Amos 4 – 6

Kapitel 4

4 „Hört dieses Wort, ihr Kühe Baschans, die auf dem Berg Samarias sind, die die Geringen übervorteilen, die die Armen zertreten, die zu ihren Herren sagen: ‚Bring her, und laß uns trinken!‘ 2 Der Souveräne Herr Jehova hat bei seiner Heiligkeit geschworen: ‚ „Siehe! Es kommen Tage über euch, und er wird euch bestimmt mit Fleischerhaken aufheben und den letzten Teil von euch mit Angelhaken. 3 Und [durch] Breschen werdet ihr ausziehen, eine jede geradeaus; und ihr werdet gewiß nach Harmon hinausgeworfen werden“ ist der Ausspruch Jehovas.‘

4 ‚Kommt nach Bethel, und begeht Übertretung. Zu Gilgal begeht vielfach Übertretung, und bringt eure Schlachtopfer am Morgen, am dritten Tag eure Zehnten. 5 Und von Gesäuertem räuchert ein Danksagungsschlachtopfer, und ruft freiwillige Gaben aus; verkündigt [es], denn so habt ihr es geliebt, o Söhne Israels‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.

6 ‚Und auch ich meinerseits gab euch Reinheit der Zähne in all euren Städten und Brotmangel an all euren Orten; aber ihr kehrtet nicht zu mir um‘ ist der Ausspruch Jehovas.

7 ‚Und was mich betrifft, ich versagte euch auch den Regenguß, als es noch drei Monate bis zur Ernte waren; und ich ließ es auf e i n e Stadt regnen, aber auf eine andere Stadt ließ ich es nicht regnen. Es gab e i n Stück Land, das Regen erhielt, aber ein Stück Land, auf das ich es dann nicht regnen ließ, verdorrte. 8 Und zwei oder drei Städte wankten zu einer Stadt, um Wasser zu trinken, und sie wurden jeweils nicht satt; aber ihr kehrtet nicht zu mir um‘ ist der Ausspruch Jehovas.

9 ‚Ich schlug euch mit [Getreide]brand und mit Mehltau. Es gab Mehrung eurer Gärten und eurer Weingärten, aber eure Feigenbäume und eure Olivenbäume fraß jeweils die Raupe ab; doch ihr kehrtet nicht zu mir um‘ ist der Ausspruch Jehovas.

10 ‚Ich sandte eine Pest unter euch nach der Art derjenigen von Ägypten. Mit dem Schwert tötete ich eure jungen Männer, wobei eure Pferde gefangengenommen wurden. Und ich ließ den Gestank eurer Lager sogar ständig in eure Nase aufsteigen; aber ihr kehrtet nicht zu mir um‘ ist der Ausspruch Jehovas.

11 ‚Ich veranlaßte eine Umkehrung unter euch gleich der Umkehrung durch Gott von Sodom und Gomorra. Und ihr wurdet einem Holzscheit gleich, das aus [dem] Brand herausgerissen ist; aber ihr kehrtet nicht zu mir um‘ ist der Ausspruch Jehovas.

12 Dies ist daher, was ich dir tun werde, o Israel. Zufolge der Tatsache, daß ich dir ebendieses tun werde, mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen, o Israel. 13 Denn siehe, der Bildner der Berge und der Schöpfer des Windes und ER, der dem Erdenmenschen mitteilt, womit sein Sinn sich befaßt, der die Morgenröte zur Dunkelheit macht und der auf die Höhen der Erde tritt: Jehova, der Gott der Heerscharen, ist sein Name.“

Kapitel 5

5 „Hört dieses Wort, das ich über euch als Totenklagelied anstimme, o Haus Israel:

2 Die Jungfrau Israel ist gefallen;
Sie kann nicht wieder aufstehen.
Sie ist auf ihrem eigenen Boden verlassen worden;
Niemand richtet sie auf.

3 Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Selbst die Stadt, die mit tausend auszog, wird hundert Übriggebliebene haben; und diejenige, die mit hundert auszog, wird zehn Übriggebliebene haben für das Haus Israel.‘

4 Denn dies ist, was Jehova zum Hause Israel gesagt hat: ‚Sucht nach mir, und bleibt am Leben. 5 Und sucht nicht nach Bethel, und nach Gilgal sollt ihr nicht kommen, und nach Beërscheba sollt ihr nicht hinüberziehen; denn Gilgal selbst wird unweigerlich ins Exil gehen; und was Bethel betrifft, es wird etwas Unheimliches werden. 6 Sucht Jehova, und bleibt am Leben, damit er nicht wirksam wird so wie Feuer, o Haus Joseph, und es nicht tatsächlich verzehrt und Bethel nicht ohne jemand ist, der [es] löscht, 7 o ihr, die ihr das Recht in lauter Wermut verwandelt, und diejenigen, die Gerechtigkeit selbst zur Erde geworfen haben. 8 Der Erschaffer des Kima-Sternbildes und des Kesil-Sternbildes und ER, der tiefen Schatten sogar in den Morgen verwandelt und der selbst den Tag zur Nacht verfinstert, der nach den Wassern des Meeres ruft, damit er sie über die Oberfläche der Erde hin ausgießt – Jehova ist sein Name; 9 ER, der eine Verheerung aufblitzen läßt über einem Starken, so daß Verheerung selbst sogar über einen befestigten Platz kommt.

10 Im Tor haben sie einen Zurechtweiser gehaßt, und einen Redner vollkommener Dinge verabscheuen sie. 11 Darum, weil ihr von einem Geringen Pachtgeld erhebt und ihr ihm ständig den Getreidetribut abnehmt; Häuser aus behauenem Stein habt ihr gebaut, aber ihr werdet nicht darin wohnen bleiben; und begehrenswerte Weingärten habt ihr gepflanzt, aber ihr werdet nicht fortfahren, ihren Wein zu trinken. 12 Denn ich habe erkannt, wie zahlreich eure Auflehnungen und wie mächtig eure Sünden sind, o ihr, die ihr jemand, der gerecht ist, befeindet, die ihr Schweigegeld nehmt, und diejenigen, die sogar im Tor Arme abgewiesen haben. 13 Daher wird der, der wirklich einsichtig ist, in jener Zeit schweigen, denn es wird eine unglückliche Zeit sein.

14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr am Leben bleibt und daß so Jehova, der Gott der Heerscharen, dann mit euch sein möge, wie ihr gesagt habt. 15 Haßt das Böse, und liebt das Gute, und gebt dem Recht einen Platz im Tor. Es mag sein, daß Jehova, der Gott der Heerscharen, Josephs Übriggebliebenen Gunst erweisen wird.‘

16 Dies ist daher, was Jehova, der Gott der Heerscharen, Jehova, gesprochen hat: ‚Auf allen öffentlichen Plätzen wird es Klage geben, und auf allen Straßen wird man sagen: „Ach! Ach!“ Und man wird einen Landwirt zur Trauer herbeirufen müssen und zum Klagen die in der Wehklage Erfahrenen.‘ 17 ‚Und in allen Weingärten wird es Klage geben; denn ich werde durch deine Mitte ziehen‘, hat Jehova gesprochen.

18 ‚Wehe denen, die den Tag Jehovas herbeisehnen! Was wird euch denn der Tag Jehovas bedeuten? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, 19 so wie wenn ein Mann vor dem Löwen flieht, und ihn trifft tatsächlich der Bär, und [wie wenn] er nach Hause kam und seine Hand gegen die Mauer stützte, und die Schlange biß ihn. 20 Wird nicht der Tag Jehovas Finsternis sein und nicht Licht; und wird er nicht Dunkelheit haben und keinen Glanz? 21 Ich habe gehaßt, ich habe verworfen eure Feste, und ich werde den Geruch eurer feierlichen Versammlungen nicht genießen. 22 Denn wenn ihr mir Ganzbrandopfer darbringt, werde ich selbst an euren Opfergaben kein Wohlgefallen finden, und eure Gemeinschaftsschlachtopfer von Masttieren werde ich nicht anschauen. 23 Entferne von mir das Getöse deiner Lieder; und den melodischen Klang deiner Saiteninstrumente mag ich nicht hören. 24 Und möge sich das Recht einherwälzen wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein beständig fließender Wildbach. 25 Waren es Schlachtopfer und Opfergaben, die ihr in der Wildnis vierzig Jahre lang zu mir herbrachtet, o Haus Israel? 26 Und ihr werdet gewiß Sakkuth, euren König, und Kewan, eure Bilder, den Stern eures Gottes, den ihr euch machtet, tragen. 27 Und ich will euch ins Exil jenseits von Damaskus gehen lassen‘, hat der gesprochen, dessen Name Jehova, der Gott der Heerscharen, ist.“

Kapitel 6

6 „Wehe den Sorglosen in Zion und denen, die auf den Berg Samarias vertrauen! Sie sind die Vornehmen des Erstlingsteils der Nationen, und zu ihnen ist das Haus Israel gekommen. 2 Geht hinüber nach Kalne, und seht; und geht von dort zum volkreichen Hamath, und geht hinunter zu [dem] Gath der Philister. Sind sie besser als diese Königreiche, oder ist ihr Gebiet größer als euer Gebiet? 3 Tut [ihr] den Unglückstag aus [eurem] Sinn, und bringt ihr den Wohnsitz der Gewalttat heran? 4 [Ihr,] die da auf Ruhebetten aus Elfenbein liegen und sich auf ihren Diwanen rekeln und die Widder aus einer Kleinviehherde und die jungen Stiere von den Mastkälbern essen; 5 die gemäß dem Klang des Saiteninstruments improvisieren; die wie David sich zum Gesang Instrumente ersonnen haben; 6 die aus Weinschalen trinken und die sich mit den auserlesensten Ölen salben und die wegen der Katastrophe Josephs nicht krank geworden sind.

