Wozu will Jehova uns gebrauchen?

Da indes der Tempel Jehovas Haus werden sollte, entstand die große Frage: Konnte Jehova der Heerscharen aus nichts etwas Eindrucksvolles, etwas Passendes, machen?
  6 Die Sache lag bei dem Gott, der in dem geplanten Hause angebetet werden sollte. War es sein Wille, daß das Haus zu seiner Verherrlichung und zur Förderung der geistigen Interessen der Nation Israel wieder gebaut werden sollte? Weil es sein Wille war, würden die Bauenden seinen Willen und sein Werk tun. Daher würde ihnen sein Wohlgefallen, seine Unterstützung und Hilfe zuteil werden, ungeachtet, wie viele gegen sie wären und wer.

Was ist für uns Jehovas Wille?

Kann es sein, dass er unsere Aufnahme nicht uunterstütt, weil er uns an anderer Stelle „braucht“? Vielleicht ist es ja sein Wille, dass wir mit dem bloggen über das Bibellesen weitermachen – denn dies ist es, was er in unserem Fall segnet. Warum weiss ich nicht so genau. Was will ER damit bewirken?

Zeigen, wie wichtig und ermunternd das Bibellesen ist? Vormachen, dass es spannend sein kann? Welche Zielgruppe hat er dabei im Sinn? Brüder, die die Begeisterung für das Lesen in der Bibel und das Leben des Glaubens verloren haben? Leute wie Ramona zu warnen und eine letzte Chance geben?

Leute aus anderen Religionen anlocken, die sich für IHN interessieren und sie mit den Glaubenslehren und seiner Organisation in Verbindung bringen – durch den Stoff, den wir aus den Publikationen zitieren? Weil sie sonst jedes Gespräch abblocken würden und man sie „auf normale Weise“ nicht erreichen würde?

Fakt ist, dass er die Bemühungen um eine Wiederaufnahme nicht unterstützt oder gefördert hat. Und dies nicht aus dem Grund, weil wir falsch liefen und ihm nicht gefallen würden – denn er zeigt uns ja immer wieder, wie sehr er uns liebt und dass wir sein Wohlgefallen haben. Also musses ja einen anderen, wichtigeren Grund geben.

Vielleicht auch, um Leuten wie das Mädel, sich selbst in einem anderen Licht zu zeigen. Ich denke da an die vielen Kommentare, de ich auf ihr Argument, dass die Vernichtung nicht zu einem barmherzigen und liebevollen Gott passt.

Vielleicht auch, um einige aus dem Ausgeschlossenenboard zum Nachdenken zu bringen. Dort scheinen ja viele zu sein, die zweifeln und daher noch schwanken. Durch meinen Kommentar zum Drama sind sie ja massenweise zu uns in den blog gekommen. Vielleicht hat der eine oder andere ja auch beim Bibellesen gestöbert? Ich habe ja die meisten Beiträge zum Kongress im Bibelleseprogramm geschrieben und auch auf der Koongressseite zu dem eigentlichen Kommentar verlinkt. Vielleicht haben meine Gedanken zum Bibellesen ja weiteres Interesse bei solchen Unentschlossenen geweckt?

Ausserdem deute ich immer wieder an, dass wir Schlimmes erlebt haben. Auch, dass wir sehen, dass sich Gog in die versammlung eingeschlichen hat – dass dies aber nichts an unserem wunderbaren Gott und seinem Qvorsatz ändert und dass dies immer noch SEINE Organisation ist. Vielleicht gibt dies dem einen oder anderen sogar den Schubs, den er braucht, um sich (wieder) ganz auf Jehova und die wahre Anbetung einzulassen?

Jule | 10.07.12 | Bücher, Theokratie, WT Gesellschaft | No Comments |

Warum regen sie sich so auf?

Dann begann der auf den Thron erhobene Jesus Christus, der als der himmlische Michael amtet, als der „große Fürst“, der für das Volk Gottes eintritt, gegen Satan, den Teufel, und seine Dämonenorganisation Krieg zu führen. Demzufolge wurden jene bösen Geistermächte so erschüttert, daß sie aus ihrer himmlischen Stellung hinaus- und in die Nähe unserer Erde geworfen wurden.
  44 Ihr Ingrimm darüber, daß ihre frühere Verbindung mit dem Himmel drastisch abgebrochen worden ist, hat dann für die Menschheit vermehrtes „Weh“ und

Warum regen sie sich so auf? Wieso ist ihnen ihre Verbindung mit dem Himmel so wichtig? Wenn dies so war, warum haben sie ihren falschen Lauf nicht rechtzeitig aufgegeben?

Ist hier ähnliches gemeint, wie der Grund, warum Ramona ihren Platz in der Versammlung nicht verlieren will?

Jule | 10.06.12 | Bücher, Theokratie, WT Gesellschaft | No Comments |

Satans Methoden und die Streitfrage

der Satan wirft ja Jehova vor, dass ihm niemand aus selbstlosen Motiven dienen würde. Aber ist es denn bei ihm selbst anders?

Wer dient schon dem Satan, weil er ihn liebt? Wer geht ihm schon freiwillig ins Netz?

Viele gehen doch nur aus Unwissenheit in seine Fallen. Weil sie von ihm und seinen Methoden überlistet worden sind. Er hat sie mit Raffinesse gefangen, hatte einen Köder ausgelegt. Sie tappen ja wegen dem Köder ins Netz, weil sie diesen haben wollen – nicht etwa, weil sie selbstlose Liebe für Satan empfinden würden. Aus den Märchen kennen wir Geschichten, wo jemand dem Teufel seine Seele verkauft. Also auch nur, weil er etwas haben will, was er sonst nicht bekommen würde. Nix mit selbstlos!

Wieviele Menschen würden auf Satans Seite Stellung beziehen, wenn es keinen Köder gäbe? Nur um seinetwillen, weil er so toll ist? Manche machen dabei mit, weil sie die Macht so fasziniert. Also auch nix selbstlos – sondern weil sie auch diese Macht wollen.

Welchen Unterschied macht es eigentlich für Satan, ob wir Jehova dienen, weil dieser uns segnet und beschützt – oder ob wir ihm dienen weil er uns Macht gibt und andere Dinge, die wir gern haben wollen?

Weiss der Widersacher eigentlich, wie unsinnig das ist, was er Jehova vorwirft?

Selbst, wenn an Jehovas Tag nur noch eine handvoll Menschen auf Jehovas Seite Stellung beziehen – so hat der Satan nicht gewonnen. Denn diese handvoll Menschen ist auf Jehovas Seite, weil sie ihn wirklich lieben. Denn der Satan hat ja mit Versuchung und Verfolgung bereits alle Register gezogen – und sie ziehen dennoch Jehova als Gott vor. Und das, obwohl sie Tag und Nacht vom Satan dafür verprügelt werden.

All die große Menge, die der Widersacher hinter sich hat, alle diese sind nur deshalb dort, weil sie Angst vor ihm haben und er sie in Ruhe lässt, wenn sie bei ihm sind. Oder weil er sie mit Bestechungsgeschenken geködert hat. Bei ihm wird sich niemand befinden, nur weil er ihn liebt. Also hat er dennoch „den Wettbewerb gegen Jehova“ verloren. Selbst dann, wenn bei Jehova nur ein einziger Mensch steht – der aus Liebe bei ihm bleibt.

Wenn es einen Wettbewerb unter den Männern der ganzen Welt gäbe – wer der stärkste Mann ist – und einer gewinnt ihn, weil er mit den Gewichten trickst und seine Gewichtssteine nicht aus Eisen sondern aus Papier anfertigt – ist er dann wirklich der stärkste Mann der Welt? Wenn ich zur schönsten Frau der Welt gewählt werde, weil ich alle anderen Bewerberinnen verstuemmel, indem ich ihnen die Haare abrasiere und sie sonstwie verunstalte – kann ich dann wirklich von mir sagen, ich sei die schönste Frau der Welt? Habe dich dann wirklich etwas von dem Sieg?

Was hat der Satan denn mit all seiner Trickserei gewonnen? Beweisen seine fiesen Touren denn nicht gerade erst, dass er sich selbst dessen bewußt ist, dass er auf ehrlichem Wege überhaupt keine Chance hat?

Wenn ich davon überzeugt bin, dass ich der stärkste Mann der Welt oder die schönste Frau der Welt bin – habe ich es dann nötig, durch unfaire Methoden die anderen auszustechen?

Wenn Satan wirklich glaubt, dass er der bessere Gott sei und viel liebenswerter als Jehova – hat er es dann wirklich nötig, mit unfairen Mitteln zu arbeiten? Muss er seine Leute dann ködern oder erpressen? Zeigt nicht gerade dies seine Unfähigkeit und dass er sich dessen bewußt ist?

Jule | 09.05.12 | allgemeines | No Comments |

die „andere“ Hoffnung

Eunuchen durften kein richtiger Teil des Volkes sein. Auch Proselyten nicht. Sie durften zwar im Vorhof anbeten – hatten aber keinen anteil am Erbbesitz. Trotzdem kamen sie und schlossen sich dem Volk an. Viele dienten Jehova aufrichtig, bemühten sich ehrlich, die Erfordernisse zu erfüllen. Sie dienten jehova ohne Aussicht auf einen Lohn.

Vielleicht waren gerade diese in Jehovas Augen wohlgefällig – weil sie genau das taten, was Jehova von jedem von uns erwartet: sie dienten ihm aus reinem Herzen und nicht aus Selbstsucht oder weil sie sich irgendetwas davon erhofften.

In den 30er jahren schlossen sich Menschen ohne himmlische Hoffnung Gottes Volk an – weil sie von Jehova fasziniert waren. Sie waren selbstlos, da sie ja – nach damaligen Kenntnisstand – keinen Lohn oder Vorteil davon zu erwarten hatten. Solche Leute wie das Rumpelstielzchen hätten wir wahrscheinlich überhaupt nicht unter ihnen gefunden? Da es nichts gab, wieso man sich den Gesalbten anschließen sollte, wenn man Jehova nicht liebt, war die Versammlung damals rein.

Hm

Manchmal denke ich, es ist keine positive Wendung, wenn jeder meint, er würde einen Lohn erhalten, wenn er den nötigen Lohn dafür zahlt.

Jehova hat die Änderungen wegen seiner eigenen Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Unparteilichkeit eingeführt. Weil er die Menschen liebt und jedem eine Chance geben will. Leider hat er sich damit auch selbst eine Laus in den pelz geholt.

Jule | 09.05.12 | allgemeines | No Comments |

Bibelkritik

Interessant, dass sich die von der höheren Kritik immer wieder selbst ins Aus bugsieren

Sie behaupten, dass sie Bibel nur Menschenwort ist und nichts mit Jehova zu tun hat. Prophezeiungen, die sich erfüllt haben, können ja nur im Nachhinein aufgeschrieben sein – sonst gebe es nicht solche Übereinstimmungen. Wie kommt es dann, dass so viele Namen, von denen sie vorher behaupten, dass es diese Personen nie gab, durch archäologische Funde bestätigt werden?

Namen, von denen man vorher keine Kenntnis hatte. Woher hätten „die Fälscher“ so etwas denn wissen können?

Jule | 03.05.12 | allgemeines | No Comments |

Aarons Söhne und das unerlaubte Feuer

3. Mose 10:1+2

Aarons Söhne kommen deshalb zu Tode. Warum war dies dann Korah. Dathan und Abiram keine Lehre?

Warum haben sie dann nicht demütig den Rueckzug angetreten, als Moses sie aufforderte, dass am nächsten Tag ein jeder mit seinem Feuerbecken kommen sollte und Feuer darbringen? Waren sie sich wirklich so sicher – oder siegte einfach nur der dumme Stolz?
ganz ganz liebe Grüße

Jule | 03.05.12 | allgemeines | No Comments |

Bücher, die wir in diesem Jahr noch zusätzlich lesen wollen:

Da uns in diesem Jahr ja der Gedanke begleitet, dass Gottes Wort Wahrheit ist und es sich daher lohnt, sich intensiver damit zu beschäftigen, finde ich folgende Bücher dazu passend:
„Die Bibel – Gottes Wort oder Menschenwort“ und „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“. Warum sich in diesem Jahr nicht mal wieder mit diesen beiden alten Schätzen beschäftigen?

Das Inspiriert-Buch im Zusammenhang mit der Bibellesung: ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir es damals, als ich neu in der Wahrheit war, im Rahmen der Bibellesung der Predigtdienstschule näher behandelt haben. Immer, wenn wir ein neues Bibelbuch anfingen, dann haben wir die einleitenden Absätze des Kapitels besprochen – warum wir sicher sein können, dass dieses Buch von Gott inspiriert ist – und wenn wir die letzten Kapitel des jeweiligen Bibelbuches gelesen haben, die letzten Absätze, die uns zeigten, wie uns das jeweilige Bibelbuch heute noch nützlich ist und uns hilft, unserem Gott noch näher zu kommen. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, genau dies in diesem Jahr – der 4. Runde des Bibellesens – genau so zu tun.

Das Gottes-Wort-Buch ist auch sehr hilfreich, denn es hilft uns, unsere Überzeugung daran zu stärken, dass die Bibel wirklich Gottes Wort ist und gibt uns Argumente dafür an die Hand.

Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, bevor ich damals nach meiner Taufe den allgemeinen Pionierdienst beginnen durfte. Ich hatte bereits seit der Taufe das Stundenziel des Allgemeinen Pioniers angestrebt und nach einem halben Jahr meine Bewerbung abgegeben. Aber die Ältesten meinten, ich solle noch ein viertel Jahr warten und in dieser Zeit die 90 Stunden im Monat anders aufteilen. Ein Drittel sollte ich nicht in den Predigtdienst gehen, sondern dazu nutzen, einige Bücher zu studieren. Denn: „man kann nur das weitergeben, was man selbst hat“ und so sollte ich in den 3 Monaten mein Akku gut aufladen. Eins der Bücher, was ich in der Zeit studiert hatte, war das Buch „Die Bibel – Gottes Wort oder Menschenwort?“ und es hat meinen Glauben wirklich sehr gestärkt.

