Amos 1 – 3

Kapitel 1

AMOS

1 Die Worte des Amos, der sich unter den Schafzüchtern aus Tekoa befand, die er über Israel in den Tagen Usijas, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel, als Vision schaute, zwei Jahre vor dem Erdbeben. 2 Und er sagte dann:

„Jehova – aus Zion wird er brüllen, und aus Jerusalem wird er seine Stimme erschallen lassen; und die Weidegründe der Hirten sollen dann trauern, und der Gipfel des Karmels soll verdorren.“

3 „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen von Damaskus und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie Gilead sogar mit eisernen Dreschwerkzeugen gedroschen haben. 4 Und ich will Feuer gegen das Haus Hasaëls senden, und es soll die Wohntürme Ben-Hadads verzehren. 5 Und ich will den Riegel von Damaskus zerbrechen und [den] Bewohner von Bikath-Awen wegtilgen und den Zepterhalter von Beth-Eden; und das Volk von Syrien wird nach Kir ins Exil gehen müssen“, hat Jehova gesprochen.‘

6 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen von Gasa und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie eine ganze Schar Weggeführter ins Exil mitnahmen, um sie an Edom auszuliefern. 7 Und ich will Feuer gegen die Mauer von Gasa senden, und es soll seine Wohntürme verzehren. 8 Und ich will [den] Bewohner von Aschdod wegtilgen und den Zepterhalter von Askalon; und ich will meine Hand gegen Ekron wenden, und die Übriggebliebenen der Philister sollen zugrunde gehen“, hat der Souveräne Herr Jehova gesprochen.‘

9 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Tyrus und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie eine ganze Schar ins Exil Weggeführter an Edom auslieferten und [weil] sie nicht des Bundes der Brüder gedachten. 10 Und ich will Feuer gegen die Mauer von Tyrus senden, und es soll ihre Wohntürme verzehren.‘

11 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Edom und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil er seinem eigenen Bruder mit dem Schwert nachjagte und [weil] er seine [eigenen] Eigenschaften des Erbarmens verdarb und weil sein Zorn unablässig für immer zerreißt; und sein überwallender Zorn – er hat ihn dauernd bewahrt. 12 Und ich will Feuer nach Teman senden, und es soll die Wohntürme von Bozra verzehren.‘

13 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen der Söhne Ammons und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie die Schwangeren von Gilead aufschlitzten zu dem Zweck, ihr eigenes Gebiet zu erweitern. 14 Und ich will Feuer an die Mauer von Rabba legen, und es soll ihre Wohntürme verzehren, mit einem Alarmsignal am Tag der Schlacht, mit einem Sturm am Tag des Sturmwindes. 15 Und ihr König soll ins Exil gehen, er und seine Fürsten zusammen“, hat Jehova gesprochen.‘

Kapitel 2

2 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen von Moab und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil er die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannte. 2 Und ich will Feuer nach Moab senden, und es soll die Wohntürme Kerijoths verzehren; und mit Lärm soll Moab sterben, mit einem Alarmsignal, mit dem Schall eines Horns. 3 Und ich will [den] Richter aus seiner Mitte wegtilgen, und alle seine Fürsten werde ich mit ihm töten“, hat Jehova gesagt.‘

4 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Juda und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie das Gesetz Jehovas verwarfen und [weil] sie seine eigenen Bestimmungen nicht hielten; sondern ihre Lügen, denen ihre Vorväter nachgewandelt waren, ließen sie ständig umherirren. 5 Und ich will Feuer nach Juda senden, und es soll die Wohntürme Jerusalems verzehren.‘

6 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Israel und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie einen Gerechten um bloßes Silber verkauften und einen Armen um [den Preis von] einem Paar Sandalen. 7 Sie lechzen nach dem Staub der Erde auf dem Kopf der Geringen; und den Weg Sanftmütiger biegen sie ab; und ein Mann und dessen eigener Vater sind zu dem[selben] Mädchen gegangen, um meinen heiligen Namen zu entweihen. 8 Und auf gepfändeten Kleidern strecken sie sich neben jedem Altar aus; und den Wein derer, denen eine Geldbuße auferlegt worden ist, trinken sie im Haus ihrer Götter.‘

9 ‚Was aber mich betrifft, ich hatte ihretwegen den Amoriter vertilgt, dessen Höhe wie die Höhe von Zedern war und der kraftvoll wie die stattlichen Bäume war; und ich ging daran, seinen Fruchtertrag oben und seine Wurzeln unten zu vertilgen. 10 Und ich selbst führte euch aus dem Land Ägypten herauf, und ich ließ euch vierzig Jahre lang fortgesetzt durch die Wildnis wandern, um das Land des Amoriters in Besitz zu nehmen. 11 Und ich erweckte ständig einige eurer Söhne als Propheten und einige eurer jungen Männer als Nasiraer. Sollte dies wirklich nicht so sein, o Söhne Israels?‘ ist der Ausspruch Jehovas.

12 ‚Ihr aber gabt den Nasiraern ständig Wein zu trinken, und den Propheten erlegtet ihr einen Befehl auf, indem [ihr] spracht: „Ihr sollt nicht prophezeien.“ 13 Siehe, ich lasse das, was unter euch ist, schwanken, so wie der Wagen schwankt, der bis oben voll ist mit einer Reihe frisch geschnittenen Getreides. 14 Und [der] Zufluchtsort soll dem Schnellen entschwinden, und kein Kräftiger wird seine Kraft verstärken, und kein Starker wird seiner Seele Entrinnen verschaffen. 15 Und keiner, der den Bogen handhabt, wird standhalten, und kein Schnellfüßiger wird entrinnen, und kein Reiter zu Pferde wird seiner Seele Entrinnen verschaffen. 16 Und was einen Beherzten unter den Starken betrifft, nackt wird er an jenem Tag fliehen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“

Kapitel 3

3 „Hört dieses Wort, das Jehova über euch geredet hat, o Söhne Israels, über die ganze Familie, die ich aus dem Land Ägypten heraufführte, das lautet: 2 ‚Nur euch habe ich erkannt von allen Familien des Erdbodens. Darum werde ich Abrechnung halten mit euch wegen all eurer Vergehungen.

3 Werden zwei miteinander gehen, es sei denn, sie haben sich auf Verabredung hin getroffen? 4 Wird ein Löwe im Wald brüllen, wenn er keinen Raub hat? Wird ein mähniger junger Löwe seine Stimme aus seinem Versteck erschallen lassen, wenn er überhaupt nichts gefangen hat? 5 Wird ein Vogel in einer Falle zur Erde fallen, wenn ihm keine Schlinge [gelegt] ist? Springt eine Falle vom Erdboden auf, wenn sie überhaupt nichts gefangen hat? 6 Wenn ein Horn in einer Stadt geblasen wird, zittert dann nicht auch das Volk selbst? Wenn ein Unglück in der Stadt geschieht, ist es dann nicht Jehova, der gehandelt hat? 7 Denn der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart. 8 Da ist ein Löwe, der gebrüllt hat! Wer wird sich nicht fürchten? Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?‘

9 ‚Verkündigt es auf [den] Wohntürmen in Aschdod und auf [den] Wohntürmen im Land Ägypten, und sprecht: „Versammelt euch gegen die Berge Samarias, und seht die vielen Wirren in seiner Mitte und Fälle von Übervorteilung darin. 10 Und sie haben nicht gewußt zu tun, was gerade ist“, ist der Ausspruch Jehovas, „diejenigen, die Gewalttat und Verheerung anhäufen in ihren Wohntürmen.“ ‚

11 Darum hat der Souveräne Herr Jehova dies gesagt: ‚Da ist ein Widersacher sogar rings um das Land her, und er wird gewiß deine Stärke von dir herunterholen, und deine Wohntürme werden tatsächlich geplündert werden.‘

12 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚So, wie der Hirt dem Maul des Löwen zwei Unterschenkel oder ein Stück eines Ohres entreißt, so werden die Söhne Israels weggerissen werden, diejenigen, die in Samaria auf einem prächtigen Ruhebett und auf einem damaszenischen Diwan sitzen.‘

13 ‚Hört und gebt Zeugnis im Hause Jakob‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, des Gottes der Heerscharen. 14 ‚Denn an dem Tag, an dem ich wegen der Auflehnungen Israels mit ihm Abrechnung halte, will ich auch mit den Altären von Bethel Abrechnung halten; und die Hörner des Altars werden bestimmt abgehauen werden und sollen zur Erde fallen. 15 Und ich will das Winterhaus zusätzlich zum Sommerhaus schlagen.‘

,Und die Elfenbeinhäuser werden zugrunde gehen müssen, und viele Häuser werden ein Ende nehmen müssen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“

Jule | 06.28.09 | Amos, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel |

11 Comments »

  1. Jule

    Amos 1 – 3

    In den ersten beiden Kapiteln spricht Jehova sein Urteil über die einzelnen Stämme und begründet es jeweils, warum sie so eine harte Strafe verdient haben. Interessant finde ich den Grund für Juda und einige Punkte, die Israel betreffen:

    Amos 2:4

    Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Juda und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie das Gesetz Jehovas verwarfen und [weil] sie seine eigenen Bestimmungen nicht hielten; sondern ihre Lügen, denen ihre Vorväter nachgewandelt waren, ließen sie ständig umherirren.

    Amos 2:11-12

    Und ich erweckte ständig einige eurer Söhne als Propheten und einige eurer jungen Männer als Nasiraer. Sollte dies wirklich nicht so sein, o Söhne Israels?‘ ist der Ausspruch Jehovas.

    12 ‚Ihr aber gabt den Nasiraern ständig Wein zu trinken, und den Propheten erlegtet ihr einen Befehl auf, indem [ihr] spracht: „Ihr sollt nicht prophezeien.“

    Es ist also für Jehova keine leichte Sache, wenn man alles daran setzt, Anbeter Gottes zu behindern oder gar vom Weg Jehovas abzubringen!

    Aber dies haben wir ja auch schon im Fall Isebels gesehen.

    Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:20

  2. Jule

    Warum urteilt Jehova so hart über sein Volk? Immerhin gingen seine Worte ja an die Stämme des Volkes Israel.

    Amos 3:1-2

    Hört dieses Wort, das Jehova über euch geredet hat, o Söhne Israels, über die ganze Familie, die ich aus dem Land Ägypten heraufführte, das lautet: 2 ‚Nur euch habe ich erkannt von allen Familien des Erdbodens. Darum werde ich Abrechnung halten mit euch wegen all eurer Vergehungen.

    Er hatte sie als sein Volk erwählt, über die Jahre immer gut mit ihnen gehandelt. Sie hatten seine Wunder und Machttaten live miterlebt und sie hatten einen Bund mit Jehova.

    So ist es auch mit uns.

    Wenn wir uns durch die Taufe als seine Anbeter zu erkennen gegeben haben, dann haben auch wir einen Bund mit ihm geschlossen: seine Gebote zu halten.

    Erkennen wir persönlich diese Verantwortung an?

    Oder ziehen wir vielleicht durch unsere Taten den Namen Jehovas in den Schmutz?

    Hier in Amos sehen wir, wie Jehova über so ein Verhalten denkt. Tun wir doch alles uns Mögliche, damit wir nicht mit hier in der Liste aufgetaucht wären, wenn er heute diese Worte sprechen würde!

    Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:20

  3. Thomas

    Amos 1-3
    Zitate von J.N.Darby


    Hinsichtlich Judas weist Jehova besonders darauf hin, daß es Sein Gesetz verworfen habe und Seinen Satzungen gegenüber ungehorsam gewesen

    sei. Die hier namhaft gemachten Sünden Israels stehen nicht in gleicher Beziehung zu dem Gesetz wie bei Juda; wenn wir die Lage bedenken, in

    welcher sich das Volk befand, werden wir den Grund davon auch leicht einsehen. Die Quelle derselben ist vielmehr das Verlassen der wahren

    Gottesfurcht, was zur Folge hat, daß der Mensch der Selbstsucht seines Herzens freien Lauf läßt und diejenigen unterdrückt, auf welche Gott

    achthat. Israel verkaufte den Gerechten für Geld und den Dürftigen um ein Paar Schuhe. Sie achteten nicht der Leiden der Armen, sondern

    streckten sich sogar bei dem Altar – angenommen wenigstens, daß es derjenige Jehovas war – auf Oberkleider hin, die aus Armut hatten

    verpfändet werden müssen, und taten sich mit Strafgeldern gütlich, die um Missetaten willen auferlegt worden waren. Dessenungeachtet war Gott

    es gewesen, der sie aus Ägypten heraufgeführt und ihre Feinde vertilgt hatte, um sie in den Besitz der Länder derselben zu setzen, und der

    ihnen – sei es durch Personen, die sich für Ihn absonderten, sei es durch solche, die Er ihnen als Boten sandte – die Beweise davon gegeben

    hatte, daß sie in einem besonderen Verhältnis zu Ihm standen. Aber sie hatten die Nasiräer veranlaßt, sich zu verunreinigen und den Propheten

    geboten, nicht im Namen Jehovas zu weissagen. Darum sollte Sein ernstes Gericht sie ereilen.

    Nachdem Gott eine jede der Nationen, die sich auf dem Seinem Knechte Abraham verheißenen Gebiet befanden, namhaft gemacht hat, wendet Er Sich

    an Juda und Israel gemeinsam, an das ganze Geschlecht, welches Er aus Ägypten heraufgeführt hatte. Sie allein hatte Jehova von allen

    Geschlechtern der Erde erkannt, darum wollte Er ihre Missetaten an ihnen heimsuchen: ein ernster, aber sehr einfacher Grundsatz. Wenn wir den

    Platz des Zeugnisses, eines Zeugnisses für Gott, einnehmen, so muß dieses Zeugnis notwendigerweise mit dem Herzen und den Grundsätzen Gottes

    in Übereinstimmung stehen; es darf nicht Seinen Charakter in falscher Weise darstellen, unser Wandel muß vielmehr unserer Stellung

    entsprechen. Je unmittelbarer dieses Zeugnis ist, um so eifersüchtiger wird Gott im Blick auf Seine Herrlichkeit und unsere Treue sein. Das

    Gericht fängt bei Seinem Hause an. Zwei können nicht miteinander wandeln, es sei denn, daß sie übereingekommen sind. An diesen Grundsatz

    knüpfen sich zwei bedeutungsvolle Erklärungen: Einerseits sei dann, wenn Gott einschreite und Seine große und schreckliche Stimme hören

    lasse, auch ein Grund dafür vorhanden, andererseits handle Gott nicht, ohne Sein Volk zu warnen, Er tue nichts, ohne es Seinen Knechten, den

    Propheten, zu offenbaren. Nun hatte aber der Löwe gebrüllt: sollten sie nicht zittern? Jehova hatte geredet; so konnte der Prophet nicht

    schweigen. Das war die Lage Israels. An dieses letztere Königreich wendet Sich der Geist Gottes für einen Augenblick insbesondere. Es sollten

    von demselben nur einige wenige Bruchstücke übrigbleiben, etwa wie ein Hirt zwei Beine oder einen Ohrzipfel von einem Lamme rettet, indem er

    sie dem Rachen des Löwen, der es zerrissen hat, entreißt. Indem Jehova hier also von Israel spricht, erwähnt Er schließlich noch die

    götzendienerischen Altäre des Volkes und erklärt, daß die ganze Herrlichkeit desselben zugrunde gehen werde. Wir können hier wieder bemerken,

    wie das Reich Israel die Stelle des ganzen Volkes einnimmt (siehe V. 9. 12 – 14), obwohl auch Juda genannt und zu seiner Zeit gerichtet wird.

    – Mit Ausnahme der ersten zwei Kapitel, welche zusammengehören, enthält bei Amos jedes Kapitel eine besondere Weissagung.

    Im Wachtturm hieß es 1981

    Amos wurde in einer Zeit Prophet, in der allem Anschein nach Ruhe eingekehrt war und alles gutging. Im Süden hatte Usija mit Gottes

    Unterstützung militärische Erfolge errungen. Auch im Nordreich schien Sicherheit zu herrschen. Jerobeam hatte Israels Grenzen wieder auf

    ihren früheren Stand ausgedehnt, und von der Kriegsmaschinerie der Assyrer, die Syrien angegriffen hatte, wurde Israel anscheinend noch nicht

    bedroht (2. Kö. 14:23-28).
    KORRUPTION BESCHWÖRT UNHEIL HERAUF
    Doch die Lage war insgesamt nicht so angenehm und verheißungsvoll, wie es schien. Israel wurde von einem Unheil bedroht, insbesondere durch

    die Assyrer. Jehova Gott erwählte Amos und sandte ihn aus der Einsamkeit Judas in das Nordreich Israel, damit er eine Gerichtsbotschaft

    verkünde.
    Liest man das kurze Buch Amos, so erlangt man eine gewisse Vorstellung von den Verhältnissen in Israel, die Jehova veranlaßten, Amos dorthin

    zu senden. Kurz gesagt, herrschten Wohlfahrt und Ausschweifung.
    Die Sorglosigkeit und der Wohlstand vieler Israeliten bestimmten sie für das Gericht. Die Reichen lebten in ausgesprochenem Luxus. Man hatte

    Sommerhäuser und Winterhäuser, von denen einige aus kostbaren behauenen Steinen gebaut waren. Archäologische Funde haben den Bericht des Amos

    bestätigt, daß die Wohlhabenden über Ruhebetten verfügten, die mit Elfenbeineinlagen oder -schmuck reich verziert waren. Sie tranken den

    edelsten Wein und verwöhnten sich in zügelloser Weise mit den auserlesensten Ölen und Speisen (Amos 3:12, 15; 5:11; 6:4, 6).
    Wie erlangten diese wohlhabenden Israeliten ihren Reichtum, und wie hielten sie ihn zusammen? Durch Ungerechtigkeit, Unterdrückung und andere

    üble Praktiken. In ihrer Selbstsucht betrogen sie die Armen, indem sie ihnen beim Verkauf von Getreide ein geringeres Maß (zudem noch

    schlechte oder minderwertige Qualität) gaben und trügerische Gewichte benutzten. Sie zögerten nicht, Arme wegen geringer Schulden in die

    Sklaverei zu verkaufen, noch gaben sie den Armen Kleidungsstücke zurück, die diese als Pfand gegeben hatten, aber wieder benötigten (Amos

    2:6, 8; 8:4-6).
    Ihre Mißachtung des Weges Gottes kam aber auch noch durch vieles andere zum Ausdruck. Vater und Sohn hatten Geschlechtsbeziehungen mit ein

    und derselben Frau. Die Reichen müssen es in Anbetracht ihrer luxuriösen, sinnlichen Lebensweise als einen Tadel empfunden haben, daß sich

    die Nasiräer des Weins enthielten. Aus diesem Grund versuchten sie, die Lauterkeit der Nasiräer zu brechen. Der reine Gott haßte deswegen die

    Heuchelei, mit der die Reichen den Zehnten gaben, Opfer darbrachten und rituelle Feste feierten (Amos 2:7, 11, 12; 4:4, 5; 5:21).
    Gott antwortete auf den religiös-sittlichen Verfall Israels, indem er Amos mit der Botschaft über das drohende Unheil sandte. Doch Amos hatte

    auch Worte des Trostes und der Hoffnung.
    DIE UNHEILVOLLE BOTSCHAFT DES AMOS
    Das Buch beginnt mit Urteilen über Nachbarnationen. Damaskus (Syrien), Gasa (Philistäa), Tyrus, Edom, Ammon und Moab haben Gottes Volk

    mitunter so schlecht behandelt, daß es dem menschlichen Gewissen hohnspricht. Die Vorschau auf das Gericht schließt Juda ein. Was zeigt sie?

    Wenn alle diese Nachbarnationen ein Gericht zu erwarten haben, wie könnte dann Israel hoffen zu entrinnen, da seine Schuld aufgrund der

    Mißachtung dessen, was Gott für dieses Volk getan hat, noch größer ist? (Amos 1:1 bis 2:16).
    Jede Wirkung hat eine Ursache, und der Umstand, daß Amos prophezeit, ist Jehova zuzuschreiben; Amos würde sich fürchten, nicht zu prophezeien

    (Amos 3:1-8). Er erwähnt zwar Assyrien nicht, doch versichert er den Israeliten, daß ein Feind gegen die vergnügungssüchtige Nation

    heranrücken werde (Amos 3:9-15).

    So spricht der Herr: „Die Machthaber von Juda begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie treten mein Gesetz mit Füßen und leben nicht nach meinen Geboten. Sie ließen sich von den falschen Göttern verführen, denen schon ihre Vorfahren nachgelaufen sind. Das werde ich nicht ungestraft lassen.“
    So spricht der Herr: „Die Israeliten begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Das werde ich nicht ungestraft lassen! Ehrbare Menschen, die ihnen Geld schulden, verkaufen sie in die Sklaverei, ja, sie verkaufen einen Armen schon, wenn er ein Paar Schuhe nicht bezahlen kann! Wenn einer fast nichts mehr besitzt, nehmen sie ihm auch noch das Letzte, was er hat, und dem Schwachen verhelfen sie nicht zu seinem Recht. Vater und Sohn gehen zu derselben Hure und ziehen damit meinen heiligen Namen in den Schmutz. Neben jedem Altar machen sie sich weiche Polster aus den Kleidern, die sie den Armen als Pfand wegnehmen. Im Tempel ihres Gottes saufen sie Wein, den sie für nicht bezahlte Schulden gefordert haben! Ihr aber habt alle, die sich mir geweiht hatten, gezwungen, ihr Gelübde zu brechen und Wein zu trinken. Den Propheten habt ihr verboten, euch meine Botschaft weiterzusagen.

    „Sagt den Mächtigen in den Palästen von Aschdod und Ägypten: Versammelt euch auf den Bergen rings um Samaria und schaut euch an, wie es in dieser Stadt zugeht! Dort herrschen unerträgliche Missstände: Die Schwachen werden unterdrückt, und niemand übt Gerechtigkeit. Die führenden Männer schrecken vor keiner Gewalttat zurück, um fremde Güter an sich zu reißen. Damit füllen sie dann ihre Paläste. “

    Wie sieht das bei den Personen aus, die uns umgeben?? Kennst du Personen, die nach Außen sich als Christen verkaufen – aber wahre Diener Gottes zwingen, sich bei Pädophilen zu entschuldigen, dass sie Kinder vor ihnen geschützt haben? Kennst du Personen, die den Armen verachten und nicht Recht sprechen? Können diese Personen wirklich glauben, sich vor dem Gericht Gottes zu entziehen?

    Kommentar — 28. Juni 2010 @ 19:10

  4. WT 15.11.2004

    Jehova wird ein Strafgericht über die Bösen bringen

    „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“ (AMOS 4:12).

    WIRD Jehova allem Bösen und allem Leid auf der Erde jemals ein Ende machen? Diese Frage stellt sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehr denn je. Wohin man auch blickt, kann man beobachten, wie unmenschlich der Mensch seine Mitmenschen behandelt. Wie sehnen wir uns doch nach einer Welt ohne Gewalt, ohne Terrorismus und ohne Korruption!

