Apostelgeschichte 1 – 2

Kapitel 1

1 Den ersten Bericht, o Theophilus, habe ich über alle Dinge verfaßt, die Jesus zu tun und auch zu lehren anfing, 2 bis zu dem Tag, an dem er hinaufgenommen wurde, nachdem er durch heiligen Geist den von ihm auserwählten Aposteln Auftrag gegeben hatte. 3 Diesen zeigte er sich auch, nachdem er gelitten hatte, durch viele sichere Beweise als lebend, indem er vierzig Tage hindurch von ihnen gesehen wurde und von den Dingen über das Königreich Gottes redete. 4 Und während er mit ihnen zusammenkam, gab er ihnen die Weisung: „Entfernt euch nicht von Jerusalem, sondern wartet weiterhin auf das, was der Vater verheißen hat, worüber ihr von mir hörtet; 5 denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet nicht viele Tage nach diesem in heiligem Geist getauft werden.“

6 Als sie nun zusammengekommen waren, gingen sie daran, ihn zu fragen: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?“ 7 Er sprach zu ihnen: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat; 8 aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judaa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ 9 Und nachdem er diese Dinge gesagt hatte, wurde er, während sie zuschauten, emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, von ihren Augen hinweg. 10 Und als sie unverwandt zum Himmel schauten, während er hinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern neben ihnen, 11 und sie sprachen: „Männer von Galilaa, warum steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, in derselben Weise, wie ihr ihn in den Himmel habt gehen sehen.“

12 Dann kehrten sie von einem Berg, welcher Ölberg genannt wird, der nahe bei Jerusalem liegt, eine Sabbat-Tagereise [davon] entfernt, nach Jerusalem zurück. 13 Als sie nun hineingekommen waren, begaben sie sich in das Obergemach hinauf, wo sie sich aufhielten, Petrus wie auch Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomaus und Matthaus, Jakobus, [der Sohn] des Alphaus, und Simon, der Eiferer, und Judas, [der Sohn] des Jakobus. 14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet, zusammen mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

15 In diesen Tagen nun erhob sich Petrus inmitten der Brüder (es war eine Menge von insgesamt etwa hundertzwanzig Personen) und sagte: 16 „Männer, Brüder, es war notwendig, daß das Schriftwort erfüllt werde, das der heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhergesagt hatte, der denen, die Jesus festnahmen, zum Wegweiser wurde, 17 denn er war zu uns gezählt worden und erlangte einen Anteil an diesem Dienst. 18 (Dieser nun erwarb sich mit dem Lohn für Ungerechtigkeit ein Feld, und kopfüber stürzend, barst er krachend mitten entzwei, und alle seine Eingeweide wurden verschüttet. 19 Es wurde auch allen Bewohnern Jerusalems bekannt, so daß jenes Feld in ihrer Sprache Akeldama, das heißt Blutfeld, genannt wurde.) 20 Denn es steht im Buch der Psalmen geschrieben: ‚Möge sein Unterkunftsort öde werden, und möge niemand darin wohnen‘ und: ‚Sein Aufsichtsamt übernehme ein anderer.‘ 21 Es ist daher notwendig, daß von den Männern, die während der ganzen Zeit mit uns zusammenkamen, in der der Herr Jesus bei uns ein und aus ging, 22 angefangen von der durch Johannes vollzogenen Taufe bis zu dem Tag, an dem er von uns weg hinaufgenommen wurde, einer von diesen mit uns Zeuge seiner Auferstehung werde.“

23 Da stellten sie zwei auf, Joseph, genannt Barsabbas, der den Beinamen Justus hatte, und Matthias. 24 Und sie beteten und sprachen: „Du, o Jehova, der du das Herz aller kennst, bezeichne, welchen du von diesen beiden Männern erwählt hast, 25 damit er den Platz dieses Dienstes und Apostelamtes einnehme, von dem Judas abgewichen ist, um an seinen eigenen Ort zu gehen.“ 26 Da warfen sie Lose über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er wurde den elf Aposteln zugezählt.

Kapitel 2

2 Während nun der Tag des Pfingst[festes] seinen Verlauf nahm, waren sie alle am gleichen Ort beisammen, 2 und plötzlich entstand vom Himmel her ein Geräusch wie das einer dahinstürmenden starken Brise, und es erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und Zungen wie von Feuer wurden ihnen sichtbar und wurden verteilt, und auf jeden von ihnen setzte sich eine, 4 und sie alle wurden mit heiligem Geist erfüllt und fingen an, in verschiedenen Zungen zu reden, so wie der Geist ihnen gewährte, sich zu äußern.

5 Nun wohnten in Jerusalem Juden, ehrfurchtsvolle Männer aus jeder Nation von denen unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Geräusch entstand, kam die Menge zusammen und wurde fassungslos, weil ein jeder sie in seiner eigenen Sprache reden hörte. 7 In der Tat, sie waren erstaunt und begannen sich zu wundern und zu sagen: „Seht, sind nicht alle diese, die reden, Galilaer? 8 Und doch, wie kommt es, daß jeder von uns seine eigene Sprache hört, in der wir geboren wurden? 9 Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien und Judaa und Kappadozien, Pontus und dem [Bezirk] Asien 10 und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden Libyens, das gegen Kyrene hin liegt, und aus Rom Zugezogene, sowohl Juden als auch Proselyten, 11 Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Zungen über die großen Dinge Gottes reden.“ 12 Ja, sie staunten alle und waren in Verlegenheit und sagten zueinander: „Was hat das zu bedeuten?“ 13 Andere jedoch spotteten über sie und begannen zu sagen: „Sie sind voll süßen Weins.“

14 Petrus aber stand mit den Elf auf und erhob seine Stimme und äußerte sich vor ihnen wie folgt: „Männer von Judaa und all ihr Bewohner von Jerusalem, dies sei euch kund, und schenkt meinen Reden Gehör. 15 Diese [Leute] sind wirklich nicht betrunken, wie ihr vermutet, denn es ist die dritte Stunde des Tages. 16 Im Gegenteil, dies ist das, was durch den Propheten Joel gesagt wurde: 17 ‚ „Und in den letzten Tagen“, spricht Gott, „werde ich etwas von meinem Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen, und eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien, und eure jungen Männer werden Visionen sehen, und eure alten Männer werden Träume haben; 18 und sogar auf meine Sklaven und auf meine Sklavinnen will ich in jenen Tagen etwas von meinem Geist ausgießen, und sie werden prophezeien. 19 Und ich will Wunder geben im Himmel droben und Zeichen auf der Erde unten, Blut und Feuer und Rauchdunst; 20 die Sonne wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und glanzvolle Tag Jehovas gekommen sein wird. 21 Und jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden.“ ‚

