Prediger 4 – 6

Prediger 4

4 Und ich selbst wandte mich, damit ich all die Taten der Bedrückung sehen könnte, die unter der Sonne begangen werden, und siehe, die Tränen der Bedrückten, aber sie hatten keinen Tröster; und auf der Seite ihrer Bedrücker war Macht, so daß sie keinen Tröster hatten. 2 Und ich pries die Toten glücklich, die schon gestorben waren, mehr als die Lebenden, die noch am Leben waren. 3 Und besser daran als sie beide [ist] der, der noch nicht ins Dasein gekommen ist, der die unglückbringende Arbeit nicht gesehen hat, die unter der Sonne getan wird.

4 Und ich habe selbst all die harte Arbeit und all die Tüchtigkeit in der Arbeit gesehen, daß es Wetteifer des einen gegenüber dem anderen bedeutet; auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

5 Der Unvernünftige faltet seine Hände und ißt sein eigenes Fleisch.

6 Besser ist eine Handvoll Ruhe als eine doppelte Handvoll harter Arbeit und Haschen nach Wind.

7 Ich selbst wandte mich, damit ich die Nichtigkeit unter der Sonne sehen könnte: 8 Es existiert einer, aber nicht ein zweiter; auch hat er wirklich keinen Sohn oder Bruder, aber all seiner harten Arbeit ist kein Ende. Auch sind seine Augen selbst mit Reichtum nicht gesättigt: „Und für wen arbeite ich hart und lasse es meiner Seele an guten Dingen fehlen?“ Auch das ist Nichtigkeit, und es ist eine unglückbringende Beschäftigung.

9 Zwei sind besser als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben. 10 Denn wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten. Wie aber wird es denn mit dem einen sein, der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten?

11 Überdies, wenn zwei beisammenliegen, so werden sie gewiß warm werden; wie aber kann sich einer allein warm halten? 12 Und wenn jemand einen allein überwältigen könnte, könnten zwei zusammen gegen ihn standhalten. Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden.

13 Besser ist ein bedürftiges, aber weises Kind als ein alter, aber unvernünftiger König, der nicht genug Wissen erlangt hat, sich noch länger warnen zu lassen. 14 Denn er ist ja aus dem Gefangenenhaus hervorgegangen, um König zu werden, obwohl er in dessen Königtum als ein Minderbemittelter geboren worden war. 15 Ich habe alle Lebenden gesehen, die unter der Sonne umherwandeln, [wie es geht] mit dem Kind, dem zweiten, das an Stelle des anderen aufsteht. 16 Da ist kein Ende all des Volkes, all derer, vor denen er gewesen war; auch werden sich die Späteren seiner nicht freuen, denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

Prediger 5

5 Behüte deine Füße, wann immer du zum Haus des [wahren] Gottes gehst; und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein, als um ein Schlachtopfer zu geben, wie die Unvernünftigen es tun, denn sie sind sich nicht bewußt, daß sie Schlechtes tun.

2 Sei nicht eilig hinsichtlich deines Mundes; und was dein Herz betrifft, es sei nicht hastig, ein Wort vor dem [wahren] Gott vorzubringen. Denn der [wahre] Gott ist in den Himmeln, du aber bist auf der Erde. Darum sollte es sich zeigen, daß deiner Worte wenige sind. 3 Denn gewiß kommt ein Traum zufolge der Menge der Beschäftigung und die Stimme eines Unvernünftigen zufolge der Menge der Worte. 4 Wann immer du Gott ein Gelübde ablegst, zögere nicht, es zu bezahlen, denn da ist kein Gefallen an den Unvernünftigen. Was du gelobst, bezahle. 5 Besser ist es, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. 6 Gestatte deinem Mund nicht, dein Fleisch zum Sündigen zu veranlassen, noch sage vor dem Engel, daß es ein Versehen war. Warum sollte der [wahre] Gott wegen deiner Stimme in Zorn geraten und das Werk deiner Hände zunichte machen müssen? 7 Denn wegen der Menge [der Beschäftigung] gibt es Träume, und es gibt Nichtigkeiten und Worte in Menge. Doch den [wahren] Gott fürchte.

8 Wenn du irgendwelche Bedrückung des Minderbemittelten und den gewaltsamen Entzug des Rechts und der Gerechtigkeit in einem Gerichtsbezirk siehst, so staune nicht über die Angelegenheit, denn jemand, der höher ist als der Hohe, wacht, und da sind die, die hoch über ihnen sind.

9 Auch ist der Gewinn der Erde unter ihnen allen; dem König ist für ein Feld gedient worden.

10 Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften. Auch das ist Nichtigkeit.

11 Wenn der guten Dinge viele werden, werden der sie Essenden gewiß viele. Und welchen Vorteil gibt es für ihren großen Besitzer, es sei denn, [sie] mit seinen Augen anzuschauen?

12 Süß ist der Schlaf des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er ißt; aber der Überfluß, der dem Reichen gehört, läßt ihn nicht schlafen.

13 Da ist ein schlimmes Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der für seinen großen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. 14 Und dieser Reichtum ist zufolge einer unglücklichen Beschäftigung zugrunde gegangen, und er ist Vater eines Sohnes geworden, während gar nichts in seiner Hand ist.

15 Ebenso wie jemand aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder dahingehen, so wie er gekommen ist; und für seine harte Arbeit kann jemand überhaupt nichts davontragen, was er mit seiner Hand mitnehmen könnte.

16 Und auch das ist ein schlimmes Unglück: Genau wie jemand gekommen ist, so wird er dahingehen; und welchen Gewinn gibt es für den, der fortwährend für den Wind hart arbeitet? 17 Auch ißt er alle seine Tage in der Finsternis selbst, mit sehr viel Verdruß, mit Krankheit seinerseits und [Ursache zu] heftigem Zorn.

18 Siehe! Das Beste, was ich selbst gesehen habe, das schön ist, ist, daß einer essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit, womit er hart arbeitet unter der Sonne während der Zahl der Tage seines Lebens, die der [wahre] Gott ihm gegeben hat, denn das ist sein Teil. 19 Auch jeden Menschen, dem der [wahre] Gott Reichtum und materielle Besitztümer gegeben hat, den hat er ja ermächtigt, davon zu essen und seinen Teil wegzutragen und sich in seiner harten Arbeit zu freuen. Das ist die Gabe Gottes. 20 Denn nicht oft wird er der Tage seines Lebens gedenken, weil der [wahre] Gott [ihn] mit dem beschäftigt, was sein Herz erfreut.

Prediger 6

6 Da ist ein Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe, und es ist häufig unter den Menschen: 2 ein Mann, dem der [wahre] Gott Reichtum und materielle Besitztümer und Herrlichkeit gibt und dem für seine Seele nichts von dem fehlt, nach dem er Verlangen bekundet, und doch setzt der [wahre] Gott ihn nicht in den Stand, davon zu essen, obwohl ein bloßer Ausländer es essen mag. Das ist Nichtigkeit, und es ist eine schlimme Krankheit. 3 Wenn ein Mann hundertmal Vater würde und er viele Jahre lebte, so daß die Tage seiner Jahre zahlreich wären, aber seine eigene Seele sich nicht gesättigt hat mit guten Dingen und ihm auch das Grab nicht [zuteil] geworden ist, so muß ich sagen, daß ein vorzeitig Geborener besser daran ist als er. 4 Denn umsonst ist dieser gekommen, und in Finsternis geht er dahin, und mit Finsternis wird sein eigener Name bedeckt sein. 5 Auch die Sonne hat er weder gesehen noch gekannt. Dieser hat mehr Ruhe als der vorherige. 6 Selbst angenommen, daß er tausend Jahre zweimal durchlebt hat und er dennoch nicht gesehen hat, was gut ist – geht nicht jeder an e i n e n Ort?

7 All die harte Arbeit der Menschen ist für ihren Mund, aber selbst ihre eigene Seele wird nicht gefüllt. 8 Denn welchen Vorteil hat der Weise vor dem Unvernünftigen? Was hat der Niedergedrückte davon, zu wissen, wie er vor den Lebenden zu wandeln hat? 9 Besser ist das Sehen mit den Augen als das Umherwandern der Seele. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

10 Was immer geworden ist, sein Name ist bereits ausgesprochen worden, und es ist bekanntgeworden, was der Mensch ist; und er kann nicht seine Rechtssache mit einem führen, der stärker ist als er.

11 Da es viele Dinge gibt, die viel Nichtigkeit verursachen, welchen Vorteil hat ein Mensch? 12 Denn wer weiß, was für Gutes ein Mensch im Leben während der Zahl der Tage seines nichtigen Lebens hat, wenn er sie wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird?

Jule | 06.11.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Fragen, die ich mir gestellt habe, Prediger, Text in der Bibel, , , , |

10 Comments »

  1. Jule

    Prediger 4 – 6

    Prediger 4:1

    Und ich selbst wandte mich, damit ich all die Taten der Bedrückung sehen könnte, die unter der Sonne begangen werden, und siehe, die Tränen der Bedrückten, aber sie hatten keinen Tröster; und auf der Seite ihrer Bedrücker war Macht, so daß sie keinen Tröster hatten.

    Gut zusammengefasst, was wir tagtäglich sehen, was wir in der Zeitung lesen können und was wir in den Nachrichten sehen.

    Ah ja, hier kommt was, was ich schon seit 1985 kenne. Es war das Gespräch mit dem Pastor vor der Eheschließung und wir sollten uns einen „Trauspruch „ aussuchen, der uns in der Ehe leiten würde. Dieser hier gefiel mir am besten und so haben wir ihn auch genommen:

    Prediger 4:9-12

    Zwei sind besser als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben. 10 Denn wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten. Wie aber wird es denn mit dem einen sein, der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten?

    11 Überdies, wenn zwei beisammenliegen, so werden sie gewiß warm werden; wie aber kann sich einer allein warm halten? 12 Und wenn jemand einen allein überwältigen könnte, könnten zwei zusammen gegen ihn standhalten. Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden.

    ich finde diesen Spruch immer noch sehr schön.

    Leider hat diese Ehe nicht lange gehalten. Das lag sicherlich auch viel daran, dass ich es damals nach Menschlichen Gedanken versucht habe und mich in einer psychiatrischen Klinik habe überreden lassen, diese Beziehung zu beenden, da mein Mann „schuld sei, dass es mir so schlecht ginge“. Leider.

    Das war ziemlich dumm. Wenn ich damals schon jemanden gehabt hätte, der mir gezeigt hätte, was die Bibel zu dem Ganzen sagt, hätten wir unsere Ehe sicherlich retten können und unsere Tochter wäre in einer richtigen und stabilen Familie aufgewachsen.

    Heute schäme ich mich, dass ich so schnell aufgegeben habe und damit nicht nur meinem damaligen Mann viel Kummer und Schmerz bereitet habe. Wie ich schon an anderer Stelle sagte, leiden immer die Kinder darunter – leider.

    Wer sich gern näher darüber informieren möchte, welche guten Ratschläge die Bibel bei Eheproblemen bietet, wie sie uns helfen kann, eine gute und innige Ehe zu führen und wie wir auch unsere Familie zu einem Ort der Harmonie und des Friedens machen können, einen Ort, wo wir neue Energie tanken und uns sicher und geborgen fühlen können – der sollte das nächste Mal, wenn Zeugen Jehovas an seiner Tür klingeln, sie hereinbitten und sie zu diesem Thema befragen.

    In den letzten Jahren haben wir so viel Literatur zu dem Thema gehabt, die wirklich wunderschön und hilfreich ist. Um nur mal einige zu nennen:

    „Das Geheimnis des Familienglücks“, ein Buch herausgegeben von Zeugen Jehovas, die Rubrik im Wachtturm „Schlüssel zum Familienglück“, die sich jede Ausgabe mit einem anderen Thema befasst. Im neuesten ist es z.B. „Mit Geld umgehen“ und zeigt uns anhand der Bibel, wie wir Streitigkeiten um das liebe Geld beenden können. In dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, das wir im letzten Jahr auf dem Kongress bekommen haben, gibt es ein sehr schönes Kapitel dazu: „Deine Ehe in Ehren halten – Wie kann ich an meiner Ehe arbeiten?“.

    All diese Publiationen kann man auf Wunsch kostenfrei von jedem Zeugen Jehovas bekommen. Man kann sie allein lesen oder gemeinsam mit Zeugen Jehovas besprechen, man kann sie sich aber auch direkt auf der Seite der Zeugen Jehovas herunterladen und sich als mp3 anhören.

    Damals wusste ich leider nicht, dass die Bibel soviel praktischen Rat um Thema Ehe enthält. Ich hatte nur diesen Trauspruch.

    Heute bin ich wieder verheiratet und mein Mann und ich lesen nicht nur regelmässig in der Bibel und reden über das Gelesene – sondern wir sind ständig bemüht, den Rat in unserem täglichen Leben auch anzuwenden.

    Sicherlich gibt es auch bei uns hin und wieder Probleme, denn wir sind ja auch nur ganz normale Menschen „aus Fleisch und Blut“. Aber wir haben eine gute Hilfe. Wir haben nicht nur den Rat der Bibel, sondern wir beide möchten unserem Schöpfer gefallen. Daher sind wir stets bemüht, den Rat der Bibel anzuwenden, ganz besonders wenn es Probleme gibtauch dann, wenn uns das, was wir gemäß der Bibel tun sollten, nicht besonders gefällt in dem Moment

    Tja, zurück zu dem Text in Prediger 4:9-12. Ist er nicht wunderschön?

