmt nicht!

    Hosea lässt die rebellischen Israeliten wissen, dass Jehova „ihrer Vergehung gedenken“ und seine „Aufmerksamkeit auf ihre Sünden richten“

    wird (Hosea 9:9). Mit Barmherzigkeit brauchten sie nicht zu rechnen!
    Was lernen wir aus Hoseas Worten über Reue und Barmherzigkeit? Das abschreckende Beispiel der treulosen Israeliten lehrt uns, dass wir von

    Herzen bereuen müssen, wenn wir Jehovas Barmherzigkeit spüren möchten. Woran erkennt man eine solche Reue? Jehova lässt sich nicht von Tränen

    oder von bloßen Worten täuschen. Echte Reue zeigt sich durch Taten. Wer Barmherzigkeit erfahren möchte, muss den Weg der Sünde ganz und gar

    verlassen und sein Leben nach den hohen Maßstäben der Anbetung Jehovas ausrichten.
    Opfer allein machen Jehova noch keine Freude
    Nun zur zweiten Lehre, die uns helfen kann, mit Gott zu wandeln. Sie lautet: Opfer allein machen Jehova noch keine Freude. In Hosea 6:6

    heißt es: „An liebender Güte habe ich [Jehova] Gefallen gefunden und nicht am Schlachtopfer; und an der Erkenntnis Gottes mehr als an

    Ganzbrandopfern.“ Jehova findet also Gefallen an liebender Güte oder loyaler Liebe — eine Eigenschaft, die aus dem Herzen kommt — und daran,

    dass wir ihn erkennen. Aber vielleicht fragt sich der eine oder andere: Warum wird hier gesagt, dass Jehova an Opfern und Ganzbrandopfern

    kein Gefallen hat? Wurden solche Opfer nach dem Gesetz des Moses denn nicht sogar verlangt?
    Ja, das ist richtig. Doch bei den Zeitgenossen Hoseas stimmte etwas ganz Grundlegendes nicht. Allem Anschein nach gab es Israeliten, die

    solche Opfer pflichtbewusst darbrachten, um sich einen Anstrich von Ergebenheit zu geben. Gleichzeitig sündigten sie immer weiter. Daran war

    abzulesen, dass es in ihrem Herzen keinen Funken loyaler Liebe gab. Außerdem lehnten sie die Erkenntnis Gottes ab. Das zeigte sich darin,

    dass sie sich nicht danach ausrichteten. Was nützten ihre Opfer, wenn doch ihr Herz und ihre Lebensweise nicht in Ordnung waren? Ihre Opfer

    waren für Jehova Gott abstoßend.
    Hoseas Worte enthalten eine Warnung für viele Kirchgänger heute. Sie pflegen religiöse Bräuche und möchten Gott dadurch Opfergaben

    darbringen, aber ihr tägliches Verhalten wird kaum oder gar nicht davon berührt. Können solche Menschen Gott wirklich gefallen, wenn ihr Herz

    sie nicht antreibt, Gott gut kennen zu lernen und dieses Wissen über ihn umzusetzen, indem sie der Sünde den Rücken kehren? Niemand sollte

    denken, er könne Gott allein durch fromme Werke Freude machen. Jehova findet kein Gefallen an jemand, der sich durch einen Dienst für ihn,

    der reine Formsache ist, seine Gunst verdienen will, statt wirklich nach seinem Wort zu leben (2. Timotheus 3:5).
    Als wahre Christen müssen wir uns merken, dass Opfer allein Jehova noch keine Freude machen. Natürlich opfern wir Jehova keine Tiere. Aber

    wir bringen ihm „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ dar, „das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen

    abgeben“ (Hebräer 13:15). Es ist wichtig, dass wir nicht so werden wie die sündigen Israeliten zur Zeit Hoseas und denken, verkehrtes

    Verhalten sei durch solche Opfer gutzumachen. Ein Beispiel: Eine Jugendliche beging heimlich Unmoral und gab später zu: „Ich ging viel mehr

    predigen, weil ich dachte, ich könnte den Fehler dadurch ausgleichen.“ So ähnlich versuchten es auch die eigensinnigen Israeliten. Doch

    Jehova kann unser Schlachtopfer der Lobpreisung nur dann annehmen, wenn wir es ihm aus dem richtigen Beweggrund heraus geben und entsprechend

    leben.
    Es schmerzt Jehova, wenn ihn seine Anbeter verlassen
    In der dritten Lehre aus Hosea, Kapitel 6 bis 9 geht es darum, wie Jehova empfindet, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden. Gott kann

    sowohl warmherzig als auch energisch sein. Er freut sich aus tiefstem Herzen über alle, die ihre Sünden bereuen, und empfindet inniges

    Mitgefühl für sie. Ist jemand jedoch reuelos, schreitet er energisch und entschlossen zur Tat. Da Gott sehr viel daran liegt, dass es uns gut

    geht, freut er sich, wenn wir treu mit ihm wandeln. „Jehova findet Gefallen an seinem Volk“, sagt Psalm 149:4. Doch wie empfindet Jehova,

    wenn seine Diener nicht treu sind?
    Über die untreuen Israeliten sagte Jehova: „Sie selbst haben wie der Erdenmensch den Bund übertreten. Dort haben sie treulos gegen mich

    gehandelt“ (Hosea 6:7). Das mit „treulos handeln“ wiedergegebene hebräische Wort bedeutet auch „betrügen“ oder „treulos verlassen“. Dasselbe

    hebräische Wort wird in Maleachi 2:10-16 für das illoyale Verhalten der Israeliten verwendet, die ihrem Ehepartner untreu waren. Über den

    Gebrauch dieses Verbs in Hosea 6:7 heißt es in einem Nachschlagewerk, es sei ein „Bild aus dem Bereich der Ehe, das diese Beziehung als etwas

    sehr Persönliches, Intimes charakterisiert . . . Es beschreibt eine zwischenmenschliche Situation, in der die Liebe mit Füßen getreten

    wurde.“
    Durch den Bund, den Jehova mit Israel geschlossen hatte, war die Nation für ihn wie eine Ehefrau. Als sein Volk die Bedingungen dieses

    Bundes mit Füßen trat, war das daher wie Ehebruch. Gott war sozusagen ein treuer Ehemann, doch sein Volk hatte ihn verlassen!7 Wie sieht es

    mit uns aus? Gott ist es nicht gleichgültig, ob wir mit ihm wandeln oder nicht. „Gott ist Liebe“ und unser Verhalten berührt seine Gefühle —

    vergessen wir das nie! (1. Johannes 4:16). Schlagen wir einen falschen Weg ein, schmerzt das Jehova und wir ziehen uns sein Missfallen zu.

