Höhepunkte zum 5. Buch der Psalmen

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem fünften Buch der Psalmen

DIE Reichen behaupten womöglich: „Unsere Söhne sind gleich Pflänzlingen, aufgewachsen in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich Ecksäulen, behauen im Palaststil, . . . unsere Kleinviehherden mehren sich zu Tausenden.“ Außerdem könnten die Begüterten ausrufen: „Glücklich ist das Volk, dem es geradeso ergeht!“ Der Psalmist hingegen sagt: „Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ (Psalm 144:12-15). Wie könnte es auch anders sein? Jehova ist der glückliche Gott und daher macht es glücklich, ihm zu dienen (1. Timotheus 1:11). Diese Wahrheit geht deutlich aus der fünften von Gott eingegebenen Liedersammlung hervor, die sich aus den Psalmen 107 bis 150 zusammensetzt.

Das fünfte Buch der Psalmen hebt außerdem Jehovas überragende Eigenschaften hervor wie liebende Güte, Wahrhaftigkeit und Güte. Je besser wir Gottes Persönlichkeit kennen lernen, umso mehr drängt es uns, ihn zu fürchten und zu lieben. Das wiederum macht uns glücklich. Was für eine wertvolle Aussage doch das fünfte Buch der Psalmen enthält! (Hebräer 4:12).

GLÜCKLICH AUFGRUND DER LIEBENDEN GÜTE JEHOVAS
(Psalm 107:1 bis 119:176)

Bei der Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft singen die Juden: „O möge man Jehova danken für seine liebende Güte und für seine wunderbaren Werke an den Menschensöhnen“ (Psalm 107:8, 15, 21, 31). David lobsingt Jehova: „Deine Wahrhaftigkeit [ist] bis hinauf zu den Wolkenhimmeln“ (Psalm 108:4). In dem folgenden vertonten Gebet bittet er: „Hilf mir, o Jehova, mein Gott; rette mich gemäß deiner liebenden Güte“ (Psalm 109:18, 19, 26). Psalm 110 spricht prophetisch von der Herrschaft des Messias. In Psalm 111:10 heißt es: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang.“ Gemäß dem nächsten Psalm ‘ist der Mann glücklich, der Jehova fürchtet’ (Psalm 112:1).

Die Psalmen 113 bis 118 werden Hallelpsalmen genannt, weil darin wiederholt der Ausdruck „Halleluja“ oder „Preiset Jah!“ vorkommt. Nach der Mischna, einer im dritten Jahrhundert erstellten Aufzeichnung der bis dahin mündlichen Überlieferung, sang man diese Lieder beim Passah und bei den drei jährlichen Festen der Juden. Psalm 119, der längste Psalm und das längste Bibelkapitel, preist die Äußerungen Jehovas.

Antworten auf biblische Fragen:

109:23 — Was meinte David mit den Worten: „Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, muss ich dahingehen“?
David sprach poetisch davon, dass er bald sterben müsse (Psalm 102:11).

110:1, 2 — Was tat Davids Herr, Jesus Christus, während er zur Rechten Gottes saß?
Jesus fuhr nach der Auferstehung in den Himmel auf und wartete zur Rechten Gottes, bis er 1914 als König zu regieren begann. In der Zwischenzeit herrschte Jesus über seine gesalbten Nachfolger, leitete sie beim Predigen und Jüngermachen und bereitete sie darauf vor, mit ihm im Königreich zu herrschen (Matthäus 24:14; 28:18-20; Lukas 22:28-30).

110:4 — Was bekräftigte Jehova mit einem Schwur, ohne es je zu „bedauern“?
Dieser Schwur hat mit dem Bund zu tun, den Jehova mit Jesus Christus für ein König- und Priestertum schloss (Lukas 22:29).

113:3 — Wie soll Jehovas Name „vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang“ gepriesen werden?
Dazu ist mehr erforderlich als eine lokale Gruppe, die Jehova Tag für Tag verehrt und preist. Irgendwo auf der Erde geht immer gerade die Sonne auf und woanders unter und so erhellen die Sonnenstrahlen nacheinander die ganze Erde. Genauso soll Jehova auf der ganzen Erde gepriesen werden. Dazu ist Organisation nötig. Als Zeugen Jehovas haben wir die ehrenvolle Aufgabe, Gott zu preisen und uns eifrig am Verkündigen des Königreiches zu beteiligen.

116:15 — Wie „kostbar ist in den Augen Jehovas der Tod seiner Loyalgesinnten“?
Jehova ist das Leben seiner Anbeter so kostbar, dass der Tod aller für ihn zu schwer wiegen würde. Sonst hätte es den Anschein, als wären seine Feinde mächtiger als er. Außerdem wäre auf der Erde dann niemand mehr übrig für den Grundstock der neuen Welt.

119:71 — Kann man dem Erleiden von Bedrängnis etwas Gutes abgewinnen?
Bedrängnis kann uns veranlassen, noch mehr auf Jehova zu vertrauen, noch ernsthafter zu beten sowie gewissenhafter die Bibel zu studieren und danach zu handeln. Wie wir unter Belastung reagieren, kann uns zeigen, wo wir an unserer Persönlichkeit noch etwas verbessern können. Leid wird uns nicht verbittern, wenn wir erkennen, dass wir dadurch zu noch wertvolleren Menschen werden.

119:96 — Was ist mit den Worten ‘ein Ende aller Vollkommenheit’ gemeint?
Der Psalmist redet hier von Vollkommenheit aus menschlicher Sicht. Vermutlich dachte er daran, dass alles, was der Mensch als vollkommen gut vorschlägt, Grenzen hat. Was Gott gebietet, kennt hingegen keine solchen Grenzen. Was er rät, ist in allen Lebensbereichen anwendbar. In der Einheitsübersetzung heißt es: „Ich sah, dass alles Vollkommene Grenzen hat; doch dein Gebot kennt keine Schranken.“

119:164 — Gott „siebenmal am Tag“ zu preisen deutet worauf hin?
Die Zahl Sieben steht oft für Vollständigkeit. Der Psalmist sagt also, dass Jehova allen Lobpreis verdient.

Lehren für uns:

107:27-31. Die Weisheit der Welt wird ‘sich als verwirrt erweisen’, wenn Harmagedon über die Welt hereinbricht (Offenbarung 16:14, 16). Sie kann niemanden vor der Vernichtung bewahren. Nur diejenigen, die bei Jehova Rettung suchen, werden am Leben bleiben und ihm ‘für seine liebende Güte danken’.

109:30, 31; 110:5. Die rechte Hand, mit der ein Soldat das Schwert führte, war gewöhnlich nicht vom Schild geschützt. Der Schild wurde nämlich links gehalten. Bildlich gesprochen steht Jehova „zur Rechten“ seiner Diener, um für sie zu kämpfen. Dadurch beschützt er sie und steht ihnen bei — ein guter Grund, ihn ‘sehr zu lobpreisen’.

113:4-9. Jehova ist so erhaben, dass er sich sogar herabneigen muss, um ‘auf den Himmel zu schauen’. Trotzdem behandelt er den Geringen, den Armen und die Unfruchtbare mitfühlend. Der Souveräne Herr Jehova ist demütig und will, dass auch seine Anbeter demütig sind (Jakobus 4:6).

114:3-7. Was Jehova am Roten Meer, am Jordan und am Sinai Großartiges für sein Volk getan hat, sollte uns tief berühren. Die Menschheit, dargestellt durch die „Erde“, sollte Ehrfurcht haben — sich in übertragenem Sinn ‘in Schmerzen winden’ — wegen des Herrn.

119:97-101. Durch Gottes Wort Weisheit, Einsicht und Verständnis zu erlangen schützt uns vor geistigem Schaden.

119:105. Gottes Wort ist eine Leuchte für unseren Fuß, weil es uns bei Problemen, die wir im Augenblick haben, Hilfe bietet. Es beleuchtet sinnbildlich auch unseren Pfad, da es uns erkennen lässt, was Gott in der Zukunft tun wird.

GLÜCKLICH TROTZ WIDRIGER UMSTÄNDE
(Psalm 120:1 bis 145:21)

Wie können wir Schwierigkeiten begegnen und widrige Umstände bewältigen? Die Psalmen 120 bis 134 geben eine deutliche Antwort auf diese Frage. Wir werden mit Problemen zurechtkommen und unsere Freude bewahren, wenn wir uns an Jehova um Hilfe wenden. Diese Psalmen, so genannte Lieder der Aufstiege, wurden von den Israeliten wahrscheinlich gesungen, wenn sie zu den jährlichen Festen nach Jerusalem hinauf reisten.

Die Psalmen 135 und 136 beschreiben Jehova im krassen Gegensatz zu machtlosen Götzen als den, der ausführt, was immer er will.

Der 136. Psalm wurde für Wechselgesang geschrieben. Die zweite Vershälfte wurde immer als Erwiderung auf die erste Vershälfte gesungen. Der nächste Psalm berichtet, wie untröstlich die Juden in Babylon waren, die Jehova lieber in Zion anbeten wollten.

Die Psalmen 138 bis 145 sind von David. Er will Jehova ‘mit seinem ganzen Herzen lobpreisen’. Warum? David sagt: „Weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin“ (Psalm 138:1; 139:14). In den anschließenden fünf Psalmen (140 bis 144) betet David um Schutz vor schlechten Menschen, um Zurechtweisung, um Befreiung von Verfolgern und um Anleitung für seinen Lebenswandel. Er betont, wie glücklich Jehovas Volk ist (Psalm 144:15). Nachdem David über Gottes Güte und Wahrhaftigkeit gesprochen hat, erklärt er: „Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden; und alles Fleisch segne seinen heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer“ (Psalm 145:21).

Antworten auf biblische Fragen:

122:3 — In welcher Hinsicht ‘war Jerusalem in Einheit zusammengefügt’?
In Jerusalem baute man die Häuser dicht an dicht, wie damals in Städten üblich. Die Stadt war überschaubar und dadurch leicht zu verteidigen. Durch die buchstäbliche Nähe zu den Nachbarn konnten die Bewohner außerdem auf Nachbarschaftshilfe und gegenseitigen Schutz zählen. Das lässt auf die geistige Einheit schließen, die unter den 12 Stämmen Israels herrschte, wenn sie sich zur Anbetung versammelten.

123:2 — Welche Lehre enthält die Veranschaulichung von den Augen der Knechte?
Knechte und Mägde schauen aus zwei Gründen auf die Hand ihres Herrn oder ihrer Herrin: um herauszufinden, was gewünscht wird, und weil sie von ihnen Schutz erwarten sowie das, was man zum Leben braucht. Genauso richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Jehova, um zu erkennen, was sein Wille ist, und um in seine Gunst zu gelangen.

131:1-3 — Wie hat David ‘seine Seele beschwichtigt und beruhigt gleich einem Entwöhnten bei seiner Mutter’?
Wie ein entwöhntes Kind schließlich in den Armen seiner Mutter Trost und Geborgenheit findet, lernte David, seine Seele zu beschwichtigen und zu beruhigen „gleich einem Entwöhnten bei seiner Mutter“. Wie? Indem er nicht hochmütig oder überheblich war noch nach Aufgaben strebte, die für ihn zu groß waren. David suchte nicht nach Anerkennung, sondern kannte meist seine Grenzen und erwies sich als demütig. Es ist vernünftig, so eingestellt zu sein wie er, besonders wenn wir in der Versammlung mehr Verantwortung übernehmen möchten.

Lehren für uns:

120:1, 2, 6, 7. Verleumderische und beißende Bemerkungen können unerträglichen Kummer verursachen. Unsere Zunge zu zügeln ist eine Möglichkeit, erkennen zu lassen, dass wir ‘für Frieden eintreten’.

120:3, 4. Wenn wir mit jemand auskommen müssen, der eine ‘trügerische Zunge’ hat, können wir uns damit trösten, dass Jehova zu gegebener Zeit alles richtig stellen wird. Verleumder werden durch die Hand „eines Starken“ Unglück erleiden. Zweifellos werden sie Jehovas feuriges Strafurteil zu spüren bekommen, versinnbildlicht durch die „brennenden Kohlen von Ginstersträuchern“.

127:1, 2. Wir sollten uns stets von Jehova leiten lassen.

133:1-3. Die Einheit unter Jehovas Dienern ist wohltuend, förderlich und erfrischend. Wir dürfen sie nicht durch Nörgeln, Streiten oder Klagen stören.

137:1, 5, 6. Jehovas Anbeter im Exil hingen mit dem Herzen an Zion, das damals Gottes Organisation darstellte. Wie steht es mit uns? Haben wir uns loyal mit der Organisation verbunden, die Jehova heute gebraucht?

138:2. Jehova ‘macht sein Wort selbst über all seinen Namen groß’, da die Erfüllung all dessen, was er in seinem Namen verheißen hat, unsere Erwartungen bei weitem übertreffen wird. Uns steht Großartiges bevor!

139:1-6, 15, 16. Jehova weiß, was wir tun und denken, und weiß, was wir sagen wollen — schon bevor wir es aussprechen. Er kennt den Menschen bereits als Embryo, wenn sich die einzelnen Körperteile erst noch entwickeln müssen. Was Gott über uns als Einzelne weiß, ist „zu wunderbar“, als dass wir es ergründen könnten. Wie tröstlich: Jehova sieht nicht nur, was uns womöglich gerade bedrückt, sondern versteht auch, wie es uns berührt.

139:7-12. Kein Ort kann so entlegen sein, dass Gottes stärkende Kraft uns nicht erreicht.

139:17, 18. Ist uns die Erkenntnis Jehovas lieblich geworden? (Sprüche 2:10). Dann haben wir eine unerschöpfliche Quelle der Freude für uns gefunden. Jehovas Gedanken ‘sind mehr als selbst die Sandkörner’. Wir werden stets mehr über ihn lernen können.

139:23, 24. Wir sollten Jehova bitten, unser Innerstes nach ‘Wegen des Schmerzes’ zu durchforschen — nach unangebrachten Gedanken, Wünschen und Neigungen — und uns dabei zu helfen, sie auszumerzen.

143:4-7. Wie können wir sogar große Nöte und Entbehrungen ertragen? Das verrät uns der Psalmist: Indem wir über Jehovas Tun nachsinnen, uns fortwährend mit seinen Handlungen befassen und ihn um Hilfe bitten.

