Hosea 5 – 7
Kapitel 5
5 „Hört dies, o Priester, und gebt acht, o Haus Israel, und ihr, o Haus des Königs, schenkt Gehör, denn mit euch hat das Gericht zu tun; denn ein Fallstrick seid ihr für Mizpa geworden und wie ein über Tabor ausgebreitetes Netz. 2 Und im Schlachtungswerk sind die Abtrünnigen tief gesunken, und ich war eine Ermahnung für sie alle. 3 Ich persönlich habe Ephraim gekannt, und Israel selbst ist nicht vor mir verborgen gewesen. Denn nun, o Ephraim, hast du [Frauen] wie Huren behandelt; Israel hat sich verunreinigt. 4 Ihre Handlungen gestatten keine Rückkehr zu ihrem Gott, denn es ist ein Geist der Hurerei in ihrer Mitte; und Jehova selbst haben sie nicht anerkannt. 5 Und der Stolz Israels hat ihm ins Angesicht gezeugt; und Israel und Ephraim, sie werden veranlaßt, in ihrer Vergehung zu straucheln. Auch Juda ist mit ihnen gestrauchelt. 6 Mit ihrem Kleinvieh und mit ihrem Großvieh gingen sie dann hin und suchten Jehova, aber sie konnten [ihn] nicht finden. Er hatte sich ihnen entzogen. 7 Gegen Jehova selbst haben sie treulos gehandelt, denn sie sind Väter von fremden Söhnen geworden. Nun wird ein Monat sie samt ihren Anteilen verzehren.
8 Blast das Horn in Gibea, die Trompete in Rama! Erhebt ein Kriegsgeschrei in Beth-Awen – dir nach, o Benjamin! 9 O Ephraim, ein bloßer Gegenstand des Entsetzens wirst du werden am Tag der Schelte. Unter den Stämmen Israels habe ich vertrauenswürdige Worte bekanntgegeben. 10 Die Fürsten Judas sind so wie die geworden, die eine Grenze zurücksetzen. Auf sie werde ich meinen überwallenden Zorn ausgießen wie Wasser. 11 Ephraim ist bedrückt, zermalmt im Recht, denn er hatte sich entschlossen, seinem Widersacher nachzulaufen. 12 Und ich war für Ephraim wie die Motte und für das Haus Juda wie Fäulnis.
13 Und Ephraim sah schließlich seine Krankheit und Juda sein Geschwür. Und Ephraim machte sich daran, nach Assyrien zu gehen und zu einem großen König zu senden. Der aber vermochte euch nicht zu heilen, und er konnte kein Geschwür von euch mit irgendeiner Kur vertreiben. 14 Denn ich werde für Ephraim wie ein junger Löwe und für das Haus Juda wie ein mähniger junger Löwe sein. Ich, ich selbst werde zerreißen, und ich werde hingehen [und] wegtragen, und es wird keinen Befreier geben. 15 Ich werde hingehen, ich will an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld tragen; und sie werden gewiß mein Angesicht suchen. Wenn sie in Bedrängnis sind, werden sie mich suchen.“
Kapitel 6
6 „Kommt, und laßt uns doch zu Jehova umkehren, denn er selbst hat zerrissen, aber er wird uns heilen. Er schlug fortgesetzt, doch wird er uns verbinden. 2 Er wird uns lebendig machen nach zwei Tagen. Am dritten Tag wird er uns aufstehen lassen, und wir werden vor ihm leben. 3 Und wir werden erkennen, wir werden danach jagen, Jehova zu erkennen. Wie die Morgenröte steht sein Hervortreten fest. Und er wird zu uns kommen wie ein Regenguß; wie ein Frühlingsregen, der [die] Erde satt tränkt.“
4 „Was soll ich dir tun, o Ephraim? Was soll ich dir tun, o Juda, wenn eure liebende Güte wie das Morgengewölk ist und wie der Tau, der früh vergeht? 5 Darum werde ich [sie] durch die Propheten [nieder]hauen müssen; ich werde sie durch die Reden meines Mundes töten müssen. Und die Gerichte an dir werden wie das Licht sein, das hervorgeht. 6 Denn an liebender Güte habe ich Gefallen gefunden und nicht am Schlachtopfer; und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Ganzbrandopfern. 