1. Korinther 1 – 4
Kapitel 1
Paulus, durch Gottes Willen zu einem Apostel Jesu Christi berufen, und Sọsthenes, unser Bruder, 2 an die Versammlung Gottes, die in Korinth ist, an euch, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus Geheiligten, zu Heiligen Berufenen, samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus, ihres Herrn und des unseren, überall anrufen:
3 Unverdiente Güte und Friede sei euch von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christus.
4 Ich danke Gott allezeit für euch im Hinblick auf die unverdiente Güte Gottes, die euch in Christus Jesus verliehen ist, 5 daß ihr an allem bereichert worden seid in ihm, an der vollen Redefähigkeit und an völliger Erkenntnis, 6 wie ja das Zeugnis über den Christus unter euch befestigt worden ist, 7 so daß ihr an gar keiner Gabe Mangel habt, während ihr sehnlich die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus erwartet. 8 Er wird euch auch befestigen bis ans Ende, damit ihr frei von Anklage seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. 9 Gott ist treu, durch den ihr zur Teilhaberschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, berufen worden seid.
10 Nun ermahne ich euch, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein mögt. 11 Denn mir ist über euch, meine Brüder, durch die [Hausgenossen] der Chlọe enthüllt worden, daß Streitigkeiten unter euch bestehen. 12 Was ich meine, ist dies, daß jeder von euch sagt: „Ich gehöre zu Paulus“, „Ich aber zu Apọllos“, „Ich aber zu Kẹphas“, „Ich aber zu Christus.“ 13 Der Christus besteht geteilt. Paulus wurde doch nicht etwa für euch an den Pfahl gebracht? Oder wurdet ihr im Namen des Paulus getauft? 14 Ich bin dankbar, daß ich niemand von euch getauft habe, außer Krịspus und Gạjus, 15 so daß keiner sagen kann, daß ihr in meinem Namen getauft worden seid. 16 Ja, ich habe auch die Hausgenossen des Stẹphanas getauft. Im übrigen weiß ich nicht, ob ich sonst jemand getauft habe. 17 Denn Christus hat mich nicht ausgesandt, zu taufen, sondern um die gute Botschaft zu verkündigen, nicht mit Redeweisheit, damit der Marterpfahl des Christus nicht nutzlos gemacht werde.
18 Denn das Wort über den Marterpfahl ist denen Torheit, die zugrunde gehen, uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. 19 Denn es steht geschrieben: „Ich will die Weisheit der Weisen zugrunde richten, und die Intelligenz der Intellektuellen will ich beseitigen.“ 20 Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Debattenredner dieses Systems der Dinge? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn da in der Weisheit Gottes die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht kennengelernt hat, hielt Gott es für gut, durch die Torheit dessen, was gepredigt wird, die Glaubenden zu retten.
22 Denn die Juden bitten um Zeichen, und auch die Griechen suchen nach Weisheit; 23 wir aber predigen Christus am Pfahl, den Juden eine Ursache zum Straucheln, den Nationen aber Torheit; 24 den Berufenen jedoch, sowohl Juden wie Griechen, Christus, die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes. 25 Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.
26 Denn ihr seht eure Berufung, Brüder, daß nicht viele, die dem Fleische nach Weise sind, berufen wurden, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Geburt; 27 sondern Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme; und Gott hat das Schwache der Welt auserwählt, damit er das Starke beschäme; 28 und Gott hat das Unedle der Welt auserwählt und das, worauf man herabblickt, die Dinge, die nicht sind, um die Dinge, die sind, zunichte zu machen, 29 damit sich vor Gott kein Fleisch rühme. 30 Ihm aber ist es zu verdanken, daß ihr in Gemeinschaft mit Christus Jesus seid, der uns zur Weisheit von Gott geworden ist sowie zur Gerechtigkeit und Heiligung und Befreiung durch Lösegeld; 31 damit es so sei, wie geschrieben steht: „Wer sich rühmt, rühme sich in Jehova.“
Kapitel 2
Und so kam ich denn, Brüder, als ich zu euch kam, nicht mit übertriebener Rede[kunst] oder Weisheit, um euch das heilige Geheimnis Gottes zu verkünden. 2 Denn ich beschloß, unter euch nichts zu wissen außer Jesus Christus und ihn an den Pfahl gebracht. 3 Und ich kam in Schwachheit und mit Furcht und mit vielem Zittern zu euch; 4 und meine Rede und was ich predigte, bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung von Geist und Kraft, 5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.
