Jesaja 13:1 bis 14:23

Kapitel vierzehn

Jehova demütigt eine arrogante Stadt

Jesaja 13:1 bis 14:23

DAS prophetische Buch Jesaja wurde im 8. Jahrhundert v. u. Z. vor dem Hintergrund des assyrischen Einfalls in das Land der Verheißung geschrieben. Wie wir in vorangehenden Kapiteln dieses Bibelbuches gesehen haben, sagte Jesaja den Verlauf von Ereignissen bemerkenswert genau voraus. Sein Buch richtet jedoch den Blick noch über die Zeit der Vormachtstellung Assyriens hinaus und prophezeit die Rückkehr des Bundesvolkes Jehovas aus den vielen Ländern des Exils, unter anderem auch aus Schinar, wo Babylon liegt (Jesaja 11:11). Diese Rückkehr wird dadurch ermöglicht, dass sich eine bemerkenswerte Prophezeiung erfüllt, die in Jesaja, Kapitel 13 zu finden ist und mit folgenden Worten eingeleitet wird: „Der prophetische Spruch gegen Babylon, den Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision sah“ (Jesaja 13:1).

‘Hochmut werde ich erniedrigen’

2 Mit Babylon hat Juda noch zu Lebzeiten Jesajas zu tun. König Hiskia erkrankt ernsthaft, erholt sich aber wieder. Gesandte aus Babylon kommen, um ihn zu seiner Genesung zu beglückwünschen, wahrscheinlich aber mit dem Hintergedanken, Hiskia als einen Verbündeten für Babylons Krieg gegen Assyrien zu gewinnen. König Hiskia zeigt ihnen unklugerweise alle seine Schätze. Daraufhin erklärt Jesaja dem König, der ganze Reichtum werde nach seinem Tod nach Babylon gebracht (Jesaja 39:1-7). Das erfüllt sich auch 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört und die Nation ins Exil weggeführt wird. Doch Gottes auserwähltes Volk wird nicht für immer in Babylon bleiben. Jehova sagt voraus, wie er es ihnen ermöglichen wird, in ihre Heimat zurückzukehren. Seine Prophezeiung beginnt mit den Worten: „Auf einem Berg kahler Felsen richtet ein Signal auf. Erhebt die Stimme zu ihnen hin, winkt mit der Hand, damit sie in die Eingänge der Edlen kommen“ (Jesaja 13:2). Mit dem „Signal“ ist eine aufsteigende Weltmacht gemeint, die Babylon aus seiner hohen Stellung entfernen wird. Das Signal wird „auf einem Berg kahler Felsen“ aufgerichtet und ist aus großer Entfernung ohne weiteres zu sehen. Diese neue Weltmacht, die aufgerufen wird, Babylon anzugreifen, wird sich den Weg durch die „Eingänge der Edlen“, die Tore dieser großen Stadt, erzwingen und Babylon einnehmen.

3 Nun sagt Jehova: „Ich selbst habe den Befehl an meine Geheiligten erlassen. Ich habe auch meine Starken zur Kundgebung meines Zorns gerufen, meine hoheitsvoll Frohlockenden. Horch! Eine Menge auf den Bergen, etwas wie ein zahlreiches Volk! Horch! Das Getöse von Königreichen, von versammelten Nationen! Jehova der Heerscharen mustert das Kriegsheer“ (Jesaja 13:3, 4). Wer sind diese „Geheiligten“, die das hochmütige Babylon erniedrigen sollen? Es handelt sich dabei um vereinte nationale Streitkräfte, um „versammelte Nationen“. Sie rücken aus einer fernen Gebirgsgegend gegen Babylon vor. „Sie kommen aus fernem Land, vom äußersten Ende der Himmel“ (Jesaja 13:5). In welchem Sinne sind sie geheiligt? Bestimmt nicht in dem Sinne, dass sie heilig wären. Es sind heidnische Heere, denen absolut nichts daran liegt, Jehova zu dienen. In den Hebräischen Schriften bedeutet jedoch „geheiligt“ so viel wie „abgesondert, um von Gott gebraucht zu werden“. Jehova kann die Heere der Nationen heiligen und ihre selbstsüchtigen Bestrebungen dazu nutzen, seinen Zorn zum Ausdruck zu bringen. Er gebrauchte Assyrien auf diese Weise. Auch Babylon wird er in ähnlicher Weise gebrauchen (Jesaja 10:5; Jeremia 25:9). Und er wird sich anderer Nationen bedienen, um Babylon zu bestrafen.

4 Noch dominiert Babylon nicht als Weltmacht. Doch in der durch Jesaja verkündeten Erklärung sieht Jehova bereits die Zeit voraus, in der Babylon diese Stellung einnimmt, und sagt Babylons Sturz mit den Worten voraus: „Heult, denn der Tag Jehovas ist nahe! Wie eine Verheerung vom Allmächtigen wird er kommen“ (Jesaja 13:6). Babylon wird also nicht mehr prahlen, sondern kummervoll heulen. Weswegen? Wegen des „Tages Jehovas“, des Tages, an dem Jehova das Strafgericht an Babylon vollzieht.

5 Wie wird es aber überhaupt gelingen, Babylon zu ‘verheeren’? Wenn die von Jehova dafür bestimmte Zeit kommt, wird die Stadt vermeintlich in Sicherheit sein. Einfallende Truppen werden zunächst auf den natürlichen Schutz stoßen, den Euphrat, der mitten durch die Stadt fließt, den Festungsgraben mit Wasser speist und das Trinkwasser für die Stadt liefert. Zudem ist Babylon von massiven, scheinbar unüberwindbaren Doppelmauern umgeben. Außerdem wird die Stadt über genügend Nahrungsvorräte verfügen. In einem Werk heißt es, Nabonid — der letzte König von Babylon — habe „sich ungeheuer angestrengt, Vorräte in der Stadt anzulegen; nach Schätzungen reichten sie aus, die Einwohner zwanzig Jahre lang zu versorgen“ (Daily Bible Illustrations).

6 Doch der Schein kann trügen. Jesaja sagt: „Darum werden selbst alle Hände erschlaffen, und das ganze Herz des sterblichen Menschen, es wird schmelzen. Und die Menschen sind beunruhigt worden. Krämpfe und Geburtsschmerzen selbst befallen sie; wie eine Gebärende haben sie Wehen. Sie sehen einander staunend an. Ihre Gesichter sind Flammengesichter“ (Jesaja 13:7, 8). Wenn die Streitkräfte in die Stadt eindringen, wird sich die Sorglosigkeit ihrer Einwohner in Schmerzen verwandeln, die ebenso plötzlich auftreten und intensiv sind wie die Wehen einer Gebärenden. Ihr Herz wird vor Furcht zerschmelzen. Sie sind unfähig, sich zu verteidigen, da ihre Hände wie gelähmt erschlaffen. Ihre Gesichter glühen vor Furcht und Schrecken. Staunend werden sie einander ansehen und sich fragen, wie ihre große Stadt fallen konnte.

7 Babylon wird unweigerlich fallen. Der Stadt steht ein Tag der Abrechnung bevor, ein „Tag Jehovas“, der wirklich schmerzlich sein wird. Der höchste Richter wird seinen Zorn äußern und das wohlverdiente Strafgericht über die sündigen Einwohner Babylons bringen. Die Prophezeiung sagt: „Siehe! Der Tag Jehovas, er kommt, grausam, sowohl mit überwallendem Zorn als auch mit glühendem Zorn, um das Land zu einem Gegenstand des Entsetzens zu machen und die Sünder des Landes daraus zu vertilgen“ (Jesaja 13:9). Babylons Aussichten sind düster. Es ist so, als würden Sonne, Mond und Sterne kein Licht mehr geben. „Denn selbst die Sterne der Himmel und ihre Kesil-Sternbilder werden ihr Licht nicht strahlen lassen; die Sonne wird sich tatsächlich verfinstern bei ihrem Aufgang, und sogar der Mond wird sein Licht nicht leuchten lassen“ (Jesaja 13:10).

8 Warum widerfährt dieser stolzen Stadt so etwas? Jehova sagt: „Ich werde am ertragfähigen Land bestimmt seine eigene Schlechtigkeit heimsuchen und an den Bösen selbst ihr eigenes Vergehen. Und ich werde in der Tat den Stolz der Vermessenen aufhören lassen, und den Hochmut der Tyrannen werde ich erniedrigen“ (Jesaja 13:11). Durch das Ausgießen seines Zorns bestraft Jehova Babylon dafür, dass es sein Volk grausam behandelt hat. Das ganze Land wird wegen der Schlechtigkeit der Babylonier zu leiden haben. Diese stolzen Tyrannen werden sich Jehova nicht mehr offen widersetzen!

9 Jehova sagt: „Ich werde den sterblichen Menschen seltener machen als geläutertes Gold und den Erdenmenschen seltener als das Gold aus Ophir“ (Jesaja 13:12). Ja, die Stadt wird entvölkert werden, veröden. Weiter erklärt Jehova: „Darum werde ich den Himmel selbst erbeben lassen, und die Erde wird von ihrer Stelle rücken beim Zornausbruch Jehovas der Heerscharen und am Tag seiner Zornglut“ (Jesaja 13:13). Babylons „Himmel“, seine vielen Götter und Göttinnen, werden erbeben und der Stadt in dieser Notzeit nicht helfen können. „Die Erde“, das Babylonische Reich, wird ‘von der Stelle gerückt’ werden und wie jedes andere vergangene Reich nur noch in der Erinnerung bestehen. „Es soll geschehen, dass sie sich wie eine verscheuchte Gazelle und wie eine Kleinviehherde, die niemand zusammenbringt, ein jeder zu seinem eigenen Volk wenden werden; und sie werden fliehen, jeder in sein eigenes Land“ (Jesaja 13:14). Alle fremden Unterstützer Babylons werden es im Stich lassen und fliehen in der Hoffnung, mit dem Sieger, der neuen Weltmacht, Beziehungen knüpfen zu können. Babylon wird letztendlich die Qualen einer eroberten Stadt durchmachen, Qualen, die es in seiner Glanzzeit über zahlreiche andere Städte brachte: „Jeder, der gefunden wird, wird durchstochen werden, und jeder, der aufgegriffen wird, wird durchs Schwert fallen; und sogar ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert werden. Ihre Häuser werden geplündert und ihre eigenen Frauen werden vergewaltigt werden“ (Jesaja 13:15, 16).

Gottes Vernichtungswerkzeug

10 Durch welche Macht wird Jehova den Sturz Babylons herbeiführen? Diese Frage beantwortet er etwa 200 Jahre im Voraus wie folgt: „Siehe, ich errege gegen sie die Meder, die selbst Silber für nichts achten und die, was Gold betrifft, kein Gefallen daran haben. Und ihre Bogen werden auch junge Männer zerschmettern. Und der Leibesfrucht werden sie sich nicht erbarmen; um Söhne wird es ihrem Auge nicht leid sein. Und Babylon, die Zierde der Königreiche, die Schönheit des Stolzes der Chaldäer, soll werden wie Sodom und Gomorra, als Gott sie umkehrte“ (Jesaja 13:17-19). Das prachtvolle Babylon wird fallen, was Jehova durch ein Heer aus dem fernen gebirgigen Land Medien bewirken wird. Wie die äußerst sittenlosen Städte Sodom und Gomorra wird Babylon letztendlich verwüstet sein (1. Mose 13:13; 19:13, 24).

11 Sowohl Medien als auch Babylon stehen zur Zeit Jesajas unter dem assyrischen Joch. Etwa 100 Jahre später, nämlich 632 v. u. Z., vereinigen Medien und Babylon ihre Streitkräfte und erobern Ninive, die Hauptstadt Assyriens. Das ermöglicht Babylon, dominierende Weltmacht zu werden. Damals ahnte Babylon wohl kaum, dass es etwa 100 Jahre später von Medien gestürzt würde. Wer außer Jehova Gott hätte wohl eine solch kühne Voraussage machen können?

12 Als Jehova das von ihm erwählte Vernichtungswerkzeug identifiziert, weist er darauf hin, dass die medischen Streitkräfte „Silber für nichts achten und . . ., was Gold betrifft, kein Gefallen daran haben“. Welch seltsame Eigenart hartgesottener Soldaten! Der Bibelgelehrte Albert Barnes sagt: „Nur selten wurden Invasionsheere nicht von der Hoffnung auf Beute getrieben.“ Beweisen die medischen Truppen, dass Jehova Recht hatte? Ja. Beachten wir folgende Bemerkung in einer Publikation von J. Glentworth Butler: „Im Unterschied zu den meisten Nationen, die irgendwann einmal Krieg geführt haben, dachten die Meder und besonders die Perser weniger an Gold als an Eroberung und die damit verbundene Ehre“ (The Bible-Work). Daher überrascht es nicht, dass der persische Herrscher Cyrus, als er den Israeliten im Babylonischen Exil die Freiheit schenkt, ihnen Tausende von Gefäßen aus Gold und Silber zurückgibt, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hat (Esra 1:7-11).

13 Auf Beute sind die medischen und die persischen Krieger also nicht allzu sehr versessen, dafür sind sie ehrgeizig. Sie geben sich nicht damit zufrieden, auf der Weltbühne hinter einer anderen Nation den zweiten Platz einzunehmen. Außerdem gibt es ihnen Jehova ins Herz, „Verheerung“ zu verursachen (Jesaja 13:6). Ausgerüstet mit Metallbogen — mit denen sie nicht nur Pfeile abschießen, sondern auch feindliche Soldaten, die Nachkommen babylonischer Mütter, erschlagen können — sind sie also entschlossen, Babylon einzunehmen.

14 Cyrus, der Anführer des medo-persischen Heeres, lässt sich von den Befestigungsanlagen Babylons nicht abschrecken. In der Nacht vom 5./6. Oktober 539 v. u. Z. befiehlt er, das Wasser des Euphrat abzuleiten. Als der Wasserspiegel gesunken ist, durchwaten die Invasoren das hüfthohe Wasser im Flussbett und dringen unbemerkt in die Stadt ein. Die Einwohner Babylons werden völlig überrascht und Babylon fällt (Daniel 5:30). Jehova Gott inspiriert Jesaja, diese Ereignisse vorauszusagen, wobei er keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass er alles lenken wird.

15 In welchem Ausmaß wird Babylon zerstört werden? Hören wir, was Jehova erklärt: „Sie wird niemals bewohnt werden, noch wird sie Generation um Generation verweilen. Und nicht wird dort der Araber sein Zelt aufschlagen, und keine Hirten werden ihre Kleinviehherden dort lagern lassen. Und dort werden gewiss die lagern, die ständig wasserlose Gegenden aufsuchen, und ihre Häuser werden mit Uhus gefüllt sein. Und dort sollen die Strauße hausen, und bockgestaltige Dämonen, sie werden dort umherhüpfen. Und Schakale sollen in ihren Wohntürmen heulen, und in den Lustpalästen wird die große Schlange sein. Und die Zeit für sie ist nahe herbeigekommen, und ihre Tage, sie werden nicht hinausgeschoben werden“ (Jesaja 13:20-22). Die Stadt soll vollständig veröden.

16 Dazu kam es zwar nicht sogleich im Jahre 539 v. u. Z. Doch heute steht unleugbar fest, dass alles eingetroffen ist, was Jesaja über Babylon vorausgesagt hat. Babylon „ist heute, und zwar schon seit Jahrhunderten, ein Bild völliger Verwüstung, ein Trümmerhaufen“, sagt ein Bibelkommentator und fügt hinzu: „Es ist unmöglich, diesen Schauplatz zu betrachten, ohne daran erinnert zu werden, wie genau sich die Voraussagen Jesajas und Jeremias erfüllt haben.“ Selbstverständlich hätte zur Zeit Jesajas kein Mensch Babylons Sturz und seine schließliche Verödung vorhersehen können. Immerhin wurde die Stadt erst etwa 200 Jahre nach der Niederschrift des Buches Jesaja von den Medern und Persern eingenommen. Und bis zu ihrer endgültigen Verödung vergingen noch weitere Jahrhunderte. Wird dadurch nicht unser Glaube gestärkt, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist? (2. Timotheus 3:16). Darüber hinaus können wir, da Jehova in der Vergangenheit Prophezeiungen erfüllt hat, voll und ganz darauf vertrauen, dass noch unerfüllte biblische Prophezeiungen zu der von Gott bestimmten Zeit eintreffen werden.