7 Darum werden sie nun ins Exil gehen an der Spitze derer, die ins Exil gehen, und die Schwelgerei der sich Rekelnden soll weichen.

8 ‚Der Souveräne Herr Jehova hat bei seiner eigenen Seele geschworen‘, ist der Ausspruch Jehovas, des Gottes der Heerscharen: ‚ „Ich verabscheue den Stolz Jakobs, und seine Wohntürme habe ich gehaßt, und ich will [die] Stadt und das, was sie erfüllt, ausliefern. 9 Und es soll geschehen, wenn zehn Männer in e i n e m Haus übrigbleiben sollten, daß sie auch sterben sollen. 10 Und der Bruder seines Vaters wird sie, einen um den anderen, hinaustragen müssen und wird sie, einen um den anderen, verbrennen, um [die] Gebeine aus dem Haus zu schaffen. Und er wird zu irgendwem, der im Innersten des Hauses ist, sagen müssen: ‚Sind noch mehr bei dir?‘ Und er wird gewiß sprechen: ‚Niemand!‘ Und er wird sagen müssen: ‚Bewahre Schweigen! Denn es ist nicht der Anlaß, den Namen Jehovas irgendwie zu erwähnen.‘ “

11 Denn siehe, Jehova gebietet, und er wird tatsächlich das große Haus zu Schutt zerschlagen und das kleine Haus zu Bruchstücken.

12 Werden auf einem zerklüfteten Felsen Pferde laufen, oder wird [dort] einer mit Rindern pflügen? Denn in eine Giftpflanze habt ihr das Recht verwandelt und den Fruchtertrag der Gerechtigkeit in Wermut, 13 [ihr, die ihr] euch über etwas, was nicht ist, freut, die ihr sprecht: „Haben wir uns nicht in unserer Stärke Hörner genommen?“ 14 Siehe! Ich erwecke gegen euch, o Haus Israel‘, ist der Ausspruch Jehovas, des Gottes der Heerscharen, ‚eine Nation, und sie sollen euch bedrücken vom Eingang nach Hamath an bis hinab zum Wildbachtal der Araba.‘ „

Jule | 06.29.09 | Amos, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Fragen, die ich mir gestellt habe, Text in der Bibel |

10 Comments »

  1. Jule

    Amos 4 – 6

    In Kapitel 4 zählt Jehova alle möglichen Strafen auf, mit denen er sein Volk zur Besinnung bringen wollte – aber immer wieder lesen wir: „…’aber ihr kehrtet nicht zu mir um‘ ist der Ausspruch Jehovas“.

    Amos 5:4, 7, 10, 12-13

    Denn dies ist, was Jehova zum Hause Israel gesagt hat: ‚Sucht nach mir, und bleibt am Leben.

    o ihr, die ihr das Recht in lauter Wermut verwandelt, und diejenigen, die Gerechtigkeit selbst zur Erde geworfen haben.

    Im Tor haben sie einen Zurechtweiser gehaßt, und einen Redner vollkommener Dinge verabscheuen sie.

    Denn ich habe erkannt, wie zahlreich eure Auflehnungen und wie mächtig eure Sünden sind, o ihr, die ihr jemand, der gerecht ist, befeindet, die ihr Schweigegeld nehmt, und diejenigen, die sogar im Tor Arme abgewiesen haben. 13 Daher wird der, der wirklich einsichtig ist, in jener Zeit schweigen, denn es wird eine unglückliche Zeit sein.

    Aber was sollten wir denn tun?

    Amos 5:14-15

    Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr am Leben bleibt und daß so Jehova, der Gott der Heerscharen, dann mit euch sein möge, wie ihr gesagt habt. 15 Haßt das Böse, und liebt das Gute, und gebt dem Recht einen Platz im Tor. Es mag sein, daß Jehova, der Gott der Heerscharen, Josephs Übriggebliebenen Gunst erweisen wird.‘

    Ist das vielleicht zuviel von uns verlangt?

    Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:21

  2. Jule

    Amos 5:18

    18 ‚Wehe denen, die den Tag Jehovas herbeisehnen! Was wird euch denn der Tag Jehovas bedeuten? Er wird Finsternis sein und nicht Licht,

    Warum sollten wir den Tag nicht herbeisehnen, wo wir doch unter der Last der Ungerechtigkeit zusamenbrechen und es nicht abwarten können, bis uns Jehova endlich Erleichterung verschafft?

    Hier einige Querverweise dazu:

    (Jesaja 5:18-19) Wehe denen, die die Vergehung mit Stricken der Unwahrheit herbeiziehen und wie mit Wagenseilen die Sünde, 19 denen, die sprechen: „Sein Werk beeile sich; möge es doch schnell kommen, damit wir [es] sehen können; und möge der Beschluß des Heiligen Israels herannahen und kommen, damit wir [ihn] kennenlernen können!“

    (Jeremia 17:15) Siehe! Da sind die, die zu mir sagen: „Wo ist das Wort Jehovas? Es treffe bitte ein.“

    (Maleachi 3:2) „Doch wer wird den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er wird wie das Feuer eines Läuterers sein und wie die Lauge von Wäschern.

    Habe ich immer noch nicht so ganz verstanden. Wir sollten doch wachsam sein und den Tag des Herrn erwarten.

    Noch einige andere Quervereise dazu, was der Tag für uns bedeuten wird:

    (Jeremia 30:7) Wehe! Denn groß ist jener Tag, so daß es keinen anderen seinesgleichen gibt, und es ist die Zeit der Bedrängnis für Jakob. Doch wird er sogar daraus gerettet werden.“

    (Joel 1:15) Ach über den Tag! Denn der Tag Jehovas ist nahe, und wie eine Verheerung vom Allmächtigen wird er kommen!

    (Amos 4:12) Dies ist daher, was ich dir tun werde, o Israel. Zufolge der Tatsache, daß ich dir ebendieses tun werde, mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen, o Israel.

    und einige Querverweise zu dem Gedanken, dass er „Finsternis sein wird und nicht Licht“:

    (Zephanja 1:15) . . .Jener Tag ist ein Tag des Zornausbruchs, ein Tag der Bedrängnis und Angst, ein Tag des Sturms und der Verödung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und dichten Dunkels,

    Vielleicht auch einge Gedanken aus dem Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“

    Da sich die Gerichtsbotschaften vor allem auf die falsche Religion beziehen, könnten einige Christen meinen, die Erfüllung dieser Prophezeiungen würde sie nicht betreffen. Doch was Amos den Israeliten sagte, geht uns alle an: „Wehe denen, die den Tag Jehovas herbeisehnen!“ Einige Israeliten zur Zeit des Amos dachten, der Tag Jehovas bedeute für sie nur Segnungen (sehne ich den Tag herbei, damit meine Probleme enden?). Sie glaubten, das sei der Tag, an dem Gott zugunsten seines Volkes handle. Sie sehnten diesen Tag sogar herbei! Für ichbezogene Menschen sollte der Tag Jehovas aber „Finsternis sein und nicht Licht“, wie Amos weiter sagte. Jene Israeliten konnten dem Zorn Jehovas nicht entgehen! (Amos 5:18).

    18 Amos beschrieb dann, was mit denen geschehen würde, die den Tag Jehovas herbeisehnten. Stellen wir uns einen Mann vor, der vor einem Löwen flieht und dabei einem Bären begegnet. Auf der Flucht vor dem Bären rettet er sich in ein Haus. Völlig außer Atem, schließt er die Tür hinter sich und lehnt sich an die Wand. Da wird er von einer Schlange gebissen. So in etwa wird es denen ergehen, die für den Tag Jehovas nicht wirklich bereit sind (Amos 5:19).

    Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:21

  3. Thomas

    Amos 4-6
    Zitate von J.N.Darby


    Kapitel 4 führt uns die Unterdrückung der Armen vor Augen sowie den Gottesdienst, welchen die Kinder Israel nach ihrem Gutdünken an den von ihnen erwählten Orten darbrachten. So wollte denn auch Gott handeln, wie Er es für angemessen hielt. Er hatte das tatsächlich schon getan; trotzdem waren sie nicht bis zu Ihm umgekehrt. Er hatte Seine Züchtigungen in der nachdrücklichsten Weise wiederholt, jedoch vergebens. Deshalb fordert Er Israel auf, sich anzuschicken, Ihm zu begegnen.