22 Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazarener, einen Mann, den Gott euch, wie ihr selbst wißt, durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, öffentlich zeigte, 23 diesen [Mann] habt ihr als einen nach dem festgesetzten Beschluß und Vorherwissen Gottes Überlieferten durch die Hand Gesetzloser an einen Pfahl geheftet und umgebracht. 24 Gott aber hat ihn zur Auferstehung gebracht, indem er die Wehen des Todes löste, denn es war unmöglich, daß er von ihm festgehalten wurde. 25 David sagt nämlich mit Bezug auf ihn: ‚Ich hatte Jehova beständig vor meinen Augen; denn er steht zu meiner Rechten, damit ich niemals erschüttert werde. 26 Deswegen wurde mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockte. Und auch mein Fleisch wird in Hoffnung wohnen; 27 denn du wirst meine Seele im Hades nicht verlassen, noch wirst du zugeben, daß dein Loyalgesinnter die Verwesung sehe. 28 Du hast mir die Wege des Lebens kundgetan, du wirst mich mit Fröhlichkeit erfüllen mit deinem Angesicht.‘

29 Männer, Brüder, es sei erlaubt, mit Freimut der Rede von David, dem Familienhaupt, zu euch zu reden, daß er sowohl starb als auch begraben wurde, und seine Gruft ist bis auf diesen Tag unter uns. 30 Weil er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, er werde jemand von der Frucht seiner Lenden auf seinen Thron setzen, 31 hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, daß er weder im Hades verlassen wurde, noch daß sein Fleisch die Verwesung sah. 32 Diesen Jesus hat Gott zur Auferstehung gebracht, von welcher Tatsache wir alle Zeugen sind. 33 Da er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und den verheißenen heiligen Geist vom Vater empfangen hat, hat er das ausgegossen, was ihr seht und hört. 34 Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“ ‚ 36 Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“

37 Als sie das nun hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: „Männer, Brüder, was sollen wir tun?“ 38 Petrus [sagte] zu ihnen: „Bereut, und jeder von euch lasse sich im Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, und ihr werdet als freie Gabe den heiligen Geist empfangen. 39 Denn die Verheißung gehört euch und euren Kindern und all denen, die in der Ferne sind, so viele Jehova, unser Gott, zu sich rufen mag.“ 40 Und mit vielen anderen Worten legte er ein gründliches Zeugnis ab und ermahnte sie fortwährend, indem er sprach: „Laßt euch aus dieser verkehrten Generation retten.“ 41 Somit wurden diejenigen, die sein Wort von Herzen annahmen, getauft, und an jenem Tag wurden ungefähr dreitausend Seelen hinzugetan. 42 Und sie widmeten sich weiterhin der Lehre der Apostel und dem Anteilhaben [miteinander], dem Einnehmen von Mahlzeiten und den Gebeten.

43 In der Tat, jede Seele wurde von Furcht befallen, und es geschahen von nun an durch die Apostel viele Wunder und Zeichen. 44 Alle aber, die gläubig wurden, waren beisammen und hatten alles gemeinsam, 45 und sie verkauften ihre Besitztümer und ihr Eigentum und verteilten den [Erlös] unter alle, so wie jemand Bedürfnis hatte. 46 Und Tag für Tag waren sie fortgesetzt einmütig im Tempel anwesend, und sie nahmen ihre Mahlzeiten in Privathäusern ein und nahmen mit großer Freude und Aufrichtigkeit des Herzens Speise zu sich, 47 priesen Gott und erlangten Gunst beim ganzen Volk. Gleichzeitig fuhr Jehova fort, täglich solche zu ihnen hinzuzufügen, die gerettet werden.

Jule | 11.10.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel |

14 Comments »

  1. Jule

    Apostelgeschichte 1 – 2

    Apostelgeschichte 2:1-12

    Während nun der Tag des Pfingst[festes] seinen Verlauf nahm, waren sie alle am gleichen Ort beisammen, 2 und plötzlich entstand vom Himmel her ein Geräusch wie das einer dahinstürmenden starken Brise, und es erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und Zungen wie von Feuer wurden ihnen sichtbar und wurden verteilt, und auf jeden von ihnen setzte sich eine, 4 und sie alle wurden mit heiligem Geist erfüllt und fingen an, in verschiedenen Zungen zu reden, so wie der Geist ihnen gewährte, sich zu äußern.

    5 Nun wohnten in Jerusalem Juden, ehrfurchtsvolle Männer aus jeder Nation von denen unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Geräusch entstand, kam die Menge zusammen und wurde fassungslos, weil ein jeder sie in seiner eigenen Sprache reden hörte. 7 In der Tat, sie waren erstaunt und begannen sich zu wundern und zu sagen: „Seht, sind nicht alle diese, die reden, Galilaer? 8 Und doch, wie kommt es, daß jeder von uns seine eigene Sprache hört, in der wir geboren wurden? 9 Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien und Judaa und Kappadozien, Pontus und dem [Bezirk] Asien 10 und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden Libyens, das gegen Kyrene hin liegt, und aus Rom Zugezogene, sowohl Juden als auch Proselyten, 11 Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Zungen über die großen Dinge Gottes reden.“ 12 Ja, sie staunten alle und waren in Verlegenheit und sagten zueinander: „Was hat das zu bedeuten?“

    wie hätten wir auf das Geschehene reagiert?

    Zu welcher der Gruppen hätten wir gehört?

    Kommentar — 22. November 2009 @ 20:27

  2. Jule

    Apostelgeschichte 2:37

     Als sie das nun hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: „Männer, Brüder, was sollen wir tun?“

    ist es uns auch schon mak „wie ein Stich durchs Herz gegangen“, als uns jemand Gottes Wort erklärt hat?

    Kommentar — 23. November 2009 @ 02:54

  3. Jule

    Apostelgeschichte 1 – 2

    Apostelgeschichte 1:21-22

    Es ist daher notwendig, daß von den Männern, die während der ganzen Zeit mit uns zusammenkamen, in der der Herr Jesus bei uns ein und aus ging, 22 angefangen von der durch Johannes vollzogenen Taufe bis zu dem Tag, an dem er von uns weg hinaufgenommen wurde, einer von diesen mit uns Zeuge seiner Auferstehung werde.“

    Warum genau war dies notwendig? Konnten sie es nicht einfach bei den 11 verbliebenden Aposteln belassen?

    Thom meinte als Antwort darauf, dass die Juden es gewohnt waren, mit der Zahl 12 umzugehen: es waren 12 Stämme, 12 Apostel und in der Auferstehung ist auch wieder von den 12 Stämmen und den 12 Thronen die Rede. Ausserdem wäre es wichtig, damit man hinterher nicht ein falsches Bild von Judas malen würde. So würde ganz klar, wie Jehova darüber denken würde.

