Richter 5 – 8

Kapitel 5

5 Und an jenem Tag stimmten Debora und Barak, der Sohn Abinoams, ein Lied an und sprachen:

2 „Dafür, daß man in Israel das Haar frei wallen läßt [zum Krieg],
Dafür, daß das Volk sich freiwillig stellte,
Segnet Jehova.

3 Hört zu, ihr Könige; leiht das Ohr, ihr hohen Amtspersonen:
Ich, ja ich, will Jehova singen.
Ich werde Jehova, dem Gott Israels, Melodien spielen.

4 Jehova, als du auszogst von Seir,
Als du hinausschrittest aus dem Feld Edoms,
Da bebte die Erde, auch troffen die Himmel,
Auch troffen die Wolken von Wasser.

5 Berge flossen hinweg von dem Angesicht Jehovas,
Dieser Sinai hinweg von dem Angesicht Jehovas, des Gottes Israels.

6 In den Tagen Schamgars, des Sohnes Anaths,
In den Tagen Jaels war kein Verkehr auf den Pfaden.
Und die auf Wegen Reisenden reisten gewöhnlich auf Umwegen.

7 Die Bewohner des offenen Landes hörten auf zu bestehen, sie hörten auf zu bestehen in Israel,
Bis ich, Debora, aufstand,
Bis ich aufstand als eine Mutter in Israel.

8 Man ging dazu über, sich neue Götter zu erwählen.
Dann gab es Krieg in den Toren.
Nicht Schild noch Lanze konnte gesehen werden
Unter vierzigtausend in Israel.

9 Mein Herz ist mit den Befehlshabern Israels,
Denen, die sich freiwillig stellten unter dem Volk.
Segnet Jehova.

10 Die ihr auf gelblichroten Eselinnen reitet,
Die ihr auf Prunkteppichen sitzt
Und die ihr auf der Straße wandert,
Bedenkt!

11 Einige der Stimmen der Wasserverteiler zwischen den Schöpfrinnen,
Dort begannen sie die gerechten Taten Jehovas aufzuzählen,
Die gerechten Taten seiner Bewohner des offenen Landes in Israel.
Dann zog Jehovas Volk seines Weges hinab zu den Toren.

12 Erwache, erwache, o Debora;
Erwache, erwache, trag ein Lied vor!
Steh auf, Barak, und führe deine Gefangenen hinweg, du Sohn Abinoams!

13 Damals kamen die Überlebenden herab zu den Majestätischen;
Jehovas Volk kam herab zu mir gegen die Starken.

14 Aus Ephraim war ihr Ursprung in der Tiefebene,
Mit dir, o Benjamin, unter deinen Völkern.
Aus Machir zogen die Befehlshaber hinab,
Und aus Sebulon die, die das Gerät eines Schreibers handhaben.

15 Und die Fürsten in Issachar waren mit Debora.
Und wie Issachar, so war Barak.
In die Tiefebene wurde er zu Fuß gesandt.
Unter den Abteilungen Rubens gab es große Erforschungen des Herzens.

16 Warum saßest du zwischen den beiden Sattelkörben,
Um den Pfeifentönen für die Herden zu lauschen?
Für die Abteilungen Rubens gab es große Erforschungen des Herzens.

17 Gilead blieb an seinem Wohnsitz jenseits des Jordan;
Und Dan, warum blieb er in der Zeit auf Schiffen wohnen?
Ascher saß müßig am Gestade des Meeres,
Und bei seinen Landeplätzen verweilte er.

18 Sebulon war ein Volk, das seine Seele bis an den Rand des Todes verachtete;
Auch Naphtali, auf den Höhen des Feldes.

19 Könige kamen, sie kämpften;
Damals kämpften die Könige Kanaans
In Taanach an den Wassern Megiddos.
Gewinn an Silber holten sie nicht.

20 Vom Himmel her kämpften die Sterne,
Von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera.

21 Der Wildbach Kischon wusch sie hinweg,
Der Wildbach der alten Tage, der Wildbach Kischon.
Du tratest dann Stärke nieder, o meine Seele.

22 Damals stampften der Rosse Hufe
Vom Galopp, Galopp seiner Hengste.

23 ‚Flucht Meros‘, sprach der Engel Jehovas,
,Flucht seinen Bewohnern unaufhörlich,
Denn sie sind nicht zum Beistand Jehovas gekommen,
Zum Beistand Jehovas mit den Starken.‘

24 Jael, die Frau Hebers, des Keniters, wird unter Frauen überaus gesegnet sein,
Unter Frauen im Zelt wird sie überaus gesegnet sein.

25 Um Wasser bat er, Milch gab sie;
In der großen Festmahlschale für Majestätische reichte sie geronnene Milch.

26 Ihre Hand streckte sie dann zum Zeltpflock aus
Und ihre Rechte zum Hammer der Schwerarbeiter.
Und sie hämmerte auf Sisera, sie durchbohrte sein Haupt,
Und sie zerschlug und zerhieb seine Schläfen.

27 Zwischen ihren Füßen brach er zusammen, er fiel, er lag da;
Zwischen ihren Füßen brach er zusammen, er fiel;
Wo er zusammenbrach, da fiel er, überwunden.

28 Aus dem Fenster blickte eine Frau und spähte ständig nach ihm aus,
Die Mutter Siseras, durchs Gitterwerk:
,Weshalb säumt sein Kriegswagen zu kommen?
Warum müssen sich die Hufschläge seiner Wagenpferde so verspäten?‘

29 Die Weisen ihrer Edelfrauen antworteten ihr gewöhnlich,
Ja auch sie gab sich jeweils selbst Antwort mit ihren eigenen Reden:

30 ‚Sollten sie nicht finden, sollten sie nicht Beute verteilen,
Einen Mutterschoß – zwei Mutterschöße für jeden kräftigen Mann,
Beute an gefärbten Stoffen für Sisera, Beute an gefärbten Stoffen,
Ein gesticktes Kleid, gefärbten Stoff, zwei gestickte Kleider
Für den Hals [der Männer] der Beute?‘

31 So mögen alle deine Feinde umkommen, o Jehova,
Und die dich lieben, seien, wie wenn die Sonne aufgeht in ihrer Macht.“
Und das Land hatte fortan Ruhe, vierzig Jahre lang.

Kapitel 6

6 Dann begannen die Söhne Israels zu tun, was böse war in den Augen Jehovas. Da gab Jehova sie sieben Jahre lang in die Hand Midians. 2 Und die Hand Midians gewann die Oberhand über Israel. Midians wegen machten die Söhne Israels für sich die unterirdischen Vorratsstellen, die in den Bergen waren, und die Höhlen und die schwer zugänglichen Orte. 3 Und es geschah, wenn Israel gesät hatte, daß Midian und Amalek und die Leute des Ostens heraufkamen, ja sie kamen gegen sie herauf. 4 Und sie lagerten sich immer wieder gegen sie, und stets verdarben sie den Ertrag der Erde, den ganzen Weg bis Gasa, und sie ließen jeweils weder Lebensunterhalt noch Schaf, noch Stier, noch Esel in Israel übrig. 5 Denn sie kamen gewöhnlich mit ihrem Viehbestand und ihren Zelten herauf. Sie kamen jeweils so zahlreich wie die Heuschrecken, und sie und ihre Kamele waren ohne Zahl; und sie kamen stets in das Land, um es zu verderben. 6 Und Israel verarmte Midians wegen sehr; und die Söhne Israels begannen zu Jehova um Hilfe zu rufen.

7 Und es geschah, weil die Söhne Israels Midians wegen zu Jehova um Hilfe riefen, 8 daß Jehova dann einen Mann, einen Propheten, zu den Söhnen Israels sandte und zu ihnen sprach: „Dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesagt hat: ‚Ich war es, der euch aus Ägypten heraufführte und euch so aus dem Sklavenhaus herausbrachte. 9 So befreite ich euch aus der Hand Ägyptens und aus der Hand aller eurer Bedrücker und trieb sie vor euch her aus und gab euch ihr Land. 10 Des weiteren sprach ich zu euch: „Ich bin Jehova, euer Gott. Ihr sollt die Götter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt, nicht fürchten.“ Und ihr hörtet nicht auf meine Stimme.‘ “

11 Später kam Jehovas Engel und setzte sich unter den großen Baum, der in Ophra war, welcher Joas, dem Abiësriter, gehörte, während Gideon, sein Sohn, in der Weinkelter Weizen ausschlug, um ihn Midian schnell aus den Augen zu schaffen. 12 Dann erschien ihm Jehovas Engel und sprach zu ihm: „Jehova ist mit dir, du tapferer Starker.“ 13 Darauf sagte Gideon zu ihm: „Entschuldige, mein Herr, aber wenn Jehova mit uns ist, warum ist denn all das über uns gekommen, und wo sind alle seine Wundertaten, die unsere Väter uns erzählten, indem [sie] sprachen: ‚Hat uns Jehova nicht aus Ägypten heraufgeführt?‘? Und jetzt hat Jehova uns im Stich gelassen, und er gibt uns in die Faust Midians.“ 14 Da wandte sich Jehova ihm zu und sprach: „Geh in dieser deiner Kraft, und du wirst bestimmt Israel aus der Faust Midians retten. Sende nicht ich dich?“ 15 Er seinerseits sagte zu ihm: „Entschuldige, Jehova. Womit soll ich Israel retten? Siehe! Meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Hause meines Vaters.“ 16 Aber Jehova sprach zu ihm: „Weil es sich erweisen wird, daß ich mit dir bin, und du wirst Midian bestimmt niederschlagen wie e i n e n Mann.“

17 Darauf sagte er zu ihm: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, so sollst du auch ein Zeichen für mich tun dafür, daß du es bist, der mit mir redet. 18 Weiche bitte nicht von hier, bis ich zu dir komme und ich meine Gabe herausgebracht und sie dir vorgesetzt habe.“ Demzufolge sprach er: „Ich meinerseits werde hier sitzen bleiben, bis du zurückkehrst.“ 19 Und Gideon ging hinein und machte dann ein Ziegenböckchen bereit und ein Epha Mehl als ungesäuerte Kuchen. Das Fleisch tat er in den Korb, und die Brühe tat er in den Kochtopf, wonach er es zu ihm hinaus unter den großen Baum brachte und es vorsetzte.

20 Der Engel des [wahren] Gottes sagte nun zu ihm: „Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen, und leg sie dort auf den großen Felsen, und gieß die Brühe aus.“ Hierauf tat er so. 21 Dann streckte Jehovas Engel die Spitze des Stabes, der in seiner Hand war, aus und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen, und Feuer begann aus dem Felsen aufzusteigen und das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen zu verzehren. Was Jehovas Engel betrifft, so entschwand er seinen Augen. 22 Daher merkte Gideon, daß es Jehovas Engel war.

Sogleich sagte Gideon: „O wehe, Souveräner Herr Jehova, darum, daß ich Jehovas Engel von Angesicht zu Angesicht gesehen habe!“ 23 Jehova aber sprach zu ihm: „Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht. Du wirst nicht sterben.“ 24 Da baute Gideon dort Jehova einen Altar, und er wird weiterhin Jehova-Schalom genannt bis auf diesen Tag. Er steht noch in [dem] Ophra der Abiësriter.

25 Und es geschah während jener Nacht, daß Jehova weiter zu ihm sprach: „Nimm den jungen Stier, den Stier, der deinem Vater gehört, das heißt den zweiten jungen Stier von sieben Jahren, und du sollst den Altar Baals, der deinem Vater gehört, niederreißen, und den heiligen Pfahl, der daneben ist, solltest du umhauen. 26 Und du sollst Jehova, deinem Gott, auf dem Gipfel dieser Feste einen Altar bauen mit der Reihe Steine, und du sollst den zweiten jungen Stier nehmen und ihn als ein Brandopfer auf den Holzstücken des heiligen Pfahls opfern, den du umhauen wirst.“ 27 Demgemäß nahm Gideon zehn Männer von seinen Dienern und ging daran, so zu tun, wie Jehova zu ihm geredet hatte; doch geschah es, weil er die Hausgenossen seines Vaters und die Männer der Stadt zu sehr fürchtete, es bei Tag zu tun, daß er es dann bei Nacht tat.

28 Als die Männer der Stadt wie gewöhnlich früh am Morgen aufstanden, siehe, da war der Altar Baals niedergerissen, und der heilige Pfahl, der daneben stand, war umgehauen, und der zweite junge Stier war auf dem Altar, der gebaut worden war, geopfert worden. 29 Und sie begannen zueinander zu sagen: „Wer hat diese Sache getan?“ Und sie gingen daran, sich zu erkundigen und zu suchen. Schließlich sprachen sie: „Gideon, der Sohn des Joas, ist es, der diese Sache getan hat.“ 30 Da sagten die Männer der Stadt zu Joas: „Bring deinen Sohn heraus, damit er stirbt, weil er den Altar Baals niedergerissen und weil er den heiligen Pfahl, der daneben stand, umgehauen hat.“ 31 Darauf sprach Joas zu allen, die gegen ihn aufstanden: „Werdet ihr es sein, die für Baal rechten, um zu sehen, ob ihr selbst ihn retten könnt? Wer immer für ihn rechtet, sollte noch an diesem Morgen zu Tode gebracht werden. Wenn er Gott ist, so möge er für sich selbst rechten, weil jemand seinen Altar niedergerissen hat.“ 32 Und er begann ihn an jenem Tag Jerubbaal zu nennen, indem [er] sagte: „Möge Baal für sich selbst rechten, weil jemand seinen Altar niedergerissen hat.“

33 Und ganz Midian und Amalek und die Leute des Ostens versammelten sich wie e i n [Mann] und zogen dann hinüber und lagerten sich in der Tiefebene von Jesreël. 34 Und Jehovas Geist hüllte Gideon ein, so daß er dann in das Horn stieß, und die Abiësriter wurden zusammengerufen, ihm nach. 35 Und er entsandte Boten durch ganz Manasse, und auch sie wurden zusammengerufen, ihm nach. Er sandte auch Boten durch Ascher und Sebulon und Naphtali, und sie kamen herauf, ihm entgegen.

36 Dann sprach Gideon zu dem [wahren] Gott: „Wenn du Israel durch mich rettest, so wie du es verheißen hast, 37 siehe, ich halte ein Wollvlies ausgebreitet auf der Dreschtenne. Wenn es auf dem Vlies allein Tau geben wird, aber auf der ganzen Erde dort Trockenheit ist, dann werde ich bestimmt wissen, daß du Israel durch mich retten wirst, so wie du es verheißen hast.“ 38 Und so geschah es. Als er früh am nächsten Tag aufstand und das Vlies auswrang, drückte er schließlich genug Tau aus dem Vlies heraus, um eine große Festmahlschale mit Wasser zu füllen. 39 Dennoch sagte Gideon zu dem [wahren] Gott: „Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, sondern laß mich nur noch einmal reden. Laß mich bitte nur noch einmal eine Probe mit dem Vlies machen. Möge bitte auf dem Vlies allein Trockenheit eintreten, und auf der ganzen Erde möge es Tau geben.“ 40 Da tat Gott in jener Nacht auf diese Weise; und es gab Trockenheit auf dem Vlies allein, und auf der ganzen Erde fand sich Tau.

Kapitel 7

7 Dann stand Jerubbaal, das heißt Gideon, samt allem Volk, das mit ihm war, früh auf und schlug das Lager an dem Brunnen Harod auf; und das Lager Midians befand sich nördlich von ihm, am Hügel More, in der Tiefebene. 2 Jehova sprach nun zu Gideon: „Das Volk, das mit dir ist, ist zu zahlreich, als daß ich Midian in ihre Hand geben könnte. Vielleicht würde sich Israel gegen mich brüsten und sagen: ‚Meine Hand ist es gewesen, die mich gerettet hat.‘ 3 Und nun ruf bitte vor den Ohren des Volkes aus, indem [du] sprichst: ‚Wer fürchtet sich und zittert? Er ziehe sich zurück.‘ “ So stellte Gideon sie auf die Probe. Darauf zogen sich zweiundzwanzigtausend vom Volk zurück, und da waren zehntausend, die übrigblieben.

