Matthäus 5 – 7
Kapitel 5
Als er die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und nachdem er sich gesetzt hatte, kamen seine Jünger zu ihm; 2 und er öffnete seinen Mund und begann sie zu lehren, indem er sprach:
3 „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.
4 Glücklich sind die Trauernden, da sie getröstet werden.
5 Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde erben werden.
6 Glücklich sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, da sie gesättigt werden.
7 Glücklich sind die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen wird.
8 Glücklich sind die, die reinen Herzens sind, da sie Gott sehen werden.
9 Glücklich sind die Friedsamen, da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden.
10 Glücklich sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt worden sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.
11 Glücklich seid ihr, wenn man euch schmäht und euch verfolgt und lügnerisch allerlei Böses gegen euch redet um meinetwillen. 12 Freut euch, und springt vor Freude, da euer Lohn groß ist in den Himmeln; denn ebenso verfolgte man vor euch die Propheten.
13 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wie wird seine Salzkraft wiederhergestellt werden? Es taugt zu nichts weiter, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt kann nicht verborgen sein, wenn sie auf einem Berg liegt. 15 Man zündet eine Lampe an und stellt sie nicht unter das Maßgefäß, sondern auf den Leuchter, und sie leuchtet allen, die im Haus sind. 16 Ebenso laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das GESETZ oder die PROPHETEN zu vernichten. Nicht um zu vernichten, bin ich gekommen, sondern um zu erfüllen; 18 denn wahrlich, ich sage euch: Eher würden Himmel und Erde vergehen, als daß auch nur e i n kleinster Buchstabe oder ein einziges Teilchen eines Buchstabens vom GESETZ verginge und nicht alles geschähe. 19 Wer immer daher eines dieser geringsten Gebote bricht und die Menschen demgemäß lehrt, der wird hinsichtlich des Königreiches der Himmel ‚Geringster‘ genannt werden. Wer immer sie hält und lehrt, dieser wird hinsichtlich des Königreiches der Himmel ‚groß‘ genannt werden. 20 Denn ich sage euch, daß ihr, wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, keinesfalls in das Königreich der Himmel eingehen werdet.
21 Ihr habt gehört, daß zu denen, die in alten Zeiten lebten, gesagt wurde: ‚Du sollst nicht morden; wer immer aber einen Mord begeht, wird dem Gerichtshof Rechenschaft geben müssen.‘ 22 Doch ich sage euch, daß jeder, der seinem Bruder fortgesetzt zürnt, dem Gerichtshof Rechenschaft wird geben müssen; wer immer aber ein unaussprechliches Wort der Verachtung an seinen Bruder richtet, wird dem höchsten Gerichtshof Rechenschaft geben müssen, während jeder, der sagt: ‚Du verächtlicher Tor!‘, der feurigen Gehẹnna verfallen sein wird.
23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden; und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar.
25 Sei bereit, dich mit dem, der dich beim Gericht verklagt, eilends zu verständigen, solange du noch mit ihm dorthin unterwegs bist, damit der Kläger dich nicht etwa dem Richter übergibt und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen wirst. 26 Ich sage es dir als Tatsache: Du wirst von dort bestimmt nicht herauskommen, bis du die letzte Münze von sehr geringem Wert zurückgezahlt hast.
27 Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: ‚Du sollst nicht ehebrechen.‘ 28 Ich aber sage euch, daß jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat. 29 Wenn nun dein rechtes Auge dich straucheln macht, so reiß es aus und wirf es von dir weg. Denn es ist dir nützlicher, daß dir eines deiner Glieder verlorengehe, als daß dein ganzer Leib in die Gehẹnna gestürzt werde. 30 Und wenn deine rechte Hand dich straucheln macht, so hau sie ab und wirf sie von dir weg. Denn es ist nützlicher für dich, daß eines deiner Glieder verlorengeht, als daß dein ganzer Leib in die Gehẹnna kommt.
31 Außerdem ist gesagt worden: ‚Wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt, gebe ihr ein Scheidungszeugnis.‘ 32 Doch ich sage euch, daß jeder, der sich von seiner Frau scheiden läßt, ausgenommen wegen Hurerei, sie dem Ehebruch aussetzt, und wer eine Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.
33 Ferner habt ihr gehört, daß zu denen, die in alten Zeiten lebten, gesagt wurde: ‚Du sollst nicht schwören, ohne entsprechend zu handeln, sondern du sollst Jehova deine Gelübde bezahlen.‘ 34 Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. 36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz machen. 37 Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nẹin nein; denn was darüber hinausgeht, ist von dem, der böse ist.
38 Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: ‚Auge um Auge und Zahn um Zahn.‘ 39 Doch ich sage euch: Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu. 40 Und wenn jemand mit dir vor Gericht gehen und dein inneres Kleid in Besitz nehmen will, so überlasse ihm auch dein äußeres Kleid; 41 und wenn jemand mit Befugnis dich für eine Meile zum Dienst zwingt, so gehe mit ihm zwei Meilen. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem ab, der [zinslos] von dir borgen will.
43 Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ 44 Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, 45 damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist, da er seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt. 46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Steuereinnehmer dasselbe? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr da Besonderes? Handeln nicht auch die Leute von den Nationen ebenso? 48 Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Kapitel 6
Achtet gut darauf, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Menschen übt, um von ihnen beobachtet zu werden; sonst werdet ihr keinen Lohn bei eurem Vater haben, der in den Himmeln ist. 2 Wenn du also Gaben der Barmherzigkeit spendest, so posaune nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, damit sie von den Menschen verherrlicht werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben bereits ihren vollen Lohn. 3 Du aber, wenn du Gaben der Barmherzigkeit spendest, so laß deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, 4 damit deine Gaben der Barmherzigkeit im Verborgenen seien; dann wird dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dir vergelten.
