5. Mose 13 – 16

Kapitel 13

13 Falls ein Prophet oder ein Träumer eines Traumes in deiner Mitte aufsteht und dir tatsächlich ein Zeichen oder ein Wunder gibt, 2 und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem [er] sprach: ‚Laß uns anderen Göttern nachwandeln, die du nicht gekannt hast, und laß uns ihnen dienen‘, 3 sollst du nicht auf die Worte jenes Propheten oder auf den Träumer jenes Traumes hören, denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt. 4 Jehova, eurem Gott, solltet ihr nachwandeln, und ihn solltet ihr fürchten, und seine Gebote solltet ihr halten, und auf seine Stimme solltet ihr hören, und ihm solltet ihr dienen, und ihm solltet ihr anhangen. 5 Und jener Prophet oder jener Träumer des Traumes sollte zu Tode gebracht werden, denn er hat gegen Jehova, euren Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt und dich aus dem Sklavenhaus erlöst hat, Auflehnung geredet, um dich von dem Weg abzubringen, auf dem zu wandeln Jehova, dein Gott, dir geboten hat; und was übel ist, sollst du aus deiner Mitte wegschaffen.

6 Falls dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine inniggeliebte Frau oder dein Gefährte, der wie deine eigene Seele ist, versuchen sollte, dich im geheimen zu verlocken, und spricht: ‚Laß uns gehen und anderen Göttern dienen‘, die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Vorväter, 7 einigen von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, den dir nahen oder den dir fernen, von einem Ende des Landes bis zum anderen Ende des Landes, 8 sollst du nicht auf seinen Wunsch eingehen noch auf ihn hören, noch sollte es deinem Auge leid tun um ihn, noch sollst du Mitleid haben mit ihm, noch ihn [schützend] decken, 9 sondern du solltest ihn unweigerlich töten. Deine Hand sollte als erste von allen an ihm sein, um ihn zu Tode zu bringen, und danach die Hand des ganzen Volkes. 10 Und du sollst ihn mit Steinen steinigen, und er soll sterben, denn er hat dich von Jehova, deinem Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt hat, abwendig zu machen gesucht. 11 Dann wird ganz Israel [es] hören und sich fürchten, und man wird nicht wieder etwas so Schlechtes tun in deiner Mitte.

12 Falls du in einer deiner Städte, die Jehova, dein Gott, dir gibt, damit [du] dort wohnst, sagen hörst: 13 ‚Nichtsnutzige Männer sind aus deiner Mitte ausgegangen, um zu versuchen, die Bewohner ihrer Stadt abwendig zu machen, indem [sie] sprechen: „Laßt uns gehen und anderen Göttern dienen“, die du nicht gekannt hast‘, 14 so sollst du suchen und nachforschen und dich gründlich erkundigen; und wenn die Sache als Wahrheit festgestellt ist – diese Abscheulichkeit ist in deiner Mitte getan worden -, 15 solltest du die Bewohner jener Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes schlagen. Weihe sie und alles, was in ihr ist, und ihre Haustiere der Vernichtung mit der Schärfe des Schwertes. 16 Und all ihre Beute solltest du mitten auf ihrem öffentlichen Platz zusammentragen, und du sollst die Stadt und all ihre Beute im Feuer verbrennen als ein Ganzopfer für Jehova, deinen Gott, und sie soll ein Trümmerhaufen werden auf unabsehbare Zeit. Sie sollte nie wieder aufgebaut werden. 17 Und gar nichts von dem, was durch Bann geheiligt worden ist, sollte an deiner Hand haftenbleiben, damit sich Jehova von seiner Zornglut wendet und dir in der Tat Barmherzigkeit gewährt und dir wirklich Barmherzigkeit erweist und dich mehrt, so wie er es deinen Vorvätern geschworen hat. 18 Denn du solltest auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören, indem [du] alle seine Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, so daß du tust, was recht ist in den Augen Jehovas, deines Gottes.

Kapitel 14

14 Söhne Jehovas, eures Gottes, seid ihr. Ihr sollt nicht Einschnitte an euch machen oder wegen einer toten Person an eurer Stirn eine Glatze anbringen. 2 Denn du bist ein heiliges Volk für Jehova, deinen Gott, und Jehova hat dich dazu erwählt, sein Volk zu werden, ein besonderes Eigentum, aus allen Völkern, die auf der Oberfläche des Erdbodens sind.

3 Du sollst nichts Verabscheuungswürdiges von irgendwelcher Art essen. 4 Dies sind die Arten der Tiere, die ihr essen dürft: den Stier, das Schaf und die Ziege, 5 den Hirsch und die Gazelle und den Rehbock und die Wildziege und die Antilope und das Wildschaf und die Gemse; 6 und jedes Tier, das gespaltene Hufe hat und das völlig in zwei Teile gespaltene Hufe aufweist [und] wiederkäut unter den Tieren. Das dürft ihr essen. 7 Nur diese Art sollt ihr nicht essen von den Wiederkäuern oder denen, die völlig gespaltene Hufe haben: das Kamel und den Hasen und den Klippdachs, denn sie sind Wiederkäuer, aber sie haben keinen gespaltenen Huf. Sie sind für euch unrein. 8 Auch das Schwein, denn es ist ein Spalthufer, aber da ist kein Wiederkäuen. Es ist für euch unrein. Ihr sollt nichts von ihrem Fleisch essen, und ihre Kadaver sollt ihr nicht berühren.

9 Diese Art von allem, was in den Wassern ist, dürft ihr essen: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen. 10 Und alles, was keine Flossen und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen. Es ist für euch unrein.

11 Jeden reinen Vogel dürft ihr essen. 12 Diese aber sind es, von denen ihr nicht essen sollt: der Adler und der Fischadler und der Schwarzgeier, 13 ferner der Rote Milan und der Schwarze Milan und die Weihe nach ihrer Art; 14 außerdem jeder Rabe nach seiner Art; 15 des weiteren der Strauß und die Eule und die Möwe und der Falke nach seiner Art; 16 das Käuzchen und die Waldohreule und der Schwan, 17 außerdem der Pelikan und der Geier und der Kormoran, 18 des weiteren der Storch und der Reiher nach seiner Art, ferner der Wiedehopf und die Fledermaus. 19 Und jedes geflügelte Geschöpf des Gewimmels ist für euch unrein. Sie sollten nicht gegessen werden. 20 Jedes reine fliegende Geschöpf dürft ihr essen.

21 Ihr sollt nicht irgendeinen [bereits] toten Körper essen. Dem ansässigen Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, darfst du es geben, daß er es ißt; oder man mag es einem Ausländer verkaufen, denn du bist ein heiliges Volk für Jehova, deinen Gott.

Du sollst ein Böckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

22 Du solltest unbedingt einen Zehnten vom ganzen Ertrag deiner Saat geben, [von dem,] was Jahr für Jahr aus dem Feld hervorkommt. 23 Und vor Jehova, deinem Gott, sollst du an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort weilen zu lassen, den Zehnten deines Korns essen, deines neuen Weins und deines Öls sowie die Erstgeburten deines Großviehs und deines Kleinviehs, damit du Jehova, deinen Gott, allezeit fürchten lernst.

24 Falls dir nun die Reise zu lang sein sollte, weil du es nicht hinzutragen vermagst, da der Ort, den Jehova, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, für dich zu weit entfernt sein wird (weil Jehova, dein Gott, dich segnen wird), 25 sollst du es dann in Geld umsetzen, und du sollst das Geld in deiner Hand einwickeln und zu dem Ort reisen, den Jehova, dein Gott, erwählen wird. 26 Du sollst auch das Geld für das geben, wonach immer deine Seele verlangt, ob es für Rinder und Schafe und Ziegen und Wein und berauschendes Getränk und irgend etwas sei, was deine Seele von dir fordert; und du sollst dort vor Jehova, deinem Gott, essen und dich freuen, du und deine Hausgenossen. 27 Und den Leviten, der innerhalb deiner Tore ist, ihn sollst du nicht verlassen, denn er hat weder Anteil noch Erbbesitz mit dir.

28 Am Ende von drei Jahren wirst du den ganzen Zehnten deines Ertrages in jenem Jahr herausbringen, und du sollst ihn innerhalb deiner Tore niederlegen. 29 Und der Levit – weil er weder Anteil noch Erbbesitz mit dir hat – und der ansässige Fremdling und der vaterlose Knabe und die Witwe, die innerhalb deiner Tore sind, sollen kommen, und sie sollen essen und sich sättigen, damit Jehova, dein Gott, dich segnet in jeder Tat deiner Hand, die du tun wirst.

Kapitel 15

15 Am Ende von je sieben Jahren solltest du einen Erlaß gewähren. 2 Und dies ist die Art des Erlasses: Jeder Gläubiger erlasse die Schuld, die er seinen Mitmenschen machen läßt. Er sollte seinen Mitmenschen oder seinen Bruder nicht zur Zahlung drängen, denn ein Erlaß für Jehova soll ausgerufen werden. 3 Den Ausländer darfst du zur Zahlung drängen; aber was immer sich von dem Deinigen bei deinem Bruder befindet, sollte deine Hand erlassen. 4 Es sollte jedoch keiner unter dir arm werden, denn Jehova wird dich ganz bestimmt segnen in dem Land, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, damit [du] es in Besitz nehmen kannst, 5 wenn du nur wirklich auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören wirst, um darauf zu achten, nach diesem ganzen Gebot zu tun, das ich dir heute gebiete. 6 Denn Jehova, dein Gott, wird dich tatsächlich segnen, so wie er es dir verheißen hat, und du wirst bestimmt vielen Nationen auf Pfand leihen, während du selbst nicht borgen wirst; und du sollst über viele Nationen herrschen, während sie über dich nicht herrschen werden.