4 Dennoch sprach Jehova zu Gideon: „Noch ist des Volkes zuviel. Laß sie ans Wasser hinabgehen, damit ich sie dir dort auf die Probe stelle. Und es soll geschehen, daß, von wem immer ich dir sage: ‚Dieser wird mit dir gehen‘, er es ist, der mit dir gehen wird, doch jeder, von dem ich dir sage: ‚Dieser wird nicht mit dir gehen‘, er es ist, der nicht mitgehen wird.“ 5 So ließ er das Volk zum Wasser hinabgehen.

Dann sprach Jehova zu Gideon: „Einen jeden, der mit seiner Zunge etwas von dem Wasser aufleckt, so wie ein Hund leckt, wirst du für sich stellen, auch jeden, der sich auf seine Knie niederläßt, um zu trinken.“ 6 Und es stellte sich heraus, daß die Zahl derer, die mit ihrer Hand zum Mund leckten, dreihundert Mann war. Was alle übrigen des Volkes betrifft, sie ließen sich auf ihre Knie nieder, um Wasser zu trinken.

7 Jehova sagte nun zu Gideon: „Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, werde ich euch retten, und ich will Midian in deine Hand geben. Was alles andere Volk betrifft, sie mögen jeder an seinen Ort gehen.“ 8 Da nahmen sie den Proviant des Volkes in ihre Hand und ihre Hörner, und er sandte alle Männer Israels weg, jeden in sein Heim; und die dreihundert Mann behielt er. Was das Lager Midians betrifft, es befand sich unterhalb von ihm in der Tiefebene.

9 Und es geschah während jener Nacht, daß Jehova dann zu ihm sprach: „Steh auf, steig zum Lager hinab, denn ich habe es in deine Hand gegeben. 10 Fürchtest du dich aber hinabzusteigen, so steig du mit Pura, deinem Bediensteten, zum Lager hinab. 11 Und du sollst dem zuhören, was sie reden werden, und danach werden deine Hände bestimmt stark werden, und du wirst gewiß bis ans Lager hinabsteigen.“ Darauf stieg er mit Pura, seinem Bediensteten, hinab an den Rand derer, die in Schlachtordnung im Lager waren.

12 Nun waren Midian und Amalek und alle Leute des Ostens so zahlreich wie Heuschrecken in die Tiefebene eingefallen; und ihre Kamele waren ohne Zahl, so zahlreich wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind. 13 Gideon kam nun, und siehe, da war ein Mann, der seinem Gefährten einen Traum erzählte, und er sagte weiter: „Ich habe da einen Traum gehabt. Und siehe, ein runder Gerstenbrotkuchen rollte in das Lager Midians hinein. Dann kam er zu einem Zelt und traf es so, daß es umfiel, und er kehrte dann das Unterste zuoberst, und das Zelt fiel zusammen.“ 14 Darauf antwortete sein Gefährte und sprach: „Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, eines Mannes von Israel. Der [wahre] Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben.“

15 Und es geschah, sobald Gideon den Traum und dessen Erklärung erzählen hörte, daß er anzubeten begann. Danach kehrte er ins Lager Israels zurück und sagte: „Macht euch auf, denn Jehova hat das Lager Midians in eure Hand gegeben.“ 16 Dann teilte er die dreihundert Mann in drei Trupps auf und gab ihnen allen Hörner in die Hand und große, leere Krüge und Fackeln in die großen Krüge hinein. 17 Und er sprach weiter zu ihnen: „Ihr solltet lernen, indem ihr mir zuseht, und ebenso solltet ihr tun. Und wenn ich an den Rand des Lagers gekommen bin, so soll es geschehen, daß ihr so tun werdet, wie ich tun werde. 18 Sobald ich in das Horn gestoßen habe, ich und alle, die mit mir sind, sollt auch ihr rings um das ganze Lager in die Hörner stoßen, und ihr sollt sagen: ‚Jehovas und Gideons!‘ “

19 Danach kam Gideon mit den hundert Mann, die mit ihm waren, zu Beginn der mittleren Nachtwache bis zum Rand des Lagers. Eben hatte man die Wachen aufgestellt. Und sie bliesen dann die Hörner, und die großen Wasserkrüge, die sie in ihren Händen hatten, wurden zerschmettert. 20 Darauf bliesen die drei Trupps die Hörner und zerschlugen die großen Krüge und ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten Hand die Hörner, um sie zu blasen, und sie begannen auszurufen: „Schwert Jehovas und Gideons!“ 21 Die ganze Zeit über blieben sie stehen, jeder an seinem Platz, rings um das Lager her, und das ganze Lager begann zu laufen und brach in lautes Schreien aus und ergriff die Flucht. 22 Und die dreihundert fuhren fort, die Hörner zu blasen, und Jehova richtete dann im ganzen Lager das Schwert eines jeden gegen den anderen; und das Lager floh weiter bis nach Beth-Schitta, auf Zerera zu, bis zu dem Randgebiet von Abel-Mehola bei Tabbath.

23 Unterdessen wurden die Männer Israels, von Naphtali und von Ascher und von ganz Manasse, zusammengerufen, und sie gingen daran, Midian nachzujagen. 24 Und Gideon sandte Boten in die ganze Berggegend von Ephraim und ließ sagen: „Zieht hinab, Midian entgegen, und nehmt vor ihnen her die Wasser bis nach Beth-Bara und den Jordan ein.“ Da wurden alle Männer Ephraims zusammengerufen, und sie konnten die Wasser bis nach Beth-Bara und den Jordan einnehmen. 25 Auch nahmen sie schließlich die beiden Fürsten Midians gefangen, nämlich Oreb und Seeb; und dann töteten sie Oreb am Felsen Oreb, und Seeb töteten sie bei der Weinkufe Seebs. Und sie jagten Midian weiter nach, und sie brachten den Kopf Orebs und denjenigen Seebs zu Gideon in die Gegend des Jordan.

Kapitel 8

8 Dann sprachen die Männer Ephraims zu ihm: „Was ist das für eine Sache, die du uns da angetan hast, daß du uns nicht hast rufen lassen, als du darangegangen bist, gegen Midian zu kämpfen?“ Und sie suchten heftig, Streit mit ihm anzufangen. 2 Schließlich sagte er zu ihnen: „Was habe ich nun schon im Vergleich mit euch getan? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? 3 In eure Hand hat Gott Midians Fürsten Oreb und Seeb gegeben, und was konnte ich schon tun im Vergleich zu euch?“ Da beruhigte sich ihr Geist ihm gegenüber, als er dieses Wort redete.

4 Schließlich kam Gideon an den Jordan [und] ging hinüber, er und die dreihundert Mann, die mit ihm waren, müde, setzten aber die Verfolgung fort. 5 Später sprach er zu den Männern von Sukkoth: „Gebt bitte den Leuten, die mir auf dem Fuße folgen, runde Brotlaibe, denn sie sind müde, und ich jage Sebach und Zalmunna, den Königen von Midian, nach.“ 6 Aber die Fürsten von Sukkoth sagten: „Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, so daß deinem Heer Brot gegeben werden muß?“ 7 Hierauf sprach Gideon: „Darum, wenn Jehova Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, werde ich bestimmt euer Fleisch mit den Dornen der Wildnis und den Dorngewächsen zerdreschen.“ 8 Und von dort zog er weiter hinauf nach Penuël und redete dann in derselben Weise zu ihnen, aber die Männer von Penuël antworteten ihm ebenso, wie die Männer von Sukkoth geantwortet hatten. 9 Folglich sagte er auch zu den Männern von Penuël: „Wenn ich in Frieden zurückkehre, werde ich diesen Turm niederreißen.“

10 Sebach und Zalmunna nun waren in Karkor und ihre Lager mit ihnen, etwa fünfzehntausend [Mann], alle, die von dem gesamten Lager der Leute des Ostens übriggeblieben waren; und der schon Gefallenen waren hundertzwanzigtausend Mann, die das Schwert zu ziehen pflegten. 11 Und Gideon zog auf dem Weg der in Zelten Weilenden weiter hinauf, östlich von Nobach und Jogbeha, und begann das Lager zu schlagen, während sich das Lager in Sicherheit wähnte. 12 Als Sebach und Zalmunna die Flucht ergriffen, ging er sogleich daran, ihnen nachzujagen, und nahm schließlich Midians zwei Könige, Sebach und Zalmunna, gefangen; und er schreckte das ganze Lager auf.

13 Und Gideon, der Sohn des Joas, trat seine Rückkehr aus dem Krieg über den Paß an, der nach Heres hinaufgeht. 14 Unterwegs nahm er einen jungen Mann von den Männern von Sukkoth gefangen und fragte ihn aus. Da schrieb er für ihn die Namen der Fürsten von Sukkoth und seiner älteren Männer auf, siebenundsiebzig Mann. 15 Damit ging er zu den Männern von Sukkoth und sprach: „Hier sind Sebach und Zalmunna, derentwegen ihr mich verhöhnt habt, indem [ihr] sagtet: ‚Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, so daß deinen ermüdeten Männern Brot gegeben werden muß?‘ “ 16 Dann nahm er die älteren Männer der Stadt und Dornen der Wildnis und Dorngewächse und ließ die Männer von Sukkoth damit Erfahrung machen. 17 Und den Turm von Penuël riß er nieder, und dann tötete er die Männer der Stadt.

18 Er sprach nun zu Sebach und Zalmunna: „Was für Männer waren es, die ihr in Tabor getötet habt?“ Hierauf sagten sie: „Wie du bist, so waren sie, jeder, wie Königssöhne an Gestalt.“ 19 Darauf sprach er: „Es waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr Jehova lebt, hättet ihr sie am Leben erhalten, so müßte ich euch nicht töten.“ 20 Dann sagte er zu Jether, seinem Erstgeborenen: „Steh auf, töte sie.“ Und der Jüngling zog sein Schwert nicht, denn er fürchtete sich, da er noch ein Jüngling war. 21 Da sprachen Sebach und Zalmunna: „Steh selber auf, und fall über uns her, denn wie ein Mann ist, so ist seine Macht.“ Demzufolge stand Gideon auf und tötete Sebach und Zalmunna und nahm die mondförmigen Zierate, die sich an den Hälsen ihrer Kamele befanden.

22 Später sagten die Männer von Israel zu Gideon: „Herrsche über uns, du und dein Sohn wie auch dein Enkel, denn du hast uns aus der Hand Midians gerettet.“ 23 Aber Gideon sprach zu ihnen: „Ich selbst werde nicht über euch herrschen, noch wird mein Sohn über euch herrschen. Jehova ist es, der über euch herrschen wird.“ 24 Und Gideon sagte weiter zu ihnen: „Laßt mich eine Bitte an euch richten: Gebt mir ein jeder den Nasenring seiner Beute.“ (Denn sie hatten goldene Nasenringe, weil sie Ismaeliter waren.) 25 Dann sprachen sie: „Wir werden sie bestimmt geben.“ Daraufhin breiteten sie einen Überwurf aus und warfen dann jeder den Nasenring seiner Beute hinein. 26 Und das Gewicht der goldenen Nasenringe, um die er gebeten hatte, belief sich auf eintausendsiebenhundert Goldschekel, außer den mondförmigen Zieraten und den Ohrgehängen und den Kleidern aus purpurrötlichgefärbter Wolle, die auf den Königen von Midian waren, und außer den Halsketten, die sich an den Hälsen der Kamele befanden.

27 Und Gideon ging daran, ein Ephod daraus zu machen und es in seiner Stadt Ophra auszustellen; und ganz Israel begann, dort unsittlichen Verkehr damit zu haben, so daß es Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge wurde.

28 So wurde Midian vor den Söhnen Israels unterworfen, und sie erhoben ihr Haupt nicht mehr; und das Land hatte in den Tagen Gideons fortan Ruhe, vierzig Jahre lang.

29 Und Jerubbaal, der Sohn des Joas, ging hin und wohnte weiterhin in seinem Haus.

30 Und Gideon bekam siebzig Söhne, die aus seiner Hüfte hervorgingen, denn er hatte schließlich viele Frauen. 31 Was seine Nebenfrau betrifft, die in Sichem war, so gebar auch sie ihm einen Sohn. Da gab er ihm den Namen Abimelech. 32 Schließlich starb Gideon, der Sohn des Joas, in gutem Alter und wurde in der Grabstätte seines Vaters Joas, in [dem] Ophra der Abiësriter, begraben.

33 Und es geschah, sobald Gideon gestorben war, daß sich die Söhne Israels wieder anschickten, unsittlichen Verkehr mit den Baalen zu haben, so daß sie Baal-Berith zu ihrem Gott einsetzten. 34 Und die Söhne Israels gedachten nicht Jehovas, ihres Gottes, der sie aus der Hand all ihrer Feinde ringsumher befreit hatte; 35 und sie übten nicht liebende Güte gegenüber den Hausgenossen Jerubbaals, Gideons, in Erwiderung all des Guten, das er Israel gegenüber geübt hatte.

Jule | 03.20.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Richter, Text in der Bibel, , |

19 Comments »

  1. Jule

    passend zu der Geschichte, wie Gideon mit Jehovas Hilfe das Volk befreite, finden wir auf der Webseite der Gesellschaft ein Drama

    Gideon

    Warum sollten wir theokratische Richtlinien respektieren?

    Wie wir ja im Erwachet von April gelesen haben, wie wir mehr Freude am Bibellesen bekommen, gehört das Hören von passenden Dramen zum Stoff mit dazu.

    Viel Freude beim Hören…

    Kommentar — 20. März 2009 @ 09:26

  2. Jule

    Richter 5 – 8

    Richter 6 und 7
    Gideon macht den Vliestest.

    Er vergewisserte sich, dass es wirklich JEHOVAS Engel war, der mit ihm sprach (6:11-24). Der Engel legitimierte sich, indem er die für ihn zubereiteten Speisen mit Feuer aus dem Felsen verzehren ließ. Ein Wunder.

    Warum tat er das? Hatte er keinen Glauben und kein Vertrauen in Jehova?

    Doch, aber er hat in all den Jahren in seiner Nachbarschaft gesehen, dass auch die Priester der Nachbarnationen, die andere Götter anbeteten als Jehova, in der Lage waren, Zeichen und Wunder zu wirken. Er wollte ganz sicher sein, dass es wirklich Jehova war, der mit ihm sprach – und nicht jemand, „der ihn in die Pfanne hauen wollte“.

    War Jehova über Gideons Misstrauen beleidigt oder gekränkt? Nein, er sprach gleich liebevoll mit Gideon und sicherte ihm SEINE Liebe zu!

    Dann fordert er Gideon auf, den Altar seines Vaters zu zerstören, den dieser für Baal errichtet hat. Gideon „ging daran, so zu tun, wie Jehova zu ihm geredet hatte“ (Vers 27). Als die Männer der Stadt am nächsten Tag den Frevel sühnen wollen, sagt Gideons Vater nur „Wenn er Gott ist, so möge er für sich selbst eintreten, weil jemand seinen Altar nieder gerissen hat“ (Vers 31). Super Einstellung!

    Nun schickt Jehova Gideon los, sein Volk von seinen Bedrückern zu befreien. Geht Gideon sofort los?

    Nein, er macht den berühmten „Vliestest“ und das gleich zwei mal. Er will ganz sicher sein, dass er unter der schützenden Hand Jehovas steht und dass die Anweisung nicht von jemand kommt, der nichts mit Jehova zu tun hat. Denn wir wissen heute, dass Satan, seine Dämonen und deren Anbeter und Helfeshelfer „immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts“ annehmen, um die Menschen zu täuschen.

    2. Korinther 11:13-15

    Denn solche Menschen sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. 14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an. 15 Es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener immer wieder die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen. Ihr Ende aber wird gemäß ihren Werken sein.