„Preiset Jah!“

Jedes der ersten vier Bücher der Psalmen schließt mit Lobpreis für Jehova ab (Psalm 41:13; 72:19, 20; 89:52; 106:48). Im letzten Buch ist es nicht anders. In Psalm 150:6 heißt es: „Alles, was atmet — es preise Jah. Preiset Jah!“ Das wird sich in der von Gott verheißenen neuen Welt erfüllen.

Wir freuen uns auf diese herrliche Zeit. Doch schon jetzt haben wir allen Grund, den wahren Gott zu verherrlichen und seinen Namen zu preisen. Drängt es uns nicht, Jehova dankbaren Herzens zu preisen, wenn wir daran denken, wie glücklich wir sind, weil wir ihn kennen und ein gutes Verhältnis zu ihm haben?

*** w06 1. 9. S. 13-16 Höhepunkte aus dem fünften Buch der Psalmen ***

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 4. Buch der Psalmen

Gottes Wort ist lebendig
Höhepunkte zum 4. Buch der Psalmen

„DANKT IHM, SEGNET SEINEN NAMEN“
(Psalm 90:1 bis 106:48)

Sehen wir uns an, welche Gründe, Jehova zu rühmen und zu preisen, die vierte Liedersammlung der Psalmen enthält. In Psalm 90 stellt Moses das Leben des ‘Königs der Ewigkeit’ dem vergänglichen Leben der Menschen gegenüber (1. Timotheus 1:17). Gemäß Psalm 91:2 bezeichnet Moses Jehova als ‘seine Zuflucht und seine Feste’ — seinen Bergungsort. Die nächsten Psalmen berichten von Jehovas vortrefflichen Eigenschaften, seinen überragenden Gedanken und seinen großartigen Werken. Drei Lieder beginnen mit den Worten: „Jehova selbst ist König geworden“ (Psalm 93:1; 97:1; 99:1). Der Psalmist bezeichnet Jehova als den Schöpfer und fordert dazu auf: „Dankt ihm, segnet seinen Namen“ (Psalm 100:4).

Wie regiert ein Herrscher, der Jehova fürchtet? Psalm 101, von David, enthält die Antwort. Im nächsten Psalm heißt es über Jehova: „Er wird sich sicherlich dem Gebet der von allem Entblößten zuwenden und ihr Gebet nicht verachten“ (Psalm 102:17). Der 103. Psalm weist auf die liebende Güte und Barmherzigkeit Jehovas hin. Der Psalmist spricht über vieles auf der Erde, was Gott gemacht hat, und ruft aus: „Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht“ (Psalm 104:24). Die letzten beiden Lieder im vierten Buch preisen Jehova für seine großartigen Werke (Psalm 105:2, 5; 106:7, 22).

Antworten auf biblische Fragen:

91:1, 2, Fußnote — Worum handelt es sich bei dem „geheimen Ort des Höchsten“ und wie können wir dort ‘wohnen’?
Es handelt sich in übertragenem Sinn um einen Ort geistiger Sicherheit und Geborgenheit — um Schutz vor geistigem Schaden. Der Ort ist geheim, weil ihn nur die kennen, die Gott vertrauen. Wir machen Jehova zu unserer Wohnung, wenn wir ihn als unsere Zuflucht und Feste betrachten, ihn als den Souverän des Universums preisen und die gute Botschaft vom Königreich verkünden. Wir fühlen uns in geistiger Hinsicht sicher, denn wir wissen, dass Jehova immer bereit ist, uns zu helfen (Psalm 90:1).

92:12 — In welcher Hinsicht ‘blüht der Gerechte auf wie eine Palme’?
Die Palme ist für ihre Fruchtbarkeit bekannt. Ein Gerechter gleicht insofern einer Palme, als Jehova ihn als aufrecht ansieht und er fortwährend „vortreffliche Frucht“ hervorbringt, wie zum Beispiel gute Werke (Matthäus 7:17-20).

Lehren für uns:

90:7, 8, 13, 14. Vergehungen schädigen immer unser Verhältnis zu dem wahren Gott. Auch kann man Sünden, die Menschen verborgen bleiben, vor ihm nicht geheim halten. Jehova schenkt uns jedoch wieder seine Gunst — ‘sättigt uns mit seiner liebenden Güte’ —, wenn wir aufrichtig bereuen und die falsche Handlungsweise aufgeben.

90:10, 12. Das Leben ist kurz, deshalb sollten wir ‘unsere Tage zählen’. Wie können wir das? Indem wir „ein Herz der Weisheit einbringen“ oder weise handeln, damit wir die Tage, die uns noch verbleiben, nicht vertun, sondern so verbringen, wie es Jehova gefällt. Dafür müssen wir geistigen Interessen Vorrang geben und uns die Zeit gut einteilen (Epheser 5:15, 16; Philipper 1:10).

90:17. Es ist richtig, Jehova zu bitten, ‘das Werk unserer Hände zu befestigen’ und unsere Bemühungen im Dienst für ihn zu segnen.

92:14, 15. Durch das eifrige Studium von Gottes Wort und den regelmäßigen Umgang mit Gottes Volk bleiben Ältere „saftvoll und frisch“, also geistig stark, und sind eine wertvolle Stütze für die Versammlung.

94:19. Was auch immer bei uns ‘beunruhigende Gedanken’ auslöst, die in der Bibel enthaltenen „Tröstungen“ zu lesen und darüber nachzudenken wird uns beruhigen.

95:7, 8. Schriftgemäßen Rat aufmerksam anzuhören und bereitwillig darauf zu hören bewahrt uns davor, unser Herz zu verhärten (Hebräer 3:7, 8).

106:36, 37. In diesen Versen wird die Verehrung von Götzen damit verknüpft, Dämonen zu opfern. Das lässt darauf schließen, dass jemand durch Götzen unter den Einfluss von Dämonen geraten kann. In der Bibel wird uns dringend geraten: „Hütet euch vor Götzen“ (1. Johannes 5:21).

„Preiset Jah!“

Die letzten drei Lieder aus dem vierten Buch der Psalmen enden mit der Aufforderung: „Preiset Jah!“ Der letzte dieser Psalmen beginnt sogar damit (Psalm 104:35; 105:45; 106:1, 48). Im vierten Buch der Psalmen kommt die Wendung „Preiset Jah!“ also wiederholt vor.

Wir haben allen Grund dazu, Jehova zu preisen. Die Psalmen 73 bis 106 haben uns vielerlei zu bedenken gegeben und uns mit tiefer Dankbarkeit gegenüber unserem himmlischen Vater erfüllt. Drängt es uns nicht, mit ganzer Kraft ‘Jah zu preisen’, wenn wir über all das nachdenken, was er für uns getan hat und noch tun wird?

*** w06 15. 7. S. 12-13 Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen ***

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 3. Buch der Psalmen

*** w06 15. 7. S. 10-13 Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen ***

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen

IN EINEM Gebet fragt der Psalmist: „Wird deine liebende Güte selbst in der Grabstätte verkündet werden, deine Treue an dem Ort der Vernichtung?“ (Psalm 88:11). Natürlich nicht! Wir können Jehova nur preisen, wenn wir leben. Jehova preisen zu wollen ist ein guter Grund dafür, am Leben bleiben zu wollen, und am Leben zu sein ist ein guter Grund dafür, Jehova zu preisen.

Die Psalmen 73 bis 106 bilden das dritte und das vierte Buch der Psalmen. Sie liefern uns viele Gründe, den Schöpfer zu preisen und seinen Namen zu segnen. Über diese Psalmen nachzudenken sollte unsere Wertschätzung für „das Wort Gottes“ vertiefen und uns bewegen, ihn noch mehr und noch ausdrucksstärker zu preisen (Hebräer 4:12). Konzentrieren wir uns zunächst auf das dritte Buch der Psalmen.

„ES [IST] FÜR MICH GUT, MICH GOTT ZU NAHEN“
(Psalm 73:1 bis 89:52)

Die ersten elf Psalmen der dritten Liedersammlung stammen von Asaph oder von Angehörigen des Hauses Asaph. Im einleitenden Lied erklärt Asaph, was ihn von seinem irrigen Denken abbrachte und ihn somit davor bewahrte, vom rechten Weg abzukommen. Er zieht den richtigen Schluss und singt: „Was . . . mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen“ (Psalm 73:28). Mit Psalm 74 folgt eine Klage über die Zerstörung Jerusalems. Die Psalmen 75, 76 und 77 beschreiben Jehova als gerechten Richter, Retter der Sanftmütigen und Hörer des Gebets.

Psalm 78 ist ein Rückblick auf Israels Geschichte von den Tagen Mose bis in die Zeit Davids. Der 79. Psalm beklagt die Zerstörung des Tempels. Auf diesen Psalm folgt ein Gebet darum, als Volk Gottes wieder eigenständig zu werden. Psalm 81 ermahnt dazu, Jehova zu gehorchen. In den Psalmen 82 und 83 wird Gott gebeten, sein Urteil an korrupten Richtern und an seinen Feinden zu vollstrecken.

In einer Melodie von den Söhnen Korahs heißt es: „Meine Seele hat sich gesehnt und auch geschmachtet nach den Vorhöfen Jehovas“ (Psalm 84:2). In Psalm 85 wird für die aus dem Exil Heimgekehrten der Segen Gottes erbeten. Der Psalm betont, dass geistige Segnungen viel wertvoller sind als andere. Gemäß Psalm 86 bittet David Gott, ihn zu behüten und zu unterweisen. Psalm 87 ist ein Lied über Zion und die, die dort geboren wurden. Psalm 88 schließt mit einem Gebet an Jehova an und Psalm 89 betont, wie sich Jehovas liebende Güte zum Beispiel in dem Bund mit David äußert. Der Psalm ist von Ethan, der wohl in Salomos Tagen einer von vier Weisen war (1. Könige 4:31).

Antworten auf biblische Fragen:

73:9 — In welcher Hinsicht haben die Bösen „ihren Mund sogar in die Himmel gesetzt“ und wie ‘ergeht sich ihre Zunge auf der Erde’?
Da die Bösen vor niemand, weder im Himmel noch auf der Erde, Respekt haben, lästern sie Gott bedenkenlos mit ihrem Mund und verleumden auch Menschen mit ihrer Zunge.

74:13, 14 — Wann zerbrach Jehova „die Häupter der Seeungetüme in den Wassern“ und ‘zerschmetterte die Häupter des Leviathans’?
„Pharao, [der] König von Ägypten“, wird als „großes Seeungetüm, das ausgestreckt inmitten seiner Nilkanäle liegt“, bezeichnet (Hesekiel 29:3). Die Häupter des Leviathans stellen vielleicht ‘die Starken Pharaos’ dar (Psalm 74:14, Fußnote). Das Zerschmettern ihrer Häupter bezieht sich wahrscheinlich auf die vernichtende Niederlage, die Pharao und seine Streitmacht erlitten, als Jehova die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreite.

75:4, 5, 10 — Was bedeutet der Ausdruck „Horn“?
Die Hörner eines Tiers sind eine mächtige Waffe. Der Ausdruck „Horn“ steht daher für Macht oder Stärke. Jehova erhöht die Hörner seiner Diener und veranlasst sie zum Jubeln, wogegen er die ‘Hörner der Bösen abhaut’. Wir werden davor gewarnt, ‘unser Horn zur Höhe zu erheben’, also davor, stolz oder eingebildet zu werden. Jehova ist es, der erhöht; daher sollten wir verantwortliche Aufgaben, die uns in der Versammlung übertragen werden, als von Jehova kommend betrachten (Psalm 75:7).

76:10 — Wie kann „des Menschen Grimm“ Jehova lobpreisen?
Wenn Jehova zulässt, dass Menschen ihre Wut an uns auslassen, weil wir seine Diener sind, kann das letztlich zu etwas Gutem führen. Aus jeder Härte, die sich für uns ergibt, können wir in irgendeiner Hinsicht etwas lernen. Jehova lässt Leid nur so weit zu, wie es uns zur Schulung dient (1. Petrus 5:10). „Den Rest des Grimmes“ der Menschen ‘gürtet Gott sich selbst um’. Was ist, wenn wir durch das, was wir erleiden, sterben? Auch dadurch kann Jehova gepriesen werden, denn vielleicht veranlasst es jemand, der unser treues Ausharren beobachtet, Gott ebenfalls zu verherrlichen.

78:24, 25, Fußnote — Warum wird Manna „das Korn des Himmels“ und „das Brot von Engeln“ genannt?
Keine der Bezeichnungen bedeutet, dass Manna die Speise der Engel war. Es war insofern „das Korn des Himmels“, als es einen himmlischen Urheber hatte (Psalm 105:40). Da Engel oder ‘Starke’ im Himmel leben, bedeutet die Bezeichnung „das Brot von Engeln“ vielleicht einfach, dass Gott, der im Himmel wohnt, dafür sorgte (Psalm 11:4). Jehova könnte die Israeliten auch durch Engel mit Manna versorgt haben.

82:1, 6 — Wer sind die, die als „Götter“ oder „Söhne des Höchsten“ bezeichnet werden?
Beide Bezeichnungen beziehen sich auf Menschen, auf Richter in Israel. Das ist passend, da sie als Sprecher und Vertreter Gottes dienen sollten (Johannes 10:33-36).

83:2 — Was deutet es an, das ‘Haupt zu erheben’?
Es weist auf die Bereitschaft hin, Macht auszuüben oder etwas zu unternehmen, meist um sich jemand zu widersetzen, ihn zu bekämpfen oder ihn zu unterdrücken.

Lehren für uns:

73:2-5, 18-20, 25, 28. Wir sollten die Bösen nicht um ihr Wohlergehen beneiden und ihre gottlosen Gewohnheiten nicht übernehmen. Die Bösen befinden sich auf schlüpfrigem Boden. Sie werden bestimmt „in Trümmer fallen“. Andererseits wäre es zwecklos, zu versuchen, die Bosheit auszurotten, denn unter der Herrschaft von Menschen, die zudem unvollkommen sind, kann sie unmöglich beseitigt werden. Wir handeln klug, wenn wir der Bosheit dadurch begegnen, dass wir uns wie Asaph ‘Gott nahen’ und ein enges Verhältnis zu ihm haben.