5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht wie die Heuchler sein; denn sie beten gern stehend in den Synagogen und an den Ecken der breiten Straßen, um von den Menschen gesehen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben bereits ihren vollen Lohn. 6 Du hingegen, wenn du betest, geh in deinen Privatraum, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; dann wird dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dir vergelten. 7 Wenn ihr aber betet, sagt nicht immer und immer wieder dasselbe wie die Leute von den Nationen, denn sie meinen, daß sie erhört werden, weil sie viele Worte machen. 8 So macht euch ihnen nicht gleich, denn Gott, euer Vater, weiß, welche Dinge ihr benötigt, schon ehe ihr ihn überhaupt bittet.
9 Ihr sollt daher auf folgende Weise beten:
,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. 10 Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde. 11 Gib uns heute unser Brot für diesen Tag; 12 und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben. 13 Und bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.‘
14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; 15 wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
16 Hört auf, wenn ihr fastet, ein trübseliges Gesicht zu machen wie die Heuchler, denn sie verstellen ihr Gesicht, um den Menschen als Fastende zu erscheinen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben bereits ihren vollen Lohn. 17 Du aber, wenn du fastest, öle dein Haupt und wasche dein Gesicht, 18 damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinst, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; dann wird dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dir vergelten.
19 Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen, wo Motte und Rost [sie] verzehren und wo Diebe einbrechen und stehlen. 20 Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf, wo weder Motte noch Rost [sie] verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
22 Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; 23 wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn in Wirklichkeit das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß ist diese Finsternis!
24 Niemand kann ein Sklave zweier Herren sein; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.
25 Deswegen sage ich euch: Hört auf, euch Sorgen zu machen um eure Seele über das, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, oder um euren Leib über das, was ihr anziehen werdet. Bedeutet die Seele nicht mehr als die Speise und der Leib [mehr] als die Kleidung? 26 Beobachtet aufmerksam die Vögel des Himmels, denn sie säen nicht, noch ernten sie, noch sammeln sie [etwas] in Vorratshäuser ein; dennoch ernährt sie euer himmlischer Vater. Seid ihr nicht mehr wert als sie? 27 Wer von euch kann dadurch, daß er sich sorgt, seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzufügen? 28 Auch hinsichtlich der Kleidung, weshalb macht ihr euch Sorgen? Lernt eine Lektion von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie; 29 doch sage ich euch, daß nicht einmal Sạlomo in all seiner Herrlichkeit wie eine von diesen bekleidet war. 30 Wenn nun Gott die Pflanzen des Feldes, die heute stehen und morgen in den Ofen geworfen werden, so kleidet, wird er nicht vielmehr euch kleiden, ihr Kleingläubigen? 31 Darum macht euch nie Sorgen und sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘ oder: ‚Was sollen wir trinken?‘ oder: ‚Was sollen wir anziehen?‘, 32 denn all diesen Dingen streben die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese Dinge benötigt.
33 So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese [anderen] Dinge werden euch hinzugefügt werden. 34 Macht euch also niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an seinem eigenen Übel genug.
Kapitel 7
Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet; 2 denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch messen. 3 Warum schaust du also auf den Strohhalm im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge? 4 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‚Erlaube mir, den Strohhalm aus deinem Auge zu ziehen‘, wenn, siehe, ein Balken in deinem eigenen Auge ist? 5 Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, und dann wirst du klar sehen, wie du den Strohhalm aus deines Bruders Auge ziehen kannst.
6 Gebt das Heilige nicht Hunden, noch werft eure Perlen Schweinen vor, damit sie sie nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.
7 Bittet fortwährend, und es wird euch gegeben werden; sucht unablässig, und ihr werdet finden; klopft immer wieder an, und es wird euch geöffnet werden. 8 Denn jeder, der bittet, empfängt, und jeder, der sucht, findet, und jedem, der anklopft, wird geöffnet werden. 9 In der Tat, wer ist der Mensch unter euch, den sein Sohn um Brot bittet — er wird ihm doch nicht etwa einen Stein reichen? 10 Oder vielleicht wird er um einen Fisch bitten — er wird ihm doch nicht etwa eine Schlange reichen? 11 Darum, wenn ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, denen gute Dinge geben, die ihn bitten!
12 Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das GESETZ und die PROPHETEN bedeuten.
13 Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen; 14 doch eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden.
15 Nehmt euch vor den falschen Propheten in acht, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie raubgierige Wölfe. 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man vielleicht jemals Trauben von Dornsträuchern oder Feigen von Disteln? 17 Ebenso bringt jeder gute Baum vortreffliche Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt wertlose Frucht hervor; 18 ein guter Baum kann nicht wertlose Frucht tragen, noch kann ein fauler Baum vortreffliche Frucht hervorbringen. 19 Jeder Baum, der nicht vortreffliche Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Ihr werdet also diese [Menschen] wirklich an ihren Früchten erkennen.
21 Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämọnen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ 23 Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit.
24 Jeder nun, der diese meine Worte hört und danach handelt, wird mit einem verständigen Mann verglichen, der sein Haus auf den Felsen baute. 25 Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und schlugen gegen jenes Haus, aber es stürzte nicht ein, denn es war auf den Felsen gegründet worden. 26 Ferner wird jeder, der diese meine Worte hört und nicht danach handelt, mit einem törichten Mann verglichen, der sein Haus auf den Sand baute. 27 Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus, und es stürzte ein, und sein Zusammensturz war groß.“
28 Als nun Jesus diese Reden beendet hatte, waren die Volksmengen über seine Art zu lehren höchst erstaunt; 29 denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
weitere Bibelübersetzungen:
Hoffnung für alle
Neue Genfer Übersetzung
Jule
Matthäus 5 – 7
Matthäus 5:3-12
hach ja, ist das schön!!!!!!