‘Ruhe von deiner Mühsal’

17 Der Sturz Babylons wird für Israel eine Erleichterung sein. Er bedeutet die Freilassung aus der Gefangenschaft und ermöglicht die Rückkehr in das Land der Verheißung. Daher sagt Jesaja jetzt: „Jehova wird Jakob Barmherzigkeit erweisen, und er wird Israel gewiss noch erwählen; und er wird ihnen wirklich Ruhe geben auf ihrem Boden, und der ansässige Fremdling soll sich ihnen anschließen, und sie sollen sich dem Hause Jakob beigesellen. Und Völker werden sie tatsächlich nehmen und sie an ihren eigenen Ort bringen, und das Haus Israel soll sie sich tatsächlich auf dem Boden Jehovas als Knechte und als Mägde zum Besitztum nehmen; und sie sollen die gefangen nehmen, die sie gefangen hielten, und sie sollen sich die untertan halten, die sie zur Arbeit trieben“ (Jesaja 14:1, 2). Mit „Jakob“ ist hier ganz Israel gemeint, alle 12 Stämme. Jehova wird „Jakob“ Barmherzigkeit erweisen, indem er die Nation in die Heimat zurückkehren lässt. Begleitet werden sollen die Israeliten von Tausenden von Ausländern; viele von ihnen werden ihre Tempeldiener sein. Einige Israeliten werden sogar über diejenigen gesetzt, deren Gefangene sie zuvor waren.

18 Vorbei sein wird es mit dem harten Leben im Exil. Jehova wird seinem Volk stattdessen ‘Ruhe geben von seiner Mühsal und von seiner Erregung und von dem harten Sklavendienst, in dem es zum Sklaven gemacht wurde’ (Jesaja 14:3). Israel wird nicht nur von den körperlichen Bürden des Sklavendienstes befreit werden, sondern auch von dem Schmerz und der Belastung, die es mit sich bringt, unter Anbetern falscher Götter leben zu müssen (Esra 3:1; Jesaja 32:18). Dazu wird in einem Werk bemerkt: „Für den Babylonier waren seine Götter im Großen und Ganzen genau wie er, mit all den verdorbenen Charakterzügen, die er selbst hatte. Sie waren Feiglinge, Trunkenbolde und Schwachsinnige“ (Lands and Peoples of the Bible). Welch eine Erleichterung, einem solch verkommenen religiösen Umfeld entfliehen zu können!

19 Jehovas Barmherzigkeit ist allerdings an Bedingungen geknüpft. Sein Volk muss die Bosheit, die Gott bewog, es so streng zu bestrafen, wirklich bereuen (Jeremia 3:25). Ein offenes, von Herzen kommendes Sündenbekenntnis wird Israel Jehovas Vergebung eintragen. (Siehe Nehemia 9:6-37; Daniel 9:5.) Dieser Grundsatz gilt auch heute. Wir alle sind auf Jehovas Barmherzigkeit angewiesen, denn „da ist kein Mensch, der nicht sündigt“ (2. Chronika 6:36). Jehova, der barmherzige Gott, fordert uns liebevoll auf, ihm unsere Sünden zu bekennen, zu bereuen und jegliche verkehrte Handlungsweise aufzugeben, damit wir geheilt werden (5. Mose 4:31; Jesaja 1:18; Jakobus 5:16). Dadurch können wir wieder in seine Gunst gelangen und getröstet werden (Psalm 51:1; Sprüche 28:13; 2. Korinther 2:7).

Ein „Spruch“ gegen Babylon

20 Mehr als 100 Jahre vor dem Aufstieg Babylons zur vorherrschenden Weltmacht sagt Jesaja voraus, wie die übrige Welt auf den Sturz dieser Macht reagieren wird. Prophetisch wendet er sich an das aus der Babylonischen Gefangenschaft befreite Volk der Israeliten und gebietet ihm: „Du [sollst] diesen Spruch gegen den König von Babylon anheben und sagen . . .: ‚Wie hat der, der andere zur Arbeit trieb, aufgehört, die Bedrückung aufgehört! Jehova hat den Stock der Bösen zerbrochen, den Stab der Herrschenden, der Völker schlug im Zornausbruch mit unablässigem Schlag, der Nationen unterwarf aus lauter Zorn mit einer Verfolgung ohne Einhalt‘ “ (Jesaja 14:4-6). Babylon hat sich den zweifelhaften Ruf eines Eroberers, ja eines Unterdrückers erworben, der freie Menschen versklavt. Wie passend, dass Babylons Sturz mit einem „Spruch“ gefeiert werden soll, der sich vor allem an die babylonische Dynastie wendet, die — von Nebukadnezar angeführt und mit Nabonid und Belsazar endend — in der Glanzzeit dieser großen Stadt die Geschicke lenkte!

21 Welch eine Wende ihr Sturz doch herbeiführen wird! „Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen. Auch die Wacholderbäume haben sich dann über dich gefreut, die Zedern des Libanon, und sie sprechen: ‚Seitdem du dich niedergelegt hast, kommt kein Holzfäller gegen uns herauf‘ “ (Jesaja 14:7, 8). Die Könige der Nachbarstaaten waren für die Herrscher Babylons wie Bäume, die es zu fällen und für eigene Zwecke zu nutzen galt. Und mit alldem ist es nun vorbei. Der babylonische Holzfäller hat seinen letzten Baum gefällt!

22 Der Sturz Babylons ist so erstaunlich, dass sogar das Grab darauf reagiert: „Selbst der Scheol unten ist vor dir erbebt, dir entgegen bei deiner Ankunft. Vor dir hat er die im Tode Kraftlosen aufgeweckt, alle bockgleichen Führer der Erde. Er hat alle Könige der Nationen von ihren Thronen aufstehen lassen. Sie alle heben an und sagen zu dir: ‚Bist auch du selbst schwach gemacht worden wie wir? Bist du uns gleichgemacht worden? Hinunter zum Scheol ist dein Stolz gebracht worden, das Getön deiner Saiteninstrumente. Unter dir sind Maden als Lager ausgebreitet; und Würmer sind deine Decke‘ “ (Jesaja 14:9-11). Welch ein eindrucksvolles poetisches Bild! Es ist, als solle das allgemeine Grab der Menschheit alle Könige aufwecken, die der babylonischen Dynastie in den Tod vorausgegangen sind, damit sie den Neuankömmling begrüßen können. Sie verspotten die babylonische Herrschermacht, die jetzt hilflos in einem Madenbett liegt statt auf einem kostbaren Diwan und mit Würmern bedeckt ist statt mit teurem Leinen.

„Wie ein zertretener Leichnam“

23 Jesaja setzt den Spruch wie folgt fort: „O wie bist du vom Himmel gefallen, du Glänzender, Sohn der Morgenröte! Wie bist du niedergehauen worden zur Erde, du, der die Nationen entkräftete!“ (Jesaja 14:12). Selbstsucht und Stolz veranlassen Babylons Könige, sich über alle in ihrer Umgebung zu erheben. Wie ein Stern, der am frühen Morgenhimmel hell erstrahlt, üben sie auf arrogante Weise Macht und Gewalt aus. Besonders stolz ist man auf die Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezar, ein Vorhaben, an dem Assyrien gescheitert war. In dem Spruch wird Babylons stolze Dynastie wie folgt zitiert: „Zu den Himmeln werde ich aufsteigen. Über die Sterne Gottes werde ich meinen Thron erheben, und ich werde mich niedersetzen auf den Berg der Zusammenkunft in den entlegensten Teilen des Nordens. Ich werde über die Wolkenhöhen aufsteigen; ich werde mich dem Höchsten ähnlich machen“ (Jesaja 14:13, 14). Könnte es etwas Unverschämteres geben?

24 In der Bibel werden die Könige aus der Linie Davids mit Sternen verglichen (4. Mose 24:17). Beginnend mit David regierten diese „Sterne“ vom Berg Zion aus. Nachdem Salomo in Jerusalem den Tempel gebaut hatte, bezog man den Namen Zion auf die ganze Stadt. Unter dem Gesetzesbund waren alle männlichen Israeliten verpflichtet, dreimal im Jahr nach Zion zu reisen. So wurde es zum „Berg der Zusammenkunft“. Durch den Entschluss, die judäischen Könige zu unterwerfen und sie von diesem Berg zu entfernen, erklärt Nebukadnezar seine Absicht, sich über diese „Sterne“ zu erheben. Für seinen Sieg über sie gibt er nicht Jehova die Ehre, sondern setzt sich selbst vermessen an die Stelle Jehovas.

25 Welch ein Umschwung doch der stolzen babylonischen Dynastie bevorsteht! Babylon ist nicht nur weit davon entfernt, über die Sterne Gottes erhöht zu werden, sondern Jehova erklärt sogar: „Zum Scheol hinab wirst du gebracht werden, zu den entlegensten Teilen der Grube. Diejenigen, die dich sehen, werden dich ja betrachten; sie werden dich sogar genau ansehen und sprechen: ‚Ist das der Mann, der die Erde erbeben machte, der Königreiche erschütterte, der das ertragfähige Land der Wildnis gleichmachte und der sogar dessen Städte niederriss, der auch für seine Gefangenen den Heimweg nicht öffnete?‘ “ (Jesaja 14:15-17). Dieses ehrgeizige Herrschergeschlecht wird ebenso wie alle anderen Menschen in den Hades (Scheol) hinabfahren.

26 Wo wird dann die Macht sein, die Königreiche besiegte, ertragreiches Land verwüstete und zahllose Städte einnahm? Wo wird die Weltmacht sein, die Gefangene machte und sie niemals in ihre Heimat zurückkehren ließ? Nicht einmal ein anständiges Begräbnis wird die babylonische Dynastie erhalten! Jehova sagt: „Alle anderen Könige der Nationen, ja sie alle haben sich in Ehren niedergelegt, jeder in seinem eigenen Haus. Aber was dich betrifft, du bist weggeworfen worden ohne Grabstätte für dich wie ein verabscheuter Spross, bekleidet mit Getöteten, vom Schwert Durchstochenen, die zu den Steinen einer Grube hinabsinken, wie ein zertretener Leichnam. Du wirst mit ihnen nicht vereint werden in einem Grab, denn du hast dein eigenes Land ins Verderben gebracht, du hast dein eigenes Volk getötet. Auf unabsehbare Zeit wird die Nachkommenschaft von Übeltätern nicht genannt werden“ (Jesaja 14:18-20). In der antiken Welt war es für einen König eine Schande, wenn ihm ein ehrenhaftes Begräbnis verweigert wurde. Wie verhält es sich also mit der königlichen Dynastie Babylons? Wenn auch einzelne Könige wahrscheinlich in Ehren begraben werden, wird doch die von Nebukadnezar angeführte Königsdynastie des Imperiums weggeworfen „wie ein verabscheuter Spross“. Es ist, als würde sie in ein anonymes Grab geworfen — wie ein in der Schlacht gefallener einfacher Fußsoldat. Welch eine Demütigung!

27 Der Spruch endet mit letzten Befehlen an die siegenden Meder und Perser: „Macht für seine Söhne einen Schlachtblock bereit wegen des Vergehens ihrer Vorväter, damit sie nicht aufstehen und tatsächlich von der Erde Besitz ergreifen und die Fläche des ertragfähigen Landes mit Städten füllen“ (Jesaja 14:21). Der Sturz Babylons wird endgültig sein. Die babylonische Dynastie wird mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Sie wird nie wieder erstehen. Künftige Generationen von Babyloniern werden „wegen des Vergehens ihrer Vorväter“ zu leiden haben.

28 Aus dem Urteil über die babylonische Dynastie können wir etwas Wertvolles lernen. Die Sünde der babylonischen Könige wurzelte in ihrem unersättlichen Ehrgeiz (Daniel 5:23). Ihr Herz war von Machtgier erfüllt. Sie wollten andere beherrschen (Jesaja 47:5, 6). Sie suchten die Ehre von Menschen, eine Ehre, die nur Gott rechtmäßig zusteht (Offenbarung 4:11). Das ist eine Warnung für alle in einer Autoritätsstellung — auch innerhalb der Christenversammlung. Ehrgeiz, Selbstsucht und Stolz sind Eigenschaften, die Jehova nicht dulden wird, weder bei Einzelpersonen noch bei ganzen Nationen.

29 Der Stolz der babylonischen Herrscher spiegelte den Geist Satans, des Teufels, des „Gottes dieses Systems der Dinge“, wider (2. Korinther 4:4). Auch er hat Machtgelüste und möchte sich gern über Jehova Gott stellen. Satan hat durch seinen unheiligen Ehrgeiz viel Leid und Elend über die ganze Menschheit gebracht, genauso wie der jeweilige König von Babylon über die Menschen, die er unterwarf.

30 Im Bibelbuch Offenbarung erfahren wir noch etwas über ein anderes Babylon — „Babylon die Große“ (Offenbarung 18:2). Diese Organisation, das Weltreich der falschen Religion, ist, was ihre Grundhaltung betrifft, ebenfalls stolz, unterdrückerisch und grausam. Deshalb muss auch sie mit einem „Tag Jehovas“ rechnen, ja sie muss zu der von Gott bestimmten Zeit vernichtet werden (Jesaja 13:6). Seit 1919 geht die Botschaft um die Erde: „Babylon die Große ist gefallen“ (Offenbarung 14:8). Sie fiel, als sie Gottes Volk nicht mehr in Gefangenschaft halten konnte. In Kürze wird sie vollständig vernichtet werden. Was Babylon in alter Zeit betrifft, befahl Jehova: „Zahlt ihr gemäß ihrem Tun zurück. Gemäß allem, was sie getan hat, so tut ihr. Denn gegen Jehova hat sie vermessen gehandelt, gegen den Heiligen Israels“ (Jeremia 50:29; Jakobus 2:13). Über Babylon die Große wird ein ähnliches Strafgericht kommen.

31 Daher beziehen sich die letzten Worte Jehovas in dieser Prophezeiung des Buches Jesaja nicht nur auf das alte Babylon, sondern auch auf Babylon die Große: „Ich will aufstehen gegen sie . . . Und ich will von Babylon abschneiden Name und Überrest und Nachwuchs und Nachkommenschaft . . . Und ich will sie zu einem Besitztum von Stachelschweinen und zu schilfbestandenen Wasserteichen machen, und ich will sie mit dem Besen der Vertilgung hinwegfegen“ (Jesaja 14:22, 23). Die verlassenen Ruinen des alten Babylon zeigen, wie Jehova in Kürze mit Babylon der Großen verfahren wird. Welch ein Trost für alle, die die wahre Anbetung lieben! Welch ein Ansporn für uns, uns anzustrengen und in uns keine satanische Einstellung wie Stolz, Arroganz oder Unbarmherzigkeit aufkommen zu lassen!

Jule | 12.22.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Jesaja 14:24 bis 19:25

Kapitel fünfzehn

Jehovas Beschluss gegen die Nationen

Jesaja 14:24 bis 19:25

JEHOVA kann sich der Nationen bedienen, um sein Volk wegen dessen Schlechtigkeit zu züchtigen. Ungeachtet dessen verzeiht er diesen Nationen nicht ihre unnötige Grausamkeit, ihren Stolz und ihre Feindseligkeit gegenüber der wahren Anbetung. Daher inspirierte er Jesaja lange im Voraus, den „prophetischen Spruch gegen Babylon“ aufzuzeichnen (Jesaja 13:1). Bei Babylon handelt es sich allerdings um eine künftige Bedrohung. In den Tagen Jesajas wird Gottes Bundesvolk von Assyrien unterdrückt. Assyrien vernichtet das Nordreich Israel und verwüstet einen Großteil von Juda. Doch sein Triumph ist begrenzt. Jesaja schreibt: „Jehova der Heerscharen hat geschworen, indem er sprach: ‚Gewiss, so, wie ich es erdacht habe, so soll es geschehen . . ., um den Assyrer in meinem Land zu zerbrechen und dass ich ihn auf meinen eigenen Bergen zertrete und dass sein Joch tatsächlich von ihnen weiche und dass seine Last von ihrer Schulter weiche‘ “ (Jesaja 14:24, 25). Nicht lange nachdem Jesaja diese Prophezeiung geäußert hat, wird die assyrische Gefahr von Juda abgewendet (2. Könige 19:35-37).

