Josua 7 – 9

Kapitel 7

7 Und die Söhne Israels begingen dann einen Akt der Untreue hinsichtlich des Bannguts, das der Vernichtung geweiht war, indem Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda etwas von dem nahm, was der Vernichtung geweiht war. Darauf entbrannte Jehovas Zorn gegen die Söhne Israels.

2 Nun entsandte Josua Männer von Jericho nach Ai, das nahe bei Beth-Awen, östlich von Bethel, [liegt,] und sprach zu ihnen: „Zieht hinauf und kundschaftet das Land aus.“ Somit zogen die Männer hinauf und kundschafteten Ai aus. 3 Danach kehrten sie zu Josua zurück und sagten zu ihm: „Laß nicht alles Volk hinaufziehen. Laß etwa zweitausend Mann oder etwa dreitausend Mann hinaufziehen und Ai schlagen. Ermüde nicht das ganze Volk dadurch, daß es dorthin geht, denn ihrer sind wenige.“

4 So zogen vom Volk etwa dreitausend Mann dorthinauf, doch ergriffen sie vor den Männern von Ai die Flucht. 5 Und die Männer von Ai schlugen schließlich etwa sechsunddreißig Mann von ihnen nieder, und sie jagten ihnen dann von [der Stelle] vor dem Tor bis nach Schebarim nach und fuhren fort, sie am Abhang niederzuschlagen. Demzufolge begann das Herz des Volkes zu schmelzen und wurde wie Wasser.

6 Darauf zerriß Josua seine Überwürfe und fiel vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde bis zum Abend, er und die älteren Männer Israels, und sie warfen fortgesetzt Staub auf ihr Haupt. 7 Und Josua sprach dann: „Ach, Souveräner Herr Jehova, warum hast du dieses Volk den ganzen Weg über den Jordan gebracht, nur um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vernichten? Und hätten wir uns doch nur entschlossen und wären jenseits des Jordan wohnen geblieben! 8 Entschuldige, o Jehova, aber was kann ich sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden den Rücken gekehrt hat? 9 Und die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes werden davon hören, und sie werden uns bestimmt umzingeln und unseren Namen von der Erde abschneiden; und was wirst du für deinen großen Namen tun?“

10 Jehova seinerseits sprach zu Josua: „Du, steh auf! Warum fällst du denn auf dein Angesicht? 11 Israel hat gesündigt, und sie haben auch meinen Bund übertreten, den ich ihnen als Gebot auferlegte, und sie haben auch von dem genommen, was der Vernichtung geweiht war, und haben auch gestohlen und es auch geheimgehalten und haben es auch unter ihre eigenen Geräte gelegt. 12 Und die Söhne Israels werden sich nicht gegen ihre Feinde zu erheben vermögen. Den Rücken werden sie vor ihren Feinden kehren, denn sie sind zu etwas geworden, was der Vernichtung geweiht ist. Ich werde bestimmt nicht wieder mit euch sein, es sei denn, ihr vertilgt das, was der Vernichtung geweiht ist, aus eurer Mitte. 13 Steh auf, heilige das Volk, und du sollst sprechen: ‚Heiligt euch morgen, denn dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesagt hat: „Etwas, was der Vernichtung geweiht ist, ist in deiner Mitte, o Israel. Du wirst dich nicht gegen deine Feinde zu erheben vermögen, bis ihr das, was der Vernichtung geweiht ist, aus eurer Mitte entfernt habt. 14 Und ihr sollt euch am Morgen einfinden, Stamm für Stamm, und es soll geschehen, daß der Stamm, den Jehova herausgreifen wird, antreten wird, Familie für Familie, und die Familie, die Jehova herausgreifen wird, wird antreten, Hausgemeinschaft für Hausgemeinschaft, und die Hausgemeinschaft, die Jehova herausgreifen wird, wird antreten, kräftiger Mann für kräftiger Mann. 15 Und es soll geschehen, daß der Herausgegriffene mit dem Banngut, das der Vernichtung geweiht ist, mit Feuer verbrannt wird, er und alles, was ihm gehört, weil er den Bund Jehovas übertreten und weil er eine schändliche Torheit in Israel begangen hat.“ ‚ “

16 Dann stand Josua früh am Morgen auf und ließ Israel antreten, Stamm für Stamm, und der Stamm Juda wurde herausgegriffen. 17 Als nächstes ließ er die Familien Judas antreten und griff die Familie der Serachiter heraus, wonach er die Familie der Serachiter antreten ließ, kräftigen Mann für kräftigen Mann, und Sabdi wurde herausgegriffen. 18 Schließlich ließ er dessen Hausgemeinschaft antreten, kräftigen Mann für kräftigen Mann, und Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda wurde herausgegriffen. 19 Dann sprach Josua zu Achan: „Mein Sohn, gib bitte Jehova, dem Gott Israels, die Ehre, und leg ihm ein Bekenntnis ab, und teil mir bitte mit: Was hast du getan? Verhehle es mir nicht!“

20 Darauf antwortete Achan Josua und sagte: „In der Tat, ich – ich habe gegen Jehova, den Gott Israels, gesündigt, und so und so habe ich getan. 21 Als ich unter der Beute ein gutaussehendes Amtsgewand aus Schinar zu sehen bekam und zweihundert Schekel Silber und einen Goldbarren, fünfzig Schekel sein Gewicht, da begehrte ich sie, und ich nahm sie; und siehe, sie sind in der Erde in der Mitte meines Zeltes verborgen und das Geld darunter.“

22 Sofort sandte Josua Boten, und sie liefen zum Zelt hin, und siehe, es war in seinem Zelt verborgen und das Geld darunter. 23 Da nahmen sie die [Sachen] aus der Zeltmitte heraus und brachten sie zu Josua und allen Söhnen Israels und schütteten sie vor Jehova aus. 24 Nun nahm Josua und ganz Israel mit ihm Achan, den Sohn Serachs, und das Silber und das Amtsgewand und den Goldbarren und seine Söhne und seine Töchter und seinen Stier und seinen Esel und sein Kleinvieh und sein Zelt und alles, was ihm gehörte, und sie brachten sie zur Tiefebene Achor hinauf. 25 Dann sprach Josua: „Warum hast du uns in Verruf gebracht? Jehova wird dich an diesem Tag in Verruf bringen.“ Damit ging ganz Israel daran, ihn mit Steinen zu bewerfen, worauf sie sie mit Feuer verbrannten. So steinigten sie sie mit Steinen. 26 Und sie errichteten dann einen großen Steinhaufen über ihm, bis auf diesen Tag. Darauf ließ Jehova ab von der Hitze seines Zorns. Darum ist jenem Ort der Name „Tiefebene Achor“ gegeben worden bis auf diesen Tag.

Kapitel 8

8 Dann sagte Jehova zu Josua: „Fürchte dich nicht, und erschrick nicht. Nimm alles Kriegsvolk mit dir, und steh auf, zieh nach Ai hinauf. Siehe, ich habe den König von Ai und sein Volk und seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. 2 Und du sollst mit Ai und mit seinem König so tun, wie du mit Jericho und seinem König getan hast. Nur dürft ihr seine Beute und seine Haustiere für euch plündern. Leg dir einen Hinterhalt gegen die Stadt, in ihren Rücken.“

3 Demgemäß erhob sich Josua samt allem Kriegsvolk, um nach Ai hinaufzuziehen, und Josua wählte dann dreißigtausend tapfere, starke Männer aus und sandte sie bei Nacht weg. 4 Und er gebot ihnen weiterhin, indem [er] sprach: „Seht, ihr legt euch gegen die Stadt im Rücken der Stadt in den Hinterhalt. Begebt euch nicht sehr weit von der Stadt weg, und ihr, ihr alle, sollt euch in Bereitschaft halten. 5 Was mich und alles Volk betrifft, das bei mir ist, wir werden uns dicht an die Stadt heranbegeben. Und es soll geschehen, falls sie herauskommen sollten, uns entgegen, so wie das erste Mal, daß wir dann vor ihnen fliehen wollen. 6 Und sie sollen hinter uns her herauskommen, bis wir sie von der Stadt abgezogen haben, denn sie werden sagen: ‚Sie fliehen vor uns wie das erste Mal.‘ Und wir fliehen auch tatsächlich vor ihnen. 7 Ihr – ihr werdet euch dann aus dem Hinterhalt erheben, und ihr sollt die Stadt in Besitz nehmen; und Jehova, euer Gott, wird sie bestimmt in eure Hand geben. 8 Und es soll geschehen, sobald ihr die Stadt eingenommen habt, daß ihr die Stadt in Brand stecken solltet. Nach dem Wort Jehovas solltet ihr tun. Seht, ich habe es euch geboten.“

9 Danach sandte Josua sie aus, und sie marschierten an den Ort des Hinterhalts und bezogen Stellung zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai, während Josua jene Nacht inmitten des Volkes verbrachte.

10 Dann stand Josua früh am Morgen auf und besichtigte das Volk und zog hinauf, er und die älteren Männer Israels, vor dem Volk her nach Ai. 11 Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf, damit sie sich nähern und vor die Stadt gelangen könnten, und sie lagerten dann nördlich von Ai, so daß das Tal zwischen ihnen und Ai war. 12 Inzwischen nahm er etwa fünftausend Mann und legte sie als Hinterhalt zwischen Bethel und Ai, westlich der Stadt. 13 So stellte das Volk das Hauptlager auf, das nördlich der Stadt war, und dessen äußersten Nachtrab, der westlich der Stadt war, und Josua begab sich dann während jener Nacht mitten in die Tiefebene.

14 Und es geschah, sobald der König von Ai es sah, daß dann die Männer der Stadt in Eile gerieten und sich früh aufmachten und auszogen, Israel zur Schlacht entgegen, er und all sein Volk, zu der bestimmten Zeit, vor der Wüstenebene. Er selbst wußte nicht, daß im Rücken der Stadt ein Hinterhalt gegen ihn [gelegt worden] war. 15 Als sich Josua und ganz Israel vor ihnen schlagen ließen, ergriffen sie dann die Flucht auf dem Weg der Wildnis. 16 Daraufhin wurde das ganze Volk, das sich in der Stadt befand, aufgeboten, ihnen nachzujagen, und sie jagten nun Josua nach und wurden von der Stadt abgezogen. 17 Und es blieb kein Mann in Ai und Bethel zurück, der nicht hinter Israel her auszog, so daß man die Stadt weit offenließ und daranging, Israel nachzujagen.

18 Jehova sprach nun zu Josua: „Strecke den Wurfspieß, der in deiner Hand ist, gegen Ai aus, denn ich werde es in deine Hand geben.“ Demgemäß streckte Josua den Wurfspieß, der in seiner Hand war, gegen die Stadt hin aus. 19 Und [die Männer im] Hinterhalt erhoben sich schnell von ihrem Ort, und sie begannen in dem Augenblick zu laufen, als er seine Hand ausstreckte, und sie machten sich daran, in die Stadt hineinzugehen und sie einzunehmen. Dann eilten sie und setzten die Stadt in Brand.

20 Und die Männer von Ai begannen sich umzuwenden und zu schauen, und da stieg der Rauch der Stadt zu den Himmeln auf, und sie waren nicht imstande, hierhin oder dorthin zu fliehen. Und das Volk, das zur Wildnis hin geflohen war, wandte sich gegen die Nachjagenden. 21 Und Josua und ganz Israel sahen, daß [die Männer aus] dem Hinterhalt die Stadt eingenommen hatten und daß der Rauch der Stadt aufstieg, und so kehrten sie um und machten sich daran, die Männer von Ai niederzuschlagen. 22 Und die anderen kamen ihnen aus der Stadt entgegen, so daß sie zwischen Israel gerieten, diese auf dieser Seite und jene auf jener, und sie machten sich daran, sie niederzuschlagen, bis weder ein Überlebender noch ein Entronnener von ihnen übrigblieb. 23 Und den König von Ai faßten sie lebendig und brachten ihn dann zu Josua.

24 Und es geschah, während Israel mit dem Töten aller Bewohner von Ai auf dem Feld, in der Wildnis, wohin sie ihnen nachgejagt waren, zu Ende kam, daß sie fortdauernd fielen, sie alle, durch die Schärfe des Schwertes, bis sie ihr Ende fanden. Danach kehrte ganz Israel nach Ai zurück und schlug es mit der Schärfe des Schwertes. 25 Und [die Zahl] aller, die an jenem Tag fielen, vom Mann bis zur Frau, belief sich auf zwölftausend, die Gesamtheit der Leute von Ai. 26 Und Josua zog seine Hand nicht zurück, mit der er den Wurfspieß ausstreckte, bis er alle Bewohner von Ai der Vernichtung geweiht hatte. 27 Nur die Haustiere und die Beute jener Stadt plünderte Israel für sich nach dem Wort Jehovas, das er Josua geboten hatte.

28 Dann verbrannte Josua Ai und machte es zu einem auf unabsehbare Zeit währenden Schutthügel, zu einer wüsten Einöde, bis auf diesen Tag. 29 Und er hängte den König von Ai an einen Stamm bis zur Abendzeit; und als die Sonne nahe daran war unterzugehen, gab Josua Befehl, und sie nahmen dann seinen Leichnam vom Stamm herab und warfen ihn an den Eingang des Stadttors und errichteten einen großen Steinhaufen über ihm, bis auf diesen Tag.