    Daran immer zu denken kann in Versuchungen eine stark abschreckende Wirkung auf uns haben.
    Wie wir Gutes ernten können
    Die vierte Lehre aus Hoseas Prophezeiung dreht sich darum, wie wir Gutes ernten können. Hosea beschreibt, wie unsinnig und fruchtlos der

    treulose Kurs der Israeliten war: „Denn Wind säen sie ständig, und Sturmwind werden sie ernten“ (Hosea 8:7). Dieser Text enthält einen

    Grundsatz, den wir uns gut einprägen sollten: Was wir jetzt tun und wie es uns später ergeht, steht in direktem Zusammenhang. Wie bestätigte

    sich dieser Grundsatz bei den untreuen Israeliten?
    Sie sündigten ständig weiter und säten dadurch Schlechtes. Könnten sie immer so weitermachen, ohne jemals die Quittung dafür zu bekommen?

    Auf keinen Fall würden sie dem Strafurteil entgehen. In Hosea 8:13 wird gesagt, dass Jehova „ihrer Vergehung gedenken und Abrechnung halten

    [wird] wegen ihrer Sünden“. Und in Hosea 9:17 kann man lesen: „Mein Gott wird sie verwerfen, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie

    werden Flüchtlinge unter den Nationen werden.“ Jehova würde die Israeliten für ihre Sünden zur Rechenschaft ziehen. Weil sie Schlechtes gesät

    hatten, würden sie Schlechtes ernten. Gottes Urteil wurde im Jahr 740 v. u. Z. vollstreckt, als die Assyrer das Zehnstämmereich Israel

    stürzten und die Bewohner in die Gefangenschaft wegführten.
    Die Quintessenz ihrer Erfahrung? Man erntet, was man sät. Zu dieser Grundwahrheit sagt Gottes Wort warnend: „Lasst euch nicht irreführen:

    Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). Wenn wir Schlechtes säen, werden wir

    Schlechtes ernten. Wer zum Beispiel ein unmoralisches Leben führt, muss die bitteren Folgen tragen. Mit jemandem, der sein schlechtes

    Verhalten nicht bereut, geht es nicht gut aus.
    Wie können wir aber Gutes ernten? Dazu ein einfacher Vergleich: Wird ein Bauer Weizen säen, wenn er Gerste ernten möchte? Natürlich nicht!

    Er muss das aussäen, was er ernten will. So ist es auch bei uns. Wenn wir Gutes ernten möchten, müssen wir Gutes säen. Überlegen wir uns

    deshalb: Möchten wir auch künftig Gutes ernten, das heißt weiter ein ausgefülltes Leben führen mit der Aussicht auf ewiges Leben in Gottes

    neuer Welt? Dann müssen wir auch künftig Gutes säen, das heißt mit Gott wandeln und uns nach seinen gerechten Maßstäben ausrichten.
    Aus Hosea, Kapitel 6 bis 9 haben wir also vier Lehren gezogen, die uns helfen können, mit Gott zu wandeln:
    1. Echte Reue zeigt sich in Taten;
    2. Opfer allein machen Jehova noch keine Freude;
    3. es schmerzt Jehova, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden, und
    4. wir müssen Gutes säen, um Gutes zu ernten.

    Kommentar — 8. Juli 2010 @ 18:36

  3. Jule

    Hosea 8 – 10

    Hosea 8 – Gottes Gericht über sein untreues Volk

    1 »Blast das Horn, und schlagt Alarm! Der Feind stürzt sich wie ein Adler auf mein Land. Denn seine Bewohner haben den Bund gebrochen, den ich mit ihnen geschlossen habe. Bewusst haben sie meine Weisungen und Gebote verletzt. 2 Sie schreien zwar zu mir um Hilfe und berufen sich darauf, dass sie mein Volk sind, 3 doch sie verachten, was in meinen Augen gut und richtig ist. Darum gebe ich sie in die Gewalt ihrer Feinde. 4 Eigenmächtig haben sie Könige und Hofbeamte eingesetzt, ohne mich, den Herrn, zu fragen. Aus ihrem Silber und Gold gießen sie Götterstatuen – genauso gut könnten sie es wegwerfen!

    5 Ich verachte euer goldenes Kalb, ihr Leute von Samaria! Ihr ahnt nicht, wie zornig ich auf euch bin! Wann werdet ihr es wohl schaffen, euch von diesem Schandmal zu befreien? 6 Was soll diese Götzenstatue in Israel? Ein Handwerker hat sie gemacht, darum ist sie kein Gott! Man wird sie in Stücke hauen!

    7 Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Wenn das Getreide nicht wächst, gibt es auch kein Mehl. Und selbst wenn sich ein paar Ähren fänden, würden Fremde sie verzehren!

    8 Ja, Israel ist verloren, verachtet bei den Völkern ringsum. Das Volk ist wie ein nutzloses Gefäß, das niemand mehr braucht. 9 Sie haben die Assyrer um Hilfe gebeten und ihnen Geschenke gebracht. Sogar ein Wildesel bleibt für sich allein und unabhängig, aber die Leute von Ephraim versuchen, sich Freunde zu kaufen. 10 Sie können verschenken, soviel sie wollen. Ich werde sie allesamt in die Fänge des assyrischen Königs treiben, und sie werden sich schon bald unter der Last winden, die er ihnen auferlegt. 11 Die Leute von Ephraim haben einen Altar nach dem anderen errichtet. Doch anstatt mir zu dienen, laden sie weiter Schuld auf sich. Je mehr Altäre es gibt, desto größer wird ihre Sünde! 12 Zehntausendmal könnte ich ihnen meine Gebote aufschreiben – sie blieben ihnen fremd! 13 Sie bringen mir Schlachtopfer dar und essen sich beim Opfermahl satt. An solchen Opfern habe ich, der Herr, keine Freude! Ich merke mir alles, was sie tun, und werde sie hart bestrafen: Sie müssen zurück nach Ägypten!

    14 Ich habe sie zu dem gemacht, was sie sind. Und trotzdem haben sie mich vergessen! Israel baut prächtige Paläste, und Juda errichtet immer neue Festungen. Doch ich, der Herr, werde ihre Städte und Prachtbauten niederbrennen und vernichten!«

    Ja, Jehova hat wirklich allen Grund, sauer auf sein Volk zu sein!