    Da Jehova dies selbstverständlich weiss, nimmt er es Gideon nicht übel, dass dieser ihn noch zweimal um ein eindeutiges Zeichen bittet, damit er sehen kann, dass wirklich ER es ist, der zu ihm spricht (Verse 36-40).

    Nun reduziert Jehova die Anzahl der Schlachtreihen. Warum?
    Richter 7:2

    Jehova sprach nun zu Gideon: „Das Volk, das mit dir ist, ist zu zahlreich, als daß ich Midian in ihre Hand geben könnte. Vielleicht würde sich Israel gegen mich brüsten und sagen: ‚Meine Hand ist es gewesen, die mich gerettet hat.‘

    Auch uns ist schon öfters der Gedanke gekommen, dass Jehova eben dies als Grund hat, warum er immer noch all das Schreckliche zulässt.. Nach meinem persönlichen Empfinden ist schon lange der Zeitpunkt gekommen, dass Jehova auf den Tisch haut und die Schadenstifter und Verleumder in ihre Schranken weist. Aber er tut es nicht. Warum?

    Mein Liebster sagt, dass Jehova die Situation so weit eskallieren lassen will, bis vom rein menschlichen her garnichts mehr geht. Bis es wirklich ein Wunder von Jehova her nötig ist, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit herzustellen. Damit wir nicht denken, es wäre gewesen, weil wir ganz tolle Beweise hatten oder Zeugen des Ganzen endlich aufstehen und die Wahrheit reden. Wenn Jehova uns befreit, dann ist allen Beobachtern klar, dass es Jehova war, der uns befreit hat!

    Hier in den Versen lese ich, dass dies kein frommer Wunsch von uns ist, sondern dass Jehova schon öfters genau so gehandelt hat und aus eben diesem Grunde! Aber es erfordert auch einen sehr starken Glauben von unserer Seite und bedingungsloses Vertrauen in Jehova.

    Tja, um wieder zum Buch Richter zurück zu kommen: Jehova reduziert die Schlachtreihen Gideons von 32.000 Kriegern auf nur 300 (Verse 2-8)!

    Interesant auch die Kriegsführung der 300 Krieger, denn sie bedienen sich auf Jehovas Anweisung hin einer List. Sie selbst greifen garnicht zum Schwert. Das erledigen die Feinde schon selbst, die sich untereinander „hinschlachteten“ (Vers 19-22).

    Richter 8:22-27
    scheinbar fahren die Menschen „von Natur aus“ auf Reliquienverehrung ab?

    Gideon lässt sich das erbeutete Gold geben und macht daraus einen Ephod, den er zur Erinnerung in seiner Stadt Ophra ausstellte. Aber er wurde zweckentfremdet. „Ganz Israel begann, dort unsittlichen Verkehr damit zu haben, so dass es Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge wurde“.

    Schade, dass der Mensch anscheinend zu solchem Verhalten neigt.

    Umso wichtiger ist es, dass wir täglich in der Bibel lesen und ernsthaft über das Gelesene nachsinnen. Nur so kann uns Jehovas Wort, seine Maßstäbe und seine Gebote „in Fleisch und Blut ùbergehen“.

    Und das ist es ja, was wir wollen – oder?

    Kommentar — 21. März 2009 @ 11:02

  3. WT 01.11.77

    Ein bescheidener Richter wollte sichergehen

    ES GESCHAH im 13. Jahrhundert v. u. Z., ungefähr 200 Jahre nach dem Tode Josuas, des Nachfolgers Mose. Ort der Handlung war das Tal Jesreel im nördlichen Teil des Landes, das Gott den Israeliten verheißen hatte.

    Was geschah damals, was für uns heute von Interesse ist? Einer der Richter Israels schlug mit einem Heer von 300 Mann eine feindliche Streitmacht von ungefähr 135 000 Mann.

    Wie war so etwas möglich? Eine wichtige Rolle spielte dabei das Bestreben dieses Richters, sicherzugehen, daß Gott ihn unterstützte.

    Den biblischen Bericht über dieses erstaunliche Ereignis finden wir in Richter, Kapitel 6 bis 8, und er fängt mit den Worten an: „Dann begannen die Söhne Israels zu tun, was böse war in den Augen Jehovas. Da gab Jehova sie sieben Jahre lang in die Hand Midians. Und die Hand Midians gewann die Oberhand über Israel“ (Ri. 6:1, 2). Wenn die Israeliten aussäten, „pflegten sich [die Midianiter und andere Plünderer] wider sie zu lagern und den Ertrag der Erde zu verderben, den ganzen Weg bis Gasa, und sie pflegten weder Lebensunterhalt noch Schaf, noch Stier, noch Esel in Israel übrigzulassen“ (Ri. 6:4).

    GOTT ERWÄHLT „DEN KLEINSTEN“

    In ihrer Verzweiflung riefen „die Söhne Israels Midians wegen zu Jehova um Hilfe“ (Ri. 6:7). Gott erweckte daher einen Mann aus der Familie Abiësers (die zum Stamm Manasse gehörte) als Richter und Befreier: Gideon, den Sohn des Joas. Während Gideon in einer Weinkelter Getreide drosch, um vom Feind nicht gesehen zu werden, erschien ihm ein Engel, der zu ihm sagte: „Jehova ist mit dir, du tapferer Starker.“ Überrascht fragte Gideon, wie Gott mit den Israeliten sein könne, wenn sie sich doch in einer solch entsetzlichen Lage befänden. „Da wandte sich Jehova [durch seinen Engel] ihm zu und sprach: ,Geh in dieser deiner Kraft, und du wirst bestimmt Israel aus der Faust Midians retten. Sende nicht ich dich?‘ “ (Ri. 6:11-14).

    Gideons Reaktion auf diesen Auftrag Gottes verrät Bescheidenheit. Er antwortete: „Entschuldige mich, Jehova. Womit soll ich Israel retten? Siehe! Meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste in meines Vaters Hause.“ Doch Gott versicherte ihm: „Weil ich mich als mit dir seiend erweisen werde, und du wirst bestimmt Midian niederschlagen wie e i n e n Mann“ (Ri. 6:15, 16).

    Gideon war sich dennoch bewußt, wie schwierig es sein würde, gegen die Midianiter und andere Völker, die sich ihnen anschließen könnten, Krieg zu führen. Deshalb bat er um ein „Zeichen“, um sicherzugehen, daß dieser Auftrag wirklich von Gott stammte. Er brachte eine Gabe, bestehend aus Fleisch, ungesäuerten Kuchen und Brühe, dar, legte sie auf einen großen Felsen und goß die Brühe aus. Der Engel berührte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen mit seinem Stab, und Feuer stieg aus dem Felsen auf und verzehrte das Opfer, wonach der Bote verschwand. „Daher merkte Gideon, daß es Jehovas Engel war“ (Ri. 6:17-22).

    In jener Nacht stellte Jehova seinen auserwählten Richter auf die Probe. Gott gebot ihm, den Altar, den sein Vater dem Gott Baal errichtet hatte, niederzureißen, den heiligen Pfahl, der daneben stand, umzuhauen und an seiner Stelle einen Altar für Jehova zu errichten und darauf den siebenjährigen Stier seines Vaters Joas (offensichtlich ein Stier, den man als dem Baal geheiligt betrachtete) zu opfern. Der heilige Pfahl sollte als Brennholz dienen. Mutig nahm Gideon diese Aufgabe an. Doch er war vorsichtig und führte sie nachts aus (Ri. 6:25-27).

    Als die Männer der Stadt am nächsten Morgen aufstanden und sahen, was geschehen war, forderten sie den Tod Gideons. Doch Joas, sein Vater, setzte sich für ihn ein und erklärte, wenn Baal wirklich ein Gott sei, solle er sich selbst verteidigen (Ri. 6:28-32).

    UNGEWÖHNLICHE SCHLACHTVORBEREITUNGEN

    Im Bibelbericht heißt es weiter: „Ganz Midian und Amalek und die Ostleute versammelten sich wie e i n Mann und zogen dann hinüber und lagerten sich in der Tiefebene Jesreel.“ Gideon wurde dann von Jehovas Geist eingehüllt. Er rief die Abiësriter zur Schlacht zusammen und sandte auch Boten durch ganz Manasse sowie zu den Stämmen Ascher, Sebulon und Naphtali und forderte sie auf, sich ihm anzuschließen (Ri. 6:33-35). Die Gesamtzahl derer, die sich zu ihm scharten, betrug 32 000. Im feindlichen Lager befanden sich jedoch ungefähr 135 000 Mann – eine vierfache Übermacht.

    Zu diesem Zeitpunkt bat Gideon Gott, zwei Wunder zu wirken, um sich noch einmal zu vergewissern, daß Gott das Vorgehen gegen die Midianiter unterstützte. Er bat darum, daß ein Vlies, das über Nacht auf einer Dreschtenne lag, von Tau vollgesogen sein sollte, während der Boden rundherum trocken wäre, und in der darauffolgenden Nacht sollte das Vlies trocken und der Boden feucht sein. Gott erfüllte ihm diese beiden Bitten (Ri. 6:36-40).

    Als sich Gideon und seine Streitkräfte lagerten und sich auf die Feindberührung vorbereiteten, erließ Jehova einen unerwarteten Befehl: „Zu viel ist für mich des Volkes, das mit dir ist, als daß ich Midian in ihre Hand gäbe. Vielleicht würde sich Israel wider mich brüsten und sprechen: ,Meine Hand ist es, die mich gerettet hat.‘ Und jetzt, rufe bitte vor den Ohren des Volkes aus, indem du sprichst: ,Wer fürchtet sich und zittert? Er ziehe sich zurück.‘ “ Gehorsam stellte Gideon sie auf die Probe. Mit welchem Ergebnis? „Darauf zogen sich zweiundzwanzigtausend vom Volke zurück, und da waren zehntausend, die übrigblieben“ (Ri. 7:2, 3). Die Übermacht, die Israel gegenüberstand, war plötzlich auf das 13fache angewachsen.

    Danach wies Jehova Gideon an, die restlichen 10 000 Mann zum Wasser hinunterzuführen, um sie weiter auf die Probe zu stellen. Die meisten ließen in ihrer Wachsamkeit nach und knieten sich gierig nieder, um zu trinken. Doch 300 Mann blieben wachsam und beugten sich nur so weit nieder, daß sie mit ihrer Hand Wasser zum Mund schöpfen konnten. Gott sagte dann: „Durch die dreihundert Mann . . . werde ich euch retten, und ich will Midian in deine Hand geben“ (Ri. 7:4-7). Somit war die Übermacht auf das 450fache gestiegen.

    Gott sagte Gideon, er solle, falls er sich fürchte, mit einem Diener das feindliche Lager bei Nacht auskundschaften. Gideon tat es und konnte hören, wie ein Midianiter seinem Gefährten einen Traum erzählte. Der Mann hatte geträumt, daß ein runder Gerstenbrotkuchen in das Lager Midians rollte und eines der Zelte dem Erdboden gleichmachte. Sein Gefährte rief aus: „Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, eines Mannes von Israel. Der wahre Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben“ (Ri. 7:9-14).

    Gestärkt kehrte Gideon in das Lager Israels zurück und organisierte den Marsch gegen den Feind. Aber wie konnten 300 Mann gegen 135 000 die Oberhand gewinnen?

    „SCHWERT JEHOVAS UND GIDEONS“

    Der vorsichtige Richter teilte seine Krieger in drei Trupps von je 100 Mann auf. Dadurch konnten sie von drei Seiten gegen den Feind vorrücken. Er gab jedem Krieger ein Horn, einen großen Tonkrug mit einer Fackel darin und erklärte: „Wenn ich in das Horn gestoßen habe, ich und alle, die mit mir sind, sollt auch ihr rings um das ganze Lager in die Hörner stoßen, und ihr sollt sagen: ,Jehovas und Gideons!‘ “ (Ri. 7:16-18). Wie wirkte sich diese Strategie aus? Im Bibelbericht heißt es weiter:

    „Danach kam Gideon mit den hundert Mann, die mit ihm waren, zu Beginn der mittleren Nachtwache bis zum Rand des Lagers. Eben hatte man die Wachen aufgestellt. Und sie gingen daran, die Hörner zu blasen, und die großen Wasserkrüge, die sie in ihren Händen hatten, wurden zerschmettert. Darauf bliesen die drei Trupps die Hörner und zerschlugen die großen Krüge und ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten die Hörner, um sie zu blasen, und sie begannen auszurufen: ,Schwert Jehovas und Gideons!‘ Die ganze Zeit über blieben sie stehen, ein jeder an seiner Stelle, rings um das Lager her, und das ganze Lager begann zu laufen und brach in lautes Schreien aus und ergriff die Flucht. Und die dreihundert fuhren fort, die Hörner zu blasen, und Jehova richtete dann im ganzen Lager das Schwert eines jeden gegen den anderen; und das Lager floh weiter bis nach Beth-Schitta, auf Zerera zu, bis zu dem Randgebiet von Abel-Mechola bei Tabbath“ (Ri. 7:19-22).

    Diese Strategie wirkte tatsächlich verheerend. Als die Hörner geblasen, die Krüge zerbrochen und die Fackeln ergriffen wurden und die Midianiter das Geschrei hörten, glaubten sie offensichtlich, sie seien von einem riesigen Heer umringt. Wahrscheinlich vermuteten sie hinter jeder Fackel nicht nur einen Mann, sondern einen ganzen Trupp Soldaten. Sie gerieten in Panik und ergriffen die Flucht, wobei unter ihren eigenen Leuten „das Schwert eines jeden gegen den anderen“ gerichtet war.

    Gideon, der entschlossen war, den Feind vernichtend zu schlagen, rief nun von den Stämmen Manasse, Ascher, Naphtali und Ephraim Hilfe herbei. Diese fielen über die fliehenden Midianiter her und schnitten ihre Fluchtwege ab. Männer des Stammes Ephraim nahmen Oreb und Seëb, die beiden Fürsten Midians, gefangen (Ri. 7:23-25).

    Dann geschah etwas, was erneut Gideons vorzügliche Einstellung verriet. Wir lesen: „Dann sprachen die Männer Ephraims zu ihm: ,Was ist das für eine Sache, die du uns angetan hast, daß du uns nicht riefst, als du darangingst, gegen Midian zu kämpfen?‘ Und sie suchten heftig, Zank mit ihm anzufangen.“ Der tapfere Richter antwortete ihnen jedoch mit lobenswerter Bescheidenheit: „Was habe ich nun schon im Vergleich zu euch getan? . . . In eure Hand hat Gott Midians Fürsten Oreb und Seëb gegeben, und was habe ich da im Vergleich zu euch zu tun vermocht?“ Diese milde Antwort wendete weiteren Streit ab (Ri. 8:1-3; Spr. 15:1).

    Trotz Müdigkeit überquerten dieser mutige Richter und seine 300 Mann den Jordan und verfolgten Sebach und Zalmunna, die Könige Midians. Unterwegs erbat sich Gideon von den Männern von Sukkoth Proviant, doch die Fürsten von Sukkoth lehnten ab und sprachen: „Sind die Fäuste Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, so daß deinem Heere Brot gegeben werden muß?“ Dasselbe geschah in der Stadt Penuel (Ri. 8:4-9).

    Trotz Mühsalen setzten Gideon und seine Männer die Verfolgungsjagd fort. Schließlich machten sie Sebach und Zalmunna sowie 15 000 ihrer Männer, die übriggeblieben waren, ausfindig. Erneut ließ dieser von Gott ernannte Richter Vorsicht walten, denn er „begann das Lager zu schlagen, während sich das Lager in Sicherheit wähnte“ (Ri. 8:10, 11). Sebach und Zalmunna flohen, doch sie wurden gefangengenommen und von Gideon getötet (Ri. 8:12, 18-21).

