was ist die „unvergebbare Sünde“, „die den Tod nach sich zieht“?

1. Johannes 5:16

zu Vers 16 mit der unvergebbaren Sünde, die den Tod nach sich zieht, einige Gedanken aus dem Einsichtenbuch:

Wenn sie allerdings Sünde treiben, indem sie vom Glauben abfallen, verlieren sie ihren begünstigten Stand als Gerechte vor Gott, weil sie „den Sohn Gottes für sich aufs neue an den Pfahl bringen und ihn der öffentlichen Schande aussetzen“ (Heb 6:4-8). Solchen steht die Vernichtung bevor (Heb 10:26-31, 38, 39). Daher sprach Jesus von der Sünde, die nicht vergeben wird, und der Apostel Johannes unterschied zwischen der Sünde, „die nicht den Tod nach sich zieht“, und der Sünde, „die den Tod nach sich zieht“ (Mat 12:31, 32; 1Jo 5:16, 17).

im Einsichtenbuch Teil 2:

In 1. Johannes 5:16, 17 weist Johannes offensichtlich auf willentliche, wissentliche Sünder hin, denn er erwähnt „eine Sünde, die den Tod nach sich zieht“, und stellt sie einer Sünde gegenüber, die nicht den Tod nach sich zieht. (Vgl. 4Mo 15:30.) Ein Christ würde für jemand, der nachweislich eine solch willentliche, wissentliche Sünde begangen hat, nicht beten. Natürlich ist Gott der Richter, der die Herzenseinstellung des Sünders endgültig beurteilt. (Vgl. Jer 7:16; Mat 5:44; Apg 7:60.)

Es gibt jedoch „eine Sünde, die den Tod nach sich zieht“, die Sünde gegen den heiligen Geist, ein absichtliches Treiben von Sünde, wofür es keine Vergebung gibt. Für die, die auf diese Weise sündigen, sollten wir nicht beten (1Jo 5:16; Mat 12:31; Heb 10:26, 27; siehe GEIST; SÜNDE).

und hier noch Fragen von Lesern:

Dann erklärte Johannes in bezug auf Gebete zugunsten Dritter: „Wenn jemand seinen Bruder beim Begehen einer Sünde erblickt, die nicht den Tod nach sich zieht, so wird er bitten, und er wird ihm Leben geben, ja denen, die nicht so sündigen, daß sie sich den Tod zuziehen. Es gibt eine Sünde, die den Tod nach sich zieht. Nicht daß er diese Sünde betreffend bitten soll, sage ich ihm“ (1. Johannes 5:16). Jesus sprach ebenfalls von einer Sünde, die ‘nicht vergeben werden wird’: der Sünde gegen den heiligen Geist (Matthäus 12:31, 32). … . Ein typisches Beispiel ist König Manasse von Juda.

Er errichtete Altäre für falsche Götter, opferte seine eigenen Söhne, trieb Spiritismus und stellte ein geschnitztes Bild im Tempel Jehovas auf. Die Bibel sagt, Manasse und das Volk hätten Böses getan, „mehr als die Nationen, die Jehova vor den Söhnen Israels her vertilgt hatte“. Für all das bestrafte Jehova Manasse, indem er ihn in Fesseln nach Babylon wegführen ließ (2. Könige 21:1-9; 2. Chronika 33:1-11).

Waren Manasses — zugegebenermaßen schwerwiegende — Sünden von der Art, die ‘den Tod nach sich zieht’? Offenbar nicht, denn in dem Bericht heißt es weiter über ihn: „Sobald es ihm Bedrängnis verursachte, besänftigte er das Angesicht Jehovas, seines Gottes, und demütigte sich ständig tief wegen des Gottes seiner Vorväter. Und er betete fortwährend zu IHM, so daß ER sich von ihm erbitten ließ, und ER hörte sein Flehen um Gunst und brachte ihn nach Jerusalem in sein Königtum zurück; und Manasse erkannte, daß Jehova der wahre Gott ist“ (2. Chronika 33:12, 13).

was ist die Sünde gegen den Heiligen Geist?

Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. 32 Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden.
(Matthäus 12:31-329

hierzug eine Erklärung aus einem WT von 2007:

8 Hohe jüdische Geistliche, die im ersten Jahrhundert Jesus Christus böswillig Widerstand leisteten, sündigten gegen den heiligen Geist. Sie konnten nicht übersehen haben, dass Gottes Geist in Jesus wirkte, als er zur Ehre Jehovas Wunder vollbrachte. Doch diese Feinde Christi schrieben die Macht Satan, dem Teufel, zu. Wie Jesus sagte, begehen die, die so gegen Gottes heiligen Geist lästern, eine Sünde, die weder in dem gegenwärtigen „System der Dinge noch in dem kommenden“ vergeben werden kann (Matthäus 12:22-32).

9 Gotteslästerung ist diffamierende, verletzende oder verächtliche Rede. Da der heilige Geist von Gott stammt, ist das Reden gegen diesen Geist dasselbe, als widerspräche man Jehova.

Reuelos so zu reden ist unverzeihlich. Was Jesus über diese Sünde sagte, zeigt, dass er Menschen meinte, die sich vorsätzlich der Wirkung von Gottes heiligem Geist widersetzen. Da Jehovas Geist in Jesus wirkte, die Gegner aber diese Kraft dem Teufel zuschrieben, lästerten sie sündhaft gegen den Geist. Folglich erklärte Jesus: „Wer immer aber gegen den heiligen Geist lästert, erlangt niemals Vergebung, sondern ist ewiger Sünde schuldig“ (Markus 3:20-29).

aus einer Zusammenfassung:

Was ist unter einer Sünde gegen den heiligen Geist zu verstehen?

Es ist möglich, gegen Jehovas heiligen Geist zu sündigen, das heißt eine Sünde zu begehen, die nicht vergeben wird (Matthäus 12:31). Ob eine unverzeihliche Sünde vorliegt, entscheidet Gott, und er kann jemand seinen Geist entziehen (Psalm 51:11). Wer jedoch eine Sünde zutiefst bedauert, zeigt wahrscheinlich echte Reue und hat nicht gegen den Geist gesündigt (15. 7., Seite 16, 17).

weitere Gedanken finden wir in einem Erwachet von 2003:

Was sagt die Bibel?
Gibt es die unvergebbare Sünde?

GIBT es eine härtere Strafe als den Tod? Ja, und zwar zu sterben ohne die Hoffnung auf eine Auferstehung, weil man die unvergebbare Sünde begangen hat. Jesus erwähnte eine Art von Sünde, die ‘nicht vergeben wird’ (Matthäus 12:31).

Die Bibel beschreibt Jehova allerdings als einen Gott, der gern vergibt. Menschen haben zwar die Neigung, zu grollen und sich unversöhnlich zu zeigen, aber Gott ‘vergibt in großem Maße’ (Jesaja 55:7-9). Er hat sogar unter großen eigenen Opfern seinen lieben Sohn auf die Erde gesandt, damit er ein Sühnopfer leistet. Dieses ist so wertvoll, dass es unsere Sünden auslöschen kann (Johannes 3:16, 17; Apostelgeschichte 3:19; 1. Johannes 2:1, 2).

Gott wird zu der von ihm vorgesehenen Zeit viele Menschen auferwecken, die zu Lebzeiten zwar schwerwiegend gesündigt haben, für ihre vergangenen Taten aber nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden (Apostelgeschichte 24:15; Römer 6:23). Jesus sagte ja auch, dass außer der unvergebbaren Sünde ‘jede Art von Sünde und Lästerung vergeben wird’ (Matthäus 12:31). Und so fragt man sich vielleicht, was so schlimm sein könnte, dass es bei Gott unentschuldbar ist.

Wenn Reue nicht mehr möglich ist

Jesu warnende Worte bezogen sich auf eine willentliche und vorsätzliche „Lästerung gegen den Geist“. Von dieser Art von Sünde wird man nicht freigesprochen. Jesus fügte noch hinzu: „. . . nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden“ (Matthäus 12:31, 32). Personen, die sich dieser Sünde schuldig gemacht haben, werden nicht auferweckt.

Worum handelt es sich bei der Lästerung gegen den Geist? Diese Lästerung entspringt dem Herzen und verrät Boshaftigkeit, ja böswillige Absicht. Die Sünde, Gottes heiligem Geist zu widerstehen, wird durch ihre Vorsätzlichkeit umso schwerwiegender. Zur Verdeutlichung könnte man anführen, dass in manchen Ländern das Gesetz zwischen Mord und Totschlag unterscheidet, je nach dem zugrunde liegenden Beweggrund oder der Tatausführung, und die Todesstrafe auf Mord beschränkt.