    Besonders der letzte Vers ist sehr schön:

    Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden.

    Hier wird gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir als Eheleute zusammenhalten. Ärger, Streitigkeiten und Stress haben wir eh schon genug. Schlimm wäre es, wenn dies nicht draussen vor unserer Wohnungstür bliebe.

    Aber wenn Eheleute fest zusammenhalten, besonders wenn es Probleme gibt – dies kann man mit Nichts aufwiegen. Wenn wir fest zusammenhalten, dann kann uns Nichts umwerfen, wie schlimm es auch sein mag.

    Die „dreifache Schnur“, die „nicht so schnell entzwei gerissen werden“ kann, die sind wir (beide Ehepartner) und Jehova Gott.

    Mal ganz ehrlich: wer kann wirlich ernthaft streiten oder sich hässliche Schimpfworte an den Kopf werfen, wenn er ich vorstellt, dass Jehova mit im Zimmer ist? 😉

    Kommentar — 9. Juli 2009 @ 11:26

  2. Jule

    Prediger 5:1

    Behüte deine Füße, wann immer du zum Haus des [wahren] Gottes gehst; und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein, als um ein Schlachtopfer zu geben, wie die Unvernünftigen es tun, denn sie sind sich nicht bewußt, daß sie Schlechtes tun.

    Warum werden die, die Schlachtopfer bringen, hier „Unvernünftige“ genannt?
    Was ist daran schlecht?

    Hier einige Querverweise zum besseren Verständnis:

    1. Samuel 13:12

    da sagte ich mir: ‚Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabkommen, und ich habe das Angesicht Jehovas nicht besänftigt.‘ So bezwang ich mich und ging daran, das Brandschlachtopfer zu opfern.“

    Ähm, ja?

    Um es besser zu verstehen, müssen wir den Kontext auch noch lesen. Es geht hier um König Saul, der eigentlich warten sollte, bis Samuel kommt und das Opfer bringt. Opfer durfte damals nicht jeder bringen. Es war Samuels Aufgabe und Saul hatte anmassend gehandelt. Darum wurde er von Jehova verworfen

    Wahrscheinlich spielte es auch eine sehr grosse Rolle warum er nicht so lange warten wollte. Er hatte Angst, dass sich das Volk zerstreute und vielleicht dachte er auch, das Opfer wäre so eine Art Talismann. „Wir können nur gewinnen, wenn Jehova nun ganz fix ein Opfer bekommt“ oder so.

    Warum gehen wir in den Tempel um zu Opfern? Heute bedeutet dies, in den Zusamenkünften anwesend zu sein und unseren Predigtdienst. Wenn wir es nicht aus Liebe zu Jehova tun, sondern aus faschen Beweggründen

    Noch ein Querverweis:

    1. Samuel 15:22

    Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern;

    Wenn wir die Gebote Jehovas bewusst übertreten und dann meinen, dies mit einem vermehrten Opfer ausgleichen zu können – dann ist dies bei Jehova sicherlich wertlos. Nicht vermehrte Opfer bewirken Vergebung und gutes Ansehen bei Jehova! Wenn wir gesündigt haben, müssen wir unsere Sünden bereuen, bekennen und von dem verkehrten Weg umkehren.

    Wir können nicht anhaltend sündigen und unsere Sünde verheimlichen und dann denken „wenn ich Jehova nun vermehrt diene, ein paar Stunden mehr in den Predigtdienst gehe, dann ist wieder alles ok“.
    Nein, dieses Denken wäre wirklich verkehrt und auch sehr gefährlich.

    Denn zum Einen machen wir uns dann etwas vor und zum Anderen nehmen wir uns mit diesem Denken die Möglichkeit, zu bereuen und umzukehren und so wieder zurück in Gottes Liebe zu gelangen.

    Noch ein Querverweis dazu:

    Sprüche 21:27

    Das Schlachtopfer der Bösen ist etwas Verabscheuungswürdiges, wieviel mehr, wenn einer es zusammen mit Zügellosigkeit [dar]bringt.

    Deutliche Worte…

    und

    Jesaja 1:13

    Hört auf, noch weitere wertlose Getreideopfer hereinzubringen. Räucherwerk – es ist mir etwas Verabscheuungswürdiges. Neumond und Sabbat, das Einberufen einer Zusammenkunft – ich kann die [Benutzung] unheimlicher Macht zugleich mit der feierlichen Versammlung nicht ertragen.

    und

    Hosea 6:6

    Denn an liebender Güte habe ich Gefallen gefunden und nicht am Schlachtopfer; und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Ganzbrandopfern.

    Dies sind alles deutliche Worte.

    Also, wie muss ich nun den Text in Prediger 5:1 verstehen?

    Zur Erinnerung:

    Behüte deine Füße, wann immer du zum Haus des [wahren] Gottes gehst; und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein, als um ein Schlachtopfer zu geben, wie die Unvernünftigen es tun, denn sie sind sich nicht bewußt, daß sie Schlechtes tun.

    Nicht, dass sie um Hause Gottes gehen, um Schlachtopfer zu bringen, macht sie zu Unvernünftigen, sondern dass sie es aus falschen Beweggründen tun.

    Ich versuche hier mal eine andere Art der Übersetzung:

    „Achte auf dein Herz und deine Beweggründe, wenn du ins Haus Gottes (die Versammlung) gehst.
    Denke daran, dass du anwesend bist, um zu hören, was Jehova dir sagt und um danach auch zu handeln. Es zu beachten bei allem, was du tust.
    Du solltest nicht hingehen, um eine Show abzuziehen und den Anschein zu geben, du würdest Jehova anbeten, obwohl du ein Doppelleben führst.
    Auch glaube bitte nicht, dass du dich damit von deiner Schuld und Sünde loskaufen könntest. Denn dann ist es vergeblich und Jehova wird es nicht annehmen.
    Er kann dir ins Herz sehen und beurteilt dich gemäß dem, was er dort sieht.
    Wenn du dich also selbst täuscht, dann gleichst du einem Unvernünftigen und denkst bald, du machst alles in Ordnung und weisst nicht mehr, dass du schlecht handest und damit Jehova schmerzt“.

    So oder ähnlich könnte man diesen Vers auch in anderen Worten, aber dem Sinn gemäß übersetzen.

    Vielleicht besitzt der eine oder andere ja mehrere Bibelübersetzungen. Dann könnte er da nachsehen, wie es dort übersetzt wird.

    Interessant. Ich sehe mir hier grad die Querverweise zu dem Teil an, wo steht „denn sie sind sich nicht bewusst, dass sie Schlechtes tun“ und was soll ich sagen? Den ersten dazu haben wir erst gestern gelesen:

    Sprüche 30:20

    So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: „Ich habe kein Unrecht begangen.“

    und den zweiten hatte ich bereits gestern dazu als Querverweis angeführt:

    Jeremia 6:15

    Schämten sie sich, weil sie sogar etwas Verabscheuungswürdiges getan hatten? Fürs erste schämen sie sich ganz bestimmt nicht; und zum andern haben sie nicht einmal kennengelernt, was es heißt, sich gedemütigt zu fühlen. Darum werden sie unter den Fallenden fallen; zu der Zeit, da ich Abrechnung mit ihnen halten muß, werden sie straucheln“, hat Jehova gesprochen.

    wie wir unschwer erkennen können, entspricht meine – doch recht freie – Überetzung dem, was uns Jehova damit sagen wollte.

    Kommentar — 9. Juli 2009 @ 11:43

  3. Thomas

    Prediger 4

    Dann wieder sah ich, wie viele Menschen auf dieser Welt ausgebeutet werden. Die Unterdrückten weinen, und niemand setzt sich für sie ein. Keiner hilft ihnen, denn ihre Unterdrücker sind zu mächtig und schrecken auch vor Gewalt nicht zurück.
    Nun weiß ich, warum die Menschen so hart arbeiten und so viel Erfolg haben: Sie tun es nur, um die anderen in den Schatten zu stellen! Auch das ist so sinnlos, als wollten sie den Wind einfangen.
    Zwar sagt man: „Der dumme Faulpelz legt die Hände in den Schoß und verhungert“, ich aber meine: Besser nur eine Hand voll besitzen und Ruhe genießen als viel Besitz haben und alle Hände voll zu tun. Denn im Grunde lohnt sich das ja nicht.

    So viel Ungerechtigkeit schon damals??
    Was die Sinnlosigkeit betrifft, nach Reichtum zu streben, denke ich an einen Vortrag, der zur Einweihung von der Hochstraße gehalten wurde: ohne gottesfürchtige Menschen ist eine Stadt in Gottes Augen leer. Und leider sind wir heute sehr sehr weit von der Natur entfernt und haben es deswegen um vieles schwerer, Gott zu finden und ihm nahe zu sein.

    Besinne dich, bevor du zum Tempel Gottes gehst! Geh nur hin, wenn du wirklich auf Gott hören willst. Das ist viel wertvoller als die Opfer der Unverständigen. Denn sie wissen nicht, worauf es ankommt; sie merken nicht, wenn sie Böses tun.

    Oh wie gut, wäre es doch, wenn diejenigen die nur Stören wollen und andere Fertig machen wollen, sich an diesen Vers halten würden: Geht nicht zu Gottes Tempel! Geht nur, wenn ihr wirklich auf Gott hören wollt und seine Worte wirklich anwenden wollt! Wie schön ruhig und friedlich wäre es dann unter Gottes Volk. Aber scheinbar hat der Widersacher vollen Erfolg indem er seine Anbeter unter Gottes Volk gemischt hat um die wahren Anbeter aus Gottes Tempel zu vergraulen oder sogar fortjagen zu lassen! Schade.

    Quelle Wachtturm vom 15. 6.1977

    Was wollte der Weise damit sagen?

    SEI BEI DER ARBEIT AUSGEGLICHEN

    Jemand, der gern hart arbeitet und dabei geschickt vorgeht, ist bestimmt zu loben. Doch harte Arbeit und Tüchtigkeit führen nicht unbedingt zur Zufriedenheit. Der weise König Salomo schrieb: „Ich habe selbst all die harte Arbeit und all die Tüchtigkeit in der Arbeit gesehen, daß es Wetteifer des einen gegenüber dem anderen bedeutet; auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind“ (Pred. 4:4).

    Jemand mag nicht nur deswegen hart und geschickt arbeiten, um etwas Wertvolles zu leisten, sondern auch um andere in bezug auf Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit auszustechen. Wenn Personen, die nebeneinander arbeiten, sich von dem Wunsch beherrschen lassen, besser sein zu wollen als ihre Kollegen, weicht die freundschaftliche Zusammenarbeit der Rivalität und dem Wetteifer. Es kann zu Neid und Feindschaft kommen. Man mag andere falsch beurteilen, indem man ihre Grenzen übersieht. Arbeit, die man leistet, um andere in den Schatten zu stellen, ist daher ein „Haschen nach Wind“, nach Nichtigkeit. Das Endergebnis ist sehr unerfreulich. Der Weise vermeidet dies.

    Das andere Extrem, das man vermeiden sollte, ist Faulheit. Salomo sagte: „Der Unvernünftige faltet seine Hände und ißt sein eigenes Fleisch“ (Pred. 4:5). Statt mit seinen Händen produktive Arbeit zu leisten, faltet der Faule sie, indem er sowenig wie möglich tut. Er ist insofern unvernünftig, als er durch seine Untätigkeit verarmt. Da er zufolge seiner Lässigkeit der richtigen Nahrung und anderer notwendiger Dinge entbehrt, gefährdet er seine Gesundheit und mag daher vorzeitig sterben. Da er sich auf diese Weise schädigt, ißt er gewissermaßen sein eigenes Fleisch.

    Man sollte sich also weder aus Konkurrenzgeist abmühen, noch darf man faul sein. Was bedeutet es aber dann, in bezug auf Arbeit ausgeglichen zu sein? Salomo erklärte: „Besser ist eine Handvoll Ruhe als eine doppelte Handvoll harter Arbeit und Haschen nach Wind“ (Pred. 4:6).

    Man handelt weise, wenn man sich nicht derart abmüht, daß man keine Zeit mehr hat, die Früchte seiner Arbeit zu genießen. Das bedeutet, mit dem zufrieden zu sein, was man hat. Wer nicht zufrieden ist, findet einfach keine Ruhe. Er ist ständig nur um seinen materiellen Besitz besorgt und darum, wie er noch mehr bekommen könnte. Wer mit wenigem zufrieden ist, ist viel besser daran. Er scheut sich nicht, von seinen Mitteln Gebrauch zu machen, um Speisen und Getränke zu genießen und sich vernünftig zu erholen. Er ist auch auf andere bedacht und leistet wirklich Bedürftigen gern Hilfe. Das ist im Einklang mit dem biblischen Rat: „Er arbeite . . . hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben“ (Eph. 4:28). Gehörst du zu denen, die aufgrund dieser ausgeglichenen Ansicht in bezug auf Arbeit „eine Handvoll Ruhe“ genießen?