    Die Israeliten waren für den Sieg, den Gideon errungen hatte, so dankbar, daß sie ihn baten, eine Dynastie zu gründen, die über sie herrschen sollte. Aber er begehrte nicht den Pomp und die Menschenverherrlichung, die mit einer von Menschen geschaffenen Königswürde verbunden sind. „Ich selbst werde nicht über euch herrschen, noch wird mein Sohn über euch herrschen. Jehova ist es, der über euch herrschen wird“ (Ri. 8:22, 23).

    Gideon bat daraufhin um goldene Schmuckgegenstände, die man erbeutet hatte. Er stellte daraus ein kostbares Ephod oder Priestergewand her, das wahrscheinlich mit wertvollen Steinen verziert war. Vielleicht hatte er einen guten Beweggrund dabei und betrachtete das Ephod als ein Andenken an den Sieg über Midian. Es erwies sich allerdings als ein Stein des Anstoßes, denn „ganz Israel begann, dort unsittlichen Verkehr damit [mit dem Ephod] zu haben, so daß es Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge wurde“ (Ri. 8:27). Anscheinend gebrauchten die Israeliten das kostbare Gewand für eine Form von falscher Anbetung.

    WERTVOLLE LEKTIONEN FÜR UNSERE TAGE

    Der Bibelbericht über Gideon enthält wertvolle Lektionen für heute lebende Menschen. Betrachten wir zum Beispiel Gideons Vorsicht. Ist dir aufgefallen, daß dieser Richter wiederholt nach übernatürlichen Beweisen dafür ausblickte, daß Gott ihn unterstützte? Dadurch verriet er keinen Mangel an Glauben. Die Bereitschaft, gegen eine vierfache Übermacht anzukämpfen – ganz zu schweigen davon, daß sie auf das 13fache und schließlich auf das 450fache anstieg -, erforderte großen Glauben. Doch trotz seines starken Glaubens wollte sich Gideon der Unterstützung Gottes in einer für Menschen unmöglichen Aufgabe vergewissern. Selbst nachdem er diese Zusicherung erhalten hatte, ließ er Vorsicht walten und rückte erst gegen die Feinde vor, als sie sich in Sicherheit wägten.

    Ähnlich verhält es sich heute. Christen sehen sich in einer Welt, die wahren Anbetern Jehovas feindlich gesinnt ist, einer großen Übermacht gegenüber (Joh. 15:18, 19). Alle, die in dieser Zeit Gott wohlgefallen möchten, müssen sich ständig mit der Bibel befassen, um sich zu vergewissern, daß ihr heiliger Dienst damit übereinstimmt und Gottes Unterstützung hat (2. Kor. 13:5). Wie Gideon Vorsicht walten ließ, als er den Baalsaltar in der Nacht niederriß, müssen auch Christen „vorsichtig wie Schlangen“ sein und taktvoll ihr Werk des Zeugnisgebens und Jüngermachens durchführen, durch das religiöse Lügen umgestoßen werden (Matth. 10:16; 24:14; 28:19, 20). Sie wählen günstige Zeiten aus und entscheiden sich für Methoden, durch die die christliche Botschaft bei Personen, die die richtige Herzenseinstellung haben, eine vorteilhafte Wirkung hervorruft.

    Eine weitere Lehre wird uns durch Gideons Demut erteilt. Die Bibel ermahnt Christen, die gleiche Einstellung zu entwickeln und ’nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht zu tun, sondern demütig zu sein‘ (Phil. 2:3).

    Überdies ist dieser biblische Bericht prophetisch. Der Richter Gideon schattet Christus Jesus vor, dem Gott „das gesamte Gericht . . . übergeben“ hat (Joh. 5:22). In der Bibel wird vorhergesagt, daß Jesus bald zusammen mit Engelheeren gegen „die Könige der Erde und ihre Heere“ Krieg führen wird (Offb. 19:11, 14, 19). Der Ausgang wird dem entsprechen, was der Psalmist in seinem Gebet über die durch Gideon herbeigeführte Befreiung sagte: „Tue an ihnen wie an Midian . . . Was ihre Edlen betrifft, so mache sie wie Oreb und wie Seëb und wie Sebach und wie Zalmunna . . ., damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde“ (Ps. 83:9-18).

    Kommentar — 22. März 2009 @ 23:16

  4. WT 01.09.01

    Wie wir gute Entscheidungen treffen können

    DIE Willensfreiheit ist ein Geschenk Gottes. Ohne sie wären wir kaum mehr als Roboter, die das, was sie tun, nicht selbst steuern können. Die Willensfreiheit bringt allerdings Herausforderungen mit sich. Da wir mit dieser Willensfreiheit ausgestattet sind, stellt uns das Leben immer wieder vor Entscheidungen.

    Natürlich sind viele Entscheidungen eher unbedeutend. Andere, wie die Entscheidung darüber, welche Laufbahn man einschlagen soll oder ob man heiraten möchte, können unsere gesamte Zukunft beeinflussen. Dann gibt es Entscheidungen, die sich auf andere auswirken. Manche elterlichen Entscheidungen haben weitreichende Auswirkungen auf ihre Kinder. Außerdem gibt es viele Entscheidungen, für die wir Gott Rechenschaft ablegen müssen (Römer 14:12).

    Hilfe nötig

    Der Mensch hat sich, was das Treffen von Entscheidungen angeht, nicht als sehr erfolgreich erwiesen. Eine der allerersten Entscheidungen des Menschen, von denen berichtet wird, war katastrophal. Eva entschied sich dafür, von der Frucht zu essen, was Gott ausdrücklich verboten hatte. Ihre Wahl, bei der sie einem selbstsüchtigen Verlangen folgte, führte dazu, daß ihr Mann sich ihr in ihrem Ungehorsam gegenüber Gott anschloß, und das brachte großes Leid über die Menschheit. In vielen Fällen richten sich Menschen bei ihren Entscheidungen noch immer eher nach selbstsüchtigen Wünschen als nach gerechten Grundsätzen (1. Mose 3:6-19; Jeremia 17:9). Und wenn wir vor einer schwerwiegenden Entscheidung stehen, wird uns oft bewußt, daß wir an Grenzen stoßen.

    Es überrascht daher nicht, daß sich viele Menschen vor bedeutenden Entscheidungen an höhere Stellen um Hilfe wenden. Die Bibel berichtet davon, daß Nebukadnezar einmal eine Entscheidung fällen mußte, als er mitten in einem Feldzug war. Er als König meinte, „zu Wahrsagung Zuflucht“ nehmen und die Geister befragen zu müssen. Daher heißt es in dem Bericht: „Er hat die Pfeile geschüttelt. Er hat mit Hilfe der Teraphim gefragt; er hat die Leber beschaut“ (Hesekiel 21:21). Ebenso wenden sich heute viele an Wahrsager und Astrologen oder suchen anderweitig von Geistern Hilfe zu erlangen. Doch diese höheren Stellen sind trügerisch und irreführend (3. Mose 19:31).

    Es gibt aber jemand, der absolut vertrauenswürdig ist und der zu allen Zeiten Menschen geholfen hat, sich richtig zu entscheiden. Dabei handelt es sich um niemand anders als Jehova Gott. In alter Zeit zum Beispiel gab Gott seiner Nation die Urim und Tummim – wahrscheinlich heilige Lose, die geworfen wurden, wenn sich die Nation in einer Situation befand, die von großer Bedeutung war. Durch die Urim und Tummim beantwortete Jehova Fragen direkt und versicherte den älteren Männern Israels, daß ihre Entscheidungen mit seinem Willen übereinstimmten (2. Mose 28:30; 3. Mose 8:8; 4. Mose 27:21).

    Nehmen wir ein weiteres Beispiel. Als Gideon aufgefordert wurde, die Heere Israels gegen Midian anzuführen, mußte er sich entscheiden, ob er dieses große Vorrecht annehmen wollte oder nicht. Gideon, der ganz sicher sein wollte, daß er die Unterstützung Jehovas hatte, bat um ein übernatürliches Zeichen. Er betete, daß ein über Nacht ausgelegtes Vlies mit Tau benetzt werden, der Erdboden hingegen trocken bleiben möge. Am darauffolgenden Abend betete er, das Vlies solle trocken bleiben und der Erdboden solle von Tau durchnäßt sein. Jehova gab Gideon gütigerweise jeweils das gewünschte Zeichen. Infolgedessen traf Gideon die richtige Entscheidung und bereitete mit der Unterstützung Gottes den Feinden Israels eine völlige Niederlage (Richter 6:33-40; 7:21, 22).

    Wie sieht es heute aus?

    Jehova bietet seinen Dienern heute immer noch Hilfe an, wenn sie vor wichtigen Entscheidungen stehen. Hilfe welcher Art? Sollten wir wie Gideon einen „Vlies-Test“ durchführen, um Zeichen bitten, damit wir wissen, welchen Weg wir einschlagen sollen? Ein Ehepaar überlegte, ob es in ein Gebiet ziehen sollte, wo ein größerer Bedarf an Königreichsverkündigern besteht. Als Entscheidungshilfe leiteten beide alles für einen Test in die Wege: Sie boten ihr Haus zu einem bestimmten Preis zum Verkauf an. Sollte das Haus bis zu einem festgesetzten Datum zu dem angegebenen Preis oder teurer verkauft sein, dann wäre das für sie ein Hinweis, daß Gott für den Umzug war. Sollte der Verkauf nicht zustande kommen, dann, so ihre Schlußfolgerung, wäre Gott gegen den Umzug.

    Der Verkauf des Hauses kam nicht zustande. Wollte Jehova nicht, daß die beiden dort dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird, und war das ein Hinweis darauf? Natürlich wäre es vermessen, kategorisch festlegen zu wollen, was Jehova für seine Diener tut oder nicht tut. Man kann nicht ausschließen, daß Jehova sich heute einschaltet, um uns seinen Willen zu zeigen (Jesaja 59:1). Aber es steht uns nicht zu, bei weitreichenden Entscheidungen solch ein Eingreifen zu erwarten und die Entscheidung im Grunde genommen Gott zu überlassen. Auch Gideon mußte ja die meiste Zeit seines Lebens Entscheidungen treffen, ohne übernatürliche Zeichen von Jehova zu erhalten.

    Aber die Bibel sagt, daß göttliche Anleitung vorhanden ist. Für unsere Zeit wird vorhergesagt: „Deine Ohren, sie werden ein Wort hinter dir sagen hören: ,Dies ist der Weg. Wandelt darauf‘, falls ihr zur Rechten gehen solltet oder falls ihr zur Linken gehen solltet“ (Jesaja 30:21). Wenn wir in wichtigen Angelegenheiten vor eine Wahl gestellt werden, ist es vollkommen angebracht, sichergehen zu wollen, daß unsere Entscheidung dem Willen Gottes entspricht und seine überlegene Weisheit widerspiegelt. Wie? Indem wir sein Wort zu Rate ziehen, damit es ‚eine Leuchte unserem Fuß und ein Licht für unseren Pfad‘ sein kann (Psalm 119:105; Sprüche 2:1-6). Dafür müssen wir es uns zur Gewohnheit machen, genaue Erkenntnis aus der Bibel in uns aufzunehmen (Kolosser 1:9, 10). Und vor einer Entscheidung gilt es, sorgfältig alle biblischen Grundsätze zu untersuchen, die mit der Angelegenheit zu tun haben. Dieses Nachforschen versetzt uns dann in die Lage, ‚uns der wichtigeren Dinge zu vergewissern‘ (Philipper 1:9, 10).

    Außerdem sollten wir zu Jehova beten und davon überzeugt sein, daß er uns zuhört. Es tröstet uns sehr, unserem liebevollen Gott erklären zu können, vor welcher Entscheidung wir stehen und welche Möglichkeiten für uns in Frage kommen. Danach können wir ihn zuversichtlich um Führung bitten, die richtige Wahl zu treffen. Oftmals wird uns der heilige Geist an zutreffende biblische Grundsätze erinnern, oder er hilft uns vielleicht, einen Bibeltext besser zu verstehen, der in Zusammenhang mit unserer Situation steht (Jakobus 1:5, 6).

    Jehova hat auch dafür gesorgt, daß es in der Christenversammlung reife Menschen gibt, mit denen wir über unsere Entscheidung reden können (Epheser 4:11, 12). Wenn wir andere zu Rate ziehen, sollten wir allerdings nicht, wie manche es tun, einen nach dem anderen ansprechen, bis uns jemand das sagt, was wir hören wollen, und diesem Rat dann folgen. Außerdem dürfen wir das warnende Beispiel Rehabeams nicht vergessen. Als von ihm eine ernste Entscheidung verlangt wurde, gaben ihm die älteren Männer, die seinem Vater gedient hatten, einen ausgezeichneten Rat. Doch anstatt diesem zu folgen, beriet er sich mit den jungen Männern, mit denen er aufgewachsen war. Er befolgte ihren Rat und traf eine folgenschwere Entscheidung, die dazu führte, daß er einen Großteil seines Königreiches einbüßte (1. Könige 12:1-17).

    Wenn wir Rat einholen, dann von einem lebenserfahrenen Menschen, der eine gute biblische Erkenntnis und tiefe Ehrfurcht vor gerechten Grundsätzen hat (Sprüche 1:5; 11:14; 13:20). Nehmen wir uns möglichst die Zeit, um über die einschlägigen Grundsätze und den gesamten Aufschluß, den wir zusammengetragen haben, nachzusinnen. Wenn wir die Angelegenheit schließlich im Licht des Wortes Jehovas sehen, wird es wahrscheinlich offensichtlicher, welches die richtige Entscheidung ist (Philipper 4:6, 7).

    Entscheidungen, die wir treffen

    Manche Entscheidungen fallen leicht. Als man den Aposteln gebot, das Zeugnisgeben einzustellen, wußten sie, daß sie weiterhin über Jesus sprechen mußten, und teilten dem Sanhedrin unverzüglich ihren Entschluß mit, Gott mehr zu gehorchen als Menschen (Apostelgeschichte 5:28, 29). Über andere Entscheidungen muß man länger nachdenken, weil in der Bibel darüber nicht direkt etwas gesagt wird. Trotzdem wird durch biblische Grundsätze in der Regel deutlicher, welche Entscheidung die beste ist. Beispielsweise waren viele heutige Formen der Unterhaltung in den Tagen Jesu unbekannt, aber es gibt eindeutige biblische Aussagen darüber, was Jehova gefällt und was ihm mißfällt. Demnach hat jeder Christ, der eine Unterhaltung wählt, die Gewalt, Unmoral oder rebellisches Handeln verherrlicht, eine schlechte Entscheidung getroffen (Psalm 97:10; Johannes 3:19-21; Galater 5:19-23; Epheser 5:3-5).

    Manchmal gibt es zwei richtige Entscheidungsmöglichkeiten. Dort zu dienen, wo Hilfe dringender benötigt wird, ist ein schönes Vorrecht und kann mit großen Segnungen einhergehen. Wenn sich aber jemand aus irgendeinem Grund nicht dazu entschließt, dann kann er in seiner Heimatversammlung immer noch vortreffliche Arbeit leisten. Gelegentlich mögen wir vor einer Entscheidung stehen, durch die wir zeigen können, wie ergeben wir Jehova sind oder was das Wichtigste in unserem Leben ist. Auf diese Weise gewährt uns Jehova, unsere Willensfreiheit zu nutzen, um zu zeigen, wie es in unserem Herzen wirklich aussieht.

    Häufig wirken sich unsere Entscheidungen auch auf andere aus. Zum Beispiel waren die Christen im ersten Jahrhundert froh, von vielen Bestimmungen des Gesetzes frei zu sein. Das bedeutete unter anderem, daß sie Speisen, die unter dem Gesetz unrein gewesen waren, annehmen oder ablehnen konnten. Trotzdem wurden sie ermuntert, bei der Entscheidung, ob sie von dieser Freiheit Gebrauch machten oder nicht, das Gewissen anderer zu berücksichtigen. Was Paulus dazu sagte, läßt sich auf viele Entscheidungen, die wir treffen, anwenden: „Bewahrt euch beständig davor, . . . Anlaß zum Straucheln zu geben“ (1. Korinther 10:32). Der Wunsch, andere nicht zum Straucheln zu bringen, kann uns bei vielen Entscheidungen helfen. Schließlich ist die Liebe zum Nächsten das zweitgrößte Gebot (Matthäus 22:36, 39).