Der Apostel Paulus war ehemals ein Lästerer. Aber wie er selbst sagte, wurde ihm Barmherzigkeit erwiesen, weil er „unwissend war“ (1. Timotheus 1:13). Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen. Das Herz eines solchen Menschen ist so böse, dass ein Punkt erreicht wird, an dem es kein Zurück mehr gibt.

Paulus bezog sich offensichtlich auf diese Art der Sünde, als er schrieb: „Es ist unmöglich, diejenigen, die ein für alle Mal erleuchtet worden sind und die die himmlische freie Gabe geschmeckt haben und die des heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und die das vortreffliche Wort Gottes und die Kräfte des kommenden Systems der Dinge geschmeckt haben, die aber abgefallen sind, wiederum zur Reue zu beleben“ (Hebräer 6:4-6). Der Apostel sagte außerdem: „Wenn wir willentlich Sünde treiben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig“ (Hebräer 10:26).

Was Jesus dazu veranlasste, vor der unvergebbaren Sünde zu warnen, war das Verhalten einiger religiöser Führer. Sie beachteten seine Warnung allerdings nicht, ja ließen ihn sogar umbringen. Später bekamen sie den unwiderlegbaren Beweis dafür zu hören, dass der heilige Geist ein Wunder vollbracht hatte. Ihnen wurde mitgeteilt, dass Jesus von den Toten auferweckt worden war. Jesus war eindeutig der Christus! Dennoch widersetzten sie sich in ihrer Boshaftigkeit dem heiligen Geist, indem sie die römischen Soldaten bestachen, Lügen über Jesu Auferstehung zu verbreiten (Matthäus 28:11-15).

Warnung für wahre Christen

Warum nehmen sich wahre Christen die Warnung vor der unvergebbaren Sünde zu Herzen? Weil sich, selbst wenn man eine genaue Erkenntnis über Gott und die Wirkungsweise des heiligen Geistes hat, ein böses Herz entwickeln könnte (Hebräer 3:12). Man darf nicht denken, so etwas könne einem nie passieren. Dabei denke man nur an Judas Iskariot. Zuerst war er ein treuer Nachfolger Jesu. Er wurde als einer der 12 Apostel ausgewählt und musste demnach ein redlicher Mensch gewesen sein. Doch irgendwann fing er an, schlechte Gedanken und Wünsche in sich aufkommen zu lassen, und schließlich beherrschten sie ihn. Obwohl er die unglaublichen Wunder, die Jesus wirkte, mit eigenen Augen sah, stahl er in dieser Zeit immer wieder Geld. Und dann verriet er des Geldes wegen in voller Absicht den Sohn Gottes.

Manche ehemals treue Christen haben sich vielleicht aus Bitterkeit, Stolz oder Habgier in voller Absicht von Gott zurückgezogen und kämpfen nun als Abgefallene gegen den heiligen Geist. Sie widersetzen sich willentlich den eindeutigen Auswirkungen des heiligen Geistes. Haben diese Menschen die unvergebbare Sünde begangen? Jehova ist der endgültige Richter (Römer 14:12).

Anstatt andere zu richten, tun wir gut daran, uns vor geheimen Sünden zu hüten, durch die sich unser Herz allmählich verhärten kann (Epheser 4:30). Und es tröstet uns, zu wissen, dass Jehova uns in großem Maße vergibt, selbst schwerwiegende Sünden, wenn wir sie bereuen (Jesaja 1:18, 19).

Im Einsichtenbuch unter dem Thema „Auferstehung“ finden wir folgende Erklärung:

Die Sünde gegen den heiligen Geist

Jesus Christus sagte, daß einem Menschen, der gegen den heiligen Geist sündige, weder im gegenwärtigen noch im kommenden System der Dinge vergeben werde (Mat 12:31, 32). Wer von Gott wegen einer in diesem System der Dinge gegen den heiligen Geist begangenen Sünde verurteilt wird, wird nicht auferstehen, denn da ihm seine Sünden nicht vergeben werden, wäre die Auferstehung für ihn nutzlos. Jesus verurteilte Judas Iskariot, indem er ihn „Sohn der Vernichtung“ nannte. Das Lösegeld wird nicht auf ihn angewandt werden, und da seine Vernichtung durch ein unwiderrufliches Urteil bereits feststeht, wird er nicht auferstehen (Joh 17:12).