    Sie halten sich für etwas besonderes, weil sie sein Volk sind. Es stimmt: es ist wirklich etwas ganz besonderes, wenn wir zu Gottes Volk gehören dürfen. Aber wir müssen uns dessen auch als würdig erweisen. Das Vorrecht, dazu zu gehören, ist nicht etwas, was man sich einmalig erwirbt und auf Lebenszeit besitzt, ganz egal, was passiert und wie wir damit umgehen.

    Zu Jehova und seinem Volk gehören zu dürfen, ist etwas sehr kostbares und wertvolles. Würden wir ein kostbares Gemälde teuer erwerben und dann achtlos bei uns in den Keller stellen? Würde es uns hier reichen, es zu besitzen und immer wieder stolz erwähnen, dass wir es haben – aber ansonsten kümmert es uns nicht? Würden wir es uns nicht immer wieder ansehen wollen, es dafür an einen besonderen Platz hängen oder stellen, dafür sorgen, dass es gut beleuchtet ist und dass es nicht beschädigt wird? Selbst Personen, die sich illegal so ein Kunstwerk erwerben und es daher an einem geheimen Ortr aufbewahren müssen, würden es nicht achtlos wegstellen und nicht weiter beachten. Wer etwas Kostbares hat, wird es hegen und pflegen und sich daran erfreuen.

    Taten die Israeliten dies in Bezug zu ihrer Zugehörigkeit zu Gottes Volk? Zeigten sie durch ihr Verhalten, dass sie diese als ein hohes Gut schätzen und alles tun wollten, um sie sich zu erhalten?

    Angenommen, du bist ein Mann und kaufst dir ein ganz besonderes Auto. Sei es einen Oldtimer oder gar einen Wagen, den du auch fährst. Stellst du ihn achtlos in einer Gasse ab, die für ihre Kriminalität bekannt ist? Würdest du nicht dafür sorgen, dass es an einem sicheren Ort untergebracht ist? Kaufst du dir dafür einen Kraftstoff, von dem du weißt, dass er den Motor schädigt? Reinigst du es mit aggressiven Putzmitteln? Warum nicht?

    Du würdest alles tun, um dir dein Auto zu erhalten. Sei es der äußerliche Anschein wie Lack und Felgen usw, ebenso wie die inneren Werte wie den Motor. Wenn die Israeliten also „stolz darauf sind“, dass sie Gottes Volk sind und gleichzeitig Götzen anbeten – dann haben sie sich einen tollen Ferrari gekauft und putzen ihn mit Scheuermittel und ruinieren den Lack.

    Würden wir so jemand für weise halten und denken, dass der Wagen für ihn wertvoll ist?

    Aber vielleicht wußten sie ja nicht, ‚dass Atta den Lack beschädigt‘. Ernsthaft? Würde jemand, der sich so einen kostbaren Wagen kauft, sich nicht auch erkundigen, wie er zu pflegen wäre?

    Vielleicht liegt das Problem ja auch darin, dass die Zugehörigkeit zu Gottes Volk nicht selbst erworben wurde, sondern ein Geschenk war? Vielleicht ist der Ferrari ja „nur“ ein Erbstück von einem reichen Onkel und der Fahrer legt keinen großen Wert auf ein besonderes Auto. Für ihn reicht, dass es 4 Räder hat und fährt. Aber könnte er dann von sich sagen, dass er den Wert des Autos erkannt hat und es zu würdigen weiss?

    Eine Frau erhält ein kostbares Schmuckstück geschenkt und edle Abendkleider. Wie denken wir über sie, wenn sie diese trägt, während sie ihren Garten umgräbt oder den Schweinestall ausmistet, oder wenn sie den kostbaren Ring trägt, während sie mit aggressiven Reinigungsmitteln putzt? Würden wir ihr glauben, wenn sie vor ihren Freundinnen mit den kostbaren Kleidern und dem Schmuck prahlt? Hat sie wirklich Wertschätzung dafür?

    Wie wir sehen, trifft dies hier genau auf das Volk Jehovas zu. Sie bilden sich etwas darauf ein, dass sie sein Volk sind, aber sie zeigen durch ihr Handeln, dass es eigentlich keinerlei Bedeutung für sie hat. Denn sie tun Dinge, von denen sie wissen, dass Jehova sie hasst! Warum können wir dies so sagen?

    Die Israeliten kannten das Gesetz. Es wurde ihnen immer auf den Festen vorgelesen und außerdem hat Jehova ihnen immer wieder die Propheten gesandt, die sie darauf hinwiesen. Aber sie wollten nicht hören, sondern schickten die Propheten fort oder brachten sie zu Tode. Später gehen sie sogar mit Gottes Sohn so um, weil er ihnen die unbequeme Wahrheit ins Gesicht sagt.

    Gleichen auch wir vielleicht manchmal den Israeliten? Berufen wir uns darauf, zu Gottes Volk zu gehören, leben aber nicht danach? Vielleicht bringen wir sogar Schmach auf den Namen Jehovas und damit ungefestigte Personen zum Straucheln?

    Es wird in Vorträgen und in den Publikationen immer wieder darauf hingewiesen, dass gerade Kinder von Zeugen Jehovas in dieser Gefahr stehen. Sie sind in der Wahrheit aufgewachsen, aber es ist eigentlich die Religion ihrer Eltern. Vieles tun sie vielleicht nur, um ihren Eltern zu gefallen und in der Versammlung nicht anzuecken. Sind wir als Eltern uns hier unserer Verantwortung bewusst?

    Was leben wir unseren Kindern vor? Sehen sie bei uns, dass wir stolz darauf sind, zu Jehovas Volk gehören zu dürfen und alles dafür tun, um dieses kostbare Vorrecht nicht zu verlieren? Zeigen wir dies, indem wir selbst ein inniges Verhältnis zu unserem Gtt haben und voller Liebe zu unserem Gott überströmen und „gute Früchte hervor bringen“? Oder sehen sie bei uns nur, dass wir den äußeren Anschein wahren und sie hart massregeln, wenn sie „gegen Regeln verstoßen“? Sagen wir ihnen, sie sollen sich mal ein Beispiel an dem Kind von Ältesten X nehmen, „der studiert jeden Tag 2 Stunden in der Bibel“ – so, als ginge es hier um irgendeine Leistung? Oder versuchen wir in ihnen tiefe Liebe zu ihrem Schöpfer zu wecken, was sie dann von selbst motiviert, Zeit mit ihm zu verbringen?