    Kapitel 5
    Nachdem Gott über den Verfall Israels geklagt hat, stellt Er die Plätze ihres falschen Gottesdienstes Jehova, dem Schöpfer, gegenüber und ermuntert sie, zu Ihm zu kommen und zu leben. Israel wies aber den Gedanken an den bösen Tag von sich. Das Böse hatte die Oberhand. Der Einsichtige schwieg, denn es war ein böser Tag (V. 13). Dessenungeachtet ruft der Geist zur Buße. Vielleicht würde Jehova mit der Trübsal Josephs Mitleid haben. Dennoch gab es inmitten all dieser Ungerechtigkeit solche, die erklärten, sie wünschten den Tag Jehovas herbei. Der Prophet sagt ihnen, es würde ein Tag des Schreckens und Gerichts, der Finsternis und nicht des Lichtes sein. Sie würden aus einem Unglück in das andere fallen. Jehova hatte an dem, was sie darbrachten, und an ihren Opfern kein Wohlgefallen, ihre Festversammlungen konnte Er nicht ertragen; was Er verlangte, war Recht und Gerechtigkeit. Doch das Volk war von Anfang an dasselbe gewesen: in der Wüste hatten sie nicht Ihn angebetet, sondern ihren Moloch und ihren Remphan, die sie sich selbst gemacht hatten; daher sollten sie gefangen weggeführt werden, und zwar noch jenseits des Landes, welches jetzt der Gegenstand ihrer Befürchtungen war. Diese letzte Anklage des Propheten enthält eine Belehrung von hoher Wichtigkeit. Die böse Sache, welche dem Volke zum Verderben gereichte, war von Anfang an bei ihm vorhanden gewesen. Gott war zwar in Seiner Macht dazwischengetreten, und das Böse war dadurch zurückgedrängt worden, aber trotzdem war es da. Als Glaube und Frömmigkeit nachließen und menschliche Interessen nicht länger im Wege standen, hatte sich dieselbe böse Sache von neuem gezeigt. Die Kälber von Dan und Bethel waren nur eine Erneuerung des Kalbes, welches sie in der Wüste gemacht hatten. Ungeachtet all der von Gott bewiesenen Langmut fuhr das Volk Israel fort, sich seinem wahren Charakter nach zu zeigen; und das Gericht rührte schon von der ersten Handlung her, die das, was in ihren Herzen war, geoffenbart hatte…

    Das Kapitel 6 verweilt bei dem falschen Vertrauen, in welchem sich die Häupter Israels wiegten. Das Volk war von einem Gericht bedroht, ähnlich demjenigen, welches Kalne und Hamath betroffen hatte. Seine Vornehmen gaben sich der Schwelgerei hin, gleich als ob sich alles aufs beste verhielte. Sie hatten kein Gefühl für die Wunde Josephs. Sie würden deshalb die ersten sein, welche in die Gefangenschaft gingen. Jehova würde Israel der Verwüstung preisgeben. Er würde die Hoffart Jakobs verabscheuen. Denn sie vertrauten auf das, was nichts als Eitelkeit war: auf ihr goldenes Kalb. Er aber, den sie verachteten, würde einen Feind erwecken, der sie von Hamath an bis zu den Grenzen Ägyptens bedrücken würde.

    Im Wachtturm hieß es 1981

    Israel ist nicht auf Gottes Zurechtweisungen eingegangen. Deshalb sagt Amos warnend: „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen.“ Ja, die Israeliten sollten ihre Fehler erkennen und sich ändern. Sonst wird der Schöpfer dafür sorgen, daß Unheil über sie kommt (Amos 4:1-13).
    Doch die Israeliten werden nicht auf den gütigen Aufruf hören: „Suchet Jehova, und bleibt am Leben.“ Sie werden die Aufforderung „Haßt das Böse und liebt das Gute“ nicht befolgen. Daher kommt der schreckliche „Tag Jehovas“ mit Sicherheit. Gott sagt durch Amos voraus, daß die Israeliten ins Exil gehen werden. Das traf ein; die Assyrer überrannten sie und führten Gefangene weg (2. Kö. 17:1-6). Israel ließ die von Amos erteilte Rüge außer acht und mußte deshalb die Vernichtung erleiden, die der Prophet vorhergesagt hatte (Amos 5:1 bis 6:14).

    Hört zu, ihr Frauen Samarias, die ihr wohlgenährt seid wie die Kühe auf den saftigen Weiden von Baschan: Ihr unterdrückt die Hilflosen und knechtet die Armen. Ihr verlangt von euren Männern: „Besorgt uns etwas zu trinken!“ So spricht der Herr: „Ihr Israeliten, geht ruhig weiterhin zum Heiligtum nach Bethel, und sündigt gegen mich! Lauft nur nach Gilgal, und ladet noch mehr Schuld auf euch! Bringt doch jeden Morgen eure Opfer dar! Liefert alle drei Tage den zehnten Teil eurer Erträge ab! Mischt Sauerteig in eure Dankopfer, und lasst den Rauch zu mir aufsteigen! Erzählt es überall, wenn ihr mir freiwillige Gaben darbringt! So habt ihr es doch gern! Darum müsst ihr … jetzt die Folgen tragen – ihr habt keine Wahl. Macht euch bereit, eurem Gott zu begegnen!“ Ja, Gott ist der Herr, der die Berge formte und den Wind schuf, er lässt die Menschen wissen, was er tun will. Morgengrauen und tiefste Nacht sind sein Werk, er schreitet über die höchsten Gipfel der Berge. „Herr, allmächtiger Gott“ wird er genannt!
    Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder, ihr tretet das Recht mit Füßen! „Ihr hasst jeden, der vor Gericht für das Recht eintritt, und wer die Wahrheit sagt, den verabscheut ihr. Von den Ärmsten nehmt ihr Pachtgeld und verlangt auch noch Getreideabgaben. Darum werdet ihr nicht mehr in euren prachtvollen Häusern aus behauenen Steinen wohnen, und den Wein aus euren schönen Weingärten werdet ihr nicht trinken. Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist. Ehrliche Menschen bringt ihr in Bedrängnis, ihr nehmt Bestechungsgelder an und lasst die Armen vor Gericht nicht zu ihrem Recht kommen. Wer klug ist, der schweigt in dieser schlimmen Zeit.“ Setzt euch für das Gute ein, allem Bösen aber kehrt den Rücken! Dann bleibt ihr am Leben, und der Herr, der allmächtige Gott, steht euch bei, so wie ihr es ja immer behauptet. Ja, hasst das Böse, liebt das Gute! Verhelft vor Gericht jedem zu seinem Recht!

    Ihr wünscht euch: „Wenn nur der Tag schon da wäre, an dem der Herr eingreift!“ Glaubt ihr eigentlich, dass dieser Tag euch Licht bringen wird? Nein, in tiefste Dunkelheit werdet ihr gestoßen! Der Herr sagt: „Ich hasse eure Feiern, geradezu widerwärtig sind sie mir, eure Opferfeste verabscheue ich. Eure Brand- und Speiseopfer nehme ich nicht an, und wenn ihr Tiere mästet, um sie mir darzubringen, ist mir das völlig gleichgültig. Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören, verschont mich mit eurem Harfengeklimper. Setzt euch lieber für die Gerechtigkeit ein! Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss.

    Keiner kann dem Allmächtigen auf der Nase herumtrampeln. Wer Ungerechtigkeit in der Gemeinde fördert oder sogar selbst begeht, wird seinen „Sieg“ nicht mehr lange auskosten können. Besser wäre es aber, der Aufforderung Gottes nachzukommen und der Gerechtigkeit wieder den richtigen Platz zuzuweisen. Nur wer die Maßstäbe Jehovas anwendet und umsetzt, kann hoffen den Gerichtstag Gottes zu überleben! Alle anderen Personen werden umkommen, auch wenn diese sich noch so sehr auf den „Tag des Herrn“ freuen – es wird ein Gerichtstag für ALLE Übeltäter werden.

    Kommentar — 29. Juni 2010 @ 14:24

  4. WT 15.11.2004

    Sucht Jehova, den Prüfer der Herzen

    „Sucht nach mir, und bleibt am Leben“ (AMOS 5:4).

    JEHOVA GOTT sagte zu dem Propheten Samuel: „Der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7). Inwiefern sieht Jehova, „wie das Herz ist“?

    2 In der Bibel steht das Herz häufig für das Innere eines Menschen — für seine Wünsche, seine Gedanken, seine Gefühlsregungen und seine Neigungen. Wenn Gott gemäß der Bibel das Herz sieht, konzentriert er seinen Blick somit auf das wahre Wesen einer Person, nicht auf ihre äußere Erscheinung.

    Gott prüft Israel

    3 Was sah der Prüfer der Herzen, als er in den Tagen des Amos das Zehnstämmereich Israel beobachtete? In Amos 6:4-6 ist von Personen die Rede, die „auf Ruhebetten aus Elfenbein liegen und sich auf ihren Diwanen rekeln“. Sie aßen „die Widder aus einer Kleinviehherde und die jungen Stiere von den Mastkälbern“. Diese Personen hatten „zum Gesang Instrumente ersonnen“ und tranken „aus Weinschalen“.

    4 Auf den ersten Blick scheint dies eine heitere Szene zu sein. Die Reichen genossen in ihren komfortablen, gut ausgestatteten Häusern erlesene Speisen und Getränke und ließen sich von den beliebtesten Musikinstrumenten unterhalten. Auch hatten sie „Ruhebetten aus Elfenbein“. Archäologen haben in Samaria, der Hauptstadt des Königreiches Israel, vorzüglich gearbeitete Elfenbeinschnitzereien gefunden (1. Könige 10:22). Höchstwahrscheinlich waren viele davon an Möbelstücken befestigt und in Wandtäfelungen eingelegt.

    5 Hatte Jehova etwas dagegen, dass die Israeliten komfortabel lebten, schmackhafte Mahlzeiten genossen, vorzüglichen Wein tranken und schöne Musik hörten? Natürlich nicht. Schließlich ist er es ja, der reichlich für alles zur Freude des Menschen sorgt (1. Timotheus 6:17). Was Jehova an den Israeliten störte, waren ihre sündhaften Begierden, ihre schlechte Herzenseinstellung, ihre Respektlosigkeit gegenüber Gott und ihre Lieblosigkeit gegenüber den eigenen Landsleuten.

    6 Alle, die sich auf ihren Diwanen rekelten, die Widder aus einer Kleinviehherde aßen, die Wein tranken und zum Gesang Instrumente ersannen, sollten eine Überraschung erleben. An sie war die Frage gerichtet: „Tut ihr den Unglückstag aus eurem Sinn?“ Sie hätten wegen der Verhältnisse in Israel zutiefst betroffen sein sollen. Aber sie waren „wegen der Katastrophe Josephs nicht krank geworden“ (Amos 6:3-6). Jehova, der seinen Blick über die wirtschaftliche Wohlfahrt der Nation hinaus richtete, sah, dass sich Joseph — oder Israel — in geistiger Hinsicht in einer katastrophalen Verfassung befand. Das Volk ging jedoch unbekümmert seinen täglichen Geschäften nach. Heute offenbaren viele Menschen eine ähnliche Gesinnung. Sie räumen womöglich ein, dass wir in schwierigen Zeiten leben, aber solange sie persönlich nicht davon betroffen sind, kümmert sie die Not anderer kaum, und an geistigen Belangen sind sie nicht interessiert.