Es ist sehr wichtig, dass wir selbst davon überzeugt sind, dass die Bibel wirklich Gottes Wort ist – denn nur so können wir sie „mit Macht verwenden“, so wie Jesus zu den Menschen sprach – „wie jemand, der die Befugnis hat“. Auch Paulus war gut in der Bibel bewandert und auch die Jünger haben anhand der Schriften gepredigt.

Wenn wir davon überzeugt sind, dass die Bibel wirklich Gottes Wort ist, geraten wir nicht ins Straucheln, wenn uns solche Einwände im Predigtdienst begegnen. Aber wir haben auch mehr Wertschätzung für sie.

Denn: wenn die Bibel wirklich Gottes Wort ist, dann verdient sie es sicherlich, dass wir uns intensiv mit ihr beschäftigen, dass wir ein Verlangen danach entwickeln, sie zu lesen, denn sie ist ja in gewisser Form ein Brief von unserem liebevollen Schöpfer an uns, den wir immer wieder lesen sollten, um ihm nahe zu sein.

Vor einigen Jahren hatte Thom einen interessanten Gedanken aus dem Bibelkommentar von Macintosh rüber kopiert, den ich euch nicht vorenthalten möchte, da ich ihn sehr wichtig finde:

Es ist leider nur zu wahr, dass manche unter uns das Lesen der Bibel als eine Pflichtsache ansehen, während sie ihr Vergnügen und ihre Erholung in Zeitungen und anderer leichter Lektüre finden. Wundern wir uns da über die schwache und seichte Erkenntnis der Schrift, die man bei solchen Christen antrifft? Wie können wir die lebendigen Tiefen und die Herrlichkeit eines Buches erfassen, das wir nur aus Pflichtgefühl zur Hand nehmen und aus dem wir von Zeit zu Zeit einige Verse lesen, während wir die Zeitung oder einen spannenden Roman buchstäblich verschlingen?

Die Art und Weise, wie wir mit Gottes Wort umgehen, ist ein Barometer für unseren geistlichen Zustand. Wenn wir es nicht gern lesen, nicht danach dürsten, uns nicht daran erfreuen können, nicht nach einer ruhigen Stunde verlangen, wo wir uns in seinen Inhalt vertiefen und uns seine erhabenen Lehren einprägen können, wenn wir nicht persönlich in der Stille darüber nachdenken und uns im Familienkreis darüber unterhalten, kurz, wenn wir uns nicht in seiner heiligenden Atmosphäre bewegen, dann ist es dringend notwendig, unseren geistlichen Zustand zu überprüfen, weil er nicht gesund ist

in diesem Sinne – packen wir’s an!

Jule | 03.02.12 | allgemeines | 1 Comment |

Jesaja 11:1 bis 12:6

Kapitel dreizehn

Rettung und Jubel unter der Herrschaft des Messias

Jesaja 11:1 bis 12:6

IN DEN Tagen Jesajas befand sich Gottes Bundesvolk in einem denkbar schlechten geistigen Zustand. Selbst während der Herrschaft treuer Könige wie Usija und Jotham pflegten viele vom Volk den Götzendienst auf den Höhen (2. Könige 15:1-4, 34, 35; 2. Chronika 26:1, 4). Als Hiskia König wurde, musste er dafür sorgen, dass sämtliches Beiwerk des Baalskults aus dem Land verschwand (2. Chronika 31:1). Kein Wunder, dass Jehova sein Volk aufforderte, zu ihm umzukehren, und er es warnend auf die bevorstehende Zuchtmaßnahme hinwies!

2 Nicht alle waren indes durch und durch rebellisch. Jehova hatte treue Propheten, und zweifellos hörten einige Juden auf sie. Für diese Juden hatte Jehova tröstliche Worte. Nachdem Jesaja die schrecklichen Verwüstungen beschrieben hatte, die durch die assyrische Invasion in Juda entstehen würden, schilderte er unter Inspiration in einer der schönsten Bibelpassagen die künftigen Segnungen unter der Herrschaft des Messias. Einige Aspekte dieser Segnungen wurden schließlich im Kleinen Wirklichkeit, als die Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückkehrten. Doch im Großen erfüllt sich die Prophezeiung heute. Jesaja und andere treue Juden seiner Tage erlebten diese Segnungen freilich nicht mehr. Doch sie erwarteten sie im Glauben und werden nach der Auferstehung eine Erfüllung der Worte Jesajas erleben (Hebräer 11:35).

3 Auch Jehovas neuzeitliche Diener benötigen Ermunterung. Der schnelle Verfall moralischer Werte in der Welt, der massive Widerstand, den man der Königreichsbotschaft entgegenbringt, sowie persönliche Schwächen sind für sie alle eine enorme Herausforderung. Durch Jesajas wunderbare Worte über den Messias und seine Herrschaft kann Gottes Volk gestärkt und befähigt werden, dieser Herausforderung zu begegnen.

Der Messias — ein fähiger Führer

4 Jahrhunderte vor der Zeit Jesajas wiesen hebräische Bibelschreiber auf das Kommen des Messias hin, das Kommen des wahren Führers, den Jehova dem Volk Israel senden würde (1. Mose 49:10; 5. Mose 18:18; Psalm 118:22, 26). Jetzt geht Jehova durch Jesaja noch weiter darauf ein. Jesaja schreibt: „Es soll ein Reis aus dem Stumpf Isais hervorgehen; und ein Spross aus seinen Wurzeln wird fruchtbar sein“ (Jesaja 11:1). (Vergleiche Psalm 132:11.) Die Wörter „Reis“ und „Spross“ deuten darauf hin, dass der Messias ein Nachkomme Isais sein wird, über dessen Sohn David, der mit Öl zum König Israels gesalbt wurde (1. Samuel 16:13; Jeremia 23:5; Offenbarung 22:16). Wenn der wahre Messias kommt, soll dieser „Spross“ aus dem Hause Davids gute Früchte hervorbringen.

5 Der verheißene Messias ist Jesus. Der Evangelist Matthäus spielte auf die Worte aus Jesaja 11:1 an, als er sagte, dadurch, dass Jesus „Nazarener“ genannt wurde, hätten sich die Worte des Propheten erfüllt. Da Jesus in Nazareth aufwuchs, bezeichnete man ihn als Nazarener — ein Name, der anscheinend mit dem hebräischen Wort verwandt ist, das in Jesaja 11:1 für „Spross“ gebraucht wird (Matthäus 2:23, Fußnote; Lukas 2:39, 40).

6 Was für ein Herrscher wird der Messias sein? Wird er dem grausamen, eigenwilligen Assyrer gleichen, der das Zehnstämmereich Israel vernichtet? Natürlich nicht. Über den Messias sagt Jesaja: „Auf ihm soll sich der Geist Jehovas niederlassen, der Geist der Weisheit und des Verständnisses, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Furcht Jehovas; und er wird seine Freude haben an der Furcht Jehovas“ (Jesaja 11:2, 3a). Der Messias wird nicht mit Öl gesalbt, sondern mit Gottes heiligem Geist. Das geschieht bei der Taufe Jesu, als Johannes der Täufer Gottes heiligen Geist in Form einer Taube auf Jesus herabkommen sieht (Lukas 3:22). Jehovas Geist ‘lässt sich auf Jesus nieder’, was sich darin zeigt, dass er mit einem Geist der Weisheit, des Verständnisses, des Rates, der Macht und der Erkenntnis handelt. Welch vorzügliche Voraussetzungen für einen Herrscher!

7 Auch Jesu Nachfolger können heiligen Geist erhalten. In einer seiner Ansprachen erklärte Jesus: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Lukas 11:13). Wir sollten also niemals zögern, Gott um heiligen Geist zu bitten, noch sollten wir damit aufhören, dessen heilsame Frucht hervorzubringen — „Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ (Galater 5:22, 23). Jehova verspricht, die Bitte der Nachfolger Jesu um „Weisheit von oben“ zu erfüllen, damit sie den Herausforderungen des Lebens gewachsen sind (Jakobus 1:5; 3:17).

8 Was ist mit der Furcht Jehovas gemeint, die der Messias erkennen lässt? Natürlich fürchtet sich Jesus nicht davor, eventuell von Gott verurteilt zu werden. Der Messias hat vielmehr eine respektvolle Scheu vor Gott, eine liebevolle Ehrfurcht. Eine gottesfürchtige Person wie Jesus möchte stets das tun, „was ihm [Gott] wohlgefällig ist“ (Johannes 8:29). Jesus lehrt durch Wort und Beispiel, dass es keine größere Freude gibt, als jeden Tag in der heilsamen Furcht Jehovas zu wandeln.

Ein gerechter und barmherziger Richter

9 Jesaja sagt noch weitere Kennzeichen des Messias voraus: „Er wird nicht nach dem bloßen Augenschein richten noch einfach gemäß dem zurechtweisen, was seine Ohren hören“ (Jesaja 11:3b). Wären wir nicht, wenn wir vor Gericht ständen, für einen solchen Richter dankbar? In seiner Eigenschaft als Richter der ganzen Menschheit lässt sich der Messias weder durch falsche Argumente noch durch juristische Winkelzüge, Gerüchte oder Äußerlichkeiten wie Reichtum beeinflussen. Er durchschaut Täuschung, blickt hinter ein unvorteilhaftes Äußeres und erkennt die „verborgene Person des Herzens“, den „verborgenen Menschen“ (1. Petrus 3:4, Fußnote). Jesu überragendes Beispiel dient all denen als Vorbild, die in der Christenversammlung Dinge rechtlich zu entscheiden haben (1. Korinther 6:1-4).

10 Wie werden die überragenden Eigenschaften des Messias seine richterlichen Entscheidungen beeinflussen? Jesaja erklärt: „Mit Gerechtigkeit wird er die Geringen richten, und mit Geradheit wird er Zurechtweisung erteilen müssen zugunsten der Sanftmütigen der Erde. Und er muss die Erde schlagen mit der Rute seines Mundes; und mit dem Geist seiner Lippen wird er den Bösen zu Tode bringen. Und Gerechtigkeit wird sich als der Gurt seiner Hüften erweisen und Treue als der Gurt seiner Lenden“ (Jesaja 11:4, 5).

11 Wenn Jesu Nachfolger eine Zurechtweisung benötigen, lässt er sie ihnen auf eine Weise zuteil werden, die ihnen am meisten nützt — ein ausgezeichnetes Beispiel für christliche Älteste. Wer allerdings in Bosheit verharrt, muss mit einem strengen Strafgericht rechnen. Wenn Gott mit dem gegenwärtigen System der Dinge ins Gericht geht, wird der Messias die Erde mit seiner gebieterischen Stimme „schlagen“, indem er über alle Bösen das Vernichtungsurteil fällt (Psalm 2:9; vergleiche Offenbarung 19:15). Schließlich wird es keine Bösen mehr geben, die den Frieden der Menschen stören (Psalm 37:10, 11). Jesus, dessen Hüften und Lenden mit Gerechtigkeit und Treue gegürtet sind, hat die Macht, dafür zu sorgen (Psalm 45:3-7).

Veränderte Verhältnisse auf der Erde

12 Stellen wir uns einen Israeliten vor, der soeben von dem Erlass des Cyrus erfahren hat, dass die Juden nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel wieder aufbauen sollen. Wird er die in Babylon gewohnte Sicherheit aufgeben und die lange Heimreise antreten? In den 70 Jahren der Abwesenheit Israels sind die verlassenen Felder von Unkraut überwuchert worden. Jetzt streifen ungehindert Wölfe, Leoparden, Löwen und Bären umher. Auch Kobras haben dort ihr Habitat. Die zurückkehrenden Juden werden zum Überleben auf Haustiere angewiesen sein — Klein- und Großviehherden werden Milch, Wolle und Fleisch liefern und Rinder den Pflug ziehen. Werden denn diese Tiere nicht Raubtieren zum Opfer fallen? Werden kleine Kinder nicht von Schlangen gebissen werden? Wie steht es mit der Gefahr, auf der Reise überfallen zu werden?

13 Jesaja zeichnet jetzt ein zu Herzen gehendes Bild von den Verhältnissen, die Gott im Land herbeiführen wird. Er sagt: „Der Wolf wird tatsächlich eine Zeit lang bei dem männlichen Lamm weilen, und der Leopard wird bei dem Böckchen lagern, und das Kalb und der mähnige junge Löwe und das wohlgenährte Tier, alle beieinander; und ein noch kleiner Knabe wird sie führen. Und die Kuh und der Bär, sie werden weiden; zusammen werden ihre Jungen lagern. Und selbst der Löwe wird Stroh fressen so wie der Stier. Und der Säugling wird gewiss auf dem Loch der Kobra spielen; und auf die Lichtöffnung einer giftigen Schlange wird ein entwöhntes Kind tatsächlich seine Hand legen. Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg; denn die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (Jesaja 11:6-9). Berühren diese Worte nicht unser Herz? Wie wir bemerken, hängt der hier beschriebene Frieden von der Erkenntnis Jehovas ab. Es geht also nicht nur darum, vor wilden Tieren sicher zu sein. Die Erkenntnis Jehovas wird keine Tiere verändern, sondern wird sich auf Menschen auswirken. Die Israeliten werden weder auf ihrem Rückweg in die Heimat noch in ihrem wieder bevölkerten Land wilde Tiere oder mit wilden Tieren vergleichbare Menschen zu fürchten brauchen (Esra 8:21, 22; Jesaja 35:8-10; 65:25).

