Prediger 1 – 3
Prediger 1
PREDIGER
1 Die Worte des Versammlers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. 2 „Die größte Nichtigkeit!“ hat der Versammler gesagt, „die größte Nichtigkeit! Alles ist Nichtigkeit!“ 3 Welchen Gewinn hat ein Mensch wirklich in all seiner harten Arbeit, an der er hart arbeitet unter der Sonne? 4 Eine Generation geht, und eine Generation kommt; aber die Erde besteht sogar auf unabsehbare Zeit. 5 Und auch die Sonne ist strahlend aufgegangen, und die Sonne ist untergegangen, und sie kommt keuchend an ihren Ort, wo sie strahlend aufgehen wird.
6 Der Wind geht nach Süden, und er kreist ringsherum nach Norden. Immer ringsherum kreist er unaufhörlich, und geradewegs zu seinen Kreisen kehrt der Wind zurück.
7 Alle Winterwildbäche gehen aus zum Meer, doch das Meer selbst ist nicht voll. An den Ort, wo die Winterwildbäche ausgehen, dorthin kehren sie zurück, um auszugehen. 8 Alle Dinge sind ermüdend; keiner vermag davon zu reden. Das Auge wird nicht satt beim Sehen, noch wird das Ohr gefüllt vom Hören. 9 Das, was geschehen ist, das ist, was geschehen wird; und das, was getan worden ist, das ist, was getan werden wird; und so gibt es nichts Neues unter der Sonne. 10 Existiert irgend etwas, von dem man sagen kann: „Sieh dies; es ist neu.“? Es hat schon unabsehbare Zeit bestanden; was ins Dasein gekommen ist, ist aus der Zeit, die vor uns gewesen ist. 11 Es gibt keine Erinnerung an Menschen von früheren Zeiten, auch wird es keine an die geben, die später dasein werden. Es wird sich erweisen, daß es selbst an sie keine Erinnerung geben wird unter denen, die noch später dasein werden.
12 Ich, der Versammler, war König über Israel in Jerusalem geworden. 13 Und ich richtete mein Herz darauf, nach Weisheit zu suchen und [sie] zu erforschen in Verbindung mit allem, was unter den Himmeln getan worden ist – die unglückbringende Beschäftigung, die Gott den Menschensöhnen gegeben hat, sich damit zu beschäftigen. 14 Ich sah alle Werke, die unter der Sonne getan wurden, und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.
15 Was krumm gemacht ist, kann nicht geradegemacht werden, und was fehlt, kann unmöglich gezählt werden. 16 Ich, ja ich, redete mit meinem Herzen, indem [ich] sprach: „Siehe! Ich selbst habe sehr an Weisheit zugenommen, mehr als irgend jemand, der sich vor mir in Jerusalem befand, und mein Herz, es hat sehr viel Weisheit und Erkenntnis gesehen.“ 17 Und dann gab ich mein Herz hin, um Weisheit zu erkennen und Wahnsinn zu erkennen, und ich habe Narrheit kennengelernt, daß auch dies ein Haschen nach Wind ist. 18 Denn in der Fülle von Weisheit gibt es eine Fülle von Verdruß, so daß, wer Erkenntnis mehrt, Schmerz mehrt.
Prediger 2
2 Ich, ja ich, sprach in meinem Herzen: „Komm doch nun, ich will dich mit Freude erproben. Auch sieh Gutes.“ Und siehe, auch das war Nichtigkeit. 2 Ich sagte zum Lachen: „Unsinn!“ und zur Freude: „Was tut diese?“
3 Ich forschte mit meinem Herzen nach, indem ich mein Fleisch sogar mit Wein erheiterte, während ich mein Herz mit Weisheit leitete, sogar um Narrheit zu erfassen, bis ich sehen könnte, was für Gutes es für die Menschensöhne gab in dem, was sie unter den Himmeln die Zahl der Tage ihres Lebens hindurch taten. 4 Ich unternahm größere Werke. Ich baute mir Häuser; ich pflanzte mir Weingärten. 5 Ich machte mir Gärten und Parkanlagen, und ich pflanzte darin Fruchtbäume von allen Arten. 6 Ich machte mir Wasserteiche, um damit den von Bäumen sprossenden Wald zu bewässern. 7 Ich erwarb Knechte und Mägde, und ich bekam Söhne der Hausgenossen. Auch Viehbestand, Rinder und Kleinviehherden, erlangte ich in großer Menge, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen waren. 8 Ich häufte mir auch Silber und Gold an und Besitz, wie er Königen und den Gerichtsbezirken eigen ist. Ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonnen der Menschensöhne, eine Dame, ja Damen. 9 Und ich wurde größer und nahm zu, mehr als irgend jemand, der vor mir in Jerusalem gewesen war. Überdies verblieb mir meine eigene Weisheit.