    DES MENSCHEN GRAUSAMKEIT GEGENÜBER DEM MENSCHEN

    Die Menschheitsfamilie ist seit langem Zeuge von schrecklicher Bedrückung und Ungerechtigkeit. König Salomo schrieb, gestützt auf seine Beobachtungen, die er vor nahezu 3 000 Jahren machte: „Ich selbst wandte mich, damit ich all die Taten der Bedrückung sehen könnte, die unter der Sonne begangen werden, und siehe! die Tränen der Bedrückten, aber sie hatten keinen Tröster; und auf der Seite ihrer Bedrücker war Macht, so daß sie keinen Tröster hatten. Und ich pries die Toten, die schon gestorben waren, mehr als die Lebenden, die noch am Leben waren. Und besser daran als sie beide ist der, der noch nicht ins Dasein gekommen ist, der die unglückbringende Arbeit nicht gesehen hat, die unter der Sonne getan wird“ (Pred. 4:1-3).

    Anscheinend hatte Salomo des Menschen Grausamkeit gegenüber dem Menschen zunächst nur beiläufig beachtet. Als er sich jedoch „wandte“, das heißt die Sache nochmals überdachte, war er entsetzt darüber, wie groß die Bedrückung in Wirklichkeit war. Weil die Bedrücker Macht und Gewalt hatten, mußten die Bedrückten ihre beklagenswerte Lage ertragen, ohne von jemandem bemitleidet oder getröstet zu werden. Die Situation war so erschütternd, daß Salomo zu dem Schluß kam, die Toten seien besser daran, da sie nicht mehr unter den schmerzlichen Auswirkungen der Ungerechtigkeit zu leiden hätten. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist der Ungeborene noch besser daran, da er dieses schreckliche Elend überhaupt nicht sehen oder miterleben muß.

    Wie sehr dies doch des Menschen Unfähigkeit verdeutlicht, der Ungerechtigkeit und Tyrannei ein Ende zu machen! Selbst König Salomo konnte mit all seiner Weisheit und Autorität an dem Elend, das auf die Unvollkommenheit des Menschen zurückzuführen war, nichts ändern. Daran kann nur Jehova Gott durch Jesus Christus etwas ändern. Es ist wirklich eine gute Botschaft, daß er verheißen hat, die Befreiung aus dieser Betrübnis zu der für alle Betroffenen passendsten Zeit herbeizuführen (Offb. 21:3, 4).

    DER WERT EINES FREUNDES

    Das Leben eines einsamen Menschen, der hart arbeitet, um Reichtümer aufzuhäufen, ist bestimmt leer. Der weise König Salomo schrieb: „Es existiert einer, aber nicht ein zweiter [das heißt ein einsamer Mensch, der keinen Freund oder Gefährten hat]; auch hat er wirklich keinen Sohn oder Bruder, aber all seiner harten Arbeit ist kein Ende. Auch sind seine Augen selbst mit Reichtum nicht gesättigt: ,Und für wen arbeite ich hart und lasse es meiner Seele an guten Dingen fehlen?‘ Auch das ist Nichtigkeit, und es ist eine unglückbringende Beschäftigung“ (Pred. 4:8). Wie sinnlos ist doch das Leben eines Geizhalses, der keinen Freund, Sohn oder Bruder hat und nicht einmal Nutzen aus seiner harten Arbeit zieht! Er häuft ständig nur Reichtum auf und möchte kein Geld für Dinge ausgeben, durch die sein Leben angenehmer und erfreulicher werden könnte. Aber bei seinem Tod ist er gezwungen, alles zurückzulassen. Wie sinnlos!

    Viel besser daran ist jemand, der mit einem guten Freund zusammenarbeitet. Der Weise fährt mit den Worten fort: „Zwei sind besser als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben“ (Pred. 4:9). Ihre Zusammenarbeit bringt Vorteile: „eine gute Belohnung“ in Form von Beistand, Trost und Schutz. König Salomo sagt: „Wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten [weil wahrscheinlich nicht beide gleichzeitig fallen werden]. Wie aber wird es denn mit dem einen sein, der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten? Überdies, wenn zwei beisammenliegen [wie zum Beispiel, wenn sie auf einer Reise in der Kälte übernachten müssen], so werden sie gewiß warm werden; wie aber kann sich einer allein warm halten? Und wenn jemand einen allein überwältigen könnte [der auf einer gefährlichen Straße unterwegs ist], könnten zwei zusammen gegen ihn standhalten. Und eine dreifache Schnur [die stärker ist als eine, die nur aus einem oder zwei Strängen besteht] kann nicht so schnell entzweigerissen werden“ (Pred. 4:10-12).

    Lebst du im Einklang mit dem Geist dieser Worte? Es ist sicherlich von großem Wert, wenn man zuverlässige Freunde hat.

    SELBST DIE HERVORRAGENDSTE STELLUNG IST NICHTIGKEIT

    Popularität bei Menschen ist oft schnell verflogen. Der Berühmte ist schnell vergessen, sobald jemand anders das Herz der Menschen erobert hat. Selbst Personen, die die hervorragendste Stellung einnehmen, bilden dabei keine Ausnahme.

    Der weise König Salomo beschrieb mit realistischen Worten, was Herrschern widerfahren kann: „Besser ist ein bedürftiges, aber weises Kind als ein alter, aber unvernünftiger König, der nicht genug Wissen erlangt hat, sich noch länger warnen zu lassen. Denn er [offensichtlich das Kind] ist ja aus dem Gefangenenhaus hervorgegangen, um König zu werden, obwohl er in dessen Königtum als ein Minderbemittelter geboren worden war“ (Pred. 4:13, 14).

    Ein Mann mag denken, daß ihm aufgrund dessen, daß er als König die hervorragendste Stellung einnimmt, und aufgrund seines Alters und seiner Erfahrung die Achtung und Unterstützung der Öffentlichkeit sicher ist. Aber trotz seiner Stellung und seines Alters wird einem König keine von Herzen kommende Ehre gezollt, wenn er unvernünftig handelt und sich weigert, den gesunden Rat anderer anzunehmen. Stellung und Alter an sich garantieren nicht, daß man geachtet wird. Deswegen ist ein bedürftiges, aber weises Kind besser daran als ein König, der einmal mit Weisheit herrschte, aber im Alter seine eigenen Wege geht und guten Rat nicht beachtet. Es könnte sein, daß der alte König sein ganzes Reich in hoffnungslose Schuld stürzt, sich gegenüber seinen Untertanen entfremdet und sogar abgesetzt wird und in Unehren stirbt. Ein jugendlicher König, der ständig weise handelt, mag dagegen die Achtung erwerben, die dem alten, aber törichten König nicht gezollt wird.

    Wie Salomo sagt, könnte ein solch weiser Jugendlicher sogar aus dem Gefangenenhaus erhöht werden und Königswürde empfangen. Das erlebte Joseph. Der Pharao von Ägypten war so sehr von ihm beeindruckt, daß er sagte: „Keiner [ist] so verständig und weise wie du. Du wirst persönlich über mein Haus gesetzt sein, und mein ganzes Volk wird dir unbedingt gehorchen. Nur um den Thron werde ich größer sein als du“ (1. Mose 41:39, 40). So wurde Joseph zum zweiten Herrscher Ägyptens erhöht.

    Als nächstes lenkt Salomo die Aufmerksamkeit auf das launenhafte Verhalten des Volkes und schreibt: „Ich habe alle Lebenden gesehen, die unter der Sonne umherwandeln, wie es geht mit dem Kinde, dem zweiten, das an Stelle des anderen aufsteht. Da ist kein Ende all des Volkes, all derer, vor denen er gewesen war; auch werden sich die Späteren seiner nicht freuen, denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind“ (Pred. 4:15, 16).

    Was meint Salomo mit dem Ausdruck „das Kind, das zweite“? Offensichtlich bezog er sich damit auf den Nachfolger des Königs. „Alle Lebenden“ sind all diejenigen, die darüber begeistert sind, einen neuen Herrscher zu haben. „Da ist kein Ende all des Volkes“, vor dem er als König steht. Das heißt, daß sie alle hinter ihm stehen und seine Herrschaft unterstützen. Aber seine Popularität hält nicht für immer an. Bald kommt die Zeit, da derjenige, dem die Leute zujubelten, nicht mehr ihrem Geschmack entspricht. Ernüchtert hören sie nun auf, sich über ihn zu freuen.

    Ebenso wird heute eine Gruppe Politiker durch eine andere ersetzt. Anfänglich mag Begeisterung über einen bestimmten Gouverneur, Premierminister oder Präsidenten herrschen. Doch es dauert nicht lange, bis die Leute mit ihm und seiner Politik unzufrieden sind. Sehr schnell sehen sie sich nach einem anderen um, der die Zügel der Regierung in die Hand nehmen soll.

    Ja, selbst die hervorragendste Stellung erweist sich somit nur als ein Tand, eine „Nichtigkeit“. Dies unterstreicht nur allzu deutlich, daß das, was am meisten befriedigt, nicht eine Stellung in der Welt ist, sondern ein gutes Verhältnis zu Jehova, dem ewigen Gott.

    Prediger 5

    Wenn du vor Gott ein Gelübde abgelegt hast, dann zögere nicht, es zu erfüllen! Menschen, die leichtfertige Versprechungen machen, gefallen Gott nicht – darum tu, was du ihm geschworen hast!
    Besser du versprichst gar nichts, als dass du ein Versprechen nicht hältst! Leg kein unbedachtes Gelübde ab, sonst lädst du Schuld auf dich! Hast du es doch getan, dann behaupte nicht vor dem Priester: „Ich habe es gar nicht so gemeint!“! Oder willst du, dass Gott zornig wird und die Früchte deiner Arbeit vernichtet?

    Versprechen nicht einhalten? Wer ist wohl das Wichtigste nach Jehova? Ja klar, mein Ehepartner! Und wie hoch sind die Scheidungsziffern und Trennungszahlen in sogenannten christlichen Völkern? Nur wahre Anbeter Jehovas werden ihr Versprechen auf keinen Fall brechen.

    Quelle Wachtturm vom 15.Juli 1977

    DA DER Höchste der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, verdient er unsere Anerkennung und Ehrfurcht. König Salomo legte darauf Nachdruck, als er schrieb: „Behüte deine Füße, wann immer du zum Hause des wahren Gottes gehst; und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein, als um ein Schlachtopfer zu geben, wie die Unvernünftigen es tun, denn sie sind sich nicht bewußt, daß sie Schlechtes tun. Sei nicht eilig hinsichtlich deines Mundes; und was dein Herz betrifft, es sei nicht hastig, ein Wort vor dem wahren Gott vorzubringen. Denn der wahre Gott ist in den Himmeln, du aber bist auf der Erde. Darum sollte es sich zeigen, daß deiner Worte wenige sind“ (Pred. 5:1, 2).

    Wenn man sich an eine Anbetungsstätte begibt, sollte man zu Recht daran denken, wohin man geht, und auf seine Schritte achten. Das „Haus des wahren Gottes“ ist bestimmt kein Ort für sittlich unreine Personen oder für solche, die heilige Dinge nicht achten (Ps. 15:1-5). Es ist ein Ort zum „Hören“, das heißt, auf Gottes Gebote zu achten oder sie zu befolgen.

    Man sollte nicht wie ein Unvernünftiger handeln, der sein Denkvermögen nicht gebraucht und einen Weg einschlägt, der Gottes Geboten widerspricht. Der Unvernünftige mag aus religiösem Pflichtbewußtsein ein Opfer darbringen oder sich den Anschein der Frömmigkeit geben. Doch er übersieht, daß sein Opfer in den Augen Gottes dadurch wertlos, ja verabscheuungswürdig wird. Das wird in Sprüche 21:27 mit den Worten deutlich gemacht: „Das Schlachtopfer des Bösen ist etwas Verabscheuungswürdiges, wieviel mehr, wenn einer es zusammen mit Zügellosigkeit [„Schändlichkeit im Herzen“, New English Bible] darbringt.“

    Angesichts der Größe Gottes – er wohnt in den höchsten Himmeln – sollte sich jemand auch das, was er in seinen Gebeten sagt, gut überlegen. Er sollte nicht zulassen, daß sein Herz, das Organ, durch das er motiviert wird, ihn dazu anregt, impulsive, unüberlegte Worte zu äußern. Wenn er betet, sollte er sich Gott in dem vollen Bewußtsein seiner Majestät und Würde nahen und nicht gedankenlos plappern. Es ist besser, wenige, aber von Herzen kommende, ehrfürchtige Worte zu äußern.

    Salomo bekräftigt diesen Gedanken durch eine sprichwörtliche Redeweise, indem er weiter sagt: „Denn gewißlich kommt ein Traum zufolge der Menge der Beschäftigung und die Stimme eines Unvernünftigen zufolge der Menge der Worte“ (Pred. 5:3). Wenn sich jemand unnötigerweise mit materialistischen Gedanken beschäftigt, sich ehrgeizige Ziele setzt und den Schöpfer außer acht läßt, kommt es zu selbstsüchtigen Träumen. Eine solche „Menge der Beschäftigung“ kann zu nichtigen Träumereien führen und den Sinn des Betreffenden auch nachts beschäftigt halten, ihn in eine Traumwelt versetzen und ihm den gesunden Schlaf rauben. Wie übertriebene materialistische Interessen sinnlose Träume mit sich bringen, so schafft auch unaufhörliches Schwatzen Probleme. Schon nach kurzer Zeit verrät die Stimme des Schwatzers, daß sie einem Toren gehört. Er äußert fast zwangsläufig sehr törichte, unschickliche Worte. Deshalb sollte man sich vor gedankenlosem Reden hüten, und zwar, wie bereits gezeigt, besonders im Gebet.

