4. Mose 21 – 24

Kapitel 21

21 Nun bekam der Kanaaniter, der König von Arad, der im Negeb wohnte, zu hören, daß Israel auf dem Weg von Atharim gekommen war, und er begann mit Israel zu kämpfen und einige von ihnen als Gefangene wegzuführen. 2 Demzufolge legte Israel Jehova ein Gelübde ab und sprach: „Wenn du dieses Volk ganz gewiß in meine Hand geben wirst, so werde ich bestimmt ihre Städte der Vernichtung weihen.“ 3 Da hörte Jehova auf die Stimme Israels und übergab die Kanaaniter; und sie weihten sie und ihre Städte der Vernichtung. Deshalb gaben sie dem Ort den Namen Horma.

4 Während sie vom Berg Hor aus auf dem Weg des Roten Meeres weiterzogen, um das Land Edom zu umgehen, begann die Seele des Volkes wegen des Weges zu ermüden. 5 Und das Volk redete fortwährend gegen Gott und Moses: „Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgebracht, damit wir in der Wildnis sterben? Denn kein Brot und kein Wasser ist da, und das verächtliche Brot widert unsere Seele allmählich an.“ 6 Da sandte Jehova giftige Schlangen unter das Volk, und sie bissen das Volk ständig, so daß viele Leute von Israel starben.

7 Schließlich kam das Volk zu Moses und sagte: „Wir haben gesündigt, denn wir haben gegen Jehova und gegen dich geredet. Lege bei Jehova Fürsprache ein, daß er die Schlangen von uns entfernt.“ Und Moses ging daran, zugunsten des Volkes Fürsprache einzulegen. 8 Dann sprach Jehova zu Moses: „Mache dir eine feurige Schlange, und setze sie auf eine Signalstange. Und es soll geschehen, wenn irgendeiner gebissen worden ist, daß er sie dann anschauen muß, und so soll er am Leben bleiben.“ 9 Moses machte sogleich eine Schlange aus Kupfer und setzte sie auf die Signalstange; und es geschah, wenn eine Schlange einen Mann gebissen hatte und er auf die Kupferschlange schaute, daß er dann am Leben blieb.

10 Danach zogen die Söhne Israels weg und lagerten in Oboth. 11 Dann zogen sie von Oboth weg und lagerten in Ije-Abarim, in der Wildnis, das ist gegen die Vorderseite von Moab, gegen Sonnenaufgang. 12 Von dort zogen sie weg und schlugen das Lager beim Wildbachtal Sered auf. 13 Von dort zogen sie weg und gingen daran, in der Gegend des Arnon zu lagern, der in der Wildnis ist, die sich von der Grenze der Amoriter her erstreckt; denn der Arnon ist die Grenze von Moab, zwischen Moab und den Amoritern. 14 Darum wird in dem Buch der Kriege Jehovas gesagt:
„Waheb in Supha und die Wildbachtäler des Arnon 15 und die Mündung der Wildbachtäler, die sich nach dem Sitz von Ar geneigt und sich an die Grenze von Moab gelehnt hat.“

16 Danach von dort weiter nach Beer. Das ist der Brunnen, von dem Jehova zu Moses sagte: „Sammle das Volk, und ich will ihnen Wasser geben.“

17 Damals sang Israel dann dieses Lied:
„Quill empor, o Brunnen! [Im Wechselgesang] antwortet ihm!

18 Ein Brunnen, Fürsten gruben ihn. Die Edlen des Volkes hoben ihn aus
Mit einem Befehlshaberstab, mit ihren eigenen Stäben.“
Dann weiter von der Wildnis nach Mattana. 19 Und von Mattana weiter nach Nahaliël, und von Nahaliël weiter nach Bamoth. 20 Und von Bamoth weiter zu dem Tal, das im Bereich des Feldes von Moab liegt, beim Gipfel des Pisga, und er überragt die Fläche von Jeschimon.

21 Israel sandte nun Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, und ließ sagen: 22 „Laß mich durch dein Land ziehen. Wir werden nicht in ein Feld oder einen Weingarten abbiegen. Aus keinem Brunnen werden wir Wasser trinken. Auf der Königsstraße werden wir marschieren, bis wir dein Gebiet durchzogen haben.“ 23 Und Sihon gestattete Israel nicht, durch sein Gebiet zu ziehen, sondern Sihon sammelte all sein Volk und zog aus, um Israel in der Wildnis zu treffen, und kam nach Jahaz und begann mit Israel zu kämpfen. 24 Darauf schlug Israel ihn mit der Schärfe des Schwertes und nahm Besitz von seinem Land vom Arnon bis zum Jabbok, in der Nähe der Söhne Ammons; denn Jaser ist die Grenze der Söhne Ammons.

25 So nahm Israel alle diese Städte ein, und Israel begann in allen Städten der Amoriter, in Heschbon und allen seinen abhängigen Ortschaften, zu wohnen. 26 Denn Heschbon war die Stadt Sihons. Er war der König der Amoriter; und er war es, der früher mit dem König von Moab kämpfte und dann sein ganzes Land bis zum Arnon hin aus seiner Hand nahm. 27 Deshalb pflegten die Erzähler von Spottversen zu sagen:
„Kommt nach Heschbon!
Möge die Stadt Sihons gebaut werden und sich als fest gegründet erweisen.

28 Denn ein Feuer ist von Heschbon ausgegangen, eine Flamme aus der Stadt Sihons.
Es hat Ar-Moab verzehrt, die Eigentümer der Höhen des Arnon.

29 Wehe dir, Moab! Du wirst bestimmt zugrunde gehen, o Volk des Kamos!
Er wird seine Söhne gewiß als Flüchtlinge hingeben und seine Töchter in die Gefangenschaft des Amoriterkönigs Sihon [führen].

30 So laßt uns auf sie schießen.
Heschbon wird bestimmt zugrunde gehen bis nach Dibon
Und die Frauen bis nach Nophach, die Männer bis nach Medeba.“

31 Und Israel begann im Land der Amoriter zu wohnen. 32 Dann sandte Moses einige hin, um Jaser auszukundschaften. Da nahmen sie dessen abhängige Ortschaften ein und enteigneten die Amoriter, die dort waren. 33 Danach wandten sie sich und zogen auf dem Weg nach Baschan hinauf. Daraufhin rückte Og, der König von Baschan, aus, er und sein ganzes Volk, ihnen entgegen, zur Schlacht von Edreï. 34 Jehova sprach nun zu Moses: „Fürchte dich nicht vor ihm, denn ich werde ihn und sein ganzes Volk und sein Land bestimmt in deine Hand geben; und du sollst mit ihm so tun, wie du mit Sihon, dem König der Amoriter, der in Heschbon wohnte, getan hast.“ 35 Da gingen sie daran, ihn und seine Söhne und sein ganzes Volk zu schlagen, bis ihm kein Überlebender übrigblieb; und sie nahmen dann von seinem Land Besitz.

Kapitel 22

22 Dann zogen die Söhne Israels weg und lagerten in den Wüstenebenen Moabs jenseits des Jordan von Jericho. 2 Und Balak, der Sohn Zippors, bekam alles zu sehen, was Israel den Amoritern angetan hatte. 3 Und Moab geriet in Schrecken vor dem Volk, weil ihrer viele waren; und Moab begann vor den Söhnen Israels Grauen zu empfinden. 4 Und Moab sprach dann zu den älteren Männern von Midian: „Jetzt wird diese Versammlung alles rings um uns her auflecken wie ein Stier, der das Grüne des Feldes aufleckt.“

Und Balak, der Sohn Zippors, war zu jener besonderen Zeit König von Moab. 5 Er sandte nun Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Pethor, das am STROM des Landes der Söhne seines Volkes liegt, um ihn zu rufen, und ließ sagen: „Siehe! Ein Volk ist aus Ägypten gekommen. Siehe! So weit man sehen kann, haben sie die Erde bedeckt, und sie wohnen direkt vor mir. 6 Und nun komm doch bitte; verfluche mir dieses Volk, denn sie sind mächtiger als ich. Vielleicht vermag ich sie zu schlagen, und ich kann sie aus dem Land vertreiben; denn ich weiß wohl, daß der, den du segnest, ein Gesegneter ist und der, dem du fluchst, verflucht ist.“

7 Darauf zogen die älteren Männer von Moab und die älteren Männer von Midian mit dem Wahrsagerlohn in ihrer Hand hin und gingen zu Bileam und redeten Balaks Worte zu ihm. 8 Da sprach er zu ihnen: „Verbringt die Nacht heute hier, und ich werde euch gewiß Bescheid geben, so wie Jehova zu mir redet.“ Somit blieben die Fürsten von Moab bei Bileam.

9 Dann kam Gott zu Bileam und sagte: „Wer sind diese Männer bei dir?“ 10 Da sprach Bileam zu dem [wahren] Gott: „Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat zu mir gesandt und ließ sagen: 11 ‚Siehe! Das Volk, das aus Ägypten kommt, und es bedeckt die Erde, so weit das Auge reicht. Komm nun her, verwünsche sie mir! Vielleicht kann ich gegen sie kämpfen, und ich werde sie bestimmt vertreiben.‘ “ 12 Gott aber sprach zu Bileam: „Du sollst nicht mit ihnen gehen. Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.“

13 Danach stand Bileam am Morgen auf und sagte zu den Fürsten Balaks: „Geht in euer Land, denn Jehova hat sich geweigert, mich mit euch gehen zu lassen.“ 14 Da standen die Fürsten Moabs auf und kamen zu Balak und sprachen: „Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.“

15 Aber Balak sandte noch andere Fürsten in größerer Zahl und geehrtere als die vorherigen. 16 Sie ihrerseits kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: „Dies ist, was Balak, der Sohn Zippors, gesagt hat: ‚Laß dich bitte nicht davon abhalten, zu mir zu kommen. 17 Denn ich werde dich ganz bestimmt hoch ehren, und alles, was du mir sagst, werde ich tun. So komm doch bitte! Verwünsche mir dieses Volk.‘ “ 18 Bileam aber antwortete und sagte zu den Dienern Balaks: „Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich nicht den Befehl Jehovas, meines Gottes, übertreten, um etwas Kleines oder Großes zu tun. 19 Und nun haltet bitte auch ihr euch diese Nacht hier auf, damit ich erfahre, was Jehova ferner mit mir reden wird.“

20 Dann kam Gott bei Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: „Wenn die Männer gekommen sind, dich zu rufen, steh auf, geh mit ihnen. Aber nur das Wort, das ich zu dir reden werde, darfst du reden.“ 21 Danach stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Fürsten Moabs.

22 Und der Zorn Gottes begann zu entbrennen, weil er ging; und Jehovas Engel stellte sich dann in den Weg, um ihm zu widerstehen. Und er ritt auf seiner Eselin, und zwei seiner Bediensteten waren bei ihm. 23 Und die Eselin bekam Jehovas Engel zu sehen, der mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand im Weg stand; und die Eselin versuchte vom Weg abzubiegen, um ins Feld zu gehen, aber Bileam begann die Eselin zu schlagen, um sie auf den Weg zu lenken. 24 Und Jehovas Engel blieb auf dem engen Pfad zwischen den Weingärten stehen: eine Steinmauer auf dieser Seite und eine Steinmauer auf jener Seite. 25 Und die Eselin sah Jehovas Engel ständig und begann sich an die Wand zu drücken und drückte so Bileams Fuß an die Wand; und dann schlug er sie noch mehr.

26 Jehovas Engel ging nun wieder vorüber und stellte sich an einen engen Ort, wo kein Weg war, nach rechts oder links abzubiegen. 27 Als die Eselin Jehovas Engel zu sehen bekam, legte sie sich nun unter Bileam nieder, so daß Bileams Zorn entbrannte, und er schlug die Eselin wiederholt mit seinem Stab. 28 Schließlich öffnete Jehova den Mund der Eselin, und sie sprach zu Bileam: „Was habe ich dir getan, daß du mich diese drei Male geschlagen hast?“ 29 Daraufhin sagte Bileam zur Eselin: „Nun, weil du Mutwillen mit mir getrieben hast. Wäre nur ein Schwert in meiner Hand, so hätte ich dich jetzt getötet!“ 30 Da sprach die Eselin zu Bileam: „Bin ich nicht deine Eselin, auf der du dein ganzes Leben lang geritten bist bis auf diesen Tag? Pflegte ich dir je auf diese Weise zu tun?“ Hierauf sagte er: „Nein!“ 31 Und Jehova öffnete dann die Augen Bileams, so daß er Jehovas Engel sah, der mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stand. Sogleich beugte er sich nieder und warf sich auf sein Angesicht.

32 Dann sprach Jehovas Engel zu ihm: „Warum hast du deine Eselin diese drei Male geschlagen? Siehe! Ich – ich bin ausgezogen, um Widerstand zu leisten, weil dein Weg überstürzt gegen meinen Willen gewesen ist. 33 Und die Eselin sah mich schließlich und versuchte diese drei Male, vor mir abzubiegen. Angenommen, sie wäre nicht vor mir abgebogen! Denn dich hätte ich jetzt schon getötet, sie aber hätte ich am Leben erhalten.“ 34 Darauf sagte Bileam zu Jehovas Engel: „Ich habe gesündigt, denn ich wußte nicht, daß du es warst, der sich mir im Weg entgegenstellte. Und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, laß mich meinen Weg zurückgehen.“ 35 Jehovas Engel aber sprach zu Bileam: „Geh mit den Männern; und nichts als das Wort, das ich zu dir reden werde, darfst du reden.“ Und Bileam ging mit den Fürsten Balaks weiter.

36 Als Balak zu hören bekam, daß Bileam gekommen sei, zog er ihm sogleich zur Stadt Moabs entgegen, die am Ufer des Arnon liegt, der am äußersten Ende des Gebietes ist. 37 Dann sagte Balak zu Bileam: „Habe ich nicht ausdrücklich nach dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Bin ich denn wirklich und wahrhaftig nicht imstande, dich zu ehren?“ 38 Darauf sprach Bileam zu Balak: „Siehe, ich bin jetzt zu dir gekommen. Werde ich überhaupt etwas reden können? Das Wort, das Gott in meinen Mund legen wird, das werde ich reden.“

39 So ging Bileam mit Balak, und sie kamen nach Kirjath-Huzoth. 40 Und Balak ging daran, Rinder und Schafe zu opfern und davon an Bileam und die Fürsten, die bei ihm waren, zu senden. 41 Und es geschah am Morgen, daß Balak Bileam dann nahm und ihn nach Bamoth-Baal hinaufbrachte, damit er von dort aus das Volk als Ganzes sehen könnte.