Jesus sagte zu seinen Gegnern, den religiösen Führern der Juden: „Wie solltet ihr dem Gericht der Gehenna [ein Symbol der ewigen Vernichtung] entfliehen?“ (Mat 23:33; siehe GEHENNA). Damit gab er zu verstehen, daß diese Personen, wenn sie nicht vor ihrem Tod zu Gott umkehrten, ein endgültiges Strafurteil über sich bringen würden. In diesem Fall würde ihnen eine Auferstehung nichts nützen. Das gleiche scheint auf den ‘Menschen der Gesetzlosigkeit’ zuzutreffen (2Th 2:3, 8; siehe MENSCH DER GESETZLOSIGKEIT).

Paulus sagte von denen, die die Wahrheit erkannt und den heiligen Geist empfangen haben, dann aber abgefallen sind, daß sie in einen Zustand geraten, in dem es unmöglich ist, sie „wiederum zur Reue zu beleben, da sie den Sohn Gottes für sich aufs neue an den Pfahl bringen und ihn der öffentlichen Schande aussetzen“. Das Lösegeld kann ihnen nicht mehr helfen; darum werden sie nicht auferstehen. Der Apostel vergleicht solche Personen mit einem Acker, der nur Dornen und Disteln hervorbringt, deswegen verworfen und schließlich verbrannt wird. Das veranschaulicht, was ihnen bevorsteht: endgültige Vernichtung (Heb 6:4-8).

Ferner sagt Paulus, daß für die, die „willentlich Sünde treiben, nachdem . . . [sie] die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, . . . kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig[bleibt], wohl aber ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, die die Gegner verzehren wird“. Dann veranschaulicht er dies mit den Worten: „Jemand, der das Gesetz Mose mißachtet hat, stirbt ohne Erbarmen auf das Zeugnis von zwei oder drei Personen hin. Einer wieviel strengeren Strafe, denkt ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und der das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, als von gewöhnlichem Wert geachtet und der den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt hat? . . . Es ist etwas Furchtbares, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ Das Urteil ist insofern viel strenger, als diese Personen nicht wie die Übertreter des Gesetzes Mose nur getötet und im Scheol begraben würden, sondern in die Gehenna kommen, aus der es keine Auferstehung gibt (Heb 10:26-31).

unter dem Begriff „Lästerung“ heißt es im Einsichtenbuch auszugsweise dazu:

Ähnlich verhält es sich mit dem heiligen Geist, der wirksamen Kraft, die von Gott ausgeht; sie ist eng mit der Person Gottes verbunden, und daher konnte Jesus von der „Lästerung gegen den Geist“ reden. Diese Lästerung wird als die unvergebbare Sünde bezeichnet (Mat 12:31; Mar 3:28, 29; Luk 12:10). Die Lästerung hat ihren Ursprung im Herzen (Mat 15:19; Mar 7:21, 22); folglich muß bei der Lästerung gegen den Geist der Herzenszustand, der durch die Vorsätzlichkeit zum Ausdruck kommt, eine Rolle spielen. Der Vorfall, der zu Jesu Äußerung über die Unvergebbarkeit dieser Sünde führte, zeigt, daß es sich dabei um Widerstand gegen die Wirksamkeit des Geistes Gottes handelt, und zwar nicht aus Irrtum, Schwäche oder Unvollkommenheit, sondern willentlich und absichtlich. Die Pharisäer sahen deutlich, daß Gottes Geist, der in Jesus wirksam war, etwas Gutes bewirkte, doch aus selbstsüchtigen Gründen schrieben sie diese Kraft Beelzebub — Satan, dem Teufel — zu, und dadurch lästerten sie Gottes heiligen Geist (Mat 12:22-32; vgl. Heb 6:4-6; 10:26, 27).

und unter dem Begriff „Sünde“:

Wer den dadurch geoffenbarten Geist Gottes willentlich und wissentlich durch Worte oder Taten lästerte, machte sich „ewiger Sünde“ schuldig, einer Sünde, die niemals vergeben wird (Mat 12:31, 32; Mar 3:28-30; vgl. Joh 15:26; 16:7, 8). Das könnte auf einige zutreffen, die Christen geworden waren und sich dann willentlich von Gottes reiner Anbetung abwandten. In Hebräer 10:26, 27 heißt es: „Wenn wir willentlich Sünde treiben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, wohl aber ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, die die Gegner verzehren wird.“

Jule | 06.13.13 | Bibelkreis, ergänzender Stoff, Rock Berlin |

1 Kommentar »

  1. Jule

    Warum wiegt die List von Ananias und Saphira schwerer, als die schlimmen Sünden von Manasse?