7 Falls unter dir einer von deinen Brüdern in einer deiner Städte in deinem Land, das Jehova, dein Gott, dir gibt, arm wird, sollst du dein Herz nicht verhärten noch die Hand gegenüber deinem armen Bruder verschlossen halten. 8 Denn freigebig solltest du deine Hand für ihn öffnen und ihm auf jeden Fall auf Pfand leihen, so viel, wie er von dem benötigt, an dem er Mangel hat. 9 Hüte dich, daß nicht ein nichtsnutziges Wort in deinem Herzen ist, indem [du] sprichst: ‚Das siebte Jahr, das Erlaßjahr, ist nahe gekommen‘, und daß dein Auge tatsächlich unfreigebig auf deinen armen Bruder blickt und du ihm nichts gibst und er gegen dich zu Jehova rufen muß und es für dich zur Sünde geworden ist. 10 Du solltest ihm auf jeden Fall geben, und dein Herz sollte nicht geizen, wenn du ihm gibst, denn deswegen wird Jehova, dein Gott, dich in jeder deiner Taten und in all deinem Unternehmen segnen. 11 Denn an Armen wird es niemals fehlen inmitten des Landes. Darum gebiete ich dir, indem [ich] sage: ‚Du solltest deine Hand für deinen niedergedrückten und armen Bruder in deinem Land freigebig öffnen.‘

12 Falls dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, dir verkauft werden sollte, und er hat dir sechs Jahre gedient, dann solltest du ihn im siebten Jahr als Freigelassenen von dir wegsenden. 13 Und falls du ihn als Freigelassenen von dir wegsenden solltest, sollst du ihn nicht mit leeren Händen wegsenden. 14 Du solltest ihn bestimmt mit etwas von deiner Kleinviehherde und deiner Dreschtenne und deiner Ölpresse und Weinkelter ausstatten. So, wie Jehova, dein Gott, dich gesegnet hat, solltest du ihm geben. 15 Und du sollst daran denken, daß du ein Sklave im Land Ägypten wurdest und daß Jehova, dein Gott, dich dann erlöste. Darum gebiete ich dir heute diese Sache.

16 Und es soll geschehen, falls er zu dir sagt: ‚Ich werde aus deiner Gesellschaft nicht fortgehen!‘, weil er dich und deine Hausgenossen wirklich liebt, da er es bei dir gut hatte, 17 daß du dann einen Pfriem nehmen und ihn durch sein Ohr und an die Tür stecken sollst, und er soll auf unabsehbare Zeit dein Sklave werden. Und auch deiner Sklavin solltest du so tun. 18 Es sollte in deinen Augen nicht hart sein, wenn du ihn als Freigelassenen aus deiner Gesellschaft wegsendest; denn für den doppelten Wert eines Lohnarbeiters hat er dir sechs Jahre gedient, und Jehova, dein Gott, hat dich in allem, was du zu tun pflegtest, gesegnet.

19 Jede männliche Erstgeburt, die in deiner Rinderherde und in deiner Kleinviehherde geboren werden wird, solltest du Jehova, deinem Gott, heiligen. Du sollst mit der Erstgeburt deines Stiers keinen Dienst tun noch die Erstgeburt deines Kleinviehs scheren. 20 Vor Jehova, deinem Gott, solltest du es Jahr für Jahr an dem Ort essen, den Jehova erwählen wird, du und deine Hausgenossen. 21 Und falls es sich erweisen sollte, daß ein Gebrechen daran ist, indem es lahm oder blind ist, irgendein schlimmes Gebrechen, sollst du es Jehova, deinem Gott, nicht opfern. 22 Innerhalb deiner Tore solltest du es essen, der Unreine und der Reine zusammen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. 23 Nur sein Blut sollst du nicht essen. Auf die Erde solltest du es ausgießen wie Wasser.

Kapitel 16

16 Der Monat Abib sollte beobachtet werden, und du sollst das Passah Jehova, deinem Gott, feiern, denn im Monat Abib hat Jehova, dein Gott, dich bei Nacht aus Ägypten herausgeführt. 2 Und du sollst das Passah Jehova, deinem Gott, vom Kleinvieh und vom Großvieh, an dem Ort opfern, den Jehova erwählen wird, um seinen Namen dort weilen zu lassen. 3 Du sollst dazu nichts Gesäuertes essen, sieben Tage lang. Du solltest dazu ungesäuerte Brote essen, das Brot der Trübsal, denn in Eile zogst du aus dem Land Ägypten aus, damit du alle Tage deines Lebens des Tages gedenkst, an dem du aus dem Land Ägypten ausgezogen bist. 4 Und kein Sauerteig sollte bei dir in deinem ganzen Gebiet zu sehen sein, sieben Tage, noch sollte irgend etwas von dem Fleisch, das du am ersten Tag am Abend opfern wirst, über Nacht bleiben bis zum Morgen. 5 Du wirst das Passah nicht in irgendeiner deiner Städte schlachten dürfen, die Jehova, dein Gott, dir gibt. 6 Sondern an dem Ort, den Jehova, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort weilen zu lassen, solltest du das Passah schlachten am Abend, sobald die Sonne untergeht, zu der bestimmten Zeit deines Auszugs aus Ägypten. 7 Und du sollst es an dem Ort kochen und essen, den Jehova, dein Gott, erwählen wird, und am Morgen sollst du umkehren und zu deinen eigenen Zelten gehen. 8 Sechs Tage solltest du ungesäuerte Brote essen; und am siebten Tag wird eine feierliche Versammlung für Jehova, deinen Gott, stattfinden. Du sollst keine Arbeit tun.

9 Sieben Wochen solltest du für dich zählen. Von der Zeit an, wo man die Sichel zum erstenmal an das stehende Getreide legen wird, wirst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. 10 Dann sollst du Jehova, deinem Gott, das Fest der Wochen feiern, gemäß der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben wirst, so wie Jehova, dein Gott, dich segnet. 11 Und du sollst dich vor Jehova, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der sich innerhalb deiner Tore befindet, und der ansässige Fremdling und der vaterlose Knabe und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Ort, den Jehova, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort weilen zu lassen. 12 Und du sollst daran denken, daß du ein Sklave in Ägypten wurdest, und du sollst diese Bestimmungen beobachten und ausführen.

13 Das Laubhüttenfest solltest du für dich sieben Tage feiern, wenn du [den Ertrag] von deiner Dreschtenne und von deiner Ölpresse und Weinkelter einsammelst. 14 Und du sollst dich während deines Festes freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit und der ansässige Fremdling und der vaterlose Knabe und die Witwe, die innerhalb deiner Tore sind. 15 Sieben Tage wirst du das Fest Jehova, deinem Gott, an dem Ort feiern, den Jehova erwählen wird, denn Jehova, dein Gott, wird dich in all deinem Ertrag und in jeder Tat deiner Hand segnen, und du sollst nichts anderes als erfreut werden.

16 Dreimal im Jahr sollte jede deiner männlichen Personen vor Jehova, deinem Gott, an dem Ort erscheinen, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Laubhüttenfest, und keiner sollte mit leeren Händen vor Jehova erscheinen. 17 Die Gabe der Hand eines jeden sollte entsprechend dem Segen Jehovas, deines Gottes, sein, den er dir gegeben hat.

18 Du solltest dir Richter und Beamte einsetzen innerhalb all deiner Tore, die Jehova, dein Gott, dir nach deinen Stämmen gibt, und sie sollen das Volk mit gerechtem Gericht richten. 19 Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst nicht parteiisch sein oder eine Bestechung annehmen, denn die Bestechung blendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten. 20 Der Gerechtigkeit – der Gerechtigkeit solltest du nachjagen, damit du am Leben bleibst und das Land tatsächlich in Besitz nimmst, das Jehova, dein Gott, dir gibt.

21 Du sollst dir keinen Baum von irgendwelcher Art als einen heiligen Pfahl neben dem Altar Jehovas, deines Gottes, pflanzen, den du dir machen wirst.

22 Auch solltest du dir keine heilige Säule aufrichten, etwas, was Jehova, dein Gott, wirklich haßt.

Jule | 03.04.09 | 5. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel |

13 Comments »

  1. Jule

    5. Mose 13 – 16

    5. Mose 13:1-4

    Falls ein Prophet oder ein Träumer eines Traumes in deiner Mitte aufsteht und dir tatsächlich ein Zeichen oder ein Wunder gibt, 2 und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem [er] sprach: ‚Laß uns anderen Göttern nachwandeln, die du nicht gekannt hast, und laß uns ihnen dienen‘, 3 sollst du nicht auf die Worte jenes Propheten oder auf den Träumer jenes Traumes hören, denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt. 4 Jehova, eurem Gott, solltet ihr nachwandeln, und ihn solltet ihr fürchten, und seine Gebote solltet ihr halten, und auf seine Stimme solltet ihr hören, und ihm solltet ihr dienen, und ihm solltet ihr anhangen.

    Jehova stellt uns auf die Probe

    Hier wird das mit der ganz offenen Aussage „lasst uns anderen Göttern nachwandeln“ gemacht. Heute ist es oft nicht ganz so offensichtlich.

    So ist in den letzten Jahren vieles zu einer Gewissensentscheidung geworden, wofür man früher ausgeschlossen worden ist – oder manche Sachen werden stillschweigend hingenommen, obwohl sie gegen den Rat Jehovas sind. zB. wenn Frauen ihre Männer verlassen, ohne einen trifftigen Grund dazu zu haben.

    Noch mal zur Erinnerung:
    Extremsituationen, die eine Trennung rechtfertigen, obwohl kein biblischer Scheidungsgrund (Hurerei) vorliegt:

    – vorsätzliche Verletzung der Unterhaltspflicht
    – schwere körperliche Mißhandlungen
    – tatsächliche Gefährdung der Glaubendausübung und des Verhältnisses zu Jehova

    Dann heißt es einige Absätze weiter:

    Natürlich würde eine Schwester weder Achtung vor vor Gott oder vor der Ehe zeigen, wenn sie ihre Situation dramatisert, nur um sich von ihrem Mann trennen zu können.

    (Quelle: „Bewahrt euch in Gottes Liebe“, Anhang auf S. 219 – 221)

    Es wird in einigen Versammlungen geduldet, zieht keine Konsequenzen nach sich. So kann es passieren, dass die Betreffenden meinen, ihr Verhalten sei in Ordnung, „denn sonst würde Jehova ja was tun…“

    In Vers 3 wird aber ganz deutlich gesagt: „denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und eurer ganzen Seele liebt.“

    Daher: seien wir auf der Hut. Alles, was dem Rat Jehovas widerspricht – auch wenn es scheinbar von seinen Propheten kommt – ist nicht von Jehova.

    Und es könnte durchaus sein, dass er uns in diesem Moment prüft.

    Wenn wir Jehova wirklich von ganzem Herzen her lieben, werden wir ihm auch weiterhin ganzherzig dienen und auch weiterhin seine Maßstäbe einhalten, auch wenn es keine Strafe nach sich zieht!