14 Diese Prophezeiung hat jedoch noch eine größere Erfüllung. Im Jahre 1914 wurde Jesus, der Messias, auf dem himmlischen Berg Zion inthronisiert. 1919 wurden die Übriggebliebenen des „Israels Gottes“ aus der Babylonischen Gefangenschaft befreit; anschließend beteiligten sie sich an der Wiederherstellung der wahren Anbetung (Galater 6:16). Dadurch wurde eine neuzeitliche Erfüllung der Prophezeiung Jesajas über das Paradies ermöglicht. Durch „genaue Erkenntnis“, die Erkenntnis Jehovas, konnten Menschen ihre Persönlichkeit ändern (Kolosser 3:9, 10). Früher gewalttätige Menschen sind friedfertig geworden (Römer 12:2; Epheser 4:17-24). Heute profitieren Millionen von diesen Entwicklungen, weil Jesajas Prophezeiung auch die schnell wachsende Zahl von Christen mit irdischer Hoffnung einschließt (Psalm 37:29; Jesaja 60:22). Diese lernen es, auf die Zeit zu warten, in der dem ursprünglichen Vorsatz Gottes entsprechend die ganze Erde zu einem Paradies wird, in dem Sicherheit und Frieden herrschen (Matthäus 6:9, 10; 2. Petrus 3:13).

15 Wird sich Jesajas Prophezeiung im wiederhergestellten Paradies noch ein weiteres Mal erfüllen, vielleicht noch buchstäblicher? Diese Annahme scheint vernünftig zu sein. Die Prophezeiung sichert allen, die unter der Herrschaft des Messias leben, dasselbe zu wie den zurückkehrenden Israeliten; sie und ihre Kinder werden sich von nirgendwoher bedroht fühlen, weder von Menschen noch von Tieren. Unter der Königreichsherrschaft des Messias werden alle Bewohner der Erde wie Adam und Eva in Eden unter friedlichen Verhältnissen leben. Natürlich schildert die Bibel nicht jede Einzelheit des Lebens in Eden, ebenso wenig wie sie es mit dem Leben im künftigen Paradies tut. Dennoch dürfen wir davon ausgehen, dass unter der weisen und liebevollen Herrschaft des Königs Jesus Christus alles genauso sein wird, wie es vorgesehen war.

Die reine Anbetung durch den Messias wiederhergestellt

16 In Eden wurde die reine Anbetung zum ersten Mal angefochten, als es Satan gelang, Adam und Eva zum Ungehorsam gegenüber Jehova zu verleiten. Bis heute hat Satan sein Ziel nicht aufgegeben, dafür zu sorgen, dass sich möglichst viele von Gott abwenden. Jehova wird jedoch nicht zulassen, dass die reine Anbetung von der Erde verschwindet. Immerhin steht sein Name auf dem Spiel und zudem ist er an seinen Dienern interessiert. Daher lässt er durch Jesaja die eindrucksvolle Verheißung ergehen: „Es soll geschehen an jenem Tag, dass die Wurzel Isais es sein wird, die dastehen wird als ein Signal für die Völker. An ihn werden sich auch die Nationen fragend wenden, und seine Ruhestätte soll herrlich werden“ (Jesaja 11:10). Im Jahre 537 v. u. Z. diente Jerusalem, die Stadt, die David zur Hauptstadt gemacht hatte, als ein Signal, das einen treuen Überrest der verstreuten jüdischen Bevölkerung aufrief, zurückzukehren und den Tempel wieder aufzubauen.

17 Aber nicht nur darauf weist die Prophezeiung hin, sondern, wie wir bereits gesehen haben, auch auf die Herrschaft des Messias, des einen wahren Führers von Menschen aller Nationen. Der Apostel Paulus zitierte Jesaja 11:10, um zu zeigen, dass zu seiner Zeit Menschen aller Nationen einen Platz in der Christenversammlung hatten. Er zitierte diesen Vers nach der Wiedergabe in der Septuaginta und schrieb: „Jesaja [sagt]: ‚Da wird die Wurzel Isais sein, und da wird einer sein, der aufsteht, um über Nationen zu herrschen; auf ihn werden Nationen ihre Hoffnung setzen‘ “ (Römer 15:12). Und diese Prophezeiung reicht noch viel weiter, nämlich bis in unsere Zeit, in der Menschen der Nationen ihre Liebe zu Jehova dadurch beweisen, dass sie die gesalbten Brüder des Messias unterstützen (Jesaja 61:5-9; Matthäus 25:31-40).

18 In der neuzeitlichen Erfüllung begann „jener Tag“, den Jesaja erwähnt, als der Messias 1914 als König des himmlischen Königreiches Gottes inthronisiert wurde (Lukas 21:10; 2. Timotheus 3:1-5; Offenbarung 12:10). Seither ist Jesus Christus ein deutliches Signal gewesen, ein Sammelpunkt für das geistige Israel und für Menschen aller Nationen, die sich nach einer gerechten Regierung sehnen. Unter der Leitung des Messias ist die gute Botschaft vom Königreich, wie Jesus vorhersagte, allen Nationen überbracht worden (Matthäus 24:14; Markus 13:10). Diese gute Botschaft wirkt machtvoll. Eine ‘große Volksmenge, die kein Mensch zählen kann, aus allen Nationen’ unterwirft sich dem Messias, indem sie sich dem gesalbten Überrest in der reinen Anbetung anschließt (Offenbarung 7:9). Während sich immer noch viele Neue mit dem Überrest in Jehovas geistigem „Haus des Gebets“ verbinden, vermehren sie die Herrlichkeit der „Ruhestätte“ des Messias, die Herrlichkeit von Gottes großem geistigen Tempel (Jesaja 56:7; Haggai 2:7).

Ein geeintes Volk dient Jehova

19 Als Nächstes erinnert Jesaja die Israeliten daran, dass Jehova sie schon einmal rettete, als sie von einem mächtigen Feind unterdrückt wurden. Dieser Teil ihrer Geschichte — wie Jehova sie aus der Knechtschaft in Ägypten befreite — rührt das Herz aller treuen Juden. Jesaja schreibt: „Es soll geschehen an jenem Tag, dass Jehova wieder seine Hand darbieten wird, ein zweites Mal, um den Überrest seines Volkes zu erwerben, der übrig bleiben wird aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Kusch und aus Elam und aus Schinar und aus Hamath und von den Inseln des Meeres. Und er wird gewiss ein Signal für die Nationen erheben und die Versprengten Israels sammeln; und die Zerstreuten Judas wird er von den vier äußersten Enden der Erde zusammenbringen“ (Jesaja 11:11, 12). Jehova wird den Überrest von Israel und Juda gleichsam an der Hand nehmen und aus den Nationen, unter die sie zerstreut worden sind, herausführen und sicher in die Heimat bringen. Im Kleinen geschah das im Jahre 537 v. u. Z. Noch viel herrlicher ist allerdings die größere Erfüllung! Im Jahre 1914 erhob Jehova den inthronisierten Jesus Christus als ein „Signal für die Nationen“. Zu diesem Signal begannen im Jahre 1919 die Übriggebliebenen des „Israels Gottes“ zu strömen, darauf bedacht, gemeinsam die reine Anbetung unter Gottes Königreich zu pflegen. Diese einzigartige geistige Nation kommt „aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation“ (Offenbarung 5:9).

20 Anschließend beschreibt Jesaja die Einheit der wiederhergestellten Nation. Das Nordreich bezeichnet er als Ephraim, das Südreich als Juda und sagt: „Die Eifersucht Ephraims soll weichen, und sogar diejenigen, die Juda befeinden, werden weggetilgt. Ephraim selbst wird auf Juda nicht eifersüchtig sein, noch wird Juda Ephraim befeinden. Und sie müssen auf die Schulter der Philister gegen Westen fliegen; zusammen werden sie die Söhne des Ostens plündern. Edom und Moab werden diejenigen sein, über die sie ihre Hand ausstrecken werden, und die Söhne Ammons werden ihre Untertanen sein“ (Jesaja 11:13, 14). Die aus Babylon zurückkehrenden Juden werden nicht mehr in zwei Nationen geteilt sein. Angehörige aller Stämme Israels sollen vereint in ihr Land zurückkehren (Esra 6:17). Sie werden keinen Groll mehr gegeneinander hegen und sich nicht feindselig begegnen. Als geeintes Volk werden sie sich gegenüber ihren Feinden unter den Nachbarnationen triumphierend behaupten.

21 Noch beeindruckender ist die Einheit des „Israels Gottes“. Seit fast 2 000 Jahren herrscht Einheit unter den 12 sinnbildlichen Stämmen des geistigen Israel, eine Einheit, die auf Liebe zu Gott und zu ihren geistigen Brüdern und Schwestern beruht (Kolosser 3:14; Offenbarung 7:4-8). Unter der Herrschaft des Messias hat heute Jehovas Volk — sowohl die geistigen Israeliten als auch diejenigen, die die irdische Hoffnung haben — Frieden und weltweite Einheit, wie man sie in den Kirchen der Christenheit nicht kennt. Jehovas Zeugen bilden gegen Satans Bestreben, ihre Anbetung zu behindern, eine geeinte geistige Front. Als e i n Volk führen sie Jesu Auftrag aus, die gute Botschaft vom messianischen Königreich in allen Nationen zu predigen und zu lehren (Matthäus 28:19, 20).

Hindernisse werden überwunden

22 Viele Hindernisse — buchstäbliche und sinnbildliche — könnten die Israeliten von einer Rückkehr aus dem Exil abhalten. Wie werden sie überwunden werden? Jesaja sagt: „Jehova wird gewiss die Zunge des ägyptischen Meeres abschneiden und in der Glut seines Geistes seine Hand gegen den STROM schwingen. Und er wird ihn an seinen sieben Wildbächen schlagen, und er wird tatsächlich veranlassen, dass Leute in ihren Sandalen daherschreiten“ (Jesaja 11:15). Alles, was Jehovas Volk an der Rückkehr hindern könnte, wird Jehova aus dem Weg räumen. Selbst ein so gewaltiges Hindernis wie eine Zunge des Roten Meeres (beispielsweise der Golf von Sues) oder etwas so Unpassierbares wie der mächtige Euphrat wird gewissermaßen vertrocknen, sodass ein Durchqueren möglich ist, ohne die Sandalen ausziehen zu müssen!

23 In Moses’ Tagen bereitete Jehova einen Weg, auf dem das Volk Israel aus Ägypten fliehen und in das Land der Verheißung ziehen konnte. Jetzt wird er etwas Ähnliches tun: „Es soll eine Landstraße geben aus Assyrien für den Überrest seines Volkes, der übrig bleiben wird, so wie es eine gab für Israel an dem Tag, an dem es aus dem Land Ägypten heraufkam“ (Jesaja 11:16). Jehova wird die aus dem Exil Zurückkehrenden leiten, als ob sie auf einer Landstraße von ihrem Ort des Exils in ihre Heimat gingen. Gegner werden sie aufzuhalten suchen, aber Jehova, ihr Gott, wird mit ihnen sein. Die gesalbten Christen und ihre Gefährten werden heute ebenfalls heftig angegriffen, doch sie schreiten mutig voran. Sie verlassen das neuzeitliche Assyrien, die Welt Satans, und sind auch anderen dabei behilflich. Sie wissen, dass die reine Anbetung Erfolg haben und gedeihen wird. Schließlich ist es kein Menschenwerk, sondern Gottes Werk.

Endlose Freude für die Untertanen des Messias

24 In freudigen Worten beschreibt Jesaja jetzt das Frohlocken des Volkes Jehovas über die Erfüllung seines Wortes: „An jenem Tag wirst du sicherlich sprechen: ‚Ich werde dir danken, o Jehova, denn obwohl du über mich in Zorn gerietest, hat sich dein Zorn allmählich abgewandt, und du hast mich dann getröstet‘ “ (Jesaja 12:1). Jehova züchtigt sein widerspenstiges Volk streng. Sinn und Zweck dessen ist jedoch, das Verhältnis der Nation zu ihm zu normalisieren und die reine Anbetung wiederherzustellen. Er versichert seinen treuen Anbetern, sie letztendlich zu retten. Kein Wunder, dass sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen!

25 Die zurückgekehrten Israeliten finden ihr Vertrauen in Jehova völlig gerechtfertigt und rufen aus: „ ‚Siehe! Gott ist meine Rettung. Ich werde Vertrauen haben und nicht erschrecken; denn Jah, Jehova, ist meine Stärke und meine Macht, und er wurde mir zur Rettung.‘ Mit Frohlocken werdet ihr gewiss Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung“ (Jesaja 12:2, 3). Das in Vers 2 mit „Macht“ übersetzte hebräische Wort wird in der Septuaginta mit „Lob“ wiedergegeben. Die Anbeter stimmen ein Lied an über die durch „Jah, Jehova“, erfahrene Rettung. „Jah“, die Kurzform des Namens Jehova, wird in der Bibel bei Äußerungen erhabener Gefühle des Lobpreises und der Dankbarkeit gebraucht. Die Kombination „Jah, Jehova“, die Verdoppelung des göttlichen Namens, hebt die Intensität des Lobpreises für Gott auf eine noch höhere Stufe.

26 Wahre Anbeter Jehovas können ihre Freude nicht für sich behalten. Jesaja sagt voraus: „An jenem Tag werdet ihr sicherlich sagen: ‚Dankt Jehova! Ruft seinen Namen an. Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, dass sein Name hoch erhoben werden soll. Spielt Jehova Melodien, denn er hat hervorragend gehandelt. Dies werde bekannt gemacht auf der ganzen Erde‘ “ (Jesaja 12:4, 5). Seit 1919 haben die gesalbten Christen — später mit Unterstützung ihrer Gefährten, der „anderen Schafe“ — ‘die Vorzüglichkeiten dessen weit und breit verkündet, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat’. Sie sind „ein auserwähltes Geschlecht . . ., eine heilige Nation“, abgesondert für ebendiesen Zweck (Johannes 10:16; 1. Petrus 2:9). Sie erklären, dass Jehovas heiliger Name hoch erhoben wird, und beteiligen sich daran, ihn auf der ganzen Erde bekannt zu machen. Allen voran unter den Anbetern Jehovas freuen sich die Gesalbten über die Vorkehrung, die er zu ihrer Rettung getroffen hat. Treffend ruft Jesaja aus: „Jauchze und juble, o du Bewohnerin Zions, denn groß ist in deiner Mitte der Heilige Israels“ (Jesaja 12:6). Mit dem Heiligen Israels ist Jehova Gott selbst gemeint.