7 Doch sie selbst haben wie der Erdenmensch [den] Bund übertreten. Dort haben sie treulos gegen mich gehandelt. 8 Gilead ist eine Stadt von Schadenstiftern; ihre Fußspuren sind Blut. 9 Und wie beim Auflauern auf einen Mann [besteht] die Gemeinschaft von Priestern [aus] Plündererstreifscharen. Am Wegesrand begehen sie Mord zu Sichem, weil sie nichts als Zügellosigkeit verübt haben. 10 Im Hause Israel habe ich Gräßliches gesehen. Dort gibt es Hurerei von seiten Ephraims. Israel hat sich verunreinigt. 11 Außerdem, o Juda, ist für dich eine Ernte festgesetzt worden, wenn ich die Gefangenen meines Volkes zurückkehren lasse.“
Kapitel 7
7 „Zu der Zeit, da ich Israel Heilung bringen wollte, wird die Vergehung Ephraims dann tatsächlich aufgedeckt und die Schlechtigkeiten Samarias; denn sie haben Falschheit verübt, und ein Dieb kommt herein; eine Plündererstreifschar stürmt draußen wirklich los. 2 Und sie sprechen nicht zu ihrem eigenen Herzen, daß ich all ihrer Schlechtigkeit gedenken werde. Nun haben ihre Handlungen sie umringt. Vor mein Angesicht sind sie schließlich gekommen. 3 Mit ihrer Schlechtigkeit erfreuen sie [den] König und mit ihren Betrügereien Fürsten. 4 Sie alle sind Ehebrecher, wie ein Ofen, angesteckt vom Bäcker, [der] aufhört zu schüren vom Kneten des Teiges an, bis er durchsäuert ist. 5 Am Tag unseres Königs haben sich Fürsten krank gemacht – da ist Grimm des Weines wegen. Er hat seine Hand zusammen mit Spöttern gezogen. 6 Denn sie haben ihr Herz nahe gebracht wie zu einem Ofen; es brennt in ihnen. Die ganze Nacht lang schläft ihr Bäcker; am Morgen brennt [der Ofen] wie mit einem flammenden Feuer. 7 Sie werden heiß, sie alle, gleich dem Ofen, und sie verzehren tatsächlich ihre Richter. Ihre eigenen Könige sind alle gefallen; keiner unter ihnen ruft mich an.
8 Was Ephraim betrifft, unter die Völker mischt er sich persönlich. Ephraim selbst ist ein runder Kuchen geworden, der nicht auf die andere Seite umgewendet ist. 9 Fremde haben seine Kraft verzehrt, und er selbst hat [es] nicht erkannt. Auch sind sogar graue Haare an ihm weiß geworden, er aber hat [es] nicht erkannt. 10 Und der Stolz Israels hat ihm ins Angesicht gezeugt, und sie sind nicht umgekehrt zu Jehova, ihrem Gott, noch haben sie ihn wegen alledem gesucht. 11 Und Ephraim erweist sich wie eine einfältige Taube ohne Herz. Nach Ägypten haben sie gerufen; nach Assyrien sind sie gegangen.
12 Welchen Weg auch immer sie gehen, ich werde über sie mein Netz ausbreiten. Gleich fliegenden Geschöpfen der Himmel werde ich sie herabbringen. Ich werde sie züchtigen in Übereinstimmung mit dem Bericht an ihre Gemeinde. 13 Wehe ihnen, denn sie sind von mir geflohen! Verheerung über sie, denn sie haben sich gegen mich vergangen! Und ich selbst ging daran, sie zu erlösen, sie aber, sie haben Lügen gegen mich geredet. 14 Und sie riefen nicht von Herzen um Hilfe zu mir, obwohl sie auf ihren Betten ständig heulten. Wegen ihres Korns und süßen Weines trieben sie sich fortwährend umher; sie wandten sich ständig gegen mich. 15 Und ich meinerseits züchtigte tatsächlich; ich stärkte ihre Arme, aber gegen mich planten sie ständig Böses. 16 Und sie kehrten dann zurück, nicht zu etwas Höherem; sie waren wie ein schlaffer Bogen geworden. Durch das Schwert werden ihre Fürsten fallen wegen der Strafankündigung ihrer Zunge. Dies wird ihr Spott sein im Land Ägypten.“
Jule | 07.03.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hosea, Text in der Bibel |
Jule
Hosea 5 – 7
Hosea 5:4
Hier ist es zu spät für die Israeliten, es gibt keinen Weg zu Jehova zurück.