    In den Versen 6-8 wird gezeigt, dass dies Problem sogar innerhalb der eigenen Familie entstehen könnte, indem es die Kinder (vielleicht sogar die eigenen Eltern?) sind oder sogar die „inniggeliebte Frau“ ist, die uns von den Maßstäben Jehovas wegzieht. Was dann? Was sollten wir dann tun?

    Im Vers 8 sagt Jehova, du „sollst nicht auf seinen Wunsch eingehen, noch auf ihn hören…, noch ihn schützend decken“.

    Sehr traurig, dass die Gefahr scheinbar oft aus der eigenen Familie kommt. Denn eigentlich sollte die Familie ein Ort des Friedens und der Harmonie sein; ein Ort, wo wir uns wohl, sicher und geborgen fühlen können. Schlimm, wenn wir in unserer eigenen Familie auf der Hut sein, einander vielleicht sogar mißtrauen müssen.

    Wer so lieblos ist, seine eigene Familie von der wahren Anbetung abwendig zu machen und sich dabei den Anschein gibt, ein Anbeter Jehovas zu sein. Schade um die Familienmitgieder, die vielleicht aus Unerfahrenheit mit auf den falschen Weg gehen und sich damit ebenfalls das Mißfallen Jehovas zuziehen.

    Gut zu wissen, dass Jehova mit solchen „falschen Propheten“ – Personen, die ein Doppelleben führen und damit andere vom rechten Weg abbringen – hart ins Gericht gehen wird!

    Ich bin überzeugt davon, dass Jehova wirklich gerecht ist und diesen Umstand bei dem Gericht berücksichtigen wird, mit dem er die unerfahrenen Weggezogenen beurteilen wird.

    Aber machen wir uns bitte noch mal klar, welche Verantwortung auch wir selbst – vielleicht sogar als Aussenstehende – haben: falls wir von so etwas wissen, sollten wir ein solches „götzendienerisches Verhalten“ nicht auch noch decken!

    Unternehmen wir etwas – schauen wir nicht zu, wie gewissenlose Personen Unschuldige mit sich ins Unglück stürzen!

    Kommentar — 4. März 2009 @ 12:03

  2. Thomas

    5.Mose 13-16

    Lebensbasis ist und bleibt die Gottesfurcht. Wer diese zu untergraben sucht, musste aus dem Volk entfernt werden. Anstatt sich mit dem Gesetz anzulegen, war es für betreffende Person leichter und sinnvoller, dass Land des Volkes Gottes zu verlassen und in den Nachbarnationen sein Leben in Ruhe weiter zu leben. Würden Heuchler und Lügner genauso konseqent aus der Christenversammlung ausgeschlossen, würden diese wohl auch besser das Weite suchen, anstatt herzensgute Mitmenschen zu zerstören. Da der Allmächtige sich nicht verspotten läßt, wird das Endergebnis aber das selbige sein, wie damals.

    Wie wäre es heute, wenn jemand durch Wissen oder durch Trick, durch Täuschung oder Magie große Zeichen/Wunder tun würde? Jesus warnte, dass es Leute geben würde, die solche Dinge tun würden, und warnte vor diesen. Was können wir persönlich tun? Jeder, der die Wahrheit von Herzen her liebt und sie in sich aufgenommen hat, wird vor solchen Irrtümern geschützt. Nicht große Gelehrsamkeit oder geistige Fähigkeiten, sondern die Liebe zur Wahrheit schützen uns.

    In Kapitel 14 haben wir wieder indirekt die Wahrnung vor den religiösen Riten, die vormals im Land herrschten: Trauerbräuche sollten nicht gepflegt werden, denn der Tote ist tot und nicht in irgendwelchen göttlichen Bereichen! Nein, unser Schicksal hängt nicht von Toten oder Geistern ab 😉

    Wir können unser Leben auch nicht verlängern oder uns verjüngen indem wir Zauberbräuche durchführen, wie zB. hier erwähnt, ein Böcklein in der Milch seiner Mutter zu kochen usw… Unser Leben hängt einzig und allein vom Schöpfer ab. Wir sollten heute in allem was wir tun, darauf achten, dass der Allmächitge dadurch geehrt wird. Fragen wir uns: wird er geehrt, wenn wir unsere Eltern lügnerisch verklagen, wenn wir unsere Kinder nicht erziehen, so dass Nichtsnutze aus ihnen werden, wenn wir unseren Ehepartner verlassen, und in den meisten Situationen uns so verhalten, wie die Menschen um uns herum?

    In Kapitel 15 haben wir eine Anleitung des Mitgefühls. Wer sieht, dass sein Bruder verarmt, sollte ihm geben und damit rechnen, dass in jedem 7.Jahr durch das “Erlaßjahr” sein gebortes Eigentum “weg wäre”! Wie, ich soll meinem Bruder etwas borgen, was schon fast wie ein Geschenk anmutet, nur weil der nicht wirtschaften kann?? Wer wäre denn so “blöd, sich daran zu halten”? Wie wir später sehen werden, verarmten viele vom Volk, und wenige oder keiner half. Denken wir auch an Jesus, der oft sagte “geb es den Armen” und wie der “Kassenwart Jesu” darüber dachte.

    Hier wird aber unsere Gebefreudigkeit gekoppelt mit unserem Verhältnis zum Allmächtigen! Es heißt: “sonst wird er wider dich zum Allmächtigen rufen und dir wird es Sünde sein. Sondern du sollst ihm geben, und dein Herz soll sich nicht verdrießen lassen, denn dafür wird dich der Allmächtige, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst.”

    In Kapitel 16 werden verschiedene feste Feste geregelt, die einzuhalten waren. Ähnliche Feste – Kongresse – gibt es auch heute. Inwieweit wir an diesen “mit Freude teilnehmen” oder nur nutzen um “Schwatzrunden zu laufen” zeigt, welchen Wert wir dem Höchsten beimessen.

    Zum Abschluß werden die Richter und Amtsleute/Beamte erwähnt, die in jeder Stadt im Tor sitzen sollten und GERECHT richten sollten. Aber man beachte, dass bei wichtigen Fragen nicht diese sondern die Priester entscheiden sollten! Hier ist also Demut und Gottesfurcht der Richter und Beamte nötig, zu erkennen, wann welche Fragen an die Priester weitergereicht werden müsste.

    Das Kapitel 16 schließt mit dem Verbot ab, bestimmte Götzenbilder, Pfähle aufzurichten um so anderen Göttern zu dienen aber auch nicht die Sterne, den Mond oder die Sonne anzubeten. Meiden auch wir alle Bräuche, die andere Gottheiten ehren würden? Oder haben wir vielleicht Menschen zu unserem persönlichen Gótt gemacht, um göttliche Maßstäbe für ihn/sie aufzubeben?

    Kommentar — 5. März 2009 @ 16:29

  3. Thomas

    5.Mose 13-16
    Zitate von c.h.Mackintosh


    Kapitel 13
    In den ersten fünf Versen wird die göttliche Vorsorge für alle Fälle von falscher Lehre und falschen religiösen Einflüssen herausgestellt. Es ist uns allen bekannt, wie leicht wir durch etwas irregeführt werden können, das in Form eines Zeichens oder Wunders erscheint, ganz besonders, wenn es mit der Religion in Verbindung steht. Das war nicht nur zur Zeit Israels so, sondern es ist überall und zu allen Zeiten festzustellen. Alles Übernatürliche, alles, was den Naturgesetzen entgegensteht, macht immer einen tiefen Eindruck auf das menschliche Gemüt. Wenn heute ein Prophet aufträte und seine Lehre durch Zeichen und Wunder bestätigte, so würde er sicher bald großen Einfluss und Ruf erlangen.

    …Das menschliche Herz kann dem Einfluss „großer Zeichen und Wunder“ einfach nicht widerstehen. Das Einzige, was die Seele befestigen und sie zu diesem Widerstand gegen die Täuschungen Satans befähigen kann, ist das Wort Gottes. Wer die Wahrheit Gottes festhält, besitzt das göttliche Geheimnis, das gegen jeden Irrtum schützt, auch wenn dieser sich auf die erstaunlichsten Wunder stützt.

    Wir sehen daher auch in der ersten der oben angeführten Stellen, dass der Betrug „des Gesetzlosen“ durch Zeichen und Wunder der Lüge deshalb gelingt, weil die Menschen „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie errettet würden“. Nur die Liebe zur Wahrheit schützt gegen den Irrtum, so überzeugend er sein mag und so sehr er durch „Zeichen und Wunder“ unterstützt wird. Die höchsten geistigen Fähigkeiten und die größte Gelehrsamkeit erweisen sich als ohnmächtig gegenüber den Listen Satans. Der scharfsinnigste menschliche Verstand fällt dem Betrug der Schlange zum Opfer.

    Aber andererseits sind alle List und Schlauheit, alle Zeichen und Lügenwunder Satans völlig machtlos vor einem Herzen, das von der Liebe zur Wahrheit beherrscht wird. Jeder, der die Wahrheit kennt und liebt, hat einen göttlichen Schutz vor der täuschenden Macht des Bösen.

    Das war wichtig für Israel, und es ist auch für uns von entscheidender Bedeutung. Ein treuer Israelit, der den HERRN von ganzem Herzen liebte, hatte für alle falschen Propheten und Träumer immer eine schlüssige Antwort bereit: „Du sollst nicht hören“. Wenn der Feind nicht angehört wird, dann kann er das Herz nicht erreichen.

    Im zweiten Abschnitt unseres Kapitels (V. 7-11) wird das Volk Gottes vor einer anderen List des Feindes gewarnt.

    Hier ist nicht von falschen Propheten oder Träumern die Rede. Gegen deren Einfluss mögen Tausende standhaft bleiben, während sie der Macht der natürlichen Zuneigungen zum Opfer fallen. Es ist nicht leicht, diesen zu widerstehen und erfordert völlige Hingabe, ein einfältigesAuge und einen festen Herzensentschluss, um den Gegenständen unserer Liebe treu zu bleiben. Die Verwerfung eines falschen Propheten oder Träumers, mit dem man nicht durch persönliche Beziehungen verbunden ist, steht in keinem Vergleich zu der Schwere der Probe, die sich aus der Aufforderung ergibt, der eigenen Frau, dem Bruder, der Schwester oder dem vertrauten Freund gegenüber entschieden zu widerstehen. Trotzdem darf man keine Nachsicht walten lassen, sobald die Ansprüche Gottes, Christi und der Wahrheit auf dem Spiel stehen. Will jemand die natürlichen Zuneigungen benutzen, um uns von der Nachfolge Christi abzuhalten, so müssen wir mit aller Energie widerstehen….
    Selbstverständlich wollen diese Worte nicht sagen, dass wir „ohne natürliche Liebe“ sein sollen. Im Gegenteil, Gott hat Selbst natürliche Beziehungen zwischen den Menschen eingesetzt, und jede von ihnen hat ihre charakteristischen Zuneigungen, deren Ausübung in wunderbarer Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes steht.

