„Das Wort Sauerteig hat auch eine Nebenbedeutung:
ein Bestandteil, Zusatz oder Einfluss, der eine wesentliche Veränderung bewirkt, etwas, das die Sache, mit der es gemischt wird, schädigt oder verdirbt. Und ich möchte heute über vier verschiedene Arten von Sauerteig sprechen, von denen in der Bibel die Rede ist. Drei davon sind nicht positiv und eine ist sehr positiv“
„Die erste Variante ist: offene, ungestrafte Sünde in der Gemeinde“
„Und Paulus sagt: „Man hört davon.“ Das griechische Wort, das hier steht, bedeutet, dass von etwas lang und breit berichtet wird.
Innerhalb und außerhalb der Gemeinde wusste jeder, was hier los war. Durch diese Sünde hatte die Gemeinde unter den Ungläubigen bereits ihre Zeugniskraft eingebüßt, weil niemand dagegen vorgegangen war. Alle wussten Bescheid: „Das ist die Gemeinde, wo sie… ihr wisst schon… ähm…““
„Paulus tadelt sie für zwei Sünden: Erstens für die unzüchtige Beziehung selbst und zweitens dafür, dass die Gemeinde sie toleriert. Einige Kirchenväter waren der Ansicht, dass dieser Mann in der Gemeinde ein anerkannter Lehrer war und wegen seiner Redegewandtheit und Begabung waren die Leute bereit, über seine widerliche Sünde hinweg zu sehen.
Leider erinnert uns das an einiges, was heute so in den Gemeinden passiert. „Sagt ja nichts gegen unseren geliebten Bruder. Wenn er predigen kann, ist es egal, ob er hier und da eine außereheliche Affäre hat oder ob er seine Ehefrau wie einen Gebrauchtwagen gegen ein neueres Modell eintauscht. Er ist doch so begabt!“ Nein. Die Bibel lehrt uns genau das Gegenteil. In 1. Timotheus 3, wo es um Gottes Maßstäbe für den Dienst in der Gemeinde geht, um Seine Maßstäbe fürs Pastorenamt und jede Leitungsfunktion in der Gemeinde, nennt Paulus fünfzehn Kriterien.“
„Andere Ausleger meinen, der Betreffende war vielleicht ein wohlhabender Mann und die Gemeinde war bereit, über alles hinwegzusehen, solange er weiterhin so großzügige Spenden gab.
Ich denke, die Gemeinde prahlte vielleicht damit, weil sie ihn für ein großes Vorbild an christlicher Freiheit hielt. „Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz. Wir haben die Gnade. Wir brauchen das jüdische Gesetz nicht mehr. Schaut nur, wie tolerant wir sind!““
„Aber hier geht es nicht um jemanden mit einem verkorksten Leben, der zu Jesus kommt und um Vergebung bittet und seine Sünde loswerden will und Hilfe sucht. Hier geht es nicht einmal um Glaubensgeschwister, die gegen eine hartnäckige Sünde ankämpfen. Hier geht es um einen unbußfertigen Menschen, der mit seiner Sünde in der Gemeinde hausieren geht und die Gemeinde hat nichts dagegen getan. Und Paulus sagt: „Hört mal, diese Situation und dieser Mensch sind wie Sauerteig. Wenn ihr nichts dagegen tut, wird es auf die ganze Gemeinde übergreifen.“ Was sollten sie also dagegen tun? Welche Anweisung gibt Paulus? Schauen Sie, was am Ende von Vers 2 steht:
„… damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!“
„Ich war einmal als Gastprediger in einer anderen Gemeinde, deren Pastor ich gut kenne. Er war oft unterwegs und hatte einen Stellvertreter, der oft predigte und eine führende Rolle in der Gemeinde spielte. Der Stellvertreter und seine Frau waren eng mit einem anderen Ehepaar befreundet. Und die beiden Paare stellten fest, dass sie die jeweils anderen Ehepartner haben wollten. Also tauschten sie die Partner, und zwar dauerhaft. Und während der Hauptpastor unterwegs war, verkündeten sie der Gemeinde: „Wir sind ja nicht mehr unter dem Gesetz. Wir sind unter der Gnade. Und wir haben wirklich das Gefühl, dass Gott uns zusammengeführt hat und wir sind Seelenverwandte.“ Sie sitzen also da in der Gemeinde, alle vier zusammen, aber die Männer haben die falsche Frau im Arm.
Und die Kinder waren ja auch von dem Partnertausch betroffen. Der Hauptpastor kommt zurück, findet alles heraus und sagt: „Du kannst hier nicht mehr Pastor sein. Du bist deines Postens enthoben.
Du musst Buße tun und deine Affäre aufgeben. Was du tust, ist falsch.“ Aber sie machten einfach weiter. Vielleicht ist ja inzwischen Schluss, aber so viel ich weiß, ist alles noch beim alten. Können Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn die Gemeinde einfach weggeschaut hätte? Das wäre ein Freibrief für alle gewesen, einfach nach dem Lustprinzip zu leben, wenn sogar ihre Leiter so etwas taten und es noch zur Schau stellten und ihre Sünde nicht einsahen. “
„Nun schlagen Sie bitte wieder 1. Korinther 5 auf. Paulus schreibt nämlich noch weiter und sagt noch mehr in bezug auf das, wovon wir bisher gesprochen haben. Bitte lesen Sie Vers 9.
1. Korinther 5:9
„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu haben.“
Die Amplified Bible übersetzt, „enge und regelmäßige Gemeinschaft haben“. Das entspricht dem Originaltext besser. Also, „habt keine enge und regelmäßige Gemeinschaft mit sexuell unmoralischen Menschen.“ Dann erklärt Paulus:
1. Korinther 5:10
„Nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen.“
Denn die Welt ist voll von solchen Menschen. Wir waren früher doch auch so, und ich allen voran! Also sagt Paulus: „Ich sage ja nicht, ihr sollt keine Beziehungen haben, um Menschen für Christus zu gewinnen. Der Umgang mit den Menschen draußen in der Welt ist wichtig. Das habe ich damit nicht gemeint.“ Und dann wird er noch deutlicher. Er sagt: „Ich meine Folgendes:“ Schauen Sie in Vers 11:
1. Korinther 5:11
„Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben (damit ist enger, regelmäßiger Umgang gemeint), wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen.“
Das müssen wir im Zusammenhang verstehen. Er spricht von einem Menschen, der all das tut,
aber seine Sünde auf die leichte Schulter nimmt, arrogant damit umgeht, keine Buße tut. Derjenige sagt: „Ich bin doch Christ“. Er nennt sich nach Christus und trotzdem verhält er sich so oberflächlich und arrogant. Das meint Paulus hier. Er sagt: „Esst nicht mal mit so jemandem. Gebt euch nicht mit ihm ab. So jemand soll nicht euer bester Kumpel sein.“ Warum? Weil so etwas wie Sauerteig wirkt.
Diese Einstellung wird auf euch abfärben, diese Gleichgültigkeit gegenüber Sünde und Arroganz wird sich bei euch einschleichen. Und meint nicht, das könne euch nicht passieren. “
„Paulus redet hier von einem Menschen, der das alles nicht so ernst nimmt: Begehren und Gier und sexuelle Unmoral. Und derjenige ist uneinsichtig und nachlässig und arrogant. Wenn wir uns mit solchen Menschen abgeben, wenn wir regelmäßige Gemeinschaft mit ihnen pflegen, wird diese Einstellung auf uns abfärben. Es wird passieren so wie beim Sauerteig. Paulus warnt uns davor.“
„Dann geht es um andere Arten von Sauerteig und ihre Wirkung in unserem Leben. Nicht alle davon sind so negativ wie diese mit der unbereinigten Sünde in der Gemeinde. Und wissen Sie, Gott liebt Sünder. Gott liebt Sie; Gott liebt mich. Aber Seine Liebe ist nicht so, dass Er uns in unserer Sünde lassen würde. Er liebt uns aus unserer Sünde heraus.