Warum nicht?
Könnte dies uns heute etwa auch irgendwann so ergehen?
Ist denn nicht Jehova „barmherzig und gnädig“ und hat nicht er selbst gesagt „ich habe keinen Gefallen am Tod des Bösen“? Wie kommt es dann, dass auf einmal keine Umkehr mehr zu Jehova möglich war?
Wie finde ich das heraus?
Am Besten immer als erstes die Querverweise raussuchen:
Hosea 5:15
Kommentar — 29. Juli 2009 @ 01:38
Jule
Hosea 6:4-11
… ohne Worte …
Kommentar — 29. Juli 2009 @ 15:00
Jule
Hosea 7:13-16
vielleicht ist ja gerade dies der Grund, warum für sie keine Umkehr zu Jehova mehr möglich war – sie hatten den Bogen überspannt
Kommentar — 29. Juli 2009 @ 15:01
Thomas
Hosea 5-7
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm von 1972 hieß es
Im Jahre 2005 hieß es im Wachtturm:
Kommentar — 8. Juli 2010 @ 18:35
Jule
Hosea 5 – 7
Hosea 5 – Israel und Juda sind schuldig
Wo ist das Problem von den Israeliten?
Sie haben sich so sehr in ihr gottloses Verhalten verstrickt, dass sie allein nicht mehr herausfinden. Da ist es mit guten Worten nicht getan, der Knoten ist zu fest, als dass er sich aufknüpfen ließe. Da helfen auch keine Anweisungen mehr – hier muss entschiedener eingegriffen werden, hier muss jemand mit einer Schere kommen und den Faden durchschneiden, damit sie aus dem Gefahrenbereich kommen.
Dies alles weiss Jehova und weil er sie liebt, muss er nun entschiedener vorgehen:
Sie haben sich mit ihrem Götzendienst und ihren schlechten Taten in gewisser Hinsicht vergiftet. Was ist in so einem Fall zu tun? Man muss so eine Person zum Erbrechen bringen, damit das ganze Gift raus kommt. Manchmal muss man sogar den Magen ausspülen. Dies ist keineswegs angenehm und vielleicht hasst das kranke Kind den Vater dafür. Aber er will, dass sein Kind lebt!
Noch schlimmer ist es, wenn sich jemand eine Wunde zuzieht und sich weigert, diese behandeln zu lassen. Die Wunde muss dringend gesäubert werden, damit sich keine Keime festsetzen. Wie lange hat ein Vater hier Zeit, liebevoll und geduldig auf sein Kind einzureden? Wann ist der Punkt gekommen, wo er es sich gegen dessen Willen greifen muss und die nun sehr schmerzhafte Behandlung durchführt?
Aber es gibt noch eine Steigerung: nehmen wir an, es hat sich bereits eine Entzündung gebildet und daraus eine Blutvergiftung – weil es nicht behandelt worden ist. Kann der Vater hier noch zuschauen? Er liebt sein Kind und nun muss er abwägen: wenn er dem Kind das Bein amputieren lässt, wird es ihn vielleicht für den Rest seines Lebens hassen. Was wird er tun? Wird er das Kind gewähren – und damit sterben – lassen?
Wie wir sehen, gibt es bei allen drei Beispielen einen Punkt, wo der Vater mit gutem Zureden nicht mehr weiter kommt, sondern beherzt handeln muss! Alle drei Handlungen erscheinen sehr hart und schmerzhaft. Sollte er dem Kind nicht lieber seinen Willen lassen?
Wer sein Kind liebt, wird die Entscheidung nicht hinauszögern. Ebenso wie das Kind hier ist das Volk durch eigenes Verschulden in die verschärfte Lage geraten. Wenn es doch nur eher gehört hätte. Aber nun muss Jehova handeln – weil er sein Volk liebt.