    Unterschied zwischen dem Zeitalter des Gesetzes und der Zeit der Gnade

    Nun, bei der Betrachtung der ersten Kapitel dieses Buches haben wir bereits auf die Wege Gottes in seiner Regierung mit Israel und den Nationen hingewiesen. Vor allem dürfen wir den wichtigen Unterschied zwischen Gesetz und Gnade nicht aus dem Auge verlieren. Sonst werden wir in Stellen wie 5. Mose 13,9.10 immer Schwierigkeiten finden. Der charakteristische Grundsatz des Judentums war Gerechtigkeit, der des Christentums ist Gnade, reine, bedingungslose Gnade. Wenn man diese Tatsache verstanden hat, verschwindet jede Schwierigkeit. Es war für Israel richtig und stand im Einklang mit den Gedanken Gottes, wenn sie ihre Feinde töteten. Gott hatte es ihnen geboten. Ebenso richtig und ihrer Stellung gemäß war es für sie, jedes Glied der Gemeinde, das sie zum Götzendienst verleiten wollte, zu töten. Dies stand in völligem Einklang mit den Grundsätzen des Gesetzes und der Regierung, unter die sie gemäß der Weisheit Gottes gestellt waren.

    Das ganze Alte Testament zeigt, dass Gott über Israel und über die Welt in Verbindung mit Israel auf dem Boden der Gerechtigkeit regierte. Und wie es in der Vergangenheit war, so wird es in der Zukunft wieder sein: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit, und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen“ (Jes 32,1).

    Im Christentum dagegen sehen wir etwas ganz anderes. Wenn wir im Neuen Testament die Belehrungen des Sohnes Gottes sehen und sein Handeln betrachten, fühlen wir, dass wir uns auf einem ganz anderen Boden befinden. Wir atmen die Luft einer reinen, bedingungslosen Gnade.

    Lesen wir z. B. die Bergpredigt, diese wunderbare Zusammenstellung der Grundsätze des Reiches der Himmel, so sehen wir schon den großen Unterschied zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen. Was richtig und passend für einen Juden war, kann ganz falsch und unpassend für einen Christen sein. Unser Herr und Meister hat selbst gelehrt, dass die Seinen heute nicht handeln sollen wie sein Volk vor alters. Gerechtigkeit war der Grundsatz des alten Haushalts. Gnade ist der Grundsatz des neuen.

    Wie Christus lehrte, so handelte Er auch. Er ging nicht vor Gericht, um sein Recht zu suchen. Er übte nicht weltliche Macht aus oder verteidigte sich selbst. Er vergalt nicht Gleiches mit Gleichem. Als seine Jünger in völliger Unwissenheit über die himmlischen Grundsätze, die Er lehrte und verwirklichte, Feuer vom Himmel auf ein Dorf der Samariter fallen lassen wollten, das sich weigerte, ihn aufzunehmen, da wandte Er sich um und tadelte sie. Gleich nachher lesen wir: „Und sie gingen in ein anderes Dorf“ (Lk 9,55.56). Die Handlungsweise des Propheten Elia, der Feuer vom Himmel auf die Abgesandten eines gottlosen Königs fallen ließ, stand in völliger Übereinstimmung mit dem Geist und den Grundsätzen des Haushalts, den er vertrat. Aber der Herr war der vollkommene Zeuge und göttliche Vertreter eines ganz anderen Haushaltes. Sein Leben war von Anfang bis Ende ein Leben völliger Hingabe für andere. Nie behauptete Er seine Rechte. Er kam, um zu dienen und zu geben, um in jeder Weise das Bild Gottes und der vollkommene Ausdruck des Vaters zu sein. Der Charakter des Vaters strahlte aus allen seinen Worten und Handlungen hervor. Und Er ist unser großes Vorbild in allem. Nach seiner Lehre und seinem Leben müssen sich das Verhalten und der Charakter des Christen bilden. Wie könnten wir sonst wissen, wie wir leben sollen, wenn nicht dadurch, dass wir seinen Worten lauschen und seine Wege betrachten? Wenn die Grundsätze und Vorschriften des mosaischen Haushalts für uns maßgebend wären, dann freilich wäre es am Platz, unsere Ansprüche vor Gericht geltend zu machen oder Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Aber was würde dann aus der Lehre und dem Beispiel unseres Herrn und Heilandes? Was aus den Lehren des Neuen Testaments?

    Man könnte uns nun die alte, so oft gehörte Frage entgegenhalten: Was würde aus der Welt und ihren Einrichtungen, was aus der menschlichen Gesellschaft werden, wenn solche Grundsätze allgemein vorherrschend würden? Nun, die Welt, wie sie jetzt ist, würde dann allerdings ein Ende haben. Der „gegenwärtige böse Zeitlauf“ und himmlische Grundsätze können unmöglich zusammengehen. Aber offenbar waren diese Grundsätze nie für die Welt als solche bestimmt, weil diese sie weder hätte annehmen noch verwirklichen können, ohne dass dadurch zugleich ein Umsturz ihres gegenwärtigen Systems und eineAuflösung der menschlichen Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Form hervorgerufen worden wäre. Himmlische Grundsätze sind eben nicht für diese Welt, sondern für die Versammlung bestimmt, die nicht von der Welt ist, wie auch Christus nicht von dieser Welt war. „Wenn mein Reich von dieser Welt wäre“, sagt der Herr zu Pilatus, „hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier“ (Joh 18,36). Bald werden alle Staaten der Welt dem Herrn unterworfen sein; aber jetzt ist Er verworfen, und seine Versammlung soll seine Verwerfung mit ihm teilen, zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers und als Fremdlinge hier auf den Augenblick warten, wo Er wiederkommen wird, um sie dahin zu bringen, wo Er bereits ist.

    Die Vermischung des Christentums mit der Welt hat eine solche Verwirrung erzeugt. Durch diese Vermischung wird alles auf den Kopf gestellt. Dinge werden miteinander vermengt, die ihrem Wesen nach völlig entgegengesetzt sind, und der wahre Charakter der Versammlung, ihre Stellung, ihr Wandel und ihre Hoffnung werden verleugnet. Man hört zuweilen den Ausdruck „christliche Welt“. Was bedeutet er? Nichts anderes, als dass man zwei Dinge miteinander verbunden hat, die ihrer Natur und ihrem Charakter nach so völlig voneinander verschieden sind wie Licht und Finsternis. Es ist ein Versuch, ein altes Kleid mit einem neuen Lappen zu flicken. Aber der Herr sagt, dass dadurch der Riss nur umso ärger wird.

    Es liegt nicht in der Absicht Gottes, die Welt zu christianisieren, sondern seine Kinder aus der Welt herauszurufen, damit sie ein himmlisches Volk seien, das von himmlischen Grundsätzen geleitet, durch einen himmlischen Gegenstand gebildet und durch eine himmlische Hoffnung belebt wird. Wird das nicht verstanden und die Berufung und Hoffnung der Versammlung nicht als eine lebendige Kraft in der Seele freigesetzt, so werden traurige Fehler in unserem Leben und Dienst nicht ausbleiben. Wir wenden dann die Schriften des Alten Testaments ganz falsch an und erleiden einen großen Verlust. Der Herr gebe uns in seiner Gnade ein wirkliches Verständnis über die Verbindung und lebendige Einheit der Versammlung mit dem verworfenen, auferstandenen und verherrlichten Christus!

    Abschließend sei noch auf ein Beispiel verwiesen, das zeigt, wie der Heilige Geist die Schriften des Alten Testaments anführt und anwendet. Wir lesen in Psalm 34,17: „Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“. Diese Stelle wird in 1. Petrus 3,12 erwähnt. Dort aber lesen wir: „Das Angesicht des Herrn aber ist gegen die, die Böses tun“. Kein Wort wird von dem Ausrotten der Bösen gesagt. Und warum nicht? Weil der Herr jetzt nicht richtend handelt. Er tat dies unter dem Gesetz und wird es tun in seinem Reich. Jetzt aber handelt Er in Gnade, Langmut und Barmherzigkeit. Sein Angesicht ist noch ebenso entschieden gegen die, die Böses tun, aber jetzt nicht, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. Den besten Beweis dieser wunderbaren Gnade und Nachsicht sowie von dem Unterschied zwischen den anstehenden beiden Grundsätzen sehen wir in der Tatsache, dass denen, die im wahrsten Sinn des Wortes „Böses taten“, indem sie den eingeborenen Sohn Gottes ans Kreuz schlugen, zu allererst die Botschaft der vollkommenen und freien Vergebung durch das Blut des Kreuzes verkündigt wurde.

    Die angeführte Stelle ist eine von vielen, die alle in derselben Weise den Gegensatz zwischen den jüdischen und christlichen Grundsätzen sowie zwischen dem Christentum und dem kommenden Reich zeigen. Gott handelt jetzt mit der Welt in Gnade, und das sollten auch die Kinder Gottes tun, wenn sie wünschen, ihm gleich zu sein. „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“. – „Seid nur Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch – (Mt 5,48; Eph 5,1.2).

    Das ist unser Vorbild. Wir sind dazu berufen, das Beispiel unseres Vaters nachzuahmen. Er sucht jetzt nicht mit der starken Hand seiner Macht seinen Rechten Geltung zu verschaffen. Später wird Er das tun; aber in der jetzigen Zeit der Gnade schüttet Er den Reichtum seiner Segnungen und Wohltaten über die aus, deren ganzes Leben nur Feindschaft und Widerstand gegen ihn ist.

