Prediger 10 – 12

Prediger 10

10 Tote Fliegen machen das Öl des Salbenbereiters stinkend, gärend. [So] wirkt ein wenig Torheit bei einem, der kostbar ist an Weisheit und Herrlichkeit.

2 Das Herz des Weisen ist zu seiner rechten Hand, aber das Herz des Unvernünftigen zu seiner linken Hand. 3 Und auf welchem Weg auch immer der Törichte wandelt, mangelt es ihm an Herz, und er sagt gewiß jedem, daß er töricht ist.

4 Wenn der Geist eines Herrschers gegen dich aufsteigen sollte, so verlaß deinen eigenen Platz nicht, denn Gelassenheit, sie mildert große Sünden.

5 Da ist etwas Unglückliches, was ich unter der Sonne gesehen habe, wie wenn es einen Fehlgriff gibt, der wegen des Machthabers ausgeht: 6 Torheit ist in viele hohe Stellungen gesetzt worden, doch die Reichen selbst bleiben lediglich in niedrigem Stand wohnen.

7 Ich habe Knechte auf Pferden gesehen, aber Fürsten, die gleich Knechten auf der Erde gingen.

8 Wer eine Grube gräbt, wird selbst direkt in sie hineinfallen; und wer eine Steinmauer durchbricht, eine Schlange wird ihn beißen.

9 Wer Steine ausbricht, wird sich daran verletzen. Wer Holzklötze spaltet, wird sich dabei in acht nehmen müssen.

10 Wenn ein eisernes Werkzeug stumpf geworden ist und jemand seine Schneide nicht gewetzt hat, dann wird er seine eigenen leistungsfähigen Kräfte anstrengen. So ist die Anwendung von Weisheit im Hinblick auf Erfolg von Vorteil.

11 Wenn die Schlange beißt, ohne daß eine Beschwörung erfolgt, dann gibt es keinen Vorteil für den, der der Zungen[kunst] ergeben ist.

12 Die Worte vom Mund des Weisen bedeuten Gunst, aber die Lippen des Unvernünftigen verschlingen ihn. 13 Der Beginn der Worte seines Mundes ist Torheit, und das nachherige Ende seines Mundes ist unglückbringender Wahnsinn. 14 Und der Törichte redet viele Worte.

Der Mensch weiß nicht, was werden wird; und das, was nach ihm werden wird, wer kann es ihm mitteilen?

15 Die harte Arbeit der Unvernünftigen ermüdet sie, weil nicht e i n e r erkannt hat, wie man zur Stadt geht.

16 Wie wird es mit dir sein, o Land, wenn dein König ein Knabe ist und deine eigenen Fürsten sogar am Morgen beim Essen bleiben? 17 Glücklich bist du, o Land, wenn dein König der Sohn von Edlen ist und deine eigenen Fürsten zur rechten Zeit essen, zur Macht, nicht zum bloßen Trinken.

18 Durch große Faulheit senkt sich das Gebälk, und durch das Hängenlassen der Hände wird das Haus undicht.

19 Brot ist für das Lachen der Arbeiter, und Wein, er erfreut das Leben; aber Geld ist das, was in allen Dingen eine Erwiderung findet.

20 Sogar in deinem Schlafgemach rufe auf den König nicht Übles herab, und in den inneren Gemächern, wo du dich niederlegst, rufe nicht Übles auf irgendeinen Reichen herab; denn ein fliegendes Geschöpf der Himmel wird den Laut übermitteln, und etwas, was Flügel besitzt, wird die Sache kundtun.

Prediger 11

11 Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden. 2 Gib sieben oder sogar acht einen Anteil, denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird.

3 Wenn die Wolken [mit Wasser] gefüllt sind, schütten sie einen wahren Regenguß auf die Erde aus; und wenn ein Baum nach Süden fällt oder wenn es nach Norden ist, an der Stelle, wohin der Baum fällt, dort wird er liegen.

4 Wer auf den Wind achtet, wird nicht Samen säen; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten.

5 So, wie du nicht weißt, welches der Weg des Geistes ist in den Gebeinen im Leib der Schwangeren, ebenso kennst du nicht das Werk des [wahren] Gottes, der alle Dinge tut.

6 Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird.

7 Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen; 8 denn wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen. Und er gedenke der Tage der Finsternis, obwohl ihrer viele sein könnten; jeder [Tag], der gekommen ist, ist Nichtigkeit.

9 Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen. Doch wisse, daß der [wahre] Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. 10 Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück fern vom Fleisch, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit.

Prediger 12

11 Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden. 2 Gib sieben oder sogar acht einen Anteil, denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird.

3 Wenn die Wolken [mit Wasser] gefüllt sind, schütten sie einen wahren Regenguß auf die Erde aus; und wenn ein Baum nach Süden fällt oder wenn es nach Norden ist, an der Stelle, wohin der Baum fällt, dort wird er liegen.

4 Wer auf den Wind achtet, wird nicht Samen säen; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten.

5 So, wie du nicht weißt, welches der Weg des Geistes ist in den Gebeinen im Leib der Schwangeren, ebenso kennst du nicht das Werk des [wahren] Gottes, der alle Dinge tut.

6 Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird.

7 Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen; 8 denn wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen. Und er gedenke der Tage der Finsternis, obwohl ihrer viele sein könnten; jeder [Tag], der gekommen ist, ist Nichtigkeit.

9 Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen. Doch wisse, daß der [wahre] Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. 10 Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück fern vom Fleisch, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit.

Jule | 06.13.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Prediger, Text in der Bibel |

10 Comments »

  1. Jule

    Prediger 10 – 12

    Prediger 10:2-3

    Das Herz des Weisen ist zu seiner rechten Hand, aber das Herz des Unvernünftigen zu seiner linken Hand. 3 Und auf welchem Weg auch immer der Törichte wandelt, mangelt es ihm an Herz, und er sagt gewiß jedem, daß er töricht ist.

    Prediger 10:8

    Wer eine Grube gräbt, wird selbst direkt in sie hineinfallen; und wer eine Steinmauer durchbricht, eine Schlange wird ihn beißen.

    „wer anderen eine Grube gräbt – fält selbst hinein“, auch wenn das nicht sofort passiert…

    Prediger 10:12-14

    Die Worte vom Mund des Weisen bedeuten Gunst, aber die Lippen des Unvernünftigen verschlingen ihn. 13 Der Beginn der Worte seines Mundes ist Torheit, und das nachherige Ende seines Mundes ist unglückbringender Wahnsinn. 14 Und der Törichte redet viele Worte.

    Prediger 11:1

    Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden.

    „Im Verlauf vieler Tage“. Oft dauert es, bis wir den gerechten Lohn erhalten.

    Kommentar — 10. Juli 2009 @ 12:43

  2. Jule

    Prediger 12:1

    Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deines Jünglingsalters, bevor die unglücklichen Tage herankommen oder die Jahre sich eingestellt haben, da du sagen wirst: „Ich habe kein Gefallen daran“;

    Wie Recht Salomo mit diesen Worten hat. Wir vergessen leider allzu oft, dass alles vergänglich ist. Manchmal denken wir, wir hätten jede Menge Zeit und verschieben daher viele Dinge auf später. Oft gibt es aber kein „später“.