    F.B. Hole sagt in seiner Abhandlung dazu auszugsweise:

    Vers 16 setzt voraus, daß wir in unseren Gebeten nicht selbstsüchtig, sondern um andere besorgt sind. In der Fürbitte verwenden wir uns für unsere Brüder. Die Freimütigkeit, die wir vor Gott haben, schließt dies mit ein und beschränkt sich nicht nur auf persönliche Angelegenheiten. Dieser Vers macht ferner klar, daß (obwohl wir Freimütigkeit haben) es doch gewisse Dinge gibt, um die wir nicht bitten dürfen oder können. Die Regierungswege Gottes mit Seinen Kindern sind sehr ernst zu nehmen und können durch unsere Gebete nicht unterlaufen werden. Der hier angesprochene Tod bezieht sich auf den Leib.

    Wir sehen ein Beispiel hierzu in Ananias und Sapphira (Apostelgeschichte 5).

    Wir mögen das Leben – oder natürlich auch weniger als das – für jeden erbitten, dessen Sünde nicht zum Tod ist-, und alle Ungerechtigkeit ist Sünde, so daß wir ein weites Feld für die Fürbitte haben. Doch angesichts einer Sünde zum Tod sind unsere Lippen versiegelt. Es ist möglich, daß der Apostel, als er dies schrieb, eine bestimmte Sünde im Sinn hatte, vielleicht im Zusammenhang mit der antichristlichen Verführung, aber er beschreibt sie nicht näher. So können wir nur den allgemeinen Grundsatz beachten. Wir wissen, daß im Fall des Ananias Heuchelei und die Vorspiegelung falscher Tatsache die Sünde zum Tod war, und grobe Unordnung und Ehrfurchtslosigkeit beim Mahl des Herrn war die Sünde zum Tod bei den Korinthern (1. Kor 11,29–32).

    Eigentlich auf dem ersten Blick logisch: Ananias und Saphira haben den Tod verdient, wir kennen die Geschichte zur Genüge aus der Bibel, haben bereits viel dazu an Gedanken gesammelt und geschrieben:

    Aber dann stellt sich die Frage, warum die Sünde von Manasse, die in den Fragen von Lesern behandelt wird, die Gelegenheit zur Reue erhält und die beiden hier nicht. Was ist hier anders? Im Gegensatz zu Manasse haben sie doch keinem anderen geschadet – warum wiegt ihre „kleine Lüge“ schwerer, als das große Vergehen von Manasse? Hatte er nicht auch – während er noch sündigte – den Tod verdient? Warum erhält er die Chance zur Umkehr und die beiden nicht?

    Wenn wir uns dann ansehen, was J.N. Darby zu Apostelgeschichte 5 und der Geschichte zu Ananias und Saphira schreibt, dann wird es schon etwas klarer:

    Gott aber kann das Böse nicht zulassen, da wo Er wohnt noch weniger als da, wo Er nicht wohnt. Wie groß die Energie des Zeugnisses, das er zu jenen sendet, die außerhalb sind, auch sein mag, so übt Er doch alle Geduld, bis es kein Heilmittel mehr gibt. Innerhalb aber zeigt Er, dass, je mehr Seine Gegenwart verwirklicht und geoffenbart wird (und gerade nach dem Maße, wie dieses geschieht), Er um so weniger das Böse zulassen kann. Es kann nicht anders sein. Er richtet in der Mitte Seiner Heiligen, wo Er Heiligkeit haben will, und dies tut Er nach dem Maße der Offenbarung Seiner Selbst.

    Ananias und Sapphira, die die Gegenwart des Heiligen Geistes, dessen Antrieb sie zu folgen vorgaben, gering schätzen, fallen tot nieder vor dem Gott, den sie in ihrer Blindheit zu betrügen suchten, indem sie Ihn vergaßen (V. 1-10). Gott war in der Versammlung.

