Hosea 1 – 4
Kapitel 1
HOSEA
1 Das Wort Jehovas, das an Hosea, den Sohn Beeris, in den Tagen des Usija, Jotham, Ahas [und] Hiskia, [der] Könige von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes Joas‘, des Königs von Israel, erging. 2 Da war ein Beginn des durch Hosea [ergangenen] Wortes Jehovas, und Jehova sprach dann zu Hosea: „Geh, nimm dir eine Frau der Hurerei und Kinder der Hurerei, denn durch Hurerei wendet sich das Land ganz bestimmt davon ab, Jehova zu folgen.“
3 Und er ging dann hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, so daß sie schwanger wurde und ihm mit der Zeit einen Sohn gebar.
4 Und Jehova sagte weiter zu ihm: „Nenne seinen Namen Jesreël, denn noch eine kleine Weile, und ich werde bestimmt am Hause Jehus Abrechnung halten wegen der Taten des Blutvergießens Jesreëls, und ich werde die Königsherrschaft des Hauses Israel gewiß aufhören lassen. 5 Und es soll an jenem Tag geschehen, daß ich den Bogen Israels in der Tiefebene Jesreël zerbrechen muß.“
6 Und sie wurde dann abermals schwanger und gebar eine Tochter. Und ER sprach weiter zu ihm: „Nenne ihren Namen Lo-Ruhama, denn ich werde dem Hause Israel nicht wieder Barmherzigkeit erweisen, weil ich sie ganz bestimmt hinwegnehmen werde. 7 Aber dem Hause Juda werde ich Barmherzigkeit erweisen, und ich will sie erretten durch Jehova, ihren Gott; aber ich werde sie nicht erretten durch Bogen oder durch Schwert oder durch Krieg, durch Rosse oder durch Reiter.“
8 Und sie entwöhnte Lo-Ruhama nach und nach, und sie wurde dann schwanger und gebar einen Sohn. 9 Da sprach ER: „Nenne seinen Namen Lo-Ammi, denn ihr seid nicht mein Volk, und ich selbst werde mich nicht als der Eure erweisen.
10 Und die Zahl der Söhne Israels soll wie die Sandkörner des Meeres werden, die nicht gemessen oder gezählt werden können. Und es soll geschehen, daß an dem Ort, an dem zu ihnen jeweils gesagt wurde: ‚Ihr seid nicht mein Volk‘, zu ihnen gesagt werden wird: ‚Die Söhne des lebendigen Gottes.‘ 11 Und die Söhne Judas und die Söhne Israels werden gewiß zu einer Einheit zusammengebracht werden und werden tatsächlich e i n Haupt für sich einsetzen und aus dem Land heraufziehen; denn groß wird der Tag von Jesreël sein.
Kapitel 2
2 Sprecht zu euren Brüdern: ‚Mein Volk!‘ und zu euren Schwestern: ‚O Frau, der Barmherzigkeit erwiesen worden ist!‘ 2 Führt einen Rechtsfall mit eurer Mutter; führt einen Rechtsfall, denn sie ist nicht meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann. Und sie sollte ihre Hurerei von sich entfernen und ihre Taten des Ehebruchs zwischen ihren Brüsten hinweg, 3 damit ich sie nicht nackt ausziehe und sie tatsächlich hinstelle wie am Tag ihrer Geburt und sie wirklich einer Wildnis gleichmache und sie gleich einem wasserlosen Land hinlege und sie durch Durst zu Tode bringe. 4 Und ihren Söhnen werde ich nicht Barmherzigkeit erweisen, denn sie sind die Söhne der Hurerei. 5 Denn ihre Mutter hat Hurerei begangen. Sie, die schwanger war mit ihnen, hat schändlich gehandelt, denn sie hat gesagt: ‚Ich will denen nachgehen, die mich leidenschaftlich lieben, denen, die [mir] mein Brot und mein Wasser, meine Wolle und mein Linnen, mein Öl und mein Getränk geben.‘
6 Darum, siehe, verzäune ich deinen Weg mit Dornen; und ich will eine Steinmauer gegen sie aufführen, so daß sie ihre eigenen Pfade nicht finden wird. 7 Und sie wird tatsächlich ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachjagen, aber sie wird sie nicht einholen; und sie wird sie gewiß suchen, aber sie wird [sie] nicht finden. Und sie wird sprechen müssen: ‚Ich will gehen und zu meinem Mann zurückkehren, dem ersten, denn es ging mir damals besser als jetzt.‘ 8 Sie aber erkannte nicht, daß ich es war, der ihr das Korn und den süßen Wein und das Öl gegeben hatte, und daß ich sie selbst Silber in Menge hatte haben lassen und Gold, [von dem] sie für Baal Gebrauch machten.