    Gerade habe ich mir noch mal den Kontext dazu durchgelesen:

    15 In diesen Tagen nun erhob sich Petrus inmitten der Brüder (es war eine Menge von insgesamt etwa hundertzwanzig Personen) und sagte: 16 „Männer, Brüder, es war notwendig, daß das Schriftwort erfüllt werde, das der heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhergesagt hatte, der denen, die Jesus festnahmen, zum Wegweiser wurde, 17 denn er war zu uns gezählt worden und erlangte einen Anteil an diesem Dienst. 18 (Dieser nun erwarb sich mit dem Lohn für Ungerechtigkeit ein Feld, und kopfüber stürzend, barst er krachend mitten entzwei, und alle seine Eingeweide wurden verschüttet. 19 Es wurde auch allen Bewohnern Jerusalems bekannt, so daß jenes Feld in ihrer Sprache Akeldama, das heißt Blutfeld, genannt wurde.) 20 Denn es steht im Buch der Psalmen geschrieben: ‚Möge sein Unterkunftsort öde werden, und möge niemand darin wohnen‘ und: ‚Sein Aufsichtsamt übernehme ein anderer.‘ 21 Es ist daher notwendig, daß von den Männern, die während der ganzen Zeit mit uns zusammenkamen, in der der Herr Jesus bei uns ein und aus ging, 22 angefangen von der durch Johannes vollzogenen Taufe bis zu dem Tag, an dem er von uns weg hinaufgenommen wurde, einer von diesen mit uns Zeuge seiner Auferstehung werde.“

    23 Da stellten sie zwei auf, Joseph, genannt Barsabbas, der den Beinamen Justus hatte, und Matthias. 24 Und sie beteten und sprachen: „Du, o Jehova, der du das Herz aller kennst, bezeichne, welchen du von diesen beiden Männern erwählt hast, 25 damit er den Platz dieses Dienstes und Apostelamtes einnehme, von dem Judas abgewichen ist, um an seinen eigenen Ort zu gehen.“ 26 Da warfen sie Lose über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er wurde den elf Aposteln zugezählt.

    das was ich dann im Einsichtenbuch gefunden habe, stütz eher Thoms letzte Argumentation:

    *** it-1 S. 157-158 Apostel ***

    Wegen des Abfalls von Judas Iskariot, der in Untreue starb, blieben nur 11 Apostel übrig, und Jesus bestimmte in den 40 Tagen zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt keinen Ersatz. Irgendwann während der zehn Tage zwischen der Himmelfahrt Jesu und Pfingsten hielt man es für nötig, die Stelle, die durch Judas frei geworden war, wieder zu besetzen, und zwar nicht so sehr deshalb, weil Judas tot war, sondern vielmehr wegen seiner Abtrünnigkeit, wie es aus den von Petrus zitierten Schriftstellen hervorgeht (Apg 1:15-22; Ps 69:25; 109:8; vgl. Off 3:11). Als im Gegensatz dazu der treue Apostel Jakobus umgebracht wurde, wurden offenbar keine Bemühungen unternommen, einen Nachfolger für sein Apostelamt zu finden (Apg 12:2).

    Kommentar — 15. November 2010 @ 13:38

  4. Jule

    Apostelgeschichte 1 – 2

    „Auch Jesu Brüder, die gläubig geworden waren“ – warum auf einmal?

    Apostelgeschichte 1:14

    Zu ihnen gehörten auch einige Frauen, unter anderem Maria, die Mutter Jesu, und außerdem seine Brüder. Sie alle trafen sich regelmäßig an diesem Ort, um gemeinsam zu beten.

    als Jesus auf der Erde war, hielten sie ihn für verrückt und meinten, er wäre überheblich. Warum glaubten sie nun auf einmal an ihn?

    Immerhin war er inzwischen gestorben – nicht unbedingt eine Basis dafür, daran zu glauben, dass er der Messias sein könnte. Hatten sie ihn nach seiner Auferstehung vielleicht persönlich gesehen? Aber wie ging dies, wo sie doch so von ihm dachten – warum sollten sie dann zu der Zeit bei seinen Jüngern gewesen sein, als er ihnen erschien?

    Im WT vom 15.12.2003 heißt es hierzu auszugsweise

    Jesu Brüder zeigen, dass eine Änderung möglich ist

    Jesu Brüder glaubten offenbar erst nach seinem Tod an ihn. Es war wohl kein Zufall, dass sie nicht dabei waren, als Jesus am Marterpfahl starb, und er seine Mutter dem Apostel Johannes anvertrauen musste. Die Angehörigen Jesu zeigten, dass sie ihn nicht achteten, ja bei einer Gelegenheit sagten sie sogar, er sei „von Sinnen“ (Markus 3:21). Jesus hatte also ungläubige Familienangehörige. Wer heute Ungläubige in seiner Familie hat, kann sich daher darauf verlassen, dass Jesus versteht, wie er empfindet, wenn Verwandte ihn wegen seines Glaubens verspotten.

    Nach Jesu Auferstehung begannen jedoch seine Brüder offensichtlich, an ihn zu glauben. Sie gehörten zu der Gruppe, die sich vor Pfingsten 33 u. Z. in Jerusalem versammelte und zusammen mit den Aposteln inbrünstig betete (Apostelgeschichte 1:14). Allem Anschein nach veranlasste sie die Auferstehung ihres Halbbruders zu diesem Sinneswandel, der so weit ging, dass sie seine Jünger wurden. Bei Verwandten, die unseren Glauben nicht teilen, sollten wir die Hoffnung also nie aufgeben.

    Jakobus, der Halbbruder Jesu, dem er persönlich erschien, spielte gemäß der Bibel eine herausragende Rolle in der Christenversammlung. Er schrieb einen von Gott inspirierten Brief an seine Glaubensbrüder und -schwestern, um sie zu ermahnen, den Glauben zu bewahren (Apostelgeschichte 15:6-29; 1. Korinther 15:7; Galater 1:18, 19; 2:9; Jakobus 1:1). Von Judas, einem anderen Halbbruder, stammt ein inspirierter Brief, durch den er Mitchristen ermunterte, einen harten Kampf für den Glauben zu führen (Judas 1). Bemerkenswerterweise verwiesen weder Jakobus noch Judas in ihren Briefen auf ihre Verwandtschaft mit Jesus, um Mitchristen zu überzeugen. Welch eine deutliche Lektion in Bescheidenheit für uns!

    Kommentar — 12. November 2011 @ 01:05

  5. Jule

    Apostelgeschichte 1:12

    Daraufhin kehrten die Apostel nach Jerusalem zurück; sie waren ´mit Jesus` auf einem Hügel gewesen, der »Ölberg« genannt wird und nur einen Sabbatweg t- ´etwa eine Viertelstunde` – von der Stadt entfernt ist.