30 Damals ging Josua daran, auf dem Berg Ebal einen Altar für Jehova, den Gott Israels, zu bauen, 31 so wie es Moses, der Knecht Jehovas, den Söhnen Israels geboten hatte, wie es im Buch des Gesetzes Mose geschrieben steht: „Einen Altar aus ganzen Steinen, über die kein eisernes Werkzeug geschwungen worden ist“; und dann opferten sie Brandopfer darauf für Jehova und schlachteten Gemeinschaftsschlachtopfer.

32 Dann schrieb er dort auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Mose, das er vor den Söhnen Israels geschrieben hatte. 33 Und ganz Israel und seine älteren Männer und die Beamten und seine Richter standen auf dieser Seite und auf jener Seite der Lade, vor den Priestern, den Leviten, die die Lade des Bundes Jehovas trugen, der ansässige Fremdling wie auch der Einheimische, die eine Hälfte von ihnen vor dem Berg Gerisim und die andere Hälfte von ihnen vor dem Berg Ebal (so wie es Moses, der Knecht Jehovas, geboten hatte), um das Volk Israel zuerst zu segnen. 34 Und danach las er alle Worte des Gesetzes vor, den Segen und den Fluch, gemäß allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht. 35 Es fand sich kein Wort von allem, was Moses geboten hatte, das Josua nicht vorlas vor der ganzen Versammlung Israels samt den Frauen und den Kleinen und den ansässigen Fremdlingen, die in ihrer Mitte wandelten.

Kapitel  9

9 Und es geschah, sobald alle Könige, die diesseits des Jordan in der Berggegend und in der Schephela und an der ganzen Küste des Großen Meeres und vor dem Libanon waren, die Hethiter und die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hiwiter und die Jebusiter, davon hörten, 2 daß sie alle begannen, sich zusammenzutun, um einmütig gegen Josua und Israel Krieg zu führen.

3 Und die Bewohner von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte. 4 Da handelten auch sie aus eigenem Antrieb mit Klugheit und gingen hin und versahen sich mit Proviant und nahmen abgenutzte Säcke für ihre Esel und abgenutzte und geborstene und zusammengebundene Weinschläuche 5 und abgenutzte und geflickte Sandalen an ihre Füße und [legten] abgenutzte Kleider an, und es erwies sich, daß alles Brot ihres Proviants trocken und zerkrümelt war. 6 Dann gingen sie zu Josua in das Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und den Männern von Israel: „Aus einem fernen Land sind wir gekommen. Und nun schließt einen Bund mit uns.“ 7 Daraufhin sagten die Männer Israels zu den Hiwitern: „Vielleicht wohnst du in unserer Umgebung. Wie könnten wir also einen Bund mit dir schließen?“ 8 Sie ihrerseits sprachen zu Josua: „Wir sind deine Knechte.“

Dann sagte Josua zu ihnen: „Wer seid ihr, und woher kommt ihr?“ 9 Darauf sprachen sie zu ihm: „Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen in Hinsicht auf den Namen Jehovas, deines Gottes, denn wir haben von seinem Ruhm und von allem, was er in Ägypten tat, gehört 10 und von allem, was er mit den beiden Königen der Amoriter tat, die jenseits des Jordan waren, nämlich Sihon, dem König von Heschbon, und Og, dem König von Baschan, der in Aschtaroth war. 11 Daher sprachen unsere älteren Männer und alle Bewohner unseres Landes folgendes zu uns: ‚Nehmt Proviant in eure Hände für die Reise und geht ihnen entgegen, und ihr sollt zu ihnen sagen: „Wir sind eure Knechte. Und nun schließt einen Bund mit uns.“ ‚ 12 Dieses unser Brot, es war heiß, als wir es als Proviant für uns aus unseren Häusern nahmen an dem Tag, an dem wir auszogen, um hierher zu euch zu kommen, und nun, seht, es ist trocken und krümelig geworden. 13 Und dies sind die Weinschläuche, die wir neu füllten, und seht, sie sind geborsten, und diese Kleider und unsere Sandalen, sie sind abgenutzt zufolge der so langen Reise.“

14 Daraufhin nahmen die Männer etwas von ihrem Proviant, und den Mund Jehovas befragten sie nicht. 15 Und dann machte Josua Frieden mit ihnen und schloß einen Bund mit ihnen, sie am Leben zu lassen, und so schworen ihnen die Vorsteher der Gemeinde.

16 Und es geschah, daß sie am Ende von drei Tagen, nachdem sie einen Bund mit ihnen geschlossen hatten, zu hören bekamen, daß sie nahe bei ihnen waren und in ihrer Umgebung wohnten. 17 Dann brachen die Söhne Israels auf und kamen am dritten Tag zu ihren Städten, und ihre Städte waren Gibeon und Kephira und Beeroth und Kirjath-Jearim. 18 Und die Söhne Israels schlugen sie nicht, weil die Vorsteher der Gemeinde es ihnen bei Jehova, dem Gott Israels, geschworen hatten. Und die ganze Gemeinde begann gegen die Vorsteher zu murren. 19 Darauf sprachen alle Vorsteher zur ganzen Gemeinde: „Wir unsererseits haben es ihnen bei Jehova, dem Gott Israels, geschworen, und jetzt dürfen wir sie nicht antasten. 20 Auf diese Weise werden wir mit ihnen tun, während [wir] sie am Leben lassen, damit wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben, nicht heftiger Zorn über uns komme.“ 21 So sagten die Vorsteher zu ihnen: „Laßt sie am Leben, und laßt sie Holzsammler und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde werden, so wie es die Vorsteher ihnen versprochen haben.“

22 Josua rief sie nun und redete zu ihnen, indem [er] sprach: „Warum habt ihr uns hintergangen, indem [ihr] sagtet: ‚Wir sind sehr weit von euch entfernt‘, während ihr doch direkt mitten unter uns wohnt? 23 Und nun, verflucht seid ihr, und nie werdet ihr von der Stellung als Sklaven und als Holzsammler und Wasserschöpfer für das Haus meines Gottes abgeschnitten werden.“ 24 Dann antworteten sie Josua und sprachen: „Es war, weil deinen Knechten deutlich mitgeteilt wurde, daß Jehova, dein Gott, es Moses, seinem Knecht, geboten hatte, euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euch her zu vertilgen, und wir gerieten vor euch in große Furcht für unsere Seele. So taten wir diese Sache. 25 Und nun sind wir hier, in deiner Hand. Tu so, wie es gut und recht ist in deinen Augen, mit uns zu tun.“ 26 Und er tat dann so mit ihnen und befreite sie aus der Hand der Söhne Israels, und man tötete sie nicht. 27 Demgemäß machte Josua sie an jenem Tag zu Holzsammlern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar Jehovas, bis auf diesen Tag, an dem Ort, den er erwählen würde.

Jule | 03.13.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Josua, Text in der Bibel, , , , , , |

23 Comments »

  1. Jule

    Josua 7 – 9

    Josua 7:1

    Und die Söhne Israels begingen dann einen Akt der Untreue hinsichtlich des Bannguts, das der Vernichtung geweiht war, indem Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda etwas von dem nahm, was der Vernichtung geweiht war. Darauf entbrannte Jehovas Zorn gegen die Söhne Israels.

    was ich tue, wirkt sich auf die ganze Versammlung aus

    Josua7:12

    Und die Söhne Israels werden sich nicht gegen ihre Feinde zu erheben vermögen. Den Rücken werden sie vor ihren Feinden kehren, denn sie sind zu etwas geworden, was der Vernichtung geweiht ist. Ich werde bestimmt nicht wieder mit euch sein, es sei denn, ihr vertilgt das, was der Vernichtung geweiht ist, aus eurer Mitte.

    solange sie das Böse und Unrecht nicht aus ihrer Mitte entfernen, wird Jehova nicht mit ihnen sein. Aber genau dies hat er ihnen ja gleich zu Anfang des Buches Josua vorausgesagt

    Ist das nicht zu hart, das ganze Volk zu strafen, weil ein Einzelner Bockmist baut?

    Was lernen wir für uns heute aus diesem Vorfall?

    Kommentar — 14. März 2009 @ 16:15

  2. Thomas

    Josua 7

    Neuer Auftrag: zweite Stadt ist einzunehmen:

    Und Josua sandte Männer von Jericho nach Ai, das bei Beth-Awen, östlich von Bethel, liegt, und sprach zu ihnen und sagte: Gehet hinauf und kundschaftet das Land aus. Und die Männer gingen hinauf und kundschafteten Ai aus. Und sie kehrten zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Es ziehe nicht das ganze Volk hinauf; bei zweitausend Mann oder bei dreitausend Mann mögen hinaufziehen und Ai schlagen; bemühe nicht das ganze Volk dahin, denn ihrer sind wenige. Da zogen von dem Volke bei dreitausend Mann dort hinauf; aber sie flohen vor den Männern von Ai; und die Männer von Ai erschlugen von ihnen bei 36 Mann, und sie jagten ihnen nach vor dem Tore bis Schebarim und schlugen sie am Abhange. Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde wie Wasser.

    Kein Wunder dass wir verloren haben? Vielleicht, weil diese Hure unter uns lebt, mit all ihren Verwandten! Oder vielleicht weil Josua zu wenig Krieger geschickt hat! Wie kann man so einem alten Mann nur trauen? Sollte Gott tatsächlich durch ihn jetzt sprechen? Ist doch kein Wunder das wir nun doch erste Opfer bringen müssen. Hätten wohl doch nicht alles zerstören sollen und dem Gott opfern. Wer weiß was da falsch gelaufen ist…

    NEIN – Josua handelt richtig! Er weiß nicht woran es liegt, dass der Allmächtige sein Volk verlassen hat – aber er demütigt sich, obwohl er – also Josua – den Fehler nicht gemacht hat.
    Wir lesen:

    Und Josua zerriß seine Kleider und fiel vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde bis an den Abend, er und die Ältesten von Israel, und sie warfen Staub auf ihre Häupter.
    Und Josua sprach: Ach, Herr, Jehova! warum hast du denn dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zu Grunde zu richten? O hätten wir es uns doch gefallen lassen und wären jenseit des Jordan geblieben! Bitte, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden den Rücken gekehrt hat?

    Da sprach Jehova zu Josua: Stehe auf! warum liegst du denn auf deinem Angesicht? Israel hat gesündigt, und auch haben sie meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe; und auch haben sie von dem Verbannten genommen und auch gestohlen und es auch verheimlicht und es auch unter ihre Geräte gelegt! Und die Kinder Israel werden vor ihren Feinden nicht zu bestehen vermögen; sie werden vor ihren Feinden den Rücken kehren, denn sie sind zum Banne geworden. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht den Bann aus eurer Mitte vertilget.

    Wenn wir weiterlesen, stellen wir fest, das dem wahren Übeltäter Zeit gelassen wurde, nach vorn zu treten und aus eigenem Antrieb seine Missetat zu beichten. Aber dieser Achan geht nicht aus eigenem Antrieb. Er scheint so selbstsicher zu sein, so von sich selbst überzeugt – warum erinnert er mich an bestimmte Menschen heute?

    Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch Jehova, dem Gott Israels, Ehre und tue ihm Bekenntnis; und tue mir doch kund, was du getan hast, verhehle es mir nicht! Und Achan antwortete Josua und sprach: Fürwahr, ich habe gegen Jehova, den Gott Israels, gesündigt, und so, und so habe ich getan:

    Aber jetzt war es zu spät. Jetzt brauchte er auch nicht mehr so zu tun, als ob er es bereuen würde! Ja, er gab es zu, aber von Reue die aus dem Herzen kommt, keine Spur! Deshalb wird er und seine Hausgemeinschaft bestraft.

    Wer heute meint, seine Sünden gegen seine Familie und oder gegen den Allmächtigen, verstecken zu können, und es vielleicht sogar schafft, dass andere von seiner Unschuld überzeugt sein sollt…der Allmächtige sieht das Herz und er sieht auch die Heimlichkeiten, die heimlichen Telefonate, die heimlichen Treffen, die heimlichen Geschenke. Und der Allmächtige vergißt nicht. Nein, Achan wurde nicht sofort von Gott bestraft. Erst nachdem der Segen von der Versammlung entzogen war und Josua fragte, wieso Gott sich vom Volk entzogen hatte. Erst auf lange Untersuchung!

    In naher Zukunft wird der Allmächtige die Geschicke der Menschheit in die Hand nehmen – und alle Betrüger, Lügner, Ehebrecher usw usf werden das Schicksal dieses gewissenlosen Achans teilen. Achan hatte seine Chance und hat diese nicht genutzt – und er wird keine weitere erhalten. Den sein Name ist ausgelöscht, denn den Namen den wir heute lesen – bedeutet “Der uns in Verruf brachte”. Deshalb – handle heute so, dass dein Name niemals ausgelöscht werden wird

    Kommentar — 17. März 2009 @ 21:10

  3. Thomas

    Josua 8

    Kann man Josua überhaupt noch folgen, seinen Worten gehorsam sein? Hätte er die Opfer gegen Ai nicht verhindern können?

