Markus 14 – 16

Kapitel 14

Nun fand zwei Tage später das Passah und [das Fest] der ungesäuerten Brote statt. Und die Oberpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn durch einen listigen Anschlag greifen und töten könnten; 2 denn wiederholt sagten sie: „Nicht am Fest; vielleicht könnte unter dem Volk ein Aufruhr entstehen.“

3 Und während er in Bethanien‚ im Haus Simons‚ des Aussätzigen‚ war‚ kam‚ als er bei einem Mahl lag‚ eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, sehr teurem, wohlriechendem Nardenöl. Sie brach das Alabastergefäß auf und begann es auf sein Haupt zu gießen. 4 Darüber drückten einige unter sich ihren Unwillen aus: „Wozu ist diese Verschwendung des wohlriechenden Öls geschehen? 5 Denn dieses wohlriechende Öl hätte für mehr als dreihundert Denạre verkauft und den Armen gegeben werden können!“ Und sie wurden sehr ungehalten über sie. 6 Jesus aber sagte: „Laßt sie. Warum sucht ihr ihr Mühe zu machen? Sie hat eine vortreffliche Tat an mir getan. 7 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wann immer ihr wollt, könnt ihr ihnen stets Gutes tun, mich aber habt ihr nicht allezeit. 8 Sie hat getan, was sie konnte; sie hat es im voraus, im Hinblick auf mein Begräbnis, unternommen, wohlriechendes Öl auf meinen Leib zu tun. 9 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer die gute Botschaft in der ganzen Welt gepredigt wird, wird auch das, was diese Frau getan hat, zur Erinnerung an sie erzählt werden.“

10 Und Judas Iskạriot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Oberpriestern, um ihn an sie zu verraten. 11 Als sie es hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Silbergeld zu geben. Da begann er nach einer passenden Gelegenheit zu suchen, um ihn zu verraten.

12 Am ersten Tag der ungesäuerten Brote nun, als sie nach ihrer Gewohnheit das Passah-[Opfertier] opferten, sagten seine Jünger zu ihm: „Wohin willst du, daß wir gehen und Vorbereitungen treffen, damit du das Passah essen kannst?“ 13 Darauf sandte er zwei seiner Jünger aus und sprach zu ihnen: „Geht in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der ein irdenes Gefäß mit Wasser trägt. Folgt ihm, 14 und wo immer er hineingeht, sagt zum Hausherrn: ‚Der Lehrer sagt: „Wo ist das Gastzimmer für mich, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann?“ ‘ 15 Und er wird euch ein großes Obergemach zeigen, das ausgestattet bereitsteht; und dort bereitet es für uns.“ 16 Da gingen die Jünger hin, und sie kamen in die Stadt und fanden es so, wie er es ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah.

17 Nachdem es Abend geworden war, kam er mit den Zwölfen. 18 Und während sie zu Tisch lagen und aßen, sprach Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir ißt, wird mich verraten.“ 19 Da fingen sie an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: „Ich bin es doch nicht etwa?“ 20 Er sprach zu ihnen: „Einer von den Zwölfen ist es, der mit mir in die gemeinsame Schüssel eintaucht. 21 Allerdings geht der Menschensohn weg, so wie über ihn geschrieben steht, wehe aber jenem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre besser für diesen Menschen, wenn er nicht geboren worden wäre.“

22 Und während sie weiteraßen, nahm er ein Brot, sprach einen Segen, brach es und gab es ihnen und sagte: „Nehmt es, dies bedeutet meinen Leib.“ 23 Und er nahm einen Becher, sagte Dank und gab ihnen diesen, und sie tranken alle daraus. 24 Und er sprach zu ihnen: „Dies bedeutet mein ‚Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler vergossen werden wird. 25 Wahrlich, ich sage euch: Ich werde keinesfalls mehr von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, an dem ich es neu trinke in dem Königreich Gottes.“ 26 Nach Lobgesängen gingen sie schließlich hinaus zum Ölberg.

27 Und Jesus sprach zu ihnen: „Ihr werdet alle zum Straucheln gebracht werden, denn es steht geschrieben: ‚Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.‘ 28 Nachdem ich aber auferweckt sein werde, will ich euch nach Galilạ̈a vorangehen.“ 29 Petrus aber sagte zu ihm: „Wenn auch alle anderen zum Straucheln gebracht werden, so doch ich nicht.“ 30 Darauf sprach Jesus zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir: Selbst du wirst mich heute, ja diese Nacht, bevor ein Hahn zweimal kräht, dreimal verleugnen.“ 31 Er aber begann zu beteuern: „Wenn ich mit dir sterben muß, will ich dich auf keinen Fall verleugnen.“ Auch alle anderen begannen das gleiche zu sagen.

32 Da kamen sie zu einer Stelle, Gethsẹmane genannt, und er sagte zu seinen Jüngern: „Setzt euch hier nieder, während ich bete.“ 33 Und er nahm Petrus und Jakobus und Johạnnes mit sich, und er fing an, in Bestürzung zu geraten und schmerzlich beunruhigt zu werden. 34 Und er sprach zu ihnen: „Meine Seele ist tief betrübt, ja bis zum Tod. Bleibt hier und wacht!“ 35 Und er ging ein wenig weiter, fiel dann auf die Erde und begann zu beten, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorübergehe. 36 Und danach sagte er: „Abba, Vater, alle Dinge sind dir möglich; entferne diesen Becher von mir. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.“ 37 Und er kam und fand sie schlafend, und er sagte zu Petrus: „Sịmon, schläfst du? Hattest du nicht die Kraft, eine einzige Stunde zu wachen? 38 Wacht und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist ist zwar voller Eifer, aber das Fleisch ist schwach.“ 39 Und er ging wieder hin und betete und sprach dasselbe Wort. 40 Und wieder kam er und fand sie schlafend, denn ihre Augen waren beschwert, und so wußten sie nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Und er kam zum drittenmal und sprach zu ihnen: „Zu einer solchen Zeit, wie diese es ist, schlaft ihr und ruht euch aus! Es ist genug! Die Stunde ist gekommen! Seht! Der Menschensohn wird in die Hände von Sündern verraten. 42 Steht auf, laßt uns gehen! Seht! Mein Verräter hat sich genähert.“