73:3, 6, 8, 27. Wir dürfen weder prahlen noch hochmütig sein noch jemand verspotten oder übervorteilen, selbst dann nicht, wenn solche Wesenszüge als vorteilhaft gelten.

73:15-17. Solange uns eine Sache ungereimt erscheint, sollten wir sie für uns behalten, um keine Ungereimtheiten weiterzuerzählen. „Eine Geschichte wie diese“ zu erzählen würde andere nur entmutigen. Wir sollten in Ruhe über alles nachdenken und in Gemeinschaft mit Glaubensbrüdern die Lösung suchen (Sprüche 18:1).

73:21-24. Verbittert zu werden, weil es den Bösen gut geht, wird mit der Reaktion vernunftloser Tiere verglichen, denn den Bösen geht es nur scheinbar gut. So zu reagieren wäre unbesonnen und nur von Gefühlen bestimmt. Wir sollten uns lieber von Jehovas Rat leiten lassen und völlig darauf vertrauen, dass er unsere „Rechte erfasst“ und uns hilft. Außerdem wird Jehova uns „zu Ehren führen“, was auf ein vertrautes Verhältnis zu ihm hinweist.

77:6. Sich eingehend mit geistigen Wahrheiten zu befassen und gründlich danach zu forschen kostet Zeit. Deshalb müssen wir unbedingt für Zeiten sorgen, in denen wir allein sind, um studieren und nachdenken zu können.

79:9. Jehova erhört gern unsere Gebete, besonders wenn sie sich um die Heiligung seines Namens drehen.

81:13, 16. Wer auf Jehova hört und auf seinen Wegen wandelt, wird reich gesegnet (Sprüche 10:22).

82:2, 5. Ungerechtigkeit bringt die „Grundfesten der Erde“ zum Wanken. Ungerechtes Handeln rüttelt an den Grundfesten der menschlichen Gesellschaft.

84:1-4, 10-12. Wir sollten uns die Psalmisten zum Vorbild nehmen, denn sie schätzten Jehovas Anbetungsstätte und waren mit den Diensten zufrieden, die sie verrichten durften.

86:5. Wie dankbar wir doch sein können, dass Jehova „zum Vergeben bereit“ ist! Er sucht nach irgendeinem Anzeichen, das es ihm erlaubt, mit einem reumütigen Missetäter barmherzig zu sein.

87:5, 6. Werden diejenigen, die Leben im Paradies auf der Erde erhalten, je erfahren, wer zu himmlischem Leben auferweckt wurde? Nach diesen Versen zu schließen, ist das wahrscheinlich.

88:13, 14. Falls sich die Erhörung unserer Gebete hinsichtlich eines gewissen Problems hinauszieht, kann das bedeuten, dass Jehova erst sehen möchte, wie ernst es uns mit unserer Hingabe ist.

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 2. Buch der Psalmen

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem zweiten Buch der Psalmen

ALS Diener Jehovas rechnen wir mit Prüfungen und Verfolgung. Der Apostel Paulus schrieb, dass „alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (2. Timotheus 3:12). Was wird uns helfen, Prüfungen und Verfolgung zu ertragen und dabei Gott treu zu bleiben?

Das zweite von den fünf Büchern der Psalmen bietet uns die nötige Hilfe. Wollen wir in Prüfungen durchhalten, müssen wir gemäß Psalm 42 bis 72 völlig auf Jehova vertrauen und lernen, auf ihn zu warten, bis er uns befreit. Es ist gut, sich das einzuprägen. Die Worte des zweiten Buches der Psalmen sind, wie Gottes Wort überhaupt, wirklich ‘lebendig und üben Macht aus’ — selbst heute noch (Hebräer 4:12).

JEHOVA IST UNSERE „ZUFLUCHT UND STÄRKE“
(Psalm 42:1 bis 50:23)

Ein Levit ist im Exil. Er ist traurig, dass er nicht zur Anbetung in das Heiligtum Jehovas gehen kann. Er tröstet sich mit den Worten: „Warum bist du in Verzweiflung, o meine Seele, und warum bist du ungestüm in mir? Harre auf Gott“ (Psalm 42:5, 11; 43:5). Dieser mehrmals wiederkehrende Vers verbindet die drei Strophen von Psalm 42 und 43 zu einem zusammenhängenden Gedicht. Psalm 44 ist eine inständige Bitte für die Nation Juda, die sich bedrängt fühlt — vielleicht eine Anspielung auf die Tage Hiskias, als die Assyrer drohten, das Land einzunehmen.

Psalm 45 ist ein Lied über die Hochzeit eines Königs und weist prophetisch auf den messianischen König hin. Die drei nachfolgenden Psalmen stellen Jehova als einen Gott der „Zuflucht und Stärke“ dar, als ‘großen König über die ganze Erde’ und als „sichere Höhe“ (Psalm 46:1; 47:2; 48:3). Und wie schön wird doch im 49. Psalm gezeigt, dass kein Mensch „irgendwie selbst einen Bruder erlösen“ kann! (Psalm 49:7). Die ersten acht Psalmen aus der zweiten Liedersammlung werden den Söhnen Korahs zugeschrieben. Den neunten Psalm, Psalm 50, hat Asaph komponiert.

Antworten auf biblische Fragen:

44:19 — Was war der „Ort der Schakale“?
Der Psalmist dachte wahrscheinlich an ein Schlachtfeld, wo die Erschlagenen zur Beute der Schakale werden.

45:13, 14a — Wer ist „des Königs Tochter“, die „zum König gebracht werden“ wird?
Es ist die Tochter Jehovas, des „Königs der Ewigkeit“ (Offenbarung 15:3). Sie stellt die verherrlichte Versammlung der 144 000 Christen dar, die Jehova als seine Kinder adoptiert, indem er sie mit seinem Geist salbt (Römer 8:16). Diese „Tochter“ Jehovas, die „bereitgemacht [ist] wie eine für ihren Mann geschmückte Braut“, wird zu dem Bräutigam, dem messianischen König, gebracht werden (Offenbarung 21:2).

45:14b, 15 — Wen stellen „die Jungfrauen“ dar?
Es ist die „große Volksmenge“ wahrer Anbeter, die sich dem gesalbten Überrest anschließen und ihn unterstützen. Da sie „die große Drangsal“ überleben, werden sie auf der Erde sein, wenn die Hochzeit des messianischen Königs im Himmel ihren Höhepunkt erreicht (Offenbarung 7:9, 13, 14). Bei dieser Gelegenheit werden sie „mit Freuden und Frohlocken“ erfüllt sein.

45:16 — In welcher Hinsicht wird es Söhne anstelle der Vorväter des Königs geben?
Als Jesus auf der Erde geboren wurde, hatte er irdische Vorväter. Wenn Jesus sie während der Tausendjahrherrschaft von den Toten auferweckt, werden sie seine Söhne werden. Einige von ihnen werden zu denen gehören, die ‘auf der ganzen Erde zu Fürsten eingesetzt werden’.

50:2 — Warum wird von Jerusalem als von „der Schönheit Vollkommenheit“ gesprochen?
Das hat nichts mit dem Erscheinungsbild der Stadt zu tun. Jerusalem war deshalb eine so reizvolle Stadt, weil Jehova sie gebrauchte und seine Pracht auf sie legte, nachdem er sie zur Stätte seines Tempels und zur Hauptstadt seiner gesalbten Könige gemacht hatte.

Lehren für uns:

42:1-3. So wie eine Hirschkuh sich in einer trockenen Gegend nach Wasser sehnt, so sehnte sich der Levit nach Jehova. Weil er Jehova nicht in seinem Heiligtum anbeten konnte, war er so traurig, dass ‘seine Tränen ihm zur Speise wurden Tag und Nacht’ — er hatte keinen Appetit mehr. Sollten wir nicht froh und glücklich sein, dass wir Jehova zusammen mit unseren Glaubensbrüdern anbeten können?

42:4, 5, 11; 43:3-5. Sollten wir einmal aus irgendeinem Grund, auf den wir keinen Einfluss haben, vorübergehend von der Christenversammlung abgeschnitten sein, kann uns die Erinnerung an die freudige Gemeinschaft vergangener Tage aufrechterhalten. Wenn wir auch dadurch unsere Einsamkeit anfangs vielleicht als noch schmerzlicher empfinden, wird es uns doch daran erinnern, dass Gott unsere Zuflucht ist und wir auf seine Hilfe warten müssen.

46:1-3. Ganz gleich welche verhängnisvollen Ereignisse über uns hereinbrechen, wir müssen das unerschütterliche Vertrauen haben, dass ‘Gott uns Zuflucht und Stärke ist’.

50:16-19. Wer trügerisch redet und Schlechtes tut, hat nicht das Recht, Gott zu vertreten.

50:20. Statt die Fehler anderer publik machen zu wollen, sollten wir darüber hinwegsehen (Kolosser 3:13).

„AUF GOTT WARTE STILL, O MEINE SEELE“
(Psalm 51:1 bis 71:24)

Diese Gruppe von Psalmen beginnt mit dem von Herzen kommenden Gebet Davids, das er nach seiner Sünde mit Bathseba sprach. Aus den Psalmen 52 bis 57 geht hervor, dass Jehova diejenigen befreit, die ihre Bürde auf ihn werfen und auf seine Rettung warten. Wie David in den Psalmen 58 bis 64 zum Ausdruck bringt, sucht er in all seiner Bedrängnis bei Jehova Zuflucht. Er singt: „Ja, auf Gott warte still, o meine Seele, denn von ihm ist meine Hoffnung“ (Psalm 62:5).

Unser enges Verhältnis zu unserem Befreier sollte uns veranlassen, ‘zur Herrlichkeit seines Namens Melodien zu spielen’ (Psalm 66:2). Jehova wird gepriesen, weil er so großzügig für uns sorgt (Psalm 65), weil er imstande ist zu retten (Psalm 67 und 68) und weil er uns entrinnen hilft (Psalm 70 und 71).

Antworten auf biblische Fragen:

51:12 — Was meinte David, als er darum bat, mit einem „willigen Geist“ gestützt zu werden?
Damit ist weder Gottes Bereitwilligkeit gemeint, David zu helfen, noch Jehovas heiliger Geist, sondern Davids eigene Geisteshaltung. Er bittet Gott darum, in ihm doch den Wunsch zu wecken, das Rechte zu tun.

53:1 — In welcher Hinsicht ist jemand, der die Existenz Gottes leugnet, ein ‘Unverständiger’?
Die hier erwähnte Unverständigkeit deutet nicht auf einen Mangel an Intelligenz hin. Vielmehr geht es um Unverständigkeit auf sittlichem Gebiet, was aus dem daraus resultierenden Sittenverfall ersichtlich ist, der in Psalm 53:1-4 beschrieben wird.

58:3-5 — Wie können die Bösen wie eine Schlange sein?
Die Lügen, die sie über andere verbreiten, sind wie das Gift einer Schlange. Sie ruinieren den guten Ruf ihrer Opfer. „Wie die Kobra, die ihr Ohr verstopft“, so lassen sich die Bösen weder etwas sagen, noch wollen sie korrigiert werden.

58:7 — Wieso kann gesagt werden, dass die Bösen „sich auflösen wie zu Wassern, die sich verlaufen“?
David hat vielleicht an das Wasser in einigen Wildbachtälern im Land der Verheißung gedacht. Wenngleich in einem solchen Tal der Wasserstand durch eine Sturzflut ansteigt, verläuft sich das Wasser dort auch schnell wieder und verschwindet. David betete, dass die Bösen schnell verschwinden mögen.

68:13 — Wieso waren ‘die Flügel einer Taube mit Silber bedeckt und ihre Schwingen mit gelblich grünem Gold’?
Manche blaugrauen Tauben haben einen schimmernden Glanz in ihrem Gefieder, der im goldenen Licht der Sonne metallisch leuchtet. David könnte die siegreichen Krieger der Israeliten, die aus der Schlacht kamen, mit einer solchen Taube verglichen haben, einer Taube mit kräftigen Flügeln und einem glänzenden Gefieder. Wie einige Gelehrte annehmen, könnte die Beschreibung auch auf ein kunstvoll gearbeitetes Beutestück, eine Trophäe, passen. Jedenfalls nahm David auf die Siege Bezug, die Jehova seinem Volk über dessen Feinde schenkte.

68:18 — Wer waren die „Gaben in Form von Menschen“?
Dabei handelte es sich um Männer, die während der Eroberung des Landes der Verheißung gefangen genommen worden waren. Diese Männer hatten später die Aufgabe, den Leviten bei der Arbeit zu helfen (Esra 8:20).

68:30 — Was bedeutet die Bitte „Schilt das wild lebende Tier des Schilfes“?
David spricht hier im übertragenen Sinn von den Feinden des Volkes Jehovas als von wilden Tieren und bittet Gott, sie zurechtzuweisen oder sie davon zurückzuhalten, Schaden anzurichten.

69:23 — Was ist die Bedeutung der Bitte ‘Lass die Hüften der Feinde selbst beständig wanken’?
Die Muskeln in der Hüftgegend sind bei Kraftanstrengung, wie beim Aufheben und Tragen schwerer Lasten, unentbehrlich. Wankende Hüften deuten auf Kraftverlust hin. David betete, dass seine Feinde ihrer Kraft beraubt werden mögen.

Lehren für uns:

51:1-4, 17. Sünden müssen uns nicht von Jehova Gott entfremden. Wenn wir bereuen, können wir auf seine Barmherzigkeit zählen.

51:5, 7-10. Da wir die Sünde geerbt haben, können wir Jehova um Vergebung anflehen, wenn wir gesündigt haben. Wir sollten ihn auch darum bitten, uns zu reinigen, uns wiederherzustellen, uns zu helfen, sündige Neigungen aus unserem Herzen auszumerzen, und uns einen festen Geist zu geben.

51:18. Davids Sünden waren eine Bedrohung für das Wohl der ganzen Nation. Deshalb bat er Gott, mit Zion wohlwollend umzugehen. Wenn wir eine schwere Sünde begehen, bringt das oftmals Schmach auf Jehovas Namen und auf die Versammlung. Daher müssen wir Gott bitten, den Schaden, den wir womöglich angerichtet haben, wieder gutzumachen.