Kapitel 23

23 Dann sagte Bileam zu Balak: „Baue mir an dieser Stelle sieben Altäre, und mache mir an dieser Stelle sieben Stiere und sieben Widder bereit.“ 2 Balak tat sogleich so, wie Bileam geredet hatte. Danach opferten Balak und Bileam auf jedem Altar einen Stier und einen Widder. 3 Und Bileam sprach weiter zu Balak: „Stell dich neben dein Brandopfer, und laß mich gehen. Vielleicht wird Jehova Fühlung mit mir nehmen und sich mit mir treffen. In diesem Fall werde ich dir gewiß mitteilen, was immer er mir zeigen wird.“ So begab er sich auf einen kahlen Hügel.

4 Als Gott mit Bileam Fühlung nahm, sagte dieser dann zu IHM: „Ich habe die sieben Altäre reihenweise aufgestellt, und ich bin darangegangen, auf jedem Altar einen Stier und einen Widder zu opfern.“ 5 Demzufolge legte Jehova ein Wort in den Mund Bileams und sprach: „Kehre zu Balak zurück, und das ist, was du reden wirst.“ 6 Da kehrte er zu ihm zurück, und siehe, er und alle Fürsten von Moab hatten sich neben sein Brandopfer gestellt. 7 Dann hob er seinen Spruch an und sagte:
„Von Aram her versuchte Balak, der König von Moab, mich zu geleiten,
Von den Bergen des Ostens her:
,Komm doch, verfluche mir doch Jakob.
Ja komm doch, kündige doch Israel Strafe an.‘

8 Wie könnte ich die verwünschen, die Gott nicht verwünscht hat?
Und wie könnte ich denen Strafe ankündigen, denen Jehova nicht Strafe angekündigt hat?

9 Denn vom Gipfel der Felsen sehe ich sie,
Und von den Hügeln her erblicke ich sie.
Als ein Volk für sich zelten sie dort ständig.
Und unter die Nationen rechnen sie sich nicht.

10 Wer hat die Staubkörnchen Jakobs berechnet,
Und wer hat den vierten Teil Israels gezählt?
Meine Seele möge den Tod der Rechtschaffenen sterben,
Und mein Ende möge später gleich dem ihrigen werden.“

11 Darauf sprach Balak zu Bileam: „Was hast du mir angetan? Um meine Feinde zu verwünschen, holte ich dich, und siehe, du hast sie bis zum äußersten gesegnet.“ 12 Er seinerseits antwortete und sagte: „Sollte ich nicht darauf achten, das zu reden, was immer Jehova in meinen Mund legen mag?“

13 Dann sprach Balak zu ihm: „Komm doch bitte mit mir an einen anderen Ort, von dem aus du sie sehen kannst. Nur das Äußerste von ihnen wirst du sehen, und du wirst nicht alle von ihnen sehen. Und von dort aus verwünsche sie mir.“ 14 Da nahm er ihn mit auf das Feld Zophim, zum Gipfel des Pisga, und dann baute er sieben Altäre und opferte auf jedem Altar einen Stier und einen Widder. 15 Danach sagte er zu Balak: „Stell dich hier neben dein Brandopfer, und was mich betrifft, laß mich dort Fühlung mit ihm nehmen.“ 16 Darauf nahm Jehova Fühlung mit Bileam und legte ein Wort in seinen Mund und sprach: „Kehre zu Balak zurück, und das ist, was du reden wirst.“ 17 So kam er zu ihm, und siehe, er stand neben seinem Brandopfer und die Fürsten Moabs mit ihm. Dann sprach Balak zu ihm: „Was hat Jehova geredet?“ 18 Darauf hob er seinen Spruch an und sagte:
„Steh auf, Balak, und höre!
Leih mir doch dein Ohr, o Sohn Zippors.

19 Gott ist nicht ein Mensch, daß er lügen würde,
Noch ein Menschensohn, daß er Bedauern empfände.
Hat er es selbst gesagt und wird es nicht tun,
Und hat er geredet und wird es nicht ausführen?

20 Siehe! Ich bin geholt worden, zu segnen,
Und ER hat gesegnet, und ich werde es nicht rückgängig machen.

21 Er hat keine unheimliche Macht gegen Jakob in Betracht gezogen,
Und kein Ungemach hat er gegen Israel gesehen.
Jehova, sein Gott, ist mit ihm.
Und die laute Begrüßung eines Königs ist in seiner Mitte.

22 Gott bringt sie aus Ägypten heraus.
Sein ist der schnelle Lauf gleich dem eines Wildstiers.

23 Denn es gibt keinen unglückkündenden Bannspruch gegen Jakob
Noch irgendeine Wahrsagerei gegen Israel.
Zu dieser Zeit kann von Jakob und Israel gesagt werden:
,Was hat Gott bewirkt!‘

24 Siehe, ein Volk wird aufstehen wie ein Löwe,
Und wie der Löwe wird es sich erheben.
Es wird sich nicht niederlegen, bis es Raub fressen kann,
Und das Blut Erschlagener wird es trinken.“

25 Darauf sprach Balak zu Bileam: „Wenn du es einerseits gar nicht verwünschen kannst, dann solltest du es andererseits auch bestimmt nicht segnen.“ 26 Bileam antwortete darauf und sagte zu Balak: „Redete ich nicht zu dir, indem [ich] sprach: ‚Alles, was Jehova reden wird, das werde ich tun.‘?“

27 Dann sagte Balak zu Bileam: „Komm doch bitte. Ich will dich noch an einen anderen Ort mitnehmen. Vielleicht wird es recht sein in den Augen des [wahren] Gottes, so daß du es mir bestimmt von dort aus verwünschen wirst.“ 28 Darauf nahm Balak Bileam mit auf den Gipfel des Peor, der gegen Jeschimon schaut. 29 Dann sprach Bileam zu Balak: „Bau mir an dieser Stelle sieben Altäre, und mache mir an dieser Stelle sieben Stiere und sieben Widder bereit.“ 30 Da tat Balak so, wie es Bileam gesagt hatte, und er opferte dann auf jedem Altar einen Stier und einen Widder.

Kapitel 24

24 Als Bileam schließlich sah, daß es in den Augen Jehovas gut war, Israel zu segnen, ging er nicht wie die anderen Male auf irgendwelche unglückkündenden Omen aus, sondern richtete sein Angesicht zur Wildnis hin. 2 Als Bileam seine Augen erhob und Israel nach seinen Stämmen in Zelten gelagert sah, da kam der Geist Gottes über ihn. 3 Somit hob er seinen Spruch an und sagte:
„Ausspruch Bileams, des Sohnes Beors,
Und Ausspruch des kräftigen Mannes mit dem unverschlossenen Auge,
4 Ausspruch dessen, der die Reden Gottes hört,
Der eine Vision des Allmächtigen zu sehen bekam,
Während er mit enthüllten Augen niederfiel:

5 Wie gut sehen deine Zelte aus, o Jakob, deine Wohnstätten, o Israel!

6 Wie Wildbachtäler haben sie sich lang hingezogen,
Wie Gärten am Strom.
Wie Aloepflanzen, die Jehova gepflanzt hat,
Wie Zedern an den Wassern.

7 Wasser rieselt ständig aus seinen beiden ledernen Eimern,
Und seine Saat ist an vielen Wassern.
Sein König wird auch höher sein als Agag,
Und sein Königreich wird erhoben werden.

8 Gott bringt ihn aus Ägypten heraus;
Der schnelle Lauf eines Wildstiers ist ihm eigen.
Er wird die Nationen, seine Bedrücker, verzehren,
Und ihre Knochen wird er zernagen, und er wird sie mit seinen Pfeilen zerschmettern.

9 Er kauerte sich nieder, er legte sich hin wie der Löwe,
Und, wie ein Löwe, wer wagt es, ihn aufzustören?
Die dich segnen, sind die Gesegneten,
Und die dir fluchen, sind die Verfluchten.“

10 Darauf entbrannte Balaks Zorn gegen Bileam, und er schlug seine Hände zusammen, und Balak sagte weiter zu Bileam: „Um meine Feinde zu verwünschen, habe ich dich gerufen, und siehe, du hast sie bis zum äußersten gesegnet diese drei Male. 11 Und nun, lauf hin zu deinem Ort. Ich hatte mir gesagt, ich würde dich ganz bestimmt ehren, doch siehe, Jehova hat dich von Ehre abgehalten.“

12 Bileam seinerseits sprach zu Balak: „Hatte ich nicht auch zu deinen Boten, die du zu mir sandtest, geredet, indem [ich] sagte: 13 ‚Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich nicht den Befehl Jehovas übertreten, um aus meinem eigenen Herzen etwas Gutes oder Böses zu tun. Was immer Jehova reden wird, das werde ich reden.‘? 14 Und nun, siehe, ich gehe hin zu meinem Volk. Komm doch, ich will dir ratend anzeigen, was dieses Volk deinem Volk danach, am Ende der Tage, tun wird.“ 15 So hob er seinen Spruch an und sagte:
„Ausspruch Bileams, des Sohnes Beors,
Und Ausspruch des kräftigen Mannes mit dem unverschlossenen Auge,
16 Ausspruch dessen, der die Reden Gottes hört,
Und dessen, der die Kenntnis des Höchsten kennt –
Eine Vision des Allmächtigen bekam er zu sehen,
Während er mit enthüllten Augen niederfiel:

17 Ich werde ihn sehen, doch nicht jetzt;
Ich werde ihn erblicken, doch nicht nahe.
Ein Stern wird bestimmt aus Jakob hervortreten,
Und ein Zepter wird tatsächlich aus Israel erstehen.
Und er wird gewiß die Schläfen Moabs zerschmettern
Und den Schädel aller Söhne des Kriegstumults.

18 Und Edom soll ein Besitz werden,
Ja, Seir soll der Besitz seiner Feinde werden,
Während Israel seinen Mut entfaltet.

19 Und aus Jakob wird einer darangehen zu unterwerfen,
Und er soll jeden Überlebenden aus der Stadt vernichten.“

20 Als er Amalek zu sehen bekam, setzte er seinen Spruch fort und sagte weiter:
„Der Erstling der Nationen war Amalek,
Aber sein Ende danach wird sogar sein Untergang sein.“

21 Als er die Keniter zu sehen bekam, setzte er seinen Spruch fort und sagte weiter:
„Dauerhaft ist dein Wohnsitz, und auf den zerklüfteten Felsen gesetzt ist deine Wohnung.

22 Doch wird einer es sein, der Kajin verbrennen wird.
Wie lange geht es noch, bis Assyrien dich gefangen wegführen wird?“

23 Und er setzte seinen Spruch fort und sagte weiter:
„Wehe! Wer wird am Leben bleiben, wenn Gott es verursacht?

24 Und da werden Schiffe sein von der Küste Kittims,
Und sie werden bestimmt Assyrien niederdrücken.
Und sie werden Eber tatsächlich niederdrücken.
Aber auch er wird schließlich zugrunde gehen.“

25 Danach stand Bileam auf und ging und kehrte an seinen Ort zurück. Und auch Balak ging seines Weges.

Jule | 02.23.09 | 4. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, |

11 Comments »

  1. Jule

    4. Mose 21 – 24

    Kapitel 21:4-10
    Das Volk nervt so langsam. Ihm fällt aber auch nix neues mehr ein. Die Klagen sind immer die gleichen und das 40 Jahre lang. Und dann sind sie auch nicht besser als Pharao, dass sie dann immer wieder Moses auffordern, für sie Fürbitte einzulegen. Aber irgendwie hat man nicht den Eindruck, dass sie ihre „Reue ernst nehmen“, denn bald geht alles wieder von vorne los.

    Kapitel 23 und 24
    Ein Volk, das Jehovas Segen hat, macht Angst. Wie kann man die bloß los werden? Denn sie sind ja stärker als wir…

    Wohl am Besten, man verflucht sie oder lässt sie verfluchen, falls man selbst nicht die Möglichkeit dazu hat. Also wird fix jemand gesucht und Bileam ist da ja ganz praktisch. Schnell eine Abordnung hingeschickt und um seinen Fluch gebeten.

    Ist Bileam nicht süß????

    Er weiß, dass das Volk Israel Gottes Volk ist und SEINEN Segen hat und nun will er es verfluchen, fragt aber Gott zuvor, wie er das machen soll.

    Hallo???

    Jehova sagt ihm auch ganz deutlich, dass er das lassen soll, dass er nicht will, dass er sein Volk verflucht. Trotzdem bereitet Beleam mit Balak 7 Altäre auf dem Berg und Opfert Jehova (?) und dann geht er ein wenig vom Opfer weg und sagt, er wolle Fühlung mit Jehova aufnehmen und hören, was er ihm zu sagen habe – damit er Jehovas Volk ordentlich verfluchen kann (23:3). Ist das nicht irre?

    Naja, Jehova hat Erbarmen mit ihm und legt ihm die richtigen Worte in den Mund (Vers 8). Aber scheinbar hört Bileam sich selbst nicht zu oder er versteht den Sinn dessen nicht. Denn er probiert es immer wieder*grummel*

    4.Mose 23:21

    Er hat keine unheimliche Macht gegen Jakob in Betracht gezogen,
    Und kein Ungemach hat er gegen Israel gesehen.
    Jehova, sein Gott, ist mit ihm.

    ganz klar, Bileams Verfluchungen kommen nicht gegen Jehova an. Jehova ist mächtiger als jeder andere. Sei es ein Mensch, seien es Dämonen oder seien es Anbeter der Gegenseite. Wenn Jehova segnet, kann man es nicht mit einem Fluch zerstören!

    Vers 23

    Denn es gibt keinen unglückkündenden Bannspruch gegen Jakob
    Noch irgendeine Wahrsagerei gegen Israel.

    Bileam ist irgendwie ein wenig begriffsstutzig, scheint mir – denn er versucht es immer und immer wieder. Und das, obwohl ihm Jehova von Anfang an klar gemacht hat, dass er es nicht zu lassen wird.

    Lassen wir uns nicht irreführen:

    Wen Jehova liebt und segnet – den liebt und segnet er. Und was Gegner, Schadenstifter und andere auch immer versuchen: Sie kommen nicht dagegen an, dass wir das Wohlgefallen Jehovas haben!