43 Und sogleich, während er noch redete, traf Judas, einer von den Zwölfen, ein und mit ihm eine Volksmenge mit Schwertern und Knüppeln, von den Oberpriestern und den Schriftgelehrten und den älteren Männern her. 44 Nun hatte sein Verräter ihnen ein verabredetes Zeichen gegeben, indem er sprach: „Wen immer ich küsse, der ist es; nehmt ihn in Gewahrsam und führt ihn sicher ab.“ 45 Und er kam heran und trat auf ihn zu und sprach: „Rabbi!“ und küßte ihn sehr zärtlich. 46 Da legten sie Hand an ihn und nahmen ihn in Gewahrsam. 47 Einer jedoch von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug den Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. 48 In Erwiderung aber sagte Jesus zu ihnen: „Seid ihr mit Schwertern und Knüppeln wie gegen einen Räuber ausgezogen, um mich festzunehmen? 49 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte, und doch nahmt ihr mich nicht in Gewahrsam. Dennoch, es ist, damit die Schriften erfüllt werden.“

50 Und sie alle verließen ihn und flohen. 51 Aber ein gewisser junger Mann, der ein Kleid aus feiner Leinwand auf dem bloßen [Leib] trug, begann ihm nahe zu folgen; und man suchte ihn zu greifen, 52 er aber ließ sein leinenes Kleid zurück und entfloh nackt.

53 Sie führten Jesus nun ab zum Hohenpriester, und alle Oberpriester und die älteren Männer und die Schriftgelehrten kamen zusammen. 54 Petrus aber folgte ihm in gutem Abstand bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß mit den Dienern [des Hauses] zusammen und wärmte sich an einem hellen Feuer. 55 Mittlerweile suchten die Oberpriester und der ganze Sanhedrịn nach einem Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen, aber sie fanden keines. 56 Tatsächlich legten viele falsches Zeugnis gegen ihn ab, doch stimmten ihre Zeugenaussagen nicht überein. 57 Auch erhoben sich einige und legten falsches Zeugnis gegen ihn ab, indem sie sprachen: 58 „Wir hörten ihn sagen: ‚Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht wurde, niederreißen, und in drei Tagen will ich einen anderen bauen, der nicht mit Händen gemacht ist.‘ “ 59 Doch auch darin stimmte ihr Zeugnis nicht überein.

60 Schließlich erhob sich der Hohepriester in ihrer Mitte und fragte Jesus, indem er sprach: „Gibst du keine Antwort? Was ist das, worin diese gegen dich zeugen?“ 61 Er aber schwieg und antwortete gar nichts. Wieder begann der Hohepriester ihn zu befragen und sagte zu ihm: „Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten?“ 62 Da sprach Jesus: „Ich bin es; und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.“ 63 Darauf zerriß der Hohepriester seine inneren Kleider und sprach: „Wozu brauchen wir weiter Zeugen? 64 Ihr habt die Lästerung gehört. Wie urteilt ihr darüber?“ Sie alle verurteilten ihn als des Todes schuldig. 65 Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein ganzes Gesicht zu verhüllen und ihn mit den Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: „Prophezeie!“ Und die Gerichtsdiener übernahmen ihn mit Backenstreichen.

66 Während Petrus nun unten im Hof war, kam eines von den Dienstmädchen des Hohenpriesters, 67 und als sie Petrus sich wärmen sah, schaute sie ihn direkt an und sagte: „Auch du warst mit dem Nazarẹner, diesem Jesus.“ 68 Er aber leugnete es, indem er sprach: „Ich kenne ihn nicht und verstehe auch nicht, was du sagst“, und er ging hinaus zur Vorhalle. 69 Als das Dienstmädchen ihn dort erblickte, fing sie wieder an, zu den Dabeistehenden zu sagen: „Dieser ist einer von ihnen.“ 70 Wieder leugnete er es. Und nochmals, nach einer kleinen Weile, begannen die Dabeistehenden zu Petrus zu sagen: „Bestimmt bist du einer von ihnen, denn du bist ja ein Galilạ̈er.“ 71 Er aber fing an zu fluchen und zu schwören: „Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.“ 72 Und sogleich krähte zum zweiten Mal ein Hahn; und Petrus erinnerte sich an den Ausspruch, als Jesus zu ihm gesagt hatte: „Ehe ein Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er brach zusammen und fing an zu weinen.

Kapitel 15

Und gleich bei Tagesanbruch hielten die Oberpriester mit den älteren Männern und den Schriftgelehrten, ja der ganze Sanhedrịn, Rat, und sie banden Jesus und führten ihn ab und übergaben ihn Pilạtus. 2 Da stellte Pilạtus ihm die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Als Antwort sagte er zu ihm: „Du selbst sagst [es].“ 3 Die Oberpriester aber gingen daran, ihn vieler Dinge anzuklagen. 4 Nun begann Pilạtus ihn von neuem zu befragen, indem er sprach: „Gibst du keine Antwort? Sieh, wie viele Beschuldigungen sie gegen dich vorbringen.“ 5 Jesus aber gab keine weitere Antwort, so daß sich Pilạtus zu verwundern begann.