    2 Glücklicherweise können wir fest davon überzeugt sein, dass Jehova alles Böse beseitigen wird. Gottes Eigenschaften garantieren dafür, dass er gegen die Bösen vorgehen wird. Jehova ist vollkommen gerecht. Sein Wort sagt uns in Psalm 33:5: „Er liebt Gerechtigkeit und Recht.“ Und in einem anderen Psalm wird gesagt: „Jeden, der Gewalttat liebt, hasst SEINE Seele gewiss“ (Psalm 11:5). Bestimmt wird Jehova, der allmächtige Gott, der Recht und Gerechtigkeit liebt, nichts, was er hasst, auf Dauer tolerieren.

    3 Betrachten wir einen weiteren Grund, warum wir so sicher sein können, dass Jehova das Böse beseitigen wird. Geschichtliche Aufzeichnungen liefern uns eine Garantie dafür. Beeindruckende Beispiele, die zeigen, wie Jehova mit Bösen verfährt, finden wir im Bibelbuch Amos. Die folgende Betrachtung der Prophezeiung des Amos lehrt uns dreierlei über göttliche Strafgerichte: 1. Sie sind immer verdient, 2. man kann sich ihnen nicht entziehen und 3. Jehova geht selektiv vor, denn er vollstreckt das Gericht an Übeltätern, erweist aber reumütigen und rechtschaffenen Menschen Barmherzigkeit (Römer 9:17-26).

    Ein göttliches Strafgericht ist immer verdient

    4 In den Tagen des Amos war die Nation Israel bereits zweigeteilt, und zwar in das südliche Zweistämmereich Juda und das nördliche Zehnstämmereich Israel. Amos erhielt von Jehova den Auftrag, als Prophet seine Heimatstadt in Juda zu verlassen und nach Israel zu gehen. Dort sollte er das göttliche Strafgericht ankündigen.

    5 Amos kündigte zunächst allerdings nicht dem widerspenstigen Nordreich Israel das Strafgericht Jehovas an, sondern sechs Nachbarnationen, nämlich Syrien, Philistäa, Tyrus, Edom, Ammon und Moab. Verdienten die erwähnten Nationen denn tatsächlich ein solches Gericht? Aber gewiss! Allein schon deshalb, weil sie alle erbitterte Feinde des Volkes Jehovas waren.

    6 Die Syrer verurteilte Jehova beispielsweise, „weil sie Gilead . . . gedroschen“ hatten (Amos 1:3). Sie hatten Teile von Gilead — eine Region Israels östlich des Jordan — an sich gerissen und dem Volk Gottes dort großen Schaden zugefügt. Was erfahren wir über Philistäa und Tyrus? Die Philister hatten sich schuldig gemacht, weil sie israelitische Exilanten oder Gefangene den Edomitern verkauft hatten. Einige Israeliten gerieten in die Hände von tyrischen Sklavenhändlern (Amos 1:6, 9). Man stelle sich das vor — sie verkauften Diener Jehovas in die Sklaverei! Kein Wunder, dass Jehova Syrien, Philistäa und Tyrus Unheil ankündigte!

    7 Edom, Ammon und Moab hatten mit Israel etwas gemeinsam. Alle drei waren mit den Israeliten verwandt. Die Edomiter stammten über Jakobs Zwillingsbruder Esau von Abraham ab. Sie waren also in gewissem Sinne Israels Brüder. Die Ammoniter und die Moabiter waren Nachkommen Lots, des Neffen Abrahams. Behandelten die Edomiter, die Ammoniter und die Moabiter ihre israelitischen Verwandten tatsächlich wie Brüder? Keinesfalls! Edom setzte unbarmherzig das Schwert gegen ‘seinen eigenen Bruder’ ein und die Ammoniter behandelten israelitische Gefangene äußerst sadistisch (Amos 1:11, 13). Amos erwähnt zwar nicht genau, wie die Moabiter Angehörige des Volkes Gottes misshandelten, doch sie waren über einen langen Zeitraum Feinde Israels. Die drei blutsverwandten Nationen sollten schwer bestraft werden. Jehova würde eine feurige Vernichtung über sie bringen.

    Einem göttlichen Strafgericht kann man sich nicht entziehen

    8 Es besteht kein Zweifel: Die zu Beginn der Prophezeiung des Amos angesprochenen sechs Nationen verdienten Gottes Strafgericht. Und sie konnten sich diesem nicht entziehen. Von Amos, Kapitel 1, Vers 3 bis Kapitel 2, Vers 1 ist sechs Mal die Aussage Jehovas zu finden: „Ich [werde] es nicht abwenden.“ Seinem Wort entsprechend ließ er sich nicht davon abbringen, gegen jene Nationen vorzugehen. Wie die Geschichte beweist, kam später über sie alle Unheil. Wenigstens vier von ihnen, nämlich Philistäa, Moab, Ammon und Edom, hörten schließlich auf zu bestehen.

    9 Als Nächstes wandte sich Amos in seiner Prophezeiung einer siebten Nation zu, der eigenen: Juda. Seine Zuhörer im Nordreich Israel wunderten sich vielleicht, dass er dem Königreich Juda ein Strafgericht ankündigte. Warum verdienten die Bewohner Judas ein solches Gericht? „Weil sie das Gesetz Jehovas verwarfen“, heißt es in Amos 2:4. Jehova sah über eine solche willentliche Missachtung seines Gesetzes nicht einfach hinweg. Laut Amos 2:5 sagte er voraus: „Ich will Feuer nach Juda senden, und es soll die Wohntürme Jerusalems verzehren.“

    10 Das untreue Juda konnte dem drohenden Unheil nicht entgehen. Zum siebten Mal sagte Jehova: „Ich [werde] es nicht abwenden“ (Amos 2:4). Über Juda kam die vorhergesagte Strafe, als es 607 v. u. Z. von den Babyloniern verwüstet wurde. Das macht einmal mehr deutlich, dass sich die Bösen dem Gericht Gottes nicht entziehen können.

    11 Der Prophet hatte gerade sieben Nationen das Gericht Jehovas angekündigt. Wer dachte, Amos habe sein Prophezeien beendet, hatte sich getäuscht. Er war noch lange nicht fertig. Denn in erster Linie war er beauftragt, dem Nordreich Israel eine vernichtende Gerichtsbotschaft zu verkünden. Und es verdiente das göttliche Strafgericht wegen des beklagenswerten Verfalls von Moral und Anbetung.

    12 Amos prangerte in seiner Prophezeiung die Unterdrückung an, die im Königreich Israel mittlerweile an der Tagesordnung war. In Amos 2:6, 7 heißt es: „Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Israel und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie einen Gerechten um bloßes Silber verkauften und einen Armen um den Preis von einem Paar Sandalen. Sie lechzen nach dem Staub der Erde auf dem Kopf der Geringen; und den Weg Sanftmütiger biegen sie ab.‘ “

    13 Gerechte wurden „um bloßes Silber“ verkauft, was womöglich darauf hindeutet, dass sich Richter mit Silber bestechen ließen und Unschuldige verurteilten. Die Gläubiger verkauften Arme in die Sklaverei um den Preis von „einem Paar Sandalen“, also möglicherweise wegen ganz geringer Schulden. Herzlose Männer ‘lechzten’ danach oder setzten alles daran, die „Geringen“ so sehr zu erniedrigen, dass sich diese Armen selbst Staub auf den Kopf streuten, was Bedrängnis, Trauer oder Demütigung anzeigte. Die Korruption nahm derart überhand, dass „Sanftmütige“ nicht hoffen konnten, gerecht behandelt zu werden.

    14 Beachten wir, wer schlecht behandelt wurde: Es waren gerechte, arme, geringe und sanftmütige Bewohner des Landes. Jehovas Gesetzesbund mit Israel verlangte Mitgefühl gegenüber den Schutzlosen und Armen. Doch die Lage der Betreffenden im Zehnstämmereich Israel hätte gar nicht schlimmer sein können.

    „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“

    15 Die Unmoral und andere Sünden hatten in Israel überhand genommen. Aus gutem Grund warnte daher der Prophet Amos die rebellische Nation: „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“ (Amos 4:12). Das untreue Israel konnte der Vollstreckung des göttlichen Strafgerichts nicht entgehen, denn Jehova verkündete zum achten Mal: „Ich [werde] es nicht abwenden“ (Amos 2:6). Über Böse, die sich vor Gott verstecken wollten, sagte er: „Keiner von ihnen, der flieht, wird seine Flucht schaffen, und keiner von ihnen, der entrinnt, wird entkommen. Wenn sie hinab in den Scheol graben, wird meine eigene Hand sie von dort holen; und wenn sie zu den Himmeln aufsteigen, werde ich sie von dort herunterbringen“ (Amos 9:1, 2).

    16 Die Bösen konnten der Vollstreckung des Urteils Jehovas nicht dadurch entkommen, dass sie „hinab in den Scheol“ gruben, womit bildlich Versuche beschrieben werden, sich in den Tiefen der Erde zu verstecken. Ebenso wenig konnten sie sich dem göttlichen Strafgericht entziehen, wenn sie „zu den Himmeln“ aufstiegen, das heißt versuchen würden, sich auf hohe Berge zu flüchten. Jehovas Warnung war unmissverständlich: Kein Versteck war für ihn unerreichbar. Gottes Gerechtigkeit verlangte, das Nordreich für seine bösen Taten zur Verantwortung zu ziehen. Diese Zeit kam schließlich herbei. 740 v. u. Z., etwa 60 Jahre nachdem Amos seine Prophezeiung niedergeschrieben hatte, wurde das nördliche Königreich Israel von den Assyrern erobert.

    Gott geht bei einem Strafgericht selektiv vor

    17 Wie wir aus der Prophezeiung des Amos erkannt haben, ist ein göttliches Strafgericht immer verdient und man kann sich ihm nicht entziehen. Genauso deutlich zeigt das Buch Amos jedoch, dass Jehova bei einem solchen Gericht selektiv vorgeht. Er findet die Bösen, wo immer sie sich verstecken, und vollstreckt das Urteil an ihnen. Er findet aber auch die Reumütigen und Rechtschaffenen, diejenigen, denen er Barmherzigkeit erweisen möchte. Diese Lektion geht aus dem letzten Kapitel des Buches Amos klar und deutlich hervor.

    18 Gemäß Amos, Kapitel 9, Vers 8 sagte Jehova: „Ich [werde] das Haus Jakob nicht vollständig vertilgen.“ Wie die Verse 13 bis 15 zeigen, versprach er, „die Gefangenen“ seines Volkes „zurückkehren [zu] lassen“. Ihnen sollte Barmherzigkeit erwiesen werden und sie sollten Sicherheit und Wohlfahrt genießen. „Der Pflüger [wird] tatsächlich den Schnitter einholen“, versprach Jehova. Stellen wir uns das vor — eine so reiche Ernte, dass einiges davon noch nicht eingebracht wäre, wenn bereits wieder gepflügt und gesät werden müsste!

    19 Bei dem Strafgericht, das Jehova über die Bösen brachte, kann im Falle Judas und Israels zu Recht gesagt werden, dass er selektiv vorging, denn Reumütigen und Rechtschaffenen wurde Barmherzigkeit erwiesen. Die Wiederherstellungsprophezeiung in Amos, Kapitel 9 erfüllte sich, denn ein reumütiger Überrest Israels und Judas kehrte 537 v. u. Z. schließlich aus der Babylonischen Gefangenschaft zurück. In ihrem geliebten Heimatland stellten die Zurückgekehrten dann die reine Anbetung wieder her. Außerdem lebten sie in Sicherheit und bauten ihre Häuser wieder auf, pflanzten Weinberge und bestellten ihre Gärten.

    Das Strafgericht Jehovas wird kommen!