Gehören wir zu der Gruppe derer, die hier angeführt werden?
* zu den Trauernden,
* zu den Mildgesinnten,
* zu dejenigen, die sich nach Gerechtigkeit sehnen,
* zu den Barmherzigen,
* zu den Friedsamen,
* zu dejenigen die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden und
* zu dejenigen, die man schmäht, verfolgt und über die lügnerisch allerlei Böses geredet wird – weil sie auch weiterhin am wahren Glauben festhalten
Jeder, der zu dieser Gruppe gehört, weiß wie schwer das manchmal sein kann, ruhig zu bleiben und die Schmach nicht einfach selbst zu beenden, indem man unchristlich vorgeht.
Ich könnte mir vorstellen, dass Jesus auch diesen Gesichtspunkt gemeint haben könnte, wenn er später sagt, wir sollten auch noch die andere Wange hinhalten.
Denn wenn wir bis aufs Blut angegriffen werden mit Lügen, Intrigen, Falschanklagen (also Rufmord) und uns damit alles genommen wird bis auf unser Leben und unser Verhältnis zu Jehova – dann ist es unglaublich schwer, ruhig zu bleiben und nicht mit gleicher Münze zurück zu schlagen.
Oft haben wir in so einer Situation das Gefühl, dass wir dumm sind, weil wir die Verfolger auch weiterhin auf uns einschlagen lassen. Sicherlich gleichzusetzen damit, ihnen auch die andere Wange noch hinzuhalten.
Dies kann man dann nur, wenn man bedingunglos auf Jehova vertraut und darauf, dass er zu seiner Zeit diejenigen von uns wegreißt, die immer noch auf uns einprügeln und dem ganzen Spuk ein Ende bereiten wird.
Reicht unser Glaube und vertrauen wir genug auf Jehova, dass wir es schaffen, uns solange ruhig zu verhalten?
Vertrauen wir wirklich darauf, dass Jehova den Schaden, der bis dahin entsteht, wieder gutmachen kann und auch wird?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:01
Jule
Matthäus 5:14-16
darum ist unser Lebenswandel so entscheidend!
Denn welchen Eindruck bekommen die Menschen, wenn sie sehen, wie wir handeln und wenn sie hören, was und wie wir reden?
Wenn wir ein Doppelleben führen und uns Außenstehene dabei beobachten – fühlen sie sich dann wohl veranlasst, unseren liebevollen himmlischen Vater zu verherrlichen?
Oder könnte es sogar sein, dass unser Lebenswandel andere abstößt und daran hindert, die Bibel zu studieren und Jehova noch besser kennen zu lernen?
Würde das dann nicht bedeuten, dass wir Blutschuld auf uns geladen haben?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:01
Jule
Matthäus 5:18-19
hm
könnte dieser Text auch bedeuten, dass es verkehrt ist, wenn wir als ZJ lehren, dass man z.B. den Sabbat nicht mehr halten muss?
Denn wir halten ja den Sabbat nicht mehr und lehren auch andere, dass dies heute nicht mehr wichtig ist…
Den Sabbat zu halten war aber eins der Gebote, die Jehova dem Volk Israel durch Mose gegeben hatte.
Querverweise?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:02
Jule
den Sinn der Gesetze verstehen:
Matthäus 5:21-22
was zählt gemäß Jesu Worten bereits zu Mord?
Zürnen wir unseren Brüdern fortgesetzt? Wünschen wir ihnen den Tod?
Bereits Worte könnten dazu zählen – also auch Rufmord!
Würden wir ebenso handeln, wenn wir unseren Nächsten lieben würden wie uns selbst?
Immerhin ist dies die Grundlage des GESETZES, ebenso wie die Liebe zu Jehova.
Wenn wir beide Grundlagen erfüllen würden – könnten wir dann so handeln?
Wäre dann da noch Platz dafür, hässliche Gedanken über unseren Bruder zu hegen? Oder alles mögliche zu unternehmen um ihm zu schaden, „immerhin hat er mich ja so gekränkt“ oder „er hat mich schlecht behandelt“ oder „er hat aber.. und darum muss ich jetzt…“ oder oder…
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:02
Jule
Matthäus 5:23-24
eine kleine Bestärkung des vorherigen Gedankens!
Denn solange wir keinen Frieden mit unserem Bruder haben, ist alles, was wir ansonsten für die wahre Anbetung tun, sinnlos. Sei es der Besuch der Zusammenkünfte, der Predigtdienst oder sogar eine grosse finanzielle Spende.
Sind wir uns dessen bewußt, wie wichtig das ist?
Erinnern wir uns noch an den Studienartikel vom letzten Jahr, der sich mit diesem Gedanken beschäftigt hat? Warum nicht nochmal reinschauen und uns die Gedanken in Erinnerung rufen?
Schließen wir zuerst mit unserem Bruder Frieden?
Was, wenn wir bereits alles in unserer Macht stehende getan haben, aber unser Bruder einfach nicht darauf eingeht?
Paulus sagte, dass wir mit allen Menschen Frieden halten sollten, soweit es von uns abhängt. Wenn wir alles uns Mögliche getan haben, dann haben wir dieses Erfordernis erfüllt.
Aber bitte machen wir uns nicht selbst etwas vor, denken wir daran, dass Jehova unser Herz und unsere Beweggründe sehen kann.
Haben wir in Jehovas Augen alles getan?
Dann werden wir sicherlich seinen Segen haben.
Matthäus 5:25-26
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:03
Jule
Matthäus 5:27-32
In Vers 28 geht es nicht so sehr um das Ansehen an sich, sondern um die Beweggründe.