    (Josua 10:25) . . .“Fürchtet euch nicht, und erschreckt nicht. Seid mutig und stark, denn ebenso wird Jehova allen euren Feinden tun“

    (1. Samuel 17:33-37) . . .

    Saul aber sagte zu David: „Du kannst nicht gegen diesen Philister angehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist nur ein Knabe, und er ist ein Kriegsmann von seinem Knabenalter an.“ 34 Und David sprach weiter zu Saul: „Dein Knecht wurde ein Schafhirt seines Vaters unter der Kleinviehherde, und da kam ein Löwe und auch ein Bär, und [jeder] trug ein Schaf von der Herde fort. 35 Und ich zog aus, hinter ihm her, und schlug ihn nieder und entriß es seinem Rachen. Wenn er sich gegen mich zu erheben begann, so packte ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn nieder und brachte ihn zu Tode. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären schlug dein Knecht nieder; und dieser unbeschnittene Philister soll wie einer von ihnen werden, denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.“ 37 Dann fügte David hinzu: „Jehova, der mich von der Tatze des Löwen und von der Tatze des Bären befreite, er ist es, der mich aus der Hand dieses Philisters befreien wird.“. . .

    unsere Erfahrungen mit Jehova machen uns stark und mutig. Und auch, dass wir wissen, dass Jehova mit uns ist

    (1. Samuel 17:41-47) . . .

    Und der Philister begann zu kommen und kam immer näher an David heran, und der Mann, der den großen Schild trug, war vor ihm her. 42 Als nun der Philister hinschaute und David sah, begann er ihn zu verachten, weil es sich zeigte, daß er ein Knabe war und rötlich, von schöner Erscheinung. 43 Da sprach der Philister zu David: „Bin ich ein Hund, so daß du mit Stöcken zu mir kommst?“ Darauf rief der Philister bei seinen Göttern Übles auf David herab. 44 Und der Philister sagte weiter zu David: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln der Himmel und den Tieren des Feldes geben.“ 45 David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

    Wenn wir ebensolches Vertrauen in Jehova und seine rettende Hand haben, dann ist es auch uns möglich, mutig in eine Schlacht zu gehen, die wir aus rein menschlicher Sicht verlieren müssten.

    Vergessen wir niemals, warum man uns verfolgt.

    Erinnern wir uns noch an die anfängliche Frage?

    Ein Volk, DAS JEHOVAS SEGEN HAT, macht Angst. Wie kann man die bloß los werden? Denn sie sind ja stärker als wir…

    Kommentar — 23. Februar 2009 @ 03:19

  2. Thomas

    4.Mose 21-24

    Was für ein netter Mensch. Wenn ich nicht wüsste, dass er schon lange tot sein muss, würd ich fast denken, dass er noch heute versucht sein Unwesen zu treiben. Von wem ist die Rede? Nun, unser heutiges Bibelleseprogramm dreht sich in erster Linie um einen Geldgierigen Menschen, der behauptet dem wahren Gott zu dienen. Aber wer genauer hinschaut – aber wer tut das schon? – erkennt man, dass er dümmer ist als ein Esel, nein, ein Esel hat mehr Verstand wie er 😉

    Heute scheinen einige auch das Wissen zu haben, aber haben es vorzuziehen, egoistische Ziele in den Vordergrund zu schieben und sich damit den Blick auf die göttlichen Maßstäbe zu verdecken.
    Fakt ist, man kann Gott nicht überlisten, und man kann auch seine Diener nicht dauerhaft Schaden zufügen. Nur zeitweilig scheint man einen Sieg davon zu tragen – das Ende ist immer das Selbe.

    Noch besser bringt es aber ein Wachttum aus dem Jahe 1978 auf den Punkt:

    Ein Mann, der sich dem Willen Gottes widersetzte

    BILEAM war ein Wahrsager, der weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus für seine wirkungsvollen Flüche und Segenssprüche bekannt war. Seine Heimatstadt war Pethor, das im oberen Euphrattal lag, in der Nähe des Flusses Sajur. Unweit von dort lag Charan, die Stadt, in der einst gottesfürchtige Männer wie Abraham, Lot und Jakob gewohnt hatten. Das mag erklären, weshalb der Wahrsager Bileam über den wahren Gott Bescheid wußte und ihn sogar ‘Jehova, mein Gott’ nannte (4. Mose 22:18).

    Doch wie kam es dazu, daß sich Bileam dem Willen Gottes widersetzte? Als die Israeliten vor dem Einzug in das Verheißene Land standen, hatte diese große Menge — wahrscheinlich etwa 3 000 000 Menschen — den Moabiterkönig Balak und sein Volk in Schrecken versetzt. Die Abgesandten der Moabiter berieten sich mit den Ältesten Midians und kamen zu dem Ergebnis, daß das Volk Israel eine Gefahr für ihr Wohlergehen darstellte (4. Mose 22:1-4). Sie waren sich völlig dessen bewußt, was Jehova Gott für die Israeliten durch die Befreiung aus Ägypten getan hatte, und wußten auch, daß er ihnen geholfen hatte, die mächtigen Amoriterkönigreiche östlich des Jordan vernichtend zu schlagen. Es bestand für sie also keine Hoffnung, die Israeliten in einer Schlacht zu besiegen. Aber sie überlegten: Was wäre, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Israeliten zu verfluchen? Würde man sie dadurch nicht so weit schwächen, daß man sie vertreiben könnte? Die Aussicht, der Israeliten Herr zu werden, veranlaßte König Balak daher, um Bileams Hilfe zu bitten.

    Die erste Abordnung
    Bald war eine Abordnung von moabitischen und midianitischen Ältesten nach Pethor unterwegs. Ihre Botschaft an Bileam lautete: „Siehe! Ein Volk ist aus Ägypten gekommen. Siehe! So weit man sehen kann, haben sie die Erde bedeckt, und sie wohnen direkt vor mir. Und nun komm doch bitte; verfluche mir dieses Volk, denn sie sind mächtiger als ich. Vielleicht vermag ich sie zu schlagen, und ich kann sie aus dem Land vertreiben; denn ich weiß wohl, daß der, den du segnest, ein Gesegneter ist, und der, dem du fluchst, verflucht ist“ (4. Mose 22:5-7).

    Bileam bat die Abordnung daraufhin, über Nacht zu bleiben, und versprach, den Männern am nächsten Tag das Wort Jehovas mitzuteilen. Was offenbarte Gott dem Bileam? „Du sollst nicht mit ihnen gehen. Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet“ (4. Mose 22:8, 12). Deshalb sprach Bileam zu den Männern: „Geht in euer Land, denn Jehova hat sich geweigert, mich mit euch gehen zu lassen“ (4. Mose 22:13). Aus diesen Worten konnte die Abordnung schlußfolgern, daß Bileam eigentlich gern gegangen wäre, doch nicht die Erlaubnis dazu hatte. Als die Männer Balak Bericht erstatteten, sagten sie: „Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen“ (4. Mose 22:14).

    Eine vornehmere Abordnung gesandt
    Balak folgerte somit anscheinend, das Bileam unterbreitete Angebot und die Abordnung selbst seien nicht eindrucksvoll genug gewesen. Der Moabiterkönig dachte offenbar, Bileam habe seinen Preis. Aber er wollte diesen Wahrsager unbedingt herbeischaffen, damit ein wirkungsvoller Fluch ausgesprochen werden könnte. Daher sandte er eine größere und geehrtere Abordnung und ließ Bileam versichern, er werde ihn hoch ehren, wenn er Israel verwünsche (4. Mose 22:15-17).

    Bileam begehrt den Lohn
    Was würde Bileam nun tun? Er sagte: „Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so vermöchte ich nicht, den Befehl Jehovas, meines Gottes, zu übertreten, um etwas Kleines oder Großes zu tun“ (4. Mose 22:18). Bileam wußte nur zu gut, daß jeder Versuch, Israel zu verfluchen, dem Willen Jehovas widersprach. Aber er sandte die Männer nicht weg, sondern spielte offenbar mit dem Gedanken, Jehova könnte ihm gestatten, die Boten zu begleiten. Daher sagte er zu ihnen: „Nun, bitte haltet euch auch diese Nacht hier auf, damit ich wissen möge, was Jehova ferner mit mir reden wird“ (4. Mose 22:19). Bileam sagte zwar, er könne Israel um keinen Preis verfluchen, doch in Wirklichkeit begehrte er den Lohn. Bestimmt dachte er: Ich würde nicht zögern, sofort nach Moab zu gehen, wenn Gott es mir erlauben würde.

    Die späteren Ereignisse zeigten, daß Bileam tatsächlich so dachte. Noch in derselben Nacht erhielt er, was er wollte: Gottes Erlaubnis, die Abordnung zu begleiten. Aber Gottes Bedingung lautete: „Nur das Wort, das ich zu dir reden werde, darfst du reden“ (4. Mose 22:20). Bileam zögerte nicht. Am Morgen sattelte er seine Eselin und begab sich mit den Fürsten, die Balak gesandt hatte, auf den Weg nach Moab. Nachdem Bileam nun die Erlaubnis für diese Reise hatte, war er entschlossen, Israel zu verfluchen, um so den versprochenen Lohn zu erhalten. Nichts konnte ihn aufhalten. Oder doch?

    Jehova Gott gefiel es nicht, daß Bileam mit den Männern ging und bereit war, Israel zu verfluchen, obwohl ihm geboten worden war, es nicht zu tun. Bileam sollte eine Überraschung erleben. Seine Eselin fing an, sich sehr ungewöhnlich zu verhalten. Warum? Ein Engel Jehovas hatte sich ihr in den Weg gestellt. Bileam wurde eindrucksvoll gezeigt, daß es für ihn den Tod bedeuten würde, wenn er sich Gottes Willen widersetzte. Erneut wurde er daran erinnert, daß er nur das sagen dürfe, was Jehova ihn sagen lassen möchte (4. Mose 22:22-35).

    Änderte Bileam danach seine Absicht? Diesen Anschein hat es, wenn man nach dem geht, was er König Balak sagte: „Das Wort, das Gott in meinen Mund legen wird, das werde ich reden“ (4. Mose 22:38). In Wirklichkeit jedoch wollte Bileam immer noch den Lohn und war bereit, alles ihm Mögliche zu tun, um ihn zu erlangen.

    Dadurch mögen sich die Fragen erheben: Warum entschloß sich der wahre Gott, durch einen Wahrsager zu sprechen? Warum ließ er ihn nicht einfach einen Fluch über die Israeliten aussprechen, der sich schließlich als völlig wirkungslos erwiesen hätte? In dieser Hinsicht müssen wir im Sinn behalten, daß die Moabiter und die Midianiter anerkannten, daß sie mit militärischer Macht allein nicht gegen die Israeliten ankommen würden. Für sie war Bileam die mächtigste Waffe gegen das Volk Israel, nämlich das Werkzeug, einen wirkungsvollen Fluch über Israel aussprechen zu lassen. Außerdem wollte Bileam mit ihnen gemeinsame Sache machen, damit er die angebotene reiche Belohnung erhalten könnte. Was wäre aber, wenn dieser berühmte Wahrsager, statt die Israeliten zu verfluchen, gezwungen werden würde, sie bis zum äußersten zu segnen, obwohl er das Gegenteil tun wollte? Würde das nicht beweisen, daß keine Waffe gegen Gottes Volk Erfolg hätte? Daß Jehova zur Bestürzung des Moabiterkönigs Balak die Israeliten durch Bileam segnen ließ, diente somit offensichtlich seinem Vorsatz.

    Als Bileam eintraf, muß sich der Moabiterkönig wirklich gefreut haben. Er ließ den Göttern Moabs Opfer darbringen, zweifellos aus Dankbarkeit dafür, daß man den Wahrsager hatte veranlassen können zu kommen. Die Opfer boten die Gelegenheit zu einem Festessen, an dem Bileam und die Fürsten teilnahmen, indem sie sich Teile senden ließen (4. Mose 22:40).

    Bileam verflucht Israel nicht
    Später nahm Balak Bileam mit auf eine erhöhte Stelle, von wo aus der Wahrsager das Lager der Israeliten gut überblicken konnte. Sogleich ging Bileam daran, das auszuführen, was man von ihm verlangt hatte. Er bat Balak, sieben Altäre zu errichten und darauf sieben Stiere und sieben Widder zu opfern. Dann zog sich Bileam allein auf einen kahlen Hügel zurück, offensichtlich um dort irgendwelche Kulthandlungen auszuführen, weil er ‘auf unglückkündende Omen ausging’. Aber hier zwang Jehova Bileam, einen Segen über Israel auszusprechen. Zwei weitere Versuche, Gottes Volk zu verfluchen, schlugen genauso jämmerlich fehl (4. Mose 23:1 bis 24:9).

    Daher entbrannte Balaks Zorn gegen Bileam. „Um meine Feinde zu verwünschen, habe ich dich gerufen“, sagte er, „und siehe! du hast sie bis zum äußersten gesegnet diese drei Male. Und nun, lauf hin zu deinem Ort“ (4. Mose 24:10, 11). Bileam versuchte sein Versagen mit den Worten zu entschuldigen: „Hatte ich nicht auch zu deinen Boten, die du zu mir sandtest, geredet und gesagt: ,Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so vermöchte ich nicht den Befehl Jehovas zu übertreten, um aus meinem eigenen Herzen etwas Gutes oder Böses zu tun: Was immer Jehova reden mag, das werde ich reden.‘?“ (4. Mose 24:12, 13).

    Danach äußerte Bileam, von Gottes Geist getrieben, prophetische Aussprüche, die unter anderem eine verhängnisvolle Botschaft für Moab enthielten. Balak und Bileam trennten sich dann. Wie die Bibel berichtet, „ging“ Bileam „und kehrte an seinen Ort zurück“, was lediglich bedeutet, daß der Wahrsager seiner Wege ging. Hatte Bileam aber schließlich gelernt, daß es nutzlos war, sich Gottes Willen zu widersetzen? Kehrte er nach Pethor zurück? Nein (4. Mose 24:14-25).

    Bileam widersetzt sich Gottes Willen bis zum Ende
    Bileam wünschte immer noch den Lohn und versuchte auf jede mögliche Weise, ihn zu erhalten. Da er Israel nicht verfluchen konnte, legte er einen Plan vor, mit dem die Israeliten sich selbst Gottes Fluch zuziehen würden. Er zeigte Balak, wie er die israelitischen Männer mit Hilfe midianitischer und moabitischer Frauen dazu veranlassen könne, Götzendienst und Hurerei zu treiben (4. Mose 31:16; Offb. 2:14). Der Plan hatte einen gewissen Erfolg, denn Tausende ließen sich zu den Ausschweifungen des Geschlechtskults verlocken. Als Folge davon kamen 24 000 Männer Israels ums Leben (4. Mose 25:1-9).