52:8. Wir können „wie ein üppiger Olivenbaum im Haus Gottes sein“, also Jehova nahe stehen und produktiven Dienst leisten, wenn wir Jehova gehorchen und uns bereitwillig zurechtweisen lassen (Hebräer 12:5, 6).

55:4, 5, 12-14, 16-18. Es setzte David emotional sehr zu, als sich sein eigener Sohn Absalom gegen ihn verschwor und sein vertrauter Ratgeber Ahithophel Verrat beging. Das beeinträchtigte jedoch nicht Davids Vertrauen auf Jehova. Wir sollten nicht zulassen, dass emotionale Belastungen unser Vertrauen auf Gott schwächen.

55:22. Wie werfen wir unsere Bürden auf Jehova? Indem wir (1.) Jehova unsere Sorgen im Gebet anvertrauen, (2.) uns an sein Wort und seine Organisation um Führung und Unterstützung wenden und (3.) alles tun, was vernünftig ist, um die Situation zu entspannen (Sprüche 3:5, 6; 11:14; 15:22; Philipper 4:6, 7).

56:8. Jehova ist sich nicht nur unserer Lebensumstände bewusst, sondern er weiß auch, wie sie sich emotional auf uns auswirken.

62:11. Gott ist auf keine Energiequelle angewiesen, da ohnehin jegliche Kraft von ihm ausgeht. ‘Gott ist Stärke.’

63:3. Gottes „liebende Güte ist besser als Leben“, denn ohne sie hat das Leben keinen Sinn. Es ist deshalb weise, mit Jehova in ein freundschaftliches Verhältnis zu kommen.

63:6. Nachts — in aller Ruhe und ohne Ablenkung — kann man gut nachdenken.

64:2-4. Durch verleumderisches Gerede kann der gute Ruf eines Menschen ruiniert werden. Wir sollten uns Geschwätz weder anhören noch es weitererzählen.

69:4. Um Frieden zu bewahren, ist es manchmal klug, etwas ‘zurückzugeben’, indem wir uns entschuldigen, auch wenn wir uns keiner Schuld bewusst sind.

70:1-5. Jehova hört uns, wenn wir inständig um Hilfe bitten (1. Thessalonicher 5:17; Jakobus 1:13; 2. Petrus 2:9). Vielleicht lässt Gott eine Prüfung bestehen, doch er wird uns die nötige Weisheit und Kraft geben, mit der Situation richtig umzugehen und sie zu ertragen. Er wird nicht zulassen, dass eine Versuchung über unsere Kräfte geht (1. Korinther 10:13; Hebräer 10:36; Jakobus 1:5-8).

71:5, 17. Dadurch, dass David von Jugend an auf Jehova vertraute, war er bereits mutig und stark geworden, bevor er Goliath, dem Riesen der Philister, entgegentrat (1. Samuel 17:34-37). Für junge Leute ist es ratsam, sich in allem, was sie tun, auf Jehova zu stützen.

„Seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde“

Im letzten Lied der zweiten Liedersammlung der Psalmen, Psalm 72, geht es um die Herrschaft Salomos — eine prophetische Vorschau auf die Verhältnisse, die existieren werden, wenn der Messias regiert. Es werden wunderbare Segnungen beschrieben: überall Frieden, keine Unterdrückung und keine Gewalttat mehr, auf der Erde Getreide in Hülle und Fülle! Werden wir zu denen gehören, die sich an diesen und auch an anderen Segnungen erfreuen werden? Das kann der Fall sein, wenn wir, so wie der Psalmist, bereit sind, auf Jehova zu warten, und er unsere Zuflucht und Stärke ist.

‘Die Gebete Davids kommen zu Ende’ mit den Worten: „Gesegnet sei Jehova Gott, Israels Gott, der allein wunderbare Werke tut. Und gesegnet sei sein herrlicher Name auf unabsehbare Zeit, und seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde. Amen und amen“ (Psalm 72:18-20).

Auch wir wollen Jehova von ganzem Herzen segnen und seinen herrlichen Namen preisen!

(Quelle: WT 01.06.2006)

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 1. Buch der Psalmen

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem ersten Buch der Psalmen

WIE sollte man ein Bibelbuch passenderweise nennen, das hauptsächlich Lobpreis für den Schöpfer, Jehova Gott, enthält? Kein Titel könnte passender sein als Psalmen oder Lobpreisungen. Die Psalmen sind das längste Bibelbuch. Es besteht aus hervorragend geschriebenen Liedern, die von Gottes großartigen Eigenschaften und Machttaten berichten sowie zahlreiche Prophezeiungen enthalten. Viele der Lieder bringen zum Ausdruck, wie die Schreiber in Notlagen empfunden haben. Diese Äußerungen stammen aus einem Zeitabschnitt von etwa tausend Jahren — von den Tagen des Propheten Moses bis in die Zeit nach dem Exil. Zu den Schreibern gehören Moses, König David und andere. Die endgültige Zusammenstellung des Buches schreibt man dem Priester Esra zu.

Schon ganz früh teilte man die Psalmen in fünf Liedersammlungen oder Bücher ein: Psalm 1 bis 41, Psalm 42 bis 72, Psalm 73 bis 89, Psalm 90 bis 106 und Psalm 107 bis 150. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der ersten Liedersammlung. Bis auf drei Psalmen gehen in dem ersten Buch alle auf den israelitischen König David zurück. Von wem die Psalmen 1, 10 und 33 sind, ist unbekannt.

„MEIN GOTT IST MEIN FELS“
(Psalm 1:1 bis 24:10)

Der erste Psalm preist den glücklich, der Lust am Gesetz Jehovas hat, und anschließend leitet der zweite Psalm gleich auf das Thema Königreich über. Das erste Buch der Psalmen enthält überwiegend eindringliche Bitten an Gott. In den Psalmen 3 bis 5, 7, 12, 13 und 17 wird zum Beispiel um Befreiung aus der Hand von Feinden gebeten. Psalm 8 hebt hervor, wie groß Jehova im Vergleich zum Menschen ist.
David beschreibt Jehova als den Beschützer seines Volkes und singt: „Mein Gott ist mein Fels; ich werde zu ihm Zuflucht nehmen“ (Psalm 18:2). In Psalm 19 wird Jehova als Schöpfer und Gesetzgeber gepriesen, in Psalm 20 als Retter und in Psalm 21 als Retter seines gesalbten Königs. Psalm 23 beschreibt Jehova als den großen Hirten, wohingegen der 24. Psalm ihn als herrlichen König darstellt.

Antworten auf biblische Fragen:

2:1, 2 — Was ist das ‘Leere’, das die Nationen ständig murmeln?
Das ‘Leere’ ist die ständige Sorge menschlicher Regierungen um die Aufrechterhaltung ihrer eigenen Machtbefugnis. Es ist leeres Gerede, weil ihr Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist. Wie können die Völkerschaften auf Gelingen hoffen, wenn sie sich „gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten“ stellen?

2:7 — Worum handelt es sich bei der „Verordnung Jehovas“?
Dabei handelt es sich um den Bund für ein Königreich, den Jehova mit seinem geliebten Sohn Jesus Christus geschlossen hat (Lukas 22:28, 29).

2:12 — Auf welche Weise können die Herrscher der Nationen ‘den Sohn küssen’?
In biblischen Zeiten war Küssen eine Geste der Freundschaft und Treue. So hieß man oft Gäste willkommen. Die Könige der Erde werden angewiesen, den Sohn zu küssen, das heißt ihn als messianischen König willkommen zu heißen.

3:Überschrift — Wozu stehen über einigen Psalmen Überschriften?
Manchmal verraten sie den Schreiber und/oder informieren darüber, unter welchen Umständen der Psalm verfasst wurde, wie bei Psalm 3. Die Überschrift kann auch den Zweck oder die Verwendung des Liedes erklären (Psalm 4 und 5) und musikalische Angaben enthalten (Psalm 6).

3:2 — Wofür steht „Sela“?
Von diesem Wort nimmt man allgemein an, dass es auf eine Pause zur stillen Andacht hinweist, entweder nur beim Singen oder auch bei der Instrumentalmusik. Die Pause sollte dem gerade ausgedrückten Gedanken oder Gefühl Nachdruck verleihen. Beim Vorlesen kann das Wort übergangen werden.

11:3 — Welche Grundfesten werden niedergerissen?
Das sind die Grundfesten der menschlichen Gesellschaft — Recht, Ordnung und Gerechtigkeit. Geraten sie ins Wanken, kommt es zu Unordnung, und es gibt keine Gerechtigkeit. Der „Gerechte“ sollte dann völlig auf Gott vertrauen (Psalm 11:4-7).

21:3 — Worauf weist „eine Krone aus geläutertem Gold“ hin?
Ob es sich um eine buchstäbliche Krone handelte oder um ein Symbol für zusätzliche Herrlichkeit wegen der vielen Siege Davids, wird nicht gesagt. Der Vers weist jedoch prophetisch auf die Königskrone hin, die Jesus 1914 von Jehova erhielt. Dass die Krone aus Gold besteht, lässt darauf schließen, wie überragend Jesus regiert.

22:1, 2 — Wieso könnte David gedacht haben, Jehova hätte ihn verlassen?
David wurde dermaßen von Feinden bedrängt, dass sein ‘Herz wie Wachs wurde und tief in seinem Innern schmolz’ (Psalm 22:14). Für ihn könnte es so ausgesehen haben, als hätte Jehova ihn verlassen. Jesus empfand am Pfahl ebenso (Matthäus 27:46). Davids Worte lassen erkennen, wie menschlich er in der verzweifelten Lage reagierte. Durch das in Psalm 22:16-21 aufgezeichnete Gebet Davids wird jedoch klar, dass er seinen Glauben an Gott nie verlor.

Lehren für uns:

1:1. Wir sollten keinen Umgang mit jemand haben, der Jehova nicht liebt (1. Korinther 15:33).

1:2. Wir sollten uns jeden Tag mit geistigen Dingen beschäftigen (Matthäus 4:4).

4:4. Es ist klug, unsere Zunge zu zügeln, wenn wir verärgert oder wütend sind, und nichts zu sagen, was wir später bereuen würden.

4:5. Unsere geistigen Opfer sind nur dann „Opfer der Gerechtigkeit“, wenn unsere Beweggründe stimmen und unser Benehmen Gottes Forderungen entspricht.

6:5. Welchen besseren Grund könnte es geben, am Leben bleiben zu wollen? (Psalm 115:17).

9:12. Jehova forscht nach vergossenem Blut, weil er die Schuldigen bestrafen möchte, aber an das „Geschrei der Niedergedrückten“ erinnert er sich.

15:2, 3; 24:3-5. Wahre Anbeter sollten die Wahrheit reden und weder einen Meineid leisten noch verleumden.

15:4. Wir sollten alles daransetzen, unser Wort zu halten, selbst wenn es schwierig ist, es sei denn, wir erkennen, dass unser Versprechen schriftwidrig war.

15:5. Als Anbeter Jehovas dürfen wir Geld nicht missbräuchlich verwenden.

17:14, 15. Die „Menschen dieses Systems der Dinge“ setzen sich ganz dafür ein, viel Geld zu verdienen, Kinder großzuziehen und ihnen etwas zu hinterlassen. David war hauptsächlich darum besorgt, sich bei Jehova einen guten Namen zu machen, um ‘sein Angesicht zu schauen’ oder seine Gunst zu verspüren. Als David sich der Verheißungen und Zusicherungen Jehovas bewusst wurde, wurde er damit gesättigt, Jehovas Gestalt vor Augen zu haben, oder freute sich, dass Jehova mit ihm war. Sollten wir nicht wie David unser Herz auf geistige Schätze richten?

19:1-6. Die Natur kann weder sprechen noch überlegen und doch verherrlicht sie Jehova — wie viel mehr sollten wir ihn verherrlichen, da wir denken, reden und ihn anbeten können (Offenbarung 4:11).

19:7-11. Wie gut doch Jehovas Forderungen für uns sind!

19:12, 13. Vor Verfehlungen und vermessenen Taten müssen wir uns hüten.

19:14. Wir sollten nicht nur über das nachdenken, was wir tun, sondern auch über das, was wir reden und denken.

„DU HAST MICH WEGEN MEINER UNVERSEHRTEN LAUTERKEIT AUFRECHTERHALTEN“
(Psalm 25:1 bis 41:13)

Wie deutlich lässt David gemäß Psalm 25 und 26 doch seinen Herzenswunsch und seinen festen Entschluss erkennen, die Lauterkeit zu bewahren! Er singt: „Was mich betrifft, ich werde in meiner unversehrten Lauterkeit wandeln“ (Psalm 26:11). Er betet um die Vergebung von Sünden und sagt ganz offen: „Als ich stillschwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag“ (Psalm 32:3). Jehovas Loyalgesinnten versichert David: „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf“ (Psalm 34:15).

Wie wertvoll doch der Rat aus Psalm 37 für die Israeliten war, und wie wertvoll er doch für uns ist, die wir in „den letzten Tagen“ dieses Systems der Dinge leben! (2. Timotheus 3:1-5). Psalm 40:7, 8 enthält eine Prophezeiung über Jesus Christus, in der es heißt: „Siehe, ich bin gekommen, in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. Deinen Willen zu tun, o mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz ist in meinem Innern.“ Der letzte Psalm des ersten Buches ist ein Hilferuf Davids an Jehova in den unruhigen Jahren nach der Sünde mit Bathseba. Er singt: „Was mich betrifft, du hast mich wegen meiner unversehrten Lauterkeit aufrechterhalten“ (Psalm 41:12).

Antworten auf biblische Fragen:

26:6 — Wie schreiten wir wie David sinnbildlich um Jehovas Altar?
Der Altar steht für Jehovas Willen, das Lösegeld Jesu Christi zur Erlösung der Menschheit anzunehmen (Hebräer 8:5; 10:5-10). Wir schreiten um den Altar Jehovas, indem wir Glauben an Christi Opfer ausüben.

29:3-9 — Was wird durch den Vergleich der Stimme Jehovas mit einem donnernden Gewitter beschrieben?
Einfach ausgedrückt: die beeindruckende Macht Jehovas.