    Es stimmt: unsere Kinder müssen sich die Wahrheit selbst zu Eigen machen. Aber unser eigenes Vorbild spielt dabei eine große Rolle. Wenn es uns selbst nur „um die Mitgliedschaft“ geht, für die man gewisse Regeln einhalten muss – können sie es dann wirklich als etwas wertvolles ansehen?

    Wenn die Wahrheit unser Leben ist, weil wir Jehova lieben, dann können wir sie damit anstecken. Schlimm wäre dagegen, wenn wir selbst sie mit unserem eigenen Vorbild zum Straucheln bringen. Wenn sie Jehova und seine Organisation ablehnen, weil sie durch uns ein falsches Bild davon gewonnen haben.

    Ganz wichtig ist wohl die Ausgeglichenheit: Jehova ist liebevoll, sanft und barmherzig. Aber das bedeutet nicht, dass wir das Unreine unter uns dulden müssen. Dies widerum bedeutet aber nicht, dass Jehova hart ist und nur nach Schwächen Ausschau hält, um uns zu strafen. Denn dann könnten wir entmutigt sein und uns unwürdig fühlen, sein Diener zu sein.

    Ein wirklich ausgeglichenes Bild von Jehova erhalten wir in der Bibel und gerade hier in den Propheten und ganz besonders in Hosea. Der Bibelkommentator Darby drückt es sehr schön aus:

    Wir sehen hier, wie die Zuneigungen Gottes und Seine Strafurteile beständig gegeneinander streiten. Der Gedanke an ihre Sünde ruft die Ankündigung des notwendigen und unvermeidlichen Gerichts hervor. Sobald jedoch das Urteil ausgesprochen ist, kehrt das Herz Gottes zu Seinen eigenen Gnadengedanken zurück. Wir könnten uns nichts Schöneres vorstellen als die Weise, in welcher hier die verschiedenen Gedanken miteinander verwoben sind: die Notwendigkeit des Gerichts um des Zustandes des Volkes willen, der gerechte Zorn Gottes über die Sünde desselben, wobei Er mit Israel rechtet und es zu bewegen sucht, seine bösen Wege zu verlassen und Jehova zu suchen, der gewiß Mitleid mit ihm haben würde, sodann Seine Zufluchtnahme zu den ewigen Ratschlüssen Seiner eigenen Gnade, um Seinem geliebten Volke das zu sichern, dessen es sich durch seine Ungerechtigkeit beraubt hatte, und zu gleicher Zeit die rührende Erinnerung an Sein früheres Verhältnis zu diesem Volke.

    Wenn wir die letzten Bibelbücher aufmerksam gelesen haben, ist es uns selbst aufgefallen, wie liebevoll und geduldig Jehova mit seinem Volk war.

    Er ist es auch mit uns – wenn wir IHN und seine Liebe zu schätzen wissen und uns von Herzen bemühen, ihm zu gefallen!

    ((((Hier ist übrigens auch jede Menge Freiraum für eine persönliche Entwicklung. Jehova will keine Marionetten, die monoton tun, was gefordert ist. Er will, dass wir ihn von Herzen lieben. Und dies können wir ganz bestimmt – wenn wir ihn nur richtig kennenlernen.)))

    Kommentar — 5. Juli 2012 @ 19:10

  4. Jule

    Hosea 8:8-10

    Das Volk ist wie ein nutzloses Gefäß, das niemand mehr braucht. 9 Sie haben die Assyrer um Hilfe gebeten und ihnen Geschenke gebracht. Sogar ein Wildesel bleibt für sich allein und unabhängig, aber die Leute von Ephraim versuchen, sich Freunde zu kaufen. 10 Sie können verschenken, soviel sie wollen. Ich werde sie allesamt in die Fänge des assyrischen Königs treiben, und sie werden sich schon bald unter der Last winden, die er ihnen auferlegt

    Wenn wir diese Verse im Zusammenhang sehen, dann verstehen wir, warum Jehova hier so sauer ist:

    Sie berufen sich zwar darauf, dass sie sein Volk sind – aber scheinbar glauben sie es selbst nicht. Denn warum sonst wenden sie sich an den Assyrer un Hilfe, wenn sie doch den allmächtigen Gott an ihrer Seite haben? Wieso ziehen sie hier Menschen vor?

    Damit nicht genug, versuchen sie den Assyrer mit Geschenken zu beeindrucken, die sie dafür Jehova geklaut haben. Denn was ist das sonst, wenn sie die Geräte des Tempels nehmen und die Tempelschätze, die Jehova geweiht sind – um sie einem Menschen zu geben?

    Sie vertrauen nicht auf Jehova, sondern auf Menschen. Und sie opfern nicht Jehova, sondern Menschen. Sie nehmen Jehova nicht nur ihr Vertrauen und ihre Anbetung – sondern sie bestehlen ihn auch noch, damit sie die Mittel haben, diesem Menschen „zu opfern“.

    Ich wäre an seiner Stelle mächtig sauer gewesen! Ich bewundere eh immer wieder seine Geduld und Sanftmut, die er bei seinem Volk an den Tag legt.

    Aber wie wir sehen, lässt sich Jehova nicht alles gefallen. Irgendwann kommt auch bei ihm der Punkt, wo es genug ist und er sie zur Rechenschaft zieht.

    Denken wir also bitte immer daran, dass wir nicht automatisch „geheiligt sind“, nur weil wir zu seinem Volk gehören, sondern dass Jehova von uns auch erwartet, uns entsprechend zu benehmen.

    Kommentar — 5. Juli 2012 @ 19:24

  5. Jule

    Hosea 9 – Israels Ende

    1 Du hast keinen Grund zur Freude, Israel! Du wirst nicht länger jubeln und Feste feiern wie die Völker ringsum! Denn du hast deinen Gott verlassen und läufst anderen Göttern nach, ja, du verkaufst dich an sie und feierst ihnen zu Ehren Erntefeste auf den Tennen. 2 Doch Getreide und Wein werden zu Ende gehen, und auch Most wird es nicht mehr geben.

    3-4 Ihr werdet nicht in diesem Land bleiben, das der Herr euch gegeben hat: Ihr Leute von Ephraim werdet nach Ägypten zurückkehren oder nach Assyrien verschleppt werden. Dort werdet ihr dem Herrn keine Trank- oder Schlachtopfer mehr darbringen, denn ihr könnt nicht mehr zum Tempel des Herrn kommen. Alles, was ihr dort esst, ist unrein und wird euch unrein machen – wie Brot, das in Gegenwart eines Toten gegessen wird. Ihr könnt es nur noch selbst verzehren. 5 Wie wollt ihr dann eure Feste zu Ehren des Herrn feiern? 6 Diejenigen von euch, die das verwüstete Land verlassen und nach Ägypten fliehen, werden dort sterben und in Memfis begraben. Euer kostbares Silber wird von Unkraut überwuchert, und Dorngestrüpp wächst in euren Zelten.