    Lohnte es sich aber, daß sich Bileam dem Willen Gottes hartnäckig widersetzt hatte? Im Endeffekt nicht. Als Jehova den Israeliten gebot, sich an den Midianitern dafür zu rächen, daß sie mitgeholfen hatten, Israeliten zu verführen, befand sich Bileam immer noch in Midian und wurde so vom Hinrichtungsschwert ereilt (4. Mose 31:7, 8). Ja, Bileam mußte sein eigensinniges Handeln mit dem Leben bezahlen.

    Der Wahrsager aus Pethor ist somit ein warnendes Beispiel für alle, die eigensinnig Gottes Willen außer acht lassen und nach selbstsüchtigem Gewinn streben (2. Petr. 2:15, 16; Jud. 11). Wir sollten uns ermuntert fühlen, die Bibel zu studieren, um zu erfahren, was Gott von uns verlangt, und dann entsprechend handeln. Wir sollten nicht so töricht sein wie Bileam.

    Kommentar — 23. Februar 2009 @ 23:22

  3. Thom

    4.Mose 21-24
    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

    Die Geschichte Bileams, ist mit drei vollen Kapiteln einer wichtigsten Einblicke in Gottes Handeln mit Israel, nicht nur im Buch Bamidbar, sondern in der gesamten Torah.

    Jeder kennt die Geschichte: Balak, der König Moabs kommt zum Wahrsager Bileam und beauftragt ihn Israel zu verfluchen. Obwohl Gott dagegen ist, geht Bileam.

    Auf dem Weg spricht Bileams Esel zu ihm und zu guter Letzt segnet Bileam Israel zum Entsetzen Balaks.

    Die Kernaussage der Parasha, um die sich alles aufbaut, sind die Worte Gottes wenn er spricht:

    „Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen! Denn es ist gesegnet!“ (22:12)

    Dieser Kernsatz ist eingebettet in der Geschichte Bileam, aber nicht nur das, sondern er ist auch eingebettet in zwei Vorkommnissen von Rebellion des Volkes gegen Gott. Vor den Geschehnissen mit Bileam, haben wir im 4.Mose 21:4-9 den „Zwischenfall“ der ehernen Schlange und direkt nach Bileam, am Ende unserer Parasha in 4.Mose 25:1-9, den Götzendienst des Volkes bei dem 24.000 Menschen ihr Leben verlieren.

    Obwohl also das Volk widerspenstig und götzendienerisch ist, spricht Gott inmitten dieser Rebellion und des Ungehorsam: Israel ich stehe zu dir, Israel ich segne dich, Israel ich beschütze dich von außen.

    Das ist etwas, was wir mit unserer menschlichen Logik einfach nicht verstehen können. Wie ist es möglich, das Gott ein Volk liebt und beschützt, welches immer und immer wieder gegen ihn ist, seinen Namen untern den Völkern ins Lächerliche zieht und gegen seine Gebote verstößt?

    Diese Frage wurde lange nicht verstanden und es entstand die sogenannte Ersatztheologie, die besagt, dass Israel wegen der besagten Halsstarrigkeit von Gott verstoßen wurde und nun die Gemeinde, oder die Kirche Christi, das „wahre“ Israel sei.

    Diese Ersatztheologie führte zu den schrecklichsten Judenverfolgungen unserer Geschichte, die im Holocaust ihren bisherigen Höhepunkt fand. Denn wenn Gott dieses Volk bestrafte, hat die „erlöste“ Gemeinde ja wohl das Recht, diese Aufgabe Gottes weiter zu führen, so die Argumentation dieser Ersatztheologie.

    Doch diese „Theologie“ hat nichts mit dem Wort Gottes, der Bibel zu tun. Eines der besten Beispiele gegen diese Theologie finden wir in den Segenssprüchen.

    Bileam in unserer heutigen Parasha.

    1. Segen

    Wie soll ich verfluchen, wen Gott nicht verflucht, und wie verwünschen, wen der HERR nicht verwünscht hat? Denn vom Gipfel der Felsen sehe ich es, und von den Höhen herab schaue ich es; siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und sich nicht zu den Nationen rechnet. Wer könnte zählen den Staub Jakobs und der Zahl nach den vierten Teil Israels? Meine Seele sterbe den Tod der Aufrichtigen, und mein Ende sei gleich dem ihren! (4.Mose 23:8-10)

    Obwohl Gott das Volk Israel züchtigt, um es letztendlich so zu „erziehen“ wie es sein sollte, verflucht und verwirft er Israel nicht. Israel ist zwar abgesondert, aber nicht verlassen. Israel wird nicht zu den Nationen gerechnet und teilt somit die Welt in zwei „Lager“. Israel auf der einen Seite und die Nationen auf der anderen.

    2.Segen

    Nicht ein Mensch ist Gott, dass er lüge, noch der Sohn eines Menschen, dass er bereue. Sollte gesprochen haben und es nicht tun und geredet haben und es nicht aufrechthalten? Siehe, zu segnen habe ich empfangen; er hat gesegnet, und ich kann’s nicht wenden. Er erblickt kein Unrecht in Jakob und sieht kein Verderben in Israel; der HERR, sein Gott, ist mit ihm, und Königsjubel ist in ihm.

    Gott ist es, der es geführt. Es hat Kraft wie die Hörner des Büffels. Denn es gibt keine Zauberei gegen Jakob und keine Wahrsagerei gegen Israel. Jetzt wird zu Jakob und zu Israel gesagt: Was hat Gott gewirkt! Siehe, ein Volk: wie eine Löwin steht es auf, und wie ein Löwe erhebt es sich. Es legt sich nicht nieder, bis es die Beute verzehrt und das Blut der Erschlagenen getrunken hat! (4.Mose 22:19-24)

    Auch Paulus erinnert uns daran, das Gott wahrhaftig, jeder Mensch aber ein Lügner ist. Der Punkt hier ist, dass Gott sein Wort hält. Aber wem hat er denn etwas versprochen? Dem Abraham, Isaak und Jakob! Mit ihnen machte er einen Bund und versprach ihnen, dass ihre Nachkommen in das Land Israel kommen werden.

    Ihnen versprach er, dass ihre Nachkommen wie der Staub der Erde sein wird und sowohl zu Abraham als auch zu Jakob sprach er „wer dich verflucht der ist verflucht und wer dich segnet der ist gesegnet“!

    Wir müssen verstehen, dass Gott über alle Zeit hinweg sieht. Er kennt nicht nur den Anfang, sondern auch schon das Ende, daher legt er weniger wert auf das “jetzt“. Er sieht Israel nicht so wie es ist, sondern so wie es sein wird. Er hat es erlöst und behandelt es auch so. Genauso uns. Der Herr sieht nicht unseren jetzigen Zustand, sondern sieht uns in dem Zustand, wie wir eines Tages im Himmel vor ihm stehen werden. Nicht als jemand von den Nationen, sondern als jemanden der ein Teil des Hauses Israels ist.

    3. Segen

    Wie schön sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel! Wie Täler breiten sie sich aus, wie Gärten am Strom, wie Aloebäume, die der HERR gepflanzt hat, wie Zedern an den Wassern. Wasser rinnt aus seinen Eimern, und seine Saat steht in reichlichen Wassern; und sein König wird höher werden als Agag, und sein Königreich wird erhaben sein. Gott hat ihn aus Ägypten herausgeführt. Er hat Kraft wie die Hörner des Büffels. Er wird die Nationen, seine Gegner, fressen und ihre Gebeine zermalmen, mit seinen Pfeilen sie durchbohren. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufstören? Die dich segnen, sind gesegnet, und die dich verfluchen, sind verflucht! (4.Mose 24:5-9)

    Gott bestätigt hier zum dritten Mal in der Schrift, das das Versprechen des Segens und des Fluches nicht nur für eine Einzelne Person bestimmt ist, sondern für ein Volk. Hätte er dieses Versprechen nur Abraham gegeben, hätte man es auch auf z.B. die Araber anwenden können. Durch seine Bestätigung dem Jakob gegenüber und nun dem gesamten Volk, wird klar, das jeder Fluch ernten wird, der schlecht gegen Israel reden wird.

    Es ist interessant zu beobachten, wie Gott mit gesamten Nationen umgeht, die für oder gegen Israel sind….

    4. Segen

    Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe. Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlägt die Schläfen Moabs und zerschmettert alle Söhne Sets. Und Edom wird sein Besitz, und Seir wird sein Besitz, seine Feinde; und Israel wird Mächtiges tun. Und einer aus Jakob wird herrschen, und er wird den Überrest aus der Stadt verloren gehen lassen.
    (4.Mose 24:17-19)

    In dem letzten Segen Gottes über Israel, verheißt er dem Volk den Messias. Dieser Messias wird die Feinde Israels, die auch seine Feinde sind, vernichten.


    Erklärung von Johannes Runkel zu 4.Mose 22
    Ist es kein Widerspruch, wenn Gott Bileam in 4. Mose 22,19 in einer Vision anweist, mit den Gesandten Balaks zu gehen, dann aber in Vers 22 darüber in Zorn gerät?

    Wenn man nur diese beiden Verse sieht, dann könnte man tatsächlich einen Widerspruch sehen. Doch wenn man den ganzen Anfang des Kapitels beachten, wird deutlich, wie die Begebenheit zu verstehen ist.

    In den Versen 1-14 lesen wir, dass Balak, der Moabiter seine Vertreter zu Bileam schickt, damit sie ihn bitten, dass er das Volk Israel verfluche. Bileam antwortet darauf, dass er darüber zuerst Gott befragen müsse. In dieser ersten Nacht sagt Gott ihm ganz klar, was er zu tun hat: Er soll das Volk auf keinen Fall verfluchen.

    Balak ist damit aber nicht zufrieden und schickt nochmals Boten zu Bileam mit der gleichen Anfrage (V. 15-21). Bileam fragt daraufhin nochmals Gott. Die Frage ist, warum tut er das? Er wusste doch genau, wie Gott darüber dachte. Sollte Gott heute etwas sagen, und morgen genau das Gegenteil? Bileam hätte den Boten direkt sagen können und sollen, dass er nicht mit ihnen ginge, weil Gott es ihm bereits verboten hatte. Trotzdem fragt er Gott nochmals.

    Der Grund, warum Gott in dieser zweiten Nacht anders antwortet, ist ziemlich ernst. Bileam hat, obwohl er klar die Antwort wusste, Gott erneut gefragt. Er hat sich bewusst Gott widersetzt. Gott lässt ihn daraufhin seinen eigenen Willen tun. Das ist ein allgemeines Prinzip in der Bibel: Wenn sich jemand bewusst Gottes Willen widersetzt, dann kann es sein, dass Gott ihn einfach lässt. Gott zwingt keinen, seinen Willen zu tun. Er sucht freiwilligen Gehorsam. Wenn wir ihm aber nicht gehorchen, dann lässt Gott uns unsere eigenen Wege gehen – mit der Folge, dass wir dann auch die negativen Konsequenzen tragen müssen.

    Gottes Geduld zeigt sich darin, dass er immer noch versucht, Bileam durch den Engel aufzuhalten (V. 22-35). Doch auch hierauf reagiert Bileam nicht. Dreimal versucht Gott ihn durch den Engel aufzuhalten. Doch im blinden Eigenwillen sieht er ihn nicht und will weiterziehen. Was hat ihn dazu bewogen? Versprach er sich sein Glück von den von Balak versprochenen Reichtümern? Es ist eigentlich kaum zu verstehen, aber als er beim dritten Mal den Engel sehen kann, fragt er immer noch, ob er weitergehen soll oder nicht. Gott lässt ihn dann laufen. Der Engel hatte klar gesagt, dass der Weg ihn ins Verderben stürzen würde, doch Bileam konnte dies immer noch nicht glauben und akzeptieren.

    Bileam ist ein trauriges Beispiel. Gott beschönigt nichts in der Bibel. Wir sollten daraus lernen, dass wir in allen Umständen nicht nur nach Gottes Willen fragen, sondern diesen auch akzeptieren und ausführen. Dadurch können wir uns sehr viel Schmerz ersparen und Gottes Segen genießen.

    Kommentar — 22. Februar 2010 @ 08:50

  4. Yve


    “Wenn die Männer gekommen sind, dich zu rufen, steh auf, geh mit ihnen. Aber nur das Wort, das ich zu dir reden werde, darfst du reden.” 21 Danach stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und ging mit den Fürsten Moabs.
    22 Und der Zorn Gottes begann zu entbrennen, weil er ging; und Jehovas Engel stellte sich dann in den Weg, um ihm zu widerstehen.

    Ok, vielleicht bin ich momentan etwas begriffsstutzig, aber warum genau entbrennt Jehovas Zorn gegen Bileam, wenn er doch kurz vorher noch gesagt hat, er könne ruhig mit den Leuten gehen???

    Kommentar — 23. Februar 2010 @ 21:12

  5. Jule

    deine Frage hatte Thom gestern bereits beantwortet – allerdings in den Kapiteln von davor:

    Erklärung von Johannes Runkel zu 4.Mose 22

    Ist es kein Widerspruch, wenn Gott Bileam in 4. Mose 22,19 in einer Vision anweist, mit den Gesandten Balaks zu gehen, dann aber in Vers 22 darüber in Zorn gerät?

    Wenn man nur diese beiden Verse sieht, dann könnte man tatsächlich einen Widerspruch sehen. Doch wenn man den ganzen Anfang des Kapitels beachten, wird deutlich, wie die Begebenheit zu verstehen ist.

    In den Versen 1-14 lesen wir, dass Balak, der Moabiter seine Vertreter zu Bileam schickt, damit sie ihn bitten, dass er das Volk Israel verfluche. Bileam antwortet darauf, dass er darüber zuerst Gott befragen müsse. In dieser ersten Nacht sagt Gott ihm ganz klar, was er zu tun hat: Er soll das Volk auf keinen Fall verfluchen.

    Balak ist damit aber nicht zufrieden und schickt nochmals Boten zu Bileam mit der gleichen Anfrage (V. 15-21). Bileam fragt daraufhin nochmals Gott. Die Frage ist, warum tut er das? Er wusste doch genau, wie Gott darüber dachte. Sollte Gott heute etwas sagen, und morgen genau das Gegenteil? Bileam hätte den Boten direkt sagen können und sollen, dass er nicht mit ihnen ginge, weil Gott es ihm bereits verboten hatte. Trotzdem fragt er Gott nochmals.