2 Wie steht es aber mit anderen Nationen, die Feinde von Gottes Bundesvolk sind? Auch sie sollen gerichtet werden. Jesaja erklärt: „Das ist der Beschluss, der gegen die ganze Erde beschlossen ist, und das ist die Hand, die gegen alle Nationen ausgestreckt ist. Denn Jehova der Heerscharen selbst hat es beschlossen, und wer kann es aufheben? Und seine Hand ist es, die ausgestreckt ist, und wer kann sie abwenden?“ (Jesaja 14:26, 27). Jehovas „Beschluss“ ist keine bloße Absichtserklärung. Es ist ein fester Entschluss, eine Verordnung (Jeremia 49:20, 30). Mit Gottes „Hand“ ist seine angewandte Macht gemeint. In den Schlussversen von Jesaja, Kapitel 14 und in den Kapiteln 15 bis 19 ist Jehovas Beschluss gegen Philistäa, Moab, Damaskus, Äthiopien und Ägypten zu finden.

3 Jesaja sagt jedoch, Jehovas Hand sei gegen „alle Nationen“ ausgestreckt. Somit beziehen sich diese Prophezeiungen Jesajas, die sich zwar zum ersten Mal in alter Zeit erfüllt haben, grundsätzlich auch auf die „Zeit des Endes“, wo Jehova seine Hand gegen alle Königreiche der Erde ausstreckt (Daniel 2:44; 12:9; Römer 15:4; Offenbarung 19:11, 19-21). Lange im Voraus kann Jehova Gott, der Allmächtige, seinen Beschluss mit Zuversicht bekannt geben. Niemand ist imstande, seine ausgestreckte Hand abzuwenden (Psalm 33:11; Jesaja 46:10).

„Eine fliegende feurige Schlange“ greift Philistäa an

4 Die Philister kommen zuerst an die Reihe. „Im Todesjahr des Königs Ahas geschah dieser prophetische Spruch: ‚Freue dich nicht, o Philistäa, irgendeiner von dir, bloß weil der Stab des dich Schlagenden zerbrochen ist. Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine giftige Schlange hervorkommen, und ihre Frucht wird eine fliegende feurige Schlange sein‘ “ (Jesaja 14:28, 29).

5 König Usija war stark genug, die durch Philistäa drohende Gefahr einzudämmen (2. Chronika 26:6-8). Für die Philister glich er einer Schlange, und sein Stab schlug fortwährend diesen unfreundlichen Nachbarn. Nachdem Usija gestorben war — ‘sein Stab zerbrach’ —, regierte der treue Jotham, doch „das Volk handelte immer noch verderblich“. Anschließend wurde Ahas König. Die Situation änderte sich. Mehrmals fielen die Philister erfolgreich in Juda ein (2. Chronika 27:2; 28:17, 18). Wieder entsteht eine neue Situation. Im Jahre 746 v. u. Z. stirbt König Ahas und der junge Hiskia besteigt den Thron. Falls die Philister meinen, alles laufe weiterhin zu ihren Gunsten, irren sie sich. Hiskia erweist sich als ein Todfeind. Als Nachkomme Usijas (die „Frucht“ seiner „Wurzel“) gleicht Hiskia einer „fliegenden feurigen Schlange“; Hiskia geht schnell zum Angriff über und stößt blitzschnell zu mit derart schmerzlichen Folgen, als ob er Gift einspritze.

6 Das ist eine treffende Beschreibung des neuen Königs. Hiskia „war es, der die Philister bis nach Gasa und auch dessen Gebiete niederschlug“ (2. Könige 18:8). Wie aus den Annalen des assyrischen Königs Sanherib hervorgeht, sind die Philister von Hiskia unterworfen worden. Die „Geringen“ — das geschwächte Königreich Juda — leben in Sicherheit und materiellem Überfluss, während Philistäa hungert. (Lies Jesaja 14:30, 31.)

7 In Juda halten sich anscheinend Gesandte auf — vielleicht streben sie ein Bündnis gegen Assyrien an. Was soll man ihnen sagen? „Was wird irgendeiner als Antwort an die Boten der Nation sagen?“ Soll Hiskia Schutz in einem Bündnis mit Ausländern suchen? Nein! Er soll den Boten sagen, „dass Jehova selbst die Grundlage Zions gelegt hat und die Niedergedrückten seines Volkes darin Zuflucht finden werden“ (Jesaja 14:32). Der König soll uneingeschränkt auf Jehova vertrauen. Zions Grundlage ist stabil. Die Stadt wird als ein sicherer Zufluchtsort vor der assyrischen Bedrohung bestehen bleiben (Psalm 46:1-7).

8 Wie Philistäa damals befeinden auch heute einige Nationen in brutaler Weise die Anbeter Gottes. Christliche Zeugen Jehovas hat man in Gefängnisse und Konzentrationslager gesperrt. Sie sind verboten worden. Viele von ihnen hat man getötet. Gegner „machen [weiterhin] scharfe Angriffe auf die Seele des Gerechten“ (Psalm 94:21). In den Augen ihrer Feinde mag diese Gruppe Christen ‘gering’ und ‘arm’ erscheinen. Doch mit Jehovas Unterstützung erfreuen sie sich geistigen Überflusses, während ihre Feinde hungern (Jesaja 65:13, 14; Amos 8:11). Wenn Jehova seine Hand gegen die heutigen Philister ausstreckt, werden diese „Geringen“ in Sicherheit sein. Wo? In Gemeinschaft mit den „Hausgenossen Gottes“, der Hausgemeinschaft, deren sicherer Grundeckstein Jesus ist (Epheser 2:19, 20). Und sie werden unter dem Schutz des „himmlischen Jerusalem“ stehen, der Königreichsorganisation Jehovas im Himmel, deren König Jesus Christus ist (Hebräer 12:22; Offenbarung 14:1).

Moab zum Schweigen gebracht

9 Östlich des Toten Meeres befindet sich ein weiterer Nachbar Israels: Moab. Im Gegensatz zu den Philistern sind die Moabiter mit Israel verwandt, denn sie sind Nachkommen Lots, des Neffen Abrahams (1. Mose 19:37). Trotz dieses Verwandtschaftsverhältnisses ist Moab schon lange ein Feind Israels. In Moses’ Tagen ließ zum Beispiel der König von Moab den Propheten Bileam holen in der Hoffnung, dieser würde die Israeliten gegen Bezahlung verfluchen. Als das misslang, stellte Moab den Israeliten durch Unmoral und den Baalskult eine Falle (4. Mose 22:4-6; 25:1-5). Kein Wunder, dass Jehova jetzt Jesaja dazu inspiriert, den ‘prophetischen Spruch gegen Moab’ aufzuzeichnen! (Jesaja 15:1a).

10 Jesajas Prophezeiung wendet sich gegen zahlreiche Städte und Orte in Moab, unter anderem gegen Ar, Kir (oder Kir-Hareseth) und Dibon (Jesaja 15:1b, 2a). Die Moabiter werden um die Rosinenkuchen Kir-Hareseths jammern — wahrscheinlich ein wichtiges Erzeugnis der Stadt (Jesaja 16:6, 7). Sibma und Jaser, Städte, die für Weinanbau bekannt sind, werden geschlagen werden (Jesaja 16:8-10). Eglath-Schelischija, ein Ort, dessen Name möglicherweise „dreijährige Färse“ bedeutet, wird einer kräftigen jungen Kuh gleichen, die jämmerliche Klageschreie ausstößt (Jesaja 15:5). Das Gras des Landes wird vertrocknen, während die „Wasser von Dimon“ voll Blut werden wegen der Schlachtung der Moabiter. Und die „Wasser von Nimrim“ werden entweder in bildlichem Sinne oder buchstäblich zu „völligen Öden“, wahrscheinlich weil die feindlichen Streitkräfte die Flüsse aufstauen (Jesaja 15:6-9).

11 Die Moabiter werden Sacktuch ‘umgürten’, das heißt Trauerkleider anlegen. Sie werden ihr Haupt kahl scheren, um Schande und Wehklage anzudeuten. Ihre Bärte werden „gestutzt“ sein, was tiefen Kummer und große Erniedrigung erkennen lässt (Jesaja 15:2b-4). Jesaja, der selbst davon überzeugt ist, dass diese Strafgerichte eintreffen werden, zeigt sich tief berührt. Vergleichbar mit den schwingenden Saiten einer Harfe wird sein Inneres durch die Drohbotschaft gegen Moab von Mitleid bewegt (Jesaja 16:11, 12).

12 Wann würde sich diese Prophezeiung erfüllen? Recht bald. „Dies ist das Wort, das Jehova früher hinsichtlich Moabs redete. Und nun hat Jehova geredet und gesagt: ‚Innerhalb dreier Jahre, gemäß den Jahren eines Lohnarbeiters, soll die Herrlichkeit Moabs ebenfalls verächtlich gemacht werden mit vielerlei Getümmel, und die Übriggebliebenen werden sehr wenige sein, nicht mächtig‘ “ (Jesaja 16:13, 14). Übereinstimmend damit haben archäologische Funde ergeben, dass Moab im 8. Jahrhundert v. u. Z. schwer zu leiden hatte und viele Orte entvölkert waren. Tiglatpileser III. erwähnte Salamanu von Moab als einen der Herrscher, die ihm Tribut zahlten. Sanherib erhielt Abgaben von Kammusunadbi, dem König von Moab. Die assyrischen Monarchen Esar-Haddon und Assurbanipal erwähnten die Moabiterkönige Musuri und Kamasalti als von ihnen abhängig. Als Volk sind die Moabiter bereits vor vielen Jahrhunderten verschwunden. Man hat Ruinen von Städten gefunden, die für moabitische gehalten werden, doch bislang haben Ausgrabungen nur wenig konkrete Beweise dafür geliefert, dass dieser einst mächtige Feind Israels überhaupt einmal existiert hat.

Das heutige „Moab“ geht unter

13 Heute gibt es eine weltweite Organisation, die dem alten Moab gleicht. Dabei handelt es sich um die Christenheit, den bedeutendsten Teil „Babylons der Großen“ (Offenbarung 17:5). Sowohl Moab als auch Israel stammten von Terach, dem Vater Abrahams, ab. Vergleichbar damit nimmt die Christenheit wie die heutige Versammlung der gesalbten Christen für sich in Anspruch, ihre Wurzeln in der Christenversammlung des 1. Jahrhunderts zu haben (Galater 6:16). Aber sie ist — wie Moab — verdorben, fördert geistige Unmoral und die Anbetung anderer Götter als des einen wahren Gottes, Jehova (Jakobus 4:4; 1. Johannes 5:21). Als Klasse gesehen, widerstehen die Führer der Christenheit denjenigen, die die gute Botschaft vom Königreich predigen (Matthäus 24:9, 14).

14 Moab wurde schließlich zum Schweigen gebracht. Dasselbe wird der Christenheit widerfahren. Jehova wird durch ein neuzeitliches Pendant Assyriens dafür sorgen, dass sie verwüstet wird (Offenbarung 17:16, 17). Für die Menschen in diesem neuzeitlichen „Moab“ gibt es jedoch eine Hoffnung. Mitten in seiner Prophezeiung gegen Moab sagt Jesaja: „In liebender Güte wird gewiss ein Thron fest errichtet sein; und darauf wird in Wahrhaftigkeit im Zelt Davids einer sitzen, der richtet und das Recht sucht und unverzüglich Gerechtigkeit handhabt“ (Jesaja 16:5). Der Thron Jesu, eines Herrschers aus der Linie König Davids, wurde 1914 von Jehova fest errichtet. Jesu Königtum ist ein Ausdruck der liebenden Güte Jehovas und wird ewig bestehen, dem Bund entsprechend, den Gott mit David schloss (Psalm 72:2; 85:10, 11; 89:3, 4; Lukas 1:32). Zahlreiche Sanftmütige haben das neuzeitliche „Moab“ verlassen und sich Jesus unterworfen, damit sie ihr Leben retten (Offenbarung 18:4). Wie tröstlich für sie, zu wissen, dass Jesus „den Nationen das Recht erklären“ wird! (Matthäus 12:18; Jeremia 33:15).

Damaskus wird zu „zerfallenden Trümmern“

15 Jesaja hält anschließend den ‘prophetischen Spruch gegen Damaskus’ fest. (Lies Jesaja 17:1-6.) Damaskus, nördlich von Israel, ist „das Haupt von Syrien“ (Jesaja 7:8). Während der Herrschaft des Königs Ahas von Juda verbündet sich Rezin von Damaskus mit Pekach von Israel und fällt in Juda ein. Auf die Bitte des Ahas greift jedoch Assyrien unter Tiglatpileser III. Damaskus an, erobert es und führt viele seiner Einwohner ins Exil. Danach bildet Damaskus nie mehr eine Gefahr für Juda (2. Könige 16:5-9; 2. Chronika 28:5, 16).

16 Wahrscheinlich wegen Israels Bündnis mit Damaskus enthält Jehovas prophetischer Spruch gegen Damaskus auch Urteilssprüche gegen das untreue Nordreich (Jesaja 17:3-6). Israel soll einem Feld gleichen, auf dem zur Erntezeit sehr wenig Getreide steht, oder einem Olivenbaum, bei dem schon die meisten Oliven von den Ästen abgeklopft worden sind (Jesaja 17:4-6). Welch ein ernüchterndes Beispiel für alle, die sich Jehova hingegeben haben! Er erwartet ausschließliche Ergebenheit und nur ein von Herzen geleisteter heiliger Dienst ist für ihn annehmbar. Alle, die sich gegen ihre Brüder wenden, hasst er (2. Mose 20:5; Jesaja 17:10, 11; Matthäus 24:48-50).

Volles Vertrauen zu Jehova

17 Jetzt sagt Jesaja: „An jenem Tag wird der Erdenmensch zu dem, der ihn gemacht hat, aufschauen, und seine Augen, sie werden den Blick auf den Heiligen Israels selbst richten. Und er wird nicht zu den Altären, dem Werk seiner Hände, hinschauen; und auf das, was seine Finger gemacht haben, wird er den Blick nicht richten, weder auf die heiligen Pfähle noch auf die Räucherwerkständer“ (Jesaja 17:7, 8). Einige in Israel beachten tatsächlich Jehovas warnende Worte. Als zum Beispiel Hiskia der Bevölkerung Israels eine Einladung sendet, mit Juda gemeinsam das Passah zu feiern, gehen einige Israeliten darauf ein, reisen nach Süden und schließen sich ihren Brüdern in der reinen Anbetung an (2. Chronika 30:1-12). Der Großteil der Bevölkerung verspottet jedoch die Boten, welche die Einladung überbringen. Das Land ist unheilbar abtrünnig. Über Israel kommt somit das, was Jehova beschlossen hat. Assyrien zerstört die Städte Israels, das Land wird zur Wüste, das Weideland unbrauchbar. (Lies Jesaja 17:9-11.)

18 Wie verhält es sich heute? Israel war eine abtrünnige Nation. Die Art und Weise, wie Hiskia versuchte, Einzelpersonen in dieser Nation zu helfen, zur wahren Anbetung zurückzukehren, erinnert uns deshalb daran, wie wahre Christen heute bemüht sind, Einzelnen in der abtrünnigen Organisation der Christenheit Hilfe zu bieten. Seit 1919 gehen Boten des „Israels Gottes“ durch die Christenheit und laden Menschen ein, die reine Anbetung aufzunehmen (Galater 6:16). Die Mehrheit verhält sich ablehnend. Viele verspotten die Boten. Doch einige haben günstig reagiert. Ihre Zahl geht mittlerweile in die Millionen und sie freuen sich ‘den Blick auf den Heiligen Israels zu richten’, der sie belehrt (Jesaja 54:13). Sie haben aufgehört, bei den unheiligen Altären anzubeten — von Menschen gemachten Göttern ergeben zu sein und auf sie zu vertrauen —, und blicken erwartungsvoll zu Jehova auf (Psalm 146:3, 4). Jeder von ihnen sagt wie Micha, ein Zeitgenosse Jesajas: „Was . . . mich betrifft, nach Jehova werde ich ständig Ausschau halten. Ich will eine wartende Haltung gegenüber dem Gott meiner Rettung bekunden. Mein Gott wird mich hören“ (Micha 7:7).