    Bestimmt sollte man sich davor hüten, in Gelübden gedankenlose Worte zu äußern. Salomo sagte: „Wann immer du Gott ein Gelübde gelobst, zögere nicht, es zu bezahlen, denn da ist kein Gefallen an den Unvernünftigen. Was du gelobst, bezahle. Besser ist es, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, dein Fleisch zum Sündigen zu veranlassen, noch sage vor dem Engel, daß es ein Versehen war. Warum sollte der wahre Gott wegen deiner Stimme in Zorn geraten und das Werk deiner Hände zunichte machen müssen?“ (Pred. 5:4-6).

    Niemand ist irgendwie verpflichtet, Gott etwas zu geloben; ein Gelübde erfolgt freiwillig. Deshalb sollte man es sich sehr gut überlegen, um nicht übereilt zu reden, wenn man Gott etwas feierlich verspricht. Wer zögert, sein Gelübde zu erfüllen, würde wie ein Unvernünftiger handeln, das heißt wie jemand, der einen sittlichen Mangel aufweist und auf dessen Worte man sich nicht verlassen kann. Unbedachtes Reden des Mundes kann den Fleischesleib verpflichten, etwas zu tun, was sehr schwierig sein mag und dazu führt, daß das Gelübde nicht erfüllt wird, wodurch das Fleisch zum Sündigen veranlaßt wird. Wenn man, bevor man etwas gelobt, sorgfältig überlegt, wird man nicht voreilig reden. Man wird dann nicht den Wunsch haben, von einem Gelübde entbunden zu werden, mit dem Hinweis, man habe einen Fehler gemacht.

    Ein Gelübde nicht zu erfüllen kann schwerwiegende Folgen haben. Jehova Gott könnte „in Zorn geraten“ und einem zumindest teilweise seine Gunst und seinen Segen entziehen. Als Folge davon mag das, was der Betreffende aufgebaut hat, „niedergerissen“ werden. Der Psalmist faßt den Gedanken treffend in den Worten zusammen: „Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut, so ist es umsonst, daß seine Bauleute hart daran gearbeitet haben. Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat“ (Ps. 127:1).

    Salomo zeigt, wie man sich vor einem übereilten Gelübde hüten kann, indem er sagt: „Fürchte den wahren Gott.“ Das bedeutet, Ehrfurcht vor dem Schöpfer zu haben und nichts zu tun, wodurch man sein Mißfallen erregt. Wenn eine solche Furcht fehlt, treffen die folgenden Worte König Salomos zu: „Denn wegen der Menge der Beschäftigung gibt es Träume, und es gibt Nichtigkeiten und Worte in Menge“ (Pred. 5:7). Ja, wer sich zu sehr mit materiellen Dingen beschäftigt, wird selbstsüchtige Träume haben, die ihm die Ruhe rauben; er wird Enttäuschungen erleben, unter Frustrationen leiden, „Nichtigkeiten“ verfallen und gedankenlose Worte vor Gott äußern, die dazu führen können, daß er vorschnell etwas gelobt und sein Gelübde dann nicht erfüllt. Es ist daher wirklich vernünftig, alles aus gebührender Furcht vor Jehova Gott zu tun.

    Warum man über Bedrückung nicht erstaunt sein sollte

    Während der ganzen Menschheitsgeschichte hat es viele Herrscher und hohe Beamte gegeben, die ihren eigenen Vorteil suchten und sich über die Interessen des Volkes hinwegsetzten. So etwas kann für den einfachen Menschen besonders hart werden. Der weise König Salomo schrieb: „Wenn du irgendwelche Bedrückung des Minderbemittelten und den gewaltsamen Entzug des Rechts und der Gerechtigkeit in einem Gerichtsbezirk siehst, so staune nicht über die Angelegenheit, denn einer, der höher ist als der Hohe, wacht, und da sind die, die hoch über ihnen sind“ (Pred. 5:8). Ja, die Korruption und die Ungerechtigkeiten niedriger Beamter sind oft nur ein Abglanz dessen, was sich Personen in noch höheren Stellungen leisten. Gewöhnliche Bürger, die praktisch an unterster Stelle stehen, haben in einem solchen Fall unter der überwältigenden Last der Bedrückung zu leiden, die das korrupte Verhalten all jener Personen mit sich bringt.

    Nach seinen Worten über diese Ungerechtigkeiten schrieb Salomo weiter: „Auch ist der Gewinn der Erde unter ihnen allen; für ein Feld ist dem König selbst gedient worden“ (Pred. 5:9). Young’s Literal Translation of the Holy Bible gibt diesen Vers interessanterweise so wieder: „Und die Fülle eines Landes ist für alle. Einem König wird für ein Feld gedient.“ Auch die Wiedergabe dieses Verses in der alten griechischen Septuaginta-Übersetzung verdient Beachtung: „Und der Nutzen des Landes ist für jedermann – ein König gehört zu dem bebauten Feld“ (Charles Thomson). „Auch die Fülle der Erde ist für jeden: der König ist von dem bestellten Feld abhängig“ (Samuel Bagster and Sons Limited).

    Was bedeutet also dieser Vers? Folgendes: Die Fülle, der Ertrag, der Gewinn des Landes oder der Erde ist für alle seine Bewohner; sie sind von dem abhängig, was das Land hervorbringt. Selbst der König eines Landes bildet dabei keine Ausnahme. Aber das Land muß bearbeitet, bebaut oder bestellt werden, wenn es einen Ertrag bringen soll, der jemandes Bedürfnis oder Vorliebe entspricht. Somit ist dem König „für ein Feld“ gedient worden, d. h. nicht im Austausch für ein Feld, sondern für die Ernte oder den reichlichen Ertrag eines Feldes, indem sein Feld bebaut, bestellt oder bearbeitet worden ist. Er muß seine Diener aussenden, so daß sie das Feld bearbeiten oder bebauen, damit es einen großen Ertrag bringt (2. Chron. 26:1, 10). Wenn der König seine Diener das Land nicht besäen und bearbeiten läßt, kann er für sich und die königliche Familie nichts ernten. Selbst ein König darf es nicht als selbstverständlich ansehen, daß die Erde etwas hervorbringt. Im Einklang damit lautet Prediger 5:9 in einer alten syrischen Übersetzung: „Überdies sind die Reichtümer der Erde für alle; dem König selbst wird dadurch gedient, daß sein eigenes Feld bebaut wird“ (George M. Lamsa).

    Die Nichtigkeit des Strebens nach Reichtum

    Der weise König Salomo beobachtete, daß das Aufhäufen materieller Besitztümer keine echte Befriedigung mit sich bringt. Er schrieb: „Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften. Auch das ist Nichtigkeit. Wenn der guten Dinge viele werden, werden der sie Essenden gewißlich viele. Und welchen Vorteil gibt es für ihren großen Besitzer, es sei denn, sie mit seinen Augen anzuschauen?“ (Pred. 5:10, 11).

    Wer viel hat, ist nicht zufrieden, sondern möchte mehr. Seine „guten Dinge“ oder Reichtümer mehren sich. Mehr Lohnarbeiter und Diener sind erforderlich, um sich aller Dinge anzunehmen, und diese werden für ihre Dienste entlohnt. Wegen der Größe seines Reichtums kann der Eigentümer jedoch nicht selbst seinen ganzen Reichtum genießen. Er kann zum Beispiel immer nur ein bestimmtes Kleidungsstück tragen und nur eine bestimmte Menge einer Speise oder eines Getränks genießen. So besteht sein Lohn letzten Endes darin, daß er seinen angehäuften Reichtum sehen und damit prahlen kann, daß er ihn besitzt. Wenn er habsüchtig ist, kann es sogar sein, daß es ihm mißfällt, etwas von seinem Reichtum abzutreten, um für den Lebensunterhalt der Diener und gedungenen Arbeiter zu sorgen.

    Überdies mag sich der Reiche sehr große Sorgen um sein Eigentum machen. Im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Arbeiter, der keinen größeren Besitz hat, um den er sich Sorgen machen müßte, kann der Reiche durch seine Sorgen um seine Besitztümer davon abgehalten werden, sich niederzulegen, um eine friedliche Nachtruhe zu genießen. Salomo bemerkte: „Süß ist der Schlaf des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er ißt; aber der Überfluß, der dem Reichen gehört, läßt ihn nicht schlafen“ (Pred. 5:12).

    Zufolge der im Leben auftretenden Unsicherheiten kann jemand, der fortwährend Reichtum anhäuft, plötzlich zu seinem Entsetzen verarmen, und das zu einer Zeit, da es für ihn am unwahrscheinlichsten ist, damit fertig zu werden. Salomo wies darauf hin, als er schrieb: „Da ist ein schlimmes Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der für seinen großen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. Und dieser Reichtum ist zufolge einer unglücklichen Beschäftigung zugrunde gegangen, und er ist Vater eines Sohnes geworden, während gar nichts in seiner Hand ist“ (Pred. 5:13, 14).

    Man stelle sich einmal vor, welch große Tragödie hier beschrieben wird! Ein Mann arbeitet hart und wird wohlhabend. Doch statt etwas von den Früchten seiner Arbeit zu genießen, hortet er lediglich seinen Reichtum. Das tut er nur zu seinem Schaden, denn er versagt sich die normalen Annehmlichkeiten, die er sich leisten könnte. Außerdem ist er sehr darum besorgt, sein Vermögen zu behalten und es zu vermehren. Schließlich geht ihm alles durch ein Mißgeschick, eine „unglückliche Beschäftigung“, vielleicht durch ein verhängnisvolles gewagtes Geschäft, verloren. Solange er also seinen Reichtum noch besaß, genoß er ihn nicht, und als er endlich Vater eines Sohnes wurde, war nicht einmal mehr ein Erbe vorhanden, an dem sich sein Sohn erfreuen konnte.

    Als nächstes macht Salomo auf einen weiteren Gesichtspunkt aufmerksam, der das Anhäufen großen Reichtums zur Nichtigkeit werden läßt. Wir lesen: „Gleichwie einer aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird einer nackt wieder weggehen, so, wie einer gekommen ist; und für seine harte Arbeit kann einer überhaupt nichts davontragen, was er mit seiner Hand mitnehmen könnte. Und auch das ist ein schweres Unglück: Gleichwie einer gekommen ist, so wird einer weggehen; und welchen Gewinn gibt es für den, der fortwährend für den Wind hart arbeitet?“ (Pred. 5:15, 16). Ja, beim Tode wird alle Mühe, die aufgewandt wurde, um Reichtümer anzuhäufen, absolut nichts bedeuten. Auf seinem Totenbett verspürt jemand, der Reichtum angehäuft hat, nicht einmal die Befriedigung, zu wissen, daß er zum Glück anderer beigetragen hat.

    Welch einen Preis doch der Geizige für sein unersättliches Verlangen nach Geld bezahlt! Salomo sagt weiter: „Auch ist er alle seine Tage in der Finsternis selbst, mit sehr viel Verdruß, mit Krankheit seinerseits und Ursache zu heftigem Zorn“ (Pred. 5:17). Ein solcher Mensch ist nicht glücklich. Sein ganzes Leben ist freudlos. Er gönnt sich nicht einmal das Essen, aus lauter Angst, sein Reichtum könnte sich ein wenig verringern. Er hat eine ungesunde geistige Einstellung, die an seiner körperlichen Gesundheit nagen mag. Wenn er krank ist, macht er sich Sorgen darüber, daß er ruhen muß und sich nicht seinen Arbeiten widmen kann. Er ist über alles besorgt und beunruhigt, was ihn daran hindern könnte, noch reicher zu werden.

    Ja, eine solch materialistische Lebensweise lohnt sich nicht; ein solches Leben ist inhaltslos. Deshalb empfiehlt Salomo, man solle die Früchte seiner harten Arbeit genießen, indem er sagt: „Siehe! Das Beste, das ich selbst gesehen habe, das schön ist, ist, daß einer esse und trinke und Gutes sehe für all seine harte Arbeit, womit er hart arbeitet unter der Sonne während der Zahl der Tage seines Lebens, die der wahre Gott ihm gegeben hat, denn das ist sein Teil“ (Pred. 5:18).

    Über die guten Auswirkungen auf den Betreffenden sagt Salomo: „Auch jeden Menschen, dem der wahre Gott Reichtum und materielle Besitztümer gegeben hat, den hat er ja ermächtigt, davon zu essen und seinen Teil wegzutragen und sich in seiner harten Arbeit zu freuen. Das ist die Gabe Gottes. Denn nicht oft würde er der Tage seines Lebens gedenken, weil der wahre Gott ihn mit dem beschäftigt, was sein Herz erfreut“ (Pred. 5:19, 20).

    Ein Mensch, der seinen Wohlstand als eine Gabe Gottes anerkennt, wird seine Reichtümer nicht horten, sondern sie dazu verwenden, andere zu erfreuen. Ein solcher Mensch wird eine ausgeglichene Ansicht über seine Besitztümer haben, weil er sich von gottgefälliger Weisheit leiten läßt. Daher hat er Freude an seinem Besitz. Jehova Gott hat ihn ermächtigt, sich an Speisen und Getränken insofern zu erfreuen, als er ihm die Weisheit verliehen hat, von materiellen Dingen rechten Gebrauch zu machen. Gleichzeitig ist der Betreffende nicht übermäßig wegen der Kürze des Lebens und seiner Probleme und Unsicherheiten besorgt. Nein, er findet in seinem Leben so viel Freude am Gutestun, daß die negativen Gesichtspunkte in seinem Denken nicht dominieren. Er freut sich von Herzen.