    „Ein Sabbatweg entfernt“ (Neue Genfer Übersetzung) – Was ist denn ein Sabbatweg??

    in der Neuen-Welt-Übersetzung heißt es hier

    Dann kehrten sie von einem Berg, welcher Ölberg genannt wird, der nahe bei Jerusalem liegt, eine Sabbat-Tagereise [davon] entfernt, nach Jerusalem zurück.

    in der Fußnote wird zur Sabbat-Tagereise erklärt:

    nach rabbinischen Quellen, die sich auf Jos 3:4 stützen, entsprach dies ca. 2 000 Ellen (890 m).

    Unter dem Stichwort „Tagereise“ finden wir im Einsichtenbuch folgendes:

    Das Wort „Tagereise“ erscheint in der Bibel oft bei Angaben über die ungefähre Länge einer zurückgelegten Strecke (1Mo 31:23; 2Mo 3:18; 4Mo 10:33; 33:8). Wie weit man an einem Tag reisen konnte, hing davon ab, welches Transportmittels man sich bediente, sowie von den Bedingungen und dem Gelände unterwegs. Eine Tagereise zu Lande betrug durchschnittlich vielleicht 32 km oder mehr.

    Eine „Sabbat-Tagereise“ war jedoch viel kürzer (Mat 24:20). Aus Apostelgeschichte 1:12 geht hervor, daß der Ölberg eine „Sabbat-Tagereise“ weit von Jerusalem entfernt lag. Josephus gibt diese Strecke — wahrscheinlich von verschiedenen
    Ausgangspunkten aus gerechnet — einmal mit fünf Stadien (925 m) und ein andermal mit sechs Stadien (1 110 m) an. Nach rabbinischen Quellen, denen Josua 3:4 zugrunde liegt, betrug eine „Sabbat-Tagereise“ 2 000 Ellen (890 m).

    Thom sagte mir gestern noch dazu, dass dies mit dem Sabbatgesetz zu tun hätte: man durfte am Sabbat keinerlei Arbeit verrichten und so war genau festgelegt, wie weit man am Sabbat gehen durfte, ohne dass es eine Wanderung – und damit Arbeit – wäre…

    Kommentar — 12. November 2011 @ 01:06

  6. Jule

    Apostelgeschichte 1 – 2

    Ab hier beziehen wir beim Lesen das Buch „Legt gründlich Zeugnis ab für Gottes Königreich“ mit ein

    Apostelgeschichte 1:6-9

    6 Diese Ankündigung führte dazu, dass die Apostel, als sie ein weiteres Mal mit Jesus zusammen waren, ihm die Frage stellten : »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du das israelitische Reich wiederherstellst?« 7 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Es steht euch nicht zu, Zeitspannen und Zeitpunkte zu kennen, die der Vater festgelegt hat und über die er allein entscheidet . 8 Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und ´überall sonst auf der Welt, selbst` in den entferntesten Gegenden der Erde.«

    Die Rückkehr Jesu in den Himmel

    9 Nachdem Jesus das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben. Dann hüllte ihn eine Wolke ein, und sie sahen ihn nicht mehr.

    Hierzu finden wir in dem Apostel-Buch folgenden Gedanken, der im Studienartikel von letzter Woche weitergeführt wird:

    „Bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:6-12)

    8 Bei ihrem Treffen auf dem Ölberg sahen die Apostel Jesus vor seiner Rückkehr in den Himmel zum letzten Mal. Eine Frage brannte ihnen noch auf den Nägeln: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?“ (Apg. 1:6). Diese Frage verrät gleich zwei Denkfehler. Zum einen gingen die Apostel davon aus, das versprochene Königreich Gottes würde in Israel aufgerichtet. Zum anderen dachten sie, es würde „in dieser Zeit“, das heißt gleich, anfangen zu regieren. Wie hat Jesus ihnen geholfen, sich da zu korrigieren?

    9 Jesus hat bestimmt gewusst, dass sich der erste Punkt sowieso bald von allein klären würde. Seine Nachfolger würden nämlich nur zehn Tage später die Geburt einer neuen Nation, des neuen „Israel“, miterleben. Die Zeit für das alte Israel als Gottes auserwähltes Volk war schon fast abgelaufen. Im zweiten Punkt half Jesus seinen Aposteln freundlich auf die Sprünge: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat“ (Apg. 1:7). Jehova ist der Herr der Zeit — er setzt den Zeitplan fest. Als Jesus auf der Erde lebte, war nicht einmal ihm bekannt, an welchem „Tag“ und zu welcher „Stunde“ das Ende kommen würde, das wusste „nur der Vater“ (Mat. 24:36). Damals wie heute gilt: Wenn sich Christen zu sehr den Kopf darüber zerbrechen, wann das Ende kommt, kümmern sie sich im Grunde um etwas, was nicht ihre Sache ist.

    10 Wir sollten über die Apostel aber deswegen nicht den Kopf schütteln. Diese Männer hatten einen starken Glauben und waren offen für Korrekturen. Und obwohl sie mit ihrer Frage auf der falschen Fährte waren, verrät sie doch auch etwas Gutes über sie. Jesus hatte seinen Jüngern mehrfach eingeschärft, wachsam zu sein (Mat. 24:42; 25:13; 26:41). Sie hielten gespannt und mit wachen Sinnen die Augen offen, ob irgendetwas anzeigte, dass Jehova handeln würde. Genauso müssen wir es halten. Und das ist heute — in den „letzten Tagen“, in denen sich alles zuspitzt — sogar wichtiger als je zuvor (2. Tim. 3:1-5).

    11 Jesus erinnerte die Apostel daran, was für sie das wichtigste Anliegen sein sollte: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:8). Die Nachricht von Jesu Auferstehung würde zuerst in Jerusalem verbreitet werden, wo man Jesus hingerichtet hatte. Von dort aus würde sie weite Kreise ziehen, erst überall in Judäa, dann in Samaria und dann in der ganzen Welt.

    12 Sinnvollerweise gab Jesus ihnen den Predigtauftrag erst, nachdem er sein Versprechen erneuert hatte, ihnen zur Unterstützung den heiligen Geist zu schicken. Das ist eine von über 40 Stellen, an denen in der Apostelgeschichte der Ausdruck „heiliger Geist“ vorkommt. Immer wieder führt uns dieses packende Bibelbuch vor Augen, dass wir Jehovas Willen nicht ohne die Hilfe seines heiligen Geistes tun können. Daher ist es so wichtig, ständig darum zu beten (Luk. 11:13). Wir brauchen ihn heute mehr denn je!

    In Absatz 11 wird darauf hingewiesen, was laut Jesus unser Hauptanliegen sein solle: die Verkündigung des Königreichs Gottes. Hier sind wir dann beim Studienartikel, der sich damit beschäftigte, wie wir Jesu und Jehovas Geduld nachahmen können:

    Auch wenn es zur Zeit so aussieht, als würde Jehova nichts tun, weil das Böse überhand nimmt – so ist er doch nicht untätig – sondern arbeitet an der Verwirklichung seines Vorsatzes.

    Jehovas Geduld hat nichts damit zu tun, dass er einfach Zeit verstreichen lässt. Wir dürfen sie nie mit mangelnder Aufmerksamkeit oder Desinteresse verwechseln! Das aber im Sinn zu behalten ist natürlich nicht immer so einfach, gerade wenn man älter wird oder viel durchmacht. Wir könnten den Mut verlieren oder den Eindruck gewinnen, Jehova zögere die Erfüllung seiner Zusagen hinaus (Heb. 10:36). Vergessen wir nie: Er hat gute Gründe dafür, geduldig zu warten — und er nutzt die Zeit, für seine treuen Diener das Beste zu bewirken (2. Pet. 2:3; 3:9). Schauen wir uns jetzt an, wie Jesus die Geduld seines Vaters nachahmte.

    Auch Jesus war nach seiner Himmelfahrt nicht untätig, sondern hat den Geist gesandt und die Versammlung des Volkes Gottes geleitet.

    Auch wir müssen geduldig auf den Tag Jehovas warten. Den Grund für diese Geduld haben wir ja im Studienartikel erfahren: es geht um die Menschen, die noch zu Jehova kommen. Aber auch wir müssen nicht untätig warten – sondern wir können einen sinnvollen Anteil daran haben, diese Menschen zu Jehova und seiner Organisation hinzuführen.

    Und hier sind wir wieder beim Anfang: konzentrieren wir uns auf dieses Werk, wie es die Apostel taten, dann wird uns dieses Warten nicht lang werden. Dann werden wir „allezeit reichlich beschäftigt sein im Werke des Herrn“ und dann werden uns die 24 Stunden, die unser Tag hat, kaum ausreichen.

    Außerdem wird uns dies immer wieder den Grund für Jehovas Geduld vor Augen führen und wir werden dadurch besser mit all den Schwierigkeiten fertig werden, die wir in diesem System haben und es wird für uns einen Sinn machen.

    Wie liebevoll von Jesus, dass er seinen Jüngern hier diesen Auftrag gibt.

    Kommentar — 12. November 2012 @ 15:06

  7. Jule

    Apostelgeschichte 2 – Die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten

    1 Schließlich kam das Pfingstfest. Auch an diesem Tag waren sie alle wieder am selben Ort versammelt. 2 Plötzlich setzte vom Himmel her ein Rauschen ein wie von einem gewaltigen Sturm; das ganze Haus, in dem sie sich befanden , war von diesem Brausen erfüllt. 3 Gleichzeitig sahen sie so etwas wie Flammenzungen, die sich verteilten und sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen . 4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie begannen, in fremden Sprachen zu reden; jeder sprach so, wie der Geist es ihm eingab.
    5 ´Wegen des Pfingstfestes` hielten sich damals fromme Juden aus aller Welt in Jerusalem auf. 6 Als nun jenes mächtige Brausen vom Himmel einsetzte , strömten sie in Scharen zusammen. Sie waren zutiefst verwirrt, denn jeder hörte die Apostel und die, die bei ihnen waren, in seiner eigenen Sprache reden. 7 Fassungslos riefen sie: »Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? 8 Wie kommt es dann, dass jeder von uns sie in seiner Muttersprache reden hört? 9 Wir sind Parther, Meder und Elamiter; wir kommen aus Mesopotamien und aus Judäa, aus Kappadozien, aus Pontus und aus der Provinz Asien, 10 aus Phrygien und Pamphylien, aus Ägypten und aus der Gegend von Zyrene in Libyen. Sogar aus Rom sind Besucher hier , 11 sowohl solche, die von Geburt Juden sind, als auch Nichtjuden , die den jüdischen Glauben angenommen haben. Auch Kreter und Araber befinden sich unter uns. Und wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott getan hat!« 12 Alle waren außer sich vor Staunen. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte einer den anderen, aber keiner hatte eine Erklärung dafür. 13 Es gab allerdings auch einige, die sich darüber lustig machten. »Die haben zu viel süßen Wein getrunken!«, spotteten sie.

    Was gibt es denn da zu spotten? Haben sie nicht mitbekommen, dass dies kein Gelalle von Betrunkenen ist – sondern die Menschen sie verstehen?

    Kommentar — 12. November 2012 @ 15:39

  8. Jule

    Apostelgeschichte 2:14-41
    Die Rede des Apostels Petrus vor Juden aus aller Welt:

    Erklärung des Geschehenen …

    14 Jetzt trat Petrus zusammen mit den elf anderen Aposteln vor die Menge. Mit lauter Stimme erklärte er: »Ihr Leute von Judäa und ihr alle, die ihr zur Zeit hier in Jerusalem seid! Ich habe euch etwas zu sagen, was ihr unbedingt wissen müsst. Hört mir zu! 15 Diese Leute hier sind nicht betrunken, wie ihr vermutet. Es ist ja erst neun Uhr morgens. 16 Nein, was hier geschieht, ist nichts anderes als die Erfüllung dessen, was Gott durch den Propheten Joel angekündigt hat.
    17 >Am Ende der Zeit< , so sagt Gott, >werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen.
    Dann werden eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden;
    die Jüngeren unter euch werden Visionen haben
    und die Älteren prophetische Träume.
    18 Sogar über die Diener und Dienerinnen , die an mich glauben ,
    werde ich in jener Zeit meinen Geist ausgießen,
    und auch sie werden prophetisch reden.
    19 Sowohl droben am Himmel als auch unten auf der Erde
    werde ich Wunder geschehen lassen,
    und es werden furchterregende Dinge zu sehen sein :
    Blut und Feuer und dichte Rauchwolken.
    20 Die Sonne wird sich verfinstern,
    und der Mond wird rot werden wie Blut,
    bevor jener große Tag kommt,
    an dem der Herr in seiner Herrlichkeit erscheint .
    21 Jeder, der dann den Namen des Herrn anruft,
    wird gerettet werden.< «