31:23 — Womit wird einem Hochmütigen über die Maßen vergolten?
Mit dem Vergelten ist hier Bestrafen gemeint. Einem Gerechten vergilt Jehova unabsichtliche Fehler mit Zucht. Einem Hochmütigen wird jedoch mit strenger Strafe über die Maßen vergolten, weil er vom falschen Weg nicht umkehrt (Sprüche 11:31; 1. Petrus 4:18).

33:6, Fußnote — Was ist der „Geist“ oder „Atem (Hauch)“ des Mundes Jehovas?
Dieser Geist ist die wirksame Kraft oder der heilige Geist Gottes, den er bei der Erschaffung der materiellen Himmel einsetzte (1. Mose 1:1, 2). Dieser Geist wird als der Geist seines Mundes bezeichnet, weil er wie ein kräftiger Atemstoß ausgesandt werden kann, um in der Ferne etwas zu bewirken.

35:19 — Was bedeutet Davids Bitte an Gott, seine Hasser nicht mit dem Auge zwinkern zu lassen?
Das Augenzwinkern der Feinde Davids hätte bedeutet, dass sie sich über das Gelingen ihrer gegen ihn gerichteten boshaften Pläne freuen würden. David bat darum, dass dies nicht geschehen möge.

Lehren für uns:

26:4. Wir sollten klugerweise mit folgenden Personen keinen Umgang haben: Personen, die zum Beispiel in Internet-Chatrooms ihre Identität nicht preisgeben; Schüler oder Arbeitskollegen, die in böser Absicht vorgeben, unsere Freunde zu sein; Abgefallene, die Aufrichtigkeit vorheucheln; Personen, die ein Doppelleben führen.

26:7, 12; 35:18; 40:9. Wir sollten Jehova in der Versammlung preisen.

26:8; 27:4. Gehen wir gern in die Zusammenkünfte?

26:11. David drückte seine Entschlossenheit aus, lauter zu bleiben, aber er bat auch um Erlösung. Wir können also trotz Unvollkommenheit die Lauterkeit bewahren.

29:10, Fußnote. Jehovas Sitzen auf „der Sintflut“ oder „dem Himmelsozean“ zeigt an, dass er seine Macht kontrolliert ausübt.

30:5. Jehovas vorherrschende Eigenschaft ist Liebe — nicht Zorn.

32:9. Jehova will nicht, dass wir einem Maultier oder Esel gleichen, dessen Gehorsam von Zaumzeug und Peitsche abhängt. Er wünscht sich, dass wir ihm freiwillig gehorchen, weil wir seinen Willen verstehen.

33:17-19. Kein von Menschen errichtetes Herrschaftssystem, ganz gleich wie mächtig es ist, kann Rettung bringen. Wir müssen auf Jehova und sein Königreich vertrauen.

34:10. Wie beruhigend ist der Vers doch für alle, die die Königreichsinteressen allem voranstellen!

39:1, 2. Es ist klug, den ‘Mund mit einem Maulkorb zu verwahren’ und zu schweigen, wenn Böse Auskünfte haben möchten, um Glaubensbrüdern zu schaden.

40:1, 2. Auf Jehova zu vertrauen kann uns helfen, mit Niedergeschlagenheit fertig zu werden, und uns ‘aus einer tosenden Grube heraufbringen, aus dem Schlamm des Bodensatzes’.

40:5, 12. Weder Unglücksschläge noch persönliche Unzulänglichkeiten, wie viele es auch sind, werden uns erdrücken, wenn wir immer bedenken, dass die Segnungen ‘zahlreicher geworden sind, als wir aufzählen können’.

„Gesegnet sei Jehova“

Wie tröstlich und ermutigend sind doch die 41 Psalmen im ersten Buch! Ob wir Probleme oder Gewissensbisse haben, dieser Teil des machtvollen Wortes Gottes kann uns stärken und uns Mut machen (Hebräer 4:12). Die Psalmen bieten vernünftige Anleitung fürs Leben. Wiederholt wird uns versichert, dass Jehova uns nicht verlässt, ungeachtet welche Schwierigkeiten wir haben.

Das erste Buch der Psalmen schließt mit den Worten: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, von unabsehbarer Zeit ja bis auf unabsehbare Zeit. Amen und amen“ (Psalm 41:13). Fühlen wir uns, nachdem wir das alles betrachtet haben, nicht auch gedrängt, Jehova zu loben oder zu preisen?

(Quelle: WT vom 15.05.2006)

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Psalm 42 – 72 – thematische Verlinkung

alle Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff zum 2. Buch der Psalmen findet ihr hier

 

Psalm 42

 

Psalm 43 – 45

 

Psalm 46 – 48

 

Psalm 49 – 51

 

Psalm 52 – 54

 

Psalm 55 – 57

 

Psalm 58 – 60

 

Psalm 61 – 63

 

Psalm 64 – 66

 

Psalm 67 – 69

 

Psalm 70 – 72

 

 
die Höhepunkte zum 2. Buch der Pslamen finden wir im WT vom 01.06.2006

Jule | 05.12.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Psalm 1 – 41 – thematische Verlinkung

das erste Buch der Psalmen – Psalm 1 – 41:  alle Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff zu diesem Buch findet ihr hier auf der Familienseite

 

Psalm 1 – 3

 

Psalm 4 – 6

 

Psalm 7 – 9

 

Psalm 10 – 12

 

Psalm 13 – 15

 

Psalm 16 – 18

 

Psalm 19 – 21

 

Psalm 22 – 24

 

Psalm 25 – 27

 

Psalm 28 – 30

 

Psalm 31 – 33

 

Psalm 34 – 36

 

Psalm 37 – 39

 

Psalm 40 – 41

 
die Höhepunkte zum ersten Buch der Psalmen finden wir im WT vom 15.05.2006

Jule | 04.30.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Psalm 15

*** w89 15. 9. S. 26-30 Wer kann Gottes Freund sein? ***

Wer kann Gottes Freund sein?

DU KANNST Gottes Freund sein. Vor etwa 4 000 Jahren setzte Abraham seinen Glauben in Jehova Gott. Das wurde dem Patriarchen als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt (Jakobus 2:23). Somit kannst du ebenfalls Gottes Freund sein, wenn du an ihn glaubst.

Es ist üblich, Freunde als Gäste zum Essen einzuladen. Ein Teil des bekannten 23. Psalms beschreibt Gott daher auch als einen gütigen Gastgeber. Es heißt dort: „Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber denen, die mich befeinden. . . . Mein Becher ist wohlgefüllt“ (Psalm 23:5).

Bei einer anderen Gelegenheit stellte derselbe Psalmist — David, der König des alten Israel — die Frage: „O Jehova, wer wird Gast sein in deinem Zelt? Wer wird weilen auf deinem heiligen Berg?“ (Psalm 15:1). In übertragenem Sinne bedeutet das, daß man durch annehmbare Anbetung Zutritt zu Jehova haben kann. Welch ein ehrfurchtgebietendes Vorrecht! Wie ist es überhaupt möglich, daß unvollkommene Menschen Gottes Freunde und Gäste sein können?

Die Antwort finden wir im 15. Psalm. Darin werden zehn spezielle Erfordernisse für Personen genannt, die Gottes Freunde und Gäste sein wollen. Wir möchten diese Erfordernisse einmal nacheinander betrachten und beginnen mit Vers 2.

„Wer untadelig wandelt und Gerechtigkeit übt“

Die Nachkommen Abrahams wurden zu einer großen Nation, weil ihr Vorfahr untadelig vor Jehova gewandelt war (1. Mose 17:1, 2). „Wandeln“ bedeutet manchmal, einen bestimmten Lebensweg zu verfolgen (Psalm 1:1; 3. Johannes 3, 4). Um ein Freund und Gast Gottes zu sein, genügt es nicht, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, sich an deren reichverzierten Gebäuden zu erfreuen und formelle Bräuche zu pflegen. Nicht alle, die „Herr, Herr“ sagen oder erklären, Gott zu kennen, werden an den Segnungen seines Königreiches teilhaben (Matthäus 7:21-23; Titus 1:16). Jehovas Freunde ‘wandeln untadelig’ in seinen Augen und ‘üben Gerechtigkeit’ gemäß seinen Maßstäben (Micha 6:8).

Das schließt jede Form der Unehrlichkeit, Unsittlichkeit und Verdorbenheit aus. Gott selbst nennt dafür folgenden Grund: „Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin“ (1. Petrus 1:16). Hält deine Religion an den hohen Maßstäben Gottes fest, indem sie beispielsweise diejenigen ausschließt, die seinen Erfordernissen nicht entsprechen wollen? Legst du bei dir persönlich und bei deinen Angehörigen Wert auf einen gerechten Lebenswandel? Wenn ja, dann wirst du das nächste Erfordernis für einen Freund und Gast Gottes erfüllen.

„Und die Wahrheit redet in seinem Herzen“

Wenn wir Gottes Freundschaft wünschen, dürfen wir nicht lügen, zu glatten Reden Zuflucht nehmen oder „mit doppeltem Herzen“ sprechen (Psalm 12:2). Wir dürfen die Wahrheit nicht nur auf den Lippen haben, sondern müssen sie auch ‘in unserem Herzen reden’. Von uns wird also verlangt, durch und durch ehrlich zu sein und den Beweis für einen ‘ungeheuchelten Glauben’ zu liefern (1. Timotheus 1:5). Einige lügen oder sagen nur die halbe Wahrheit, um das Gesicht zu wahren. Andere betrügen bei Klassenarbeiten oder machen falsche Angaben in Steuererklärungen. Solches Handeln verrät einen Mangel an Wahrheitsliebe. Aber bei Gottes Freunden kommt die Vertrauenswürdigkeit und eine aufrichtige Handlungsweise aus dem Herzen (Matthäus 15:18-20). Sie sind nicht unaufrichtig und betrügen niemanden (Sprüche 3:32; 6:16-19).

Der Apostel Paulus schrieb: „Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit“ (Kolosser 3:9, 10). Ja, diejenigen, die wirklich in ihrem Herzen die Wahrheit reden, kleiden sich mit der „neuen Persönlichkeit“. Bist du vollkommen ehrlich mit dir und mit anderen, indem du die Wahrheit in deinem Herzen redest? Wenn ja, dann sollte diese Einstellung das beeinflussen, was du über andere sagst.

„Er hat nicht verleumdet mit seiner Zunge“

Um dieses Erfordernis für Gottes Gäste zu erfüllen, dürfen wir niemals boshaft über andere reden (Psalm 15:3). Das hebräische Verb, das mit „verleumden“ wiedergegeben worden ist, wird von dem Wort für „Fuß“ hergeleitet und bedeutet „den Fuß gebrauchen“ und somit „herumlaufen“. Den Israeliten wurde geboten: „Du sollst nicht unter deinem Volk umhergehen, um zu verleumden. Du sollst nicht gegen das Blut deines Mitmenschen auftreten. Ich bin Jehova“ (3. Mose 19:16; 1. Timotheus 5:13). Würden wir jemanden verleumden und ihm so den guten Namen rauben, dann könnten wir kein Freund Gottes sein.

David sagte: „Wer seinen Gefährten insgeheim verleumdet, den bringe ich zum Schweigen“ (Psalm 101:5). Auch wir können Verleumder zum Schweigen bringen, indem wir es ablehnen, ihnen zuzuhören. Und es ist ein guter Grundsatz, nichts hinter dem Rücken einer Person zu reden, was wir ihr niemals selbst sagen würden. Es ist wirklich gut, unsere Zunge so unter Kontrolle zu haben. Doch wie wichtig ist es auch, über unser Handeln zu wachen!

„Seinem Gefährten hat er nichts Böses getan“

Beachtenswert sind in diesem Zusammenhang folgende Worte Jesu: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Matthäus 7:12). Um Gottes Gunst zu haben, müssen wir davon abstehen, Böses zu tun. Der Psalmist sagte: „O ihr, die ihr Jehova liebt, haßt das Böse. Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten; aus der Hand der Bösen befreit er sie“ (Psalm 97:10). Wenn wir somit Gottes Freundschaft und Hilfe wünschen, müssen wir seine Maßstäbe akzeptieren.

Böses zu meiden schließt auch aus, jemanden in geschäftlicher oder anderer Hinsicht zu übervorteilen. Wir dürfen unseren Gefährten weder durch Worte noch durch Taten verletzen, sondern müssen ihm vielmehr Gutes tun. Das sollte jeden Lebensbereich berühren. Als höfliche Kraftfahrer könnten wir zum Beispiel Fußgängern den Vortritt lassen. Wir können Älteren helfen, Mutlose ermuntern und Trauernde trösten. Jehova gibt in dieser Hinsicht das beste Beispiel. Wie Jesus sagte, läßt Gott „seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen“ (Matthäus 5:43-48). Anderen Gutes zu tun schließt auch das ein, was der Psalmist als nächstes erwähnt.

„Und keine Schmähung hat er gegen seinen vertrauten Bekannten erhoben“

Wir machen alle Fehler, und wie dankbar sind wir doch, wenn Freunde bereit sind, kleine Fehler zu übersehen. Es würde uns betrüben, wenn ein guter Freund unsere kleinen, aber peinlichen Fehler anderen offenbaren würde. Einige Menschen tun das, um von ihren eigenen Fehlern abzulenken oder um den Anschein zu erwecken, anderen überlegen zu sein. Aber so etwas zu tun geziemt sich nicht für jemand, der Gottes Freund sein möchte.

„Wer Übertretung zudeckt, sucht Liebe, und wer ständig über eine Sache spricht, trennt die miteinander Vertrauten“, heißt es in Sprüche 17:9. Natürlich sollten wir nicht versuchen, ernste Übertretungen zu verbergen (3. Mose 5:1; Sprüche 28:13). Aber wenn wir Gottes Freunde sein möchten, werden wir gegen rechtschaffene Bekannte keine ‘Schmähung erheben’ oder als wahr annehmen (1. Timotheus 5:19). Freunde Jehovas sprechen gut über seine Diener, statt Gerüchte über sie zu verbreiten und dadurch noch weitere Schmähungen zu denen hinzuzufügen, die sie schon von seiten gottloser Menschen zu ertragen haben.
Freunde und Gäste Gottes achten auch auf ihren Umgang, wie wir den weiteren Worten Davids gemäß Vers 4 entnehmen.

