Geltungsbedürfnis – ein Hinderniss, an Gott zu glauben
Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von Gott allein ist, nicht sucht?
Johannes 5,44
Immer wieder erklären Menschen, dass sie nicht an Gott glauben könnten, vor allem nicht daran, dass Jesus Christus wirklich der Sohn Gottes und unser Retter und Herr ist. Im heutigen Bibelwort haben wir von solchen Menschen gelesen, die tatsächlich nicht glauben können. Doch worin besteht bei ihnen das Hindernis? – Und ist damit unsere Verpflichtung gegenüber Gott und seinen Worten abgetan?
Das Problem der religiösen Führer Israels, an die Jesus Christus damals das Wort richtete, war ihr ausgeprägtes Geltungsbedürfnis. – Zwar fordert die Bibel uns ausdrücklich dazu auf, jedem die Ehre zu erweisen, die ihm zukommt: dem Vater, der Mutter oder einem Vorgesetzten. Doch darum ging es in diesem Zusammenhang nicht. Nein, was damals und heute so vielen im Weg steht, ist die Rücksichtnahme auf das, was die anderen sagen, das Schielen auf die Gunst der Menschen – und das vor allem bei der gesellschaftlichen Gruppe, in der man selbst ganz vorn sein möchte.
Das alles wiegt schwer vor Gott. Ehrsucht, Geltungsdrang oder auch Selbstverliebtheit verdunkeln die Sicht auf Gott. Entweder steht Gott über allem. Dann sind wir als seine Geschöpfe Ihm verpflichtet. Oder wir überschätzen uns selbst ins Maßlose und setzen Ihn damit herab. Dann aber würden wir uns selbst den Weg zu Gott versperren.
Die Bibel betont mehrfach: „Gott widersteht den Hochmütigen …“ Bei einem Hochmütigen kann keine Verbindung mit dem Ewigen zustande kommen. Doch das Bibelwort fährt fort: „… den Demütigen aber gibt er Gnade.“ Wer sich als Sünder vor Gott beugt, der empfängt seine unendlich reiche Gnade (1. Petrus 5,5).