    Israel — eine zerfallende Nation

    7 Das Buch Amos malt das Bild von einer zerfallenden Nation, ungeachtet des äußeren Scheins. Da die Israeliten Gottes Warnungen nicht beachteten und ihre Denkweise nicht änderten, würde Jehova sie ihren Feinden überlassen. Dann würden die Assyrer sie von ihren prächtigen elfenbeinernen Ruhebetten werfen und sie in die Gefangenschaft verschleppen. Mit ihrem angenehmen Leben wäre es vorbei.

    8 Wie waren die Israeliten eigentlich in diesen erbärmlichen Zustand geraten? Alles begann damit, dass 997 v. u. Z. nach König Salomos Tod sein Sohn Rehabeam die Nachfolge antrat und sich zehn Stämme Israels von den Stämmen Juda und Benjamin abspalteten. Der erste König des Zehnstämmereiches Israel war Jerobeam I., „der Sohn Nebats“ (1. Könige 11:26). Jerobeam überzeugte die Bevölkerung seines Herrschaftsbereichs davon, dass es zu viel für sie sei, nach Jerusalem zu reisen, um Jehova anzubeten. Doch Jerobeam lag eigentlich nicht das Wohl des Volkes am Herzen. Er war darauf bedacht, seine eigenen Interessen zu wahren (1. Könige 12:26). Jerobeam befürchtete, die Israeliten könnten sich schließlich wieder Juda zugehörig fühlen, wenn sie weiterhin zu den jährlichen Festen zu Ehren Jehovas zum Tempel nach Jerusalem gingen. Um dem vorzubeugen, stellte Jerobeam zwei goldene Kälber auf, das eine in Dan und das andere in Bethel. So wurde die Kälberanbetung im Königreich Israel zur Staatsreligion (2. Chronika 11:13-15).

    9 Jerobeam versuchte, der neuen Religion einen ehrbaren Anstrich zu verleihen. Er führte Feiern ein, die gewisse Ähnlichkeit mit den Festen in Jerusalem hatten. In 1. Könige 12:32 heißt es: „Ferner veranstaltete Jerobeam ein Fest im achten Monat, am fünfzehnten Tag des Monats, gleich dem Fest, das in Juda stattfand, damit er Opfergaben auf dem Altar darbringe, den er in Bethel gemacht hatte.“

    10 Jehova billigte diese Feste der falschen Religion niemals. Das machte er mehr als hundert Jahre später durch Amos deutlich. Der Prophet wirkte in der Regierungszeit Jerobeams II., der um das Jahr 844 v. u. Z. König über das Zehnstämmereich Israel wurde (Amos 1:1). Gemäß Amos 5:21-24 sagte Gott: „Ich habe gehasst, ich habe verworfen eure Feste, und ich werde den Geruch eurer feierlichen Versammlungen nicht genießen. Denn wenn ihr mir Ganzbrandopfer darbringt, werde ich selbst an euren Opfergaben kein Wohlgefallen finden, und eure Gemeinschaftsschlachtopfer von Masttieren werde ich nicht anschauen. Entferne von mir das Getöse deiner Lieder; und den melodischen Klang deiner Saiteninstrumente mag ich nicht hören. Und möge sich das Recht einherwälzen wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein beständig fließender Wildbach.“

    Parallelen in der heutigen Zeit

    11 Jehova prüfte zweifellos das Herz derjenigen, die an den Festen in Israel teilnahmen, und verwarf ihr Feiern und ihre Opfer. Genauso verwirft er heute die heidnischen Feste der Christenheit wie zum Beispiel Weihnachten und Ostern. Für Anbeter Jehovas gibt es keine Gemeinschaft zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit, keine Teilhaberschaft von Licht an Finsternis (2. Korinther 6:14-16).

    12 In der Religionsausübung der Christenheit finden wir noch weitere Entsprechungen zu der der israelitischen Kälberanbeter. Für einige Namenchristen ist Gottes Wort zwar die Wahrheit, aber die Anbetung der Christenheit an sich beruht nicht auf echter Liebe zu Gott. Wäre das der Fall, würde die Christenheit darauf bestehen, Jehova „mit Geist und Wahrheit“ anzubeten, weil das die Art der Anbetung ist, die er für richtig befindet (Johannes 4:24). Außerdem kann von der Christenheit nicht gesagt werden, dass ‘sich das Recht einherwälzt wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein beständig fließender Wildbach’. Stattdessen spielt die Christenheit Gottes sittliche Forderungen fortwährend herunter. Sie duldet Hurerei und andere schwere Sünden und geht sogar so weit, homosexuelle Lebensgemeinschaften zu segnen.

    „Liebt das Gute“

    13 Allen, die Jehova auf annehmbare Weise anbeten möchten, sagt er: „Hasst das Böse, und liebt das Gute“ (Amos 5:15). Liebe und Hass sind starke Gefühlsregungen, die aus dem sinnbildlichen Herzen kommen. Das Herz ist verräterisch; daher müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um es zu schützen (Sprüche 4:23; Jeremia 17:9). Würden wir im Herzen sündhafte Begierden hegen, könnte es so weit kommen, dass wir das Schlechte lieben und das Gute hassen. Und wer seinen Begierden nachgibt und unentwegt Sünde treibt, wird auch durch noch so großen Eifer nicht wieder in Gottes Gunst gelangen. Bitten wir daher Gott um Hilfe, das Böse zu hassen und das Gute zu lieben.

    14 Nicht alle Israeliten taten damals, was schlecht war in Jehovas Augen. Hosea und Amos liebten zum Beispiel das Gute und dienten Gott treu als Propheten. Andere legten das Nasiräatsgelübde ab. Für die Dauer ihres Nasiräats verzichteten sie auf Erzeugnisse des Weinstocks, vor allem auf Wein (4. Mose 6:1-4). Wie betrachteten die anderen Israeliten das aufopferungsvolle Leben solcher Menschen und ihr Bemühen, Gutes zu tun? Die schockierende Antwort auf diese Frage offenbart, wie schlecht es mittlerweile um die Anbetung im Land bestellt war. In Amos 2:12 heißt es: „Ihr . . . gabt den Nasiräern ständig Wein zu trinken, und den Propheten erlegtet ihr einen Befehl auf, indem ihr spracht: ‚Ihr sollt nicht prophezeien.‘ “

    15 Die vorbildliche Treue der Nasiräer und der Propheten hätte die Israeliten beschämen und sie veranlassen sollen, sich zu ändern. Stattdessen waren sie so lieblos, dass sie die Treuen davon abzubringen suchten, Gott zu verherrlichen. Fordern wir aufopferungsvolle Pioniere, reisende Aufseher, Missionare oder Mitglieder der Bethelfamilie niemals auf, den Vollzeitdienst einfach dafür aufzugeben, wieder ein so genannt normales Leben zu führen. Ermuntern wir sie vielmehr, ihre gute Arbeit fortzusetzen.

    16 Viele Israeliten standen sich materiell gesehen zwar gut, doch waren sie ‘nicht reich Gott gegenüber’ (Lukas 12:13-21). Ihre Vorfahren hatten in der Wildnis 40 Jahre lang nur Manna gegessen. Sie taten sich nicht an einem an der Krippe gemästeten Stier gütlich und rekelten sich nicht träge auf Ruhebetten aus Elfenbein. Dennoch hatte Moses ihnen zu Recht gesagt: „Jehova, dein Gott, hat dich in allem Tun deiner Hand gesegnet. . . . Diese vierzig Jahre ist Jehova, dein Gott, mit dir gewesen. Es hat dir an nichts gefehlt“ (5. Mose 2:7). Ja, die Israeliten hatten in der Wildnis stets das, was sie wirklich benötigten. Und vor allem genossen sie Gottes Liebe, Schutz und Segen.

    17 Jehova erinnerte die Zeitgenossen des Amos daran, dass er ihre Vorfahren in das Land der Verheißung gebracht und ihnen geholfen hatte, alle ihre Feinde aus dem Land zu vertreiben (Amos 2:9, 10). Aber warum hatte denn Jehova jene Israeliten aus dem Land Ägypten hinausgeführt und in das Land der Verheißung gebracht? Etwa um ein Leben in Müßiggang und Luxus zu führen und ihren Schöpfer zu verwerfen? Geschah es nicht, damit sie als freies und geistig reines Volk Jehova anbeten konnten? Aber die Bevölkerung des Zehnstämmereiches Israel hasste nicht das Böse und liebte nicht das Gute, sondern gab geschnitzten Bildern die Ehre und nicht Jehova Gott. Wie beschämend!

    Jehova hält Abrechnung

    18 Gott sah keineswegs über das schändliche Verhalten der Israeliten hinweg. Er machte seinen Standpunkt deutlich und sagte: „Ich [werde] Abrechnung halten mit euch wegen all eurer Vergehungen“ (Amos 3:2). Jene Worte sollten uns an unsere eigene Befreiung aus der Sklaverei im neuzeitlichen Ägypten — dem gegenwärtigen bösen System der Dinge — erinnern. Jehova hat uns die geistige Freiheit nicht geschenkt, damit wir nach selbstsüchtigen Zielen streben. Stattdessen sollten wir ihn als freies Volk von ganzem Herzen lobpreisen und die reine Anbetung ausüben. Jeder von uns wird sich dafür verantworten müssen, wie er die von Gott erhaltene Freiheit gebraucht (Römer 14:12).