    Zu diesem Gedanken hat mir mal eine Freundin aus Neustadt eine süsse Zeichnung geschickt, die ich seither im Umschlag meiner Bibel habe:

    keine Zeit

    Aber es gibt auch eine ganz süsse besinnliche Geschichte dazu, die ich mal vor ein paar Jahren gelesen und auf meinem Rechner abgespeichert habe:

    bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf

    Einfach mal zum Nachdenken …

    Mein bester Freund öffnete die Kommodenschublade seiner Ehefrau und holte ein in Seidenpapier verpacktes Päckchen heraus. Es ist nicht irgendein Päckchen, sondern ein Päckchen mit Unterwäsche darin. Er warf das Papier weg und betrachtete die Seide und die Spitze. „Dies kaufte ich, als wir zum ersten Mal in New York waren. Das ist jetzt 8 oder 9 Jahre her. Sie trug es nie. Sie wollte es für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. Und jetzt, glaube ich, ist der richtige Moment gekommen!“

    Er näherte sich dem Bett und legte die Unterwäsche zu den anderen Sachen, die von dem Bestattungsinstitut mitgenommen wurden. Seine Frau war gestorben. Als er sich zu mir umdrehte, sagte er: „Bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf! Jeder Tag den du lebst, ist ein besonderer Anlass. Ich denke immer noch an diese Worte … sie haben mein Leben verändert. Heute lese ich viel mehr als früher und putze weniger. Ich setze mich auf meine Terrasse und genieße die Landschaft ohne auf das Unkraut im Garten zu achten. Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und weniger Zeit bei der Arbeit. Ich habe begriffen, dass das Leben eine Sammlung von Erfahrungen ist, die es zu schätzen gilt. Von jetzt an bewahre ich nichts mehr auf. Ich benutze täglich meine Kristallgläser. Wenn mir danach ist, trage ich meine neue Jacke, um in den Supermarkt zu gehen. Auch meine Lieblingsdüfte trage ich dann auf, wenn ich Lust dazu habe. Sätze, wie z.B. „Eines Tages …“ oder „An einem dieser Tage …“ sind dabei, aus meinem Vokabular verbannt zu werden.

    Wenn es sich lohnt, will ich die Dinge hier und jetzt sehen, hören und machen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Frau meines Freundes gemacht hätte, wenn sie gewusst hätte, dass sie morgen nicht mehr sein wird (ein Morgen, das wir oft zu leicht nehmen). Ich glaube, dass sie noch ihre Familie und enge Freunde angerufen hätte. Vielleicht hätte sie auch ein paar alte Freunde angerufen, um sich zu versöhnen oder sich für alte Streitigkeiten zu entschuldigen. Der Gedanke, dass sie vielleicht noch chinesisch essen gegangen wäre (ihre Lieblingsküche), gefällt mir sehr.

    Es sind diese kleinen unerledigten Dinge, die mich sehr stören würden, wenn ich wüsste, dass meine Tage gezählt sind. Genervt wäre ich auch, gewisse Freunde nicht mehr gesehen zu haben, mit denen ich mich „an einem dieser Tage“ in Verbindung hätte setzen wollen.

    Genervt, nicht die Briefe geschrieben zu haben, die ich „an einem dieser Tage“ schreiben wollte. Genervt, meinen Nächsten nicht oft genug gesagt zu haben, wie sehr ich sie liebe. Jetzt verpasse, verschiebe und bewahre ich nichts mehr, was uns Freude und Lächeln in unser Leben bringen könnte. Ich sage mir, dass jeder Tag etwas Besonderes ist … jeder Tag, jede Stunde sowie jede Minute ist etwas Besonderes.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie gut es tut, wenn wir den Rat aus Prediger 12:1 beherzigen.

    Ich selbst habe kurz nach meiner Taufe im Sommer 1992 den Pionierdienst aufgenommen. Leider musste ich bald aufgrund meiner Krankheit aufhören. Es hat lange gedauert, bis ich wieder stabil genug dafür war. Ich habe lange darauf hingearbeitet. Leider kam dann, kurz nachdem ich erneut eine Bewerung Ende 2005 abgegeben habe, etwas dazwischen, ich „habe unsinnig gehandelt“ habe und so konnte meine Bewerbung nicht angenommen werden.

    Der Predigdienst war schon immer „mein Lebenselixier“ und oft bin ich sehr traurig, dass ich heute nicht mehr so kann, wie ich gern möchte. Aber ein Gedanke tröstet mich immer wieder:

    „Ich habe ‚die gelegene Zeit‘ genutzt. Als ich konnte, habe ich immer alles gegeben, bis zum Schluss!“

    Kommentar — 10. Juli 2009 @ 12:46

  3. Jule

    Zum Schluss ein mahnendes Wort an uns alle – heute aktueller als je zuvor!

    Prediger 12:12

    Was irgend etwas außer diesen betrifft, mein Sohn, laß dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und sich [ihnen] viel zu widmen ist ermüdend für das Fleisch.

    Heute bezieht sich das nicht nur auf Bücher, sondern auch auf das Internet. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass ich mich anfangs oft „darin verloren habe“, einfach die Zeit darüber vergessen habe.

    Heute habe ich „einen natürlichen Wecker“, der mich daran erinnert, nicht „zu lange zu bleiben“. Da ich nicht mehr lange am Stück sitzen kann, treibt mich schon recht bald der Schmerz vom Rechner fort. Für Artikel wie diesen benötige ich Stunden (da ich immer wieder unterbrechen muss) und „der Lohn“ sind jedesmal höllische Schmerzen.

    Aber ich kann einfach „nicht aufhören von den Dingen zu reden, die ich gehört habe“, sprich: von den Dingen, die ich in der Bibel gelesen oder in Vorträgen gehört habe.

    Trotzd aller Unbequemlichkeit und Schmerzen nutze ich die Möglichkeit noch, denn wer weiss, wie lange ich dies noch kann?

    Und hier kommt dann zum Schluss vom Bibelbuch Prediger der Sinn des Lebens:

    Prediger 12:13-14

    Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den [wahren] Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze [Pflicht]. 14 Denn der [wahre] Gott selbst wird jederlei Werk ins Gericht über alles Verborgene bringen im Hinblick darauf, ob es gut ist oder böse.

    Amen!

    Kommentar — 10. Juli 2009 @ 13:13

  4. Thomas

    Prediger 10

    Etwas Schlimmes habe ich auf dieser Welt beobachtet, einen großen Fehler, den Machthaber immer wieder begehen: Die Törichten bekommen die höchsten Posten, und die Vornehmen werden übergangen.

    Daran erkennt man auch leicht, wer sich von Gottes Geist leiten lässt. Durch Gottes Geist werden Personen ungeachtet ihres Äußeren geleitet und erhalten vom Allmächtigen Aufgaben als Propheten u.ä. – wo Gottes Geist fehlt, werden Törichte eingesetzt, und es kommt zu keinem guten Ergebnis.

    Quelle Wachtturm vom Februar 1978

    Was wollte der Weise damit sagen?

    Selbst ein wenig Torheit kann Schaden stiften

    Schon eine einzige törichte Handlung kann dem Ruf eines Menschen schaden. Der weise König Salomo schrieb: „Tote Fliegen machen das Öl des Salbenbereiters stinkend, gärend. So wirkt ein wenig Torheit bei einem, der kostbar ist an Weisheit und Herrlichkeit“ (Pred. 10:1). Ein guter Name oder Ruf läßt sich mit wohlriechendem Öl vergleichen, das leicht durch so etwas Unscheinbares wie tote Fliegen verdorben werden kann. Durch die Verwesung dieser Insekten wird das Öl stinkend, es beginnt zu ‚gären‘. Ebensogut könnte ein Mensch seinen guten Ruf, eine weise und ehrenwerte Person zu sein, durch eine unüberlegte Handlung, „ein wenig Torheit“, verlieren.

    Das ist darauf zurückzuführen, daß man von jemandem, der für seine Weisheit bekannt ist, mehr erwartet als von anderen. Er muß sich daher bei seinem Reden und bei seinem Handeln sehr in acht nehmen. Sein vorzüglicher Ruf könnte zum Beispiel durch einen einzigen heftigen Zornausbruch, durch einmaligen übermäßigen Alkoholgenuß oder eine einzige unkeusche Handlung mit einer Person des anderen Geschlechts besudelt werden.

    Wo das Herz sein sollte

    Um nicht der Torheit anheimzufallen, sollte man sein Herz mit rechten Beweggründen füllen. Der Weise sagte: „Das Herz des Weisen ist zu seiner rechten Hand, aber das Herz des Unvernünftigen zu seiner linken Hand. Und auf welchem Weg auch immer der Törichte wandelt, mangelt es ihm an Herz, und er sagt gewiß jedem, daß er töricht ist“ (Pred. 10:2, 3).