    Wie sich Entscheidungen auswirken

    Entscheidungen, die man nach bestem Wissen und Gewissen getroffen hat und die sich auf biblische Grundsätze stützen, werden sich auf lange Sicht immer positiv auswirken. Sie können uns natürlich kurzfristig Opfer abverlangen. Als die Apostel dem Sanhedrin ihren Entschluß mitteilten, weiterhin über Jesus zu sprechen, ließ man sie erst gehen, nachdem man sie ausgepeitscht hatte (Apostelgeschichte 5:40). Als die drei Hebräer – Schadrach, Meschach und Abednego – beschlossen, sich nicht vor dem goldenen Standbild Nebukadnezars niederzubeugen, brachten sie sich dadurch in Lebensgefahr. Sie schlossen nicht aus, daß ihre Entscheidung für sie den Tod bedeuten konnte. Aber sie wußten, daß sie Gottes Wohlgefallen und seinen Segen haben würden (Daniel 3:16-19).

    Wenn wir nach einer gut überlegten Entscheidung auf Schwierigkeiten stoßen, brauchen wir nicht anzunehmen, die Entscheidung sei falsch gewesen. „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“ kann sich selbst auf eine Entscheidung nachteilig auswirken, die mit den allerbesten Absichten getroffen wurde (Prediger 9:11). Außerdem läßt Jehova manchmal Widrigkeiten zu, um zu prüfen, ob wir wirklich bei unserer Entscheidung bleiben. Jakob mußte die ganze Nacht mit einem Engel ringen, bevor er einen Segen erhielt (1. Mose 32:24-26). Auch wir haben vielleicht mit widrigen Umständen zu kämpfen, selbst wenn wir das Richtige tun. Wenn unsere Entscheidungen dem Willen Gottes entsprechen, können wir dennoch sicher sein, daß Gott uns helfen wird auszuharren und uns schließlich auch segnen wird (2. Korinther 4:7).

    Vertrauen wir daher bei wichtigen Entscheidungen nicht auf unsere eigene Weisheit. Forschen wir nach, welche biblischen Grundsätze gelten. Sprechen wir mit Jehova über die Angelegenheit. Ziehen wir, soweit möglich, reife Mitchristen zu Rate. Dann gilt es, mutig zu sein. Nutzen wir unsere Willensfreiheit, die wir von Gott erhalten haben, auf verantwortungsvolle Weise. Treffen wir eine gute Entscheidung, und zeigen wir Jehova, daß unser Herz ihm gegenüber redlich ist.

    Kommentar — 22. März 2009 @ 23:19

  5. Bilder für Kids

    Bilder zum Ausmalen für die Kids – wenn ihr die Links unter den Fotos anklickt, kommt ihr zu der großen Version, die ihr euch dann runterladen und/oder ausdrucken könnt *freu*

    Gideon

    Gideon

    Kommentar — 31. März 2009 @ 20:51

  6. Thom

    Richter 5-8
    Zitate von J.N.Darby


    Wiederum taten die Kinder Israel, was böse war in den Augen Jehovas, und Er gab sie in die Hand Midians. Und die Kinder Israel schrieen wieder zu Jehova. Gott offenbart dem Gewissen des Volkes die Ursache ihrer Bedrängnis. Dies war wahrhaftig eine Antwort, für den Augenblick aber ließ Er sie, wie sie waren. Er wirkte nicht in ihrer Mitte, indem Er sie sofort befreite, sondern Er wirkte für sie in dem Werkzeug, das Er erwählt hatte, um ihre Errettung zu bewirken. Gott verherrlichte Sich in Gideon, aber die Zusammenfassung dieses Werkes in einem Manne zeigt, dass sich das Volk in einem niedrigeren Zustand befand als zuvor. Nichtsdestoweniger wählt Gott unter diesen demütigenden Umständen Mittel, die Seine Herrlichkeit in jeder Weise entfalten. Da, wo Er wirkt, ist Kraft und auch Glaube, der dieser Kraft gemäß auf seinem eigenen Gebiet handelt.

    Wir wollen die Geschichte Gideons ein wenig betrachten und auch die Wesenszüge des Werkes des Geistes in dieser Errettung und in dem Glauben dessen, den Er erweckt hatte. Es ist augenscheinlich, dass viele Gedanken in ihm aufkommen, viele ernste Überlegungen, ehe der Engel zu Gideon redete. Es war aber der Besuch des Engels, der ihn veranlasste, den Gedanken, die sein Herz beschäftigten, Gestalt und Ausdruck zu verleihen. Gideon litt mit den übrigen unter der Bedrängnis durch die Feinde Gottes; das führte ihn aber dazu, an Gott zu denken, anstatt sich dazu zu entschließen, die Knechtschaft als ein notwendiges Übel zu erdulden. Der Engel spricht zu ihm: „Jehova ist mit dir, du tapferer Held!“

    Das, womit sich die Gedanken Gideons befasst hatten, wurde jetzt kundgetan. Es war nicht seine eigene Lage, sondern die Beziehungen zwischen Jehova und Israel 1 Es war nicht die Höhe der Verheißungen an Abraham, sondern die Erweisung der erlösenden Macht in Jehova zugunsten Israels – ähnlich wie Mose, zu dem Jehova gesagt hatte: „dein Volk“, der aber immer sagte: „Dein Volk“. So kann sich Gideon nicht von ganz Israel – vom Volke Gottes – absondern. „Jehova ist mit dir“, sagte der Engel. Gideon fragt: „Wenn Jehova mit uns ist, warum hat denn alles dieses uns betroffen?“ Dies ist aber ein sehr wichtiger Grundsatz des Glaubens und seiner Betätigung. Merkt euch auch, dass das, was sich im Herzen des Glaubens regte, der Boden war, den Jehova im Zeugnis einnahm (V. 8); nur wurde die Bezichtigung des Ungehorsams hinzugefügt. . Er sagte: „Wenn Jehova mit uns ist, warum hat denn dieses alles uns betroffen? Und wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, indem sie sprachen: Hat Jehova uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat Jehova uns verlassen und uns in die Hand Midians gegeben.“

    Der Glaube war wohl die Quelle all dieser Erwägungen und Gedankenübungen. Jehova hatte alle diese Wunder gewirkt. Er hatte das Volk aus Ägypten heraufgeführt. Wenn Jehova mit Israel war, wenn Seine Beziehung zu Seinem Volke solcherart war, warum befanden sie sich in solch einem traurigen Zustande? (Wie wäre doch diese Erwägung auf die Versammlung anwendbar!)

    Gideon gibt auch zu, dass es Jehova war, der sie in die Hände der Midianiter gegeben hatte. Wie erhebt der Gedanke an Gott die Seele über die Leiden, die man erduldet! Während man an Ihn denkt, erkennt man gerade in diesen Leiden die Hand und den ganzen Charakter Dessen, der sie geschickt hat. Das war es, was diesen armen Israeliten emporhob, der unter dem Gewicht des Bedrängnisses litt. „Jehova wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians!“ Der Besuch und der Befehl Jehovas verliehen dem, was vordem nur eine Herzensübung war, ihre Gestalt und ihre Kraft.

    Jedenfalls war es diese Herzensübung, die ihm Kraft gab, denn es war die innere Verbindung des Glaubens mit allem, was Jehova Seinem bedrängten Volk war, und zwar im Bewusstsein der zwischen ihnen bestehenden Beziehung.

    Jetzt wollen wir die Entwicklung dieses Glaubens betrachten und sehen, wie er für die Errettung des Volkes Gottes gebraucht wurde. Gideon fühlt zuerst, wie gering er ist, welcherart die Beziehung zwischen Jehova und dem Volke auch sei (Kap. 6, 15). Die Antwort Jehovas zeigt ihm das einzige einfache Mittel: „ich werde mit dir sein.“ Kostbare Herablassung! Süße und mächtige Ermutigung für die Seele! Der Glaube Gideons war schwach. Der gegenwärtige Zustand des Volkes neigte durch seine Dauer dazu, die Erinnerung an die Wunder auszulöschen, die Jehova vollbracht hatte, als sie aus Ägypten herauskamen, und ihr Bewusstsein von Seiner Anwesenheit zu schwächen. Der Engel Jehovas lässt sich herab und bleibt noch, um seinen Glauben zu stärken.

    Gideon, der ihn angeredet hatte mit einem heimlichen Ahnen, dass es Jehova war, weiß jetzt tatsächlich, dass er den Engel Jehovas, Elohims, von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte. Es war eine wirkliche Offenbarung, die genügte, ihn an sich zu vernichten, was auch der Fall war; sie war aber auch dazu angetan, ihn in seinem Wandel unter den anderen mächtig zu stärken, die Jehova in derselben Weise nicht gekannt hatten. Obwohl nicht mit ähnlichen Gesichten, so geht es doch immer so, wenn Gott ein besonderes Werkzeug für die Errettung Seines Volkes erweckt.

    Jehova hatte Sich kundgemacht, und jetzt versichert Er Gideon erneut: „Friede dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben.“

    Ein Mensch, der durch die Gegenwart Gottes gedemütigt ist, erhält Kraft von Gott, wenn diese Gegenwart zum Segen ist. Gideon erkennt dieses und erfasst es für sich: Jehova ist mit ihm in Frieden und Segen. Das Wort Schalom, das mit „Friede dir“ verdolmetscht wird, ist dasselbe, das im Namen des Altars gebraucht wird.

    Wenn Gott mächtig auf das Herz einwirkt, so zeigt sich die erste Wirkung stets in Verbindung mit Ihm. Die Gedanken Gideons befassen sich mit Jehova, sie taten es auch vor dieser Offenbarung. Indem er mit Jehova beschäftigt ist, geschieht es durch Anbetung, dass er seine Empfindungen ausdrückt. … Er errichtet dem Gott des Friedens einen Altar. Auf diese Weise wird die Beziehung des Friedens zwischen Gott und Seinem Knechte festgesetzt; alles dieses vollzieht sich zwischen Gott und Gideon.

    Jetzt kommt sein öffentlicher Dienst, der sich auch dadurch erfüllt, dass er zuallererst in seiner eigenen Familie und in seiner eigenen Stadt die Beziehungen zwischen Gott und Seinem Volke wiederherstellt. Israel muss den Baal hinwegtun, bevor Gott die Midianiter vertreiben kann.

    Wie konnte Er das tun, während die Segnung dem Baal zugeschrieben werden könnte? Deshalb wird Gideon befohlen, ein auffallendes Zeugnis abzugeben, das die Aufmerksamkeit des ganzen Volkes auf die Notwendigkeit, den Baal hinauszutun, lenkt, auf dass Gott eingreifen kann.

    Innere Treue geht äußerer Kraft voraus: das Böse muss aus Israel hinweggetan werden, bevor der Feind vertrieben werden kann. Zuerst Gehorsam, dann Kraft: dies ist die Reihenfolge Gottes. Wenn die Macht Satans im Aberglauben (unter welcher Form er sich äußerlich erweisen mag) verachtet wird, ist er vernichtet, allerdings unter der Voraussetzung, dass Gott mit demjenigen ist, der ihn verschmäht, und dass er auf dem Pfade des Gehorsams wandelt.

    Gideon riss den Baal um; und auf den Zorn des durch den Aberglauben furchtsam gewordenen Volkes antwortete sogar der, dem der Altar gehörte: Was kann dieser Gott tun? Er kann nicht für sich selbst rechten. Die Macht Gottes wirkte auf ihre Gedanken, denn es war Glauben vorhanden. Der Widerstand des Feindes hörte aber deswegen nicht auf. Es gibt nichts so Verächtliches wie ein verschmähter Gott. Wenn aber Satan nicht unter den Menschen ein Gott sein kann, so ist er nicht am Ende seiner Hilfsquellen: er wird sie zu offener Feindseligkeit wider die reizen, die seine Altäre umwerfen. Wenn wir aber auf Gottes Seite stehen, so wird das nur bewirken, dass er dadurch in die Gegenwart der Macht Gottes gestellt wird, und dass uns Sieg, Befreiung und Frieden gegeben werden.

    Die Midianiter ziehen wider Israel hinauf. Alles ist für das Eingreifen des Herrn bereit. Der Geist Jehovas kommt über Gideon. Dies ist eine neue Phase in der Geschichte: nicht nur Treue, sondern Kraft. Gideon stößt in die Posaune, und die, die ihn vor kurzem getötet hätten, schließen sich seinem Zuge an. Er sendet Boten zu seinem ganzen Stamme. Sebulon, Aser und Naphtali ziehen auch herauf. Die Macht des Geistes, die die Sinne der Menschen lenkt, ist mit dem Glauben, der Gott anerkennt, der Ihn in Seinen Beziehungen zu Seinem Volke anerkennt, und der treu das Böse hinwegtut, das mit diesen Beziehungen unvereinbar ist.

    Gott gibt noch einen Beweis Seiner großen Herablassung, indem Er ein Zeichen gewährt, um den schwachen, aber echten und aufrichtigen Glauben Gideons zu stärken, der empfindet, während er seine Bitte wiederholt (V. 39), dass Gott ihn wegen seines Mangels an Glauben wohl züchtigen könnte. Nichtsdestoweniger gewährt der Herr seine Bitte.

    Zweiunddreißigtausend Mann folgten Gideon nach. Jehova will aber nicht so viele haben. Er allein muss bei ihrer Errettung verherrlicht werden. Ihr Glaube war tatsächlich so schwach, sogar während der Geist Gottes wirkte, dass, als sie dem Feinde gegenüberstanden, zweiundzwanzigtausend Mann zufrieden waren, auf die Aufforderung Gideons hin zurückzukehren. Eine durch den Glauben eines anderen bewirkte Bewegung ist etwas ganz anderes als ein persönlicher Glaube.

    Zehntausend Mann sind aber immer noch zu viele. Jehovas Hand allein muss gesehen werden. Nur die dürfen bleiben, die sich nicht aufhalten, um ihren Durst bequem zu stillen, sondern die sich der Gelegenheit gemäß in Eile erfrischen, die sich mehr dem Kampfe widmen als ihrer eigenen Bequemlichkeit auf dem Wege. Das war es, was für Israel nötig war – dass Jehova Seinen Platz in ihren Herzen und in ihrem Glauben haben sollte; und es passte zu dem gerechten Urteil Gottes in Israel, dass sie in bezug auf ihren Platz in dem Werk an dessen Herrlichkeit keinen Anteil haben sollten.

    Gideon legt jetzt völliges Vertrauen auf Gott an den Tag. Vordem ließ ihn die Schwachheit seines Glaubens zuviel auf sich selbst blicken, statt einfach auf Gott zu schauen. Sein tiefes Bewusstsein von dem Zustande des Volkes hinderte ihn daran, auch nur einen Augenblick zu zögern, weil das Volk nicht mit ihm war, was konnte man schon mit diesem Volke tun? Bei dem Misstrauen, das sich aus der Neigung ergab, zuviel auf sich selbst zu schauen, brauchte er die Gewissheit, dass Jehova mit ihm war. Da er jetzt aber die Sicherheit hatte, dass Jehova Israel durch Seine Mittel erretten würde, vertraut er Ihm völlig.