    19 Die eindringliche Botschaft des Amos wurde von den meisten in Israel leider nicht beachtet. Mit folgenden Worten, die wir in Amos 4:4, 5 lesen, deckt der Prophet ihre verderbte Herzenseinstellung auf: „Kommt nach Bethel, und begeht Übertretung. Zu Gilgal begeht vielfach Übertretung . . ., denn so habt ihr es geliebt, o Söhne Israels.“ Die Israeliten hatten keine rechten Wünsche entwickelt. Sie hatten ihr Herz nicht behütet. Daher waren die meisten von ihnen dazu übergegangen, das Böse zu lieben und das Gute zu hassen. Jene Kälberanbeter wollten sich nicht ändern. Jehova würde Abrechnung halten, und sie sollten als Sünder sterben.

    20 Für jemand, der damals lebte, dürfte es nicht einfach gewesen sein, Jehova treu zu bleiben. Es ist nicht leicht, gegen den Strom zu schwimmen, wie heutige Christen, ob jung oder alt, nur zu gut wissen. Aber die Liebe zu Gott und der Wunsch, ihm zu gefallen, veranlasste einige Israeliten dazu, die wahre Anbetung auszuüben. An sie ließ Jehova die herzliche Einladung ergehen, die in Amos 5:4 aufgezeichnet ist: „Sucht nach mir, und bleibt am Leben.“ Auch heute erweist Gott denen Barmherzigkeit, die bereuen und nach ihm suchen, indem sie aus seinem Wort genaue Erkenntnis in sich aufnehmen und dann seinen Willen tun. So zu handeln ist nicht leicht, aber es führt zu ewigem Leben (Johannes 17:3).

    Wohlfahrt trotz geistiger Hungersnot

    21 Was erwartete diejenigen, die die wahre Anbetung nicht unterstützten? Hungersnot der schlimmsten Art — geistige Hungersnot! „Es kommen Tage“, sagte der Souveräne Herr Jehova, „und ich will einen Hunger in das Land senden, einen Hunger, nicht nach Brot, und einen Durst, nicht nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören“ (Amos 8:11). Die Christenheit wird gegenwärtig von solch einer geistigen Hungersnot heimgesucht. Doch gerecht gesinnte Menschen unter ihnen können die geistige Wohlfahrt des Volkes Gottes sehen und strömen ständig in Jehovas Organisation. Mit treffenden Worten beschreibt Jehova den Gegensatz zwischen der Situation der Christenheit und der von Gottes Dienern: „Siehe! Meine eigenen Knechte werden essen, ihr selbst aber werdet hungern. Siehe! Meine eigenen Knechte werden trinken, ihr selbst aber werdet dürsten. Siehe! Meine eigenen Knechte werden sich freuen, ihr selbst aber werdet Schande erleiden“ (Jesaja 65:13).

    22 Schätzen wir persönlich als Diener Jehovas all das, womit er uns geistig stärkt und segnet? Wenn wir die Bibel und unsere Publikationen studieren sowie unsere Zusammenkünfte und Kongresse besuchen, ist uns tatsächlich zum Jubeln zumute wegen unseres guten Herzenszustands. Wir freuen uns über unser klares Verständnis des Wortes Gottes, einschließlich der von Gott inspirierten Prophezeiung des Amos.

    23 Die Prophezeiung des Amos enthält für alle, die Gott lieben und ihn verherrlichen möchten, eine hoffnungsvolle Botschaft. Ganz egal, wie unsere wirtschaftliche Situation momentan aussieht oder welche Belastungen wir in dieser von Problemen geschüttelten Welt haben — wir, die wir Gott lieben, haben den Segen Gottes und die beste geistige Speise (Sprüche 10:22; Matthäus 24:45-47). Alle Ehre dafür gebührt Gott, der uns alles reichlich schenkt. Deshalb sollten wir entschlossen sein, ihn bis in alle Ewigkeit von Herzen zu preisen. Diese Freude wird uns gewährt, wenn wir Jehova suchen, der das Herz prüft.

    Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:08

  5. Jule

    Amos 4 – 6

    Amos 4

    Die skrupellosen Frauen von Samaria

    1 Hört zu, ihr Frauen Samarias, die ihr wohlgenährt seid wie die Kühe auf den saftigen Weiden von Baschan: Ihr unterdrückt die Hilflosen und knechtet die Armen. Ihr verlangt von euren Männern: »Besorgt uns etwas zu trinken!« 2 Der Herr schwört euch bei seinem heiligen Namen: »Es kommt der Tag, da wird man euch alle aus den Häusern herausholen, so wie man Fische mit Angelhaken aus dem Wasser zieht! 3 Eine nach der anderen jagt man durch die Breschen in der Stadtmauer fort und treibt euch in Richtung des Berges Hermon. Darauf könnt ihr euch verlassen!«

    Israel bleibt unbelehrbar

    4 So spricht der Herr: »Ihr Israeliten, geht ruhig weiterhin zum Heiligtum nach Bethel, und sündigt gegen mich! Lauft nur nach Gilgal, und ladet noch mehr Schuld auf euch! Bringt doch jeden Morgen eure Opfer dar! Liefert alle drei Tage den zehnten Teil eurer Erträge ab! 5 Mischt Sauerteig in eure Dankopfer, und lasst den Rauch zu mir aufsteigen! Erzählt es überall, wenn ihr mir freiwillige Gaben darbringt! So habt ihr es doch gern!

    6 Ich, der Herr, ließ bei euch eine Hungersnot ausbrechen, in euren Städten und Dörfern gab es nichts mehr zu essen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen! 7 Drei Monate vor der Ernte schickte ich euch keinen Regen mehr. Auf die eine Stadt ließ ich es regnen, auf die andere fiel kein einziger Tropfen. Ein Feld bekam genug Feuchtigkeit, das andere blieb trocken, und alles verdorrte. 8 Wenn es in einer Stadt noch etwas zu trinken gab, schleppten sich die Einwohner mehrerer Städte dorthin, dem Verdursten nahe; aber es reichte nicht für alle. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

    9 Ich, der Herr, habe euer Getreide durch Dürre und Pilzbefall vernichtet; ich ließ eure Gärten und Weinberge vertrocknen, und die Heuschrecken fraßen eure Feigen- und Olivenbäume kahl. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

    10 Ich schickte euch die Pest, wie sie in Ägypten gewütet hat. In den Kriegen trieb ich eure jungen Männer in den Tod, und eure Pferde gab ich dem Feind zur Beute. In euren Feldlagern stank es nach verwesenden Leichen. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

    11 Ich, der Herr, ließ Unheil über euch hereinbrechen wie über Sodom und Gomorra. Nur wenige kamen davon, so wie ein Holzscheit, das gerade noch aus dem Feuer gerissen wird. Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen! 12 Darum müsst ihr Israeliten jetzt die Folgen tragen – ihr habt keine Wahl. Macht euch bereit, eurem Gott zu begegnen!«

    13 Ja, Gott ist der Herr, der die Berge formte und den Wind schuf, er lässt die Menschen wissen, was er tun will. Morgengrauen und tiefste Nacht sind sein Werk, er schreitet über die höchsten Gipfel der Berge. »Herr, allmächtiger Gott« wird er genannt!

    Warum reagieren sie nicht auf die Zucht ihres Gottes?

    Sind sie wie trotzige kleine Kinder, die stinksauer auf ihren Vater sind, weil er sie für ihren Ungehorsam und ihr schlechtes Tun bestraft hat? Anstatt einzusehen, dass ER ja Recht hat mit dem, was er sagt und dass die Strafe ja nur die Konsequenz ihres eigenen Tuns ist, machen sie weiter mit dem Blödsinn.

    Warum erkennen sie denn nicht, dass sie selbst schuld an ihrem Unglück sind? Wenn Jehova ihnen sagt: „wenn du anderen Goettern nachgehst, dann muss ich dich strafen“ und wenn sie an die Segen und die Flüche denken, die Jehova ihnen hatte mitteilen lassen und dass sie diesen zugestimmt hatten – begreifen sie dann nicht? Jehova hatte ganz klar gesagt, was passiert, wenn sie ihn und seine Gebote verlassen – mussten sie dann nicht mit der Strafe rechnen? War ihnen Jehova dies nicht sogar in gewisser Hinsicht schuldig? Weil er sonst ja kein gerechter Gott wäre.

    Dachten sie vielleicht: „die ganze Zeit hat er uns doch gewähren lassen, da mussten wir doch annehmen, dass er gut findet, was wir tun“? Oder: „unsere Vorfahren waren auch nicht viel besser, die haben sogar dem Baal geopfert, und die hat Jehova ja auch gewähren lassen…“?

    Anstatt zu erkennen, dass sie schwere Fehler begangen haben, weil sie selbst den Bund, den sie mit Jehova hatten, gebrochen haben, sind sie sauer, dass es ihnen nun schlecht geht.

    „So ein harter und böser Gott. Dann soll der doch sehen, wo er bleibt. Dem diene ich nicht. Ich will einen Gott, der mich ernst nimmt und mich liebt. Der mich nicht mit seiner unbarmherzigen Härte entmutigt. Sieht der denn nicht, wie schwer und hart die Zeiten sind? Ist es nicht seine Aufgabe als Gott, uns zu helfen und zu trösten? Statt dessen macht der uns unser Leben noch viel schwerer. Das entmutigt mich total. Ich fühle mich so schlecht und dieser Gott Jehova ist schuld daran…“?

    Soll Jehova „die Fische tot streicheln“? Wollen sie das?