    In der Bibel wird die „rechte Hand“ oft mit einer Stellung der Gunst oder des Wohlwollens in Verbindung gebracht. (Vergleiche Matthäus 25:33.) Durch den Hinweis, daß das Herz des Weisen zu seiner rechten Hand ist, wird daher angedeutet, daß es ihn veranlaßt, gut und wohlgefällig zu handeln. Der Törichte wird jedoch motiviert, einen verkehrten Weg einzuschlagen; sein Herz ist zu seiner „linken Hand“. Er gleicht einem Rechtshänder, der, falls er seine rechte Hand nicht gebrauchen kann, mit seiner linken Hand ungeschickt sein mag und nicht imstande ist, etwas Erforderliches auszuführen. Da es dem Törichten an guten Beweggründen, an „Herz“ zu seiner rechten Hand, mangelt, wird er leicht als das erkannt, was er ist. Es ist so, als ob er ‚jedem sagen würde, daß er töricht ist‘. Weil ein solcher Mensch weder Zurechtweisung noch Rat erhalten möchte, ist er auch schnell dabei, andere, die ihm zu helfen versuchen, als „Törichte“ zu bezeichnen.

    Ein schwerwiegender Fehler

    Wenn ein Herrscher bei der Auswahl von Männern für ein hohes Amt einen schwerwiegenden Fehler macht, kann viel Schaden angerichtet werden. Der weise König Salomo bezeichnete einen solchen Fehler als ein Unglück und schrieb: „Da ist etwas Unglückliches, was ich unter der Sonne gesehen habe, wie wenn es einen Fehlgriff gibt, der wegen des Machthabers ausgeht: Torheit ist in viele hohe Stellungen gesetzt worden, doch die Reichen [„Edle“, Bruns] selbst bleiben lediglich in niedrigem Stande wohnen. Ich habe Knechte auf Pferden gesehen, aber Fürsten, die gleich Knechten auf der Erde gingen“ (Pred. 10:5-7).

    Salomo nannte Personen, die sich für hohe Stellungen eignen, „Reiche“. Das sollten wir nicht so auffassen, als ob er sich für eine Plutokratie – eine Staatsform, in der allein die Reichen herrschen – aussprach. Salomo dachte offensichtlich an Personen, die gutes Urteilsvermögen anwenden und imstande sind, eine gute Verwaltung zu führen. Solche Männer verraten bestimmt größeres Geschick zu regieren als Personen, die ihre Mittel verschwendet oder schlecht verwaltet haben.

    Personen, die über Autorität verfügen, mögen aufgrund mangelnden Urteilsvermögens fürstlichen oder edlen Menschen nicht die ihnen gebührende Ehre zuerkennen und sie wie Knechte behandeln. Weit weniger befähigte Männer, lediglich Knechte, mögen indes wie Adelige auf Pferden reiten. Dieser Umstand bringt Schwierigkeiten für die Untertanen mit sich, die gezwungen sind, sich Beamten zu unterwerfen, die in Wirklichkeit ungeeignet sind. Wahrlich, Salomos Worte unterstreichen, wie wichtig es ist, für bedeutende Aufgaben befähigte Personen auszuwählen.

    Unfähige Personen sind um ihre Stellung nicht zu beneiden

    Unfähigkeit mag zunächst nicht erkannt werden. Es gibt Personen, die es verstehen, andere durch einen scheinbar scharfen Verstand zu beeindrucken. Man mag sie für verantwortliche Aufgaben auswählen, während wirklich weise Männer übersehen werden. Man mag geneigt sein, unqualifizierte Personen, die eine Vertrauensstellung innehaben, zu beneiden. Doch unfähige Personen sind nicht zu beneiden. Sie stehen ständig in Gefahr, das zu verlieren, was sie erreicht haben. Da es ihnen an der nötigen Weisheit mangelt, mag es sich schließlich herausstellen, was sie sind, und zu ihrem Schaden und zu ihrer Schande mögen sie einen schrecklichen Sturz erleiden.

    Durch seinen Hinweis auf andere Gefahren wollte Salomo offensichtlich zeigen, daß Unfähigkeit an sich schon gefährlich ist. Er schrieb: „Wer eine Grube gräbt, wird selbst direkt in sie hineinfallen [weil eine offene Grube eine stets gegenwärtige Gefahr darstellt]; und wer eine Steinmauer durchbricht, eine Schlange [die in alten Mauern zu Hause ist] wird ihn beißen. Wer Steine ausbricht, wird sich daran verletzen. Wer Holzklötze spaltet, wird sich dabei in acht nehmen müssen“ (Pred. 10:8, 9). Sowohl beim Steinegraben als auch beim Holzfällen können Leib und Leben gefährdet sein, und deshalb sollte man dabei Vorsicht walten lassen.

    Bestimmt ist eine kompetente Person in einer weit besseren Lage als jemand, der zwar über Fähigkeiten verfügt, sie aber mangels Weisheit nicht richtig einsetzen kann. Salomo veranschaulicht dies mit den Worten: „Wenn ein eisernes Werkzeug stumpf geworden ist und jemand seine Schneide nicht gewetzt hat, dann wird er seine eigenen leistungsfähigen Kräfte anstrengen.“ Es wäre töricht, zum Holzfällen eine stumpfe Axt zu verwenden, sich unnötigerweise anzustrengen und dennoch keine gute Arbeit leisten zu können. „So ist“, wie Salomo weiter sagt, „die Anwendung von Weisheit im Hinblick auf Erfolg von Vorteil“ (Pred. 10:10). Ja, was zählt, ist angewandte Weisheit. Jemand mag Erkenntnis haben, doch von welchem Wert wäre sie, wenn er nicht wüßte, wie er sie anzuwenden hat? Salomo sagt: „Wenn die Schlange beißt, ohne daß eine Beschwörung erfolgt, dann gibt es keinen Vorteil für den, der der Zungenkunst ergeben ist“ (Pred. 10:11). Die Fähigkeit, eine Schlange zu beschwören, ist nutzlos, wenn derjenige, der über diese Fähigkeit verfügt, von der Schlange gebissen wird, bevor seine Beschwörung wirkt. In der Jerusalemer Bibel lautet dieser Vers: „Wenn die Schlange beißt, bevor sie beschworen, so hat der Beschwörer nichts von seiner Kunst.“ Man muß somit wirkungsvoll sprechen.

    Statt also auf unfähige Personen, die Autorität erlangen, neidisch zu sein, sollte man erkennen, in welch gefährlicher Lage sie sich befinden, und sich selbst bemühen, weisen Gebrauch von seinem Wissen und von seinen Fähigkeiten zu machen. Auf die Dauer gesehen ist der Weise, selbst wenn sein gutes Urteilsvermögen zunächst nicht erkannt wird, besser daran als jemand, der im Rang gestiegen, aber unfähig ist.

    Die mißliche Lage des Toren

    Salomo stellte die Wirkung der Worte des Weisen derjenigen der Worte eines Toren gegenüber und schrieb: „Die Worte vom Mund des Weisen bedeuten Gunst, aber die Lippen des Unvernünftigen verschlingen ihn“ (Pred. 10:12). Aus dem Munde weiser Menschen gehen Worte hervor, die für den Hörer gut und förderlich sind. (Vergleiche Epheser 4:29.) Ihre Äußerungen finden wahrscheinlich auch ein günstiges Echo. Der Unvernünftige hingegen bereitet sich durch seine Worte Schande; sie ruinieren oder „verschlingen ihn“ daher.

    Der „Unvernünftige“ äußert vom Anfang bis zum Ende Torheit und geht in seiner Argumentation oft von falschen Voraussetzungen aus und gelangt zu falschen Schlußfolgerungen. Salomo beschreibt dies wie folgt: „Der Beginn der Worte seines Mundes ist Torheit, und das nachherige Ende seines Mundes ist unglückbringender Wahnsinn. Und der Törichte redet viele Worte. Der Mensch weiß nicht, was werden wird; und das, was nach ihm werden wird, wer kann es ihm kundtun?“ (Pred. 10:13, 14). Der Tor meint, er könne es.