10 Und irgend etwas, was meine Augen forderten, enthielt ich ihnen nicht vor. Ich hielt mein Herz nicht zurück von irgendwelcher Art Freude, denn mein Herz war freudig wegen all meiner harten Arbeit, und das wurde mein Teil von all meiner harten Arbeit. 11 Und ich, ja ich, wandte mich all meinen Arbeiten zu, die meine Hände getan hatten, und der harten Arbeit, die zu vollbringen ich hart gearbeitet hatte, und siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind, und da war nichts von Vorteil unter der Sonne.
12 Und ich, ja ich, wandte mich, um Weisheit und Wahnsinn und Narrheit zu sehen; denn was kann der Erdenmensch tun, der nach dem König kommt? Das, was die Menschen bereits getan haben. 13 Und ich sah, ja ich, daß es mehr Vorteile gibt für die Weisheit als für die Narrheit, so wie es mehr Vorteile gibt für Licht als für Finsternis.
14 Was irgendeinen Weisen betrifft, er hat seine Augen in seinem Kopf; aber der Unvernünftige wandelt in völliger Finsternis weiter. Und ich habe erkannt, auch ich, daß es eine Zufälligkeit gibt, die allen widerfährt. 15 Und ich selbst sprach in meinem Herzen: „Eine Zufälligkeit gleich der des Unvernünftigen wird mir widerfahren, ja mir.“ Warum denn war ich, ja ich, damals so überaus weise geworden? Und ich redete in meinem Herzen: „Auch das ist Nichtigkeit.“ 16 Denn es gibt nicht mehr Erinnerung an den Weisen als an den Unvernünftigen auf unabsehbare Zeit. In den Tagen, die bereits kommen, ist jeder gewiß vergessen; und wie wird der Weise sterben? Zusammen mit dem Unvernünftigen.
17 Und ich haßte das Leben, weil die Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist, von meinem Standpunkt aus unglücklich war, denn alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. 18 Und ich, ja ich, haßte all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete unter der Sonne, die ich für den Menschen zurückließe, der nach mir da wäre. 19 Und wer ist da, der weiß, ob er sich als weise oder töricht erweisen wird? Doch wird er die Herrschaft übernehmen über all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete und bei der ich Weisheit bekundete unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit. 20 Und ich selbst wandte mich, mein Herz verzweifeln zu lassen ob all der harten Arbeit, an der ich unter der Sonne hart gearbeitet hatte. 21 Denn da ist der Mensch, dessen harte Arbeit mit Weisheit und mit Erkenntnis und mit Tüchtigkeit [getan] worden ist, aber einem Menschen, der nicht hart an einer solchen Sache gearbeitet hat, wird der Anteil jenes [Menschen] gegeben werden. Auch das ist Nichtigkeit und ein großes Unglück.
22 Denn was bekommt ein Mensch schließlich für all seine harte Arbeit und für das Streben seines Herzens, womit er hart arbeitet unter der Sonne? 23 Denn alle seine Tage bedeutet seine Beschäftigung Schmerzen und Verdruß, auch während der Nacht legt sein Herz sich einfach nicht nieder. Auch das ist nur Nichtigkeit.
24 Für einen Menschen gibt es nichts Besseres, [als] daß er essen und trinken und seine Seele Gutes sehen lassen sollte wegen seiner harten Arbeit. Auch das habe ich gesehen, ja ich, daß dies von der Hand des [wahren] Gottes her ist. 25 Denn wer ißt und wer trinkt besser als ich?
26 Denn dem Menschen, der vor ihm gut ist, hat er Weisheit und Erkenntnis und Freude gegeben, aber dem Sünder hat er die Beschäftigung gegeben, einzusammeln und zusammenzubringen, lediglich um es dem zu geben, der gut ist vor dem [wahren] Gott. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.
Prediger 3
3 Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln: 2 eine Zeit zur Geburt und eine Zeit zum Sterben; eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit, um Gepflanztes auszureißen; 3 eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen; eine Zeit zum Abbrechen und eine Zeit zum Bauen; 4 eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen; eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Herumhüpfen; 5 eine Zeit, Steine wegzuwerfen, und eine Zeit, Steine zusammenzubringen; eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, dem Umarmen fernzubleiben; 6 eine Zeit zum Suchen und eine Zeit, [etwas] als verloren aufzugeben; eine Zeit zum Aufbewahren und eine Zeit zum Wegwerfen; 7 eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen; eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden; 8 eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen; eine Zeit für Krieg und eine Zeit für Frieden. 9 Welchen Vorteil gibt es für den Tätigen in dem, woran er hart arbeitet?
10 Ich habe die Beschäftigung gesehen, die Gott den Menschensöhnen gegeben hat, mit der sie beschäftigt sein sollen. 11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt, damit der Mensch das Werk nie herausfinde, das der [wahre] Gott gemacht hat vom Anfang bis zum Ende. 12 Ich habe erkannt, daß es nichts Besseres für sie gibt, als sich zu freuen und zeitlebens Gutes zu tun, 13 und auch, daß jeder Mensch essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit. Es ist die Gabe Gottes.
14 Ich habe erkannt, daß alles, was der [wahre] Gott macht, auf unabsehbare Zeit währen wird. Es ist nichts hinzuzufügen, und nichts ist davon hinwegzunehmen; sondern der [wahre] Gott selbst hat es gemacht, damit die Menschen sich seinetwegen fürchten.
15 Was geworden ist, es war schon gewesen, und was werden soll, hat sich als bereits gewesen erwiesen, und der [wahre] Gott selbst ist ständig auf der Suche nach dem Verjagten.
16 Und weiter habe ich unter der Sonne den Ort der Rechtsprechung gesehen, wo Bosheit war, und den Ort der Gerechtigkeit, wo Bosheit war. 17 Ich selbst habe in meinem Herzen gesagt: „Der [wahre] Gott wird sowohl den Gerechten als auch den Bösen richten, denn es gibt eine Zeit für jede Angelegenheit und hinsichtlich jedes Werkes dort.“
18 Ich, ja ich, habe in meinem Herzen in Hinsicht auf die Menschensöhne gesagt, daß der [wahre] Gott sie auslesen wird, damit sie sehen können, daß sie an sich Tiere sind. 19 Denn es gibt eine Zufälligkeit hinsichtlich der Menschensöhne und eine Zufälligkeit hinsichtlich des Tieres, und dieselbe Zufälligkeit trifft sie. Wie der eine stirbt, so stirbt der andere; und sie alle haben nur e i n e n Geist, so daß es keine Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Tier gibt, denn alles ist Nichtigkeit. 20 Alle gehen an e i n e n Ort. Sie alle sind aus dem Staub geworden, und sie alle kehren zum Staub zurück. 21 Wer ist es, der den Geist der Menschensöhne kennt – ob er aufwärts steigt, und den Geist des Tieres – ob er niederwärts zur Erde steigt? 22 Und ich habe gesehen, daß es nichts Besseres gibt, als daß der Mensch sich an seinen Werken freuen sollte, denn das ist sein Teil; denn wer wird ihn dahin bringen, das anzuschauen, was nach ihm sein wird?
Jule | 06.10.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Prediger, Text in der Bibel |
Jule
Prediger 1 – 3
Prediger 3:1-8
„Für alles gibt es eine betimmte Zeit…“ – sogar eine Zeit zum Hassen?
Hä?
Wieso dass denn? Ein Anbeter Jehovas sollte doch nicht hassen. Hatten wir das nicht grad erst in Sprüche?
(((noch auf der Wtlib nachforschen)))
Sprüche 3:16-17
Also nichts Neues, was heute so an der Tagesordnung ist.
Kommentar — 9. Juli 2009 @ 11:23
Thomas
Prediger 1
ob Salomo damit Recht hatte? Dieser ununterbrochene Kreislauf von Generationen wird wohl nur durch Gottes Königreich unterbrochen. Dank Internet sollte man sich ja nun „unauslöschlich in Erinnerung“ halten lassen.
Prediger 2
Prediger 3
Kommentar — 14. Juni 2010 @ 16:31
Jule
Prediger 1 – 3
Prediger 1:1-11 Es gibt nichts Neues unter der Sonne
in der Tat gibt es nichts unter der Sonne, was von Jehova nicht bereits erschaffen wurde. Ich denke da ganz besonders an den Bereich der Bionik – zusammen mit der Serie in unseren Zeitschriften „Wer hat es erfunden?“. Hier wird uns immer wieder gezeigt, dass die ganzen tollen Errungenschaften der „ach so schlauen Menschen“ ja auch nur von Jehova abgekupfert sind 😉
Kommentar — 11. Juni 2012 @ 17:52
Jule
Prediger 1:12-18 Lohnt es sich, alles zu erforschen?
Warum bereitet große Weisheit großen Kummer?
Hatten wir nicht in den Sprüchen den Gedanken, dass die Weisheit der Anfang der Gottesfurcht ist? Wir hatten gesehen, dass wir Jehova kennenlernen müssen (Erkenntnis) und das Gelernte dann anwenden, in die Tat umsetzen (Weisheit) und dadurch Freunde Gottes werden können.
Warum sagt dann Salomo, dass Weisheit nichtig ist? Meint er hier die weltliche Weisheit, die Gott außen vor lässt?
Kommentar — 11. Juni 2012 @ 17:58
Jule
Prediger 2 – Was ist der Sinn?
Ja, am Ende bringt er es auf den Punkt. Hier muss ich an Jesu Gleichnis von dem Reichen denken, der seine Vorratskammern vergrößern will und wo Jesus sagt, er solle besser reich vor Jehova sein.
Alles, was wir ohne unseren Gott tun, ist eigentlich sinnlos. Wenn wir aber Erkenntnis über Jehova suchen und diese anwenden, dann erhalten wir Gottes Freundschaft. Und die ist kein Haschen nach Wind. Wenn wir eines Tages „von dieser schönen Erde gehen müssen“, dann war dies nicht vergeblich. Dies hat immer Sinn, auch wenn wir sterben müssen!
Wenn wir unser Leben in den Dienst für Jehova stellen, dann werden wir ein befriedigendes Leben führen. Die Freundschaft mit Jehova ist wertvoll, sie kann uns nicht genommen werden. Sie erfüllt uns schon hier und jetzt und sie ist das Einzige, was wir in die Taschen unseres letzten Hemdes stecken und mitnehmen können. Sie verwelkt nicht, verliert nicht an Wert und sie ist auch noch/wieder da, wenn wir wieder zum Leben durch die Auferstehung kommen.
Alles ist ein Haschen nach Wind – nur die Suche nach Jehova und das Erlangen und der Erhalt seiner Freundschaft nicht. Dies ist ewig, von bleibendem Wert!
Kommentar — 11. Juni 2012 @ 18:12
Jule
Sprüche 3 – Alles hat seine Zeit
Kommentar — 11. Juni 2012 @ 18:18
Jule
Prediger 1 – 3
Prediger 1 – 1 Die Worte des Predigers , des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem:
2 O Nichtigkeit der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. O Nichtigkeit der Nichtigkeiten! Alles ist nichtig!
3 Was bleibt dem Menschen von all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne? 4 Ein Geschlecht geht und ein anderes Geschlecht kommt; die Erde aber bleibt ewiglich ! 5 Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt an ihren Ort, wo sie wieder aufgehen soll. 6 Der Wind weht gegen Süden und wendet sich nach Norden; es weht und wendet sich der Wind, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind wieder zurück. 7 Alle Flüsse laufen ins Meer, und das Meer wird doch nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse einmal laufen, laufen sie immer wieder.
8 Alle Worte sind unzulänglich, der Mensch kann es nicht in Worten aus-drücken; das Auge sieht sich nicht satt , und das Ohr hört nie genug. 9 Was [einst] gewesen ist, das wird [wieder] sein, und was [einst] geschehen ist, das wird [wieder] geschehen. Und es gibt nichts Neues unter der Sonne. 10 Kann man von irgendetwas sagen: »Siehe, das ist neu«? Längst schon war es in unbekannten Zeiten, die vor uns gewesen sind! 11 Man gedenkt eben an das Frühere nicht mehr, und auch an das Spätere, das noch kommen soll, wird man nicht mehr gedenken bei denen, die noch später kommen werden.
12 Ich, der Prediger , war König über Israel in Jerusalem. 13 Ich richtete mein Herz darauf, mit Weisheit alles zu erforschen und zu ergründen, was unter dem Himmel getan wird. Das ist ein mühseliges Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich mit ihm plagen sollen.
14 Ich beobachtete alle Werke, die getan werden unter der Sonne , und siehe, es war alles nichtig und ein Haschen nach Wind! 15 Krumme Sachen kann man nicht gerade machen, und die, welche fehlen, kann man nicht zählen.
16 Da redete ich mit meinem Herzen und sprach: Siehe, nun habe ich mir mehr und größere Weisheit angeeignet als alle, die vor mir über Jerusalem herrschten, und mein Herz hat viel Weisheit und Wissenschaft gesehen; 17 und ich richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu erkennen, und zu erkennen, was Tollheit und Unverstand sei; aber ich habe auch das als ein Haschen nach Wind erkannt.
18 Denn wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Enttäuschung, und wer sein Wissen mehrt, der mehrt seinen Schmerz .
In dem WT mit den Höhepunkten zu Prediger wird gesagt, dass Salomo das Buch geschrieben haben müsse, bevor er von Jehova abfiel.
Gestern im Gespräch mit Toby über die Frage, wann das Buch geschrieben wurde, waren wir alle drei der Ansicht, es sei danach geschrieben worden, weil der Ton ziemlich depressiv ist. Er hört sich an wie jemand, der etwas nachtrauert, was er verloren hat. Dass er im Nachhinein gemerkt hat, dass er das kostbarste verloren hätte, was ein Mensch jemals besitzen könnte.
Aber für die Theorie der Gesellschaft spricht, dass er sein Leben ja hätte ändern können, wenn es ihm doch bewußt war. Aber gemäß Bibelbericht hatte Salomo in seinen letzten Jahren kein gutes Verhältnis mehr zu Jehova, weil er all die Dinge tat, die Jehova verabscheut
Kommentar — 10. Juni 2013 @ 18:38
Jule
Prediger 2 – 1 Ich dachte in meinem Herzen : Auf, ich will es mit der Freude versuchen und das Gute genießen! Aber siehe, auch das ist nichtig !
2 Vom Lachen sprach ich: Es ist töricht! Und von der Freude: Was bringt sie? 3 Ich nahm mir in meinem Herzen vor, meinen Leib mit Wein zu verwöhnen, doch so, dass mein Herz in Weisheit die Leitung behielte, und mich an die Torheit zu halten, bis ich sähe, was für die Menschenkinder gut zu tun sei in ihren gezählten Lebenstagen unter dem Himmel.