Blicke der Zukunft zuversichtlich entgegen!

27 Heute strömen Millionen zu dem „Signal für die Völker“ — Jesus Christus, der in Gottes Königreich inthronisiert worden ist. Sie freuen sich, Untertanen dieses Königreiches zu sein, und sind begeistert, Erkenntnis über Jehova Gott und seinen Sohn zu besitzen (Johannes 17:3). Sie sind in ihrer christlichen Gemeinschaft sehr glücklich und strengen sich an, den Frieden zu bewahren, der Jehovas wahre Diener auszeichnet (Jesaja 54:13). Überzeugt, dass Jah, Jehova, ein Gott ist, der seine Verheißungen wahr werden lässt, halten sie zuversichtlich an ihrer Hoffnung fest und finden große Freude daran, mit anderen über diese Hoffnung zu sprechen. Möge jeder Anbeter Jehovas seinem Gott weiterhin mit ganzer Kraft dienen und anderen helfen, es ebenfalls zu tun! Mögen alle die Worte Jesajas beherzigen und sich in der durch Jehovas Messias bewirkten Rettung freuen!

Jule | 12.22.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Jesaja 13:1 bis 14:23

Kapitel vierzehn

Jehova demütigt eine arrogante Stadt

Jesaja 13:1 bis 14:23

DAS prophetische Buch Jesaja wurde im 8. Jahrhundert v. u. Z. vor dem Hintergrund des assyrischen Einfalls in das Land der Verheißung geschrieben. Wie wir in vorangehenden Kapiteln dieses Bibelbuches gesehen haben, sagte Jesaja den Verlauf von Ereignissen bemerkenswert genau voraus. Sein Buch richtet jedoch den Blick noch über die Zeit der Vormachtstellung Assyriens hinaus und prophezeit die Rückkehr des Bundesvolkes Jehovas aus den vielen Ländern des Exils, unter anderem auch aus Schinar, wo Babylon liegt (Jesaja 11:11). Diese Rückkehr wird dadurch ermöglicht, dass sich eine bemerkenswerte Prophezeiung erfüllt, die in Jesaja, Kapitel 13 zu finden ist und mit folgenden Worten eingeleitet wird: „Der prophetische Spruch gegen Babylon, den Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision sah“ (Jesaja 13:1).

‘Hochmut werde ich erniedrigen’

2 Mit Babylon hat Juda noch zu Lebzeiten Jesajas zu tun. König Hiskia erkrankt ernsthaft, erholt sich aber wieder. Gesandte aus Babylon kommen, um ihn zu seiner Genesung zu beglückwünschen, wahrscheinlich aber mit dem Hintergedanken, Hiskia als einen Verbündeten für Babylons Krieg gegen Assyrien zu gewinnen. König Hiskia zeigt ihnen unklugerweise alle seine Schätze. Daraufhin erklärt Jesaja dem König, der ganze Reichtum werde nach seinem Tod nach Babylon gebracht (Jesaja 39:1-7). Das erfüllt sich auch 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört und die Nation ins Exil weggeführt wird. Doch Gottes auserwähltes Volk wird nicht für immer in Babylon bleiben. Jehova sagt voraus, wie er es ihnen ermöglichen wird, in ihre Heimat zurückzukehren. Seine Prophezeiung beginnt mit den Worten: „Auf einem Berg kahler Felsen richtet ein Signal auf. Erhebt die Stimme zu ihnen hin, winkt mit der Hand, damit sie in die Eingänge der Edlen kommen“ (Jesaja 13:2). Mit dem „Signal“ ist eine aufsteigende Weltmacht gemeint, die Babylon aus seiner hohen Stellung entfernen wird. Das Signal wird „auf einem Berg kahler Felsen“ aufgerichtet und ist aus großer Entfernung ohne weiteres zu sehen. Diese neue Weltmacht, die aufgerufen wird, Babylon anzugreifen, wird sich den Weg durch die „Eingänge der Edlen“, die Tore dieser großen Stadt, erzwingen und Babylon einnehmen.

3 Nun sagt Jehova: „Ich selbst habe den Befehl an meine Geheiligten erlassen. Ich habe auch meine Starken zur Kundgebung meines Zorns gerufen, meine hoheitsvoll Frohlockenden. Horch! Eine Menge auf den Bergen, etwas wie ein zahlreiches Volk! Horch! Das Getöse von Königreichen, von versammelten Nationen! Jehova der Heerscharen mustert das Kriegsheer“ (Jesaja 13:3, 4). Wer sind diese „Geheiligten“, die das hochmütige Babylon erniedrigen sollen? Es handelt sich dabei um vereinte nationale Streitkräfte, um „versammelte Nationen“. Sie rücken aus einer fernen Gebirgsgegend gegen Babylon vor. „Sie kommen aus fernem Land, vom äußersten Ende der Himmel“ (Jesaja 13:5). In welchem Sinne sind sie geheiligt? Bestimmt nicht in dem Sinne, dass sie heilig wären. Es sind heidnische Heere, denen absolut nichts daran liegt, Jehova zu dienen. In den Hebräischen Schriften bedeutet jedoch „geheiligt“ so viel wie „abgesondert, um von Gott gebraucht zu werden“. Jehova kann die Heere der Nationen heiligen und ihre selbstsüchtigen Bestrebungen dazu nutzen, seinen Zorn zum Ausdruck zu bringen. Er gebrauchte Assyrien auf diese Weise. Auch Babylon wird er in ähnlicher Weise gebrauchen (Jesaja 10:5; Jeremia 25:9). Und er wird sich anderer Nationen bedienen, um Babylon zu bestrafen.

4 Noch dominiert Babylon nicht als Weltmacht. Doch in der durch Jesaja verkündeten Erklärung sieht Jehova bereits die Zeit voraus, in der Babylon diese Stellung einnimmt, und sagt Babylons Sturz mit den Worten voraus: „Heult, denn der Tag Jehovas ist nahe! Wie eine Verheerung vom Allmächtigen wird er kommen“ (Jesaja 13:6). Babylon wird also nicht mehr prahlen, sondern kummervoll heulen. Weswegen? Wegen des „Tages Jehovas“, des Tages, an dem Jehova das Strafgericht an Babylon vollzieht.

5 Wie wird es aber überhaupt gelingen, Babylon zu ‘verheeren’? Wenn die von Jehova dafür bestimmte Zeit kommt, wird die Stadt vermeintlich in Sicherheit sein. Einfallende Truppen werden zunächst auf den natürlichen Schutz stoßen, den Euphrat, der mitten durch die Stadt fließt, den Festungsgraben mit Wasser speist und das Trinkwasser für die Stadt liefert. Zudem ist Babylon von massiven, scheinbar unüberwindbaren Doppelmauern umgeben. Außerdem wird die Stadt über genügend Nahrungsvorräte verfügen. In einem Werk heißt es, Nabonid — der letzte König von Babylon — habe „sich ungeheuer angestrengt, Vorräte in der Stadt anzulegen; nach Schätzungen reichten sie aus, die Einwohner zwanzig Jahre lang zu versorgen“ (Daily Bible Illustrations).

6 Doch der Schein kann trügen. Jesaja sagt: „Darum werden selbst alle Hände erschlaffen, und das ganze Herz des sterblichen Menschen, es wird schmelzen. Und die Menschen sind beunruhigt worden. Krämpfe und Geburtsschmerzen selbst befallen sie; wie eine Gebärende haben sie Wehen. Sie sehen einander staunend an. Ihre Gesichter sind Flammengesichter“ (Jesaja 13:7, 8). Wenn die Streitkräfte in die Stadt eindringen, wird sich die Sorglosigkeit ihrer Einwohner in Schmerzen verwandeln, die ebenso plötzlich auftreten und intensiv sind wie die Wehen einer Gebärenden. Ihr Herz wird vor Furcht zerschmelzen. Sie sind unfähig, sich zu verteidigen, da ihre Hände wie gelähmt erschlaffen. Ihre Gesichter glühen vor Furcht und Schrecken. Staunend werden sie einander ansehen und sich fragen, wie ihre große Stadt fallen konnte.

7 Babylon wird unweigerlich fallen. Der Stadt steht ein Tag der Abrechnung bevor, ein „Tag Jehovas“, der wirklich schmerzlich sein wird. Der höchste Richter wird seinen Zorn äußern und das wohlverdiente Strafgericht über die sündigen Einwohner Babylons bringen. Die Prophezeiung sagt: „Siehe! Der Tag Jehovas, er kommt, grausam, sowohl mit überwallendem Zorn als auch mit glühendem Zorn, um das Land zu einem Gegenstand des Entsetzens zu machen und die Sünder des Landes daraus zu vertilgen“ (Jesaja 13:9). Babylons Aussichten sind düster. Es ist so, als würden Sonne, Mond und Sterne kein Licht mehr geben. „Denn selbst die Sterne der Himmel und ihre Kesil-Sternbilder werden ihr Licht nicht strahlen lassen; die Sonne wird sich tatsächlich verfinstern bei ihrem Aufgang, und sogar der Mond wird sein Licht nicht leuchten lassen“ (Jesaja 13:10).

8 Warum widerfährt dieser stolzen Stadt so etwas? Jehova sagt: „Ich werde am ertragfähigen Land bestimmt seine eigene Schlechtigkeit heimsuchen und an den Bösen selbst ihr eigenes Vergehen. Und ich werde in der Tat den Stolz der Vermessenen aufhören lassen, und den Hochmut der Tyrannen werde ich erniedrigen“ (Jesaja 13:11). Durch das Ausgießen seines Zorns bestraft Jehova Babylon dafür, dass es sein Volk grausam behandelt hat. Das ganze Land wird wegen der Schlechtigkeit der Babylonier zu leiden haben. Diese stolzen Tyrannen werden sich Jehova nicht mehr offen widersetzen!

9 Jehova sagt: „Ich werde den sterblichen Menschen seltener machen als geläutertes Gold und den Erdenmenschen seltener als das Gold aus Ophir“ (Jesaja 13:12). Ja, die Stadt wird entvölkert werden, veröden. Weiter erklärt Jehova: „Darum werde ich den Himmel selbst erbeben lassen, und die Erde wird von ihrer Stelle rücken beim Zornausbruch Jehovas der Heerscharen und am Tag seiner Zornglut“ (Jesaja 13:13). Babylons „Himmel“, seine vielen Götter und Göttinnen, werden erbeben und der Stadt in dieser Notzeit nicht helfen können. „Die Erde“, das Babylonische Reich, wird ‘von der Stelle gerückt’ werden und wie jedes andere vergangene Reich nur noch in der Erinnerung bestehen. „Es soll geschehen, dass sie sich wie eine verscheuchte Gazelle und wie eine Kleinviehherde, die niemand zusammenbringt, ein jeder zu seinem eigenen Volk wenden werden; und sie werden fliehen, jeder in sein eigenes Land“ (Jesaja 13:14). Alle fremden Unterstützer Babylons werden es im Stich lassen und fliehen in der Hoffnung, mit dem Sieger, der neuen Weltmacht, Beziehungen knüpfen zu können. Babylon wird letztendlich die Qualen einer eroberten Stadt durchmachen, Qualen, die es in seiner Glanzzeit über zahlreiche andere Städte brachte: „Jeder, der gefunden wird, wird durchstochen werden, und jeder, der aufgegriffen wird, wird durchs Schwert fallen; und sogar ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert werden. Ihre Häuser werden geplündert und ihre eigenen Frauen werden vergewaltigt werden“ (Jesaja 13:15, 16).

Gottes Vernichtungswerkzeug

10 Durch welche Macht wird Jehova den Sturz Babylons herbeiführen? Diese Frage beantwortet er etwa 200 Jahre im Voraus wie folgt: „Siehe, ich errege gegen sie die Meder, die selbst Silber für nichts achten und die, was Gold betrifft, kein Gefallen daran haben. Und ihre Bogen werden auch junge Männer zerschmettern. Und der Leibesfrucht werden sie sich nicht erbarmen; um Söhne wird es ihrem Auge nicht leid sein. Und Babylon, die Zierde der Königreiche, die Schönheit des Stolzes der Chaldäer, soll werden wie Sodom und Gomorra, als Gott sie umkehrte“ (Jesaja 13:17-19). Das prachtvolle Babylon wird fallen, was Jehova durch ein Heer aus dem fernen gebirgigen Land Medien bewirken wird. Wie die äußerst sittenlosen Städte Sodom und Gomorra wird Babylon letztendlich verwüstet sein (1. Mose 13:13; 19:13, 24).

11 Sowohl Medien als auch Babylon stehen zur Zeit Jesajas unter dem assyrischen Joch. Etwa 100 Jahre später, nämlich 632 v. u. Z., vereinigen Medien und Babylon ihre Streitkräfte und erobern Ninive, die Hauptstadt Assyriens. Das ermöglicht Babylon, dominierende Weltmacht zu werden. Damals ahnte Babylon wohl kaum, dass es etwa 100 Jahre später von Medien gestürzt würde. Wer außer Jehova Gott hätte wohl eine solch kühne Voraussage machen können?

12 Als Jehova das von ihm erwählte Vernichtungswerkzeug identifiziert, weist er darauf hin, dass die medischen Streitkräfte „Silber für nichts achten und . . ., was Gold betrifft, kein Gefallen daran haben“. Welch seltsame Eigenart hartgesottener Soldaten! Der Bibelgelehrte Albert Barnes sagt: „Nur selten wurden Invasionsheere nicht von der Hoffnung auf Beute getrieben.“ Beweisen die medischen Truppen, dass Jehova Recht hatte? Ja. Beachten wir folgende Bemerkung in einer Publikation von J. Glentworth Butler: „Im Unterschied zu den meisten Nationen, die irgendwann einmal Krieg geführt haben, dachten die Meder und besonders die Perser weniger an Gold als an Eroberung und die damit verbundene Ehre“ (The Bible-Work). Daher überrascht es nicht, dass der persische Herrscher Cyrus, als er den Israeliten im Babylonischen Exil die Freiheit schenkt, ihnen Tausende von Gefäßen aus Gold und Silber zurückgibt, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hat (Esra 1:7-11).