    Jehova wirft Furcht und Schrecken in die Mitte des Feindes und tut das Gideon kund. Es ist ergreifend, die Fürsorge Gottes zu sehen, die Gott anwendet, um Seinem Knecht ein Vertrauen einzuflößen, das der Not entspricht, die der Zustand der Dinge geschaffen hatte. Schon verbreitete der Name Gideons in dem zahlreichen Heer der Midianiter Schrecken. Dann – vom Schrecken erfüllt – vernichten sie einander. Die Zuversicht der Midianiter, die nur auf Israels Mangel an Kraft gegründet war, zerschmilzt vor der Energie des Glaubens, denn die Werkzeuge des Feindes haben immer ein schlechtes Gewissen. Jehova ist es, der alles tut. Nur die Posaunen und die Fackeln verkünden Seine Gegenwart und die Seines Knechtes Gideon. Die ganze Menge Israels verfolgt den Feind, sich den Glauben eines anderen zunutze machend, obwohl sie selbst ohne Glauben waren, das übliche Ergebnis einer solchen Bewegung.

    Nichtsdestoweniger schlossen sie sich nicht alle Gideon bei der Verfolgung der Midianiter an. Für den Augenblick aber verachtet Gideon die Feigheit, die ihn durch eine noch zurückgebliebene Furcht vor der Macht des Bedrängers verleugnet. Bei seiner Rückkehr züchtigt er in gerechtem Unwillen des Glaubens diejenigen, die in einem solchen Augenblick dem Feinde Wohlwollen erzeigt hatten, wo die Knechte Gottes ermattet waren und nachjagten (Ri. 8).

    Während das Werk noch zu tun war, befassten sie sich damit und schritten weiter voran; wenn das Werk getan ist, ist noch genug Zeit für die Rache. Gideon besaß auch die Klugheit, sich zur Seite zu stellen, um den Neid derer zu beruhigen, die sich in ihrem Stolz verletzt fühlten, weil Gideon mehr Glauben gehabt hatte als sie. Sie rühmten sich nicht ihrer eigenen Bedeutung, noch baten sie darum, gerufen zu werden, als Midian die Macht über das Land Israel besaß. Es wäre unrecht, mit solchen Leuten zu streiten. Wenn wir damit zufrieden sind, dass wir das Werk Gottes getan haben, werden sie mit der Beute zufrieden sein, die sie bei der Verfolgung des Feindes finden; sie werden es sich als einen Sieg anrechnen. Das muss man ihnen erlauben, denn sie haben tatsächlich etwas für die Sache Gottes getan, obwohl sie sich ihrer spät annahmen. Sie kamen, als sie gerufen wurden, und anscheinend willig; sie befolgten die Anweisung Gideons und brachten ihm die Häupter der Fürsten. Das Geheimnis des Glaubens und Jehovas war bei Gideon. Es nützte nichts, mit ihnen darüber zu reden. Das Volk erkannte nicht seine eigene Schwachheit. Gideon muss auf Jehovas Seite für Israel stark sein, da Israel nicht so mit ihm sein konnte. Aber gerade um dieser Ursache willen konnten sie nicht verstehen, warum sie vordem nicht gerufen worden waren. Es musste ungeklärt bleiben, ein Beweis für den traurigen Zustand Israels. Die Gefahr war aber gebannt und die Schwierigkeit beseitigt, da Gideon sich weise damit begnügte, sie dadurch zu beruhigen, dass er nicht auf seiner eigenen Wichtigkeit bestand, die sich aus einem Glauben ergab, von dem sie nicht fühlten, dass sie ihn nicht fassen konnten; sie konnten die Schwierigkeiten nicht richtig einschätzen, denn sie besaßen diesen Glauben nicht. Wir müssen Gott nahe sein, um zu empfinden, woran es in dem Zustande Seines Volkes in bezug auf Ihn mangelt, denn in Ihm ist es, wo wir das finden, was uns dazu befähigt, Seine Kraft und die dringenden Erfordernisse unserer Beziehung zu Ihm zu verstehen.

    Zu Lebzeiten Gideons wohnte Israel in Frieden. Obwohl die Einzelheiten dieser Errettung besonders interessant sind, so scheint sie mir einen niedrigeren Zustand des Volkes zu kennzeichnen als zur Zeit der früheren Errettungen. Damals schien es ganz natürlich zu sein, dass irgendein Knecht Jehovas, auf Seinen Arm vertrauend, das Volk von dem Joche, das sie bedrängte, rettete. Oder aber – durch die Worte einer Prophetin erweckt – befreite sich das Volk selbst und gewann mit der Hilfe Gottes den Sieg über seine Feinde. In diesem Falle aber musste sogar das Bewusstsein der Beziehung Jehovas zu Seinem Volke wiederhergestellt werden. Wie wir gesehen haben, ist es das, was Gott mit Gideon tut, und zwar mit rührender Herablassung und Zärtlichkeit. Es war aber erforderlich dies zu tun. Deshalb vollbrachte Gott allein die Errettung Seines Volkes. Das Volk durfte nicht dazu gebraucht werden, sonst hätte sie es sich selbst zugeschrieben; denn je weiter wir von Gott entfernt sind, desto mehr neigen wir dazu, uns selbst das, was nur Ihm allein zukommt, zuzuschreiben.

    Kommentar — 26. März 2010 @ 09:25

  7. Jule

    Gideon – Wie wichtig waren die Auswahlkriterien?

    Hatten sie wirklich eine so große Bedeutung, wie wir heute immer annehmen?

    Er sollte die nach Hause schicken, die sich ängstigen – denn so blieben die mutigen Männer übrig. Die Männer, die vorsichtig getrunken haben, erwiesen sie sich nicht als wachsam?

    Kann es nicht sein, dass diese Auswahlkriterien überhaupt nicht so wichtig waren, wie wir heute immer annehmen?

    Hätte Jehova sie nicht sogar mit einem Heer aus blinden, tauben und sogar lahmen Männern befreien können?

    Vielleicht ging es hier ja auch nur einfach darum, die Zahl immer mehr zu reduzieren, damit ganz klar wurde: die Rettung kommt von Jehova

    Kommentar — 26. März 2011 @ 23:32

  8. Jule

    Richter 5 – 8

    Richter 5:11

    Hört, dort am Brunnen, wo man das Vieh tränkt, rühmen sie die mächtigen Taten des Herrn! Sie erzählen, wie er seinem Volk geholfen hat.

    Welche Entsprechung gibt es heute dafür?

    Hier ist nicht das Miteinander in der Versammlung gemeint – denn dann würden sie sich in der Stiftshütte getroffen haben. Auch ein privates Zusammentreffen in einem Haus eines Anbeters ist nicht gemeint. Es war ein öffentliches Zusammentreffen, an einem Ort, wo jeder zur Verrichtung seiner Angelegenheiten hin mußte – und die Zeit wurde für sinnvolle und erbauliche Gespräche genutzt. Gespräche über ihren Gott und ihren Glauben. Wo finden wir so etwas heute wieder?

    Gibt es heute Orte und alltägliche Gelegenheiten, wo wir beim Verrichten des Alltagsgeschäftes mit unseren Brüdern und anderen über unseren Wundervollen Gott und SEINEN Taten sprechen?

    Wie sehen unsere Geselligkeiten aus, wenn wir privat mit unseren Brüdern zusammen kommen? Worum drehen sich dann unsere Beschäftigungen und unsere Gespräche?

    Sprudeln auch wir voller Begeisterung über unseren Gott und seine Taten über – oder vertroedeln wir unsere Zeit und solche Gelegenheiten des Zusammenseins mit Nichtigkeiten?

    Kommentar — 22. März 2012 @ 15:54

  9. Jule

    Richter 6:36

    Gideon betete: »Bitte gib mir ein Zeichen, dass du Israel wirklich durch mich befreien willst, wie du es angekündigt hast.

    Wie demütig Gideon ist!

    Bereits zuvor, als der Engel Gottes ihn beauftragt, den Altar Baals niederzureissen, sagt er demütig, dass er der Kleinste, der Niedrigste seines Volkes, sei.

    Eigentlich hätte er hier nun stolz sein können: der allmächtige Gott hatte ihn auserwählt, das Volk zu befreien. Er hätte laut ausrufen können: „seht her, mich hat Jehova erwählt!“, oder er hätte auch einfach, wie selbstverständlich, den Auftrag ausführen können. Aber das tat er nicht. Warum? Warum brauchte er nun noch ein Zeichen?

    War er sich nicht sicher, ob der Auftrag von Jehova kam – oder ob er ihn richtig verstanden hatte?

    Er wollte sich ganz sicher sein, dass er wirklich genau das tat, was sein Gott von ihm wollte!

    Nehmen wir uns an ihm ein Beispiel? Wie treffen wir Entscheidungen – gerade, was die ganz persönlichen anbelangt? Fragen wir Jehova, was SEIN Wille in der Angelegenheit ist – oder treffen wir unsere Entscheidung selbst, ohne ihn einzubeziehen und bitten ihn lediglich im Anschluss daran, diese unsere Entscheidung zu segnen?

    Könnten wir behaupten, wir würden Jehova bei unseren Entscheidungen fragen, wenn wir uns für etwas entscheiden, was im Widerspruch zu Gottes Wort steht?

    Kommentar — 22. März 2012 @ 15:56

  10. Jule

    Richter 6:37

    Ich lege frisch geschorene Wolle auf den Dreschplatz. Lass doch morgen früh die Wolle vom Tau nass sein, den Boden ringsum aber trocken! Dann weiß ich, dass du Israel durch mich retten möchtest, wie du es gesagt hast

    Nun wissen wir auch, was mit dem Vlies gemeint ist – mit dem Gideon den Vliestest machte.

    Heute ist das Wort ja nicht wirklich gebräuchlich und von vielen Wörtern kennen wir die Bedeutung nicht mehr. Ich weiss nicht genau, was ich mir eigentlich unter einem Vlies vorgestellt hatte. Eher so eine Art Tuch. Das mit der frisch geschorenen Wolle ergibt viel mehr Sinn.

    Es zeigt mir, dass ich künftig doch besser die genaue Bedeutung nachschlagen werde, wenn ich den Sinn eines Wortes nicht ganz verstehe! Leider verarmt unsere Spache ja immer mehr und unsere Kinder kennen schon den Sprachreichtum nicht mehr. Da werden Sachen verallgemeinert und dass eine Sache durch ganz feine Abstufungen genau ausgedrückt werden kann, weiss man schon gar nicht mehr richtig.

    Da begibt man sich immer weiter im Sprachniveau hinab. Anstatt dass man den Kindern die Sprache und die genaue Bedeutung und Abstufung beibringt – werden Wörterbücher für die neue coole Sprache der Kids heraus gebracht. So fühlen die Jugendlichen ernst genommen und man merkt gar nicht, welchen großen Verlust man eigentlich damit selbst einleitet.

    Denn so verlieren die jungen Leute leider auch die Fähigkeit, das Wort Gottes in seiner vollen Pracht zu erkennen und zu verstehen. Ob dies auch der Grund für die Entfremdung von der Wahrheit ist?

    Kommentar — 22. März 2012 @ 15:57

  11. Jule

    Richter 7:15-18

    Als Gideon den Traum und die Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und betete Gott an. Dann kehrte er ins israelitische Lager zurück und rief: »Los! Der Herr gibt die Midianiter in eure Gewalt!«

    16 Er teilte seine 300 Soldaten in drei Gruppen und gab jedem Mann ein Signalhorn und einen Krug mit einer Fackel darin. 17-18 »Stellt euch rings um das ganze Heerlager auf«, befahl er, »und achtet genau auf das, was ich tue! Wenn ich mit meinen Leuten zu den Wachposten komme, blasen wir die Hörner. Sobald ihr das hört, tut ihr das Gleiche und schreit laut: ›Wir kämpfen für den Herrn und für Gideon!‹«

    Hatte Jehova ihm mitgeteilt, dass er so vorgehen sollte – oder war die Idee aus der Deutung des Traumes geboren?

    Immerhin wußte Gideon, nachdem was er gehört hatte, dass das andere Heer aufgrund des Traums in Angst und Schrecken sein würde. Wer Angst hat, kämpft nicht mutig und so würde diese List ausreichen. Immerhin hatte Jehova ja gesagt, dass er das Volk in seine Hand geben würde.

    Die anderen wußten dies. Was mein wir wohl, wie die sich dann gefühlt haben müssen, als 300 Israeliten laut schreien?

    Vers 19-22

    Gideon erreichte mit seinen 100 Mann den Rand des Lagers, als die mittlere Nachtwache begann und die Posten gerade abgelöst worden waren. Da bliesen sie die Hörner und zerschlugen ihre Krüge. 20 Sofort taten die Männer der beiden anderen Abteilungen das Gleiche. In der rechten Hand hielten sie die Hörner, in der linken die Fackeln und riefen: »Wir kämpfen für den Herrn und für Gideon!« 21 Dabei blieben sie rings um das Heerlager stehen. Die feindlichen Soldaten liefen durcheinander, schrien und versuchten zu entkommen. 22 Während die 300 Israeliten die Hörner bliesen, ließ der Herr überall im Lager Kämpfe unter den Verbündeten ausbrechen. Schließlich floh das ganze Heer in Richtung Bet-Schitta, Zereda, Abel-Mehola und Tabbat.

    Kommentar — 22. März 2012 @ 20:04

  12. Jule

    Richter 8:1

    Der Stamm Ephraim fühlt sich übergangen

    1 Die Männer vom Stamm Ephraim machten Gideon heftige Vorwürfe: »Warum hast du uns nicht zu Hilfe gerufen, als du zum Kampf gegen die Midianiter losgezogen bist? Wie konntest du uns das antun?«

    Warum ärgert sie das so sehr? Hatten sie mit der Verteidigung ihres eigenen Erbteils nicht genug?

    Vers 2 

    »Wart ihr nicht viel erfolgreicher als ich?«, erwiderte Gideon. »Ist eure Nachlese nicht besser als die ganze Ernte meiner Sippe?«

    Warum waren sie so erpicht darauf, an den Kriegszügen teilzuhaben? Kämpften sie so gern – oder warum kränkte es sie, dass sie hier übergangen wurden?

    Kommentar — 22. März 2012 @ 20:11

  13. Jule

    Richter 8:27

    Gideon fertigte aus dem Gold eine Götzenstatue an und stellte sie in seiner Heimatstadt Ofra auf. Sie wurde ihm und seiner Familie zum Verhängnis. Ganz Israel betete die Statue an und brach damit dem Herrn die Treue.

    Warum???

    Warum tut er das? Hatte ihm nicht gerade Jehova seine Feinde in seine Hand gegeben? Wie kommt er da auf die Idee, einen Götzen anzufertigen?

    Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Wenn nach dem Feldzug viel Zeit vergangen wäre – aber so kurz nach dem Sieg?

    Hat das vielleicht damit zu tun, dass er sich das Ganze einfacher vorgestellt hatte? Immerhin hatte Jehova ihm versprochen, ihm seine Feinde in seine Hand zu geben. Er hat ja sogar die Zahl der Kriegsmänner deutlich verringert, damit man die Hand Jehovas erkennen mußte. Aber dann fliehen die Könige und er und seine Männer müssen scheinbar eine ganze Weile hinterher laufen und seine Brüder, von denen er sich Hilfe erwartet hatte, lassen ihn nicht nur im Stich – sondern verhöhnen ihn auch.

    Ok, er ist stinksauer auf seine Brüder, was man bereits an der Ankündigung und später auch an der Ausführung der Rache erkennen kann. Aber mit so einem Götzen schadet er ja nicht nur den Brüdern – sondern in erster Linie doch sich selbst. Im gewissen Sinne spuckt er Jehova damit ins Gesicht!

    Wir haben in einer ähnlichen Situation etwas Ähnliches getan und als es uns bewußt wurde, was wir da tun, hatten wir im übertragenen Sinne bereits losgespuckt. Wir haben es bereits ‚beim Spucken‘ bemerkt und auch bereut und damit aufgehört – aber da war es nicht mehr zurück zu nehmen. Das haben wir aufs tiefste bereut und das tun wir heute noch. Unser Gott hat uns vergeben, er wußte ja um die Umstände und dass es uns wirklich leid tat. Aber die Auswirkungen waren nicht aufzuhalten und wir werden wohl bis nach Harmagedon daran zu tragen haben.