19 Welch ein Gegensatz zu denjenigen, die ihr Vertrauen auf den sterblichen Menschen setzen! Wellen der Gewalt und des Aufruhrs gehen in den gegenwärtigen letzten Tagen über die Menschheit hinweg. Das „Meer“ der rastlosen, rebellischen Menschheit verursacht Unruhe und sucht radikale Veränderungen herbeizuführen (Jesaja 57:20; Offenbarung 8:8, 9; 13:1). Jehova wird diese lärmende Menge „schelten“. Sein himmlisches Königreich wird alle Organisationen und Einzelpersonen, die Unruhe stiften, vernichten; diese werden sozusagen „weit weg fliehen . . . wie ein Distelwirbel vor einem Sturmwind“ (Jesaja 17:12, 13; Offenbarung 16:14, 16).

20 Was wird die Folge sein? Jesaja sagt: „Zur Abendzeit, nun, siehe, da ist plötzlicher Schrecken. Vor dem Morgen — es ist nicht mehr. Das ist der Anteil derer, die uns plündern, und das Los, das denen gehört, die uns ausplündern“ (Jesaja 17:14). Viele plündern Jehovas Volk aus, indem sie es hart und respektlos behandeln. Da wahre Christen nicht den großen Religionen der Welt angehören — und es auch nicht wollen —, werden sie von voreingenommenen Kritikern und fanatischen Gegnern für eine leichte Beute gehalten. Aber sie sind als Gottes Volk davon überzeugt, dass der „Morgen“, an dem ihre Drangsale enden, schnell herannaht (2. Thessalonicher 1:6-9; 1. Petrus 5:6-11).

Äthiopien bringt Jehova eine Gabe

21 Äthiopien, südlich von Ägypten gelegen, war zumindest zweimal an einer militärischen Aktion gegen Juda beteiligt (2. Chronika 12:2, 3; 14:1, 9-15; 16:8). Jetzt sagt Jesaja ein Strafgericht über Äthiopien voraus: „Ha! Das Land der schwirrenden geflügelten Insekten, das in der Gegend der Ströme Äthiopiens liegt!“ (Lies Jesaja 18:1-6.) Jehova verordnet, dass es ‘abgeschnitten, entfernt und abgehauen’ wird.

22 Wie die weltliche Geschichte zeigt, eroberte Äthiopien in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. u. Z. Ägypten und beherrschte es ungefähr 60 Jahre. Die assyrischen Monarchen Esar-Haddon und Assurbanipal fielen nacheinander in Ägypten ein. Als Assurbanipal Theben zerstörte, wurde Ägypten von Assyrien völlig unterworfen, was auch die äthiopische Vorherrschaft im Niltal beendete. (Siehe auch Jesaja 20:3-6.) Wie verhält es sich in der Neuzeit?

23 In Daniels Prophezeiung über die „Zeit des Endes“ heißt es vom aggressiven „König des Nordens“, Äthiopien und Libyen würden „seinen Schritten folgen“ oder auf seine Leitung eingehen (Daniel 11:40-43). Äthiopien wird ebenfalls unter den Streitkräften „Gogs vom Land Magog“ aufgeführt (Hesekiel 38:2-5, 8). Gogs Streitkräfte mitsamt dem König des Nordens finden ihr Ende, wenn sie Jehovas heilige Nation angreifen. Die Hand Jehovas wird somit auch gegen das neuzeitliche „Äthiopien“ ausgestreckt sein, weil es sich der Souveränität Jehovas widersetzt (Hesekiel 38:21-23; Daniel 11:45).

24 In der Prophezeiung heißt es aber auch: „In jener Zeit wird Jehova der Heerscharen eine Gabe gebracht werden von einem Volk, hoch gewachsen und blank gescheuert, ja von einem Volk, das überall Furcht einflößt . . ., zu der Stätte des Namens Jehovas der Heerscharen, dem Berg Zion“ (Jesaja 18:7). Die Nationen anerkennen zwar nicht die Souveränität Jehovas, doch haben sie mitunter auf eine Weise gehandelt, die dem Volk Jehovas von Nutzen war. In einigen Ländern hat die Obrigkeit Gesetze erlassen und Gerichtsentscheide gefällt, durch die treuen Anbetern Jehovas gesetzlich verankerte Rechte eingeräumt wurden (Apostelgeschichte 5:29; Offenbarung 12:15, 16). Es gibt aber auch noch andere Gaben. „Könige [werden] dir selbst Gaben bringen.  . . . Bronzesachen werden aus Ägypten kommen; Kusch [Äthiopien] selbst wird eilends seine Hände mit Gaben zu Gott ausstrecken“ (Psalm 68:29-31). Heute bringen Millionen neuzeitliche „Äthiopier“, die Jehova fürchten, „eine Gabe“ in Form von Anbetung (Maleachi 1:11). Sie beteiligen sich an der gewaltigen Aufgabe, die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen Erde zu predigen (Matthäus 24:14; Offenbarung 14:6, 7). Welch eine vorzügliche Gabe für Jehova! (Hebräer 13:15).

Das Herz Ägyptens schmilzt

25 Judas unmittelbarer Nachbar im Süden ist Ägypten, ein alter Feind des Bundesvolkes Gottes. Jesaja berichtet im 19. Kapitel über die verworrene Lage, die zu seinen Lebzeiten in Ägypten herrscht. Es kommt dort zum Bürgerkrieg — „Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich“ (Jesaja 19:2, 13, 14). Historiker haben nachgewiesen, dass es rivalisierende Dynastien gab, die zur gleichen Zeit in verschiedenen Teilen des Landes herrschten. Ägyptens viel gerühmte Weisheit sowie seine ‘wertlosen Götter und Beschwörer’ bewahren es nicht vor der „Hand eines harten Herrn“ (Jesaja 19:3, 4). Ägypten wird nacheinander von Assyrien, Babylon, Persien, Griechenland und Rom erobert. Durch all diese Ereignisse erfüllen sich die Voraussagen aus Jesaja 19:1-11.

26 In der Bibel stellt indes Ägypten oftmals sinnbildlich die Welt Satans dar (Hesekiel 29:3; Joel 3:19; Offenbarung 11:8). Hat daher Jesajas „prophetischer Spruch gegen Ägypten“ noch eine größere Erfüllung? Ja. Die einleitenden Worte der Prophezeiung sollten jeden aufhorchen lassen: „Siehe! Jehova fährt auf einer schnellen Wolke daher und kommt nach Ägypten. Und die wertlosen Götter Ägyptens werden bestimmt seinetwegen beben, und das Herz Ägyptens, es wird schmelzen in dessen Mitte“ (Jesaja 19:1). Jehova wird in Kürze gegen Satans Organisation vorgehen. Dann wird man erkennen, wie wertlos die Götter des gegenwärtigen Systems der Dinge sind (Psalm 96:5; 97:7). „Das Herz Ägyptens, es wird schmelzen“ vor Furcht. Jesus sagte diese Zeit wie folgt voraus: „[Es wird] Angst unter den Nationen [geben], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:25, 26).

27 In Bezug auf die Zeit, die der Urteilsvollstreckung vorausgeht, prophezeit Jehova: „Ich will Ägypter gegen Ägypter aufstacheln, und sie werden sicherlich Krieg führen, jeder gegen seinen Bruder und jeder gegen seinen Gefährten, Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich“ (Jesaja 19:2). Seit der Aufrichtung des Königreiches Gottes im Jahre 1914 ist das ‘Zeichen der Gegenwart Jesu’ unter anderem daran zu erkennen, dass sich Nation gegen Nation erhebt und Königreich gegen Königreich. Durch blutige Stammesfehden, Völkermorde und so genannte ethnische Säuberungen haben in den gegenwärtigen letzten Tagen Millionen Menschen das Leben verloren. Diese „Bedrängniswehen“ werden noch zunehmen, je näher das Ende kommt (Matthäus 24:3, 7, 8).

28 „Der Geist Ägyptens soll verstört werden in seiner Mitte, und seinen Rat werde ich verwirren. Und sie werden sich gewiss an die wertlosen Götter und an die Beschwörer und an die Geistermedien und an die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen wenden“ (Jesaja 19:3). Als Moses vor Pharao erschien, wurden die Priester Ägyptens beschämt, weil sie sich an Macht nicht mit Jehova messen konnten (2. Mose 8:18, 19; Apostelgeschichte 13:8; 2. Timotheus 3:8). Ebenso wenig wird die falsche Religion am Tag des Strafgerichts das gegenwärtige korrupte System retten können. (Vergleiche Jesaja 47:1, 11-13.) Ägypten wurde schließlich einem „harten Herrn“ ausgeliefert: Assyrien (Jesaja 19:4). Dadurch wird prophetisch dargestellt, welch düstere Zukunft das gegenwärtige System der Dinge zu erwarten hat.

29 Wie steht es aber mit den politischen Führern? Können sie helfen? „Die Fürsten von Zoan sind wirklich töricht. Was die Weisen von Pharaos Ratgebern betrifft, ihr Rat ist etwas Unvernünftiges.“ (Lies Jesaja 19:5-11.) Wie unvernünftig, zu hoffen, menschliche Berater könnten am Tag des Strafgerichts irgendetwas ausrichten! Selbst wenn sie über den gesamten Wissensschatz der Welt verfügten, über göttliche Weisheit verfügen sie nicht (1. Korinther 3:19). Sie haben Jehova verworfen und sich der so genannten Wissenschaft, der Philosophie, dem Geld, dem Vergnügen und anderen Ersatzgöttern zugewandt. Gottes Vorsätze sind ihnen folglich unbekannt. Sie werden irregeführt und sind orientierungslos. Ihre Werke sind vergebens. (Lies Jesaja 19:12-15.) „Die Weisen sind beschämt worden. Sie sind erschrocken und werden gefangen. Siehe! Sie haben sogar das Wort Jehovas verworfen, und welche Weisheit haben sie?“ (Jeremia 8:9).

Ein Zeichen und ein Zeugnis für Jehova

30 Die führenden Persönlichkeiten „Ägyptens“ sind zwar schwach, „Frauen gleich“; es gibt jedoch immer noch Einzelne, die göttliche Weisheit suchen. Jehovas Gesalbte und ihre Gefährten ‘verkünden weit und breit die Vorzüglichkeiten Gottes’ (Jesaja 19:16; 1. Petrus 2:9). Sie tun alles ihnen Mögliche, Menschen warnend auf den bevorstehenden Untergang der Organisation Satans hinzuweisen. Vorausblickend auf diese Situation sagt Jesaja: „Der Boden Judas soll für Ägypten eine Ursache des Taumels werden. Jeder, vor dem man ihn erwähnt, ist in Schrecken wegen des Beschlusses Jehovas der Heerscharen, den er gegen ihn fasst“ (Jesaja 19:17). Die treuen Boten Jehovas ziehen aus und machen ihren Mitmenschen die Wahrheit bekannt, wobei sie auch die von Jehova vorausgesagten Plagen ankündigen (Offenbarung 8:7-12; 16:2-12). Das beunruhigt die religiösen Führer der Welt.

31 Wie sieht das überraschende Ergebnis dieses Verkündigungswerkes aus? „An jenem Tag werden sich fünf Städte im Land Ägypten befinden, die die Sprache Kanaans reden und bei Jehova der Heerscharen schwören. ‚Stadt des Niederreißens‘ wird die eine genannt werden“ (Jesaja 19:18). Im Altertum erfüllte sich diese Prophezeiung anscheinend dadurch, dass in ägyptischen Städten von Juden, die dorthin geflohen waren, Hebräisch gesprochen wurde (Jeremia 24:1, 8-10; 41:1-3; 42:9 bis 43:7; 44:1). Heute gibt es im Gebiet des neuzeitlichen „Ägypten“ Menschen, die die „reine Sprache“ der biblischen Wahrheit erlernt haben (Zephanja 3:9). Eine der fünf sinnbildlichen Städte wird „Stadt des Niederreißens“ genannt, was andeutet, dass die „reine Sprache“ teilweise mit dem Bloßstellen und „Niederreißen“ der Organisation Satans zu tun hat.

32 Durch das Verkündigungswerk des Volkes Jehovas wird sein großer Name in dem gegenwärtigen System der Dinge unweigerlich bekannt. „An jenem Tag wird sich ein Altar für Jehova mitten im Land Ägypten befinden und eine Säule für Jehova neben seiner Grenze“ (Jesaja 19:19). Diese Worte deuten auf die Stellung der gesalbten Christen hin, die mit Gott in einem Bundesverhältnis stehen (Psalm 50:5). Als „ein Altar“ bringen sie ihre Schlachtopfer dar; und als „eine Säule und Stütze der Wahrheit“ legen sie über Jehova Zeugnis ab (1. Timotheus 3:15; Römer 12:1; Hebräer 13:15, 16). Sie befinden sich „mitten im Land“, sie sind — zusammen mit ihren Gefährten, den „anderen Schafen“ — in mehr als 230 Ländern und Inselgebieten anzutreffen. Aber sie sind „kein Teil der Welt“ (Johannes 10:16; 17:15, 16). Sie stehen sozusagen an der Grenze zwischen dieser Welt und dem Königreich Gottes, bereit, sie zu überschreiten und ihren Lohn im Himmel zu empfangen.

33 Weiter führt Jesaja aus: „Es soll sich als ein Zeichen und als ein Zeugnis für Jehova der Heerscharen im Land Ägypten erweisen; denn sie werden wegen der Bedrücker zu Jehova schreien, und er wird ihnen einen Retter senden, ja einen großen, der sie wirklich befreien wird“ (Jesaja 19:20). Als „ein Zeichen“ und „ein Zeugnis“ gehen die Gesalbten in dem Predigtwerk führend voran und lobpreisen in dem gegenwärtigen System der Dinge den Namen Jehovas (Jesaja 8:18; Hebräer 2:13). In der ganzen Welt sind die Hilferufe unterdrückter Menschen zu hören. Aber menschliche Regierungen sind im Großen und Ganzen außerstande, ihnen zu helfen. Jehova wird jedoch einen großen Retter senden, den König Jesus Christus, der alle Sanftmütigen befreien wird. Dieser wird, wenn die gegenwärtigen letzten Tage im Krieg von Harmagedon ihren Höhepunkt erreichen, dafür sorgen, dass gottesfürchtigen Menschen Erleichterung und ewige Segnungen zuteil werden (Psalm 72:2, 4, 7, 12-14).

34 Es ist Gottes Wille, dass bis dahin alle Arten von Menschen eine genaue Erkenntnis erlangen und gerettet werden (1. Timotheus 2:4). Deshalb schreibt Jesaja: „Jehova wird den Ägyptern gewiss bekannt werden; und die Ägypter sollen an jenem Tag Jehova erkennen, und sie sollen Schlachtopfer und Gabe darbieten und sollen Jehova ein Gelübde ablegen und es bezahlen. Und Jehova wird Ägypten bestimmt einen Schlag versetzen. Es wird ein Schlagen und ein Heilen sein; und sie sollen zu Jehova zurückkehren, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und wird sie heilen“ (Jesaja 19:21, 22). Menschen aus allen Nationen der Welt Satans, einzelne „Ägypter“, lernen Jehova kennen und bringen ihm Schlachtopfer dar, „die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Sie legen vor Jehova ein Gelübde ab, indem sie sich ihm hingeben, und bezahlen ihr Gelübde durch eine Lebensführung, die von loyalem Dienst geprägt ist. Nach dem „Schlag“, den Jehova dem gegenwärtigen System der Dinge in Harmagedon versetzen wird, wird er die Menschheit durch sein Königreich heilen. Während Jesu Millenniumsherrschaft werden die Menschen zu geistiger, psychischer, sittlicher und körperlicher Vollkommenheit emporgehoben, ja geheilt werden! (Offenbarung 22:1, 2).