    Der Grund, warum Gott in dieser zweiten Nacht anders antwortet, ist ziemlich ernst. Bileam hat, obwohl er klar die Antwort wusste, Gott erneut gefragt. Er hat sich bewusst Gott widersetzt. Gott lässt ihn daraufhin seinen eigenen Willen tun. Das ist ein allgemeines Prinzip in der Bibel: Wenn sich jemand bewusst Gottes Willen widersetzt, dann kann es sein, dass Gott ihn einfach lässt. Gott zwingt keinen, seinen Willen zu tun. Er sucht freiwilligen Gehorsam. Wenn wir ihm aber nicht gehorchen, dann lässt Gott uns unsere eigenen Wege gehen – mit der Folge, dass wir dann auch die negativen Konsequenzen tragen müssen.

    Gottes Geduld zeigt sich darin, dass er immer noch versucht, Bileam durch den Engel aufzuhalten (V. 22-35). Doch auch hierauf reagiert Bileam nicht. Dreimal versucht Gott ihn durch den Engel aufzuhalten. Doch im blinden Eigenwillen sieht er ihn nicht und will weiterziehen. Was hat ihn dazu bewogen? Versprach er sich sein Glück von den von Balak versprochenen Reichtümern? Es ist eigentlich kaum zu verstehen, aber als er beim dritten Mal den Engel sehen kann, fragt er immer noch, ob er weitergehen soll oder nicht. Gott lässt ihn dann laufen. Der Engel hatte klar gesagt, dass der Weg ihn ins Verderben stürzen würde, doch Bileam konnte dies immer noch nicht glauben und akzeptieren.

    Bileam ist ein trauriges Beispiel. Gott beschönigt nichts in der Bibel. Wir sollten daraus lernen, dass wir in allen Umständen nicht nur nach Gottes Willen fragen, sondern diesen auch akzeptieren und ausführen. Dadurch können wir uns sehr viel Schmerz ersparen und Gottes Segen genießen.

    alles klar?

    Kommentar — 23. Februar 2010 @ 23:24

  6. Yve

    jupp nu isses klar!

    sorry, das hatte ich net gesehen, dass das woanders schon steht..

    Kommentar — 23. Februar 2010 @ 23:32

  7. Jule

    4. Mose 21 – 24

    4. Mose 22:28-30

    Da ließ der Herr das Tier sprechen. Es sagte zu Bileam: »Was habe ich dir getan? Warum hast du mich jetzt schon zum dritten Mal geschlagen?« 29 Bileam schrie: »Weil du mich zum Narren hältst! Hätte ich nur ein Schwert zur Hand, ich würde dich töten!« 30 Das Tier erwiderte: »Bin ich nicht deine Eselin, auf der du schon immer geritten bist? Habe ich jemals so etwas getan wie heute?« Bileam sagte: »Nein.«

    Wieso wundert sich Bileam hier eigentlich nicht, dass sein Esel mit ihm spricht?

    Das ganze liest sich so, als wäre dies das Normalste von der Welt für Bileam gewesen. Oder wird seine Verwunderung nur deshalb nicht erwähnt, um nicht von den wichtigeren Dingen abzulenken?

    Kommentar — 24. Februar 2012 @ 20:33

  8. Jule

    4. Mose 21 – 24

    4. Mose 21 – die Geschichte mit der Kupferschlange – wie sie auch uns als eifrige, aufrichtige und treue Christen heute betreffen kann:

    1 Und als der Kanaaniter, der König von Arad , der im Negev wohnte, hörte, dass Israel auf dem Weg nach Atarim heranzog, kämpfte er gegen Israel und führte Gefangene von ihm weg. 2 Da legte Israel ein Gelübde ab vor dem Herrn und sprach: Wenn du dieses Volk wirklich in meine Hand gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken! 3 Und der Herr erhörte die Stimme Israels und gab die Kanaaniter [in ihre Hand], und Israel vollstreckte an ihnen und an ihren Städten den Bann, und man nannte den Ort Horma . 4 Da zogen sie vom Berg Hor weg auf dem Weg zum Roten Meer , um das Land der Edomiter zu umgehen.

    Aber das Volk wurde ungeduldig auf dem Weg. 5 Und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, damit wir in der Wüste sterben? Denn hier gibt es weder Brot noch Wasser, und unsere Seele hat einen Ekel vor dieser elenden Speise ! 6 Da sandte der Herr Seraph-Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, sodass viel Volk in Israel starb. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt , dass wir gegen den Herrn und gegen dich geredet haben. Bitte den Herrn , dass er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose bat für das Volk.

    8 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine Seraph-[Schlange] und befestige sie an einem Feldzeichen ; und es soll geschehen, wer gebissen worden ist und sie ansieht, der soll am Leben bleiben! 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und befestigte sie an dem Feldzeichen; und es geschah, wenn eine Schlange jemand biss und er die eherne Schlange anschaute, so blieb er am Leben.

    10 Und die Kinder Israels brachen auf und lagerten sich in Obot. 11 Und von Obot brachen sie auf und lagerten sich bei Ijje-Abarim in der Wüste, Moab gegenüber, gegen Aufgang der Sonne. 12 Von dort brachen sie auf und lagerten sich an dem Bach Sered. 13 Von dort brachen sie auf und lagerten sich jenseits des Arnon, der in der Wüste ist und aus dem Gebiet der Amoriter herausfließt; denn der Arnon bildet die Grenze Moabs, zwischen Moab und den Amoritern. 14 Daher heißt es im Buch der Kriege des Herrn : »Waheb hat er im Sturm eingenommen Und die Täler des Arnon, 15 Und den Abhang der Täler, Der sich hinzieht bis zum Wohnsitz von Ar Und sich anlehnt an die Grenze von Moab.«

    16 Von dort zogen sie nach Beer . Das ist der Brunnen, von dem der Herr zu Mose sagte: Versammle das Volk, so will ich ihnen Wasser geben! 17 Damals sang Israel dieses Lied: »Quill auf, Brunnen! Singt ihm zu! 18 Du Brunnen, den die Fürsten gruben, Den die Edlen des Volkes öffneten Mit dem Herrscherstab, mit ihren Stäben!« Und aus der Wüste zogen sie nach Mattana, 19 und von Mattana nach Nachaliel, und von Nachaliel nach Bamot , 20 und von Bamot in das Tal, das im Gebiet von Moab liegt, bei dem Gipfel des Pisga , der auf die Wüste herunterschaut.

    21 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, und ließ ihm sagen: 22 Lass mich durch dein Land ziehen! Wir wollen weder in die Äcker noch in die Weingärten abbiegen, wollen auch vom Brunnenwasser nicht trinken; wir wollen auf der Straße des Königs ziehen, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind! 23 Aber Sihon gestattete Israel nicht, durch sein Gebiet zu ziehen; und Sihon versammelte sein ganzes Volk und zog aus, Israel entgegen in die Wüste. Und als er nach Jahaz kam, kämpfte er gegen Israel. 24 Israel aber schlug ihn mit der Schärfe des Schwertes und nahm sein Land in Besitz, vom Arnon an bis an den Jabbok und bis zu den Ammonitern; denn die Grenze der Ammoniter war fest.

    25 So nahm Israel alle diese Städte ein und wohnte in allen Städten der Amoriter, in Hesbon und in allen seinen Tochterstädten . 26 Denn Hesbon war die Stadt Sihons, des Königs der Amoriter, der zuvor mit dem König der Moabiter gekämpft und ihm sein ganzes Land bis zum Arnon abgenommen hatte.

    27 Daher sagen die Spruchdichter : »Kommt nach Hesbon; sie werde gebaut, und die Stadt Sihons werde befestigt! 28 Denn aus Hesbon ist Feuer gefahren, eine Flamme von der Stadt Sihons, die hat Ar-Moab verzehrt, die Besitzer der Höhen des Arnon. 29 Wehe dir, Moab! Du bist verloren, Volk des Kemosch ! Er hat seine Söhne zu Flüchtlingen und seine Töchter in Gefangenschaft da-hingegeben: zu Sihon, dem König der Amoriter; 30 da haben wir sie beschossen: es ist verloren von Hesbon bis nach Dibon , da haben wir verwüstet bis nach Nophach, das bei Medeba liegt!«

    31 So wohnte Israel im Land der Amoriter. 32 Und Mose sandte Kundschafter aus nach Jaeser, und sie nahmen seine Tochterstädte ein und vertrieben die Amoriter, die darin wohnten. 33 Und sie wandten sich um und zogen nach Baschan hinauf. Da zog Og, der König von Baschan, mit seinem ganzen Volk aus, ihnen entgegen, zum Kampf bei Edrei. 34 Der Herr aber sprach zu Mose: Fürchte dich nicht vor ihm, denn ich habe ihn mit Land und Leuten in deine Hand gegeben! Und du sollst mit ihm verfahren, wie du mit Sihon, dem König der Amoriter, verfahren bist, der in Hesbon wohnte! 35 Und sie schlugen ihn und seine Söhne und sein ganzes Volk so, dass man ihm niemand übrig ließ, der entkommen wäre; und sie nahmen sein Land in Besitz.

    Die Geschichte mit der kupfernen Schlange ist auch eine recht bekannte Geschichte. Wie immer rebelliert das Volk, weil ihm das, was Jehova ihm gibt, nicht genug ist. Kein Wunder, dass Jehova darüber sauer ist und das Volk straft. Wir hatten in den letzten Jahren auch darüber nachgedacht:

    Vor einiger Zeit habe ich in einem Vortrag von Bayless Conley einen sehr schönen Gedanken dazu gelesen, der mir bisher neu war. Er hat mir deshalb so gut gefallen, weil wir ja oft geneigt sind, diese Geschichte für uns selbst abzutun, denn wir lieben Jehova ja von Herzen und tun wirklich alles, was sein Herz erfreut. Es gibt nichts schöneres für uns. Wir schließen uns bei dieser Geschichte aus, weil wir ja meinen, wir wären in dieser Hinsicht anders als diejenigen unter uns, die nur scheinbar Gott dienen, aber eigentlich ihr eigenes Ding durchziehen. Aber dies ist eine gefährliche Sicherheit, in der wir uns wiegen. „Hören“ wir mal, was Bayless Conley in seiner Ansprache „Kraft in schwierigen Zeiten“ zu diesem Kapitel sagt:

    Als Erstes erklärt er in der Einführung des Themas, warum schwierige Zeiten so gefährlich für uns sein können, auch wenn uns schon vorher gesagt wurde,…

    … dass wir Schwierigkeiten und Probleme erleben würden. Es wurde uns bereits gesagt. Es wurde vorausgesagt, dass der Weg schmal und manchmal sehr schwierig ist…

    Dann spricht er etwas weiter über die Gefahren:

    Wissen Sie, wenn Schwierigkeiten kommen, ist der Teufel immer zur Stelle und flüstert Ihnen ins Ohr: „Gott kümmert sich nicht um dich. Gott ist nicht gut. Er ist gemein. Es lohnt sich nicht, Gott zu dienen. Gott ist ein Lügner. Sein Wort ist nicht wahr. Man kann Ihm nicht vertrauen. Was ist jetzt mit Seinen Verheißungen bei all deinen Problemen? Glaube ist wertlos. Du solltest das ganz aufgeben.” Nein, Freund, Prüfungen gehören zu unserer Reise. Nur dass Sie jetzt eine erleben ist kein Zeichen dafür, dass Sie Gott egal sind oder dass Er nicht existiert.

    kennen wir diese Stimme, die uns in schlimmen Zeiten solche Dinge ins Ohr flüstert? Sind wir wirklich immun dagegen? Auch Menschen, die Jehova wirklich von Herzen her lieben und mit all ihrer Kraft und ihrem ganzen Sinn bemüht sind, das Rechte zu tun, haben solche Gedanken der Entmutigung. Dies ist völlig normal, denn wir erinnern uns, dass auch Hiob in diese Falle tappte, nachdem ihn seine drei Kumpels „so richtig getröstet“ hatten 😉 .

    Mir selber ist es schon oft passiert, dass ich mich dabei ertappe, dass ich meine Hoffnungen ganz auf „nach Harmagedon“ verschoben habe. Ich weiß, dass Jehova in der Vergangenheit Wunder gewirkt und sein Volk und auch Einzelne aus schlimmen Situationen befreit hat. Aber mit jedem Problem, das er zulässt, von dem ich eigentlich denke „Nun muss er aber…“, schmilzt diese Hoffnung und irgendwann bin ich mal wieder so weit, dass ich für mich selber denke, dass Jehova die Dinge auch weiter zulassen wird. Vielleicht hat er einen guten Grund, aber es dauert alles so lange und ich bin wirklich das absolute Gegenteil von Geduld.

    Hoffnungslosigkeit aber entmutigt und dies schwächt uns. Nicht nur im Glauben, sondern auch körperlich und emotional. Auch wenn ich Jehova liebe und ihm mit ganzem Herzen diene und mich gern von ihm gebrauchen lasse, so ändert dies nichts daran, dass diese Stimme teilweise immer lauter wird und ich Mühe habe, dagegen anzugehen und etwas „Lauteres“ darüber zu spielen – durch das Lesen in der Bibel zum Beispiel. Daher finde ich es sehr entmutigend, was Bayless einige Passagen danach sagt:

    Lassen Sie sich durch Verzögerungen nicht entmutigen, weil Ihr Zeitplan mit Gottes Zeitplan nicht synchron läuft oder weil Sie Ihr Ziel auf einem Umweg erreichen.

    Schauen Sie sich bitte mit mir 4.Mose 21 an. Eine erstaunliche Geschichte der Befreiung durch Gott. Er brachte Israel nach 400 Jahren der Knechtschaft aus Ägypten heraus. Es gab einige phänomenale Wunder, unter anderem die Teilung des Roten Meeres. Israel durchzog es trockenen Fußes. Als die ägyptische Armee das versuchte, ertranken sie mitten im Meer. Eine große Feier auf der anderen Seite, Israel ist begeistert! Jetzt werden sie direkt ins Verheißene Land gehen. Sie sind die Generation, die das Land, wo Milch und Honig fließen, ererbt, das Land, das Gott ihren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob verheißen hatte. Sie sind diejenigen! Also ziehen sie los.

    Der direkte Weg geht quer durch das Land Edom… kein Problem. Die Edomiter sind unsere Cousins. Es sind Nachfahren von Ismael. Alles kein Problem. Sie kommen also in das Land Edom und begegnen dem König von Edom und seiner Armee. Und er sagt: „Ihr zieht hier nicht durch!“ Sie sagten: „Wir sind Brüder!“ Er sagt: „Ihr zieht hier nicht durch!“ Mose schickte sogar eine Botschaft und sagte: „Wir bleiben auf der Hauptstraße und bezahlen sogar für das Wasser aus dem Fluss, das wir trinken, okay?“ Der König Edoms sagte: „Wenn ihr versucht durchzuziehen, kämpfe ich gegen euch.“
    Also mussten sie einen großen Umweg machen. Sie konnten nicht den direkten Weg gehen und mussten mit drei Millionen Menschen um das Land Edom herumziehen. Diese Reise war extrem lang.

    Wir kommen zu 4.Mose 21:4… schauen wir uns das an:„Die Israeliten brachen vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut.“

    Das Ziel wurde nicht verändert, aber die Ankunft verzögerte sich und die Tatsache, dass sie diesen großen Umweg machen mussten, entmutigte sie sehr. Hat jemand hier schon jemals einen langen Umweg gemacht? Sie dachten, Sie wären längst wieder bei bester Gesundheit? Sie halten an Gottes Verheißung fest. Sie wissen, dass sie sicher ist, aber scheinbar müssen Sie einen großen Umweg gehen. Sie waren sich sicher, ihr Mann und Ihre Kinder würden bereits gemeinsam mit Ihnen in der Gemeinde sein, die Hände erheben, Gott preisen und in Sprachen reden. Scheinbar müssen Sie den langen Umweg nehmen. Sie waren sich sicher, Ihr finanzieller Durchbruch hätte bereits stattfinden müssen oder andere Dinge in Ihrem Leben hätten bereits verändert sein müssen. Sie wissen, dass Gottes Worte wahr sind. Sie wissen, dass Gott treu ist, aber scheinbar müssen Sie um Ihr Edom herumziehen. Wenn wir bei so einem Umweg nicht aufpassen und das Ziel zwar sicher ist, unsere Ankunft sich aber verzögert, klopft Entmutigung bei uns an.

    Die Bibel sagt in Sprüche 13:12 „Hingezogene Hoffnung macht das Herz krank.“ Wenn Ersehntes sich verzögert, kann das Herz krank werden.Das Volk ist durch den Umweg, den sie gehen müssen, sehr entmutigt. Schauen Sie, was dann passiert.

    4.Mose 21:5 „und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Wozu habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Damit wir in der Wüste sterben? Denn es ist kein Brot und kein Wasser da, und unserer Seele ekelt es vor dieser elenden Nahrung.“

    Sie fingen an, sich über Gott, über Gottes Diener und sogar über Gottes Versorgung, die Er Ihnen gab, zu beschweren: „Diese elende Nahrung“. Sie sprechen über das Manna. Und, Freund, wenn Ihnen Brot vom Himmel nicht mehr gut genug ist, haben sie echte Probleme. Wenn Sie anfangen, kritisch und geringschätzig über Dinge zu sprechen, mit denen Gott Sie versorgt und anfangen, sich über Gott und vielleicht auch über Diener Gottes zu beschweren, wissen Sie, dann öffnen Sie bestimmten Dingen die Tür. Schauen Sie sich den nächsten Vers an,

    4.Mose 21:6 „Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen und viele Israeliten starben.“

    Sie sind auf dem Umweg entmutigt, fangen an, die Sprache des Teufels zu sprechen, beschweren sich, meckern und weisen Schuld zu, so wird den Schlangen die Tür geöffnet.

    Und Gott sandte sie, indem Er es zuließ. Denn wenn Sie in Ihrer Bibel 5.Mose 8:15 lesen, war das Land bereits voller Giftschlangen. Sie waren bereits da. Sie sind sogar heute immer noch da. Sie heißt Sandrasselotter. Aber bis jetzt wurde niemand von den drei Millionen Menschen gebissen, nicht einer! Gott hatte sie übernatürlich geschützt.

    Ich stelle mir vor, dass die Schlangen eine kleine Konferenz einberiefen und sagten: „Wir müssen uns beraten. Hier passieren komische Sachen. Heute saß ein Mann fast auf mir. Ich versuchte ihn zu beißen und stieß gegen eine unsichtbare Wand!“ Und die anderen Schlangen sagten: „Genau, bei uns auch! Immer wieder versuchten wir, sie zu beißen und es geht einfach nicht. Etwas hält uns zurück!“ Aber plötzlich ist dieser unsichtbare Widerstand weg und viele Menschen werden gebissen und sterben.

    In der ganzen Bibel, vom 1.Mose bis zur Offenbarung, ist die Schlange ein Symbol für den Teufel. Im 1.Mose kam er im Körper einer Schlange. Jesus bezeichnete den Teufel und böse Geister als Schlangen und Skorpione. In der Offenbarung steht: „Die alte Schlange, der Teufel, das ist Satan.“

    Wenn Sie entmutigt werden, weil Sie einen langen Umweg nehmen müssen und es Verzögerungen gab und Sie anfangen die Sprache des Teufels zu sprechen, sich beschweren, meckern und beschuldigen, öffnet ihm das die Tür. Sie können in Ihrer Bibel nachlesen. Im 1.Korinther 10:9-10 wird diese Geschichte über die Erlebnisse der Israeliten erwähnt, damit wir ihrem Beispiel nicht folgen und nicht dem Zerstörer eine Tür zu unserem Leben öffnen und zerstört werden so wie sie. Es heißt, sie stellten Gott auf die Probe und beschwerten sich. Die Schlangen kamen und sie wurden vom Zerstörer zerstört.

    Sie stellten Gott auf die Probe. Das heißt, sie lehnten sich zurück und spielten sich Gott gegenüber als Richter im Hinblick auf Seinen Zeitplan und Seine Methoden auf: „Wo bist Du, Gott?“ Und: „Du hättest dies und jenes tun sollen.“ Oder: „Warum bist Du nicht hergekommen?„, als ob wir das Recht hätten, Gott ins Gericht zu nehmen wegen der Dinge, die Er tut oder nicht tut und wegen Seines Timings. Freund, wenn Sie anfangen, Gott auf diese Art zu richten und auf die Probe zu stellen und sich dann noch beschweren und meckern, öffnen Sie den Schlangen die Tür.

    Wissen Sie, wenn Sie anfangen zu meckern und sich zu beschweren, ist das leicht zu beheben: Kehren Sie um. Bitten Sie Gott, Ihnen zu vergeben und fangen Sie an Dinge auszusprechen, die aufbauen und die andere segnen.

    Eine der größten Lektionen, die ich meiner Meinung nach im Leben lernte, ist, dass Gott nicht die Quelle meiner Probleme ist. Es bringt also nie etwas, Ihn oder andere zu beschuldigen. Gott ist unsere Quelle, Er ist unsere Antwort. Und Er möchte Ihnen helfen, inmitten Ihrer Probleme

    Im zweiten Teil der Ansprache, die er die Woche drauf gehalten hat, geht es noch weiter – und auch dieser Punkt ist für uns heute äußerst interessant, wenn wir daran interessiert sind, uns in Gottes Liebe zu bewahren:

    Wahrscheinlich sind einige heute hier, denen Verzögerungen und Schwierigkeiten im Leben zugesetzt haben, die nicht nur ungeduldig und entmutigt sind, sondern bereits von einer Schlange gebissen wurden und deren Gift zu spüren bekamen. Sie sind nicht nur ungeduldig und entmutigt, sondern Sie sind voller Bitterkeit und Groll und irrationalem Zorn gegenüber Leitern und sogar Gott gegenüber.

    Wissen Sie, Satan ist immer zur Stelle, um unsere Sicht zu verzerren und unsere Nöte zu verschlimmern, wenn wir das zulassen.

    Gut, was tun wir, wenn Dinge länger dauern, als wir hofften, wenn alle Antworten und Träume scheinbar an einem fernen Horizont fixiert sind, den wir nie aus der Nähe zu sehen bekommen?

    Sie schweben dort quasi und wir können sie weder erreichen noch berühren. Was Sie als Erstes tun, Sie lassen im Glauben nicht locker, was bedeutet, dass Sie im Wort bleiben müssen. Das Wort Gottes weckt und erhält Glauben. Wir müssen im Glauben dranbleiben. Zweitens, bleiben Sie beständig in Gemeinschaft mit Gläubigen und beten Sie Gott leidenschaftlich an. Sie müssen in Gemeinschaft bleiben mit Männern und Frauen des Glaubens. Ich sage Ihnen, das kann Ihr Leben retten.

    Sie sollten auf keinen Fall nach einem Schlangenbiss mit anderen zusammen sein, die von Schlangen gebissen wurden, obwohl sich solche Menschen gern versammeln. Sie kommen zusammen, sprechen über ihre Schlangenbisse, zeigen sie allen und erzählen, wie Menschen sie haben hängen lassen, was Menschen ihnen antaten und dass alle anderen schuld sind. „Sie hätten da sein sollen! Und: „Warum haben sie das zugelassen?” Und: „Warum haben sie nicht eingegriffen?” Nein, das sollten Sie absolut vermeiden.

    Wenn Sie gebissen wurden, Freund, suchen Sie keine Leidensgenossen. Suchen Sie Menschen, die das Gegengift haben.

    Ein Mann war früher in unserer Gemeinde. Er war mit Freunden aus der Gemeinde und weiteren Leuten in der Wüste. Sie fuhren gerne Allradfahrzeuge und schossen auf Blechbüchsen. Sie waren dort und übten Schießen und er wurde von einer Klapperschlange gebissen. Als er gebissen wurde, sagten sie nicht: „Okay, wo sind andere, die von Schlangen gebissen wurden. Er sollte mit ihnen zusammen kommen.” Nein, wissen Sie, was sie taten? Sie stiegen ins Auto. Dort hatte ihr Handy keinen Empfang. Sie fuhren mit 180 auf das nächstgelegene Krankenhaus zu. Sobald sie Empfang hatten, riefen sie an und vereinbarten ein Treffen auf halber Strecke mit einem Krankenwagen, damit ihm Gegengift verabreicht werden konnte, weil das Gift langsam, ausgehend von der Wunde, seinen Körper zerstörte.

    Gut, das Gegengift… die Heilung beginnt mit einem Bekenntnis und mit Umkehr im Gebet. Bis wir bereit sind, durch ein Bekenntnis im Gebet umzukehren, werden wir die Schlangen nicht los.

    Schauen Sie sich bitte 4.Mose 21:7 an, den nächsten Vers. „Da kam das Volk zu Mose, und sie sagten: Wir haben gesündigt, dass wir gegen den Herrn und gegen dich geredet haben. Bete zu dem Herrn, dass er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose betete für das Volk.”

    Wir kommen zu den Versen 8 und 9 und das ist das ultimative Gegengift. „Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine bronzene Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine bronzene Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemand von einer Schlange gebissen wurde… sagen Sie: jemand… und wenn jemand die bronzene Schlange ansah, blieb er am Leben.”

    Die Schlangen glitten zwischen den Menschen umher und bedrohten sie, aber als sie anfingen, auf die Schlange auf der Stange zu schauen… im Hebräischen steht wörtlich: „Jeder, der beständig und unverwandt auf sie blickte.” Man konnte sich nicht gleichzeitig mit seinem Schlangenbiss und mit der Lösung beschäftigen. Wer sich mit dem Schlangenbiss beschäftigte, starb. Wer sich mit der Lösung, der bronzenen Schlange auf der Stange beschäftigte, lebte. Beständig und unverwandt darauf blicken.

    Menschen schauten sie an und Glaube wurde wirksam. Sie sahen die Schlange nicht mehr drohend, voller Kraft umherschleichen, sondern besiegt und starr… besiegt und an die Stange angenagelt! Das Wunderbare ist: Jesus selbst sagte, dass das ein Abbild und eine Vorschattung Seiner Kreuzigung auf Golgatha ist. In Johannes 3:14 sagte Jesus: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden.” Das ist das ultimative Gegengift. Schauen Sie beständig auf Jesus, selbst wenn Sie einen langen Umweg nehmen müssen.

    Bedenken Sie Folgendes: Eine Schlange auf einer Stange. Warum würde Gott eine Schlange zu einem Bild, einer Vorschattung Christi machen? Unser Geliebter, ist Er nicht Gottes Lamm, geschlachtet vor Anbeginn der Welt? Warum würde Jesus selbst… warum würde Gott sich dieses Bild und diese Vorschattung einer Schlange ausdenken, um auf unseren gesegneten Retter am Kreuz hinzuweisen? Weil die Bibel im Galaterbrief sagt: „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt.” Jesus wurde zum Fluch für uns, uns zum Segen. Er, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde gemacht, damit wir vor Gott gerecht werden.

    Wie gesagt, die ganze zweiteilige Ansprache ist deutlich länger und umfangreicher. Wer sie sich ganz durchlesen will, kann dies hier tun: „Kraft in schwierigen Zeiten“ von Bayless Conley

    Es ist wirklich interessant, über diese Gedanken nachzudenken, denn ansonsten könnten wir uns in falscher Sicherheit wiegen und das wäre wirklich sehr gefährlich. Vor einigen Tagen habe ich eine weitere Ansprache bei YouTube gefunden, die einen ähnlichen Gedanken vermittelt: „Auch guten Menschen kann Böses widerfahren“.

    Hier ging es um die Schwestern von Lazarus, und wie sie auf den Tod des Bruders reagieren. Sie wissen, dass Jesus den Tod hätte verhindern können, wenn er nur da gewesen wäre und sie sind auch beide absolut und felsenfest davon überzeugt, dass Lazarus am Ende der Tage zur Auferstehung kommen würde. Aber sie haben keine Hoffnung für die Gegenwart. Sie denken nicht darran oder glauben nicht, dass sich jetzt etwas ändern könnte.

    Als Jesus mit der ganzen Trauergesellschaft zum Grab des Bruders geht und den Stein wegrücken lassen will, da springen sie fast dazwischen und rufen: „Das geht doch nicht, der stinkt doch schon“. Sie kommen garnicht auf die Idee, dass Jesus jetzt und hier etwas an dem Zustand ändern würde.