    Man könnte nun einwenden: „Wie kann ich mit solchen Grundsätzen in der Welt vorankommen und meine Geschäfte führen? Es ist doch unmöglich, sich in dieser Welt zu behaupten, ohne seine Rechte und seine Ansprüche geltend zu machen. Wozu haben wir denn auch die Obrigkeit? Sind nicht die Regierungen gerade zu diesem Zweck von Gott verordnet, um Frieden und Ordnung unter uns aufrechtzuerhalten? Was sollte werden, wenn wir keine Polizeibeamten und Richter hätten?“

    Freilich sind die Gewalten von Gott verordnet. Die Könige, Statthalter, Richter und Regierungen sind an ihrem Platz der Ausdruck der Macht Gottes. Er hat sie mit dieser Macht bekleidet und ihnen das Schwert in die Hand gegeben zur Bestrafung der Übeltäter und zum Wohl derer, die Gutes tun. Wir sollen für die Obrigkeit beten und ihr in allen Dingen unterworfen und gehorsam sein, vorausgesetzt, dass wir nicht aufgefordert werden, gegen Gott und unser Gewissen zu handeln. Aber das alles berührt keineswegs die Frage, welchen Weg der Christ durch diese Welt zu gehen hat. Das Christentum erkennt die Regierung eines Landes mit ihren Einrichtungen an, aber es ist nicht des Christen Aufgabe, sich irgendwie in sie einzumischen. Er ist verpflichtet, sich den Anordnungen der Regierung seines Landes zu fügen, welchen Charakter diese auch haben mag. Er hat für sie zu beten, Steuern zu entrichten, die Hochgestellten in ihrer amtlichen Eigenschaft zu ehren, den Frieden des Landes zu erflehen und, so viel an ihm liegt, mit allen Menschen in Frieden zu leben.

    Das vollkommene Beispiel hiervon sehen wir wieder in unserem hochgelobten Herrn. In seiner Unterredung mit den schlauen Herodianern erkennt Er den Grundsatz der Unterwerfung unter die bestehenden Gewalten völlig an, indem Er sagt: „Gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Mt 22,21). Und nicht nur das. Er bezahlte Steuern, die Er persönlich nicht schuldig und die niemand berechtigt war, von ihm zu fordern. Trotzdem berief Er sich nicht auf sein Recht, sondern sagte zu Petrus: „Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tu sein Maul auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich“ (Mt 17,27).

    Das zeigt uns ganz eindeutig den Weg des Christen in der Welt. Er hat seinem Herrn zu folgen und in jeder Beziehung ihn nachzuahmen, der nie sein Recht behauptete und sich nicht in weltlicheAngelegenheiten mischte, dessen ganzes Leben bis zum Kreuz voll Selbstverleugnung war, bis Er es hingab zum Lösegeld für viele.

    Wir hoffen, dass diese Aufforderungen dazu beitragen werden, Stellen, wie die vorliegende, richtig zu erklären. Obgleich wir ebenso entschieden dem Götzendienst entgegenzutreten und uns von aller Art des Bösen fern zu halten haben, wie das Volk Israel, können wir das doch nicht in derselben Weise tun. So klar die Pflicht der Versammlung auch sein mag, den Bösen aus ihrer Mitte hinauszutun, war und ist es dennoch nicht ihre Aufgabe, einen Götzendiener oder Lästerer zu steinigen oder einen Zauberer zu verbrennen. Die katholische Kirche hat nach diesem Grundsatz gehandelt und sogar die Protestanten sind ihr darin gefolgt, wie die Kirchengeschichte zeigt. Wir erinnern nur an Michel Servet, der im Jahr 1553 wegen seiner Irrlehren in Genf lebendig verbrannt wurde. Die Versammlung hat nicht die Berufung, das weltliche Schwert zu gebrauchen. Das ist eine offenbare Verleugnung ihrer Berufung, ihres Charakters und ihrer Sendung. Als Petrus im Eifer seiner Unwissenheit und fleischlichen Überstürzung das Schwert zog, um seinen geliebten Herrn zu verteidigen, wurde er sofort von Jesus mit den Worten zurechtgewiesen: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen“. Nachdem der Herr dies gesagt hatte, machte Er den durch seinen wohlmeinenden Diener angerichteten Schaden wieder gut. „Die Waffen unseres Kampfes“, sagt der Apostel, „sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,4.5).

    Kapitel 14

    Die Kinder dieser Welt nennen die Christen oft Pharisäer, weil die Gläubigen sich von ihnen trennen und nicht an ihren Vergnügungen und Ergötzungen teilnehmen wollen. Aber sie verstehen nicht, was sie sagen. Wenn ein Christ sich an den wertlosen Dingen und Torheiten dieser Welt beteiligen würde, so wäre das, bildlich gesprochen, nichts anderes, als wenn ein Israelit Aas gegessen hätte. Der Christ hat, Gott sei Dank! eine bessere Speise, als die Welt ihm bieten kann. Er nährt sich von dem lebendigen Brot, das aus dem Himmel ist, von dem wahren Manna, und er isst von dem „Erzeugnis des Landes Kanaan“ (Jos 5,11), dem Bild des auferstandenen und verherrlichten Menschen im Himmel. Von diesen herrlichen Dingen kennt das arme, unbekehrte Weltkind überhaupt nichts. Es muss sich daher auf das beschränken, was die Welt ihm zu bieten hat. Die Frage ist nicht, inwiefern solche Dinge an sich gut oder schlecht sind. Kein Israelit hätte wissen können, dass es unrecht sei, von einem Aas zu essen, wenn Gott es nicht gesagt hätte.

    Das ist der wichtige Punkt auch für uns. Wir können nicht erwarten, dass die Welt denkt und urteilt wie wir. Unsere Aufgabe ist es, alles vom göttlichen Standpunkt aus zu sehen. Für einen Weltmenschen mag vieles richtig und passend sein, was einem Christen nicht geziemt, aus dem einfachen Grund, weil er ein Christ ist. Für den wirklich Gläubigen gilt nur die eine Frage: „Dient dies zur Verherrlichung Gottes? Kann ich es mit dem Namen Christi verbinden?“ ….

    Wie die Grundlage, so war auch der Mittelpunkt ihrer Religion bestimmt. Sie hatten sich an dem Ort zu versammeln, wo der HERR seinen Namen hinsetzen wollte. Welch ein Vorrecht für alle, die diesen herrlichen Namen wirklich liebten! Wir sehen an dieser und vielen anderen Stellen des Wortes, welchen Wert Gott darauf legte, dass sein Volk sich immer wieder um ihn versammelte. Es war seine Freude, sein geliebtes Volk in seiner Gegenwart versammelt zu sehen, wobei es sich an ihm und an der Gemeinschaft untereinander erfreute und sich gemeinschaftlich von der Frucht des Landes des HERRN nährte. „Und du sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides …, damit du den HERRN, deinen Gott, fürchten lernst alle Tage.“

    Kein anderer Ort konnte nach dem Urteil eines treuen Israeliten mit diesem verglichen werden. Jeder, der den HERRN liebte, zog mit Freuden zu diesem geheiligten Ort, wo Gott seinen Namen wohnen ließ. Nur denen, die diesen Gott nicht kannten, mochte der Weg des Volkes zum Haus Gottes, um ihren Zehnten dorthin zu bringen, merkwürdig erscheinen, und das umso mehr, je weiter der Weg war, den viele unter ihnen zurückzulegen hatten. Sie mochten denken: Warum sich so viel Mühe und Beschwerde machen? Warum kann man nicht genauso gut zu Hause essen? Aber das Wort Gottes hatte einen triftigen Grund für seine Reise zu dem von Gott bestimmten Ort, und dieser Grund lag in dem einfachen, aber inhaltsreichen Wort: „Der Herr ist da!“ Wenn ein Israelit im Eigenwillen zu Hause geblieben oder an einen selbstgewählten Ort gegangen wäre, so wäre er dort weder in Gemeinschaft mit dem HERRN noch mit seinen Brüdern gewesen. Er hätte allein essen müssen. Auch hätte er sich das Gericht Gottes zugezogen, da ein solches Verhalten für den HERRN ein Gräuel gewesen wäre. Es gab nur einen Mittelpunkt, und diesen hatte nicht der Mensch, sondern Gott erwählt. Der König Jerobeam war vermessen genug, um aus selbstsüchtigen politischen Zwecken in die göttliche Ordnung einzugreifen, indem er zwei Kälber zu Bethel und Dan aufstellte. Aber alle, die dort opferten, dienten den Dämonen und nicht Gott. Es war eine Handlung gottloser Vermessenheit, wodurch Jerobeam das gerechte Gericht Gottes über sich und sein Haus brachte. In der späteren Geschichte Israels wird „Jerobeam, der Sohn Nebats“ öfter erwähnt als ein trauriges Beispiel der Ungerechtigkeit für alle gottlosen Könige (1. Kön 12,26ff).

    Aber Gott hatte nicht nur einen Ort der Anbetung bestimmt, sondern auch dafür gesorgt, seinem anbetenden Volk den Weg dahin so leicht wie möglich zu machen. „Und wenn der Weg zu weit für dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil der Ort fern von dir ist, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, wenn der HERR, dein Gott, dich segnet, so sollst du es für Geld geben; und binde das Geld in deine Hand zusammen und geh an den Ort, den der HERR, dein Gott erwählen wird. … und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus“ (V. 24-26).

    Der HERR hatte in seiner Fürsorge und Liebe Acht auf alles. Er räumte seinem Volk jede Schwierigkeit aus dem Weg, um es ihm möglich zu machen, in seiner Gegenwart glücklich zu sein. Mussten nicht alle, die den HERRN liebten, den Wunsch haben, seinen Herzenswunsch zu erfüllen, sein erlöstes Volk an dem von ihm bestimmten Ort versammelt zu sehen? Hätte nicht ein Israelit, der die Gelegenheit vernachlässigte, dadurch bewiesen, dass er kein Herz für Gott und sein Volk hatte, und dass er nach seinem eigenen Willen handelte, was noch schlimmer war? Hätte er eingewandt, er könne auch zu Hause oder anderswo als gerade an dem vom Herrn bestimmten Ort glücklich sein, so wäre das ein falsches Glück gewesen, weil es auf dem Weg des Ungehorsams und der eigenwilligen Vernachlässigung des göttlichen Gebots gemacht wurde.

    Kommentar — 4. März 2010 @ 01:33

  4. Yve

    sollst du nicht auf seinen Wunsch eingehen noch auf ihn hören, noch sollte es deinem Auge leid tun um ihn, noch sollst du Mitleid haben mit ihm, noch ihn [schützend] decken, 9 sondern du solltest ihn unweigerlich töten. Deine Hand sollte als erste von allen an ihm sein, um ihn zu Tode zu bringen, und danach die Hand des ganzen Volkes.