    7 Nun ist es so weit: Der Herr vollstreckt das Urteil! Jetzt werdet ihr Israeliten für eure Taten bestraft. Ihr werdet es sehen! Ihr sagt: »Der Prophet ist ein dummer Schwätzer, ja, der Mann des Geistes ist verrückt!« Weil ich eure große Schuld beim Namen nenne, bin ich euer Todfeind geworden.

    8 Doch Gott hat mich zu einem Propheten gemacht, damit ich euch warne. Ihr aber versucht, mich wie einen Vogel in die Falle zu locken! Wo ich gehe und stehe, seid ihr hinter mir her, sogar im Haus meines Gottes. 9 Ihr seid durch und durch verdorben, wie damals die Leute von Gibea. Doch der Herr lässt euch nicht ungestraft davonkommen, sondern wird euch für eure Schuld zur Rechenschaft ziehen!

    Von Anfang an wird Israel schuldig

    10 Der Herr sagt: »Als ich dem Volk Israel zum ersten Mal begegnete, da war es, als hätte ich Trauben in der Wüste gefunden. Eure Vorfahren waren für mich wie die ersten köstlichen Früchte des Feigenbaumes. Doch bald liefen sie dem Gott Baal-Peor nach und verehrten diesen abscheulichen Götzen, ja, sie wurden genau wie er! 11 Die Leute von Ephraim sind wie Vögel, die hin und her flattern. Darum wird ihre Macht so schnell schwinden, wie Vögel davonfliegen. Keine israelitische Frau wird mehr schwanger werden und ein Kind zur Welt bringen. 12 Die Kinder, die sie schon großgezogen haben, lasse ich sterben. Kein einziges wird übrig bleiben. Und auch ihnen wird es schlecht ergehen, wenn ich sie allein lasse. 13 Ich hatte Ephraim wie eine junge Palme auf fruchtbarem Boden angepflanzt. Doch nun werden ihre Söhne im Krieg fallen.«

    14 Ach Herr, wenn du sie schon zur Rechenschaft ziehen musst, dann strafe sie damit, dass sie unfruchtbar werden und nie wieder ein Kind stillen können.

    15 Der Herr sagt: »In Gilgal hat sich gezeigt, wie verdorben sie sind, ja, dort habe ich angefangen, sie für ihre Bosheit und ihre Verbrechen zu hassen. Darum vertreibe ich sie jetzt aus meinem Land, ich will sie nicht mehr lieben! Denn die führenden Männer des Volkes haben sich zu allen Zeiten gegen mich aufgelehnt. 16 Ephraim ist wie ein toter Baum, seine Wurzeln sind vertrocknet, seine Zweige ohne Früchte. Und selbst wenn diesem Volk noch Kinder geboren werden, töte ich sie, ja, ich vernichte, was ihnen lieb und teuer ist!«

    17 Mein Gott wird die Leute von Ephraim verstoßen, weil sie nicht auf ihn hören. Als Flüchtlinge müssen sie bei fremden Völkern leben!

    Konzentrieren wir uns hier bitte eher auf die positive Botschaft. Ja, hier ist von Strafe und Vernichtung die Rede, der letzte Teil hört sich schlimm an und wir könnten einen verzehrten Eindruck von Jehova bekommen.

    Hier sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass sie ihre Strafe sehr wohl verdient hatten. Er hat sie immer und immer wieder gewarnt. Aber es hatte nichts genutzt. Sie hatten seinen Propheten nicht zugehört und sie sogar mundtot gemacht. Sie haben durch ihre Reaktion gezeigt, dass sie nicht wollen.

    Diese Kapitel kann man nicht auf sich beziehen, wenn man sich aufgrund von Fehlern und Schwächen unwürdig fühlt, Jehova zu dienen.

    Jehova weiss, dass wir unvollkommen sind und immer wieder Fehler machen werden, das liegt in unserer Natur, vielleicht ist auch gerade deshalb das Kongressmotto „Behuete dein Herz“ so passend. Für Jehova zählt nicht der äußere Mensch, sondern wie das Herz ist. Es kommt darauf an, ob wir ihn lieben und ihm gern gefallen möchten. Er erwartet von uns nichts unmögliches, sondern dass wir ihm das geben, was wir haben. Denken wir hier bitte auch daran, wie Jesus auf die Witwe reagierte, die „nur einige Münzen von ganz geringem Wert“ einwarf. Es geht um die Bereitschaft.

    Denken wir an die Gegenüberstellung Jesu zu den wenigen Münzen: er stufte diese Gabe als höher und wertvoller ein, als die von Leuten, die ganz viel gegeben haben warum?

    (Markus 12:41-44) . . .Und er setzte sich den Schatzkästen gegenüber nieder und begann zu beobachten, wie das Volk Geld in die Schatzkästen einwarf; und viele Reiche warfen viele Münzen ein. 42 Nun kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert ein. 43 Da rief er seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch, daß diese arme Witwe mehr eingeworfen hat als alle, die Geld in die Schatzkästen einwarfen; 44 denn sie alle haben von ihrem Überfluß eingeworfen; sie aber hat von ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.“

    Für Jehova ist wichtig, dass wir ein aufrichtiges Herz haben, das voller Liebe für ihn schlägt. Dass wir bereit sind und gern alles tun möchten, was ihm gefällt. Diese Bereitschaft ist für IHN außergewöhnlich kostbar – auch wenn wir Fehler machen.

    Aber: dieses Herz voller Liebe und die Bereitschaft, alles uns Mögliche zu tun, um ihm zu gefallen – die erlangen wir nicht durch das Lernen und strikte Einhalten von Regeln. Dieses Herz voller Liebe erlangen wir nur dann, wenn wir Jehova wirklich kennen lernen. Denn dann „muss“ man ihn einfach lieben und diese Liebe treibt uns dann an, so zu leben, dass es Jehova gefällt und nicht schmerzt.

    Es ist also für Jehova ein himmelweiter Unterschied, ob wir willentlich so leben, wie es ihn schmerzt – oder ob wir aus Schwäche Fehler machen.