    Wir wissen, dass Maria und Martha durch ihren Glauben heraus geragt sind. Sie waren gute Freunde von Jesus, hatten viel Zeit mit ihm verbracht, seinen Reden gelauscht, sie waren davon überzeugt, dass er der Messias war, sie wussten, dass er bereits andere von den Toten auferweckt hatte – dennoch verschoben sie ihre Erwartungen und Hoffnungen auf „nach Harmagedon“. Also scheinbar eine ganz normale Reaktion. Aber sehr gefährlich.

    Denn wenn wir unsere Hoffnung aus dem Hier und Jetzt ausgliedern und nur noch auf die Zukunft verschieben und nicht darauf vertrauen, dass Jehova jetzt und hier etwas für uns tut, dann könnten wir so wie Hiob in die Falle des Widersachers tappen und entmutigt werden und uns dadurch vielleicht sogar zu dummen Worten hinreissen lassen. Ich kenne dies gut aus eigener Erfahrung – und dies, obwohl ich jeden Tag in der Bibel lese, darüber nachdenke, darüber rede und schreibe, obwohl dies und mein Leben mit Jehova zu meinem ganz normalen Alltag gehört. Trotzdem können wir in diese Falle tappen.

    In der Ansprache „Auch Guten Menschen kann Böses widerfahren“ erzählt Bayless Conley eine Geschichte. Keine Ahnung, ob dies eine wahre Geschichte ist oder eher als eine Art Gleichnis oder Veranschaulichung dienen soll. Aber sie ist sehr passend:

    Ein Mann irrt schon eine ganze Weile durch die Wüste und muss dringend etwas trinken. So bittet er Gott, er möge ihn einen Brunnen finden lassen. Er findet auch einen – aber nicht so einen, wie er das gewohnt ist. Er dachte, es würde ein ganz normaler Brunnen sein, wo man einfach einen Eimer runter lässt und voller Wasser wieder hochzieht und sich dann „satt“trinkt.

    Dieser Brunnen aber ist anders. Er ist ein abgedecktes Loch und er findet ein Zettel, auf dem steht, er solle unter der Abdeckung nachsehen, dort würde er eine Feldflasche mit Wasser finden. Er sieht nach und findet sie. Schon spürt er fast das erfrischende Nass in seiner Kehle, da sieht er auf der Flasche einen Zettel: „Bitte schütte das Wasser zuerst auf die Pumpe. Dann pumpe dir Wasser, trinke so viel wie du brauchst und fülle die Flasche wieder und lege sie an diesen Platz zurück.“

    Nun steht der Durstige vor der Entscheidung: Soll er das wenige Wasser in der Flasche trinken oder auf die Pumpe schütten?

    Wer eine solche Pumpe kennt (ich kenne sie leider nicht, aber Thom schon und ihm hat die Geschichte eingeleuchtet), weiß, dass so eine Pumpe erst dann funktioniert. Der Mann braucht also Vertrauen darauf, dass er genügend Wasser bekommt, wenn er das wenige, was er jetzt hat, „verschüttet“.

    Ebenso müssen vielleicht auch wir zuerst mal etwas tun, bevor bei uns „das Wasser sprudelt“. Bei Lazarus mussten sie zuerst den Stein wegrücken, damit Jesus ihn raus rufen und so zum Leben erwecken konnte. Vielleicht „verlangt“ Jehova auch von uns Dinge, die uns merkwürdig und sinnlos vorkommen. Aber erst dann, wenn wir sie tun – erst dann kann ER seinen Teil tun.

    Interessante Gedanken, wie ich finde…

    Kommentar — 27. Februar 2013 @ 15:17

  9. Jule

    4. Mose 22 – warum sagt Jehova zuerst, er solle mit den Männern gehen und ist dann genau darüber zornig?

    1 Danach brachen die Kinder Israels auf und lagerten sich in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordan, Jericho gegenüber. 2 Als aber Balak, der Sohn Zippors, alles sah, was Israel den Amoritern getan hatte, 3 da fürchtete sich Moab sehr vor dem Volk, denn es war zahlreich; und es graute den Moabitern vor den Kindern Israels. 4 Da sprach Moab zu den Ältesten von Midian: Nun wird dieser Haufe alles rings um uns her auffressen, wie das Vieh alles Grüne auf dem Feld wegfrisst!

    Balak aber, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König der Moabiter. 5 Und er sandte Boten aus zu Bileam , dem Sohn Beors, nach Petor, das am Fluss [Euphrat] im Land der Kinder seines Volkes liegt, um ihn zu rufen, und er ließ ihm sagen: Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten gezogen; siehe, es bedeckt das ganze Land und lagert sich gegen mich! 6 So komm nun und verfluche mir dieses Volk, denn es ist mir zu mächtig; vielleicht kann ich es dann schlagen und aus dem Land treiben; denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht!

    7 Und die Ältesten der Moabiter gingen hin mit den Ältesten der Midianiter und hatten den Wahrsagerlohn in ihren Händen. Und sie kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte Balaks. 8 Und er sprach zu ihnen: Bleibt hier über Nacht, und ich will euch antworten, so wie der Herr zu mir reden wird! – So blieben die Fürsten der Moabiter bei Bileam.

    9 Und Gott kam zu Bileam und sprach: Was sind das für Leute bei dir? 10 Und Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter, hat mir [eine Botschaft] gesandt: 11 Siehe, das Volk, das aus Ägypten gezogen ist, es bedeckt das ganze Land; so komm nun und verfluche es mir; vielleicht kann ich dann mit ihm kämpfen und es vertreiben! 12 Aber Gott sprach zu Bileam: Geh nicht mit ihnen! Verfluche das Volk nicht, denn es ist gesegnet! 13 Da stand Bileam am Morgen auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Geht hin in euer Land, denn der Herr hat mir die Erlaubnis verweigert, mit euch zu ziehen!

    14 Und die Fürsten der Moabiter machten sich auf, kamen zu Balak und sprachen: Bileam weigert sich, mit uns zu ziehen! 15 Da sandte Balak noch einmal Fürsten , die bedeutender und vornehmer waren als jene. 16 Als diese zu Bileam kamen, sprachen sie zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht davon abhalten, zu mir zu kommen! 17 Denn ich will dir große Ehre erweisen, und alles, was du mir sagst, das will ich tun. So komm doch und verfluche mir dieses Volk! 18 Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks : Selbst wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch den Befehl des Herrn , meines Gottes, nicht übertreten, um etwas Kleines oder Großes zu tun! 19 Und nun, bleibt doch auch ihr noch hier über Nacht, damit ich erfahre, was der Herr weiter mit mir reden wird!

    20 Da kam Gott in der Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, so mache dich auf und geh mit ihnen; doch nur das, was ich dir sagen werde, nur das darfst du tun! 21 Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten der Moabiter.
    22 Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er ging. Und der Engel des Herrn trat ihm als Widersacher in den Weg. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Burschen waren bei ihm. 23 Als nun die Eselin den Engel des Herrn im Weg stehen sah und das gezückte Schwert in seiner Hand, da bog die Eselin vom Weg ab und ging aufs Feld. Bileam aber schlug die Eselin, um sie auf den Weg zu lenken. 24 Da trat der Engel des Herrn in einen Hohlweg bei den Weinbergen; eine Mauer war auf dieser, eine Mauer auf jener Seite. 25 Als nun die Eselin den Engel des Herrn sah, drängte sie sich an die Wand und klemmte Bileams Fuß an die Wand. Da schlug er sie noch mehr. 26 Da ging der Engel des Herrn weiter und trat an einen engen Ort, wo kein Platz zum Ausweichen war, weder zur Rechten noch zur Linken. 27 Als nun die Eselin den Engel des Herrn sah, fiel sie unter Bileam auf ihre Knie. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stecken. 28 Da öffnete der Herr der Eselin den Mund; und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? 29 Bileam sprach zu der Eselin: Weil du Mutwillen mit mir getrieben hast! Wenn nur ein Schwert in meiner Hand wäre – ich hätte dich jetzt umgebracht! 30 Die Eselin aber sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, die du von jeher geritten hast bis zu diesem Tag? War es jemals meine Art, mich so gegen dich zu verhalten? Er antwortete: Nein!

    31 Da enthüllte der Herr dem Bileam die Augen, und er sah den Engel des Herrn im Weg stehen und das gezückte Schwert in seiner Hand. Da verneigte er sich und warf sich auf sein Angesicht. 32 Und der Engel des Herrn sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich bin ausgegangen, um dir zu widerstehen, weil [dein] Weg vor mir ins Verderben führt! 33 Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir nun dreimal ausgewichen. Und wenn sie mir nicht ausgewichen wäre, so hätte ich dich jetzt umgebracht , sie aber am Leben gelassen!

    34 Da sprach Bileam zu dem Engel des Herrn : Ich habe gesündigt , denn ich wusste nicht, dass du mir im Weg entgegenstandest! Und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, so will ich wieder umkehren. 35 Und der Engel des Herrn sprach zu Bileam: Geh mit den Männern; aber du darfst nur das reden, was ich dir sagen werde! So zog Bileam mit den Fürsten Balaks.

    36 Als nun Balak hörte, dass Bileam kam, zog er ihm entgegen bis Ir-Moab, das am Grenzfluss Arnon liegt, der die äußerste Grenze bildet. 37 Und Balak sprach zu Bileam: Habe ich nicht dringend zu dir gesandt und dich rufen lassen? Warum bist du denn nicht zu mir gekommen? Fürwahr, kann ich dich etwa nicht ehren ? 38 Und Bileam antwortete dem Balak: Siehe, ich bin jetzt zu dir gekommen. Kann ich nun irgendetwas reden? Nur das Wort, das mir Gott in den Mund legt, das will ich reden! 39 So zog Bileam mit Balak, und sie kamen nach Kirjath-Huzoth. 40 Und Balak opferte Rinder und Schafe und sandte davon zu Bileam und den Fürsten, die bei ihm waren. 41 Und es geschah am Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf zu den Höhen Baals, von wo aus er den äußersten Teil des Volkes sehen konnte.

    Die Geschichte mit Bileam hat uns auch in den vergangenen Jahren stark beschäftigt.

    Im privaten Blog kam seinerzeit die Frage auf, warum Jehova zuerst zu Bileam sagt, er solle mit den Männern mitgehen (Vers 20) und als er losgeht, heißt es direkt, im nächsten Vers, dass Gottes Zorn entbrannte, weil er dies dann auch tut. Also stellt er ihm einen Engel in den Weg. An für sich ist dies ja ziemlich unlogisch.

    Thom hatte zu Bileam mehrere Quellen rüberzitiert, wie einen älteren WT, Gedanken von der Thora-Seite und noch eine andere Quelle. Ich kopiere euch hier mal nur die Teile rein, die diese Frage beantworten:

    Bileam wußte nur zu gut, daß jeder Versuch, Israel zu verfluchen, dem Willen Jehovas widersprach. Aber er sandte die Männer nicht weg, sondern spielte offenbar mit dem Gedanken, Jehova könnte ihm gestatten, die Boten zu begleiten. Daher sagte er zu ihnen: „Nun, bitte haltet euch auch diese Nacht hier auf, damit ich wissen möge, was Jehova ferner mit mir reden wird“ (4. Mose 22:19). Bileam sagte zwar, er könne Israel um keinen Preis verfluchen, doch in Wirklichkeit begehrte er den Lohn. Bestimmt dachte er: Ich würde nicht zögern, sofort nach Moab zu gehen, wenn Gott es mir erlauben würde.

    Die späteren Ereignisse zeigten, daß Bileam tatsächlich so dachte. Noch in derselben Nacht erhielt er, was er wollte: Gottes Erlaubnis, die Abordnung zu begleiten. Aber Gottes Bedingung lautete: „Nur das Wort, das ich zu dir reden werde, darfst du reden“ (4. Mose 22:20). Bileam zögerte nicht. Am Morgen sattelte er seine Eselin und begab sich mit den Fürsten, die Balak gesandt hatte, auf den Weg nach Moab. Nachdem Bileam nun die Erlaubnis für diese Reise hatte, war er entschlossen, Israel zu verfluchen, um so den versprochenen Lohn zu erhalten. Nichts konnte ihn aufhalten. Oder doch?

    Jehova Gott gefiel es nicht, daß Bileam mit den Männern ging und bereit war, Israel zu verfluchen, obwohl ihm geboten worden war, es nicht zu tun.

    (Quelle: WT 1978)

    Bileam fragt daraufhin nochmals Gott. Die Frage ist, warum tut er das? Er wusste doch genau, wie Gott darüber dachte. Sollte Gott heute etwas sagen, und morgen genau das Gegenteil? Bileam hätte den Boten direkt sagen können und sollen, dass er nicht mit ihnen ginge, weil Gott es ihm bereits verboten hatte. Trotzdem fragt er Gott nochmals.Der Grund, warum Gott in dieser zweiten Nacht anders antwortet, ist ziemlich ernst. Bileam hat, obwohl er klar die Antwort wusste, Gott erneut gefragt. Er hat sich bewusst Gott widersetzt. Gott lässt ihn daraufhin seinen eigenen Willen tun. Das ist ein allgemeines Prinzip in der Bibel: Wenn sich jemand bewusst Gottes Willen widersetzt, dann kann es sein, dass Gott ihn einfach lässt. Gott zwingt keinen, seinen Willen zu tun. Er sucht freiwilligen Gehorsam. Wenn wir ihm aber nicht gehorchen, dann lässt Gott uns unsere eigenen Wege gehen – mit der Folge, dass wir dann auch die negativen Konsequenzen tragen müssen.

    Gottes Geduld zeigt sich darin, dass er immer noch versucht, Bileam durch den Engel aufzuhalten (V. 22-35). Doch auch hierauf reagiert Bileam nicht. Dreimal versucht Gott ihn durch den Engel aufzuhalten. Doch im blinden Eigenwillen sieht er ihn nicht und will weiterziehen. Was hat ihn dazu bewogen? Versprach er sich sein Glück von den von Balak versprochenen Reichtümern? Es ist eigentlich kaum zu verstehen, aber als er beim dritten Mal den Engel sehen kann, fragt er immer noch, ob er weitergehen soll oder nicht. Gott lässt ihn dann laufen. Der Engel hatte klar gesagt, dass der Weg ihn ins Verderben stürzen würde, doch Bileam konnte dies immer noch nicht glauben und akzeptieren.

    Bileam ist ein trauriges Beispiel. Gott beschönigt nichts in der Bibel. Wir sollten daraus lernen, dass wir in allen Umständen nicht nur nach Gottes Willen fragen, sondern diesen auch akzeptieren und ausführen. Dadurch können wir uns sehr viel Schmerz ersparen und Gottes Segen genießen.