    Das klingt ganz schön grausam.. gerade weils hier um „dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine inniggeliebte Frau oder dein Gefährte, der wie deine eigene Seele ist“ geht.

    Ist ja schon schwer genug, dass der geliebte Mensch sterben muss, weil er gesündigt hat.. Aber dann muss man auch noch als erster den Stein werfen!! Das ist ganz schön heftig!

    Kommentar — 6. März 2010 @ 02:20

  5. Jule

    5. Mose 13 – 16

    5. Mose 13:18-19

    Behaltet nichts vom Eigentum der Einwohner, das nach Gottes Urteil vernichtet werden muss! Dann wird er nicht länger zornig auf euch sein, sondern euch von neuem seine Liebe zeigen. Hört genau auf seine Worte! Gehorcht all seinen Weisungen, die ich euch heute gebe! Verhaltet euch so, wie es dem Herrn, eurem Gott, gefällt! Dann wird er euch gnädig sein und euer Volk weiter wachsen lassen, wie er es euren Vorfahren versprochen hat.

    Das erinnert mich gerade an Achan, der ja etwas von der Beute für sich nahm. Wegen ihm entzog Jehova dem Volk seinen Segen – so lange, bis geoffenbart wurde, wer der Übeltäter war. Erst danach wandte sich Jehova wieder seinem Volk zu.

    Wir sehen: Jehova hat immer gehalten, was er seinem Volk versprochen hat

    Kommentar — 5. März 2012 @ 19:49

  6. Jule

    5. Mose 14:21

    Esst auch kein verendetes Tier! Ihr könnt es den Ausländern geben, die in euren Städten wohnen, oder an andere Fremde verkaufen. Sie dürfen es essen. Aber ihr selbst sollt nichts davon nehmen, weil ihr ein heiliges Volk seid und ganz dem Herrn, eurem Gott, gehört.

    Interessant, was ich in der Reihe „Höhepunkte der Bibellesung“ dazu gefunden habe:

    Warum war es den Israeliten erlaubt, ein unausgeblutetes totes Tier, das sie selbst nicht essen durften, einem ansässigen Fremdling zu geben oder einem Ausländer zu verkaufen?

    Mit dem Begriff „ansässiger Fremdling“ kann in der Bibel ein Nichtisraelit gemeint sein, der ein Proselyt geworden war, oder ein Siedler, der sich an die grundlegenden Landesgesetze hielt, ohne ein Anbeter Jehovas zu werden. Ausländer und ansässige Fremdlinge, die keine Proselyten wurden, standen nicht unter dem Gesetz und verwendeten unausgeblutete tote Tiere auf verschiedene Weise. Die Israeliten durften ihnen solche Tiere geben oder verkaufen. Der Proselyt stand dagegen unter dem Gesetzesbund. Wie aus 3. Mose 17:10 hervorgeht, war es solch einer Person verboten, Tierblut zu verzehren.

    Dort findet ihr übrigens auch die Antwort auf die Frage zu dem anderen Teil dieses Verses.

    Wenn ihr in die Gallery zur Bibellesung-Linkliste geht, dann werdet ihr feststellen, dass ihr dort nicht nur den Link zum Download der entsprechenden Hördatei findet – sondern auch jeweils die Höhepunkte. Wir erinnern uns doch noch an die begeisternde Serie, die im Januar 2004 im WT begann

    Kommentar — 5. März 2012 @ 19:56

  7. Jule

    5. Mose 14:28-29

    In jedem dritten Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Städten und Dörfern sammeln und lagern.

    29 Er ist für die Leviten bestimmt, die kein eigenes Land haben, und für die Ausländer, die Waisen und die Witwen. Sie können sich davon nehmen, was sie brauchen. Wenn ihr sie gut versorgt, wird der Herr, euer Gott, euch segnen und all eure Arbeit gelingen lassen.

    Die erste Sozialversicherung?

    Ist es nicht so, dass die Sozialleistungen wie Sozialhilfe, Grundsicherung, Hartz4 und Arbeitslosengeld von den Geldern gezahlt werden, die ein Erwerbstätiger als Sozialleistungen vom Lohn abgezogen, in einem gemeinsamen Topf gesammelt und dann die Bedürftigen ausgezahlt werden?

    Kommentar — 5. März 2012 @ 20:03

  8. Jule

    5. Mose 15:7

    Seid nicht hartherzig gegenüber den Armen, die mit euch in dem Land leben, das der Herr, euer Gott, euch schenkt. Sie sind eure Nachbarn und Landsleute! Verschließt euch nicht vor ihrer Not!

    Sehr schön, dass Jehovas Volk sich durch Freigiebigleit auszeichnet. Noch schöner, wenn dies nicht schamlos ausgenutzt wird!

    Immer wieder hören wir in den Medien, wie viele Kinder heute unter der Armutsgrenze leben. Interessant, dass dort auch diejenigen mitgezählt werden, die Hartz4 beziehen. Dabei wird mir immer ganz komisch.

    Was, bitte schön, verstehen wir hier eigentlich unter Armut? Die meisten, die ich kenne, haben eine Wohnung, Kleidung und Nahrung. Ja, die meisten dieser Kinder besitzen sogar ein eigenes Handy, Computer mit Internetanschluss, Fernsehen. Mp3-Player und sogar eine Spielekonsole. Ist das wirklich Armut?

    Wissen wir hier eigentlich wirklich, was Armut ist? Die wenigsten haben jemals wirklich gehungert. Wir sagen zwar, dass wir Hunger haben, aber eigentlich meinen wir „ich habe Appetit“ oder „ich möchte gern etwas essen“. Ganz selten gehen in diesem Land Menschen hungrig ins Bett oder haben gar keins. Wir haben immer so viel Mitleid – dabei wird hier scheinbar die Armutsgrenze an einem gewissen Lebensstandart gemessen. Lade doch mal einen Obdachlosen zu dir ein, oder jemand aus einem sozialschwachen Land, oder jemand, der aus einem Gebiet kommt, wo seit Jahren heftiger Krieg tobt – und sage diesem, dass du arm bist. Viele von uns würden sich dann ganz bestimmt schämen, so etwas von sich zu behaupten!

    Bei diesem Gesetz für die Israeliten geht es um wirkliche Armut – nicht darum, dem Bruder zu helfen, einen höheren Lebensstandart zu halten.

    Sicherlich gibt es auch in unserem Land echte Armut. Leider wird gerade diesen Menschen oftmals nicht geholfen, weil wir zu wenig Verständnis für so eine Situation haben oder wir uns überfordert fühlen. Da geben wir die überzähligen Sachen lieber jemand, der zwar selbst genug zum Leben hat, den wir aber kennen oder stecken der Schwester einen größeren Geldschein zu, damit sie sich ihr zigstes Kleid kaufen kann und nach der aktuellen Mode gekleidet ist.

    Nun stellen wir uns vor, wir würden Jehova und Jesus sehen, wie sie sich aus dem Himmel herab beugen und diesem Tun zusehen: an dem wirklich Amen gehen wir mit gerümpfter Nase vorbei, denn „er riecht und sieht richtig zerlumpt und dreckig aus. Ne, dem geben wir nix, der ist ja ekelig“. Aber der Schwester, die eigentlich alles hat, stecken wir immer wieder einen Geldschein zu. Wie mögen Jehova und Jesus wohl darüber denken?

    Vers 9-11

    Seid nicht geizig! Verweigert den Armen aus eurem Volk nicht die nötige Hilfe! Sonst werden sie zum Herrn um Hilfe rufen, und ihr macht euch schuldig. 10 Gebt ihnen gern, was sie brauchen, ohne jeden Widerwillen. Dafür wird euch der Herr, euer Gott, bei all eurer Arbeit segnen und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. 11 Es wird immer Arme in eurem Land geben. Deshalb befehle ich euch: Helft den Menschen großzügig, die in Armut und Not geraten sind!

    Kommentar — 5. März 2012 @ 20:24

  9. Jule

    5. Mose 13 – 16

    5. Mose 13 – warum so ein hartes Vorgehen?

    1 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen! 2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, 3 und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, und er spricht [nun]: »Lasst uns anderen Göttern nachfolgen – die du nicht gekannt hast -, und lasst uns ihnen dienen!«, 4 so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen; denn der Herr , euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den Herrn , euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt . 5 Dem Herrn , eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen. 6 Ein solcher Prophet aber oder ein solcher Träumer soll getötet werden, weil er Abfall gelehrt hat von dem Herrn , eurem Gott, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat und dich aus dem Haus der Knechtschaft erlöst hat; er hat dich abbringen wollen von dem Weg, auf dem zu gehen der Herr , dein Gott, dir geboten hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten !

    7 Wenn dich dein Bruder , der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, 8 von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 9 so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen, 10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. 11 Man soll ihn zu Tode steinigen ; denn er hat versucht, dich abzubringen von dem Herrn , deinem Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft. 12 Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit niemand mehr solch eine böse Tat in deiner Mitte tut!

    13 Wenn du von einer deiner Städte, die der Herr , dein Gott, dir geben will, um darin zu wohnen, sagen hörst: 14 Es sind etliche Männer, Söhne Belials , aus deiner Mitte hervorgegangen und haben die Bürger ihrer Stadt verführt und gesagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die ihr nicht gekannt habt -, 15 so sollst du es untersuchen und nachforschen und dich genauestens erkundigen. Und siehe, wenn es die Wahrheit ist und die Sache feststeht, dass ein solcher Gräuel in deiner Mitte begangen wurde, 16 so sollst du die Bewohner jener Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes schlagen; an der Stadt samt allem, was darin ist, sollst du den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes; 17 und alle Beute, die darin gemacht wird, sollst du mitten auf ihrem Marktplatz sammeln und die Stadt samt aller Beute dem Herrn , deinem Gott, gänzlich mit Feuer verbrennen; und sie soll ewiglich ein Schutthaufen bleiben; sie soll niemals wieder gebaut werden!

    18 Und es soll nicht irgendetwas von dem, was unter dem Bann ist, an deiner Hand haften, damit der Herr von der Glut seines Zornes ablässt und dir Barmherzigkeit erweist und sich über dich erbarmt und dich mehrt , wie er es deinen Vätern geschworen hat 19 – wenn du der Stimme des Herrn , deines Gottes, gehorchst und alle seine Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, sodass du tust, was recht ist in den Augen des Herrn , deines Gottes.