    … Bezeugung der Auferstehung von Jesus Christus

    22 »Ihr Leute von Israel, hört her! Bei dem, was wir euch zu sagen haben, geht es um Jesus von Nazaret. Durch diesen Mann hat Gott – wie ihr alle wisst – in eurer Mitte mächtige Taten vollbracht, Wunder gewirkt und außergewöhnliche Dinge getan. Damit hat er ihn euch gegenüber ´als seinen Gesandten` bestätigt. 23 Was dann geschah, wusste Gott schon lange im Voraus; er selbst hatte es so geplant: Jesus wurde ´verraten und an euch` ausgeliefert, und ihr habt ihn durch Menschen, die nichts vom Gesetz Gottes wissen, ans Kreuz schlagen und töten lassen. 24 Doch Gott hat ihn aus der Gewalt des Todes befreit und hat ihn auferweckt; es zeigte sich, dass der Tod keine Macht über ihn hatte und ihn nicht festhalten konnte.
    25 Schon David sagt (und eigentlich ist es Jesus, der hier spricht) :
    >Ich habe den Herrn ständig vor Augen;
    er steht mir zur Seite , damit ich nicht ins Wanken gerate.
    26 Deshalb ist Freude in meinem Herzen und Jubel auf meinen Lippen.
    Sogar noch dann, wenn mein Körper im Grab liegt, gibt es Hoffnung ,
    27 denn ´ich weiß, dass` du mich nicht im Totenreich lässt;
    du wirst deinen heiligen ´Diener` nicht der Verwesung preisgeben.
    28 Du hast mir den Weg gezeigt, der zum Leben führt,
    und dass ich in deiner Nähe sein darf, erfüllt mich mit Freude .< 29 Liebe Geschwister, ihr erlaubt mir sicher, es offen auszusprechen: Auch unser großer Vater David starb und wurde begraben – ´genau wie andere Menschen`; seine Grabstätte ist noch heute bei uns zu sehen. 30 Doch David wusste, dass einer seiner Nachkommen auf seinem Thron sitzen würde ; Gott hatte es ihm mit einem Eid zugesichert. Und weil David ein Prophet war, 31 sprach er in prophetischer Vorschau von der Auferstehung des Messias. Denn es war der Messias , den Gott nicht im Totenreich ließ und dessen Körper nicht verweste. 32 Ja, diesen Jesus hat Gott auferweckt; wir alle sind Zeugen dafür. 33 Er ist in den Himmel emporgehoben worden, um den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite einzunehmen , und hat von seinem Vater die versprochene Gabe erhalten, den Heiligen Geist. Diesen Geist hat er nun über uns ausgegossen, und das ist es , was ihr hier seht und hört. 34 Dass es nicht David war, der in den Himmel hinaufgenommen wurde, zeigt auch der folgende Ausspruch, den er selbst gemacht hat: >Der Herr sagte zumeinem Herrn:
    Setze dich an meine rechte Seite,
    35 bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe.< 36 Es steht also unzweifelhaft fest, und ganz Israel soll es erkennen: Gott hat Jesus zum Herrn und Messias gemacht – den Jesus, den ihr gekreuzigt habt.«

    … Aufruf zur Umkehr

    37 Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen. »Was sollen wir jetzt tun, liebe Brüder?«, fragten sie ihn und die anderen Apostel. 38 »Kehrt um«, erwiderte Petrus, »und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen. 39 Denn diese Zusage gilt euch und euren Nachkommen und darüber hinaus allen Menschen auch in den entferntesten Ländern – allen, die der Herr, unser Gott, zu seiner Gemeinde rufen wird .«
    40 Mit diesen und noch vielen anderen Worten bezeugte Petrus ihnen ´das Evangelium` ; eindringlich ermahnte er sie: »Diese Generation ist auf dem Weg ins Verderben! Lasst euch retten vor dem Gericht, das über sie hereinbrechen wird! «
    41 Viele nahmen die Botschaft an, die Petrus ihnen verkündete, und ließen sich taufen. Durch Gottes Wirken wuchs die Gemeinde an diesem Tag um etwa dreitausend Personen.

    Im 3. Kapitel vom Apostelbuch erfahren wir noch, wie wir die Art des Paulus zu predigen, heute für uns und unseren Predigtdienst umsetzen können:

    14 Wir können es Petrus nachmachen und genauso herzorientiert predigen. Wenn wir mit anderen über die Bibel sprechen, brauchen wir nicht gleich auf alles einzugehen, wo sie falschliegen. Suchen wir lieber eine gemeinsame Basis, bauen wir dann mit Fingerspitzengefühl darauf auf und lassen dabei Gottes Wort sprechen.

    Wenn wir die Wahrheit aus der Bibel so vermitteln, können sich Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, eher dafür erwärmen.

    Kommentar — 12. November 2012 @ 15:46

  9. Jule

    Apostelgeschichte 2:42-47

    Leben und Zusammenhalt der ersten Christen

    42 Was das Leben der Christen prägte , waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet.
    43 Jedermann ´in Jerusalem` war von einer tiefen Ehrfurcht vor Gott ergriffen, und durch die Apostel geschahen zahlreiche Wunder und viele außergewöhnliche Dinge. 44 Alle, die ´an Jesus` glaubten, hielten fest zusammen und teilten alles miteinander, was sie besaßen. 45 Sie verkauften sogar Grundstücke und sonstigen Besitz und verteilten den Erlös entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen an alle, die in Not waren. 46 Einmütig und mit großer Treue kamen sie Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern, um miteinander zu essen und das Mahl des Herrn zu feiern, und ihre Zusammenkünfte waren von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt. 47 Sie priesen Gott ´bei allem, was sie taten,` und standen beim ganzen Volk in hohem Ansehen. Und jeden Tag rettete der Herr weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer größer wurde.

    Was wird hier in Vers 46 gesagt? Sie würden täglich „das Mahl des Herrn“ feiern?

    Wir wissen, dass Jesus es als jährliche Gedenkfeier eingesetzt hatte. Wie sollten sie es dann täglich gefeiert haben? Was sagen andere Übersetzungen?

    46 Täglich kamen sie im Tempel zusammen und feierten in den Häusern das Abendmahl. In großer Freude und mit aufrichtigem Herzen trafen sie sich zu gemeinsamen Mahlzeiten.
    Hoffnung für Alle

    46  Und sie waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das Brot hin und her in Häusern,
    Luther

    46 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens
    Schlachter

    46 Sie besuchten auch täglich fleißig und einmütig den Tempel. — Außerdem versammelten sie sich in den Häusern: dort brachen sie das Brot und hielten ihr Mahl mit freudigem, lauterem Herzen.
    Albrecht

    46 Und indem sie täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise mit Frohlocken und Einfalt des Herzens,
    Elberfelder

    Wie wird dieser Vers denn bei uns in der NW-Übersetzung formuliert?

    Und Tag für Tag waren sie fortgesetzt einmütig im Tempel anwesend, und sie nahmen ihre Mahlzeiten in Privathäusern ein und nahmen mit großer Freude und Aufrichtigkeit des Herzens Speise zu sich,

    Warum wird in der Neuen-Genfer-Übersetzung und der Hoffnung für Alle der Gedanke vom Abendmahl des Herrn formuliert, wenn alle anderen Bibelübersetzungen nur von einem gewöhnlichen Mahl unter Freunden/Brüdern sprechen?

