David

*** w06 1. 8. S. 21-25 Sei weise — fürchte Gott! ***

Sei weise — fürchte Gott!

„Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (SPRÜCHE 9:10).
ES GAB Zeiten, da war es ein Kompliment, als gottesfürchtig bezeichnet zu werden. Heute empfinden viele die Gottesfurcht als sonderbar und sie ist für sie ein schwer verständlicher Begriff. Sie fragen: „Warum sollte ich Gott fürchten, wenn er doch Liebe ist?“ Für sie ist Furcht eine abträgliche oder gar lähmende Emotion. Doch bei der wahren Gottesfurcht geht es nicht um eine bloße Empfindung. Sie ist, wie wir später feststellen werden, weit mehr.

2 Im biblischen Sprachgebrauch ist Gottesfurcht etwas Zuträgliches (Jesaja 11:3). Sie ist tiefe Ehrerbietigkeit und Hochachtung, die feste Entschlossenheit, Gott nicht zu missfallen (Psalm 115:11). Zur Gottesfurcht gehört es, die Sittenmaßstäbe Gottes anzuerkennen und sie strikt einzuhalten sowie nach dem leben zu wollen, was Gott als richtig oder falsch bezeichnet. Gemäß einem Nachschlagewerk zeigt sich diese zuträgliche Furcht in „einer Grundhaltung Gott gegenüber, gefolgt von vernünftigem Verhalten und der Vermeidung des Verwerflichen schlechthin“. Treffend heißt es in Gottes Wort: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Sprüche 9:10).

3 Die Gottesfurcht schließt nahezu die ganze Bandbreite des menschlichen Seins ein. Sie ist nicht nur mit Weisheit verknüpft, sondern auch mit Freude, Frieden, Wohlstand, Langlebigkeit, Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht (Psalm 2:11; Sprüche 1:7; 10:27; 14:26; 22:4; 23:17, 18; Apostelgeschichte 9:31). Gottesfurcht ist eng verbunden mit Glauben und Liebe. Sie berührt alle Seiten unseres Verhältnisses zu Gott und zu Menschen (5. Mose 10:12; Hiob 6:14; Hebräer 11:7). Zur Gottesfurcht zählt auch die tiefe Überzeugung, dass sich unser himmlischer Vater um uns persönlich kümmert und bereit ist, uns unsere Übertretungen zu verzeihen (Psalm 130:4). Nur reuelose, schlechte Menschen müssen sich vor Gott ängstigen (Hebräer 10:26-31).

Jehova fürchten lernen

4 Ohne Gottesfurcht können wir weder weise Entscheidungen treffen noch von Gott gesegnet werden. Aber wie lernen wir Jehova so zu fürchten, wie er es möchte? (5. Mose 17:19). „Zu unserer Unterweisung“ enthält die Bibel viele Beispiele gottesfürchtiger Männer und Frauen (Römer 15:4). Um besser zu verstehen, was es bedeutet, Gott zu fürchten, wollen wir uns mit einem dieser Beispiele befassen: mit David, einem König im alten Israel.

5 Jehova verwarf Saul, den ersten König von Israel, weil er Menschen mehr fürchtete als Gott (1. Samuel 15:24-26). Dagegen war David ein wahrhaft gottesfürchtiger Mann. Davon zeugen sein Leben und sein vertrautes Verhältnis zu Jehova. Von klein auf weidete David die Schafe seines Vaters (1. Samuel 16:11). In den vielen Nächten unter freiem Himmel wurde die Furcht Jehovas für David zum Begriff. Er konnte zwar nur einen winzigen Ausschnitt vom unermesslichen Universum erkennen, aber er zog trotzdem den richtigen Schluss: Gott gebührt unsere Achtung und Verehrung. „Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast“, schrieb er später: „Was ist der sterbliche Mensch, dass du seiner gedenkst, und der Sohn des Erdenmenschen, dass du für ihn sorgst?“ (Psalm 8:3, 4).

6 David war zu Recht beeindruckt, wenn er den riesigen Sternenhimmel mit seiner eigenen Winzigkeit verglich. Diese Erkenntnis ließ ihn aber nicht erschrecken, sondern sie bewog ihn dazu, Jehova mit den Worten zu preisen: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund“ (Psalm 19:1). Davids Ehrerbietigkeit brachte ihn Jehova näher und nährte in ihm den Wunsch, seine vollkommenen Wege kennen zu lernen und ihnen zu folgen. Stellen wir uns vor, wie David empfunden haben muss, als er in einem Psalm zu Jehova sagte: „Du bist groß und tust Wunderdinge; du bist Gott, du allein. Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg. Ich werde wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz, deinen Namen zu fürchten“ (Psalm 86:10, 11).

7 Als die Philister in das Land Israel eingedrungen waren, verhöhnte ihr fast drei Meter großer Vorkämpfer Goliath die Israeliten, indem er zu ihnen gewissermaßen sagte: „Stellt einen Mann zum Zweikampf mit mir! Wenn er gewinnt, werden wir euch dienen“ (1. Samuel 17:4-10). Saul und seine Streitkräfte waren verängstigt — nur David nicht. Er wusste, dass Jehova zu fürchten ist, nicht irgendein Mensch, wie stark er auch immer ist. „Ich . . . komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen“, sagte David zu Goliath. „Und diese ganze Versammlung wird erkennen, dass Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht.“ Schließlich brachte David den Riesen mit der Hilfe Jehovas zur Strecke, mit seiner Schleuder und einem einzigen Stein (1. Samuel 17:45-47).

8 Es könnte sein, dass auch wir vor Hindernissen oder Feinden stehen, die nicht weniger schreckenerregend wirken als die, denen David begegnete. Was können wir tun? Wir können ihnen ebenso begegnen wie David und andere Treue der alten Zeit: mit Gottesfurcht. Damit kann die Menschenfurcht überwunden werden. Gottes treuer Diener Nehemia riet den Israeliten, die damals von Gegnern bedrängt wurden, dringend: „Fürchtet euch nicht vor ihnen. Jehova, den Großen und Furchteinflößenden, behaltet in eurem Sinn“ (Nehemia 4:14). Mit Jehovas Unterstützung gelang es David, Nehemia und anderen treuen Dienern Gottes, die Aufgaben auszuführen, die Gott ihnen aufgetragen hatte. Mit Gottesfurcht können wir es auch.

Problemen mit Gottesfurcht begegnen

9 Nachdem David Goliath niedergestreckt hatte, schenkte Jehova ihm weitere Siege. Aus Eifersucht versuchte Saul jedoch David zu töten — zuerst im Affekt, dann hinterrücks und schließlich unter Einsatz seiner Streitkräfte. Jehova hatte David zwar das Königtum zugesichert, doch David war jahrelang auf der Flucht und musste kämpfen und warten, bis für Jehova die Zeit gekommen war, ihn zum König zu machen. Bei alldem zeigte es sich, dass er den wahren Gott fürchtete (1. Samuel 18:9, 11, 17; 24:2).

10 Bei einer Gelegenheit suchte David Zuflucht bei Achisch, dem König der Philisterstadt Gath, in der Goliath gewohnt hatte (1. Samuel 21:10-15). Die Bediensteten des Königs denunzierten David als Landesfeind. Wie verhielt sich David in dieser gefährlichen Situation? Er schüttete Jehova sein Herz aus (Psalm 56:1-4, 11-13). David musste zwar Irrsinn vortäuschen, um freizukommen, aber er wusste, dass Jehova seine Anstrengungen gesegnet und eigentlich er ihn gerettet hatte. Davids festes Vertrauen auf Jehova verriet, dass er wirklich gottesfürchtig war (Psalm 34:4-6, 9-11).

11 Wir können wie David zeigen, dass wir Gott fürchten, wenn wir seiner Zusage vertrauen, uns bei der Bewältigung von Problemen zu helfen. „Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlass dich auf ihn, und er selbst wird handeln“, sagte David (Psalm 37:5). Das bedeutet nicht, Probleme einfach an Jehova weiterzureichen und ohne eigenes Zutun zu erwarten, dass er für uns handelt. David bat Gott nicht um Hilfe und legte dann die Hände in den Schoß. Er ging ein Problem mit allen körperlichen und Verstandeskräften an, die er von Jehova erhalten hatte. Dennoch wusste David, dass das Gelingen nicht allein in Menschenhand liegen würde. So sollte es bei uns auch sein. Nachdem wir alles getan haben, was in unserer Macht steht, müssen wir das Übrige Jehova überlassen. Oftmals können wir nichts weiter tun, als auf Jehova zu vertrauen. Hier kommt die Gottesfurcht auf sehr persönliche Weise ins Spiel. Wir können aus den von Herzen kommenden Worten Davids Trost schöpfen: „Die vertraute Gemeinschaft mit Jehova gehört denen, die ihn fürchten“ (Psalm 25:14).

12 Wir sollten daher das Gebet und unser Verhältnis zu Gott ernst nehmen. Wer sich Jehova naht, „muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6; Jakobus 1:5-8). Und wenn er uns hilft, sollten wir uns ‘als dankbar erweisen’, wie der Apostel Paulus rät (Kolosser 3:15, 17). Wir dürfen nie Personen gleichen, die ein erfahrener gesalbter Christ einmal wie folgt beschrieb: „Für sie ist Gott eine Art Himmelskellner. Wenn sie etwas brauchen, möchten sie ihn durch Fingerschnippen herbeirufen. Und wenn sie bekommen haben, was sie wollten, möchten sie, dass er sich zurückzieht.“ Eine solche Einstellung verrät ein Fehlen von Gottesfurcht.