Wie könnten wir heute in so eine Situation geraten? Vielleicht ähnlich, wie David damals durch seine Beziehungen mit Bathseba:
Erst verweilte er bei etwas, was ihm nicht zustand. Er sah die Frau eines anderen begehrlich an, obwohl eines der 10 Gebote besagte: „du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib“ (5. Mose 5:21). Dann wurde er von seiner Begierde fortgezogen. So, wie Jesus später sagt, hat man bereits in dem Moment Ehebruch begangen, wenn man bei diesem Blick verweilt, weil wir dann bereits in unserem Herzen Ehebruch begangen haben (Matthäus 5:27,28). Jakobus erklärt später auch die Sache mit dem „von unserem Begehren fortgezogen“ zu werden, weil daraus die „Sünde gebiert“ (Jakobus 1:14,15).
So ergeht es König David, als er Bathseba beim Baden sieht. Statt sich abzuwenden, verweilt er und bemerkt da, dass sie toll aussieht und er „sie haben will“. Also lässt er sie kommen und begeht mit ihr Ehebruch. Vielleicht sollte es eine einmalige Sache sein, denn Bathseba geht später zu ihm in den Palast, um ihm mitzuteilen, dass das Folgen hatte. Bis hierher ist es ein einmaliger Ausrutscher.
Aber nun haben sie ein Problem. Denn auf Ehebruch steht laut dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe und natürlich will keiner von beiden sterben und so überlegt David, wie sie aus der Sache wieder raus kommen.
Auch heute verstößt Ehebruch gegen die Maßstäbe Jehovas und in der Regel hat dies für uns als ZJ Konsequenzen. Also was tun? Sollen wir zu unserem Fehler stehen und die Konsequenzen in Kauf nehmen – oder vertuschen wir lieber alles? Wenn wir klug sind, spielen wir mit offenen Karten und gestehen unsere Sünde ein und sind dabei auch bereit, die „Strafe“ dafür auf uns zu nehmen. Dies ist zwar in diesem Moment sehr unangenehm – aber wir gelangen wieder in den rechten Stand und die Anerkennung Jehovas.
Aber vielleicht denken wir auch; „einmal ist keinmal“ und dass dieser „kleine Patzer“ niemanden etwas angeht. Vielleicht denken wir sogar, wir könnten dies ganz allein mit Jehova ausmachen – und falls wir darauf angesprochen werden, dann streiten wir alles ab. Etwas, was David damals nicht getan hatte.
Aber er versucht im Vorfeld alles zu vertuschen, bevor jemand „Wind von der Sache bekommt“ wir kennen die Geschichte: zuerst versucht er es mit einer List, um dem rechtmäßigen Ehemann das ungeborene Kind unterzuschieben. Als dies nicht klappt, lässt er den Ehemann ermorden, damit er selbst die Witwe heiraten und das Kind dann als Frühgeburt ausgeben kann. Was ja zuerst auch klappt.
Aber er ist hier schon viel zu weit gegangen und Jehova hat es eh schon gesehen. IHM können wir nichts vormachen, das weiss David auch und so reagiert er richtig, als er von Nathan darauf angesprochen wird.
Wenn wir aber alles leugnen, wenn es uns jemand auf den Kopf zusagt, dann bekommen wir ein Problem. Denn dann bringen wir eine Spirale in Gang, die sehr schwer aufzuhalten ist. Denn wir lügen ganz frech und hier ist dann die zweite Sache, die Jehova hasst: Ehebruch und Lügen. Wir erinnern uns an Sprüche 6?
Selbst wenn unser Ehebruch bis dahin eine einmalige Sache gewesen ist, dann kommen wir hier jetzt vielleicht auf die Idee, dass es doch ganz nett war und ohne jede Konsequenzen. Das Verbotene ist ja so reizvoll und nun hintergehen wir unseren Ehepartner immer wieder. Irgendwann reicht uns das nicht mehr und wir verlassen ihn. Dafür brauchen wir natürlich einen Grund, denn „Jehova hasst Scheidung“ – und so basteln wir einen. Damit es auch glaubhaft ist, klagen wir ihn bei einem weltlichen Gericht falsch an. Dann gerät alles außer Kontrolle und die Klage wird zugelassen und so wird aus einer Falschaussage eine Falschanklage. Um nicht aufzufliegen, suche ich mir falsche Zeugen für die ungeheuerlichen Anschuldigung und komme vielleicht sogar damit durch. Der betrogene Ehepartner wird für etwas verurteilt, was er überhaupt nicht getan hat.