6 Nun reden wir Weisheit unter denen, die reif sind, aber nicht die Weisheit dieses Systems der Dinge noch die der Herrscher dieses Systems der Dinge, die zunichte werden. 7 Sondern wir reden Gottes Weisheit in einem heiligen Geheimnis, die verborgene Weisheit, die Gott vor den Systemen der Dinge zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat. 8 Diese [Weisheit] hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt, denn wenn sie [sie] erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht an den Pfahl gebracht. 9 Sondern so wie geschrieben steht: „Was [das] Auge nicht gesehen und [das] Ohr nicht gehört hat noch im Herzen eines Menschen aufgekommen ist, die Dinge, die Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ 10 Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart, denn der Geist erforscht alle Dinge, selbst die tiefen Dinge Gottes.
11 Denn wer unter [den] Menschen kennt die Dinge eines Menschen, ausgenommen der Geist des Menschen, der in ihm ist? Ebenso hat niemand die Dinge Gottes kennengelernt, ausgenommen der Geist Gottes. 12 Nun haben wir nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott ist, damit wir die Dinge erkennen könnten, die uns Gott gütigerweise gegeben hat. 13 Diese Dinge reden wir auch, nicht mit Worten, die durch menschliche Weisheit gelehrt werden, sondern mit solchen, die durch den Geist gelehrt werden, indem wir geistige [Dinge] mit geistigen [Worten] verbinden.
14 Ein physischer Mensch aber nimmt die Dinge des Geistes Gottes nicht an, denn sie sind ihm Torheit; und er kann [sie] nicht erkennen, weil sie geistig beurteilt werden. 15 Der Geistesmensch dagegen beurteilt tatsächlich alle Dinge, er selbst aber wird von keinem Menschen beurteilt. 16 Denn „wer hat den Sinn Jehovas kennengelernt, daß er ihn unterweise“? Wir aber haben Christi Sinn.
Kapitel 3
Und so konnte ich, Brüder, zu euch nicht wie zu Geistesmenschen reden, sondern wie zu fleischlichen Menschen, wie zu Unmündigen in Christus. 2 Ich nährte euch mit Milch, nicht mit etwas zum Essen, denn ihr wart noch nicht stark genug. Ja, ihr seid auch jetzt nicht stark genug, 3 denn ihr seid noch fleischlich. Denn solange es Eifersucht und Streit unter euch gibt, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt ihr nicht wie Menschen? 4 Denn wenn einer sagt: „Ich gehöre zu Paulus“, ein anderer aber sagt: „Ich zu Apọllos“, seid ihr da nicht einfach Menschen?
5 Was ist denn Apọllos? Ja, was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, so wie der Herr es einem jeden gewährt hat. 6 Ich habe gepflanzt, Apọllos hat begossen, Gott aber hat [es] fortwährend wachsen lassen, 7 so daß weder der Pflanzende etwas ist noch der Begießende, sondern Gott, der [es] wachsen läßt. 8 Der Pflanzende nun und der Begießende sind eins, doch wird jeder seinen eigenen Lohn gemäß seiner eigenen mühevollen Arbeit empfangen. 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes Feld zur Bebauung, Gottes Bau.
10 Gemäß der unverdienten Güte Gottes, die mir verliehen worden ist, habe ich als weiser Arbeitsleiter einen Grund gelegt, aber jemand anders baut darauf. Doch jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut. 11 Denn kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher Jesus Christus ist. 12 Wenn nun jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Hölzer, Heu, Stoppeln baut, 13 so wird eines jeden Werk offenbar werden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist. 14 Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, wird er Lohn empfangen; 15 wenn jemandes Werk verbrannt wird, wird er Verlust erleiden, er selbst aber wird gerettet werden; doch wenn solches [geschieht, wird es sein] wie durch Feuer.
16 Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und daß der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes vernichtet, wird Gott ihn vernichten; denn der Tempel Gottes ist heilig, welcher [Tempel] ihr seid.
18 Niemand verführe sich selbst: Wenn jemand unter euch denkt, er sei in diesem System der Dinge weise, so werde er ein Tor, damit er weise werde. 19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: „Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List.“ 20 Und wiederum: „Jehova weiß, daß die Überlegungen der Weisen nichtig sind.“ 21 Folglich rühme sich niemand der Menschen; denn alles gehört euch, 22 ob Paulus oder Apọllos oder Kẹphas oder die Welt oder Leben oder Tod oder Gegenwärtiges oder Zukünftiges: alles gehört euch; 23 ihr aber gehört Christus; Christus aber gehört Gott.