    Solche Personen machen sich das Leben auch in anderer Hinsicht schwer. Salomo sagt weiter: „Die harte Arbeit der Unvernünftigen ermüdet sie, weil nicht e i n e r erkannt hat, wie man zur Stadt geht“ (Pred. 10:15). Personen, die kein gutes Urteilsvermögen anwenden, mögen sich endlos abmühen, sie mögen ermüden und dennoch praktisch nichts wirklich Lohnendes erreichen. Sie lassen eigensinnigerweise das außer acht, was ihr gesunder Menschenverstand ihnen sagen sollte. Es entgeht ihnen sogar Augenfälliges, was mit einer leicht zu erkennenden Durchgangsstraße, die zur Stadtmitte führt, zu vergleichen ist.

    Wenn sich die Herrschenden durch Torheit auszeichnen

    Es ist schon schlimm genug, wenn das gewöhnliche Volk Torheit offenbart. Wenn aber Herrscher nicht den gesunden Menschenverstand walten lassen und kein gutes Urteilsvermögen anwenden, bedeutet das Ruin für den Staat und Schaden für seine Untertanen. Salomo fragt: „Wie wird es mit dir sein, o Land, wenn dein König ein Knabe ist und deine eigenen Fürsten selbst am Morgen beim Essen bleiben?“ (Pred. 10:16). Es ist wirklich traurig, wenn ein Herrscher Merkmale eines unerfahrenen Jugendlichen aufweist und von Fürsten oder Beratern umgeben ist, die nicht an den Staatsgeschäften interessiert sind. Wenn sie am Morgen ihre Zeit mit Essen verbringen, statt ihren Aufgaben nachzukommen, wird das Reich zerfallen.

    Im Gegensatz dazu sagt Salomo über die Wirkung einer guten staatlichen Verwaltung: „Glücklich bist du, o Land, wenn dein König der Sohn von Edlen [also selbst ein weiser und edler Herrscher] ist und deine eigenen Fürsten zur rechten Zeit essen, zur Machterweisung [um Kraft für ihre Arbeit zu erlangen], nicht zum bloßen Trinken [sich nicht der Genußsucht hingeben]“ (Pred. 10:17). Ja, weise Herrscher tragen viel zum Glück ihrer Untertanen bei.

    Das Sprichwort, mit dem Salomo dann fortfährt, zeigt, daß Ruin und Zerfall die Folge sind, wenn wichtige Arbeit ungetan bleibt. Wir lesen: „Durch große Faulheit senkt sich das Gebälk, und durch das Hängenlassen der Hände wird das Haus undicht“ (Pred. 10:18). Ein Haus, das man nicht instand hält, wird baufällig. Das Dach wird sich senken und undicht werden. Genauso führt es zum Ruin, wenn Staatsgeschäfte nicht richtig wahrgenommen werden.

    An dieser Stelle erwähnt Salomo ein weiteres Sprichwort: „Brot ist für das Lachen der Arbeiter, und Wein selbst erfreut das Leben; aber Geld ist das, was in allen Dingen eine Erwiderung findet“ (Pred. 10:19). Sich beim Essen angenehm zu unterhalten kann sehr genußreich sein. Brot kann man aber nicht ohne Geld erhalten, und jemand freut sich nicht allzusehr über Wein, wenn er über sehr wenig Mittel für das Lebensnotwendige verfügt. In dem heutigen System kann man sich mit Geld alle materiellen Dinge erwerben, und daher findet es „in allen Dingen eine Erwiderung“. Salomo wollte vielleicht mit diesen Worten sagen, daß jemand durch Fleiß das erforderliche Geld erhalten kann, um sich Brot und Wein leisten zu können, die Annehmlichkeiten, die die Lebensfreude steigern.

    Dann gibt Salomo den Rat: „Sogar in deinem Schlafgemach rufe nicht Übles auf den König selbst herab, und in den inneren Gemächern, wo du dich niederlegst, rufe nicht Übles auf irgendeinen Reichen herab; denn ein fliegendes Geschöpf der Himmel wird den Laut übermitteln, und etwas, was Flügel besitzt, wird die Sache kundtun“ (Pred. 10:20). Sollte die herrschende Klasse die Staatsgeschäfte vernachlässigen, so wird der Weise dennoch keine unnötigen Risiken eingehen. Von welchem Nutzen wäre es für ihn, im abgeschiedensten Teil des Hauses zu schimpfen und sich zu beklagen, wenn es nicht in seiner Macht steht, an der Situation etwas zu ändern? Er denkt vielleicht, niemand könne ihn hören. Doch mitunter kommt etwas auf sehr ungewöhnliche und völlig unerwartete Weise ans Licht. Warum also seinen Frieden und seine Sicherheit durch unüberlegte Äußerungen über Personen, die Autorität haben, aufs Spiel setzen? (Vergleiche Matthäus 12:36, 37; Römer 13:1; Titus 3:1, 2; 1. Petrus 2:13-17.) Wie praktisch Salomos Rat doch ist!

    Prediger 11

    Genieß deine Jugend!
    Wie schön ist das Licht, und wie wohltuend ist es, die Sonne zu sehen! Freu dich über jedes neue Jahr, das du erleben darfst! Auch wenn noch viele vor dir liegen – denk daran, dass die Dunkelheit danach lange dauert! Alles, was dann geschieht, ist sinnlos! Du junger Mensch, genieße deine Jugend, und freu dich in der Blüte deines Lebens! Tu, was dein Herz dir sagt und was deinen Augen gefällt! Aber sei dir bewusst, dass Gott dich für alles zur Rechenschaft ziehen wird! Lass dich nicht von Kummer und Sorgen beherrschen, und schütze dich vor Krankheit! Denn Jugend und Schönheit sind vergänglich.

    Wie schön, dass der Schöpfer keine Trauerklöße mag, sondern Menschen die sich ihres Lebens erfeuen – aber dabei seine Maßstäbe nicht außer acht lassen. Wie weise, wenn man seine Jugend so nutzt, und sich nicht schon in frühester Jugend verlobt, verheiratet und dann „die Blüte des Lebens“ mit „Windelwechsln“ zu tun hat 😉

    Quelle Wachtturm vom März 1978

    Was wollte der Weise damit sagen?

    Ergreife die Gelegenheit

    Manchmal bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit, Gutes zu tun oder etwas Nützliches zu erhalten. Wegen der Unsicherheiten des Lebens in dem gegenwärtigen System mag jedoch ein gewisses Maß an Glauben erforderlich sein, wenn man bestimmte Situationen richtig nutzen möchte. Und dennoch könnten wir, falls wir in einem solchen Fall Befürchtungen hegen, uns etwas wirklich Lohnendes verscherzen. Es könnte gut sein, daß wir dadurch nicht zur Ermunterung anderer beitragen.

    Der weise König Salomo gab diesbezüglich einen sehr praktischen Rat. Er schrieb: „Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden. Gib sieben oder sogar acht einen Anteil, denn du weißt nicht, welches Unglück sich auf der Erde ereignen wird“ (Pred. 11:1, 2). Diese Worte werden im allgemeinen als eine Aufforderung zur Freigebigkeit angesehen.

    Man weiß nie, wozu es führen kann, wenn man freigebig ist. Es mag den Anschein haben, daß man etwas dem „Wasser“ übergibt, ohne die Aussicht, sogleich dafür etwas zurückzuerhalten. Aber man mag durch seine Freigebigkeit die Zuneigung anderer gewinnen, die veranlaßt werden, ihrerseits freigebig zu sein, falls man selbst in Not geraten sollte. Das heißt nicht, daß jemand, der wirklich freigebig ist, damit rechnen sollte, daß ihm vergolten wird. Er findet hingegen Freude daran, anderen zu geben, und vertraut darauf, daß er stets das haben wird, was er benötigt. Er gibt also nicht nur einigen wenigen, vielleicht zwei oder drei, sondern ist von ganzem Herzen freigebig und gibt „sieben oder sogar acht“. Einige vorsichtige Personen mögen denken, dies sei sehr unvernünftig, weil sie befürchten, in Not zu geraten, falls sich ein Unglück ereignet. Wenn aber einen freigebigen Menschen ein Unglück ereilt, wird ihm mit größerer Wahrscheinlichkeit geholfen werden. Einen ähnlichen Gedanken brachte Jesus Christus zum Ausdruck, als er sagte: „Übt euch im Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein treffliches, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten“ (Luk. 6:38).