13 Auf Beute sind die medischen und die persischen Krieger also nicht allzu sehr versessen, dafür sind sie ehrgeizig. Sie geben sich nicht damit zufrieden, auf der Weltbühne hinter einer anderen Nation den zweiten Platz einzunehmen. Außerdem gibt es ihnen Jehova ins Herz, „Verheerung“ zu verursachen (Jesaja 13:6). Ausgerüstet mit Metallbogen — mit denen sie nicht nur Pfeile abschießen, sondern auch feindliche Soldaten, die Nachkommen babylonischer Mütter, erschlagen können — sind sie also entschlossen, Babylon einzunehmen.

14 Cyrus, der Anführer des medo-persischen Heeres, lässt sich von den Befestigungsanlagen Babylons nicht abschrecken. In der Nacht vom 5./6. Oktober 539 v. u. Z. befiehlt er, das Wasser des Euphrat abzuleiten. Als der Wasserspiegel gesunken ist, durchwaten die Invasoren das hüfthohe Wasser im Flussbett und dringen unbemerkt in die Stadt ein. Die Einwohner Babylons werden völlig überrascht und Babylon fällt (Daniel 5:30). Jehova Gott inspiriert Jesaja, diese Ereignisse vorauszusagen, wobei er keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass er alles lenken wird.

15 In welchem Ausmaß wird Babylon zerstört werden? Hören wir, was Jehova erklärt: „Sie wird niemals bewohnt werden, noch wird sie Generation um Generation verweilen. Und nicht wird dort der Araber sein Zelt aufschlagen, und keine Hirten werden ihre Kleinviehherden dort lagern lassen. Und dort werden gewiss die lagern, die ständig wasserlose Gegenden aufsuchen, und ihre Häuser werden mit Uhus gefüllt sein. Und dort sollen die Strauße hausen, und bockgestaltige Dämonen, sie werden dort umherhüpfen. Und Schakale sollen in ihren Wohntürmen heulen, und in den Lustpalästen wird die große Schlange sein. Und die Zeit für sie ist nahe herbeigekommen, und ihre Tage, sie werden nicht hinausgeschoben werden“ (Jesaja 13:20-22). Die Stadt soll vollständig veröden.

16 Dazu kam es zwar nicht sogleich im Jahre 539 v. u. Z. Doch heute steht unleugbar fest, dass alles eingetroffen ist, was Jesaja über Babylon vorausgesagt hat. Babylon „ist heute, und zwar schon seit Jahrhunderten, ein Bild völliger Verwüstung, ein Trümmerhaufen“, sagt ein Bibelkommentator und fügt hinzu: „Es ist unmöglich, diesen Schauplatz zu betrachten, ohne daran erinnert zu werden, wie genau sich die Voraussagen Jesajas und Jeremias erfüllt haben.“ Selbstverständlich hätte zur Zeit Jesajas kein Mensch Babylons Sturz und seine schließliche Verödung vorhersehen können. Immerhin wurde die Stadt erst etwa 200 Jahre nach der Niederschrift des Buches Jesaja von den Medern und Persern eingenommen. Und bis zu ihrer endgültigen Verödung vergingen noch weitere Jahrhunderte. Wird dadurch nicht unser Glaube gestärkt, dass die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist? (2. Timotheus 3:16). Darüber hinaus können wir, da Jehova in der Vergangenheit Prophezeiungen erfüllt hat, voll und ganz darauf vertrauen, dass noch unerfüllte biblische Prophezeiungen zu der von Gott bestimmten Zeit eintreffen werden.

‘Ruhe von deiner Mühsal’

17 Der Sturz Babylons wird für Israel eine Erleichterung sein. Er bedeutet die Freilassung aus der Gefangenschaft und ermöglicht die Rückkehr in das Land der Verheißung. Daher sagt Jesaja jetzt: „Jehova wird Jakob Barmherzigkeit erweisen, und er wird Israel gewiss noch erwählen; und er wird ihnen wirklich Ruhe geben auf ihrem Boden, und der ansässige Fremdling soll sich ihnen anschließen, und sie sollen sich dem Hause Jakob beigesellen. Und Völker werden sie tatsächlich nehmen und sie an ihren eigenen Ort bringen, und das Haus Israel soll sie sich tatsächlich auf dem Boden Jehovas als Knechte und als Mägde zum Besitztum nehmen; und sie sollen die gefangen nehmen, die sie gefangen hielten, und sie sollen sich die untertan halten, die sie zur Arbeit trieben“ (Jesaja 14:1, 2). Mit „Jakob“ ist hier ganz Israel gemeint, alle 12 Stämme. Jehova wird „Jakob“ Barmherzigkeit erweisen, indem er die Nation in die Heimat zurückkehren lässt. Begleitet werden sollen die Israeliten von Tausenden von Ausländern; viele von ihnen werden ihre Tempeldiener sein. Einige Israeliten werden sogar über diejenigen gesetzt, deren Gefangene sie zuvor waren.

18 Vorbei sein wird es mit dem harten Leben im Exil. Jehova wird seinem Volk stattdessen ‘Ruhe geben von seiner Mühsal und von seiner Erregung und von dem harten Sklavendienst, in dem es zum Sklaven gemacht wurde’ (Jesaja 14:3). Israel wird nicht nur von den körperlichen Bürden des Sklavendienstes befreit werden, sondern auch von dem Schmerz und der Belastung, die es mit sich bringt, unter Anbetern falscher Götter leben zu müssen (Esra 3:1; Jesaja 32:18). Dazu wird in einem Werk bemerkt: „Für den Babylonier waren seine Götter im Großen und Ganzen genau wie er, mit all den verdorbenen Charakterzügen, die er selbst hatte. Sie waren Feiglinge, Trunkenbolde und Schwachsinnige“ (Lands and Peoples of the Bible). Welch eine Erleichterung, einem solch verkommenen religiösen Umfeld entfliehen zu können!

19 Jehovas Barmherzigkeit ist allerdings an Bedingungen geknüpft. Sein Volk muss die Bosheit, die Gott bewog, es so streng zu bestrafen, wirklich bereuen (Jeremia 3:25). Ein offenes, von Herzen kommendes Sündenbekenntnis wird Israel Jehovas Vergebung eintragen. (Siehe Nehemia 9:6-37; Daniel 9:5.) Dieser Grundsatz gilt auch heute. Wir alle sind auf Jehovas Barmherzigkeit angewiesen, denn „da ist kein Mensch, der nicht sündigt“ (2. Chronika 6:36). Jehova, der barmherzige Gott, fordert uns liebevoll auf, ihm unsere Sünden zu bekennen, zu bereuen und jegliche verkehrte Handlungsweise aufzugeben, damit wir geheilt werden (5. Mose 4:31; Jesaja 1:18; Jakobus 5:16). Dadurch können wir wieder in seine Gunst gelangen und getröstet werden (Psalm 51:1; Sprüche 28:13; 2. Korinther 2:7).

Ein „Spruch“ gegen Babylon

20 Mehr als 100 Jahre vor dem Aufstieg Babylons zur vorherrschenden Weltmacht sagt Jesaja voraus, wie die übrige Welt auf den Sturz dieser Macht reagieren wird. Prophetisch wendet er sich an das aus der Babylonischen Gefangenschaft befreite Volk der Israeliten und gebietet ihm: „Du [sollst] diesen Spruch gegen den König von Babylon anheben und sagen . . .: ‚Wie hat der, der andere zur Arbeit trieb, aufgehört, die Bedrückung aufgehört! Jehova hat den Stock der Bösen zerbrochen, den Stab der Herrschenden, der Völker schlug im Zornausbruch mit unablässigem Schlag, der Nationen unterwarf aus lauter Zorn mit einer Verfolgung ohne Einhalt‘ “ (Jesaja 14:4-6). Babylon hat sich den zweifelhaften Ruf eines Eroberers, ja eines Unterdrückers erworben, der freie Menschen versklavt. Wie passend, dass Babylons Sturz mit einem „Spruch“ gefeiert werden soll, der sich vor allem an die babylonische Dynastie wendet, die — von Nebukadnezar angeführt und mit Nabonid und Belsazar endend — in der Glanzzeit dieser großen Stadt die Geschicke lenkte!

21 Welch eine Wende ihr Sturz doch herbeiführen wird! „Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen. Auch die Wacholderbäume haben sich dann über dich gefreut, die Zedern des Libanon, und sie sprechen: ‚Seitdem du dich niedergelegt hast, kommt kein Holzfäller gegen uns herauf‘ “ (Jesaja 14:7, 8). Die Könige der Nachbarstaaten waren für die Herrscher Babylons wie Bäume, die es zu fällen und für eigene Zwecke zu nutzen galt. Und mit alldem ist es nun vorbei. Der babylonische Holzfäller hat seinen letzten Baum gefällt!

22 Der Sturz Babylons ist so erstaunlich, dass sogar das Grab darauf reagiert: „Selbst der Scheol unten ist vor dir erbebt, dir entgegen bei deiner Ankunft. Vor dir hat er die im Tode Kraftlosen aufgeweckt, alle bockgleichen Führer der Erde. Er hat alle Könige der Nationen von ihren Thronen aufstehen lassen. Sie alle heben an und sagen zu dir: ‚Bist auch du selbst schwach gemacht worden wie wir? Bist du uns gleichgemacht worden? Hinunter zum Scheol ist dein Stolz gebracht worden, das Getön deiner Saiteninstrumente. Unter dir sind Maden als Lager ausgebreitet; und Würmer sind deine Decke‘ “ (Jesaja 14:9-11). Welch ein eindrucksvolles poetisches Bild! Es ist, als solle das allgemeine Grab der Menschheit alle Könige aufwecken, die der babylonischen Dynastie in den Tod vorausgegangen sind, damit sie den Neuankömmling begrüßen können. Sie verspotten die babylonische Herrschermacht, die jetzt hilflos in einem Madenbett liegt statt auf einem kostbaren Diwan und mit Würmern bedeckt ist statt mit teurem Leinen.

„Wie ein zertretener Leichnam“

23 Jesaja setzt den Spruch wie folgt fort: „O wie bist du vom Himmel gefallen, du Glänzender, Sohn der Morgenröte! Wie bist du niedergehauen worden zur Erde, du, der die Nationen entkräftete!“ (Jesaja 14:12). Selbstsucht und Stolz veranlassen Babylons Könige, sich über alle in ihrer Umgebung zu erheben. Wie ein Stern, der am frühen Morgenhimmel hell erstrahlt, üben sie auf arrogante Weise Macht und Gewalt aus. Besonders stolz ist man auf die Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezar, ein Vorhaben, an dem Assyrien gescheitert war. In dem Spruch wird Babylons stolze Dynastie wie folgt zitiert: „Zu den Himmeln werde ich aufsteigen. Über die Sterne Gottes werde ich meinen Thron erheben, und ich werde mich niedersetzen auf den Berg der Zusammenkunft in den entlegensten Teilen des Nordens. Ich werde über die Wolkenhöhen aufsteigen; ich werde mich dem Höchsten ähnlich machen“ (Jesaja 14:13, 14). Könnte es etwas Unverschämteres geben?

24 In der Bibel werden die Könige aus der Linie Davids mit Sternen verglichen (4. Mose 24:17). Beginnend mit David regierten diese „Sterne“ vom Berg Zion aus. Nachdem Salomo in Jerusalem den Tempel gebaut hatte, bezog man den Namen Zion auf die ganze Stadt. Unter dem Gesetzesbund waren alle männlichen Israeliten verpflichtet, dreimal im Jahr nach Zion zu reisen. So wurde es zum „Berg der Zusammenkunft“. Durch den Entschluss, die judäischen Könige zu unterwerfen und sie von diesem Berg zu entfernen, erklärt Nebukadnezar seine Absicht, sich über diese „Sterne“ zu erheben. Für seinen Sieg über sie gibt er nicht Jehova die Ehre, sondern setzt sich selbst vermessen an die Stelle Jehovas.

25 Welch ein Umschwung doch der stolzen babylonischen Dynastie bevorsteht! Babylon ist nicht nur weit davon entfernt, über die Sterne Gottes erhöht zu werden, sondern Jehova erklärt sogar: „Zum Scheol hinab wirst du gebracht werden, zu den entlegensten Teilen der Grube. Diejenigen, die dich sehen, werden dich ja betrachten; sie werden dich sogar genau ansehen und sprechen: ‚Ist das der Mann, der die Erde erbeben machte, der Königreiche erschütterte, der das ertragfähige Land der Wildnis gleichmachte und der sogar dessen Städte niederriss, der auch für seine Gefangenen den Heimweg nicht öffnete?‘ “ (Jesaja 14:15-17). Dieses ehrgeizige Herrschergeschlecht wird ebenso wie alle anderen Menschen in den Hades (Scheol) hinabfahren.

26 Wo wird dann die Macht sein, die Königreiche besiegte, ertragreiches Land verwüstete und zahllose Städte einnahm? Wo wird die Weltmacht sein, die Gefangene machte und sie niemals in ihre Heimat zurückkehren ließ? Nicht einmal ein anständiges Begräbnis wird die babylonische Dynastie erhalten! Jehova sagt: „Alle anderen Könige der Nationen, ja sie alle haben sich in Ehren niedergelegt, jeder in seinem eigenen Haus. Aber was dich betrifft, du bist weggeworfen worden ohne Grabstätte für dich wie ein verabscheuter Spross, bekleidet mit Getöteten, vom Schwert Durchstochenen, die zu den Steinen einer Grube hinabsinken, wie ein zertretener Leichnam. Du wirst mit ihnen nicht vereint werden in einem Grab, denn du hast dein eigenes Land ins Verderben gebracht, du hast dein eigenes Volk getötet. Auf unabsehbare Zeit wird die Nachkommenschaft von Übeltätern nicht genannt werden“ (Jesaja 14:18-20). In der antiken Welt war es für einen König eine Schande, wenn ihm ein ehrenhaftes Begräbnis verweigert wurde. Wie verhält es sich also mit der königlichen Dynastie Babylons? Wenn auch einzelne Könige wahrscheinlich in Ehren begraben werden, wird doch die von Nebukadnezar angeführte Königsdynastie des Imperiums weggeworfen „wie ein verabscheuter Spross“. Es ist, als würde sie in ein anonymes Grab geworfen — wie ein in der Schlacht gefallener einfacher Fußsoldat. Welch eine Demütigung!