Die nächsten Verse zeigen, dass ganz entschiedenes Handeln unsererseits erforderlich ist, wenn wir uns dabei ertappen, romantische Gefühle für jemanden zu hegen, der nicht unser Ehepartner ist oder der verheiratet ist.
Sind wir dazu bereit – auch wenn es weh tut?
Sind wir bereit, jeglichen unangebrachten Kontakt mit einer solchen Person zu vermeiden, oder suchen wir auch weiterhin nach Möglichkeiten, den anderen zu sehen? (siehe auch hier)
Ich selbst war mal vor einigen Jahren in einer solchen Situation. Auf dem Kreisongress 2002, auf dem meine Tochter Yve getauft wurde, gab es eine Ansprache genau zu diesem Thema und da wurde mir klar, was ich zu tun hatte. Das war nicht einfach, da dieser Bruder den Ernst der Lage nicht erkannt hatte (erkennen wollte?) und so musste ich ihm mehrfach sagen, dass das so nicht geht und mehrfach immer wieder mehr Distanz rein bringen. Ich lebte zwar von meinem Mann seit Jahren getrennt, aber ich war nicht frei, da ich keine Beweise für einen biblischen Scheidungsgrund hatte. Diese Jahre waren sehr schwer für mich, denn mein Herz wollte eine neue Beziehung mit diesem Bruder, aber es hätte Jehova nicht gefallen.
Es ist mir mit Jehovas Hilfe gelungen, der Versuchung aus dem Weg zu gehen und später, als der Scheidungsgrund dann bewiesen war und die Scheidung lief und mein Traum in greifbare Nähe gerückt war, da habe ich erkannt, dass dieser Bruder nur mit meinen Gefühlen gespielt hatte. Kurz nach meiner Scheidung hat mich Jehova einem ganz wunderbaren Mann über den Weg geschickt und im Laufe vieler Monate entwickelte sich auf beiden Seiten eine tiefe Liebe. Heute sind wir seit vielen Jahren sehr glücklich verheiratet und ich bin Jehova sehr dankbar, wie er die Dinge gelenkt hätte.
Auch heute denke ich öfters über die damals so schwere Zeit nach und bin immer wieder froh, dass ich mit Jehovas Hilfe die richtigen Schritte unternommen hatte. Denn selbst wenn dieser Bruder damals nicht nur mit meinen Gefühlen gespielt hätte und aus uns beiden ein Paar geworden wäre – wir wären beide totunglücklich geworden, denn wir passten überhaupt nicht zuammen.
Wie wir sehen, belehrt uns Jehova immer zu unserem eigenen Nutzen und auch wenn es in dem Moment sehr schwer und schmerzhaft ist, das Richtige zu tun – so schmerzhaft, als würden wir uns selbst einen Körperteil abhacken – so ist es doch zu unserem eigenen Nutzen!
Hätte ich damals meinen Gefühlen nachgegeben und auf mein verräterisches Herz gehört, dann wäre ich heute vielleicht auch verheiratet, aber mit dem falschen Mann und hätte nie das Vorrecht gehabt, meinen wundervollen Mann kennen zu lernen.
Heute liege ich oft Nachts neben meinem schlafenden Mann wach und danke Jehova inbrünstig dafür, dass er die Dinge so wunderbar gelenkt hat und dass ich mit diesem wundervollen Mann verheiratet sein darf.
Gehorsam lohnt sich also – auch wenn es am Anfang schmerzhaft sein kann!
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:03
Jule
Matthäus 5:33-37
halten wir unsere Gelübde? Kann man sich auf uns verlassen?
Matthäus 5:38-42
wie gehen wir mit Menschen um, die uns nicht wohl gesonnen sind? Müssen wir immer auf unserem Recht beharren – oder können wir auch mal Unrecht herunter schlucken, wenn es dem Frieden der Mehrheit dient?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:03
Jule
Matthäus 5:43-48
auch hierzu hatten wir im letzten Jahr einen wundervollen Studienartikel.
Können wir uns noch erinnern?
noch einige Private Gedanken von Juli 2008 hierzu, die nicht nach draussen gelangen dürfen:
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:04
Jule
Jesus hatte hier in Matthäus 5:21-48 acht Punkte aufgeführt:
* Mord fängt schon damit an, Groll zu hegen
* mit unseren Brüdern Frieden zu halten ist so wichtig, dass unsere Anbetung wertlos ist, wenn wir nicht zuvor alles in unserer Macht stehende tun, um einen Streit zu beenden.
* wenn wir verklagt werden, sollten wir alles von unserer Seite tun, um es zu bereinigen – ohne erst ein Gericht zu bemühen
* Ehebruch fängt schon damit an, unangebracht viel Zeit mit jemanden zu verbringen, der nicht unser Ehepartner ist und es kann sehr schmerzhaft für uns sein, bereits den Anfängen zu wehren
* es gibt für Jehova nur einen einzigen Scheidungsgrund, den er anerkennt: wenn unser Ehepartner die Ehe gebrochen hat
* wir müssen zuverlässig sein und das auch halten, was wir versprechen
* wir sollten Böses nicht mit Bösem vergelten und uns nicht auf das Niveau von Schadenstiftern herabbegeben um es ihnen heimzuzahlen und
* wir sollten lernen, auch unsere Feinde mit Achtung und Respekt zu behandeln, sonst sind wir nicht besser als andere, die nicht Jeova anbeten
Hm. Hatte Jesus da etwas absolut Neues erzählt?
All diese Gedanken hatten wir bereits öfters in diesem Jahr in der Bibel gelesen und wer von uns wirklich über das Gelesene nachgedacht hat – für den ist es nichts Neues, was Jesus da erzählt.
Lesen auch wir auf eine Weise in der Bibel, dass wir den Sinn dahinter verstehen?
Kommen auch wir Jehova durch das Bibellesen näher und erkennen wir dadurch wie er denkt und fühlt – und warum?