„Gesegnet sei mein Volk“

35 Anschließend sieht der Prophet eine bemerkenswerte Entwicklung voraus: „An jenem Tag wird es schließlich eine Landstraße von Ägypten nach Assyrien geben, und Assyrien wird tatsächlich nach Ägypten kommen und Ägypten nach Assyrien; und sie werden gewiss Dienst leisten, Ägypten mit Assyrien. An jenem Tag wird Israel der Dritte werden mit Ägypten und Assyrien, nämlich ein Segen inmitten der Erde, denn Jehova der Heerscharen wird es gesegnet haben, indem er sagen wird: ‚Gesegnet sei mein Volk, Ägypten, und das Werk meiner Hände, Assyrien, und mein Erbteil, Israel‘ “ (Jesaja 19:23-25). Eines Tages werden zwischen Ägypten und Assyrien tatsächlich freundschaftliche Beziehungen bestehen. Inwiefern?

36 Als Jehova in der Vergangenheit sein Volk aus der Hand von Nationen rettete, bereitete er ihm sozusagen Landstraßen, die in die Freiheit führten (Jesaja 11:16; 35:8-10; 49:11-13; Jeremia 31:21). In begrenztem Umfang erfüllte sich diese Prophezeiung nach der Niederlage Babylons, als Exilanten aus Assyrien und Ägypten sowie aus Babylon in das Land der Verheißung zurückkehrten (Jesaja 11:11). Was ist aber von der Neuzeit zu sagen?

37 Heute ist der Überrest der gesalbten geistigen Israeliten „ein Segen inmitten der Erde“. Sie fördern die wahre Anbetung und verkündigen Menschen aller Nationen die Königreichsbotschaft. Einige dieser Nationen sind wie Assyrien stark militaristisch ausgerichtet. Andere Nationen sind liberaler, vielleicht wie Ägypten, der einstige „König des Südens“ aus der Prophezeiung Daniels (Daniel 11:5, 8). Millionen Menschen aus den militaristischen und den liberaleren Nationen haben sich auf den Weg der wahren Anbetung begeben. So „leisten“ Menschen aus allen Nationen vereint „Dienst“. Bei ihnen gibt es keine nationalistischen Entzweiungen. Sie lieben einander, und man kann wirklich sagen, ‘Assyrien komme nach Ägypten und Ägypten nach Assyrien’. Es ist so, als führe eine Landstraße von dem einen Land zum anderen (1. Petrus 2:17).

38 Inwiefern wird aber Israel „der Dritte werden mit Ägypten und Assyrien“? Die meisten, die zu Beginn der „Zeit des Endes“ Jehova auf der Erde dienten, gehörten zum „Israel Gottes“ (Daniel 12:9; Galater 6:16). Seit den 1930er-Jahren ist eine große Volksmenge „anderer Schafe“ in Erscheinung getreten, die die irdische Hoffnung haben (Johannes 10:16a; Offenbarung 7:9). Aus den Nationen — prophetisch dargestellt durch Ägypten und Assyrien — strömen sie in Jehovas Haus der Anbetung und laden andere ein, sich ihnen anzuschließen (Jesaja 2:2-4). Sie verrichten dasselbe Predigtwerk wie ihre gesalbten Brüder, erdulden ähnliche Prüfungen, zeigen dieselbe Treue und Lauterkeit und speisen an demselben geistigen Tisch. Die Gesalbten und die „anderen Schafe“ sind tatsächlich ‘e i n e Herde unter e i n e m Hirten’ (Johannes 10:16b). Wer wollte bezweifeln, dass sich Jehova über ihre Tätigkeit freut, die sie mit Eifer und Ausharren verrichten? Kein Wunder, dass er sein Wohlgefallen durch die Worte zum Ausdruck bringt: „Gesegnet sei mein Volk“!

Jule | 12.22.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Höhepunkte zur Apostelgeschichte

WT 15.05.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus der Apostelgeschichte

DAS Bibelbuch Apostelgeschichte beschreibt umfassend, wie die Christenversammlung entstand und wie sie sich ausbreitete. Ihr Schreiber, der Arzt Lukas, hat uns einen mitreißenden Bericht hinterlassen, der die christliche Tätigkeit in einem Zeitraum von 28 Jahren schildert: von 33 u. Z. bis 61 u. Z.

Zunächst geht es hauptsächlich um die Tätigkeit des Apostels Petrus und dann um die des Apostels Paulus. Lukas benutzt Fürwörter wie „wir“ und „uns“ und zeigt so, dass er bei gewissen Ereignissen dabei war. Wenn wir uns mit dem beschäftigen, was die Apostelgeschichte zu sagen hat, werden wir noch mehr schätzen, welche Macht das Wort Gottes und der heilige Geist haben (Heb. 4:12). Es wird uns motivieren, opferbereit zu sein, und unseren Glauben an das Königreich stärken.

PETRUS GEBRAUCHT „DIE SCHLÜSSEL DES KÖNIGREICHES“
(Apg. 1:1—11:18)

Nachdem die Apostel den heiligen Geist erhalten haben, geben sie freimütig Zeugnis. Petrus gebraucht den ersten der „Schlüssel des Königreiches der Himmel“, um Juden und Proselyten die Wahrheit zugänglich zu machen und denen, die ‘sein Wort von Herzen annehmen’, die Gelegenheit zu erschließen, ins Königreich zu kommen (Mat. 16:19; Apg. 2:5, 41). Die Jünger werden durch eine Verfolgungswelle zwar zerstreut, doch führt das nur dazu, dass sich das Predigtwerk weiter ausdehnt.

Als die Apostel in Jerusalem hören, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hat, schicken sie Petrus und Johannes dorthin. Petrus erschließt den Samaritern die Aussicht auf das Königreich und gebraucht so den zweiten Schlüssel (Apg. 8:14-17). Vielleicht noch im ersten Jahr nach Jesu Auferstehung geht in Saulus von Tarsus eine erstaunliche Wandlung vor sich. 36 u. Z. gebraucht Petrus den dritten Schlüssel, und als freie Gabe wird der heilige Geist auf Menschen aus den Nationen, also Unbeschnittene, ausgegossen (Apg. 10:45).

Antworten auf biblische Fragen:

2:44-47; 4:34, 35 — Warum verkauften Gläubige ihren Besitz und verteilten den Erlös?
Viele, die gläubig geworden waren, kamen von weit her und hatten sich nicht auf einen längeren Aufenthalt in Jerusalem eingestellt. Aber sie wollten gern noch etwas bleiben, um mehr über ihren neuen Glauben zu erfahren und um anderen davon erzählen zu können. Daher verkauften einige Christen ihren Besitz und verteilten den Erlös unter alle, die Hilfe benötigten.

4:13 — Waren Petrus und Johannes unwissend oder ungebildet?
Keinesfalls! Sie wurden als „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“ bezeichnet, weil sie keine religiöse Ausbildung an einer rabbinischen Schule erhalten hatten.

5:34-39 — Woher wusste Lukas, was Gamaliel im Sanhedrin hinter verschlossenen Türen gesagt hatte?
Da gäbe es mindestens drei Möglichkeiten:

  1. Paulus, ein ehemaliger Schüler Gamaliels, teilte es Lukas mit.
  2. Lukas erkundigte sich bei einem christenfreundlichen Mitglied des Sanhedrins, zum Beispiel Nikodemus.
  3. Lukas erhielt diese Information direkt durch göttliche Inspiration.

7:59 — Betete Stephanus zu Jesus?
Nein, das tat er nicht. Anbetung steht nur Jehova Gott zu, und somit sollten sich Gebete auch nur an ihn richten (Luk. 4:8; 6:12). Normalerweise hätte Stephanus im Namen Jesu zu Jehova gebetet (Joh. 15:16). In dieser Situation jedoch hatte er eine Vision, in der er den „Menschensohn, zur Rechten Gottes stehend“, sah (Apg. 7:56). Stephanus war sich völlig bewusst, dass Jesus die Macht erhalten hatte, Tote aufzuerwecken. Deshalb sagte er zu ihm, er möge seinen Geist bewahren; das heißt aber nicht, dass er zu Jesus betete (Joh. 5:27-29).

Lehren für uns:

1:8. Ohne die Hilfe des heiligen Geistes könnten Jehovas Anbeter das weltweite Predigtwerk niemals durchführen.

4:36—5:11. Joseph von Zypern wurde der Beiname Barnabas gegeben, was „Sohn des Trostes“ heißt. Vielleicht nannten ihn die Apostel so, weil er ein gütiger, liebenswürdiger und hilfsbereiter Mensch war. Wir sollten genauso sein und nicht wie Ananias und Sapphira, die heuchlerisch und betrügerisch vorgaben, etwas zu sein, was sie nicht waren.

9:23-25. Es ist kein Zeichen von Feigheit, seinen Gegnern auszuweichen, um weiter predigen zu können.

9:28-30. Falls wir in gefährlichen Gegenden im Dienst unterwegs sind oder mit Menschen sprechen, von denen für unseren Körper, unsere Moral oder unseren Glauben eine Gefahr ausgehen könnte, müssen wir vorsichtig sein und uns gut überlegen, wann und wo wir predigen.

9:31. In Zeiten, in denen es relativ ruhig zugeht, sollten wir unbedingt unseren Glauben durch Studium und Nachsinnen festigen. Dadurch, dass wir umsetzen, was wir lernen, können wir ein gottesfürchtiges Leben führen und im Dienst für Jehova aktiv bleiben.

 

PAULUS, EIN ENGAGIERTER PREDIGER
(Apg. 11:19—28:31)

44 u. Z. kommt Agabus nach Antiochia, wo Barnabas und Saulus „ein ganzes Jahr lang“ gepredigt haben. Agabus sagt „eine große Hungersnot“ voraus, die auch zwei Jahre später eintritt (Apg. 11:26-28). Nachdem Barnabas und Saulus „den Dienst der Unterstützung in Jerusalem völlig ausgeführt“ haben, gehen sie nach Antiochia zurück (Apg. 12:25). 47 u. Z. — rund zwölf Jahre nach der Bekehrung von Saulus — werden Barnabas und Saulus vom heiligen Geist auf eine Missionsreise ausgesandt (Apg. 13:1-4). 48 u. Z. kehren sie wieder nach Antiochia zurück, wo sie „der unverdienten Güte Gottes anvertraut worden waren“ (Apg. 14:26).

Rund neun Monate später geht Paulus (auch als Saulus bekannt) auf seine zweite Missionsreise und nimmt Silas als Begleiter mit (Apg. 15:40). Im Verlauf dieser Reise schließen sich ihm Timotheus und Lukas an. Lukas bleibt in Philippi, Paulus dagegen reist weiter: erst nach Athen und dann nach Korinth, wo er auf Aquila und Priscilla trifft und die nächsten eineinhalb Jahre verbringt (Apg. 18:11). Er lässt Timotheus und Silas in Korinth zurück und nimmt Aquila und Priscilla mit, als er Anfang 52 u. Z. in Richtung Syrien segelt (Apg. 18:18). Aquila und Priscilla begleiten ihn bis Ephesus und bleiben dann dort.

Nachdem Paulus einige Zeit im syrischen Antiochia verbracht hat, macht er sich 52 u. Z. zum dritten Mal auf eine Missionsreise (Apg. 18:23). In Ephesus ‘wächst das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewinnt die Oberhand’ (Apg. 19:20). Paulus hält sich dort ungefähr drei Jahre auf (Apg. 20:31). Zu Pfingsten 56 u. Z. ist er in Jerusalem. Nach seiner Festnahme gibt er vor der Obrigkeit furchtlos Zeugnis. In Rom wird der Apostel für zwei Jahre unter Hausarrest gestellt (circa 59 bis 61 u. Z.). Auch hier findet er Möglichkeiten, das Königreich zu predigen und „die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen“, zu lehren (Apg. 28:30, 31).

Antworten auf biblische Fragen:

14:8-13 — Warum nannten die Leute in Lystra ‘Barnabas Zeus, Paulus aber Hermes’?
In der griechischen Mythologie war Zeus der Herr der Götter, sein Sohn Hermes dagegen galt als redegewandt. Da Paulus der Wortführer war, nannte man ihn Hermes, Barnabas dagegen Zeus.

16:6, 7 — Warum verwehrte der heilige Geist Paulus und seinen Begleitern, im Bezirk Asien und in Bithynien zu predigen?
Da es nur wenige Prediger gab, leitete der heilige Geist sie in Gebiete, wo die Resonanz größer war.

18:12-17 — Warum griff Prokonsul Gallio nicht ein, als man begann, Sosthenes zu schlagen?
Vielleicht dachte Gallio, dass der mutmaßliche Anführer der Pöbelaktion diese Behandlung verdiene. Offenbar wendete sich alles zum Guten und Sosthenes bekehrte sich zum Christentum. Später spricht Paulus von Sosthenes nämlich als ‘unserem Bruder’ (1. Kor. 1:1).

18:18 — Unter was für einem Gelübde stand Paulus?
Manche Gelehrte halten es für ein Nasiräatsgelübde (4. Mo. 6:1-21). Die Bibel sagt allerdings nicht, worum es sich speziell handelte. Auch erwähnt sie nicht, ob Paulus das Gelübde vor oder nach seiner Bekehrung abgelegt hatte beziehungsweise ob das Gelübde gerade erst begonnen hatte oder ob es endete. Auf jeden Fall war an diesem Gelübde nichts Verwerfliches.

Lehren für uns:

12:5-11. Wir können und sollten für unsere Brüder beten.

12:21-23; 14:14-18. Herodes war allzu gern bereit, Ehre anzunehmen, die nur Gott gebührt. Wie ganz anders doch Paulus und Barnabas reagierten: Sofort und unmissverständlich wiesen sie Ehre zurück, die ihnen nicht zustand. Ganz gleich, was wir im Dienst für Jehova erreichen, wir sollten nicht auf Ehre aus sein.

14:5-7. Vorsicht walten zu lassen hilft uns womöglich, weiter predigen zu können (Mat. 10:23).

14:22. Christen rechnen damit, verfolgt zu werden. Sie versuchen nicht, sich der Verfolgung zu entziehen, indem sie Abstriche an ihrem Glauben machen (2. Tim. 3:12).

16:1, 2. Junge Christen sollten sich in der Versammlung einbringen und sich von Jehova helfen lassen, einen guten Ruf aufzubauen.

16:3. Wir sollten alles tun, was im Rahmen der biblischen Grundsätze möglich ist, damit andere die gute Botschaft annehmen (1. Kor. 9:19-23).

20:20, 21. Der Haus-zu-Haus-Dienst ist das Rückgrat unseres Predigtdienstes.

20:24; 21:13. Gott gegenüber die Lauterkeit zu bewahren ist wichtiger, als unser Leben zu bewahren.

21:21-26. Guten Rat sollten wir wirklich gern annehmen.

25:8-12. Christen heute können und sollten zur „Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft“ rechtlichen Beistand in Anspruch nehmen (Phil. 1:7).

26:24, 25. Wir sollten „Worte der Wahrheit und eines gesunden Sinnes“ reden, auch wenn sie für einen „physischen Menschen“ absurd klingen (1. Kor. 2:14).

 

Weiteren ergänzenden Stoff zum Thema „Apostlgeschichte“ finden wir in dem Buch „Legt gründlich Zeugnis ab für Gottes Königreich“, das wir auf der Seite der Gesellschaft als mp3-Datei herunterladen können. Auf Wunsch können Sie dieses schöne informative und glaubensstärkende Buch auch bei jedem Zeugen Jehovas bekommen, der bei Ihnen an der Tür klingelt

Jule | 12.07.11 | Apostelgeschichte, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu 2. Thessalonicher

15.09.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus den Briefen an die Thessalonicher

„SO STEHT DENN FEST“

(2. Thes. 1:1–3:18)

Einige in der Versammlung haben Aussagen aus dem ersten Brief von Paulus falsch ausgelegt und behaupten offensichtlich, die Gegenwart des Herrn stehe nahe bevor. Um das richtigzustellen, erklärt Paulus, was zuerst noch kommen muss (2. Thes. 2:1-3).