9 ‚Darum werde ich umkehren und gewiß mein Korn zu seiner Zeit und meinen süßen Wein zu seiner rechten Zeit wegnehmen, und ich will meine Wolle und mein Linnen zur Bedeckung ihrer Blöße wegreißen. 10 Und nun werde ich ihre Schamteile vor den Augen ihrer leidenschaftlichen Liebhaber aufdecken, und da wird kein Mann sein, der sie meiner Hand entreißt. 11 Und ich werde gewiß all ihr Frohlocken, ihr Fest, ihren Neumond und ihren Sabbat und jede ihrer Festzeiten aufhören lassen. 12 Und ich will ihren Weinstock und ihren Feigenbaum verwüsten, von denen sie sprach: „Sie sind mir eine Gabe, die mir meine leidenschaftlichen Liebhaber gegeben haben“; und ich will sie zu einem Wald machen, und das wildlebende Tier des Feldes wird sie gewiß verzehren. 13 Und ich will Abrechnung halten mit ihr wegen der Tage der Baalsbildnisse, denen sie ständig räucherte, als sie sich fortgesetzt mit ihrem Ring und ihrem Schmuck zierte und ständig ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachging, und mich vergaß sie‘ ist der Ausspruch Jehovas.
14 ‚Darum, siehe, ich überrede sie, und ich will sie in die Wildnis gehen lassen, und ich will ihr zu Herzen reden. 15 Und ich will ihr von da an ihre Weingärten geben und die Tiefebene Achor als Eingang zur Hoffnung; und sie wird dort gewiß antworten wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, an dem sie aus dem Land Ägypten heraufkam. 16 Und es soll geschehen an jenem Tag‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚daß du [mich] mein Mann nennen wirst, und du wirst mich nicht mehr mein Besitzer nennen.‘
17 ‚Und ich will die Namen der Baalsbildnisse von ihrem Mund entfernen, und ihrer wird nicht mehr gedacht mit ihrem Namen. 18 Und für sie werde ich an jenem Tag gewiß einen Bund schließen in Verbindung mit dem wildlebenden Tier des Feldes und mit dem fliegenden Geschöpf der Himmel und dem Kriechtier des Erdbodens, und Bogen und Schwert und Krieg werde ich aus dem Land zerbrechen, und ich will sie in Sicherheit sich niederlegen lassen. 19 Und ich will dich mir verloben auf unabsehbare Zeit, und ich will dich mir in Gerechtigkeit und in Recht und in liebender Güte und in Erbarmungen verloben. 20 Und ich will dich mir in Treue verloben; und du wirst Jehova gewiß erkennen.‘
21 ‚Und es soll geschehen an jenem Tag, daß ich antworten werde‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚ich werde den Himmeln antworten, und sie ihrerseits werden der Erde antworten; 22 und die Erde ihrerseits wird dem Korn und dem süßen Wein und dem Öl antworten; und sie ihrerseits werden Jesreël [„Gott wird Samen säen“] antworten. 23 Und ich werde sie mir gewiß wie Samen in die Erde säen, und ich will derjenigen Barmherzigkeit erweisen, der nicht Barmherzigkeit erwiesen wurde, und ich will zu denen, die nicht mein Volk sind, sprechen: „Du bist mein Volk“; und sie ihrerseits werden sagen: „[Du bist] mein Gott.“ ‚ “
Kapitel 3
3 Und Jehova sprach weiter zu mir: „Geh nochmals hin, liebe eine Frau, die von einem Gefährten geliebt wird und Ehebruch begeht, wie im Fall der Liebe Jehovas zu den Söhnen Israels, während sie sich anderen Göttern zuwenden und Rosinenkuchen lieben.“