    20 Die Betrachtung der von Amos verkündeten göttlichen Gerichtsbotschaften sollte uns die Zuversicht einflößen, dass Jehova auch heute der Gottlosigkeit ein Ende machen wird. Warum können wir das glauben? Erstens zeigt das, was Gott in der Vergangenheit gegen die Bösen unternommen hat, wie er in unseren Tagen vorgehen wird. Zweitens stellt die Vollstreckung des göttlichen Gerichts an dem abtrünnigen Königreich Israel eines sicher: Gott wird die Christenheit, den verwerflichsten Teil von „Babylon der Großen“ (dem Weltreich der falschen Religion), vernichten (Offenbarung 18:2).

    21 Es besteht kein Zweifel, dass die Christenheit das göttliche Strafgericht verdient. Die beklagenswerten religiösen und moralischen Verhältnisse in ihr sprechen für sich. Jehovas Strafgericht an der Christenheit — und an der übrigen Welt Satans — ist verdient. Ihm kann sich außerdem niemand entziehen. Wenn die Zeit der Vollstreckung da ist, werden die Worte aus Amos, Kapitel 9, Vers 1 zutreffen: „Keiner von ihnen, der flieht, wird seine Flucht schaffen, und keiner von ihnen, der entrinnt, wird entkommen.“ Ja, ungeachtet dessen, wo sich die Bösen verstecken werden, Jehova wird sie finden.

    22 Ein göttliches Strafgericht ist immer verdient, niemand kann sich ihm entziehen und Jehova geht dabei selektiv vor. Das geht auch aus den Worten des Apostels Paulus hervor: „Es [ist] vonseiten Gottes gerecht . . ., denen, die euch Drangsal bereiten, mit Drangsal zu vergelten, euch aber, die ihr Drangsal erleidet, mit Erleichterung zusammen mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer, wenn er an denen Rache übt, die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2. Thessalonicher 1:6-8). „Es [ist] vonseiten Gottes gerecht“, denen, die seinen Gesalbten Drangsal bereiten, mit einem verdienten Strafgericht zu vergelten. Diesem Gericht können sich die Bösen nicht entziehen, denn sie werden ‘die Offenbarung Jesu mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer’ nicht überleben. Das göttliche Strafgericht wird auch selektiv sein, denn Jesus wird an denen Rache üben, „die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft . . . nicht gehorchen“. Aber die Gottesfürchtigen, die Drangsal erleiden, werden durch dieses Gericht getröstet.

    Hoffnung für die Rechtschaffenen

    23 Die Prophezeiung des Amos enthält eine wunderbare Botschaft des Trostes und der Hoffnung für Rechtschaffene. Wie vorausgesagt, vernichtete Jehova sein Volk der alten Zeit nicht vollständig. Er ließ die Gefangenen von Israel und Juda schließlich in ihr Heimatland zurückkehren und segnete sie mit echter Sicherheit und Wohlfahrt. Was hat das für die heutige Zeit zu bedeuten? Wir können sicher sein, dass Jehova bei der Vollstreckung des göttlichen Strafgerichts die Bösen entdecken wird, ganz gleich, wo sie sich verstecken. Und er wird auch diejenigen finden, die seine Barmherzigkeit verdienen, wo immer sie auf der Erde leben.

    24 Was erleben wir als treue Diener Jehovas, während wir auf sein Strafgericht warten? Segnet Jehova uns nicht gegenwärtig mit überströmender geistiger Wohlfahrt? Unsere Anbetung ist frei von den Lügen und den Verdrehungen, die auf den Irrlehren der Christenheit beruhen. Außerdem segnet uns Jehova mit einer Fülle geistiger Speise. Bedenken wir allerdings, dass dieser reiche Segen auch große Verantwortung mit sich bringt. Gott erwartet von uns, dass wir andere vor dem bevorstehenden Strafgericht warnen. Wir möchten alles uns Mögliche tun, um nach denjenigen zu suchen, die „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind (Apostelgeschichte 13:48). Ja, wir möchten so vielen wie möglich helfen, an unserer geistigen Wohlfahrt teilzuhaben. Und wir möchten, dass sie Gottes Strafgericht, das bald an den Bösen vollstreckt wird, überleben. Damit uns all diese Segnungen zuteil werden, benötigen wir natürlich die richtige Herzenseinstellung. Auch das wird in der Prophezeiung des Amos hervorgehoben, wie wir im nächsten Artikel sehen werden.

    Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:07

  5. WT 01.07.1984

    Voller Zuversicht in einem Zeitalter der Gewalt

    „Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?“ (AMOS 3:8, New World Translation, Ausgabe 1981).

    „DER Souveräne Herr Jehova“ — welch treffende Bezeichnung für den höchsten Herrscher des Universums! Entgegen sektiererischen Einwänden ist es ein großartiges Vorrecht, Jehova mit seinem Namen anzurufen, ein vertrautes Verhältnis zu ihm zu haben sowie seinen Namen und seine Vorsätze anderen zu verkündigen. Sein Sohn, Jesus, erklärte, als er auf der Erde war: „Jehovas Geist ist auf mir, … um den Armen gute Botschaft zu verkünden.“ Im Gebet zu Jehova sagte er bezüglich seiner Jünger: „Ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben.“ Und der Apostel Paulus zitierte die hebräischen Propheten der alten Zeit, indem er sagte: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Lukas 4:18; Johannes 17:26; Römer 10:13; Joel 2:32).

    2 Amos war einer jener alten Propheten. Er pries den Namen Jehovas, denn die Bezeichnung „der Souveräne Herr Jehova“ erscheint 21mal in seinem Bibelbuch (gemäß der New World Translation [NW], Ausgabe 1981). Der Name Amos bedeutet „beladen“. Ja, er war wie loyale Zeugen Jehovas heute mit einer schweren Last der Verantwortung beladen. Amos war ein Viehzüchter und Obstgärtner. Anscheinend hatte er keine besondere Ausbildung für sein Predigtwerk empfangen. Doch er war offensichtlich mit Gottes Wort gut vertraut, und der Geist Jehovas war auf ihm, so daß er seine schwierige Aufgabe erfüllen konnte Worin bestand sie? Er sollte sein Heimatland Juda verlassen und als Missionar zu einem abtrünnigen Volk gehen, in das Zehnstämmereich Israel im Norden. Dort, in Israel, dessen Hauptstadt Samaria war, sollte er eine Gerichtsbotschaft verkündigen.

    3 Ging Amos dieser Aufgabe aus dem Weg? Ganz und gar nicht. Er lebte in einer Zeit der Gewalt, doch das Volk mußte erfahren, daß sogar etwas noch Schlimmeres kommen sollte, ein „Unglückstag“. Das Leben der Israeliten drehte sich um Essen und Trinken. Sie streckten sich auf ihren Elfenbeinruhebetten und luxuriösen Diwanen aus und dachten nicht an Jehova und seine wahre Anbetung (Amos 6:3-6) Jehova war entschlossen, sie zu bestrafen, doch zuerst sollte eine prophetische Warnung an sie ergehen. Deshalb erklärte er: „Der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart“ (Amos 3:7, NW, 1981).

    Neuzeitliche Erfüllung

    4 Ist diese Prophezeiung aus alter Zeit für uns heute von Bedeutung? Ja, sie enthält eine eindringliche Botschaft für uns. Das inspirierte Wort Gottes wurde unter göttlicher Leitung zusammengestellt, und es ist bis zur „Zeit des Endes“ zum Nutzen derjenigen Diener Gottes bewahrt worden, „auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind“. Seine prophetische Bedeutung erfahren wir durch den „treuen und verständigen Sklaven“, die Gruppe gesalbter Christen, deren sich der Herr, Jesus Christus, heute bedient, um geistige „Speise zur rechten Zeit“ an alle Glieder des Volkes Gottes auszuteilen (Daniel 12:4; 1. Korinther 10:11; Matthäus 24:45-47).

    5 Betrachten wir diese „vertrauliche Sache“ aus der Prophezeiung des Amos als etwas Zweitrangiges, als etwas, dem wir uns widmen können, wenn wir gewissermaßen noch Zeit übrig haben? Nun, wie würden wir reagieren, wenn wir allein im Busch wären, und die Stille würde plötzlich durch das Brüllen eines Löwen unterbrochen? Würden wir in dieser Lage, in der es um Leben und Tod geht, nicht augenblicklich handeln? Wir würden keinen Moment zögern. Sollten wir auf die prophetischen Äußerungen Jehovas daher nicht ebenso reagieren? Jehova selbst sagt: „Da ist ein Löwe, der gebrüllt hat! Wer wird sich nicht fürchten? Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?“ (Amos 3:8, NW, 1981). Wir sollten deshalb die Prophezeiung und ihre Bedeutung unbedingt bekanntmachen. Aber wie?

    „Geh, prophezeie“

    6 Jehova gebot Amos: „Geh, prophezeie meinem Volk Israel“ (Amos 7:15). Das Gegenbild dieses abtrünnigen Königreiches Israel ist die heutige materialistisch gesinnte Christenheit, die sich auf Gewalt oder die Androhung von Gewalt verläßt, um zu überleben, und gegenüber dem Souveränen Herrn Jehova gegnerisch eingestellt ist sowie seinen Namen haßt. Was den Ausdruck „christlich“ betrifft, so gebraucht sie ihn nur als ein Aushängeschild, denn sie widersteht Christi kommendem Königreich der Gerechtigkeit. Jesus selbst bezeichnete die Anhänger der Religionsgemeinschaften der Christenheit als „Täter der Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 7:21-23).

    7 Seitdem das Königreich im Jahre 1914 in den Himmeln aufgerichtet worden ist, hat die neuzeitliche Amos-Klasse, Jehovas Zeugen, in der ganzen Christenheit den Tag der Rache Jehovas verkündigt. Eine gründliche Warnung erscholl in den Ländern der Christenheit insbesondere von 1919 bis 1939, und sie ist bis auf den heutigen Tag noch zu hören. Für Jehovas Zeugen waren die Jahre des Zweiten Weltkrieges (1939—1945) eine Zeit der Verfolgung, aber auch eine Zeit der Reorganisation. Im Jahre 1943 wurde in der Wachtturm-Bibelschule Gilead mit der Ausbildung von Missionaren begonnen, und am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden diese in ein Land nach dem anderen gesandt, um das Königreichszeugnis auszubreiten. Auf diese Weise wurde das Werk im Bereich der Christenheit ausgedehnt, besonders in Italien, Portugal, Spanien und in dem riesigen lateinamerikanischen Raum.

    8 „Geh, prophezeie“, lautete der Aufruf. Gläubige Familien aus Kanada, den Vereinigten Staaten, von den Britischen Inseln und aus dem übrigen Europa sowie von Ozeanien schlossen sich den Missionaren in neuen Gebieten an, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Mit Zuversicht verkündigten sie das, was ‘der Souveräne Herr Jehova selbst geredet hatte’. Jehovas Geist ruht auf seinen Zeugen, die in weltweitem Ausmaß seinen „Tag der Rache“ an der Christenheit verkündigen und auch „Freiheit . . . den [von der falschen Religion] Gefangengenommenen“ (Jesaja 61:1, 2; Sacharja 4:6). Infolgedessen ist die Zahl der Zeugen, die das Königreich Monat für Monat verkündigen, innerhalb von 40 Jahren erstaunlich gestiegen, nämlich von durchschnittlich 109 794 im Jahre 1943 auf 2 501 722 im Jahre 1983.