    Nun, der Allmächtige gibt den Auftrag, diesmal mit einer Kriegslist die Stadt anzugreifen – und die Stadt darf geplündert werden. Wie wohltuend für die kämpfenden Soldaten des Volkes Israel.
    Und nun ein großes Fest? Ausgelassenheit? Nicht so! Les selbst:

    Damals baute Josua dem Jehova, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal, so wie Mose, der Knecht Jehovas, den Kindern Israel geboten hatte, wie im Buche des Gesetzes Moses geschrieben ist, einen Altar von ganzen Steinen, über die man kein Eisen geschwungen hatte. Und sie opferten darauf dem Jehova Brandopfer und schlachteten Friedensopfer.
    Und er schrieb daselbst auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Moses, welches er vor den Kindern Israel geschrieben hatte. Und ganz Israel und seine Ältesten und Vorsteher und seine Richter standen an dieser und an jener Seite der Lade, den Priestern, den Leviten, gegenüber, welche die Lade des Bundes Jehovas trugen, der Fremdling wie der Eingeborene, die eine Hälfte gegen den Berg Gerisim hin und die andere Hälfte gegen den Berg Ebal hin, wie Mose, der Knecht Jehovas, im Anfang geboten hatte, das Volk Israel zu segnen.
    Und danach las er alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, nach allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist. Es war kein Wort von allem, was Mose geboten hatte, das Josua nicht der ganzen Versammlung Israels vorlas, samt den Weibern und den Kindern und dem Fremdling, der in ihrer Mitte wandelte.

    Na toll! Anstatt zu feiern, wird ihnen aus dem Gesetz vorgelesen! Hast auch du diese Freude, diese Lust, das Wort des Allmächtigen zu hören? Liest du diese Worte gern freiwillig? und täglich?

    Nur wenn wir uns oft mit seinem Wort beschäftigen, werden wir seine Maßstäbe einhalten und ihn lieben lernen.

    Kommentar — 17. März 2009 @ 21:13

  4. Thomas

    Josua 9

    Die Gibeoniter machen einen Bund mit den Israeliten weil sie Angst haben vor dem Allmächtigen Gott der Israeliten. Dies gelingt ihnen nur durch eine List. Sie schwindeln- und da die Ältesten nicht Gott befragen, sondern aus ihrem eigenen Bauch heraus eine Entscheidung für ein Bündnis machen. Lernen wir, dass wir den Allmächtigen in all unseren Entscheidungen einbeziehen? Fragen wir ihn, und haben wir ein gutes Gebetsleben? Können wir auf SEINE Entscheidung abwarten?

    Wenn wir aus der Sicht der Gibeoniter schauen: würden wir versuchen unser Leben zu retten und alle Möglichkeiten ausschöpfen? Oder würden wir sagen “es ist halt Schicksal” – “lassen wir es einfach auf uns zukommen” – “laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben”? Es wäre wohl angebracht, ihren Glauben nachzuahmen, und aktiv an unserem Leben etwas zu ändern, um die Gunst des Allmächtigen zu erhalten.

    In dem Nachschlagewerk “Einsichten in die Heilige Schrift” finden wir folgenden Erklärungen:

    Zur Zeit Josuas war Gibeon von Hiwitern bewohnt, einer der sieben Nationen der Kanaaniter, die zur baldigen Vernichtung bestimmt waren (5Mo 7:1, 2; Jos 9:3-7). Die Gibeoniter wurden auch als Amoriter bezeichnet, wenngleich diese Bezeichnung manchmal ein Allgemeinbegriff für alle Kanaaniter gewesen zu sein scheint (2Sa 21:2; vgl. 1Mo 10:15-18; 15:16). Im Gegensatz zu den anderen Kanaanitern erkannten die Gibeoniter, daß trotz ihrer militärischen Stärke und der Größe ihrer Stadt Widerstand vergeblich wäre, weil Jehova für Israel kämpfte. Deshalb schickten die Männer von Gibeon — die anscheinend auch die drei anderen hiwitischen Städte Kephira, Beeroth und Kirjath-Jearim vertraten (Jos 9:17) — nach der Zerstörung Jerichos und Ais eine Delegation zu Josua nach Gilgal, um Frieden zu erbitten. Die gibeonitischen Abgesandten, die abgenutzte Kleider und Sandalen trugen und geborstene Weinschläuche, abgenutzte Säcke sowie trockenes, zerkrümeltes Brot bei sich hatten, gaben vor, aus einem fernen Land gekommen zu sein und somit den Eroberungszügen Israels nicht im Wege zu stehen. Sie versicherten, sie hätten in dem, was zuvor Ägypten und den Amoriterkönigen Sihon und Og widerfahren sei, die Hand Jehovas erkannt. Klugerweise vermieden sie es aber, zu erwähnen, was mit Jericho und Ai geschehen war, denn eine solche Nachricht hätte ihr „sehr fernes Land“ nicht vor ihrem vermeintlichen Aufbruch erreichen können. Die Vertreter Israels überprüften die äußeren Beweise, ließen sie gelten und schlossen daraufhin mit den Gibeonitern einen Bund, sie am Leben zu lassen (Jos 9:3-15).

    Bald danach wurde die List entdeckt, doch der Bund blieb in Kraft. Hätten ihn nämlich die Israeliten gebrochen, dann wäre ihre Vertrauenswürdigkeit in Frage gestellt worden, und Jehovas Name wäre bei den anderen Nationen in Verruf gekommen. Als Josua die Gibeoniter wegen ihres raffinierten Vorgehens zur Rede stellte, versicherten sie erneut, sie hätten erkannt, daß Jehova mit Israel handle. Durch ihre weiteren Worte gaben sie zu verstehen, daß sie sich Josua auf Gnade oder Ungnade ausliefern wollten: „Nun sind wir hier, in deiner Hand. Tu so, wie es gut und recht ist in deinen Augen, mit uns zu tun.“ Man machte sie daraufhin zu Holzsammlern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar Jehovas (Jos 9:16-27).

    Josua und die anderen Vorsteher waren zwar durch Täuschung verleitet worden, mit den Gibeonitern einen Bund zu schließen, doch dies geschah offensichtlich im Einklang mit Jehovas Willen (Jos 11:19).
    …..
    Die Tatsache, daß die Gibeoniter einen Friedensbund oder -vertrag mit Israel einzugehen suchten und sich dann angesichts einer Bedrohung an Josua um Hilfe wandten, zeigt außerdem, daß sie an Jehovas Fähigkeit, sein Wort zu erfüllen und Befreiung zu bewirken, glaubten — für einen solchen Glauben wurde die in Jericho wohnende Rahab gelobt, ja wegen dieses Glaubens ließ man sie und ihre Hausgemeinschaft am Leben. Überdies zeichneten sich die Gibeoniter durch eine heilsame Furcht vor dem Gott Israels aus.

    Kommentar — 17. März 2009 @ 21:15

  5. thom

    Josua 7-9
    Zitate von J.N.Darby

    Kapitel 7
    Das 7. Kapitel eröffnet die Grundsätze der Regierung Gottes oder Seiner Wege inmitten Seines im Kampfe stehenden Volkes. Sieg führt zu Nachlässigkeit. Man denkt, das Werk sei leicht. Nach einer Erweisung der Macht Gottes ist eine Art des Vertrauens da, das in Wirklichkeit nur Selbstvertrauen ist, denn es unterlässt es, auf Gott zu achten. Der Beweis dafür ist, daß Gott nicht befragt wird. Ai war bloß eine kleine Stadt. Zwei- oder dreitausend Mann konnten sie leicht einnehmen. Sie zogen hinauf und besahen das Land, aber Gott wurde vergessen. Die Folge davon wird gesehen werden. Wenn sie Jehova befragt hätten, so hätte Er entweder wegen des Verbannten keine Antwort gegeben, oder Er hätte dessen Anwesenheit kundgetan. Sie suchten aber Seinen Rat nicht; sie gingen voran und erlitten eine Niederlage. Das Volk Gottes, vom Feinde umringt, hat seine Kraft verloren und flieht vor der geringsten Stadt im Lande. Was werden sie jetzt tun? Das ist mehr, als sie wissen. Im Kampfe begriffen, und unfähig zu siegen, was können sie da tun, wo der Sieg ihre einzige Sicherheit ist? „Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde wie Wasser.“

    Josua schreit zu Jehova, denn in einem solchen Falle wird sogar der überrascht, der den Geist hat, da er nicht nach dem Geiste gehandelt hat. Er muß vor Jehova auf sein Angesicht fallen, denn ihr Zustand ist nicht normal, nicht nach dem Geiste, der der einzige Führer und die einzige Weisheit Seines Volkes ist. Josua jedoch erinnert an die Macht, durch die Gott das Volk über den Jordan gebracht hatte, und vermerkt den Gegensatz zu ihrem gegenwärtigen Zustande, der so offensichtlich nicht damit übereinstimmt. „Ach, Herr, Jehova! warum hast du denn dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zugrunde zu richten? 0 hätten wir es uns doch gefallen lassen und wären jenseits des Jordan geblieben Bitte, Herr, was soll ich sagen?“

    Das war ein verwirrter Seelenzustand, die Wirkung eines Gemisches von Unglauben mit der Erinnerung an die Wunder, die die Macht Gottes vollbracht hatte. Josua liebt das Volk, und er stellt Gott die Herrlichkeit Seines Namens vor Augen; doch von dem ängstlichen Wunsche begleitet, daß sie auf der anderen Seite des Jordan hätten bleiben sollen (was sollten sie aber dort tun? denn der Unglaube urteilt immer schlecht), weit von dem Kampf entfernt, der zu solchen Katastrophen geführt hatte – ein Wunsch, der den Unglauben verriet, der sein Herz verwirrte.

    Solcherart ist der Seelenzustand des Gläubigen im Kampf, in den ihn der Heilige Geist bringt, wenn der Zustand seiner Seele innerlich nicht der Gegenwart des Heiligen Geistes entspricht, der unsere einzige Kraft zum Kampfe ist. Da gibt es kein Entrinnen. Die Lage, in der sich die Heiligen befinden, ist eine solche, die absolut der Kraft bedarf; doch schon die Natur Gottes hindert Ihn daran, sie zu verleihen. Wir klagen, wir erkennen Seine Macht an, es graut uns vor dem Feind. Wir reden über die Herrlichkeit Gottes: wir denken aber an unsere eigenen Befürchtungen und an unseren eigenen Zustand. Und doch war die Sache sehr einfach. „Israel hat gesündigt.“ Der Mensch, selbst wenn er geistlich ist, schaut auf Ergebnisse (weil er mit ihnen in enger Berührung ist), und das, während er die Kraft Gottes wie auch die Verbindung zwischen ihm und Seinem Volke anerkennt. Gott aber schaut auf die Ursache, aber auch auf das, was Er Selbst ist. Es ist wahr, daß Er Liebe ist, Er kann aber nicht die Grundsätze Seines Wesens opfern, noch Sich Selbst in jenen Beziehungen verleugnen, die auf das, was Er ist, gegründet sind. Seine Herrlichkeit ist wohl mit dem Wohlergehen Seines Volkes verbunden. Er wird aber am Ende Seine Herrlichkeit rechtfertigen und sogar Sein Volk segnen, ohne diese Grundsätze zu beeinträchtigen. Der Glaube muß auf das sichere Ergebnis Seiner Treue rechnen, das Herz aber in Einklang mit diesen Grundsätzen und in Unterwürfigkeit unter die Wege Gottes bringen.

    Es würde Seine Herrlichkeit inmitten Seines Volkes nicht aufrechterhalten, wenn Er unter ihnen etwas dulden würde, was Seinem wesentlichen Charakter entgegengesetzt ist, oder wenn Er Seine Macht dazu gebrauchen würde, sie in einem Zustande zu bewahren, der Seine Natur verleugnet. Die Beziehung würde abgebrochen und Gott Selbst bloßgestellt – etwas ganz Unmögliches. Unter ihnen war Sünde, und die Kraft Gottes war nicht mehr mit ihnen, denn Gott kann Sich nicht mit der Sünde einsmachen.

    Lasst uns auch das im Sinn behalten, daß auch in der Unachtsamkeit Sünde lag, mit der sie vorangingen, ohne bei Gott Rat zu suchen. Der Schrei Josuas brachte nicht sofort Errettung, sondern zuallererst die Entdeckung der Sünde, in bezug auf die Gott sehr sorgfältig und genau ist. Wenn es um die Regierung Seines Volkes geht, erforscht Er alles und nimmt die geringsten Einzelheiten zur Kenntnis (siehe V. 11).

    Weiterhin sagte Gott nicht nur: „Die Kinder Israel werden nicht vor ihren Feinden zu bestehen vermögen“, sondern: „Du kannst nicht bestehen.“ Ihre Schwachheit würde fortbestehen. Traurige Veränderung! Vordem hieß es. „Es soll niemand vor dir bestehen.“ Jetzt konnten sie selbst nicht bestehen. Dort, wo es keine Heiligkeit gibt, erlaubt Gott, daß die Schwachheit Seines Volkes praktisch gesehen wird; denn es gibt keine Kraft als nur in Ihm, und Er wird nicht mit ihnen ausziehen, wo es an Heiligkeit mangelt, noch wird Er die Sünde auf diese Weise billigen und fördern. Lasst uns aber hier bemerken, daß Gott Seinen Segen nicht immer sogleich denen entzieht, die untreu sind. Oft züchtigt Er sie einerseits und segnet sie andererseits. Er verfährt langmütig, Er belehrt sie in Seiner Gnade, Er segnet sie nicht auf der Seite, wo das Böse ist, Er handelt aber mit bewundernswerter Zartheit und mit vollkommener Kenntnis und bemüht Sich sozusagen darum, der Seele in allen Einzelheiten ihrem Zustande gemäß und zu ihrem Wohl nachzugehen, denn Er ist voller Gnade. Wie oft wartet Er so auf die Reue Seines Volkes! Doch ach! wie oft wartet Er vergebens. Hier haben wir aber den großen Grundsatz, nach dem Er handelt (wie im Falle von Jericho, wo Seine Macht zugunsten Seines Volkes ausgeübt wurde) und beweist, daß alles von Gott ist.