Als es an Gottesfurcht fehlte

13 Die Hilfe Jehovas in Bedrängnissen zu spüren vertiefte Davids Gottesfurcht und stärkte sein Vertrauen zu ihm (Psalm 31:22-24). In drei besonderen Fällen fehlte es David allerdings an Gottesfurcht, was schwerwiegende Folgen hatte. Im ersten Fall ging es um die Art der Beförderung der Bundeslade nach Jerusalem. Sie wurde nicht von Leviten auf den Schultern getragen, wie es das Gesetz Gottes vorsah, sondern auf einem Wagen gefahren. Als der Wagenführer Usa nach der Bundeslade griff, um sie festzuhalten, starb er auf der Stelle wegen dieser „unehrerbietigen Tat“. Usa hatte zwar schwer gesündigt, aber der tragische Ausgang ging letztendlich darauf zurück, dass David es an der nötigen Achtung vor dem Gesetz Gottes fehlen ließ. Gott zu fürchten bedeutet, alles so zu tun, wie er es getan haben möchte (2. Samuel 6:2-9; 4. Mose 4:15; 7:9).

14 Später veranlasste Satan David dazu, die wehrfähigen Männer Israels zu zählen (1. Chronika 21:1). Dadurch ließ David es an Gottesfurcht fehlen und 70 000 Israeliten mussten deswegen sterben. David bekannte Jehova zwar seine Sünde und bereute sie zutiefst, doch er und alle anderen hatten sehr zu leiden (2. Samuel 24:1-16).

15 In noch einem weiteren Fall ließ David es zeitweilig an Gottesfurcht fehlen. Er begann ein Verhältnis mit Bathseba, der Frau Urias. David wusste sehr wohl, dass er nicht die Frau eines anderen begehren, geschweige denn mit ihr Ehebruch begehen durfte (2. Mose 20:14, 17). Das Problem trat auf, als David Bathseba beim Baden erblickte. Die richtige Art der Gottesfurcht hätte David sofort bewogen, wegzusehen und nicht weiter darüber nachzudenken. Stattdessen sah David Bathseba fortwährend an, bis seine Leidenschaft stärker war als seine Gottesfurcht (Matthäus 5:28; 2. Samuel 11:1-4). David verlor aus den Augen, wie nahe ihm Jehova allezeit gewesen war (Psalm 139:1-7).

16 Aus Davids Verhältnis mit Bathseba ging ein Sohn hervor. Kurz darauf sandte Jehova seinen Propheten Nathan zu David, um die Sünde aufzudecken. Nachdem David wieder zur Vernunft gekommen war, erlangte er seine Gottesfurcht zurück und bereute. Er flehte Jehova an, ihn nicht wegzuwerfen oder ihm den heiligen Geist zu entziehen (Psalm 51:7, 11). Jehova vergab David und minderte das Strafmaß, doch bewahrte er ihn nicht vor allen tragischen Folgen seiner Handlungen. Davids Sohn starb, und von nun an kam Schmerz und Leid über seine Familie. Welch ein hoher Preis für ein zeitweiliges Fehlen der Gottesfurcht! (2. Samuel 12:10-14; 13:10-14; 15:14).

17 Heute kann es ebenfalls schwere, langfristige Folgen haben, Gott auf sittlichem Gebiet nicht zu fürchten. Man stelle sich den Schmerz einer jungen Frau vor, die erfuhr, dass ihr Mann ihr untreu war, als er sich im Ausland aufhielt. Niedergebeugt von Schock und Trauer, verbarg sie ihr Gesicht in den Händen und brach in Tränen aus. Wie lange wird es wohl dauern, bis ihr Mann ihr Vertrauen und ihre Achtung wiedergewonnen haben wird? Tragische Folgen wie diese können durch echte Gottesfurcht vermieden werden (1. Korinther 6:18).

Gottesfurcht hält uns von Sünde ab

18 Satan treibt die sittliche Enttabuisierung in der Welt schnell voran und will vor allem wahre Christen verderben. Dazu nutzt er die kürzesten Verbindungswege zum Herzen und zum Verstand: die Sinne, vor allem das Sehen und Hören (Epheser 4:17-19). Wie verhältst du dich, wenn du unverhofft auf unmoralische Bilder, Worte oder Menschen stößt?

19 Betrachten wir den Fall von André. Er lebt in Europa und ist Ältester, Vater und Arzt. Wenn André im Krankenhaus Nachtdienst hatte, hefteten oft Kolleginnen mit Herzchen verzierte Zettelchen an sein Kopfkissen, auf denen eindeutige unmoralische Angebote standen. André wehrte sich beharrlich gegen ihre Annäherungsversuche. Er ging sogar so weit, dass er diese schlechte Umgebung verließ und sich anderswo eine Stelle suchte. Seine Gottesfurcht erwies sich als sehr vernünftig und wurde gesegnet, denn heute ist er in regelmäßigen Abständen im Zweigbüro der Zeugen Jehovas seines Landes tätig.

20 Bei verkehrten Gedanken zu verweilen kann dazu führen, dass es einem nichts mehr ausmacht, sein kostbares Verhältnis zu Jehova wegzuwerfen — für etwas, was einem nicht zusteht (Jakobus 1:14, 15). Wer dagegen Jehova fürchtet, hält Abstand — ja entfernt sich — von Personen, Orten, Beschäftigungen und Unterhaltung, die seine sittliche Wachsamkeit mindern könnten (Sprüche 22:3). Ganz gleich wie peinlich die Angelegenheit ist oder was es kostet, es ist nichts im Vergleich zum Verlust der Gunst Gottes (Matthäus 5:29, 30). Gott zu fürchten schließt bestimmt aus, sich absichtlich etwas Unmoralischem auszusetzen wie zum Beispiel irgendwelcher Pornographie. Es bedeutet vielmehr, darauf zu achten, dass die Augen „an dem vorübergehen, was zu sehen wertlos ist“. Wenn wir das tun, dann können wir darauf vertrauen, dass Jehova uns ‘am Leben erhält’ und für alles sorgt, was wir wirklich benötigen (Psalm 84:11; 119:37).

21 Wirklich gottesfürchtig zu handeln ist immer das Beste. Es kann auch zu wahrem Glück führen (Psalm 34:9). Das wird im nächsten Artikel deutlich werden.

Jule | 04.09.11 | David | 7 Comments |

David und Bathseba

*** w10 1. 5. S. 30 Wenn ein „gebrochenes und zerschlagenes Herz“ auf Vergebung hofft ***

Wie man Gott näherkommt
Wenn ein „gebrochenes und zerschlagenes Herz“ auf Vergebung hofft
2. SAMUEL 12:1-14

WIR alle machen oft Fehler. Und manchmal fragen wir uns vielleicht: Hört mich Gott denn an, wenn ich ihm sage, wie traurig ich darüber bin? Wird er mir wohl vergeben? Die Bibel gibt uns da eine klare Antwort, die uns Mut macht: Obwohl Jehova Sünde niemals gutheißt, ist er gern bereit, jemand zu vergeben, wenn es ihm von Herzen leidtut. Ein klassisches Beispiel dafür ist der altisraelitische König David. Eine Episode aus seinem Leben kann man in 2. Samuel, Kapitel 12 nachlesen.

David hat sich Schlimmes zuschulden kommen lassen. Er beging Ehebruch mit Bathseba. Und als alle Versuche, seine Sünde zu vertuschen, missglücken, lässt er auch noch ihren Mann umbringen. David tut dann einige Monate lang so, als sei nichts gewesen. Doch Jehova hat alles gesehen. Er sieht aber auch, dass bei David noch Hoffnung auf Reue besteht (Sprüche 17:3). Was macht Jehova daraufhin?

Er schickt den Propheten Nathan zu David (Vers  1). Nathan, von heiligem Geist geleitet, geht beim König mit großem Fingerspitzengefühl vor, denn er weiß, dass er seine Worte sorgfältig wählen muss. Wie kann er David nur die Augen öffnen, damit er sich nicht weiter etwas vormacht und ihm wirklich aufgeht, was er Schlimmes angerichtet hat?

Nathan will David nicht gleich in die Defensive drängen und erzählt ihm eine Geschichte, mit der er das Herz des ehemaligen Hirten bestimmt erreichen wird. Sie handelt von zwei Männern, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte „viele Schafe und Rinder“, der Arme jedoch nur „ein einziges weibliches Lamm“. Eines Tages bekommt der Reiche jemand zu Besuch und möchte ihn bewirten. Anstatt jedoch ein eigenes Schaf zu schlachten, nimmt er das einzige Lamm des Armen. David, der denkt, dass die Geschichte wahr ist, wird wütend und platzt heraus: „Der Mann, der dies tut, verdient zu sterben!“ Warum? Weil er, wie David sagt, „kein Mitleid gehabt hat“ (Vers 2-6).

Nathans Geschichte hat ihren Zweck erfüllt. David hat im Grunde genommen gerade sein eigenes Urteil gesprochen. Nathan redet jetzt Klartext: „Du selbst bist der Mann!“ (Vers 7). Da Nathan stellvertretend für Gott spricht, empfindet Jehova offensichtlich so, als hätte David ihm das Ganze angetan. Dass David Gottes Gesetze brach, war ein Zeichen der Respektlosigkeit gegenüber dem, der sie erlassen hatte. Deshalb sagt Gott jetzt: „Du [hast] mich verachtet“ (Vers 10). Die scharfe Zurechtweisung trifft David bis ins Mark und er gibt zu: „Ich habe gegen Jehova gesündigt.“ Nathan beruhigt ihn, Jehova werde ihm vergeben, allerdings müsse David mit den Folgen leben (Vers 13, 14).

Nachdem Davids Sünden ans Licht gekommen waren, schrieb er auf, was wir heute in Psalm 51 lesen können. Hier schüttete er sein Herz aus, und man kann klar erkennen, wie unendlich leid es ihm tat, dass er durch seine Sünden Jehova verachtet hatte. Als er jetzt jedoch zu spüren bekam, wie gut es tut, wenn Gott einem vergibt, sagte der völlig zerknirschte König zu Jehova: „Ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten“ (Psalm 51:17). Was könnte jemand, der seine Fehler ehrlich bereut und auf Jehovas Vergebung hofft, wohl mehr aufbauen als diese schönen Worte?