Paulus beschwört die Thessalonicher: „So steht denn fest, Brüder, und haltet euch weiterhin an die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid.“ Er weist sie an, sich „von jedem Bruder zurückzuziehen, der unordentlich . . . wandelt“ (2. Thes. 2:15; 3:6).

Antworten auf biblische Fragen:

2:3, 8 — Wer ist „der Mensch der Gesetzlosigkeit“, und wie wird er beseitigt?
Dabei handelt es sich um eine Personengruppe, und zwar die Geistlichkeit der Christenheit. Jesus Christus, „das WORT“ und somit Gottes Hauptwortführer, ist dazu befugt, Gottes Strafgericht gegen die Bösen anzukündigen und ihre Vernichtung anzuordnen (Joh. 1:1). Deshalb kann man sagen, dass Jesus den Menschen der Gesetzlosigkeit „durch den Geist [die treibende Kraft] seines Mundes“ beseitigen wird.

2:13, 14 — Wie ist es zu verstehen, dass Gott die Gesalbten „von Anfang an zur Rettung erwählte“?
Die Gesalbten als Klasse wurden vorherbestimmt, als Jehova festlegte, dass der Same der Frau dem Teufel den Kopf zermalmen wird (1. Mo. 3:15). Jehova gab auch vor, welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen, was für ein Werk sie verrichten würden und wie sie sich bewähren müssten. Dazu hat er sie berufen.

Lehren für uns:

1:6-9. Wenn Jehova Gericht übt, geht er selektiv vor.

3:8-12. Die Tatsache, dass Jehovas Tag nahe ist, darf kein Vorwand dafür sein, nicht zu arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten; wir sollten Jehova dienen können, ohne jemand zur Last zu fallen. Wer unbeschäftigt ist, kann träge werden, und das führt vielleicht dazu, dass er „sich in die Sachen anderer Leute einmischt“ (1. Pet. 4:15).

Jule | 11.23.11 | 2. Thessalonicher, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu 1. Thessalonicher

WT 15.09.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus den Briefen an die Thessalonicher

DIE vom Apostel Paulus erst vor Kurzem gegründete Versammlung in Thessalonich hat schwer zu kämpfen. Als daher Timotheus — er war vielleicht in den Zwanzigern — Paulus gute Nachrichten über sie bringt, muss ihnen dieser einfach schreiben, um sie zu loben und ihnen den Rücken zu stärken. Dieser Brief, der wahrscheinlich gegen Ende des Jahres 50 u. Z. entsteht, ist der erste, den Paulus unter der Leitung Gottes schreibt. Wenig später schickt er den Christen in Thessalonich einen zweiten. Diesmal korrigiert er eine falsche Lehre, die einige in der Versammlung vertreten, und appelliert an die Brüder, fest zu ihrem Glauben zu stehen.

Etwa zehn Jahre später schreibt Paulus von Mazedonien aus einen Brief an Timotheus, der sich in Ephesus aufhält. Er rät Timotheus, in Ephesus zu bleiben und weiter gegen falsche Lehrer in der Versammlung dort anzukämpfen. Als nach einem Großbrand in Rom 64 u. Z. eine Verfolgungswelle über die Christen hereinbricht, schreibt Paulus einen zweiten Brief an Timotheus. Es ist der letzte seiner inspirierten Briefe. Der ermutigende Zuspruch und der gute Rat in diesen vier Briefen des Paulus ist auch für uns heute eine Bereicherung (Heb. 4:12).

„LASST UNS WACH . . . BLEIBEN“
(1. Thes. 1:1–5:28)

Paulus lobt die Christen in Thessalonich dafür, dass sie ihren Glauben treu ausleben, für ihre liebevolle anstrengende Arbeit und für ihr Ausharren. Er nennt sie seine „Hoffnung oder Freude oder Krone des Frohlockens“ (1. Thes. 1:3; 2:19).

Nachdem er sie aufgefordert hat, sich mit der Hoffnung auf eine Auferstehung gegenseitig zu trösten, schreibt er, „dass Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht“. Er rät ihnen dringend, „wach und besonnen [zu] bleiben“ (1. Thes. 4:16-18; 5:2, 6).

Antworten auf biblische Fragen:

4:15-17 — Wer wird „in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft“, und wie geschieht das?
Es sind gesalbte Christen, die während Christi Gegenwart als regierender König am Leben sind. Ihre „Begegnung mit dem Herrn“, Jesus, findet unsichtbar im Himmel statt. Dazu müssen sie aber erst sterben und als Geistwesen auferweckt werden (Röm. 6:3-5; 1. Kor. 15:35, 44). Da Christus heute bereits gegenwärtig ist, werden gesalbte Christen nach ihrem Tod „entrückt“, das heißt sofort auferweckt (1. Kor. 15:51, 52).

5:23 — Was meinte Paulus, als er darum betete, dass „der Geist sowie Seele und Leib“ der Brüder „bewahrt“ werde?
Paulus sprach hier von dem Geist, der Seele und dem Leib der gesamten Christenversammlung, zu der auch die Geistgesalbten in Thessalonich gehörten. Er betete nicht allgemein darum, dass die Versammlung bewahrt werde, sondern darum, dass ihr „Geist“, also ihre Grundhaltung, bewahrt werde. Außerdem betete er für ihre „Seele“, das heißt ihr Leben oder ihre Existenz, und ihren „Leib“, also die Gesamtheit der gesalbten Christen (1. Kor. 12:12, 13). Das Gebet lässt somit erkennen, wie sehr Paulus um die Versammlung besorgt war.

Lehren für uns:

1:3, 7; 2:13; 4:1-12; 5:15
. Ein guter Rat kommt besser an, wenn man ihn mit einem verdienten Lob verbindet.

4:1, 9, 10. Anbeter Jehovas sollten ihr Verhältnis zu ihm kontinuierlich festigen.

5:1-3, 8, 20, 21. Da Jehovas Tag näher rückt, „lasst uns besonnen bleiben, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf Rettung“. Außerdem sollten wir genau darauf achten, was uns Gott durch sein prophetisches Wort, die Bibel, zu sagen hat.

Jule | 11.23.11 | 1. Thessalonicher, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Galater

Wt 15.08.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Brief an die Galater

PAULUS hat gehört, dass einige Christen durch den Einfluss von Judaisten von der wahren Lehre abgewichen sind. Deshalb schreibt er einen eindringlichen Brief „an die Versammlungen von Galatien“ (Gal. 1:2). Der Brief wurde um 50 bis 52 u. Z. verfasst und enthält klaren Rat und ernste Ermahnungen.

Ungefähr zehn Jahre später, während sich Paulus als „Gefangener Christi Jesu“ in Rom aufhält, schreibt er an die Versammlungen in Ephesus, Philippi und Kolossä jeweils einen Brief mit passendem Rat und liebevollen Ermunterungen (Eph. 3:1). Die Aussagen in den Briefen an die Galater, Epheser, Philipper und Kolosser können auch für uns heute von Nutzen sein (Heb. 4:12).

„GERECHTGESPROCHEN“ — WIE?
(Gal. 1:1—6:18)

Da die Judaisten Paulus auf listige Weise unglaubwürdig machen wollen, nennt er verschiedene Einzelheiten aus seinem Leben, um sein Apostelamt zu verteidigen (Gal. 1:11—2:14). Er widerlegt ihre falschen Ansichten und betont, „dass ein Mensch nicht zufolge von Gesetzeswerken gerechtgesprochen wird, sondern nur durch Glauben gegenüber Christus Jesus“ (Gal. 2:16).

Wie Paulus erläutert, hat Christus diejenigen, die „unter Gesetz“ waren, losgekauft und befreit, sodass sie sich über ihre Freiheit als Christen freuen können. Er ermahnt die Galater eindringlich: „Steht fest, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen“ (Gal. 4:4, 5; 5:1).

Antworten auf biblische Fragen:

3:16-18, 28, 29 — Ist der abrahamische Bund noch gültig?
Ja. Der Gesetzesbund war kein Ersatz, sondern ein Zusatz zu dem Bund Gottes mit Abraham. Daher blieb der abrahamische Bund in Kraft, nachdem das Gesetz „aufgehoben“ worden war (Eph. 2:15). Die Verheißungen des abrahamischen Bundes sind auf den wahren Samen Abrahams übergegangen, nämlich in erster Linie auf Christus Jesus und dann auf alle, die ‘Christus angehören’.

6:2 — Was versteht man unter dem „Gesetz des Christus“?
Das Gesetz umfasst alles, was Jesus gelehrt und geboten hat. Dazu gehört vor allem das Gebot, ‘einander zu lieben’ (Joh. 13:34).

6:8 — Wie säen wir „im Hinblick auf den Geist“?
Es bedeutet, so zu leben, dass der heilige Geist ungehindert auf uns einwirken kann. Das schließt ein, uns mit ganzem Herzen an allen Aktivitäten zu beteiligen, bei denen der heilige Geist eine Rolle spielt.

Lehren für uns:

1:6-9. Wenn es in der Versammlung zu Problemen kommt, müssen Älteste unverzüglich tätig werden. Durch logische, biblische Argumente können sie falsche Vorstellungen schnell widerlegen.

2:20. Das Lösegeld ist ein Geschenk, das Gott jedem Einzelnen von uns gemacht hat. Das sollten wir uns wirklich bewusst machen (Joh. 3:16).

5:7-9. Schlechter Umgang kann uns daran ‘hindern, der Wahrheit weiterhin zu gehorchen’. Wenn wir klug sind, gehen wir solchen Personen aus dem Weg.

6:1, 2, 5. „Geistig Befähigte“ können uns helfen, eine Bürde zu tragen, beispielsweise wenn wir aufgrund eines ungewollten Fehltritts etwas Belastendes oder Schweres durchzumachen haben. Die Last oder die Verantwortung, die das Christsein mit sich bringt, müssen wir jedoch selbst tragen.

Jule | 11.19.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Jakobus

WT 15.11.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus den Briefen des Jakobus und Petrus

ETWA 30 Jahre nach Pfingsten 33 u. Z. schreibt der Jünger Jakobus — ein Halbbruder Jesu — einen Brief an „die zwölf Stämme“, das geistige Israel (Jak. 1:1). Seine Absicht: Er wollte seine Mitbrüder ermuntern, im Glauben stark zu bleiben und in Prüfungen auszuharren. Außerdem gibt er Rat wegen beunruhigender Entwicklungen, die in den Versammlungen aufgetreten sind.

Der Apostel Petrus schreibt seinen ersten Brief kurz vor Beginn der Verfolgung durch Kaiser Nero (64 u. Z.). Er macht seinen Glaubensbrüdern Mut, im Glauben standhaft zu sein. In seinem zweiten Brief, den er kurz nach dem ersten abfasste, legt er ihnen ans Herz, dem Wort Gottes Beachtung zu schenken und den Tag Jehovas im Sinn zu behalten. Zweifellos können wir von den Briefen des Jakobus und Petrus eine Menge profitieren, wenn wir über den Inhalt nachdenken (Heb. 4:12).

GOTT GIBT ALLEN WEISHEIT, DIE „IM GLAUBEN“ DARUM BITTEN
(Jak. 1:1—5:20)

„Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet“, schreibt Jakobus, „denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen.“ Jehova schenkt allen, die „unablässig im Glauben“ bitten, die nötige Weisheit, Prüfungen zu ertragen (Jak. 1:5-8, 12).

Glauben und Weisheit brauchen auch die Lehrer in der Versammlung. Nachdem Jakobus die Zunge als „ein kleines Glied“ bezeichnet hat, das den ‘ganzen Leib besudeln’ kann, warnt er vor weltlichen Tendenzen, die jemandes Verhältnis zu Gott gefährden können. Er umreißt auch, was derjenige, der im Glauben „krank“ oder schwach geworden ist, unternehmen sollte, damit er wieder „gesund“ wird (Jak. 3:1, 5, 6; 5:14, 15).

Antworten auf biblische Fragen:

2:13 — Inwiefern ‘frohlockt Barmherzigkeit triumphierend über das Gericht’?
Wenn die Zeit herbeikommt, wo jeder für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen muss, berücksichtigt Gott unsere barmherzigen Handlungen anderen gegenüber und vergibt uns auf der Grundlage des Loskaufsopfers seines Sohnes (Röm. 14:12). Sollte Barmherzigkeit daher in unserem Leben nicht den Ton angeben?

4:5 — Welche Schriftstelle zitiert Jakobus hier?
Er zitiert keinen bestimmten Vers. Wahrscheinlich gehen diese von Gott inspirierten Worte auf den Grundgedanken zurück, der aus Texten wie 1. Mose 6:5, 8:21, Sprüche 21:10 und Galater 5:17 hervorgeht.

5:20 — Wessen Seele wird vom Tod gerettet, wenn jemand „einen Sünder vom Irrtum seines Weges zurückführt“?
Ein Christ, der einen Übeltäter dazu bringt, seinen unheilvollen Lauf aufzugeben, kann den reumütigen Sünder davor bewahren, sein Verhältnis zu Jehova oder sogar das ewige Leben zu verlieren. Wer ihm auf diese Weise hilft, wird auch „eine Menge von Sünden [die des Übeltäters] bedecken“.

Lehren für uns:

1:14, 15. Sündige Handlungen beginnen mit unrechten Wünschen. Daher dürfen wir falsche Wünsche nicht noch nähren. Stattdessen müssen wir weiterhin über das nachdenken, was unseren Sinn und unser Herz positiv beeinflusst (Phil. 4:8).

2:8, 9. Parteilichkeit verträgt sich nicht mit dem „königlichen Gesetz“ der Liebe. Daher sind wahre Christen nicht parteiisch.

2:14-26. Unsere Rettung ist „nicht Werken zu verdanken“ — weder Werken des mosaischen Gesetzes noch christlichen Werken —, sondern wir sind „durch Glauben gerettet worden“. Unser Glaube sollte jedoch mehr sein als ein reines Lippenbekenntnis (Eph. 2:8, 9; Joh. 3:16). Er sollte uns zu Taten anspornen, über die sich Gott freut.

3:13-17. „Die Weisheit von oben“ ist der „irdischen, animalischen, dämonischen“ Weisheit haushoch überlegen! Wir tun gut daran, ständig nach göttlicher Weisheit zu forschen, so wie man nach verborgenen Schätzen sucht (Spr. 2:1-5).

3:18, Fußnoten. Der Same der Königreichsbotschaft wird „unter friedevollen Verhältnissen von denen gesät, die Frieden stiften“. Wir wollen also auf keinen Fall arrogant, streitlustig oder unbeherrscht sein, sondern echte Friedensstifter.

Jule | 11.19.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Johannes

WT 15.04.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Johannes

JOHANNES ist der Schreiber des letzten inspirierten Berichts über das Leben und Wirken Jesu. Er war ‘der Jünger, den Jesus liebte’ (Joh. 21:20). Johannes schrieb sein Evangelium um das Jahr 98 u. Z. und wiederholte sehr wenig von dem, was in den drei anderen Evangelien berichtet wird.

Der Apostel Johannes verfasste sein Evangelium mit einem klaren Ziel vor Augen. Bezüglich der Dinge, die er berichtet, sagt er: „Diese [Dinge] . . . sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt“ (Johannes 20:31). Die Botschaft des Evangeliums ist für uns von großem Wert (Heb. 4:12).

„SIEHE, DAS LAMM GOTTES“
(Joh. 1:1—11:54)

Johannes der Täufer sieht Jesus auf sich zukommen und sagt voller Überzeugung: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh. 1:29). Jesus bereist Samaria, Galiläa, Judäa und das östlich des Jordan gelegene Land. Er predigt und lehrt und vollbringt viele machtvolle Werke. Daher kommen viele Menschen zu ihm und glauben an ihn (Joh. 10:41, 42).

Eines der herausragendsten Wunder Jesu ist die Auferweckung des Lazarus. Viele glauben an Jesus, als sie den Mann, der vier Tage tot war, lebend vor sich sehen. Die Oberpriester und die Pharisäer halten jedoch Rat, ihn zu töten. Daher begibt sich Jesus „in das Land nahe bei der Wildnis, in eine Stadt, Ephraim genannt“ (Joh. 11:53, 54).