2 Und ich ging daran, sie mir für fünfzehn Silber[stücke] und ein Homer-Maß Gerste und einen halben Homer Gerste zu kaufen. 3 Dann sagte ich zu ihr: „Viele Tage lang wirst du als die Meine wohnen. Du sollst nicht Hurerei begehen, und du sollst keinem [anderen] Mann zu eigen werden; und auch ich will für dich sein.“
4 Es ist, weil die Söhne Israels viele Tage ohne König und ohne Fürst und ohne Schlachtopfer und ohne Säule und ohne Ephod und Teraphim wohnen werden. 5 Danach werden die Söhne Israels umkehren und Jehova, ihren Gott, und David, ihren König, gewiß suchen; und sie werden tatsächlich bebend zu Jehova und zu seiner Güte kommen im Schlußteil der Tage.
Kapitel 4
4 Hört das Wort Jehovas, o Söhne Israels, denn Jehova hat einen Rechtsfall mit den Bewohnern des Landes, denn es ist keine Wahrheit und keine liebende Güte und keine Gotteserkenntnis im Land. 2 Fluchen und Betrügen und Morden und Stehlen und Ehebrechen, das ist ausgebrochen, und Taten des Blutvergießens haben an andere Taten des Blutvergießens gereicht. 3 Darum wird das Land trauern, und jeder Bewohner darin wird hinschwinden müssen mit dem wildlebenden Tier des Feldes und mit dem fliegenden Geschöpf der Himmel, und auch die Fische des Meeres, sie werden [im Tod] versammelt werden.
4 „Möge jedoch kein Mann streiten, noch möge ein Mann zurechtweisen, da dein Volk denen gleich ist, die gegen einen Priester streiten. 5 Und du wirst bestimmt bei Tag straucheln, und auch ein Prophet soll mit dir straucheln wie bei Nacht. Und ich will deine Mutter zum Schweigen bringen. 6 Mein Volk wird gewiß zum Schweigen gebracht werden, weil keine Erkenntnis da ist. Weil du selbst sogar die Erkenntnis verworfen hast, werde ich auch dich verwerfen, so daß du mir nicht als Priester dienst; und [weil] du ständig das Gesetz deines Gottes vergißt, werde ich deine Söhne vergessen, ja ich. 7 Entsprechend ihrer Menge, so haben sie gegen mich gesündigt. Meine eigene Herrlichkeit haben sie für bloße Unehre vertauscht. 8 Die Sünde meines Volkes verzehren sie ständig, und zu ihrer Vergehung erheben sie unablässig ihre Seele.
9 Und es wird für das Volk ebenso werden müssen wie für den Priester; und ich werde gewiß Abrechnung halten mit ihnen wegen ihrer Wege; und ihre Handlungen werde ich auf sie zurückbringen. 10 Und sie werden tatsächlich essen, aber werden nicht satt werden. Sie werden tatsächlich [Frauen] als Huren behandeln; aber sie werden sich nicht mehren, denn sie haben davon abgelassen, Jehova selbst Beachtung zu schenken. 11 Hurerei und Wein und süßer Wein sind das, was den guten Beweggrund wegnimmt. 12 Ihren hölzernen [Götzen] befragt mein eigenes Volk andauernd, und ihr eigener [Hand]stab gibt ihnen ständig Bescheid; denn der Geist der Hurerei, er hat sie abirren lassen, und durch Hurerei begeben sie sich von [der Stellung] unter ihrem Gott hinweg. 13 Auf den Gipfeln der Berge opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie, unter stattlichem Baum und Storaxbaum und großem Baum, weil sein Schatten gut ist. Darum begehen eure Töchter Hurerei und begehen eure eigenen Schwiegertöchter Ehebruch.