    Noch ein wichtiger Grundsatz wird uns hier vor Augen gestellt. In bezug auf die Auswirkungen der Sünde unter ihnen wird das Volk Gottes als ein Ganzes angesehen. Gott ist in ihrer Mitte. Sünde ist daselbst begangen worden. Er ist dort. Da aber nur ein Gott da ist, und das Volk eins ist – wenn Gott ungehalten ist und nicht handeln kann, leidet demzufolge das ganze Volk, denn sie haben keine andere Kraft als nur Gott. Das einzige Hilfsmittel dagegen ist, das Verbannte hinwegzutun.

    …Es ist interessant zu sehen, daß dieses Tal Achor, Zeuge und Gedenkstätte der ersten von Israel verübten Sünde, nachdem sie in das Land gekommen waren, ihnen als „eine Tür der Hoffnung“ gegeben wird (Hos 2, 15), wenn die unumschränkte Gnade Gottes in Aktion tritt. Es ist immer so. Fürchtet die Sünde, aber fürchtet nicht die Bitterkeit ihrer Aufdeckung noch die Bitterkeit ihrer Züchtigung: denn bei diesem Punkt nimmt Gott den Lauf des Segens wieder auf. Gepriesen sei dafür Sein gnadenvoller Name! Doch ach! Sinear (Babylon) und Geld beginnen bald, die Wege des Volkes Gottes zu beeinflussen. Sie finden diese Dinge unter ihren Feinden, und das fleischliche Herz begehrt sie. Man beachte auch, daß Gott, wenn Treue und Gehorsam vorhanden sind, es niemals unterlässt, das offenbar zu machen und das, was die, Segnung Seines Volkes verhindert, wegzuräumen. Lasst uns die Geschichte der Wiederherstellung des Volkes zur Gunst Gottes verfolgen.

    Kapitel 8 schildert die Rückkehr Israels zu seiner Kraft in Gott.

    Wenn das Volk durch die Sünde Achans bloßgestellt worden war, so war es erforderlich, daß sie spürbar zu Vertrauen wiederhergestellt, daß sie befestigt würden, und daß sie demzufolge durch alles hindurchgehen mussten, was zu ihrer Wiederherstellung notwendig war. Sie mussten vieles erleben. Viele solche Erfahrungen wären durch einen Wandel in der Einfalt und der Lauterkeit des Glaubens vermeidbar. Jakob hatte mehr von diesen Erfahrungen als Abraham, und da, als Abraham untreu war, musste er das meiste durchmachen (d. h. solche Erfahrungen, die wirklich spürbare Herzensübungen hervorrufen). Gott gebraucht dieses aber, um uns zu lehren, was wir sind und was Er ist: zwei Dinge, die, wenn wir sie nicht kennen, solche Erfahrungen notwendig machen.

    Der Erfolg ist jetzt gewiss, aber das ganze Volk muß wider diese kleine Stadt heraufziehen, die nach menschlichem Ermessen von zwei- oder dreitausend Mann hätte eingenommen werden können. Das ist ein scharfer Verweis für den Hochmut und die falsche Zuversicht. Wie sehr muß sich Josua nun abmühen! Er legt einen Hinterhalt, gibt vor zu fliehen, und alles dieses, um eine kleine Stadt einzunehmen, und schließlich liegt nicht viel Ruhm darin. Es kostet mehr Mühe, auf den Pfad des Segens zurückzukehren, als es gekostet hätte, das Böse zu vermeiden. Man kann aber auf keinem anderen Wege die Einfalt des Glaubens und ihre natürliche Kraft wiedererlangen.

    Unterdessen ist die Macht Gottes mit ihnen, und alles gelingt, obwohl die Bekundung dieser Macht nicht so ist wie bei Jericho. Nach dem Befehl Gottes streckte Josua den Spieß, den er in der Hand hatte, schließlich gegen die Stadt aus. Es scheint nicht so, daß der Hinterhalt dies sah, oder daß es ein vereinbartes Signal war 1 Es scheint vielmehr kein vereinbartes Signal zu sein, sondern daß diese Handlung die Bedeutung hatte, die ich ihr hier beigemessen habe, denn Josua zog seine Hand nicht zurück, bis sie alle Bewohner von Ai vollständig vertilgt hatten, und das stimmt nicht mit der Bedeutung eines bloßen Signals überein.. Sobald aber die Hand ausgestreckt wurde, machte sich der Hinterhalt auf, kam in die Stadt und zündete sie mit Feuer an. Es ist so, daß der Herr, indem Er durch Seinen Geist im günstigen Augenblick wirkt, Tätigkeit in denen erzeugt, die vielleicht nicht einmal wissen warum. Zu einer gegebenen Zeit werden sie vorwärts getrieben und sie denken, daß sie aus eigenen Beweggründen handeln, während es der Herr ist, der alle ihre Schritte in Einklang mit dem lenkt, was Er anderswo tut, und so bringt Er den Erfolg der ganzen Angelegenheit zustande.

    Es ist höchst interessant, den Herrn also als die verborgene Triebfeder allen Handelns zu sehen, indem Er der Tätigkeit Seiner Kinder den Antrieb gibt, die im einzelnen nicht wissen, was sie in Bewegung setzt, obwohl ihnen im ganzen der Sinn Gottes geoffenbart ist, wie Israel auch die allgemeinen Befehle Josuas hatte. Wenn Christus den Speer ausstreckt, so gerät alles in Bewegung, um die Ratschlüsse Seiner Weisheit zustande zu bringen und zu den zuvorbestimmten Ergebnissen Seiner mächtigen Gnade zu führen. Mögen wir bloß den Glauben haben, daran zu glauben!

    Wir haben in diesem Kapitel noch zwei wichtige Tatsachen zu bedenken. Bei der Einnahme von Jericho hatte Jehova schon gezeigt, daß es Seine Macht allein war, die den Sieg gab, oder besser, die alles vor Israel fallen ließ, da der Fürst dieser Welt keine Macht vor Ihm hatte, und da das Gold und das Silber Jehova gehörten, sollte das Volk nicht nach den Schätzen dieser eroberten Welt trachten, noch sich mit deren Beute bereichern. Im allgemeinen aber nahm Israel, wenn es seine Feinde ausgerottet hatte, alles in Besitz, was zum verheißenen Lande gehörte.

    Da nun diese zwei großen Grundsätze festgelegt sind (nämlich daß die Macht Gottes mit Seinem Volke ist, und daß Er im Lager Heiligkeit und Weihe Ihm gegenüber bewahrt haben will), ergreift Josua formell vom ganzen Lande, als Jehova gehörend, Besitz.

    Die Hinterlist des Feindes ist aber mehr zu fürchten als seine Kraft; ja, es ist nur diese Hinterlist, die zu fürchten ist; denn in seiner Kraft begegnet er dem Herrn, mit seiner Hinterlist betrügt er die Menschensöhne, oder versucht, es zu tun. Wenn wir dem Teufel widerstehen, flieht er; aber um wider seine List zu bestehen, brauchen wir die ganze Waffenrüstung Gottes. Christus begegnete seiner List auf dem Pfade des einfachen Gehorsams mit der Schrift, und als er sich offenbarte, sagte der Herr: „Geh hinweg, Satan!“

    Die Bewohner von Gibeon gaben vor, von weither gekommen zu sein. Die Fürsten Israels gebrauchen ihre eigene Weisheit, anstatt Jehova um Rat zu befragen. Diesmal ist es nicht Vertrauen auf die Kraft des Menschen, sondern auf seine Weisheit. Die Fürsten der Gemeinde, gewohnt zu überlegen und zu führen, verfallen leichter diesem Fallstrick. So schlecht wie sie in ihrem Unglauben sind, ist das Volk – gespannt auf das Ergebnis – oft dem Sinne Gottes näher, dem das Ergebnis sicher ist. Die Fürsten ahnten, daß etwas nicht stimmte, so daß sie nicht zu entschuldigen sind. Offensichtlich war es sehr vorteilhaft, an einem Orte, wo sie so viele Feinde hatten, Verbündete zu gewinnen. Die Gibeoniter schmeichelten ihnen auch, indem sie sie Knechte Jehovas nannten. Alles war darauf abgestimmt, sie zu beruhigen.

    Satan kann so gut wie jeder andere im religiösen Sinne reden; er betrügt aber erfolgreich nur dann, wenn wir die Erledigung der Sache in unsere Hände nehmen, anstatt den Herrn zu befragen. Gemeinschaft mit Ihm war nötig, um zu unterscheiden, daß diese Menschen von dem Lande waren, Fremde, die es nicht wagten, Feinde zu sein; mit solchen aber Frieden zu schließen bedeutet, sich eines Sieges zu berauben und auch seines Rechtes, das Gericht und die Herrlichkeit Gottes in dem unvermischten Besitz des Landes der Segnung zu nutzen. Verbündete können nur jene einfältige Abhängigkeit von Gott und diese Reinheit der moralischen Beziehungen beseitigen, die zwischen Gott und Seinem Volke bestehen, wenn es seine Macht allein ist, die sie aufrechterhält. Denn Verbündete waren nicht Israel. Israel verschont den Feind, und der Name Jehovas, der dabei gebraucht wurde, verpflichtet Sein Volk, einen beständigen Fallstrick in seiner Mitte zu behalten.

    Vier Jahrhunderte später, in den Tagen Sauls, erzeugte dieses traurige Früchte. Für einen geistlichen Sinn würde die Anwesenheit der Gibeoniter immer etwas Böses sein. Außerdem, was hatte Israel mit Verbündeten zu tun? Genügte Jehova nicht? Möchte Er uns geben, Ihm allezeit zu vertrauen, bei Ihm Rat zu suchen, niemanden außer Ihn anzuerkennen und Ihm stets unterwürfig zu sein! Das wird den Sieg über jeden Feind sichern, und das ganze Land wird unser sein.

    Kommentar — 13. März 2010 @ 10:20

  6. Yve

    Verantwortung (Josua 7)

    Die Geschichte von Achan zeigt uns nicht nur, dass Jehova jede Sünde sieht und aufdecken wird.
    Es zeigt uns auch ganz deutlich welche Verantwortung jeder einzelne von uns gegenüber seiner Versammlung hat. Durch seine Sünde hat Achan nicht nur sich selbst oder seineer Famile geschadet. Das ganze Volk, seine Versammlung musste darunter leiden, da Jehova den Segen von ihnen nahm. Es war Achans Schuld, dass sie vor den Bewohnern von Ai fliehen mussten und er war Schuld an dem Tod der 36 Juden, die dabei fielen.
    Auch wir heute tragen eine Verantwortung wenn wir sündigen und so den Segen von der Versammlung nehmen.
    Vermutlich werden wir zwar nicht dazu beitragen, dass buchstäblich jemand stirbt, aber evtl bringen wir einige unserer Brüder geistig um. Und das wäre sogar noch viel schlimmer!

    Kommentar — 13. März 2010 @ 22:03

  7. Jule

    Josua 7 – 9

    Josua 7:1-3

    Und die Söhne Israels begingen dann einen Akt der Untreue hinsichtlich des Bannguts, das der Vernichtung geweiht war, indem Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda etwas von dem nahm, was der Vernichtung geweiht war. Darauf entbrannte Jehovas Zorn gegen die Söhne Israels.

    2 Nun entsandte Josua Männer von Jericho nach Ai, das nahe bei Beth-Awen, östlich von Bethel, [liegt,] und sprach zu ihnen: “Zieht hinauf und kundschaftet das Land aus.” Somit zogen die Männer hinauf und kundschafteten Ai aus. 3 Danach kehrten sie zu Josua zurück und sagten zu ihm: “Laß nicht alles Volk hinaufziehen. Laß etwa zweitausend Mann oder etwa dreitausend Mann hinaufziehen und Ai schlagen. Ermüde nicht das ganze Volk dadurch, daß es dorthin geht, denn ihrer sind wenige.”

    Warum ließ Jehova es erst zur Niederlage kommen?

    Warum hatte er sie nicht gewarnt, bevor sie in die Schlacht zogen? Dann hätten sie das Problem vorher bereinigen können

    Josua 7:10-11

    Jehova seinerseits sprach zu Josua: “Du, steh auf! Warum fällst du denn auf dein Angesicht? 11 Israel hat gesündigt, und sie haben auch meinen Bund übertreten, den ich ihnen als Gebot auferlegte, und sie haben auch von dem genommen, was der Vernichtung geweiht war, und haben auch gestohlen und es auch geheimgehalten und haben es auch unter ihre eigenen Geräte gelegt.

    Warum sagt Jehova, er habe das Volk verworfen, „denn sie haben“ falsch gehandelt? Warum sagt er nicht direkt, dass es Achan war?

    Kommentar — 14. März 2010 @ 02:56

  8. Jule

    Warum wartete Achan mit seinem Geständnis, bis er und seine Hausgemeinschaft heraus gegriffen wurde?

    War er sich nicht darüber im klaren, dass Jehova wußte, dass er der Übeltäter war? Dachte er, ‚der Kelch wurde an ihm vorbei gehen‘?

    Als ich damals die Ansprache zu „örtlichen Bedürfnissen“ gehört hatte, wo der Bruder die Geschichte mit Achan anführte, ging es mir direkt wie ein Stich ins Herz. Ich war überzeugt, dass der Bruder ganz allein zu mir sprach und ich bin danach direkt hin, um meine Verfehlungen zu bereinigen. Ich wurde damals verwarnt und konnte mit der Hilfe der Ältesten mein Verhältnis zu Jehova wieder ins rechte Lot bringen. Später erfuhr ich, dass mein falsches Tun nicht der einzige Grund für die Ansprache gewesen war – es mußte einer ganzen Clique von Jugendlichen die Gemeinschaft entzogen werden.