[Fußnote]
Einem Gast Lamm vorzusetzen war ein Ausdruck der Gastfreundschaft. Aber ein Lamm zu stehlen war ein Verbrechen und das Tier musste zur Strafe vierfach ersetzt werden (2. Mose 22:1). David fand es äußerst herzlos, dass der Reiche dem Armen das Lamm weggenommen hatte. Dadurch hatte dessen Familie keine Milch und Wolle mehr und dazu noch den Grundstock für eine neue Herde verloren.

Jule | 04.09.11 | biblische Personen, David | 4 Comments |

Absalom

*** w00 1. 8. S. 11-12 Vermessenheit zieht Unehre nach sich ***

Absalom — ein ehrgeiziger Opportunist

10 Die Verhaltensweise von Absalom, König Davids drittältestem Sohn, ist ein Musterbeispiel für Ehrgeiz. Er war ein intriganter Opportunist, der sich bei den Personen einzuschmeicheln suchte, die wegen eines Urteilsspruchs zum König gehen wollten. Als erstes deutete er an, David sei an ihren Belangen gar nicht interessiert. Im Anschluß an seine hinterhältigen Andeutungen offenbarte er seine wahre Absicht. „O daß ich zum Richter eingesetzt wäre im Land“, sagte Absalom dann, „damit jedermann zu mir kommen könnte, der einen Rechtsfall oder eine Rechtssache hat! Dann würde ich ihm bestimmt zum Recht verhelfen.“ Absaloms verschlagenes Intrigieren kannte keine Grenzen. In der Bibel heißt es: „Wenn ein Mann herantrat, um sich vor ihm niederzubeugen, [geschah es,] daß er seine Hand ausstreckte und ihn ergriff und ihn küßte. Und Absalom tat desgleichen fortgesetzt an allen Israeliten, die jeweils zum König vor Gericht kamen.“ Mit welchem Ergebnis? „Absalom stahl fortwährend das Herz der Männer Israels“ (2. Samuel 15:1-6).

11 Absalom war entschlossen, das Königtum seines Vaters an sich zu reißen. Fünf Jahre zuvor hatte er Amnon, Davids ältesten Sohn, ermordet, angeblich aus Rache für die Vergewaltigung seiner Schwester Tamar (2. Samuel 13:28, 29). Schon damals könnte Absalom den Thron im Auge gehabt und Amnon in dem vollen Bewußtsein ermordet haben, einen Konkurrenten zu beseitigen. Auf jeden Fall handelte Absalom, als die Zeit dafür gekommen war. Im ganzen Land ließ er sich als König ausrufen (2. Samuel 15:10).

12 Eine Weile hatte Absalom Erfolg, denn „die Verschwörung wurde immer stärker, und das Volk um Absalom wuchs ständig an Zahl“. Nach einiger Zeit mußte König David um sein Leben fliehen (2. Samuel 15:12-17). Doch Absaloms Streben fand bald ein jähes Ende. Er wurde von Joab getötet, in eine Höhlung geworfen und mit Steinen bedeckt. Stellen wir uns das einmal vor — dieser ehrgeizige Mann, der König sein wollte, erhielt bei seinem Tod nicht einmal ein anständiges Begräbnis! Vermessenheit zog für Absalom wahrhaftig Unehre nach sich (2. Samuel 18:9-17).
Selbstsüchtigen Ehrgeiz meiden

13 Absaloms Aufstieg zur Macht und sein anschließender Fall sollte uns eine Lehre sein. In der heutigen Ellbogengesellschaft ist es üblich, daß man seinen Vorgesetzten schmeichelt und sich bei ihnen beliebt zu machen versucht, entweder um sie einfach zu beeindrucken oder um womöglich irgendeinen Vorteil oder eine Beförderung zu erlangen. Gleichzeitig äußert man vielleicht prahlerische Behauptungen gegenüber den eigenen Untergebenen in der Hoffnung, sich ihre Gunst und Unterstützung zu sichern. Wenn wir nicht vorsichtig sind, kann sich solch ein Geist des Ehrgeizes in unserem Herzen festsetzen. Das widerfuhr offensichtlich einigen Personen im ersten Jahrhundert, weshalb die Apostel nachdrücklich vor ihnen warnen mußten (Galater 4:17; 3. Johannes 9, 10).

14 Jehova hat in seiner Organisation keinen Platz für überhebliche Intriganten, die darauf aus sind, „ihre eigene Ehre [zu] erforschen“ (Sprüche 25:27). Tatsächlich heißt es in der Bibel warnend: „Jehova wird alle glatten Lippen wegtilgen, die Zunge, die große Dinge redet“ (Psalm 12:3). Absalom hatte glatte Lippen. Er äußerte sich schmeichlerisch gegenüber denjenigen, deren Gunst er benötigte — er tat alles, um eine begehrte Autoritätsstellung zu erlangen. Wie gesegnet sind wir im Gegensatz dazu, einer Bruderschaft anzugehören, die sich an den Rat des Paulus hält, ‘nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht zu tun, sondern in Demut die anderen höher zu achten als sich selbst’! (Philipper 2:3).

Jule | 04.08.11 | biblische Personen | 4 Comments |

Amnon und Tamar

*** g85 8. 6. S. 13-15 Können ein Junge und ein Mädchen „einfach nur Freunde“ sein? ***

Junge Leute fragen sich:
Können ein Junge und ein Mädchen „einfach nur Freunde“ sein?

SCOTT und Kelly behaupten, in ihrer Freundschaft würde Verliebtheit keine Rolle spielen. Kelly, ein junges Mädchen, meint: „Scott ist entschieden mein bester Freund — mit ihm will ich meine Zeit verbringen, und ihm kann ich vertrauen. Ich erzähle ihm Dinge, die mir wichtig sind.“

Freundschaften zwischen einem Jungen und einem Mädchen sind ganz und gar nicht ungewöhnlich. Die Zeitschrift Seventeen führte unlängst eine Umfrage durch, bei der 65 Prozent der befragten Mädchen sagten, sie seien mit einem Jungen befreundet. Eine andere Umfrage ergab, daß 625 Teenager es für wichtiger hielten, „mit jemandem vom anderen Geschlecht befreundet zu sein“, als „mit jemandem zu gehen“.

Warum sind Freundschaften zwischen einem Jungen und einem Mädchen „in“? Das Buch Adolescence erklärt: „Im frühen Stadium der Pubertät schließen Jungen und Mädchen eher Freundschaften mit ihresgleichen. Doch wenn sie die körperlichen Veränderungen, die die Geschlechtsreife mit sich bringt, bewältigt haben und sicherer werden, suchen sie sich Freunde beiderlei Geschlechts.“

Einige Jugendliche gehen allerdings einen Schritt weiter. Sie sind nicht nur nett und freundlich zum anderen Geschlecht, sondern sie schließen enge Freundschaften, die, wie sie oft behaupten, rein „platonisch“ sind. Wie kommt das? Der 17jährige Gregory behauptet: „Es ist für mich leichter, mit Mädchen zu sprechen, weil sie im allgemeinen mitfühlender und sensibler sind. Wenn sie eine Schwäche an einem entdecken, hacken sie nicht auf einem herum.“ Die 17jährige Cyndi spricht ähnlich von ihrem Freund: „Ich kann ihm alles sagen. Einer Freundin kann man vieles erzählen, aber irgendwie finden die andern heraus, was man ihr anvertraut hat.“ Andere Jugendliche behaupten, solche Freundschaften würden ihnen helfen, eine ausgewogenere Persönlichkeit zu entwickeln.

Ist aber der Wunsch nach einer ausgewogenen Persönlichkeit oder nach einer Vertrauensperson der Hauptgrund, warum Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen geschlossen werden?

„Verräterischer als sonst irgend etwas“

Die Bibel sagt in Jeremia 17:9: „Das Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas und ist heillos. Wer kann es kennen?“ Ja, es ist oft schwer, die eigenen Gefühle wirklich zu verstehen und zu wissen, warum man etwas Bestimmtes tut. Jugendliche behaupten vielleicht, daß ihre enge Freundschaft zu jemandem vom anderen Geschlecht harmlos sei, doch offensichtlich erkennen sie oft selbst nicht die wahren Beweggründe. „Wenn ich Probleme habe“, gibt ein junges Mädchen namens Birgit zu, „habe ich wirklich den Wunsch, mich an einer Schulter auszuweinen, bei jemandem, der mich anders versteht als meine Eltern und mit dem ich Körperkontakt haben kann.“ „Für mich ist es wichtig, jemand zu haben, mit dem ich mich eng verbunden fühle“, sagt der 17jährige Scott. „Das gibt mir das Gefühl, daß sich jemand um mich kümmert“, erklärt Debbie. Und ein junger Mann sagt: „Alle haben jemand, nur ich fühle mich allein.“

Hinter vielen sogenannten Freundschaften steckt daher in Wirklichkeit Verliebtheit oder der Wunsch, von einem Jungen oder einem Mädchen beachtet zu werden, ohne eine Verpflichtung einzugehen.

Ist es denn falsch, Freunde zu haben?

Das nicht. In Sprüche 18:24 heißt es: „Es gibt Gefährten, die bereit sind, einander zu zerschlagen, aber da ist ein Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder.“ Das hebräische Wort, das hier mit „Gefährte“ wiedergegeben wird, kann sich auf einen persönlichen Freund beziehen, dem man Vertrauliches mitteilt und mit dem man sich verbunden fühlt. Kein Wunder, daß die Bibel sagt: „Ein wahrer Gefährte liebt allezeit und ist ein Bruder, der für die Zeit der Bedrängnis geboren ist“ (Sprüche 17:17).