14 Ich werde nicht Abrechnung halten mit euren Töchtern, weil sie Hurerei begehen, und mit euren Schwiegertöchtern, weil sie Ehebruch begehen. Denn was die [Männer] betrifft, mit den Huren sondern sie sich ab, und mit den weiblichen Tempelprostituierten opfern sie; und ein Volk, [das] unverständig ist, wird niedergetreten werden. 15 Obwohl du Hurerei begehst, o Israel, möge Juda nicht schuldig werden, und kommt nicht nach Gilgal, noch zieht hinauf nach Beth-Awen, noch schwört: ‚So wahr Jehova lebt!‘ 16 Denn wie eine störrische Kuh ist Israel störrisch geworden. Wird jetzt Jehova sie wie einen jungen Widder in weitem Raum hüten? 17 Ephraim ist mit Götzen verbunden. Überlaß ihn sich selbst! 18 Da ihr Weizenbier ausgegangen ist, haben sie [die Frau] ganz bestimmt wie eine Hure behandelt. Ihre Beschirmer haben ganz gewiß Unehre geliebt. 19 Ein Wind hat sie in seine Flügel eingewickelt. Und sie werden beschämt werden wegen ihrer Schlachtopfer.“
Jule | 07.02.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hosea, Text in der Bibel |
Jule
Hosea 1 – 4
Kapitel 1 – 3 sind für mich immer wieder sehr krass.
Denn was Hosea da tun muss im Auftrag Jahovas, um die Situation der Israeliten zu veranschaulichen, ist schon sehr schlimm. Aber Hosea tut es, denn er liebt Jehova und ist ihm in allem gehorsam.
Zu diesem Thema habe ich mal vor einigen Jahren was geschrieben. Kurz nachdem das Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“ herauskam und ich mich in diesem Zusammenhang mit dem Thema hier beschäftigt habe.
Hier noch einige aussagekräftige Verse aus dem Kapitel 4:
Hosea 4:1-3
Hosea 4:6-9
Hosea 4:11
Kommentar — 29. Juli 2009 @ 01:15
Thomas
Hosea 1-4
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm von 1976 hieß es
Kommentar — 8. Juli 2010 @ 18:33
Jule
Hosea 1 – 4
Hosea 1 – Hoseas Familie als Bild für Israel
Aus dem ganzen ergänzenden Stoff der Vorjahre erfahren wir, dass Gomer keinesfalls eine Hure war, als Hosea sie heiratet. Sie ging jungfräulich in die Ehe – ebenso, wie das Volk Israel jungfräulich in den Ehebund mit Jehova ging, nachdem er sie aus Ägypten befreit hatte. Der Begriff Hure bezieht sich vorausschauend auf die Zeit, wo sie ihn betrügen wird. Denn sie soll in dem Drama ja das Volk Israel darstellen.
Hier lohnt es sich wirklich, all die ergänzenden Artikel zu lesen, die wir in den Vorjahren dazu gesammelt haben:
Interessant in diesem Zusammenhang ist für mich die tiefe Liebe, die Hosea für Jehova empfindet. Wenn wir uns vorstellen, dass Hosea das Ganze ja am eigenen Leib erleben soll – was ja auch großen emotionalen Schmerz bedeutet – und trotzdem sagt er gewissermaßen zu Jehova: „ja, wenn du das willst, dann will ich das gerne tun“.