Kapitel 4
Somit schätze uns ein Mensch als Untergebene Christi und Verwalter heiliger Geheimnisse Gottes ein. 2 Außerdem sucht man in diesem Fall bei Verwaltern, daß einer als treu befunden werde. 3 Für mich nun ist es etwas sehr Geringfügiges, daß ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtshof beurteilt werde. Ja, ich beurteile mich auch selbst nicht. 4 Denn mir ist nichts bewußt, was gegen mich [spräche]. Doch dadurch werde ich nicht als gerecht befunden, der mich aber beurteilt, ist Jehova. 5 Richtet somit nichts vor der gegebenen Zeit, bis der Herr kommt, der sowohl die verborgenen Dinge der Finsternis ans Licht bringen als auch die Ratschläge der Herzen offenbar machen wird, und dann wird jedem sein Lob von Gott zukommen.
6 Nun, Brüder, diese Dinge habe ich in übertragenem Sinne zu eurem Besten auf mich und Apọllos angewandt, so daß ihr an unserem Fall die [Regel] kennenlernt: „Geht nicht über das hinaus, was geschrieben steht“, damit ihr nicht persönlich aufgeblasen werdet zugunsten des einen gegen den anderen. 7 Denn wer macht, daß du dich von einem anderen unterscheidest? In der Tat, was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du [es] nun wirklich empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du [es] nicht empfangen?
8 Ihr seid wohl schon gesättigt? Ihr seid wohl schon reich? Habt ihr etwa ohne uns als Könige zu regieren begonnen? Und ich wünschte tatsächlich, ihr hättet als Könige zu regieren begonnen, damit auch wir mit euch als Könige regieren könnten. 9 Denn mir scheint, daß Gott uns, die Apostel, zuletzt zur Schau gestellt hat als zum Tod bestimmte Menschen, denn wir sind ein Schauspiel geworden für die Welt und für Engel und Menschen. 10 Wir sind Toren um Christi willen, ihr aber seid verständig in Christus; wir sind schwach, ihr aber seid stark; ihr steht in gutem Ruf, wir aber sind in Unehre. 11 Bis gerade zu dieser Stunde leiden wir fortgesetzt Hunger und auch Durst und sind dürftig bekleidet und werden umhergestoßen und haben kein Heim 12 und mühen uns ab, indem wir mit unseren eigenen Händen arbeiten. Wenn beschimpft, segnen wir; wenn verfolgt, halten wir stand; 13 wenn verunglimpft, flehen wir; wir sind wie der Kehricht der Welt geworden, der Abschaum aller Dinge, bis jetzt.
14 Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich diese Dinge, sondern um euch als meine geliebten Kinder ernstlich zu ermahnen. 15 Denn obwohl ihr zehntausend Erzieher in Christus haben mögt, [habt ihr] bestimmt nicht viele Väter; denn in Christus Jesus bin ich durch die gute Botschaft euer Vater geworden. 16 Ich bitte euch daher inständig: Werdet meine Nachahmer. 17 Deswegen sende ich Timọtheus zu euch, da er mein geliebtes und treues Kind im Herrn ist; und er wird euch an meine Methoden in Verbindung mit Christus Jesus erinnern, so wie ich überall in jeder Versammlung lehre.
18 Einige sind aufgeblasen, als ob ich tatsächlich nicht zu euch käme. 19 Ich werde aber binnen kurzem zu euch kommen, wenn Jehova [es] will, und werde nicht die Reden derer kennenlernen, die aufgeblasen sind, sondern [ihre] Kraft. 20 Denn das Königreich Gottes [besteht] nicht in Worten, sondern in Kraft. 21 Was wollt ihr? Soll ich mit einer Rute zu euch kommen oder mit Liebe und dem Geist der Milde?
Jule | 11.22.09 | 1. Korinther, Text in der Bibel |
Jule
1. Korinther 1 – 4
1. Korinther 2:14-16
sind wir ein Geistesmensch?
Wenn wir bereits den Kreiskongress besucht haben, erinnern wir uns sicherlich noch an den entprechenden Vortrag „Was macht einen Geistesmenschen aus?“, ansonsten haben wir noch die Vorfreude darauf.