„In seinen Augen ist der Verachtenswerte gewißlich verworfen“

Einige pflegen wegen selbstsüchtiger Vorteile Gemeinschaft mit reichen oder prominenten Personen, selbst wenn es sich dabei um schlechte Menschen handelt. (Vergleiche Judas 16.) Aber wir können keine Freunde Jehovas sein, wenn wir uns den Bösen zugesellen. Wir müssen das Böse so sehr hassen, daß uns nichts an der Gemeinschaft mit solchen liegt, die es treiben (Römer 12:9). Joram, ein König in Israel, war dermaßen schlecht, daß der Prophet Elisa zu ihm sagte: „So wahr Jehova der Heerscharen lebt, vor dem ich in der Tat stehe, wenn es nicht wäre, daß es das Angesicht Josaphats, des Königs von Juda, ist, auf das ich Rücksicht nehme, so würde ich nicht auf dich blicken noch dich ansehen“ (2. Könige 3:14). Um Freunde Gottes zu sein, müssen wir folgende Warnung des Apostels Paulus beherzigen: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33).

Wenn wir die Freundschaft Jehovas schätzen, werden wir uns weigern, mit Übeltätern Gemeinschaft zu pflegen. Wir werden unseren Umgang mit ihnen auf das Nötigste beschränken. Nicht die Stellung, die jemand in der Welt einnimmt, sollte ausschlaggebend dafür sein, wen wir uns als Freund wählen, sondern ob der Betreffende ein gutes Verhältnis zu Gott hat. Ehrerbietige Gottesfurcht wird uns veranlassen, bei der Wahl unserer Freunde Klugheit walten zu lassen. Beachten wir in Verbindung damit das siebente Erfordernis für Gäste Jehovas.

„Die aber, die Jehova fürchten, ehrt er“

Als Freunde und Gäste Gottes müssen wir ihn fürchten. In Sprüche 1:7 heißt es: „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis.“ Was ist die „Furcht Jehovas“? Es ist eine ehrfurchtsvolle Scheu vor Gott und eine gesunde Furcht, ihm zu mißfallen. Sie allein verhilft uns zu wahrer Erkenntnis, lebensrettender Zucht und himmlischer Weisheit, die uns als sicherer Führer dient.

Wer Jehova fürchtet, hält selbst dann an Gottes gerechten Maßstäben fest, wenn er dafür Spott erntet. Viele spotten beispielsweise, wenn diejenigen, die Gott fürchten, fleißig arbeiten, am Arbeitsplatz ehrlich sind oder anderen in geistiger Hinsicht helfen möchten. Doch wie betrachtet ein gottesfürchtiger Mensch solche aufrichtigen Personen? ‘Er ehrt die, die Jehova fürchten’, indem er Hochachtung vor ihnen hat, auch wenn das bedeutet, wie sie geschmäht zu werden. Hast du eine solche Achtung vor denen, die Gott fürchten? Der Psalmist führt nun an, was des weiteren erforderlich ist, um Gottes Gunst zu erlangen.

„Er hat zu dem, was für ihn selbst schlecht ist, geschworen, und doch ändert er es nicht“

Hier wird der Grundsatz zum Ausdruck gebracht, daß wir ein Versprechen so erfüllen sollen, wie Gott es tut (1. Könige 8:56; 2. Korinther 1:20). Selbst wenn sich später herausstellen sollte, daß es sehr schwierig ist, eine Zusage einzuhalten, wäre es falsch, seinen Sinn zu ändern und ein Versprechen nicht einzuhalten. In der griechischen Septuaginta, der syrischen Peschitta und der lateinischen Vulgata heißt es an dieser Stelle: „hat seinem Nächsten geschworen“. Wenn wir etwas schwören oder in zulässiger Weise beeiden, müssen wir entsprechend handeln (Prediger 5:4). Sollten wir allerdings erfahren, daß etwas, was wir versprochen haben, unbiblisch ist, werden wir natürlich davon Abstand nehmen.

Josua brach seinen Bund mit den Gibeonitern nicht, obwohl er später erfuhr, daß sie ihn getäuscht hatten, damit er diesen Bund mit ihnen einging (Josua 9:16-19). Wir sollten daher Männer, Frauen oder junge Menschen sein, die ihr Wort halten. Wir wollen anderen nicht etwas versprechen und sie dann im Stich lassen, wenn sich uns scheinbar günstigere Möglichkeiten eröffnen. Jesus sagte: „Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nein nein“ (Matthäus 5:37). Gott hingegebene Christen müssen vor allem entschlossen sein, gemäß ihrem Versprechen zu leben, ihm ewig als seine Zeugen zu dienen. Doch nicht nur beim Einhalten von Zusagen, sondern auch in finanziellen Angelegenheiten sollten wir rücksichtsvoll sein, wie David in Psalm 15, Vers 5 zeigt.

„Sein Geld hat er nicht auf Zins ausgegeben“

Für geliehenes Geld, das geschäftlichen Zwecken dient, können zu Recht Zinsen gefordert werden. David sprach hier jedoch davon, Geld an einen Verarmten ‘auszugeben’. Im mosaischen Gesetz hieß es dazu im einzelnen: „Wenn du meinem Volk Geld leihen solltest, dem Niedergedrückten neben dir, sollst du ihm gegenüber nicht wie ein Wucherer werden. Ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen“ (2. Mose 22:25; 3. Mose 25:35, 36). Als Nehemia feststellte, daß die Armen litten, weil sie Wucherern zum Opfer gefallen waren, machte er solcher Ausbeutung ein Ende (Nehemia 5:1-13).

Das von David gebrauchte hebräische Wort für „Zins“ ist von einem Wort abgeleitet, das „beißen“ bedeutet. Das spielt darauf an, daß habgierige Wucherer die Armen und das wenige, was sie haben, verzehren. Es ist auf jeden Fall viel besser, den Verarmten zu helfen, ohne etwas zurückzuerwarten. Darauf wies Jesus hin, als er sagte: „Wenn du ein Mittag- oder ein Abendessen veranstaltest, . . . so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten. Denn es wird dir in der Auferstehung der Gerechten vergolten werden“ (Lukas 14:12-14). Jemand, der Gottes Freund und Gast sein möchte, darf aus der Armut seines Nächsten niemals auf unangebrachte Weise Kapital schlagen. Ebensowenig darf er das tun, was der Psalmist als nächstes erwähnt.

„Und ein Bestechungsgeschenk gegen den Unschuldigen hat er nicht genommen“

Ein Bestechungsgeschenk hat eine ausgesprochen verderbliche Wirkung. Den Israeliten wurde geboten: „Du sollst . . . [keine] Bestechung annehmen, denn die Bestechung blendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten“ (5. Mose 16:19). Besonders verwerflich ist es, ein Bestechungsgeschenk anzunehmen, um einem „Unschuldigen“ Unrecht zuzufügen, vielleicht indem man als Zeuge vor Gericht falsch aussagt. Wie verabscheuungswürdig handelte doch Judas Iskariot, der ein Bestechungsgeschenk annahm und den unschuldigen Jesus verriet! (Matthäus 26:14-16).

Wir mögen uns in dieser Hinsicht für untadelig halten. Aber sind wir vielleicht schon einmal versucht gewesen, uns aus einer peinlichen Situation freizukaufen? Der Prophet Samuel nahm niemals „Schweigegeld“ oder eine Bestechung an (1. Samuel 12:3, 4). So zu wandeln ist für uns alle unerläßlich, wenn wir Gottes Freunde und Gäste sein wollen.

„Wer diese Dinge tut, wird niemals zum Wanken gebracht werden“

Nach seiner zehn Punkte umfassenden Beschreibung eines aufrichtigen Menschen schließt der 15. Psalm mit den obigen Worten. Das Erwähnte bietet uns eine gute Möglichkeit, unsere Religion zu überprüfen. Wenn es sich um den wahren Glauben handelt, sollte er uns lehren, 1. untadelig zu wandeln und Gerechtigkeit zu üben, 2. selbst in unserem Herzen die Wahrheit zu reden, 3. uns davor zu hüten, andere zu verleumden, und 4. davon abzustehen, etwas Böses zu tun. Eine für Gott annehmbare Religion wird uns 5. davon abhalten, Schmähungen gegen vertraute Bekannte zu erheben, und uns 6. davor bewahren, mit verachtenswerten Menschen Gemeinschaft zu pflegen. Der wahre Glaube wird uns veranlassen, 7. diejenigen zu ehren, die Jehova fürchten, 8. das auszuführen, was wir versprochen haben (sofern nichts dagegen einzuwenden ist), 9. Armen zu geben, ohne Zinsen zu fordern, und 10. niemals eine Bestechung gegen einen Unschuldigen anzunehmen.

David sagte nicht, daß jemand, der diese Dinge liest, hört, davon spricht oder auch daran glaubt, „niemals zum Wanken gebracht werden“ wird. Das trifft nur auf denjenigen zu, der „diese Dinge tut“. Ein Glaube ohne unterstützende Werke ist tot und trägt einem nicht Gottes Gunst ein (Jakobus 2:26). Wer die guten Dinge tut, die im 15. Psalm erwähnt werden, wird nicht wanken, da Jehova ihn beschützen und stärken wird (Psalm 55:22).

Die wahre Anbetung umfaßt natürlich noch mehr als die zehn Punkte aus Psalm 15. Jesu Nachfolger lernten später kennen, wie man Gott außerdem noch „mit Geist und Wahrheit“ anbetet (Johannes 4:23, 24). Das ist auch dir möglich, denn es gibt heute Menschen, die diese Dinge tun — Jehovas Zeugen. Wenn du mit ihnen regelmäßig Gemeinschaft pflegst und die Bibel studierst, wirst auch du die Hoffnung erlangen, Leben in einem irdischen Paradies zu erhalten, in dem du für immer Gottes Gast und Freund sein kannst.

Jule | 04.30.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Psalm 2

*** w04 15. 7. S. 15-20 „Die Verordnung Jehovas“ kann nicht fehlschlagen ***

„Die Verordnung Jehovas“ kann nicht fehlschlagen

„Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen; er hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn . . . Erbitte von mir, dass ich Nationen zu deinem Erbe gebe‘ “ (PSALM 2:7, 8).

JEHOVA GOTT hat sich etwas Bestimmtes vorgenommen, was die Menschen und die Erde angeht. Auch die Nationen haben sich etwas vorgenommen, doch das unterscheidet sich gewaltig von dem göttlichen Vorsatz. Eigentlich kann man auch nichts anderes erwarten, denn Gott sagt: „Wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Gottes Vorsatz wird mit Sicherheit verwirklicht, denn er sagt weiter: „Wie der strömende Regen und der Schnee von den Himmeln herabkommt und nicht an jenen Ort zurückkehrt, es sei denn, er habe tatsächlich die Erde satt getränkt und sie Ertrag hervorbringen und sprossen lassen und dem Sämann tatsächlich Samen gegeben und Brot dem Essenden, so wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewiss das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:9-11).

2 Der zweite Psalm verdeutlicht, dass Gottes Vorsatz hinsichtlich seines messianischen Königs verwirklicht werden wird. David, der als König im alten Israel diesen Psalm verfasste, schrieb unter göttlicher Inspiration, dass die Nationen zu einer bestimmten Zeit in Tumult wären. Ihre Herrscher würden sich gegen Jehova Gott und seinen Gesalbten aufstellen. Doch der Psalmist schrieb auch: „Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen; er hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn . . . Erbitte von mir, dass ich Nationen zu deinem Erbe gebe und die Enden der Erde zu deinem eigenen Besitz‘ “ (Psalm 2:7, 8).

3 Was hat „die Verordnung Jehovas“ für die Nationen zu bedeuten? Wie wirkt sie sich auf die Menschheit im Allgemeinen aus? Was bedeuten diese Entwicklungen für alle gottesfürchtigen Menschen, die den zweiten Psalm lesen?

Die Nationen in Tumult

4 Mit Bezug auf die Nationen und ihre Herrscher beginnt der Psalmist sein Lied folgendermaßen: „Warum sind die Nationen in Tumult gewesen und murmelten die Völkerschaften ständig Leeres? Die Könige der Erde stellen sich auf, und hohe Amtspersonen ihrerseits haben sich zusammengerottet wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten“ (Psalm 2:1, 2).

5 Was ist das ‘Leere’, das die heutigen Völkerschaften ständig gemurmelt haben? Die Nationen „murmelten“ oder sinnierten „ständig“ darüber, wie sie ihre eigene Herrschaftsgewalt aufrechterhalten, statt Gottes Gesalbten, den Messias oder Christus, anzuerkennen. Diese Worte des zweiten Psalms erfüllten sich auch im 1. Jahrhundert u. Z., als jüdische und römische Amtsinhaber gemeinsame Sache machten, um Gottes designierten König, Jesus Christus, zu töten. Im Großen erfüllen sie sich jedoch seit 1914, als Jesus im Himmel als König eingesetzt wurde. Keine einzige politische Instanz hat seither Gottes inthronisierten König anerkannt.

6 Wovon sprach der Psalmist, als er die Frage aufwarf: ‘Warum murmelten die Völkerschaften ständig Leeres?’? Er meinte ihr Vorhaben; es ist leer — nutzlos und zum Scheitern verurteilt. Sie können nicht Frieden und Einheit auf der Erde schaffen. Trotzdem gehen sie so weit, dass sie sich der Herrschaft Gottes widersetzen. Ja, sie haben gemeinsam eine aggressive Haltung eingenommen und sich gegen den Höchsten und seinen Gesalbten zusammengerottet. Wie töricht!

Jehovas triumphierender König

7 Jesu Nachfolger bezogen die Worte aus Psalm 2:1, 2 auf Christus. Als sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, beteten sie: „Souveräner Herr [Jehova], du bist es, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat und der durch heiligen Geist durch den Mund unseres Vorvaters David, deines Knechtes, gesagt hat: ‚Warum brachen die Nationen in Tumulte aus und sannen die Völker auf leere Dinge? Die Könige der Erde stellten sich auf, und die Herrscher rotteten sich zusammen wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten.‘ Desgleichen waren in Wahrheit in dieser Stadt Herodes [Antipas] und auch Pontius Pilatus mit Menschen der Nationen und mit Völkern Israels gegen deinen heiligen Knecht Jesus versammelt, den du gesalbt hast“ (Apostelgeschichte 4:24-27; Lukas 23:1-12). Im 1. Jahrhundert gab es tatsächlich eine Verschwörung gegen Gottes gesalbten Knecht Jesus. Allerdings sollte dieser Psalm Jahrhunderte später eine weitere Erfüllung haben.