Aber nicht nur Liebe zu Jehova, sondern auch zu seinem Volk. Und dies, obwohl sie es ja eigentlich nicht verdient hatten, denn auf Ehebruch stand nach dem GESETZ die Todesstrafe. Jehova sagt ihm, dass er dem Volk trotzdem Barmherzigkeit erweisen will. Na gut, das ist ja dann seine Sache. Aber nun möchte Jehova, dass er – Hosea – all diese schmerzlichen Erfahrungen auf sich nehmen soll. Und dies für diese ganzen „treulosen Tomaten“, die ja eigentlich verdient hätten, ihre gerechte Strafe zu bekommen. Wie mag sich Hosea dabei gefühlt haben?
Warum wollte Jehova das so? Warum richtete er sie nicht so, wie es nach dem Gesetz – was ja von Jehova selbst kam – vorgesehen war? Es wird nicht gesagt, dass Hosea Jehova danach fragt oder dass Jehova es ihm von sich aus gesagt hätte. Warum auch – ER muss sich ja nicht vor seinem Diener rechtfertigen.
Aber Jehova ist nicht nur mit der Nation barmherzig, sondern er gibt Hosea liebevoll einen Tip: es würde eine Umkehr geben. Daher lohnt sich die Barmherzigkeit Gottes.
Ein harter Brocken für Hosea, aber er schluckt ihn. Er will sich des Vertrauens Jehovas würdig erweisen und so tut er so, wie ihm von Jehova geheißen wurde: er heiratet eine Frau, von der er weiß, dass sie ihn später mit anderen Männern betrügen wird. Und damit nicht genug: sie wird auch zwei Kinder als Frucht des Ehebruchs zur Welt bringen. Kinder, denen er – Hosea – ein liebevoller Vater sein wird und deren Existenz ihn immer wieder schmerzlich daran erinnert, dass ihm seine Frau die Treue gebrochen hat.
Sicherlich wird er in dieser Zeit noch mehr begreifen, wie sehr die Nation ihren liebevollen Gott Jehova immer wieder betrübt!
Wenn ich mir vorstelle, dass Homer ein gottesfürchtiger Mann ist, so wird er seine Frau ja sicherlich lieb gewonnen haben. Umso schmerzlicher wird dann der Treuebruch gewesen sein. Auch wenn er weiss, dass dies von Jehova aus ist, um das prophetische Drama zu erfüllen, so tut es ja trotzdem weh. Etwas von der Vernunft her zu verstehen, bedeutet ja nicht unbedingt, dass wir unsere Gefühle ausknippsen können.
Im Unterschied zu Hesekiel, der sich eine lange Zeit auf die rechte Seite und dann auf die linke Seite legen soll, um das Schicksal des Volkes Gottes zu veranschaulichen, ist die Angelegenheit für Hosea mit der Rückkehr seiner Frau ja nicht beeendet. Hesekiel war zwar auch in einer für ihn unbequemen Lage, aber er konnte hinterher aufstehen und nach einer Weile wären die Schmerzen weg und er könnte alles vergessen. Hosea wird sein Leben lang daran zu tragen haben. Immer wieder wird ihn der Ehebruch der geliebten Frau schmerzen und auch die Kinder werden ihn jedesmal, wenn er sie ansieht, daran erinnern.
Ob seine Brüder wußten, was er wegen ihnen hier auf sich nimmt? Es heisst später, dass das Volk bereut und zu Jehova umkehrt. Aber tut ihnen auch leid, welchen Schmerz Hosea wegen ihnen ertragen musste?
Kommentar — 2. Juli 2012 @ 19:22
Jule
Hosea 2
Wie schön für einen liebenden Mann, wenn die Frau, die sein Herz zurück gestossen und ihn verlassen hat, sich besinnt und zu ihm zurückkehrt. Nicht nur aus einer Notwendigkeit heraus, weil sie sonst nicht weiß, wie sie den Unterhalt für sich und die Kinder bestreiten soll – sondern, wenn sie die frühere Liebe zu ihrem Mann wieder entdeckt. Wie glücklich muss dieser Mann nun sein!