    Warum so ein hartes Vorgehen? Ist es nicht die Sache eines jeden selbst, welchen Göttern er nachfolgt oder wie er Jehova anbetet?

    Hier geht es darum, was in ihrer Mitte passiert. Jehova hatte sie aus allen anderen Völkern ausgesondert, damit sie und die wahre Anbetung rein bleiben. Denn aus ihnen sollte der Messias hervorgehen. Wer diese Maßstäbe nicht anwenden wollte, dem stand es ja frei, aus der Mitte des Volkes hinauszugehen und sich einen Platz unter den Nationen zu suchen. Dort konnte er ungestört so leben, wie es ihm passt. Aber das Volk sollte rein bleiben.

    Aber warum dann die harte Todesstrafe? Reichte es nicht, wenn sie diese Menschen aus ihrer Mitte hinauswarfen, so wie man heute reuelose Übeltäter aus der Christenversammlung ausschließt?

    Wir dürfen nicht vergessen, worum es ging: es ging um das Verhältnis jedes Einzelnen zu Jehova Gott. Wer andere von Jehova abwendig machte, lud dabei auch Blutschuld auf sich. Es ist die eine Sache, für sich selbst zu entscheiden, anderen Göttern nachzulaufen, weil einem Jehova und dessen Wohlgefallen egal ist. Wer sich außerhalb des Verheißenen Landes begab, blieb ja erst mal unbehelligt. Aber wenn solche Götzendiener innerhalb des Volkes blieben, dann würden sie andere beeinflussen, sich ebenfalls von Gott abzuwenden. Hier geht es in erster Linie um die geistig Schwachen, die noch kein echtes enges Verhältnis zu Jehova hatten und IHN noch nicht so gut kannten und denen daher das nötige Unterscheidungsvermögen fehlte. So jemand könnte dadurch ungewollt und unbewußt dazu verführt werden, sich von Jehova abzuwenden.

    Dadurch machen sich solche Personen, die anderen Göttern nachfolgen, schuldig, einen Schwächeren seiner Hoffnung auf ewiges Leben beraubt zu haben. Sie laden Blutschuld auf sich und sind daher Mördern gleichzusetzen. Niemand würde es grausam finden, wenn ein Massenmörder zum Tod verurteilt wird.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 12. März 2013 @ 20:46

  10. Jule

    5. Mose 13:7-10

    7 Wenn dich dein Bruder , der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« – die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter, 8 von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 9 so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen, 10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes.

    Natürlich ist es schlimm, wenn wir selbst den ersten Stein werfen müßten, wenn unser eigenes Kind wegen Götzendienst zu Tode gesteinigt wird. Yve hatte sich ja bereits im geschlossenen Blog dazu geäussert. Aber es macht uns auch unsere Verantwortung als Eltern klar.

    Die Eltern sind für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Wir hatten uns ja bereits in Kapitel 6 damit beschäftigt.

    Wir sollen unseren Kindern helfen, Jehova Gott gut kennenzulernen, ein eigenes inniges Verhältnis zu IHM aufzubauen und seine Gebote zu halten. Heute wird dieser Aspekt oftmals vernachlässigt. Wir „haben begriffen“, dass unser Kind ein Individuum ist, das es man zu nichts zwingen darf, das seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse ausleben darf und selbst im neuen revidierten Junge-Leute-Buch werden wir Eltern darauf hingewiesen, dass es „völlig normal ist, dass die Jugendlichen alles ausdiskutieren wollen“. Vielleicht hatten wir selbst strenge Eltern und lassen daher die Zügel sehr locker. Immerhin soll unser Kind selbst entscheiden!

    Wenn ich mir vorstelle, dass ich so bei der Erziehung meiner Kinder vorgegangen wäre und nun würde sie sich der Vergehen aus Kapitel 13 schuldig machen und sollten zu Tode gesteinigt werden – das allein ist schon schlimm genug. Aber ich müßte nicht nur mitmachen, sondern sogar den ersten Stein werfen. Dabei steht das geliebte Kind noch aufrecht und ist bei vollem Bewußtsein. Es sieht mir in die Augen und ich sehe in seine. Wie schrecklich. Da hat Yve völlig Recht.

    Sicherlich würde mir dieser Aspekt immer wieder meine Verantwortung als Eltern – oder auch als alleinerziehende Mutter, wie es heute viele sind – immer wieder stark bewußt machen. Sicherlich würde ich die Zügel nicht derart schleifen lassen – denn wer will das schon: selbst den ersten Stein auf sein Kind zu werfen?

    Auf der anderen Seite mußte sich der Hohepriester Eli später von Jehova dafür rügen lassen, dass er nicht härter bei seinen Söhnen durchgegriffen hatte.

    Möge es uns nicht eines Tages ebenso ergehen!

    Kommentar — 12. März 2013 @ 21:01

  11. Jule

    5. Mose 14 – wieso durften sie nicht ausgeblutete Tiere an Nicht-Israeliten verkaufen?

    1 Ihr seid Kinder des Herrn , eures Gottes. Darum sollt ihr euch keine Einschnitte machen, noch euch über euren Augen kahlscheren wegen eines Toten; 2 denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott, und dich hat der Herr erwählt, dass du ihm ein Volk des Eigentums seist unter allen Völkern, die auf Erden sind.

    3 Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist. 4 Das aber sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege, 5 Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf; 6 und jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und auch Wiederkäuer unter den Tieren, das dürft ihr essen. 7 Doch diese sollt ihr nicht essen von den Wiederkäuern und von denen, die vollständig gespaltene Klauen haben: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn obwohl sie wiederkäuen, haben sie doch nicht vollständig gespaltene Klauen; sie sollen euch unrein sein. 8 Das Schwein hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; es soll euch unrein sein. Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren .

    9 Das ist es aber, was ihr essen dürft von allem, was in den Wassern ist: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen. 10 Was aber keine Flossen und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; es soll euch unrein sein. 11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 12 Diese aber sollt ihr nicht essen: den Adler, den Lämmergeier und den Seeadler, 13 die Weihe, den Habicht und die Geierarten , 14 alle Rabenarten , 15 den Strauß, die Eule, die Möwe und die Falkenarten, 16 das Käuzchen, den Ibis, die Schleiereule, 17 den Pelikan, den Aasgeier und den Kormoran, 18 den Storch, die Reiherarten, den Wiedehopf und die Fledermaus. 19 Auch alles geflügelte Kleingetier soll euch als unrein gelten, sie dürfen nicht gegessen werden. 20 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 21 Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in deinen Toren kannst du es geben, dass er es isst, oder einem Ausländer kannst du es verkaufen; denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn , deinen Gott. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen .

    22 Du sollst allen Ertrag deiner Saat getreu verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr. 23 Und du sollst essen vor dem Herrn , deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Korns, deines Mosts, deines Öls und die Erstgeborenen von deinen Rindern und Schafen, damit du lernst, den Herrn , deinen Gott, allezeit zu fürchten.

    24 Wenn dir aber der Weg zu weit ist und du es nicht hintragen kannst, weil der Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, dir zu fern ist; wenn [nun] der Herr , dein Gott, dich segnet, 25 so verkaufe es und binde das Geld in deiner Hand zusammen und geh an den Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird. 26 Und gib das Geld für das aus, was irgend dein Herz begehrt, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk oder was sonst deine Seele wünscht, und iss dort vor dem Herrn , deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus.

    27 Den Leviten aber, der in deinen Toren ist, sollst du nicht im Stich lassen; denn er hat weder Teil noch Erbe mit dir. 28 Nach Verlauf von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und es in deinen Toren lassen. 29 Da soll dann der Levit kommen, weil er weder Teil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, und sie sollen essen und sich sättigen, damit dich der Herr , dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände, die du tust.

    Wir hatten vor einigen Jahren eine Antwort auf die Frage gefunden, warum wir Tiere, die nicht ausgeblutet sind, an Nichtisraeliten verkaufen dürfen. Aber widerspricht die Argumentation nicht dem, was wir zur Vernichtung des Banngutes gesagt hatten?

    Ist das aus dem Grund etwas anderes, weil auf den Verzehr von nicht ausgebluteten Tieren nicht die Todesstrafe stand? Mackintosh sagt dazu Folgendes:

    Im 21. Vers unseres Kapitels wird uns der Unterschied zwischen dem Israel Gottes und dem Fremdling gezeigt: „Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremden, der in deinen Toren ist, darfst du es geben, dass er es esse, oder verkaufe es einem Ausländer; denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott“. Seine Verbindung mit dem HERRN unterschied Israel von allen Völkern der Erde. Nicht dass sie an sich besser oder heiliger gewesen wären als andere, aber der HERR war heilig, und sie waren sein Volk: „Seid heilig, denn ich bin heilig“

    Und im Einsichtenbuch heißt es dazu:

    Gemäß 5. Mose 14:21 war es erlaubt, einem ansässigen Fremdling oder einem Ausländer ein Tier zu verkaufen, das von selbst gestorben oder von einem wilden Tier gerissen worden war. Es wurde also zwischen dem Blut solcher Tiere und dem Blut von Tieren, die zu Nahrungszwecken geschlachtet wurden, unterschieden. (Vgl. 3Mo 17:14-16.) Die Israeliten sowie ansässige Fremdlinge, die die wahre Anbetung aufnahmen und unter den Gesetzesbund kamen, waren verpflichtet, sich nach den erhabenen Erfordernissen jenes Gesetzes auszurichten. Menschen aller Nationen waren an das Erfordernis aus 1. Mose 9:3, 4 gebunden, doch Gott auferlegte denjenigen, die unter dem mosaischen Gesetz standen, einen höheren Maßstab bei der Einhaltung dieses Erfordernisses als Ausländern oder ansässigen Fremdlingen, die keine Anbeter Jehovas geworden waren

    Das mag ja alles sein, aber wo ist nun der Unterschied zu Götzendienst und Spiritismus?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 12. März 2013 @ 21:14

  12. Jule

    5. Mose 15 – fehlerhafte Tiere

    1 Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schuldenerlass anordnen. 2 Dies ist aber die Ordnung des Erlasses: Jeder Schuldherr soll das Darlehen seiner Hand erlassen, das er seinem Nächsten geliehen hat; er soll seinen Nächsten oder seinen Bruder nicht bedrängen; denn man hat einen Schuldenerlass des Herrn ausgerufen. 3 Einen Fremden kannst du bedrängen; aber was du bei deinem Bruder [ausstehen] hast, das soll deine Hand erlassen. 4 Es sollte zwar unter euch gar kein Armer sein; denn der Herr wird dich reichlich segnen in dem Land, das der Herr , dein Gott, dir zum Erbe gibt, damit du es in Besitz nimmst; 5 vorausgesetzt, dass du der Stimme des Herrn , deines Gottes, eifrig gehorchst und alle diese Gebote bewahrst und tust, die ich dir heute gebiete. 6 Denn der Herr , dein Gott, wird dich segnen , wie er es dir verheißen hat. So wirst du vielen Völkern leihen , du aber wirst dir nichts leihen müssen; du wirst über viele Völker herrschen, sie aber werden nicht über dich herrschen.