Antworten auf biblische Fragen:

1:35, 40 — Wer war der Jünger, der zusammen mit Andreas bei Johannes dem Täufer stand?
Der Verfasser bezeichnet Johannes den Täufer stets nur als „Johannes“ und gibt sich selbst in seinem Evangelium nie durch seinen Namen zu erkennen. Demnach ist der ungenannte Jünger offenbar Johannes, der Schreiber des Evangeliums.

2:20 — Welcher Tempel wurde „in sechsundvierzig Jahren gebaut“?
Die Juden bezogen sich auf den Tempel Serubbabels, den König Herodes von Judäa wieder aufbauen und erweitern ließ. Wie der Historiker Josephus berichtet, wurde im 18. Regierungsjahr des Herodes mit dem Bau begonnen oder im Jahr 18/17 v. u. Z. Das Tempelheiligtum und andere Bauwerke wurden in 8 Jahren fertiggestellt. Allerdings wurde am Tempelkomplex noch bis nach dem Passahfest des Jahres 30 u. Z. gebaut. An diesem Bau, so sagten die Juden, sei 46 Jahre gebaut worden.

5:14 — Ist Krankheit die Folge einer begangenen Sünde?
Nicht unbedingt. Der Mann, den Jesus geheilt hatte, war aufgrund der Unvollkommenheit 38 Jahre krank gewesen (Joh. 5:1-9). Jesus meinte, der Mann, dem Barmherzigkeit erwiesen worden war, solle nun den Weg der Rettung einschlagen und nicht mehr willentlich sündigen, damit ihm nicht etwas Schlimmeres als eine Krankheit widerfahre. Er könnte sich nämlich der unvergebbaren Sünde schuldig machen, die zum Tod führt und eine Auferstehung ausschließt (Mat. 12:31, 32; Luk. 12:10; Heb. 10:26, 27).

5:24, 25 — Wer sind diejenigen, die „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“ sind?
Jesus spricht von denen, die geistig tot gewesen sind, aber als sie Jesu Worte hörten, an ihn geglaubt und ihr sündhaftes Verhalten aufgegeben haben. Sie sind in dem Sinne „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“, dass das auf ihnen lastende Todesurteil aufgehoben worden ist und ihnen aufgrund ihres Glaubens an Gott ewiges Leben in Aussicht steht (1. Pet. 4:3-6).

5:26; 6:53 — Was ist damit gemeint, „Leben in sich selbst“ zu haben?
Jesus Christus spricht hier von zwei Befugnissen, die ihm vom Vater verliehen worden sind: Zum einen können Menschen durch ihn Jehovas Wohlgefallen erlangen. Und zum anderen hat Jesus die Macht, Tote aufzuerwecken und ihnen Leben zu geben. Für Jesu Nachfolger bedeutet ‘Leben in sich selbst zu haben’, in die ganze Fülle des Lebens einzugehen. Gesalbten Christen wird dies bei ihrer Auferstehung zu himmlischem Leben gewährt. Treue Christen mit einer irdischen Hoffnung werden erst nach der Tausendjahrherrschaft, wenn sie die Schlussprüfung bestanden haben, in die Fülle des Lebens eingehen (1. Kor. 15:52, 53; Offb. 20:5, 7-10).

6:64 — Wusste Jesus, als er Judas Iskariot auswählte, dass er von ihm verraten würde?
Offensichtlich nicht. Bei einer Gelegenheit im Jahr 32 u. Z. sagte Jesus allerdings zu seinen Aposteln: „Einer von euch ist ein Verleumder.“ Möglicherweise bemerkte Jesus zu diesem Zeitpunkt bei Judas Iskariot den Beginn eines verkehrten Laufs (Joh. 6:66-71).

Lehren für uns:

2:4. Jesus wollte Maria darauf hinweisen, dass er als getaufter gesalbter Sohn Gottes nur von seinem himmlischen Vater Anweisungen entgegennimmt. Jesus stand zwar erst am Anfang seines irdischen Dienstes, war sich aber völlig der Stunde oder Zeit bewusst, was das ihm übertragene Werk betraf. Er wusste auch, dass dies seinen Opfertod einschließen würde. Nicht einmal eine nahe Verwandte wie Maria durfte ihn beim Tun des göttlichen Willens aufhalten. Wir sollten unserem Gott Jehova ebenso entschlossen dienen.

3:1-9. Von Nikodemus, einem Vorsteher der Juden, können wir in zweierlei Hinsicht etwas lernen. Nikodemus war demütig und einsichtig. Er war sich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst und erkannte einen einfachen Zimmermannssohn als den von Gott gesandten Lehrer an. Demut ist auch für wahre Christen heute eine Notwendigkeit. Andererseits scheute sich Nikodemus, ein Jünger Jesu zu werden, während dieser noch auf der Erde war. Vielleicht hatte er Menschenfurcht oder fürchtete um seine Stellung im Sanhedrin. Es könnte aber auch Liebe zum Reichtum gewesen sein. Daraus ergibt sich für uns eine wertvolle Lehre: Wir dürfen nicht zulassen, dass ähnliche Gründe uns daran hindern, ‘unseren Marterpfahl auf uns zu nehmen und Jesus beständig zu folgen’ (Luk. 9:23).

4:23, 24. Damit unsere Anbetung für Gott annehmbar ist, muss sie mit der in der Bibel geoffenbarten Wahrheit übereinstimmen und wir müssen uns vom heiligen Geist leiten lassen.

6:27. Sich für „die Speise [einzusetzen], die für das ewige Leben bleibt“, heißt sich anzustrengen, um die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn wir das tun, sind wir glücklich (Mat. 5:3).

6:44. Jehova kümmert sich persönlich um uns. Er zieht Einzelne durch das Predigtwerk zu seinem Sohn. Und durch seinen heiligen Geist hilft er uns, die biblischen Wahrheiten zu begreifen und danach zu leben.

11:33-36. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Gefühle zu zeigen.

‘FOLGT IHM BESTÄNDIG’
(Joh. 11:55—21:25)

Kurz vor dem Passahfest des Jahres 33 u. Z. kehrt Jesus nach Bethanien zurück. Am 9. Nisan reitet er auf einem jungen Esel in Jerusalem ein. Am 10. Nisan kommt er wieder zum Tempel. Auf die Bitte Jesu „Vater, verherrliche deinen Namen“ kommt eine Stimme vom Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wieder verherrlichen“ (Joh. 12:28).

Im Verlauf des Passahmahls gibt Jesus seinen Jüngern zum Abschied wichtige Ratschläge und betet für sie. Nach der Festnahme, der Gerichtsverhandlung und der Hinrichtung am Pfahl folgt die Auferstehung Jesu.

Antworten auf biblische Fragen:

14:2 — Was tat Jesus, um seinen treuen Nachfolgern im Himmel „eine Stätte zu bereiten“?
Zunächst erschien er mit dem Wert seines vergossenen Blutes vor Gott und machte den neuen Bund rechtskräftig. Zu einem späteren Zeitpunkt empfing er Königsmacht und danach konnte die Auferstehung seiner gesalbten Nachfolger zu himmlischem Leben beginnen (1. Thes. 4:14-17; Heb. 9:12, 24-28; 1. Pet. 1:19; Offb. 11:15).

19:11 — Bezog sich Jesus auf Judas Iskariot, als er zu Pilatus von dem Mann sprach, der ihn ausgeliefert hatte?
Anscheinend nahm er weder auf Judas noch auf eine andere Einzelperson Bezug. Es ist anzunehmen, dass Jesus alle Schuldigen im Sinn hatte, die ihn zu Tode bringen wollten. Das schloss Judas, „die Oberpriester und den gesamten Sanhedrin“ und sogar „die Volksmengen“ ein, die überredet worden waren, die Freilassung von Barabbas zu erwirken (Mat. 26:59-65; 27:1, 2, 20-22).

20:17 — Warum sagte Jesus zu Maria Magdalene, sie solle sich nicht mehr an ihn klammern?
Maria klammerte sich offensichtlich an Jesus, weil sie dachte, er würde gleich in den Himmel auffahren und sie würde ihn nie mehr wiedersehen. Um ihr zu versichern, dass er noch nicht weggehen würde, forderte er sie auf, sich nicht mehr an ihn zu klammern, sondern seinen Jüngern von seiner Auferstehung zu berichten.

Lehren für uns:

12:36. Damit wir „Söhne des Lichts“ oder Lichtträger werden können, benötigen wir eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes, der Bibel. Dann müssen wir diese Erkenntnis gebrauchen, damit andere aus der geistigen Finsternis an das göttliche Licht kommen.

14:6. Einzig und allein durch Jesus Christus können wir Gottes Wohlgefallen erlangen. Nur wenn wir Glauben an Jesus ausüben und seinem Beispiel folgen, kommen wir Jehova näher (1. Pet. 2:21).

14:15, 21, 23, 24; 15:10. Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen hilft uns, in der Liebe Gottes und in der Liebe seines Sohnes zu bleiben (1. Joh. 5:3).

14:26; 16:13. Jehovas heiliger Geist wirkt nicht nur als Lehrer, sondern auch als Erinnerer. Außerdem werden durch den heiligen Geist Wahrheiten geoffenbart. Er kann uns also helfen, an Erkenntnis, Weisheit, Einsicht, Urteilskraft und Denkvermögen zuzunehmen. Daher sollten wir nicht nachlassen, ausdrücklich um diesen Geist zu bitten (Luk. 11:5-13).

21:15, 19. Petrus wurde gefragt, ob er Jesus mehr liebe als „diese“, das heißt die Fische, die vor ihnen lagen. Jesus wollte Petrus die Notwendigkeit vor Augen führen, sich zu entscheiden. Wollte er seine ganze Zeit im Dienst mit Jesus verbringen oder eine Laufbahn im Fischereihandwerk anstreben? Nach eingehender Betrachtung des Johannesevangeliums sind wir bestimmt darin bestärkt worden, Jesus mehr zu lieben als alles andere, was uns reizvoll erscheinen könnte. Lasst uns Jesus auch künftig ohne Wenn und Aber folgen.

Jule | 11.11.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Johannes | No Comments |

Höhepunkte Lukas

WT 15.03.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Lukas

WIE allgemein angenommen wird, schrieb Matthäus sein Evangelium in erster Linie für die Juden, wohingegen Markus seinen Bericht für nichtjüdische Leser aufzeichnete. Lukas jedoch verfasste sein Evangelium für Menschen aller Nationen. Das Buch Lukas, das in den Jahren 56 bis 58 u. Z. entstand, enthält einen umfassenden Bericht über Jesu Leben und Wirken.

Mit den Augen eines besorgten Arztes geht Lukas sorgfältig „allen Dingen von Anbeginn genau nach“ und behandelt einen Zeitraum von 35 Jahren — von 3 v. u. Z. bis 33 u. Z. (Luk. 1:3). Fast 60 Prozent des Inhalts des Lukasevangeliums kommt in keinem der anderen Evangelien vor.

 

DIE ANFÄNGE DES DIENSTES JESU
(Luk. 1:1—9:62)

Nachdem Lukas Einzelheiten über die Geburt von Johannes dem Täufer und die von Jesus erwähnt hat, führt er an, dass Johannes seinen Dienst im 15. Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar begann, das heißt im Frühling des Jahres 29 u. Z. (Luk. 3:1, 2). Im Herbst jenes Jahres wird Jesus von Johannes getauft (Luk. 3:21, 22). Um das Jahr 30 u. Z. ‘kehrt Jesus nach Galiläa zurück und beginnt in den Synagogen zu lehren’ (Luk. 4:14, 15).

Dann begibt sich Jesus auf seine erste Predigtreise durch Galiläa. Der Volksmenge sagt er: „Auch anderen Städten muss ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen“ (Luk. 4:43). Jesus nimmt den Fischer Simon sowie noch einige andere mit auf die Reise. Er sagt: „Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen“ (Luk. 5:1-11; Mat. 4:18, 19). Auf der zweiten Predigtreise durch Galiläa hat Jesus die 12 Apostel dabei (Luk. 8:1). Bei seiner dritten Reise sendet er die Zwölf aus, „das Königreich Gottes zu predigen und zu heilen“ (Luk. 9:1, 2).

Antworten auf biblische Fragen:

1:35 — War Marias Eizelle an der Schwangerschaft beteiligt?
Da Marias Kind gemäß der Verheißung Gottes ein echter Nachkomme der Vorväter Abraham, Juda und David sein sollte, musste Marias Eizelle an der Schwangerschaft beteiligt sein (1. Mo. 22:15, 18; 49:10; 2. Sam. 7:8, 16). Die vollkommene Lebenskraft des Sohnes Gottes wurde jedoch durch den heiligen Geist übertragen und damit auch die Empfängnis verursacht (Mat. 1:18). Anscheinend wurde dadurch jegliche bestehende Unvollkommenheit in der Eizelle Marias aufgehoben und der Embryo von Anfang an vor schädigenden Einflüssen geschützt.

1:62 — War Sacharja stumm und taub geworden?
Nein, nur seine Stimme war beeinträchtigt. Andere fragten ihn zwar „durch Zeichen“, wie er das Kind nennen wolle, aber nichts deutet darauf hin, dass Sacharja taub war. Wahrscheinlich verstand er akustisch, welchen Namen seine Frau für ihren Sohn vorschlug. Vielleicht wollten die anderen durch Zeichensprache nur bei Sacharja nachfragen, ob er damit einverstanden war. Da lediglich seine Fähigkeit zu sprechen wiederhergestellt werden musste, lässt das den logischen Schluss zu, dass Sacharjas Gehör nicht beeinträchtigt war (Luk. 1:13, 18-20, 60-64).

2:1, 2 — Wie hilft uns der Hinweis auf die „erste Einschreibung“, herauszufinden, wann Jesus geboren wurde?
Unter Cäsar Augustus gab es mehr als eine Einschreibung. Die erste war 2 v. u. Z. — durch sie erfüllte sich Daniel 11:20 —, und die zweite fand 6 oder 7 u. Z. statt (Apg. 5:37). Bei sowohl der ersten als auch der zweiten Einschreibung war Quirinius Statthalter von Syrien. Offensichtlich hatte er zweimal diese Stellung inne. Da Lukas auf die erste Einschreibung Bezug nimmt, fällt die Geburt Jesu in das Jahr 2 v. u. Z.

2:35 — Was war damit gemeint, dass „ein langes Schwert“ Marias Seele durchdringen sollte?
Das weist darauf hin, wie sehr es Maria schmerzen und traurig stimmen würde, mit ansehen zu müssen, wie die meisten Menschen Jesus als den Messias ablehnen würden und er eines qualvollen Todes sterben würde (Joh. 19:25).

9:27, 28 — Jesus hatte seinen Jüngern versichert, dass einige von ihnen „den Tod überhaupt nicht schmecken würden“, bis sie ihn in seinem Königreich kommen sehen würden. Warum sagt Lukas, die Umgestaltung habe „acht Tage“ nach Jesu Worten stattgefunden, wogegen sowohl Matthäus als auch Markus sagen, dass es „sechs Tage“ später war? (Mat. 17:1; Mar. 9:2).
Lukas hat offenbar zwei zusätzliche Tage mit einbezogen — den Tag, an dem Jesus die Worte sprach, und den Tag, an dem die Umgestaltung stattfand.

9:49, 50 — Warum hinderte Jesus einen Mann nicht daran, Dämonen auszutreiben, obwohl dieser Mann ihm nicht nachfolgte?
Weil die Christenversammlung noch nicht gegründet worden war. Der Mann musste also Jesus nicht buchstäblich begleiten, um Glauben an den Namen Jesu ausüben und Dämonen austreiben zu können (Mar. 9:38-40).

Lehren für uns:

1:32, 33; 2:19, 51. Maria bewahrte die Geschehnisse und Aussagen, durch die sich Prophezeiungen erfüllten, in ihrem Herzen. Hüten wir das, was Jesus über den ‘Abschluss des Systems der Dinge’ vorausgesagt hat, wie einen Schatz, indem wir seine Worte mit dem vergleichen, was heute geschieht? (Mat. 24:3).