    Ein weiterer Kommentator der alten Zeit – William Kelly – schreibt zu dem untreuen Ehepaar folgendes:

    Doch selten ist die besondere Entfaltung Gottes in der Kirche (Versammlung) nicht von dem dunklen Schatten des Bösen begleitet. Das zeigt sich meistens sofort. Wir sollten über die Gegenwart des Bösen nicht erschrocken sein, sondern vielmehr erwarten, dass dort, wo Gott wirkt, Satan folgt. Er sucht das Gute in der Handlungsweise des Geistes Gottes in ein Mittel zu verwandeln, um seine Nachahmung zur Verunehrung des Herrn einzuführen. So verkauften in unserem Beispiel Ananias und Saphira einen Teil ihres Besitzes, ohne alles erhaltene Geld abzugeben. Sie handelten dabei mit Vorsatz und nach Verabredung, um den Ruf der Freigebigkeit zu gewinnen, ohne dessen Kosten zu tragen. Sie machten damit dem Grundsatz nach die Versammlung zu ihrer Lebenswelt, in welcher sie jedoch einen Glauben, der uneingeschränkt auf den Herrn vertraut, nur vortäuschten. Zur selben Zeit behielten sie eine geheime Reserve für sich selbst zurück. Offensichtlich war das Kennzeichen der Wirksamkeit des Geistes Gottes damals eine Entfaltung von Gnade im Glauben. Niemand forderte etwas. Nichts könnte die Frucht des Heiligen Geistes mehr verfälschen, als aus der gnädigen Handlungsweise einiger eine stillschweigende Regel zu machen. Es gab überhaupt keinen Zwang. Niemand wurde zum Geben aufgefordert. Was waren Gold oder Silber, Häuser oder Ländereien für den Herrn? Jene Gaben erhielten ihren Wert durch die wirkende Kraft des Geistes Gottes – der Frucht der göttlichen Gnade im Herzen. Aber Satan versuchte Ananias und Saphira in der hier beschriebenen Weise. Petrus erhielt irgendwie Kenntnis von ihrer Absicht und stellte zunächst den Ehemann zur Rede. „Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen … hast?“ (V. 3).

    Es ist ernst, daran zu denken, dass jetzt jede Sünde sich gegen den Heiligen Geist richtet. Zweifellos gibt es außerdem die unvergebbare Lästerung gegen Ihn. Doch in Wirklichkeit ist jede Sünde gegen den Heiligen Geist gerichtet, und zwar aus dem einfachen Grund, weil Er jetzt Seinen Wohnsitz auf der Erde genommen hat. In Israel wurde gegen das Gesetz gesündigt, weil Gott in Seinem Heiligtum das Gesetz als Zeugnis niedergelegt hatte. Sünde wurde in Israel an dem Gesetz gemessen. Das gilt nicht für den Christen. Er besitzt jetzt einen noch ernsteren, herzerforschenderen und umfassenderen Standard. Jene Menschen, die heutzutage das Gesetz als Maßstab unter Christen gebrauchen, erniedrigen die Prüfung des göttlichen Urteils in unvergleichlicher Weise. Ein solcher Missbrauch des Gesetzes in Anwendung auf die Gerechten zeugt keineswegs von Sorge für Heiligkeit und Gerechtigkeit. Stattdessen spricht er von Unwissenheit bezüglich der Anwesenheit des Heiligen Geistes und der gerechten und notwendigen Wirkungen Seiner Gegenwart. Damit möchte ich nicht unterstellen, dass die Absicht dabei keine gute sei. Natürlich ist sie gut. Es beweist einfach nur, dass die Befürworter des Gesetzes als Richtschnur für Christen den besonderen Charakter des Christentums nicht verstehen.

    Dies ist jedoch ein äußerst ernster Irrtum; und ich bezweifle sehr, ob alle jene, die dem Anschein und dem Bekenntnis nach die Gegenwart des Geistes Gottes auf der Erde anerkennen, auch ein in irgendeiner Weise diesem angemessenes Bewusstsein ihrer Vorrechte sowie der Schwere ihrer Verantwortung haben. Petrus jedenfalls besaß ein solches Bewusstsein. Es waren zwar noch die ersten Tage. Vieles musste noch mitgeteilt und gelernt werden. Dennoch machte sich die Kraft der Anwesenheit des Heiligen Geistes fühlbar. Auf jeden Fall scheint Petrus die Bedeutung der Anwesenheit des Geistes erkannt zu haben; und so behandelte er Ananias’ Sünde als Lüge gegen den Heiligen Geist. Ananias hatte einen Teil des Kaufpreises für das Landstück zurückbehalten. „Blieb es nicht dein, wenn es so blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Gewalt?“ (V. 4). Es gehörte ihm immer noch. „Was ist es, dass du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen hast? Nicht Menschen hast du gelogen, sondern Gott.“