Hier findet ihr bei unseren Notizen schon mal einige Punkte aus dem Vortrag. Meine persönichen Notizen könnt ihr hier lesen, ich habe sie nicht nach draußen gehängt, da sie von einem Kongress in Meckenheim stammen und wir ja Ramona keine Angriffsfläche bieten wollen
1. Korinther 3:1-3
Kommentar — 30. November 2009 @ 11:48
Jule
1. Korinther 3:18-20
1. Korinther 4:3-5
wie beurteilt Jehova wohl mich und meine Familie?
Stimmt wohl SEIN Urteil mit dem unserer Mitmenschen oder mit dem weltlicher Gerichte überein?
Wer müsste wohl hier sein Urteil revidieren?
Wenn dem so ist, kann es uns dann nicht egal sein, wie Menschen uns beurteilen, wenn wir SEIN Wohlgefallen haben?
Bedeutet das dann automatisch, dass es uns nicht schmerzt, wenn Menschen uns falsch beurteilen oder verurteilen?
Wir können auf jeden Fall unseren inneren Frieden bewahren, in dem Bewußtsein, dass wir Jehova wohlgefallen, ganz egal, wie Menschen über uns denken!
Kommentar — 1. Dezember 2009 @ 02:18
Jule
1. Korinther 4:9-13
können wir es ertragen, dass diese Worte zutreffen – oder tun wir alles, um dies zu umgehen?
Kommentar — 1. Dezember 2009 @ 02:19
Jule
1. Korinther 1 – 4
1. Korinther 3:1-3
lassen wir uns von Gottes Geist leiten?
Erkennen andere dies an unserem Lebenswandel und daran, wie wir mit Problemen umgehen?
Kommentar — 25. November 2011 @ 23:56
Jule
1. Korinther 4:3-5
Kommentar — 25. November 2011 @ 23:56
Jule
1. Korinther 4:9
Dieser Text erinnert mich an die letzten beiden Studienartikel – ganz besonders an den letzten: Paulus fordert uns auf, so zu laufen, dass wir den Preis gewinnen.
Ein Gedanke, der mir immer dann hilft, wenn es hart auf hart kommt und ich denke „ich kann nicht mehr!“: mir vorzustellen, wie in einem himmlischen Bereich nicht nur Jehova sitzt und uns beobachtet – sondern alle Engel mit ihm.
Im Stadion sitzen zwei Parteien: Jehova und seine Engel sind „unsere Fans“, sie sind für uns und wollen, dass wir gewinnen. Sie feuern uns an: „Lauf, bald hast du es geschafft. Gib nicht auf, es ist nicht mehr weit. Du kannst es!‘
Im anderen Block sitzen Satan und seine Anhänger und sie wollen nicht, dass wir gewinnen. Wie Hooligans bei einem Fußballspiel rufen sie entmutigende Parolen und werfen uns Steine in den Weg, damit wir stolpern, hinfallen und entmutigt liegen bleiben. Aber dann feuern uns Jehova und seine treuen Engel immer wieder an…
Vergessen wir nicht, worum es hier geht: um unsere Loyalität Jehova gegenüber und darum, dass wir nicht aufgeben!
Kommentar — 25. November 2011 @ 23:57
Jule
1. Korinther 1 – 4
1. Korinther 1 – Haben wir den Geist Gottes?
Reicht es schon aus, nur Jesu Namen zu benutzen? Was sagt Paulus hier dazu?
Kommentar — 25. November 2012 @ 15:57
Jule
1. Korinther 2 – Begehren oder Verwehren
Haben wir diesen Geist? Begehren oder Verwehren wir ihn?
Kommentar — 25. November 2012 @ 16:01
Jule
1. Korinther 3 – Unreifes Verhalten der Christen in Korinth
Vielleicht fragt ihr euch ja, warum ich in den letzten Monaten immer fast die ganzen Kapitel rein kopiert habe?
Weil ich nicht will, dass ihr nur meine eigenen Gedanken lest – sondern ich möchte euch gern dazu motivieren, in der Bibel zu lesen. Denn es ist GOTTES WORT, das lebendig ist und Macht ausübt – nicht meins!
Ich möchte nur auf den Geschmack bringen und die Liebe und Begeisterung für Jehova und sein Wort wecken und euch dazu motivieren, dieses Wort – nämlich die Bibel – selbst in euch lebendig werden zu lassen. Ich möchte nur so eine Art Hilfestellung dabei geben, ebenso wie dies die WT-Gesellschaft will.