    Ein Muster für die ganze Welt

    9 Das entspricht dem Muster aus den Tagen des Amos, wo die Verkündigung des Gerichts auch in Asdod erfolgen sollte — einem Zentrum heidnischer Religion im nahe gelegenen Philistäa — und sogar im weit entfernten Ägypten. Denn der Souveräne Herr Jehova hatte geredet und gesagt: „Verkündigt es auf den Wohntürmen in Asdod und auf den Wohntürmen im Land Ägypten und sprecht: ,Versammelt euch gegen die Berge Samarias, und seht die vielen Wirren in seiner Mitte und Fälle von Übervorteilung darin. Und sie haben nicht gewußt zu tun, was gerade ist’, ist der Ausspruch Jehovas, ,diejenigen, die Gewalttat und Verheerung anhäufen in ihren Wohntürmen‘“ (Amos 3:9, 10).

    10 Desgleichen ist die Botschaft der Rache Jehovas, die an der Christenheit geübt werden soll, in der Neuzeit weit über deren Gebiet hinaus verkündigt worden — in Afrika, auf den Inseln des Meeres und in vielen Teilen des Orients. In der Bibel wird Ägypten als ein Sinnbild der gesamten verderbten Welt gebraucht, die von Gott entfremdet ist. Dementsprechend ist die Botschaft von dem Gericht an der Christenheit weltweit verkündigt worden. (Vergleiche Jesaja 19:19, 20.) Viele der sogenannten heidnischen Nationen sind sich der in der Christenheit herrschenden „Wirren“ sowie der „Übervorteilung“, der Verkehrtheit, der „Gewalttat und Verheerung“ wohl bewußt. Sie haben im Laufe der Jahrhunderte beobachtet, wie sich die Missionare der Christenheit an ideologischen Kriegen und Revolutionen beteiligt und als Vorkämpfer für den internationalen Waffen- und Rauschgifthandel gedient haben. Wenn ein Missionar der Wachtturm-Gesellschaft zum erstenmal mit einem Buddhisten spricht, begegnet er oft dem Einwand: „Aber sehen Sie sich doch den moralischen Zustand der Christen an. Wir Buddhisten haben viel bessere Moralbegriffe. Warum sollten wir uns also ändern?“ Der Missionar muß dann erklären, daß es sich bei der Religion der Christenheit um etwas ganz anderes als das Christentum der Bibel handelt. Erst findet er ein hörendes Ohr.

    11 Wie im alten Samaria, so kann von Politikern und Beamten in der Christenheit — in hohen und niedrigen Stellungen — gesagt werden: „Sie haben nicht gewußt zu tun was gerade ist.“ Des weiteren nehmen in den meisten sogenannten christlichen Ländern Gewalt und Gesetzlosigkeit auf den Straßen überhand (Matthäus 24:3, 12). Das steht in krassem Gegensatz zu den friedlicheren Verhältnissen in vielen „nichtchristlichen“ Ländern.

    12 Auch werden „Gewalttat und Verheerung“ international in einem schockierenden Ausmaß geplant. Nicht genug damit, daß Nationen der Christenheit zu beiden Weltkriegen angestiftet haben und deshalb Blutschuld im Hinblick auf das Hinschlachten von 69 000 000 Menschen auf sich geladen haben, ist die Christenheit heute weitgehend in das Ringen zwischen den beiden Supermächten, dem „König des Südens“ und dem „König des Nordens“ verwickelt, was zur Folge hat, daß die Nationen der Christenheit in ihren Hoheitsgebieten mörderische Atomwaffen aufstellen.

    13 Bei einem Besuch in Japan erklärte der Hauptwortführer des „Königs des Südens“: „Der einzige Wert der Atomwaffen besteht darin, daß sie sicherstellen, daß sie niemals zum Einsatz kommen“. Warum hat man sie dann überhaupt? Weil Satan, der Gott dieser Welt, die Nationen in ein Dilemma gebracht hat, aus dem sie sich nicht befreien können. Als Erwiderung auf den ‘Stoß, des „Königs des Südens“ kündigte der Hauptwortführer des „Königs des Nordens“ an, man werde „in den Ozeangebieten“ Mittelstreckenraketen stationieren, deren Zielbereich das Festland der USA sei. Durch all das erfüllt sich Jesu Prophezeiung, daß es auf der Erde „Angst und Bangen unter den Nationen [geben wird], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen“ (Daniel 11:40; Lukas 21:25; Offenbarung 12:9, 12).

    14 Seit den Tagen Noahs hat die Menschheit keine solchen Übelstände erlebt, noch wurde sie von größerer Gewalttätigkeit bedroht. Der Geschichtsbericht über die Zeit Noahs lautet: „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. … Und die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt.“ Wegen dieser Schlechtigkeit und Gewalttat vernichtete Jehova die Bösen durch die Flut. Auch heute beabsichtigt er, „die zu verderben, die die Erde verderben“ (1. Mose 6:5-13; Offenbarung 11:18; Lukas 17:26, 27).

    Die Plünderung der Christenheit

    15 Wie wird die Konfrontation zwischen den Supermächten der Welt schließlich ausgehen? Jehova hat darüber etwas zu sagen, wie wir in Amos 3:11 lesen: „Darum hat der Souveräne Herr Jehova dies gesprochen: ,Da ist ein Widersacher sogar rings um das Land her, und er wird gewißlich deine Stärke von dir herunterholen, und deine Wohntürme werden tatsächlich geplündert werden‘“ (NW, 1981). Wer ist dieser „Widersacher“? In den Tagen des Amos war der „Widersacher“ die assyrische Weltmacht. Das mächtige Heer Assyriens wurde von Jehova gelenkt und als sinnbildliche „Rute“ gebraucht, um das Urteil am abtrünnigen Samaria zu vollstrecken, was in Jesaja 10:5, 6 mit den Worten beschrieben wird: „Ha, der Assyrer, die Rute für meinen Zorn und der Stock, der in ihrer Hand ist für meine Strafankündigung! Gegen eine abtrünnige Nation werde ich ihn senden, und gegen das Volk meines Zornausbruches werde ich einen Befehl an ihn erlassen, viel Beute zu machen und viel Plündergut zu nehmen und es zu einer Stätte der Zertretung zu machen gleich dem Lehm der Straßen.“

    16 In gleicher Weise wird Jehova einen schwerbewaffneten neuzeitlichen Assyrer als seine „Rute“ oder seine „Axt“ herbeibringen, um das Urteil an der abtrünnigen Christenheit zu vollstrecken. Ja, das gesamte Weltreich der falschen Religion, „Babylon die Große“, wird zu ein und derselben Zeit durch gefährliche „Hörner“ verwüstet werden — durch militarisierte politische Mächte, die heute sogar Mitgliedstaaten der UN sind (Jesaja 10:15; Offenbarung 17:5, 16, 17). In den Tagesnachrichten ist bereits häufig das Säbelrasseln der bevorstehenden Konfrontation zu vernehmen. Zum Beispiel schrieb die Zeitschrift U.S. News & World Report kürzlich: „Katholizismus und Kommunismus steuern anscheinend nicht nur in Polen auf eine Konfrontation zu. Seit 1978, als der aus Polen gebürtige Johannes Paul II. Papst wurde, gibt es in ganz Osteuropa immer Reibungen zwischen der Kirche und kommunistischen Regimen. Unter den katholischen Bischöfen im sowjetischen Block macht sich ein neuer Kampfgeist bemerkbar. … Daß der Papst standhaft für die katholische Sache eintritt, trägt zu der Atmosphäre der Konfrontation bei. … Kommunistische Regierungen machen aus ihrem Argwohn gegenüber dem Papst kein Geheimnis.“

    17 Deshalb wird das geschehen, was Jehova gemäß Amos 3:15 sagt: „,Und die Elfenbeinhäuser werden zugrunde gehen müssen, und viele Häuser werden ein Ende nehmen müssen’ ist der Ausspruch Jehovas.“ Der Reichtum und die materiellen Besitztümer der Christenheit werden zusammen mit denen des gesamten Bereiches der falschen Religion verwüstet werden (Hesekiel 7:19; Offenbarung 18:15-17).

    18 Wird das aber bedeuten, daß Jehovas loyale Diener sogleich von der Schmach, der Verfolgung und der Unterdrückung befreit werden, die Satans Welt über sie gebracht hat? Nicht sogleich, denn der politischgesinnte „Assyrer“ — die „Rute“ und die „Axt“ — , den Jehova für die Urteilsvollstreckung an der abtrünnigen Christenheit benutzt, wird auf stolze Weise gegen Jehova großtun, indem er sich gegen dessen treue Zeugen auf der Erde wendet. Aber vergeblich! (Jesaja 10:15-19). Wie der Apostel Johannes in einer Vision sah, werden sich die „Könige der Erde“ — die politischen Mächte der durch ein „wildes Tier“ dargestellten UN — versammeln, um Krieg gegen Gottes inthronisierten „König der Könige und Herrn der Herren“ zu führen. Das wird das Signal für Har-Magedon sein, den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. Durch diesen Krieg werden alle Heere Satans auf der Erde vernichtet werden, und ein jeder, „der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Offenbarung 16:14, 16; 19:11, 16, 19-21; Römer 10:13)

    19 Wie also handelst du in diesem Zeitalter Gewalt? Gewiß mit der festen Zuversicht, Jehova sein prophetisches Wort bestätigen wird. Und mit der Entschlossenheit eines Amos, der einem abtrünnigen Volk eine Gerichtsbotschaft predigte. Aber wie kannst du selbst am Leben bleiben und dich der großartigen neuen Ordnung erfreuen, die der Souveräne Herr Jehova für die bereitet, die ihn lieben? Der folgende Artikel wird diese Frage beantworten.

    Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:14

  6. Jule

    Amos 1 – 3

    Zuerst lesen wir 2. Könige 14:26-29, um den Zusammenhang besser zu verstehen:

    26 Denn der Herr hatte gesehen, wie elend es den Israeliten erging: Freie und Sklaven – alle mussten leiden, und weit und breit war niemand, der Israel helfen konnte. 27 Weil der Herr das Volk Israel nicht auslöschen wollte, half er ihnen nun durch Jerobeam, den Sohn Joaschs.

    28 Jerobeams weiteres Leben, seine Feldzüge und militärischen Erfolge sind in der Chronik der Könige von Israel beschrieben. Dort kann man nachlesen, wie er die Städte Damaskus und Hamat mit den dazugehörigen Gebieten zurückeroberte. Diese beiden Städte hatten zur Zeit Davids noch zu Israel gehört.

    29 Als Jerobeam starb, wurde er bei den Königen von Israel begraben. Sein Sohn Secharja wurde zum Nachfolger bestimmt.

    Amos 1 – Gott spricht sein Urteil über Israels Nachbarvölker

    1 In diesem Buch sind die Worte des Amos niedergeschrieben, eines Schafhirten aus dem Dorf Tekoa. Der Herr ließ ihn sehen, was er mit Israel vorhatte. Amos verkündete seine Botschaft zwei Jahre vor dem großen Erdbeben, als in Juda König Usija regierte und in Israel Jerobeam, der Sohn Joaschs.

    2 Amos rief dem Volk zu:
    Mächtig wie das Brüllen eines Löwen ertönt die Stimme des Herrn vom Berg Zion in Jerusalem. Da vertrocknen die saftigen Weiden der Hirten, und die Wälder auf dem Gipfel des Karmel verdorren.