    Könnte es sein, dass wir ihnen manchmal gleichen? Dass wir der Meinung sind, dass die Zeiten heute so hart sind – da muss uns unser Gott schon entgegen kommen? Heute haben wir so viele Probleme – als ob es den Menschen früher besser gegangen wäre! Die hatten vielleicht nicht die Probleme, die wir heute haben – aber sie hatten andere. Ob die wirklch leichter waren als unsere? Wissen wir wirklich, wie es ist 12 Stunden am Tag hart zu arbeiten, nur damit die Familie einmal am Tag ein wenig zu essen hat? Wissen wir, wie es ist, wenn wir nicht wissen, ob wir den Vater abends wiedersehen, wenn er morgends zur Arbeit geht – weil Krieg ist? Wissen wir wie es ist, nicht zu wissen, ob wir morgen noch ein Dach über dem Kopf haben oder ob wir den nächsten Tag noch erleben?

    Viele treue Anbeter Jehovas hatten (und haben vielleicht auch heute noch) mit solchen Problemen zu kämpfen. Trotzdem haben sie eifrig an Jehova und ihrem Glauben festgehalten. Trotzdem haben sich nach der langen anstrengenden Arbeit noch Zeit gefunden, in der Bibel zu lesen und sich im Familienkreis darüber zu unterhalten. Und wir fühlen uns so arm und bedauernswert? Haben keine Zeit, täglich in der Bibel zu lesen – weil wir ja so viel zu tun haben? Im Gegensatz zu den treuen der alten Zeit können wir uns die Bibel als mp3 runterladen und anhören: morgends, auf dem Weg zur Arbeit, bei der Hausarbeit oder statt fernsehen oder abends im Bett vor dem Einschlafen. Haben wir wirklich keine Zeit?

    Sind wir wirklich der Ansicht, Jehova müsse uns etwas entgegen kommen, er könne doch heute nicht dasselbe von uns „verlangen“, was er damals von den Menschen erwartet hatte – da die Zeit heute anders ist?

    Wollen wir wirklich diesen „unreifen Kindern“ – den Israeliten, von denen hier die Rede ist – gleichen?

    Oder nehmen wir unsere Hinhabe an Jehova ernst? Betrachten unsere Freundschaft mit ihm wie eine Liebesbeziehung zu einem Menschen, in den wir uns gerade erst verliebt haben?

    Kommentar — 29. Juni 2012 @ 20:49

  6. Jule

    Amos 5 – Kommt endlich zu mir zurück!

    1 Ihr Israeliten, hört die Totenklage, die ich über euch anstimme:

    2 »Gefallen ist die Jungfrau Israel, und keiner hilft ihr auf. Leblos liegt sie am Boden, nie mehr wird sie sich erheben.«

    3 So spricht Gott, der Herr: »Wenn aus einer eurer Städte tausend Männer in den Krieg ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert in den Kampf gehen, bleiben nur zehn übrig! 4 Ich, der Herr, fordere euch Israeliten auf: Kommt endlich zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben! 5 Geht nicht mehr nach Beerscheba, um mich dort anzubeten, besucht auch nicht mehr die Heiligtümer in Gilgal und Bethel. Denn die Einwohner Gilgals werden in die Gefangenschaft geführt, und Bethel wird zum Unglücksort.«

    6 Ja, kehrt zum Herrn zurück, dann werdet ihr leben! Sonst bekommt ihr Nachkommen Josefs seinen Zorn zu spüren. Er wütet wie ein loderndes Feuer, das sich immer weiter ausbreitet, und wenn es Bethel erreicht hat, kann niemand es dort löschen.

    Ihr tretet das Recht mit Füßen!

    7 Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder, ihr tretet das Recht mit Füßen!

    8 Gott hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Licht verwandelt er in Finsternis, nach der Nacht lässt er einen neuen Tag anbrechen. Er ruft das Wasser aus dem Meer, und es ergießt sich auf die Erde. »Herr« wird er genannt! 9 Ganz plötzlich vernichtet er die Mächtigen und macht ihre Festungen dem Erdboden gleich.

    10 »Ihr hasst jeden, der vor Gericht für das Recht eintritt, und wer die Wahrheit sagt, den verabscheut ihr. 11 Von den Ärmsten nehmt ihr Pachtgeld und verlangt auch noch Getreideabgaben. Darum werdet ihr nicht mehr in euren prachtvollen Häusern aus behauenen Steinen wohnen, und den Wein aus euren schönen Weingärten werdet ihr nicht trinken. 12 Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist. Ehrliche Menschen bringt ihr in Bedrängnis, ihr nehmt Bestechungsgelder an und lasst die Armen vor Gericht nicht zu ihrem Recht kommen. 13 Wer klug ist, der schweigt in dieser schlimmen Zeit.«

    14 Setzt euch für das Gute ein, allem Bösen aber kehrt den Rücken! Dann bleibt ihr am Leben, und der Herr, der allmächtige Gott, steht euch bei, so wie ihr es ja immer behauptet. 15 Ja, hasst das Böse, liebt das Gute! Verhelft vor Gericht jedem zu seinem Recht! Vielleicht erbarmt sich der Herr, der allmächtige Gott, doch noch über euch Nachkommen Josefs, und ihr werdet überleben.

    16 So spricht der Herr, der allmächtige Gott: »Auf allen Plätzen und Straßen wird man lautes Klagen und Trauerlieder hören. Sogar die Bauern holt man vom Feld, damit sie ebenso wie die Klageweiber die Toten beweinen. 17 In den Weinbergen trauern die Menschen laut um die Gestorbenen. Denn ich, der Herr, werde durchs Land schreiten und euch zur Rechenschaft ziehen. Mein Wort gilt!«

    Frommer Selbstbetrug

    18 Ihr wünscht euch: »Wenn nur der Tag schon da wäre, an dem der Herr eingreift!« Glaubt ihr eigentlich, dass dieser Tag euch Licht bringen wird? Nein, in tiefste Dunkelheit werdet ihr gestoßen! 19 Es ergeht euch wie einem Mann, der vor dem Löwen flieht und dabei einem Bären in den Weg läuft. Selbst wenn er da noch mit heiler Haut davonkommt und sich zu Hause erschöpft an die Wand stützt – dann beißt ihn dort eine Schlange in die Hand!

    20 Ja, der Tag des Herrn bringt euch kein Licht, sondern Dunkelheit, schwarz wie die Nacht wird er sein!

    21 Der Herr sagt: »Ich hasse eure Feiern, geradezu widerwärtig sind sie mir, eure Opferfeste verabscheue ich. 22 Eure Brand- und Speiseopfer nehme ich nicht an, und wenn ihr Tiere mästet, um sie mir darzubringen, ist mir das völlig gleichgültig. 23 Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören, verschont mich mit eurem Harfengeklimper. 24 Setzt euch lieber für die Gerechtigkeit ein! Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss.

    25 Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid, habt ihr mir da Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht? 26 Habt ihr nicht schon damals die Figuren eurer Sternengötter Sakkut und Kewan herumgetragen, die ihr euch selbst gemacht habt?

    27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, noch über Damaskus hinaus! Mein Wort gilt, denn ich bin der Herr, der allmächtige Gott!«

    Wie sehr er sie doch liebt!

    Man kann beim Lesen richtig das Bedauern und die Trauer in seiner Stimme hören. Wie gern würde er sie verschonen, wenn sie ihm doch nur Grund dazu geben würden. Wenn sie doch nur einsehen und umkehren würden – das wäre sein größter Wunsch.

    Dabei macht er es ihnen doch so einfach: er sagt ihnen, was falsch läuft. Erinnert sie an das, was sie mal als richtig und wichtig anerkannt hatten. Er erinnert sie an den Bund, den sie mit ihn geschlossen hatten, erinnert sie daran, wie sie handeln müßten. Ach, könnte er sich ihrer doch nur erbarmen! Er fleht sie richtiggehend an, doch auf den rechten Weg umzukehren, damit er nicht so hart mit ihnen sein müßte.

    Können sie ihn nicht verstehen – oder wollen sie nicht? Es ist doch ganz einfach, das zu tun, was er sich wünscht. Was ist nur so schwer daran? Aber so, wie sie sich benehmen, muss er sie einfach in Zucht nehmen. Sonst würde er sich selbst unglaubhaft machen. Er würde gegen seine eigenen Maßstäbe verstoßen.

    „Was wäre daran denn so schlimm? Er kann uns doch auch ganz einfach entgegen kommen. Wenn er uns liebte, dann würde er wollen, dass wir glücklich sind. Dann soll er uns doch so leben lassen, wie es uns passt.“

    Das mag sein, dass manche so denken und fühlen. Aber dabei vergessen wir immer, dass Jehova als unser Schöpfer am Besten weiss, was gut für uns ist und was uns wirklich glücklich macht.

    Und außerdem muss Jehova das Wohl der ganzen Menschheit im Sinn behalten. Er kann nicht wegen einem Einzelnen alle Grundsätze über Bord werfen. Falls ich dies von ihm als Zeichen seiner Liebe erwarten sollte – dann müßte ich mich wohl mal fragen, „wie weit her ist es denn mit meiner Liebe?“

    Erwarte ich immer, dass alle anderen Abstriche machen, damit es mir gut geht – bin aber nicht bereit, auch mal auf etwas zu verzichten, damit es dem anderen gut geht? Liebe ist keine Einbahnstraße, sie ist ein Geben und Nehmen – von beiden Seiten. Und wenn ich mich nun auf der Aussage „Geben ist Beglückender als Empfangen“ berufe – dies gilt nicht nur für die anderen, sondern auch für mich, ich will mich doch als ein wahrer, echter Freund erweisen – oder?

    Die Liebe ist nicht selbstsüchtig und Jesus sagte, sie müsse so stark sein, dass wir bereit sind, füreinander zu sterben. Dies bedeutet auch, dass ich bereit sein muss, für den anderen zu sterben. Und nun sind wir wieder bei unserem Verhältnis zu Gott. Es muss auf Liebe beruhen. Einer so starken Liebe, dass wir sogar bereit wären, für IHN zu sterben.