    7 Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendeiner deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der Herr , dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten, noch deine Hand vor deinem armen Bruder verschließen; 8 sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm reichlich leihen, so viel er nötig hat. 9 Hüte dich, dass kein Belialsrat in deinem Herzen ist und du nicht denkst: »Das siebte Jahr, das Erlassjahr, naht!«, und du deinen armen Bruder missgünstig ansiehst und ihm nichts gibst; sonst würde er deinetwegen zum Herrn schreien, und es wäre eine Sünde für dich; 10 sondern du sollst ihm willig geben, und dein Herz soll nicht verdrießlich sein, wenn du ihm gibst; denn dafür wird der Herr , dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem, was du unternimmst.

    11 Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden; darum gebiete ich dir: Tue deine Hand weit auf für deinen Bruder, für den Elenden und den Armen bei dir in deinem Land!

    12 Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich dir verkauft hat, so soll er dir sechs Jahre lang dienen, und im siebten Jahr sollst du ihn als Freien entlassen. 13 Und wenn du ihn als Freien entlässt, so sollst du ihn nicht mit leeren Händen ziehen lassen; 14 sondern du sollst ihn reichlich von deiner Herde und von deiner Tenne und von deiner Kelter ausstatten und ihm geben von dem, womit der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat. 15 Und denke daran, dass du ein Knecht warst im Land Ägypten und dass der Herr , dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir heute diese Dinge.

    16 Wenn er aber zu dir sagt: »Ich will nicht von dir wegziehen!«, weil er dich und dein Haus lieb hat und es ihm gut geht bei dir, 17 so nimm einen Pfriem und durchbohre ihm sein Ohr an der Tür, und er sei auf ewig dein Knecht; und mit deiner Magd sollst du ebenso verfahren. 18 Es soll dir nicht schwer fallen, ihn als Freien zu entlassen; denn das Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir sechs Jahre lang erarbeitet; so wird der Herr , dein Gott, dich segnen in allem, was du tust.

    19 Alle männliche Erstgeburt, die unter deinen Rindern und deinen Schafen geboren wird, sollst du dem Herrn , deinem Gott, heiligen. Du sollst das Erstgeborene deines Rindes nicht zur Arbeit gebrauchen und das Erstgeborene deiner Schafe nicht scheren; 20 du sollst sie vor dem Herrn , deinem Gott, essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an dem Ort, den der Herr erwählen wird. 21 Wenn das Tier aber einen Fehler hat, wenn es hinkt oder blind ist oder sonst einen schlimmen Fehler hat, so sollst du es dem Herrn , deinem Gott, nicht opfern; 22 sondern du sollst es innerhalb deiner Tore essen – der Reine genauso wie der Unreine -, wie die Gazelle und den Hirsch. 23 Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser.

    Hier bei Vers 21 und 22 sind wir wieder bei einem Gedanken, der uns bereits vor einigen Wochen beschäftigt hat. Es kam ja die Frage auf, warum sie ein Tier mit ungleichen Gliedmaßen als Freiwillige Opfer darbringen durften, wenn es doch nicht makellos war.

    Ich habe von den Betreibern von Bibelkommentare.de dazu eine sehr interessante Erklärung erhalten, die darauf eingeht, dass dies mit unserer Sichtweise der verschiedenen Aspekte des Christentums zu tun hat. Leider habe ich noch nicht die Bestätigung erhalten, dies öffentlich zu posten. Falls diese noch kommt, reiche ich sie nach.

    Aber Thom hatte dazu auch einen interessanten Gedanken: er sagt, dass es den Israeliten ja verboten war, irgendwo zu Schlachten. Sie mußten dazu zur Stiftshütte kommen. Vielleicht war dieses nicht makellose Tier, das sie da als freiwillige Gabe darbringen, ein Tier, das sie selbst essen wollten. Da es aber ivom Priester geschlachtet wurde, wurde es als Gabe oder Opfer eingestuft.

    In diesen beiden Versen 21 und 22 geht er nun darauf ein, dass es im Verheißenen Land eine andere Regelung zur Schlachtung von Tieren geben würde. Thom hatte ja bereits ganz zu Anfang dazu seine Gedanken mit uns geteilt. Da man nun im Verheissenen Land dort schlachten darf, wo man gerade ist, brauchten sie diese Tiere nicht mehr als eine Art Gabe bringen, sondern konnten sie einfach zu Hause essen. So ein Tier würde aber nicht dazu geeignet sein, es vor Jehova in der Stiftshütte zu essen.

    Wie gesagt: der Gedanke von Bibelkommentare.de war auch sehr interessant, weil hier ein Bogen zu uns heute, zu unserem Leben als Christ, geschlagen wird. Auch sind viele Dinge, die wir in den hebräischen Schriften lesen, prophetisch und weisen auf Jesus und unser Leben als Christ hin, manche Dinge machen für das Leben als Isaraeit in der vorchistlichen Zeit nicht wirklich Sinn. Da mussten sie halt einfach gehorsam sein, ohne den Sinn zu verstehen.

    Vielleicht treffen ja auch beide Argumente zu: das mit dem „es durfte ja nur in der Stiftshütte geschlachtet werden“ und dass es darum geht, in welchem Verhältnis wir die verschiedenen Aspekte unseres Wandels als Christ sehen.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

    Kommentar — 12. März 2013 @ 21:57

  13. Jule

    5. Mose 16 – das Passah und wir heute

    1 Halte den Monat Abib, und feiere dem Herrn , deinem Gott, das Passah; denn im Monat Abib hat dich der Herr , dein Gott, bei Nacht aus Ägypten herausgeführt. 2 Und du sollst dem Herrn , deinem Gott, als Passah Schafe und Rinder opfern an dem Ort , den der Herr erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 3 Du darfst nichts Gesäuertes dazu essen. Du sollst sieben Tage lang ungesäuertes Brot des Elends dazu essen, denn du bist in eiliger Flucht aus dem Land Ägypten gezogen; darum sollst du dein Leben lang an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten gedenken ! 4 Und es soll sieben Tage lang kein Sauerteig gesehen werden in deinem ganzen Gebiet; und von dem Fleisch , das am Abend des ersten Tages geschlachtet worden ist, soll nichts über Nacht bis zum Morgen übrig bleiben. 5 Du darfst das Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die der Herr , dein Gott, dir gibt; 6 sondern an dem Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dort sollst du das Passah schlachten, am Abend, wenn die Sonne untergeht, zu eben der Zeit, als du aus Ägypten zogst. 7 Und du sollst es braten und an dem Ort essen, den der Herr , dein Gott, erwählen wird; und du sollst am Morgen umkehren und wieder zu deinem Zelt gehen. 8 Sechs Tage lang sollst du Ungesäuertes essen; und am siebten Tag ist eine Festversammlung für den Herrn , deinen Gott; da sollst du kein Werk tun.

    9 Sieben Wochen sollst du dir abzählen; wenn man anfängt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. 10 Dann sollst du dem Herrn , deinem Gott, das Fest der Wochen halten und ein freiwilliges Opfer von deiner Hand geben, je nachdem der Herr , dein Gott, dich gesegnet hat. 11 Und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn , deinem Gott, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Ort, den der Herr , dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen.

    12 Und bedenke, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist; und du sollst diese Satzungen bewahren und tun! 13 Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage lang halten, wenn du [den Ertrag] deiner Tenne und deiner Kelter eingesammelt hast. 14 Und du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind. 15 Sieben Tage lang sollst du dem Herrn , deinem Gott, das Fest feiern an dem Ort, den der Herr erwählen wird; denn der Herr , dein Gott, wird dich segnen im ganzen Ertrag [deiner Ernte] und in jedem Werk deiner Hände; darum sollst du von Herzen fröhlich sein.

    16 Dreimal im Jahr soll alles männliche Volk bei dir vor dem Herrn , deinem Gott, erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Aber niemand soll mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen, 17 sondern jeder mit dem, was er geben kann, je nach dem Segen, den der Herr , dein Gott, dir gegeben hat.

    18 Du sollst dir Richter und Vorsteher einsetzen in den Toren aller deiner Städte, die der Herr , dein Gott, dir gibt in allen deinen Stämmen, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. 19 Du sollst das Recht nicht beugen. Du sollst auch die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen, denn das Bestechungsgeschenk verblendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten. 20 Der Gerechtigkeit, ja der Gerechtigkeit jage nach, damit du lebst und das Land besitzen wirst, das der Herr , dein Gott, dir geben will. 21 Du sollst dir kein Aschera-Standbild von irgendwelchem Holz aufstellen neben dem Altar des Herrn , deines Gottes, den du dir machen wirst, 22 und du sollst dir auch keine Gedenksäule aufrichten, die der Herr , dein Gott, hasst.

    Sie sollten einmal im Jahr das Passah feiern, um sich daran zu erinnern, dass und wie Jehova sie aus Ägypten, aus der Knechtschaft befreit haben. In diesem Monat ist es wieder soweit: laut jüdischem Kalender ist das Passahfest vom 25.03. bis 02.04.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass das Datum nicht genau mit unserem übereinstimmt: wir feiern das Passah am 26. März nach Sonnenuntergang, was bei uns der 14. Nisan ist – laut jüdischem Kalender ist dies aber bereits der 15. Nisan. Wie kann dies sein?

    Thom sagt, dass die Juden das anders berechnen als wir. Wir würden uns nach dem Mond richten. Hm…

    Weiteres zum Gedächtnismahl finden wir hier:

    Kommentar — 12. März 2013 @ 22:10

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment