1. Samuel 1 – 3
Kapitel 1
Nun war da ein gewisser Mann aus Ramathajim-Zophim von der Berggegend von Ephraim, und sein Name war Elkana, der Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zuphs, ein Ephraimiter. 2 Und er hatte zwei Frauen, der Name der einen war Hanna und der Name der anderen Peninna. Und Peninna bekam Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder. 3 Und dieser Mann ging von Jahr zu Jahr aus seiner Stadt hinauf, um sich vor Jehova der Heerscharen in Silo niederzuwerfen und zu opfern. Und dort waren die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, Priester für Jehova.
4 Und es kam ein Tag, da ging Elkana daran zu opfern, und er gab Peninna, seiner Frau, und allen ihren Söhnen und ihren Töchtern Anteile; 5 Hanna aber gab er e i n e n Anteil. Nichtsdestoweniger war es Hanna, die er liebte, und was Jehova betrifft, er hatte ihren Mutterschoß verschlossen. 6 Und ihre Rivalin bereitete ihr auch viel Verdruß, um sie aus der Fassung zu bringen, weil Jehova ihren Mutterschoß verschlossen hatte. 7 Und so pflegte sie Jahr für Jahr zu tun, sooft sie in das Haus Jehovas hinaufging. Auf diese Weise bereitete sie ihr stets Verdruß, so daß sie jeweils weinte und nicht aß. 8 Und Elkana, ihr Mann, sagte dann zu ihr: „Hanna, warum weinst du, und warum ißt du nicht, und warum ist dir weh ums Herz? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“
9 Dann stand Hanna auf, nachdem man in Silo gegessen hatte und nach dem Trinken, während Eli, der Priester, auf dem Stuhl am Türpfosten des Tempels Jehovas saß. 10 Und sie war bitterer Seele, und sie begann zu Jehova zu beten und sehr zu weinen. 11 Und sie legte dann ein Gelübde ab und sprach: „O Jehova der Heerscharen, wenn du ganz bestimmt auf die Trübsal deiner Sklavin blickst und tatsächlich an mich denkst und deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen.“
12 Und es geschah, während sie anhaltend vor Jehova betete, daß Eli ihren Mund beobachtete. 13 Was Hanna betrifft, so redete sie in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bebten, und ihre Stimme hörte man nicht. Eli aber hielt sie für betrunken. 14 So sagte Eli zu ihr: „Wie lange wirst du dich wie betrunken aufführen? Tu deinen Wein von dir.“ 15 Darauf antwortete Hanna und sprach: „Nein, mein Herr! Eine Frau schwerbedrückten Geistes bin ich; und Wein und berauschendes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich schütte meine Seele vor Jehova aus. 16 Mache deine Sklavin nicht zu einer nichtsnutzigen Frau, denn aus der Fülle meiner Besorgnis und meines Verdrusses habe ich bis jetzt geredet.“ 17 Da antwortete Eli und sagte: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast.“ 18 Darauf sprach sie: „Möge deine Magd Gunst finden in deinen Augen.“ Und dann ging die Frau ihres Weges und aß, und ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus.
19 Dann standen sie früh am Morgen auf und warfen sich vor Jehova nieder, wonach sie zurückkehrten und in ihr Haus nach Rama kamen. Elkana nun hatte Verkehr mit Hanna, seiner Frau, und Jehova begann ihrer zu gedenken. 20 So kam es mit dem Umlauf eines Jahres, daß Hanna schwanger wurde und einen Sohn gebar und ihm dann den Namen Samuel gab, denn – sagte sie – „von Jehova habe ich ihn erbeten“.
21 Im Laufe der Zeit ging der Mann Elkana mit all seinen Hausgenossen hinauf, um Jehova das jährliche Schlachtopfer und die Opfergabe seines Gelübdes zu opfern. 22 Was Hanna betrifft, sie ging nicht hinauf, denn sie hatte zu ihrem Mann gesagt: „Sobald der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn bringen, und er soll vor Jehova erscheinen und bis auf unabsehbare Zeit dort wohnen.“ 23 Darauf sprach Elkana, ihr Mann, zu ihr: „Tu, was gut ist in deinen Augen. Bleib daheim, bis du ihn entwöhnt hast. Nur möge Jehova sein Wort ausführen.“ So blieb die Frau daheim und stillte ihren Sohn weiter, bis sie ihn entwöhnte.
24 Sobald sie ihn also entwöhnt hatte, brachte sie ihn mit sich hinauf, samt einem dreijährigen Stier und einem Epha Mehl und einem großen Krug Wein, und sie betrat dann das Haus Jehovas in Silo. Und der Knabe war bei ihr. 25 Dann schlachtete man den Stier und brachte den Knaben zu Eli. 26 Und sie sagte: „Entschuldige, mein Herr! Beim Leben deiner Seele, mein Herr, ich bin die Frau, die an diesem Ort bei dir stand, um zu Jehova zu beten. 27 Um diesen Knaben habe ich gebetet, daß Jehova mir meine Bitte gewähren möge, die ich von ihm erbat. 28 Und ich meinerseits habe ihn Jehova geliehen. Alle Tage, die er am Dasein sein wird, ist er ein für Jehova Erbetener.“
Und dann beugte er sich dort vor Jehova nieder.
Kapitel 2
2 Und Hanna betete und sprach weiter:
„Wahrlich, mein Herz frohlockt in Jehova,
Mein Horn ist tatsächlich erhöht in Jehova.
Mein Mund tut sich weit auf gegen meine Feinde,
Denn ich freue mich wirklich in deiner Rettung.
2 Da ist keiner heilig wie Jehova, denn da ist keiner außer dir;
Und da ist kein Fels wie unser Gott.
3 Redet nicht so sehr hochmütig, so viel,
Laßt nichts hemmungslos aus eurem Mund hervorgehen,
Denn ein Gott des Wissens ist Jehova,
Und von ihm werden Taten richtig eingeschätzt.
4 Die starken Männer des Bogens sind mit Schrecken erfüllt,
Die Strauchelnden aber umgürten sich mit leistungsfähiger Kraft.
5 Die Satten müssen sich um Brot verdingen,
Die Hungrigen aber hören bestimmt auf [zu hungern].
Selbst die Unfruchtbare hat sieben geboren,
Die aber, die an Söhnen reich war, ist dahingewelkt.
6 Jehova ist es, der tötet und der am Leben erhält,
Der zum Scheol hinabführt, und ER führt herauf.
7 Jehova ist es, der verarmen läßt und der reich macht,
Der erniedrigt, der auch erhöht,
8 Der einen Geringen aus dem Staub emporrichtet;
Aus der Aschengrube erhebt er einen Armen,
Um sie bei Edlen sitzen zu lassen; und einen Thron der Herrlichkeit gibt er ihnen zum Besitz.
Denn Jehova gehören der Erde Stützen,
Und er setzt auf sie das ertragfähige Land.
9 Die Füße seiner Loyalgesinnten behütet er;
Die Bösen aber, sie werden in Finsternis zum Schweigen gebracht,
Denn nicht durch Kraft erweist sich ein Mann als überlegen.
10 Was Jehova betrifft, die gegen ihn Streitenden werden erschrecken;
Gegen sie wird er donnern in den Himmeln.
Jehova selbst wird die Enden der Erde richten,
Daß er Stärke gebe seinem König,
Daß er das Horn seines Gesalbten erhöhe.“
11 Dann ging Elkana nach Rama zu seinem Haus; und was den Knaben betrifft, er wurde ein Diener Jehovas vor Eli, dem Priester.
12 Die Söhne Elis nun waren nichtsnutzige Männer; sie erkannten Jehova nicht an. 13 Was das betrifft, was den Priestern vom Volk rechtmäßig zusteht: Wann irgendein Mann ein Schlachtopfer darbot, kam ein Bediensteter des Priesters mit der Dreizackgabel in seiner Hand, gerade wenn das Fleisch am Kochen war, 14 und stieß in das Becken oder den zweihenkligen Kochtopf oder den Kessel oder den einhenkligen Kochtopf. Alles, was die Gabel heraufbrachte, nahm jeweils der Priester für sich. So tat man gewöhnlich in Silo mit allen Israeliten, die dorthin kamen. 15 Ferner kam, noch ehe man das Fett in Rauch aufgehen lassen konnte, ein Bediensteter des Priesters und sprach zu dem Mann, der opferte: „Gib doch Fleisch zum Braten für den Priester, so daß er nicht gekochtes Fleisch, sondern rohes von dir erhält.“ 16 Wenn der Mann etwa zu ihm sagte: „Man muß doch zuerst das Fett in Rauch aufgehen lassen, dann nimm dir, was immer deine Seele verlangt“, so sagte er gewiß: „Nein, sondern jetzt solltest du es geben; und wenn nicht, so werde ich es mit Gewalt nehmen müssen!“ 17 Und die Sünde der Bediensteten wurde sehr groß vor Jehova; denn die Männer behandelten die Opfergabe Jehovas respektlos.
18 Und Samuel verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe, mit einem leinenen Ephod umgürtet. 19 Auch machte ihm seine Mutter jeweils ein kleines ärmelloses Obergewand, und sie brachte es Jahr für Jahr zu ihm hinauf, wenn sie mit ihrem Mann hinaufkam, um das jährliche Schlachtopfer zu opfern. 20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: „Jehova möge dir von dieser Frau an Stelle des Geliehenen, das Jehova geliehen wurde, einen Nachkommen bestimmen.“ Und sie gingen an ihren Ort. 21 Demgemäß wandte Jehova seine Aufmerksamkeit Hanna zu, so daß sie schwanger wurde und drei Söhne und zwei Töchter gebar. Und der Knabe Samuel wuchs heran bei Jehova.
22 Und Eli war sehr alt, und er hatte von allem gehört, was seine Söhne fortwährend ganz Israel antaten und wie sie jeweils bei den Frauen lagen, die am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft dienten. 23 Und gewöhnlich sagte er zu ihnen: „Warum tut ihr fortwährend derartige Dinge? Denn die Dinge, die ich von allen Leuten über euch höre, sind schlecht. 24 Nein, meine Söhne, denn der Bericht ist nicht gut, den ich höre, den das Volk Jehovas in Umlauf setzt. 25 Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigen sollte, wird Gott für ihn Schiedsrichter sein; wenn aber ein Mensch gegen Jehova sündigen sollte, wer sollte da für ihn beten?“ Sie aber hörten keineswegs auf die Stimme ihres Vaters, denn es gefiel nun Jehova, sie zu Tode zu bringen. 26 Unterdessen wurde der Knabe Samuel immer größer und beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen.
27 Und dann kam ein Mann Gottes zu Eli und sagte zu ihm: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Habe ich mich dem Hause deines Vorvaters nicht wirklich geoffenbart, während sie in Ägypten dem Hause Pharaos zu Sklaven waren? 28 Und er wurde aus allen Stämmen Israels für mich erwählt, damit er als Priester diene und auf meinen Altar hinaufgehe, um Opferrauch aufsteigen zu lassen, um ein Ephod vor mir zu tragen, damit ich dem Hause deines Vorvaters alle Feueropfer der Söhne Israels geben könnte. 29 Warum stoßt ihr mit den Füßen ständig nach meinem Schlachtopfer und meiner Opfergabe, die ich [in meiner] Wohnung geboten habe, und du fährst fort, deine Söhne mehr zu ehren als mich, indem ihr euch mästet vom Besten jeder Opfergabe Israels, meines Volkes?
30 Darum [lautet] der Ausspruch Jehovas, des Gottes Israels: „Ich habe allerdings gesagt: Was dein Haus und das Haus deines Vorvaters betrifft, sie werden vor mir wandeln bis auf unabsehbare Zeit.“ Jetzt aber [lautet] der Ausspruch Jehovas: „Das ist für mich undenkbar, denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden von geringer Bedeutung werden.“ 31 Siehe! Tage kommen, da ich bestimmt deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vorvaters abhauen werde, so daß es keinen alten Mann in deinem Haus mehr geben wird. 32 Und du wirst tatsächlich auf einen Widersacher [in meiner] Wohnung blicken inmitten all des Guten, was an Israel getan wird; und nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben. 33 Und doch gibt es einen Mann der Deinen, den ich nicht davon abschneiden werde, an meinem Altar zu sein, um deine Augen versagen und deine Seele verschmachten zu lassen; aber die meisten deines Hauses werden alle durch das Schwert von Menschen sterben. 34 Und dies ist für dich das Zeichen, das an deinen beiden Söhnen, Hophni und Pinehas, eintreffen wird: An e i n e m Tag werden sie beide sterben. 35 Und ich werde bestimmt einen treuen Priester für mich erwecken. In Übereinstimmung mit dem, was in meinem Herzen und in meiner Seele ist, wird er tun; und ich werde ihm gewiß ein dauerndes Haus bauen, und er wird wirklich vor meinem Gesalbten wandeln allezeit. 36 Und es soll geschehen, daß jeder, der in deinem Haus übrigbleibt, kommen und sich für eine Geldzahlung und einen runden Laib Brot vor ihm niederbeugen wird und bestimmt sagen wird: „Geselle mich bitte einem der Priesterämter bei, damit ich ein Stück Brot zu essen habe.“ ‚ “
Kapitel 3
3 Die ganze Zeit verrichtete der Knabe Samuel den Dienst für Jehova vor Eli, und das Wort von Jehova war in jenen Tagen selten geworden; es gab keine Vision, die verbreitet wurde.
2 Nun geschah es an jenem Tag, daß Eli an seinem Ort lag, und seine Augen hatten sich zu trüben begonnen; er konnte nicht sehen. 3 Und die Lampe Gottes war noch nicht ausgelöscht, und Samuel lag im Tempel Jehovas, wo die Lade Gottes war. 4 Und dann rief Jehova Samuel. Darauf sprach er: „Hier bin ich.“ 5 Und er lief nun zu Eli hin und sagte: „Hier bin ich, denn du hast mich gerufen.“ Er aber sprach: „Ich habe nicht gerufen. Leg dich wieder hin.“ Da ging er und legte sich hin. 6 Und Jehova fuhr fort, abermals zu rufen: „Samuel!“ Da stand Samuel auf und ging zu Eli und sagte: „Hier bin ich, denn du hast mich gerufen.“ Er aber sprach: „Ich habe nicht gerufen, mein Sohn. Leg dich wieder hin.“ 7 (Was Samuel betrifft, er hatte Jehova noch nicht kennengelernt, und es war noch nicht damit begonnen worden, ihm das Wort Jehovas zu offenbaren.) 8 Da rief Jehova wieder, zum dritten Mal: „Samuel!“ Somit stand er auf und ging zu Eli und sagte: „Hier bin ich, denn du mußt mich gerufen haben.“
Und Eli verstand nun, daß es Jehova war, der den Knaben rief. 9 Folglich sprach Eli zu Samuel: „Geh, leg dich hin, und es soll geschehen, wenn er dich rufen sollte, daß du sagen mußt: ‚Rede, Jehova, denn dein Knecht hört.‘ “ Da ging Samuel und legte sich an seinen Platz nieder.
10 Dann kam Jehova und trat hin und rief wie die anderen Male: „Samuel, Samuel!“ Darauf sagte Samuel: „Rede, denn dein Knecht hört.“ 11 Und Jehova sprach weiter zu Samuel: „Siehe! Ich tue etwas in Israel, wovon jedem, der davon hört, seine beiden Ohren gellen werden. 12 An jenem Tag werde ich gegenüber Eli alles ausführen, was ich über sein Haus gesagt habe, von Anfang bis Ende. 13 Und du sollst ihm mitteilen, daß ich sein Haus richte bis auf unabsehbare Zeit wegen des Vergehens, das er gekannt hat, denn seine Söhne rufen Übles auf Gott herab, und er hat sie nicht gescholten. 14 Und deshalb habe ich dem Hause Elis geschworen, daß das Vergehen des Hauses Elis durch Schlachtopfer oder durch eine Opfergabe bis auf unabsehbare Zeit nicht von Strafe befreit werden wird.“
15 Und Samuel blieb bis zum Morgen liegen. Dann öffnete er die Türen des Hauses Jehovas. Und Samuel fürchtete sich, Eli von der Erscheinung zu berichten. 16 Eli aber rief Samuel und sprach: „Samuel, mein Sohn!“ Da sagte er: „Hier bin ich.“ 17 Und er sprach weiter: „Was ist das Wort, das er zu dir geredet hat? Verhehle es mir bitte nicht. So möge Gott dir tun und so möge er hinzufügen, wenn du mir ein Wort des ganzen Wortes verhehlen solltest, das er zu dir geredet hat.“ 18 Da teilte ihm Samuel alle Worte mit, und er verhehlte ihm nichts. Darauf sagte er: „Es ist Jehova. Er tue, was gut ist in seinen Augen.“
19 Und Samuel wuchs weiter auf, und es erwies sich, daß Jehova seinerseits mit ihm war und keines von all seinen Worten zur Erde fallen ließ. 20 Und ganz Israel, von Dan bis Beërscheba, wurde gewahr, daß Samuel mit der Stellung eines Propheten für Jehova betraut war. 21 Und Jehova erschien dann wieder in Silo, denn Jehova offenbarte sich Samuel in Silo durch das Wort Jehovas.
Jule | 03.26.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, Eli, Hanna, Samuel |
Jule
1. Samuel 3:13
Jehova strafte Eli für das Vergehen, von dem er wusste und das er nicht verhindert hatte.
Wird er mit einem ähnlichen Gericht über diejenigen kommen, die heute Kenntnis haben und die Übeltäter gewähren lassen?
Kommentar — 29. März 2009 @ 17:24
Thomas
1.Samuel 1
Nur wer sich immer an Gottes Wort hält, und deshalb seinen Segen hat, geht es gut??
Die Zeit in die wir hier versetzt werden, gleicht der heutigen sehr!
Wir lesen von einer Frau, die in einer gottesfürchtigen Familie zurechtkommen möchte. Die Familie geht geschlossen zu allen großen Festen. Und wie es heute auch oft passiert, sind diese Tage dann die schlimmsten Tage, da innerhalb der Familie gegiftet wird. Anstatt diese Tage nur mit der Anbetung zu füllen, führt diese stressige Situation alljährlich zu Streit und Mißgunst. Kennen wir das vielleicht auch? Kurz bevor wir zur Versammlung oder Kongreß los wollen, oder auf dem Weg, sind kleinste Kleinigkeiten Auslöser für größte Streitgespräche!?
– persönlich erlebt: an dem Tag, als ich mit dem Kreisi auf die Bühne sollte, erhielt ich den Trennungsbrief von meiner damaligen Ehefrau .. Da fühlt man sich dann ähnlich wie hier im Kapitel…-
Zu wem nun mit den Sorgen? Wie sagt hier der Mann “warum machst dir Sorgen, du hast doch mich?” …. Der richtige Weg war, den Allmächtigen in die Sorgen miteinzubeziehen.
Also spricht Hanna, so heißt die Frau am Anfang unseres Bibelbuches, mit Gott dem Allmächtigen in der Nähe der Bundeslade. Sie betet – und zwar so innig, dass ihre Lippen beben. Und der Priester, der ihr dabei zu sieht? Sollte er nicht erkennen, was für Menschen sich Gott nahen? Sollte er nicht Menschenkenntnis haben? Wie weit ist doch dieser Eli von seinem Schöpfer entfernt! Er glaubt, die Frau die dort mit dem Schöpfer spricht, sei betrunken. Nein – er entschuldigt sich nicht bei ihr, als sie den Irrtum aufklärt. Ja, er darf diese Frau mit Worten verletzten, aber entschuldigen, dass geht bei ihm garnicht! Was für eine traurige Gestalt die dort das Bindeglied zwischen dem Allerhöchsten und seinem Volk sein sollte.
Wie mag Eli wohl gefühlt haben als diese Frau einige Jahre später wieder vor ihm stand?
Wie sieht das bei uns aus? Haben wir ein inniges Gebetsleben, um mit dem Allmächtigen alle unsere Sorgen zu besprechen, und diese dort abzuladen? Oder nehmen wir die Geschicke immer nur selbst in die Hand?
Und sind wir mitfühlend, und können nachfragen anstatt zu verurteilen?
Warum gibt Hanna eigentlich das erbetene Kind in den Tempel? Ist das nicht widersinnig? Erst betet sie, dass sie unbedingt ein Kind haben möchte, und nun läßt sie dieses im Tempel groß werden? Zeigt sie dadurch nicht deutlich, wie viel Wert der Schöpfer und der Wille des Schöpfers für sie Wert war!
Kommentar — 30. März 2009 @ 19:17
Thomas
1.Samuel 2
Anschließend lesen wir, wie verkommen diejenigen waren, die das Volk in der wahren Anbetung anleiten sollten:
In einem Nachschlagewerk heißt es zu der Situation:
Kommentar — 30. März 2009 @ 19:31
Thomas
1.Samuel 3
Was nun passiert, zeigt, welche Einstellung der junge Samuel hatte. Wie würden heute wohl Jugendliche reagieren? Sinngemäß “stör mich nicht, ich will schlafen!”, oder “weiß der Alte nicht mehr, ob er mich gerufen hat – er nervt!” oder???
Nein, Samuel ist folgsam und gehorsam, und hört – und hat DESHALB die Möglichkeit mit dem Allmächtigen zu sprechen – ein Anfang, aus dem seine Aufgabe erwachsen wird.
Wie sind wir heute eingestell?
Kommentar — 30. März 2009 @ 19:31
thom
1.Samuel 1-3
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
Kommentar — 8. April 2010 @ 02:04
Jule
Ein sehr interessanter Artikel ûber Hanna in dem WT vom 01.07.2010:
„Ihren Glauben nachahmen – Sie schüttete Gott ihr Herz ganzes aus“
Kommentar — 31. Mai 2010 @ 21:20
Jule
1. Samuel 1 – 3
Kapitel 1: Hanna und ihr Kinderwunsch
1. Samuel 1:1-2
Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine. Ebenso, wie Sara, Rebekka, Rahel usw. kämpft sie mit Kinderlosigkeit. Könnte man daraus schließen, dass Jehova glaubensstarke Frauen besonders prüft?
„was Jehova betrifft, er hatte ihren Mutterschoß verschlossen“ (Vers 5), ebenso wie bei den Sara, Rebekka und Rahel und ebenso, wie ihnen die Rivalin genau deshalb Verdruß bereitete, leidet hier Hanna darunter
1. Samuel 1:5-7
Da wir ja wissen, dass die Formulierung „Jehova hatte ihren Mutterschoß verschlossen“, nicht bedeutete, dass dies von Jehova ausging, sondern nur, dass Jehova es zuließ, stellt sich für mich die Frage nach dem „was war zuerst?“.
Waren diese Frauen von Anfang an glaubensstark gewesen, oder hatte ihr Hoffen auf ein Kind einen stärkeren Glauben bewirkt, weil sie Trost und Hoffnung bei Jehova gesucht hatten, was eine normale Frau vielleicht nicht getan hat, da sie eh Kinder bekam?
Erinnern wir uns noch an den schönen Wt-Artikel vom letzten Jahr? Warum ihn nicht noch einmal heraussuchen und lesen – weil es so schön zum Stoff passt?
Oder:
Mussten sie vielleicht deshalb „leiden“, weil sie so glaubensstark waren? Weil sie mit ihrer Glaubensstärke dem Widersacher ein Dorn im Auge waren?
Kommentar — 26. März 2011 @ 23:16
Jule
1. Samuel 1:21-23
Warum ging sie nicht zum Tempel hinauf, während sie ihren Sohn bei sich hatte?
War es nicht vorher ihre Gewohnheit und ging nicht Piinenna auch immer mit den Kindern mit?
In dem o.g. Artikel heißt es auszugsweise:
einen ähnlichen Gedanken hatte mein Mann, als ich ihn heute danach fragte. Denn mir kam es so vor, als wolle sie Samuel für sich haben, solange sie ihn noch bei sich haben konnte, mit niemanden teilen. Und das fand ich sehr merkwürdig, wenn man bedenkt, dass sie ihn ja von Jehova bekommen hatte und ihn doch nach dem Abstillen in den Tempel bringen sollte. Wäre doch sehr erschreckend für ihn, wenn er vorher niemals dort war?
Auf der anderen Seite war Hanna eine gottesfürchtige Frau und sicherlich nahmen sie und ihr Mann die Verantwortung ernst, die sie vor Gott hatten – ihr Kind über alles gut zu belehren – besonders, da sie ja wusste, dass er später im Tempel dienen würde.
Interessanterweise ist dies beiden Eltern wohl sehr gelungen, denn Samuel war bis zum Schluß gottesfürchtig, er ließ sich nicht einmal von dem schlechten Benehmen der Söhne Elis negativ beeinflussen.
Aber das lag sicherlich daran, dass er bei seinen Eltern gelernt hatte, solch ein gotteslästerliches Verhalten zu verabscheuen und daher konnte es ihn auch nicht negativ beeinflussen. Knifflig wird es erst, wenn man aufhört, das zu lieben, was Jehova liebt und zu hassen was er hasst – und statt dessen damit zu liebäugeln und zu überlegen, wie weit man noch an die Grenzen des Erlaubten gehen kann…
Kommentar — 26. März 2011 @ 23:19
Jule
Eli und seine Söhne
1. Samuel 2:12-17
Diese beiden waren wirklich sehr frecht. Hatten vor nichts mehr Respekt. Sie bestohlen ja nicht nur Jehova, sondern sie vergewaltigten auch Frauen, die zur Anbetung in den Tempel kamen.
Hätte mich ihr Vorhandensein dort daran gehindert, in den Tempel zu gehen?
Immerhin war es ein Gebot Jehovas: nur im Tempel durfte geopfert werden…
Kommentar — 26. März 2011 @ 23:20
Jule
1. Samuel 2:22-25
Die Söhne waren unverschämt, gotteslästerlich und mißbrauchten ihre Macht. Im Gegensatz dazu war Eli zu nachgiebig. Man könnte sagen, er hätte unangebrachte Tolleranz geübt.
Wenn man sich die Begebenheit in der Lutherbibel so anhört/liest, versteht man irgendwie nicht, was an Elis Verhalten so falsch war.
Was hätte er denn tun sollen?
Immerhin waren die „Jungs“ ja erwachsen, er konnte ihnen ja nicht mit Prügel drohen. Und aus dem Tempeldienst werfen? Wir haben ja gesehen, dass es mit den gottesfürchtigen Menschen zu der Zeit nicht weit her war und vielleicht wurden die beiden ja gebraucht, damit der Dienst im Tempel überhaupt weitergehen konnte?
Kommentar — 27. März 2011 @ 17:26
Jule
1. Samuel 2:33-36
Wie wir sehen, war es für Jehova keine Kleinigkeit, dass Eli so nachgiebig war und das Verhalten seiner Söhne tolerierte. Im Gegenteil. Weiter sagt Jehova ihm über Samuel:
2. Samuel 3:11-14
Wir kennen die Geschichte:
Sehen wir, wie ernst unsere Verantwortung als Eltern ist? Und sehen und erkennen unsere Kinder beim Lesen dieses Berichtes, dass die Eltern ihnen Grenzen setzen müssen und manchmal auch Strenge an den Tag legen müssen, wenn die Kinder unbedingt ihren Kopf durchsetzen wollen?
Sehen wir auch, dass es ein Zeichen von Liebe ist, wenn wir unsere Kinder erziehen und ihnen helfen, den richtigen Weg zu gehen – so wie Hanna und Elkana ihrem Sohn Samuel auf dem richtigen Weg halfen?
Kommentar — 27. März 2011 @ 21:18
Jule
ein sehr schöner Artikel, der uns nun hilft, diese Geschichte unseren Kids verständlich zu machen. Wir kennen doch die Rubrik: „Für Gespräche mit unseren Kindern“?
eine Geschichte, nicht nur für unsere Kleinen, wie ich persönlich finde. Auch als Jugendliche oder Erwachsene sind diese „netten kleinen Geschichten“ sehr lesenswert, ebenso wie die Rubrik „für unsere jungen Leser“, die zum eigenen persönlichen Nachdenken über das Gelesen einladen
Kommentar — 27. März 2011 @ 21:52
Jule
Ein sehr interessanter Artikel über Hanna in dem WT vom 01.07.2010:
„Ihren Glauben nachahmen – Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus“
Edit am 27.03.2011 – da der Artikel nicht mehr als Hördatei auf der Seite der Gesellschaft zu finden ist:
Ihren Glauben nachahmen
Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus
HANNA packte alles für die Reise zusammen und versuchte, ihre düsteren Gedanken zu verscheuchen. Eigentlich lag eine schöne Zeit vor ihr. Ihr Mann Elkana nahm seine Familie jedes Jahr mit nach Silo zur Stiftshütte, dem Zeltheiligtum der Israeliten. Diese Tage sollten eine Freudenzeit sein. So hatte es Jehova gedacht (5. Mose 16:15). Und Hanna hatte sich mit Sicherheit von Kindesbeinen an immer darauf gefreut. Doch in den letzten Jahren war alles anders geworden.
Sie hatte das große Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, der sie liebte. Elkana hatte jedoch noch eine Frau. Sie hieß Peninna und schien es darauf abgesehen zu haben, Hanna das Leben zur Qual zu machen. Und diese jährlichen Feste wusste sie anscheinend besonders auszunutzen. Womit drangsalierte sie Hanna? Und noch wichtiger: Wie half Hanna der Glaube an Jehova, mit einer schier ausweglosen Situation zurechtzukommen? Wer selbst mit Problemen zu kämpfen hat, die ihm jede Lebensfreude rauben, dem wird Hannas Geschichte viel geben.
„Warum ist dir weh ums Herz?“
Nach der Bibel gab es in Hannas Leben zwei große Probleme. Beiden war sie mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Zum einen war da die zweite Frau, von der sie gehasst wurde. Zum anderen konnte sie keine Kinder bekommen — etwas, was für jede Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, schwierig genug ist, geschweige denn in der damaligen Zeit und Kultur, in der einer Frau kaum etwas Schlimmeres passieren konnte. Jede Familie hoffte auf einen Sohn, der den Familiennamen erhalten würde. Kinderlosigkeit wurde deshalb als große Schande angesehen.
Hanna hätte ihren Kummer vielleicht mit Fassung getragen, wäre da nicht Peninna gewesen. Die Vielehe hat von Anfang an Rivalität, Streit und bittere Tränen mit sich gebracht und war seit jeher alles andere als ideal für das Eheglück — ganz im Gegensatz zu dem Standard, den Gott im Garten Eden eingeführt hatte: die Ehe mit nur einem Partner (1. Mose 2:24). Die Bibel stellt die Polygamie daher in nicht gerade leuchtenden Farben dar, und die herzergreifende Beschreibung der Situation in der Familie Elkanas ist da nur ein weiterer Stein im Mosaik.
Nach der jüdischen Tradition heiratete Elkana zuerst Hanna und einige Jahre später Peninna. Tatsache ist jedenfalls, dass Hanna ihm besonders lieb war und sich Peninna ausgesprochen eifersüchtig verhielt. Sie ließ sich alles Mögliche einfallen, um ihre Rivalin zu schikanieren. Ihr großer Trumpf war, dass sie ein Kind nach dem anderen bekam. Und mit jedem Kind wuchs ihre Überheblichkeit. Statt mit Hanna mitzufühlen und sie zu trösten, streute sie nur Salz in die Wunde. Wie die Bibel zeigt, kränkte sie Hanna mit voller Absicht, „um sie aus der Fassung zu bringen“ (1. Samuel 1:6). Sie wollte ihr wehtun und genau das gelang ihr auch.
Anscheinend setzte Peninna ihre Gegenspielerin mit Vorliebe herab, wenn die Familie ihre jährliche Reise nach Silo unternahm. Dort gab Elkana der ganzen Kinderschar von Peninna — „allen ihren Söhnen und ihren Töchtern“ — Anteile am Opfer für Jehova. Die kinderlose Hanna bekam dagegen nur ihren eigenen Anteil. In solchen Momenten trumpfte Peninna besonders auf und traf Hanna immer wieder an ihrer wunden Stelle, sodass die Arme nur noch weinte und keinen Bissen mehr herunterbekam. Elkana merkte natürlich, dass seine geliebte Frau großen Kummer hatte und nichts aß. Er versuchte sie daher zu trösten: „Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht, und warum ist dir weh ums Herz? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ (1. Samuel 1:4-8).
Elkana durchblickte also, dass Hannas Verzweiflung mit ihrer Kinderlosigkeit zusammenhing — das spricht wirklich für ihn. Und er beteuerte seiner Hanna immer wieder seine Liebe. Das hat ihr sicher viel bedeutet. Allerdings erwähnte Elkana mit keinem Wort Peninnas Verhalten, und im Bibelbericht lässt auch nichts darauf schließen, dass Hanna ihm davon erzählte. Vielleicht dachte sie, dadurch würde alles nur noch schlimmer werden. Konnte sie denn erwarten, dass Elkana etwas an der Situation änderte? Würde Peninna nicht noch gemeiner zu ihr werden und vielleicht auch ihre Kinder und Diener gegen sie aufhetzen? Sie würde sich in ihrem eigenen Zuhause immer mehr wie eine unerwünschte Fremde vorkommen.
Unabhängig davon, ob Elkana über Peninnas schäbiges Verhalten voll im Bilde war oder nicht — Jehova Gott sah alles. Sein Wort verrät uns, was sich hinter den Kulissen abspielte, und gibt so jedem, der sich zu Eifersüchteleien und Gehässigkeiten hinreißen lässt, einen deutlichen Wink. Andererseits können sich herzensgute und friedfertige Menschen wie Hanna damit trösten, dass der gerechte Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise alles ins Lot bringen wird (5. Mose 32:4). Hanna war sich dessen offensichtlich bewusst, suchte sie doch bei Jehova Hilfe.
„Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“
Im Haus Elkanas waren alle schon früh auf den Beinen. Die ganze Familie, Groß und Klein, machte sich reisefertig. Bis nach Silo waren es rund 30 Kilometer und die Reise führte durch das Hügelland Ephraim. Zu Fuß war man da gut ein, zwei Tage unterwegs. Hanna wusste schon, dass ihre Rivalin das wieder ausnutzen würde. Trotzdem blieb sie nicht zu Hause. Damit ist sie bis heute ein erstklassiges Beispiel für alle, die Gott dienen möchten: Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man zulässt, dass einen das Fehlverhalten anderer vom Dienst für Jehova abhält. Dadurch würde man sich genau von der Quelle abschneiden, die einem die Kraft zum Weitermachen gibt.
Nach einem langen Marsch auf verschlungenen Bergstraßen war Silo endlich zu sehen. Da lag es vor ihnen auf einem Hügel, umgeben von noch höheren Hügeln. Als sie auf die Stadt zugingen, dachte Hanna bestimmt viel darüber nach, was sie Jehova im Gebet sagen würde. In Silo angekommen nahm die Familie an einem Essen teil. Bei der nächsten Gelegenheit zog sich Hanna zurück und ging Richtung Stiftshütte. Neben dem Türpfosten des Heiligtums saß der Hohe Priester Eli. Doch Hanna hatte alle ihre Gedanken auf ihren Gott gerichtet. Hier, vor der Stiftshütte, würde ihr Gebet erhört werden, da war sie ganz sicher. Wenn auch sonst niemand völlig nachfühlen konnte, was sie durchmachte, ihr Vater im Himmel verstand alles. All ihr Schmerz kam in ihr hoch und sie musste weinen.
Am ganzen Körper zitternd und schluchzend betete Hanna lange still zu Jehova. Ihre Lippen bebten, als sie im Geist beschrieb, was sie fühlte. Sie schüttete ihrem Vater im Himmel ihr ganzes Herz aus. Doch es ging ihr um mehr als lediglich um ihren sehnlichen Kinderwunsch. Ihr lag nicht nur daran, etwas von Gott zu bekommen, sondern sie wollte ihm auch ihr Möglichstes geben. Und so machte sie Jehova das Versprechen, falls sie einen Sohn bekommen würde, ihn von klein auf ganz in seinen Dienst zu stellen (1. Samuel 1:9-11).
Von Hannas Gebet kann sich jeder Diener Gottes etwas für seine eigenen Gebete abschauen. Jehova wünscht sich von Herzen, dass wir ihm ganz offen und ohne Scheu alles sagen, was uns bewegt — so wie sich ein Kind seinen geliebten Eltern anvertraut (Psalm 62:8; 1. Thessalonicher 5:17). Deshalb ermutigt uns Jehova durch den Apostel Petrus, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, und verspricht uns, für uns zu sorgen (1. Petrus 5:7).
Menschen sind da nicht immer so verständnisvoll und mitfühlend wie Jehova. Während Hanna weinend betete, wurde sie von einer Stimme aufgeschreckt. Der Hohe Priester Eli hatte sie beobachtet und fragte nun: „Wie lange wirst du dich wie betrunken aufführen?“ Sie solle zusehen, dass sie nüchtern werde! Er hatte ihre bebenden Lippen, ihr Weinen und Schluchzen gesehen. Anstelle jedoch erst einmal herauszufinden, was mit ihr los war, zog er voreilige Schlüsse (1. Samuel 1:12-14).
Es muss Hanna sehr wehgetan haben, sich in ihrem großen Kummer auch noch eine solche haltlose Anschuldigung anhören zu müssen — obendrein von jemand, der so ein hohes Amt hatte! Doch selbst hier kommt wieder ihr mustergültiger Glaube zum Vorschein. Sie ließ sich von den Unvollkommenheiten eines Menschen nicht in ihrem Dienst für Jehova beirren. Respektvoll erklärte sie Eli ihre Situation. Da ging ihm sein Irrtum auf, und in einem wahrscheinlich freundlicheren Ton sagte er zu ihr: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast“ (1. Samuel 1:15-17).
Wie fühlte sich Hanna, nachdem sie sich Jehova vor seiner Stiftshütte anvertraut und ihn angebetet hatte? Die Bibel sagt: „Dann ging die Frau ihres Weges und aß, und ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ (1. Samuel 1:18). In der Einheitsübersetzung liest man an dieser Stelle: „Sie . . . hatte kein trauriges Gesicht mehr.“ Ihr war jetzt also viel leichter ums Herz. Sie hatte sozusagen ihre ganze Sorgenlast bei jemand abgeladen, der erheblich breitere und stärkere Schultern hatte als sie: bei ihrem Vater im Himmel (Psalm 55:22). Ist irgendeine Last für ihn zu schwer? Nein — weder früher noch jetzt noch irgendwann!
Sind wir einmal verzweifelt, tieftraurig oder fühlen uns hilflos, dann machen wir es doch wie Hanna und schütten dem „Hörer des Gebets“ voller Glauben und Vertrauen unser Herz aus (Psalm 65:2). Unsere Traurigkeit wird dann mit Sicherheit dem „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“, weichen (Philipper 4:6, 7).
„Da ist kein Fels wie unser Gott“
Am nächsten Morgen ging Hanna noch einmal mit ihrem Mann zur Stiftshütte. Wahrscheinlich hatte sie ihm erzählt, worum sie Gott gebeten und was sie ihm versprochen hatte. Denn nach dem Gesetz Mose konnte ein Mann ein Gelübde seiner Frau, das nicht mit ihm abgesprochen war, widerrufen (4. Mose 30:10-15). Doch nichts dergleichen geschah. Zusammen mit seiner Frau betete dieser gottesfürchtige Mann Jehova noch einmal an. Danach machte sich die Familie auf den Heimweg.
Wann Peninna wohl bewusst wurde, dass ihre Gemeinheiten Hanna nichts mehr ausmachten? Darüber sagt die Bibel nichts, aber die Wendung „Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ zeigt, dass Hanna von da an eindeutig gelöster war. Auf alle Fälle stellte Peninna bald fest, dass ihre boshaften Attacken ins Leere liefen. In der Bibel wird sie mit keinem Wort mehr erwähnt.
Im Laufe der Monate ging Hannas innere Gelassenheit in unbändige Freude über: Sie war schwanger! Über ihrer Freude vergaß sie keine Sekunde lang, wem sie das zu verdanken hatte. Als ihr kleiner Junge zur Welt kam, nannte sie ihn Samuel, was „Name Gottes“ bedeutet und sich offensichtlich darauf bezog, dass sie den Namen Gottes angerufen hatte. In den nächsten drei Jahren, in denen sie ihren Sohn stillte, ging sie nicht mit auf die anstrengende Reise nach Silo. Die Zeit verging und sie bereitete sich seelisch und moralisch darauf vor, von ihrem geliebten Kind Abschied zu nehmen.
Das fiel ihr bestimmt nicht leicht. Natürlich wusste Hanna, dass Samuel in Silo gut aufgehoben war, weil sich wahrscheinlich einige der Frauen, die dort arbeiteten, um ihn kümmern würden. Aber er war doch noch so klein! Und welche Mutter möchte ihr Kind nicht bei sich haben?! Dennoch brachten Hanna und Elkana ihren Sohn nicht widerstrebend zur Stiftshütte, sondern mit einem Herzen voller Dankbarkeit. Sie hatten auch Verschiedenes zum Opfern dabei. Anschließend stellten sie Samuel dem Hohen Priester Eli vor und erinnerten ihn dabei an Hannas Gebet vor ein paar Jahren.
Hanna sprach dann ein Gebet, das in Gottes Augen so wertvoll war, dass er es in seinem Wort festhalten ließ. Es steht in 1. Samuel 2:1-10. Beim Lesen spürt man, wie aus jeder Zeile ihr tiefer Glaube spricht. Sie pries Jehova dafür, wie wunderbar er seine Macht einsetzt — für seine unvergleichliche Fähigkeit, stolze Menschen von ihrem hohen Ross herunterzuholen und Niedergedrückte glücklich zu machen; er ist Herr über Leben und Tod. Sie rühmte ihn für seine beispiellose Heiligkeit, Gerechtigkeit und Treue. Mit gutem Grund konnte sie sagen: „Da ist kein Fels wie unser Gott.“ Auf Jehova ist hundertprozentig Verlass, er ändert sich nicht und ist eine Zuflucht für alle, die deprimiert und bedrückt sind oder denen übel mitgespielt wird.
Der kleine Samuel konnte wirklich glücklich und dankbar sein, eine so glaubensstarke Mutter zu haben. Auch wenn er sie bestimmt oft vermisste, fühlte er sich von ihr nicht vergessen. Sie kam ihn Jahr für Jahr in Silo besuchen und brachte ihm für seinen Dienst an der Stiftshütte immer einen selbst gemachten ärmellosen Mantel mit. In jedem Stich steckte ihre ganze Liebe (1. Samuel 2:19). Man sieht sie direkt vor sich, wie sie ihrem Jungen das Gewand anzieht, es glatt streicht, ihn dabei zärtlich anschaut und lieb mit ihm redet. So eine Mutter zu haben war für Samuel ein wahrer Segen, und auch er wurde im Laufe der Zeit ein echter Segen für seine Eltern und für ganz Israel.
Auch Hanna wurde nicht vergessen. Jehova hat sie sehr gesegnet: Sie hatte zusammen mit Elkana noch fünf weitere Kinder (1. Samuel 2:21). Doch ihr größter Segen war wohl ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Vater Jehova, das über die Jahre immer enger wurde. Das Gleiche kann jeder erleben, der Hannas Glauben nachahmt.
[Fußnoten]
erklärt der Artikel „Billigt Gott die Polygamie?“ im Wachtturm vom 1. Juli 2009, Seite 30.
Auch wenn es im Bericht heißt, dass Jehova Hannas „Mutterschoß verschlossen“ hatte, lässt nichts darauf schließen, dass diese bescheidene, treue Frau nicht in seiner Gunst stand (1. Samuel 1:5). Manchmal wird in der Bibel ein Sachverhalt so formuliert, als ob Gott ihn bewirken würde; dabei ist aber nur gemeint, dass er ihn eine Zeit lang zulässt.
Die Kilometerangabe beruht darauf, dass Elkanas Heimatstadt Rama und die Stadt Arimathia zu Jesu Zeit wahrscheinlich identisch sind.
[Kasten auf Seite 17]
Zwei außergewöhnliche Gebete
Die beiden Gebete von Hanna, die in 1. Samuel 1:11 und 2:1-10 festgehalten sind, zeichnen sich durch etliche Besonderheiten aus. Zum Beispiel:
Kommentar — 26. März 2012 @ 19:50
Jule
1. Samuel 1 – 3
1. Samuel 1:11
Kommentar — 26. März 2012 @ 19:55
Jule
1. Samuel 1:12-13
Wie kommt Eli hier eigentlich darauf, dass Hanna betrunken sein könnte?
Weil sie sehr lange – oder weil sie lautlos betet?
Vers 16
Ist es so verwunderlich, wenn jemand ganz im Gespräch mit Jehova versunken ist – oder war ein persönliches Gebet im Tempel nicht üblich zu der Zeit? Kam man nur zum Opfern dort hin und um belehrt zu werden? War das eine neue Erfindung von Salomo, als er Jehova bat, die Gebete dort zu erhören?
Vers 19
Oder war es damals üblich, dass die Gebete so laut gesprochen werden, dass sie jeder hören kann? Aber sind das dann wirklich persönliche Gebete?
Kommentar — 26. März 2012 @ 20:01
Jule
1. Samuel 1:21-23
Auf meine Frage, warum Hanna nicht mit Samuel und dem Rest der Familie zur Stiftshütte ging, hatte ich im letzten Jahr die Antwort bekommen, dass das wohl damals üblich war. Immerhin war es eine sehr anstrengende Reise zu Fuß, der kleine Kinder wohl nicht gewachsen seien.
Aber: wenn das stimmt – würde es dann hier extra erwähnt? Und wieso redet Elkana hier so mit ihr, als wäre es ihre eigene persönliche Entscheidung, die er lediglich respektieren würde?
Kommentar — 26. März 2012 @ 20:17
Jule
1. Samuel 1:23
Von welchem Versprechen Jehovas redet Elkana hier?
War es nicht eher umgekehrt – dass Hanna IHM ein Versprechen gegeben hatte?
Habe ich hier irgendwas verpasst?
Kommentar — 26. März 2012 @ 20:19
Jule
1. Samuel 2:18-21
Wie wir sehen, hat Jehova Hanna sehr wohl beobachtet und was er sah, gefiel ihm!
Sie hatte ihr Gelübde gehalten und IHM den Sohn zur Stiftshütte gebracht, als es an der Zeit war. Auch wenn ihr die Trennung sicherlich nicht leicht gefallen war, so hatte sie das Kind gern gegeben und war stolz auf ihren Jungen. Scheinbar haderte sie auch nicht mit ihrem Schicksal – war nicht verbittert darüber, dass sie ihn nur so eine kurze Zeit bei sich hatte.
Scheinbar hatte sie auch keine negativen Gefühle deshalb, obwohl sie offenbar auch nach Samuels Weggang weiterhin kinderlos blieb. Das gefiel Jehova und er segete sie.
Nun wurde sie dafür belohnt, dass sie ihr Gelübde eingehalten und auch weiterhin ihren Glauben und ihr festes Vertrauen auf Jehova bewahrt hatte. Und endlich hatte sie Kinder, die sie auch behalten und aufwachsen sehen durfte.
Sie war wirklich sehr gesegnet!
Kommentar — 26. März 2012 @ 20:32
Jule
1. Samuel 3:18-21
Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen: Jehova hatte Samuel bereits zum Propheten gemacht, als Eli noch lebte.
Bedeutet dies, dass Samuel Eli als Prophet abgelöst hatte, als er Eli ausrichten mußte, wie Jehova ihn strafen würde? Oder haben Eli und Samuel zeitgleich prophezeit?
Kommentar — 26. März 2012 @ 20:44
Jule
1. Samuel 1 – 3
1. Samuel 1 – nachdem sie in Silo Jehova ihr Herz ausgeschüttet hat, hat sie ihre Freude wieder – warum erst dann?
Was für eine tapfere kleine Frau – und was für eine Demut und einen großen Glauben sie hat! Sie ist mir wirklich ein gutes Vorbild.
Sie ist mir in so vielen Dingen so ähnlich, dass mich die Geschichte immer wieder aufs tiefste berührt: die äußeren Umstände lassen sie verzweifeln, fast rauben sie ihr die Kraft, aber ganz bestimmt ihre Freude. Sie verliert ihren Glauben nicht, weint sich bei Jehova aus und leidet dennoch. Ihr Mann will sie trösten, denn er liebt sie, doch zeitweise kommt es so rüber, als wäre er ihr nicht genug. Denn: sie führen doch eine gute Ehe, er liebt sie von Herzen und dennoch ist sie unglücklich.
Er würde ihr ihren Schmerz so gern nehmen, aber leider liegt dies nicht in seiner Macht! Aso ruft er ihr das Gute und Positive in den Sinn. Sie sieht es, erkennt es an, aber so wirklich tröstet es nicht.
Scheinbar kann sie die Dinge nicht wirklich koskassen, bis sie dann in Schilo betet.
Warum? Wo ist hier der Unterschied?
Wir wissen doch, dass Jehova unsere Gebete erhört, dass wir aufgefordert werden, all unsere Sorgen und Lasten auf IHN zu werfen. Wir wissen, dass er uns verspricht, für uns zu sorgen und dass er uns zusagt, dass „der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“ uns dann überkommt.
Warum funktioniert dies nicht immer, wenn wir unser Herz bei Jehova ausschütten?
Warum funktioniert dies nun erst, als sie in Schilo noch mal ihren Schmerz auf Jehova wirft? Liegt es daran, dass sie sich ihm hier so um vieles näher fühlt?
In den zitierten WT-Artikeln wird immer wieder gesagt, dass sie bereits auf dem Weg zuversichtlicher ist, weil sie darüber nachdenkt, was sie IHM in Schilo sagen wird. Warum?
Was ist der Unterschied? Es spielt doch keine Rolle, wo ich mit Jehova rede. Ich kann dies jederzeit, an jedem Ort und bei jeder Gelegenheit tun. Jehova war für Hanna eine reale Person, mit dem „sie wandelte“, so wie ich mit meinem Mann spazierengehe oder woanders hingehe und mit dem ich rede, wo ich gehe und stehe. Also: wo ist der Unterschied?
Hat dies mit dem Gelübde zu tun? Überlegt sie sich auf dem Weg nach Schilo bei diesem Mal, dass sie Jehova ein Gelübde ablegen – einen Deal mit ihm machen – will?
Ist dies der Punkt, der ihr dann endlich Frieden gibt? Dass sie weiss, sie hat von ihrer Seite alles getan und nun soll Jehova mal machen?
Wir kennen diesen Gedanken bereits seit Jahren aus unseren Publikationen und aus Vorträgen und Ansprachen auf Kongressen: wir sollen unsere Sorgen auf Jehova werfen und auch dort lassen. Nehmen wir sie nicht wieder zurück!
Fällt uns dies schwer?
In einer Ansprache von Byless Conley – „Mut, Charakter und Hingabe“ – greift er zum Schluss diesen Gedanken auf: er fordert die Zuhörer auf, sie sollen ihre Arme ausstrecken und ihre Hände zu einer Schale formen. Dann sollen sie ihre Sorgen in diese geöffneten Hände hineinlegen, die sie bedrücken. All die Dinge, die ihnen so viel Schmerz bereiten und an denen sie nichts ändern können. Und dann zählt er bis drei und fordert sie auf, diese Dinge buchstäblich nach oben auf Gott zu werfen.
Natürlich ändert dies nichts wirklich, aber durch diese Geste drücken sie aus, dass sie es wirklich auf Jehova werfen und daran glauben, dass es wirklich weg ist. Schon Jesus sagte; „wie du geglaubt hast, so geschehe dir“ und Paulus sagt, wir sollten im Glauben beten, denn nur diese Dinge werden uns auch gewährt werden. Natürlich nur diejenigen, die in Übereinstimmung mit Gottes Willen sind.
Wenn wir dies getan haben – unsere Sorgen und Nöte, die wir nicht ändern können und die uns so bedrücken, dass sie uns Lebenskraft und Lebensfreude rauben, buchstäblich auf Gott zu werfen, durch diese Geste – dann haben wir einen eindeutigen Vorteil: denn wenn dann der Teufel „an unser Küchenfenster klopft“ und uns daran erinnert, dann können wir sagen; „ich weiss nicht, wovon du da sprichst! Wovon redest du? Ich habe dieses Problem nicht mehr, ich habe es Jehova gegeben. Wenn du darüber reden willst, dann musst du zu Jehova gehen und mit IHM darüber reden – denn hier ist es nicht. Ich habe es nicht mehr!“
Was für ein wunderbarer Gedanke!
Scheinbar ist das Gelübde, welches sie dieses mal vor Jehova in Schilo ablegt, so ein ähnlicher Katalysator für Hanna, wie diese Geste, zu der Bayless uns auffordert 😉
Eine Geschichte, die mich immer wieder fasziniert – diese Hanna und wie sie mit ihrem Schmerz umgeht. Wir haben in demn vergangenen Jahren bereits viel dazu „gesagt“:
Kommentar — 8. April 2013 @ 19:28
Jule
1. Samuel 2 – wie mag Hanna bei dem Gedanken empfunden haben, dass ihr geliebter Sohn in Shilo Menschen ausgesetzt ist, die Gott verachten und verhöhnen?
Noch nie habe ich so richtig darüber nachgedacht, was dies eigentlich für Hanna bedeutet hat:
Sicherlich ist ihr das Verhalten der Söhne Elis auch zu Ohren gekommen. Immerhin war ihr Mann Elkana selbst Levit und es hatte sich ja bereits herumgesprochen. Was mag sie wohl dabei empfunden haben, als sie es hörte?
Sie hatte nur mit Jehovas Hilfe einen Sohn erhalten, den sie bereits in sehr jungen Jahren in den Dienst in das Haus Jehovas gibt, den sie lediglich einmal im Jahr besuchen und sehen kann. Zu diesemn Zeitpunkt hat sie keine weiteren Kinder und sie wird Samuel schmerzlich vermissen.
Sie hat sich die ganze Zeit damit getröstet, dass er ja im Hause Jehovas dient, was eine gute Sache ist und wo er guten Umgang hat. Denn sie größte Sorge von uns Eltern ist doch die, dass unsere Kinder ein eigenes, persönliches und gutes Verhältnis zu Jehova entwickeln und sich in Gottes Liebe bewahren. Und nun das!
Hatte sie vielleicht Sorgen um ihren Sohn, weil er dieser schlechten Gesellschaft ausgesetzt war? Oder beließ sie alles was Samuel betrifft, ganz in Jehovas Hand?
Inzwischen sind ja weitere Kinder da und sie ist beschäftigt und abgelenkt. Aber trotzdem.
Tröstet sie sich vielleicht damit, dass es dieses Kind ohne das Wunder Jehovas überhaupt nicht geben würde und dass ER es deshalb auch in dieser Hinsicht bewahren wird?
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 8. April 2013 @ 19:50
Jule
1. Samuel 3 – Jehova benutzt ein noch unreifes Kind, obwohl es Erwachsene mit mehr Erkenntnis gibt – erstaunlich
Interessante Reihenfolge: die einen, die Jehova ausgewählt hat, dass sie ihm dienen, handeln schlecht und werden von ihm verworfen. Aber ER lässt sein Volk nicht allein, sondern erwählt einen anderen.
Auch wenn diesem noch die nötige Reife fehlt, so hat Samuel ein aufrichtiges Herz voller Liebe zu Jehova und der wahren Anbetung – und so benutzt ihn Jehova, auch wenn er mit seiner Erkenntnis weit unter Samuel oder dessen Söhnen, den Priestern steht!
Da mir der Vers 7 nicht so ganz schlüssig war, hatte ich in der onlinleb nachgesehen, was dort dazu gesagt wird:
da ist auch die Rede davon, dass sein persönliches Verhältnis zu Jehova noch nicht ausgereift war, er Jehova noch nicht wirklich kannte und noch viel an Erkenntnis fehlte.
Also: Jehova hatte Eli und seine Söhne ausgewählt, ihm zu dienen, daran zweifelte niemand, es war erwiesen. Sie hatten eine genaue Erkenntnis von Jehova und seinem Wort und zumindest Eli wurde von IHM benutzt, um zu seinem Volk zu reden.
Aber die Söhne handelten falsch und wurden verworfen und Eli gleich mit, weil er das Böse in SEINEM Haus geduldet hatte.
Zeitgleich damit beruft ER den kleinen und noch unbeholfenen Samuel zu seinem Wortführer – obwohl dieser deutlich weniger Erfahrung mit der wahren Anbetung und Erkenntnis über Jehova hatte. Wahrscheinlich mußte er auch weiterhin noch von Eli belehrt und geschult werden, um seiner Aufgabe richtig nachkommen zu können.
Wie sehen also: Jehova wählt aus, wen ER will, um zu seinem Volk zu reden und es in der wahren Anbetung zu leiten und einmal ausgewählt bedeutet nicht, dass man für immer von Jehova benutzt wird. Vorraussetzung ist immer, dass wir ein aufrichtiges Herz haben und Jehova „mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Sinn“ dienen und das Böse wirklich aus unserer Mitte entfernen. Denken wir hierbei auch an Achan. Die wahre Erkenntnis allein reicht dazu nicht aus.
Sehr sehr interessant, denn man könnte ja „darüber stolpern“, dass Samuel noch viel zu unreif wäre und die anderen das viel besser könnten, da sie mehr wissen – die wahre Erkenntnis haben.
In der vorhin bereits zitierten Ansprache „Mut, Charakter und Hingabe“ von Bayless wird ein ähnlicher Gedanke angeschnitten, wenn er unter dem Unterthema „Charakter“ von der Auswahl der Ältesten spricht. Er führt an, dass es 16 biblische Erfordernisse für die Ernennung von Ältesten gibt und dass davon 15 vom Charakter bestimmt sind, aber nur eine eine Gabe ist: dass der Betreffende gut lehren kann. Dennoch würden immer wieder Ältere Männer ernannt, die besonders gut reden könnten, da sie viele Leute anziehen und in die Gemeinden locken – aber deren Lebenswandel (Charakter) viel zu wünschen übrig lässt. Dabei hatte er auch über Simson geredet – wir erinnern uns noch? Wichtiger als diese eine Gabe sei es aber, dass die Betreffenden einen einwandfreien Charakter – Lebenswandel – haben. Nur dann kann Jehova sie wirklich benutzen.
Wie wir sehen, trifft genau dies auf die Geschichte hier mit Eli und Samuel zu!
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 8. April 2013 @ 20:08