Höhepunkte aus dem Hohen Lied

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Hohen Lied

„WIE eine Lilie unter dornigem Unkraut, so ist meine Gefährtin unter den Töchtern.“ „Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Liebster unter den Söhnen.“ „Wer ist diese, die herabschaut wie die Morgenröte, schön wie der Vollmond, lauter wie die Sonnenglut?“ (Hohes Lied 2:2, 3; 6:10). Was für erhabene Verse! Sie stammen aus dem Hohen Lied, einem Bibelbuch in Gedichtform, und da es so bedeutungsvoll und schön ist, wird es auch „das schönste (vorzüglichste) Lied“ genannt (Hohes Lied 1:1, Fußnote).

Das Lied hat König Salomo komponiert, wahrscheinlich um 1020 v. u. Z., also in der ersten Hälfte seiner 40-jährigen Herrschaft. Es erzählt von der Liebe eines Mädchens vom Land, der Sulamith, zu einem jungen Hirten. Neben den Hauptpersonen kommen in dem Gedicht die Mutter und die Brüder des Mädchens zu Wort sowie „Töchter Jerusalems [Hofdamen]“ und „Töchter Zions [Frauen von Jerusalem]“ (Hohes Lied 1:5; 3:11). Für den Leser ist es nicht immer einfach, die jeweiligen Sprecher zu identifizieren, doch wenn man darauf achtet, was gesagt wird, merkt man, wer zu oder von wem spricht.

Die Botschaft des Hohen Liedes ist ein Teil von Gottes Wort und aus zwei Gründen für uns sehr wertvoll (Hebräer 4:12). Erstens lehrt dieses Bibelbuch, was wahre Liebe zwischen Mann und Frau bedeutet. Zweitens vermittelt das Lied ein Gefühl für die tiefe Liebe zwischen Jesus Christus und der Versammlung gesalbter Christen (2. Korinther 11:2; Epheser 5:25-31).

VERSUCHT NICHT, „DIE LIEBE IN MIR ZU WECKEN“
(Hohes Lied 1:1 bis 3:5)

„Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes, denn deine Liebkosungen sind besser als Wein“ (Hohes Lied 1:2). So beginnt der Dialog im Hohen Lied — mit den Worten eines einfachen Mädchens vom Land, das in das königliche Zelt Salomos gebracht wurde. Wie ist sie dorthin gekommen?

„Die Söhne meiner eigenen Mutter wurden zornig auf mich“, sagt sie. „Sie setzten mich zur Hüterin der Weingärten ein.“ Ihre Brüder sind zornig auf sie, weil der junge Hirte, den die Sulamith liebt, sie an einem schönen Frühlingstag eingeladen hat, mit ihm spazieren zu gehen. Ihre Brüder wollen das verhindern und lassen sie als Hüterin arbeiten — wegen der „kleinen Füchse, die die Weingärten verheeren“. Diese Arbeit führt die Sulamith in die Nähe von Salomos Lager. Auf dem Weg „zum Nussbaumgarten“ wird ihre Schönheit bemerkt und man bringt sie ins Lager (Hohes Lied 1:6; 2:10-15; 6:11).

Als die junge Frau erklärt, wie sehr sie sich nach ihrem geliebten Hirten sehnt, raten ihr die Hofdamen, nach ihm zu suchen: „So geh selbst hinaus, den Fußspuren der Kleinviehherde nach.“ Doch Salomo erlaubt ihr nicht, das Lager zu verlassen. Er bewundert ihre Schönheit und verspricht ihr „Ringe aus Gold . . . mit silbernen Kügelchen“. Das beeindruckt die Sulamith jedoch überhaupt nicht. Irgendwie gelingt es dem jungen Hirten, in Salomos Lager zu kommen, wo er sie findet und ausruft: „Siehe! Du bist schön, o meine Gefährtin. Siehe! Du bist schön.“ Und die junge Frau stellt die Hofdamen unter Eid: „Versucht [nicht], die Liebe in mir zu wecken oder zu erregen, bis sie sich dazu geneigt fühlt“ (Hohes Lied 1:8-11, 15; 2:7; 3:5).

Antworten auf biblische Fragen:

1:2, 3 — Warum ist die Erinnerung an die Liebkosungen des Hirten wie Wein und sein Name wie Öl?
So wie Wein das Herz eines Menschen erfreut und das Ausgießen von Öl auf den Kopf gut tut, fühlte sich die junge Frau gestärkt und getröstet, wenn sie an die Liebe des jungen Mannes und an seinen Namen dachte (Psalm 23:5; 104:15). Ebenso stärkt und ermuntert es wahre Christen, vor allem Gesalbte, über die Liebe nachzudenken, die Jesus Christus ihnen entgegenbringt.

1:5 — Warum vergleicht das Mädchen vom Land ihr schwärzliches Aussehen mit den „Zelten von Kedar“?
Gewebe aus Ziegenhaar war vielseitig verwendbar (4. Mose 31:20). Beispielsweise wurden „Tücher aus Ziegenhaar für das Zelt über der Stiftshütte“ benutzt (2. Mose 26:7). Sehr wahrscheinlich wurden die Zelte von Kedar, so wie Beduinenzelte heute noch, aus schwarzem Ziegenhaar gefertigt.

1:15 — Was meint der junge Hirte mit den Worten: „Deine Augen sind Taubenaugen“?
Damit sagt der junge Hirte, dass die Augen seiner Gefährtin weich und sanft wie die von Tauben sind.

2:7; 3:5 — Warum werden die Hofdamen „bei den Gazellenweibchen oder bei den Hindinnen des Feldes“ unter Eid gestellt?
Gazellen und Hindinnen sind für ihre Anmut und Schönheit bekannt. Im Grunde verpflichtet die Sulamith die Hofdamen bei allem, was anmutig und schön ist, nicht zu versuchen, die Liebe in ihr zu wecken.

Lehren für uns:

1:2; 2:6. Für ein Paar, das vorhat zu heiraten, können sittlich reine Liebkosungen angebracht sein. Allerdings sollten sie echte Zuneigung ausdrücken und nicht unreine Leidenschaft, die zu sexueller Unmoral führen könnte (Galater 5:19).

1:6; 2:10-15. Die Brüder der Sulamith ließen ihre Schwester mit ihrem Liebsten nicht allein an einen einsamen Ort in den Bergen gehen. Das lag jedoch nicht daran, dass sie sich unsittlich verhalten oder unreine Beweggründe gehabt hätte. Es handelte sich einfach um eine Vorsichtsmaßnahme, die sie davor bewahren sollte, in Versuchung zu geraten. Paare, die noch nicht verheiratet sind, lernen daraus, einsame Orte zu meiden.

2:1-3, 8, 9. Trotz ihrer Schönheit sagte die Sulamith bescheiden: „Nur ein Safran [eine einfache Blume] der Küstenebene bin ich.“ Doch in den Augen des jungen Hirten war sie aufgrund ihrer Schönheit und ihrer Treue zu Jehova „wie eine Lilie unter dornigem Unkraut“. Und was ist über den Hirten zu sagen? Da er gut aussah, verglich sie ihn mit „einer Gazelle“. Auch war er sicherlich gottesfürchtig und Jehova ergeben. „Wie ein Apfelbaum [der Schatten spendet und Obst liefert] unter den Bäumen des Waldes“, sagte sie, „so ist mein Liebster unter den Söhnen.“ Sind Glaube und Gottergebenheit nicht Eigenschaften, die man sich bei einem künftigen Ehepartner wünschen würde?

2:7; 3:5. Das Mädchen vom Land empfand keine zärtlichen Gefühle für Salomo. Außerdem mussten die Hofdamen ihr unter Eid versprechen, in ihr nicht Liebe zu jemand anders zu wecken, ausgenommen zu ihrem jungen Hirten. Man kann sich nicht in jeden verlieben, und selbst wenn man das könnte, wäre es nicht richtig. Ledige Christen, die gerne heiraten würden, sollten nur jemanden ins Auge fassen, der Jehova treu dient (1. Korinther 7:39).

„WAS SEHT IHR AN DER SULAMITH?“
(Hohes Lied 3:6 bis 8:4)

Etwas ‘kommt wie Rauchsäulen von der Wildnis herauf’ (Hohes Lied 3:6). Was sehen die Frauen von Jerusalem beim Hinausgehen? Salomo mit seinem Gefolge! Der König kehrt in die Stadt zurück und mit ihm die junge Sulamith.

Doch der Hirte folgt der jungen Frau und findet schnell eine Möglichkeit, sie zu sehen. Während er ihr seine Liebe beteuert, sagt sie, wie gern sie die Stadt wieder verlassen würde: „Bis der Tageswind weht und die Schatten entflohen sind, werde ich meines Weges zum Myrrhenberg und zum Hügel duftenden Harzes gehen.“ Sie lädt den Hirten ein, „in seinen Garten [zu] kommen und dessen erlesenste Früchte [zu] essen“. Er antwortet: „Ich bin in meinen Garten gekommen, o meine Schwester, meine Braut.“ Die Frauen von Jerusalem fordern die beiden auf: „Esst, o Gefährten! Trinkt, und werdet trunken von Liebkosungen!“ (Hohes Lied 4:6, 16; 5:1).

Die Sulamith erzählt den Hofdamen einen Traum und gesteht ihnen, sie sei „krank vor Liebe“. Daraufhin fragen sie: „Wie kommt es, dass dein Liebster mehr ist als irgendein anderer Liebster?“ Sie antwortet: „Mein Liebster ist blendend und rötlich, der Hervorragendste aus zehntausend“ (Hohes Lied 5:2-10). Auf die überschwänglichen Komplimente Salomos entgegnet sie bescheiden: „Was seht ihr an der Sulamith?“ (Hohes Lied 6:4-13). Daher denkt der König, er könne doch noch ihre Liebe gewinnen, und überschüttet sie mit weiteren Komplimenten. Aber das Mädchen hält standhaft an seiner Liebe zu dem jungen Hirten fest. Schließlich lässt Salomo sie nach Hause zurückkehren.

Antworten auf biblische Fragen:

4:1; 6:5 — Inwiefern ist das Haar der jungen Frau „gleich einer Herde Ziegen“?
Der Vergleich besagt wohl, dass ihr Haar so glänzend und üppig war wie das Haar von schwarzen Ziegen.

4:11 — Was bedeutet es, dass die Lippen der Sulamith „von Wabenhonig triefen“ und ‘Honig und Milch unter ihrer Zunge sind’?
Wabenhonig ist aromatischer und süßer als Honig, der der Luft ausgesetzt war. Dieser Vergleich sowie die Aussage, Honig und Milch seien unter der Zunge der Sulamith, unterstreichen ihr gütiges und angenehmes Reden.

5:12 — Welcher Gedanke steht hinter der Formulierung: „Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserkanälen, die sich in Milch baden“?
Hier spricht die junge Frau von den schönen Augen ihres Liebsten. Vielleicht verbindet sie auf poetische Weise die dunkle Iris, umgeben vom Weiß seiner Augen, mit blaugrauen Tauben, die in Milch baden.

5:14, 15 — Warum werden die Hände und Beine des Hirten auf diese Weise beschrieben?
Offenbar meint die junge Frau mit „goldene Walzen“ die Finger des Hirten und mit „Chrysolith“ seine Fingernägel. Seine Beine vergleicht sie mit „Marmorsäulen“, weil sie schön und stark sind.

6:4, Fußnote — Ist mit dem Ausdruck „Liebliche Stadt“ Jerusalem gemeint?
Nein. Die „Liebliche Stadt“ ist Tirza. Diese kanaanitische Stadt war von Josua eingenommen worden und wurde nach der Herrschaft Salomos die erste Hauptstadt des nördlichen Zehnstämmereiches Israel (Josua 12:7, 24; 1. Könige 16:5, 6, 8, 15). „Offenbar handelte es sich um eine sehr schöne Stadt“, so ein Bibelkommentar, „was erklären würde, warum sie an dieser Stelle erwähnt wird.“

6:13, Fußnote — Was ist der „Reigentanz zweier Lager“?
Dieser Ausdruck kann auch als „Reigentanz von Mahanajim“ wiedergegeben werden. Die Stadt mit diesem Namen lag östlich des Jordan nahe des Wildbachtals Jabbok (1. Mose 32:2, 22; 2. Samuel 2:29). Der „Reigentanz zweier Lager“ bezieht sich vielleicht auf einen bestimmten Tanz, der in dieser Stadt bei einem Fest getanzt wurde.

7:4 — Warum vergleicht Salomo den Hals der Sulamith mit einem „Elfenbeinturm“?
Zuvor hatte das Mädchen bereits das Kompliment erhalten: „Dein Hals ist wie der Turm Davids“ (Hohes Lied 4:4). Ein Turm ist hoch und schlank, und Elfenbein ist glatt. Salomo bewundert den schlanken, glatten Hals des Mädchens.

Lehren für uns:

4:1-7. Die Sulamith erwies sich trotz ihrer Unvollkommenheit als sittlich rein und wies Salomos Verlockungen zurück. Ihre moralische Stärke unterstrich noch ihre buchstäbliche Schönheit. Das sollte auch bei Christinnen der Fall sein.

4:12. Wie ein schöner Garten, der von einer Hecke oder einer Mauer umgeben ist und sich nur durch ein verschließbares Tor betreten lässt, gewährte die Sulamith ihre Zärtlichkeiten nur ihrem künftigen Ehemann. Bestimmt ein gutes Beispiel für unverheiratete christliche Frauen und Männer!

„DIE FLAMME JAHS“
(Hohes Lied 8:5-14)

„Wer ist diese, die aus der Wildnis heraufkommt, an ihren Liebsten gelehnt?“, fragen die Brüder der Sulamith, die sie bei ihrer Heimkehr erblicken. Früher hatte einer von ihnen gesagt: „Wenn sie eine Mauer sein sollte, so werden wir eine silberne Zinne auf ihr bauen, sollte sie aber eine Tür sein, werden wir sie mit einer Zedernplanke versperren.“ Jetzt, da die Beständigkeit ihrer Liebe erprobt und erwiesen ist, sagt die Sulamith: „Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. In diesem Fall bin ich in seinen Augen wie die geworden, die Frieden findet“ (Hohes Lied 8:5, 9, 10).

Wahre Liebe ist „die Flamme Jahs“. Warum? Weil Jehova der Ursprung dieser Liebe ist. Er ist derjenige, der uns die Fähigkeit zu lieben gegeben hat. Und die Flammen solch einer Liebe sind unauslöschlich. Das Hohe Lied beschreibt sehr schön, dass die Liebe zwischen Mann und Frau „so stark [unbezwingbar] wie der Tod“ sein kann (Hohes Lied 8:6).

Salomos herrliches Lied vermittelt uns auch eine Vorstellung von der intensiven Verbundenheit zwischen Jesus Christus und den Gliedern seiner himmlischen „Braut“ (Offenbarung 21:2, 9). Die Liebe Jesu zu den gesalbten Christen übertrifft jegliche Liebe zwischen Mann und Frau. Die Glieder der Brautklasse sind unerschütterlich in ihrer Hingabe. Aus Liebe gab Jesus sein Leben auch für die „anderen Schafe“ (Johannes 10:16). Somit haben alle wahren Anbeter Grund, die unerschütterliche Liebe und Hingabe der Sulamith nachzuahmen.

Jule | 06.15.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Hohelied 5 – 8

Kapitel 5

5 „Ich bin in meinen Garten gekommen, o meine Schwester, [meine] Braut. Ich habe meine Myrrhe samt meinem Gewürz gepflückt. Ich habe meine Honigwabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken.“

„Eßt, o Gefährten! Trinkt, und werdet trunken von Liebkosungen!“

2 „Ich schlafe, aber mein Herz ist wach. Da ist der Laut meines Liebsten, der anklopft!“

„Öffne mir, o meine Schwester, meine Gefährtin, meine Taube, meine Untadelige! Denn mein Haupt ist voll von Tau, die Locken meines Haares von den Tropfen der Nacht.“

3 “ ,Ich habe mein langes Gewand ausgezogen. Wie kann ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen. Wie kann ich sie beschmutzen?‘ 4 Mein Liebster selbst zog seine Hand vom [Tür]loch zurück, und mein Inneres, es wurde ungestüm in mir. 5 Ich stand auf, ja ich, um meinem Liebsten zu öffnen, und meine Hände, sie troffen von Myrrhe und meine Finger von flüssiger Myrrhe auf die Vertiefungen des Schlosses. 6 Ich öffnete, ja ich, meinem Liebsten, mein Liebster aber hatte sich abgewandt, er war weitergegangen. Meine Seele selbst war aus [mir] gegangen, als er redete. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht. Ich rief ihn, aber er antwortete mir nicht. 7 Die Wächter, die in der Stadt umhergingen, fanden mich. Sie schlugen mich, sie verwundeten mich. Die Wächter der Mauern hoben mein weites Umschlagtuch von mir ab.

8 Ich habe euch unter Eid gestellt, o Töchter Jerusalems, daß ihr, wenn ihr meinen Liebsten findet, ihm mitteilen solltet, daß ich krank bin vor Liebe.“

9 „Wie kommt es, daß dein Liebster mehr ist als irgendein anderer Liebster, o du schönste unter den Frauen? Wie kommt es, daß dein Liebster mehr ist als irgendein anderer Liebster, daß du uns unter einen Eid wie diesen gestellt hast?“

10 „Mein Liebster ist blendend und rötlich, der Hervorragendste aus zehntausend. 11 Sein Haupt ist Gold, geläutertes Gold. Die Locken seines Haares sind Datteltrauben. Sein schwarzes [Haar] ist wie der Rabe. 12 Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserkanälen, die sich in Milch baden, innerhalb der Ränder sitzend. 13 Seine Wangen sind wie ein Gartenbeet von Gewürzpflanzen, Türme von aromatischen Kräutern. Seine Lippen sind Lilien, die von flüssiger Myrrhe triefen. 14 Seine Hände sind goldene Walzen, mit Chrysolith gefüllt. Sein Unterleib ist eine Elfenbeinplatte, bedeckt mit Saphiren. 15 Seine Beine sind Marmorsäulen, gegründet auf Einstecksockeln von geläutertem Gold. Sein Aussehen ist wie der Libanon, auserlesen wie die Zedern. 16 Sein Gaumen ist lauter Süßigkeit, und alles an ihm ist ganz und gar begehrenswert. Das ist mein Liebster, und das ist mein Gefährte, o Töchter Jerusalems.“

Kapitel 6

6 „Wohin ist dein Liebster gegangen, o schönste unter den Frauen? Wohin hat sich dein Liebster gewandt, damit wir ihn mit dir suchen?“

2 „Mein eigener Liebster ist in seinen Garten hinabgegangen, zu den Gartenbeeten von Gewürzpflanzen, um inmitten der Gärten zu hüten und Lilien zu pflücken. 3 Ich bin meines Liebsten, und mein Liebster ist mein. Er hütet unter den Lilien.“

4 „Du bist schön, o meine Gefährtin, wie die Liebliche Stadt, anmutig wie Jerusalem, ehrfurchtgebietend wie um Banner versammelte Scharen. 5 Wende deine Augen von mir ab, denn sie, sie haben mich erschreckt. Dein Haar ist gleich einer Herde Ziegen, die von Gilead herabgehüpft sind. 6 Deine Zähne sind wie eine Herde Mutterschafe, die von der Schwemme heraufgestiegen sind, die alle Zwillinge gebären, ohne daß eines unter ihnen seine Jungen verloren hat. 7 Wie ein Granatapfelstück sind deine Schläfen hinter deinem Schleier. 8 Es mag sechzig Königinnen und achtzig Nebenfrauen und herangereifte Mädchen ohne Zahl geben. 9 Eine ist es, die meine Taube ist, meine Untadelige. Eine ist es, die ihrer Mutter gehört. Sie ist die Reine derjenigen, die sie geboren hat. Die Töchter sahen sie, und sie priesen sie dann glücklich; Königinnen und Nebenfrauen, und sie priesen sie dann: 10 ‚Wer ist diese, die herabschaut wie die Morgenröte, schön wie der Vollmond, lauter wie die Sonnenglut, ehrfurchtgebietend wie um Banner versammelte Scharen?‘ “

11 „Zum Nußbaumgarten war ich hinabgegangen, um die Knospen im Wildbachtal zu sehen, um zu sehen, ob der Weinstock gesproßt hatte, ob die Granatapfelbäume erblüht waren. 12 Ehe ich es wußte, hatte mich meine eigene Seele zu den Wagen meines willigen Volkes versetzt.“

13 „Komm zurück, komm zurück, o Sulamith! Komm zurück, komm zurück, damit wir dich anschauen können!“

„Was seht ihr an der Sulamith?“

„Etwas wie den Reigentanz zweier Lager!“

Kapitel 7

7 „Wie schön deine Schritte in [deinen] Sandalen geworden sind, o willige Tochter! Die Wölbungen deiner Hüften sind wie Geschmeide, das Werk von Künstlerhänden. 2 Dein Nabelring ist eine runde Schale. Möge der Mischwein [daraus] nicht fehlen. Dein Leib ist ein Weizenhaufen, umzäunt mit Lilien. 3 Deine beiden Brüste sind wie zwei Junge, die Zwillinge eines Gazellenweibchens. 4 Dein Hals ist wie ein Elfenbeinturm. Deine Augen sind wie die Teiche in Heschbon am Tor von Bath-Rabbim. Deine Nase ist wie der Libanonturm, der nach Damaskus hinschaut. 5 Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel, und das herabhängende Haar deines Hauptes ist wie purpurrötlichgefärbte Wolle. Der König ist von den wallenden [Locken] gefesselt. 6 Wie schön bist du, und wie lieblich bist du, o Geliebte, unter den Wonnen! 7 Dieser dein Wuchs gleicht tatsächlich einer Palme und deine Brüste den Datteltrauben. 8 Ich habe gesagt: ‚Ich werde die Palme erklimmen, damit ich ihre Dattelrispen ergreife.‘ Und mögen bitte deine Brüste wie Trauben des Weinstocks werden und der Duft deiner Nase wie Äpfel 9 und dein Gaumen wie der beste Wein, der meinem Liebsten leicht hinuntergleitet, der sanft über die Lippen Schlafender fließt.“

10 „Ich bin meines Liebsten, und nach mir steht sein tiefes Verlangen. 11 Komm doch, o mein Liebster, laß uns aufs Feld hinausgehen; laß uns doch inmitten der Hennapflanzen übernachten. 12 Laß uns doch früh aufstehen und in die Weingärten gehen, damit wir sehen, ob der Weinstock gesproßt hat, die Blüte aufgebrochen ist, die Granatapfelbäume erblüht sind. Dort werde ich dir meine Liebkosungen schenken. 13 Die Mandragoren selbst haben [ihren] Duft gegeben, und an unseren Eingangswegen gibt es alle Arten auserlesenster Früchte. Sowohl die neuen als auch die alten, o mein Liebster, habe ich für dich aufbewahrt.

Kapitel 8

8 O daß du wie ein Bruder von mir wärst, der meiner Mutter Brüste gesogen hat! Fände ich dich draußen, so würde ich dich küssen. Man würde mich nicht einmal verachten. 2 Ich würde dich führen, ich würde dich ins Haus meiner Mutter bringen, die mich zu lehren pflegte. Ich würde dir einen Trunk gewürzten Weines geben, den frischen Saft von Granatäpfeln. 3 Seine Linke wäre unter meinem Haupt; und seine Rechte – sie würde mich umarmen.

4 Ich habe euch unter Eid gestellt, o Töchter Jerusalems, daß ihr nicht versucht, die Liebe [in mir] zu wecken oder zu erregen, bis sie sich [dazu] geneigt fühlt.“

5 „Wer ist diese, die aus der Wildnis heraufkommt, an ihren Liebsten gelehnt?“

„Unter dem Apfelbaum weckte ich dich auf. Dort kam deine Mutter mit dir in Geburtswehen. Dort erlitt die, die dich geboren, Geburtswehen.

6 Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm; denn die Liebe ist so stark wie der Tod, das Beharren auf ausschließlicher Ergebenheit ist so unnachgiebig wie der Scheol. Ihre Gluten sind die Gluten eines Feuers, die Flamme Jahs. 7 Selbst viele Wasser vermögen die Liebe nicht auszulöschen, noch können selbst Ströme sie hinwegschwemmen. Wenn ein Mann für Liebe alle wertvollen Dinge seines Hauses gäbe, würde man sie ganz bestimmt verachten.“

8 „Wir haben eine kleine Schwester, die keine Brüste hat. Was werden wir für unsere Schwester tun an dem Tag, an dem man um sie werben wird?“

9 „Wenn sie eine Mauer sein sollte, so werden wir eine silberne Zinne auf ihr bauen, sollte sie aber eine Tür sein, werden wir sie mit einer Zedernplanke versperren.“

10 „Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. In diesem Fall bin ich in seinen Augen wie die geworden, die Frieden findet.

11 Da war ein Weingarten, den Salomo in Baal-Hamon hatte. Er übergab den Weingarten den Hütern. Jeder brachte jeweils für seinen Fruchtertrag tausend Silberstücke ein.

12 Mein Weingarten, der mir gehört, steht mir zur Verfügung. Die tausend gehören dir, o Salomo, und zweihundert den Hütern seines Fruchtertrags.“

13 „O du, die du in den Gärten wohnst, die Mitgenossen merken auf deine Stimme. Laß sie mich hören.“

14 „Enteile, mein Liebster, und mache dich gleich einer Gazelle oder gleich einem Jungen der Hirsche auf den Bergen der Gewürze.“

Jule | 06.15.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Fragen, die ich mir gestellt habe, Hohelied, Text in der Bibel | 10 Comments |

Hohelied 1 – 4

Kapitel 1

DAS HOHELIED

(DAS LIED SALOMOS)

1 Das erhabenste Lied, das Salomos ist: 2 „Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes, denn deine Liebkosungen sind besser als Wein. 3 Des Duftes wegen sind deine Öle gut. Wie ein Öl, das ausgegossen wird, ist dein Name. Darum haben dich herangereifte Mädchen, ja sie, geliebt. 4 Zieh mich mit dir; laß uns laufen. Der König hat mich in seine inneren Gemächer geführt! Laß uns doch frohlocken und uns deiner freuen. Ja, wir wollen deine Liebkosungen erwähnen mehr als Wein. Mit Recht haben sie dich geliebt.

5 Ein schwarzes Mädchen bin ich, aber anmutig, o ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte von Kedar, [doch] wie die Zelttücher Salomos. 6 Schaut mich nicht an, weil ich schwärzlich bin, weil die Sonne mich angeblickt hat. Die Söhne meiner eigenen Mutter wurden zornig auf mich; sie setzten mich zur Hüterin der Weingärten ein, [obwohl] ich meinen Weingarten, einen, der mein war, nicht gehütet habe.

7 Teil mir doch mit, o du, den meine Seele geliebt hat, wo du hütest, wo du das Kleinvieh am Mittag lagern läßt. Warum denn sollte ich wie eine in Trauer Gehüllte unter den Herden deiner Mitgenossen werden?“

8 „Wenn du es selbst nicht weißt, o du schönste unter den Frauen, so geh selbst hinaus, den Fußspuren der Kleinviehherde nach, und weide deine Zicklein den Wohnstätten der Hirten entlang.“

9 „Mit einer meiner Stuten an den Wagen Pharaos habe ich dich verglichen, o meine Gefährtin. 10 Lieblich sind deine Wangen zwischen den Haarflechten, dein Hals in einer Perlenschnur. 11 Ringe aus Gold werden wir dir machen mit silbernen Kügelchen.“

12 „Solange sich der König in seiner Tafelrunde befindet, hat meine eigene Narde ihren Duft gespendet. 13 Wie ein Myrrhenbeutel ist mir mein Liebster; zwischen meinen Brüsten wird er die Nacht verbringen. 14 Wie eine Hennatraube ist mir mein Liebster, inmitten der Weingärten von En-Gedi.“

15 „Siehe! Du bist schön, o meine Gefährtin. Siehe! Du bist schön. Deine Augen sind Tauben[augen].“

16 „Siehe! Du bist schön, mein Liebster, ja lieblich. Auch ist unser Diwan einer aus Laubwerk. 17 Die Balken unseres großartigen Hauses sind Zedern, unsere Sparren Wacholderbäume.

Kapitel 2

2 Nur ein Safran der Küstenebene bin ich, eine Lilie der Tiefebenen.“

2 „Wie eine Lilie unter dornigem Unkraut, so ist meine Gefährtin unter den Töchtern.“

3 „Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Liebster unter den Söhnen. Seinen Schatten habe ich leidenschaftlich begehrt, und dort habe ich mich gesetzt, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß gewesen. 4 Er brachte mich in das Haus des Weines, und sein Banner über mir war Liebe. 5 Erfrischt mich doch mit Rosinenkuchen, stärkt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe. 6 Seine Linke ist unter meinem Haupt; und seine Rechte – sie umarmt mich. 7 Ich habe euch unter Eid gestellt, o Töchter Jerusalems, bei den Gazellenweibchen oder bei den Hindinnen des Feldes, daß ihr nicht versucht, die Liebe [in mir] zu wecken oder zu erregen, bis sie sich [dazu] geneigt fühlt.

8 Horch – mein Liebster! Siehe! Dieser kommt, steigt über die Berge, springt über die Hügel. 9 Mein Liebster gleicht einer Gazelle oder dem Jungen der Hirsche. Siehe! Dieser steht hinter unserer Mauer, schaut unverwandt durch die Fenster, blickt durch die Gitter. 10 Mein Liebster hat geantwortet und zu mir gesagt: ‚Steh auf, du meine Gefährtin, meine Schöne, und komm mit. 11 Denn siehe, die Regenzeit, sie ist vorbei, der Regenguß selbst ist vorüber, er ist vergangen. 12 Blüten sind im Land erschienen, ja die Zeit zum Beschneiden der Reben ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube, sie ist gehört worden in unserem Land. 13 Was den Feigenbaum betrifft, er hat seine Frühfeigen eine reife Farbe gewinnen lassen; und die Weinstöcke stehen in Blüte, sie haben [ihren] Duft gespendet. Steh auf, komm, o meine Gefährtin, meine Schöne, und komm mit. 14 O meine Taube in den Schlupfwinkeln des zerklüfteten Felsens, im Versteck des steilen Weges, zeig mir deine Gestalt, laß mich deine Stimme hören, denn deine Stimme ist angenehm, und deine Gestalt ist lieblich.‘ “

15 „Faßt uns doch die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weingärten verheeren, da unsere Weingärten in Blüte stehen.“

16 „Mein Liebster ist mein, und ich bin sein. Er hütet unter den Lilien. 17 Bis der Tag[eswind] weht und die Schatten entflohen sind, wende dich um, o mein Liebster; sei gleich der Gazelle oder gleich dem Jungen der Hirsche auf den Bergen der Trennung.

Kapitel 3

3 Auf meinem Bett während der Nächte habe ich den gesucht, den meine Seele geliebt hat. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht. 2 Laßt mich bitte aufstehen und in der Stadt umhergehen; auf den Straßen und auf den öffentlichen Plätzen laßt mich den suchen, den meine Seele geliebt hat. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht. 3 Die Wächter, die in der Stadt umhergingen, fanden mich: ‚Habt ihr den gesehen, den meine Seele geliebt hat?‘ 4 Kaum war ich von ihnen aus weitergegangen, da fand ich den, den meine Seele geliebt hat. Ich ergriff ihn, und ich wollte ihn nicht loslassen, bis ich ihn in das Haus meiner Mutter gebracht hatte und in das innere Gemach derjenigen, die mit mir schwanger gewesen war. 5 Ich habe euch unter Eid gestellt, o Töchter Jerusalems, bei den Gazellenweibchen oder bei den Hindinnen des Feldes, daß ihr nicht versucht, die Liebe [in mir] zu wecken oder zu erregen, bis sie sich [dazu] geneigt fühlt.“

6 „Was ist das, das wie Rauchsäulen von der Wildnis heraufkommt, umduftet von Myrrhe und duftendem Harz, ja von allerlei würzigem Pulver eines Händlers?“

7 „Siehe! Es ist sein Ruhebett, dasjenige, das Salomo gehört. Sechzig starke Männer sind rings darum her, von den Starken Israels, 8 sie alle im Besitz eines Schwertes, in der Kriegführung unterwiesen, jeder mit seinem Schwert an seiner Hüfte wegen des Schreckens in den Nächten.“

9 „Es ist die Sänfte, die sich König Salomo aus den Bäumen des Libanon gemacht hat. 10 Ihre Säulen hat er aus Silber gemacht, ihre Stützen aus Gold. Ihr Sitz ist aus purpurrötlichgefärbter Wolle, ihr Inneres von den Töchtern Jerusalems liebevoll ausgestattet.“

11 „Geht hinaus, o ihr Töchter Zions, und schaut den König Salomo an mit dem Kranz, den ihm seine Mutter am Tag seiner Hochzeit und am Tag der Freude seines Herzens geflochten hat.“

Kapitel 4

4 „Siehe! Du bist schön, o meine Gefährtin. Siehe! Du bist schön. Deine Augen sind Tauben[augen] hinter deinem Schleier. Dein Haar ist gleich einer Herde Ziegen, die von der Berggegend Gileads herabgehüpft sind. 2 Deine Zähne sind wie eine Herde frisch geschorener [Mutterschafe], die von der Schwemme heraufgestiegen sind, die alle Zwillinge gebären, ohne daß eines unter ihnen seine Jungen verloren hat. 3 Deine Lippen sind so wie ein Karmesinfaden, und dein Reden ist angenehm. Wie ein Granatapfelstück sind deine Schläfen hinter deinem Schleier. 4 Dein Hals ist wie der Turm Davids, in Steinschichten gebaut, an den tausend Schilde gehängt sind, all die Rundschilde der starken Männer. 5 Deine beiden Brüste sind wie zwei Junge, die Zwillinge eines Gazellenweibchens, das unter den Lilien weidet.“

6 „Bis der Tag[eswind] weht und die Schatten entflohen sind, werde ich meines Weges zum Myrrhenberg und zum Hügel duftenden Harzes gehen.“

7 „Du bist ganz und gar schön, o meine Gefährtin, und es ist kein Makel an dir. 8 Mit mir vom Libanon, o Braut, mit mir vom Libanon mögest du kommen. Mögest du herabsteigen vom Gipfel des Antilibanon, vom Gipfel des Senir, ja des Hermon, von den Lagerplätzen der Löwen, von den Bergen der Leoparden. 9 Du hast mir Herzklopfen bereitet, o meine Schwester, [meine] Braut, du hast mir Herzklopfen bereitet durch eines deiner Augen, durch einen Anhänger deines Halsschmuckes. 10 Wie schön sind deine Liebkosungen, o meine Schwester, [meine] Braut! Wieviel besser sind deine Liebkosungen als Wein und der Duft deiner Öle als allerlei Wohlgeruch! 11 Von Wabenhonig triefen ständig deine Lippen, o [meine] Braut. Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon. 12 Ein verriegelter Garten ist meine Schwester, [meine] Braut, ein verriegelter Garten, ein versiegelter Quell. 13 Deine Haut ist ein Paradies von Granatäpfeln, mit den erlesensten Früchten, Hennapflanzen nebst Nardenpflanzen, 14 Narde und Safran, Rohr und Zimt samt allerlei Bäumen duftenden Harzes, Myrrhe und Aloe nebst all den feinsten Riechstoffen, 15 [und] ein Gartenquell, ein Brunnen frischen Wassers und vom Libanon rieselnde Bäche. 16 Erwache, o Nordwind, und komm herbei, o Südwind. Wehe über meinen Garten. Laß seine Wohlgerüche rieseln.“

„Möge mein Liebster in seinen Garten kommen und dessen erlesenste Früchte essen.“

Jule | 06.14.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Fragen, die ich mir gestellt habe, Hohelied, Text in der Bibel | 10 Comments |

Höhepunkte aus dem Buch Prediger

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Prediger

„DER Mensch, von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt“ (Hiob 14:1). Deshalb ist es wichtig, dass wir unser kurzes Leben nicht mit wertlosen Angelegenheiten und Bestrebungen vergeuden. Wofür sollten wir Zeit, Kraft und Mittel einsetzen? Was sollten wir nicht tun? Die Weisheiten aus dem Bibelbuch Prediger geben hierzu zuverlässige Anleitung. Die Botschaft, die sie vermitteln, „ist imstande, Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“, und sie kann uns helfen, ein sinnvolles Leben zu führen (Hebräer 4:12).

Das Buch Prediger wurde von dem israelitischen König Salomo geschrieben, der für seine Weisheit bekannt ist. Es enthält praktische Ratschläge darüber, was sich im Leben wirklich lohnt und was wertlos ist. Da Salomo auf einige seiner Bauprojekte verweist, schrieb er das Buch offenbar nach deren Fertigstellung und bevor er von der wahren Anbetung abwich (Nehemia 13:26). Die Niederschrift erfolgte somit vor dem Jahr 1000 v. u. Z. — gegen Ende der 40-jährigen Regierung Salomos.

WAS IST KEINE NICHTIGKEIT?
(Prediger 1:1 bis 6:12)

„Alles ist Nichtigkeit!“, verkündet der Versammler und fragt: „Welchen Gewinn hat ein Mensch wirklich in all seiner harten Arbeit, an der er hart arbeitet unter der Sonne?“ (Prediger 1:2, 3). Das Wort „Nichtigkeit“ und die Wendung „unter der Sonne“ kommen im Buch Prediger wiederholt vor. Das mit „Nichtigkeit“ übersetzte hebräische Wort bedeutet buchstäblich „Hauch“ oder „Dunst“ und deutet auf Inhaltslosigkeit, Vergänglichkeit und etwas ohne bleibenden Wert hin. Die Wendung „unter der Sonne“ bedeutet „auf der Erde“ oder „in der Welt“. Somit ist alles — also alle Bemühungen, bei denen Gott außer Acht gelassen wird — Nichtigkeit.

„Behüte deine Füße, wann immer du zum Haus des wahren Gottes gehst“, sagt Salomo; „und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein“ (Prediger 5:1). Sich in der wahren Anbetung für Jehova Gott einzusetzen ist keine Nichtigkeit. Dass wir auf unser Verhältnis zu ihm achten, macht unser Leben ja gerade sinnvoll.

Antworten auf biblische Fragen:

1:4-10 — Was ist an den Kreisläufen in der Natur „ermüdend“?
Der Versammler erwähnt nur drei grundlegende Abläufe, die das Leben auf der Erde ermöglichen: den Lauf der Sonne, das Windsystem und den Wasserkreislauf. Eigentlich gibt es jede Menge sehr komplizierter Naturkreisläufe. Man könnte das ganze Leben damit verbringen, sie zu erforschen, und würde sie dennoch nicht völlig verstehen. Das kann schon „ermüdend“ sein. Außerdem ist es frustrierend, unsere kurze Lebensdauer mit der Endlosigkeit der wiederkehrenden Kreisläufe zu vergleichen. Selbst die Suche nach etwas Neuem ist ermüdend. Schließlich bauen neue Erfindungen nur auf Gesetzen auf, die der wahre Gott festgelegt hat und deren er sich bereits bei der Schöpfung bedient hat.

2:1, 2 — Warum wird Lachen als „Unsinn“ bezeichnet?
Lachen kann uns Schwierigkeiten für einen Augenblick vergessen lassen und Feiern kann bewirken, dass uns Probleme kleiner vorkommen. Vom Lachen verschwinden die Schwierigkeiten jedoch nicht. Sein Glück im Lachen zu suchen wird daher als „Unsinn“ bezeichnet.

3:11 — Was hat Gott „schön gemacht zu seiner Zeit“?
Zu dem, was Jehova Gott „schön“ oder passend und gut gemacht hat zur rechten Zeit, gehört unter anderem: die Erschaffung Adams und Evas, der Regenbogenbund, der Bund mit Abraham, der Bund mit David, das Erscheinen des Messias und die Einsetzung Jesu Christi als König in Gottes Königreich. Jehova wird jedoch in naher Zukunft noch etwas „schön“ machen. Wir können sicher sein, dass die gerechte neue Welt genau zur rechten Zeit Wirklichkeit wird (2. Petrus 3:13).

3:15b — Inwiefern ist ‘der wahre Gott ständig auf der Suche nach dem Verjagten’?
Das „Verjagte“ bezieht sich womöglich auf das, was Gott vorhat. Der ständige Kreislauf von Geburt und Tod, Krieg und Frieden kann zwar bewirken, dass sich ein Mensch ohnmächtig fühlt und zu dem Schluss kommt, die Geschichte werde sich immer wiederholen. Doch der wahre Gott kann alles anstreben und herbeiführen, was er will (Prediger 3:1-10, 15a). Mit dem „Verjagten“ könnten auch die Gerechten gemeint sein, die oft von den Bösen verfolgt werden. Dann wäre damit gemeint, dass Jehova ständig nach Gerechten Ausschau hält, „damit er sich stark erweist“ zu ihren Gunsten (2. Chronika 16:9).

5:9 — In welcher Hinsicht ist „der Gewinn der Erde unter ihnen allen“?
Auf den „Gewinn der Erde“, den Ertrag des Landes, sind alle Menschen angewiesen. Ein König bildet hierin keine Ausnahme. Er ist auf die Dienste seiner Diener angewiesen, die sein Land bestellen und hart arbeiten, um die Ernte für ihn einzubringen.

Lehren für uns:

1:15. Es ist sinnlos, Zeit und Kraft für die Abschaffung der Unterdrückung und Ungerechtigkeit einzusetzen, die heute zu beobachten sind. Nur Gottes Königreich kann Bosheit beseitigen (Daniel 2:44).

2:4-11. Sich der Kultur zu widmen, wie Architektur, Gartenkunst und Musik, sowie ein luxuriöser Lebensstil ist „ein Haschen nach Wind“. All das gibt dem Leben nämlich weder echten Sinn, noch bringt es bleibendes Glück.

2:12-16. Weisheit kann dazu beitragen, dass sich gewisse Probleme leichter lösen lassen — darin ist sie gegenüber der Torheit von Vorteil. Was den Tod betrifft, ist menschliche Weisheit jedoch nicht von Vorteil. Selbst wenn jemand mithilfe solcher Weisheit einen gewissen Ruhm erlangt hat, ist er schnell vergessen.

2:24; 3:12, 13, 22. Es ist nicht verkehrt, die Früchte seiner Arbeit zu genießen.

2:26. Göttliche Weisheit bewirkt Freude und Jehova gibt sie dem, „der vor ihm gut ist“. Diese Weisheit bekommt man nur über ein gutes Verhältnis zu Gott.

3:16, 17. Immer Gerechtigkeit zu erwarten ist unrealistisch. Wir sollten uns von dem, was heute in der Welt geschieht, nicht beunruhigen lassen, sondern darauf warten, dass Jehova alles richtig stellt.

4:4. Harte Arbeit geschickt zu erledigen kann befriedigend sein. Sich jedoch nur anzustrengen, um andere in den Schatten zu stellen, lässt Konkurrenz aufkommen und kann Böswilligkeit und Eifersucht hervorrufen. Wir müssen uns im Predigtdienst aus dem richtigen Beweggrund anstrengen.

4:7-12. Zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtiger als materielle Besitztümer und dürfen nicht dem Streben nach Reichtum geopfert werden.

4:13. Stellung und Alter tragen nicht immer Achtung ein. Wer Verantwortung trägt, sollte vernünftig handeln.

4:15, 16. ‘Das zweite Kind’ — der Nachfolger des Königs — hat vielleicht anfänglich die Unterstützung des ganzen Volkes, doch später freut sich das Volk nicht über ihn. Beliebtheit hält meist nicht lange an.

5:2. Unsere Gebete sollten nicht langatmig, sondern gut überlegt sein und von Ehrfurcht zeugen.

5:3-7. Sich völlig von materiellen Angelegenheiten in Anspruch nehmen zu lassen, kann zu Träumereien über selbstsüchtige Interessen führen. Es kann auch bewirken, dass man nachts unruhig ist, fantasiert und keinen erholsamen Schlaf findet. Wer viel redet, den hält man womöglich für töricht; und er könnte Gott voreilig etwas geloben. ‘Den wahren Gott zu fürchten’ bewahrt uns vor beidem.

6:1-9. Was nützen uns Reichtum, Herrlichkeit, ein langes Leben, ja selbst eine große Familie, wenn wir aufgrund gewisser Umstände nichts davon haben? „Besser ist das Sehen mit den Augen“, also den Tatsachen ins Auge zu sehen, als „das Umherwandern der Seele [„des Seelenbegehrens“, Fußnote]“, das heißt, das Bemühen, unerfüllbare Wünsche zu befriedigen. Am besten lebt es sich also, wenn man mit „Lebensunterhalt und Bedeckung“ zufrieden ist, sich am Guten im Leben erfreut und sich darauf konzentriert, ein enges Verhältnis zu Jehova zu bewahren (1. Timotheus 6:8).

RAT FÜR DIE WEISEN
(Prediger 7:1 bis 12:8)

Wie können wir einen guten Namen oder Ruf bewahren? Wie sollten wir zu Herrschern eingestellt sein und wie zu Ungerechtigkeiten, die wir möglicherweise sehen? Die Toten sind sich nicht des Geringsten bewusst. Wie sollten wir daher jetzt leben? Wie können Jugendliche ihre Zeit und Kraft klug einsetzen? Die wertvollen Hinweise des Versammlers zu diesen und anderen Fragen finden wir in den Kapiteln 7 bis 12.

Antworten auf biblische Fragen:

7:19 — In welcher Hinsicht ist Weisheit stärker als „zehn Machthaber“?
Die Zahl Zehn steht in der Bibel in übertragenem Gebrauch für Vollständigkeit. Salomo spricht davon, dass Weisheit mehr Schutz bietet als eine vollständige Zahl wachhabender Krieger in einer Stadt.

10:2 — Was bedeutet es, dass jemandes Herz „zu seiner rechten Hand“ oder „zu seiner linken Hand“ ist?
Die rechte Hand deutet oft auf Gunst hin. Hat jemand das Herz zu seiner rechten Hand, ist also damit gemeint, dass es ihn zum Guten motiviert. Lenkt ihn das Herz auf einen schlechten Weg, hat er es sozusagen zu seiner linken Hand.

10:15 — Wieso ermüden die Unvernünftigen von ihrer harten Arbeit?
Wem es an Urteilsvermögen mangelt, der schafft durch seine harte Arbeit nichts von bleibendem Wert. Die Arbeit befriedigt ihn nicht. Seine fortwährenden Bemühungen ermüden ihn nur.

11:7, 8 — Was bedeuten die Worte: „Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen“?
Sonne und Licht leuchten zur Freude der Lebenden. Salomo spricht hier davon, wie gut es ist, am Leben zu sein, und dass wir uns daran „freuen“ sollten, bevor uns die Tage der Finsternis, das vorgerückte Alter, die Vitalität rauben.

11:10 — Warum sind „Jugend und die Blüte des Lebens“ Nichtigkeit?
Sie sind Nichtigkeit, wenn man sie unnütz verstreichen lässt, denn die Tage der Jugendkraft vergehen genauso schnell wie Dunst.

Lehren für uns:

7:6. Wir sollten uns nicht dazu hinreißen lassen, im falschen Augenblick zu lachen, denn es ist ebenso störend und unnütz wie das Knistern brennender Dornen unter einem Topf.

7:21, 22. Wir sollten nicht übermäßig darum besorgt sein, was andere reden.

8:2, 3; 10:4. Wenn uns ein Vorgesetzter oder Arbeitgeber kritisiert oder korrigiert, ist es klug, die Ruhe zu bewahren. Das ist besser, als eilig ‘von ihm wegzugehen’, das heißt, überstürzt zu kündigen.

8:8; 9:5-10, 12. Unser Leben kann genauso unerwartet enden wie das eines Fisches, der sich in einem Netz verfängt, oder eines Vogels, der in die Falle geht. Außerdem kann keiner verhindern, dass ihn beim Tod die Lebenskraft verlässt, noch kann einer dem Feldzug entgehen, den der Tod gegen die Menschheit führt. Wir sollten Zeit also nicht nutzlos verstreichen lassen. Jehova will, dass wir das Leben schätzen und uns auf vernünftige Weise daran erfreuen. Darum sollten wir den Dienst für Jehova in unserem Leben allem voranstellen.

8:16, 17. Wir werden nie völlig erfassen können, was Gott alles getan hat und was er unter den Menschen alles zugelassen hat, selbst wenn wir deswegen schlaflose Nächte hätten. Sich über all das Unrecht Gedanken zu machen, das schon geschehen ist, nimmt uns nur die Lebensfreude.

9:16-18. Weisheit verdient Anerkennung, auch wenn sie allgemein nicht geschätzt wird. Die ruhigen Worte eines Weisen sind dem ungestümen Geschrei eines Unvernünftigen vorzuziehen.

10:1. Wir müssen aufpassen, was wir sagen und tun. Eine einzige Unbesonnenheit wie ein Wutausbruch, einmaliger Alkoholmissbrauch oder sexuell unreines Verhalten bei nur einer Begebenheit genügt, den guten Ruf einer geachteten Person zu ruinieren.

10:5-11. Ein Unfähiger ist um seine hohe Stellung nicht zu beneiden. Unfähigkeit kann selbst bei Kleinigkeiten schlimme Folgen haben. Es ist besser, Geschick darin zu erwerben, mit Weisheit vorzugehen, um Gelingen zu haben. Wie wichtig es doch ist, beim Predigen des Königreiches und beim Jüngermachen geschickter zu werden!

11:1, 2. Wir sollten von Herzen großzügig sein. Das spornt auch andere an, großzügig zu sein (Lukas 6:38).

11:3-6. Die Ungewissheiten im Leben dürfen nicht dazu führen, dass wir unentschlossen sind.

11:9; 12:1-7. Junge Leute sind Jehova verantwortlich. Sie sollten ihre Zeit und Kraft daher im Dienst für Gott einsetzen, bevor sie alt werden und nicht mehr richtig können.

„DIE WORTE DER WEISEN“ LEITEN UNS AN
(Prediger 12:9-14)

Wie sind „die gefälligen Worte“, die der Versammler zu finden suchte, zu betrachten? Im Unterschied zu den vielen Büchern mit menschlicher Weisheit sind „die Worte der Weisen . . . wie Ochsenstacheln, und wie eingeschlagene Nägel sind die, die sich den Sammlungen von Sprüchen widmen; sie sind von e i n e m Hirten gegeben worden“ (Prediger 12:10-12). Die Worte der Weisheit von dem ‘einen Hirten’, Jehova, geben unserem Leben Halt.

Auf die weisen Ratschläge aus dem Buch Prediger zu hören hilft uns, ein sinnvolles und glückliches Leben zu führen. Außerdem wird uns zugesichert, „dass es mit denen, die den wahren Gott fürchten, gut ausgehen wird“. Bleiben wir daher fest entschlossen, ‘den wahren Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten’ (Prediger 8:12; 12:13).

Jule | 06.13.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Prediger 10 – 12

Prediger 10

10 Tote Fliegen machen das Öl des Salbenbereiters stinkend, gärend. [So] wirkt ein wenig Torheit bei einem, der kostbar ist an Weisheit und Herrlichkeit.

2 Das Herz des Weisen ist zu seiner rechten Hand, aber das Herz des Unvernünftigen zu seiner linken Hand. 3 Und auf welchem Weg auch immer der Törichte wandelt, mangelt es ihm an Herz, und er sagt gewiß jedem, daß er töricht ist.

4 Wenn der Geist eines Herrschers gegen dich aufsteigen sollte, so verlaß deinen eigenen Platz nicht, denn Gelassenheit, sie mildert große Sünden.

5 Da ist etwas Unglückliches, was ich unter der Sonne gesehen habe, wie wenn es einen Fehlgriff gibt, der wegen des Machthabers ausgeht: 6 Torheit ist in viele hohe Stellungen gesetzt worden, doch die Reichen selbst bleiben lediglich in niedrigem Stand wohnen.

7 Ich habe Knechte auf Pferden gesehen, aber Fürsten, die gleich Knechten auf der Erde gingen.

8 Wer eine Grube gräbt, wird selbst direkt in sie hineinfallen; und wer eine Steinmauer durchbricht, eine Schlange wird ihn beißen.

9 Wer Steine ausbricht, wird sich daran verletzen. Wer Holzklötze spaltet, wird sich dabei in acht nehmen müssen.

10 Wenn ein eisernes Werkzeug stumpf geworden ist und jemand seine Schneide nicht gewetzt hat, dann wird er seine eigenen leistungsfähigen Kräfte anstrengen. So ist die Anwendung von Weisheit im Hinblick auf Erfolg von Vorteil.

11 Wenn die Schlange beißt, ohne daß eine Beschwörung erfolgt, dann gibt es keinen Vorteil für den, der der Zungen[kunst] ergeben ist.

12 Die Worte vom Mund des Weisen bedeuten Gunst, aber die Lippen des Unvernünftigen verschlingen ihn. 13 Der Beginn der Worte seines Mundes ist Torheit, und das nachherige Ende seines Mundes ist unglückbringender Wahnsinn. 14 Und der Törichte redet viele Worte.

Der Mensch weiß nicht, was werden wird; und das, was nach ihm werden wird, wer kann es ihm mitteilen?

15 Die harte Arbeit der Unvernünftigen ermüdet sie, weil nicht e i n e r erkannt hat, wie man zur Stadt geht.

16 Wie wird es mit dir sein, o Land, wenn dein König ein Knabe ist und deine eigenen Fürsten sogar am Morgen beim Essen bleiben? 17 Glücklich bist du, o Land, wenn dein König der Sohn von Edlen ist und deine eigenen Fürsten zur rechten Zeit essen, zur Macht, nicht zum bloßen Trinken.

18 Durch große Faulheit senkt sich das Gebälk, und durch das Hängenlassen der Hände wird das Haus undicht.

19 Brot ist für das Lachen der Arbeiter, und Wein, er erfreut das Leben; aber Geld ist das, was in allen Dingen eine Erwiderung findet.

20 Sogar in deinem Schlafgemach rufe auf den König nicht Übles herab, und in den inneren Gemächern, wo du dich niederlegst, rufe nicht Übles auf irgendeinen Reichen herab; denn ein fliegendes Geschöpf der Himmel wird den Laut übermitteln, und etwas, was Flügel besitzt, wird die Sache kundtun.

Prediger 11

11 Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden. 2 Gib sieben oder sogar acht einen Anteil, denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird.

3 Wenn die Wolken [mit Wasser] gefüllt sind, schütten sie einen wahren Regenguß auf die Erde aus; und wenn ein Baum nach Süden fällt oder wenn es nach Norden ist, an der Stelle, wohin der Baum fällt, dort wird er liegen.

4 Wer auf den Wind achtet, wird nicht Samen säen; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten.

5 So, wie du nicht weißt, welches der Weg des Geistes ist in den Gebeinen im Leib der Schwangeren, ebenso kennst du nicht das Werk des [wahren] Gottes, der alle Dinge tut.

6 Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird.

7 Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen; 8 denn wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen. Und er gedenke der Tage der Finsternis, obwohl ihrer viele sein könnten; jeder [Tag], der gekommen ist, ist Nichtigkeit.

9 Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen. Doch wisse, daß der [wahre] Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. 10 Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück fern vom Fleisch, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit.

Prediger 12

11 Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden. 2 Gib sieben oder sogar acht einen Anteil, denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird.

3 Wenn die Wolken [mit Wasser] gefüllt sind, schütten sie einen wahren Regenguß auf die Erde aus; und wenn ein Baum nach Süden fällt oder wenn es nach Norden ist, an der Stelle, wohin der Baum fällt, dort wird er liegen.

4 Wer auf den Wind achtet, wird nicht Samen säen; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten.

5 So, wie du nicht weißt, welches der Weg des Geistes ist in den Gebeinen im Leib der Schwangeren, ebenso kennst du nicht das Werk des [wahren] Gottes, der alle Dinge tut.

6 Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird.

7 Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen; 8 denn wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen. Und er gedenke der Tage der Finsternis, obwohl ihrer viele sein könnten; jeder [Tag], der gekommen ist, ist Nichtigkeit.

9 Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen. Doch wisse, daß der [wahre] Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. 10 Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück fern vom Fleisch, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit.

Jule | 06.13.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Prediger, Text in der Bibel | 10 Comments |

Prediger 7 – 9

Prediger 7

7 Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, an dem man geboren wird. 2 Besser ist es, in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus des Festmahls zu gehen, denn das ist das Ende aller Menschen; und der Lebende sollte [es] sich zu Herzen nehmen. 3 Besser ist Verdruß als Lachen, denn durch die Verdrossenheit des Gesichts wird das Herz besser. 4 Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, aber das Herz der Unvernünftigen ist im Haus der Freude.

5 Besser ist es, das Schelten eines Weisen zu hören, als der Mann zu sein, der das Lied der Unvernünftigen hört. 6 Denn wie das Geräusch von Dornen unter dem Topf, so ist das Lachen des Unvernünftigen; und auch das ist Nichtigkeit. 7 Denn allein Bedrückung kann bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt, und eine Gabe kann das Herz vernichten.

8 Besser ist das nachherige Ende einer Sache als ihr Anfang. Besser ist einer, der geduldig ist, als einer, der hochmütigen Geistes ist. 9 Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen.

10 Sprich nicht: „Weshalb ist es geschehen, daß sich die früheren Tage als besser erwiesen haben als diese?“, denn nicht zufolge von Weisheit hast du danach gefragt.

11 Weisheit zusammen mit einem Erbe ist gut und ist vorteilhaft für die, welche die Sonne sehen. 12 Denn Weisheit dient zum Schutz, [ebenso wie] Geld zum Schutz dient; aber der Vorteil der Erkenntnis ist, daß die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält.

13 Sieh das Werk des [wahren] Gottes, denn wer kann gerademachen, was er gekrümmt hat? 14 An einem guten Tag zeige, daß du guter Dinge bist, und an einem Unglückstag sieh, daß der [wahre] Gott auch diesen genauso wie jenen gemacht hat, zu dem Zweck, daß der Mensch nach ihnen überhaupt nichts herausfinden kann.

15 Alles habe ich während meiner nichtigen Tage gesehen. Da ist der Gerechte, der in seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist der Böse, der in seiner Schlechtigkeit lange besteht.

16 Werde nicht allzu gerecht, noch zeige dich übermäßig weise. Warum solltest du Verwüstung über dich bringen? 17 Sei nicht allzu böse, noch werde töricht. Warum solltest du sterben, wenn deine Zeit nicht da ist? 18 Es ist besser, daß du das eine erfaßt, aber auch vom anderen ziehe deine Hand nicht zurück; denn wer Gott fürchtet, wird bei alledem [frei] ausgehen.

19 Die Weisheit selbst ist für den Weisen stärker als zehn Machthaber, die sich in einer Stadt befunden haben. 20 Denn da ist kein Mensch gerecht auf der Erde, der ständig Gutes tut und nicht sündigt.

21 Auch gib nicht dein Herz all den Worten hin, die die Menschen reden mögen, damit du deinen Knecht nicht Übles auf dich herabrufen hörst. 22 Denn dein eigenes Herz weiß wohl, sogar von vielen Malen, daß du, ja du, Übles auf andere herabgerufen hast.

23 All dies habe ich mit Weisheit erprobt. Ich sprach: „Ich will weise werden.“ Aber sie war fern von mir. 24 Was geworden ist, ist weit weg und überaus tief. Wer kann es herausfinden? 25 Ich selbst wandte mich um, ja mein Herz tat es, um zu erkennen und zu erforschen und nach Weisheit und dem Grund der Dinge zu suchen und um über die Bosheit der Unvernunft und die Torheit des Wahnsinns Bescheid zu wissen; 26 und ich fand [dies] heraus: Bitterer als den Tod [fand ich] die Frau, die Fangnetzen [gleicht] und deren Herz Schleppnetze [und] deren Hände Fesseln sind. Man ist gut vor dem [wahren] Gott, wenn man ihr entrinnt, aber man sündigt, wenn man von ihr gefangen wird.

27 „Siehe! Dies habe ich gefunden“, sprach der Versammler, „eins nach dem andern [genommen], um das Endergebnis zu finden, 28 das meine Seele fortwährend suchte, ich aber nicht gefunden habe. E i n e n Mann aus tausend habe ich gefunden, aber eine Frau habe ich unter all diesen nicht gefunden. 29 Siehe! Nur dies habe ich gefunden, daß der [wahre] Gott den Menschen rechtschaffen gemacht hat, sie aber haben viele Pläne ausgesucht.“

Prediger 8

8 Wer ist gleich dem Weisen? Und wer ist es, der die Deutung einer Sache kennt? Die Weisheit eines Menschen ist es, die sein Gesicht leuchten läßt, und selbst die Strenge seines Gesichts wird [zum Besseren] verändert.

2 Ich [sage]: „Halte dich an den Befehl des Königs, und das in Hinsicht auf den Eid Gottes. 3 Beeil dich nicht, damit du von ihm weggehen könntest. Nimm nicht Stellung in einer schlechten Sache. Denn alles, was ihm [zu tun] gefällt, wird er tun, 4 weil das Wort des Königs das Machtgebot ist; und wer darf zu ihm sagen: ‚Was tust du?‘?“

5 Wer das Gebot hält, wird kein Unglück erfahren, und das weise Herz wird sowohl Zeit als Gericht kennen. 6 Denn selbst für jede Angelegenheit gibt es eine Zeit und ein Gericht, weil das Unglück der Menschen vielfältig ist über ihnen. 7 Denn da ist keiner, der weiß, was werden wird, denn so, wie es werden wird, wer kann [es] ihm mitteilen?

8 Da ist kein Mensch, der Macht hat über den Geist, um den Geist zurückzuhalten; noch gibt es irgendein Machtgebot am Tag des Todes; noch gibt es irgendeine Entlassung im Krieg. Und Bosheit wird denen, die ihr frönen, nicht zum Entrinnen verhelfen.

9 All das habe ich gesehen, und mein Herz richtete sich auf jede Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist [während] der Zeit, da der Mensch über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht hat. 10 Aber obwohl dem so ist, habe ich gesehen, wie die Bösen begraben wurden, wie sie hereinkamen und wie sie gewöhnlich selbst von dem heiligen Ort weggingen und in der Stadt vergessen wurden, wo sie so gehandelt hatten. Auch das ist Nichtigkeit.

11 Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun. 12 Obwohl ein Sünder hundertmal Schlechtes tun und es lange Zeit treiben mag, wie es ihm gefällt, weiß ich doch auch, daß es mit denen, die den [wahren] Gott fürchten, gut ausgehen wird, weil sie sich vor ihm gefürchtet haben. 13 Mit dem Bösen aber wird es gar nicht gut ausgehen, noch wird er seine Tage verlängern, die wie ein Schatten sind, weil er sich vor Gott nicht fürchtet.

14 Da ist eine Nichtigkeit, die auf der Erde vollführt wird, daß Gerechte da sind, denen so geschieht, als ob es für das Werk der Bösen wäre, und Böse da sind, denen so geschieht, als ob es für das Werk der Gerechten wäre. Ich sagte, daß auch das Nichtigkeit ist.

15 Und ich selbst lobte die Freude, weil die Menschen nichts Besseres haben unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen, und daß dies sie begleiten sollte in ihrer harten Arbeit während der Tage ihres Lebens, die der [wahre] Gott ihnen unter der Sonne gegeben hat. 16 In Übereinstimmung damit richtete ich mein Herz darauf, Weisheit zu erkennen und die Beschäftigung zu sehen, die auf der Erde durchgeführt wird, weil es einen gibt, der mit seinen Augen keinen Schlaf sieht, weder bei Tag noch bei Nacht.

17 Und ich sah das ganze Werk des [wahren] Gottes, wie die Menschen das Werk, das unter der Sonne getan worden ist, nicht herausfinden können; wie sehr die Menschen auch ständig hart arbeiten, um [es] zu suchen, finden sie [es] doch nicht heraus. Und selbst wenn sie sagen sollten, sie seien weise genug, [es] zu erkennen, würden sie es nicht herausfinden können.

Prediger 9

9 Denn all dies nahm ich mir zu Herzen, ja um all dies zu erforschen, daß die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand des [wahren] Gottes sind. Die Menschen wissen weder von der Liebe noch von dem Haß, was alles vor ihnen war. 2 Alle sind gleich in dem, was alle haben. E i n e Zufälligkeit gibt es für den Gerechten und den Bösen, den Guten und den Reinen und den Unreinen und den, der Schlachtopfer darbringt, und den, der nicht Schlachtopfer darbringt. Der Gute ist so wie der Sünder; der Schwörende ist so wie jeder, der sich vor einem geschworenen Eid gefürchtet hat. 3 Dies ist, was unglücklich ist in allem, was unter der Sonne getan worden ist, daß das Herz der Menschensöhne, weil es e i n e Zufälligkeit für alle gibt, auch voll von Schlechtem ist; und Wahnsinn ist in ihrem Herzen zeit ihres Lebens, und danach – zu den Toten!

4 Denn wer immer allen Lebenden zugesellt ist, für den ist Zuversicht da, weil ein lebender Hund besser daran ist als ein toter Löwe. 5 Denn die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt, auch haben sie keinen Lohn mehr, denn die Erinnerung an sie ist vergessen. 6 Auch ihre Liebe und ihr Haß und ihre Eifersucht sind bereits vergangen, und sie haben auf unabsehbare Zeit keinen Anteil mehr an irgend etwas, was unter der Sonne zu tun ist.

7 Geh, iß deine Speise mit Freuden, und trink deinen Wein mit gutem Herzen, denn der [wahre] Gott hat bereits Wohlgefallen gefunden an deinen Werken. 8 Mögen sich deine Kleider bei jeder Gelegenheit als weiß erweisen, und Öl fehle nicht auf deinem Haupt. 9 Sieh das Leben mit der Ehefrau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, die ER dir gegeben hat unter der Sonne, alle Tage deiner Nichtigkeit, denn das ist dein Anteil am Leben und an deiner harten Arbeit, mit der du hart arbeitest unter der Sonne. 10 Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol, dem Ort, wohin du gehst.

11 Ich wandte mich, um unter der Sonne zu sehen, daß nicht den Schnellen der Wettlauf gehört noch den Starken die Schlacht, noch auch den Weisen die Speise, noch auch den Verständigen der Reichtum, noch selbst denen, die Kenntnisse haben, die Gunst, denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle. 12 Denn der Mensch kennt auch seine Zeit nicht. Wie Fische, die in einem üblen Netz gefangen werden, und wie Vögel, die in einer Falle gefangen werden, so werden die Menschensöhne ihrerseits zu einer Zeit des Unglücks verstrickt, wenn es sie plötzlich überfällt.

13 Auch das sah ich, was Weisheit unter der Sonne betrifft – und sie war groß für mich: 14 Da war eine kleine Stadt, und der Männer darin waren wenige; und es kam an sie ein großer König, und er umzingelte sie und baute große Festungen gegen sie. 15 Und es fand sich darin ein Mann, bedürftig, [aber] weise, und dieser verhalf der Stadt durch seine Weisheit zum Entrinnen. Aber kein Mensch gedachte jenes bedürftigen Mannes. 16 Und ich selbst sprach: „Weisheit ist besser als Macht; doch die Weisheit des Bedürftigen ist verachtet, und auf seine Worte wird nicht gehört.“

17 Die Worte der Weisen in Ruhe werden mehr Gehör finden als der Schrei jemandes, der unter Unvernünftigen herrscht.

18 Weisheit ist besser als Kampfgeräte, und nur ein einziger Sünder kann viel Gutes vernichten.

Jule | 06.12.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Prediger, Text in der Bibel | 12 Comments |

Prediger 4 – 6

Prediger 4

4 Und ich selbst wandte mich, damit ich all die Taten der Bedrückung sehen könnte, die unter der Sonne begangen werden, und siehe, die Tränen der Bedrückten, aber sie hatten keinen Tröster; und auf der Seite ihrer Bedrücker war Macht, so daß sie keinen Tröster hatten. 2 Und ich pries die Toten glücklich, die schon gestorben waren, mehr als die Lebenden, die noch am Leben waren. 3 Und besser daran als sie beide [ist] der, der noch nicht ins Dasein gekommen ist, der die unglückbringende Arbeit nicht gesehen hat, die unter der Sonne getan wird.

4 Und ich habe selbst all die harte Arbeit und all die Tüchtigkeit in der Arbeit gesehen, daß es Wetteifer des einen gegenüber dem anderen bedeutet; auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

5 Der Unvernünftige faltet seine Hände und ißt sein eigenes Fleisch.

6 Besser ist eine Handvoll Ruhe als eine doppelte Handvoll harter Arbeit und Haschen nach Wind.

7 Ich selbst wandte mich, damit ich die Nichtigkeit unter der Sonne sehen könnte: 8 Es existiert einer, aber nicht ein zweiter; auch hat er wirklich keinen Sohn oder Bruder, aber all seiner harten Arbeit ist kein Ende. Auch sind seine Augen selbst mit Reichtum nicht gesättigt: „Und für wen arbeite ich hart und lasse es meiner Seele an guten Dingen fehlen?“ Auch das ist Nichtigkeit, und es ist eine unglückbringende Beschäftigung.

9 Zwei sind besser als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre harte Arbeit haben. 10 Denn wenn einer von ihnen fallen sollte, kann der andere seinen Mitgenossen aufrichten. Wie aber wird es denn mit dem einen sein, der fällt, wenn nicht ein anderer da ist, um ihn aufzurichten?

11 Überdies, wenn zwei beisammenliegen, so werden sie gewiß warm werden; wie aber kann sich einer allein warm halten? 12 Und wenn jemand einen allein überwältigen könnte, könnten zwei zusammen gegen ihn standhalten. Und eine dreifache Schnur kann nicht so schnell entzweigerissen werden.

13 Besser ist ein bedürftiges, aber weises Kind als ein alter, aber unvernünftiger König, der nicht genug Wissen erlangt hat, sich noch länger warnen zu lassen. 14 Denn er ist ja aus dem Gefangenenhaus hervorgegangen, um König zu werden, obwohl er in dessen Königtum als ein Minderbemittelter geboren worden war. 15 Ich habe alle Lebenden gesehen, die unter der Sonne umherwandeln, [wie es geht] mit dem Kind, dem zweiten, das an Stelle des anderen aufsteht. 16 Da ist kein Ende all des Volkes, all derer, vor denen er gewesen war; auch werden sich die Späteren seiner nicht freuen, denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

Prediger 5

5 Behüte deine Füße, wann immer du zum Haus des [wahren] Gottes gehst; und möge es eher ein Herzunahen zum Hören sein, als um ein Schlachtopfer zu geben, wie die Unvernünftigen es tun, denn sie sind sich nicht bewußt, daß sie Schlechtes tun.

2 Sei nicht eilig hinsichtlich deines Mundes; und was dein Herz betrifft, es sei nicht hastig, ein Wort vor dem [wahren] Gott vorzubringen. Denn der [wahre] Gott ist in den Himmeln, du aber bist auf der Erde. Darum sollte es sich zeigen, daß deiner Worte wenige sind. 3 Denn gewiß kommt ein Traum zufolge der Menge der Beschäftigung und die Stimme eines Unvernünftigen zufolge der Menge der Worte. 4 Wann immer du Gott ein Gelübde ablegst, zögere nicht, es zu bezahlen, denn da ist kein Gefallen an den Unvernünftigen. Was du gelobst, bezahle. 5 Besser ist es, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. 6 Gestatte deinem Mund nicht, dein Fleisch zum Sündigen zu veranlassen, noch sage vor dem Engel, daß es ein Versehen war. Warum sollte der [wahre] Gott wegen deiner Stimme in Zorn geraten und das Werk deiner Hände zunichte machen müssen? 7 Denn wegen der Menge [der Beschäftigung] gibt es Träume, und es gibt Nichtigkeiten und Worte in Menge. Doch den [wahren] Gott fürchte.

8 Wenn du irgendwelche Bedrückung des Minderbemittelten und den gewaltsamen Entzug des Rechts und der Gerechtigkeit in einem Gerichtsbezirk siehst, so staune nicht über die Angelegenheit, denn jemand, der höher ist als der Hohe, wacht, und da sind die, die hoch über ihnen sind.

9 Auch ist der Gewinn der Erde unter ihnen allen; dem König ist für ein Feld gedient worden.

10 Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften. Auch das ist Nichtigkeit.

11 Wenn der guten Dinge viele werden, werden der sie Essenden gewiß viele. Und welchen Vorteil gibt es für ihren großen Besitzer, es sei denn, [sie] mit seinen Augen anzuschauen?

12 Süß ist der Schlaf des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er ißt; aber der Überfluß, der dem Reichen gehört, läßt ihn nicht schlafen.

13 Da ist ein schlimmes Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, der für seinen großen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. 14 Und dieser Reichtum ist zufolge einer unglücklichen Beschäftigung zugrunde gegangen, und er ist Vater eines Sohnes geworden, während gar nichts in seiner Hand ist.

15 Ebenso wie jemand aus dem Leib seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder dahingehen, so wie er gekommen ist; und für seine harte Arbeit kann jemand überhaupt nichts davontragen, was er mit seiner Hand mitnehmen könnte.

16 Und auch das ist ein schlimmes Unglück: Genau wie jemand gekommen ist, so wird er dahingehen; und welchen Gewinn gibt es für den, der fortwährend für den Wind hart arbeitet? 17 Auch ißt er alle seine Tage in der Finsternis selbst, mit sehr viel Verdruß, mit Krankheit seinerseits und [Ursache zu] heftigem Zorn.

18 Siehe! Das Beste, was ich selbst gesehen habe, das schön ist, ist, daß einer essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit, womit er hart arbeitet unter der Sonne während der Zahl der Tage seines Lebens, die der [wahre] Gott ihm gegeben hat, denn das ist sein Teil. 19 Auch jeden Menschen, dem der [wahre] Gott Reichtum und materielle Besitztümer gegeben hat, den hat er ja ermächtigt, davon zu essen und seinen Teil wegzutragen und sich in seiner harten Arbeit zu freuen. Das ist die Gabe Gottes. 20 Denn nicht oft wird er der Tage seines Lebens gedenken, weil der [wahre] Gott [ihn] mit dem beschäftigt, was sein Herz erfreut.

Prediger 6

6 Da ist ein Unglück, das ich unter der Sonne gesehen habe, und es ist häufig unter den Menschen: 2 ein Mann, dem der [wahre] Gott Reichtum und materielle Besitztümer und Herrlichkeit gibt und dem für seine Seele nichts von dem fehlt, nach dem er Verlangen bekundet, und doch setzt der [wahre] Gott ihn nicht in den Stand, davon zu essen, obwohl ein bloßer Ausländer es essen mag. Das ist Nichtigkeit, und es ist eine schlimme Krankheit. 3 Wenn ein Mann hundertmal Vater würde und er viele Jahre lebte, so daß die Tage seiner Jahre zahlreich wären, aber seine eigene Seele sich nicht gesättigt hat mit guten Dingen und ihm auch das Grab nicht [zuteil] geworden ist, so muß ich sagen, daß ein vorzeitig Geborener besser daran ist als er. 4 Denn umsonst ist dieser gekommen, und in Finsternis geht er dahin, und mit Finsternis wird sein eigener Name bedeckt sein. 5 Auch die Sonne hat er weder gesehen noch gekannt. Dieser hat mehr Ruhe als der vorherige. 6 Selbst angenommen, daß er tausend Jahre zweimal durchlebt hat und er dennoch nicht gesehen hat, was gut ist – geht nicht jeder an e i n e n Ort?

7 All die harte Arbeit der Menschen ist für ihren Mund, aber selbst ihre eigene Seele wird nicht gefüllt. 8 Denn welchen Vorteil hat der Weise vor dem Unvernünftigen? Was hat der Niedergedrückte davon, zu wissen, wie er vor den Lebenden zu wandeln hat? 9 Besser ist das Sehen mit den Augen als das Umherwandern der Seele. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

10 Was immer geworden ist, sein Name ist bereits ausgesprochen worden, und es ist bekanntgeworden, was der Mensch ist; und er kann nicht seine Rechtssache mit einem führen, der stärker ist als er.

11 Da es viele Dinge gibt, die viel Nichtigkeit verursachen, welchen Vorteil hat ein Mensch? 12 Denn wer weiß, was für Gutes ein Mensch im Leben während der Zahl der Tage seines nichtigen Lebens hat, wenn er sie wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen mitteilen, was nach ihm unter der Sonne geschehen wird?

Jule | 06.11.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Fragen, die ich mir gestellt habe, Prediger, Text in der Bibel, , , , | 10 Comments |

Prediger 1 – 3

Prediger 1

PREDIGER

1 Die Worte des Versammlers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. 2 „Die größte Nichtigkeit!“ hat der Versammler gesagt, „die größte Nichtigkeit! Alles ist Nichtigkeit!“ 3 Welchen Gewinn hat ein Mensch wirklich in all seiner harten Arbeit, an der er hart arbeitet unter der Sonne? 4 Eine Generation geht, und eine Generation kommt; aber die Erde besteht sogar auf unabsehbare Zeit. 5 Und auch die Sonne ist strahlend aufgegangen, und die Sonne ist untergegangen, und sie kommt keuchend an ihren Ort, wo sie strahlend aufgehen wird.

6 Der Wind geht nach Süden, und er kreist ringsherum nach Norden. Immer ringsherum kreist er unaufhörlich, und geradewegs zu seinen Kreisen kehrt der Wind zurück.

7 Alle Winterwildbäche gehen aus zum Meer, doch das Meer selbst ist nicht voll. An den Ort, wo die Winterwildbäche ausgehen, dorthin kehren sie zurück, um auszugehen. 8 Alle Dinge sind ermüdend; keiner vermag davon zu reden. Das Auge wird nicht satt beim Sehen, noch wird das Ohr gefüllt vom Hören. 9 Das, was geschehen ist, das ist, was geschehen wird; und das, was getan worden ist, das ist, was getan werden wird; und so gibt es nichts Neues unter der Sonne. 10 Existiert irgend etwas, von dem man sagen kann: „Sieh dies; es ist neu.“? Es hat schon unabsehbare Zeit bestanden; was ins Dasein gekommen ist, ist aus der Zeit, die vor uns gewesen ist. 11 Es gibt keine Erinnerung an Menschen von früheren Zeiten, auch wird es keine an die geben, die später dasein werden. Es wird sich erweisen, daß es selbst an sie keine Erinnerung geben wird unter denen, die noch später dasein werden.

12 Ich, der Versammler, war König über Israel in Jerusalem geworden. 13 Und ich richtete mein Herz darauf, nach Weisheit zu suchen und [sie] zu erforschen in Verbindung mit allem, was unter den Himmeln getan worden ist – die unglückbringende Beschäftigung, die Gott den Menschensöhnen gegeben hat, sich damit zu beschäftigen. 14 Ich sah alle Werke, die unter der Sonne getan wurden, und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

15 Was krumm gemacht ist, kann nicht geradegemacht werden, und was fehlt, kann unmöglich gezählt werden. 16 Ich, ja ich, redete mit meinem Herzen, indem [ich] sprach: „Siehe! Ich selbst habe sehr an Weisheit zugenommen, mehr als irgend jemand, der sich vor mir in Jerusalem befand, und mein Herz, es hat sehr viel Weisheit und Erkenntnis gesehen.“ 17 Und dann gab ich mein Herz hin, um Weisheit zu erkennen und Wahnsinn zu erkennen, und ich habe Narrheit kennengelernt, daß auch dies ein Haschen nach Wind ist. 18 Denn in der Fülle von Weisheit gibt es eine Fülle von Verdruß, so daß, wer Erkenntnis mehrt, Schmerz mehrt.

Prediger 2

2 Ich, ja ich, sprach in meinem Herzen: „Komm doch nun, ich will dich mit Freude erproben. Auch sieh Gutes.“ Und siehe, auch das war Nichtigkeit. 2 Ich sagte zum Lachen: „Unsinn!“ und zur Freude: „Was tut diese?“

3 Ich forschte mit meinem Herzen nach, indem ich mein Fleisch sogar mit Wein erheiterte, während ich mein Herz mit Weisheit leitete, sogar um Narrheit zu erfassen, bis ich sehen könnte, was für Gutes es für die Menschensöhne gab in dem, was sie unter den Himmeln die Zahl der Tage ihres Lebens hindurch taten. 4 Ich unternahm größere Werke. Ich baute mir Häuser; ich pflanzte mir Weingärten. 5 Ich machte mir Gärten und Parkanlagen, und ich pflanzte darin Fruchtbäume von allen Arten. 6 Ich machte mir Wasserteiche, um damit den von Bäumen sprossenden Wald zu bewässern. 7 Ich erwarb Knechte und Mägde, und ich bekam Söhne der Hausgenossen. Auch Viehbestand, Rinder und Kleinviehherden, erlangte ich in großer Menge, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen waren. 8 Ich häufte mir auch Silber und Gold an und Besitz, wie er Königen und den Gerichtsbezirken eigen ist. Ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonnen der Menschensöhne, eine Dame, ja Damen. 9 Und ich wurde größer und nahm zu, mehr als irgend jemand, der vor mir in Jerusalem gewesen war. Überdies verblieb mir meine eigene Weisheit.

10 Und irgend etwas, was meine Augen forderten, enthielt ich ihnen nicht vor. Ich hielt mein Herz nicht zurück von irgendwelcher Art Freude, denn mein Herz war freudig wegen all meiner harten Arbeit, und das wurde mein Teil von all meiner harten Arbeit. 11 Und ich, ja ich, wandte mich all meinen Arbeiten zu, die meine Hände getan hatten, und der harten Arbeit, die zu vollbringen ich hart gearbeitet hatte, und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind, und da war nichts von Vorteil unter der Sonne.

12 Und ich, ja ich, wandte mich, um Weisheit und Wahnsinn und Narrheit zu sehen; denn was kann der Erdenmensch tun, der nach dem König kommt? Das, was die Menschen bereits getan haben. 13 Und ich sah, ja ich, daß es mehr Vorteile gibt für die Weisheit als für die Narrheit, so wie es mehr Vorteile gibt für Licht als für Finsternis.

14 Was irgendeinen Weisen betrifft, er hat seine Augen in seinem Kopf; aber der Unvernünftige wandelt in völliger Finsternis weiter. Und ich habe erkannt, auch ich, daß es eine Zufälligkeit gibt, die allen widerfährt. 15 Und ich selbst sprach in meinem Herzen: „Eine Zufälligkeit gleich der des Unvernünftigen wird mir widerfahren, ja mir.“ Warum denn war ich, ja ich, damals so überaus weise geworden? Und ich redete in meinem Herzen: „Auch das ist Nichtigkeit.“ 16 Denn es gibt nicht mehr Erinnerung an den Weisen als an den Unvernünftigen auf unabsehbare Zeit. In den Tagen, die bereits kommen, ist jeder gewiß vergessen; und wie wird der Weise sterben? Zusammen mit dem Unvernünftigen.

17 Und ich haßte das Leben, weil die Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist, von meinem Standpunkt aus unglücklich war, denn alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. 18 Und ich, ja ich, haßte all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete unter der Sonne, die ich für den Menschen zurückließe, der nach mir da wäre. 19 Und wer ist da, der weiß, ob er sich als weise oder töricht erweisen wird? Doch wird er die Herrschaft übernehmen über all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete und bei der ich Weisheit bekundete unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit. 20 Und ich selbst wandte mich, mein Herz verzweifeln zu lassen ob all der harten Arbeit, an der ich unter der Sonne hart gearbeitet hatte. 21 Denn da ist der Mensch, dessen harte Arbeit mit Weisheit und mit Erkenntnis und mit Tüchtigkeit [getan] worden ist, aber einem Menschen, der nicht hart an einer solchen Sache gearbeitet hat, wird der Anteil jenes [Menschen] gegeben werden. Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Unglück.

22 Denn was bekommt ein Mensch schließlich für all seine harte Arbeit und für das Streben seines Herzens, womit er hart arbeitet unter der Sonne? 23 Denn alle seine Tage bedeutet seine Beschäftigung Schmerzen und Verdruß, auch während der Nacht legt sein Herz sich einfach nicht nieder. Auch das ist nur Nichtigkeit.

24 Für einen Menschen gibt es nichts Besseres, [als] daß er essen und trinken und seine Seele Gutes sehen lassen sollte wegen seiner harten Arbeit. Auch das habe ich gesehen, ja ich, daß dies von der Hand des [wahren] Gottes her ist. 25 Denn wer ißt und wer trinkt besser als ich?

26 Denn dem Menschen, der vor ihm gut ist, hat er Weisheit und Erkenntnis und Freude gegeben, aber dem Sünder hat er die Beschäftigung gegeben, einzusammeln und zusammenzubringen, lediglich um es dem zu geben, der gut ist vor dem [wahren] Gott. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

Prediger 3

3 Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln: 2 eine Zeit zur Geburt und eine Zeit zum Sterben; eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit, um Gepflanztes auszureißen; 3 eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen; eine Zeit zum Abbrechen und eine Zeit zum Bauen; 4 eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen; eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Herumhüpfen; 5 eine Zeit, Steine wegzuwerfen, und eine Zeit, Steine zusammenzubringen; eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, dem Umarmen fernzubleiben; 6 eine Zeit zum Suchen und eine Zeit, [etwas] als verloren aufzugeben; eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen; 7 eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen; eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden; 8 eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen; eine Zeit für Krieg und eine Zeit für Frieden. 9 Welchen Vorteil gibt es für den Tätigen in dem, woran er hart arbeitet?

10 Ich habe die Beschäftigung gesehen, die Gott den Menschensöhnen gegeben hat, mit der sie beschäftigt sein sollen. 11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt, damit der Mensch das Werk nie herausfinde, das der [wahre] Gott gemacht hat vom Anfang bis zum Ende. 12 Ich habe erkannt, daß es nichts Besseres für sie gibt, als sich zu freuen und zeitlebens Gutes zu tun, 13 und auch, daß jeder Mensch essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit. Es ist die Gabe Gottes.

14 Ich habe erkannt, daß alles, was der [wahre] Gott macht, auf unabsehbare Zeit währen wird. Es ist nichts hinzuzufügen, und nichts ist davon hinwegzunehmen; sondern der [wahre] Gott selbst hat es gemacht, damit die Menschen sich seinetwegen fürchten.

15 Was geworden ist, es war schon gewesen, und was werden soll, hat sich als bereits gewesen erwiesen, und der [wahre] Gott selbst ist ständig auf der Suche nach dem Verjagten.

16 Und weiter habe ich unter der Sonne den Ort der Rechtsprechung gesehen, wo Bosheit war, und den Ort der Gerechtigkeit, wo Bosheit war. 17 Ich selbst habe in meinem Herzen gesagt: „Der [wahre] Gott wird sowohl den Gerechten als auch den Bösen richten, denn es gibt eine Zeit für jede Angelegenheit und hinsichtlich jedes Werkes dort.“

18 Ich, ja ich, habe in meinem Herzen in Hinsicht auf die Menschensöhne gesagt, daß der [wahre] Gott sie auslesen wird, damit sie sehen können, daß sie an sich Tiere sind. 19 Denn es gibt eine Zufälligkeit hinsichtlich der Menschensöhne und eine Zufälligkeit hinsichtlich des Tieres, und dieselbe Zufälligkeit trifft sie. Wie der eine stirbt, so stirbt der andere; und sie alle haben nur e i n e n Geist, so daß es keine Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Tier gibt, denn alles ist Nichtigkeit. 20 Alle gehen an e i n e n Ort. Sie alle sind aus dem Staub geworden, und sie alle kehren zum Staub zurück. 21 Wer ist es, der den Geist der Menschensöhne kennt – ob er aufwärts steigt, und den Geist des Tieres – ob er niederwärts zur Erde steigt? 22 Und ich habe gesehen, daß es nichts Besseres gibt, als daß der Mensch sich an seinen Werken freuen sollte, denn das ist sein Teil; denn wer wird ihn dahin bringen, das anzuschauen, was nach ihm sein wird?

Jule | 06.10.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Prediger, Text in der Bibel | 10 Comments |

Höhepunkte aus dem Buch der Sprüche

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch der Sprüche

DER israelitische König Salomo „konnte dreitausend Sprüche reden“ (1. Könige 4:32). Sind seine weisen Aussprüche erhalten geblieben? Ja, im Bibelbuch Sprüche, das um das Jahr 717 v. u. Z. fertig gestellt wurde, sind viele der Sprüche Salomos enthalten. Nur die letzten beiden Kapitel schreibt man anderen zu — Agur, dem Sohn Jakes, und König Lemuel. Manche sehen Lemuel allerdings als einen anderen Namen für Salomo an.

Die von Gott eingegebenen Aussprüche wurden für einen zweifachen Zweck im Buch der Sprüche gesammelt, nämlich „damit man Weisheit und Zucht erkennt“ (Sprüche 1:2). Durch die Sprüche können wir Weisheit erlangen — die Eigenschaft, die uns befähigt, etwas genau zu verstehen und mit dem Verständnis schwierige Aufgaben zu lösen. Außerdem werden wir durch die Sprüche in Zucht genommen oder moralisch erzogen. Die Sprüche zu lesen und zu beachten, was sie uns raten, kann uns tief berühren, uns glücklicher machen und dazu führen, dass wir Gelingen haben (Hebräer 4:12).

‘ERWIRB WEISHEIT UND ERGREIFE DIE ZUCHT’
(Sprüche 1:1 bis 9:18)

Salomo sagt: „Die wahre Weisheit, sie ruft ständig sogar auf der Straße laut“ (Sprüche 1:20). Warum sollten wir auf ihr lautes, unmissverständliches Rufen hören? Wie aus dem 2. Kapitel deutlich hervorgeht, bringt das Erlangen von Weisheit viele Vorteile. Kapitel 3 behandelt, wie man ein enges Verhältnis zu Jehova erlangt. Etwas weiter sagt Salomo: „Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis. Ergreife die Zucht; lass nicht ab“ (Sprüche 4:7, 13).

Wie können wir dem unmoralischen Einfluss der Welt widerstehen? Das 5. Kapitel enthält die Antwort: Indem wir sorgfältig darüber nachdenken, was hinter den Verlockungen der Welt steckt. Außerdem sollten wir bedenken, wie teuer uns Unmoral zu stehen käme. Das nächste Kapitel warnt vor Handlungen und Neigungen, die unser Verhältnis zu Jehova gefährden. Im 7. Kapitel erhalten wir einen aufschlussreichen Einblick in das Vorgehen einer unmoralischen Person. Kapitel 8 schildert auf hochinteressante Weise, wie wertvoll und begehrenswert Weisheit ist. Das 9. Kapitel ist eine anspornende Schlussfolgerung aus den Sprüchen der vorangegangenen Kapitel. Es motiviert uns durch eine begeisternde Veranschaulichung, nach Weisheit zu suchen.

Antworten auf biblische Fragen:

1:7; 9:10 — Wieso ist die Ehrfurcht vor Jehova der Anfang der Erkenntnis und der Weisheit?
Ohne Gottesfurcht kann es keine Erkenntnis geben, denn Jehova ist der Schöpfer aller Dinge und der Autor der Bibel (Römer 1:20; 2. Timotheus 3:16, 17). Jede wahre Erkenntnis stammt von ihm. Daher beginnt Erkenntnis mit Ehrfurcht vor Jehova. Gottesfurcht ist auch der Anfang der Weisheit, weil Weisheit auf Erkenntnis beruht. Außerdem wird jemand, der Gott nicht fürchtet, seine Erkenntnis nicht zur Ehre des Schöpfers einsetzen, ungeachtet welche Erkenntnis er besitzt.

5:3 — Warum wird eine Prostituierte als ‘Fremde’ bezeichnet?
Sprüche 2:16, 17 beschreibt eine ‘fremde Frau’ als eine Person, „die sogar den Bund ihres Gottes vergessen hat“. Jeder, der falsche Götter anbetete oder das mosaische Gesetz ignorierte, wie eine Prostituierte, wurde als Fremder bezeichnet (Jeremia 2:25; 3:13).

7:1, 2 — Was fällt unter „meine Reden“ und „meine Gebote“?
Außer dem, was die Bibel lehrt, gehören dazu Regeln oder Richtlinien, die Eltern für die Familie aufstellen. Kinder sollten sich an diese Regeln genauso halten wie an die biblischen Lehren, die ihnen die Eltern vermitteln.

8:30 — Wer ist der „Werkmeister“?
Die Weisheit spricht wie eine Person und bezeichnet sich selbst als Werkmeister. Die Personifizierung dient hier einerseits als Stilmittel, um die charakteristischen Merkmale der Weisheit verständlich zu machen. Andererseits steht die Weisheit hier auch für Gottes erstgeborenen Sohn, Jesus Christus, in seiner vormenschlichen Existenz. Lange bevor er als Mensch geboren wurde, ‘brachte Jehova ihn als den Anfang seines Weges hervor’ (Sprüche 8:22). Als „Werkmeister“ arbeitete er tatkräftig mit seinem Vater bei der Erschaffung aller Dinge zusammen (Kolosser 1:15-17).

9:17 — Was ist mit den ‘gestohlenen Wassern’ gemeint und warum sind sie „süß“?
In der Bibel werden eheliche Beziehungen mit erfrischendem Quellwasser verglichen. Gestohlene Wasser stehen daher für geheime unmoralische Beziehungen (Sprüche 5:15-17). Die Vorstellung, unentdeckt zu bleiben, lässt diese Wasser süß erscheinen.

Lehren für uns:

1:10-14. Wir dürfen uns nicht wegen versprochenen Reichtums auf den schlechten Weg von Sündern locken lassen.

3:3. Wir schätzen liebende Güte und Wahrhaftigkeit sehr, und anderen sollten diese Eigenschaften an uns auffallen können, genauso wie ihnen eine wertvolle Halskette ins Auge fallen würde. Wir müssen sie auf die Tafel unseres Herzens schreiben — sie zu einem Teil unserer Persönlichkeit werden lassen.

4:18. Die biblische Erkenntnis nimmt stetig zu. Damit wir im Licht bleiben, müssen wir weiterhin demütig und sanftmütig sein.

5:8. Wir sollten uns keinerlei unmoralischen Einflüssen aussetzen, weder durch Musik, Unterhaltung oder das Internet noch durch Bücher oder Zeitschriften.

5:21. Würde jemand, der Jehova liebt, sein gutes Verhältnis zu dem wahren Gott gegen einige wenige Augenblicke des Vergnügens eintauschen wollen? Natürlich nicht! Der stärkste Anreiz, moralisch rein zu bleiben, geht von dem Bewusstsein aus: Jehova sieht, was wir tun, und zieht uns zur Verantwortung.

6:1-5. Wie sehr uns diese Verse doch davon abraten, ‘Bürge zu werden’, also zugunsten anderer unkluge finanzielle Verpflichtungen einzugehen. Stellen wir bei genauerem Hinsehen fest, dass wir wahrscheinlich unklug gehandelt haben, sollten wir unseren Mitmenschen unverzüglich beharrlich mit Bitten bestürmen und alles uns Mögliche tun, um die Angelegenheit wieder rückgängig zu machen.

6:16-19. Beinahe jede Art von Unrecht fällt in eine der hier erwähnten sieben Hauptkategorien. Wir sollten einen Hass gegen all das entwickeln.

6:20-24. Nach der Bibel erzogen zu werden kann jemanden davor bewahren, in die Falle der Unmoral zu tappen. Eltern dürfen die biblische Erziehung ihrer Kinder nicht vernachlässigen.

7:4. Weisheit und Verständnis sollten uns lieb werden.

EINZELNE LEITSPRÜCHE
(Sprüche 10:1 bis 29:27)

Die übrigen Sprüche Salomos bestehen aus einzelnen prägnanten Aussprüchen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Gegensätze, Parallelen und Vergleiche, die aussagekräftige Lehren über Benehmen, Sprache und Einstellung vermitteln.

Die Kapitel 10 bis 24 betonen, wie wertvoll die Ehrfurcht vor Jehova ist. Die Sprüche der Kapitel 25 bis 29 wurden von ‘den Männern Hiskias, des Königs von Juda’, übertragen (Sprüche 25:1). Sie enthalten viele wertvolle Lehren, unter anderem dass man auf Jehova vertrauen soll.

Antworten auf biblische Fragen:

10:6, Fußnote — Wie ‘deckt der Mund der Bösen Gewalttat zu’?
Vielleicht in dem Sinne, dass der Böse seine heimtückischen Absichten hinter schmeichelnden Worten verbirgt. Es könnte aber auch sein, dass die Feindseligkeit, die den Bösen meistens entgegenschlägt, sie schweigen lässt.

10:10 — Wie verursacht der, der „mit seinem Auge zwinkert“, Schmerz?
„Ein nichtsnutziger Mensch“ versucht seine Beweggründe vielleicht nicht nur durch „Verdrehtheit der Rede“ zu verbergen, sondern auch durch Körpersprache wie Augenzwinkern (Sprüche 6:12, 13). Solche Täuschungsmanöver können dem, der darauf hereinfällt, viel Kummer verursachen.

10:29 — Was ist „der Weg Jehovas“?
Hier wird von Jehovas Handlungsweise mit den Menschen gesprochen und nicht von dem Lebensweg, den wir gehen sollen. Für den Untadeligen bedeutet Gottes Handlungsweise mit den Menschen Sicherheit, für den Bösen aber Verderben.

11:31 — Warum sollte dem Bösen mehr vergolten werden als dem Gerechten?
Das Maß der Vergeltung wird hier dem Strafmaß gleichgesetzt, das der Einzelne verdient. Einem Gerechten wird sein Fehler mit Zucht vergolten. Der Böse sündigt absichtlich und will sich nicht zum Guten ändern. Er verdient es daher, streng bestraft zu werden.

12:23 — Wie wird ‘Erkenntnis verhüllt’?
Erkenntnis zu verhüllen bedeutet nicht, sie völlig für sich zu behalten. Eigentlich ist damit gemeint, Erkenntnis nur unaufdringlich weiterzugeben und sich nicht prahlerisch damit hervorzutun.

14:17 — Wieso wird ‘der Mann von Denkvermögen gehasst’?
Der hebräische Ausdruck für „Denkvermögen“ kann entweder Unterscheidungsvermögen oder arglistige Absicht bedeuten. Natürlich wird jemand mit bösen Ideen gehasst. Doch genauso wird jemand mit Unterscheidungsvermögen gehasst, weil er sein Denkvermögen gebraucht und „kein Teil der Welt“ sein will (Johannes 15:19).

18:19 — In welcher Hinsicht ist ‘ein Bruder, gegen den man sich vergangen hat, mehr als eine starke Stadt’?
Er könnte sich hartnäckig weigern, Zugeständnisse zu machen, wie eine starke Stadt unter Belagerung. Streitigkeiten zwischen ihm und dem, der sich gegen ihn vergangen hat, können leicht genauso zu einem Hindernis werden wie „der Riegel eines Wohnturms“.

Lehren für uns:

10:11-14. Damit unsere Worte erbauen, müssen wir genaue Erkenntnis haben, aus Liebe reden und von Weisheit bestimmen lassen, was wir sagen.

10:19; 12:18; 13:3; 15:28; 17:28. Reden wir lieber wenig, aber gut überlegt.

11:1; 16:11; 20:10, 23. Jehova will, dass wir in Geschäftsangelegenheiten ehrlich sind.

11:4. Auf Kosten des persönlichen Studiums, des Zusammenkunftsbesuchs, des Gebets und des Predigtdienstes nach materiellem Besitz zu streben ist unklug.

13:4. Es genügt nicht, sich nach einer verantwortungsvollen Aufgabe in der Versammlung oder dem Leben in der neuen Welt nur „begehrlich“ zu zeigen. Es sind auch Fleiß und ernsthafte Anstrengungen nötig, um den Erfordernissen zu entsprechen.

13:24; 29:15, 21. Liebevolle Eltern verhätscheln ihr Kind nicht, noch sehen sie über seine Schwächen hinweg. Stattdessen greifen Vater oder Mutter korrigierend ein, um solche Fehler abzustellen, bevor sie zur Gewohnheit werden.

14:10. Wir können weder immer genau ausdrücken, was wir tief im Innern empfinden, noch verstehen andere uns immer. Daher können sie uns nur bis zu einem gewissen Grad trösten. Unter Umständen müssen wir Schwierigkeiten ertragen, bei denen wir nur auf Jehova zählen können.

15:7. Wir sollten niemand mit unserem ganzen Wissen auf einmal überschütten, genau wie ein Landwirt nicht alles Saatgut an eine Stelle schüttet. Ein Weiser streut immer nur ein bisschen Erkenntnis aus, wie gerade nötig.

15:15; 18:14. Positiv eingestellt zu bleiben trägt dazu bei, selbst unter bedrückenden Umständen Gründe zur Freude zu finden.

17:24. Im Gegensatz zum ‘Unvernünftigen’, der seine Augen und seine Gedanken abschweifen lässt, statt sich auf Wichtiges zu konzentrieren, sollten wir nach Verständnis streben, um klug handeln zu können.

23:6-8. Unsere Gastfreundschaft darf nicht geheuchelt sein.

27:21. Lob kann unsere Gesinnung sichtbar werden lassen. Es zeugt von Demut, wenn Lob uns veranlasst zuzugeben, dass wir alles Jehova verdanken, und wenn es uns anspornt, ihm weiterhin zu dienen. Führt Lob jedoch zu Überlegenheitsgefühlen, deutet das auf mangelnde Demut hin.

27:23-27. Veranschaulicht durch das Leben eines Hirten heben diese Sprüche hervor, wie wertvoll es ist, mit einem einfachen Leben zufrieden zu sein und mit dem, was man sich mit Fleiß erarbeitet hat. Vor allem führen sie uns unsere Abhängigkeit von Gott vor Augen.

28:5. Wenn wir „Jehova suchen“, und zwar durch das Gebet und das Studium seines Wortes, „können [wir] alles verstehen“, was erforderlich ist, um ihm auf annehmbare Weise zu dienen.

‘GEWICHTIGE BOTSCHAFTEN’
(Sprüche 30:1 bis 31:31)

Das Bibelbuch Sprüche endet mit zwei ‘gewichtigen Botschaften’ (Sprüche 30:1; 31:1). Die Botschaft Agurs veranschaulicht mit nachdenklich stimmenden Vergleichen, wie unersättlich Habgier ist und wie undurchschaubar die Wege eines Mannes sind, der ein herangereiftes Mädchen verführt. Außerdem wird davor gewarnt, sich selbst zu erhöhen oder seinem Zorn Luft zu machen.

Die gewichtige Botschaft, die Lemuel von seiner Mutter erhielt, enthält vernünftigen Rat über das Trinken von Alkohol wie beispielsweise Wein sowie über gerechtes Richten. Die Schilderung einer guten Ehefrau schließt mit der Aussage ab: „Gebt ihr den Fruchtertrag ihrer Hände, und mögen ihre Werke sie . . . preisen“ (Sprüche 31:31).

Erwirb Weisheit, nimm Zucht an, fürchte Gott, verlass dich auf Jehova — wie viel Wertvolles uns doch die von Gott eingegebenen Sprüche lehren! Wir wollen auf jeden Fall umsetzen, was uns in den Sprüchen geraten wird, damit wir selbst erleben, wie glücklich „der Mann [ist], der Jehova fürchtet“ (Psalm 112:1).

Jule | 06.09.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Sprüche 29 – 31

Sprüche 29

29 Ein wiederholt zurechtgewiesener Mann, der aber seinen Nacken verhärtet, wird plötzlich zerbrochen werden, und das ohne Heilung.

2 Wenn der Gerechten viele werden, freut sich das Volk; aber wenn irgendein Böser herrscht, seufzt das Volk.

3 Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater, wer aber Gemeinschaft mit Prostituierten hat, vernichtet wertvolle Dinge.

4 Durch Recht verleiht ein König einem Land Bestand, aber ein Mann, der auf Bestechungen aus ist, reißt es nieder.

5 Ein kräftiger Mann, der seinem Gefährten schmeichelt, breitet lediglich ein Netz aus für seine Schritte.

6 In der Übertretung eines schlechten Mannes ist eine Schlinge, aber wer gerecht ist, jubelt und ist fröhlich.

7 Der Gerechte kennt den Rechtsanspruch der Geringen. Wer böse ist, achtet nicht auf solche Erkenntnis.

8 Menschen von prahlerischem Gerede entflammen eine Stadt, die aber weise sind, wenden Zorn ab.

9 Ein weiser Mann, der mit einem törichten Mann ins Gericht gegangen ist – er ist erregt worden und hat auch gelacht, und es gibt keine Ruhe.

10 Blutdürstige Menschen hassen irgendeinen Untadeligen; und was die Rechtschaffenen betrifft, sie trachten ständig nach der Seele eines jeden.

11 All seinen Geist läßt ein Unvernünftiger herausfahren, aber wer weise ist, hält ihn bis zuletzt ruhig.

12 Wo ein Herrscher auf falsche Rede merkt, werden alle, die ihn bedienen, böse sein.

13 Der Minderbemittelte und der Mann der Bedrückungen haben einander getroffen; [aber] Jehova erleuchtet ihrer beider Augen.

14 Wo ein König die Geringen in Wahrhaftigkeit richtet, wird sein Thron für alle Zeit fest errichtet sein.

15 Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt; aber ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten.

16 Wenn der Bösen viele werden, mehrt sich die Übertretung; die aber, die gerecht sind, werden ihrem Sturz zuschauen.

17 Züchtige deinen Sohn, und er wird dir Ruhe bringen und deiner Seele Wonne schenken.

18 Wo keine Vision ist, wird das Volk zügellos, aber glücklich sind die, die das Gesetz halten.

19 Ein Knecht wird sich nicht durch bloße Worte zurechtbringen lassen, denn er versteht, aber er kehrt sich nicht daran.

20 Hast du einen Mann erblickt, der hastig ist mit seinen Worten? Für einen Unvernünftigen gibt es mehr Hoffnung als für ihn.

21 Wenn einer seinen Knecht von Jugend an verzärtelt, wird er in seinem späteren Leben sogar ein Undankbarer werden.

22 Ein dem Zorn ergebener Mann erregt Streit, und wer zur Wut neigt, gerät in manche Übertretung.

23 Der Hochmut des Erdenmenschen, er wird ihn demütigen, wer aber demütigen Geistes ist, wird Herrlichkeit erlangen.

24 Wer Teilhaber mit einem Dieb ist, haßt seine eigene Seele. Einen Eid, der eine Verfluchung in sich schließt, mag er hören, aber er berichtet nichts.

25 Vor Menschen zu zittern ist das, was eine Schlinge legt, wer aber auf Jehova vertraut, wird beschützt werden.

26 Viele sind es, die das Angesicht eines Herrschers suchen, aber das Recht eines Mannes [kommt] von Jehova.

27 Ein Mann des Unrechts ist für die Gerechten etwas Verabscheuungswürdiges, und einer, der gerade ist in seinem Weg, ist für einen Bösen etwas Verabscheuungswürdiges.

Sprüche 30

30 Die Worte Agurs, des Sohnes Jakes, die gewichtige Botschaft. Der Ausspruch des kräftigen Mannes an Ithiël, an Ithiël und Uchal.

2 Denn vernunftloser bin ich als sonst irgend jemand, und Menschenverstand habe ich nicht; 3 und ich habe Weisheit nicht gelernt; und die Erkenntnis dessen, der der Heiligste ist, kenne ich nicht.

4 Wer ist zum Himmel aufgestiegen, daß er herabsteige? Wer hat den Wind in die beiden hohlen Hände gesammelt? Wer hat die Wasser in einen Überwurf gewickelt? Wer hat alle Enden der Erde sich erheben lassen? Wie ist sein Name und wie der Name seines Sohnes, falls du es weißt?

5 Jede Rede Gottes ist geläutert. Er ist ein Schild denen, die zu ihm Zuflucht nehmen. 6 Füge nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht zurechtweist und damit du nicht als Lügner erfunden werden müßtest.

7 Zwei Dinge habe ich von dir erbeten. Enthalte sie mir nicht vor, ehe ich sterbe. 8 Unwahrheit und das lügnerische Wort entferne von mir. Gib mir weder Armut noch Reichtum. Laß mich die mir beschiedene Speise verzehren, 9 damit ich nicht satt werde und ich [dich] tatsächlich verleugne und sage: „Wer ist Jehova?“ und damit ich nicht verarme und ich tatsächlich stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife.

10 Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn, damit er nicht Übles auf dich herabruft und damit du nicht für schuldig gehalten wirst.

11 Da ist eine Generation, die sogar auf ihren Vater Übles herabruft und die nicht einmal ihre Mutter segnet.

12 Da ist eine Generation, die rein ist in ihren eigenen Augen, die aber nicht von ihrem eigenen Kot [rein] gewaschen ist.

13 Da ist eine Generation, deren Augen o wie hoch geworden sind und deren blitzende Augen sich überheben!

14 Da ist eine Generation, deren Zähne Schwerter und deren Kinnladen Schlachtmesser sind, um die Niedergedrückten von der Erde und die Armen aus der Menschheit wegzufressen.

15 Die Blutegel haben zwei Töchter, [die rufen]: „Gib! Gib!“ Drei Dinge sind es, die nicht satt werden, vier, die nicht gesagt haben: „Genug!“ 16 Der Scheol und ein verschlossener Mutterschoß, ein Land, das nicht mit Wasser gesättigt worden ist, und Feuer, das nicht gesagt hat: „Genug!“

17 Das Auge, das einen Vater verspottet und das den Gehorsam gegenüber einer Mutter verachtet – die Raben des Wildbachtals werden es aushacken, und die Söhne des Adlers werden es auffressen.

18 Drei Dinge sind es, die sich mir als zu wunderbar erwiesen haben, und vier, die ich nicht erkannt habe: 19 der Weg eines Adlers in den Himmeln, der Weg einer Schlange auf einem Felsen, der Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres und der Weg eines kräftigen Mannes mit einem herangereiften Mädchen.

20 So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: „Ich habe kein Unrecht begangen.“

21 Unter drei Dingen ist die Erde erbebt, und unter vier kann sie es nicht aushalten: 22 unter einem Sklaven, wenn er als König regiert, und einem Unverständigen, wenn er Nahrung zur Genüge hat; 23 unter einer gehaßten Frau, wenn sie als Ehefrau in Besitz genommen wird, und einer Magd, wenn sie ihre Herrin aus ihrem Besitz verdrängt.

24 Vier Dinge sind es, die die kleinsten der Erde sind, aber sie sind instinktiv weise: 25 Die Ameisen sind ein Volk, das nicht stark ist, und doch bereiten sie im Sommer ihre Nahrung; 26 die Klippdachse sind ein Volk, das nicht mächtig ist, und doch setzen sie ihr Haus auf einen zerklüfteten Felsen; 27 die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie alle, in Gruppen geteilt, aus; 28 die Gecko-Eidechse greift mit ihren eigenen Händen zu, und sie ist in dem großartigen Palast eines Königs.

29 Drei sind es, die gut einherschreiten, und vier, die gut einhergehen: 30 der Löwe, der der stärkste ist unter den Tieren und der vor niemandem umkehrt; 31 der Windhund oder der Ziegenbock und ein König eines Trupps Soldaten seines eigenen Volkes.

32 Wenn du unverständig gehandelt hast, indem du dich erhobst, und wenn du deinen Gedanken [darauf] gerichtet hast, [so leg] die Hand an den Mund. 33 Denn das Schlagen von Milch bringt Butter hervor, und das Pressen der Nase bringt Blut hervor, und das Herauspressen von Zorn bringt Gezänk hervor.

Sprüche 31

31 Die Worte Lemuëls, des Königs, die gewichtige Botschaft, mit der ihn seine Mutter zurechtwies:

2 Was [sage ich], o mein Sohn, und was, o Sohn meines Leibes, und was, o Sohn meiner Gelübde?

3 Gib nicht den Frauen deine leistungsfähige Kraft noch deine Wege dem, [was dazu führt,] Könige auszutilgen.

4 Es ist nicht für Könige, o Lemuël, es ist nicht für Könige, Wein zu trinken, noch für hohe Amtspersonen [zu sagen]: „Wo ist berauschendes Getränk?“, 5 damit einer nicht trinkt und vergißt, was verordnet ist, und die Rechtssache irgendeines der Söhne der Trübsal verdreht. 6 Gebt berauschendes Getränk dem Umkommenden und Wein denen, die bitterer Seele sind. 7 Es trinke einer und vergesse seine Armut, und es gedenke einer des eigenen Ungemachs nicht mehr.

8 Öffne deinen Mund für den Stummen, in der Rechtssache aller, die dahinschwinden. 9 Öffne deinen Mund, richte gerecht, und führe die Rechtssache des Niedergedrückten und des Armen.

? (´Áleph)

10 Eine tüchtige Ehefrau, wer kann [sie] finden? Ihr Wert geht weit über den von Korallen.

? (Beth)

11 Auf sie hat das Herz ihres Besitzers vertraut, und es mangelt nicht an Gewinn.

? (Gímel)

12 Sie hat ihn mit Gutem belohnt und nicht mit Bösem alle Tage ihres Lebens.

? (Dáleth)

13 Sie hat Wolle und Leinen gesucht, und sie arbeitet an allem, woran ihre Hände Lust haben.

? (He´)

14 Sie hat sich gleich den Schiffen eines Kaufmanns erwiesen. Von fern bringt sie ihre Nahrung herbei.

? (Waw)

15 Auch steht sie auf, während es noch Nacht ist, und gibt ihren Hausgenossen Speise und ihren jungen Frauen den [ihnen] beschiedenen Anteil.

? (Sájin)

16 Sie hat ein Feld in Betracht gezogen und hat es dann erworben; von dem Fruchtertrag ihrer Hände hat sie einen Weingarten gepflanzt.

? (Cheth)

17 Sie hat ihre Hüften mit Stärke gegürtet, und sie kräftigt ihre Arme.

? (Teth)

18 Sie hat empfunden, daß ihr Handel gut ist; ihre Lampe geht bei Nacht nicht aus.

? (Jodh)

19 Ihre Hände hat sie nach dem Spinnrocken ausgestreckt, und ihre eigenen Hände ergreifen die Spindel.

? (Kaph)

20 Ihre Handfläche hat sie dem Niedergedrückten hingestreckt, und ihre Hände hat sie dem Armen gereicht.

? (Lámedh)

21 Sie hat für ihre Hausgemeinschaft keine Furcht vor dem Schnee, denn alle ihre Hausgenossen sind mit doppelten Gewändern bekleidet.

? (Mem)

22 Decken hat sie sich gemacht. Ihre Kleidung ist aus Leinen und purpurrötlichgefärbter Wolle.

? (Nun)

23 Ihr Besitzer ist jemand, der bekannt ist in den Toren, wenn er sich bei den älteren Männern des Landes niedersetzt.

? (Ssámech)

24 Sie hat auch Unterkleider gemacht und hat [sie] dann verkauft, und Gürtel hat sie den Händlern gegeben.

? (`Ájin)

25 Stärke und Pracht sind ihre Kleidung, und sie lacht eines künftigen Tages.

? (Pe´)

26 Ihren Mund hat sie mit Weisheit aufgetan, und das Gesetz liebender Güte ist auf ihrer Zunge.

? (Za·dhe)

27 Sie überwacht die Vorgänge ihres Haushalts, und das Brot der Faulheit ißt sie nicht.

? (Qoph)

28 Ihre Söhne sind aufgestanden und haben sie glücklich gepriesen; ihr Besitzer [steht auf], und er preist sie.

? (Resch)

29 Viele Töchter gibt es, die sich tüchtig erzeigt haben, du aber – du bist über sie alle emporgestiegen.

? (Schin)

30 Anmut mag Trug sein, und Schönheit mag nichtig sein; [doch] die Frau, die Jehova fürchtet, ist es, die sich Lobpreis schafft.

? (Taw)

31 Gebt ihr den Fruchtertrag ihrer Hände, und mögen ihre Werke sie sogar in den Toren preisen.

Jule | 06.09.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Sprüche, Text in der Bibel | 14 Comments |