6 Nun pflegte er ihnen von Fest zu Fest einen Gefangenen freizugeben, den, welchen sie sich ausbaten. 7 Zu der Zeit lag einer, Bạrabbas genannt, in Fesseln bei den Aufrührern, die bei ihrem Aufstand einen Mord begangen hatten. 8 Da ging die Volksmenge hinauf und fing an, gemäß dem zu bitten, was er für sie zu tun pflegte. 9 Pilạtus antwortete ihnen, indem er sprach: „Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?“ 10 Denn er merkte, daß ihn die Oberpriester aus Neid überliefert hatten. 11 Die Oberpriester aber wiegelten die Volksmenge auf, damit er ihnen an seiner Stelle Bạrabbas freigebe. 12 Wieder erwiderte ihnen Pilạtus und sprach: „Was soll ich denn mit ihm, den ihr den König der Juden nennt, tun?“ 13 Da schrien sie nochmals: „An den Pfahl mit ihm!“ 14 Pilạtus aber sagte ferner zu ihnen: „Nun, was hat er denn Schlechtes getan?“ Doch sie schrien um so mehr: „An den Pfahl mit ihm!“ 15 Darauf gab ihnen Pilạtus, der die Volksmenge zu befriedigen wünschte, Bạrabbas frei, und nachdem er Jesus hatte auspeitschen lassen, lieferte er ihn aus, damit er an den Pfahl gebracht werde.

16 Die Soldaten führten ihn nun weg in den Hof, das heißt in den Palast des Statthalters; und sie riefen die ganze Truppeneinheit zusammen, 17 und sie legten ihm Purpur um und flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf. 18 Und sie fingen an, ihn zu begrüßen: „Guten Tag, du König der Juden!“ 19 Auch schlugen sie ihn mit einem Rohr auf den Kopf und spien ihn an, beugten ihre Knie und brachten ihm Huldigung dar. 20 Nachdem sie Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm schließlich den Purpur aus und legten ihm seine äußeren Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, um ihn an den Pfahl zu bringen. 21 Auch zwangen sie einen Vorübergehenden, einen gewissen Sịmon von Kyrẹne, den Vater von Alexander und Rụfus, der vom Lande kam, zu dem Dienst, seinen Marterpfahl aufzunehmen.

22 So brachten sie ihn an die Stätte Gọlgotha, was übersetzt Schädelstätte bedeutet. 23 Hier versuchten sie, ihm mit Myrrhe gewürzten Wein zu geben, den er aber nicht nahm. 24 Und sie brachten ihn an den Pfahl und verteilten seine äußeren Kleider, indem sie das Los darüber warfen, wer welches [Stück] nehme. 25 Es war nun die dritte Stunde, und sie schlugen ihn an den Pfahl. 26 Und die Inschrift über die gegen ihn erhobene Beschuldigung war oben angeschrieben: „Der König der Juden“. 27 Mit ihm brachten sie außerdem zwei Räuber an den Pfahl, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. 28 — 29 Und die Vorübergehenden redeten jeweils auf lästerliche Weise zu ihm, schüttelten ihren Kopf und sprachen: „Pah! Du, der du den Tempel niederreißen und ihn in der Zeit von drei Tagen aufbauen wolltest, 30 rette dich selbst, indem du vom Marterpfahl herabsteigst.“ 31 Gleicherweise trieben auch die Oberpriester samt den Schriftgelehrten untereinander Spott und sagten: „Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten! 32 Möge der Christus, der König von Israel, jetzt vom Marterpfahl herabsteigen, damit wir sehen und glauben können.“ Auch die, die mit ihm an den Pfahl gebracht worden waren, schmähten ihn.

33 Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein bis zur neunten Stunde. 34 Und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: „Elí, Elí, lamá sabachtháni?“ , was übersetzt bedeutet: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ 35 Und als einige von den Dabeistehenden es hörten, begannen sie zu sagen: „Seht! Er ruft den Elịa.“ 36 Aber einer lief hin, füllte einen Schwamm mit saurem Wein, steckte ihn an ein Rohr und begann ihm zu trinken zu geben, wobei er sprach: „Laßt [ihn]! Wir wollen sehen, ob Elịa kommt, um ihn herabzunehmen.“ 37 Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. 38 Und der Vorhang des Heiligtums wurde von oben bis unten entzweigerissen. 39 Als nun der Offizier, der ihm gegenüber dabeistand, sah, daß er unter diesen Umständen verschied, sagte er: „Bestimmt war dieser Mensch Gottes Sohn.“

40 Da waren auch Frauen, die aus einiger Entfernung zusahen, unter ihnen Maria Magdalẹne und auch Maria, die Mutter des Jakobus des Geringeren und des Jọses, und Sạlome, 41 die ihn gewöhnlich begleiteten und ihm dienten, als er in Galilạ̈a war, und viele andere Frauen, die mit ihm zusammen nach Jerusalem heraufgekommen waren.

42 Da es nun schon Spätnachmittag geworden und da es Vorbereitungstag war, das heißt der Tag vor dem Sabbat, 43 kam Joseph von Arimathịa, ein angesehenes Ratsmitglied, der auch selbst auf das Königreich Gottes wartete. Er faßte Mut, zu Pilạtus hineinzugehen, und bat um den Leib Jesu. 44 Pilạtus aber wunderte sich, daß er schon tot sei, rief den Offizier herbei und fragte ihn, ob er schon gestorben sei. 45 Nachdem er sich also durch den Offizier vergewissert hatte, überließ er Joseph den Leichnam. 46 Demzufolge kaufte er feine Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die feine Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die in einen Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein an die Türöffnung der Gedächtnisgruft. 47 Maria Magdalẹne aber und Maria, die Mutter des Jọses, schauten fortwährend nach der Stelle, wo er hingelegt worden war.

Kapitel 16

Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalẹne und Maria, die Mutter des Jakobus, und Sạlome Gewürze, um hinzugehen und ihn einzusalben. 2 Und ganz früh am ersten Tag der Woche kamen sie zur Gedächtnisgruft, als die Sonne aufgegangen war. 3 Und sie sagten zueinander: „Wer wird uns den Stein von der Türöffnung der Gedächtnisgruft wegwälzen?“ 4 Als sie aber aufblickten, sahen sie, daß der Stein, obwohl er sehr groß war, weggewälzt war. 5 Als sie in die Gedächtnisgruft eintraten, sahen sie einen jungen Mann, mit einem weißen langen Gewand bekleidet, auf der rechten Seite sitzen, und sie waren bestürzt. 6 Er sprach zu ihnen: „Seid nicht so bestürzt. Ihr sucht Jesus, den Nazarẹner, der an den Pfahl gebracht wurde. Er ist auferweckt worden, er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn hinlegten! 7 Geht aber hin, sagt seinen Jüngern und Petrus: ‚Er geht euch nach Galilạ̈a voraus; dort werdet ihr ihn sehen, so wie er es euch sagte.‘ “ 8 Als sie dann herauskamen, flohen sie von der Gedächtnisgruft, denn Zittern und eine starke Gemütsbewegung hatte sie ergriffen. Und sie erzählten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich.