    Denn ein willentlicher Sünder sagt eigentlich zu Jehova: „ist mir doch egal, wie du denkst und fühlst. Was geht mich das an? Das ist mein Leben und das will ich leben, wie es mir gefällt. Ich habe ja nur dieses eine Leben“

    Jemand, der Jehova liebt, aber aus Schwäche Fehler begeht, der schämt sich dafür. Ihm ist nicht egal, wie Jehova denkt und fühlt. Gern würde er alles richtig machen und er gibt sich wirklich Mühe. Nur bedauerlicherweise…

    Jemand, der entmutigt ist und sich unwürdig fühlt, Jehova zu dienen, weil er so viele Fehler macht – der möchte ja eigentlich seinem Gott Jehova gefallen. Er hat nur Angst, dass er dies nicht schafft. Vielleicht auch, weil er sich mit anderen vergleicht und meint, dass andere in dieser Hinsicht besser sind?

    Wir wissen, dass Satan solche Empfindungen nutzt, um uns zu entmutigen und vom wahren Glauben abzubringen. Wieder hat er es geschafft, einen Anbeter Jehovas zu Fall zu bringen

    Was könnte jemand tun, der sich in dieser Weise unwürdig fühlt? Auf dem BZK wurde uns im Leitvortrag „Die Absichten unseres Herzens durch Gottes Wort enthüllen“ klar gemacht, wie wichtig es ist, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Wir wissen ja: Hebräer 4:12 – ‚Gottes Wort ist machtvoll, sogar imstande, Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen.‘

    Und nun sind wir bei dem Punkt, warum es nicht reicht, nur den Tagestext oder die Publikationen des „treuen und verständigen Sklavens“ zu lesen. Denn hier könnte für uns – wenn wir dazu neigen, uns unwürdig zu fühlen – der Eindruck entstehen, dass wir das alles nicht einhalten können.

    Wenn wir aber die Bibel als Gottes Wort lesen, so als hätte Jehova „diesen Brief“ an uns ganz persönlich geschrieben, dann sind wir mit ihm allein. Dann hören wir ihm zu und lernen ihn kennen. Wenn wir etwas nicht verstehen, dann können wir ihn fragen – und er erklärt es uns. Wir sehen ihm zu, wie er mit den Menschen umgeht, wie liebevoll und geduldig er für sein Volk sorgt, wie barmherzig er auch mit denen ist, die Fehler machen und sie einsehen.

    Ich denke da an König David und seine Sünde mit Bathseba. David hatte ja sogar einen Mord in Auftrag gegeben, um dies zu vertuschen. Trotzdem sagt Jehova später von ihm, dass er in allem so gehandelt hatte, wie es Jehova gefiel. Warum konnte er das von David sagen? Hattte er denn vergessen, was mit Uria war?

    Wenn wir die Bibel lesen – und nicht nur Publikationen – dann fällt uns auf, dass David wirklich aus der Menge herausragt. Von den ganzen Königen von Saul bis hier her ist er der Einzige, der Jehova von ganzem Herzen geliebt und gedient hat. Ja, er hat damals einen Fehler gemacht, aber er hat sofort von Herzen bereut, als er darauf hingewiesen wurde, er hat es eingesehen und sich dafür geschämt. Die ganzen Psalmen sind ein beredetes Zeugnis davon. Aber dieser Fehler war eine Ausnahme. Er hat Jehova in der ganzen Zeit im Herzen gehabt und war aufrichtig bemüht, IHM zu gefallen. Im Gegensatz zu all den anderen Königen hatte er keinen Anteil am Götzendienst. Alle anderen Könige machten sich dessen schuldig. Sie waren nicht mit dem ganzen Herzen bei Jehova.

    Erkennen wir den Unterschied? Bei David war es ein Ausrutscher, aus einer Schwäche heraus – die anderen trieben mutwillig Sünde. Sie wußten wohl, wie sehr Jehova Götzendienst hasste, schließlich drehten sich die ersten der 10 Gebote darum. Aber das schien sie nicht zu kümmern, sie taten es dennoch. Und dies, obwohl Jehova es ihnen immer wieder durch die Propheten sagen liess.

    Und hier sind wir wieder bei Gottes Volk zur Zeit Hoseas: sie hatten die Vernichtung wirklich berdient. Denn sie sündigten nicht aus Schwäche – sondern absichtlich und ganz bewusst!

    Wenn du also entmutugt bist, weil du dich aufgrund deiner Unvollkommenheit und Fehler unwürdig fühlst, Jehova zu dienen, dann habe ich eine große Bitte an dich:

    Bitte lese die Bibel jeden Tag, so als wäre es ein Brief, den Jehova an dich ganz persönlich geschrieben hat – und lass ihn so zu dir sprechen. Du wirst sehen, wie sehr Jehova dich liebt, weil du ein aufrichtiges Herz hast und dich so sehr bemühst „alles richtig zu machen“.

    Bitte gieb Jehova diese Chance!

    Kommentar — 5. Juli 2012 @ 20:14

  6. Jule

    Hosea 10 – Die Folgen des Götzendiensts

    1 Israel war wie ein prächtiger Weinstock mit vielen Früchten. Ja, die Israeliten hatten es gut! Je besser es ihnen ging, desto mehr Altäre bauten sie. Je größer der Wohlstand im Land wurde, desto schöner verzierten sie die heiligen Steinsäulen. 2 Sie haben nicht mehr von ganzem Herzen dem Herrn gedient. Darum müssen sie nun die Folgen tragen: Der Herr reißt ihre Altäre nieder und zerschlägt ihre heiligen Steinsäulen! 3 Bald werden sie sagen: »Wir haben keinen König mehr, weil wir keine Ehrfurcht vor dem Herrn hatten. Doch was könnte ein König jetzt noch für uns tun?« 4 Ja, sie haben Recht, denn die Könige haben nur leere Reden geschwungen, falsche Eide geschworen und eigenmächtig Bündnisse geschlossen! Im ganzen Land lassen sie das Unrecht wuchern wie giftiges Unkraut im Getreidefeld.

    5 Die Einwohner von Samaria werden sich Sorgen machen um das goldene Kalb von Bet-Awen. Das Volk wird trauern, und die Götzenpriester werden jammern, wenn es von dort weggeführt wird. 6 Ja, das goldene Kalb wird nach Assyrien gebracht – als Geschenk für den assyrischen König. Dann verspottet man die Leute von Ephraim, weil sie sich so verrechnet haben.

    7 Samaria, die Stadt des Königs, wird zerstört, und der König wird von den Feinden weggeführt, so hilflos, wie ein Zweig den Fluss hinuntertreibt. 8 Die Opferplätze, wo die Israeliten schwere Schuld auf sich geladen haben, werden verwüstet, die Altäre von Dornen und Disteln überwuchert. Wer überlebt, wird sich wünschen, dass die Berge und Hügel zusammenstürzen und ihn unter sich begraben.