    Zwar übersetzen sie es mit „sie brachen das Brot“, aber das war ja wohl zu der damaligen Zeit nichts Ungewöhnliches, denn jedesmal, wenn Jesus mit seinen Jüngern ißt, oder die Volksmengen speist, ist die Rede davon, dass er zuvor das Brot brach.

    Warum dann also dieser Unterschied bei den ersten beiden Übersetzungen?

    Kommentar — 12. November 2012 @ 15:56

  10. Jule

    Apostelgeschichte 1 – 2

    Apostelgeschichte 1 – der Grund, warum alle in Jerusalem versammelt sind

    1 Den ersten Bericht habe ich verfasst, o Theophilus, über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren, 2 bis zu dem Tag, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln , die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte.
    3 Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete.

    4 Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen , sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [- so sprach er -] von mir vernommen habt, 5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.

    6 Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her? 7 Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; 8 sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!

    9 Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. 10 Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, 11 die sprachen:
    Ihr Männer von Galiläa , was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen , wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!

    12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. 13 Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach , wo sie sich aufzuhalten pflegten, nämlich Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. 14 Diese alle blieben beständig und einmütig im Gebet und Flehen, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern .

    15 Und in diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Jüngern auf und sprach (es waren aber etwa 120 Personen beisammen): 16 Ihr Männer und Brüder, es musste dieses Schriftwort erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas , welcher denen, die Jesus gefangen nahmen, zum Wegweiser wurde.
    17 Denn er war zu uns gezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen. 18 Dieser erwarb einen Acker aus dem Lohn der Ungerechtigkeit, und er stürzte kopfüber hinab, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus. 19 Und das ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass jener Acker in ihrer eigenen Sprache Akeldama genannt worden ist, das heißt: »Blutacker«.
    20 Denn es steht geschrieben im Buch der Psalmen: »Seine Behausung soll öde werden, und niemand soll darin wohnen« , und: »Sein Amt empfange ein anderer« .

    21 So muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, in welcher der Herr Jesus unter uns ein- und ausging, 22 von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, da er von uns hinweg aufgenommen wurde – einer von diesen muss mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. 23 Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias.
    24 Und sie beteten und sprachen: Herr, du Kenner aller Herzen , zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt hast, 25 das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abgewichen ist, um hinzugehen an seinen eigenen Ort! 26 Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln hinzugezählt.

    Und wenn wir jetzt weiter lesen würden, kommen wir zur Ausgiessung des heiligen Geistes.

    Nun verstehen wir, warum zu der Zeit alle anwesend sind: es war ihnen eine Gewohnheit geworden, sich zu treffen und über all das zu reden, was sie erlebt hatten. Ganz besonders über die Auferstehung ihres Herrn und wie sie gesehen hatten, wie er in den Himmel auffuhr.

    Sie waren also nicht extra versammelt, um den heiligen Geist zu empfangen – sondern sie empfingen ihn, weil sie sich mit den anderen versammelt hatten 😉

    Kommentar — 2. Juni 2014 @ 18:15

  11. Jule

    Apostelgeschichte 1:12-26
    Ein neuer Apostel wird ausgewählt

    Vor einigen Jahren hatten wir uns gefragt, wieso es eigentlich nötig war, einen neuen Apostel zu wählen – hätten denn nicht auch 11 genügt? Hier sagt uns Petrus, warum es notwendig ist, was eigentlich der Sinn dahinter ist:

    In den Versen 21-22 wird gesagt, dass es darum geht, die Auferstehung Jesu zu bezeugen.

    Natürlich konnten dies inzwischen zahlreiche Menschen tun, denn Jesus ist ja nicht nur seinen Aposteln und Jüngern erschienen, sondern auch zahlreichen anderen. Aber hier geht es um Menschen, die von Anfang an dabei gewesen sind. Die sein ganzes Handeln miterlebt hatten, die alle seine Wunder und Lehren und Gleichnisse und deren Bedeutungen kannten. Damit war der Personenkreis schon deutlich eingeschränkt.

    Was wissen wir über die beiden, die zur Wahl aufgestellt werden?

    Kommentar — 2. Juni 2014 @ 18:23

  12. Jule

    Das ist nicht sonderlich viel. Hier mal das, was ich im Einsichtenbuch zu den beiden gefunden habe:

    (Matthịas) [wahrscheinlich eine Kurzform von dem hebr. Mattithja, was „Gabe Jehovas“ bedeutet].

    Der Jünger, der durch das Los dazu bestimmt wurde, Judas Iskariot als Apostel zu ersetzen. Nach Jesu Himmelfahrt schlug Petrus den etwa 120 Jüngern, die sich versammelt hatten, vor, das Amt neu zu besetzen, wobei er nicht nur darauf verwies, daß der Psalmist David Judas’ Abweichen (Ps 41:9) vorhergesagt, sondern daß David auch geschrieben hatte (Ps 109:8), „sein Aufsichtsamt übernehme ein anderer“. Joseph Barsabbas und Matthias wurden für die Wahl aufgestellt, und nach einem Gebet wurden Lose geworfen, wobei das Los auf Matthias fiel. Dies trug sich nur ein paar Tage vor der Ausgießung des heiligen Geistes zu, und es ist der letzte in der Bibel erwähnte Fall, bei dem Lose verwandt wurden, um Jehovas Entscheidung in einer Angelegenheit zu ermitteln (Apg 1:15-26).

    Gemäß den Worten des Petrus (Apg 1:21, 22) war Matthias während der dreieinhalb Jahre des Dienstes Jesu ein Nachfolger Christi gewesen, der eng mit den Aposteln verbunden war, und er gehörte sehr wahrscheinlich zu den 70 Jüngern oder Evangelisten, die Jesus zum Predigen aussandte (Luk 10:1). Nach seiner Wahl wurde er von der Versammlung „den elf Aposteln zugezählt“ (Apg 1:26), und wenn in der Apostelgeschichte gleich darauf von „den Aposteln“ oder ‘den Zwölfen’ die Rede ist, war Matthias eingeschlossen (Apg 2:37, 43; 4:33, 36; 5:12, 29; 6:2, 6; 8:1, 14; 9:27; siehe PAULUS Nr. 1).