KURZER SCHLUSS

Einige Handschriften und Übersetzungen aus späterer Zeit enthalten nach Markus 16:8 folgenden kurzen Schluß:

Alle Dinge aber, die geboten worden waren, erzählten sie kurz denen, die sich in der Umgebung des Petrus befanden. Ferner sandte nach diesen Dingen Jesus selbst die heilige und unvergängliche Kunde von der ewigen Rettung vom Osten bis zum Westen durch sie aus.

LANGER SCHLUSS

Gewisse alte Handschriften (ACD) und Übersetzungen (VgSyc,p) enthalten außerdem den folgenden langen Schluß, der aber inא BSysArm fehlt:

9 Nachdem er früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst Maria Magdalẹne, aus der er sieben Dämọnen ausgetrieben hatte. 10 Sie ging und berichtete [es] denen, die bei ihm gewesen waren, da sie trauerten und weinten. 11 Doch als sie hörten, daß er zum Leben gekommen und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht. 12 Überdies erschien er nach diesen Dingen zweien von ihnen unterwegs, als sie aufs Land gingen, in einer anderen Gestalt; 13 und sie kamen zurück und berichteten es den übrigen. Auch diesen glaubten sie nicht. 14 Später aber erschien er den Elf selbst, als sie zu Tisch lagen, und er hielt ihnen ihren Unglauben und ihre Herzenshärte vor, weil sie denen nicht glaubten, die ihn, den nun von den Toten Auferweckten, gesehen hatten. 15 Und er sprach zu ihnen: „Geht in die ganze Welt, und predigt der ganzen Schöpfung die gute Botschaft. 16 Wer glaubt und getauft ist, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. 17 Ferner werden folgende Zeichen die Glaubenden begleiten: Unter Benutzung meines Namens werden sie Dämọnen austreiben, sie werden in Zungen reden, 18 und mit ihren Händen werden sie Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen sicher nicht schaden. Sie werden ihre Hände Kranken auflegen, und diese werden gesund werden.“

19 Nachdem nun der Herr Jesus zu ihnen geredet hatte, wurde er in den Himmel hinaufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Sie zogen daher aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und die Botschaft durch die Begleitzeichen unterstützte.

Jule | 10.27.09 | Markus, Text in der Bibel |

14 Comments »

  1. Jule

    Markus 14 – 16

    Markus 14:10-11

    Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Oberpriestern, um ihn an sie zu verraten. 11 Als sie es hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Silbergeld zu geben. Da begann er nach einer passenden Gelegenheit zu suchen, um ihn zu verraten.

    Markus 14:33-41

    Und er nahm Petrus und Jakobus und Johannes mit sich, und er fing an, in Bestürzung zu geraten und schmerzlich beunruhigt zu werden. 34 Und er sprach zu ihnen: „Meine Seele ist tief betrübt, ja bis zum Tod. Bleibt hier und wacht!“ 35 Und er ging ein wenig weiter, fiel dann auf die Erde und begann zu beten, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorübergehe. 36 Und danach sagte er: „Abba, Vater, alle Dinge sind dir möglich; entferne diesen Becher von mir. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.“ 37 Und er kam und fand sie schlafend, und er sagte zu Petrus: „Simon, schläfst du? Hattest du nicht die Kraft, eine einzige Stunde zu wachen? 38 Wacht und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist ist zwar voller Eifer, aber das Fleisch ist schwach.“ 39 Und er ging wieder hin und betete und sprach dasselbe Wort. 40 Und wieder kam er und fand sie schlafend, denn ihre Augen waren beschwert, und so wußten sie nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Und er kam zum drittenmal und sprach zu ihnen: „Zu einer solchen Zeit, wie diese es ist, schlaft ihr und ruht euch aus! Es ist genug! Die Stunde ist gekommen! Seht! Der Menschensohn wird in die Hände von Sündern verraten.

    wie hätten wir empfunden, wenn wir jetzt bei Jesus gewesen wären?

    Hätten wir es bemerkt, wie besorgt und emotional angespannt er war?

    Bemerken wir es, wenn es unserem Bruder schlecht geht? Sind wir für ihn da?

    Kommentar — 2. November 2009 @ 10:45

  2. Jule

    Markus 14:43-49

    Und sogleich, während er noch redete, traf Judas, einer von den Zwölfen, ein und mit ihm eine Volksmenge mit Schwertern und Knüppeln, von den Oberpriestern und den Schriftgelehrten und den älteren Männern her. 44 Nun hatte sein Verräter ihnen ein verabredetes Zeichen gegeben, indem er sprach: „Wen immer ich küsse, der ist es; nehmt ihn in Gewahrsam und führt ihn sicher ab.“ 45 Und er kam heran und trat auf ihn zu und sprach: „Rabbi!“ und küßte ihn sehr zärtlich. 46 Da legten sie Hand an ihn und nahmen ihn in Gewahrsam. 47 Einer jedoch von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug den Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. 48 In Erwiderung aber sagte Jesus zu ihnen: „Seid ihr mit Schwertern und Knüppeln wie gegen einen Räuber ausgezogen, um mich festzunehmen? 49 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte, und doch nahmt ihr mich nicht in Gewahrsam. Dennoch, es ist, damit die Schriften erfüllt werden.“

    war Judas wirklich so kalt?

    Ob er wohl Reue empfunden hat, als er sah, wie grob sie mit Jesus umgingen??