    3 So spricht der Herr: »Die Machthaber von Damaskus begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie haben die Bewohner Gileads grausam misshandelt und zu Tode gequält. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 4 Ich brenne die Paläste nieder, die König Hasaël und König Ben-Hadad errichtet haben. 5 Ich zerschmettere die Riegel an den Stadttoren von Damaskus und töte die Herrscher von Bikat-Awen und Bet-Eden. Die Bevölkerung von Syrien wird nach Kir verschleppt. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

    6 So spricht der Herr: »Die Machthaber der Philisterstadt Gaza begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie haben die Einwohner ganzer Dörfer gefangen genommen und an die Edomiter verkauft. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 7 Ich brenne die Stadtmauern von Gaza nieder, seine Paläste werden ein Raub der Flammen. 8 Die Herrscher von Aschdod und Aschkelon bringe ich um, und auch die Stadt Ekron bekommt meine Macht zu spüren. Die Philister, die dann noch übrig geblieben sind, finden den Tod. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

    9 So spricht der Herr: »Die Machthaber von Tyrus begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie haben ihr Bündnis mit Israel gebrochen und die Einwohner ganzer Dörfer an die Edomiter verkauft. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 10 Ich brenne die Stadtmauern von Tyrus nieder, seine Paläste werden ein Raub der Flammen.«

    11 So spricht der Herr: »Die Machthaber von Edom begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie haben die Israeliten, ihr Brudervolk, erbarmungslos bekämpft und unschuldiges Blut vergossen. Ihr Hass kennt keine Grenzen, ständig führen sie Krieg gegen mein Volk. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 12 Das ganze Land und auch die Paläste der Hauptstadt Bozra werden ein Raub der Flammen.«

    13 So spricht der Herr: »Die Machthaber von Ammon begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie führten Krieg, um ihre Herrschaft auszudehnen, sie ließen sogar schwangeren Frauen im Gebiet Gilead den Bauch aufschlitzen. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 14 Die Mauern ihrer Hauptstadt Rabba lege ich in Schutt und Asche, ihre Paläste werden ein Raub der Flammen. Dann ertönt überall das Kriegsgeschrei, und verheerende Stürme richten großes Unheil an.

    15 Der König der Ammoniter und alle führenden Männer werden in die Verbannung geschickt. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

    2 So spricht der Herr: »Die Machthaber von Moab begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie haben die Gebeine des Königs von Edom verbrannt. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 2 Das ganze Land und auch die Paläste von Kerijot werden ein Raub der Flammen. Die Feinde blasen zum Angriff, sie stimmen das Kriegsgeschrei an, und die Moabiter fallen in einer heftigen Schlacht. 3 Den Herrscher von Moab bringe ich um, mitsamt den führenden Männern. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

    Wow – ein Prophet kommt und verkündet diesmal nicht, dass Jehova mit ihnen unzufrieden ist – sondern er verkündet ihre Befreiung! Wie müssen sie sich da gefühlt haben?

    Kommentar — 29. Juni 2012 @ 19:46

  7. Jule

    Amos 2 – Auch Juda und Israel kommen nicht davon

    4 So spricht der Herr: »Die Machthaber von Juda begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie treten mein Gesetz mit Füßen und leben nicht nach meinen Geboten. Sie ließen sich von den falschen Göttern verführen, denen schon ihre Vorfahren nachgelaufen sind. Das werde ich nicht ungestraft lassen! 5 Ich brenne die Stadtmauern von Jerusalem nieder, seine Paläste werden ein Raub der Flammen.«

    6 So spricht der Herr: »Die Israeliten begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Das werde ich nicht ungestraft lassen! Ehrbare Menschen, die ihnen Geld schulden, verkaufen sie in die Sklaverei, ja, sie verkaufen einen Armen schon, wenn er ein Paar Schuhe nicht bezahlen kann! 7 Wenn einer fast nichts mehr besitzt, nehmen sie ihm auch noch das Letzte, was er hat, und dem Schwachen verhelfen sie nicht zu seinem Recht. Vater und Sohn gehen zu derselben Hure und ziehen damit meinen heiligen Namen in den Schmutz. 8 Neben jedem Altar machen sie sich weiche Polster aus den Kleidern, die sie den Armen als Pfand wegnehmen. Im Tempel ihres Gottes saufen sie Wein, den sie für nicht bezahlte Schulden gefordert haben!

    9 Dabei war ich es doch, der die Amoriter vernichtet hat, um ihr Land den Israeliten zu geben! Sie waren so groß wie Zedern und so stark wie Eichen, aber ich habe sie mitsamt den Wurzeln ausgerissen. 10 Ja, ich habe euch aus Ägypten befreit und vierzig Jahre lang durch die Wüste geleitet, bis ihr das Land der Amoriter in Besitz nehmen konntet. 11 Einige von euch habe ich als Propheten erwählt und junge Männer berufen, sich mir zum Dienst zu weihen. Ich, der Herr, frage euch Israeliten: Habe ich dies alles nicht getan? 12 Ihr aber habt alle, die sich mir geweiht hatten, gezwungen, ihr Gelübde zu brechen und Wein zu trinken. Den Propheten habt ihr verboten, euch meine Botschaft weiterzusagen.

    13 Darum werde ich euch eine Last aufbürden, unter der ihr hin- und herschwankt wie ein zu voller Erntewagen!14 Sogar der Schnellste unter euch kann dann nicht mehr entfliehen, dem Stärksten hilft seine Kraft nicht mehr, und der beste Soldat verliert sein Leben. 15 Die Bogenschützen werden überrannt, die besten Läufer und schnellsten Reiter auf der Flucht getötet.

    16 Selbst der mutigste Soldat lässt an jenem Tag die Waffen fallen und rennt um sein Leben. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!

    zu früh gefreut: Jehova verheißt ihnen zwar zuerst Befreiung von ihren bedrückenden Feinden – weil diese sich brutal, unmoralisch und egoistisch verhalten haben. Aber er misst auch nicht mit zweierlei Mass:

    Das, was an den Feinden so schlimm und verachtenswert war, dies ist an ihnen als Gottes Volk umso schlimmer. Denn sie haben mit ihm als ihrem Gott einen feierlichen Bund geschlossen und sie wurden durch die Belehrung der Priester und die regelmäßigen Opfer immer wieder daran erinnert. Wenn sie nun gegen die Maßstäbe ihres Gottes verstoßen, dann ist es eine willentliche Sünde – ein Aufbegehren gegen ihren Gott. Könnte er so ein Verhalten ungestraft lassen, ohne seine Gerechtigkeit zu schädigen? Auf keinen Fall.

    Wenn sie vorhin, bei der Ankündigung des Strafgerichts über ihre Feinde begeistert waren und zustimmend gerufen – oder auch nur gedacht haben – dass diese das ganz bestimmt verdient hatten, wie fühlen sie sich jetzt?

    Sind sie betroffen? Erkennen sie ihren eigenen Anteil an der Sünde? Begreifen sie, was sie getan haben – und sehen sie ein, dass Jehova Recht hat und sie für ihre Vergehen in Zucht nehmen muss?

    Erkennen sie, wie gütig und barmherzig er mit ihnen verfährt? Immerhin hat er für die Feinde Vernichtung geplant und für sie nur eine Strafe. Erkennen sie, dass sie eigentlich auch die Vernichtung verdient hätten, weil sie sich ganz bewußt gegen ihren Gott aufgelehnt hatten?

    Sehen sie die Güte und Barmherzigkeit Jehovas in ihrem Fall? Werden sie sich als dankbar erweisen und voller Scham zu ihrem Gott umkehren und ihm nun voller Begeisterung und Liebe dienen, weil er so gut und liebevoll mit ihnen gehandellt hat?

    Kommentar — 29. Juni 2012 @ 20:13

  8. Jule

    Amos 3

    1 Ihr Israeliten, hört, was ich, der Herr, euch zu sagen habe! Es gilt eurem ganzen Volk, das ich damals aus Ägypten befreit habe. 2 Unter allen Völkern der Erde seid ihr das einzige, das ich als mein Eigentum erwählt habe. Deshalb ziehe ich euch nun dafür zur Rechenschaft, dass ihr euch von mir abgewandt habt.«

    Wer kann dem Auftrag Gottes ausweichen?

    3 Gehen etwa zwei Menschen miteinander denselben Weg, ohne sich vorher verabredet zu haben? 4 Brüllt der Löwe im Wald, wenn er kein Tier reißen will? Knurrt ein junger Löwe in seinem Versteck, ohne dass er etwas erbeutet hat? 5 Wird ein Vogel gefangen, wenn das Netz nicht gespannt wurde? Schnappt eine Falle zu, obwohl kein Tier hineingelaufen ist? 6 Wenn in einer Stadt Alarm geblasen wird, erschrecken dann nicht ihre Einwohner? Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht geschickt hat?

    7 Gott, der Herr, tut nichts, ohne es vorher seinen Dienern, den Propheten, anzuvertrauen.

    8 Wenn der Löwe brüllt – wer bekommt da keine Angst? Wenn Gott, der Herr, für die Menschen eine Botschaft hat – welcher Prophet wollte sich da weigern, sie weiterzusagen?

    Keine Rettung für Samaria

    9 »Sagt den Mächtigen in den Palästen von Aschdod und Ägypten: Versammelt euch auf den Bergen rings um Samaria und schaut euch an, wie es in dieser Stadt zugeht! Dort herrschen unerträgliche Missstände: Die Schwachen werden unterdrückt, 10 und niemand übt Gerechtigkeit. Die führenden Männer schrecken vor keiner Gewalttat zurück, um fremde Güter an sich zu reißen. Damit füllen sie dann ihre Paläste.

    11 Darum sage ich, der Herr, zu den Einwohnern Samarias: Die Feinde werden das Land überfallen und euch von allen Seiten belagern. Sie reißen eure Bollwerke nieder und plündern eure schönen Häuser aus. 12 Ja, ich versichere euch: Auf Rettung könnt ihr nicht hoffen. Oder hat ein Hirte etwa sein Schaf gerettet, wenn er gerade noch zwei Schenkelknochen und einen Zipfel von seinem Ohr aus dem Rachen eines Löwen zieht? Genauso wenig wird von euch Israeliten übrig bleiben, die ihr in Samaria auf euren Polstern sitzt und euch auf Betten mit feinen Damastbezügen räkelt!

    13 Ich, der Herr, der allmächtige Gott, sage zu den anderen Völkern: Tretet als Zeugen gegen die Nachkommen Jakobs auf! 14 An dem Tag, an dem ich die Israeliten zur Rechenschaft ziehe, zerstöre ich auch die Altäre im Heiligtum von Bethel. Ihre Hörner werden abgeschlagen und fallen zu Boden.

    15 Die herrlichen Sommer- und Winterhäuser verwandle ich in Trümmerhaufen; die elfenbeinverzierten Paläste reiße ich nieder, ja, alle Häuser lasse ich vom Erdboden verschwinden! Mein Wort gilt!«

    Widerspricht dies nun dem, was ich vorhin gesagt habe?

    Was zeigt denn die Geschichte: wie ist es mit den Feinden ausgegangen, die in Kapitel 1 erwähnt werden – und wo ist das Volk Israel und Juda? Sind sie wirklich vernichtet, oder doch eher „nur“ in Zucht genommen worden?

    Kommentar — 29. Juni 2012 @ 20:19

  9. Jule

    Amos 1 – 3

    Zuerst lesen wir einige Verse in 2. Könige 14 weiter:

    26 Denn der Herr sah das so bittere Elend Israels, dass Mündige und Unmündige dahin waren und es keinen Retter für Israel gab. 27 Und der Herr hatte nicht gesagt, dass er den Namen Israels unter dem Himmel austilgen wolle; deswegen half er ihnen durch Jerobeam, den Sohn des Joas. 28 Was aber mehr von Jerobeam zu sagen ist, und alles, was er tat, und seine großen Taten, wie er gekämpft und wie er Damaskus und Hamat , die zu Juda gehört hatten, an Israel zurückgebracht hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Chronik der Könige von Israel? 29 Und Jerobeam legte sich zu seinen Vätern, den Königen von Israel. Und Sacharja, sein Sohn, wurde König an seiner Stelle.

    Amos 1 – um welche Sünden geht es hier, die Jehova nun – nach vielen Jahren – endlich straft?