    Joseph Barsabas mit dem Beinamen Justus

    11. Einer, der mit Matthias als Kandidat für das durch den untreuen Judas Iskariot freigewordene Aufsichtsamt aufgestellt wurde. Joseph, auch Barsabbas genannt (vielleicht ein Familienname oder einfach ein weiterer Name), der den Beinamen Justus hatte, war ein Zeuge des Werkes, der Wunder und der Auferstehung Jesu Christi. Dennoch wurde nicht Joseph, sondern Matthias vor Pfingsten (33 u. Z.) durch das Los als Ersatz für Judas Iskariot bestimmt, und „er wurde den elf Aposteln zugezählt“ (Apg 1:15 bis 2:1).

    Kommentar — 2. Juni 2014 @ 18:28

  13. J. N. Darby

    Die apostolische Autorität floss aus ihrer Berufung durch Christum Selbst. Das Verständnis der Schriften lässt sie einsehen, was sich geziemt. Das Zeugnis, das der Herr für ihren Dienst bestimmt hatte, beschränkte ihre Wahl auf den kleinen Kreis derer, die dieses Zeugnis abzulegen vermochten (V. 23). Ihre Geschichte machte sie, wie der Herr gesagt hatte, fähig, Seine Zeugen zu sein, weil sie von Anfang an bei Ihm gewesen waren und also bezeugen konnten, dass dieser nämliche Jesus, den die Juden verworfen und gekreuzigt hatten, wirklich aus den Toten auferstanden war. Es werden zwei gewählt, die zu diesem Zeugnis befähigt waren, und das Los fällt auf Matthias, der zu den elf Aposteln gezählt wird (V. 26). Sie waren aber noch ohne die verheißene Kraft.

    Kommentar — 2. Juni 2014 @ 19:10

  14. Jule

    Apostelgeschichte 2 – gab es vorher denn schon ein Pfingstfest?

    1 Und als der Tag der Pfingsten sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen. 2 Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer , die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten. 4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.
    5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Heidenvölkern unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7 Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind diese, die da reden, nicht alle Galiläer ? 8 Wieso hören wir sie dann jeder in unserer eigenen Sprache, in der wir geboren wurden? 9 Parther und Meder und Elamiter und wir Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadocien, Pontus und Asia ; 10 Phrygien und Pamphylien , Ägypten und von den Gegenden Libyens bei Kyrene , und die hier weilenden Römer, Juden und Proselyten , 11 Kreter und Araber – wir hören sie in unseren Sprachen die großen Taten Gottes verkünden!
    12 Und sie entsetzten sich alle und gerieten in Verlegenheit und sprachen einer zum anderen: Was soll das wohl sein?
    13 Andere aber spotteten und sprachen: Sie sind voll süßen Weines!

    14 Da trat Petrus zusammen mit den Elf auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen:
    Ihr Männer von Judäa und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sollt ihr wissen, und nun hört auf meine Worte! 15 Denn diese sind nicht berauscht, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde des Tages; 16 sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:
    17 »Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen , und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben; 18 ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. 19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. 21 Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.«

    22 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, der Nazarener , einen Mann, der von Gott euch gegenüber beglaubigt wurde durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisst , 23 diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet.
    24 Ihn hat Gott auferweckt , indem er die Wehen des Todes auflöste, weil es ja unmöglich war, dass Er von ihm festgehalten würde. 25 David nämlich sagt von ihm:
    »Ich sah den Herrn allezeit vor mir, denn er ist zu meiner Rechten, dass ich nicht wanke. 26 Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; zudem wird auch mein Fleisch auf Hoffnung ruhen; 27 denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben und nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sieht. 28 Du hast mir die Wege des Lebens gezeigt; du wirst mich mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht !«
    29 Ihr Männer und Brüder, es sei mir erlaubt, freimütig zu euch zu reden von dem Stammvater David: Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis zu diesem Tag. 30 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, dass er aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit er auf seinem Thron sitze, 31 hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat.
    32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen.

    33 Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat er dies ausgegossen, was ihr jetzt seht und hört. 34 Denn nicht David ist in den Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 35 bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße.«
    36 So soll nun das ganze Haus Israel mit Gewissheit erkennen , dass Gott Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt!

    37 Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun , ihr Männer und Brüder?
    38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße , und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
    39 Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.

    40 Und noch mit vielen anderen Worten gab er Zeugnis und ermahnte und sprach: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! 41 Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen , und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan.

    42 Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten . 43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. 44 Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; 45 sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war.
    46 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; 47 sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu , die gerettet wurden .

    Was für ein begeisternder Bericht!

    Aber gleich zu Anfang irritiert mich ein Satz: „zu Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren sie alle einmütig beisammen“ (Vers 1). Ich dachte, Pfingsten sei das hier, was hier gerade passiert. Gab es denn vorher schon ein Pfingstfest?

    Scheinbar war es das „Fest der sieben Wochen“, wie es aus den Querverweisen hervorgeht (3. Mose 23:16, 5. Mose 16:9). Aber wieso wird das dann hier so formuliert?

    Im Apostel-Buch heißt es, dass es das Pfingstfest sei, auch „der Tag der ersten reifen Früchte“ genannt (4. Mose 28:26).

    Wenn wir uns das ansehen, was wir im Index zu „Pfingsten“ finden, dann fällt auf, dass es eine Einteilung gibt: vor 33 u.Z und danach, aber wieso heißen beide Feste gleich?

    Etwas Licht in das Dunkel bringt das, was im Einsichtenbuch zu dem Begriff gesagt wird, denn Pfingsten bedeutet nichts anderes als „50. Tag“. Und daher hieß das Fest auch schon vor dem Erscheinen des Messias so. Der Begriff wurde also lediglich beibehalten und war nichts Neues.

    Allerdings lese ich etwas weiter im Einsichtenbuch, dass es eine prophetische Bedeutung hatte – also das Fest, das die Juden bereits Jahrtausende gefeiert hatten, schattete etwas anderes voraus:

    Die 50 Tage wurden bereits seit Mose vom 16. Nisan an gezählt und Jesus wurde am 16. Nisan auferweckt. Danach zählte man die 50 Tage und daher waren zu diesem Zeitpunkt auch alle Juden in Jerusalem anwesend. Wirklich eine sehr interessante Abhandlung.

    Da fällt mir ein, dass es auch eine Ansprache von Stephan Steinle zu diesem Thema gibt: „Die Bedeutung von Pfingsten“. Sie besteht aus 3 Teilen und es wäre sicherlich sehr sinnvoll, diese im Zusammenhang zu hören, ebenso wie die Ansprache „Pfingsten – damals und heute“ 😉

    Da wir ja am Wochenende Pfingsten haben, habe ich euch mal einen Tag zusammengestellt mit Ansprachen, die sich um Pfingsten drehen: Pfingsten

    weitere Gedanken zu Apostelgeschichte 2 finden wir hier. Bitte achtet auch im ersten Kommentar auf den Link „passende Ansprachen“ 😉

    Kommentar — 3. Juni 2014 @ 22:47

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