Die Frau Hoseas und die Kinder

Einsichtenbuch

Die Frau Hoseas und die Kinder

Hosea gehorchte dem Gebot Jehovas und nahm sich „eine Frau der Hurerei und Kinder der Hurerei“ (Hos 1:2). Das heißt nicht, daß der Prophet eine Prostituierte oder eine unmoralische Frau heiratete, die schon uneheliche Kinder hatte. Es zeigt vielmehr an, daß seine Frau Ehebruch begehen und Kinder von anderen Männern haben würde, während sie bereits mit dem Propheten verheiratet wäre. Hosea heiratete Gomer, die ‘ihm einen Sohn, Jesreel, gebar’ (1:3, 4). Gomer brachte später eine Tochter, Lo-Ruhama, zur Welt und danach einen Sohn mit Namen Lo-Ammi. Beide Kinder waren offensichtlich die Folge ihres Ehebruchs, denn der Prophet wird in Verbindung mit der Geburt dieser Kinder nicht erwähnt (1:6, 8, 9). Lo-Ruhama bedeutet „[Ihr wurde] keine Barmherzigkeit erwiesen“, und die Bedeutung von Lo-Ammi ist „Nicht mein Volk“. Diese Namen zeigen an, daß sich das widerspenstige Volk Israel das Mißfallen Jehovas zugezogen hatte. Doch der Name des Erstgeborenen — „Jesreel“, was „Gott wird [Samen] säen“ bedeutet — wird in einer Prophezeiung, die auf die Wiederherstellung hinweist, in positivem Sinne auf das Volk angewandt (2:21-23).

Nach der Geburt der Kinder verließ Gomer anscheinend Hosea und ging zu ihren Liebhabern. Es wird aber nicht gesagt, daß er sich von ihr scheiden ließ. Offensichtlich wurde sie später von ihren Geliebten verlassen und geriet in Armut und in die Sklaverei, denn Hosea 3:1-3 scheint anzudeuten, daß der Prophet sie wie eine Sklavin kaufte und sie sich wieder zur Frau nahm. Sein Verhältnis zu Gomer entsprach dem Verhältnis Jehovas zu Israel, denn Gott war ebenfalls bereit, seinem sündigen Volk zu verzeihen, als es seine geistige Hurerei bereute (Hos 2:16, 19, 20; 3:1-5).

Manche Bibelgelehrte haben Hoseas Heirat als eine Phantasie, eine Trance oder einen Traum angesehen, der nie Wirklichkeit wurde. Aber der Prophet gab in keiner Weise zu verstehen, daß es sich um eine Vision oder einen Traum handelte. Andere haben die Heirat für eine Allegorie oder ein Gleichnis gehalten. Hosea benutzte aber keine symbolischen oder bildlichen Ausdrücke, als er darüber sprach. Dies als einen Bericht über Hoseas tatsächliche Heirat mit Gomer und über die buchstäbliche Wiederherstellung ihres Verhältnisses zu dem Propheten zu betrachten verleiht der historischen und direkten Anwendung auf Israel Gewicht und Bedeutung. Es tut dem klaren biblischen Bericht keinen Abbruch und stimmt mit den Tatsachen überein: Jehovas Erwählung Israels, der folgende geistige Ehebruch der Nation Israel und die Wiederherstellung ihres Verhältnisses zu Gott, nachdem sie bereut hatte.

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen |

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