27 Der Spruch endet mit letzten Befehlen an die siegenden Meder und Perser: „Macht für seine Söhne einen Schlachtblock bereit wegen des Vergehens ihrer Vorväter, damit sie nicht aufstehen und tatsächlich von der Erde Besitz ergreifen und die Fläche des ertragfähigen Landes mit Städten füllen“ (Jesaja 14:21). Der Sturz Babylons wird endgültig sein. Die babylonische Dynastie wird mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Sie wird nie wieder erstehen. Künftige Generationen von Babyloniern werden „wegen des Vergehens ihrer Vorväter“ zu leiden haben.

28 Aus dem Urteil über die babylonische Dynastie können wir etwas Wertvolles lernen. Die Sünde der babylonischen Könige wurzelte in ihrem unersättlichen Ehrgeiz (Daniel 5:23). Ihr Herz war von Machtgier erfüllt. Sie wollten andere beherrschen (Jesaja 47:5, 6). Sie suchten die Ehre von Menschen, eine Ehre, die nur Gott rechtmäßig zusteht (Offenbarung 4:11). Das ist eine Warnung für alle in einer Autoritätsstellung — auch innerhalb der Christenversammlung. Ehrgeiz, Selbstsucht und Stolz sind Eigenschaften, die Jehova nicht dulden wird, weder bei Einzelpersonen noch bei ganzen Nationen.

29 Der Stolz der babylonischen Herrscher spiegelte den Geist Satans, des Teufels, des „Gottes dieses Systems der Dinge“, wider (2. Korinther 4:4). Auch er hat Machtgelüste und möchte sich gern über Jehova Gott stellen. Satan hat durch seinen unheiligen Ehrgeiz viel Leid und Elend über die ganze Menschheit gebracht, genauso wie der jeweilige König von Babylon über die Menschen, die er unterwarf.

30 Im Bibelbuch Offenbarung erfahren wir noch etwas über ein anderes Babylon — „Babylon die Große“ (Offenbarung 18:2). Diese Organisation, das Weltreich der falschen Religion, ist, was ihre Grundhaltung betrifft, ebenfalls stolz, unterdrückerisch und grausam. Deshalb muss auch sie mit einem „Tag Jehovas“ rechnen, ja sie muss zu der von Gott bestimmten Zeit vernichtet werden (Jesaja 13:6). Seit 1919 geht die Botschaft um die Erde: „Babylon die Große ist gefallen“ (Offenbarung 14:8). Sie fiel, als sie Gottes Volk nicht mehr in Gefangenschaft halten konnte. In Kürze wird sie vollständig vernichtet werden. Was Babylon in alter Zeit betrifft, befahl Jehova: „Zahlt ihr gemäß ihrem Tun zurück. Gemäß allem, was sie getan hat, so tut ihr. Denn gegen Jehova hat sie vermessen gehandelt, gegen den Heiligen Israels“ (Jeremia 50:29; Jakobus 2:13). Über Babylon die Große wird ein ähnliches Strafgericht kommen.

31 Daher beziehen sich die letzten Worte Jehovas in dieser Prophezeiung des Buches Jesaja nicht nur auf das alte Babylon, sondern auch auf Babylon die Große: „Ich will aufstehen gegen sie . . . Und ich will von Babylon abschneiden Name und Überrest und Nachwuchs und Nachkommenschaft . . . Und ich will sie zu einem Besitztum von Stachelschweinen und zu schilfbestandenen Wasserteichen machen, und ich will sie mit dem Besen der Vertilgung hinwegfegen“ (Jesaja 14:22, 23). Die verlassenen Ruinen des alten Babylon zeigen, wie Jehova in Kürze mit Babylon der Großen verfahren wird. Welch ein Trost für alle, die die wahre Anbetung lieben! Welch ein Ansporn für uns, uns anzustrengen und in uns keine satanische Einstellung wie Stolz, Arroganz oder Unbarmherzigkeit aufkommen zu lassen!

Jule | 12.22.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Jesaja 14:24 bis 19:25

Kapitel fünfzehn

Jehovas Beschluss gegen die Nationen

Jesaja 14:24 bis 19:25

JEHOVA kann sich der Nationen bedienen, um sein Volk wegen dessen Schlechtigkeit zu züchtigen. Ungeachtet dessen verzeiht er diesen Nationen nicht ihre unnötige Grausamkeit, ihren Stolz und ihre Feindseligkeit gegenüber der wahren Anbetung. Daher inspirierte er Jesaja lange im Voraus, den „prophetischen Spruch gegen Babylon“ aufzuzeichnen (Jesaja 13:1). Bei Babylon handelt es sich allerdings um eine künftige Bedrohung. In den Tagen Jesajas wird Gottes Bundesvolk von Assyrien unterdrückt. Assyrien vernichtet das Nordreich Israel und verwüstet einen Großteil von Juda. Doch sein Triumph ist begrenzt. Jesaja schreibt: „Jehova der Heerscharen hat geschworen, indem er sprach: ‚Gewiss, so, wie ich es erdacht habe, so soll es geschehen . . ., um den Assyrer in meinem Land zu zerbrechen und dass ich ihn auf meinen eigenen Bergen zertrete und dass sein Joch tatsächlich von ihnen weiche und dass seine Last von ihrer Schulter weiche‘ “ (Jesaja 14:24, 25). Nicht lange nachdem Jesaja diese Prophezeiung geäußert hat, wird die assyrische Gefahr von Juda abgewendet (2. Könige 19:35-37).

2 Wie steht es aber mit anderen Nationen, die Feinde von Gottes Bundesvolk sind? Auch sie sollen gerichtet werden. Jesaja erklärt: „Das ist der Beschluss, der gegen die ganze Erde beschlossen ist, und das ist die Hand, die gegen alle Nationen ausgestreckt ist. Denn Jehova der Heerscharen selbst hat es beschlossen, und wer kann es aufheben? Und seine Hand ist es, die ausgestreckt ist, und wer kann sie abwenden?“ (Jesaja 14:26, 27). Jehovas „Beschluss“ ist keine bloße Absichtserklärung. Es ist ein fester Entschluss, eine Verordnung (Jeremia 49:20, 30). Mit Gottes „Hand“ ist seine angewandte Macht gemeint. In den Schlussversen von Jesaja, Kapitel 14 und in den Kapiteln 15 bis 19 ist Jehovas Beschluss gegen Philistäa, Moab, Damaskus, Äthiopien und Ägypten zu finden.

3 Jesaja sagt jedoch, Jehovas Hand sei gegen „alle Nationen“ ausgestreckt. Somit beziehen sich diese Prophezeiungen Jesajas, die sich zwar zum ersten Mal in alter Zeit erfüllt haben, grundsätzlich auch auf die „Zeit des Endes“, wo Jehova seine Hand gegen alle Königreiche der Erde ausstreckt (Daniel 2:44; 12:9; Römer 15:4; Offenbarung 19:11, 19-21). Lange im Voraus kann Jehova Gott, der Allmächtige, seinen Beschluss mit Zuversicht bekannt geben. Niemand ist imstande, seine ausgestreckte Hand abzuwenden (Psalm 33:11; Jesaja 46:10).

„Eine fliegende feurige Schlange“ greift Philistäa an

4 Die Philister kommen zuerst an die Reihe. „Im Todesjahr des Königs Ahas geschah dieser prophetische Spruch: ‚Freue dich nicht, o Philistäa, irgendeiner von dir, bloß weil der Stab des dich Schlagenden zerbrochen ist. Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine giftige Schlange hervorkommen, und ihre Frucht wird eine fliegende feurige Schlange sein‘ “ (Jesaja 14:28, 29).

5 König Usija war stark genug, die durch Philistäa drohende Gefahr einzudämmen (2. Chronika 26:6-8). Für die Philister glich er einer Schlange, und sein Stab schlug fortwährend diesen unfreundlichen Nachbarn. Nachdem Usija gestorben war — ‘sein Stab zerbrach’ —, regierte der treue Jotham, doch „das Volk handelte immer noch verderblich“. Anschließend wurde Ahas König. Die Situation änderte sich. Mehrmals fielen die Philister erfolgreich in Juda ein (2. Chronika 27:2; 28:17, 18). Wieder entsteht eine neue Situation. Im Jahre 746 v. u. Z. stirbt König Ahas und der junge Hiskia besteigt den Thron. Falls die Philister meinen, alles laufe weiterhin zu ihren Gunsten, irren sie sich. Hiskia erweist sich als ein Todfeind. Als Nachkomme Usijas (die „Frucht“ seiner „Wurzel“) gleicht Hiskia einer „fliegenden feurigen Schlange“; Hiskia geht schnell zum Angriff über und stößt blitzschnell zu mit derart schmerzlichen Folgen, als ob er Gift einspritze.

6 Das ist eine treffende Beschreibung des neuen Königs. Hiskia „war es, der die Philister bis nach Gasa und auch dessen Gebiete niederschlug“ (2. Könige 18:8). Wie aus den Annalen des assyrischen Königs Sanherib hervorgeht, sind die Philister von Hiskia unterworfen worden. Die „Geringen“ — das geschwächte Königreich Juda — leben in Sicherheit und materiellem Überfluss, während Philistäa hungert. (Lies Jesaja 14:30, 31.)

7 In Juda halten sich anscheinend Gesandte auf — vielleicht streben sie ein Bündnis gegen Assyrien an. Was soll man ihnen sagen? „Was wird irgendeiner als Antwort an die Boten der Nation sagen?“ Soll Hiskia Schutz in einem Bündnis mit Ausländern suchen? Nein! Er soll den Boten sagen, „dass Jehova selbst die Grundlage Zions gelegt hat und die Niedergedrückten seines Volkes darin Zuflucht finden werden“ (Jesaja 14:32). Der König soll uneingeschränkt auf Jehova vertrauen. Zions Grundlage ist stabil. Die Stadt wird als ein sicherer Zufluchtsort vor der assyrischen Bedrohung bestehen bleiben (Psalm 46:1-7).

8 Wie Philistäa damals befeinden auch heute einige Nationen in brutaler Weise die Anbeter Gottes. Christliche Zeugen Jehovas hat man in Gefängnisse und Konzentrationslager gesperrt. Sie sind verboten worden. Viele von ihnen hat man getötet. Gegner „machen [weiterhin] scharfe Angriffe auf die Seele des Gerechten“ (Psalm 94:21). In den Augen ihrer Feinde mag diese Gruppe Christen ‘gering’ und ‘arm’ erscheinen. Doch mit Jehovas Unterstützung erfreuen sie sich geistigen Überflusses, während ihre Feinde hungern (Jesaja 65:13, 14; Amos 8:11). Wenn Jehova seine Hand gegen die heutigen Philister ausstreckt, werden diese „Geringen“ in Sicherheit sein. Wo? In Gemeinschaft mit den „Hausgenossen Gottes“, der Hausgemeinschaft, deren sicherer Grundeckstein Jesus ist (Epheser 2:19, 20). Und sie werden unter dem Schutz des „himmlischen Jerusalem“ stehen, der Königreichsorganisation Jehovas im Himmel, deren König Jesus Christus ist (Hebräer 12:22; Offenbarung 14:1).

Moab zum Schweigen gebracht

9 Östlich des Toten Meeres befindet sich ein weiterer Nachbar Israels: Moab. Im Gegensatz zu den Philistern sind die Moabiter mit Israel verwandt, denn sie sind Nachkommen Lots, des Neffen Abrahams (1. Mose 19:37). Trotz dieses Verwandtschaftsverhältnisses ist Moab schon lange ein Feind Israels. In Moses’ Tagen ließ zum Beispiel der König von Moab den Propheten Bileam holen in der Hoffnung, dieser würde die Israeliten gegen Bezahlung verfluchen. Als das misslang, stellte Moab den Israeliten durch Unmoral und den Baalskult eine Falle (4. Mose 22:4-6; 25:1-5). Kein Wunder, dass Jehova jetzt Jesaja dazu inspiriert, den ‘prophetischen Spruch gegen Moab’ aufzuzeichnen! (Jesaja 15:1a).

10 Jesajas Prophezeiung wendet sich gegen zahlreiche Städte und Orte in Moab, unter anderem gegen Ar, Kir (oder Kir-Hareseth) und Dibon (Jesaja 15:1b, 2a). Die Moabiter werden um die Rosinenkuchen Kir-Hareseths jammern — wahrscheinlich ein wichtiges Erzeugnis der Stadt (Jesaja 16:6, 7). Sibma und Jaser, Städte, die für Weinanbau bekannt sind, werden geschlagen werden (Jesaja 16:8-10). Eglath-Schelischija, ein Ort, dessen Name möglicherweise „dreijährige Färse“ bedeutet, wird einer kräftigen jungen Kuh gleichen, die jämmerliche Klageschreie ausstößt (Jesaja 15:5). Das Gras des Landes wird vertrocknen, während die „Wasser von Dimon“ voll Blut werden wegen der Schlachtung der Moabiter. Und die „Wasser von Nimrim“ werden entweder in bildlichem Sinne oder buchstäblich zu „völligen Öden“, wahrscheinlich weil die feindlichen Streitkräfte die Flüsse aufstauen (Jesaja 15:6-9).