    Freigebigkeit ließe sich auch damit vergleichen, daß man Reis in einen von Wasser bedeckten Boden pflanzt. Nach ‚vielen Tagen‘ kommt das so Gepflanzte zur Reife und bringt einen reichen Ertrag.

    Salomo zieht dann bestimmte unabänderliche Gesetze heran, um zu zeigen, daß Unentschlossenheit im Leben nicht gerade das beste ist. Er bemerkt: „Wenn die Wolken mit Wasser gefüllt sind, schütten sie einen wahren Regenguß auf die Erde aus; und wenn ein Baum nach Süden fällt oder wenn es nach Norden ist, an der Stelle, wohin der Baum fällt, dort wird er liegen“ (Pred. 11:3). So ist es nun einmal. Menschen haben darauf keinen Einfluß. Warum also mit der Freigebigkeit oder einer notwendigen Handlung zögern oder diesbezüglich unentschlossen sein? Wenn es regnet, regnet es. Wenn ein Baum in eine bestimmte Richtung fällt, dann fällt er dorthin. Das trifft auch auf viele andere Dinge im Leben zu. Untätig zu sein ist keine Garantie dafür, daß sie nicht geschehen.

    Wer sein Leben dadurch ordnen möchte, daß er im voraus herauszufinden sucht, was geschehen oder nicht geschehen mag, wird nichts zustande bringen. Salomo sagte: „Wer auf den Wind achtet, wird nicht Samen säen [da er fürchtet, daß der Wind den Samen wegbläst]; und wer nach den Wolken schaut, wird nicht ernten [da er fürchtet, daß das geschnittene Getreide naß wird, bevor er es in seinen Lagerraum bringen kann]“ (Pred. 11:4).

    Wir sollten daher die Hände nicht in den Schoß legen, sondern tun, was getan werden muß, in dem Bewußtsein, daß es immer Ungewißheiten geben wird. Es besteht keine Möglichkeit, das Werk Gottes zu ergründen, das heißt eine Regel zu entdecken, durch die genau bestimmt werden kann, was er tun oder bei der Verwirklichung seines Vorsatzes tolerieren mag, und dann unsere Geschäfte nach dieser Regel auszurichten. Salomo wies darauf hin, daß Gottes Werk für den Menschen ein ebenso großes Geheimnis ist wie die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Er schrieb: „So, wie du nicht weißt, welches der Weg des Geistes ist in den Gebeinen im Leib der Schwangeren, ebenso kennst du nicht das Werk des wahren Gottes, der alle Dinge tut“ (Pred. 11:5).

    In Anbetracht der Unsicherheiten des Lebens und der Unfähigkeit des Menschen, gewisse feststehende Gesetze zu ändern, gibt Salomo den Rat: „Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird“ (Pred. 11:6). Am besten machen wir uns also mit Fleiß an unsere Arbeit und lassen uns durch Ungewißheiten nicht so weit beunruhigen, daß wir uns an unserem Wirken hindern lassen, sei es in Verbindung mit unserem Glauben, unserem Berufsleben oder in bezug auf Freigebigkeit.

    Das kann dazu beitragen, daß wir positiv zum Leben eingestellt sind. Salomo schrieb: „Das Licht ist auch süß, und es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen; denn wenn ein Mensch auch viele Jahre leben sollte, so möge er sich in ihnen allen freuen“ (Pred. 11:7, 8). Da nur ein Lebender das Licht und die Sonne schätzen kann, weist Salomo hier darauf hin, daß es gut ist, am Leben zu sein, und daß man Freude am Leben finden sollte. Er fügt allerdings noch den ernüchternden Gedanken hinzu: „Er gedenke der Tage der Finsternis, obwohl ihrer viele sein könnten; jeder Tag, der gekommen ist, ist Nichtigkeit“ (Pred. 11:8). Man sollte die Tatsache nicht außer acht lassen, daß man seine Kraft und Vitalität verlieren kann, wenn sich die „Tage der Finsternis“, das hohe Alter, einstellen. Für einen Hinfälligen mag, während sich sein Leben über Jahre hinzieht, jeder Tag Nichtigkeit sein, anscheinend leer und bedeutungslos. Deshalb sollte man sich, solange es einem möglich ist, auf vernünftige Weise des Lebens erfreuen, gutes Urteilsvermögen anwenden und sich in allem, was man tut, von Gott leiten lassen.

    Mache weisen Gebrauch von der Jugendkraft

    In der Jugend, wenn man noch über Kraft und Vitalität verfügt, kann das Leben etwas Schönes sein. Der weise König Salomo schrieb: „Freue dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen. Doch wisse, daß der wahre Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück vom Fleische fern, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit“ (Pred. 11:9, 10).

    Der Schöpfer möchte, daß sich Jugendliche des Lebens erfreuen, und ist ihren Interessen gegenüber und zu dem, was ihre jungen Herzen und Augen anspricht, nicht negativ eingestellt. Ein junger Mensch sollte aber daran denken, daß er dennoch von Gott für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird. Der Höchste läßt Jugendlichen zwar Wahlfreiheit, doch schützt er sie nicht vor den bitteren Folgen, die sie zu tragen haben, wenn sie einen verkehrten Weg einschlagen. Jugendliche können sich vor allen möglichen Enttäuschungen und vor Schaden bewahren, wenn sie kein unbekümmertes, ausschweifendes Leben führen.

    Salomo schreibt unter Inspiration, daß die „Jugend und die Blüte des Lebens . . . Nichtigkeit“ sind. Wieso? Weil man offensichtlich nicht immer jung bleibt. Und die Freuden und Vorteile der jugendlichen Kraft und Vitalität halten nur eine unbestimmte Zeit lang an. Selbst junge Menschen werden krank und sterben. Ein Jugendlicher, der das übersieht, macht vielleicht keinen weisen Gebrauch von dem, was er hat, und verschwendet seine körperlichen Kräfte und Fähigkeiten aufgrund einer Lebensweise, durch die er sich sein späteres Leben als Erwachsener erschweren mag.

    Prediger 12

    Zu guter Letzt lasst uns das Wichtigste von allem hören: Begegne Gott mit Ehrfurcht, und halte seine Gebote! Das gilt für jeden Menschen.
    Denn Gott wird Gericht halten über alles, was wir tun – sei es gut oder böse -, auch wenn es jetzt noch verborgen ist.

    Diese Worte sollte man NIE aus den Augen verlieren! Gottes Gebote kennenlernen und danach ausrichten – nur das bringt wahre Freude!!!

    Quelle Wachtturm von April 1978

    König Salomo lenkt daher passenderweise die Aufmerksamkeit auf denjenigen, den Jugendliche zum Mittelpunkt ihres Lebens machen sollten. Er sagt: „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deines Jünglingsalters, bevor die unglücklichen Tage herankommen oder die Jahre sich eingestellt haben, da du sagen wirst: ,Ich habe kein Gefallen daran‘; bevor sich die Sonne und das Licht und der Mond und die Sterne verfinstern und die Wolken zurückgekehrt sind, danach der Regenguß“ (Pred. 12:1, 2).