    9 Der Herr sagt: »Seit damals in Gibea ladet ihr immer wieder Schuld auf euch, ihr Israeliten! Bis heute hat sich das nicht geändert. Ihr seid widerspenstig und lehnt euch ständig gegen mich auf, deshalb wird man dort in Gibea gegen euch Krieg führen! 10 Ich selbst werde euch zur Rechenschaft ziehen, ich werde fremde Völker zusammenrufen, die euch für eure große Schuld bestrafen!

    11 Mein Volk glich einer jungen Kuh, die gewohnt war, Getreide zu dreschen; sie tat es gern. Als ich an ihr vorüberkam und ihren starken Nacken sah, wollte ich sie ins Joch spannen: Juda sollte pflügen, Israel eggen. 12 Ich sagte zu ihnen: ›Was ihr sät, das werdet ihr ernten. Haltet euch an meinen Bund, dann werde auch ich euch treu bleiben. Fangt ganz neu an wie ein Bauer, der ein brachliegendes Feld zum ersten Mal wieder bestellt! Denn die Zeit ist da, mich, den Herrn, zu suchen. Dann werde ich zu euch kommen und dafür sorgen, dass es in eurem Land gerecht zugeht und ihr in Frieden lebt.‹

    13 Doch ihr habt Unrecht gesät und Unheil geerntet! Ihr seid Lügen aufgesessen und müsst nun die Folgen tragen! Ihr seid eure eigenen Wege gegangen und habt auf euer großes Heer vertraut. 14 Darum wird euer Volk in einen Krieg verwickelt, und alle eure Festungen werden dem Erdboden gleichgemacht. Es wird euch gehen wie der Stadt Bet-Arbeel, die Schalman im Krieg verwüstete: Kleine Kinder wurden an Felsen zerschmettert, und auch ihre Mütter wurden getötet.

    15 Das gleiche Schicksal lasse ich über euch kommen, ihr Israeliten! Denn ihr seid durch und durch verdorben. An diesem Tag wird der König von Israel vernichtet, noch bevor die Sonne aufgegangen ist.«

    Ja, sie waren wirklich durch und durch verdorben. Nicht nur, dass sie falschen Göttern nachliefen – sie dankten ihnen auch für das, was sie von Jehova erhielten.

    Denken wir wirklich, Jehova sei brutal und unfair, wenn er sie nun dafür straft?

    Und sehen wir den Unterschied zu denjenigen, die sich unwürdig fühlen? Zeigt nicht gerade dieses Gefühl an, wie ernst wir Jehova und seine Gefühle nehmen? Und ist dies nicht gerade das, was sich Jehova so sehr von seinen Anbeterb wünscht?

    Kommentar — 5. Juli 2012 @ 20:26

  7. Jule

    Hosea 8 – 10

    Hosea 8 – auch wir werden irgendwann ernten, was wir heute säen

    1 Setze das Schopharhorn an deinen Mund! Wie ein Adler kommt es über das Haus des Herrn , weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen mein Gesetz vergangen haben!

    2 Zu mir werden sie schreien: »Du bist mein Gott; wir Israeliten kennen dich!«

    3 Israel hat das Gute verworfen; jetzt soll es der Feind verfolgen! 4 Sie haben Könige eingesetzt ohne meinen Willen, Fürsten, ohne dass ich es billigte; aus ihrem Silber und Gold haben sie sich Götzen gemacht, damit sie sich selbst zugrunde richteten . 5 Dein Kalb hat Er verworfen, Samaria! Mein Zorn ist entbrannt über sie! Wie lange noch sind sie unfähig zur Reinheit? 6 Denn aus Israel stammt es, und ein Künstler hat es gemacht; es ist kein Gott, sondern zu Splittern soll es zerschlagen werden, das Kalb von Samaria!

    7 Denn Wind säen sie, und Sturm werden sie ernten; da wächst kein Halm, das Gewächs ergibt kein Mehl, und sollte es etwas geben, so würden Fremde es verschlingen. 8 Verschlungen wird Israel! Schon sind sie unter den Heiden geworden wie ein Gefäß , an dem man kein Wohlgefallen hat.

    9 Denn sie sind nach Assyrien hinaufgezogen; ein Wildesel lebt für sich, Ephraim aber hat sich um Geschenke [Liebhaber] angeworben . 10 Weil sie sich denn [Liebhaber] unter den Heidenvölkern anwerben, so will ich diese jetzt auch haufenweise herbeibringen, und bald werden sie zu leiden haben unter der Last des Königs der Fürsten . 11 Weil Ephraim viele Altäre baute, um zu sündigen, so sind ihm die Altäre auch zur Sünde geworden.

    12 Wenn ich ihm mein Gesetz auch noch so oft vorschreiben würde, so halten sie es doch für etwas Fremdes!

    13 Die Schlachtopfer, die sie mir schenken, bringen sie dar wie [gewöhnliches] Fleisch und essen es. Der Herr hat kein Wohlgefallen an ihnen. Jetzt wird er an ihre Schuld gedenken und ihre Sünden strafen; sie sollen nach Ägypten zurückkehren!

    14 Weil Israel seinen Schöpfer vergaß und sich Paläste erbaute, und weil Juda viele Städte befestigte, so will ich Feuer in seine Städte senden, das seine Prachtbauten verzehren soll.

    Sie ernten hier, was sie gesaet haben (Galater 6:7).

    Jehova sagt, sie bekommen, was sie wollten. Er lässt sie gewähren, aber dafür müssen sie auch die Konsequenzen für ihr Handeln tragen!

    Ist das nun hart und ungerecht?

    weitere Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:

    Kommentar — 8. Juli 2013 @ 23:23

  8. Jule

    Hosea 9 – Gott wird sie verwerfen , weil sie ihm nicht gehorcht haben

    1 Freue dich nicht, Israel, wie die Völker frohlocken; denn du bist deinem Gott durch Hurerei untreu geworden, hast gerne Hurenlohn genommen auf allen Korntennen! 2 Tenne und Kelter werden sie nicht nähren, und der Most wird sie im Stich lassen. 3 Sie sollen nicht bleiben im Land des Herrn , sondern Ephraim muss nach Ägypten zurückkehren und in Assyrien unreine Speisen essen.