8 Schon als das alte Israel einen menschlichen König hatte, wie zum Beispiel David, versammelten sich heidnische Nationen und Herrscher gegen Gott und seinen auf den Thron erhobenen Gesalbten. Und wie verhält es sich heute? Die Nationen wollen sich nicht nach dem richten, was Jehova und der Messias erwarten. Deshalb heißt es von den Nationen, dass sie sagen: „Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!“ (Psalm 2:3). Die Herrscher und die Nationen widersetzen sich also jeglichen Einschränkungen vonseiten Gottes und seines Gesalbten. Natürlich sind alle Anstrengungen, die Bande zu zerreißen und die Stricke von sich zu werfen, vergeblich.

Jehova verspottet sie

9 Für Jehova sind die Bestrebungen nationaler Herrscher, auf ihre eigene Souveränität zu pochen, kein Anlass zur Sorge. Im zweiten Psalm heißt es weiter: „Der in den Himmeln sitzt, wird lachen; Jehova seinerseits wird sie verspotten“ (Psalm 2:4). Gott schreitet in der Verwirklichung seines Vorsatzes voran, als seien diese Herrscher ein Nichts. Er lacht über ihre Unverfrorenheit und verspottet sie. Sollen sie sich ihrer Absicht rühmen! Für Jehova sind sie ein Gegenstand des Spotts. Über ihren vergeblichen Widerstand lacht er nur.

10 An anderer Stelle bezog sich David in seinen Psalmen auf einzelne Feinde und gegnerische Nationen. Er schrieb: „Du, o Jehova Gott der Heerscharen, bist der Gott Israels. Wach auf, um deine Aufmerksamkeit allen Nationen zuzuwenden! Erweise nicht irgendwelchen Schaden stiftenden Verrätern Gunst. Sie kehren immer wieder zurück um die Abendzeit; sie kläffen beständig wie ein Hund und gehen rings um die Stadt. Siehe! Sie lassen aus ihrem Mund Worte hervorsprudeln; Schwerter sind auf ihren Lippen, denn wer hört zu? Du aber, o Jehova, wirst über sie lachen; du wirst alle Nationen verspotten“ (Psalm 59:5-8). Jehova lacht über die Prahlerei und das Durcheinander der Nationen, die so unvernünftig sind, sich gegen ihn zu stellen.

11 Die Worte aus dem zweiten Psalm stärken unseren Glauben daran, dass Gott jeder Schwierigkeit gewachsen ist. Wir können davon überzeugt sein, dass er seinen Willen stets ausführt und seine loyalen Diener nie im Stich lässt (Psalm 94:14). Was geschieht daher, wenn sich die Nationen der Verwirklichung seines Vorsatzes entgegenstellen? Gemäß diesem Psalm wird Jehova „zu ihnen reden in seinem Zorn“ wie durch einen schrecklich dröhnenden Donner. Ja, er wird sie „in der Glut seines Missfallens“ wie durch einen gewaltigen Blitz „in Bestürzung versetzen“ (Psalm 2:5).

Der von Gott eingesetzte König

12 Was Jehova anschließend durch den Psalmisten sagt, versetzt die Nationen zweifellos in Unruhe. Er erklärt: „Ich, ja ich, habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg“ (Psalm 2:6). Der Berg Zion war eine Erhebung in Jerusalem, wo David als König über ganz Israel eingesetzt war, doch der messianische König wird weder in dieser Stadt noch sonst wo auf der Erde einen Thron einnehmen. Jehova hat nämlich Jesus Christus bereits als den von ihm erwählten König auf dem himmlischen Berg Zion eingesetzt (Offenbarung 14:1).

13 Jetzt redet der messianische König und sagt: „Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen [der einen Bund für das Königreich mit seinem Sohn geschlossen hat]; er [Jehova Gott] hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn; ich, ich bin heute dein Vater geworden‘ “ (Psalm 2:7). Christus bezog sich auf den Königreichsbund, als er zu seinen Aposteln sagte: „Ihr . . . seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich“ (Lukas 22:28, 29).

14 Wie in Psalm 2:7 vorausgesagt, anerkannte Jehova Jesus sowohl bei dessen Taufe als auch durch die Auferweckung zu geistigem Leben als seinen Sohn (Markus 1:9-11; Römer 1:4; Hebräer 1:5; 5:5). Ja, bei dem König des himmlischen Königreiches handelt es sich um Gottes einziggezeugten Sohn (Johannes 3:16). Als Nachkomme von König David hat Jesus das unbestreitbare Recht auf das Königtum (2. Samuel 7:4-17; Matthäus 1:6, 16). Gemäß diesem Psalm sagt Gott zu seinem Sohn: „Erbitte von mir, dass ich Nationen zu deinem Erbe gebe und die Enden der Erde zu deinem eigenen Besitz“ (Psalm 2:8).

15 Der König — Gottes Sohn — nimmt die höchste Stellung nach Jehova ein. Jesus ist erprobt, loyal und zuverlässig. Ihm steht außerdem das Erbe eines Erstgeborenen zu. Jesus Christus ist „das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung“ (Kolosser 1:15). Er braucht nur darum zu bitten und Gott gibt ihm Nationen zu seinem Erbe und die Enden der Erde zu seinem Besitz. Diese Bitte äußert er, weil ihm ‘die Dinge bei den Menschensöhnen lieb waren’ und weil ihm sehr viel daran liegt, den Willen seines himmlischen Vaters bezüglich der Erde und der Menschen auszuführen (Sprüche 8:30, 31).

„Die Verordnung Jehovas“ gegen die Nationen

16 Was steht den Nationen bevor, da sich der zweite Psalm heute, während der unsichtbaren Gegenwart Jesu Christi, erfüllt? Bald wird der König die Verordnung Gottes ausführen: „Du wirst sie [die Nationen] mit eisernem Zepter zerbrechen, wie ein Töpfergefäß wirst du sie zerschmettern“ (Psalm 2:9).

17 In alter Zeit war das Zepter eines Königs ein Symbol der Macht. Manche Zepter waren aus Eisen gefertigt, so auch das hier erwähnte. Die bildhafte Sprache in diesem Psalm zeigt, dass Christus, der König, die Nationen mit Leichtigkeit vernichten wird. Durch einen kräftigen Schlag mit einem eisernen Zepter wird ein Töpfergefäß völlig zerschmettert, sodass eine Wiederherstellung unmöglich ist.

18 Müssen die Herrscher unbedingt zerschmettert werden? Nein, denn der Psalmist appelliert an sie mit folgenden Worten: „Nun, o Könige, handelt nach Einsicht; lasst euch zurechtweisen, o Richter der Erde“ (Psalm 2:10). Die Könige werden aufgerufen, achtsam zu sein und einsichtig zu handeln. Sie sollten einsehen, wie hohl ihre Pläne im Vergleich zu dem sind, was Gottes Königreich für die Menschen tun wird.

19 Um Gottes Wohlgefallen zu erlangen, müssten die Könige der Erde anders handeln. Ihnen wird geraten: „Dient Jehova mit Furcht, und frohlockt mit Zittern“ (Psalm 2:11). Was wäre dann die Folge? Statt in Tumult oder völlig entsetzt zu sein, könnten sich die Herrscher der Erde darüber freuen, welche Aussichten ihnen der messianische König bietet. Natürlich müssten sie all den Hochmut und Stolz ablegen, mit dem sie während ihrer Herrschaft auftreten. Und angesichts der beispiellosen Überlegenheit der Souveränität Jehovas und der unbesiegbaren Macht, die Gott und sein messianischer König ausüben, müssten sie sich unverzüglich ändern und einsichtig handeln.

„Küsst den Sohn“

20 Als Nächstes ergeht im zweiten Psalm eine barmherzige Aufforderung an die Herrscher der Nationen. Statt sich zusammenzurotten und als Gegner aufzutreten, sollten sie den Aufruf befolgen: „Küsst den Sohn, dass ER [Jehova Gott] nicht in Zorn gerät und ihr nicht umkommt von dem Weg, denn leicht entbrennt sein Zorn“ (Psalm 2:12a). Wenn der Souveräne Herr Jehova eine Verordnung erlässt, sollte man auf ihn hören. Als Gott seinen Sohn auf den Thron erhob, hätten die Herrscher der Erde aufhören sollen, ‘Leeres zu murmeln’. Sie hätten unverzüglich den König anerkennen und ihm uneingeschränkt gehorchen sollen.

21 Warum sollen sie ‘den Sohn küssen’? In der Zeit, als dieser Psalm verfasst wurde, galt es als Ausdruck der Freundschaft, Gäste, die man in sein Haus aufnahm, bei der Begrüßung zu küssen. Küssen konnte auch ein Zeichen der Treue sein (1. Samuel 10:1). In diesem Vers des zweiten Psalms befiehlt Gott den Nationen, seinen Sohn als gesalbten König zu küssen oder zu begrüßen.

22 Alle, die die Autorität des von Gott erwählten Königs nicht anerkennen, beleidigen Jehova. Sie bestreiten seine Oberhoheit und sprechen ihm das Recht und die Fähigkeit ab, den König auszuwählen, der der beste Herrscher für die Menschheit ist. Die Herrscher der Nationen werden feststellen, dass Gottes Zorn plötzlich über sie kommt, während sie versuchen, ihre eigenen Pläne auszuführen. „Leicht entbrennt sein Zorn.“ Gottes Zorn greift schnell und unaufhaltsam um sich. Die Herrscher sollten dankbar sein für die Warnung und entsprechend handeln. Es bedeutet für sie Leben.

23 Dieser dramatische Psalm endet mit den Worten: „Glücklich sind alle, die zu ihm [Jehova] Zuflucht nehmen“ (Psalm 2:12b). Für den Einzelnen ist es immer noch Zeit, Sicherheit zu finden. Das gilt selbst für den einzelnen Regierenden, der bislang mit den Plänen der Nationen einig gegangen ist. Er kann bei Jehova Zuflucht suchen, der ihm unter der Herrschaft seines Königreiches Schutz bietet. Aber er muss handeln, bevor das messianische Königreich die feindlichen Nationen zerschmettert.

24 Wer fleißig die Bibel studiert und danach handelt, kann selbst in unserer problembeladenen Welt ein befriedigenderes Leben führen. Er hat ein glücklicheres Familienleben und ist von vielen der Ängste und Sorgen frei, unter denen die heutige Welt leidet. Wenn wir uns an biblische Richtlinien halten, können wir davon überzeugt sein, dass wir dem Schöpfer gefallen. Niemand anders als der universelle Souverän kann eine Gewähr für „gegenwärtiges und künftiges Leben“ geben. Nachdem Jehova die Erde gereinigt hat, wird sich niemand mehr dem Recht widersetzen oder die Herrschaft des Königreiches ablehnen (1. Timotheus 4:8).

25 „Die Verordnung Jehovas“ kann nicht fehlschlagen. Als unser Schöpfer weiß Gott, was für die Menschen am besten ist. Er wird seinen Vorsatz verwirklichen, der darin besteht, gehorsame Menschen unter dem Königreich seines lieben Sohnes mit Frieden, ewig währender Sicherheit und Zufriedenheit zu segnen. Über unsere Zeit schrieb der Prophet Daniel: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. . . . Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Daniel 2:44). Es ist somit höchste Zeit, ‘den Sohn zu küssen’ und dem Souveränen Herrn Jehova zu dienen!

[Fußnoten]
Bei dem „Gesalbten“ handelte es sich ursprünglich um König David, und die „Könige der Erde“ waren Herrscher der Philister, die sich mit ihren Heeren gegen David zusammenrotteten.
Auch andere Texte in den Christlichen Griechischen Schriften zeigen, dass es sich bei dem im zweiten Psalm erwähnten Gesalbten Gottes um Jesus handelt. Das geht aus einem Vergleich von Psalm 2:7 mit Apostelgeschichte 13:32, 33 und Hebräer 1:5; 5:5 hervor. Siehe auch Psalm 2:9 und Offenbarung 2:27.

Jule | 04.30.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Psalm 1

*** w04 15. 7. S. 10-15 Hast du Lust am „Gesetz Jehovas“? ***

Hast du Lust am „Gesetz Jehovas“?

„Glücklich ist der Mann, der . . . seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas“ (PSALM 1:1, 2).

JEHOVA unterstützt und segnet uns, wenn wir uns bemühen, ihm loyal zu dienen. Wir gehen zwar durch die verschiedensten Prüfungen, empfinden aber trotzdem echtes Glück. Das überrascht auch nicht, denn wir dienen dem ‘glücklichen Gott’, und sein heiliger Geist bewirkt, dass wir tiefe Freude empfinden (1. Timotheus 1:11; Galater 5:22). Freude ist eine Gemütsbewegung oder ein Glückszustand, der hervorgerufen wird, wenn man etwas Gutes erwartet oder schon erhalten hat. Und von unserem himmlischen Vater erhalten wir bestimmt gute Gaben (Jakobus 1:17). Kein Wunder, dass wir glücklich sind!

2 Die Freude wird besonders in den Psalmen hervorgehoben, zum Beispiel in Psalm 1 und 2. Der zweite Psalm wurde von den Jüngern Jesu Christi dem israelitischen König David zugeschrieben (Apostelgeschichte 4:25, 26). Der ungenannte Verfasser des ersten Psalms beginnt sein inspiriertes Lied mit den Worten: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Bösen gewandelt . . . ist“ (Psalm 1:1). Dieser Artikel und der folgende zeigen, welche Gründe zur Freude uns Psalm 1 und 2 liefern.

Das Geheimnis des Glücks

3 Psalm 1 zeigt, warum ein gottesfürchtiger Mensch glücklich ist. Der Psalmist nennt in seinem Lied folgende Gründe: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Bösen gewandelt und nicht auf den Weg der Sünder getreten ist und nicht auf dem Sitz der Spötter gesessen hat“ (Psalm 1:1).