    Es gibt keine bessere Zeit, ernsthaft über den Schöpfer nachzudenken, als wenn man in der Blüte seines Lebens steht und man im Dienst für den Höchsten wirklich sein Bestes geben kann. Diese Fähigkeit schwindet in den ‚unglücklichen Tagen‘ des Alters, wenn der Körper schwach und kränklich wird. Besonders jemand, der seine Jugend vergeudet hat, wird an seinem Lebensabend ‚kein Gefallen haben‘. Salomo vergleicht die Jugendzeit mit dem Sommer in Palästina, der Zeit, in der Sonne, Mond und Sterne am wolkenlosen Himmel leuchten. Im Alter ist dies vorbei, und die Tage gleichen der kalten, regnerischen Winterzeit, in der es gleichsam eine Schwierigkeit nach der anderen regnet.

    Salomo fährt fort und beschreibt die Auswirkungen des Alters auf den menschlichen Körper, den er mit einem Haus vergleicht. Er sagt: „An dem Tage, da die Hüter des Hauses [die Hände und Arme, die dem Körper zu Diensten stehen und für seine Bedürfnisse sorgen] zittern und die Männer von leistungsfähiger Kraft [die Beine] sich gekrümmt haben und die mahlenden Frauen [die Zähne] aufgehört haben zu arbeiten, weil ihrer wenig geworden sind, und die Damen, die an den Fenstern schauen [die Augen], es dunkel gefunden haben und die Türen [des Mundes, die Lippen] nach der Straße geschlossen sind [weil man selten in der Öffentlichkeit spricht], wenn das Geräusch der mahlenden Mühle leise wird [da das Kauen mit zahnlosen Kiefern leise und undeutlich wird] und man beim Laut eines Vogels aufsteht [weil man einen sehr leichten Schlaf hat] und alle Töchter des Gesangs gedämpft tönen [weil man schlecht hört; außerdem ist die Stimme schwach, so daß Lieder kraftlos klingen]“ (Pred. 12:3, 4).

    „Auch fürchten sie sich schon vor dem, was hoch ist [in dem Bewußtsein der Gefahr, möglicherweise zu fallen], und Schrecknisse gibt es auf dem Wege [auf verkehrsreichen Straßen lauern nun zufolge schlechteren Sehvermögens und Gehörs sowie der langsameren Reflexe viele Gefahren]. Und der Mandelbaum trägt Blüten [das Haar wird weiß und fällt aus wie die weißen Blätter der Mandelblüte, die auf den Boden fallen], und der Grashüpfer [ein alter Mensch, der steif und gebeugt ist und sich mit den Ellbogen nach hinten abstützt, mag einem Grashüpfer gleichen] schleppt sich hin, und die Kaperbeere platzt [weil sie bei einem alten Menschen, der keinen Appetit hat, nicht mehr appetitanregend wirkt], weil der Mensch zu seinem langwährenden Hause [dem Grab] hingeht und die Klagenden auf der Straße umhergegangen sind; ehe die silberne Schnur [das Rückenmark] entfernt wird und die goldene Schale [der schalenähnliche Schädel, der das Gehirn umschließt] zerschlagen wird und der Krug [das Herz] am Quell zerbrochen wird und das Schöpfrad für die Zisterne [das Kreislaufsystem] zerschlagen worden ist. Dann kehrt der Staub zur Erde zurück, so, wie er gewesen ist, und der Geist [die Lebenskraft] selbst kehrt zu dem wahren Gott zurück, der ihn gegeben hat“ (Pred. 12:5-7). Diese Rückkehr des Geistes oder der Lebenskraft zu Gott bedeutet, daß der Höchste nun die Macht hat, über den Geist zu verfügen. Gott allein kann den Verstorbenen wieder auferwecken.

    Wirklich weise ist der Jugendliche, der seine Zeit und Kraft einsetzt, um dem Schöpfer zu dienen. Er wird das als Erwachsener nicht bedauern und besser in der Lage sein, mit dem Verlust seiner Körperkraft fertig zu werden. Wenn er im Einklang mit den Geboten des Schöpfers lebt, bleibt er außerdem davor bewahrt, seine Gesundheit und Kraft vorzeitig einzubüßen.

    Welche Weisheit ist wirklich von Wert?

    NACHDEM König Salomo das gesamte Spektrum der Angelegenheiten des Menschen gründlich untersucht hatte, legte er seine Ergebnisse schriftlich nieder. Über sein Bestreben, andere aus seinen Nachforschungen Nutzen ziehen zu lassen, schrieb er: „Außer der Tatsache, daß der Versammler weise geworden war, lehrte er auch das Volk fortwährend Erkenntnis, und er stellte Erwägungen und gründliche Nachforschungen an, damit er viele Sprüche wohlgeordnet zusammenstelle. Der Versammler suchte die gefälligen Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben“ (Pred. 12:9, 10).

    In der griechischen Septuaginta lautet Prediger 12:9, 10: „Und überdies, weil der Prediger weise war, weil er die Menschen Weisheit lehrte; damit das Ohr finde, was von Gleichnissen angenehm ist, suchte der Prediger fleißig, Worte zu finden und eine Schrift der Geradheit – Worte der Wahrheit“ (Thomson; 1. Kö. 4:29-34; siehe auch The New English Bible und Ginsburgs Kommentar). In seinen Schriften bemühte sich Salomo, die Leser mit gefälligen Worten anzusprechen, mit interessanten und wirklich lohnenden Themen. Da Salomo von Gottes Geist unterstützt wurde, können wir seine Feststellungen heute vorbehaltlos annehmen. Außerdem entsprechen sie heute noch den Tatsachen.

    Zu welchem Schluß kam Salomo in bezug auf die in seinen Tagen vorhandene Literatur? Er schrieb: „Die Worte der Weisen sind wie Ochsenstacheln, und gleichwie eingeschlagene Nägel sind die, die sich dem Sammeln von Sinnsprüchen widmen; sie sind von e i n e m Hirten gegeben worden. Was irgend etwas außer diesen betrifft, mein Sohn, laß dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und sich ihnen viel zu widmen ist ermüdend für das Fleisch“ (Pred. 12:11, 12).

    Die nützlichsten Schriftstücke sind somit diejenigen, aus denen die Weisheit des „e i n e n Hirten“, Jehovas Gottes, spricht. Sich anderen Wissensquellen in übertriebenem Maße zu widmen kann für jemand unnötig ermüdend sein, ohne daß er viel gewinnt, was von echtem und bleibendem Wert ist. Solche Schriften wirken sich – besonders wenn sie ein Produkt weltlicher Überlegungen sind und der göttlichen Weisheit widersprechen – schädlich auf den Menschen aus und zerstören den Glauben. Andererseits werden die Worte derer, die über göttliche Weisheit verfügen, gleichsam wie Ochsenstacheln wirken und die Zuhörer oder Leser zu Fortschritten im Einklang mit dieser Weisheit anspornen. Und wer sich dem Sammeln von Sinnsprüchen widmet – das heißt dem Sammeln wirklich wertvoller weiser Aussprüche -, gleicht Nägeln, und zwar deshalb, weil seine Zuhörer durch seine guten Worte, die Jehovas Weisheit widerspiegeln, gefestigt und gestärkt werden können.

    Salomo faßte seine gesamten Nachforschungen mit den Worten zusammen: „Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht. Denn der wahre Gott selbst wird jederlei Werk ins Gericht über alles Verborgene bringen im Hinblick darauf, ob es gut ist oder böse“ (Pred. 12:13, 14). Eine heilsame Furcht oder Ehrfurcht vor dem Schöpfer wird uns davor schützen, verwegen zu handeln, wodurch wir ungeahnte Schwierigkeiten für uns heraufbeschwören könnten. Und wenn wir anerkennen, daß der Aufmerksamkeit des Schöpfers nichts entgeht, mögen wir uns angespornt fühlen, seine Gebote zu halten. Der Höchste wird über alles richten, auch über das für menschliche Augen Verborgene. Ist es nicht richtig und wirklich vernünftig, seine Gebote zu halten, da sie doch zu unserem ewigen Wohl gereichen?

    Kommentar — 14. Juni 2010 @ 16:34

  5. Jule

    Prediger 10 – 12

    Prediger 10 – Die kleinste Dummheit wiegt schwerer als die größte Weisheit

    1 Tote Fliegen bringen duftende Salben zum Stinken, und schon eine kleine Dummheit zerstört die Weisheit und das Ansehen eines Menschen.