Ist dies unser Ziel beim Bibellesen?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:04
Jule
Matthäus 6:1-4
wieder der Gedanke dass es auf unseren Beweggrund ankommt.
Wenn wir z.B. den Pionierdienst anstreben, dann sollten wir uns fragen, warum wir das tun.
Geht es uns um Anerkennung von Menschen – oder um die Anerkennung von Jehova?
Auch ich war mir da nie so sicher, hatte immer Angst, dass es mir um die Anerkennung der Brüder gehen könnte. Aber als dann Ende 2005 meine Bewerbung um den allgemeinen Pionierdienst abgelehnt wurde, da wusste ich, dass es mir um Jehova ging. Denn ich habe mich nicht beirren lassen und bis zum Schluss einfach inoffiziell Pionier gemacht. Einzig und allein der Sekretär wusste davon, da er auf dem Berichtszettel meine Stunden gesehen hatte.
Trotz allen Schwierigkeiten war das mit die schönste Zeit in meinem Leben und ich bin froh dass ich mich so entschieden hatte.
Heute sehe ich, dass die Ablehnung meiner Bewerbung auch Vorteile hatte, denn so habe ich gesehen, dass ich den richtigen Beweggrund hatte und es nicht wegen der Anerkennung – sondern wegen Jehova – getan hatte.
Matthäus 6:5-15
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:05
Jule
Matthäus 6:16-18
hier noch einige Gedanken von Anfang 2005 dazu:
Wie ist es, wenn ich in die Versammlung gehe, wenn es mir nicht gut geht – markiere ich dann „das Leiden Christi“ und mache den Eindruck eines Märtyrers?
Oder lege ich mehr Wert auf die Freude – dass ich da bin und es trotz meiner Phobie geschafft habe?
Welchen Eindruck möchte ich erwecken?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:05
Jule
Matthäus 6:19-21
Womit ist mein Herz und somit auch meine Gedanken, angefüllt?
Geistige Dinge sollten immer im Vordergrund stehen – keine romantischen Anwandlungen für jemand, der nicht unser Ehepartner ist.
Sollten wir ein Problem mit unserem Herzen haben, weil wir in Gedanken bereits fremd gehen, dann sollten wir noch mehr Wert auf das Bibellesen und das persönliche Studium legen.
So justieren wir unser Auge wieder auf die wichtigeren Dinge.
Matthäus 6:22-24
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:05
Jule
Matthäus 6:25-34
vertrauen wir genug auf Jehova, dass wir unsere Sorgen und Nöte in seine Hand legen?
Gerade in diesen Tagen zeigt es sich wieder, dass es auch ein wundervoller Schutz für uns sein kann, wenn wir die teokratischen Belange in den Vordergrund stellen.
So hat uns vor einiger Zeit eine schlechte Nachricht erreicht, die mir eigentlich völlig den Boden unter den Füssen weggezogen hat. Aber anstatt völlig in Panik zu geraten – wie es sonst meine Angewohnheit ist – habe ich trotz allem Herzensfrieden und bin in der Lage mit der Situation umzugehen. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass das Bibelleseprogramm in diesem Jahr mich total gestärkt hat. Auch dass ich trotz allem damit fortfahre, anstatt über Umstämde nachzugrübeln, die ich nicht ändern kann, ist sehr hilfreich.
Auch unsere Tochter hat unglaubliches Glück, dass sie ausgerechnet in diesem Monat Hipi macht, denn so hat auch sie weder Zeit noch Gelegenheit, über das Schmerzliche nachzugrübeln.
wie hatte Jehova gesagt:
Matthäus 6:33-34
wir können hier am eigenen Leib erkennen, dass dies stimmt!
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:06
Jule
Matthäus 7:1-6
auch zu diesem Punkt hatten wir im vergangenen Jahr einen Studienartiel, der das genau erklärte.
Packen wir uns zuerst an die eigene Nase?
Oder sind wir der Ansicht, dass wir ganz toll sind – aber unsere Brüder alle schlecht?
Neigen wir vieleicht dazu, mit Dreck nach unseren Brüdern zu werfen – damit niemand sieht, dass wir selbst massenhaft Dreck am Stecken haben?
Wie denkt wohl Jehova über uns?
noch einige private Gedanken aus meinem privaten Blog zu diesem Studienartikel, die nicht nach draussen kommen:
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:06
Jule
Matthäus 7:7-11
wie sieht es mit unserem Gebetsleben aus?
Was, wenn uns himmelschreiendes Unrecht widerfährt? Wohin wenden wir uns dann?
Rennen wir dann vielleicht zu einem Gericht und bringen irgendwelche Falschanklagen vor – nur, weil uns auf legalem Weg unser vermeintliches Recht verwehrt bleibt?
Oder schreien wir immer wieder zu Jehova und bitten IHN, uns zu unserem Recht zu verhelfen – weil wir alle legalen Mittel und alles ausgeschöpft haben, was mit Jeovas Maßstäben vereinbar ist?
Wie stark ist unser Glaube und wie sehr vertrauen wir auf ihn?
Können wir die Angelegenheit auch dann noch in SEINER Hand belassen, wenn er anscheinend nichts tut, um die Ungerechtigkeit zu beenden?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:07
Jule
Matthäus 7:12
die goldene Regel – das, was meine Eltern uns immer wieder eingetrichtert haben und der Grundsatz, der mich mein ganzes Leben lang begleitet hat.
Wenn sich alle Menschen nur an diesen einen Grundsatz halten würden – dann sähe die Welt ganz anders aus!
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:07
Jule
Matthäus 7:13-14
hätten wir selbst gern manchmal ein bequemeres Leben?
Jeder, der auf dem richtigen Weg ist, muss mit Schwierigkeiten rechnen.
Nehmen wir Schwierigkeiten in Kauf um auf dem rechten Weg zu bleiben?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:08
Jule
Matthäus 7:15-27
Guter Wille und Eifer allein reichen nicht aus.
Wenn ich das Wohnzimmer putzen soll, bezahlt mich mein Boss nicht fürs Fegen. Wenn wir einen Auftrag bekommen sollten wir genau zuhören und diesen dann auch genau ausführen.
Aber der Gedanke, dass man die wahren Anbeter Jehovas an ihren Früchten erkennen wird und dass nur die den Lohn bekommen, die auch Jehovas Willen tun – erinnert wieder an das diesjährige Drama und den Ausdruck der dort geprägt wurde: fakes!
Was erkennt man an unseren Früchten? Sind wir wahre Anbeter Gottes – oder nur Fakes?
Kommentar — 19. Oktober 2009 @ 10:08
Jule
Matthäus 5 – zum Thema „friedliebend sein“
Matthäus 5:21-22
„Jeder, der seinen Bruder hasst“
Kann jemand Frieden lieben und gleichzeitig seinen Bruder hassen? Passt das zusammen?
Hätte Jakob nicht Grund gehabt, seinen Bruder Esau zu hassen? Immerhin hatte dieser sein Erstgeburtsrecht freiwillig an ihn verkauft, ja er hatte Jakob sogar zu diesem Handel gedrängt.
Trotzdem ging er in friedlicher Absicht auf ihn zu, schickte ihm Geschenke, um den Bruder gnädig zu stimmen und demütigte sich sogar so weit, dass er sich mehrfach vor ihm verbeugte. Dabei hätte sich Esau bei ihm entschuldigen müssen!
Abraham hasste Abimelech und sein Volk nicht, obwohl sie ihm immer wieder die von seinen Männern gegrabenen Brunnen weg genommen hatten. Ja, er demütigte sich vor dem König, nahm ohne Bedingungen den Friedensvertrag an und schenkte ihm sogar noch sieben Lämmer! Könnte man denken, dass Abraham Abimelech und sein Volk hasste?
Joseph hasste seine Brüder nicht, obwohl diese sich seinen Hass redlich verdient hätten! Sie hatten ihn in jungen Jahren verkauft, ihm „seine Kindheit gestohlen“ und waren für vieles Leid in seinem Leben verantwortlich. Aber er hasste sie nicht. Er war zwar sehr traurig und verletzt über ihr Verhalten, aber er hasste sie nicht.
Zwar fiel er ihnen nicht sofort freudestrahlend um den Hals, als er sie sah, sondern wartete erst mal einen Reuebeweis ab – aber dann vergab er ihnen voller Freude. Ja, er ging sogar noch viel weiter: er nahm ihnen die Schuldgefühle, indem er ihnen aufzeigte, dass das alles auch irgendwie etwas Gutes hatte.
All diese Männer, die wir im vergangenen WT-Studium betrachtet haben, hatten etwas gemeinsam: obwohl sie eigentlich im Recht waren, waren sie es, die sich demütigten und aktiv nach Frieden suchten.
Bezeichnenderweise waren das auch alles Männer, die durch ein sehr enges Verhältnis zu ihrem Schöpfer herausragten.
Was war zuerst da? Das gute Verhältnis zu Jehova und deshalb handelten sie so – oder gelangten sie durch dieses friedfertige Verhalten erst in ein besonderes Verhältnis zu Jehova?
Haben wir den Lehrpunkt hier erkannt?
Kommentar — 16. Oktober 2011 @ 23:38
Jule
aktiv Frieden schließen, auch wenn wir uns selbst keiner Schuld bewußt sind
Matthäus 5:23-24
„Dass dein „Bruder was gegen dich hat“
Das Gebot, aktiv Frieden mit anderen zu schließen, gilt also nicht nur, wenn wir selbst ein Problem mit einem anderen haben, sondern auch dann, wenn uns klar wird, dass ein anderer scheinbar ein Problem mit uns hat.
Auch hier erwartet Jehova, dass wir selbst aktiv auf den anderen zugehen und ihn darauf ansprechen, dass wir das Gefühl haben, dass er ein Problem mit uns hat. Wir selbst suchen aktiv den Frieden, indem wir uns erniedrigen und demütigen und ihn fragen, was er für ein Problem mit uns hat und dann nach Lösungen suchen. Wir müssen nicht darauf warten, dass der andere kommt und uns mitteilt, dass wir irgendwas gegen ihn gesündigt hätten, dass wir ihn vielleicht mit irgendeinem – uns unbedachtem – Wort verletzt hätten.
Jehova erwartet von uns, dass wir feinfühlig genug sind, wahrzunehmen, dass der andere ein Problem mit uns hat und das zu lösen. Vielleicht ist der andere ja nicht in der Lage auf uns zuzugehen und uns anzusprechen, dass wir ihm weh getan haben. Vielleicht ist er eine Person, die dazu neigt, alles in sich hineinzufressen, weil sie nicht gelernt hat, offen über solche Dinge zu sprechen. Vielleicht ist der anderre ja jemand, der „harmoniesüchtig“ ist und daher lieber nichts sagt – innerlich aber völlig aufgefressen wird von seinen persönlichen verletzten Gefühlen.
Sollten wir da denken: „was geht das mich an? Solange der andere nichts sagt, muss ich auch nicht handeln“?
Nein, wir sollten lernen, die Dinge von der Sicht Jehovas aus zu sehen und wir sollten friedliebend sein! Dazu gehört, dass wir wirklich den Frieden suchen, ihn mit aller Kraft unseres Herzens zu wünschen. Wenn wir dies tun, können wir uns garnicht wohl fühlen, wenn es irgendeine Mißstimmung innerhalb der Versammlung oder Familie gibt. Dann haben wir genügend Demut, selbst nachzugeben, damit der Frieden wieder hergestellt wird. Dann müssen wir nicht auf unser Recht pochen oder darauf, dass wir selbst ja überhaupt nichts gemacht haben.