    Sofort fiel Ananias unter das Gericht des Herrn. Er starb; und über alle, die es hörten, kam große Furcht. „Die Jünglinge aber standen auf, rafften ihn zusammen und trugen ihn hinaus und begruben ihn. Es geschah aber nach Verlauf von etwa drei Stunden, dass sein Weib hereinkam, ohne zu wissen, was geschehen war. Petrus aber antwortete ihr: Sage mir, ob ihr für so viel das Feld hingegeben habt?“ (V. 6-8). Petrus wandte sich ohne eine Spur von Schärfe an ihr Gewissen. Sie hatte mehr Zeit als ihr Mann, ihre Lage zu bedenken. Doch sie hatten sich abgesprochen. Dabei wollten sie niemand schädigen, sondern nur sich selbst erhöhen. Aber ihr Ende war genauso schlimm wie ihre Verhalten böse und abstoßend in den Augen Gottes. Christus war aus ihren Gedanken und Wünschen völlig ausgeschlossen. Viele Unwahrheiten sind seitdem ausgesprochen worden, welche nicht in dieser Weise von Gott gerichtet wurden. Ihre Tat war jedoch ganz besonderes anstößig, weil sie zu einer Zeit geschah, als Gott gerade so wunderbar den Menschen mit den größten Segnungen durch Christus, unseren Herrn, gesegnet hatte. Wie nichtswürdig, dass so schnell und absichtlich die Anwesenheit des Heiligen Geistes praktisch geleugnet wurde zum ausschließlichen Zweck, das Fleisch zu erhöhen, welches das Christentum doch für immer beiseite gesetzt hatte! Folglich sagte Petrus: „Was ist es, dass ihr übereingekommen seid, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, welche deinen Mann begraben haben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen … Und es kam große Furcht über die ganze Versammlung.“ (V. 9-11).

    Danach sehen wir, wie der Herr Sein Wort erfüllt. Er hatte vorhergesagt, dass die Jünger größere Werke als Er tun würden. (Joh 14, 12). Nirgendwo lesen wir von Krankenheilungen durch den Schatten des Herrn. Aber umso mehr Gläubige wurden jetzt dem Herrn hinzugetan und die Ungläubigen gewarnt. „Von den übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschließen.“ (V. 13). Solche Seelen, die sich vor dem Wort Gottes beugten, wurden angezogen, und zwar „Scharen von Männern sowohl als Weibern.“ (V. 14). Das versetzte den Feind in Schrecken, beunruhigte und verunsicherte ihn. „Der Hohepriester aber stand auf und alle, die mit ihm waren, das ist die Sekte der Sadducäer, und wurden von Eifersucht erfüllt; und sie legten die Hände an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam.“ (V. 17-18).

    Aber der Engel des Herrn zeigte seine Macht; denn dieses Kapitel zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht nur ein Bild der lieblichen Wirksamkeit der Gnade enthüllt, sondern auch der göttlichen Macht in Gegenwart des Bösen. Wir haben schon die positiven Einwirkungen des Geistes Gottes gesehen. Im 2. Kapitel sahen wir die Grundlage dafür und ein erstes Zeugnis.

    Also hatte Manasse gegen das Gesetz gesündigt und Ananias und Saphira gegen den Heiligen Geist. Denn sie gaben vor, als Auswirkung des Geistes in sich selbst und in ihrem Leben freigiebig zu sein – etwas, was eine Lüge war.

    Thom sagt auch noch, dass sie auch in anderer Hinsicht berechnend gewesen sein könnten. Damals war es üblich, den Besitz zu verkaufen und in eine gemeinsame Kasse zu werfen und dann wurde dadurch der Lebensunterhalt aller Brüder bestritten. Es kann also auch sein, dass sie einen Besitz verkauft haben, der garnicht so viel wert war, dann haben sie einen Teil in die Kasse gegeben und wollten dann ab da auf Kosten der Brüder leben. Falls dies nicht funktioniert hätte, hätten sie ja immer noch auf den Anteil zurückgreifen können, den sie heimlich für sich zurück gelegt hatten.

    hm….

    Kommentar — 13. Juni 2013 @ 14:45

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