    2 Ein vernünftiger Mensch unternimmt das Richtige, ein törichter dagegen nur das Falsche. 3 Welchen Weg der Törichte auch einschlägt – ihm fehlt der Verstand; jeder kann erkennen, wie dumm er ist.

    4 Wenn ein Machthaber zornig auf dich ist, dann vergiss nicht, dass du ihm unterstellt bist! Bleib gelassen, dadurch vermeidest du große Fehler!

    5 Etwas Schlimmes habe ich auf dieser Welt beobachtet, einen großen Fehler, den Machthaber immer wieder begehen:

    Die Törichten bekommen die höchsten Posten, und die Vornehmen werden übergangen. 7 Ich habe Knechte hoch zu Ross gesehen und Fürsten, die wie Knechte zu Fuß gehen mussten.

    8 Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, und wer eine Mauer abreißt, kann von einer Schlange gebissen werden. 9 Wer im Steinbruch arbeitet, kann sich dabei verletzen, und wer Holz spaltet, bringt sich in Gefahr.

    10 Wenn die Axt stumpf geworden ist, weil ihr Benutzer sie nicht geschliffen hat, muss er sich doppelt anstrengen. Der Kluge hält sein Werkzeug in Ordnung.

    11 Dem Schlangenbeschwörer hilft seine Kunst nicht weiter, wenn die Schlange zubeißt, bevor er sie beschworen hat!

    12 Ein weiser Mensch wird geachtet für seine Worte; aber ein Dummkopf richtet sich durch sein Gerede selbst zugrunde. 13 Wenn er seinen Mund aufmacht, hört man nichts als dummes Geschwätz – es bringt nur Unheil und Verblendung! 14 Ja, solch ein Mensch redet ununterbrochen. Dabei weiß keiner, was die Zukunft bringt; niemand sagt ihm, was nach seinem Tod geschehen wird. 15 Wann endlich wird der Dummkopf vom vielen Reden müde? Nicht einmal den Weg in die Stadt findet er!

    16 Wehe dem Land, dessen König noch ein Kind ist und dessen Machthaber schon früh am Morgen Feste feiern! 17 Wohl dem Land, dessen König frei regieren kann und dessen Machthaber zur richtigen Zeit feiern, sich dabei beherrschen können und sich nicht wie die Säufer aufführen!

    18 Wenn jemand die Hände in den Schoß legt und zu faul ist, das Dach seines Hauses auszubessern, tropft bald der Regen durch, und das Gebälk fällt in sich zusammen.

    19 Ein gutes Essen macht fröhlich, Wein macht lustig, und Geld macht beides möglich!

    20 Nicht einmal in Gedanken schimpfe auf den König, nicht einmal in deinem Schlafzimmer fluche über den Reichen! Denn die Spatzen pfeifen es von den Dächern, und schon bist du verraten.

    Kommentar — 15. Juni 2012 @ 17:46

  6. Jule

    Prediger 11 – Wer wagt, gewinnt!

    1 Setz dein Hab und Gut ein, um Handel zu treiben, und eines Tages wird es dir Gewinn bringen.2 Verteil deinen Besitz auf möglichst viele Stellen, denn du weißt nicht, ob ein großes Unglück über das Land kommt und alles zerstört.

    3 Wenn die Wolken voll Wasser sind, wird es auch regnen, und wohin ein Baum fällt, dort bleibt er liegen.

    4 Wer ängstlich auf den Wind achtet, wird nie säen; und wer auf die Wolken schaut, wird nie ernten.

    5 Du weißt nicht, aus welcher Richtung der Wind kommen wird; du siehst nicht, wie ein Kind im Mutterleib Gestalt annimmt. Ebenso wenig kannst du die Taten Gottes ergründen, der alles bewirkt.

    6 Säe am Morgen deine Saat aus, leg aber auch am Abend die Hände nicht in den Schoß! Denn du weißt nicht, ob das eine oder das andere gedeiht – oder vielleicht sogar beides zusammen!

    Genieß deine Jugend!

    7 Wie schön ist das Licht, und wie wohltuend ist es, die Sonne zu sehen! 8 Freu dich über jedes neue Jahr, das du erleben darfst! Auch wenn noch viele vor dir liegen – denk daran, dass die Dunkelheit danach lange dauert! Alles, was dann geschieht, ist sinnlos!

    9 Du junger Mensch, genieße deine Jugend, und freu dich in der Blüte deines Lebens! Tu, was dein Herz dir sagt und was deinen Augen gefällt! Aber sei dir bewusst, dass Gott dich für alles zur Rechenschaft ziehen wird!

    10 Lass dich nicht von Kummer und Sorgen beherrschen, und schütze dich vor Krankheit! Denn Jugend und Schönheit sind vergänglich.

    Ergreife die Gelegenheit…

    Kommentar — 15. Juni 2012 @ 17:48

  7. Jule

    Prediger 12

    Denk schon als junger Mensch an deinen Schöpfer, bevor die beschwerlichen Tage kommen und die Jahre näher rücken, in denen du keine Freude mehr am Leben hast. 2 Dann wird selbst das Licht immer dunkler für dich: Sonne, Mond und Sterne verfinstern sich, und nach einem Regenschauer ziehen die Wolken von neuem auf. 3 Deine Hände, mit denen du dich schützen konntest, zittern; deine starken Beine werden schwach und krumm. Die Zähne fallen dir aus, du kannst kaum noch kauen, und deine Augen werden trübe. 4 Deine Ohren können den Lärm auf der Straße nicht mehr wahrnehmen, und deine Stimme wird immer leiser. Schon frühmorgens beim Zwitschern der Vögel wachst du auf, obwohl du ihren Gesang kaum noch hören kannst. 5 Du fürchtest dich vor jeder Steigung und hast Angst, wenn du unterwegs bist. Dein Haar wird weiß, mühsam schleppst du dich durch den Tag, und deine Lebenslust schwindet. Dann trägt man dich in deine ewige Wohnung, und deine Freunde laufen trauernd durch die Straßen.

    6 Ja, koste das Leben aus, ehe es zu Ende geht – so wie eine silberne Schnur zerreißt oder eine goldene Schale zerspringt, so wie ein Krug bei der Quelle zerbricht oder das Schöpfrad in den Brunnen fällt und zerschellt. 7 Dann kehrt der Leib zur Erde zurück, aus der er genommen wurde; und der Lebensgeist geht wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

    8 Ja, alles ist vergänglich und vergeblich, sagte der Prediger, alles ist völlig sinnlos!

    Ein Nachwort

    9 Der Prediger war ein weiser Mensch, der seine Erkenntnisse an das Volk weitergab. Er dachte über viele Lebensweisheiten nach, prüfte ihren Inhalt und brachte sie in eine schöne Form. 10 Er bemühte sich, ansprechende Worte zu finden, dabei aber aufrichtig zu sein und die Wahrheit zu schreiben.

    11 Ja, die Worte der Weisen sind wie ein Stock, mit dem der Bauer sein Vieh antreibt; Lebensweisheiten, in Sprüche gefasst, gleichen eingeschlagenen Nägeln: Sie verleihen dem Menschen einen festen Halt. Gott, der eine große Hirte der Menschen, hat sie uns gegeben.

    12 Mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und zu viel Lernen macht den ganzen Körper müde.

    13 Zu guter Letzt lasst uns das Wichtigste von allem hören: Begegne Gott mit Ehrfurcht, und halte seine Gebote! Das gilt für jeden Menschen.

    14 Denn Gott wird Gericht halten über alles, was wir tun – sei es gut oder böse -, auch wenn es jetzt noch verborgen ist.

    Kommentar — 15. Juni 2012 @ 17:51

  8. Jule

    Prediger 10 – 12

    Prediger 10 – 1 Tote Fliegen bewirken, dass das Öl des Salbenbereiters stinkt und verdirbt; ein wenig Torheit wiegt schwerer als Weisheit und Ehre! 2 Der Weise trägt sein Herz auf dem rechten Fleck, der Narr hat es am unrechten Ort. 3 Auf welchem Weg der Narr auch gehen mag, es fehlt ihm überall an Verstand, und er sagt jedermann, dass er ein Tor ist.