Haben Gottes Diener in biblischer Zeit aber unter dem anderen Geschlecht nach solchen Gefährten gesucht? Denke an die Tochter Jephthas. Hat sie sich an der Schulter eines engen Freundes ausgeweint, als sie wegen des Gelübdes, das ihr Vater abgelegt hatte, traurig war? Ganz im Gegenteil! Sie sagte zu ihrem Vater: „Laß mich gehen . . ., und laß mich meine Jungfrauschaft beweinen, ich und meine Gefährtinnen“ (Richter 11:37). Beachte auch Jesu Gleichnis von der verlorenen Drachme. Mit wem würde die Hausfrau ihre Freude teilen, wenn sie die Münze schließlich finden würde? Jesus sagte: „Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen“ (Lukas 15:9). König David ist ein weiteres Beispiel. Ein Mann namens Chuschai war als „Davids Gefährte“ bekannt (2. Samuel 15:37).

Das soll nicht heißen, daß Freundschaften mit dem anderen Geschlecht verboten waren. Der Apostel Paulus zum Beispiel, ein unverheirateter Mann, war mit einigen Christinnen befreundet. (Siehe Römer 16:1, 3, 6, 12.) Als er an die Philipper schrieb, erwähnte er zwei Frauen, ‘die für die gute Botschaft Seite an Seite mit ihm gestritten haben’ (Philipper 4:3). Auch Jesus Christus war in dieser Hinsicht ausgeglichen und pflegte Freundschaften mit dem anderen Geschlecht, die zuträglich waren. Die Bibel sagt in Johannes 11:5: „Jesus nun liebte Martha und ihre Schwester.“ Bei zahlreichen Gelegenheiten freute er sich über die Gastfreundschaft dieser Frauen und unterhielt sich gern mit ihnen (Lukas 10:38, 39).

Kannst du dir aber vorstellen, daß Jesus lange, romantische Spaziergänge mit Maria oder Martha machte? Bestimmt nicht. Obwohl zwischen Jesus und diesen Frauen echte Zuneigung bestand, wahrten sie Distanz. Zudem waren Jesus und Paulus Erwachsene, die ihre Gefühle und Emotionen beherrschen konnten. Sie waren keine gefährdeten Jugendlichen, die jemand brauchten, um vor einem Fehler bewahrt zu werden.

„Mit vielen Problemen belastet“

In dem Buch The Challenge of Being Single wird behauptet: „Entgegen der populären Mythologie sind platonische Freundschaften in der Tat möglich.“ Natürlich ist es auch „möglich“, einen Flugzeugabsturz zu überleben. Die Frage ist: Wie zuträglich oder weise ist es, eine enge Freundschaft mit jemandem vom anderen Geschlecht zu schließen? Weise ist es bestimmt nicht. Eine in der Sowjetunion durchgeführte Studie ergab, daß Freundschaften mit dem anderen Geschlecht „mit vielen Problemen belastet sind“. Warum?

Zum einen ist der Geschlechtstrieb sehr stark. Als junger Mensch lernst du gerade erst, ihn zu beherrschen. Es kann sein, daß der Sex zur Zeit in einer Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen keine Rolle spielt. Doch wird das auch später der Fall sein? Interessanterweise wurden bei der obenerwähnten Studie die Jugendlichen gefragt: „Ist deiner Meinung nach eine Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen möglich, ohne daß sie ineinander verliebt sind?“ Mit Ja antworteten 75 Prozent. „Mit den Jahren jedoch“, so stellten die Forscher fest, „mehren sich die Zweifel in dieser Hinsicht, denn mehr als die Hälfte der . . . [älteren Jungen] verneinten die Frage.“ Vielleicht können einige Jugendliche die weisen Worte aus Sprüche 6:27 aus eigener Erfahrung bestätigen: „Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden?“

Ein Jugendlicher namens Wayne erklärt zum Beispiel: „Einige Jugendliche, die ich kenne, haben ,Ausgeh‘-Partner. Sie können gut zusammen tanzen oder geben ein schönes Paar ab. Es beginnt damit, daß sie gute Freunde sind, die Vertrauen zueinander haben. Aber dann fangen sie an, immer mehr Zeit gemeinsam zu verbringen. Andere schließen daraus, daß sie ,miteinander gehen‘, und schließlich tun sie das auch.“ Doch „miteinander zu gehen“, wenn man noch nicht reif für die Ehe ist, ist ein sicherer Weg, sich zu „verbrennen“. Es können starke Gefühle und Wünsche geweckt werden, die nicht befriedigt werden können. Die Folge? Frustration oder Unsittlichkeit.

Andere Jugendliche „verbrennen“ sich, wenn die Verliebtheit nur einseitig besteht. Die Bibel spricht von einem jungen Mann namens Amnon, der sich in seine Halbschwester Tamar „verliebte“, wohingegen sie seine Gefühle nicht erwiderte. Die Bibel sagt: „Und Amnon war in einer solchen Bedrängnis, daß er sich Tamars, seiner Schwester, wegen krank fühlte“ (2. Samuel 13:1, 2). Es gibt keinen Hinweis darauf, daß Tamar Amnon in irgendeiner Hinsicht ermutigte. Möchtest du aber für einen solchen Aufruhr der Gefühle verantwortlich sein oder ihn durchmachen? Eine zu enge Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen kann verhängnisvolle Folgen haben.

‘Entferne Verdruß’

Salomo riet jungen Leuten: „Entferne . . . Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück vom Fleische fern“ (Prediger 11:10). Sei freundlich zum anderen Geschlecht, aber laß gebührende Vorsicht walten. Beschränke solche Freundschaften auf ein vernünftiges Maß. Sonst kann es zu Verdruß kommen.

Jule | 04.07.11 | biblische Personen | 1 Comment |

Rebekka

*** w10 1. 2. S. 24-25 Rebekka wollte gern alles so machen, wie Jehova es möchte ***

Für Gespräche mit den Kindern

Rebekka wollte gern alles so machen, wie Jehova es möchte

REBEKKA. Den Namen hört man ja öfter. Kennst du jemand, der so heißt? — Rebekka kommt im berühmtesten Buch der Welt vor: in der Bibel. Und sie spielt da eine wichtige Rolle. Weißt du etwas über sie? — Von Rebekka können wir uns abschauen, wie man dem wahren Gott Jehova dienen kann. Deswegen wollen wir jetzt mal sehen, was sie so erlebt hat.

Rebekka wird in der Bibel als zweite Frau mit Namen erwähnt, die Jehova so diente, wie er es möchte. Weißt du, wer die erste war? — Das war Sara, die Frau von Abraham. Sie war schon alt, als sie Isaak bekam, ihr einziges Kind. Isaak hat später Rebekka kennengelernt. Schauen wir doch einmal, wie es dazu kam und wie Rebekka alles genau so gemacht hat, wie Jehova es möchte.

Es ist über 60 Jahre her, dass Gott Abraham und Sara von Haran nach Kanaan geschickt hat. Die beiden sind schon sehr alt, als Gott ihnen einen Sohn verspricht, der Isaak heißen soll. Sie haben ihren Sohn bestimmt sehr lieb! Sara stirbt mit 127 Jahren. Isaak ist jetzt längst erwachsen und sehr traurig, dass er seine Mutter nicht mehr hat. Abraham will nicht, dass sein Sohn eine Frau aus Kanaan heiratet. Die Kanaaniter wollen nämlich nichts von Jehova wissen. Darum schickt er seinen Diener, wahrscheinlich Elieser, zu seinen Verwandten nach Haran, um dort für Isaak eine Frau zu suchen. Das ist ein Weg von über 800 Kilometern! (1. Mose 12:4, 5; 15:2; 17:17, 19; 23:1).

Nach einiger Zeit kommt Elieser zusammen mit anderen Dienern von Abraham in Haran an. Sie haben zehn Kamele dabei, die mit vielen guten Sachen und Geschenken für die Braut beladen sind. Alle machen am Brunnen halt, denn Elieser weiß, dass da nachmittags die Leute hinkommen, um für sich und ihre Tiere Wasser zu holen. Er bittet Gott dann im Gebet, ihm zu helfen, die richtige Frau für Isaak zu finden. Sie müsste auf seine Bitte um Wasser antworten: „Trink, und ich werde auch deine Kamele tränken.“

Und genau das passiert! Die hübsche Rebekka kommt zum Brunnen. Und als Elieser die junge Frau bittet, ihm etwas zu trinken zu geben, sagt sie: „Auch für deine Kamele werde ich Wasser schöpfen.“ Und dann läuft sie immer und „immer wieder . . . zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen“. Elieser staunt nur so. Die zehn Kamele haben großen Durst und Rebekka muss 1 000 Liter Wasser anschleppen! Stell dir das mal vor!

Elieser gibt Rebekka viele schöne Geschenke und erfährt, dass sie die Tochter von Bethuel ist, einem Verwandten Abrahams. Rebekka lädt Elieser und seine Freunde ein, bei ihrer Familie zu übernachten. Sie läuft schon mal voraus, um zu erzählen, dass gleich von ganz weit her Besucher kommen, die Abraham geschickt hat.

Als Rebekkas Bruder Laban die teuren Geschenke für seine Schwester sieht und erfährt, wer Elieser ist, bittet er ihn in sein Haus. Aber Elieser sagt: „Ich werde nicht essen, bis ich über meine Sache geredet habe.“ Er erklärt, warum Abraham ihn hergeschickt hat. Laban und seine Eltern freuen sich sehr und sind mit der Heirat einverstanden.

Nach dem Essen gehen Elieser und seine Freunde schlafen. Am nächsten Morgen sagt er dann: „Sendet mich weg zu meinem Herrn.“ Aber Rebekkas Mutter und ihr Bruder möchten, dass er noch „wenigstens zehn Tage“ dableibt. Auf die Frage, ob Rebekka auch sofort mitgehen würde, antwortet sie ganz spontan: „Ich will gehen.“ Sie macht sich mit Elieser gleich auf die Reise. Als sie bei Isaak ankommen, heiraten die beiden (1. Mose 24:1-58, 67).