Dies erinnert mich auch an die „Malkurse“ mit Bob Ross, die auf BRapha kommen: hier malt er in einer knappen halben Stunde ein super tolles Bild. Aber er will nicht, dass wir seine Bilder nachmalen, sondern uns nur zeigen, wie es geht. Die Bilder sehen so super toll aus, wenn sie fertig sind, dass wir uns überhaupt nicht vorstellen können, wie man das so hinbekommt. Aus Angst und Unsicherheit nehmen wir garnicht erst einen Pinsel in die Hand – wir denken, das könnten wir nie.
Aber dann sehen wir dabei zu, wie er diese Bilder fast schon zaubert. Es ist so einfach, wenn man nur weiss, wie es geht. Wie man den Himmel so „malt“, dass man später die untergehende Sonne sieht, Bäume, bei denen man fast die einzelnen Blätter sieht oder die Spiegelung im Wasser. Für uns Laien ein unüberwindliches Hindernis. Darum fangen wir garnicht erst an.
Bob Ross ist ein Maler aus Leidenschaft. Mit Hingabe und viel Freude malt er Landschaftsbilder, die uns fast schon ins Paradies versetzen. Er weiss, dass es nicht schwer ist, wenn man nur die Technik kennt. Und so malt er uns Folge für Folge vor, wie auch wir dies können. „Es ist so einfach“ und „genieße, dass du malst“. Er weiss, dass auch wir viel Freude daran hätten. Aber dazu müssen wir erst mal anfangen.
Ich möchte gern euer „Bob Ross der Bibel“ sein. Euch zeigen, dass es garnicht so schwer ist. Daher machen wir es euch hier vor. Aber auch wir wollen nicht, „dass ihr nur nachmalt“ was ihr bei uns seht, sondern ihr sollt nur „die Technik abgucken“. Ihr sollt sehen, wie einfach es ist, Freude am Bibellesen zu haben. „Nehmt den Pinsel selbst in die Hand und malt eure eigenen Bilder. Es ist garnicht so schwer!“
Um dies zu verdeutlichen, bekommt ihr hier fast den ganzen Text in der Bibel. Denn ihr sollt zuallererst in der Bibel lesen und dies auf euch wirken lassen.
Alles andere ist nur „nettes Beiwerk“
Kommentar — 25. November 2012 @ 16:23
Jule
1. Korinther 4 – Das Urteil, auf das alles ankommt
Hier haben wir eine sehr anschauliche Szene in dem Drama – wo Timotheus nach Ephesus geschickt wird, um die Versammlung wieder auf den richtigen Weg zu schicken. Der Materialismus hatte um sich gegriffen und einige waren scheinbar der Ansicht, sie könnten sich mit großzügigen Spenden vom Predigtdienst und vom Gutestun loskaufen. Die Ziele der Jugend bestanden zumeist darin, die „Erfolgreichen“ Brüder nachzuahmen und so gerät Timotheus mit einem wohlhabenden Bruder aneinander, der Timotheus für zu extrem hält, ja er nennt ihn sogar „Marionette von Paulus“. Was als Schimpfwort gedacht ist, ist in Wirklichkeit ein Kompliment.
Es ist gut, wenn wir treu an der Lehre festhalten, die Jesus – und später seine Apostel – uns gebracht hat. Lassen wir uns davon nicht abbringen, ganz egal, auf welchen Widerstand wir dabei stoßen. Selbst, wenn es innerhalb der Bruderschaft oder von leitenden Brüdern ist. Wir sind in erster Linie Jehova verantwortlich und haben uns Jehova hingegeben – nicht Menschen!
Kommentar — 25. November 2012 @ 16:34
Jule
1. Korinther 1 – 4
1. Korinther 1 – 1 Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes , der Bruder, 2 an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, an die Geheiligten in Christus Jesus, an die berufenen Heiligen, samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, sowohl bei ihnen als auch bei uns:
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 4 Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus gegeben ist, 5 dass ihr in allem reich gemacht worden seid in ihm, in allem Wort und in aller Erkenntnis , 6 wie denn das Zeugnis von Christus in euch gefestigt worden ist, 7 sodass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gnadengabe, während ihr die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus erwartet, 8 der euch auch fest machen wird bis ans Ende, sodass ihr unverklagbar seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. 9 Gott ist treu , durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.
10 Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung .
11 Mir ist nämlich, meine Brüder, durch die Leute der Chloe bekannt geworden , dass Streitigkeiten unter euch sind. 12 Ich rede aber davon, dass jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus! – Ich aber zu Apollos ! – Ich aber zu Kephas ! – Ich aber zu Christus ! 13 Ist Christus denn zerteilt ? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft? 14 Ich danke Gott, dass ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gajus ; 15 so kann doch niemand sagen, ich hätte auf meinen Namen getauft! 16 Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft. Sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemand getauft habe; 17 denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen, [und zwar] nicht in Redeweisheit , damit nicht das Kreuz des Christus entkräftet wird
18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen ; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft ; 19 denn es steht geschrieben: »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen« . 20 Wo ist der Weise, wo der Schriftgelehrte, wo der Wortgewaltige dieser Weltzeit? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben.
22 Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, 23 verkündigen wir Christus den Gekreuzigten , den Juden ein Ärgernis , den Griechen eine Torheit ; 24 denen aber, die berufen sind, sowohl Juden als auch Griechen, [verkündigen wir] Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.
26 Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige , nicht viele Vornehme; 27 sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; 28 und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, 29 damit sich vor ihm kein Fleisch rühme.
30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit , zur Gerechtigkeit , zur Heiligung und zur Erlösung , 31 damit [es geschehe], wie geschrieben steht: »Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!«
nun sind wir also beim ersten Brief an die Korinther angelangt. In der Gemeinde lesen wir seit einiger Zeit Sonntags gemeinsam den zweiten Brief 🙂
Kommentar — 20. September 2014 @ 10:07
Jule
1. Korinther 1:10-17
Die Sache mit der ausgeglichenen Einheit
Die Sache mit der Einheit und den Spaltungen kenne ich seit Jahren, allerdings eher aus dem Zusammenhang gerissen. Dies birgt allerdings genau die Gefahr, die Paulus in den folgenden Versen anspricht:
Oftmals wird so viel Wert darauf gelegt, dass wir in unserer Religionsgemeinschaft in allen Dingen einig sind, dass kein Platz mehr für eigene Gedanken oder das Hinterfragen von Auslegungen ist.
Einigkeit ist gut und wichtig, auch, dass wir in den Grundlehren übereinstimmen, die ganz eindeutig so in der Bibel stehen. Alles andere sind Vermutungen oder Schlußfolgerungen, zu denen einige beim Bibellesen gekommen sind, die heute die Gruppe anführen.
Wenn nun von allen Mitgliedern völlige Übereinstimmung erwartet wird, kann es auch passieren, dass sich niemand mehr traut, eigene Überlegungen anzustellen und den Text auf sich und sein Leben anzuwenden – damit er nicht als abtrünnig gilt.
Dann sind schnell andere Gruppierungen „Babylon die Große“, die Abgefallenen, von denen wir uns fern halten sollen, nur wir allein und unsere Gruppe hat die echte Wahrheit.
Wenn wir oder unsere Gruppe so denken, dann könnte es vielleicht sein, dass wir damit denen gleichen, von denen Paulus sagt, er gehöre zu Paulus ode Apollos.
Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es vielen Christen wichtig ist, welcher Oberbegriff über der eigenen Gruppierung steht. Selbst Ungläubige fragen uns, was wir denn nun sind. Wenn du dann sagst, dass du „nur“ Christ bist, können die meisten nichts damit anfangen.
Aber wenn wir es genau nehmen, dann fällt genau dies in die Kathegorie, von der Paulus hier spricht. Wir benötigen keinen Oberbegriff. Damals waren es die, die Paulus, Apollos oder sonst wem folgten, heute nennt man sich Evangelisch, Katholisch, Neuapostolisch, Baptisten, Zeugen Jehovas usw. Aber eigentlich sind wir alle Nachfolger Jesu und somit Christen. Wir benötigen keinen Oberbegriff. Jesus ist es, der für uns gestorben ist und dem wir nachfolgen.
Ich selber ertappe mich immer wieder dabei, dass ich auf Nachfrage erzähle, dass ich evangelisch getauft gewesen bin, konfirmiert wurde und viele Jahre später nach einem längeren Bibelstudium als Zeuge Jehovas getauft wurde. Ist dies nicht sehr ähnlich dem, was Paulus hier sagt? ‚Sie sind nicht auf Paulus getauft worden, sondern auf Jesu Namen‘.
Heute sind mein Mann und ich keine Zeugen Jehovas mehr und – sehr zur Verwirrung der meisten in unserem persönlichen Umfeld – auch nicht evangelisch oder freievangelisch oder irgendwas – wir sind einfach „nur“ Christen.
Warum fällt es so schwer, die zu verstehen?
Und warum fühlen wir selbst uns immer noch seltsam dabei, wenn wir es erzählen?