    Kommentar — 2. November 2009 @ 10:45

  3. Jule

    Markus 14:55-65

    Mittlerweile suchten die Oberpriester und der ganze Sanhedrin nach einem Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen, aber sie fanden keines. 56 Tatsächlich legten viele falsches Zeugnis gegen ihn ab, doch stimmten ihre Zeugenaussagen nicht überein. 57 Auch erhoben sich einige und legten falsches Zeugnis gegen ihn ab, indem sie sprachen: 58 „Wir hörten ihn sagen: ‚Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht wurde, niederreißen, und in drei Tagen will ich einen anderen bauen, der nicht mit Händen gemacht ist.‘ “ 59 Doch auch darin stimmte ihr Zeugnis nicht überein.

    60 Schließlich erhob sich der Hohepriester in ihrer Mitte und fragte Jesus, indem er sprach: „Gibst du keine Antwort? Was ist das, worin diese gegen dich zeugen?“ 61 Er aber schwieg und antwortete gar nichts. Wieder begann der Hohepriester ihn zu befragen und sagte zu ihm: „Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten?“ 62 Da sprach Jesus: „Ich bin es; und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.“ 63 Darauf zerriß der Hohepriester seine inneren Kleider und sprach: „Wozu brauchen wir weiter Zeugen? 64 Ihr habt die Lästerung gehört. Wie urteilt ihr darüber?“ Sie alle verurteilten ihn als des Todes schuldig. 65 Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein ganzes Gesicht zu verhüllen und ihn mit den Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: „Prophezeie!“ Und die Gerichtsdiener übernahmen ihn mit Backenstreichen.

    wie kann man so gehässig sein?

    Sie hassten Jesus so sehr, dass sie ganz verzweifelt nach einem legalen Mittel suchten, um ihn mundtot zu machen und für immer zu vernichten.

    Da ja bekanntlich der Zweck die Mittel heiligt, griffen sie hierbei zu falschen Anklagen und suchten sich falsche Zeugen, die diese frechen Lügen auch noch betätigten.

    Dieser Jesus musste weg, denn er störte ihren eigenen Frieden ganz erheblich. Es ist halt nicht so angenehm, wenn immer jemand vor dir steht und und ganz klar und deutlich sagt, dass das, was du tust, in Jehovas Augen verabscheuungswürdig ist. Keinem gefällt es, wenn er laufend blossgestellt wird – und genau dies hatte Jesus ja immer wieder getan!

    Also musste er weg, das müssen wir doch verstehen – oder?

    Und dazu war halt jedes Mittel recht, Sie warfen ihm so lange alle möglichen Dinge vor, die nicht stimmten, bis es irgendwie passte und sie ihn ganz legal verurteilen konnten.

    Wobei: so ganz legal war es ja doch nicht, denn wir lesen, dass sich die Zeugen immer wieder widersprachen und wir wissen ja: im Zweifel für den Angelagten.

    Kein Richter, der sein Amt ernst nimmt und aufrichtig an der Warheitsfindung interessiert ist, würde einen Angeklagten aufgrund dieser vielen Widersprüche in den Zeugenaussagen verurteilen.

    Aber wir wissen ja, dass diese Richter hier überhaupt nicht an der Wahrheitsfindung interessiert sind – sondern dass es ihnen einzig und allein darum ging, diesen Jesus noch am selben Tag für immer auszuschalten. (Ähnlichkeiten mit heute lebenden Personen und Begebenheiten sind natürlich rein zuällig und nicht beabsichtigt)

    Wissen wir, wie Jehova über dieses Gericht hier denkt?

    Wie denkt er ùber die Ankläger, die laufend neue freche Lügen vorbringen?
    Wie denkt er wohl über die falschen Zeugen, die bereit sind, die Lügen der Falschankläger zu bestätigen, weil sie sich davon einen persönlichen Vorteil versprechen?
    Wie denkt er über diejenigen, die hier danach gieren, diesen unschuldigen Jesus umzubringen?
    Wie denkt er über die Richter, die bereitwillig das Recht verdrehen und wissentlich einen Unschuldigen für etwas, was er nicht getan hat, zum Tode verurteilen?

    Ob sich Jehova geändert hat und heute anders über solche bösartigen Menschen denkt?

    Kommentar — 2. November 2009 @ 10:45

  4. Jule

    Markus 15:1-5

    Und gleich bei Tagesanbruch hielten die Oberpriester mit den älteren Männern und den Schriftgelehrten, ja der ganze Sanhedrin, Rat, und sie banden Jesus und führten ihn ab und übergaben ihn Pilatus. 2 Da stellte Pilatus ihm die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Als Antwort sagte er zu ihm: „Du selbst sagst [es].“ 3 Die Oberpriester aber gingen daran, ihn vieler Dinge anzuklagen. 4 Nun begann Pilatus ihn von neuem zu befragen, indem er sprach: „Gibst du keine Antwort? Sieh, wie viele Beschuldigungen sie gegen dich vorbringen.“ 5 Jesus aber gab keine weitere Antwort, so daß sich Pilatus zu verwundern begann.

    hätte es denn etwas gebracht, wenn er auf die unzähligen Anschuldigungen geantwortet hätte?

    War nicht schon die Tatsache, dass sie unzählige Anschuldigungen vorbrachten und nicht nur eine einzige aber dafür gravierende, ein Indiz dafür, dass mit der Klage etwas nicht stimmen konnte? Wenn jemand wirklich Schlimmes getan hat, dann hat der Kläger es doch garnicht nötig, nach unzähligen Kleinigkeiten zu suchen. Das tut man nur dann, wenn man nicht wirklich etwas gegen den anderen hat und immer noch etwas nachschieben muss, um Erfolg zu haben.

    Markus 15:10-11

    Denn er merkte, daß ihn die Oberpriester aus Neid überliefert hatten. 11 Die Oberpriester aber wiegelten die Volksmenge auf, damit er ihnen an seiner Stelle Barabbas freigebe.

    Pilatus auf jeden Fall hatte sie durchschaut!