    Wenn er uns also darauf hinweist, dass wir falsch laufen, sollten wir da nicht bereit sein, schamvoll innezuhalten und uns zu ändern? Lassen wir doch die Dinge, die ER hasst! Oder sind sie uns wichtiger als er?

    Wie wir sehen, haben sie die Schelte verdient. Als liebevoller und barmherziger Gott bittet er sie zur Umkehr, damit er sie nicht strafen muss. Sie sind selbst schuld daran, dass er sie dann in die Verbannung schickt. Sie wollten es ja nicht anders, sonst hätten sie auf IHN gehört.

    Wenn sie jetzt schmollen und sauer auf ihn sind

    Kommentar — 29. Juni 2012 @ 21:17

  7. Jule

    Amos 6 – Samarias Untergang

    1 Stolz und sorglos lebt ihr auf dem Berg Zion und auf dem Berg von Samaria. Dort wähnt ihr euch sicher. Ihr bildet euch etwas darauf ein, zum bedeutendsten Volk zu gehören und angesehene Männer zu sein, auf deren Rat ganz Israel hört. Doch es wird euch schlecht ergehen! 2 Ihr sagt zum Volk: »Geht doch einmal hinüber zur Stadt Kalne, dann weiter nach Hamat und von dort zur Philisterstadt Gat! Sind Israel und Juda nicht angesehener als sie? Ist unser Gebiet nicht größer als ihres?«

    3 Ihr denkt, euch könnte nichts Böses geschehen, mit Unrecht und Gewalt wollt ihr eure Macht festigen. 4 Ihr räkelt euch auf weich gepolsterten, elfenbeinverzierten Betten und esst das beste Fleisch von Lämmern und Kälbern. 5 Zu den Klängen der Harfe schmettert ihr eure Lieder und meint, ihr könntet wie David musizieren. 6 Den Wein trinkt ihr aus schweren Pokalen und salbt euch nur mit den feinsten Ölen – aber dass euer Volk dem Untergang entgegengeht, kümmert euch überhaupt nicht!

    7 Darum werdet ihr die Ersten sein, die in die Verbannung gehen. Dann ist es aus mit euren Trinkgelagen auf weichen Betten!

    8 So spricht der Herr, der allmächtige Gott: »Ich hasse den Hochmut der Nachkommen Jakobs, ich verabscheue ihre prachtvollen Häuser! Darum liefere ich Samaria mit allen seinen Einwohnern den Feinden aus. Das schwöre ich, der Herr, so wahr ich lebe! 9 Und wenn in einem Haus zehn Menschen überlebt haben, müssen sie doch noch sterben! 10 Kommt dann ein Verwandter von ihnen, um die Leichen aus dem Haus zu holen, findet er vielleicht noch einen Überlebenden, der sich ins hinterste Zimmer verkrochen hat. Er fragt ihn: ›Ist noch jemand bei dir?‹, und bekommt zur Antwort: ›Nein, niemand mehr!‹ Dann flüstert der Verwandte: ›Pass auf, erwähne nicht den Namen des Herrn, sonst bringt er auch dich noch um!‹

    11 Denn ich, der Herr, befehle, dass die großen Prunkbauten in Trümmer gelegt und die kleinen Wohnhäuser niedergerissen werden.

    12 Kann man etwa mit Pferden über Felsblöcke galoppieren oder mit Rindern die Felsen umpflügen? Ihr aber verwandelt das Recht in Unrecht – eure Urteile sind ein tödliches Gift! Anstatt der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, verbreitet ihr nichts als Angst und Schrecken. 13 Ihr freut euch, weil ihr Lo-Dabar eingenommen habt, und prahlt: ›Aus eigener Kraft haben wir Karnajim zurückerobert!‹

    14 Jetzt aber sage ich, der Herr, der allmächtige Gott: Ich lasse ein Volk über euch herfallen, das euch besiegen und die Bevölkerung im ganzen Land unterdrücken wird – von Hamat im Norden bis zum Bach bei der Wüste im Süden!«

    Ist uns aufgefallen, warum er sie so hart verurteilt? Auch in Kapitel 4 waren bereits einige sehr aussagekräftige Verse, die uns – die wir Jehova Gott dienen wollen – eine Mahnung sind

    »Ihr Israeliten, geht ruhig weiterhin zum Heiligtum nach Bethel, und sündigt gegen mich! Lauft nur nach Gilgal, und ladet noch mehr Schuld auf euch! Bringt doch jeden Morgen eure Opfer dar! Liefert alle drei Tage den zehnten Teil eurer Erträge ab! 5 Mischt Sauerteig in eure Dankopfer, und lasst den Rauch zu mir aufsteigen! Erzählt es überall, wenn ihr mir freiwillige Gaben darbringt! So habt ihr es doch gern!

    und auch hier im Kapitel 6 sagt er genau, was ihn so stört:

    1 Ihr bildet euch etwas darauf ein, zum bedeutendsten Volk zu gehören und angesehene Männer zu sein, auf deren Rat ganz Israel hört.
    3 Ihr denkt, euch könnte nichts Böses geschehen, mit Unrecht und Gewalt wollt ihr eure Macht festigen.

    Fühlen wir uns vielleicht auch sicher, weil wir als Zeugen Jehovas SEEINEN Namen tragen und zur Versammlung gehen? Denken wir vielleicht, wir könnten Jehova mit unseren Opfern beeindrucken – wenn wir zeitgleich gegen seine Maßstäbe verstoßen?

    Kommentar — 29. Juni 2012 @ 21:31

  8. Jule

    Amos 4 – 6

    Amos 4 – Warum Zucht ein Zeichen von Liebe ist – auch unseren Kids gegenüber!

    1 Hört dieses Wort, ihr Kühe von Baschan auf dem Berg von Samaria, die ihr die Geringen bedrückt und die Armen misshandelt und zu euren Herren sagt: Schaffe herbei, damit wir trinken können! 2 Gott , der Herr, hat bei seiner Heiligkeit geschworen : Siehe, es kommen Tage über euch, da man euch an Haken wegschleppen wird und eure Nachkommen an Fischerangeln; 3 und ihr werdet durch die Mauerbreschen hinausgehen, jeder gerade vor sich hin, und zum Hermon hin geworfen werden!, spricht der Herr

    4 Geht nur nach Bethel und sündigt , und in Gilgal sündigt noch mehr ! Bringt nur jeden Morgen eure Opfer und am dritten Tag eure Zehnten ! 5 Verbrennt nur gesäuerte Dankopfer und ruft freiwillige Gaben aus, damit man es hören kann; denn so habt ihr“s gern , ihr Kinder Israels!, spricht Gott , der Herr.

    6 Dafür habe ich euch auch blanke Zähne gegeben in allen euren Städten und Mangel an Brot an allen euren Orten; und dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!, spricht der Herr . 7 So habe ich euch auch den Regen vorenthalten bis drei Monate vor der Ernte, und ich ließ es regnen auf die eine Stadt, während ich es auf die andere Stadt nicht regnen ließ; ein Feld wurde beregnet, und ein anderes, auf das es nicht regnete, verdorrte; 8 und es wankten zwei, drei Städte zu einer Stadt, um Wasser zu trinken, und bekamen doch nicht genug.

    Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!, spricht der Herr .

    9 Ich schlug euch mit Getreidebrand und mit Vergilben; wenn eure Gärten und eure Weinberge, eure Feigenbäume und eure Ölbäume viel hervorbrachten, fraß es die Heuschrecke ab. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!, spricht der Herr . 10 Ich sandte die Pest unter euch wie einst gegen Ägypten ; ich tötete eure junge Mannschaft mit dem Schwert und führte eure Pferde gefangen weg, und ich ließ den Gestank eurer Heerlager in eure Nase steigen. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt !, spricht der Herr . 11 Ich kehrte etliche unter euch um, wie Gott Sodom und Gomorra umgekehrt hat, und ihr wart wie ein aus dem Brand gerettetes Holzscheit. Dennoch seid ihr nicht zu mir umgekehrt!, spricht der Herr .

    12 Darum will ich so mit dir verfahren , Israel! Weil ich denn so mit dir verfahren will, so mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen , Israel!

    13 Denn siehe, der die Berge bildet und den Wind schafft und den Menschen wissen lässt , was seine Gedanken sind, der das Morgenrot und das Dunkel macht und einherschreitet über die Höhen der Erde – Herr , Gott der Heerscharen ist sein Name.

    Hier führt Jehova auf, was er bereits alles unternommen hat, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber sie wollen nicht.

    Lässt er sie jetzt gewähren, weil „Schläge hart und brutal sind und sie ein Trauma dadurch bekommen könnten“? Nein!

    Warum züchtigt er sie dann? Weil er sie nicht liebt?

    Wir hatten bereits gestern gesagt, dass Jehova nicht nur im Alten Testament so mit seinem Volk ist. Heute fällt mir dazu Hebräer 12:5-11 ein, wo es um Zucht geht:

    Hebräer 12:5-11 HFA

    Trotzdem werdet ihr schon mutlos. Ihr habt wohl vergessen, was Gott euch als seinen Kindern sagt: »Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an, denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so schlägt der Herr jeden, den er als sein Kind annimmt.« Wenn ihr also leiden müsst, dann will Gott euch erziehen. Er behandelt euch als seine Kinder.

    Welcher Sohn wird von seinem Vater nicht streng erzogen und auch einmal bestraft? Viel schlimmer wäre es, wenn Gott anders mit euch umginge. Dann nämlich wärt ihr gar nicht seine rechtmäßigen Kinder.

    Außerdem: Haben wir nicht unsere leiblichen Väter geachtet, die uns auch gestraft haben? Wie viel mehr müssten wir dann die Erziehung unseres göttlichen Vaters annehmen, der uns ja auf das ewige Leben vorbereitet. Unsere leiblichen Väter haben uns eine bestimmte Zeit nach bestem Wissen und Gewissen erzogen.