Erkennen wir die Spirale und wie sich alles summiert? Erst war es nur ein Ausrutscher, dann ist Verharren in der Hurerei dazu gekommen, lügen, Verleumdungen, Intrigen und Rufmord. Erinnern wir uns noch an Sprüche 6?
Und nicht nur das! Wenn es nur bei dem Ehebruch geblieben wäre, dann würde es nur die beiden Ehebrecher betreffen, wenn sie vorsichtig sind und nicht bemerkt werden. Aber nun sind jede Menge andere Personen mit reingezogen worden: der betrogene Ehepartner mit all dem Schmerz, bei der Trennung und Scheidung die Kinder, die ihr sicheres und geborgenes Zuhause verlieren, die Richter, die aufgrund einer Lüge ein falsches Urteil sprechen und die falschen Zeugen, die sich dafür vor Jehova und vor einem weltlichen Gericht verantworten müssen.
Aber damit nicht genug: denn auch die Versammlung wird mit reingezogen. Sei es durch Unruhe, weil Mißtrauen gesät wird, oder auch dadurch, dass Jehova ihr den Segen entzieht. Erinnern wir uns noch an Achan und die Folgen, die sein listiges Handeln für die ganze Gemeinde Israel hatte? So kann es passieren, dass eine oder mehrere Versammlungen keinen Segen Jehovas mehr haben und nicht einmal wissen, warum.
Und warum das alles?
Kann so eine Person noch zu Jehova umkehren? Was würde nun alles für sie damit zusammen hängen?
Wir haben ja bereits den Grundsatz der Ehrlichkeit behandelt und dass der Sünder den Schaden wieder gutmachen müsse, den er angerichtet hat. Er würde also als Lügner dastehen, niemand würde ihm mehr vertrauen, er muss seine falschen Zeugen „ans Messer liefern“, was diese sicherlich überhaupt nicht toll finden und letztendlich kann es sogar sein, dass er für seine Falschanklage und Falschaussage gerichtlich belangt wird. Kann so jemand wirklich „so einfach“ zu Jehova umkehren? Ist er hier nicht bereits auch an dem Punkt, an dem die Israeliten sind, als Hosea zu ihnen geschickt wird?
Trotzdem sehen wir in der Prophezeiung Hoseas, dass Jehova auch weiterhin Hoffnung in Aussicht stellt. Was für ein wundervoller barmherziger Gott! Erweisen wir uns dessen als würdig?
Kommentar — 3. Juli 2012 @ 21:27
Jule
Hosea 6 und 7 – Israel und Juda sind reif für das Gericht
Warum dieses harte Gericht nun? Der Vers 13 in Kapitel 7 sagt es ja ganz deutlich:
Inwiefern verbreiten sie denn Lügen über Jehova?
Erinnern wir uns noch an den Kongress „Gottes Name werde geheiligt“? Was hatten wir da gelernt in Bezug darauf, wie wir heute Schmach auf Gottes Namen werfen und „seinen Namen in unwürdiger Weise gebrauchen“ könnten?
Ist dies nicht auch in gewisser Hinsicht „Lügen über Jehova verbreiten“? Und ist dies nicht viel schlimmer, als wenn Außenstehende über Jehova und seine Organisation schlecht reden? Da kann man es wenigstens zuordnen. Schlimm wird es, wenn das Verhalten Einzelner Schmach auf Jehovas Namen wirft. Wenn sich nicht so handel, wie es in Gottes Wort steht oder wie die Anweisungen der Gesellschaft sind – es aber so aussehen lassen, als wären das die Statuten der Gesellschaft oder Jehovas Wille!
Was, wenn wir z.B. als Eltern unseren Kindern ein völlig falsches Bild vermitteln? Wenn wir sie die Worte der Wahrheit lehren – aber innerhalb der eigenen vier Wände nicht anwenden, weil wir uns gegenseitig anschreien und beschimpfen? Welches Bild vermitteln wir dann unseren Kindern? Was, wenn wir als Brüder innerhalb der Versammlung so ein konfuses Bild „von den Zeugen Jehovas“ vermitteln, indem wir „doppelzüngig“ sind und so tun als – ob und andere unter dem Deckmäntelchen „wir sind ja so theokratisch“ in der Versammlung mobben? Welches Bild vermitteln wir dann von Jehova und seiner Organisation?