11 Die Moabiter werden Sacktuch ‘umgürten’, das heißt Trauerkleider anlegen. Sie werden ihr Haupt kahl scheren, um Schande und Wehklage anzudeuten. Ihre Bärte werden „gestutzt“ sein, was tiefen Kummer und große Erniedrigung erkennen lässt (Jesaja 15:2b-4). Jesaja, der selbst davon überzeugt ist, dass diese Strafgerichte eintreffen werden, zeigt sich tief berührt. Vergleichbar mit den schwingenden Saiten einer Harfe wird sein Inneres durch die Drohbotschaft gegen Moab von Mitleid bewegt (Jesaja 16:11, 12).

12 Wann würde sich diese Prophezeiung erfüllen? Recht bald. „Dies ist das Wort, das Jehova früher hinsichtlich Moabs redete. Und nun hat Jehova geredet und gesagt: ‚Innerhalb dreier Jahre, gemäß den Jahren eines Lohnarbeiters, soll die Herrlichkeit Moabs ebenfalls verächtlich gemacht werden mit vielerlei Getümmel, und die Übriggebliebenen werden sehr wenige sein, nicht mächtig‘ “ (Jesaja 16:13, 14). Übereinstimmend damit haben archäologische Funde ergeben, dass Moab im 8. Jahrhundert v. u. Z. schwer zu leiden hatte und viele Orte entvölkert waren. Tiglatpileser III. erwähnte Salamanu von Moab als einen der Herrscher, die ihm Tribut zahlten. Sanherib erhielt Abgaben von Kammusunadbi, dem König von Moab. Die assyrischen Monarchen Esar-Haddon und Assurbanipal erwähnten die Moabiterkönige Musuri und Kamasalti als von ihnen abhängig. Als Volk sind die Moabiter bereits vor vielen Jahrhunderten verschwunden. Man hat Ruinen von Städten gefunden, die für moabitische gehalten werden, doch bislang haben Ausgrabungen nur wenig konkrete Beweise dafür geliefert, dass dieser einst mächtige Feind Israels überhaupt einmal existiert hat.

Das heutige „Moab“ geht unter

13 Heute gibt es eine weltweite Organisation, die dem alten Moab gleicht. Dabei handelt es sich um die Christenheit, den bedeutendsten Teil „Babylons der Großen“ (Offenbarung 17:5). Sowohl Moab als auch Israel stammten von Terach, dem Vater Abrahams, ab. Vergleichbar damit nimmt die Christenheit wie die heutige Versammlung der gesalbten Christen für sich in Anspruch, ihre Wurzeln in der Christenversammlung des 1. Jahrhunderts zu haben (Galater 6:16). Aber sie ist — wie Moab — verdorben, fördert geistige Unmoral und die Anbetung anderer Götter als des einen wahren Gottes, Jehova (Jakobus 4:4; 1. Johannes 5:21). Als Klasse gesehen, widerstehen die Führer der Christenheit denjenigen, die die gute Botschaft vom Königreich predigen (Matthäus 24:9, 14).

14 Moab wurde schließlich zum Schweigen gebracht. Dasselbe wird der Christenheit widerfahren. Jehova wird durch ein neuzeitliches Pendant Assyriens dafür sorgen, dass sie verwüstet wird (Offenbarung 17:16, 17). Für die Menschen in diesem neuzeitlichen „Moab“ gibt es jedoch eine Hoffnung. Mitten in seiner Prophezeiung gegen Moab sagt Jesaja: „In liebender Güte wird gewiss ein Thron fest errichtet sein; und darauf wird in Wahrhaftigkeit im Zelt Davids einer sitzen, der richtet und das Recht sucht und unverzüglich Gerechtigkeit handhabt“ (Jesaja 16:5). Der Thron Jesu, eines Herrschers aus der Linie König Davids, wurde 1914 von Jehova fest errichtet. Jesu Königtum ist ein Ausdruck der liebenden Güte Jehovas und wird ewig bestehen, dem Bund entsprechend, den Gott mit David schloss (Psalm 72:2; 85:10, 11; 89:3, 4; Lukas 1:32). Zahlreiche Sanftmütige haben das neuzeitliche „Moab“ verlassen und sich Jesus unterworfen, damit sie ihr Leben retten (Offenbarung 18:4). Wie tröstlich für sie, zu wissen, dass Jesus „den Nationen das Recht erklären“ wird! (Matthäus 12:18; Jeremia 33:15).

Damaskus wird zu „zerfallenden Trümmern“

15 Jesaja hält anschließend den ‘prophetischen Spruch gegen Damaskus’ fest. (Lies Jesaja 17:1-6.) Damaskus, nördlich von Israel, ist „das Haupt von Syrien“ (Jesaja 7:8). Während der Herrschaft des Königs Ahas von Juda verbündet sich Rezin von Damaskus mit Pekach von Israel und fällt in Juda ein. Auf die Bitte des Ahas greift jedoch Assyrien unter Tiglatpileser III. Damaskus an, erobert es und führt viele seiner Einwohner ins Exil. Danach bildet Damaskus nie mehr eine Gefahr für Juda (2. Könige 16:5-9; 2. Chronika 28:5, 16).

16 Wahrscheinlich wegen Israels Bündnis mit Damaskus enthält Jehovas prophetischer Spruch gegen Damaskus auch Urteilssprüche gegen das untreue Nordreich (Jesaja 17:3-6). Israel soll einem Feld gleichen, auf dem zur Erntezeit sehr wenig Getreide steht, oder einem Olivenbaum, bei dem schon die meisten Oliven von den Ästen abgeklopft worden sind (Jesaja 17:4-6). Welch ein ernüchterndes Beispiel für alle, die sich Jehova hingegeben haben! Er erwartet ausschließliche Ergebenheit und nur ein von Herzen geleisteter heiliger Dienst ist für ihn annehmbar. Alle, die sich gegen ihre Brüder wenden, hasst er (2. Mose 20:5; Jesaja 17:10, 11; Matthäus 24:48-50).

Volles Vertrauen zu Jehova

17 Jetzt sagt Jesaja: „An jenem Tag wird der Erdenmensch zu dem, der ihn gemacht hat, aufschauen, und seine Augen, sie werden den Blick auf den Heiligen Israels selbst richten. Und er wird nicht zu den Altären, dem Werk seiner Hände, hinschauen; und auf das, was seine Finger gemacht haben, wird er den Blick nicht richten, weder auf die heiligen Pfähle noch auf die Räucherwerkständer“ (Jesaja 17:7, 8). Einige in Israel beachten tatsächlich Jehovas warnende Worte. Als zum Beispiel Hiskia der Bevölkerung Israels eine Einladung sendet, mit Juda gemeinsam das Passah zu feiern, gehen einige Israeliten darauf ein, reisen nach Süden und schließen sich ihren Brüdern in der reinen Anbetung an (2. Chronika 30:1-12). Der Großteil der Bevölkerung verspottet jedoch die Boten, welche die Einladung überbringen. Das Land ist unheilbar abtrünnig. Über Israel kommt somit das, was Jehova beschlossen hat. Assyrien zerstört die Städte Israels, das Land wird zur Wüste, das Weideland unbrauchbar. (Lies Jesaja 17:9-11.)

18 Wie verhält es sich heute? Israel war eine abtrünnige Nation. Die Art und Weise, wie Hiskia versuchte, Einzelpersonen in dieser Nation zu helfen, zur wahren Anbetung zurückzukehren, erinnert uns deshalb daran, wie wahre Christen heute bemüht sind, Einzelnen in der abtrünnigen Organisation der Christenheit Hilfe zu bieten. Seit 1919 gehen Boten des „Israels Gottes“ durch die Christenheit und laden Menschen ein, die reine Anbetung aufzunehmen (Galater 6:16). Die Mehrheit verhält sich ablehnend. Viele verspotten die Boten. Doch einige haben günstig reagiert. Ihre Zahl geht mittlerweile in die Millionen und sie freuen sich ‘den Blick auf den Heiligen Israels zu richten’, der sie belehrt (Jesaja 54:13). Sie haben aufgehört, bei den unheiligen Altären anzubeten — von Menschen gemachten Göttern ergeben zu sein und auf sie zu vertrauen —, und blicken erwartungsvoll zu Jehova auf (Psalm 146:3, 4). Jeder von ihnen sagt wie Micha, ein Zeitgenosse Jesajas: „Was . . . mich betrifft, nach Jehova werde ich ständig Ausschau halten. Ich will eine wartende Haltung gegenüber dem Gott meiner Rettung bekunden. Mein Gott wird mich hören“ (Micha 7:7).

19 Welch ein Gegensatz zu denjenigen, die ihr Vertrauen auf den sterblichen Menschen setzen! Wellen der Gewalt und des Aufruhrs gehen in den gegenwärtigen letzten Tagen über die Menschheit hinweg. Das „Meer“ der rastlosen, rebellischen Menschheit verursacht Unruhe und sucht radikale Veränderungen herbeizuführen (Jesaja 57:20; Offenbarung 8:8, 9; 13:1). Jehova wird diese lärmende Menge „schelten“. Sein himmlisches Königreich wird alle Organisationen und Einzelpersonen, die Unruhe stiften, vernichten; diese werden sozusagen „weit weg fliehen . . . wie ein Distelwirbel vor einem Sturmwind“ (Jesaja 17:12, 13; Offenbarung 16:14, 16).

20 Was wird die Folge sein? Jesaja sagt: „Zur Abendzeit, nun, siehe, da ist plötzlicher Schrecken. Vor dem Morgen — es ist nicht mehr. Das ist der Anteil derer, die uns plündern, und das Los, das denen gehört, die uns ausplündern“ (Jesaja 17:14). Viele plündern Jehovas Volk aus, indem sie es hart und respektlos behandeln. Da wahre Christen nicht den großen Religionen der Welt angehören — und es auch nicht wollen —, werden sie von voreingenommenen Kritikern und fanatischen Gegnern für eine leichte Beute gehalten. Aber sie sind als Gottes Volk davon überzeugt, dass der „Morgen“, an dem ihre Drangsale enden, schnell herannaht (2. Thessalonicher 1:6-9; 1. Petrus 5:6-11).

Äthiopien bringt Jehova eine Gabe

21 Äthiopien, südlich von Ägypten gelegen, war zumindest zweimal an einer militärischen Aktion gegen Juda beteiligt (2. Chronika 12:2, 3; 14:1, 9-15; 16:8). Jetzt sagt Jesaja ein Strafgericht über Äthiopien voraus: „Ha! Das Land der schwirrenden geflügelten Insekten, das in der Gegend der Ströme Äthiopiens liegt!“ (Lies Jesaja 18:1-6.) Jehova verordnet, dass es ‘abgeschnitten, entfernt und abgehauen’ wird.

22 Wie die weltliche Geschichte zeigt, eroberte Äthiopien in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. u. Z. Ägypten und beherrschte es ungefähr 60 Jahre. Die assyrischen Monarchen Esar-Haddon und Assurbanipal fielen nacheinander in Ägypten ein. Als Assurbanipal Theben zerstörte, wurde Ägypten von Assyrien völlig unterworfen, was auch die äthiopische Vorherrschaft im Niltal beendete. (Siehe auch Jesaja 20:3-6.) Wie verhält es sich in der Neuzeit?

23 In Daniels Prophezeiung über die „Zeit des Endes“ heißt es vom aggressiven „König des Nordens“, Äthiopien und Libyen würden „seinen Schritten folgen“ oder auf seine Leitung eingehen (Daniel 11:40-43). Äthiopien wird ebenfalls unter den Streitkräften „Gogs vom Land Magog“ aufgeführt (Hesekiel 38:2-5, 8). Gogs Streitkräfte mitsamt dem König des Nordens finden ihr Ende, wenn sie Jehovas heilige Nation angreifen. Die Hand Jehovas wird somit auch gegen das neuzeitliche „Äthiopien“ ausgestreckt sein, weil es sich der Souveränität Jehovas widersetzt (Hesekiel 38:21-23; Daniel 11:45).

24 In der Prophezeiung heißt es aber auch: „In jener Zeit wird Jehova der Heerscharen eine Gabe gebracht werden von einem Volk, hoch gewachsen und blank gescheuert, ja von einem Volk, das überall Furcht einflößt . . ., zu der Stätte des Namens Jehovas der Heerscharen, dem Berg Zion“ (Jesaja 18:7). Die Nationen anerkennen zwar nicht die Souveränität Jehovas, doch haben sie mitunter auf eine Weise gehandelt, die dem Volk Jehovas von Nutzen war. In einigen Ländern hat die Obrigkeit Gesetze erlassen und Gerichtsentscheide gefällt, durch die treuen Anbetern Jehovas gesetzlich verankerte Rechte eingeräumt wurden (Apostelgeschichte 5:29; Offenbarung 12:15, 16). Es gibt aber auch noch andere Gaben. „Könige [werden] dir selbst Gaben bringen.  . . . Bronzesachen werden aus Ägypten kommen; Kusch [Äthiopien] selbst wird eilends seine Hände mit Gaben zu Gott ausstrecken“ (Psalm 68:29-31). Heute bringen Millionen neuzeitliche „Äthiopier“, die Jehova fürchten, „eine Gabe“ in Form von Anbetung (Maleachi 1:11). Sie beteiligen sich an der gewaltigen Aufgabe, die gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen Erde zu predigen (Matthäus 24:14; Offenbarung 14:6, 7). Welch eine vorzügliche Gabe für Jehova! (Hebräer 13:15).

Das Herz Ägyptens schmilzt

25 Judas unmittelbarer Nachbar im Süden ist Ägypten, ein alter Feind des Bundesvolkes Gottes. Jesaja berichtet im 19. Kapitel über die verworrene Lage, die zu seinen Lebzeiten in Ägypten herrscht. Es kommt dort zum Bürgerkrieg — „Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich“ (Jesaja 19:2, 13, 14). Historiker haben nachgewiesen, dass es rivalisierende Dynastien gab, die zur gleichen Zeit in verschiedenen Teilen des Landes herrschten. Ägyptens viel gerühmte Weisheit sowie seine ‘wertlosen Götter und Beschwörer’ bewahren es nicht vor der „Hand eines harten Herrn“ (Jesaja 19:3, 4). Ägypten wird nacheinander von Assyrien, Babylon, Persien, Griechenland und Rom erobert. Durch all diese Ereignisse erfüllen sich die Voraussagen aus Jesaja 19:1-11.

26 In der Bibel stellt indes Ägypten oftmals sinnbildlich die Welt Satans dar (Hesekiel 29:3; Joel 3:19; Offenbarung 11:8). Hat daher Jesajas „prophetischer Spruch gegen Ägypten“ noch eine größere Erfüllung? Ja. Die einleitenden Worte der Prophezeiung sollten jeden aufhorchen lassen: „Siehe! Jehova fährt auf einer schnellen Wolke daher und kommt nach Ägypten. Und die wertlosen Götter Ägyptens werden bestimmt seinetwegen beben, und das Herz Ägyptens, es wird schmelzen in dessen Mitte“ (Jesaja 19:1). Jehova wird in Kürze gegen Satans Organisation vorgehen. Dann wird man erkennen, wie wertlos die Götter des gegenwärtigen Systems der Dinge sind (Psalm 96:5; 97:7). „Das Herz Ägyptens, es wird schmelzen“ vor Furcht. Jesus sagte diese Zeit wie folgt voraus: „[Es wird] Angst unter den Nationen [geben], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:25, 26).

27 In Bezug auf die Zeit, die der Urteilsvollstreckung vorausgeht, prophezeit Jehova: „Ich will Ägypter gegen Ägypter aufstacheln, und sie werden sicherlich Krieg führen, jeder gegen seinen Bruder und jeder gegen seinen Gefährten, Stadt gegen Stadt, Königreich gegen Königreich“ (Jesaja 19:2). Seit der Aufrichtung des Königreiches Gottes im Jahre 1914 ist das ‘Zeichen der Gegenwart Jesu’ unter anderem daran zu erkennen, dass sich Nation gegen Nation erhebt und Königreich gegen Königreich. Durch blutige Stammesfehden, Völkermorde und so genannte ethnische Säuberungen haben in den gegenwärtigen letzten Tagen Millionen Menschen das Leben verloren. Diese „Bedrängniswehen“ werden noch zunehmen, je näher das Ende kommt (Matthäus 24:3, 7, 8).

28 „Der Geist Ägyptens soll verstört werden in seiner Mitte, und seinen Rat werde ich verwirren. Und sie werden sich gewiss an die wertlosen Götter und an die Beschwörer und an die Geistermedien und an die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen wenden“ (Jesaja 19:3). Als Moses vor Pharao erschien, wurden die Priester Ägyptens beschämt, weil sie sich an Macht nicht mit Jehova messen konnten (2. Mose 8:18, 19; Apostelgeschichte 13:8; 2. Timotheus 3:8). Ebenso wenig wird die falsche Religion am Tag des Strafgerichts das gegenwärtige korrupte System retten können. (Vergleiche Jesaja 47:1, 11-13.) Ägypten wurde schließlich einem „harten Herrn“ ausgeliefert: Assyrien (Jesaja 19:4). Dadurch wird prophetisch dargestellt, welch düstere Zukunft das gegenwärtige System der Dinge zu erwarten hat.

29 Wie steht es aber mit den politischen Führern? Können sie helfen? „Die Fürsten von Zoan sind wirklich töricht. Was die Weisen von Pharaos Ratgebern betrifft, ihr Rat ist etwas Unvernünftiges.“ (Lies Jesaja 19:5-11.) Wie unvernünftig, zu hoffen, menschliche Berater könnten am Tag des Strafgerichts irgendetwas ausrichten! Selbst wenn sie über den gesamten Wissensschatz der Welt verfügten, über göttliche Weisheit verfügen sie nicht (1. Korinther 3:19). Sie haben Jehova verworfen und sich der so genannten Wissenschaft, der Philosophie, dem Geld, dem Vergnügen und anderen Ersatzgöttern zugewandt. Gottes Vorsätze sind ihnen folglich unbekannt. Sie werden irregeführt und sind orientierungslos. Ihre Werke sind vergebens. (Lies Jesaja 19:12-15.) „Die Weisen sind beschämt worden. Sie sind erschrocken und werden gefangen. Siehe! Sie haben sogar das Wort Jehovas verworfen, und welche Weisheit haben sie?“ (Jeremia 8:9).

Ein Zeichen und ein Zeugnis für Jehova

30 Die führenden Persönlichkeiten „Ägyptens“ sind zwar schwach, „Frauen gleich“; es gibt jedoch immer noch Einzelne, die göttliche Weisheit suchen. Jehovas Gesalbte und ihre Gefährten ‘verkünden weit und breit die Vorzüglichkeiten Gottes’ (Jesaja 19:16; 1. Petrus 2:9). Sie tun alles ihnen Mögliche, Menschen warnend auf den bevorstehenden Untergang der Organisation Satans hinzuweisen. Vorausblickend auf diese Situation sagt Jesaja: „Der Boden Judas soll für Ägypten eine Ursache des Taumels werden. Jeder, vor dem man ihn erwähnt, ist in Schrecken wegen des Beschlusses Jehovas der Heerscharen, den er gegen ihn fasst“ (Jesaja 19:17). Die treuen Boten Jehovas ziehen aus und machen ihren Mitmenschen die Wahrheit bekannt, wobei sie auch die von Jehova vorausgesagten Plagen ankündigen (Offenbarung 8:7-12; 16:2-12). Das beunruhigt die religiösen Führer der Welt.

31 Wie sieht das überraschende Ergebnis dieses Verkündigungswerkes aus? „An jenem Tag werden sich fünf Städte im Land Ägypten befinden, die die Sprache Kanaans reden und bei Jehova der Heerscharen schwören. ‚Stadt des Niederreißens‘ wird die eine genannt werden“ (Jesaja 19:18). Im Altertum erfüllte sich diese Prophezeiung anscheinend dadurch, dass in ägyptischen Städten von Juden, die dorthin geflohen waren, Hebräisch gesprochen wurde (Jeremia 24:1, 8-10; 41:1-3; 42:9 bis 43:7; 44:1). Heute gibt es im Gebiet des neuzeitlichen „Ägypten“ Menschen, die die „reine Sprache“ der biblischen Wahrheit erlernt haben (Zephanja 3:9). Eine der fünf sinnbildlichen Städte wird „Stadt des Niederreißens“ genannt, was andeutet, dass die „reine Sprache“ teilweise mit dem Bloßstellen und „Niederreißen“ der Organisation Satans zu tun hat.

32 Durch das Verkündigungswerk des Volkes Jehovas wird sein großer Name in dem gegenwärtigen System der Dinge unweigerlich bekannt. „An jenem Tag wird sich ein Altar für Jehova mitten im Land Ägypten befinden und eine Säule für Jehova neben seiner Grenze“ (Jesaja 19:19). Diese Worte deuten auf die Stellung der gesalbten Christen hin, die mit Gott in einem Bundesverhältnis stehen (Psalm 50:5). Als „ein Altar“ bringen sie ihre Schlachtopfer dar; und als „eine Säule und Stütze der Wahrheit“ legen sie über Jehova Zeugnis ab (1. Timotheus 3:15; Römer 12:1; Hebräer 13:15, 16). Sie befinden sich „mitten im Land“, sie sind — zusammen mit ihren Gefährten, den „anderen Schafen“ — in mehr als 230 Ländern und Inselgebieten anzutreffen. Aber sie sind „kein Teil der Welt“ (Johannes 10:16; 17:15, 16). Sie stehen sozusagen an der Grenze zwischen dieser Welt und dem Königreich Gottes, bereit, sie zu überschreiten und ihren Lohn im Himmel zu empfangen.

33 Weiter führt Jesaja aus: „Es soll sich als ein Zeichen und als ein Zeugnis für Jehova der Heerscharen im Land Ägypten erweisen; denn sie werden wegen der Bedrücker zu Jehova schreien, und er wird ihnen einen Retter senden, ja einen großen, der sie wirklich befreien wird“ (Jesaja 19:20). Als „ein Zeichen“ und „ein Zeugnis“ gehen die Gesalbten in dem Predigtwerk führend voran und lobpreisen in dem gegenwärtigen System der Dinge den Namen Jehovas (Jesaja 8:18; Hebräer 2:13). In der ganzen Welt sind die Hilferufe unterdrückter Menschen zu hören. Aber menschliche Regierungen sind im Großen und Ganzen außerstande, ihnen zu helfen. Jehova wird jedoch einen großen Retter senden, den König Jesus Christus, der alle Sanftmütigen befreien wird. Dieser wird, wenn die gegenwärtigen letzten Tage im Krieg von Harmagedon ihren Höhepunkt erreichen, dafür sorgen, dass gottesfürchtigen Menschen Erleichterung und ewige Segnungen zuteil werden (Psalm 72:2, 4, 7, 12-14).

34 Es ist Gottes Wille, dass bis dahin alle Arten von Menschen eine genaue Erkenntnis erlangen und gerettet werden (1. Timotheus 2:4). Deshalb schreibt Jesaja: „Jehova wird den Ägyptern gewiss bekannt werden; und die Ägypter sollen an jenem Tag Jehova erkennen, und sie sollen Schlachtopfer und Gabe darbieten und sollen Jehova ein Gelübde ablegen und es bezahlen. Und Jehova wird Ägypten bestimmt einen Schlag versetzen. Es wird ein Schlagen und ein Heilen sein; und sie sollen zu Jehova zurückkehren, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und wird sie heilen“ (Jesaja 19:21, 22). Menschen aus allen Nationen der Welt Satans, einzelne „Ägypter“, lernen Jehova kennen und bringen ihm Schlachtopfer dar, „die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Sie legen vor Jehova ein Gelübde ab, indem sie sich ihm hingeben, und bezahlen ihr Gelübde durch eine Lebensführung, die von loyalem Dienst geprägt ist. Nach dem „Schlag“, den Jehova dem gegenwärtigen System der Dinge in Harmagedon versetzen wird, wird er die Menschheit durch sein Königreich heilen. Während Jesu Millenniumsherrschaft werden die Menschen zu geistiger, psychischer, sittlicher und körperlicher Vollkommenheit emporgehoben, ja geheilt werden! (Offenbarung 22:1, 2).

„Gesegnet sei mein Volk“

35 Anschließend sieht der Prophet eine bemerkenswerte Entwicklung voraus: „An jenem Tag wird es schließlich eine Landstraße von Ägypten nach Assyrien geben, und Assyrien wird tatsächlich nach Ägypten kommen und Ägypten nach Assyrien; und sie werden gewiss Dienst leisten, Ägypten mit Assyrien. An jenem Tag wird Israel der Dritte werden mit Ägypten und Assyrien, nämlich ein Segen inmitten der Erde, denn Jehova der Heerscharen wird es gesegnet haben, indem er sagen wird: ‚Gesegnet sei mein Volk, Ägypten, und das Werk meiner Hände, Assyrien, und mein Erbteil, Israel‘ “ (Jesaja 19:23-25). Eines Tages werden zwischen Ägypten und Assyrien tatsächlich freundschaftliche Beziehungen bestehen. Inwiefern?

36 Als Jehova in der Vergangenheit sein Volk aus der Hand von Nationen rettete, bereitete er ihm sozusagen Landstraßen, die in die Freiheit führten (Jesaja 11:16; 35:8-10; 49:11-13; Jeremia 31:21). In begrenztem Umfang erfüllte sich diese Prophezeiung nach der Niederlage Babylons, als Exilanten aus Assyrien und Ägypten sowie aus Babylon in das Land der Verheißung zurückkehrten (Jesaja 11:11). Was ist aber von der Neuzeit zu sagen?

37 Heute ist der Überrest der gesalbten geistigen Israeliten „ein Segen inmitten der Erde“. Sie fördern die wahre Anbetung und verkündigen Menschen aller Nationen die Königreichsbotschaft. Einige dieser Nationen sind wie Assyrien stark militaristisch ausgerichtet. Andere Nationen sind liberaler, vielleicht wie Ägypten, der einstige „König des Südens“ aus der Prophezeiung Daniels (Daniel 11:5, 8). Millionen Menschen aus den militaristischen und den liberaleren Nationen haben sich auf den Weg der wahren Anbetung begeben. So „leisten“ Menschen aus allen Nationen vereint „Dienst“. Bei ihnen gibt es keine nationalistischen Entzweiungen. Sie lieben einander, und man kann wirklich sagen, ‘Assyrien komme nach Ägypten und Ägypten nach Assyrien’. Es ist so, als führe eine Landstraße von dem einen Land zum anderen (1. Petrus 2:17).

38 Inwiefern wird aber Israel „der Dritte werden mit Ägypten und Assyrien“? Die meisten, die zu Beginn der „Zeit des Endes“ Jehova auf der Erde dienten, gehörten zum „Israel Gottes“ (Daniel 12:9; Galater 6:16). Seit den 1930er-Jahren ist eine große Volksmenge „anderer Schafe“ in Erscheinung getreten, die die irdische Hoffnung haben (Johannes 10:16a; Offenbarung 7:9). Aus den Nationen — prophetisch dargestellt durch Ägypten und Assyrien — strömen sie in Jehovas Haus der Anbetung und laden andere ein, sich ihnen anzuschließen (Jesaja 2:2-4). Sie verrichten dasselbe Predigtwerk wie ihre gesalbten Brüder, erdulden ähnliche Prüfungen, zeigen dieselbe Treue und Lauterkeit und speisen an demselben geistigen Tisch. Die Gesalbten und die „anderen Schafe“ sind tatsächlich ‘e i n e Herde unter e i n e m Hirten’ (Johannes 10:16b). Wer wollte bezweifeln, dass sich Jehova über ihre Tätigkeit freut, die sie mit Eifer und Ausharren verrichten? Kein Wunder, dass er sein Wohlgefallen durch die Worte zum Ausdruck bringt: „Gesegnet sei mein Volk“!

Jule | 12.22.11 | ergänzender Stoff | No Comments |