Wenn wir den Frieden wirklich lieben, dann werden wir alles unternehmen, um ihn wieder herzustellen. Im WT vom Sonntag gab es einen wunderschönen Satz: „dann ist uns kein Opfer zu hoch“.
Denken und fühlen wir so? Oder müssten wir in diesem Punkt noch an uns arbeiten?
Kommentar — 16. Oktober 2011 @ 23:39
Jule
„Wenn ihr die liebt, die euch lieben“ ist es nichts besonderes
Matthäus 5:46
Mit jemand gut auszukommen, mit dem wir seelenverwand oder auf gleicher Wellenlänge sind – das ist nichts besonderes. Unseren Eltern zu gehorchen, wenn wir mit dem einverstanden sind, was sie von uns wollen – das ist nichts besonderes. Sich dem Ehepartner unterzuordnen, solange er genau das will, was ich selbst auch will – das ist nichts besonderes.
All diese Dinge tun auch Weltmenschen, denn sie liegen ihnen, es ist in ihrem eigenen Interessen.
Aber was, wenn es mal nicht so ist? Dann zeigt sich, welches Geistes Kind ich bin.
Nur dann, wenn ich mich meinem Ehepartner unterordne, auch wenn er in eine andere Richtung will, als ich – nur dann habe ich Gottes Geist und handle entsprechend. Mich mit meinem Ehepartner auch dann zu verstehen und auch dann friedlich mit ihm zu reden, wenn wir anderer Ansicht in irgendeiner Hinsicht sind – nur dann habe ich Gottes Geist. Mich meinen Eltern auch dann gehorsam unterzuordnen und ihren Anweisungen zu folgen, wenn sie eine Entscheidung für mich und mein Leben treffen, die mir nicht so ganz in den Kram passt – nur dann habe ich Gottes Geist und bewahre mich in Gottes Liebe.
Auch bei der Nächstenliebe gibt es dieses Muster:
Es ist sicherlich kein Problem mit anderen gut auszukommen, die uns nicht widersprechen, die uns nicht anfeinden, die uns nur Gutes wollen. Das kann jedes Kind und das können auch die Menschen, die nicht an Gott glauben und ihm nicht unbedingt dienen wollen.
Schwierig wird es erst, wenn wir mit Menschen zu tun haben, die uns schaden wollen. Die uns ständig anfeinden, die vielleicht unser Leben ruinieren wollen, vielleicht sogar uns zu Tode bringen wollen. Dann zeigt sich, wessen Geistes Kind ich bin.
Bin ich auch dann noch in der Lage, ruhig und friedlich mit demjenigen zu kommunizieren? Gehe ich der Person aus dem Wege, wenn es irgendie möglich ist, um ihr erst keine Angriffsfläche zu bieten?
Bin ich die Person, die ständig Streit vom Zaun bricht? Oder kann ich einfach ruhig und gelassen bleiben und auf meinen Gott warten? Mich bemühen, ruhig mit der Person zu reden oder ihr aus dem Weg zu gehen – in dem Bewußtsein, dass Jehova die Dinge ja richtig sieht und zu seiner Zeit alles wieder ins Lot bringen wird? Auch dann, wenn mir klar wird, dass ich dafür vielleicht bis Harmagedon warten muss, weil es Jehova so für sinnvoll erachtet?
Wenn ich auch mit einer streitbaren Person nicht herumstreite, sondern bemüht bin, alles friedlich zu regeln – dann erst zeige ich, dass ich Gottes Geist habe.
Manchmal ist es wirklich sinnvoller, sich selbst und seine Gefühle zurückzunehmen. Wenn ich z.B. weiß, dass ich eh nichts positives erreichen würde, sondern nur weiteren Hass und Streit, dann ist es sinnvoller, die Dinge erst mal auf sich beruhen zu lassen.
Dann jagen wir dem Frieden nach und ahmen damit unseren Gott Jehova nach!
Matthäus 5:46-47 Hoffnung für alle
Kommentar — 16. Oktober 2011 @ 23:40
Jule
Matthäus 7 – der Strohhalm: aus welcher Perspektive höre ich zu?
Matthäus 7:3-5
auch hier geht es wieder um unsere innere Herzenseinstellung:
Wie sehen wir uns und andere im Auge Jehovas?
Wenn wir auf einem Kongress sitzen und dem Vortrag des Redners folgen, wenn wir in den Zusammenkünften einem Vortrag zuhören, wenn wir die Publikationen lesen, uns auf die Zusammenkünfte vorbereiten, ja selbst, wenn wir in der Bibel lesen – worauf achten wir dabei?
Gucken wir, ob wir etwas finden, was wir unserem Bruder „um die Ohren hauen können“, oder einer anderen Person, die uns gekränkt hat?
Oder beziehen wir alles, was wir von Jehova hören und lesen auf uns selbst und darauf, wie wir selbst uns noch verbessern können?
Kommentar — 16. Oktober 2011 @ 23:43
Jule
„Sie haben bereits ihren vollen Lohn“
Matthäus 6:1-2,5
eine Wendung, die ich bisher nie so ganz begriffen hatte. Wieso sollten sie bereits ihren vollen Lohn schon hier auf der Erde haben?
Heute verstehe ich das etwas besser:
Eine Person, die ihren festen Platz und ein gutes Ansehen innerhalb der Versammlung hat, weil sie für ihre guten Werke weithin bekannt ist, hat in der Form bereits ihren vollen Lohn, dass sie das Positive (Ansehen und guten Ruf bei den Menschen) bereits heute genießt.