Kommentar — 20. September 2014 @ 19:02
Jule
1. Korinther 2 – 1 So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam , nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. 3 Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch. 4 Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit , sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, 5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.
6 Wir reden allerdings Weisheit unter den Gereiften ; aber nicht die Weisheit dieser Weltzeit, auch nicht der Herrscher dieser Weltzeit, die vergehen, 7 sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat, 8 die keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt hat – denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt -, 9 sondern, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben« . 10 Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.
11 Denn wer von den Menschen kennt die [Gedanken] des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die [Gedanken] Gottes als nur der Geist Gottes. 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, sodass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; 13 und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.
14 Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit , und er kann es nicht erkennen , weil es geistlich beurteilt werden muss. 15 Der geistliche [Mensch] dagegen beurteilt zwar alles , er selbst jedoch wird von niemand beurteilt; 16 denn »wer hat den Sinn des Herrn erkannt, dass er ihn belehre?« Wir aber haben den Sinn des Christus.
Kommentar — 22. September 2014 @ 23:04
Jule
Was macht das aus, was wir als Christen weitergeben?
Wenn wir bereits viele Jahre in der Bibel lesen, gut mit ihr vertraut sind und uns viele Gedanken über das Gelesene gemacht haben, dann könnten wir durch ein Problem bekommen. Wir könnten denken, wir wüßten schon alles und würden auch die ganzen tiefen Geheimnisse Gottes verstehen, auch die Dinge, die nicht eindeutig so in der Bibel stehen. Mit der Zeit verliert sich bei uns vielleicht das Bewußtsein darum, dass es nur eigene Gedanken und persönliche Annahmen sind. Wir könnten geneigt sein, diese als Lehren der Bibel zu vertreten und sie anderen aufzudrängen und sie zu verurteilen, wenn sie diese „Lehren“ anders sehen.
Auch wenn wir durch Lesen unter dem Heiligen Geist zu dieser Erkenntnis gekommen sein sollten, bedeutet dies nicht, dass Gott uns hier eine besondere Erkenntnis gegeben hätte und dass alle, die es anders sehen, falsch liegen.
Das, was wir an die Menschen weitergeben sollen, sind die Grundlehren, die auch so in der Bibel stehen und all das, was ihnen hilft, Gott näher zu kommen. Wortklaubereien – wie zB darüber, ob Jesus an einem Kreuz oder Pfahl gestorben ist – sind nicht wirklich förderlich, sondern lenken nur von der Guten Botschaft ab.
Es ist nicht falsch, wenn wir uns beim Lesen in der Bibel Gedanken über das machen, was wir dort lesen und es ist auch ok, mit anderen darüber zu reden, was wir dabei „erkannt“ haben. Aber es muss nicht bedeuten, dass alle anderen im Unrecht sind, die es anders sehen.
Interessant, dass auf der Mitgliederversammlung der Zeugen Jehovas in diesem Jahr beschlossen worden ist, sich künftig damit zurück zu halten. Sicherlich hat sie der Heilige Geist Gottes zu dieser Entscheidung gebracht.
Wie gesagt: es ist nicht falsch, sich Gedanken über die tiefere Bedeutung zu machen und zu versuchen, Gleichnisse und Prophezeiungen zu verstehen und auch darüber zu reden. Aber wir sollten dabei im Hinterkopf behalten, dass das unsere persönlichen Schlüsse sind, die wir für uns gezogen haben und dass es auch anders sein könnte.
Paulus ist uns hier wirklich ein gutes Vorbild. Sicherlich waren ihm diese Gefahren auch bekannt, denn immerhin kannte er sich als ehemaliger Pharisäer und Schriftgelehrter gut in den Schriften aus. Aber er hat auch am eigenen Leib erkannt, wie gründlich dies „auf die eigenen Erkenntnisse bestehen“ in die Irre führen kann, selbst wenn diese von einer angesehenen Religionsgemeinschaft kommen, die Gott als sein besonderes Volk anerkennt
Ich finde die neue Entwicklung, die bei der aktuellen Mitgliederversammlung angekündigt worden ist, sehr interessant. Es bleibt weiter spannend, wohin Jehova uns alle führt 😉
Kommentar — 9. Oktober 2014 @ 08:22
Jule
1. Korinther 3 –
Widerspricht dies nun dem zuvor Gesagten?