2:37. Aus Annas Beispiel lernen wir, dass wir Jehova mit Beharrlichkeit anbeten sollten, ‘im Gebet verharren’ müssen und „unser Zusammenkommen nicht aufgeben“ dürfen (Röm. 12:12; Heb. 10:24, 25).

2:41-50. Joseph stellte in seinem Leben geistige Interessen allem voran und kümmerte sich in geistiger wie in materieller Hinsicht gut um seine Familie. Damit gab er Familienvätern ein gutes Beispiel.

4:4. Wir sollten keinen Tag vergehen lassen, ohne uns mit dem Wort Gottes beschäftigt zu haben.

6:40. Ein Lehrer des Wortes Gottes sollte seinen Schülern ein gutes Beispiel geben. Er muss das, was er anderen sagt, auch selbst tun.

8:15. Damit wir das Wort „festhalten und mit Ausharren Frucht tragen“ können, müssen wir das Wort Gottes verstehen, es zu schätzen wissen und es in uns aufnehmen. Wenn wir die Bibel und bibelerklärende Veröffentlichungen lesen, sollten wir uns unbedingt unter Gebet mit dem Stoff gedanklich beschäftigen.

 

JESU SPÄTERER DIENST
(Luk. 10:1—24:53)

Jesus sendet 70 andere vor sich her in Städte und Orte in Judäa (Luk. 10:1). Er zieht „von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf“ und lehrt (Luk. 13:22).

Fünf Tage vor dem Passahfest des Jahres 33 u. Z. reitet Jesus auf einem Füllen in Jerusalem ein. Nun ist die Zeit gekommen, wo sich das erfüllen sollte, was er einst seinen Jüngern gesagt hatte: „Der Menschensohn muss vieles leiden und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden“ (Luk. 9:22, 44).

Antworten auf biblische Fragen:

10:18 — Was meinte Jesus, als er zu seinen 70 Jüngern sagte: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen“?
Jesus wollte damit nicht sagen, dass Satan bereits aus dem Himmel hinausgeworfen worden war. Das geschah erst, kurz nachdem Christus 1914 im Himmel als König eingesetzt worden war (Offb. 12:1-10). Wir können zwar nicht dogmatisch sein, aber dadurch, dass Jesus von einem künftigen Ereignis so spricht, als sei es schon geschehen, betonte er offensichtlich, dass es ganz bestimmt geschehen würde.

14:26 — In welcher Hinsicht „hassen“ Christi Nachfolger ihre Verwandten?
Jemanden oder etwas zu „hassen“ bedeutet in der Bibel zuweilen, jemanden oder etwas weniger zu lieben (1. Mo. 29:30, 31). Christen „hassen“ also ihre Verwandten in dem Sinne, dass sie sie einfach weniger lieben als Jesus (Mat. 10:37).

17:34-37 — Wer sind „die Adler“ und was ist „der Leib“, bei dem sich die Adler versammeln?
Diejenigen, die „mitgenommen“ oder gerettet werden, werden mit weitsichtigen Adlern verglichen. „Der Leib“, bei dem sie sich versammeln, ist der wahre Christus während seiner unsichtbaren Gegenwart sowie die geistige Speise, die Jehova für sie zubereitet (Mat. 24:28).

22:44 — Was war der Grund dafür, dass Jesus so sorgenvoll erregt war?
Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen war Jesus besorgt darum, wie sich sein Tod als Verbrecher auf Jehova Gott und seinen Namen auswirken würde. Zum anderen wusste Jesus nur allzu gut, dass sein eigenes ewiges Leben und die Zukunft der ganzen Menschheitsfamilie davon abhing, dass er treu blieb.

23:44 — Wurde die drei Stunden dauernde Dunkelheit durch eine Sonnenfinsternis verursacht?
Nein. Eine Sonnenfinsternis gibt es nur bei Neumond. Zur Passahzeit ist jedoch Vollmond. Die Finsternis an dem Tag, als Jesus starb, muss also durch ein Wunder Gottes eingetreten sein.

Lehren für uns:

11:1-4. Vergleicht man diese Worte Jesu mit dem etwas anderen Wortlaut des Mustergebets, das Jesus etwa 18 Monate zuvor in der Bergpredigt erwähnt hatte, dann zeigt das deutlich, dass wir in unseren Gebeten nicht einfach irgendwelche Worte wiederholen sollten (Mat. 6:9-13).

11:5, 13. Jehova erhört zwar gern unsere Gebete, doch wir sollten auch mit Beharrlichkeit beten (1. Joh. 5:14).

11:27, 28. Wahres Glück erwächst nicht aus verwandtschaftlichen Bindungen oder großem materiellen Reichtum, sondern daraus, treu Gottes Willen zu tun.

11:41. Unsere Gaben der Barmherzigkeit sollten einem liebevollen und willigen Herzen entspringen.

12:47, 48. Jemand, der größere Verantwortung hat, ihr aber nicht nachkommt, ist tadelnswerter als der, der seine Aufgaben nicht so recht kennt oder nicht ganz versteht.

14:28, 29. Wir sind weise, wenn wir nicht über unsere Verhältnisse leben.

22:36-38. Jesus forderte seine Jünger nicht auf, eine Waffe zu tragen, um sich selbst zu schützen oder um sich selbst zu verteidigen. Dadurch, dass sie in der Nacht, in der er verraten wurde, Schwerter dabeihatten, konnte er ihnen jedoch folgende wichtige Lektion erteilen: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mat. 26:52).

Jule | 11.04.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Markus

WT 15.02.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Markus

DAS Markusevangelium ist das kürzeste der vier Evangelien. Etwa 30 Jahre nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi verfasste Johannes Markus diesen abwechslungsreichen, lebendigen Bericht über den dreieinhalbjährigen Dienst Jesu.

Im Bibelbuch Markus — offensichtlich an Nichtjuden gerichtet, vornehmlich an Römer — wird Jesus hauptsächlich als Wunder wirkender Sohn Gottes beschrieben, der eine dynamische Predigttätigkeit in Gang setzte. Betont wird hauptsächlich, was Jesus tat, nicht so sehr, was er lehrte. Sich mit dem Markusevangelium zu befassen stärkt unseren Glauben an den Messias und spornt uns an, die göttliche Botschaft eifrig zu verkündigen (Heb. 4:12).

 

DER ÜBERRAGENDE DIENST IN GALILÄA
(Markus 1:1—9:50)

Nachdem Markus in nur 14 Versen die Tätigkeit Johannes’ des Täufers und den 40-tägigen Aufenthalt Jesu in der Wildnis geschildert hat, beginnt er mit dem spannenden Bericht über Jesu Dienst in Galiläa. Der wiederholte Gebrauch der Wörter „sogleich“ oder „sobald“ verleiht dem Bericht eine gewisse Dringlichkeit (Mar. 1:10, 12).

In weniger als drei Jahren unternimmt Jesus drei Predigtreisen durch Galiläa. Markus hält die Ereignisse größtenteils in chronologischer Reihenfolge fest. Die Bergpredigt sowie einige andere längere Ausführungen Jesu sind nicht in diesem Evangelium enthalten.

Antworten auf biblische Fragen:

1:15 — Wofür war „die bestimmte Zeit“ gekommen?
Jesus meinte, die bestimmte Zeit, seinen Dienst zu beginnen, sei gekommen. Das Königreich Gottes hatte sich genaht, weil er als designierter König zugegen war. Aufrichtige Personen konnten auf seine Predigttätigkeit reagieren und entsprechend handeln, was ihnen Gottes Wohlgefallen eintragen würde.

1:44; 3:12; 7:36 — Warum wollte Jesus nicht, dass seine Wunder bekannt wurden?
Jesus wollte nicht, dass die Leute aufgrund sensationeller oder möglicherweise verzerrter Berichte Schlüsse zogen, sondern sie sollten selbst erkennen, dass er der Christus ist, und auf dieser Grundlage eine persönliche Entscheidung treffen (Jes. 42:1-4; Mat. 8:4; 9:30; 12:15-21; 16:20; Luk. 5:14).
Bei einem zuvor von Dämonen besessenen Mann im Land der Gerasener machte er eine Ausnahme. Er forderte ihn auf, nach Hause zu gehen und seinen Verwandten alles zu erzählen, was geschehen war. Jesus war inständig gebeten worden, aus dem Gebiet wegzugehen, daher hatte er nur wenig oder gar keinen Kontakt mit den Bewohnern. Die Anwesenheit und das Zeugnis eines Mannes, an dem Jesus ein solches Wunder gewirkt hatte, konnte bewirken, dass die Menschen trotz des Verlusts der Schweine nicht negativ redeten (Mar. 5:1-20; Luk. 8:26-39).

2:28 — Warum wird Jesus auch „Herr des Sabbats“ genannt?
„Das GESETZ [hat] einen Schatten der künftigen guten Dinge“, schrieb der Apostel Paulus (Heb. 10:1). Gemäß dem Gesetz folgte nach sechs Tagen Arbeit ein Sabbat, und Jesus vollbrachte viele Heilungen am Sabbattag. Das war eine Vorausschau auf die Ruhe, den Frieden und andere Segnungen, die die Menschheit während der Tausendjahrherrschaft Christi verspüren wird, wenn die bedrückende Herrschaft Satans zu Ende ist. Deshalb ist der König dieses Königreichs auch „Herr des Sabbats“ (Mat. 12:8; Luk. 6:5).

3:5; 7:34; 8:12 — Wieso konnte Markus Näheres über Jesu Empfindungen berichten?
Markus war weder einer der 12 Apostel noch war er ein enger Gefährte Jesu. Alte Überlieferungen besagen, dass er vieles von dem Apostel Petrus erfahren hatte, mit dem er eng verbunden war (1. Pet. 5:13).

6:51, 52 — Was war „die Bedeutung der Brote“, die die Jünger nicht erfassten?
Wenige Stunden bevor Jesus seinen Jüngern auf dem Wasser entgegenkam, hatte er 5 000 Männer und dazu noch Frauen und Kinder mit nur fünf Broten und zwei Fischen gespeist. Bei dieser Begebenheit hätten die Jünger „die Bedeutung der Brote“ verstehen sollen: Jesus war von Jehova befähigt worden, Wunder zu wirken (Mar. 6:41-44). Hätten sie erfasst, was für eine große Macht Jesus erhalten hatte, wären sie nicht so erstaunt gewesen, als er über das Wasser ging.

8:22-26 — Warum heilte Jesus den Blinden schrittweise?
Er tat es wahrscheinlich aus Rücksicht auf ihn. Die allmähliche Wiederherstellung der Sehkraft ermöglichte es dem Leidenden, der so lange in der Dunkelheit leben musste, sich dem hellen Sonnenlicht anzupassen.

Lehren für uns:

2:18; 7:11; 12:18; 13:3. Markus erklärt Bräuche, Ausdrücke, Glaubensansichten und beschreibt Orte, mit denen nichtjüdische Leser wahrscheinlich nicht vertraut waren. Er erwähnt, dass die Pharisäer ‘zu fasten pflegten’, dass Korban „eine Gott gewidmete Gabe“ war, dass die Sadduzäer sagten, „es gebe keine Auferstehung“, und dass sich der Tempel „gegenüber“ dem Ölberg befand. Da das Geschlechtsregister des Messias hauptsächlich für die Juden von Interesse ist, lässt er es völlig weg. Markus gibt uns ein gutes Beispiel: Wenn wir im Predigtdienst unterwegs sind oder in den Zusammenkünften der Versammlung Aufgaben vortragen, sollten wir die Herkunft unserer Zuhörer berücksichtigen.

3:21. Jesu Verwandte glaubten nicht an ihn. Daher kann man davon ausgehen, dass Jesus mitempfindet, wenn jemand wegen seines Glaubens von seinen Familienangehörigen Spott oder Widerstand zu ertragen hat.

3:31-35. Bei seiner Taufe wurde Jesus als geistiger Sohn Gottes gezeugt, und „das Jerusalem droben“ war seine Mutter (Gal. 4:26). Von da an bedeuteten ihm seine Jünger weit mehr als seine Familie. Die Lehre für uns: Geistige Interessen sollten in unserem Leben Vorrang haben (Mat. 12:46-50; Luk. 8:19-21).

8:32-34. Äußerungen, die auf falsch verstandener Güte beruhen, sollten wir schnell erkennen und zurückweisen. Ein Jünger Christi muss bereit sein, ‘sich selbst zu verleugnen’, das heißt Nein zu sagen, wenn es um selbstsüchtige Wünsche oder ehrgeizige Ziele geht. Er muss bereit sein, ‘seinen Marterpfahl aufzunehmen’ — notfalls Leiden ertragen, mit Verfolgung und sogar mit dem Tod rechnen. Außerdem muss ein Christ Jesus ‘beständig folgen’. All das erfordert, dass wir opferbereit sind wie Jesus und uns diese Einstellung bewahren (Mat. 16:21-25; Luk. 9:22, 23).

9:24. Wir sollten uns nicht schämen, uns zu unserem Glauben zu bekennen oder um mehr Glauben zu beten (Luk. 17:5).

 

DER LETZTE MONAT
(Markus 10:1—16:8)

Gegen Ende des Jahres 32 u. Z. kommt Jesus „an die Grenzen von Judäa und jenseits des Jordan“; erneut strömen Volksmengen zu ihm (Mar. 10:1). Er belehrt sie und macht sich dann auf den Weg nach Jerusalem.

Am 8. Nisan hält sich Jesus in Bethanien auf. Während er bei einem Mahl zu Tisch liegt, gießt ihm eine Frau wohlriechendes Öl auf den Kopf. Die folgenden Geschehnisse, beginnend mit dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem bis hin zu seiner Auferstehung, sind in chronologischer Reihenfolge aufgeschrieben.

Antworten auf biblische Fragen:

10:17, 18 — Warum korrigierte Jesus einen Mann, der ihn „guter Lehrer“ nannte?
Dadurch, dass Jesus den schmeichelhaften Titel ablehnte, gab er die Ehre Jehova und zeigte, dass der wahre Gott der Quell aller guten Dinge ist. Außerdem lenkte er die Aufmerksamkeit auf die grundlegende Wahrheit, dass Jehova Gott, der Schöpfer aller Dinge, allein das Recht hat, zu bestimmen, was gut und was böse ist (Mat. 19:16, 17; Luk. 18:18, 19).

14:25 — Was meinte Jesus, als er zu seinen treuen Aposteln sagte: „Ich werde keinesfalls mehr von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, an dem ich es neu trinke in dem Königreich Gottes“?
Jesus wollte damit nicht sagen, dass es im Himmel Wein gibt. Doch manchmal wird Wein als ein Symbol der Freude gebraucht. Daher sprach Jesus einfach von der Freude, mit seinen auferweckten gesalbten Nachfolgern im Königreich vereint zu sein (Ps. 104:15; Mat. 26:29).

14:51, 52 — Wer war der junge Mann, der ‘nackt entfloh’?
Da nur Markus diese Begebenheit erwähnt, können wir ohne Weiteres davon ausgehen, dass er von sich selbst sprach.

15:34 — Lassen Jesu Worte „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ eine Glaubensschwäche erkennen?
Nein. Wir wissen zwar nicht genau, was Jesus zu diesem Ausspruch veranlasste, aber wahrscheinlich spürte er, dass Jehova sozusagen seinen Schutz zurückgezogen hatte, um seine Lauterkeit bis zum Äußersten zu prüfen. Es könnte auch sein, dass Jesus an die Prophezeiung aus Psalm 22:1 dachte, die sich an ihm erfüllen sollte (Mat. 27:46).

Lehren für uns:

10:6-9. Es ist Gottes Wille, dass Ehepartner zusammenbleiben. Statt eine Scheidung in Betracht zu ziehen, sollten sich Eheleute bemühen, biblische Grundsätze umzusetzen, und so etwaige Eheprobleme lösen (Mat. 19:4-6).

12:41-44. Das Beispiel der armen Witwe lehrt uns, die wahre Anbetung selbstlos zu unterstützen.

Jule | 10.31.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Markus | No Comments |