Ja, dafür lohnen sich alle Mühen, wenn man den geliebten Menschen wieder für sich gewinnen kann, den man so sehr vermisst hat. Hosea nimmt seine Frau wieder glücklich in den Arm. Sicherlich hilft ihm sein Wissen um die Umstände, seiner Frau zu verzeihen. Weiss er doch, dass dies war, um Jehovas Plan zu erfüllen und für das Volk vorzuschatten, was Jehova mit ihm vorhat.
Interessant hier auch die Verse mit der Anrede:
Es wird gesagt, dass sie Jehova nicht mehr mit dem Namen Baal anreden sollten. Da denkt man zuerst, dass es wohl ziemlich unverfroren von ihnen war, wenn sie ihn in der Vergangenheit mit dem Namen eines Götzen angeredet haben. Aber in dem ergänzenden Stoff wird immer wieder gesagt, woher diese Anrede rührte:
Kommentar — 2. Juli 2012 @ 19:39
Jule
Hosea 3 – Israel wird umkehren
Warum diese Aussage, die den Sex betrifft?
„Mit einem anderen Mann schlafen“ = Götzendienst. Was bedeutet es dann, dass auch Hosea als ihr Ehemann eine lange Zeit nicht mit ihr schlafen wird?
In einigen Übersetzungen und Kommentaren dazu heißt es, dass er überhaupt keine Geschlechtsbeziehungen mehr mit ihr haben wird. Aber ich vermute, dass diese Übersetzung genau das wiedergibt, was auch von Jehova gemeint war:
Geschlechtsbeziehungen gehören nicht nur ausschließlich in eine Ehe, sondern sie sind auch eine Ausdrucksform von inniger Liebe und ermöglichen die größte Nähe, die Eheleute überhaupt erreichen können. Aber um sich dem Partner wirklich hingeben zu können, wird auch Vertrauen benötigt – welches ja durch den Ehebruch erst mal zutiefst erschüttert ist. Auch wenn man seinen Partner liebt und die Ehe retten will, so kann man dennoch nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen, als sei nichts gewesen. Wenn der untreue Ehepartner dafür kein Verständnis hat, dann hat er seinen Fehler nicht eingesehen, sondern ist nur auf die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse aus. Dies ist lieblos und egoistisch. Es zeigt auch, dass er nicht mit ganzem Herzen wieder zurückgekommen ist. Keine gute Basis für eine Beziehung. Wer aber seinen Partner liebt, der wird ihm auch die nötige Zeit geben. Er wird voller Scham für sein Verhalten sein, das er zutiefst bereut und wird sicherlich von Herzen gern alles tun, um das wieder gut zu machen (siehe auch die Zeitschrift, die wir erst vor kurzem dazu hatten: „Schlüssel zum Familienglück: Dem Partner wieder vertrauen“ im WT vom 1. Mai 2012).
Jehova wünscht sich, dass auch sein Volk von Herzen gern umkehrt und wieder zu ihm zurückkehrt. Er will ihnen klar machen, dass es keine leichte Sache war, was sie da getan haben und dass sich dies nie wiederholen darf. Nun ist es an ihnen, die nötigen Schritte zu unternehmen, um die innige und vertraute Nähe wieder herzustellen, die Voraussetzung für befriedigende und beglückende Geschlechtsbeziehungen sind.
Daher sagt er hier, dass er sie wieder zurück nimmt, aber est mal eine Weile keine Geschlechtsveziehungen mit ihr haben wird. Eigentlich sehr logisch. Wenn die alte Vertrautheit und Nähe wieder da ist, ergibt sich das andere eh von selbst. Aber erzwingen ist niemals gut!
Kommentar — 2. Juli 2012 @ 22:49
Jule
Hosea 4 – Die Priester verführen das Volk zum Götzendienst
warum klagt Jehova hier die Priester an, wenn es doch das Volk ist, das sündigt?
Weil die Aufgabe der Priester war, das Volk in der wahren Anbetung zu führen und dafür zu sorgen, dass es sich rein erhält. Ebenso wie heute die Ältesten als Hirten der Herde dafür verantwortlich sind, dass die Versammlung rein bleibt und sich alle in Gottes Liebe bewahren.