4 Ich führte große Unternehmungen durch; ich baute mir Häuser , pflanzte mir Weinberge . 5 Ich schuf mir Gärten und Parkanlagen und pflanzte darin Fruchtbäume jeder Art. 6 Ich legte mir Wasserteiche an, um dar-aus den sprossenden Baumwald zu tränken. 7 Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte auch Gesinde, das in meinem eigenen Haus geboren war; so hatte ich auch größere Rinder- und Schafherden als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen waren. 8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold, Schätze der Könige und Länder; ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und was zur Wollust der Menschensöhne dient: Frauen über Frauen.
9 Und ich wurde größer und reicher als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen waren; auch blieb meine Weisheit bei mir.
10 Und ich versagte meinen Augen nichts von allem, was sie begehrten; ich hielt mein Herz von keiner Freude zurück; denn mein Herz schöpfte Freude aus all meiner Mühe, und das war mein Teil von aller meiner Mühe.
11 Als ich mich aber umsah nach all meinen Werken, die meine Hände gemacht hatten, und nach der Mühe, die ich mir gegeben hatte, um sie zu vollbringen, siehe, da war alles nichtig und ein Haschen nach Wind, und nichts Bleibendes unter der Sonne !
12 Und ich wandte mich zur Betrachtung der Weisheit , der Tollheit und der Torheit. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem König kommt? Das, was man längst getan hat! 13 Und ich habe eingesehen, dass die Weisheit einen so großen Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis .
14 Der Weise hat seine Augen im Kopf; der Tor aber wandelt in der Finsternis. Zugleich erkannte ich jedoch, dass ihnen allen das gleiche Geschick widerfährt. 15 Da sprach ich in meinem Herzen: Wenn mir doch das gleiche Geschick widerfährt wie dem Toren, warum bin ich denn so überaus weise geworden? Und ich sprach in meinem Herzen: Auch das ist nichtig ! 16 Denn dem Weisen wird ebenso wenig wie dem Toren ein ewiges Andenken zuteil, weil in den künftigen Tagen längst alles vergessen sein wird. Und wie stirbt doch der Weise samt dem Toren dahin!
17 Da hasste ich das Leben; denn mir missfiel das Tun, das unter der Sonne geschieht; denn es ist alles nichtig und ein Haschen nach Wind. 18 Ich hasste auch alle meine Arbeit, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne, weil ich sie dem Menschen überlassen muss, der nach mir kommt. 19 Und wer weiß, ob der weise sein wird oder ein Narr? Und doch wird er über all das Macht bekommen, was ich mit Mühe und Weisheit erarbeitet habe unter der Sonne. Auch das ist nichtig!
20 Da wandte ich mich ab und überließ mein Herz der Verzweiflung über all die Mühe, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne. 21 Denn das Vermögen , das einer sich erworben hat mit Weisheit, Verstand und Geschick, das muss er einem anderen als Erbteil abgeben, der sich nicht darum bemüht hat. Auch das ist nichtig und ein großes Unglück!
22 Denn was hat der Mensch von all seiner Mühe und dem Trachten seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne? 23 Denn er plagt sich jeden Tag mit Kummer und Ärger; sogar in der Nacht hat sein Herz keine Ruhe. Auch das ist nichtig!
24 Ist es dann nicht besser für den Menschen, dass er esse und trinke und seine Seele Gutes genießen lasse in seiner Mühsal? Doch habe ich gesehen, dass auch das von der Hand Gottes abhängt. 25 Denn: » Wer kann essen und wer kann genießen ohne mich?« 26 Denn dem Menschen, der vor Ihm wohlgefällig ist, gibt Er Weisheit und Erkenntnis und Freude; aber dem Sünder gibt er die Plage, zu sammeln und zusammenzuscharren , um es dem abzugeben, der Gott wohlgefällig ist. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind.
Hört sich dies wirklich nach einem Mann an, der eine enge Beziehung zu seinem Schöpfer hat?
Wenn ich dies mit den Worten Davids in den Psalmen vergleiche, dann war der sogar dann noch freudiger und zuversichtlicher, während er unter starker Verfolgung litt. Denn immer wieder schaffte er den Bogen dahin, dass ja Jehova auf seiner Seite ist.