    Nicht umsonst heißt es in Sprüche, dass allein Bedrückung bewirken kann,dass ein Gerechter unsinnig handelt und in Mose, dass Jehova zwar vergibt, aber keinesfalls Straffreiheit gewährt. Ob Jehova wohl auch diejenigen hart ins Gericht nahm, die Gideon erst in diese Verfassung brachte?

    Kommentar — 22. März 2012 @ 20:32

  14. Jule

    Richter 8:33-34

    Sobald Gideon nicht mehr lebte, wandten sich die Israeliten wieder den Götzen zu. Sie verehrten Baal-Berit 34 und vergaßen den Herrn, ihren Gott, der sie aus der Gewalt ihrer Feinde ringsum befreit hatte.

    Wieso „nach Gideons Tod“?

    Hatten wir nicht gerade erst gelesen, dass Gideon selbst einen Götzen hergestellt und aufgestellt hat und dass dies ihm und seiner Familie zum Verhängnis wurde – und dass das Volk (dadurch?) Jehova die Treue brach?

    Warum wird das dann nun hier so erwähnt, als habe es erst nach seinem Tod damit angefangen?

    Kommentar — 22. März 2012 @ 20:40

  15. Jule

    Gideon und „das Götzenbild“

    Da sieht man mal wieder, wie unterschiedliche Übersetzungen unterschiedliche Gedanken und Gefühle hervorrufen können:

    In der Hoffnung für Alle ist die Rede von einem Götzen – in der NW-Übersetzung ist die Rede von einem Ephod und in dem bereits zitierten WT-Artkel von 1977 heisst es dazu auszugsweise:

    Gideon bat daraufhin um goldene Schmuckgegenstände, die man erbeutet hatte. Er stellte daraus ein kostbares Ephod oder Priestergewand her, das wahrscheinlich mit wertvollen Steinen verziert war. Vielleicht hatte er einen guten Beweggrund dabei und betrachtete das Ephod als ein Andenken an den Sieg über Midian. Es erwies sich allerdings als ein Stein des Anstoßes, denn “ganz Israel begann, dort unsittlichen Verkehr damit [mit dem Ephod] zu haben, so daß es Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge wurde” (Ri. 8:27). Anscheinend gebrauchten die Israeliten das kostbare Gewand für eine Form von falscher Anbetung.

    Kommentar — 22. März 2012 @ 22:51

  16. Jule

    Richter 5 – 8

    Richter 5 – ein weiteres Siegeslied

    1 Da sangen Debora und Barak, der Sohn des Abinoam, in jener Zeit dieses Lied:

    2 »Dass Führer anführten in Israel, Dass sich das Volk willig zeigte, dafür preist den Herrn ! 3 Hört zu, ihr Könige , horcht auf, ihr Fürsten! Ich will, ja ich will dem Herrn singen ! Ich will spielen dem Herrn , dem Gott Israels. 4 O Herr , als du von Seir auszogst, als du einhergingst vom Gebiet Edoms, da erzitterte die Erde und der Himmel troff, ja, die Wolken troffen vom Wasser. 5 Die Berge zerflossen vor dem Herrn , der Sinai dort zerfloss vor dem Herrn , dem Gott Israels.

    6 Zu den Zeiten Schamgars , des Sohnes Anats, zu den Zeiten Jaels waren die Wege verödet ; und die Wanderer gingen auf Schleichwegen . 7 Es fehlten Führer in Israel, sie fehlten, bis ich, Debora, aufstand, bis ich aufstand, eine Mutter in Israel. 8 Es erwählte sich neue Götter , da war Krieg in ihren Toren. Wurden wohl Schild und Speer gesehen unter vierzigtausend in Israel?

    9 Mein Herz gehört den Anführern Israels, den Freiwilligen unter dem Volk. Lobt den Herrn ! 10 Die ihr auf weißen Eselinnen reitet, die ihr auf Decken sitzt, und die ihr auf dem Weg geht, denkt nach! 11 Fern vom Lärm der Bogenschützen, zwischen den Schöpfrinnen, dort soll man preisen die gerechten Taten des Herrn , die gerechten Taten seines Führers in Israel! Dann wird das Volk des Herrn zu den Toren hinabziehen 12 Wach auf, wach auf, Debora; wach auf, wach auf und sing ein Lied! Mach dich auf, Barak, und führe deine Gefangenen ab, du Sohn Abinoams!

    13 Da stieg der Überrest der Edlen des Volkes hinunter, der Herr selbst fuhr herab zu mir unter den Helden. 14 Von Ephraim zogen herab, deren Wurzel gegen Amalek ist; hinter dir her, Benjamin, inmitten deiner Volksstämme; von Machir kamen Befehlshaber, und von Sebulon, die den Zählstab handhabten. 15 Auch die Fürsten von Issaschar hielten es mit Debora; und Issaschar wurde wie Barak; ins Tal folgte er ihm auf dem Fuß. An den Bächen Rubens gab es schwere Herzensentschlüsse.

    16 Warum bist du zwischen den Hürden geblieben, um das Flötenspiel bei der Herde zu hören? An den Bächen Rubens gab es schwere Herzenserwägungen. 17 Gilead verblieb jenseits des Jordan; und Dan , warum hielt er sich bei den Schiffen auf? Asser saß am Ufer des Meeres und verblieb an seinen Buchten. 18 Sebulon aber ist das Volk, das sein Leben dem Tod preisgibt; auch Naphtali auf den Anhöhen des Feldes.

    19 Die Könige kamen und kämpften; da kämpften die Könige der Kanaaniter bei Taanach am Wasser von Megiddo – Beute in Silber machten sie nicht. 20 Die Sterne am Himmel kämpften mit, von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera. 21 Der Bach Kison riss sie fort, der uralte Bach, der Bach Kison. Meine Seele, tritt kräftig auf!

    22 Da stampften die Hufe der Rosse von dem Jagen, dem Jagen seiner Edlen. 23 Verflucht [die Stadt] Meros! sprach der Engel des Herrn ; ja, verflucht, verflucht nur seine Bürger, weil sie dem Herrn nicht zu Hilfe gekommen sind, dem Herrn zu Hilfe mit den Helden!

    24 Gesegnet sei Jael vor allen Frauen, die Frau Hebers, des Keniters; gesegnet sei sie vor allen Frauen im Zelt! 25 Milch gab sie, als er Wasser erbat, geronnene Milch brachte sie in prächtiger Schale. 26 Sie streckte ihre Hand aus nach dem Pflock, ihre Rechte nach dem Arbeitshammer. Sie schlug Sisera mit dem Hammer, zerschmetterte sein Haupt, sie zermalmte und durchbohrte seine Schläfe. 27 Er krümmte sich zu ihren Füßen, fiel nieder und lag da; zu ihren Füßen krümmte er sich und fiel; wo er sich krümmte, da fiel er erschlagen hin.

    28 Durchs Fenster schaute sie aus und schrie klagend, die Mutter Siseras [schaute] durchs Gitter : Warum kommt sein Streitwagen so lange nicht? Warum verspätet sich so sein Gespann? 29 Die Klugen unter ihren Edelfrauen antworteten, und auch sie selbst gibt sich die Antwort: 30 Sollten sie nicht Beute finden und verteilen? Ein oder zwei Mädchen für jeden Mann? Beute von bunten Kleidern für Sisera? Beute von bunt gewirkten Kleidern, zwei bunt gewirkte Kleider für die Hälse der Geraubten?

    31 So müssen alle deine Feinde umkommen , o Herr ! Die aber Ihn lieben , sollen sein wie die Sonne , wenn sie aufgeht in ihrer Macht!«

    Und das Land hatte Ruhe , 40 Jahre lang.

    Kommentar — 1. April 2013 @ 15:33

  17. Jule

    Richter 6 – Gideon macht es richtig, er versichert sich zuerst, dass er Jehova richtig verstanden hat

    1 Und die Kinder Israels taten [wieder], was böse war in den Augen des Herrn ; da gab sie der Herr in die Hand der Midianiter , sieben Jahre lang. 2 Und als die Hand der Midianiter zu stark wurde über Israel, bereiteten sich die Kinder Israels zum Schutz vor den Midianitern Schlupfwinkel in den Bergen, Höhlen und Bergfesten . 3 Und es geschah, wenn Israel etwas gesät hatte, so kamen die Midianiter und Amalekiter und die Söhne des Ostens gegen sie herauf; 4 und sie lagerten sich gegen sie und verwüsteten den Ertrag des Landes bis hin nach Gaza und ließen keine Lebensmittel übrig in Israel, auch keine Schafe, Rinder und Esel; 5 denn sie kamen samt ihrem Vieh und ihren Zelten herauf wie eine große Menge Heuschrecken , sodass weder sie noch ihre Kamele zu zählen waren; und sie fielen in das Land ein, um es zu verheeren. 6 So wurde Israel durch die Midianiter sehr geschwächt.

    Da schrien die Kinder Israels zum Herrn .

    7 Als aber die Kinder Israels wegen der Midianiter zum Herrn schrien, 8 da sandte der Herr einen Propheten zu den Kindern Israels, der sprach zu ihnen: »So spricht der Herr , der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten herausgeführt und euch aus dem Haus der Knechtschaft gebracht, 9 und ich habe euch errettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand aller derer, die euch bedrängten, und ich habe sie vor euch her vertrieben und euch ihr Land gegeben. 10 Und ich sprach zu euch: Ich bin der Herr , euer Gott! Ihr sollt die Götter der Amoriter nicht verehren , in deren Land ihr wohnt! Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht !«

    11 Und der Engel des Herrn kam und setzte sich unter die Terebinthe bei Ophra; die gehörte Joas, dem Abiesriter . Und sein Sohn Gideon drosch Weizen in der Kelter, um ihn vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen.

    12 Da erschien ihm der Engel des Herrn und sprach zu ihm: Der Herr ist mit dir, du tapferer Held! 13 Gideon aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, wenn der Herr mit uns ist, warum hat uns dann dies alles getroffen? Und wo sind alle seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählten, indem sie sprachen: »Hat der Herr uns nicht aus Ägypten herausgeführt?« Nun aber hat uns der Herr verlassen und in die Hand der Midianiter gegeben!

    14 Der Herr aber wandte sich zu ihm und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft! Du sollst Israel aus der Hand der Midianiter erretten ! Habe ich dich nicht gesandt ? 15 Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, meine Sippe ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Haus meines Vaters!

    16 Der Herr aber sprach zu ihm: Weil ich mit dir sein will, wirst du die Midianiter schlagen wie einen einzigen Mann!

    17 Er aber sprach zu ihm: Wenn ich denn Gnade vor dir gefunden habe, so gib mir ein Zeichen , dass du es bist, der mit mir redet. 18 Weiche doch nicht von hier, bis ich wieder zu dir komme und meine Gabe bringe und sie dir vorsetze! Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst!

    19 Und Gideon ging hin und bereitete ein Ziegenböcklein zu und ungesäuertes Brot von einem Epha Mehl; das Fleisch legte er in einen Korb und goss die Brühe in einen Topf und brachte es zu ihm heraus unter die Terebinthe und legte es ihm vor.

    20 Aber der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und das ungesäuerte Brot und lege es auf den Felsen hier und gieße die Brühe darüber! Und er machte es so. 21 Da streckte der Engel des Herrn die Spitze des Stabes aus, den er in der Hand hatte, und berührte damit das Fleisch und das ungesäuerte Brot. Da stieg Feuer auf von dem Felsen und verzehrte das Fleisch und das Ungesäuerte. Und der Engel des Herrn verschwand vor seinen Augen.

    22 Als nun Gideon sah, dass es der Engel des Herrn war, sprach er: Wehe, mein Herr, Herr ! Ich habe ja den Engel des Herrn von Angesicht zu Angesicht gesehen! 23 Aber der Herr sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben! 24 Da baute Gideon dem Herrn dort einen Altar und nannte ihn: »Der Herr ist Friede« ; der steht noch bis zum heutigen Tag in Ophra der Abiesriter.

    25 Und in jener Nacht sprach der Herr zu ihm: Nimm den Stier, der deinem Vater gehört, und zwar den zweiten Stier, der siebenjährig ist, und reiße den Altar des Baal nieder, der deinem Vater gehört, und haue das Aschera-Standbild um, das dabei ist, 26 und baue dem Herrn , deinem Gott, oben auf dem Gipfel dieser Bergfeste durch Aufschichtung einen Altar; und nimm den zweiten Stier und opfere ein Brandopfer mit dem Holz des Aschera-Standbildes, das du umhauen wirst!

    27 Da nahm Gideon zehn Männer von seinen Knechten und machte es so, wie der Herr es ihm gesagt hatte; weil er sich aber vor dem Haus seines Vaters und vor den Leuten der Stadt fürchtete, dies bei Tag zu tun, tat er es bei Nacht .

    28 Als nun die Leute der Stadt am Morgen früh aufstanden, siehe, da war der Altar des Baal niedergerissen und das Aschera-Standbild dabei umgehauen, und der zweite Stier war als Brandopfer auf dem neu erbauten Altar geopfert worden. 29 Da sprachen sie zueinander: Wer hat das getan? Und als sie forschten und nachfragten, wurde gesagt: Gideon, der Sohn des Joas, hat es getan!

    30 Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus! Er muss sterben, weil er den Altar des Baal niedergerissen und das Aschera-Standbild daneben umgehauen hat! 31 Joas aber sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr für Baal einen Rechtsstreit führen? Wollt ihr ihn erretten? Wer für ihn einen Rechtsstreit führt, der soll bis morgen sterben! Ist er Gott , so soll er einen Rechtsstreit für sich selbst führen, weil sein Altar niedergerissen ist! 32 Von dem Tag an nannte man ihn Jerub-Baal , indem man sprach: Baal führe mit ihm einen Rechtsstreit, weil er seinen Altar niedergerissen hat!

    33 Als sich nun alle Midianiter und Amalekiter und die Söhne des Ostens vereinigt hatten und herübergezogen waren und sich in der Ebene Jesreel lagerten, 34 da kam der Geist des Herrn auf Gideon; und er stieß ins Schopharhorn , und die Abiesriter wurden zusammengerufen, dass sie ihm nachfolgten; 35 und er sandte Boten in ganz Manasse umher, und auch sie wurden zusammengerufen, dass sie ihm nachfolgen sollten; und er sandte Boten nach Asser und Sebulon und Naphtali; die zogen ihnen auch entgegen.

    36 Und Gideon sprach zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst , wie du gesagt hast, 37 siehe, so will ich ein Wollvlies auf die Tenne legen. Wenn der Tau nur auf dem Vlies sein, der ganze Boden ringsum aber trocken bleiben wird, so werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand erretten wirst, wie du gesagt hast.

    38 Und es geschah so ; denn als er am anderen Morgen früh aufstand und das Vlies ausdrückte, da konnte er Tau aus dem Vlies pressen, eine ganze Schale voll Wasser. 39 Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, dass ich nur noch einmal rede ; ich will es nur noch einmal versuchen mit dem Vlies: Das Vlies allein soll trocken bleiben und Tau liegen auf dem ganzen übrigen Boden! 40 Und Gott machte es so in jener Nacht: allein das Vlies blieb trocken, und Tau lag auf dem ganzen übrigen Boden.

    Auch zu Gideon, seinem Glauben und seinem Vliestest haben wir bereits jede Menge Gedanken und ergaenzenden Stoff zusammengetragen. Allein das Lesen hat einige Stunden in Anspruch genommen:

    Daher möchte ich euch heute nur das passende Drama der Gesellschaft ans Herz legen:

    Warum sollten wir theokratische Richtlinien respektieren?