Rebekka hat also ihre Familie und ihre Freunde verlassen und ist weit weggezogen, obwohl sie wusste, dass sie sie vielleicht nie wiedersehen würde. Denkst du, das war leicht für sie? — Es ist ihr bestimmt schwergefallen. Aber sie wollte gern alles so machen, wie Jehova es möchte, und er hat sie dafür belohnt. In ihre Familie wurde viele Jahre später unser Retter Jesus Christus hineingeboren. Wenn wir wie Rebekka gern alles so machen, wie Jehova es möchte, wird er auch uns belohnen (Römer 9:7-10).

FRAGEN:
▪ Wer war Rebekka? Wo hat Elieser sie getroffen?
▪ Warum wollte Abraham nicht, dass Isaak eine Frau aus Kanaan heiratet?
▪ Woran konnte man sehen, dass Rebekka eine gute Ehefrau sein würde?
▪ Was können wir uns von Rebekka abschauen?

Jule | 04.05.11 | biblische Personen | 2 Comments |

Jonathan

*** w10 1. 7. S. 30-31 Wie man echte, loyale Freunde findet ***

Für junge Leser
Wie man echte, loyale Freunde findet

So geht es: Am besten, du suchst dir für dieses Projekt eine ruhige Ecke. Stell dir beim Lesen der Bibeltexte vor, du wärst dabei gewesen. Mal dir die Situation aus: Hörst du, wie die Leute miteinander reden? Kannst du dich in die Hauptpersonen hineinversetzen? Versuch es einmal, dann wird der Bericht für dich lebendig.

Hauptpersonen: Jonathan, David, Saul
Überblick: Erst tötet David den Riesen Goliath, dann wird Jonathan Davids bester Freund.

1 FINDE HERAUS, WORUM ES GEHT (LIES 1. SAMUEL 17:57 bis 18:11; 19:1; 20:1-17, 41, 42).

Wie hat Saul wohl ausgesehen? (Tipp: Lies 1. Samuel 10:20-23.)
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David hat Jonathan wahrscheinlich als Jugendlicher kennengelernt. Wie könnte David damals ausgesehen haben? (Tipp: Lies 1. Samuel 16:12, 13.)
……………………………………
Am Ende von 1. Samuel, Kapitel 20 müssen sich David und Jonathan trennen. Was für eine Stimmung kommt denn bei dem, was sie sagen, für dich rüber?
……………………………………

2 DENK DICH NOCH MEHR HINEIN.

Im Bericht heißt es ja, dass „sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband“, oder wie es eine andere Bibelübersetzung ausdrückt, „wurden David und Jonathan die besten Freunde“ (1. Samuel 18:1, Contemporary English Version). Was könnte Jonathan an David wohl beeindruckt haben? (Tipp: Lies 1. Samuel 17:45, 46.)
……………………………………

Zwischen den beiden bestand ein Altersunterschied von ungefähr 30 Jahren. Was meinst du, warum sie trotzdem „die besten Freunde“ werden konnten?
……………………………………

Der packende Bericht zeigt, dass ein paar Dinge ganz typisch für echte Freunde sind. Auf welche kommst du? (Tipp: Lies Sprüche 17:17; 18:24.)
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Wieso war Jonathan die Loyalität gegenüber David wichtiger als gegenüber seinem eigenen Vater?

……………………………………

3 WAS HAST DU FÜR DICH GELERNT . . .

über Freundschaft?
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über Loyalität?
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über die Freundschaft mit jemand, der schon älter ist?
……………………………………

darüber, wie man wirklich gute Freunde für sich gewinnen kann?
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4 WAS FINDEST DU AN DIESEM BERICHT GUT? WARUM?
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HAST DU KEINE BIBEL? FRAG JEHOVAS ZEUGEN DANACH ODER LIES SIE ONLINE: www.watchtower.org

Jule | 04.05.11 | biblische Personen | 10 Comments |

David

Für Gespräche mit den Kindern 

Warum David keine Angst hatte

 

HAST du manchmal Angst? — Fast jeder hat ab und zu Angst. Und was machst du dann am besten? — Du könntest zu jemand gehen, der größer und stärker ist als du. Vielleicht könnten dir deine Eltern helfen. David kannte noch jemanden, der helfen kann: Gott. Von David können wir viel lernen. In einem Lied sang er: „Ich [werde] meinerseits ja auf dich vertrauen. . . . Auf Gott habe ich mein Vertrauen gesetzt; ich werde mich nicht fürchten“, das heißt keine Angst haben (Psalm 56:3, 4).

Wer hat David wohl beigebracht, keine Angst zu haben? Ob es seine Eltern waren? — Ganz bestimmt! Davids Vater hieß Isai. Er diente Gott treu und war ein Vorfahr von Jesus, von dem Gott gesagt hatte, dass er der „Fürst des Friedens“ ist (Jesaja 9:6; 11:1-3, 10). Der Vater von Isai — also der Großvater von David — hieß Obed. Weißt du, wie die Mutter von Obed hieß (nach ihr ist sogar ein Bibelbuch benannt worden)? — Ruth. Sie war mit Boas verheiratet und diente Gott treu (Ruth 4:21, 22).

Als David geboren wurde, waren Ruth und Boas natürlich schon lange tot. Vielleicht kennst du ja auch die Mutter von Boas, also Davids Ururoma. Sie wohnte in Jericho und half israelitischen Spionen, sich zu verstecken. Als die Stadtmauer von Jericho einstürzte, passierte ihr und ihren Verwandten nichts, weil sie eine leuchtend rote Schnur aus dem Fenster gehängt hatte. Wie hieß diese Ururoma von David? — Rahab, und sie betete später auch Jehova an. Rahab war wirklich mutig und Christen sollen sich an ihr ein Beispiel nehmen (Josua 2:1-21; 6:22-25; Hebräer 11:30, 31).

Davids Eltern haben ihm ganz sicher alles über diese treuen Diener Jehovas erzählt, denn das gehörte zu den Aufgaben von Vater und Mutter (5. Mose 6:4-9). Irgendwann später schickte Gott den Propheten Samuel zu Isai. Er sollte David, den jüngsten Sohn, aussuchen, damit er der nächste König von Israel wird (1. Samuel 16:4-13).

Eines Tages soll David seinen drei älteren Brüdern, die gegen Gottes Feinde, die Philister, kämpfen, Essen bringen. David läuft zum Schlachtfeld hin und hört, wie der Riese Goliath sich über „die Schlachtreihen des lebendigen Gottes“ lustig macht. Goliath fordert die Soldaten zu einem Zweikampf auf, aber keiner traut sich. Als König Saul hört, dass David mit dem Riesen kämpfen will, lässt er ihn zu sich holen. Doch als er David sieht, meint er: »Du bist ja fast noch ein Kind.«

David erzählt Saul, dass er schon einen Löwen und einen Bären getötet hat, die sich ein Schaf aus der Herde seines Vaters holen wollten. Goliath soll es genauso gehen. David sagt, er „soll wie einer von ihnen werden“. Darauf Saul: »Dann geh, und Jehova selbst soll mit dir sein.« David sucht sich fünf Steine, die schön glatt sind, legt sie in seine Hirtentasche, nimmt seine Steinschleuder und geht dem Riesen entgegen. Als Goliath den Jungen sieht, schreit er: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln . . . geben.“ David gibt ihm zur Antwort: „Ich . . . komme zu dir mit dem Namen Jehovas.“ Dann ruft er ihm zu: „Ich werde dich bestimmt niederschlagen.“

Jetzt rennt David auf Goliath zu, nimmt sich einen Stein aus der Tasche, legt ihn in die Schleuder und trifft damit genau Goliaths Stirn. Der Riese fällt tot um. Als die Philister das sehen, bekommen sie furchtbare Angst und laufen davon. Die Israeliten jagen hinter ihnen her und gewinnen die Schlacht. Wie wärs, wenn du mit deinen Eltern und Geschwistern die ganze Geschichte in der Bibel nachliest? Sie steht in 1. Samuel 17:12-54.
Als Kind oder Jugendlicher könntest du schon mal Angst davor haben, das zu tun, was Gott von dir möchte. Auch Jeremia hatte Angst, als er noch jung war, aber Gott sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht . . ., denn ‚ich bin mit dir‘.“ Das machte ihn mutig und er ging predigen, genau wie Gott es ihm aufgetragen hatte. Wenn du wie David und Jeremia auf Jehova vertraust, kannst du es auch schaffen, keine Angst zu haben (Jeremia 1:6-8).

Fragen:

  • Wie hat David reagiert, als sich Goliath über die Schlachtreihen Gottes lustig machte?
  • Wie hat David Goliath besiegt?
  • Wie können wir es heute schaffen, keine Angst zu haben?
Jule | 04.05.11 | David | 2 Comments |

Abigail

Ihren Glauben nachahmen
Eine Frau mit Verstand

DEM jungen Mann stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben — das konnte Abigail sehen. Er war zu Tode erschrocken, und das nicht umsonst. Eine ernste Gefahr braute sich zusammen: Etwa 400 zu allem entschlossene Krieger waren unterwegs, um jedes männliche Wesen, das zu dem Haus gehörte, umzubringen. Was war passiert?

Schuld an allem war Nabal, Abigails Mann. Dieser rohe Mensch hatte sich — wieder einmal! — unverschämt aufgeführt. Diesmal jedoch war er an den Falschen geraten. Er hatte den Anführer einer Truppe treuer, durchtrainierter Krieger beleidigt. Nun war also einer der jungen Arbeiter Nabals (vielleicht ein Hirte) zu Abigail gekommen, voller Vertrauen, dass sie sich etwas einfallen lassen würde, um sie alle zu retten. Aber was konnte schon eine einzige Frau gegen eine Schar bewaffneter Männer ausrichten?

Zunächst etwas mehr zu Abigail: Wer war sie? Wie war es zu der kritischen Situation gekommen? Und was kann man von dieser bemerkenswerten, gottesfürchtigen Frau lernen?

„Gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt“

Abigail und Nabal waren nicht gerade ein Traumpaar. Nabal hätte zwar kaum eine bessere Frau bekommen können, Abigail dagegen wohl kaum einen schlechteren Mann. Sicher, Nabal hatte Geld und hielt sich deshalb auch für sehr wichtig. Aber wie sahen ihn andere? In der Bibel gibt es wenige Personen, deren Charakter mit so verächtlichen Worten beschrieben wird. Schon sein Name Nabal bedeutet „unverständig“. Ob ihn seine Eltern bei der Geburt so nannten oder ob es ein Beiname war, unter dem er später bekannt wurde, weiß man nicht. Auf jeden Fall machte Nabal seinem Namen alle Ehre. Er war „hart und schlecht in seinen Handlungen“. Ein ungerechter Grobian und Trinker, bei niemand beliebt, aber allseits gefürchtet (1. Samuel 25:2, 3, 17, 21, 25).

Wörtlich sagte er: „ein Sohn Belials (von Nichtsnutzigkeit, Nichtswürdigkeit)“. Andere Bibeln bezeichnen Nabal an dieser Stelle auch als jemand, der „nicht mit sich reden lässt“ und dem daher „niemand etwas zu sagen wagt“.

Abigail war das totale Gegenteil. Ihr Name bedeutet „Mein Vater freut sich“. Welcher Vater ist nicht stolz auf eine schöne Tochter? Aber wenn ein Vater klug ist, dann freut es ihn noch viel mehr, wenn sein Kind innere Schönheit besitzt. Leider halten gut aussehende Menschen innere Werte wie Verständigkeit, Weisheit und Mut oder auch Glauben oft für überflüssig. Ganz anders Abigail. Sie war nicht nur „schön von Gestalt“, sondern auch „gut hinsichtlich Verständigkeit“ (1. Samuel 25:3).

Vielleicht fragt man sich, wie eine so intelligente junge Frau einen derartigen Nichtsnutz heiraten konnte. Man darf nicht vergessen, dass Ehepartner damals meist von den Eltern ausgesucht wurden — zumindest spielte das elterliche Einverständnis eine wichtige Rolle. Hatten Abigails Eltern die Heirat befürwortet, vielleicht sogar arrangiert, weil ihnen Nabals Wohlstand und Einfluss imponierte? Sahen sie sich zum Einverständnis gezwungen, weil sie arme Leute waren? Wie auch immer: Nabal war trotz seines Reichtums keine gute Partie für Abigail.

Eltern, die wirklich das Beste für ihr Kind wollen, machen ihm klar, dass die Ehe eine ernste Angelegenheit ist. Sie überreden ihr Kind weder zu einer Heirat aus finanziellen Gründen, noch drängen sie es zur Partnersuche, wenn es viel zu jung ist, um die Rolle und Verantwortung eines Erwachsenen zu übernehmen (1. Korinther 7:36). Für Abigail ist es allerdings zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Sie ist nun einmal mit Nabal verheiratet. Und sie ist entschlossen, aus ihrer schwierigen Lage das Beste zu machen.

„Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien“

Jetzt hatte Nabal für Abigail alles nur noch verschlimmert. Der Mann, den er beleidigt hatte, war niemand anders als David: der künftige König von Israel und ein treuer Diener Gottes. Jehova hatte ihn durch den Propheten Samuel mit Öl salben lassen und damit zum Nachfolger von König Saul bestimmt (1. Samuel 16:1, 2, 11-13). Weil Saul aus lauter Eifersucht David lieber tot als lebendig sehen wollte, hielt sich David jetzt mit seinen 600 loyalen Kämpfern in der Wildnis auf.

Nabal wohnte in Maon, arbeitete aber nicht weit entfernt in Karmel, wo er wohl auch Land besaß. Von beiden Städten aus gelangte man auf hoch gelegene, für die Schafzucht gut geeignete Weiden; und Nabal besaß 3 000 Schafe. Ansonsten war die Umgebung jedoch unwirtlich. Im Süden dehnte sich die Wildnis Paran aus und im Osten lag in Richtung Salzmeer ein ödes, karges Terrain mit zahllosen Höhlen und Schluchten. Dort kämpften David und seine Männer ums nackte Überleben. Zweifellos mussten sie mit vielen Härten fertig werden und Wild erlegen, um etwas zum Essen zu haben. Oft begegneten sie den jungen Hirten, die für den reichen Nabal arbeiteten.

Wie behandelten die rastlosen Männer Davids die Hirten Nabals? Sie hätten sich leicht ab und an ein Schaf holen können. Taten es aber nicht. Vielmehr bildeten die Krieger eine regelrechte Schutzmauer um Nabals Herden und seine Knechte (1. Samuel 25:15, 16). Hirten und Schafe waren damals einer Menge Gefahren ausgesetzt. Es wimmelte von wilden Tieren, und da die Südgrenze Israels nicht weit weg war, fielen oft ausländische Plünderer und Diebe ein.

In der Wildnis 600 Männer satt zu bekommen war sicher keine Kleinigkeit. Eines Tages schickte David daher zehn Boten zu Nabal mit der Bitte um Unterstützung. Der Augenblick war günstig gewählt: Es fand gerade die Schafschur statt, bei der gewöhnlich großzügige Festessen veranstaltet wurden. David wählte auch seine Worte sorgfältig aus und benutzte eine höfliche Anrede. Er nannte sich selbst sogar „dein Sohn David“, womit er seine Achtung vor dem anscheinend älteren Nabal zeigte (1. Samuel 25:5-8). Und Nabal?

Er war empört! „Er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien.“ So hatte der junge Mann gegenüber seiner Herrin Nabals Reaktion geschildert. Der geizige Nabal beschwerte sich also lauthals, dass er etwas von seinem kostbaren Brot, seinem Wasser und seinem frisch geschlachteten Fleisch hergeben sollte. Spöttisch fragte er, wer dieser David denn eigentlich sei, und stellte ihn auf die gleiche Stufe mit einem entlaufenen Knecht. Nabal hatte von David offensichtlich die gleiche Meinung wie Saul, der David hasste. Keiner der beiden Männer sah David so wie Gott. Jehova liebte David. Für ihn war er kein rebellischer Sklave, sondern der zukünftige König von Israel (1. Samuel 25:10, 11, 14).

Als die Boten David Bericht erstatteten, geriet er in Wut und befahl: „Jeder gürte sein Schwert um!“ David selbst legte auch sein Schwert an und zog mit 400 seiner Männer los. Er schwor sich, jede männliche Person in Nabals Haus zu töten (1. Samuel 25:12, 13, 21, 22). Davids Zorn war verständlich, doch wie er ihm Luft machte, das war verkehrt. In der Bibel steht: „Eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit“ (Jakobus 1:20). Kann Abigail ihre Hausgemeinschaft jetzt noch retten?

„Gesegnet sei deine Verständigkeit“

Den ersten Schritt, um das Schlimmste zu verhindern, hatte Abigail eigentlich schon getan. Sie hatte ein offenes Ohr für den jungen Mann gehabt. Nabal hätte sich ganz anders verhalten. Über ihn hatte der junge Mann ja gesagt, er sei „zu sehr ein Nichtsnutz . . ., als dass man mit ihm reden könnte“ (1. Samuel 25:17). Da sich Nabal fatalerweise selbst viel zu wichtig nahm, hörte er anderen einfach nicht zu. Eine Arroganz, die man auch heute noch allzu oft antrifft. Der junge Mann wusste, dass seine Herrin ihm dagegen zuhören würde, und ging sicher genau deswegen zu ihr.

Abigail verlor keine Zeit. In dem Bericht heißt es: „Sogleich eilte Abigail.“ Viermal in dieser Begebenheit wird gesagt, dass sie eilte oder sich beeilte. Großzügig stellte sie für David und seine Männer Proviant zusammen: Brot, Wein, Schaffleisch, geröstetes Korn, Rosinenkuchen, Pressfeigenkuchen. Sie wusste genau, was sie im Haus hatte, und erfüllte ihre Haushaltspflichten gewissenhaft — wie die tüchtige Ehefrau aus dem Bibelbuch Sprüche (Sprüche 31:10-31). Abigail schickte ihre Leute mit dem Proviant vor und kam allein nach. „Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit“ (1. Samuel 25:18, 19).

Setzte sich Abigail damit nicht über Nabals rechtmäßige Stellung als Familienoberhaupt hinweg? Nein. Schließlich hatte sich ihr Mann gegenüber einem gesalbten Diener Jehovas schäbig verhalten und jetzt drohte vielen unschuldigen Menschen der sichere Tod. Würde sich Abigail nicht sogar mitschuldig machen, wenn sie nichts unternehmen würde? In jedem Fall war es für sie wichtiger, auf Gott zu hören als auf ihren Ehemann.

Es dauerte nicht lange, da stieß Abigail auf David und seine Männer. Und wieder beeilte sie sich! Diesmal, um vom Esel abzusteigen und vor David auf die Knie zu gehen (1. Samuel 25:20, 23). Sie schüttete David ihr Herz aus und flehte ihn um Gnade für ihren Mann und das ganze Haus an. Was machte ihren Appell überzeugend?

Abigail nahm die Schuld auf sich und bat David um Verzeihung. Ganz nüchtern räumte sie ein, ihr Mann sei so, wie sein Name schon sage: ein Nichtsnutz. Vielleicht wollte sie damit ausdrücken, David habe es doch gar nicht nötig, jemand wie Nabal zu strafen. Abigail drückte auch ihr Vertrauen aus, dass David der verlängerte Arm Jehovas war, derjenige, der „die Kriege Jehovas“ führte. Außerdem muss sie von dem Versprechen Jehovas gewusst haben, David das Königreich zu geben. Sagte sie doch, Jehova würde David „bestimmt zum Führer über Israel bestellen“. Sie appellierte an David, kein unschuldiges Blut zu vergießen und nichts zu tun, was für ihn „ein Anlass zum Stolpern“ werden könnte — wobei sie offensichtlich an Gewissensbisse dachte (1. Samuel 25:24-31). Freundliche, von Herzen kommende Worte!