Er verändert uns. Und wenn es in der Gemeinde Probleme gibt und wir tun nichts dagegen, sondern schauen einfach darüber hinweg, dann ist das nicht gut und verbreitet sich in der ganzen Gemeinde.“
„Sauerteig der falschen Lehre“
“ bitte passen Sie auf, wem Sie zuhören. Und achten Sie auf das, was Sie hören. Studieren Sie selbst die Bibel. Seien Sie mit der Bibel vertraut. Lesen Sie sie selbst, denn falsche Lehre wirkt wie ein Sauerteig. Und das kann ganze Kirchen und sogar Ihr Leben beeinflussen. Sie kann Ihren Glauben stehlen, Sie von Ihrer Gemeinde trennen und Sie anfällig für die Angriffe des Feindes machen“
„Es braucht also nicht viel, nur ein bisschen. Er schreibt: „Ihr seid so gut gelaufen“ und zieht damit einen Vergleich zu den Olympischen Spielen, wo die Läufer nebeneinander auf der Bahn liefen. Die Frage „Wer hat euch aufgehalten?“ bedeutet im Griechischen wörtlich: „Wer hat euch aus der Bahn geworfen?“ Wer sich etwas im Sport auskennt, der weiß, dass es dazu nicht viel braucht. Wenn ein Läufer beim Sprint auf die Bahn eines anderen gerät, dann kann ihn schon die leichte Berührung mit der Ferse oder Ähnlichem sprichwörtlich aus der Bahn werfen.“
„Lesen Sie Golfzeitschriften? Oder den Sportteil der Zeitung? Vielleicht lesen Sie auch die ganze Zeitung eine Stunde lang oder noch länger. Und dann nehmen Sie Ihre Bibel und sagen nach zwei Minuten: „Wozu den ganzen Aufwand? Zwei Verse reichen doch.“ Warum ist das so? Weil wir uns in einem geistlichen Konflikt befinden, in dem der Feind uns davon abhalten will, das Wort Gottes in unser Herz aufzunehmen. Manchmal ist es richtig harte Arbeit, die Bibel zu lesen und zu studieren. Aber wir müssen fest entschlossen sein, die Wahrheit der Bibel selbst zu kennen, damit wir nicht auf falsche Wege geleitet werden und vom Sauerteig der falschen Lehre zu Fall gebracht werden.“
„die dritte Art von Sauerteig sprechen, und das ist Heuchelei“
„Scheinheiligkeit meint: Vorgeben, etwas oder jemand zu sein, das oder der man nicht ist. Das griechische Wort für Heuchelei kommt von einem Wort, das Bühnenschauspieler bedeutet. Ein Heuchler war ein Schauspieler, der im griechischen Theater der Antike eine Maske trug. Ich glaube, wir verstehen alle, was ein Heuchler ist.“
„Ob es also um Ihren Glauben oder Ihre Geschäfte geht, Ihre Freunde oder Ihre Kunden: Seien Sie immer ehrlich und aufrichtig. Vielleicht denken Sie jetzt:
Aber die Leute werden mich nicht mögen.
Sie werden sich wundern. Gott hat Sie ganz einzigartig gemacht, und Sie müssen sich treu bleiben. Und Sie müssen ein Verfechter der Wahrheit sein. Tragen Sie keine Maske.“
„Das Reich Gottes arbeitet auch wie ein Sauerteig. Wenn wir das Evangelium verkünden, dann breitet es sich von einer zur anderen Person aus. “
(Die Kraft des Sauerteiges)
Jule | 02.04.13 | Bayless Conley | No Comments |