Aber eine Person, die nach Außen hin verachtet wird – vielleicht aufgrund Rufmord und/oder falscher Anschuldigungen – und daher von den anderen gemieden wird – wenn diese trotzdem weiterhin ihrem Gott treu bleibt, ihre Brüder und die Organisation im verborgenen unterstütz – dann hat diese Person in diesem System keinen Lohn. Sie wird weiterhin verachtet und tut die guten Werke zwar vor ihrem Gott, aber nicht vor den Augen der Welt. So eine Person bekommt in Gottes Königreich ihren Lohn, denn dann werden auch die anderen erkennen, dass sie einer Lüge aufgesessen sind und dass die Person, die sie vielleicht gemieden haben, weil sie dachten, sie würde ihren Gott Jehova verleugnen, ihn trotzdem weiterhin im verborgenen gedient hat. Dann wird eine solche Person nicht nur Gottes Ansehen und Wohlgefallen haben, sondern auch wieder von den anderen Anbetern Jehovas liebevoll willkommen geheißen und in die Arme geschlossen werden.
Dann bekommt sie „ihren vollen Lohn“, aber erst dann!
Matthäus 6;1-2 Hoffnung für alle
Kommentar — 16. Oktober 2011 @ 23:57
Jule
Matthäus 5 – 7
Da wir in den vergangenen Jahren so viele Gedanken dazu gesammelt haben, dass ich vorhin über eine Stunde gebraucht habe, um sie alle zu lesen – und mir somit wieder in den Sinn zu rufen – werde ich hier nur noch damit verlinken
Matthäus 5 – Die Bergpredigt – Maßstäbe, die herausfordern
Kommentar — 17. Oktober 2012 @ 16:01
Jule
Zu der Frage mit dem Sabbat noch mal nachforschen
Kommentar — 17. Oktober 2012 @ 16:04
Jule
Die zweite Meile – Bethelvortrag
Kommentar — 17. Oktober 2012 @ 16:10
Jule
Matthäus 6 – Gutes tun
Schaffen wir das – so absolut auf unseren Gott zu vertrauen?
Kommentar — 17. Oktober 2012 @ 16:20
Jule
Matthäus 7 – Verurteilt niemanden!
Kommentar — 17. Oktober 2012 @ 16:25
Jule
Matthäus 5 – 7
Matthäus 5 – “Ihr habt gehört …, aber ich sage euch …”
„Ihr habt gehört …, aber ich sage euch …“ – wundervolle Argumentation! Aber setzt Jesus hier das Alte außer Kraft?
Nein! Wenn wir aufmerksam gelesen haben, erkennen wir, dass es ihm nicht darum ging, sondern dass er ihnen helfen wollte, den Sinn hinter den Gesetzen zu verstehen.
Kommentar — 12. Dezember 2013 @ 11:10
Jule
Matthäus 5:3-12
die Seeligpreisungen
Im Hauskreis haben wir uns erst im Oktober mit der Bergpredigt beschäftigt. Zur Einführung gab es eine Ansprache von John Goering zu den Seeligpreisungen und wir haben uns dann in kleine Gruppen aufgeteilt und darüber gesprochen, was mit den einzelnen Punkten gemeint ist und wie es uns und unser Leben heute betrifft.
die, die feststellen, dass sie ihn brauchen.
(ZB bei wichtigen Entscheidungen)
die, die Verlust erleiden.
(Man erfährt Trost zB bei Todesfall)
die, die wohlüberlegt geduldig liebevoll sind, sozialkompetent, nicht aufgeben
(zB geduldig kleinen Kindern erklären, im Ehestreit Barmherzigkeit zeigen)
Sehnsucht und Verlangen nach Gerechtigkeit auch wenn es mich nicht selbst betrifft
(z.b. etwas gegen soziale Ungerechtigkeit mit eigenem Geld tun)
der jemandem, der es nicht verdient hat, hilft und Güte zeigt
(jemandem der einem geschadet hat, Gutes zu tun)
die Zielrichtung meines Lebens auf Gott ausgerichtet
(zB das was ich im Fernsehen etc. anschauen)
die, die sich um Frieden bemühen
(zB so viel Feuer wie bei Greenpeace, Schalom ist größer – Friede, den die Welt nicht geben kann)
sein Leben für Gott zur Verfügung stellen, auch wenn es weh tut
(zur Wahrheit stehen! auch wenn es weh tut)
als Folge dessen dass wir Jesus nachfolgen wir von anderen nicht gemocht werden, uns Böses angetan wird und schlecht über uns geredet wird. (Bsp U-Bahn-Erlebnis von Jörg)
Am folgenden Wochenende gab es eine Gemeindefreizeit, wo die ganze Bergpredigt in dieser Form auseinander genommen wurde. Ein Vorgehen, das uns als Zeugen Jehovas in der Form nicht bekannt war. Wobei die Ursprünge von WT-Studium und Buchstudium ganz zu Anfang ähnlich waren :-).
Wieder bildeten sich kleine Gruppen, die die einzelnen Punkte besprochen und hinterher die Ergebnisse der ganzen Gemeinde vorgestellt hatten. Jede Gruppe hat dabei auch ein schönes Schaubild gemacht, das ich euch nicht vorenthalten will. Interessant auch, was die Kinder so alles herausgearbeitet haben. Der Älteste ist gerade mal 8 Jahre
Kommentar — 12. Dezember 2013 @ 11:12
Jule
Matthäus 6 – weitere Anweisungen
wie unsere lieben Kleinen das verstehen, was wir im Vater-Unser beten
Kommentar — 12. Dezember 2013 @ 11:18
Jule
Matthäus 7 – auch hier gibt es Schaubilder zu:
Kommentar — 12. Dezember 2013 @ 11:23