    4 Wenn der Unmut des Herrschers gegen dich aufsteigt, so verlasse deinen Posten nicht; denn Gelassenheit verhütet große Sünden. 5 Es gibt ein Übel , das ich unter der Sonne sah; es gleicht einem Missgriff, der von einem Machthaber begangen wurde: 6 Die Torheit wird auf große Höhen gestellt, und Reiche müssen unten sitzen; 7 ich sah Knechte auf Pferden, und Fürsten gingen wie Knechte zu Fuß.

    8 Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer eine Mauer einreißt, den wird eine Schlange beißen . 9 Wer Steine bricht, verwundet sich daran, und wer Holz spaltet, bringt sich in Gefahr . 10 Wenn eine Axt stumpf ist und man die Klingen nicht schleift, so muss man umso mehr Kraft anwenden; aber durch Weisheit kommt man zum Gelingen. 11 Wenn die Schlange beißt, ehe man sie beschworen hat, so hat der Beschwörer keinen Nutzen von seiner Kunst.

    12 Die Worte aus dem Mund eines Weisen sind anmutig , aber die Lippen eines Toren verschlingen ihn selbst; 13 der Anfang der Worte aus seinem Mund ist Dummheit, und das Ende seiner Rede die schlimmste Tollheit. 14 Auch macht der Tor viele Worte , obgleich kein Mensch weiß, was geschehen ist; und was nach ihm sein wird , wer kann es ihm sagen? 15 Die Mühe , die der Tor sich gibt, ermüdet ihn; dabei findet er nicht einmal den Weg in die Stadt.

    16 Wehe dir, du Land, dessen König ein Knabe ist und dessen Fürsten schon am Morgen [üppig] speisen! 17 Wohl dir, du Land, dessen König ein Sohn der Edlen ist und dessen Fürsten zu rechter Zeit speisen, als Männer und nicht als Zecher.

    18 Durch Faulheit senkt sich das Gebälk, und durch lässige Hände tropft das Hausdach. 19 Zum Vergnügen bereitet man Mahlzeiten, und der Wein erfreut die Lebendigen, und das Geld gewährt alles.

    20 Fluche dem König nicht einmal in deinen Gedanken, und verwünsche den Reichen auch nicht in deiner Schlafkammer; denn die Vögel des Himmels tragen den Laut davon, und ein geflügelter [Bote] verkündet das Wort.

    Kommentar — 14. Juni 2013 @ 10:48

  9. Jule

    Prediger 11 – 1 Sende dein Brot übers Wasser, so wirst du es nach langer Zeit wiederfinden ; 2 verteile es an sieben und an acht, denn du weißt nicht, was Schlimmes auf Erden geschehen wird!

    3 Wenn die Wolken mit Regen erfüllt sind, so ergießen sie sich auf die Erde. Und wenn ein Baum fällt, ob nach Süden oder nach Norden – an dem Ort, wo der Baum fällt, da bleibt er liegen.

    4 Wer auf den Wind achtet, der sät nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht. 5 Gleichwie du nicht weißt, was der Weg des Windes ist, noch wie die Gebeine im Bauch der Schwangeren bereitet werden, so kennst du auch das Werk Gottes nicht, der alles wirkt. 6 Am Morgen säe deinen Samen, und am Abend lass deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht , ob dieses oder jenes gedeihen wird, oder ob beides zugleich gut wird.

    7 Süß ist das Licht, und gut ist“s für die Augen, die Sonne zu sehen! 8 Denn wenn der Mensch auch viele Jahre lebt, so soll er sich in ihnen allen freuen und soll an die Tage der Finsternis denken, dass es viele sein werden. Alles, was kommt, ist Nichtigkeit!

    9 Freue dich [nur] in deiner Jugend, junger Mann, und lass dein Herz fröhlich sein in den Tagen deines Jugendalters; wandle in den Wegen deines Herzens und nach dem, was deine Augen sehen – doch sollst du [dabei] wissen, dass dir Gott über dies alles ein Urteil sprechen wird!

    10 Entferne den Unmut aus deinem Herzen und halte das Übel von deinem Leib fern, denn Jugend und dunkles Haar sind nichtig !

    „Wer auf den Wind achtet, wird nicht säen“. Wir müssen uns auf die positiven Dinge in unserem Leben konzentrieren, sonst werde wir wie blockiert sein und nur noch dahin vegetieren!

    Kommentar — 14. Juni 2013 @ 16:52

  10. Jule

    Prediger 12 – 1 Und gedenke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend , ehe die bösen Tage kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst:

    »Sie gefallen mir nicht«; 2 ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne sich verfinstern und die Wolken nach dem Regen wiederkehren; 3 zu der Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und die Müllerinnen aufhören zu arbeiten, weil sie zu wenige geworden sind, und wenn trübe werden, die aus dem Fenster schauen; 4 wenn die Türen zur Straße hin geschlossen werden und das Klappern der Mühle leiser wird, wenn man aufsteht beim Vogelgezwitscher und gedämpft werden die Töchter des Gesangs; 5 wenn man sich auch vor jeder Anhöhe fürchtet und Schrecknisse auf dem Weg sieht; wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich mühsam fortschleppt und die Kaper versagt – denn der Mensch geht in sein ewiges Haus , und die Trauernden gehen auf der Gasse umher -; 6 ehe die silberne Schnur zerreißt und die goldene Schale zerspringt und der Krug an der Quelle zerbricht und das Schöpfrad zerbrochen in den Brunnen stürzt 7 und der Staub wieder zur Erde zurückkehrt, wie er gewesen ist, und der Geist zurückkehrt zu Gott, der ihn gegeben hat.

    8 O Nichtigkeit der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger; alles ist nichtig! 9 Und über das hinaus, dass der Prediger weise war, lehrte er auch das Volk Erkenntnis und erwog und erforschte und verfasste viele Sprüche . 10 Der Prediger suchte gefällige Worte zu finden und die Worte der Wahrheit richtig aufzuzeichnen. 11 Die Worte der Weisen sind wie Treiberstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten [Aussprüche]; sie sind von einem einzigen Hirten gegeben. 12 Und über diese hinaus, lass dich warnen , mein Sohn! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib.

    13 Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus. 14 Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.

    Eine gute Zusammenfassung, hier am Schluß.

    Von dem Anfang „wissen“ wir aus den Publikationen, dass es sich auf die Auswirkungen des Alters bezieht. Ist dies nur eine Ansicht der Zeugen Jehovas? Was sagen andere Kommentatoren dazu?

    Auch Henry Rossierhttp://www.bibelkommentare.de/index.php?page=comment&comment_id=256&structure_id=429&part_id=1891 zieht die gleichen Schlüsse, die mir bereits aus einem älteren Studien-Artikel bekannt sind. Hat der vielleicht dort „abgekupfert“? Wann hat dieser Mann gelebt?

    Laut Biographiehttp://www.bibelkommentare.de/index.php?page=biography&author_id=16 auf bibelkommentare.de ist er 1835 geboren und daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass er seine Gedanken aus unseren Publikationen hat ;-). Aber hier wird auch noch gesagt, dass Darby und er sich kannten, ebenso wie William Kelly, dem wir auch schon mehrfach mit seinen Kommentaren begegnet sind. Sie waren Zeitgenossen und mir ist so, als wäre es auch die Zeit gewesen, als die heutigen Zeugen Jehovas als Bibelforscher ihren Anfang nahmen. Da er im März 1928 in Treue starb, könnte es durchaus sein, dass es auch Berührungspunkte zu C.T. Russel gab, den Gründer der Bibelforscher. Vielleicht haben die beiden sich ja auch gekannt oder Russel wurde von seinen Schriften zu eigenen Abhandlungen inspiriert

    Kommentar — 14. Juni 2013 @ 17:29

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