    Gott aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient. Denn wir sind seine Kinder und sollen ganz zu ihm gehören.

    Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gestraft wird; denn Strafe tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise Ausdauer gelernt hat, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt.

    Hier wird gezeigt, dass es ein Zeichen von Liebe ist, wenn wir unsere Kinder erziehen und ihnen Grenzen setzen. Wie hart diese sein müssen, hängen von dem Kind selbst und seinem Verhalten ab. Wir hatten gestern bereits darüber nachgedacht.

    weitere Gedanken zur Erziehung unserer Kinder und was wir von Jehovas Art und Weise, wie er mit seinem Volk umgeht, darüber lernen können, finden wir hier:

     

    Hier in Kapitel 4 von Amos führt Jehova auf, was er bereits alles unternommen hat: er hat sie gebeten, es zu lassen, hat ihnen Segen und Vorrechte entzogen. Er hat ihnen sogar nicht mehr geholfen, als es für sie brenzlig wurde. Sie wollten ihn und seine Hilfe nicht? Dann drängt er sie auch nicht auf.

    Dennoch hat alles nichts gefruchtet und so muss er zum letzten Mittel greifen.

    Finden wir dies nun hart und ungerecht?

    hier finden wir einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel:

    Kommentar — 3. Juli 2013 @ 07:39

  9. Jule

    Amos 5 – warum wir unsern Kindern eher schaden, wenn wir sie nicht auch hart strafen, wenn es nötig und angebracht ist

    1 Hört dieses Wort, dieses Klagelied , das ich über euch anstimme, ihr vom Haus Israel!

    2 Sie ist gefallen und kann nicht wieder aufstehen, die Jungfrau Israel; hingestreckt liegt sie auf ihrem eigenen Land, niemand richtet sie auf. 3 Denn so spricht Gott , der Herr: Die Stadt, die tausend Mann stellt, wird nur hundert übrig behalten, und die, welche hundert stellt, wird nur zehn übrig behalten für das Haus Israel.

    4 Denn so spricht der Herr zum Haus Israel: Sucht mich, so werdet ihr leben! 5 Und sucht nicht Bethel auf und geht nicht nach Gilgal und zieht nicht hinüber nach Beerscheba ; denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel zum Unheilshaus werden! 6 Sucht den Herrn , so werdet ihr leben! Sonst wird er das Haus Joseph wie ein Feuer überfallen und es verzehren, und niemand wird Bethel löschen.

    7 Ihr verwandelt das Recht in Wermut und stoßt die Gerechtigkeit zu Boden. 8 Er aber ist es, der das Siebengestirn und den Orion geschaffen hat, und der den Todesschatten in den Morgen verwandelt, den Tag aber in finstere Nacht; er ruft den Meereswassern und gießt sie auf den Erdboden – Herr ist sein Name. 9 Er lässt blitzschnell Zerstörung über den Starken kommen; ja, Zerstörung bricht über die Festung herein.

    10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der aufrichtig redet. 11 Darum, weil ihr den Armen niedertretet und Getreideabgaben von ihm erhebt, sollt ihr die Häuser , die ihr aus Quadersteinen gebaut habt, nicht bewohnen und den Wein der lieblichen Weinberge , die ihr gepflanzt habt, nicht trinken. 12 Denn ich weiß, dass eure Übertretungen zahlreich und dass eure Sünden mächtig sind, dass ihr den Gerechten bedrängt, Bestechung annehmt und die Armen im Tor unterdrückt!

    13 Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen ; denn es ist eine böse Zeit. 14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der Herr , der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer sagt! 15 Hasst das Böse und liebt das Gute, und gebt dem Recht seinen Platz im Tor; vielleicht wird der Herr , der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.

    16 Darum, so spricht der Herr , der Gott der Heerscharen, der Herrscher: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Straßen wird man »Wehe, wehe!« rufen. Man wird den Bauern zur Trauer rufen und die, welche Klagelieder singen können, zur Wehklage. 17 Und in allen Weinbergen wird Wehklage erschallen; denn ich will mitten durch euch dahinschreiten!, spricht der Herr .

    18 Wehe denen, die den Tag des Herrn herbeiwünschen ! Was soll euch der Tag des Herrn ? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, 19 wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange! 20 Wird nicht der Tag des Herrn Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?

    21 Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen! 22 Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an. 23 Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören!

    24 Es soll aber das Recht einherfluten wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom!

    25 Habt ihr etwa mir während der 40 Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, ihr vom Haus Israel? 26 Ihr habt die Hütten eures Moloch und den Kaiwan , eure Götzenbilder, getragen, das Sternbild eurer Götter, die ihr euch gemacht habt! 27 Und ich will euch bis über Damaskus hinaus in die Gefangenschaft wegführen !, spricht der Herr – Gott der Heerscharen ist sein Name.

    Haben wir gemerkt, warum er sie verurteilt?

    Sie haben immer wieder anderen geschadet. Er hat sie immer wieder darauf hingewiesen, aber sie wollten nicht hören. Nun folgt die harte Strafe!

    Ist diese Situation nicht ähnlich einem Vater oder einer Mutter, die dazwischengehen, wenn eins der Kinder ein anderes verprügelt? Was sollen sie denn tun? Bitten, das es aufhört? Und wenn nicht?

    Gute Eltern werden ihre Kinder so leiten und führen, dass auch sie eine enge Freundschaft mit dem Schöpfer haben können. Dazu zählt auch, ihnen die Wichtigkeit der biblischen Maßstäbe vor Augen zu führen. Sie sehen nicht nur das Hier und Jetzt, sondern den Weg, den das Kind einmal gehen soll (Sprüche 22:6)

    Warum ist ihnen dies so wichtig?

    Weil sie wissen, dass wir Menschen mit einem Bedürfnis nach dieser Freundschaft mit Jehova erschaffen wurden und dass jeder, der sie nicht hat, sein ganzes Leben auf der Suche bleiben wird, wie ein Getriebener und viele dazu neigen, die Lücke mit Dingen zu füllen, die ihnen schaden und sogar illegal und strafbar sind.

    Warum sollten wir unsere Kinder diesen Umweg nehmen lassen, auf dem sie großen Schaden erleiden?

    weitere Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel finden wir hier:

    Kommentar — 4. Juli 2013 @ 16:52

  10. Jule

    Amos 6 – sie denken, sie könnten den Tag hinausschieben, dabei beschleunigen sie ihn nur

    1 Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berg von Samaria, den Vornehmsten des ersten der Völker, zu denen das Haus Israel kommt! 2 Geht hinüber nach Kalne und seht es euch an, und kommt dann von dort nach Hamat, der großen Stadt; steigt auch hinab nach dem Gat der Philister! Seid ihr besser als diese Königreiche, oder ist ihr Gebiet größer als euer Gebiet?

    3 Ihr meint, ihr könntet den Tag des Unheils hinausschieben, und bringt doch den Thron der Gewalttat immer näher!

    4 Sie liegen auf elfenbeinernen Betten und strecken sich auf ihren Ruhelagern aus und verzehren Fettschafe von der Herde weg und Kälber frisch aus dem Maststall; 5 sie fantasieren auf der Harfe und erfinden Musikinstrumente wie David ; 6 sie trinken Wein aus Schalen und salben sich mit den besten Ölen; aber um den Schaden Josephs kümmern sie sich nicht!

    7 Darum sollen sie nun an der Spitze der Weggeführten in die Gefangenschaft wandern, und das Jauchzen der Schlemmer wird verstummen .

    8 Gott , der Herr, hat bei sich selbst geschworen , und das ist der Ausspruch des Herrn , des Gottes der Heerscharen: Ich verabscheue den Hochmut Jakobs und hasse seine Paläste; darum gebe ich die Stadt preis samt allem, was darin ist. 9 Und es wird geschehen, wenn zehn Männer in einem Haus übrig bleiben, so sollen sie sterben. 10 Und heben dann sein Angehöriger und sein Leichenverbrenner [den Toten ] auf, um die Gebeine aus dem Haus zu schaffen, und fragt er den drinnen im Haus: »Ist noch jemand bei dir?«, so wird er antworten: »Niemand mehr!« Dann wird er sagen: » Still ! Denn der Name des Herrn soll nicht erwähnt werden!« 11 Denn siehe, der Herr wird Befehl geben, dass das große Haus in Trümmer geschlagen wird und das kleine Haus in Stücke

    12 Können Rosse auf Felsen rennen, oder kann man mit Rindern darauf pflügen, dass ihr das Recht in Gift verwandelt habt und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut, 13 und dass ihr euch über Nichtiges freut und sagt: »Haben wir nicht mit eigener Kraft uns Macht verschafft?« 14 Doch siehe, ich erwecke ein Volk gegen euch, ihr vom Haus Israel, spricht der Herr , der Gott der Heerscharen, das euch bedrängen wird vom Zugang nach Hamat bis zum Bach der Arava .

    Sie denken, sie könnten den Tag Gottes hinausschieben – aber in Wirklichkeit sorgen sie dafür, dass er eher kommt. Warum?

    Weil sie mit Ihrer Arroganz und ihrem Egoismus alles kaputt machen. Sie zerstören damit alles, wofür Jehova steht und auch all diejenigen, die es ernst mit IHM und ihrem Verhältnis zu ihm meinen. Dies kann er unmöglich zulassen. Daher wird er eingreifen müssen. Einen ähnlichen Gedanken hat Jesus in Matthäus 24:22 geäußert:

    22 Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

    einen weiteren Gedanken aus dem letzten Jahr finden wir hier:

    Kommentar — 4. Juli 2013 @ 17:15

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