    Wer bestrebt ist, sich am Leben auf vernünftige Weise zu erfreuen, handelt bestimmt weise. Ihm bleiben die Enttäuschungen derer erspart, die ausschließlich materialistische Interessen verfolgen.

    Prediger 6

    Sei zufrieden mit dem, was du hast, und verlange nicht ständig nach mehr, denn das ist vergebliche Mühe – so als wolltest du den Wind einfangen.

    Quelle Wachtturm vom 1.September 1977
    Was wollte der Weise damit sagen?

    Besitztum ohne Freude und Genuß

    In seiner Betrachtung der Angelegenheiten des Menschen ließ der weise König Salomo die Umstände nicht außer acht, die Menschen oft daran hindern können, sich an dem, was sie besitzen, zu erfreuen und es zu genießen.

    Er schrieb darüber: „Da ist ein Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe, und es ist häufig unter den Menschen: ein Mann, dem der wahre Gott Reichtum und materielle Besitztümer und Herrlichkeit gibt und dem es für seine Seele an nichts von dem mangelt, nach dem er Verlangen bekundet, und doch setzt der wahre Gott ihn nicht in den Stand, davon zu essen, obwohl ein bloßer Ausländer es essen mag. Das ist Nichtigkeit, und es ist eine schlimme Krankheit“ (Pred. 6:1, 2).

    Der Allmächtige läßt zu, daß jemand seine ihm von Gott verliehenen Fähigkeiten gebraucht, um Besitztümer zu erwerben und Anerkennung oder Herrlichkeit unter seinen Zeitgenossen zu erlangen. In diesem Sinne konnte Salomo zu Recht sagen, daß Gott einem solchen Menschen Reichtum, materielle Besitztümer und Herrlichkeit „gibt“. Obwohl jemand alles haben mag, können ihn die Verhältnisse traurigerweise daran hindern, sich an diesen Besitztümern zu erfreuen und sie zu genießen.

    Vielleicht könnte er sich schmackhafte Speisen leisten, kann sie aber wegen Magen- oder Darmstörungen nicht genießen. Nebukadnezar ist ein interessantes Beispiel dafür. Er schwang sich in Babylon zum Weltherrscher auf. Dann demütigte Jehova Gott ihn wegen seines Stolzes, indem er ihn krank werden ließ. All das Schöne des Palastes, auch köstliche Speisen und edle Weine, hatte für Nebukadnezar seinen Reiz verloren. Da er sich für ein Tier hielt, verließ er den luxuriösen Palast und ernährte sich wie ein Stier von Gras. Während Nebukadnezar die Freuden des Palastlebens entgingen, zogen ‚bloße Ausländer‘ Nutzen aus seinem Reichtum. Ja, Nebukadnezar hatte ein ernstes Leiden befallen, eine „schlimme Krankheit“, sie dauerte sieben Jahre (Dan. 4:28-37).

    Salomo weist dann darauf hin, daß ein langes Leben und eine große Familie für ein sinnvolles, befriedigendes Leben nicht ausreichen. Er sagt weiter: „Wenn ein Mann hundertmal Vater würde und er viele Jahre lebte, so daß die Tage seiner Jahre zahlreich wären, aber seine eigene Seele sich nicht gesättigt hat mit guten Dingen und ihm auch das Grab nicht zuteil geworden ist [was vielleicht bedeutet, daß er sich ins Grab sehnte wie Hiob in seiner Bedrängnis (Hiob 3:11-22)], so muß ich sagen, daß ein vorzeitig Geborener besser daran ist als er. Denn umsonst ist dieser [vorzeitig Geborene] gekommen, und in Finsternis geht er dahin, und mit Finsternis wird sein eigener Name bedeckt sein. Auch hat er die Sonne selbst weder gesehen noch gekannt. Dieser hat mehr Ruhe als der vorherige. Und selbst angenommen, daß er tausend Jahre zweimal durchlebt hat und er dennoch nicht gesehen hat, was gut ist – geht nicht jeder an e i n e n Ort?“ (Pred. 6:3-6).

    Wahrlich, von welchem Wert sind ein langes Leben und viele Kinder, wenn man sich am Leben nicht erfreuen kann? Ob reich oder arm, jung oder alt, alle gehen beim Tod an einen Ort: ins Grab. Für einen Menschen, der sich am Leben nicht richtig erfreut, bedeutet ein langes Leben, daß er mehr Probleme und Schwierigkeiten während einer längeren Zeit hat als jemand, der jung stirbt. Der vorzeitig Geborene, ein totgeborenes Kind, ist insofern besser daran, als es all die Härten eines leeren, enttäuschenden Lebens nicht zu erdulden hat.

    Salomo schreibt weiter: „All die harte Arbeit der Menschen ist für ihren Mund, aber selbst ihre eigene Seele wird nicht gefüllt. Denn welchen Vorteil hat der Weise vor dem Unvernünftigen? Was hat der Niedergedrückte davon, zu wissen, wie er vor den Lebenden zu wandeln hat? Besser ist das Sehen mit den Augen als das Umherwandern der Seele. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind“ (Pred. 6:7-9).

    Die Menschen arbeiten hart, um das zu erlangen, was sie benötigen, um sich am Leben zu erhalten; sie arbeiten „für ihren Mund“. Doch dadurch werden ihre Wünsche, ja ihre innersten Sehnsüchte selten befriedigt. Der weise, aber unzufriedene Mensch mag versuchen, Wünsche zu unterdrücken, die ihn beunruhigen, wohingegen der Tor ihnen nachgibt und sich keine Zurückhaltung auferlegt. Das war offensichtlich der Grund für Salomos Fragen: „Denn welchen Vorteil hat der Weise vor dem Unvernünftigen? Was hat der Niedergedrückte davon, zu wissen, wie er vor den Lebenden zu wandeln hat?“ Während sowohl der Weise als auch der Törichte brennende Wünsche hegen mögen, ist der Weise nicht im Vorteil. Genauso mag der Niedergedrückte wissen, wie er die Wünsche, die ihn beunruhigen, vor anderen verbergen kann, doch dadurch werden sie nicht aus der Welt geschafft. Sie sind nicht in Erfüllung gegangen und beunruhigen ihn ständig. Auch er ist nicht besser daran als der Tor. Somit ist jemand wirklich weise, wenn er zufrieden ist, das genießt, was er hat und was er mit seinen Augen sehen kann, statt sehnsüchtig nach etwas anderem auszublicken und sich durch sein starkes Verlangen des Friedens berauben zu lassen.

    Man kann auch unzufrieden werden, wenn man nicht erkennt, daß sich vieles einfach nicht ändern läßt. Salomo sagte: „Was immer geworden ist, sein Name ist bereits ausgesprochen worden, und es ist bekanntgeworden, was der Mensch ist; und er vermag nicht, seine Rechtssache mit einem zu führen, der stärker ist als er“ (Pred. 6:10). Ein Mann mag Reichtum erlangen und eine gute Stellung bekleiden. Aber er bleibt das, als was auch der erste Mensch bezeichnet wurde: ein Erdenmensch, ‚adám (eine hebräische Bezeichnung, die von einem Wurzelwort abgeleitet ist, das „rot“ oder „rötlich“ bedeutet). Ja, er bleibt ein sterblicher Mensch, und er kann daher keinen Handel abschließen, um sich für immer am Leben zu erhalten. Der Psalmist drückt diesen Gedanken wie folgt aus: „Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen noch Gott ein Lösegeld für ihn geben (und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar, daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit), daß er immerdar fortleben und die Grube nicht sehen sollte“ (Ps. 49:7-9).

    Selbst wenn alles gutgeht, ist das Leben in diesem System der Dinge sehr unsicher. Zeit und Umstände trifft sie alle, was die Ungewißheit noch erhöht. Deshalb warf Salomo die Fragen auf: „Da es viele Dinge gibt, die viel Nichtigkeit verursachen, welchen Vorteil hat ein Mensch? Denn wer weiß, was für Gutes ein Mensch im Leben während der Zahl der Tage seines nichtigen Lebens hat, wenn er sie wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen kundtun, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird?“ (Pred. 6:11, 12).

    Hat ein Mensch, der materielle Besitztümer und Ansehen erlangt hat, wirklich einen Vorteil angesichts dessen, daß der Tod all seinem Streben und Bemühen ein Ende bereitet? Wer kann wirklich sagen, welches weltliche Ziel – Reichtümer, Ansehen, Macht – es wert ist, daß man danach strebt? Wie oft halten doch Menschen etwas für wünschenswert und sind dann, wenn sie es erworben haben, enttäuscht oder vielleicht sogar verbittert! Daß das Leben so kurz ist und ‚wie ein Schatten vergeht‘, verschlimmert die Sache nur noch. Es besteht keine Möglichkeit, Zeit zurückzugewinnen und seine Bemühungen auf ein anderes Ziel zu richten. Und weil ein Mensch nicht bestimmen kann, was nach seinem Tod geschieht, ist es auch nicht wirklich befriedigend, für seine Kinder und Enkel in materieller Hinsicht zu sorgen und dabei geistige Interessen außer acht zu lassen.

    Wie nachdrücklich doch die Worte des Weisen die Notwendigkeit zeigen, zufrieden zu sein und das Leben auf vernünftige Weise zu genießen! Statt materialistische Wünsche aufkommen zu lassen, ist der wirklich Weise darauf bedacht, ein gutes Verhältnis zu Gott zu bewahren.

    Kommentar — 14. Juni 2010 @ 16:32

  4. Jule

    Prediger 4 – 6

    Prediger 4:1-12 Selbst den Toten geht es besser!

    1 Dann wieder sah ich, wie viele Menschen auf dieser Welt ausgebeutet werden. Die Unterdrückten weinen, und niemand setzt sich für sie ein. Keiner hilft ihnen, denn ihre Unterdrücker sind zu mächtig und schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. 2 Wie glücklich sind doch die Toten, sie haben es viel besser als die Lebenden! 3 Noch besser aber geht es denen, die gar nicht erst geboren wurden! Sie haben das schreiende Unrecht auf dieser Welt nie sehen müssen.

    Weniger ist mehr

    4 Nun weiß ich, warum die Menschen so hart arbeiten und so viel Erfolg haben: Sie tun es nur, um die anderen in den Schatten zu stellen! Auch das ist so sinnlos, als wollten sie den Wind einfangen. 5 Zwar sagt man: »Der dumme Faulpelz legt die Hände in den Schoß und verhungert«, 6 ich aber meine: Besser nur eine Hand voll besitzen und Ruhe genießen als viel Besitz haben und alle Hände voll zu tun. Denn im Grunde lohnt sich das ja nicht.

    Zwei haben es besser als einer allein

    7 Noch etwas Sinnloses habe ich auf dieser Welt beobachtet:

    8 Manch einer lebt völlig allein, niemand ist bei ihm. Auch einen Sohn oder Bruder hat er nicht. Trotzdem arbeitet er ohne Ende und ist nie zufrieden mit seinem Besitz. Aber für wen mühe ich mich dann ab und gönne mir nichts Gutes mehr? Das ist doch kein Leben, so vergeudet man nur seine Zeit!

    9 Zwei haben es besser als einer allein, denn zusammen können sie mehr erreichen. 10 Stürzt einer von ihnen, dann hilft der andere ihm wieder auf die Beine. Doch wie schlecht steht es um den, der alleine ist, wenn er hinfällt! Niemand ist da, der ihm wieder aufhilft! 11 Wenn zwei in der Kälte zusammenliegen, wärmt einer den anderen, doch wie soll einer allein warm werden? 12 Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell!«

    Ja, die Ehe ist ein Geschenk von Gott.

    Er weiss, dass wir nicht gemacht sind, um allein zu sein – sondern dass wir das Bedürfnis haben, einen anderen zu lieben und geliebt zu werden. Wenn ER uns also so einen Menschen an die Seite stellt, dann dürfen wir uns glücklich preisen.

    Allerdings ist es sehr wichtig, dass wir uns der Heiligkeit der Ehe bewußt sind und auch zu unserem Partner halten. Denn mit das Schlimmste, was uns passieren kann, ist von diesem verraten zu werden.

    Wir hatten diesen Gedanken erst am Wochenende im Studienartikel, dass „Verrat ein bedrohliches Zeichen der heutigen Zeit“ ist und wie schlimm die Folgen sind.

    Halte treu und loyal zu deinem Ehepartner
    12 Verrat, ganz gleich in welcher Form, ist immer gemein und abscheulich. Wir dürfen nie zulassen, dass dadurch der Frieden und die Harmonie in christlichen Familien und Versammlungen gestört wird. Mit diesem Gedanken im Sinn wollen wir jetzt untersuchen, was uns hilft, treu und loyal zu unserem Ehepartner und zu unserem Gott zu halten.

    13 Ehebruch ist eine der verheerendsten Formen von Verrat. Der Ehepartner wird hintergangen, weil man seine Aufmerksamkeit und Zuneigung auf eine andere Person gerichtet hat. Der betrogene Partner steht plötzlich verlassen da. Sein Leben ist praktisch auf den Kopf gestellt. Wie kann es zwischen zwei Menschen, die sich einmal geliebt haben, so weit kommen? Einen ersten Schritt in diese Richtung gehen Eheleute nicht selten dadurch, dass sie sich emotional voneinander entfernen. Wie die Soziologin Gabriella Turnaturi erläutert, kann ein Nährboden für Verrat entstehen, wenn man sich phasenweise „nicht voll in die Beziehung einbringt“. Das ist auch schon Paaren im mittleren Alter passiert. Zum Beispiel ließ sich ein 50-Jähriger nach 25 Jahren Ehe von seiner treuen Frau scheiden, weil er sich in eine andere verliebt hatte. Einige reden da entschuldigend von einer Midlife-Crisis, einer Krise in der Lebensmitte. Aber das klingt fast so, als handle es sich um eine unvermeidbare Entwicklung. Nennen wir das Kind lieber beim richtigen Namen: Es ist ein Midlife-Verrat!