Beim Lesen der erstem Verse könnte dieser Eindruck entstehen, aber dann kommt er wieder darauf zu sprechen, dass wir nur Werkzeuge Gottes sind und dass ER es ist, der es wachsen lässt. Es ist Gott, der die Menschen geistig wachsen lässt. Wir können nur das Wort säen – das Wort, dass so in der Bibel steht.
Dieses Wort ist der Same, der gehegt wird und der geistiges Wachstum bewirkt. Es kommt also nicht auf uns an, wie wir bei den Menschen ankommen, ob sie uns für besonders schlau und gelehrt halten, ob unsere Art gut bei ihnen ankommt, ob wir gute Techniken haben – sondern auf das reine unverfalschte Wort Gottes.
Dennoch gehört es zum geistigen Wachstum hinzu, dass wir immer tiefer in dieses Wort Gottes eindringen, uns Gedanken machen, es hinterfragen usw. Wenn wir regelmäßig in der Bibel lesen, werden wir mit der Zeit Zusammenhänge erkennen und auch die einzelnen Prophezeiungen, die auf Jesus hinweisen, erkennen.
Wir können auch Vermutungen anstellen, was die Prophezeiungen für unsere Zeit bedeuten. Es ist nicht verkehrt, bedeutet aber nicht unbedingt, dass unsere Schlüsse, die wir daraus ziehen, richtig sein müssen.
Denken wir in diesem Zusammenhang doch bitte an Paulus. Wir hatten bereits erwähnt, dass dieser sich besonders gut in den Schriften auskannte. Er liebte Gott und hatte ein aufrichtiges Herz. Er eiferte sogar für Gott. Dennoch lag er falsch. Er erkannte den Messias nicht und richtete viel Schaden damit an, als er versuchte, das zu verteidigen, was er aus Gottes Wort erkannt hatte.
Bei strittigen Punkten frage ich persönlich mich in letzter Zeit immer wieder: „bringt mich das Gott näher?“
Die Dinge, die ganz klar drin stehen, sind ja klar, darüber gibt es keine Diskussion. Andere sind – wie bereits erwähnt – nur Vermutungen und oftmals gehen die Auslegungen weit auseinander.
Wer hat nun Recht? Könnten beide Denkansätze richtig sein?
Ist es wirklich wichtig, wer nun Recht hat? Verändert es die Sicht auf die Grundlehren und auf die Person Gottes?
Wenn es ändert, wie ich Gott sehe – stimmt das dann mit dem Grundbild Gottes in der Bibel überein und bringt es mich Gott näher?
Nun aus der Angst heraus, alles falsch zu machen, überhaupt nicht mehr eigenständig über das Gelesene nachzudenken, wäre auch nicht richtig. Dies zeigt Paulus gerade am Anfang dieses Kapitels. „Wir sollten zur Reife vorandrängen.“
Behalten wir dabei im Hinterkopf, dass dies Paulus sagt. Der selbe Paulus, der aus fehlgeleitetem Eifer die ersten Christen bis auf Blut verfolgt hatte und deshalb von Jesus zurecht gebracht wurde. Er war nicht der Ansicht, dass man dann besser überhaupt nicht tiefer nachdenkt. Im Gegenteil: von ihm kommen sehr viele tiefe Gedanken, er ist derjenige, der die meisten der Briefe geschrieben hat, die den Gemeinden helfen sollten, im Wort zu leben
Haben wir keine Angst davor, eigenständig in Gottes Wort zu lesen, in die Tiefe zu gehen, uns Gedanken zu machen und Vermutungen anzustellen. Hören wir auch anderen zu, die dies tun – denn ihre Gedanken können uns und unser Verständnis von Gott und seinem Wort bereichern. Es ist gut und wichtig, sich darüber auszutauschen und auch darüber nachzudenken, was andere Bibelleser sagen, zu welchem Schluß sie gekommen sind. Aber vergessen wir dabei nie, dass dies eben nur eigene Gedanken und Vermutungen sind und nicht „das Evangelium“.
(((Ob Paulus dies meinte, als er dieses Kapitel schrieb, kann ich nicht sagen – dies sind jetzt nur meine persönlichen Vermutungen 😉 )))
Kommentar — 9. Oktober 2014 @ 08:24
Jule
1. Korinther 4
Paulus führt den Gedanken von vorhin weiter: wir sollten nicht über das hinausgehen, was geschrieben steht!
Machen wir uns Gedanken, reden wir darüber – aber machen wir es als persönliche Gedanken kenntlich und nicht als „die Erkenntnis Gottes“
Kommentar — 9. Oktober 2014 @ 08:42