    Kommentar — 1. April 2013 @ 15:47

  18. Jule

    Richter 7 – eigentlich führt ja Jehova hier die Schlacht

    1 Da machte sich Jerub-Baal , das ist Gideon, früh auf mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, und sie lagerten sich bei der Quelle Harod; das Lager der Midianiter aber befand sich nördlich von ihm, beim Hügel More, in der Ebene. 2 Der Herr aber sprach zu Gideon: Das Volk, das bei dir ist, ist zu zahlreich, als dass ich Midian in seine Hand geben könnte. Israel könnte sich sonst gegen mich rühmen und sagen: Meine [eigene] Hand hat mich gerettet! 3 So rufe nun vor den Ohren des Volkes aus und sage: Wer sich fürchtet und wem graut, der kehre um und flüchte schnell vom Bergland Gilead! Da kehrten etwa 22 000 vom Volk um, sodass nur 10 000 übrig blieben.

    4 Und der Herr sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich ! Führe sie hinab an das Wasser; dort will ich sie dir prüfen ; und von welchem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von welchem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht ziehen! 5 Und er führte das Volk an das Wasser hinab. Und der Herr sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge von dem Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle gesondert für sich auf; ebenso, wer auf seine Knie fällt, um zu trinken! 6 Da war die Zahl derer, die von der Hand in den Mund geleckt hatten, 300 Mann; alles übrige Volk war auf die Knie gefallen, um Wasser zu trinken. 7 Und der Herr sprach zu Gideon: Durch die 300 Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hand geben; aber das ganze übrige Volk soll nach Hause gehen!

    8 Und sie nahmen die Verpflegung des Volkes an sich und ihre Schopharhörner ; aber die anderen Israeliten ließ er alle gehen, jeden in sein Zelt; und er behielt die 300 Mann bei sich. Das Lager der Midianiter aber war unter ihm, in der Ebene.

    9 Und es geschah in derselben Nacht, da sprach der Herr zu ihm: »Steh auf und geh ins Lager hinab; denn ich habe es in deine Hand gegeben ! 10 Fürchtest du dich aber hinabzugehen, so lass deinen Burschen Pura mit dir ins Lager hinuntersteigen, 11 damit du hörst, was sie reden. Dann werden deine Hände erstarken, dass du gegen das Lager hinabziehen wirst!«

    Da stieg Gideon mit seinem Burschen Pura hinunter, bis zu den äußersten Vorposten, die zum Lager gehörten. 12 Die Midianiter aber und die Amalekiter und alle Söhne des Ostens waren in die Ebene eingefallen wie eine Menge Heuschrecken; und ihre Kamele waren vor Menge nicht zu zählen, wie der Sand am Ufer des Meeres.

    13 Als nun Gideon kam, siehe, da erzählte einer dem anderen einen Traum und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt; und siehe, ein Laib Gerstenbrot wälzte sich zum Lager der Midianiter; und als er an die Zelte kam, schlug er sie und warf sie nieder, sodass sie umstürzten; und er kehrte sie um, das Unterste zuoberst, und die Zelte lagen da! 14 Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joas, des Israeliten: Gott hat die Midianiter samt dem ganzen Lager in seine Hand gegeben!

    15 Als nun Gideon die Erzählung des Traumes und seine Auslegung hörte, da betete er an. Und er kehrte wieder in das Lager Israels zurück und sprach: Macht euch auf, denn der Herr hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben!

    16 Und er teilte die 300 Mann in drei Abteilungen und gab ihnen allen Schopharhörner in die Hand und leere Krüge und brennende Fackeln darin; 17 und er sprach zu ihnen: Schaut auf mich, und macht es ebenso! Siehe, wenn ich an den Rand des Heerlagers komme, dann macht auch ihr es, wie ich es mache! 18 Wenn ich und alle, die mit mir sind, in das Horn stoßen, so sollt auch ihr rings um das ganze Lager in die Hörner stoßen und rufen: »Für den Herrn und Gideon!«

    19 Als nun Gideon und die 100 Mann, die bei ihm waren, an den Rand des Heer-lagers kamen, zu Beginn der mittleren Nachtwache , als man eben die Wachen aufgestellt hatte, stießen sie in die Hörner und zerschlugen die Krüge in ihren Händen. 20 Da stießen alle drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber mit ihrer linken Hand die Fackeln und in ihrer rechten Hand die Hörner zum Blasen, und sie riefen: Ein Schwert für den Herrn und für Gideon! 21 Und jeder blieb an seinem Platz stehen um das Lager her; aber das ganze Lager rannte, schrie und floh .

    22 Denn während die 300 Mann in die Hörner stießen , richtete der Herr in dem ganzen Lager das Schwert eines jeden gegen den anderen. Und das Heer floh bis Beth-Sitta, gegen Zererat , bis an das Ufer von Abel-Mechola , bei Tabbat. 23 Und die Männer Israels von Naphtali und Asser und von ganz Manasse wurden aufgeboten und jagten den Midianitern nach.

    24 Und Gideon hatte Boten auf das ganze Bergland Ephraim gesandt und sagen lassen: Kommt herab, den Midianitern entgegen, und besetzt vor ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara , nämlich den Jordan! Da wurden alle Männer von Ephraim aufgeboten und besetzten vor ihnen das Wasser bis nach Beth-Bara, nämlich den Jordan. 25 Und sie fingen zwei Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb; und sie töteten Oreb an dem Felsen Oreb, und Seb in der Kelter Seb, und sie verfolgten die Midianiter und brachten die Köpfe Orebs und Sebs zu Gideon über den Jordan.

    hier einige Gedanken, die wir bereits dazu gesammelt haben:

    Kommentar — 1. April 2013 @ 15:54

  19. Jule

    Richter 8 – Gideon verhält sich hier sehr weise, denn er geht auf das ein, was sie verstehen können

    1 Aber die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das angetan, dass du uns nicht gerufen hast, als du gegen die Midianiter in den Kampf gezogen bist? Und sie stritten heftig mit ihm. 2 Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich wäre? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? 3 Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb, in eure Hand gegeben ; wie hätte ich tun können, was ihr getan habt? Als er dies sagte, ließ ihr Zorn von ihm ab.

    4 Als nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den 300 Mann, die bei ihm waren; die waren müde und setzten dennoch die Verfolgung fort. 5 Und er sprach zu den Leuten von Sukkot : Gebt doch dem Volk, das bei mir ist, einige Laibe Brot, denn sie sind erschöpft, und ich jage den Königen der Midianiter, Sebach und Zalmunna, nach! 6 Aber die Obersten von Sukkot sprachen: Ist denn die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinem Heer Brot geben sollen? 7 Gideon sprach: Wohlan, wenn der Herr Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, so will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Disteln dreschen!

    8 Und er zog von dort nach Pnuel hinauf und redete mit ihnen in gleicher Weise. Und die Leute von Pnuel antworteten ihm wie die von Sukkot. 9 Da sprach er auch zu den Leuten von Pnuel: Komme ich mit Frieden wieder, so will ich diesen Turm niederreißen !

    10 Aber Sebach und Zalmunna waren mit ihrem Heer in Karkor, etwa 15 000, der ganze Rest vom Heer der Söhne des Ostens; denn 120 000, die das Schwert ziehen konnten, waren gefallen. 11 Und Gideon zog hinauf auf der Straße derer, die in Zelten wohnen östlich von Nobach und Jogbeha ; und er schlug das Lager, denn das Heer war sorglos . 12 Und als Sebach und Zalmunna flohen, jagte er ihnen nach und fing die beiden Könige der Midianiter, Sebach und Zalmunna, und er versetzte das ganze Heer in Schrecken.

    13 Und Gideon, der Sohn des Joas, kehrte um von der Schlacht beim Aufstieg von Heres. 14 Und er fing einen Knaben von den Leuten von Sukkot und fragte ihn aus; der schrieb ihm die Obersten von Sukkot und ihre Ältesten auf, 77 Mann. 15 Und er kam zu den Leuten von Sukkot und sprach: Siehe, hier sind Sebach und Zalmunna, wegen denen ihr über mich gespottet und gesprochen habt: »Ist denn die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollten?« 16 Und er ließ die Ältesten der Stadt ergreifen und ließ Dornen aus der Wüste und Disteln holen und züchtigte die Leute von Sukkot damit. 17 Den Turm von Pnuel aber riss er nieder und tötete die Leute der Stadt.

    18 Und er sprach zu Sebach und Zalmunna: Wie waren die Männer, die ihr in Tabor erschlagen habt? Sie sprachen: Sie waren wie du, ein jeder so schön wie Königssöhne! 19 Er aber sprach: Das sind meine Brüder, die Söhne meiner Mutter gewesen. So wahr der Herr lebt, wenn ihr die hättet leben lassen, so würde ich euch nicht töten! 20 Und er sprach zu seinem erstgeborenen Sohn Jeter: Steh auf und erschlage sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch jung war. 21 Sebach aber und Zalmunna sprachen zu Gideon: Steh du auf und erschlage uns; denn wie der Mann, so seine Kraft! Da stand Gideon auf und tötete Sebach und Zalmunna; und er nahm die Halbmonde , die an den Hälsen ihrer Kamele waren.

    22 Da sprachen die Männer Israels zu Gideon: Herrsche über uns, du und dein Sohn und der Sohn deines Sohnes, weil du uns aus der Hand der Midianiter errettet hast! 23 Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht über euch herrschen, mein Sohn soll auch nicht über euch herrschen; der Herr soll über euch herrschen!

    24 Und Gideon sprach zu ihnen: Eins erbitte ich von euch: Gebt mir jeder die Ohrringe, die er erbeutet hat! Denn weil sie Ismaeliter waren, hatten sie goldene Ohrringe. 25 Sie sprachen: Die wollen wir dir gerne geben! Und sie breiteten ein Gewand aus, und jeder warf die Ohrringe von der Beute darauf. 26 Und die goldenen Ohrringe, die er erbeten hatte, hatten ein Gewicht von 1 700 Schekel Gold, ohne die Halbmonde und Ohrengehänge und Purpurkleider , welche die Könige der Midianiter getragen hatten, und ohne den Halsschmuck ihrer Kamele.

    27 Und Gideon machte ein Ephod daraus und stellte es in seiner Stadt auf, in Ophra . Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Und das wurde zum Fallstrick für Gideon und sein Haus.

    28 Die Midianiter aber waren vor den Söhnen Israels gedemütigt worden und erhoben ihr Haupt nicht mehr; und das Land hatte 40 Jahre lang Ruhe, solange Gideon lebte.

    29 Und Jerub-Baal , der Sohn des Joas, ging hin und wohnte in seinem Haus. 30 Gideon hatte aber 70 Söhne, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, denn er hatte viele Frauen. 31 Und seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm auch einen Sohn, dem gab er den Namen Abimelech . 32 Und Gideon, der Sohn des Joas, starb in gutem Alter und wurde in Ophra begraben, im Grab seines Vaters Joas, des Abiesriters.

    33 Es geschah aber, als Gideon gestorben war, da kehrten die Kinder Israels um und hurten [wieder] den Baalen nach und machten den Baal-Berit zu ihrem Gott. 34 So gedachten die Kinder Israels nicht an den Herrn , ihren Gott, der sie aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum errettet hatte, 35 und sie erwiesen keine Güte an dem Haus Jerub-Baal-Gideons, trotz allen Wohltaten, die er an Israel getan hatte.

    In dem Kommentar von Darby fand ich besonders die Argumentation interessant, warum er den eifersüchtigen Stämmen so milde antwortet:

    Gideon besaß auch die Klugheit, sich zur Seite zu stellen, um den Neid derer zu beruhigen, die sich in ihrem Stolz verletzt fühlten, weil Gideon mehr Glauben gehabt hatte als sie. Sie rühmten sich nicht ihrer eigenen Bedeutung, noch baten sie darum, gerufen zu werden, als Midian die Macht über das Land Israel besaß. Es wäre unrecht, mit solchen Leuten zu streiten.

    Wenn wir damit zufrieden sind, dass wir das Werk Gottes getan haben, werden sie mit der Beute zufrieden sein, die sie bei der Verfolgung des Feindes finden; sie werden es sich als einen Sieg anrechnen. Das muss man ihnen erlauben, denn sie haben tatsächlich etwas für die Sache Gottes getan, obwohl sie sich ihrer spät annahmen. Sie kamen, als sie gerufen wurden, und anscheinend willig; sie befolgten die Anweisung Gideons und brachten ihm die Häupter der Fürsten.

    Das Geheimnis des Glaubens und Jehovas war bei Gideon. Es nützte nichts, mit ihnen darüber zu reden. Das Volk erkannte nicht seine eigene Schwachheit. Gideon muss auf Jehovas Seite für Israel stark sein, da Israel nicht so mit ihm sein konnte. Aber gerade um dieser Ursache willen konnten sie nicht verstehen, warum sie vordem nicht gerufen worden waren. Es musste ungeklärt bleiben, ein Beweis für den traurigen Zustand Israels.

    Vielleicht dachte er ähnlich, wie später Jesus, als er zu seinen Jüngern sagt: „ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht verstehen“.

    Warum sollten wir andere mit „unserer Erkenntnis“ überschütten, wenn es keinen Sinn macht? Wir wollen uns ja nicht dessen rühmen, dass wir es kapiert haben und sie nicht. Dies wäre ein negatives Bild, das nicht mit dem Denken Jehovas übereinstimmt, denn wir wollen nicht damit prahlen, dass „wir die Weiheit mit Löffeln gegessen haben“. Es wird nichts damit bewirkt.

    Denn das Ziel ist es ja nicht, uns mit unseren Brüdern oder anderen zu messen, die sich alle Mühe geben, Jesus nachzufolgen – sondern unser gemeinsames Ziel ist es ja, die Menschen Jehova Gott näher zu bringen, ihnen zu helfen, ein persöhnliches Verhältnis zu Jehova zu entwickeln, damit auch sie eine Freundschaft zu ihm aufbauen. Wir wollen hier doch keine Exklusiv-Rechte geltend machen – oder?

    Wenn wir unserem Gegenüber mit unserem Wissen überschütten, dann motiviert ihn das nicht unbedingt, sich selbst mit Jehova und seinem Wort zu beschäftigen, wir würden ihn eher einschüchtern. Er würde sich entmutigt zurückziehen, weil er meint, dass er dazu viel zu dumm ist. Besser ist es, auf den Stand des anderen einzugehen, ihn für das zu loben, was er bereits weiß, ihn darin zu bestärken und ihn zu motivieren, weiter nach Jehova und seinem Willen zu suchen.

    Wir sollten viel mehr die guten Absichten berücksichtigen, dass da jemand ist, der auch den Wunsch hat, Jehova nahe zu sein, ihn kennenzulernen und zu verstehen. Gemäß dem, was er bereits weiß, handelt er richtig. Das ist toll, darüber dürfen wir uns ruhig freuen und ihn loben, auch wenn er nicht mit uns die Bibel studiert oder studieren will! Vielleicht erinnern wir uns dabei auch an unsere Anfänge, dass auch wir nicht alles wußten, und dass es Menschen gab, die uns liebevoll geholfen haben, die Dinge im Lichte der Bibel richtig zu sehen. Denken wir hier auch Priscilla und Aquilla, die Apollos geholfen hatten, noch besser zu verstehen, was die Lehre des Christus wirklich bedeutet.

    Wir alle haben doch das selbe Ziel: unserem Gott zu gefallen!

    Auf der anderen Seite macht es natürlich einen Unterschied, ob jemand aus Unwissenheit so handelt, oder ob er sich bereits seit Jahren mit uns versammelt, die gleiche Belehrung hat wie wir und weiß, was Jehova von uns erwartet. Wenn dann so eine Person vielleicht genauso handelt, wie jemand, der unseren Glauben nicht in dieser Form teilt, dann werden wir natürlich anders vorgehen und empfinden. Von einem Zeugen Jehovas dürfen wir dann auch ruhig erwarten, dass er sich entsprechend benimmt!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 1. April 2013 @ 20:17

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