Diese Zuversicht und Freude vermisse ich hier bei Salomo. Er hat alles gehabt, alles erreicht, trotzdem ist er in gewisser Hinsicht lebensmüde. Würde er wirklich so empfinden, wenn er seinem Gott ganz nahe gewesen wäre?
Kommentar — 10. Juni 2013 @ 18:49
Jule
Prediger 3 – 1 Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit :
2 Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit;
Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte ausreißen hat seine Zeit;
Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit;
Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit;
Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;
Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit;
Steine schleudern hat seine Zeit, und Steinesammeln hat seine Zeit;
Umarmen hat seine Zeit, und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit;
Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit;
Aufbewahren hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit;
Zerreißen hat seine Zeit, und Flicken hat seine Zeit;
Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit;
Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit;
Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit.
9 Was bleibt nun dem Schaffenden von dem, womit er sich abmüht?
10 Ich habe das mühselige Geschäft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich damit abplagen. 11 Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt – nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann.
12 Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres unter ihnen gibt, als sich zu freuen und Gutes zu genießen in seinem Leben; 13 doch wenn irgendein Mensch isst und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.
14 Ich habe erkannt, dass alles, was Gott tut, für ewig ist; man kann nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen; und Gott hat es so gemacht, damit man ihn fürchte .
15 Was da ist, das ist schon vor Zeiten gewesen, und auch was sein wird, ist schon vor Zeiten gewesen; und Gott sucht das Vergangene wieder hervor.
16 Und weiter sah ich unter der Sonne: An der Stätte des Gerichts, da herrschte Ungerechtigkeit; ja, Ungerechtigkeit herrschte an der Stätte des Rechts. 17 Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten wie den Gottlosen richten; denn er hat dort eine Zeit bestimmt für jedes Vorhaben und für jedes Werk!
18 Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und damit sie einsehen, dass sie an und für sich [wie das] Vieh sind. 19 Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs ist ein und dasselbe: Die einen sterben so gut wie die anderen, und sie haben alle denselben Odem , und der Mensch hat dem Vieh nichts voraus; denn es ist alles nichtig. 20 Alle gehen an denselben Ort : Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt auch wieder zum Staub zurück. 21 Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärtssteigt, der Geist des Viehs aber abwärts zur Erde fährt?
22 So sah ich denn, dass es nichts Besseres gibt, als dass der Mensch sich freue an seinen Werken ; denn das ist sein Teil! Denn wer will ihn dahin bringen, dass er Einsicht in das gewinnt, was nach ihm sein wird ?
Kommentar — 10. Juni 2013 @ 18:57
Jule
Wenn ich mir den Stoff der Vorjahre zu diesen drei Kapiteln so durch lese und ganz besonders den älteren WT-Artikel zu Prediger 2, dann kommt mir fast der Verdacht, dass genau dieses Forschen ihn letztendlich von Jehova weg gebracht hat. Aber kann dies wirklich sein?
Wenn er hier erzählt, dass er sich zum Beispiel die Frauen gemehrt hat, um zu sehen, was es bringt – so war dies doch ganz eindeutig gegen die Gebote Jehovas, denn eins besagte, dass sich der König weder Frauen noch Pferde mehren sollte. Wenn er dies also „zu Forschungszwecken“ getan hat, hat er nicht nur dieses Gebot Jehovas übertreten, sondern sich auch unnötiger Gefahr ausgesetzt. Wir wissen ja, dass er später für jede seiner Frauen entsprechende Tempel und Ältere baute, damit diese ihre Götter so anbeten konnten, wie sie es gewohnt waren und bald begleitete er sie dabei.
So könnte Salomo auch durchaus während dieses „Projektes“ abgefallen sein. Wobei dagegen immer noch spricht, dass er ja erkannte und in Prediger auch immer wieder betonte, dass das einzig wahre und wichtige im Leben unser Verhältnis zu Jehova ist. Warum würde er das dann nicht wieder hergestellt haben?
Kommentar — 10. Juni 2013 @ 19:15