    14 Wie denkt Jehova über jemand, der seinen Partner ohne biblischen Scheidungsgrund verlässt? „Er hat Ehescheidung gehasst“, heißt es in der Bibel über unseren Gott. Für Personen, die ihren Ehepartner schlecht behandeln, hintergehen und im Stich lassen, hat er sehr deutliche Worte gefunden. (Lies Maleachi 2:13-16)

    „Und dies ist das zweite, das ihr tut, [wodurch] der Altar Jehovas mit Tränen bedeckt wird, mit Weinen und Seufzen, so daß es kein Hinwenden mehr gibt zur Opfergabe noch Wohlgefallen am Entgegennehmen [von irgend etwas] aus eurer Hand. 14 Und ihr habt gesagt: ‚Weswegen?‘ Deswegen, weil Jehova selbst Zeugnis abgelegt hat zwischen dir und der Ehefrau deiner Jugend, an der du selbst treulos gehandelt hast, obwohl sie deine Mitgenossin und die Frau deines Bundes ist. 15 Und da war einer, der [es] nicht tat, da er hatte, was von [dem] Geist übrigblieb. Und was suchte jener? Den Samen Gottes. Und ihr sollt euch hinsichtlich eures Geistes hüten, und an der Ehefrau deiner Jugend möge niemand treulos handeln. 16 Denn er hat Ehescheidung gehaßt“, hat Jehova, der Gott Israels, gesprochen; „und den, der sein Gewand mit Gewalttat überdeckt hat“, hat Jehova der Heerscharen gesagt. „Und ihr sollt euch hinsichtlich eures Geistes hüten, und ihr sollt nicht treulos handeln.

    Jesus stimmte mit seinem Vater völlig überein. Er lehrte, man könne nicht einfach seinem unschuldigen Partner den Laufpass geben und dann so tun, als sei nichts geschehen. (Lies Matthäus 19:3-6,9).

    Und Pharisäer traten an ihn heran, in der Absicht, ihn zu versuchen, und sprachen: „Ist es einem Mann erlaubt, sich von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden zu lassen?“ 4 In Erwiderung sagte er: „Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie von Anfang an männlich und weiblich gemacht hat 5 und sprach: ‚Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch sein‘, 6 so daß sie nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch sind? Was also Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander.“
    Ich sage euch, daß, wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht.“

    15 Was können Verheiratete dafür tun, treu und loyal zu ihrem Partner zu halten? Gottes Wort sagt: „Freue dich mit der Ehefrau oder dem Ehemann deiner Jugend“, und: „Sieh das Leben mit der Ehefrau oder dem Ehemann, die oder den du liebst“ (Sprüche 5:18; Prediger 9:9). Während die beiden gemeinsam älter werden, müssen sie sich in ihrer Beziehung „voll einbringen“ – sowohl körperlich als auch emotional. Das heißt einander Aufmerksamkeit zu schenken, miteinander Zeit zu verbringen und einander immer näher zu kommen. Ihre Ehe und ihre Bindung zu Jehova intakt zu halten muss im Mittelpunkt ihrer Bemühungen stehen. Dazu ist es notwendig, dass sie miteinander die Bibel studieren, miteinander in den Predigtdienst gehen und miteinander um den Segen Jehovas beten

    Überlegen wir doch bitte einmal, welche Folgen Ehebruch und anderer Verrat haben. Wenn wir nicht einmal dem Menschen vertrauen können, der uns am nächsten steht – welchen Sinn hat das Leben dann noch?

    Wenn wir aber unsere Gelübde ernst nehmen und an unserem Ehegelübde festhalten, dann werden wir glücklich sein. Allerdings gehört dazu noch mehr, als „gehorsam an dem Platz neben meinem Ehepartner auszuharren“. Jehova wünscht, dass wir eine beglückende Beziehung führen. Daher reicht es nicht aus, nur anwesend zu sein, sondern Anteil am Leben des anderen zu nehmen und ihn Anteil an unserem haben lassen. Auch diesen Gedanken wurden in den oben zitierten Absätzen kurz angeschnitten.

    Suchen wir Rat in Gottes Wort, wie wir unsere Ehe zu einem Erfolg werden lassen können und befolgen wir ihn. Wenn beide Partner sich ernstlich bemühen, Jehova mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Sinn zu dienen, dann werden sie ein gemeinsames Ziel haben, das vereint. Außerdem gibt es nichts Beglückenderes, als die Freundschaft Jehovas.

    Wenn wir also gemeinsam unserem liebevollen Gott dienen, dann werden wir eine glückliche Ehe und ein befriedigendes Leben führen

    Kommentar — 12. Juni 2012 @ 09:25

  5. Jule

    Prediger 4:13-5:6

    Die Gunst des Volkes ist trügerisch!

    13 Besser ein junger Mann, der arm, aber weise ist, als ein alter und törichter König, der keine Ratschläge annimmt!

    14 Ich sah, wie man einen jungen Mann aus dem Gefängnis holte und ihn zum König machte, obwohl er arm zur Welt gekommen war, als der alte König bereits regierte. 15 Alle Menschen stellten sich auf die Seite des jungen Mannes, er sollte die Herrschaft übernehmen. 16 Die begeisterte Volksmenge lief ihm nach, aber bald schon waren sie auch mit ihm nicht mehr zufrieden, und sein Ruhm erlosch schnell. So war alles umsonst, als hätte er versucht, den Wind einzufangen!

    Begegne Gott mit Ehrfurcht!

    17 Besinne dich, bevor du zum Tempel Gottes gehst! Geh nur hin, wenn du wirklich auf Gott hören willst. Das ist viel wertvoller als die Opfer der Unverständigen. Denn sie wissen nicht, worauf es ankommt; sie merken nicht, wenn sie Böses tun.

    1 Denk erst nach, bevor du betest, sei nicht zu voreilig! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde – also sei sparsam mit deinen Worten!

    2 Man sagt doch: »Wer zu geschäftig ist, träumt bald unruhig, und wer zu viel redet, sagt leicht etwas Dummes.«

    3 Wenn du vor Gott ein Gelübde abgelegt hast, dann zögere nicht, es zu erfüllen! Menschen, die leichtfertige Versprechungen machen, gefallen Gott nicht – darum tu, was du ihm geschworen hast! 4 Besser du versprichst gar nichts, als dass du ein Versprechen nicht hältst!

    5 Leg kein unbedachtes Gelübde ab, sonst lädst du Schuld auf dich! Hast du es doch getan, dann behaupte nicht vor dem Priester: »Ich habe es gar nicht so gemeint!«! Oder willst du, dass Gott zornig wird und die Früchte deiner Arbeit vernichtet?

    6 Wer viel träumt, träumt manches Sinnlose, und wer viel redet, sagt manches Unnütze. Du aber begegne Gott mit Ehrfurcht!

    Kommentar — 12. Juni 2012 @ 09:29

  6. Jule

    Prediger 5:7-6:9

    Die Gewaltherrschaft der Mächtigen

    7 Wundere dich nicht, wenn du siehst, wie die Armen im Land unterdrückt werden und wie man das Recht beugt! Denn ein Mächtiger belauert den anderen, und beide werden von noch Mächtigeren beherrscht. 8 So ist es wohl besser für ein Land, wenn es einen König hat, der für Recht und Ordnung sorgt.

    Reichtum garantiert noch kein Glück

    9 Wer geldgierig ist, bekommt nie genug, und wer den Luxus liebt, hat immer zu wenig – auch das ist völlig sinnlos! 10 Je reicher einer wird, umso mehr Leute scharen sich um ihn, die auf seine Kosten leben wollen – und er kann nur dabei zusehen. Was also hat der Reiche von seinem Besitz? 11 Der Fleißige kann gut schlafen – egal, ob er viel oder wenig zu essen hat. Dem Reichen aber raubt sein voller Bauch den Schlaf.

    12 Etwas Schlimmes habe ich auf dieser Welt beobachtet: wenn einer seinen Besitz sorgsam hütet und ihn dann doch verliert. 13 Nur ein misslungenes Geschäft – und schon ist sein ganzes Vermögen dahin, auch seinen Kindern kann er nichts hinterlassen. 14 So wie er auf diese Welt gekommen ist, muss er sie wieder verlassen – nackt und besitzlos! Nicht eine Hand voll kann er mitnehmen von dem, wofür er sich hier abmühte. 15 Es ist zum Verzweifeln! Wie er kam, muss er wieder gehen. Was hat er also von seiner harten Arbeit – es ist ja doch alles umsonst! 16 Sein ganzes Leben bestand aus Mühe und Trauer; er hatte nichts als Ärger und Sorgen und plagte sich mit vielen Krankheiten.

    17 Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Mühe. Das ist sein einziger Lohn! 18 Wenn Gott einen Menschen reich und wohlhabend werden lässt und ihm auch noch Freude dabei schenkt, dann kann der Mensch es dankbar annehmen und die Früchte seiner Arbeit genießen. Denn das ist ein Geschenk Gottes!

    19 Weil Gott ihm so viel Freude gibt, denkt er nicht darüber nach, wie kurz sein Leben ist.

    1 Noch ein großes Unglück habe ich auf dieser Welt gesehen, es trifft sehr viele Menschen:

    2 Da schenkt Gott einem Mann Reichtum, Wohlstand und Ehre – ja, alles, was er sich nur wünschen kann, nichts fehlt! Und trotzdem lässt er ihn nichts davon genießen, sondern es fällt einem Fremden in die Hände. Was für eine Sinnlosigkeit und welch ein Unglück! 3 Mag ein Mann auch hundert Kinder haben und sehr lange leben – wenn er sein Glück nicht genießen kann und am Ende nicht einmal begraben wird, was hat er dann davon? Selbst einer Fehlgeburt geht es besser! 4 Als ein Nichts kommt sie, ins Dunkel geht sie, dorthin, wo sie für immer vergessen wird. 5-6 Das Licht der Sonne hat sie nie erblickt, und doch geht es ihr besser als jenem Mann, der nie das Glück genießen wird, selbst wenn er zweitausend Jahre leben würde! Am Ende müssen beide an den gleichen Ort!

    7 Der Mensch müht sich ab sein Leben lang, nur um genug zum Essen zu haben, doch nie wird sein Verlangen gestillt. 8 Was also hat der Weise dem Unverständigen voraus? Was nützt dem Armen ein rechtschaffenes Leben? 9 Sei zufrieden mit dem, was du hast, und verlange nicht ständig nach mehr, denn das ist vergebliche Mühe – so als wolltest du den Wind einfangen.

    Das Einzige, was wirklich zählt und glücklich und zufrieden macht, ist ein Leben mit Jehova – zu wissen, dass wir sein Herz erfreut haben!

    Da fällt mir wieder Angelika, die Frau unseres damaligen Kreisaufsehers ein: sie ist sehr jung an Krebs gestorben, aber sie hat uns allen auf ihrer Gedenkansprache ausrichten lassen, dass wir nicht traurig sein sollten.

    Sie habe zwar nur ein sehr kurzes Leben gehabt, aber es wäre reicher gewesen als das vieler, die erst mit 90 sterben.

    Denn ihr ganzes Leben hatte sich um Jehova gedreht, sie hatte mit ihrem Mann Jehova von Herzen gedient und sie wußte, dass Jehova sie liebt und sie hatte ihr Leben nicht vergeudet. Es war kein „Haschen nach Wind“ gewesen.

    Kann man das von uns auch sagen?

    Kommentar — 12. Juni 2012 @ 09:39

  7. Jule

    Prediger 6:10-12 Gegen Gott kommt niemand an!

    10 Alles auf der Welt ist schon seit langer Zeit vorherbestimmt, und auch das Schicksal jedes Menschen ist schon vor seiner Geburt festgelegt. Mit dem, der mächtiger ist als er, kann er nicht darüber streiten. 11 Er kann ihn noch so sehr anklagen – es hat ja doch keinen Sinn und hilft ihm nicht weiter!

    12 Welcher Mensch weiß schon, was für ihn gut ist in seinem kurzen und sinnlosen Leben, das schnell wie ein Schatten vorbeieilt? Wer kann ihm sagen, was nach seinem Tod auf dieser Welt geschehen wird?

    Stützt dies hier den Schicksalsglauben? Sagt die Bibel hier, dass wir keinen Einfluß auf unser Leben haben – da es bereits vor unser Geburt festgelegt ist? Sind wir dann auch nicht verantwortlich für unsere Sünden, denn „das ist ja Schicksal“?

    Im WT vom 01.09.1996 gab es einen entsprechenden Artikel unter der Rubrik „Was lehrt die Bibel?“

    Lehrt die Bibel den Schicksalsglauben?

    VERLEUMDUNG! RUFMORD! Wenn ein geachtetes Gemeindemitglied glaubt, seinem Namen oder Ruf sei durch eine Falschdarstellung geschadet worden, wird der Betreffende sich gedrängt fühlen, die Sache richtigzustellen. Vielleicht geht er sogar gerichtlich gegen den Verleumder vor.