    Kommentar — 2. November 2009 @ 10:46

  5. Jule

    Markus 14 – 16

    Markus 14 – der falsche Prozess

    Jesus vor dem Hohen Rat

    53 Jesus wurde zum Hohenpriester gebracht, wo auch alle führenden Priester und alle Ältesten und Schriftgelehrten zusammenkamen . 54 Petrus folgte Jesus in einiger Entfernung bis in den Innenhof des hohepriesterlichen Palastes. Dort setzte er sich zu den Dienern und wärmte sich am Feuer.
    55 Die führenden Priester und der gesamte Hohe Rat suchten nun nach einer Zeugenaussage gegen Jesus, die es rechtfertigen würde, ihn zum Tod zu verurteilen ; doch sie konnten nichts finden. 56 Viele brachten zwar falsche Anschuldigungen gegen ihn vor, aber ihre Aussagen stimmten nicht überein. 57 Einige falsche Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten: 58 »Wir haben ihn sagen hören: >Ich werde diesen Tempel, der von Menschenhand erbaut wurde, niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhand erbaut ist.< « 59 Doch auch in diesem Fall stimmten die Aussagen der Zeugen nicht überein. 60 Da erhob sich der Hohepriester, trat in die Mitte und fragte Jesus: »Hast du darauf nichts zu sagen? ´Wie stellst du dich zu dem ,` was diese Leute gegen dich vorbringen?« 61 Aber Jesus schwieg und gab keine Antwort. Der Hohepriester wandte sich noch einmal an ihn und fragte: »Bist du der Messias , der Sohn des Hochgelobten?« - 62 »Ich bin es«, erwiderte Jesus, »und ihr werdet den Menschensohn an der rechten Seite des Allmächtigen sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. « 63 Da zerriss der Hohepriester´vor Empörung`sein Gewand und rief: »Wozu brauchen wir noch Zeugen? 64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung?« Alle erklärten, er sei schuldig und müsse sterben. 65 Einige begannen, Jesus anzuspucken; sie verhüllten ihm das Gesicht, schlugen ihn mit Fäusten und sagten: »Du bist doch ein Prophet! Sag uns, wer es war!« Auch die Diener ´des Hohen Rates` schlugen ihn .

    Thom hatte vor einiger Zeit aus einer anderen Website interessante Gedanken zu diesem Prozess herauskopiert. Einige Zeit später kam eine etwas gekürzte Fassung davon in unseren Publikationen

    Kommentar — 28. Oktober 2012 @ 20:16

  6. Jule

    Markus 15 – Jesus vor Pilatus

    1 Gleich bei Tagesanbruch, nachdem der gesamte Hohe Rat – die führenden Priester mit den Ältesten und den Schriftgelehrten – über das weitere Vorgehen beraten hatten , ließen sie Jesus fesseln und abführen und übergaben ihn Pilatus.
    2 Pilatus fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« – »Du selbst sprichst es aus«, erwiderte Jesus. 3 Die führenden Priester brachten nun viele Beschuldigungen gegen ihn vor. 4 Da wandte sich Pilatus noch einmal an ihn. »Hast du darauf nichts zu sagen?«, fragte er. »Siehst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?« 5 Doch zu seinem Erstaunen gab Jesus keine Antwort mehr.

    Die Verurteilung Jesu

    6 Nun war es so, dass Pilatus an jedem Passafest einen Gefangenen freiließ, den die Juden selbst bestimmen durften. 7 Damals saß ein gewisser Barabbas zusammen mit einigen anderen Aufrührern im Gefängnis; sie hatten bei einem Aufstand einen Mord begangen. 8 Als jetzt eine große Menschenmenge zu Pilatus hinaufzog und ihn bat, wie üblich jemand zu begnadigen , 9 fragte er sie: »Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe?« 10 Denn es war ihm klar geworden, dass die führenden Priester Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatten.
    11 Doch die führenden Priester wiegelten das Volk dazu auf, stattdessen die Freilassung des Barabbas zu fordern. 12 Da wandte sich Pilatus von neuem an die Menge. »Und was soll ich mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?«, wollte er wissen. 13 »Lass ihn kreuzigen!«, schrien sie zurück. 14 »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch sie schrien nur noch lauter: »Lass ihn kreuzigen!« 15 Pilatus wollte die Menge zufrieden stellen. Darum gab er ihnen Barabbas frei; Jesus hingegen ließ er auspeitschen und übergab ihn ´den Soldaten` zur Kreuzigung.

    Die Verspottung Jesu

    16 Die Soldaten führten Jesus in den Palast , in das so genannte Prätorium, und riefen die ganze Mannschaft zusammen. 17 Sie hängten ihm ein purpurfarbenes Gewand um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. 18 Dann riefen sie ihm zu: »Es lebe der König der Juden!« 19 Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an und warfen sich vor ihm auf die Knie, um ihm zu huldigen. 20 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm das purpurfarbene Gewand aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn ´zur Stadt` hinaus, um ihn zu kreuzigen.

    Die Kreuzigung Jesu

    21 Unterwegs begegnete ihnen ein Mann, der gerade vom Feld kam, ein gewisser Simon aus Zyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Den zwangen die Soldaten, Jesus das Kreuz zu tragen. 22 So brachten sie Jesus bis zu der Stelle, die Golgata heißt. (Golgata bedeutet »Schädelstätte«.) 23 Dort wollte man ihm Wein zu trinken geben, der mit Myrrhe vermischt war; doch er nahm ihn nicht.
    24 Dann kreuzigten die Soldaten Jesus. Seine Kleider verteilten sie unter sich; sie losten aus, was jeder bekommen sollte. 25 Es war neun Uhr morgens , als man ihn kreuzigte. 26 Eine am Kreuz angebrachte Aufschrift gab den Grund für seine Verurteilung an; sie lautete: »Der König der Juden.« 27 Zusammen mit Jesus kreuzigte man zwei Verbrecher , einen rechts und einen links von ihm.
    29 Die Leute, die vorübergingen, schüttelten den Kopf und riefen höhnisch: »Ha! Du wolltest doch den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! 30 Hilf dir selbst und steig herab vom Kreuz!« 31 Ebenso machten sich die führenden Priester und die Schriftgelehrten über ihn lustig. »Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen«, sagten sie spöttisch einer zum anderen. 32 »Der Messias ´will er sein`, der König von Israel! Soll er doch jetzt vom Kreuz herabsteigen! Wenn wir das sehen, werden wir an ihn glauben.« Auch die Männer, die mit ihm gekreuzigt worden waren, beschimpften ihn.