    War dies etwa der Grund, warum Achan zögerte? Dachte er, er sei nicht gemeint oder nicht der einzige? Mußte er nicht wissen, dass man vor Jehova nichts verbergen kann und er eh heraus gegriffen wurde?

    Kommentar — 14. März 2010 @ 02:59

  9. Jule

    Josua Kapitel 9
    Die Gibeoniter – ist lügen für einen guten Zweck erlaubt?

    Wieder einmal eine Geschichte in der Bibel, wo Personen lügen und trotzdem von Jehova gesegnet werden (siehe Rebekkas List, den Segen für Jakob zu erlangen).

    Wieso wurden die Gibeoniter nicht gestraft? Bringt diese Geschichte nicht rüber, dass der Zweck die Mittel heilige?

    Könnten einige Bruder dadurch nicht heute zu dem Schluß kommen, sie könnten ruhig zu unchristlichen Mitteln greifen, um zu ihrem vermeintlichen Recht zu gelangen – und trotzdem weiterhin ein gutes Verhältnis zu Jehova haben?

    Kommentar — 14. März 2010 @ 03:07

  10. Jule

    Josua 7 – 9

    Josua 7:18-20

    Schließlich ließ er dessen Hausgemeinschaft antreten, kräftigen Mann für kräftigen Mann, und Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda wurde herausgegriffen. 19 Dann sprach Josua zu Achan: „Mein Sohn, gib bitte Jehova, dem Gott Israels, die Ehre, und leg ihm ein Bekenntnis ab, und teil mir bitte mit: Was hast du getan? Verhehle es mir nicht!“

    20 Darauf antwortete Achan Josua und sagte: „In der Tat, ich — ich habe gegen Jehova, den Gott Israels, gesündigt, und so und so habe ich getan.

    hierzu auszugsweise noch mal, was mein Liebster vor zwei Jahren dazu geschrieben hatte:

    Wenn wir weiterlesen, stellen wir fest, das dem wahren Übeltäter Zeit gelassen wurde, nach vorn zu treten und aus eigenem Antrieb seine Missetat zu beichten. Aber dieser Achan geht nicht aus eigenem Antrieb. Er scheint so selbstsicher zu sein, so von sich selbst überzeugt – warum erinnert er mich an bestimmte Menschen heute?

    Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch Jehova, dem Gott Israels, Ehre und tue ihm Bekenntnis; und tue mir doch kund, was du getan hast, verhehle es mir nicht! Und Achan antwortete Josua und sprach: Fürwahr, ich habe gegen Jehova, den Gott Israels, gesündigt, und so, und so habe ich getan:

    Aber jetzt war es zu spät. Jetzt brauchte er auch nicht mehr so zu tun, als ob er es bereuen würde! Ja, er gab es zu, aber von Reue die aus dem Herzen kommt, keine Spur! Deshalb wird er und seine Hausgemeinschaft bestraft.

    genau dieser Gedanke kam mir, als ich es jetzt „gehört“ hatte:

    Achan gibt nur das zu, was eh schon offensichtlich und bewiesen ist, daher ist das Geständnis nun eigentlich sinnlos und entspringt nicht der Reue, sondern er erkennt eigentlich nur die Beweise an, die vorliegen!

    Daher wohl auch das strenge Todesurteil von Jehova!

    Ob Jehova versöhnlicher gewesen wäre, wenn Achan bereits bei Beginn der „Sortiermaßnahme“ zugegeben hätte, dass er es gewesen ist?

    Was lernen wir für uns heute daraus?

    Warten wir nicht erst ab, ob unser falsches Verhalten offenbar wird – sondern bekennen wir sofort unsere Sünden und bringen wir hier und jetzt – sofort – unser Verhältnis zu Jehova wieder in Ordnung!

    Kommentar — 16. März 2011 @ 10:04

  11. Jule

    die Gibeoniter und ihre List – und andere „Lügen“, die Jehova trotzdem nicht straft, sondern eher segnete:

    Angefangen mit Abram, der Sarai, seine Frau als seine Schwester ausgibt
    wir haben erkannt, dass es keine „echte“ Lüge war, sondern nur eine Halbwahrheit, da beide dieselbe Mutter hatten und immerhin sollte ja aus Abram und Sarai der verheißene Same kommen und daher mussten sie ihr Leben zumindest so lange bewahren, bis dieser geboren war

    Dann die Lüge Isaaks, der Rebekka als seine Schwester ausgibt, um ihrer beider Leben zu retten
    auch aus ihnen beiden musste erst mal der verheißene Same hervorgehen

    Rebekka bewirkt mit einer List, dass Jakob den Segen des Erstgeborenen erhält
    immerhin hatte Jehova vor der Geburt der Kinder gesagt, dass er es sein würde, den ER segnen würde und außerdem hatte Esau seinem Bruder sein Erstgeburtsrecht verkauft

    Jehova segnete die Hebammen für ihre List
    immerhin hatten sie so das Leben Mose bewahrt, den Jehova als Befreier für sein Volk erwählt hatte

    Rahab macht ihren Älteren Männern gegenüber bewußt falsche Angaben
    und rettete so das Leben der Kundschafter, die ja in Jehovas Sinne ausgesandt worden waren

    und nun die Gibeoniter: sie gingen ganz bewußt los und belogen Josua
    sie wollten nicht von Jehova vernichtet werden

    alles Begebenheiten, aus denen wir nun für uns ableiten könnten, dass Lügen nicht immer verkehrt ist und dass es Gelegenheiten gibt, bei denen wir nicht nur lügen dürfen, sondern noch von Jehova dafür gesegnet werden.

    Eine sehr gefährliche Schlußfolgerung, wie ich denke, denn sie könnte mich dazu verleiten, jederzeit lustig zu lügen oder zu Listen zu greifen, um meine vermeintlichen Rechte einzufordern und zu bekommen, was ich will. Immerhin hat Jehova die anderen hier angeführten ja sogar noch für ihr Verhalten gesegnet.

    Also – wo ist hier der Punkt?

    Mein Mann führt hier gern an, dass Lügen oftmals wichtig ist, um der Wahrheit Genüge zu leisten. Wenn z.B. zu DDR-Zeiten Kuriere an der Grenze gefragt wurden, ob sie Literatur bei sich haben, dann hatten diese auch ganz bewußt gelogen, ja sogar lügen müssen, denn sonst hätten man in Zeiten des Verbotes nichts theokratisches zu Lesen gehabt.

    Das Argument lautet also:

    wenn ich die Wahrheit verschweige, weil es mir sonst negativ ausgelegt werden kann und meine wahre Anbetung behindert – dann ist es ok!

    Aber auch dieses Argument finde ich persönlich sehr gefährlich, denn ich kann mich gut dahinter verstecken, dass ich z.B. den Umgang meiner Kinder zu meinem geschiedenen und später ausgeschlossenen Ehemann unterbinde. Um dies zu erreichen, lüge ich wie gedruckt bei Gericht und Gutachtern. Immerhin bin ich ja um das geistige Wohl meiner Kinder besorgt und daher darf ich nicht nur lügen – sondern Jehova wird mich auch noch dafür segnen! Denn wenn diese beim ausgeschlossenen Vater leben würden oder gar mit dem Umgang hätten, nicht auszudenken, die würden ja die Wahrheit verlassen. Also lüge ich wie gedruckt, bringe falsche Beschudigungen und Anklagen vor und schrecke nicht einmal davor zurück, meinen Mann für etwas, das er nicht getan hat, gerichtlich verurteilen zu lassen. Naja, man muss halt Opfer bringen, damit die Kinder keinen Umgang mehr mit dem haben müssen…

    Aber die Frage ist doch: sieht Jehova mein Verhalten ebenso als positiv an?

    Bei allen Lügen, die ich zuvor aufgeführt hatte, ging es niemals um selbstsüchtige Bestrebungen, immer nur um Jehova und die Wahre Anbetung und darum, diese zu fördern. Aber kann ich mich dann nicht als „alleinerziehende Mutter“ auch dahinter verstecken?

    In solchen Momenten wünsche ich mir, dass „Jehova mal eben schnell runter zu mir kommt und mir ganz klar und deutlich sagt, wie ER darüber denkt!“

    Kommentar — 16. März 2011 @ 11:07

  12. Jule

    Im WT vom 15.12.2004 heißt es zu Rahabs Lüge auszugsweise:

    Antworten auf biblische Fragen:

    2:4, 5 — Warum täuschte Rahab die Männer des Königs, die nach den Kundschaftern suchten?
    Rahab schützte die Kundschafter unter Einsatz ihres Lebens, weil sie an Jehova glaubte. Daher fühlte sie sich nicht verpflichtet, den Aufenthaltsort der Kundschafter an Männer zu verraten, die dem Volk Gottes schaden wollten (Matthäus 7:6; 21:23-27; Johannes 7:3-10). Rahab wurde „durch Werke gerechtgesprochen“; dazu zählte, dass sie die Abgesandten des Königs in die falsche Richtung schickte (Jakobus 2:24-26).

    ein Punkt, den mein Mann vorhin anführte:

    die im o.g. Beitrag angeführten Lügen sind alle nicht aus selbstsüchtigen Beweggründen geschehen, sondern um die Organisation Jehovas, sein Volk zu schützen!

    Trotzdem sind Lügen meiner Ansicht nach verkehrt und wie wir sehen, steht ja auch nicht wirklich irgendwo in der Bibel, dass Jehova das gut fand.

    Die Lügen werden in unseren Publikationen immer damit begründet, dass sie so handeln mussten, um z.B. den verheißenen Samen hervorzubringen – aber glauben wir wirklich, dass Jehova das nicht auch so gekonnt hätte?

    Nehmen wir das Beispiel, wo Rebekka ihren Mann Isaak durch eine List dazu bringt, Jakob den Segen des Erstgeborenen zu geben und nicht Esau. Begründung war: Jehova hatte es ihr vor der Geburt schon gesagt, dass es Jakob sein würde und Esau hatte das Recht eh schon an Jakob verkauft.

    Nun gehen wir mal davon aus, dass Rebekka diese List nicht angewandt hätte und es also Esau gewesen wäre, der als erster und einziger zu Jakob kam und ihn dann nach dem Mahl um den Segen bat. Hätte Isaak dann wohl Esau gesegnet? Entgegen allem, was Jehova bereits im Mutterleib entschieden hatte? Wurde die List von Rebekka wirklich benötigt?

    Ich könnte mir vorstellen, dass Isaak trotzdem Jakob den Segen gegeben hätte. Wie Thom vorhin sagte, hatte er ja auch Jakob später dazu gebracht, den Segen richtig zu sprechen, so wie ER es wollte – als er den Segen über Josephs Söhne sprechen sollte. Ebenso hatte er es Bileam verwehrt, SEIN Volk zu verfluchen und hatte ihm immer wieder einen Segen in den Mund gelegt, obwohl Bileam sie um jeden Preis verfluchen wollte. Gegen Gottes Willen kam weder Jakob, noch Bileam an!

    Ebenso hätte er Abram und Sarai, ebenso wie Isaak und Rebekka in Ägypten schützen können. Es wäre nicht zwingend notwendig gewesen, sich selbst durch „diese Notlüge“ zu schützen. Im Gegenteil: wie wir gesehen haben, hatten sie damit Schlechtes bewirkt. Die Herrscher begehrten jeweils die schöne Ehefrau als ihre eigene Frau und wurden von Jehova dafür mit einem Fluch geschlagen, so dass sie die Frau wieder zu ihrem Mann sandten, „wenn ich dies gewußt hätte, hätte ich sie niemals zur Frau begehrt“. Etwas, was Jehova bewirkt hatte. Hätte es dazu wirklich den Umweg über diese Lüge gebraucht?

    Ein anderer Punkt, den mein lieber Mann vorhin anführte: wenn wir Jesu Leben betrachten, dann hatte er niemals gelogen!

    Entweder hatte er die Wahrheit gesagt oder nicht geantwortet.

    Gelogen hatte er nie!!!

    Es tut mir leid, trotz all dem Stoff, den ich bisher auf der Wtlib zu dem Thema gefunden habe, habe ich immer noch das starke Empfinden, dass solche Lügen wie bei Abraham, Isaak, Rebekka, den Hebammen und den Gibeonitern verkehrt sind. Siehe auch das Beispiel von Ananias und Sapphira, die falsche Angaben über den Verkauf ihres Eigentums machten und sofort zu Tode kamen.

    Jehova hatte Abraham usw. zwar nicht bestraft, aber er hatte ihre Lügen auch nicht gesegnet, was wir daran erkennen, dass sie meist nach hinten los gingen. Nehmen wir nur das Beispiel von Jakob und „dem gestohlenen Vatersegen“ – welches Leid danach über Jakob kam: sein Bruder trachtete ihm nach dem Leben, sein Schwiegervater betrog ihn und seine Frauen sorgten durch permanente Eifersüchteleien für Unruhe. Seine Söhne brachten später Schmach auf ihn und seinen Namen, indem sie Sichem und seine Leute umbrachten usw. Ob dies auch so gewesen wäre, wenn der Segen Jehovas durch IHN auf Jakob gekommen wäre, ohne diese List?