    Eigentlich ist Fatalismus nichts anderes als eine Verleumdung des allmächtigen Gottes. Man unterstellt Gott, er sei persönlich für alles tragische Geschehen verantwortlich, das Menschen widerfährt. Wer an das Schicksal glaubt, müßte sich vorstellen können, daß der universelle Souverän einen Plan aufstellt, der etwa so aussieht: „Heute wird John bei einem Autounfall verletzt, Fatou erleidet einen Malariaanfall, und Mamadous Haus wird durch einen Sturm zerstört.“ Könnte man sich wirklich gedrängt fühlen, einem solchen Gott zu dienen?

    „Wenn aber Gott nicht für Mißgeschicke, die uns widerfahren, verantwortlich ist, wer ist es dann?“ mag ein schicksalsgläubiger Mensch fragen. Ousmane, der im vorhergehenden Artikel erwähnte junge Mann, machte sich auch darüber Gedanken. Doch er war auf seiner Suche nach der Wahrheit nicht auf Vermutungen angewiesen. Er erfuhr, daß Gott derartige Verleumdungen durch die Lehren seines inspirierten Wortes, der Bibel, richtiggestellt hat (2. Timotheus 3:16). Daher wollen wir einmal betrachten, was die Bibel zu diesem Thema sagt.

    Wer ist schuld?

    Bei Katastrophen wie Überschwemmungen, Stürmen oder Erdbeben spricht man oft von höherer Gewalt. Die Bibel enthält jedoch keinen Hinweis darauf, daß Gott solche Unglücke verursacht. Greifen wir eine Tragödie heraus, die sich vor Jahrhunderten im Nahen Osten zutrug. Wie die Bibel sagt, berichtete der einzige Überlebende dieser Katastrophe: „Feuer Gottes [mit dem hebräischen Ausdruck kann auch ein Blitz gemeint sein] fiel von den Himmeln und loderte dann unter den Schafen und den Bediensteten und verzehrte sie; und ich konnte entrinnen, nur ich allein, um es dir mitzuteilen“ (Hiob 1:16).

    Der zu Tode erschrockene Mann dachte vielleicht, Gott sei für das Feuer verantwortlich, aber die Bibel zeigt, daß Gott nicht daran schuld war. Wenn wir uns Hiob 1:7-12 durchlesen, erkennen wir, daß der Blitz nicht von Gott, sondern von seinem Widersacher — Satan, dem Teufel — hervorgerufen wurde. Das bedeutet nicht, daß alle Unglücke direkt von Satan verursacht werden. Aber es besteht ganz offensichtlich kein Grund, Gott die Schuld zu geben.

    Tatsächlich liegt es oft am Menschen, wenn etwas schiefgeht. Mißerfolge in der Schule, im Beruf und im zwischenmenschlichen Bereich können darauf zurückzuführen sein, daß man sich nicht ausreichend bemüht hat, nicht genügend in eine gute Ausbildung investiert hat oder anderen gegenüber nicht rücksichtsvoll genug ist. Auch Krankheiten, Unfälle und Todesfälle können auf Nachlässigkeit zurückgehen. So ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, schon erheblich geringer, wenn man den Sicherheitsgurt anlegt. Wäre dagegen ein unabänderliches „Schicksal“ am Werk, würde auch das Anschnallen nichts nützen. Durch eine angemessene medizinische Versorgung und durch Hygiene wird die Zahl der Todesfälle ebenfalls stark reduziert. Selbst manche Katastrophen, bei denen man gemeinhin von „höherer Gewalt“ spricht, werden im Grunde vom Menschen verursacht — als trauriges Resultat der Mißwirtschaft, die mit der Erde getrieben wird. (Vergleiche Offenbarung 11:18.)

    „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“

    Es gibt natürlich viele traurige Ereignisse, deren Ursache nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Beachten wir jedoch, was die Bibel in Prediger 9:11 sagt: „Ich wandte mich, um unter der Sonne zu sehen, daß nicht den Schnellen der Wettlauf gehört noch den Starken die Schlacht, noch auch den Weisen die Speise, noch auch den Verständigen der Reichtum, noch selbst denen, die Kenntnisse haben, die Gunst, denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle.“ Es besteht somit kein Grund zu der Annahme, unser Schöpfer habe etwas mit Unfällen zu tun oder Unfallopfer seien für irgend etwas bestraft worden.

    Jesus Christus sprach sich gegen fatalistische Überlegungen aus. Mit Bezug auf einen tragischen Vorfall, über den seine Zuhörer gut unterrichtet waren, fragte er: „Jene achtzehn, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete, meint ihr, daß sie sich als größere Schuldner erwiesen als alle anderen Menschen, die Jerusalem bewohnen? Gewiß nicht, sage ich euch“ (Lukas 13:4, 5). Ganz offensichtlich führte Jesus dieses Unglück nicht auf einen göttlichen Eingriff zurück, sondern auf „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“.

    Die verheerenden Auswirkungen der Unvollkommenheit

    Wie steht es aber mit unerklärlichen Krankheiten oder Todesfällen? Die Bibel sagt über den Zustand des Menschen ganz offen, daß „in Adam alle sterben“ (1. Korinther 15:22). Der Tod hat viel Kummer über die Menschheit gebracht, nachdem unser Vorfahr Adam den Weg des Ungehorsams eingeschlagen hatte. Gemäß Gottes Warnung hat Adam seinen Nachkommen den Tod als Vermächtnis hinterlassen (1. Mose 2:17; Römer 5:12). Deshalb können alle Krankheiten letzten Endes auf unseren gemeinsamen Vorfahren Adam zurückgeführt werden. Auch viele Enttäuschungen und Mißerfolge, die wir erleben, stehen mit unseren ererbten Schwächen in Zusammenhang (Psalm 51:5).

    Nehmen wir das Problem der Armut. Der Schicksalsglaube hat Betroffene oft darin bestärkt, sich resigniert mit ihrer schwierigen Lage abzufinden. „Das ist unser Schicksal“, denken sie. Aus der Bibel geht indessen hervor, daß die menschliche Unvollkommenheit, nicht das Schicksal schuld ist. Einige verarmen, weil sie das „ernten“, was sie durch Faulheit oder verkehrte Verwendung ihrer Mittel „gesät“ haben (Galater 6:7; Sprüche 6:10, 11). Unzählige Millionen leben in Armut, weil sie von habgierigen Machthabern ausgebeutet werden. (Vergleiche Jakobus 2:6.) „Der Mensch [hat] über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht“, sagt die Bibel (Prediger 8:9). Nichts deutet darauf hin, daß Armut Gott oder dem Schicksal zuzuschreiben wäre.

    Schädliche Auswirkungen des Schicksalsglaubens

    Ein weiteres überzeugendes Argument gegen den Schicksalsglauben sind die Auswirkungen, die der Fatalismus auf Menschen haben kann. Jesus Christus sagte: „Jeder gute Baum [bringt] vortreffliche Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt wertlose Frucht hervor“ (Matthäus 7:17). Sehen wir uns eine „Frucht“ des Fatalismus an — den Einfluß, den er auf das Verantwortungsgefühl der Menschen hat.

    Ein gesundes Verantwortungsgefühl ist wichtig. Es bewirkt, daß Eltern für ihre Kinder sorgen; Arbeiter werden motiviert, ihre Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen; Fabrikanten fühlen sich veranlaßt, hochwertige Erzeugnisse zu produzieren. Der Schicksalsglaube kann jedoch bewirken, daß dieses Gefühl abstumpft. Angenommen, an einem Auto ist die Lenkung defekt. Hat der Besitzer ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl, dann wird er den Defekt aus Sorge um sein Leben und das seiner Mitfahrer reparieren lassen. Ein schicksalsgläubiger Mensch dagegen wird das Risiko womöglich unbeachtet lassen und denken, es werde nur etwas passieren, wenn es „Gottes Wille“ sei.

    Ja, der Schicksalsglaube kann leicht Sorglosigkeit, Faulheit, Verantwortungslosigkeit und viele andere negative Wesenszüge entstehen lassen.

    Ein Hindernis für unser Verhältnis zu Gott?

    Die schädlichste Auswirkung des Schicksalsglaubens besteht allerdings darin, daß unser Verantwortungs- oder Pflichtgefühl gegenüber Gott unterdrückt werden kann (Prediger 12:13). Der Psalmist forderte alle Menschen auf, ‘zu schmecken und zu sehen, daß Jehova gut ist’ (Psalm 34:8). Gott hat für diejenigen, die seine Güte erfahren möchten, bestimmte Erfordernisse festgelegt (Psalm 15:1-5).

    Dazu gehört Reue (Apostelgeschichte 3:19; 17:30). Sie setzt voraus, daß man Fehler eingesteht und erforderliche Änderungen vornimmt. Als unvollkommene Menschen haben wir alle viel zu bereuen. Wenn sich allerdings jemand für ein wehrloses Opfer des Schicksals hält, wird es ihm schwerfallen, die Notwendigkeit der Reue zu erkennen oder die Verantwortung für seine Fehler zu übernehmen.

    Der Psalmist sagte über Gott: „Deine liebende Güte ist besser als Leben“ (Psalm 63:3). Doch der Schicksalsglaube hat Millionen von Menschen zu der Überzeugung verleitet, Gott habe ihr Elend verursacht. Es ist ganz natürlich, daß viele deswegen verbittert sind und sich dagegen sperren, ein wirklich enges Verhältnis zu ihrem Schöpfer zu entwickeln. Wie könnte man auch Liebe zu jemandem empfinden, den man als Ursache aller seiner Probleme und Prüfungen ansieht? Der Fatalismus stellt sich somit als Schranke zwischen Gott und den Menschen.

    Von der Tyrannei des Schicksals befreit

    Der zu Beginn erwähnte Ousmane war früher dem Schicksalsglauben versklavt. Als Zeugen Jehovas ihm jedoch halfen, sein Denken nach der Bibel auszurichten, fühlte er sich bewogen, seinen Schicksalsglauben aufzugeben. Mit welchem Ergebnis? Er fühlte sich zutiefst erleichtert und gewann eine neue, positive Einstellung zum Leben. Was noch wichtiger ist, er hat Jehova als einen Gott kennengelernt, der „barmherzig und gnädig [ist], langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ (2. Mose 34:6).

    Ousmane hat auch erkannt, daß Gott zwar nicht jede Einzelheit unseres Lebens plant, wohl aber einen Vorsatz für die Zukunft hat. In 2. Petrus 3:13 heißt es: „Es [gibt] neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ Jehovas Zeugen haben Millionen zu der Hoffnung verholfen, als Teil dieser verheißenen „neuen Erde“ ewig zu leben. Sie möchten gern jedem behilflich sein.

    In dem Maße, wie jemand eine genaue biblische Erkenntnis erwirbt, wird ihm klarwerden, daß seine Zukunft nicht von einem festgelegten Schicksal bestimmt wird, auf das er keinen Einfluß nehmen kann. Folgende Worte, die Moses in alter Zeit an die Israeliten richtete, sind äußerst zutreffend: „Ich [habe] dir Leben und Tod vorgelegt . . ., den Segen und den Fluch; und du sollst das Leben wählen, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem du Jehova, deinen Gott, liebst, indem du auf seine Stimme hörst und indem du fest zu ihm hältst“ (5. Mose 30:19, 20). Ja, jeder kann seine Zukunft selbst in die Hand nehmen. Sie wird nicht vom Schicksal bestimmt

    wenn der „Schicksalsglaube“ also nicht mit der Bibel übereinstimmt,dann muss es an der Art der Übersetzung liegen. Bei uns in der Neuen-Welt-Übersetzung wird es so formuliert:

    Was immer geworden ist, sein Name ist bereits ausgesprochen worden, und es ist bekanntgeworden, was der Mensch ist; und er kann nicht seine Rechtssache mit einem führen, der stärker ist als er.

    in der Elberfelder heißt es:

    Was entsteht, schon längst war sein Name genannt; und es ist bekannt, was ein Mensch sein wird,

    Luther sagt:

    Was da ist, des Name ist zuvor genannt, und es ist bestimmt, was ein Mensch sein wird; und er kann nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist.

    in der Schlachter-Übersetzung heißt es:

    Was immer entstanden ist, längst wurde es mit Namen genannt! Und es ist bekannt, was ein Mensch ist: er kann nicht rechten mit dem, der mächtiger ist als er;

    Im Einsichtenbuch habe ich noch Folgendes gefunden – aber es erklärt den Widerspruch der unterschiedlichen Übersetzungen auch nicht:

    Schicksalsglaube und Prädestinationslehre. Viele heidnische Völker des Altertums, so auch die Griechen und die Römer, glaubten, das Schicksal einer Person, vor allem die Lebenslänge, werde von vornherein von den Göttern festgelegt. In der griechischen Mythologie lenkten drei Göttinnen das Schicksal der Menschen: Klotho (Spinnerin), die den Lebensfaden spann; Lachesis (Zuteilerin), die über die Lebenslänge entschied, und Atropos (Unabwendbare), die das Leben abschnitt, wenn die Zeit abgelaufen war. Eine ähnliche Triade gab es unter den römischen Göttern.