    Der Tod Jesu

    33 Um zwölf Uhr mittags brach über das ganze Land eine Finsternis herein, die bis drei Uhr nachmittags dauerte. 34 Um drei Uhr schrie Jesus laut: »Eloi, Eloi, lema sabachtani?« (Das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« ) 35 Einige der Umstehenden sagten, als sie das hörten: »Seht doch, er ruft Elia!« 36 Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Weinessig, steckte ihn auf einen Stab und hielt ihn Jesus zum Trinken hin. »Wartet«, rief er, »wir wollen sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzuholen!« 37 Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus; dann starb er.
    38 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei.
    39 Als der Hauptmann, der beim Kreuz stand , Jesus so sterben sah, sagte er: »Dieser Mann war wirklich Gottes Sohn.«

    Nun haben sie also ihr schlechtes Werk vollendet!

    Kommentar — 28. Oktober 2012 @ 20:57

  7. Jule

    Markus 15 – 16 Das Begräbnis Jesu

    42 Es wurde nun schon Abend, und es war Rüsttag , der Tag vor dem Sabbat, ´sodass die Zeit drängte`. 43 Da fasste sich Josef aus Arimatäa ein Herz, ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. (Josef war ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates, und er war einer von denen, die auf das Kommen des Reiches Gottes warteten.) 44 Pilatus war überrascht zu hören, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann rufen und fragte ihn, ob Jesus wirklich bereits gestorben sei. 45 Als der Hauptmann es ihm bestätigte, überließ er Josef den Leichnam. 46 Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz ab und wickelte ihn in das Tuch. Dann legte er ihn in ein Grab, das in einen Fels gehauen war, und wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes. 47 Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Joses, sahen zu ´und merkten sich`, wohin der Leichnam Jesu gelegt wurde.

    Jesus ist auferstanden

    1 Als der Sabbat vorüber war , kauften Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, zusammen mit Salome wohlriechende Öle, um den Leichnam Jesu zu salben. 2 Sehr früh am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg zum Grab. Es war der erste Tag der neuen Woche , und die Sonne ging gerade auf , als sie dort ankamen. 3 Unterwegs hatten sie zueinander gesagt: »Wer wird uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?« 4 Doch als sie jetzt davor standen , sahen sie, dass der Stein – ein großer, schwerer Stein – bereits weggerollt war .
    5 Sie betraten die Grabkammer und sahen dort auf der rechten Seite einen jungen Mann in einem weißen Gewand sitzen. Die Frauen erschraken; 6 er aber sagte zu ihnen: »Ihr braucht nicht zu erschrecken! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. 7 Geht nun zu seinen Jüngern und sagt zu ihnen, auch zu Petrus: >Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch angekündigt hat.< « 8 Zitternd vor Furcht und Entsetzen verließen die Frauen das Grab und liefen davon. Sie hatten solche Angst, dass sie niemand etwas von dem erzählten, was sie erlebt hatten. Die Erscheinungen des Auferstandenen 9 Nach seiner Auferstehung am frühen Morgen des ersten Wochentages erschien Jesus zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 Sie ging zu denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun weinten und trauerten, und berichtete ihnen, 11 dass er lebe und dass sie ihn gesehen habe; doch sie glaubten ihr nicht. 12 Danach erschien er zwei von ihnen in einer anderen Gestalt, als sie zu einem Ort auf dem Land unterwegs waren. 13 Sie kehrten zurück und berichteten es den anderen, doch auch ihnen glaubten sie nicht. 14 Schließlich erschien er den Elf, während sie bei Tisch waren. Er hielt ihnen ihren Unglauben und ihre Uneinsichtigkeit vor und wies sie zurecht, weil sie denen nicht hatten glauben wollen, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Sendung der Jünger und Himmelfahrt Jesu 15 Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! 16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. 17 Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen sprechen; 18 wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken , wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.« 19 Nachdem Jesus, der Herr, zu ihnen gesprochen hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich an die rechte Seite Gottes. 20 Sie aber gingen überallhin und verkündeten ´das Evangelium`. Der Herr wirkte mit und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die die Verkündigung begleiteten.

    Ist es nicht ein ganz normales Bedürfnis, das wir über dieses Wunder – und was es für uns und die ganze Welt bedeutet – reden wollen?

    Erfreulicherweise erkennen dies immer mehr Menschen. Auch in den anderen christlichen Religionen wird immer mehr auf das Lesen in Gottes Wort und das Verkündigen gelegt.

    Noch vor einigen Jahren standen Zeugen Jehovas mit dieser Ansicht alleine da. Es war etwas Besonderes und zeigte mir, dass ich nicht nur die Wahrheit über Gott, sondern auch die wahre Religion gefunden habe. Heute legen selbst die renomierten großen Kirchen Wert darauf. So bestehen die katholische sowie die evangelische Kirchenzeitung aus Artikeln über Gott und sein Wort. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, denn zu meiner Zeit, als ich selbst noch evangelisch war, ging es darin mehr um gemeindeinterne Dinge. Die Artikel in den heutigen Zeitungen sind sehr interessant und berufen sich wie unsere Publikationen immer mehr auf Gottes Wort und ermuntern immer wieder dazu, jeden Tag in der Bibel zu lesen und über den Glauben zu sprechen.