    Ach ja, oftmals beneide ich Adam, der „um die Tageszeit der Briese mit Jehova im Garten zu wandeln pflegte“ und mit dem Jehova noch direkt gesprochen hat. Ok, er spricht auch zu uns heute durch sein Wort die Bibel und sein Sklave investiert sehr viel Zeit darin, uns zu helfen, dieses Wort noch besser zu verstehen, aber ich hätte zu diesem Punkt sehr gern eine direkte eindeutige Antwort!

    Aber vielleicht finde ich sie ja in diesem Jahr, während ich in der Bibel lese. Ich werde mal ganz gezielt darauf achten, was zu dem Thema in der Bibel steht…

    Kommentar — 16. März 2011 @ 12:12

  13. Jule

    Kommentare von J.N.Darby zu Achan:

    Es würde Seine Herrlichkeit inmitten Seines Volkes nicht aufrechterhalten, wenn Er unter ihnen etwas dulden würde, was Seinem wesentlichen Charakter entgegengesetzt ist, oder wenn Er Seine Macht dazu gebrauchen würde, sie in einem Zustande zu bewahren, der Seine Natur verleugnet. Die Beziehung würde abgebrochen und Gott Selbst bloßgestellt – etwas ganz Unmögliches. Unter ihnen war Sünde, und die Kraft Gottes war nicht mehr mit ihnen, denn Gott kann Sich nicht mit der Sünde einsmachen.

    Der Schrei Josuas brachte nicht sofort Errettung, sondern zuallererst die Entdeckung der Sünde, in bezug auf die Gott sehr sorgfältig und genau ist.

    Dort, wo es keine Heiligkeit gibt, erlaubt Gott, daß die Schwachheit Seines Volkes praktisch gesehen wird; denn es gibt keine Kraft als nur in Ihm, und Er wird nicht mit ihnen ausziehen, wo es an Heiligkeit mangelt, noch wird Er die Sünde auf diese Weise billigen und fördern

    Kommentar — 13. März 2012 @ 19:33

  14. Jule

    Josua 7 – 9

    Josua 7:8-9

    Ich frage dich, Herr: Was kann ich jetzt noch sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden fliehen musste? 9 Die Kanaaniter und alle anderen Völker dieses Landes werden davon hören. Sie werden uns umbringen und jede Spur von uns für immer auslöschen. Wie willst du deine Ehre dann noch retten?«

    In seiner momentanen emotionalen Verfassung eine verständliche Frage.

    Oftmals „sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht“. Wenn wir emotional sehr aufgewühlt sind, dann verlieren wir das Wesentliche aus den Augen. Wenn Josua wegen der Niederlage nicht so aufgewühlt wäre, würde er daran denken, dass nichts unserem Gott unmöglich ist! Er kann alles bewirken, was er nur will

    Kommentar — 14. März 2012 @ 18:58

  15. Jule

    Josua 7:9-12

    Der Herr antwortete: »Steh auf! Warum liegst du hier am Boden? 11 Die Israeliten haben Schuld auf sich geladen und den Bund verletzt, den ich mit ihnen schloss. Sie haben etwas von dem an sich genommen, worüber ich mein Urteil gesprochen habe. Sie haben es gestohlen und heimlich bei sich versteckt. 12 Deshalb seid ihr euren Feinden unterlegen und müsst vor ihnen fliehen

    Hierzu nur einige Auszüge aus dem Kommentar Kommentare von J.N.Darby zu Achan:

    Es würde Seine Herrlichkeit inmitten Seines Volkes nicht aufrechterhalten, wenn Er unter ihnen etwas dulden würde, was Seinem wesentlichen Charakter entgegengesetzt ist, oder wenn Er Seine Macht dazu gebrauchen würde, sie in einem Zustande zu bewahren, der Seine Natur verleugnet. Die Beziehung würde abgebrochen und Gott Selbst bloßgestellt – etwas ganz Unmögliches. Unter ihnen war Sünde, und die Kraft Gottes war nicht mehr mit ihnen, denn Gott kann Sich nicht mit der Sünde einsmachen.

    Der Schrei Josuas brachte nicht sofort Errettung, sondern zuallererst die Entdeckung der Sünde, in bezug auf die Gott sehr sorgfältig und genau ist.

    Dort, wo es keine Heiligkeit gibt, erlaubt Gott, daß die Schwachheit Seines Volkes praktisch gesehen wird; denn es gibt keine Kraft als nur in Ihm, und Er wird nicht mit ihnen ausziehen, wo es an Heiligkeit mangelt, noch wird Er die Sünde auf diese Weise billigen und fördern

    Kommentar — 14. März 2012 @ 19:01

  16. Jule

    Josua 7:24-25

    Josua nahm Achan von der Sippe Serach samt seinen Söhnen und Töchtern gefangen und ließ seine Rinder und Esel, seine Schafe und Ziegen, sein Zelt und seine gesamte Habe herbeiholen. Begleitet vom ganzen Volk, brachte er Achan, seine Kinder, seinen ganzen Besitz und das gestohlene Gut ins Tal Achor.

    25 Dort sagte Josua zu ihm: »Du hast Israel ins Unglück gestürzt! Darum stürzt der Herr heute dich ins Unglück!« Das ganze Volk steinigte Achan und seine Familie, und anschließend wurden sie mit ihrem ganzen Besitz verbrannt.

    Warum noch mal mußte seine ganze Familie und sein Vieh mit ihm sterben? Weil sie sonst kein Oberhaupt mehr gehabt hätten?

    In dem biblischen Drama wird es so dargestellt, als wären Frau und Kinder aus Habgier damit einverstanden gewesen. Aber das ist ja nur e i n e Vermutung. Es kann ja auch sein, dass sie ihn „nicht verpetzt haben“, weil sie ihn als ihr theokratisches Haupt geachtet haben.

    Und selbst, wenn es so gewesen wäre, wie in dem Drama dargestellt – was konnte denn dann sein Vieh dafür? Konnten die nicht aus andere seines Stammes aufgeteilt oder als Opfer für Jehova genommen werden?

    Kommentar — 14. März 2012 @ 19:11

  17. Jule

    Josua 8:34-35

    Josua las das ganze Gesetzbuch des Mose vor, auch die Segensverheißungen und Fluchandrohungen.

    35 Nicht ein Wort ließ er aus. Alle Israeliten, Männer, Frauen und Kinder, und alle Ausländer in ihrer Mitte hörten es Wort für Wort.

    Wie viel Zeit mag dies wohl in Anspruch genommen haben?

    Wir selbst haben gerade erst alle 5 Bücher Mose gelesen und ab 3. Mose enthalten sie das ganze und sehr umfangreiche Gesetz. Wenn es nun hier heißt, dass er es Wort für Wort vorlas – wie viele Tage hatte das Ganze wohl dann gedauert?

    Vielleicht vergleichbar mit den frühen Kongressen der Bibelforscher und späteren Zeugen Jehovas? Auch diese gingen über mehrere Tage. Unsere heutigen Kongresse dagegen sind ja nur sehr sehr kurz – auch die Bezirkskongresse.

    Kommentar — 14. März 2012 @ 19:22

  18. Jule

    Josua 9:8-15

    Die Boten wandten sich an Josua: »Wir bitten dich unterwürfig um Hilfe!« Josua fragte: »Wer seid ihr, und wo kommt ihr her?« 9 »Wir kommen aus einem fernen Land«, antworteten sie. »Wir möchten den Herrn, deinen Gott, kennen lernen. Wir haben gehört, was er in Ägypten vollbracht hat. 10 Wir wissen auch, was er mit den amoritischen Königen östlich des Jordan getan hat, mit Sihon von Heschbon und Og von Baschan, der in Aschtarot regierte. 11 Unsere Ältesten und unser Volk gaben uns den Auftrag: ›Versorgt euch mit Proviant, und geht zu ihnen! Bittet sie unterwürfig, einen Bund mit uns zu schließen!‹ 12 Hier, seht euch das Brot an! Es war noch warm, als wir zu Hause aufbrachen; jetzt ist es vertrocknet und zerbröckelt. 13 Diese Weinschläuche hier waren neu und voll; jetzt sind sie rissig. Auch unsere Kleidung und die Schuhe sind durch die lange Reise verschlissen.«

    14 Die führenden Männer Israels untersuchten das vertrocknete Brot. Aber sie fragten nicht den Herrn um Rat. 15 So schloss Josua Frieden mit den Fremden und sicherte zu, sie am Leben zu lassen. Die Führer des Volkes bekräftigten das Bündnis mit einem Eid.

    Nicht immer ist alles so, wie es scheint:

    Die Ältesten hatten sich sogar die Mühe gemacht, die Beweise für der Aussage der Bittsteller zu überprüfen. Alles sah gut und richtig aus und so entschieden sie – nach bestem Gewissen.

    Trotzdem war es eine falsche Entscheidung, wie hier ganz klar gesagt wird: „sie versäumten es, Jehova zu befragen“.

    Aber warum war das denn nun eine so ernste Angelegenheit und warum hätten sie auch weiter nachforschen sollen, wo der Fall doch eigentlich klar war?

    Weil sie hier im Namen Jehovas handelten und zwar entgegen seinen Anweisungen! Jehova hatte ganz klar bestimmt, dass sie alle Bewohner des verheißenen Landes ausrotten sollten. Dafür hatte er gute Gründe und sie wollten ja IHM gefallen und seinen Anweisungen folgen. Nun hatten sie in SEINEM Namen einen anderslautenden Bund geschlossen, den Jehova nicht brechen konnte. Wie J.N. Darby anführt, gereichte ihnen diese falsche Entscheidung zum Nachteil – auch wenn Jehova die Dinge erst mal so gelenkt hat, dass es gut ging.

    Wie könnte uns heute so etwas betreffen, wo wir ja nicht mehr unter dem mosaischen Gesetz stehen? Wie wir diesen Sonntag im WT-Studium behandeln, ist es für uns heute trotzdem wichtig, zu verstehen was das Volk Gottes damals tun sollte und warum. Es ist ein Rahmenbau, auf dem sich unser Glaube, ja die ganze biblische Wahrheit, aufbaut!

    Für Älteste ist diese Begebenheit besonders wichtig – wenn sie mit einem Rechtsfall betraut werden. Denn ebenso wie das Volk die Bewohner des Landes vernichten sollten, damit das Volk Israel rein und ohne negativen Einfluß ihren Gott anbeten konnten – so sind die Ältesten heute dafür verantwortlich, dass die Reinheit der Versammlung gewahrt bleibt. Sie müssen das Böse aus ihrer Mitte entfernen, damit Jehova sich nicht von der Versammlung zurückziehen muss – wie damals bei Achans Vergehen.

    Darum müssen die Ältesten solche Angelegenheiten nicht nur sehr sorgfältig prüfen – sondern auch Jehova dazu befragen. Denn auch sie sind nur unvollkommene Menschen und können den Brüdern nur vor den Kopf gucken – nicht ins Herz. Manchmal mag für sie eine Sache sonnenklar zu sein – aber weil sie nicht alle Details kennen und auch getäuscht werden könnten – laufen auch sie Gefahr, eine falsche Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die nicht nur für den Einzelnen Betroffenen von großer Bedeutung ist – sondern die für die Reinheit der Versammlung wichtig ist. Wir erinnern uns? Wegen der Sünde des einen – Achans – mußte das ganze Volk leiden. Denn wenn die Versammlung Gottes nicht rein ist, kann Jehova sich nicht in seiner Mitte aufhalten. Es wäre im Gegensatz zu seiner Heiligkeit.

    Und wie betrifft das Ganze nun mich, als einfacher normaler Anbeter Jehovas?

    Auch ich muss mich immer wieder vergewissern, ob das, was ich tue, in Jehovas Augen gut und richtig ist. Dazu muss ich jeden Tag in der Bibel lesen, damit ich meinen Goitt noch besser kennen lerne, damit ich lerne, das zu lieben, was Jehova liebt – und das zu hassen, was ER hasst!

    Kommentar — 14. März 2012 @ 19:48

  19. Jule

    Das erinnert mich dann ganz stark an den Film „Sarahs Entscheidung“, den ich Anfang der Woche angesehen habe.

    Keine Ahnung, welche – aber irgendeine Religionsorganisation scheint diesen Film produziert zu haben. Ja, es muss sogar von einer religiösen Organisation sein, denn die Botschaft ist ganz klar:

    Eine junge Frau am Anfang der Karriereleiter wird überraschend schwanger und zweifelt, ob sie das Kind bekommen soll, da es gerade ungünstig ist. Sie ist nicht einmal verheiratet. Da sie gläubig ist, kommt für sie eigentlich keine Abtreibung in Frage, aber Freunde wecken Zweifel in ihr und zudem hat sie Angst. Wie soll sie das alles schaffen? Der Vater des Kindes ist ja selbst noch ein Kind – zumindest seinem Verhalten nach. Ihre gläubige Familie rät ihr von einer Abtreibung ab, die Mutter sagt sogar: „man kann kein Unrecht damit wieder gut machen, dass man ein anderes Unrecht begeht“. Die Schwester sagt, dass Gott alle Gebete erhört – „nur manchmal passt uns seine Antwort nicht“.

    Nun hat sie Träume, die ihr wie Visionen vorkommen und sie ist noch verwirrter. Sind das wirklich Visionen?

    Da sie regelmäßig in die Kirche geht, fragt sie in ihrer Ratlosigkeit den Geistlichen, ob es heute noch Visionen geben könne. Immerhin hätten diese doch mit Beendigung der Bibel aufgehört. Er antwortet ihr, dass er persönlich glaubt, dass sich Gott auch heute noch den Menschen offenbart.