    4 Sie sollen dem Herrn keinen Wein [zum Trankopfer ] spenden, und an ihren Schlachtopfern wird er kein Wohlgefallen haben; wie Trauerbrot sollen sie ihnen sein; alle, die davon essen, verunreinigen sich damit; denn ihr Brot ist nur für ihren Hunger, es soll nicht ins Haus des Herrn kommen! 5 Was wollt ihr am Feiertag tun, am Tag des Festes des Herrn ?

    6 Denn siehe, wenn sie wegen der Verwüstung weggezogen sind, so wird Ägypten sie aufnehmen, Memphis sie begraben; Disteln werden ihre silbernen Kleinodien überwuchern, Dornen ihre Hütten. 7 Die Tage der Heimsuchung sind gekommen, die Tage der Vergeltung sind da! Israel soll erfahren, ob der Prophet ein Narr sei, der Geistesmensch wahnsinnig! Und das um deiner großen Schuld willen, weil du so feindselig bist.

    8 Ephraim schaut nach [Gesichten] aus neben meinem Gott; dem Propheten sind auf allen seinen Wegen Vogelfallen gelegt; im Haus seines Gottes feindet man ihn an. 9 In tiefe Verderbnis sind sie versunken, wie vor Zeiten in Gibea ; er wird an ihre Missetat gedenken , ihre Sünden wird er strafen. 10 Wie Trauben in der Wüste , so fand ich Israel; wie eine frühreife Frucht am jungen Feigenbaum erblickte ich eure Väter; sie aber gingen zum Baal-Peor und weihten sich der Schande und wurden zum Gräuel wie der, den sie lieben.

    11 Ephraims Herrlichkeit fliegt wie ein Vogel davon; keine Geburt mehr, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis! 12 Ja, wenn sie auch ihre Söhne aufziehen, so mache ich sie doch kinderlos , dass kein Mensch mehr da ist; denn wehe ihnen, wenn ich mich von ihnen abwende ! 13 Ephraim , wie ich ihn sehe, ist gepflanzt wie Tyrus in der Aue; aber er muss seine Söhne zu dem hinausführen, der sie erwürgen wird!

    14 Gib ihnen, Herr – was willst du ihnen geben? -, gib ihnen einen unfruchtbaren Leib und trockene Brüste! 15 Alle ihre Bosheit stammt von Gilgal her, sodass ich sie dort zu hassen begann; wegen ihrer schlimmen Handlungen will ich sie aus meinem Haus vertreiben ; ich kann sie nicht mehr lieben; alle ihre Fürsten sind Abtrünnige! 16 Ephraim ist geschlagen , ihre Wurzel ist verdorrt; sie bringen keine Frucht! Wenn sie auch Kinder gebären, so werde ich doch die Lieblinge töten, die aus ihrem Leib hervorkommen.

    17 Mein Gott wird sie verwerfen , weil sie ihm nicht gehorcht haben; darum müssen sie als Flüchtlinge umherirren unter den Heidenvölkern.

    hier einige Gedanken aus den vergangenen Jahren:

    Kommentar — 9. Juli 2013 @ 00:24

  9. Jule

    Hosea 10 – sollte man wirklich das Böse tolerieren?

    1 Israel ist ein rankender Weinstock , der für sich selbst Frucht bringt. Je mehr Früchte er brachte, desto mehr Altäre bauten sie; je besser ihr Land war, desto schönere Götzenbilder machten sie. 2 Ihr Herz ist falsch , nun sollen sie es büßen: Er wird ihre Altäre zerschlagen , ihre Götzenbilder zertrümmern.

    3 Dann werden sie bekennen müssen: »Wir haben keinen König mehr, weil wir den Herrn nicht fürchteten; und ein König, was kann der uns helfen ?«

    4 [Leere] Worte reden, falsche Eide schwören, Bündnisse schließen, sodass das Gericht aufsprosst wie Giftkraut aus den Furchen des Ackers! 5 Um das Kalb von Beth-Awen wird den Einwohnern von Samaria bange sein; ja, seine Bevölkerung trauert darum, und seine Götzenpriester zittern seinetwegen, wegen seiner Herrlichkeit, weil sie von ihnen weggeführt wird. 6 Ja, es selbst wird nach Assyrien gebracht , als Tribut für den König Jareb : Scham erfasst Ephraim, und Israel muss sich seines Rates schämen . 7 Samarias König fährt dahin wie ein zerbrochener Zweig, der auf der Wasserfläche schwimmt; 8 so werden die Höhen von Awen, die Sünde Israels, verwüstet; Dornen und Disteln werden auf ihren Altären wachsen. Da werden sie zu den Bergen sagen: Bedeckt uns!, und zu den Hügeln: Fallt über uns!

    9 Seit den Tagen von Gibea hast du gesündigt, Israel! Dort sind sie stehen geblieben. Sollte sie nun nicht auch in Gibea der Krieg erreichen, der gegen die frevelhaften Kinder geführt wird? 10 Ich will sie züchtigen nach Herzenslust, und es sollen Völker gegen sie versammelt werden zur Züchtigung für ihre zweifache Schuld! 11 Ephraim ist eine [ans Joch] gewöhnte junge Kuh , die gerne drischt; aber ich fahre über ihren schönen Hals ; ich will Ephraim anspannen, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen!

    12 Sät euch Gerechtigkeit , erntet nach dem Maß der Gnade ! Pflügt einen Neubruch, denn es ist Zeit , den Herrn zu suchen , bis er kommt und euch Gerechtigkeit regnen lässt!

    13 Als ihr Gesetzlosigkeit pflügtet, habt ihr Unheil geerntet und die Frucht der Falschheit gegessen.

    Weil du dich auf deine Wege und die Menge deiner Helden verlassen hast, 14 so soll sich Kriegslärm gegen deine Bevölkerung erheben, und alle deine Festungen sollen zerstört werden, wie Schalman Beth-Arbel zerstörte am Tag des Kampfes und die Mutter samt den Kindern zu Boden streckte. 15 Dasselbe [Geschick] bringt Bethel über euch um eurer großen Bosheit willen; beim [Anbruch des] Morgenrots wird der König Israels völlig vertilgt sein.

    Immer wieder der Hinweis: „du erntest, was du gesät hast“ (Hebräer 6;7)

    Ist das wirklich hart und unfair? Sollte man jemand belohnen dafür, dass er Schlechtes tut? Oder sollte man wirklich das Böse ignorieren? Wir sehen doch hier, wozu es führt, wenn nicht bestraft wird, was unrecht ist und anderen schadet…

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 9. Juli 2013 @ 00:33

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