    1 Dies sind die Worte, welche Amos, der unter den Hirten von Tekoa war, über Israel geschaut hat in den Tagen von Ussija , dem König von Juda, und in den Tagen von Jerobeam, dem Sohn des Joas, dem König von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. 2 Er sprach: Der Herr wird brüllen aus Zion und seine Stimme erschallen lassen von Jerusalem her; da werden die Auen der Hirten trauern, und der Gipfel des Karmel wird verdorren .

    3 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Damaskus werde ich es nicht abwenden , nämlich weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten zerdroschen haben; 4 darum will ich ein Feuer in das Haus Hasaels senden, und es wird die Paläste Benhadads verzehren; 5 und ich will den Riegel von Damaskus zerbrechen und den, der auf dem Thron sitzt, aus dem Tal Awen ausrotten samt dem, der das Zepter in Beth-Eden hält; und das Volk von Aram soll nach Kir in die Verbannung wandern!, spricht der Herr .

    6 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Gaza werde ich es nicht abwenden : Weil sie eine ganze Bevölkerung in die Gefangenschaft abgeführt und an Edom ausgeliefert haben; 7 darum will ich ein Feuer in die Mauern von Gaza senden, das seine Paläste verzehren soll; 8 und ich will den, der [auf dem Thron] sitzt , aus Asdod ausrotten und den, der in Askalon das Zepter hält, und will meine Hand gegen Ekron wenden; und der Überrest der Philister soll zugrunde gehen!, spricht Gott , der Herr .

    9 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Tyrus werde ich es nicht abwenden : Weil sie eine ganze Bevölkerung an Edom ausgeliefert und an den Bruderbund nicht gedacht haben. 10 Darum will ich ein Feuer in die Mauern von Tyrus senden, das ihre Paläste verzehren soll.

    11 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen Edoms werde ich es nicht abwenden : Weil er seinen Bruder mit dem Schwert verfolgt und sein Erbarmen abgetötet hat, und weil sein Zorn stets zerfleischt und er seinen Grimm allezeit behalten hat; 12 darum will ich ein Feuer nach Teman senden, das die Paläste von Bozra verzehren soll.

    13 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen der Ammoniter werde ich es nicht abwenden : Weil sie die Schwangeren in Gilead aufgeschlitzt haben, um ihr eigenes Gebiet zu erweitern; 14 darum will ich ein Feuer in den Mauern von Rabba anzünden, das ihre Paläste verzehren soll, unter Kriegsgeschrei am Tag der Schlacht und im Sturm am Tag des Unwetters. 15 Und ihr König muss in die Gefangenschaft ziehen und seine Fürsten samt ihm!, spricht der Herr .

    Jehova hält Abrechnung für vergangene Sünden. Haben wir bis hier bereits von den Vorkommnissen gelesen – oder stehen sie erst in den Büchern der Chronika?

    Hier ist es dann gut, wenn wir die Querverweise ansehen:

    Dies ist das, was Jehova Damaskus vorwirft:

    (2. Könige 8:12) Da sprach Hasaël: „Warum weint mein Herr?“ Darauf sagte er: „Weil ich wohl weiß, welchen Schaden du den Söhnen Israels antun wirst. Ihre befestigten Orte wirst du in Brand stecken, und ihre auserlesenen Männer wirst du mit dem Schwert töten, und ihre Kinder wirst du zerschmettern, und ihre schwangeren Frauen wirst du aufschlitzen.“

    (2. Könige 10:32) In jenen Tagen fing Jehova an, Stück um Stück von Israel abzuschneiden; und Hasaël schlug sie fortgesetzt im ganzen Gebiet Israels, vom Jordan an gegen Sonnenaufgang, das ganze Land Gilead, die Gaditer und die Rubeniter und die Manassiter, von Aroër an, das am Wildbachtal Arnon [liegt], ja Gilead und Baschan.

    (2. Könige 13:7) Denn er hatte Jehoahas keine Leute übriggelassen außer fünfzig Reitern und zehn Wagen und zehntausend Mann zu Fuß, weil der König von Syrien sie vernichtet hatte, um sie dem Dreschstaub gleichzumachen.

    was hatte Gaza getan?:

    (Hesekiel 25:15) Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt haben und sie sich mit Verachtung in [der] Seele ständig rächten, um Verderben zu verursachen mit einer auf unabsehbare Zeit dauernden Feindschaft,

    (2. Chronika 21:17) So kamen sie herauf nach Juda und brachen dort ein und führten alle Habe, die im Königshaus zu finden war, und auch seine Söhne und seine Frauen fort, und es wurde ihm kein Sohn gelassen, außer Jehoahas, seinem jüngsten Sohn.

    (2. Chronika 28:18) Was die Philister betrifft, sie machten einen Einfall in die Städte der Schephela und des Negeb Judas und konnten Beth-Schemesch und Ajalon einnehmen und Gederoth und Socho und seine abhängigen Ortschaften und Timna und seine abhängigen Ortschaften und Gimso und seine abhängigen Ortschaften; und sie nahmen dort Wohnsitz.

    (Joel 3:6) und ihr die Söhne Judas und die Söhne Jerusalems an die Söhne der Griechen verkauft habt, um sie weit von ihrem eigenen Gebiet zu entfernen,

    (Obadja 11) An dem Tag, an dem du abseits standest, an dem Tag, an dem Fremde seine Streitmacht in Gefangenschaft führten und [an dem] sogar Ausländer sein Tor betraten und sie über Jerusalem Lose warfen, warst auch du wie einer von ihnen.

    Die Sünden von Thyrus:

    (Joel 3:4-8) . . .Und auch ihr, o Tyrus und Sidon und all ihr Gegenden von Philistaa, was habt ihr mit mir zu tun? Ist das die Behandlung, die ihr mir vergeltet? Und wenn ihr mich so behandelt, werde ich eure Behandlung schnell, eilends auf euer Haupt zurückzahlen. 5 Weil ihr mein eigenes Silber und mein eigenes Gold genommen und ihr meine eigenen begehrenswerten, guten Dinge in eure Tempel gebracht habt 6 und ihr die Söhne Judas und die Söhne Jerusalems an die Söhne der Griechen verkauft habt, um sie weit von ihrem eigenen Gebiet zu entfernen, 7 siehe, ich wecke sie auf, [damit sie] von dem Ort [kommen], wohin ihr sie verkauft habt, und ich will eure Behandlung auf euer eigenes Haupt zurückzahlen. 8 Und ich will eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Söhne Judas verkaufen, und sie sollen sie den Männern von Scheba verkaufen, einer fernen Nation; denn Jehova selbst hat [es] geredet.

    Was wirft Jehova Edom vor?:

    (Hesekiel 25:12) Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß Edom mit Rachsucht am Hause Juda gehandelt hat und sie ständig in großem Umfang unrecht taten und sich an ihnen rächten,

    (Hiob 6:14) Was irgendeinen betrifft, der seinem Mitmenschen liebende Güte vorenthält: Er wird dann auch die Furcht des Allmächtigen verlassen.

    (2. Chronika 28:17) Und die Edomiter kamen abermals und schlugen dann Juda nieder und führten Gefangene weg.

    (Obadja 10) Wegen der Gewalttat an deinem Bruder Jakob wird Schande dich bedecken, und du wirst weggetilgt werden müssen auf unabsehbare Zeit.

    den Ammonitern wirft Jehova dieses vor:

    (Richter 11:13) Da sprach der König der Söhne Ammons zu den Boten Jephthas: „Es ist, weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten heraufkam, vom Arnon bis zum Jabbok und bis zum Jordan. Und nun gib es doch friedlich zurück.“

    (Jeremia 49:1) Für die Söhne Ammons hat Jehova dies gesprochen: „Hat denn Israel keine Söhne, oder hat er keinen Erben? Wie kommt es, daß Malkam von Gad Besitz ergriffen und sein eigenes Volk sogar in [Israels] Städten Wohnsitz genommen hat?“

    (Hesekiel 35:10) Aufgrund dessen, was du gesagt hast: ‚Diese beiden Nationen und diese beiden Länder — sie werden mein eigen werden, und wir werden gewiß jedes [Land] in Besitz nehmen‘, da doch Jehova selbst sich gerade dort befand,

    den Moabitern wirft er vor, dass er die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannte und dem Haus Juda:

    (3. Mose 26:15) und wenn ihr meine Satzungen verwerfen werdet und wenn eure Seelen meine richterlichen Entscheidungen verabscheuen werden, so daß ihr nicht alle meine Gebote tut und so meinen Bund brecht,

    (2. Chronika 36:14) Auch alle Obersten der Priester und das Volk selbst begingen Untreue in großem Maße gemäß all den Abscheulichkeiten der Nationen, so daß sie das Haus Jehovas, das er in Jerusalem geheiligt hatte, verunreinigten.

    (Nehemia 1:7) Wir haben zweifellos verderbt gegen dich gehandelt und haben die Gebote und die Bestimmungen und die richterlichen Entscheidungen nicht eingehalten, die du deinem Knecht Moses als Befehl gegeben hast.

    (Daniel 9:11) Und alle von Israel haben dein Gesetz übertreten, und man ist dadurch abgewichen, daß man deiner Stimme nicht gehorcht hat, so daß du den Fluch und den Eidschwur auf uns ausgegossen hast, der in dem Gesetz Mose, des Knechtes des [wahren] Gottes, geschrieben ist, denn wir haben gegen IHN gesündigt.

    (Jesaja 28:15) Weil ihr gesagt habt: „Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen; und mit dem Scheol haben wir eine Vision zustande gebracht; die überströmende Sturzflut wird, falls sie hindurchziehen sollte, nicht an uns kommen, denn wir haben eine Lüge zu unserer Zuflucht gemacht, und in der Falschheit haben wir uns verborgen“,

    (Jeremia 16:19) O Jehova, meine Stärke und meine Feste und mein Zufluchtsort am Tag der Bedrängnis, zu dir werden die Nationen selbst kommen von den Enden der Erde, und sie werden sprechen: „In der Tat, unsere Vorväter haben schließlich lauter Falschheit, Nichtigkeit und Dinge besessen, an denen nichts Nützliches war.“

    (2. Chronika 30:7) Und werdet nicht wie eure Vorväter und wie eure Brüder, die gegenüber Jehova, dem Gott ihrer Vorväter, treulos handelten, so daß er sie zu einem Gegenstand des Entsetzens machte, so wie ihr seht.

    (Jeremia 9:14) sondern fortgesetzt dem Starrsinn ihres Herzens und den Baalsbildnissen nachgingen, über die ihre Väter sie belehrt hatten;

    wie wir sehen, hat Jehova oftmals lange „gewartet“, bis er die Strafe verhängt.

    weitere Gedanken dazu finden wir hier:

    Kommentar — 1. Juli 2013 @ 17:16

  10. Jule

    Amos 2 – warum auch SEIN Volk Strafe verdient hat:

    1 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Moab werde ich es nicht abwenden : Weil sie die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannt haben; 2 darum will ich ein Feuer nach Moab senden, das die Paläste von Kerijot verzehren soll; und Moab soll sterben im Getümmel, im Kriegslärm und beim Schall des Schopharhorns; 3 und ich werde den Richter aus seiner Mitte ausrotten und alle seine Fürsten mit ihm umbringen!, spricht der Herr .

    4 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Juda werde ich es nicht abwenden : Weil sie das Gesetz des Herrn verachtet und seine Satzungen nicht bewahrt haben, sondern sich durch ihre Lügen verführen ließen, denen schon ihre Väter gefolgt sind; 5 darum will ich ein Feuer nach Juda senden, das die Paläste Jerusalems verzehren soll!