    Gemäß dem jüdischen Historiker Josephus (erstes Jahrhundert u. Z.) versuchten die Pharisäer die Vorstellung des Schicksals mit ihrem Glauben an Gott und mit dem freien Willen, der dem Menschen gewährt worden ist, in Einklang zu bringen (Geschichte des Jüdischen Krieges, 2. Buch, Kap. 8, Abs. 14; Jüdische Altertümer, 18. Buch, Kap. 1, Abs. 3). In der New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge heißt es: „Vor Augustinus [d. h. im 4. und 5. Jahrhundert u. Z.] gab es im Christentum keinen ernsthaften Ansatz zur Entwicklung einer Prädestinationstheorie.“ Den sogenannten Kirchenvätern wie z. B. Justinus, Origenes und Irenäus in der Zeit vor Augustinus „ist nichts von einer uneingeschränkten Prädestination bekannt; sie lehren den freien Willen“ (Hastings, Encyclopædia of Religion and Ethics, 1919, Bd. X, S. 231). Wie verlautet, brachten sie in Verbindung mit der Widerlegung des Gnostizismus immer wieder ihren Glauben an den freien Willen des Menschen zum Ausdruck als „dem kennzeichnenden Merkmal der menschlichen Persönlichkeit, der Grundlage der moralischen Verantwortlichkeit, einer Gabe Gottes, durch die der Mensch das wählen kann, was Gott wohlgefällig ist“, und sie sprachen von „der sittlichen Selbstbestimmung des Menschen und dem Rat Gottes, der niemandem aufgezwungen wird“ (The New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge, herausgegeben von S. Jackson, Bd. IX, 1957, S. 192, 193).

    warum wird der Text dann so in einigen Übersetzungen gezeigt, wenn er doch dem Großen und Ganzen der Bibel widerspricht?

    Kommentar — 12. Juni 2012 @ 09:42

  8. Jule

    Prediger 4 – 6

    Prediger 4 – 1 Und so wandte ich mich um und sah alle Bedrückungen, die verübt werden unter der Sonne; und siehe, da flossen Tränen von Unterdrückten, die keinen Tröster hatten; und weil die Hand ihrer Unterdrücker so stark war, konnte sie niemand trösten.

    2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die jetzt noch am Leben sind. 3 Aber besser als beide ist der daran, der noch nicht geboren ist, weil er das böse Treiben, das unter der Sonne geschieht, gar nicht gesehen hat.

    4 Ich sah auch, dass alle Mühe und alles Gelingen im Geschäft nur den Neid des einen gegen den anderen weckt. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind! 5 Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch. 6 Besser eine Handvoll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühsal und Haschen nach Wind. 7 Und ich wandte mich um und sah Nichtigkeit unter der Sonne:

    8 Da steht einer ganz allein, hat weder Sohn noch Bruder, und doch hat all seine Arbeit kein Ende, und er sieht nie Reichtum genug. Für wen mühe ich mich denn ab und enthalte meiner Seele das Beste vor? Auch das ist nichtig und eine üble Mühe. 9 Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. 10 Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! 11 Auch wenn zwei beieinanderliegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? 12 Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.

    13 Ein armer, aber weiser junger Mann ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen lässt. 14 Denn aus dem Gefängnis ist er hervorgegangen, um zu herrschen, obschon er im Königreich jenes [anderen] arm geboren wurde.

    15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, auf der Seite des jungen Mannes, des zweiten, der an die Stelle jenes [anderen] treten sollte. 16 All das Volk, vor dem er herging, nahm keine Ende ; dennoch werden die Nachkommen sich nicht an ihm freuen. Denn auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind!

    17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Sich nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie haben keine Erkenntnis, darum tun sie Böses.

    Es ist immer wieder interessant, sich die Kommentare der alten Zeit durchzulesen. So habe ich überrascht festgestellt, dass es in meinem Trauspruch gar nicht in erster Linie um eheliche Beziehungen geht, sondern um Beziehungen generell. Dazu wird so einiges in dem älteren zitierten WT gesagt:a

    Auch der Punkt mit dem Herrscher, der aus dem Gefängnis kommt, steht nun für mich in einem anderen Licht. In dem WT wird ein Bezug zu Joseph hergestellt, der aus dem tiefsten erniedrigten Zustand – jahrelangen Gefängnis, ohne überhaupt etwas verbrochen zu haben – in die fast höchste Stellung gehoben wurde. Er wurde der zweitmächtigste Mann in Ägypten, nur Pharao stand noch über ihm,

    Hier finden wir auch eine Entsprechung in Jesus: er kam als einer der Ärmsten auf die Welt. Seine Eltern hatten in Betlehem nicht einmal ein Zimmer. Waehrend seines Dienstes hatte er nicht einmal einen Platz, wo er „sein Haupt hinlegen kann“ und er starb einen demütigenden Tod am Pfahl. Er starb sogar als Gotteslästerer, dies war die Anklage. Aber am Dritten Tage hat Jehova ihn aus dem Gefängnis des Todes (des Scheols) befreit und auf eine Stellung erhoben, die über allen anderen ist. Nur Jehova Gott ist noch höher als er.

    In dieser Hinsicht gleicht er Joseph und auch dem Armen hier aus Prediger.

    Kommentar — 11. Juni 2013 @ 19:24

  9. Jule

    Prediger 5 – 1 Übereile dich nicht mit deinem Mund, und lass dein Herz keine unbesonnenen Worte vor Gott aussprechen; denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde; darum sollst du nicht viele Worte machen!

    2 Denn Träume kommen von viel Geschäftigkeit, und dummes Geschwätz vom vielen Reden. 3 Wenn du Gott ein Gelübde ablegst, so versäume nicht, es zu erfüllen; denn er hat kein Wohlgefallen an den Toren; was du gelobt hast, das sollst du auch erfüllen! 4 Es ist besser, dass du nichts gelobst, als dass du etwas gelobst und es nicht erfüllst.

    5 Lass dich durch deinen Mund nicht zur Sünde verführen, und sage nicht vor dem Boten : »Es war ein Versehen !« Warum soll Gott über deine Äußerung erzürnen und das Werk deiner Hände verderben ? 6 Denn wo man viel träumt, da werden auch viel nichtige Worte gemacht. Du aber fürchte Gott!

    7 Wenn du Unterdrückung des Armen im Land siehst und Beraubung im Namen von Recht und Gerechtigkeit, so wundere dich nicht darüber. Denn über dem Hohen lauert noch ein Höherer und über ihnen noch Höhere; 8 doch ein Vorteil für ein Land ist bei alledem ein König, der dem Ackerbau dient.

    9 Wer Geld liebt, bekommt vom Geld nicht genug, und wer Reichtum liebt, nicht vom Gewinn. Auch das ist nichtig! 10 Wo viele Güter sind, da sind auch viele, die davon zehren , und was hat ihr Besitzer mehr davon als eine Augenweide? 11 Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er nun wenig oder viel isst; aber den Reichen lässt seine Übersättigung nicht schlafen.

    12 Es gibt ein böses Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne: Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Schaden aufbewahrt wird. 13 Geht solcher Reichtum durch einen Unglücksfall verloren und hat der Betreffende einen Sohn gezeugt, so bleibt diesem gar nichts in der Hand. 14 So nackt, wie er aus dem Leib seiner Mutter gekommen ist, geht er wieder dahin, und er kann gar nichts für seine Mühe mitnehmen, das er in seiner Hand davontragen könnte.

    15 Das ist auch ein böses Übel, dass er gerade so, wie er gekommen ist, wieder gehen muss; und was bleibt ihm davon, dass er sich um Wind abgemüht hat? 16 Dazu muss er alle seine Tage [sein Brot] in Finsternis essen und hat viel Ärger, Leiden und Zorn. 17 Siehe, was ich für gut und für schön ansehe, ist das, dass einer esse und trinke und Gutes genieße bei all seiner Arbeit, womit er sich abmüht unter der Sonne alle Tage seines Lebens, die Gott ihm gibt; denn das ist sein Teil.

    18 Auch wenn Gott irgendeinem Menschen Reichtum und Schätze gibt und ihm gestattet, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen und sich zu freuen in seiner Mühe, so ist das eine Gabe Gottes. 19 Denn er denkt nicht viel an [die Kürze] seiner Lebenstage, weil Gott ihm die Freude seines Herzens gewährt.

    Bei dem Teil mit dem Gelübde muss ich wieder an die Dokumentation mit Katherina von Bora, der späteren Frau von Martin Luther denken. Sie war eine Nonne auf der Flucht, die bei Luther Sicherheit suchte. Aufgeschreckt durch eine Abhandlung von ihm, die anhand der Bibel aufzeigte, dass Gott keine Ehelosigkeit und Keuschheitsgelübde fordere.

    In der Dokumentation wurde gesagt, dass aus allen Teilen des Landes Nonnen dorthin flohen und einen sehr schlechten gesellschaftlichen Stand hatten. Denn man konnte ihnen nicht trauen – da sie sogar ihr Gelübde vor Gott gebrochen hatten.

    Wie mag Jehova diese Frauen gesehen haben?

    Man würde ja jetzt sagen, dass sie ja bewußt und selbst dieses Gelübde vor Gott abgelegt hatten und daher auch daran gebunden waren. Aber wenn wir uns ansehen, wie diese jungen Frauen seinerzeit Nonnen wurden, dann bin ich mir nicht mehr so sicher: sie wurden als kleine Kinder von den Eltern im Kloster abgegeben und so war ihr Leben dadurch vorherbestimmt. Die logische Folge war es, Nonne zu werden, das Leben „da draußen“ kannten sie ja nicht.

    In der Dokumentation wurde gesagt, dass die beiden geächtet waren. Die Ehe wurde scheinbar nicht anerkannt und man prophezeite ihnen, dass die Kinder des Teufels werden würden und sie den Antichrist hervorbrächten. Luther selbst hatte Zeit seines Lebens unter solchen Ängsten gelitten, auch dann noch, als die gemeinsamen Kinder wohl geraten waren.

    Für mich stellt sich die Frage, wie Jehova diese Dinge sieht: waren diese „entlaufenen“ Nonnen in seinen Augen wirklich verworfen? In wie weit galt ihr Gelübde in seinen Augen? War es nicht erzwungen?

    Die nächste Frage betrifft dann die Priester, die bei ihrer Weihe ja ein Keuschheitsgelübde – das Zoellibat – abgelegt haben. Immer wieder passiert es, dass sie sich dann doch verlieben und da sie ihr Gelübde nicht brechen wollen, leben sie zwar ehelos, aber dennoch in einer heimlichen Beziehung mit einer Frau und haben in der Regel uneheliche Kinder. Dies kann unmöglich das sein, was Jehova will. Wäre es da nicht wirklich besser, wenn sie von ihrem Amt als Priester zurück treten und die Frau heiraten und eine ehrbare Ehe führen?

    Oder erwartet Jehova wirklich von ihnen, dass sie sich ihre romantischen Gefühle aus dem Herzen reißen und weiter ehelos und keusch bleiben? Ist das Zoellibat nicht völlig entgegengesetzt zur menschlichen Natur?

    Wir kennen ja auch die Aussage von Paulus zu diesem Thema in 1. Timotheus 4:1-3, wo er dies als „inspirierte Äußerung von Dämonen“ brandmarkt.

    Auf der anderen Seite hatte Jephtha Jehova seine Tochter als Opfer versprochen und sie kam dem Gelübde ihres Vaters nach und blieb Zeit ihres Lebens eine Jungfrau.

    Wieder eine Frage, bei der ich mir wünschen würde, Jehova oder Jesus kämen „mal kurz“ vom Himmel herunter zu mir und würden mir hier eine ganz klare und eindeutige Antwort geben:

    Sind solche Menschen wirklich von Jehova verworfen?

    Kommentar — 11. Juni 2013 @ 19:53

  10. Jule

    Prediger 6 – 1 Es gibt ein Übel , das ich gesehen habe unter der Sonne, und schwer lastet es auf den Menschen:

    2 Wenn Gott einem Menschen Reichtum, Schätze und Ehre gibt, sodass ihm gar nichts fehlt, wonach seine Seele begehrt, wenn ihm Gott aber nicht gestattet, davon zu genießen, sondern ein Fremder bekommt es zu genießen, so ist das nichtig und ein schweres Leid!

    3 Wenn ein Mann hundert Kinder zeugte und viele Jahre lebte – so groß auch die Zahl seiner Lebenstage würde, wenn seine Seele nicht gesättigt wird von dem Guten und ihm kein Begräbnis zuteil wird, so sage ich: Eine Fehlgeburt ist glücklicher als er! 4 Denn sie kam in Nichtigkeit und ging im Dunkel dahin, und ihr Name ist im Dunkel geblieben; 5 auch hat sie die Sonne nie gesehen noch gekannt; ihr ist wohler als jenem! 6 Und wenn er auch zweitausend Jahre lebte und [dabei] nichts Gutes sähe – geht denn nicht alles dahin an denselben Ort ?

    7 Alle Arbeit des Menschen ist für seinen Mund ; die Seele aber wird nicht gesättigt ! 8 Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Demütige, der weiß, wie man vor den Lebenden wandeln soll?

    9 Besser das, was wir mit den Augen anschauen, als das, wonach die Seele umherschweift. Auch das ist nichtig und Haschen nach Wind.

    10 Was immer entstanden ist, längst wurde es mit Namen genannt! Und es ist bekannt, was ein Mensch ist: er kann nicht rechten mit dem, der mächtiger ist als er; 11 denn wenn er auch viele Worte macht, so sind sie doch ganz nichtig; was hat der Mensch davon? 12 Denn wer weiß, was für den Menschen gut ist im Leben, während der gezählten Tage seines nichtigen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Wer will dem Menschen sagen , was nach ihm sein wird unter der Sonne?

    Kommentar — 11. Juni 2013 @ 19:58

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