4 Wer wirklich glücklich sein möchte, muss sich nach dem ausrichten, was Jehova zu Recht von uns erwartet. Sacharja und Elisabeth, die glücklichen Eltern von Johannes dem Täufer, „waren beide vor Gott gerecht, weil sie allen Geboten und rechtlichen Erfordernissen Jehovas gemäß untadelig wandelten“ (Lukas 1:5, 6). Wenn wir ebenso handeln und es strikt ablehnen, ‘im Rat der Bösen zu wandeln’, uns also nicht von ihrem gottlosen Rat leiten lassen, dann können auch wir glücklich sein.

5 Wir ‘treten nicht auf den Weg der Sünder’, wenn wir die Gedanken gottloser Menschen zurückweisen. Ja, man wird uns auch nicht buchstäblich dort finden, wo sich Sünder oftmals aufhalten: in anrüchigen Vergnügungsstätten oder an anderen verrufenen Orten. Was ist, wenn wir versucht sind, uns Sündern anzuschließen und einen unbiblischen Lebenswandel zu führen? Dann sollten wir Gott darum bitten, uns zu helfen, nach den Worten des Apostels Paulus zu handeln: „Lasst euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis?“ (2. Korinther 6:14). Wenn wir auf Gott vertrauen und „reinen Herzens“ sind, werden wir die Einstellung und den Lebensstil von Sündern ablehnen. Wir werden reine Beweggründe und Wünsche haben sowie einen ‘ungeheuchelten Glauben’ (Matthäus 5:8; 1. Timotheus 1:5).

6 Damit wir Jehova gefallen, dürfen wir bestimmt ‘nicht auf dem Sitz der Spötter sitzen’. Einige spotten über ein gottgefälliges Verhalten an sich, aber in den heutigen „letzten Tagen“ spotten ehemalige Christen, die abtrünnig geworden sind, oftmals besonders verächtlich. Der Apostel Petrus schrieb an Glaubensbrüder warnend: „Geliebte, . . . dies wisst zuerst, dass in den letzten Tagen Spötter mit ihrem Spott kommen werden, die gemäß ihren eigenen Begierden vorgehen und sagen: ‚Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, von dem Tag an, da unsere Vorväter im Tod entschlafen sind, gehen alle Dinge genauso weiter wie von Anfang der Schöpfung an‘ “ (2. Petrus 3:1-4). Wenn wir nicht ‘auf dem Sitz der Spötter sitzen’, bleibt uns das Unheil erspart, das sie mit Sicherheit treffen wird (Sprüche 1:22-27).

7 Wer sich die einleitenden Worte von Psalm 1 nicht zu Herzen nimmt, kann leicht seine geistige Gesinnung verlieren, die er durch ein Studium der Bibel erworben hat. Er könnte dann ohne weiteres vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten. Dieses Abgleiten beginnt oft damit, dass man auf den Rat der Bösen hört und regelmäßig Umgang mit ihnen hat. Und schließlich wird man zu einem ungläubigen, abtrünnigen Spötter. So kann durch eine Freundschaft mit Bösen eine gottlose Einstellung entstehen und das Verhältnis zu Jehova Gott kann zerstört werden (1. Korinther 15:33; Jakobus 4:4). Lassen wir niemals zu, dass uns das passiert!

8 Das Gebet hilft uns, unseren Sinn auf geistige Dinge gerichtet zu halten und mit Bösen keinen Umgang zu haben. „Seid um nichts ängstlich besorgt“, schrieb Paulus, „sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekannt werden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.“ Der Apostel empfahl, alles zu erwägen, was wahr, von ernsthaftem Interesse, gerecht, keusch und liebenswert ist, alles, worüber gut gesprochen wird, was tugendhaft und lobenswert ist (Philipper 4:6-8). Richten wir uns nach diesem Rat des Paulus und lassen wir uns nie auf das Niveau der Bösen herab!

9 Wir lehnen zwar schlechte Handlungen ab, geben aber genauso taktvoll Zeugnis wie der Apostel Paulus, als er sich mit dem römischen Statthalter Felix „über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das kommende Gericht“ unterhielt (Apostelgeschichte 24:24, 25; Kolosser 4:6). Wir predigen den verschiedensten Menschen die gute Botschaft vom Königreich und behandeln jedermann freundlich. Im Übrigen vertrauen wir darauf, dass Personen, die „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind, gläubig werden und an Gottes Gesetz schließlich Lust haben werden (Apostelgeschichte 13:48).

Er hat Lust am Gesetz Jehovas

10 Über den glücklichen Mann sagt der Psalmist weiter, dass er „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:2). Als Gottes Diener ‘haben wir Lust am Gesetz Jehovas’. Wenn möglich, sollten wir beim persönlichen Studium und Nachsinnen „mit gedämpfter Stimme“ lesen, das heißt die Worte mitsprechen. Dadurch prägen wir uns jede Bibelstelle besser in Sinn und Herz ein.

11 Der „treue und verständige Sklave“ fordert uns auf, täglich in der Bibel zu lesen (Matthäus 24:45). Da uns sehr daran gelegen ist, mit Jehovas Botschaft an die Menschheit besser vertraut zu werden, könnten wir durchaus in der Bibel „Tag und Nacht“ lesen — ja sogar wenn wir einmal aus irgendeinem Grund nachts nicht schlafen können. Petrus spornt uns an: „Wie neugeborene Kindlein entwickelt ein Verlangen nach der unverfälschten Milch, die zum Wort gehört, damit ihr durch sie zur Rettung heranwachsen mögt“ (1. Petrus 2:1, 2). Haben wir persönlich Lust daran, täglich in der Bibel zu lesen und nachts über Gottes Wort und seine Vorsätze nachzusinnen? Dem Psalmisten erging es so (Psalm 63:6).

12 Unser ewiges Glück hängt davon ab, dass wir Lust haben an Gottes Gesetz. Gottes Gesetz ist vollkommen und gerecht. Es zu halten trägt großen Lohn ein (Psalm 19:7-11). Der Jünger Jakobus schrieb: „Wer . . . in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er es tut, weil er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist“ (Jakobus 1:25). Wenn wir wirklich Lust haben am Gesetz Jehovas, lassen wir keinen Tag vergehen, ohne uns mit geistigen Dingen zu befassen. Wir sind dann motiviert, „die tiefen Dinge Gottes“ zu erforschen und den Interessen des Königreiches in unserem Leben immer den Vorrang zu geben (1. Korinther 2:10-13; Matthäus 6:33).

Er wird wie ein Baum sein

13 Über den Gerechten sagt der Psalmist weiter: „Er wird gewiss wie ein Baum werden, gepflanzt an Wasserbächen, der seine eigene Frucht gibt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht welkt, und alles, was er tut, wird gelingen“ (Psalm 1:3). Wie bei allen unvollkommenen Menschen gibt es auch im Leben von uns Dienern Jehovas Probleme (Hiob 14:1). Das können Verfolgung oder andere Glaubensprüfungen sein (Matthäus 5:10-12). Doch mit Gottes Hilfe können wir diese Prüfungen genauso bestehen wie ein gesunder Baum, der sogar starken Stürmen trotzt.

14 Ein Baum, der an einer nicht versiegenden Quelle gepflanzt ist, übersteht auch eine Hitze- oder Dürreperiode. Als gottesfürchtige Menschen erhalten wir ebenfalls Kraft aus einer nie versiegenden Quelle, nämlich von Jehova Gott. Paulus bat ihn um Hilfe und konnte sagen: „Für alles bin ich stark durch den [Jehova], der mir Kraft verleiht“ (Philipper 4:13). Wenn wir von Jehovas heiligem Geist geleitet und gestützt werden, „verwelken“ wir nicht, noch sind wir dann „unfruchtbar“ oder geistig tot. Wir tragen im Dienst für Gott Frucht und bringen auch die Frucht des Geistes hervor (Jeremia 17:7, 8; Galater 5:22, 23).

15 Durch den Gebrauch eines hebräischen Wortes, das mit „wie“ wiedergegeben wird, stellt der Psalmist einen Vergleich an. Er vergleicht zwei Dinge, die eigentlich ganz unterschiedlich sind, aber etwas Bestimmtes gemeinsam haben. Menschen sind etwas ganz anderes als Bäume. Aber ein üppiger Baum an einer wasserreichen Quelle erinnerte den Psalmisten an einen Menschen, der geistig gedeiht, weil er „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas“. Unsere Tage können wie die Tage eines Baumes werden, wenn wir Lust haben an Gottes Gesetz. Ja, wir können ewig leben (Johannes 17:3).

16 Wenn wir ein rechtschaffenes Leben führen, hilft uns Jehova, durch Prüfungen oder Schwierigkeiten verursachte Belastungen zu ertragen. Wir haben Freude im Dienst für Gott und bringen Frucht hervor (Matthäus 13:23; Lukas 8:15). ‘Alles, was wir tun, gelingt’, weil wir bestrebt sind, den Willen Jehovas zu tun. Und da ihm alles gelingt, was er sich vornimmt, und wir Lust haben an seinen Geboten, können wir geistig gedeihen (1. Mose 39:23; Josua 1:7, 8; Jesaja 55:11). Das trifft selbst dann zu, wenn Schwierigkeiten auftreten (Psalm 112:1-3; 3. Johannes 2).

Die Bösen scheinen zu gedeihen

17 Wie sehr sich doch das Geschick Gottloser von dem der Gerechten unterscheidet! Bösen Menschen scheint es vielleicht eine Zeit lang materiell gut zu gehen, geistig geht es ihnen aber ganz und gar nicht gut. Das bringt der Psalmist durch seine weiteren Worte zum Ausdruck: „Die Bösen sind nicht so, sondern sind wie die Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Bösen nicht aufstehen im Gericht noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten“ (Psalm 1:4, 5). Beachten wir die Aussage „Die Bösen sind nicht so“. Der Psalmist meint damit, dass sie nicht wie die Gottesfürchtigen sind, die er zuvor mit fruchtbaren, langlebigen Bäumen verglichen hat.

18 Selbst wenn es Bösen materiell gut geht, ist ihre Sicherheit nicht von Dauer (Psalm 37:16; 73:3, 12). Sie gleichen dem unvernünftigen Reichen, den Jesus in einem Gleichnis anführte, als man ihn bat, in einem Erbschaftsstreit Schiedsrichter zu sein. Jesus sagte seinen Zuhörern: „Haltet eure Augen offen, und hütet euch vor jeder Art von Habsucht, denn wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ Diesen Gedanken veranschaulichte Jesus, indem er davon sprach, dass das Land eines gewissen Reichen so viel Ertrag brachte, dass er seine Vorratshäuser abbrechen und größere bauen wollte, damit er alle seine „guten Dinge“ unterbringen könnte. Dann wollte er essen, trinken und es sich gut gehen lassen. Aber Gott sagte: „Du Unvernünftiger, in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Wer soll dann die Dinge haben, die du aufgespeichert hast?“ Anschließend unterstrich Jesus den Gedanken noch mit den Worten: „So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht reich ist Gott gegenüber“ (Lukas 12:13-21).

19 Die Bösen sind ‘nicht reich Gott gegenüber’. Ihre Sicherheit oder Stabilität kann man daher mit Spreu oder Getreidehülsen auf einer Dreschtenne vergleichen. Eine Dreschtenne war ein ebener Platz, der meistens auf einer Anhöhe lag. Dorthin brachte man im Altertum das geerntete Getreide. Es wurden Dreschschlitten eingesetzt, an deren Unterseite spitze steinerne oder eiserne Zähne angebracht waren. Mit diesen von Tieren gezogenen Schlitten zerkleinerte man die Halme und löste die Hülse vom Korn. Anschließend wurde die ganze Mischung geworfelt, indem man sie mit einer Worfschaufel gegen den Wind in die Luft warf (Jesaja 30:24). Dabei fielen die Körner auf die Dreschtenne zurück, während das Stroh von der Brise zur Seite getragen und die Spreu weggeblasen wurde (Ruth 3:2). Nachdem das Korn durch ein Sieb geschüttelt worden war, um Steinchen und Ähnliches zu entfernen, konnte man es mahlen oder lagern (Lukas 22:31). Aber die Spreu war verschwunden.

20 Die Getreidekörner fielen auf den Boden und wurden zurückbehalten, wohingegen die Spreu weggeblasen wurde. Genauso bleiben die Gerechten bestehen, während die Bösen beseitigt werden. Bestimmt freuen wir uns darüber, dass es mit den Übeltätern bald für immer vorbei sein wird. Dann werden Menschen, die Lust haben an Jehovas Gesetz, reich gesegnet. Ja, gehorsame Menschen werden letztendlich von Gott die Gabe des ewigen Lebens empfangen (Matthäus 25:34-46; Römer 6:23).

Der gesegnete „Weg der Gerechten“

21 Der erste Psalm schließt mit den Worten: „Jehova nimmt Kenntnis vom Weg der Gerechten, aber der Weg der Bösen, er wird vergehen“ (Psalm 1:6). Inwiefern ‘nimmt Gott Kenntnis vom Weg der Gerechten’? Nun, wenn wir rechtschaffen handeln, können wir überzeugt sein, dass unser himmlischer Vater unser gottgefälliges Leben würdigt und uns als seine ihm wohlgefälligen Diener betrachtet. Wir können und sollten also all unsere Sorge auf ihn werfen und überzeugt sein, dass er wirklich für uns sorgt (Hesekiel 34:11; 1. Petrus 5:6, 7).

22 Der „Weg der Gerechten“ wird für immer bestehen bleiben, aber unverbesserlich Böse werden im Strafgericht Jehovas vergehen. Und ihr „Weg“ oder ihre Lebensweise wird mit ihnen enden. Wir können darauf vertrauen, dass sich die Worte Davids erfüllen: „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht da sein. Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens. Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen“ (Psalm 37:10, 11, 29).

23 Wie glücklich werden wir sein, wenn wir auf einer paradiesischen Erde leben, auf der es keine Bösen mehr gibt! Die Sanftmütigen und Gerechten werden sich dann wahren Friedens erfreuen, weil sie für immer Lust haben werden am „Gesetz Jehovas“. Zuvor jedoch muss noch „die Verordnung Jehovas“ in Kraft gesetzt werden (Psalm 2:7a). Im folgenden Artikel wird gezeigt, worum es sich dabei handelt und was diese „Verordnung“ für uns und für die gesamte Menschheitsfamilie bedeuten wird.

Jule | 04.30.11 | ergänzender Stoff | 1 Comment |