Was, wenn andere durch das, was wir sagen oder tun ein völlig falsches Bild von Jehova und seiner Organisation vermittelt bekommen? Verbreiten wir dann nicht in gewisser Hinsicht „Lügen über Jehova“?
Denken wir etwa, dies sei eine leichte Sache? Was, wenn sich Personen, die noch nicht so ganz gefestigt in der Wahrheit sind, dadurch von Jehova und seiner Organisation abwenden? Wenn sie durch uns und unser Reden und Tun denken, Jehova sein ein harter und herzloser Gott, dem man es nicht recht machen könne? Wäre das nicht furchtbar?
Immer wieder hören wir von Menschen, die wegen solcher Vorkommnisse die Wahrheit verlassen haben. Sie reden zwar nach wie vor gut von Jehova, aber sie sind so enttäuscht von „Gottes Volk“, dass sie einfach wegrennen müssen, um sich selbst zu schützen. Wie denkt Jehova wohl über uns, wenn wir daran einen gewissen Anteil hätten? Erinnern wir uns noch an Jesus und die liebevollen Worte, die er über Jehova sagt, dass wir mehr wert sind, als ein einzelner Spatz und dass Jehova die richten wird, die andere zum Straucheln bringen?
Denken wir immer daran: wir „reden“ nicht nur durch unsere Worte, sondern auch durch unsere Taten über unseren himmlichen Schöpfer und wenn wir durch unser Leben den Eindruck erwecken, als sei Jehova doch parteiisch und ein Gott, der nie zufriedenzustellen wäre und der nur auf die kleinsten Fehler achtet, um uns zu verwerfen – dann „verbreiten auch wir Lügen über unseren Gott“!
Kommentar — 4. Juli 2012 @ 14:42
Jule
Hosea 5 – 7
Hosea 5 – wieder macht es uns Jehova vor, was er sich unter richtiger Kindererziehung vorstellt
Ist dies nun hart und unfair? Wir sind ja immer noch bei dem Gedanken der Kindererziehung und was dabei gut und richtig ist, was dem Kind wirklich auf Dauer nutzt.
Zuerst hört es sich wirklich hart an, was Jehova ihnen als Strafe zugedacht hat. Aber wir dürfen nicht den Zusammenhang vergessen. Wer sich jetzt erst hier ins Geschehen einschaltet, muss es vielleicht sogar als hart und unbarmherzig empfinden. Aber wer sich das Ganze schon von Anfang an angesehen hat, der ist beeindruckt von Jehovas Geduld und Güte und Barmherzigkeit, die er mit seinem Volk hat. Warum?
Erinnern wir uns noch an die einleitenden Verse vom Buch Hosea? In welcher Zeit er prophezeite und wann erst die ersten ins Exil geführt werden? Jehova hatte ihnen ausreichend Zeit und Gelegenheit gegeben, von ihren verkehrten Wegen umzukehren:
Es werden mehrere Könige auf Judas Seite erwähnt, aber nur Jerobeam auf Israels Seite. In diesen Tagen spricht Hosea zum Volk.
Nach Jerobeam regieren noch einige Könige auf Israels Seite, bis Israel ins Exil geführt wird: Sacharja und Schalllum – etwa 1 Jahr zusammen, danach Pekach – 20 Jahre und Hosea, sein Sohn noch mal 9 Jahre. Dies sind fast 30 Jahre, die das Volk Zeit hat, in sich zu gehen und von seinen verkehrten Wegen umzukehren.
Ist es hier wirklich hart und unfair, wenn sie nun bestraft werden?
Hatte Jehova sie nicht immer wieder gewarnt? Standen sie nicht in einem Bund mit ihm? Sollte er sie wirklich noch loben und kuscheln dafür, dass sie sich so hartnäckig weigern, sich an das zu halten, was sie versprochen hatten und was die gemeinsame Grundlage war?