    6 So spricht der Herr : Wegen drei und wegen vier Übertretungen von Israel werde ich es nicht abwenden : Weil sie den Gerechten um Geld verkaufen und den Armen für ein Paar Schuhe; 7 weil sie selbst nach dem Erdenstaub auf den Köpfen der Geringen gierig sind und die Elenden vom Weg stoßen ; weil Vater und Sohn zu derselben jungen Frau gehen , um meinen heiligen Namen zu entheiligen; 8 und auf gepfändeten Kleidern strecken sie sich aus neben jedem Altar und vertrinken Wein von auferlegten Abgaben im Haus ihrer Götter!

    9 Und doch habe ich den Amoriter vor ihnen her ausgerottet, der so hoch war wie die Zedern und so stark wie die Eichen; ich habe oben seine Frucht und unten seine Wurzel vertilgt; 10 und ich war es, der euch aus dem Land Ägypten heraufgebracht und euch 40 Jahre lang in der Wüste geleitet hat, damit ihr das Land der Amoriter einnehmen konntet; 11 und ich habe von euren Söhnen Propheten erweckt und Nasiräer von euren jungen Männern; oder ist es etwa nicht so, ihr Kinder Israels?, spricht der Herr . 12 Ihr aber habt den Nasiräern Wein zu trinken gegeben und den Propheten geboten und gesagt: Ihr sollt nicht weissagen!

    13 Siehe, ich will das Fortkommen bei euch hindern, wie ein Wagen am Fortkommen gehindert wird, der voller Garben ist. 14 Da wird dem Schnellen das Fliehen vergehen und dem Starken seine Kraft versagen, und der Held wird sein Leben nicht retten können, 15 und der Bogenschütze wird nicht standhalten und der Schnellfüßige nicht entkommen und der Reiter sein Leben nicht retten; 16 auch wer unter den Helden das tapferste Herz hat, der wird entblößt fliehen an jenem Tag!, spricht der Herr .

    hier einige Gedanken aus den Vorjahren dazu:

    Kommentar — 2. Juli 2013 @ 18:39

  11. Jule

    Amos 3 – was sagt die Bibel zum Thema „Erziehung“?

    1 Hört dieses Wort, das der Herr gegen euch gesprochen hat, ihr Kinder Israels, gegen das ganze Geschlecht, das ich aus dem Land Ägypten heraufgeführt habe! 2 Es lautet so: Nur euch habe ich ersehen von allen Geschlechtern der Erde, darum will ich auch alle eure Missetaten an euch heimsuchen .

    3 Gehen auch zwei miteinander, ohne dass sie übereingekommen sind? 4 Brüllt der Löwe im Wald, wenn er keinen Raub hat? Lässt der junge Löwe aus seiner Höhle die Stimme erschallen, wenn er nichts erwischt hat? 5 Gerät auch ein Vogel in die Falle am Boden, wenn ihm kein Köder gelegt worden ist? Schnellt wohl die Falle vom Erdboden empor, obwohl sie gar nichts gefangen hat?

    6 Kann man in das Horn stoßen in der Stadt, ohne dass das Volk erschrickt? Geschieht auch ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht gewirkt hat? 7 Nein, Gott , der Herr, tut nichts, ohne dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat.

    8 Der Löwe brüllt; wer sollte sich nicht fürchten ? Gott , der Herr, redet; wer sollte nicht weissagen ?

    9 Lasst es hören auf den Palästen von Asdod und auf den Palästen im Land Ägypten und sprecht: Versammelt euch auf den Bergen von Samaria und seht, welch wildes Treiben darin herrscht und was für Bedrückungen dort vorkommen! 10 Sie sind unfähig, das Rechte zu tun, spricht der Herr ; sie häufen durch Unrecht und Gewalt in ihren Palästen Schätze an.

    11 Darum, so spricht Gott , der Herr: Der Feind wird kommen und dein Land umzingeln; er wird deine Macht zu Boden stürzen, und deine Paläste werden geplündert!

    12 So spricht der Herr : Wie ein Hirte aus dem Rachen des Löwen zwei Schenkel oder ein Ohrläppchen rettet, so sollen die Kinder Israels, die in Samaria wohnen, errettet werden: Sie werden nur die Kopfecke des Sofas und den Damast des Ruhebettes [retten]!

    13 Hört und legt Zeugnis ab gegen das Haus Jakob!, spricht der Herrscher, der Herr der Heerscharen . 14 An dem Tag, da ich die Übertretungen des Hauses Israel an ihnen heimsuche, werde ich auch die Altäre von Bethel heimsuchen, sodass die Hörner des Altars abgehauen werden und zu Boden fallen. 15 Und ich will den Winterpalast samt der Sommerresidenz zertrümmern, und die Elfenbeinhäuser sollen untergehen und die großen Häuser verschwinden !, spricht der Herr .

    Ist das nun unfair, dass Jehova sie jetzt straft? Hatten sie es nicht verdient?

    Hätten sie es als fairer empfunden, wenn er ihnen sofort auf die Finger gehauen hätte – weil sie dann vielleicht nicht „vom Schlechten zum Schlimmeren fortgeschritten“ wären? (Prediger 8:11; 2. Timotheus 3:13).

    Kann man dies auch auf die Erziehung unserer Kinder anwenden?

    Wenn schon das erwachsene Volk Gottes, das so viele Jahre von Gott geleitet wurde, nun empört ist, weil sie nun die Suppe auslöffeln müssen, die sie sich selbst eingebrockt haben, um wieviel schlimmer wäre es dann, wenn wir unsere Kinder nicht auf eine Weise zurechtweisen, dass sie es begreifen? Stellen wir uns vor, wir würden nicht bereits in frühester Kindheit damit beginnen, unsere Kinder anzuleiten, auf dem rechten Weg zu gehen, wann wäre denn dann ein geeigneter Zeitpunkt? Würden sie es uns vielleicht später vorwerfen, dass wir zu nachgiebig mit ihnen gewesen sind, weil sie so auf die schiefe Bahn gelangt sind?

    Das Volk Jehovas hingegen wußte von Anfang an, worauf es sich einlässt. Sie kannten das GESTZ, sie wußten, wie Jehova denkt und was er von ihnen erwartet. Sie wußten, was er ihnen „versprochen hatte“ für den Fall, dass sie seine Gebote mit Füßen treten.

    Nun war Jehova besonders liebevoll und geduldig mit ihnen und hat sie immer wieder durch seine Propheten darauf hinweisen lassen, dass sie umkehren müssen, weil er sie sonst bestrafen muss.

    Aber sie wollten nicht hören. Nun bekommen sie die Rechnung dafür präsentiert und sind entsetzt: „warum hat er nicht eher…?“, „warum hat er uns so lange gewähren lassen?“

    Aber ER hatte es ihnen gesagt und sie haben seine Geduld und Milde schamlos ausgenutzt. Irgendwann ist der Punkt überschritten, wo Jehova nicht mehr wegsehen kann – auch zu ihren Gunsten. Denn erst hier „bekommen“ sie die Gelegenheit, zu ihm umzukehren, weil ihnen scheinbar erst an diesem Punkt der Ernst der Lage bewußt wird.

    Ist dies wirklich so unfair von Jehova?

    Zur Zeit schlagen ja gerade wieder die Wellen hoch, was die Kindererziehung angeht. Darf man sein Kind wirklich schlagen? Ist ein erzieherischer Klaps auf den Po des Kindes wirklich strafbar? Sind wir wirklich liebevolle Eltern, wenn wir „aus Liebe zu unserem Kind“ darauf verzichten oder weil es vielleicht in unserem Land strafbar ist? Thom sagt, wenn wir damit argumentieren, dass unser Kind dadurch vielleicht Schaden nimmt (manche Psychologen sprechen sogar von einem Trauma), wo soll man dann die Grenze für Strafe ziehen? Ist dann nicht Fernsehverbot, Hausarrest oder Liebesentzug („der Papa ist Böse mit dir weil…“) ebenso schädlich und brutal?

    Wie erzieht man aber ein Kind in dem rechten Weg, wenn man es nicht strafen darf, weil es schädlich sein könnte oder es ein Gesetz verbietet? Wie lernt es, was richtig ist, wenn verkehrtes Verhalten keine Grenzen gesetzt bekommt? Bin ich wirklich liebevoll mit meinem Kind und meinem Nächsten, wenn ich es nicht bremse, wo es anderen schadet?

    Elternsein ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und wir dürfen uns nicht durch die Liebe und die zärtlichen Gefühle für unser Kind davon abhalten lassen, es auch zu erziehen, ihm deutliche Grenzen zu setzen. Damit tun wir ihm keinen Gefallen, ganz besonders dann nicht, wenn wir Jesus nachfolgen und Gott gefallen wollen, wenn uns unsere Freundschaft zum Schöpfer wichtig ist und wir uns dies auch für unser Kind wünschen.

    Das, was Jehova hier seinem Volk – Juda und Israel – als Strafe verkündigt, tut Jehova sicherlich auch weh. Ihm wäre lieber gewesen, sie wären von selbst umgekehrt und hätten auf seine liebevollen Mahnungen reagiert. So lassen sie ihm keine andere Wahl.

    Dies erinnert mich an die 3-Punkte-Methode von Roy. Seine Kinder wußten:

    1. ein strenger Blick
    2. eine Ermahnung
    3. es gibt einen Klaps

    So hatte es jedes seiner Kinder selbst in der Hand, ob es einen Klaps bekommt oder nicht. Ist es dann wirklich eine unzumutbare Härte, wenn der Sohn in schönster Regelmäßigkeit einen Klaps bekam, die Tochter hingegen nicht – da sie schon durch den strengen Blick des Vaters zurechtgebracht wurde?

    Manchmal finde ich es recht merkwürdig, dass der hiesige Gesetzgeber so etwas unter Strafe stellt, aber auf der anderen Seite die Eltern dafür haftbar macht, wenn die Kinder die Schule schwänzen. Straftäter bekommen vor Gericht mildernde Umstände, wenn sie eine schwere Kindheit hatten, auf der anderen Seite werden die Eltern von Amokläufern für die Taten der Kinder zur Rechenschaft gezogen. Lehrer werden vom Dienst suspendiert, wenn sie einem aufsässigen Kind oder Jugendlichen deutlich zu verstehen geben, was sie von seinem Verhalten halten usw. Ist das logisch?

    Nicht immer führen nur Liebe, Geduld und gutes Zureden zum gewünschten Erfolg – wie wir hier am Beispiel von Juda und Israel sehen. Jehova ist bestimmt der geduldigste und liebevollste Vater, den wir uns vorstellen können und dennoch muss er das Volk strafen, obwohl ihm dies im Herzen weh tut. Aber sie lassen ihm keine Wahl!

    Nun könnten wir denken, dies sei ja der Gott des Alten Testaments und der Gott der Evangelien und es gesammten Neuen Testaments sei nur gütig und barmherzig. Immerhin hat er seinen Sohn Jesus ja für unsere Sünden sterben lassen und in den letzten Monaten war der Gedanke „der unverdienten Güte Gottes“ immer wieder Thema. Darum ahmen wir Gott und Jesus nach und erwarten von unseren Kindern nichts und lassen sie sich frei und ungehindert entwickeln.?

    Aber was ist dann mit dem harten Urteil, das Jesus immer wieder über die Schriftgelehrten und Pharisäer spricht? Und was ist mit der Offenbarung, wo es um die Vernichtung aller Bösen geht? Könnte unsere Art und Weise, wie wir unsere Kinder (nicht) erziehen, sie nicht in diese Richtung laufen lassen, dass sie mit zu denen gehören, die ER beseitigt?

    Glauben wir vielleicht, wir würden einzig und allein durch Liebe und Geduld das erreichen, was nicht einmal Jehova mit seinem Volk gelinmgt – wie wir hier lesen?!

    weitere Gedanken zu Kapitel 3 finden wir hier:

    Kommentar — 2. Juli 2013 @ 21:24

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