    „Aber wie kann ich mir sicher sein, dass meine Träume Visionen sind?“

    „Man muss sie gegen die Bibel abwägen. Wenn sie im Einklang mit der Bibel sind, dann sind es Visionen.“

    Sarah ist immer noch verwirrt, denn sie hat leider nicht mehr so viel Zeit für die Entscheidung, um die Bibel danach zu durchsuchen. Sie hat dem Geistlichen die ganze Zeit nicht gesagt, um welche Entscheidung es geht und daher kann er auch nichts passendes antworten. Und so rät er ihr, die Optionen abzuwägen: sind beide in Übereinstimmung mit Gottes Wort oder ist eine entgegen dem, was Gott will. „Das letztere“. „Dann weißt du ja, was dein Gott dir sagen will“.

    Und: Sarah weiss es – und sie trifft die richtige Entscheidung!

    Treffen wir unsere Entscheidungen auch so? Fragen wir wie Sarah unseren Gott Jehova um Rat?

    Im Gegensatz zu Sarah müssen wir nicht planlos suchen. Denn weil wir jeden Tag in Gottes Wort lesen und IHN so immer besser kennen lernen, so wissen wir, wie Jehova denkt und warum. So befragen wir unseren Gott.

    Aber das allein reicht manchmal auch noch nicht ganz, denn auch Josua kannte seinen Gott Jehova gut. Aber hier bei der List der Gibeoniter hätte er Jehova ganz gezielt fragen müssen, was ER von der Sache hält. Immerhin hatte Jehova ja mit ihm gesprochen, ihm ganz gezielte „persönliche“ Anweisungen gegeben. So hätte er Jehova auch danach fragen können, was er davon haelt. Er hätte fragen können, ob das, was die Gibeoniter sagten, den Tatsachen entspricht – denn er wollte ja das tun, was Jehova wollte.

    Auch wir können Jehova in gewisser Weise so befragen. Denken wir nur an Gideon und seinen Vliestest. Befragen wir Jehova dazu, wie er über eine gewisse Sache denkt und bitten wir ihn um Zeichen. Nicht nur um ein einzelnes – sondern fragen wir mehrmals nach – wie Gideon – damit wir sicher sein können, dass wir IHN richtig verstanden haben.

    Wie in dem neuen Studienartikel so schön steht: „wer Jehova wirklich gefallen will“, „wenn es für uns das Wichtigste ist, wie Jehova über uns denkt“ – dann werden wir das tun.

    Oder wollen wir uns etwa von der Filmfigur „Sarah“ beschämen lassen?

    Kommentar — 14. März 2012 @ 20:14

  20. Jule

    Josua 9:18-21

    Weil aber die führenden Männer des Volkes im Namen des Herrn, ihres Gottes, den Gibeonitern einen Eid geschworen hatten, vernichteten sie keine der vier Städte. Darüber ärgerte sich ganz Israel und beschwerte sich über seine Führer. 19 Die riefen das Volk zusammen und erklärten: »Wir sind durch einen Eid gebunden, den wir im Namen des Herrn, unseres Gottes, gegeben haben. Deshalb dürfen wir diese Menschen nicht töten. 20 Wir werden unser Versprechen halten und sie leben lassen; wenn wir unseren Eid brechen, fordern wir Gottes Zorn heraus. 21 Sie sollen am Leben bleiben und dem ganzen Volk als Holzfäller und Wasserträger dienen.« So geschah es später auch.

    Dies zeigt uns mal wieder, warum wir einen Eid oder ein Gelübde nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Das haben wir ja bereits auch ausführlich in 4. Mose behandelt.

    Kommentar — 14. März 2012 @ 20:22

  21. Jule

    Josua 7 – 9

    Josua 7 – Unglaube oder zu viel Selbstvertrauen?

    1 Aber die Kinder Israels vergriffen sich an dem Gebannten; denn Achan , der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda, nahm etwas von dem Gebannten. Da entbrannte der Zorn des Herrn über die Kinder Israels.

    2 Und Josua sandte Männer aus von Jericho nach Ai , das bei Beth-Awen liegt, östlich von Bethel , und er sprach zu ihnen: Geht hinauf und kundschaftet das Land aus! Und die Männer gingen hinauf und kundschafteten Ai aus. 3 Und als sie wieder zu Josua kamen, sprachen sie zu ihm: Lass nicht das ganze Volk hinaufziehen; etwa zwei- oder dreitausend Mann sollen hinaufziehen und Ai schlagen; bemühe nicht das ganze Volk, dahin zu gehen, denn sie sind wenige! 4 So zogen vom Volk etwa 3 000 Mann hinauf; aber sie flohen vor den Männern von Ai. 5 Und die Männer von Ai erschlugen etwa 36 Mann von ihnen und jagten ihnen nach vom Stadttor bis nach Sebarim und schlugen sie am Abhang. Da wurde das Herz des Volkes verzagt und [zerfloss] wie Wasser.

    6 Josua aber zerriss seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des Herrn , bis zum Abend, er und die Ältesten Israels, und sie warfen Staub auf ihre Häupter.

    7 Und Josua sprach: Ach, Herr, Herr ! Warum hast du denn dieses Volk über den Jordan geführt, um uns in die Hände der Amoriter zu geben und uns umzubringen? O hätten wir uns doch entschlossen, jenseits des Jordan zu bleiben! 8 Ach, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gekehrt hat? 9 Wenn das die Kanaaniter und alle Einwohner des Landes hören , so werden sie uns umzingeln und unseren Namen von der Erde ausrotten ! Was willst du nun für deinen großen Namen tun?

    10 Da sprach der Herr zu Josua: Steh auf, warum liegst du denn auf deinem Angesicht? 11 Israel hat sich versündigt, sie haben auch meinen Bund übertreten , den ich ihnen geboten habe, indem sie von dem Gebannten genommen und davon gestohlen und es verheimlicht und unter ihre Geräte gelegt haben! 12 Darum können die Kinder Israels vor ihren Feinden nicht bestehen , sondern müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind zu einem Bann geworden.

    Ich werde künftig nicht mit euch sein, wenn ihr nicht den Bann aus eurer Mitte vertilgt!

    13 Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch für morgen; denn so spricht der Herr , der Gott Israels: Es ist ein Bann in deiner Mitte, Israel; du kannst vor deinen Feinden nicht bestehen, bis ihr den Bann aus eurer Mitte wegtut ! 14 Und ihr sollt am Morgen herzutreten, Stamm für Stamm; und der Stamm, den der Herr [durchs Los] treffen wird, der soll dann herzutreten, Geschlecht für Geschlecht; und das Geschlecht, das der Herr [durchs Los] treffen wird, das soll Haus für Haus herzutreten; und das Haus, das der Herr [durchs Los] treffen wird, das soll Mann für Mann herzutreten. 15 Und es soll geschehen: Wer [durchs Los] im Besitz des Gebannten erfunden wird, den soll man mit Feuer verbrennen samt allem, was er hat, weil er den Bund des Herrn übertreten und eine Schandtat in Israel begangen hat!

    16 Da machte sich Josua am Morgen früh auf und brachte Israel Stamm für Stamm herzu; und es wurde [durchs Los] der Stamm Juda getroffen. 17 Und als er die Geschlechter Judas herzubrachte, da wurde das Geschlecht der Serachiter [durchs Los] getroffen. Und als er das Geschlecht der Serachiter herzubrachte, Mann für Mann, da wurde Sabdi [durchs Los] getroffen. 18 Und als er dessen Haus herzubrachte, Mann für Mann, da wurde Achan [durchs Los] getroffen , der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, aus dem Stamm Juda.

    19 Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch dem Herrn , dem Gott Israels, die Ehre , und lege ein Geständnis vor ihm ab und sage mir: Was hast du getan? Verbirg es nicht vor mir!

    20 Da antwortete Achan dem Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich an dem Herrn , dem Gott Israels, versündigt ; denn dies habe ich begangen: 21 Ich sah unter der Beute einen kostbaren babylonischen Mantel und 200 Schekel Silber und einen Goldbarren, 50 Schekel schwer; da gelüstete mich danach , und ich nahm es; und siehe, es ist in meinem Zelt in der Erde vergraben , und das Silber darunter!

    22 Da sandte Josua Boten hin; die liefen zu dem Zelt; und siehe, es war in seinem Zelt verborgen, und das Silber darunter. 23 Und sie nahmen es aus dem Zelt und brachten es zu Josua und zu allen Kindern Israels und schütteten es aus vor dem Herrn .

    24 Da nahm Josua Achan, den Sohn Serachs, samt dem Silber, dem Mantel und dem Goldbarren, seine Söhne und seine Töchter, auch seine Rinder, seine Esel und seine Schafe, samt seinem Zelt und allem, was er hatte; und ganz Israel war mit ihm, und sie führten sie in das Tal Achor hinauf.

    25 Und Josua sprach: Wie du uns ins Unglück gebracht hast, so bringe dich der Herr ins Unglück an diesem Tag! Und ganz Israel steinigte ihn; und man verbrannte sie mit Feuer und warf Steine auf sie. 26 Und sie errichteten über ihm einen großen Steinhaufen , [der] bis zu diesem Tag [dort geblieben ist]. Und der Herr ließ ab von der Glut seines Zorns. Daher heißt jener Ort »Tal Achor « bis zu diesem Tag.

    Diese Geschichte hatte bereits in den vergangenen Jahren unsere Gemüter heftig bewegt:

     

    Beim Lesen dieses Stoffes der Vorjahre bin ich bei Darby über einen Gedanken gestolpert, den ich nicht so einfach „schlucken“ kann:

    Ai war bloß eine kleine Stadt. Zwei- oder dreitausend Mann konnten sie leicht einnehmen. Sie zogen hinauf und besahen das Land, aber Gott wurde vergessen. Die Folge davon wird gesehen werden. Wenn sie Jehova befragt hätten, so hätte Er entweder wegen des Verbannten keine Antwort gegeben, oder Er hätte dessen Anwesenheit kundgetan. Sie suchten aber Seinen Rat nicht; sie gingen voran und erlitten eine Niederlage. …

    Josua schreit zu Jehova, denn in einem solchen Falle wird sogar der überrascht, der den Geist hat, da er nicht nach dem Geiste gehandelt hat. Er muß vor Jehova auf sein Angesicht fallen, denn ihr Zustand ist nicht normal, nicht nach dem Geiste, der der einzige Führer und die einzige Weisheit Seines Volkes ist. Josua jedoch erinnert an die Macht, durch die Gott das Volk über den Jordan gebracht hatte, und vermerkt den Gegensatz zu ihrem gegenwärtigen Zustande, der so offensichtlich nicht damit übereinstimmt. „Ach, Herr, Jehova! warum hast du denn dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zugrunde zu richten? 0 hätten wir es uns doch gefallen lassen und wären jenseits des Jordan geblieben Bitte, Herr, was soll ich sagen?“

    Das war ein verwirrter Seelenzustand, die Wirkung eines Gemisches von Unglauben mit der Erinnerung an die Wunder, die die Macht Gottes vollbracht hatte. Josua liebt das Volk, und er stellt Gott die Herrlichkeit Seines Namens vor Augen; doch von dem ängstlichen Wunsche begleitet, daß sie auf der anderen Seite des Jordan hätten bleiben sollen (was sollten sie aber dort tun? denn der Unglaube urteilt immer schlecht), weit von dem Kampf entfernt, der zu solchen Katastrophen geführt hatte – ein Wunsch, der den Unglauben verriet, der sein Herz verwirrte.

    Widerspricht das nun nicht dem, was Darby davor gesagt hatte? Immerhin sind ja im Glauben gegen die Stadt gezogen.

    Warum hätte Josua da zuerst Jehova befragen sollen – wenn ER ihnen doch den Auftrag gegeben hatte, die Städte einzunehmen und ihnen zugesichert hat, dass sie keine Angst haben müßten, denn ER sei mit ihnen.

    Thom sagt, dass Jehova ja auch für die Einnahme von Jericho konkrete Anweisungen für die Taktik gegeben hatte – aber Jericho war ja auch eine ummauerte und befestigte Stadt, die sie nicht so leicht einnehmen konnten. Ai hingegen war „ein Klacks“, nichts Besonderes, einige wenige Soldaten hätten gereicht.

    Der Punkt hier war ja nicht, dass er Jehova nicht um Anweisungen gefragt hatte, sondern dass ein Fall von Sünde vorlag, von dem Josua keine Kenntnis haben konnte. Davon wußten nur Achan und seine Hausgemeinschaft.

    Thom sagt, es könne auch sein, dass dies ja die erste Stadt war, die sie ohne IHN einnehmen sollten und dass ER daher vielleicht ein Exempel statuieren wollte: vielleicht waren die Israeliten in ihrem Herzen froh, dass „dieser verbohrte Moses mit seinen vielen Regeln“ nicht mehr da war und sie sich eine lockere Art der Anbetung wünschten. Daher wäre es notwendig, dass Jehova klar macht: ohne IHN geht garnix!

    Aber was ist dann mit den vielen Männern, die deswegen ihr Leben verloren haben?

    Thom sagt, es seien im Verhältnis ja nur sehr wenige gewesen und wer weiss, ob diese wirklich ’so unschuldig‘ waren?