Wenn wir „be“-urteilen, wie andere ihre Kinder erziehen, dann müssen wir bedenken, dass die Eltern das Große Ganze im Sinn haben und dass wir nicht alles mitbekommen haben. Wenn wir vielleicht nur die Strafe sehen, die uns persönlich als viel zu hart erscheint, dann wissen wir vielleicht nicht um die Vorgeschichte. Daher sollten wir uns besser da raus halten. Jeder von uns, der Kinder hat, wird sie nach bestem Wissen und Gewissen erziehen, wie wir bereits in den letzten Tagen in Hebräer gelesen haben (Hebräer 12:5-11). Daher werden verhängte Strafen auch ihren Sinn und ihre Berechtigung haben.
Da wir als Christen Jehova und Jesus nachahmen wollen, so trifft dies auch auf die Erziehung zu. Denken wir auch an Eli, den Priester zu Samuels Zeiten und was Jehova ihm zu seinen Söhnen gesagt hatte: er hat Eli dafür zur Rechenschaft gezogen, weil seine Söhne so schlecht gehandelt haben und ihm dabei vorgeworfen, dass er nicht streng genug mit ihnen war, sondern nur gesagt hatte „das ist nicht gut“.
Jehova erwartet von uns, dass wir konsequent sind und unseren Kindern deutliche Grenzen setzen. Dabei haben es diese selbst in der Hand, wie „hart“ wir dabei mit ihnen sein müssen. Wenn sie sich schnell und willig zurechtbringen lassen, dann ist das gut – für sie und für uns. Aber wenn nicht, dann müssen auch wir etwas strenger werden. Jehova macht es uns hier vor. Wir können uns ihn als Beispiel nehmen.
Dies widerspricht keineswegs dem Gedanken der „unverdienten Güte Gottes“!
Dies zeigt mir immer wieder, wie wichtig es ist, die Bibel als Ganzes gut zu kennen und auch die ganze Schrift als Gottes Wort anzuerkennen (2. Timotheus 3;16; 1. Thessalonicher 2:13).
In diesen Versen ist die Rede davon, dass die ganze Bibel das Wort Gottes für uns ist – nicht nur die Evangelien oder das Neue Testament, die girechischen Schriften.
Alles zusammen malt ein komplettes Portrait von Jehova und dem, was ihm gefällt. Es ist ganz gefährlich, wenn wir uns „nur einzelne Rosinen rauspicken“ und nur das für uns annehmen, was für uns in das Bild passt, das wir von Gott haben. Wir müssen die Schablone wegwerfen und und Jehova ganz ansehen, ohne diese Schablone, die verschiedene Aspekte ausblendet. Denken wir auch an die Beröer, die von Paulus dafür gelobt wurden, dass sie „sorgfältig nachforschten, ob sich die Dinge auch so verhielten“ (Apostelgeschichte 17:11). Diese Dinge waren das, was Paulus zu ihnen geredet hatte. Sie hatten in den Schriften – der ganzen Bibel – nachgeforscht, ob das, was er ihnen sagte, auch so dort steht.
Tun wir dies auch. Lesen wir bitte immer wieder die Bibel als Ganzes und nicht nur einzelne Verse, Passagen oder Geschichten!
Denn worum geht es denn bei unserer Anbetung?
Geht es uns darum, dass wir uns wohlfühlen oder dass es uns gefällt – oder geht es uns um Jehova und darum, ihn zu erfreuen?
weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 22:54
Jule
Hosea 6 – Scheinheiligkeit findet niemand toll, außer vielleicht wir selbst
Jehova hasst Scheinheiligkeit – damals wie heute:
Auch Jesus verurteilte die Pharisäer und Schriftgelehrten sehr hart (Matthäus 23). Obwohl so liebevoll und gütig zu den meisten, weist er Unbelehrbare hart zurecht. Soviel zu dem Gedanken „der unverdienten Güte Gottes“.
Siehe auch die Artikel „Die Stunde ist gekommen“ und „Wie reagieren wir auf Heuchelei?“
weitere Gedanken aus den vergangenen Jahren finden wir hier:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 23:07
Jule
Hosea 7 – sie wollten es ja so!
Ja, sie haben es sich wirklich redlich verdient, dass Jehova sie nun in Zucht nimmt!
Er hat ihnen reichlich Gelegenheit zur Umkehr gegeben, aber sie wollten nicht. Er hat sie gewarnt, sie wußten, was die Konsequenzen sind. Aber sie wollten es ja so
weitere Gedanken aus den vergangenen Jahren finden wir hier:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 23:15