    (Quelle: Erklärung von Johannes Runkel)

    Kommentar — 28. Februar 2013 @ 09:43

  10. Jule

    Des weiteren stellt sich ja auch die Frage, warum die Eselin den Engel sofort sieht, Bileam aber nicht. Dabei wird doch in Vers 18 gesagt, dass Bileam selbst Jehova als seinen Gott bezeichnet.

    Könnte es sein, dass er blind dafür ist, weil er dabei ist etwas zu tun, was Jehova mißfällt? Ob er sich dessen eigentlich bewußt ist? Immerhin hatte Jehova ja gesagt, er solle ruhig mit den Männern gehen.

    Wenn es sich also so verhält, dass wir für die Dinge Jehovas blind werden, wenn wir uns auf falsche Wege begeben – wie können wir uns dann davor schützen? Müßten wir dann nicht bereits im Vorfeld gut darauf achten, dass wir uns ganz eng an Jehova halten?

    In dem von Thom zitierten WT wird gesagt, dass Bileam einfach zu gern den Lohn haben will und deshalb eh nicht wirklich auf Jehova gehört hatte. Sonst hätte er nach dem ersten „Nein!“ nicht ein weiteres Mal gefragt – denn Jehova ändert sich und seine Maßstäbe ja nicht.

    Aber dann könnte dies ja auch uns heute passieren, obwohl wir Jehova dienen wollen. Vielleicht wünschen wir uns etwas so sehr, dass sich all unsere Gedanken nur noch darum drehen. Dann „hören“ wir vielleicht auch nicht mehr, wenn Jehova uns aufhalten will. Also müßten wir bereits in den Anfängen aufpassen.

    Jakobus erklärt uns in seinem Brief ja den Zusammenhang, wenn er aufzeigt, dass es mit der Begierde der Augen beginnt.

    Jakobus 1:14-15
    Sondern jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. 15 Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor.

    Diese Begierde (der starke Wunsch, etwas zu besitzen, was uns nicht zusteht) wird durch ständiges darüber Nachsinnen „befruchtet“ und bringt uns damit dazu, zu sündigen. Jesus zeigt uns dies im Zusammenhang mit Ehebruch. Er sagt, dass wir bereits dann Ehebruch begehen, wenn wir „einen anderen ansehen, um in Leidenschaft zu entbrennen“ (Matthäus 5:28)

    Wie schnell dies geht, sehen wir am Beispiel von David: er sieht zufällig die schöne Bathseba beim Baden – also nackt – und geht nicht peinlich berührt weg, sondern „genießt“ den schönen Anblick. Er zieht Erkundigungen über sie ein, aber er ist schon zu fasziniert von dieser schönen Frau, dass ihn auch die Information, dass sie verheiratet ist, nicht abschreckt. Er holt sie in sein Haus, nimmt sich, was sein Herz begehrt und so fangen die Probleme an. Als sie erzählt, dass sie schwanger ist, versucht er zuerst, ihrem Mann das Kind unterzuschieben und als das nicht klappt, lässt er ihn umbringen.

    Eigentlich war David ja ein gottesfürchtiger Mann, aber scheinbar konnte er dies „ganz einfach tun“. Zwar komponiert er (später?) einen Psalm, der von seiner inneren Zerrissenheit während dieser Zeit berichtet – aber dieses Gefühl hält ihn nicht davon ab, weiterhin schlecht zu handeln. Er ist für seinen „Esel“, den Jehova ihm in den Weg stellt, blind.

    Was hätte er tun sollen? Er hätte sich direkt abwenden sollen. Spätestens an den Punkt, als er erfährt, dass die schöne Frau verheiratet ist.

    Das ist ja alles schön und gut, aber wie können wir uns davor schützen, in eine solche Falle zu tappen?

    Auf dem letzten BZK hatten wir den Programmpunkt „Die Absichten des Herzens durch Gottes Wort enthüllen“. Hier mal der Link zu einigen Gedanken dazu:

     

    Thom sagt, ich würde das schon merken, wenn ich auf dem falschen Weg bin und in der Bibel lese. Denn ebenso, wie ich oftmals in der Gesprächsrunde mit Ruth Lapide rumbrubbel, weil das so nicht in der Bibel steht, so würde ich auch rumbrubbeln, wenn ich in der Bibel auf etwas stosse, was meinen derzeitigen Gedanken und Gefühlen widerspricht. Damit hat er Recht, denn vor einigen Jahren hatte ich ein echtes Problem mit Vergebung und wenn ich in der Bibel oder den Publikationen etwas dazu gelesen habe, kam bei mir gleich „ja, aber…“. Da es aber das war, was Gott wollte und so in seinem Wort gesagt hat, habe ich hart an mir gearbeitet, um mein Denken, Fühlen und Handeln mit Jehova in Übereinstimmung zu bringen.

    Was also kann uns heute helfen, „die Eselin, die Jehova uns in den Weg stellt“ zu sehen? Wir müssen wirklich täglich in der Bibel lesen und so IHM zuhören. Wenn wir bemerken, dass wir keine Zeit dazu finden, sondern immer wieder nach Ausflüchten suchen – dann ist vielleicht dies bereits unsere ganz persönliche Eselin?!

    Interessant bei dieser Geschichte mit der Eselin ist für michn auch, dass ein Tier den Engel bemerkt – der Anbeter Gottes aber nicht. So könnte es auch uns heute passieren, dass uns Menschen in der Welt darauf stossen, dass unser Verhalten nicht richtig ist. Wie reagieren wir dann?

    Sind wir dann ein Bileam, der „dieses dumme Tier“ schlägt – oder bemühen wir uns, den Engel dahinter zu sehen?

    Kommentar — 28. Februar 2013 @ 10:14

  11. Jule

    4. Mose 23 und 24 – Bileam will undbedingt die Belohnung

    1 Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre, und stelle mir hier sieben Stiere und sieben Widder bereit! 2 Und Balak machte es so, wie es Bileam ihm sagte. Und Balak und Bileam opferten auf jedem Altar einen Stier und einen Widder. 3 Und Bileam sprach zu Balak: Tritt zu deinem Brandopfer ! Ich will dorthin gehen. Vielleicht begegnet mir der Herr , und was er mich sehen lassen wird, das werde ich dir verkünden! Und er ging hin auf eine kahle Höhe. 4 Und Gott begegnete dem Bileam. Er aber sprach zu ihm: Die sieben Altäre habe ich errichtet und auf jedem einen Stier und einen Widder geopfert. 5 Der Herr aber legte Bileam ein Wort in den Mund und sprach: Kehre um zu Balak, und so sollst du reden! 6 Und er kehrte zu ihm zurück, und siehe, da stand er bei seinem Brandopfer, er und alle Fürsten der Moabiter.

    7 Da begann er seinen Spruch und sprach: »Aus Aram hat mich Balak herbeigeführt, der König der Moabiter von den Bergen des Ostens: Komm, verfluche mir Jakob, komm und verwünsche Israel! 8 Wie sollte ich den verfluchen, den Gott nicht verflucht? Wie sollte ich den verwünschen, den der Herr nicht verwünscht? 9 Denn von den Felsengipfeln sehe ich ihn, und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und nicht unter die Heiden gerechnet wird. 10 Wer kann den Staub Jakobs zählen und die Zahl des vierten Teiles von Israel? Meine Seele sterbe den Tod der Gerechten, und mein Ende soll dem ihren gleichen!«

    11 Da sprach Balak zu Bileam: Was hast du mir angetan? Ich habe dich holen lassen, dass du meine Feinde verfluchst, und siehe, du hast sie sogar gesegnet! 12 Er antwortete und sprach: Muss ich nicht darauf achten, nur das zu reden, was mir der Herr in den Mund gelegt hat?

    13 Balak sprach zu ihm: Komm doch mit mir an einen anderen Ort, von wo aus du es sehen kannst. Nur seinen äußersten Teil sollst du sehen und sollst es nicht ganz sehen; von da aus verfluche es mir! 14 Und er nahm ihn [mit sich] zu dem Späherfeld, auf die Höhe des Pisga , und er baute sieben Altäre und opferte auf jedem Altar einen Stier und einen Widder. 15 Und er sprach zu Balak: Tritt hier zu deinem Brandopfer; ich aber will dort eine Begegnung suchen.

    16 Und der Herr begegnete dem Bileam und legte ihm ein Wort in seinen Mund und sprach: Kehre um zu Balak, und so sollst du reden! 17 Und als er wieder zu ihm kam, siehe, da stand er bei seinem Brandopfer samt den Fürsten der Moabiter. Und Balak sprach zu ihm: Was hat der Herr gesagt? 18 Da begann er seinen Spruch und sprach:

    »Steh auf, Balak, und höre! Leihe mir dein Ohr, du Sohn Zippors! 19 Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge , noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereuen würde. Was er gesagt hat, sollte er es nicht tun? Was er geredet hat, sollte er es nicht ausführen? 20 Siehe, zu segnen habe ich empfangen; Er hat gesegnet, und ich kann es nicht abwenden! 21 Er schaut kein Unrecht in Jakob, und er sieht kein Unheil in Israel. Der Herr , sein Gott , ist mit ihm, und man jubelt dem König zu in seiner Mitte. 22 Gott hat sie aus Ägypten geführt; seine Kraft ist wie die eines Büffels . 23 So hilft denn keine Zauberei gegen Jakob und keine Wahrsagerei gegen Israel. Zu seiner Zeit wird man von Jakob sagen und von Israel: Was hat Gott [Großes] getan ! 24 Siehe, welch ein Volk! Wie eine Löwin wird es aufstehen und wie ein Löwe sich erheben. Es wird sich nicht legen, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen getrunken hat!«

    25 Da sprach Balak zu Bileam: Wenn du es nicht verfluchen kannst, so sollst du es auch nicht segnen! 26 Bileam aber antwortete und sprach zu Balak: Habe ich nicht zu dir geredet und gesagt: Alles, was der Herr sagen wird, das werde ich tun? 27 Balak sprach zu Bileam: Komm doch, ich will dich an einen anderen Ort führen; vielleicht wird es in Gottes Augen recht sein, dass du sie mir dort verfluchst! 28 Und Balak nahm Bileam [mit sich] auf den Gipfel des Peor , der auf die Wüste herunterschaut. 29 Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre und stelle mir hier sieben Stiere und sieben Widder bereit! 30 Und Balak tat, wie Bileam sagte; und er opferte auf jedem Altar einen Stier und einen Widder.

    1 Als nun Bileam sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht, wie zuvor, auf Wahrsagung aus, sondern richtete sein Angesicht zu der Wüste hin. 2 Und Bileam hob seine Augen auf und sah Israel, wie es nach seinen Stämmen lagerte . Und der Geist Gottes kam auf ihn. 3 Und er begann seinen Spruch und sprach:

    »So spricht Bileam, der Sohn Beors, und so spricht der Mann, dessen Augen geöffnet sind; 4 so spricht der, welcher die Worte Gottes hört, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht , der niederfällt , aber dessen Augen enthüllt sind: 5 Wie schön sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel! 6 Wie Täler sind sie ausgebreitet, wie Gärten am Strom, wie Aloebäume , die der Herr gepflanzt hat, wie Zedern am Wasser. 7 Wasser wird aus seinen Eimern fließen, und sein Same wird sein in großen Wassern. Sein König wird höher sein als Agag , und sein Reich wird erhöht sein. 8 Gott hat ihn aus Ägypten geführt, seine Kraft ist wie die eines Büffels . Er wird die Heiden, seine Widersacher, fressen und ihre Gebeine zermalmen und sie mit seinen Pfeilen niederstrecken. 9 Er kauert sich nieder, um zu lagern wie ein Löwe und wie eine Löwin – wer will ihn aufwecken? Gesegnet sei, wer dich segnet, und verflucht, wer dich verflucht!«

    10 Da entbrannte der Zorn Balaks gegen Bileam, und er schlug die Hände zusammen; und Balak sprach zu Bileam: Ich habe dich gerufen, damit du meine Feinde verfluchst, und siehe, du hast sie nun schon dreimal gesegnet !

    11 Und nun fliehe an deinen Ort! Ich hatte vor, dich hoch zu ehren; aber siehe, der Herr hat dir die Ehre versagt! 12 Bileam aber antwortete dem Balak: Habe ich nicht auch zu deinen Boten, die du mir sandtest, geredet und gesagt: 13 Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch das Gebot des Herrn nicht übertreten, um Gutes oder Böses zu tun nach meinem eigenen Herzen; sondern nur was der Herr reden wird, das werde ich auch reden? 14 Und nun siehe, da ich zu meinem Volk ziehe, so komm, ich will dir sagen, was dieses Volk deinem Volk in den letzten Tagen tun wird! 15 Und er begann seinen Spruch und sprach:

    »So spricht Bileam, der Sohn Beors, und so spricht der Mann, dessen Augen geöffnet sind; 16 so spricht der, welcher die Worte Gottes hört, und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht, der niederfällt, aber dessen Augen enthüllt sind: 17 Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht ; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt hervor aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel. Es wird die Schläfen Moabs zerschmettern und alle Söhne Seths zertrümmern. 18 Edom wird sein Besitz und Seir zum Eigentum seiner Feinde werden; Israel aber wird Mächtiges tun. 19 Von Jakob wird ausgehen, der herrschen wird, und er wird umbringen, was von der Stadt übrig ist.«

    20 Und als er Amalek sah, begann er seinen Spruch und sprach: »Amalek ist der Erstling der Heiden, aber zuletzt wird er untergehen!« 21 Und als er die Keniter sah, begann er seinen Spruch und sprach: »Deine Wohnung ist fest, und du hast dein Nest auf einen Felsen gesetzt; 22 doch du wirst verwüstet werden, Kain! Wie lange noch, bis Assur dich gefangen wegführt?« 23 Und er begann wiederum seinen Spruch und sprach: »Wehe! Wer wird am Leben bleiben, wenn Gott dies ausführt? 24 Und Schiffe von der Küste Kittims , die werden Assur bezwingen und auch Heber bezwingen; und auch er wird untergehen !«

    25 Und Bileam machte sich auf und ging und kehrte an seinen Ort zurück; und Balak zog auch seines Weges.

    einige Gedanken aus den Vorjahren hierzu findet ihr hier:

    Kommentar — 1. März 2013 @ 13:08

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