Wie reagierte David? Er nahm ihre Gaben an und sagte: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! Und gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen.“ David rechnete es Abigail hoch an, dass sie ihm mutig entgegengeeilt war. Wie er dankbar anerkannte, hatte sie ihn vor Blutschuld bewahrt. Mit den Worten „Geh in Frieden in dein Haus hinauf“ entließ er sie. Und er war nicht zu stolz hinzuzufügen: „Ich habe auf deine Stimme gehört“ (1. Samuel 25:32-35).

„Hier ist deine Sklavin“

Die Begegnung ging Abigail danach nicht mehr aus dem Kopf. Auch konnte sie kaum übersehen haben, dass David und Nabal wie Tag und Nacht waren: Der eine Gott ergeben und sanft, der andere unbeherrscht und brutal. Aber sie hing solchen Gedanken nicht nach. Es heißt: „Später kam Abigail heim zu Nabal.“ Abigail kehrte tatsächlich zu diesem Mann zurück, nach wie vor entschlossen, ihre Rolle als Ehefrau so gut wie möglich auszufüllen. Sie musste Nabal über ihre Aktion in Kenntnis setzen. Er hatte ein Recht, das zu wissen. Außerdem musste sie ihm mitteilen, welche große Gefahr abgewendet worden war — bevor er es peinlicherweise von anderen erfuhr. Jetzt war allerdings nicht der richtige Zeitpunkt. Nabal speiste gerade wie ein König und war stockbetrunken (1. Samuel 25:36).

Und wieder zeigte sich, dass Abigail eine mutige Frau mit Verstand war. Sie wollte bis zum nächsten Morgen warten, wenn die Wirkung des Weins nachgelassen hätte. Ihr Mann wäre dann nüchtern genug, ihre Worte zu begreifen, nur leider auch völlig unberechenbar. Dennoch ging Abigail zu ihm und erzählte alles. Bestimmt war sie darauf gefasst, dass Nabal nun explodieren, vielleicht sogar handgreiflich werden würde. Doch er saß einfach da und rührte sich nicht (1. Samuel 25:37).

Was war mit Nabal los? „Sein Herz erstarb in seinem Innern, und er selbst wurde wie ein Stein.“ Womöglich hatte er eine Art Schlaganfall bekommen. Zehn Tage später war er tot; allerdings lag das nicht nur an einer Krankheit. „Jehova [schlug] Nabal, sodass er starb“ (1. Samuel 25:38). Gott hatte ein gerechtes Urteil gefällt und Abigails langer Ehealbtraum war zu Ende. Auch wenn Jehova heute nicht durch ein Wunder eingreift und Haustyrannen beseitigt, kann man aus dieser Begebenheit doch eines sehr gut ableiten: Gott entgeht nicht, wenn jemand zu Hause unterdrückt oder misshandelt wird. Und zur gegebenen Zeit wird er für Gerechtigkeit sorgen.

Allein schon dass Abigail von einer furchtbaren Ehe erlöst wurde, war für sie ein Segen, aber es kam noch besser: Als David von Nabals Tod erfuhr, ließ er sie fragen, ob sie ihn heiraten wolle. Ihre Antwort: „Hier ist deine Sklavin als Magd, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.“ Die Aussicht, Davids Frau zu werden, stieg Abigail eindeutig nicht zu Kopf. Sie bot sich sogar an, eine Dienerin seiner Diener zu werden! Und wieder einmal beeilte sich diese Frau — jetzt, um sich für David bereit zu machen (1. Samuel 25:39-42).

Ende gut, alles gut? Ja und nein. Auch das Leben mit David würde seine Schattenseiten haben. David war bereits mit Ahinoam verheiratet, und die Polygamie brachte für gottesfürchtige Frauen damals sicher spezielle Probleme mit sich. Außerdem herrschte David noch nicht als König. Bis dahin waren noch einige Härten und Hindernisse zu überwinden. Doch zumindest eins merkte Abigail, die David treu zur Seite stand und ihm auch einen Sohn schenkte, immer wieder: Nun hatte sie einen Mann, der sie schätzte und beschützte, sie einmal sogar aus der Hand von Entführern befreite (1. Samuel 30:1-19). David orientierte sich an keinem Geringeren als seinem Gott Jehova — der verständige, mutige und treue Frauen überaus schätzt.

Jule | 04.05.11 | biblische Personen | 3 Comments |

Beherrschen unsere persönlichen Umstände unser Leben?

WT vom 01.06.2004

IN DEN gegenwärtigen ‘kritischen Zeiten’ muss jeder mit beunruhigenden Umständen und Problemen rechnen (2. Timotheus 3:1). Manchmal sind Probleme nur vorübergehender Natur, also bald wieder verschwunden. Andere bleiben dagegen monate- oder sogar jahrelang bestehen. In solch einem Fall empfinden viele wie der Psalmist David, der Jehova mit den Worten anrief: „Meines Herzens Nöte haben sich gemehrt; o bring mich aus meinen Bedrängnissen heraus!“ (Psalm 25:17).

Haben wir mit bedrückenden Problemen zu kämpfen? Wenn ja, dann können wir in der Bibel Hilfe und Ermunterung finden. Wir wollen uns einmal mit dem Leben von zwei treuen Dienern Jehovas beschäftigen, die Schwierigkeiten gemeistert haben: Joseph und David. Wie sie mit Widrigkeiten umgingen, zeigt uns, wie wir heute mit ähnlichen Belastungen fertig werden können.

In ernsten Schwierigkeiten

Als Joseph 17 Jahre alt war, bekam er die Folgen eines ernsten Problems in der eigenen Familie zu spüren. Seine älteren Brüder sahen, dass Jakob, ihr Vater, Joseph „mehr liebte als alle seine Brüder“. Deshalb „begannen sie ihn zu hassen, und sie vermochten nicht, friedlich mit ihm zu reden“ (1. Mose 37:4). Wir können uns vorstellen, wie besorgniserregend und belastend diese Situation für Joseph gewesen sein muss. Der Hass seiner Brüder steigerte sich schließlich so sehr, dass sie ihn in die Sklaverei verkauften (1. Mose 37:26-33).

Als Sklave in Ägypten musste Joseph den unmoralischen Annäherungsversuchen der Frau seines Herrn widerstehen. Verärgert über Josephs Zurückweisung, beschuldigte sie ihn einer versuchten Vergewaltigung. Man „übergab ihn dem Gefängnishaus“, wo ihm Folgendes widerfuhr: „In Fesseln zwangen sie seine Füße, in Eisenbande kam seine Seele“ (1. Mose 39:7-20; Psalm 105:17, 18). Wie schwierig das für ihn gewesen sein muss! Etwa 13 Jahre lang war Joseph Sklave beziehungsweise Gefangener, weil er von anderen ungerecht behandelt worden war, sogar von seinen eigenen Angehörigen (1. Mose 37:2; 41:46).

David, der im alten Israel lebte, hatte als junger Mann ebenfalls manche Härten zu ertragen. Jahrelang war er auf der Flucht, weil er von König Saul wie ein Tier gejagt wurde. Davids Leben war ständig in Gefahr. Bei einer Gelegenheit bat er den Priester Ahimelech um Lebensmittel (1. Samuel 21:1-7). Als Saul erfuhr, dass Ahimelech David geholfen hatte, ließ er nicht nur Ahimelech hinrichten, sondern auch alle anderen Priester samt ihren Familien (1. Samuel 22:12-19). Können wir uns vorstellen, wie sehr es David geschmerzt haben muss, diese Tragödie indirekt ausgelöst zu haben?

Joseph und David mussten tatsächlich jahrelang Widrigkeiten und schlechte Behandlung ertragen. Daraus, wie sie mit ihrer schwierigen Situation umgingen, können wir wertvolle Lehren ziehen. Befassen wir uns mit drei Bereichen, in denen diese Männer ein nachahmenswertes Beispiel gegeben haben.

Von Groll und Bitterkeit ablassen

Diese treuen Männer ließen vor allem nicht zu, dass sich in ihnen Bitterkeit und Groll festsetzten. Als Joseph im Gefängnis war, hätte er durchaus über den Verrat seiner Brüder verbittert nachgrübeln und sich ausmalen können, wie er sich bei einem eventuellen Wiedersehen an ihnen rächen würde. Woher wissen wir, dass sich Joseph nicht solch destruktiven Gedanken hingab? Dazu brauchen wir uns nur anzusehen, wie er reagierte, als er dann tatsächlich Gelegenheit hatte, sich an seinen Brüdern zu rächen, die nach Ägypten gekommen waren, um Getreide zu kaufen. Der Bericht lautet: „[Joseph] wandte sich . . . von ihnen ab und begann zu weinen. . . . Danach gab Joseph den Befehl, und man füllte dann ihre Behälter mit Getreide. Auch musste man das Geld der Männer zurückgeben, jedem einzelnen in seinen Sack, und ihnen Proviant für die Reise geben.“ Als Joseph später seine Brüder wegschickte, um ihren Vater nach Ägypten zu holen, ermutigte er sie: „Erregt euch nicht gegeneinander auf dem Weg.“ In Wort und Tat bewies Joseph, dass er sich sein Leben nicht durch Bitterkeit und Groll ruinieren ließ (1. Mose 42:24, 25; 45:24).

David handelte ähnlich, denn er ließ keinen Groll gegen König Saul aufkommen. Zweimal bot sich David die Gelegenheit, Saul zu töten. Doch als David von seinen Männern dazu aufgefordert wurde, sagte er: „Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, dass ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte, indem ich meine Hand gegen ihn ausstrecke, denn er ist der Gesalbte Jehovas.“ David überließ die Angelegenheit Jehova, denn er erklärte seinen Männern: „So wahr Jehova lebt, Jehova selbst wird ihn schlagen; oder sein Tag wird kommen, und er wird sterben müssen, oder er wird in die Schlacht hinabziehen, und er wird gewiss weggerafft werden.“ Später verfasste David sogar ein Klagelied, in dem er den Tod Sauls und seines Sohnes Jonathan betrauerte. Genauso wenig wie Joseph ließ sich David von Groll verzehren (1. Samuel 24:3-6; 26:7-13; 2. Samuel 1:17-27).