    Für mich hört sich dies sehr brutal und unfair an – auch wenn ich weiss, dass dies nicht zu Jehova passt. Er wird sicherlich einen sehr guten Grund für sein Handeln gehabt haben, auch wenn ich diesen nicht wirklich verstehe

    Kommentar — 22. März 2013 @ 20:11

  22. Jule

    Josua 8 – diesmal mit Jehovas Segen und auch ganz andere Vorrausetzungen

    1 Und der Herr sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und sei nicht verzagt! Nimm alles Kriegsvolk mit dir und mache dich auf und ziehe hinauf nach Ai! Siehe, ich habe den König von Ai in deine Hand gegeben samt seinem Volk und seiner Stadt und seinem Land. 2 Und du sollst mit Ai und ihrem König verfahren , wie du mit Jericho und seinem König verfahren bist, außer dass ihr die Beute und ihr Vieh unter euch teilen dürft; aber lege dir einen Hinterhalt hinter der Stadt!

    3 Da machte sich Josua auf und alles Kriegsvolk, um nach Ai hinaufzuziehen; und Josua erwählte 30 000 tapfere Krieger; und er sandte sie aus bei Nacht 4 und gebot ihnen und sprach: Habt acht, ihr sollt den Hinterhalt bilden hinter der Stadt; entfernt euch aber nicht allzu weit von der Stadt, und seid alle bereit! 5 Ich aber und alles Volk, das mit mir ist, wir wollen uns zu der Stadt begeben. Und wenn sie, wie zuvor , herausziehen uns entgegen, so wollen wir vor ihnen fliehen , 6 damit sie herauskommen hinter uns her, bis wir sie von der Stadt abgeschnitten haben; denn sie werden sagen: »Sie fliehen vor uns wie zuvor!« Und wenn wir vor ihnen fliehen, 7 so sollt ihr euch aus dem Hinterhalt aufmachen und die Stadt einnehmen; denn der Herr , euer Gott, wird sie in eure Hand geben. 8 Wenn ihr dann aber die Stadt eingenommen habt, so steckt sie in Brand; nach dem Wort des Herrn sollt ihr handeln! Seht, ich habe es euch geboten !

    9 So sandte Josua sie aus, und sie zogen in den Hinterhalt und hielten zwischen Bethel und Ai , westlich von Ai. Josua aber verbrachte jene Nacht in der Mitte des Volkes. 10 Und Josua machte sich am Morgen früh auf und musterte das Volk; und er zog mit den Ältesten Israels vor dem Volk her hinauf nach Ai. 11 Auch alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf; und sie rückten heran und stellten sich auf gegen die Stadt und lagerten sich nördlich von Ai, sodass [nur] das Tal zwischen ihnen und Ai war. 12 Er hatte aber etwa 5 000 Mann genommen und zwischen Bethel und Ai in den Hinterhalt gelegt, westlich von der Stadt. 13 Und so stellten sie das Volk auf, das ganze Lager nördlich von der Stadt, den Hinterhalt aber westlich von der Stadt; und Josua zog in jener Nacht mitten in das Tal. 14 Als aber der König von Ai dies sah, da eilten die Männer der Stadt und machten sich früh auf und zogen heraus, um gegen Israel zu kämpfen, der König und sein ganzes Volk, an den bestimmten Ort vor der Arava; denn er wusste nicht, dass ein Hinterhalt gelegt war hinter der Stadt. 15 Josua aber und ganz Israel ließen sich vor ihnen schlagen und flohen auf dem Weg zur Wüste . 16 Da wurde das ganze Volk, das in der Stadt war, zusammengerufen , damit es ihnen nachjagte, und sie jagten Josua nach und wurden von der Stadt abgeschnitten . 17 Und es blieb nicht ein einziger Mann übrig in Ai und Bethel, der nicht ausgezogen wäre, um Israel nachzujagen; und sie ließen die Stadt offen stehen und jagten Israel nach.

    18 Da sprach der Herr zu Josua: Strecke die Lanze, die du in der Hand hast, aus gegen Ai; denn ich will sie in deine Hand geben! Und Josua streckte die Lanze , die in seiner Hand war, gegen die Stadt aus. 19 Und der Hinterhalt brach rasch auf von seinem Ort, und sie liefen, als er seine Hand ausstreckte, und kamen in die Stadt und nahmen sie ein, und sie steckten die Stadt schnell in Brand. 20 Als sich nun die Männer von Ai umwandten und zurückschauten, siehe, da stieg der Rauch der Stadt zum Himmel auf; sie aber hatten keine Möglichkeit zu fliehen, weder dahin noch dorthin. Und das Volk, das zur Wüste floh, wandte sich um gegen seine Verfolger. 21 Denn als Josua und ganz Israel sah, dass der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte und dass der Rauch der Stadt aufstieg, wandten sie sich wieder um und schlugen die Männer von Ai. 22 Und jene waren aus der Stadt ausgezogen, ihnen entgegen, sodass sie zwischen die Söhne Israels kamen, [die sie] von beiden Seiten [angriffen]; und sie schlugen sie, bis kein Einziger von ihnen übrig war, der entflohen oder entkommen wäre. 23 Doch den König von Ai fing man lebendig und brachte ihn zu Josua.

    24 Und als Israel alle Einwohner von Ai auf dem Feld und in der Wüste, wohin sie ihnen nachgejagt waren, vollends niedergemacht hatte und alle durch die Schärfe des Schwertes gefallen waren, bis sie aufgerieben waren, da wandte sich ganz Israel gegen Ai und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes. 25 Und die Zahl all derer, die an jenem Tag fielen, Männer und Frauen, betrug 12 000, alle Einwohner von Ai. 26 Josua aber zog seine Hand, mit der er die Lanze ausstreckte, nicht zurück, bis an allen Einwohnern von Ai der Bann vollstreckt war. 27 Doch das Vieh und die Beute dieser Stadt teilte Israel unter sich, nach dem Wort des Herrn , das er Josua geboten hatte.

    28 Und Josua äscherte Ai ein und machte einen ewigen Schutthügel daraus, [der noch besteht] bis zum heutigen Tag. 29 Und er ließ den König von Ai an einen Holzstamm hängen bis zum Abend. Als aber die Sonne untergegangen war, gebot Josua, dass man seinen Leichnam von dem Holzstamm herabnehme; da warfen sie ihn unter das Tor der Stadt und errichteten über ihm einen großen Steinhaufen , der [noch] dort ist bis zum heutigen Tag.

    30 Damals baute Josua dem Herrn , dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berg Ebal, 31 so wie Mose, der Knecht des Herrn , es den Kindern Israels geboten hatte, wie es geschrieben steht im Buch des Gesetzes Moses, einen Altar aus unbehauenen Steinen, über die man kein Eisen geschwungen hatte; und sie brachten dem Herrn darauf Brandopfer dar und opferten Friedensopfer .

    32 Und er schrieb dort auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Moses, das er in Gegenwart der Kinder Israels geschrieben hatte. 33 Und ganz Israel samt seinen Ältesten und Vorstehern und Richtern stand zu beiden Seiten der Lade, den Priestern und den Leviten gegenüber, welche die Bundeslade des Herrn trugen , die Fremdlinge wie auch die Einheimischen; die eine Hälfte gegenüber dem Berg Garizim und die andere Hälfte gegenüber dem Berg Ebal, wie Mose, der Knecht des Herrn , zuvor geboten hatte, das Volk Israel zu segnen . 34 Danach las er alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, alles, wie es im Buch des Gesetzes geschrieben steht. 35 Es war kein Wort von allem, was Mose geboten hatte, das Josua nicht gelesen hätte vor der ganzen Gemeinde Israels, auch vor den Frauen und Kindern und den Fremdlingen, die in ihrer Mitte lebten.

    Nun ist das Verhältnis mit Jehova wieder bereinigt und sie zeihen ein weiteres Mal gegen Ai in den Krieg. Diesnal auf Anweisung Jehovas.

    Aber warum brauchen sie dieses Mal mehr Soldaten als beim ersten Mal – wo doch diesmal Jehova ganz sicher mit ihnen ist? Liegt es an der Taktik mit dem Hinterhalt?

    Haben sie denn überhaupt eine Kriegslist nötig, wenn doch Jehova mit ihnen gegen Ai zieht?

    Mir kam noch der Gedanke, dass diesmal das erlaubt ist, was beim ersten Mal so viel Leid über das ganze Volk gebracht hatte: diesmal dürfen sie Beute machen.

    Wie mögen sich dabei wohl diejenigen gefühlt haben, die wegen Achans Habgier und Vertuschung beim ersten Mal einen Angehörigen verloren haben?

    Kommentar — 22. März 2013 @ 20:34

  23. Jule

    Josua 9 – wenn Jehova Josua vorhin wirklich vorgeworfen hätte, nicht zuerst IHN zu befragen, warum hätte Josua dann hier die Entscheidung allein getroffen?

    1 Als dies nun alle Könige hörten, die diesseits des Jordan, auf dem Bergland und in der Schephela und der ganzen Küste des großen Meeres wohnten, dem Libanon gegenüber, die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Hewiter und Jebusiter, 2 da versammelten sie sich einmütig, um gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen.

    3 Als aber die Einwohner von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, 4 da gebrauchten sie eine List , und sie gingen hin und verstellten sich als Abgesandte: Sie nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte, zerrissene und geflickte Weinschläuche , 5 auch alte und geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen abgenutzte Kleider an, und alles Brot ihres Speisevorrats war hart und schimmlig. 6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: Wir sind aus einem fernen Land gekommen; so macht nun einen Bund mit uns!

    7 Da sprachen die Männer von Israel zu den Hewitern : Vielleicht wohnt ihr in unserer Nähe; wie könnten wir da einen Bund mit euch machen? 8 Sie aber sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte ! Und Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommt ihr? 9 Und sie sprachen zu ihm: Deine Knechte sind aus einem sehr fernen Land gekommen um des Namens des Herrn , deines Gottes, willen; denn wir haben die Kunde von ihm vernommen und alles, was er in Ägypten getan hat, 10 auch alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan getan hat, Sihon, dem König von Hesbon, und Og, dem König von Baschan, der in Astarot wohnte. 11 Darum sprachen unsere Ältesten und alle Einwohner unseres Landes zu uns und sagten: Nehmt Speise mit euch auf den Weg und geht hin, ihnen entgegen, und sprecht zu ihnen: »Wir sind eure Knechte, so macht nun einen Bund mit uns!« 12 Dieses unser Brot, das wir als Speisevorrat aus unseren Häusern mitnahmen, war noch warm, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; nun aber, siehe, ist es hart und schimmlig. 13 Und diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, und siehe, sie sind zerrissen. Und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt worden von der sehr langen Reise!

    14 Da nahmen die Männer [Israels] von ihrer Speise, aber den Mund des Herrn befragten sie nicht. 15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss einen Bund mit ihnen, dass sie am Leben bleiben sollten; und die Obersten der Gemeinde schworen ihnen.

    16 Es geschah aber nach drei Tagen, nachdem sie mit ihnen einen Bund gemacht hatten, da hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe wären und mitten unter ihnen wohnten. 17 Denn als die Kinder Israels weiterzogen, kamen sie am dritten Tag zu ihren Städten; die hießen Gibeon, Kaphira, Beerot und Kirjat-Jearim. 18 Und die Kinder Israels schlugen sie nicht, weil die Obersten der Gemeinde ihnen geschworen hatten bei dem Herrn , dem Gott Israels. Aber die ganze Gemeinde murrte gegen die Obersten. 19 Da sprachen alle Obersten zu der ganzen Gemeinde:

    Wir haben ihnen geschworen bei dem Herrn , dem Gott Israels, darum können wir sie nicht angreifen. 20 So wollen wir an ihnen handeln: Wir wollen sie leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns kommt um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben. 21 Und die Obersten sprachen zu ihnen: Lasst sie leben, damit sie Holzhauer und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde werden, wie ihnen die Obersten gesagt haben!

    22 Und Josua rief sie zu sich und redete mit ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: »Wir wohnen sehr weit von euch weg«, während ihr doch mitten unter uns wohnt? 23 Darum sollt ihr verflucht sein und nicht aufhören, Knechte und Holzhauer und Wasserschöpfer zu sein für das Haus meines Gottes! 24 Da antworteten sie Josua und sprachen: Es ist deinen Knechten als gewiss berichtet worden, dass der Herr , dein Gott, seinem Knecht Mose geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Einwohner des Landes vor euch her zu vertilgen; da fürchteten wir sehr um unser Leben wegen euch und haben darum so gehandelt. 25 Nun aber siehe, wir sind in deiner Hand; wie du es für gut und recht hältst, mit uns zu verfahren, so sollst du verfahren!

    26 Und er verfuhr auf diese Weise mit ihnen und errettete sie aus der Hand der Kinder Israels, dass sie sie nicht töteten. 27 Und Josua machte sie an jenem Tag zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar des Herrn , an dem Ort , den Er erwählen würde; [und so ist es] bis zu diesem Tag.

    Wenn wir vorhin darüber nachgedacht haben, dass Josua Jehova wegen Ai hätte befragen müssen, dann stellt sich hier die Frage, warum er nicht in dieser Situation Jehova befragt?

    Für mich bedeutet dies eher, dass es bei Ai nicht darum ging, dass Josua Jehova nicht befragt hatte. Denn wenn dies so gewesen wäre, dann hätte Jehova ihm dies mitgeteilt – und dann wäre Josua hier nicht so nachlässig gewesen. Denn so ganz traut er den Männern ja nicht: er fragt mehrfach nach, prüft das Brot usw.

    Wenn ein derartiges Mißtrauen besteht – warum lässt er dann nicht Jehova entscheiden?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 22. März 2013 @ 20:45

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