Nicht umsonst sagt Jesus später, dass von dem, dem viel gegeben ist, auch viel verlangt wird.
Wer nach Dienstvorrechten in der Versammlung strebt, sollte sich dessen bewußt sein. Hier geht es nicht darum, Karriere zu machen und an Ansehen bei den Brüdern zu gewinnen. Es ist eine ernste Aufgabe. Wer als Ältester dient, steht im Dienste Jehovas mit derselben ernsten Aufgabe, die damals die Priester inne hatten. Und ebenso, wie er zur Zeit Hoseas die Priester dafür zur Rechenschaft zieht, dass sie ihre Pflichten versäumt haben, weil so viel Hurerei und Götzendienst getrieben wird, so wird er auch die Ältesten zur Rechenschaft dafür ziehen, falls sie Hurerei u.ä. in der Versammlung dulden sollten. Für solche Fälle ist der Gemeinschaftsentzug vorgesehen: um solche Leute aus der Versammlung zu entfernen, damit diese sich rein erhält und in Jehovas Augen annehmbar bleibt.
Denken wir auch an die Zeit Achans. Dadurch, dass seine Sünde im Verborgenen war und sich dadurch diese große Schlechtigkeit in Gottes Volk einnisten konnte, entzog Jehova dem ganzen Volk seinen Segen. Ähnlich könnte die Duldung von Missetätern in der Versammlung dazu führen, dass Jehova der ganzen Versammlung seinen Segen entzieht. Das ist sicherlich nicht gewollt.
Daher sollten wir die Aufgabe der Ältesten sehr ernst nehmen. Wir als normale Verkündiger, indem wir sie dafür achten und respektieren, dass sie diese schwere Aufgabe übernommen haben, um uns auf dem rechten Weg zu führen – und die Ältsten, indem sie sich immer dieser Verantwortung bewußt bleiben und so handeln, dass Jehova das in diesem Kapitel gesagte niemals zu ihnen selbst sagen muss
Kommentar — 2. Juli 2012 @ 23:07
Jule
Hosea 1 – 4
Hosea 1 – was Hosea alles für sein untreues und undankbares Volk auf sich nimmt
hier einige Gedanken dazu, was Hosea alles für sein untreues und undankbares Volk auf sich nimmt:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 20:11
Jule
Hosea 2 – obwohl Jehova auf herausragende Weise barmherzig ist, nimmt er sein Volk in Zucht!
hier einige Gedanken aus den Vorjahren dazu:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 20:20
Jule
Hosea 3 – Hosea ist bereit, zu geben, auch wenn ihn dies sehr schmerzt
Immer wieder bin ich beeindruckt, was Hosea für dieses untreue Volk tut.
Dass Jehova sich immer wieder erbarmt, ist auch beeindruckend, aber er ist ja GOTT und vollkommen und er kann „weiter denken“ als wir Menschen, er hat ein ganz anderes Zeitbewußtsein.
Hosea hingegen ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, der nur diese wenigen Jahre auf der Erde hat – und diese opfert er, um für das Volk etwas darzustellen und ihnen klarzumachen. All dies bereitet ihm ganz sicherlich sehr viel Schmerz, aber er nimmt es in Kauf, weil er Jehova liebt.
Sind wir ebenso bereit, „zu geben“ – oder wollen wir nur nehmen?
einen weiteren Gedanken aus dem vergangenen Jahr finden wir hier:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 20:28
Jule
Hosea 4 – könnte dies heute wieder passieren?
Wie gruselig, was aus dem Volk geworden ist, das Jehova sich erwählt hat und das das besondere Vorrecht hatte, eine enge Freundschaft mit dem Schöpfer zu haben!
Hier wird gesagt, dass sie die Anbetung immer mehr verwässert haben, je zahlreicher sie wurden und dass Jehova sie deshalb mit „Tütchensuppe“ abspeisen würde.
Hm …
weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
Kommentar — 8. Juli 2013 @ 20:36