Hegen wir Groll oder sind wir verbittert, weil uns irgendein Unrecht schmerzt? Das kann leicht geschehen. Wenn wir uns von unseren Gefühlen beherrschen lassen, kann das ernstere Folgen für uns haben als das Unrecht an sich (Epheser 4:26, 27). Auch wenn wir vielleicht nur wenig oder gar keinen Einfluss darauf haben, was andere tun, können wir zumindest unsere eigene Reaktion beherrschen. Es ist leichter, von Groll und Bitterkeit abzulassen, wenn wir überzeugt sind, dass sich Jehova zu gegebener Zeit um die Angelegenheit kümmern wird (Römer 12:17-19).

Aus unseren persönlichen Umständen das Beste machen

Die zweite Lehre, die wir daraus ziehen können, lautet wie folgt: Lassen wir unser Leben nicht durch unsere persönlichen Umstände lähmen. Das, was wir nicht tun können, kann uns so sehr beschäftigen, dass wir ganz vergessen, was uns immer noch möglich ist. In diesem Fall würden wir uns zunehmend von unseren persönlichen Umständen beherrschen lassen. So hätte es Joseph ergehen können. Er zog es jedoch vor, aus den gegebenen Umständen das Beste zu machen. Joseph war zwar nur ein Sklave, aber er ‘fand fortwährend Gunst in den Augen seines Herrn und bediente ihn ständig, sodass er ihn über sein Haus einsetzte’. Selbst im Gefängnis ging Joseph ähnlich vor. Weil Jehova Joseph segnete und weil er ein fleißiger Mann war, „gab der oberste Beamte des Gefängnishauses alle Gefangenen, die sich im Gefängnishaus befanden, in die Hand Josephs; und es erwies sich, dass alles, was man dort tat, von ihm getan wurde“ (1. Mose 39:4, 21-23).

Auch David machte in den Jahren seines Flüchtlingsdaseins das Beste aus seinen persönlichen Umständen. Als er sich in der Wildnis Paran aufhielt, beschützte er mit seinen Männern die Herden Nabals vor Plündererstreifscharen. „Als eine Mauer um uns her haben sie sich erwiesen bei Nacht wie bei Tag“, sagte einer der Hirten Nabals (1. Samuel 25:16). Später, während seines Aufenthalts in Ziklag, überfiel David feindliche Städte an der Südgrenze Israels, wodurch er die Grenzen Judas sicherte (1. Samuel 27:8; 1. Chronika 12:20-22).

Müssen wir uns womöglich mehr bemühen, aus unseren persönlichen Umständen das Beste zu machen? Das ist zwar nicht ganz so einfach, aber wir können es schaffen. Der Apostel Paulus schrieb in einer Rückschau auf sein Leben: „Ich habe gelernt, unter welchen Umständen ich mich auch immer befinde, selbstgenügsam zu sein. . . . In allem und unter allen Umständen habe ich das Geheimnis kennen gelernt, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden.“ Wie konnte Paulus diese Lebenseinstellung entwickeln? Durch sein beständiges Vertrauen auf Jehova. Er räumte ein: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Philipper 4:11-13).

Auf Jehova warten

Die dritte Lehre: Statt zu unbiblischen Mitteln zu greifen, um an unseren persönlichen Umständen etwas zu ändern, sollten wir auf Jehova warten. Der Jünger Jakobus schrieb: „Lasst das Ausharren sein Werk vollständig haben, damit ihr vollständig und in jeder Hinsicht gesund seid und es euch an nichts fehlt“ (Jakobus 1:4). Dem Ausharren sollten wir gestatten, „sein Werk vollständig [zu] haben“, indem wir eine schwere Belastung durchstehen, ohne zu unbiblischen Mitteln zu greifen, um ihr schnell ein Ende zu machen. Dann wird unser Glaube erprobt und geläutert werden und seine stärkende Kraft wird deutlich. Joseph und David bewiesen diese Art von Ausharren. Sie versuchten nie, auf eine Lösung hinzuwirken, die womöglich den Unwillen Jehovas erregt hätte. Stattdessen bemühten sie sich, das Beste aus den gegebenen Umständen zu machen. Sie warteten auf Jehova. Und welche Segnungen sie dafür doch empfingen! Jehova gebrauchte beide, um sein Volk zu befreien und zu führen (1. Mose 41:39-41; 45:5; 2. Samuel 5:4, 5).

Auch wir stehen vielleicht einmal vor einer Situation, in der wir versucht sein könnten, nach unbiblischen Lösungen zu suchen. Sind wir beispielsweise entmutigt, weil wir noch keinen passenden Ehepartner gefunden haben? Wenn ja, sollten wir uns vor jeder Versuchung hüten, gegen Jehovas Gebot zu verstoßen, „nur im Herrn“ zu heiraten (1. Korinther 7:39). Haben wir Eheprobleme? Statt uns vom Geist der Welt anstecken zu lassen, der Trennung und Scheidung befürwortet, sollten wir uns bemühen, die Probleme gemeinsam zu lösen (Maleachi 2:16; Epheser 5:21-33). Fällt es uns aufgrund der wirtschaftlichen Situation schwer, für unsere Familie zu sorgen? Auf Jehova zu warten schließt auch ein, nicht zu versuchen, durch fragwürdige oder ungesetzliche Unternehmungen zu Geld zu kommen (Psalm 37:25; Hebräer 13:18). Ja, wir alle müssen uns bemühen, aus unseren persönlichen Umständen das Beste zu machen, und etwas tun, was Jehova segnen kann. Seien wir zudem fest entschlossen, auf Jehova zu warten, der für die vollkommene Lösung sorgen wird (Micha 7:7).

Jehova wird uns stützen

Es kann für uns wirklich nützlich sein, uns damit zu befassen, wie biblische Personen wie Joseph und David mit Enttäuschungen und schwierigen Situationen fertig wurden. Das, was von den beiden berichtet wird, umfasst zwar nur einige wenige Seiten in der Bibel, aber ihre Schwierigkeiten hielten in Wahrheit jahrelang an. Fragen wir uns: Wie gelang es diesen Dienern Gottes, sich mit ihren persönlichen Umständen abzufinden? Wie bewahrten sie ihre Freude? Welche Charaktereigenschaften mussten sie ausbilden?

Es empfiehlt sich auch, das Ausharren neuzeitlicher Diener Jehovas zu betrachten (1. Petrus 5:9). Die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! enthalten jedes Jahr viele Lebensberichte. Lesen wir sie und denken wir über das Beispiel dieser treuen Christen nach? Gewiss haben wir auch in unserer Versammlung Mitchristen, die unter wenig erfreulichen Umständen treu ausharren. Haben wir in den Zusammenkünften der Versammlung regelmäßig Gemeinschaft mit den Betreffenden und lernen wir von ihnen? (Hebräer 10:24, 25).

Wenn uns schwierige Umstände zu schaffen machen, können wir uns darauf verlassen, dass Jehova für uns sorgen und uns stützen wird (1. Petrus 5:6-10). Gehen wir bewusst dagegen an, unser Leben von unseren persönlichen Umständen beherrschen zu lassen. Folgen wir dem Beispiel Josephs, Davids und anderer, indem wir von Groll ablassen, das Beste aus unserer Situation machen und auf Jehova warten, der für die vollkommene Lösung sorgen wird. Durch das Gebet und durch christliche Aktivitäten können wir ihm noch näher kommen. Dann werden auch wir erkennen, dass es möglich ist, selbst in schwierigen Zeiten Freude zu haben und glücklich zu sein (Psalm 34:8).

Jule | 04.02.11 | David, Josef | No Comments |

Kain und Abel

*** w08 1. 7. S. 31 Der Zorn eines Bruders ***
Für unsere jungen Leser

Der Zorn eines Bruders

 

 

So geht es: Am besten, du suchst dir für dieses Projekt eine ruhige Ecke. Stell dir beim Lesen der Bibeltexte vor, du wärst dabei gewesen. Mal dir die Situation aus: Hörst du, wie die Leute miteinander reden? Kannst du dich in die Hauptpersonen hineinversetzen? Überleg dir, wie es gewesen sein könnte.

 

 

FINDE HERAUS, WORUM ES GEHT. LIES 1. MOSE 4:1-12.


Beschreib doch mal, wie du dir Kain vorstellst, wie er aussah und was in ihm vor sich ging. Und wie stellst du dir Abel vor?
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Welche „Werke des Fleisches“ zeigten sich bei Kain, und wozu führte das? (Galater 5:19-21).
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DENK DICH NOCH MEHR HINEIN. LIES DIE VERSE 4 BIS 7 NOCH EINMAL.
Waren es nur die Opfer, die Jehova annahm oder verwarf? Oder ging es um mehr? (Sprüche 21:2).
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Wann darf man zornig sein? Aber warum war es falsch, dass Kain „in Zorn entbrannt“, das heißt furchtbar wütend war?
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Was hätte Kain geholfen, „die Herrschaft“ über seinen Zorn zu erlangen oder ihn zu besiegen?
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WAS HAST DU FÜR DICH GELERNT? SCHREIB DOCH MAL AUF, WAS BEI DIESEN PUNKTEN NEU FÜR DICH WAR:
Zorn.
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Wie man „die Herrschaft“ über verkehrte Wünsche erlangt.
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WAS BEEINDRUCKT DICH IN DIESEM BERICHT AM MEISTEN, UND WARUM?
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Jule | 03.28.11 | biblische Personen | 1 Comment |