    Auch gibt es immer mehr religiöse Sender, wie bibel.TV usw, die sich damit beschäftigen. So haben wir durch Zufall in eine biblische Sendung hineingesehen, wo es um Gebete in der Bibel ging und das lief ähnlich ab, wie in unseren Zusammenkünften oder auf Kongressen. Die Ansprache war schon fast mit einer Ansprache von unserem Kreisaufseher zu vergleichen und die ganzen Anwesenden saßen mit ihrer aufgeschlagenen Bibel da, lasen mit und einige machten sich Notizen. Die ganze Ansprache war auf die Bibel begründet und die Bogen, die der Redner zu erklärenden Texten in anderen Bibelkapiteln zog, waren sehr gut. Es brachte den Zuhörern Gott und sein Wort nahe und ermunterte dazu, regelmäßig in der Bibel zu lesen und darüber nachzudenken.

    Ja, es ging sogar darum, dass das Bibellesen für uns lebendig werden soll und wie wichtig es ist, ein persönliches Verhältnis zu unserem Gott aufzubauen. Zum Schluß wurde dazu ermuntert, diese begeisternde Wahrheit nach draußen zu tragen und auch anderen davon zu erzählen. Im Abspann erfuhren wir, dass dies keine einmalige Sache sei, sondern eine Sendereihe ist – mit dem Ziel, den Menschen Gott und sein Wort näher zu bringen („Für dich nur das Beste – bedeutende Gebete in der Bibel“).

    Auch in den evangelischen und katholischen Zeitungen ist immer wieder die Rede davon, dass jemand, der wirklich an Gott und sein Wort glaubt, darüber reden müsse. Nicht in dem Sinne, dass es eine Pflicht sei, sondern dass man einfach darüber reden muss, weil das Herz vor Begeisterung überläuft.

    Ich persönlich empfinde das als eine sehr erfreuliche Entwicklung, denn das Fehlen dessen hat mich schon als Kind schmerzlich berührt und dazu geführt, dass ich meiner Religion den Rücken gekehrt habe und ein Zeuge Jehovas geworden bin.

    Aber es stimmt: wenn wir uns täglich mit Jehova und seinem Wort beschäftigen, dann sprudelt unser Herz einfach über und wir müssen darüber reden.

    (((Dass ich nicht mehr jeden Tag hier zur Bibellese blogge liegt nicht daran, dass ich nicht mehr lese und dazu schreibe, sondern an meinem desolaten gesundheitlichen Zustand. Dieser erlaubt mir leider kaum noch längeres Sitzen, die Schmerzen sind unerträglich geworden. So warten die ganzen Gedanken ohne Formatierung in meinem privaten Blog darauf, dass ich sie bearbeite (Bibeltexte einfüge, verlinke, Rechtschreibung prüfe usw), damit auch ihr etwas davon habt. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass auch wieder bessere Zeiten kommen und ich euch wieder jeden Tag „damit bombadieren kann“. Aber das Herz sprudelt auch weiterhin über, nur zur Zeit nicht so laut wie sonst. Ich bitte um etwas Geduld)))

    Kommentar — 28. Oktober 2012 @ 21:28

  8. Jule

    Markus 14 – 16

    Markus 14 – wozu war eigentlich ein Zeichen nötig?

    1 Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die obersten Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten; 2 sie sprachen aber: Nicht während des Festes, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht! 3 Und als er in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war und zu Tisch saß, da kam eine Frau mit einem Alabasterfläschchen voll Salböl , echter, kostbarer Narde ; und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goss es aus auf sein Haupt. 4 Es wurden aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung des Salböls geschehen? 5 Man hätte dies doch um mehr als 300 Denare verkaufen und den Armen geben können! Und sie murrten über sie. 6 Jesus aber sprach: Lasst sie! Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 7 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, wann immer ihr wollt; mich aber habt ihr nicht allezeit. 8 Sie hat getan, was sie konnte ; sie hat meinen Leib im Voraus zum Begräbnis gesalbt. 9 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch von dem sprechen, was diese getan hat, zu ihrem Gedenken!

    10 Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den obersten Priestern, um ihn an sie zu verraten. 11 Sie aber waren erfreut, als sie das hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte eine gute Gelegenheit, um ihn zu verraten.

    12 Und am ersten Tag der ungesäuerten Brote, als man das Passahlamm schlachtete, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passah zubereiten, damit du es essen kannst? 13 Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Geht in die Stadt; da wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; dem folgt, 14 und wo er hineingeht, da sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt fragen: Wo ist das Gastzimmer, in dem ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann? 15 Und er wird euch einen großen Obersaal zeigen, der mit Polstern belegt und hergerichtet ist; dort bereitet es für uns zu. 16 Und seine Jünger gingen hin und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. 17 Und als es Abend geworden war, kam er mit den Zwölfen.

    18 Und als sie zu Tisch saßen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir isst, wird mich verraten! 19 Da fingen sie an, betrübt zu werden, und fragten ihn einer nach dem anderen: Doch nicht ich? Und der Nächste: Doch nicht ich? 20 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir [das Brot] in die Schüssel eintaucht! 21 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre!

    22 Und während sie aßen, nahm Jesus Brot, sprach den Segen, brach es, gab es ihnen und sprach: Nehmt , esst! Das ist mein Leib. 23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus. 24 Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut , das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird. 25 Wahrlich, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich Gottes. 26 Und nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

    27 Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet in dieser Nacht alle an mir Anstoß nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen« . 28 Aber nach meiner Auferweckung will ich euch nach Galiläa vorangehen. 29 Petrus aber sagte zu ihm: Wenn auch alle an dir Anstoß nehmen, doch nicht ich! 30 Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! 31 Er aber sagte desto mehr: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das Gleiche sagten aber auch alle.

    32 Und sie kommen zu einem Grundstück namens Gethsemane . Und er spricht zu seinen Jüngern: Setzt euch hier hin, bis ich gebetet habe! 33 Und er nahm Petrus und Jakobus und Johannes mit sich; und er fing an, zu erschrecken, und ihm graute sehr. 34 Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod. Bleibt hier und wacht! 35 Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge. 36 Und er sprach: Abba, Vater! Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst! 37 Und er kommt und findet sie schlafend. Und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Konntest du nicht eine Stunde wachen? 38 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. 39 Und er ging wiederum hin, betete und sprach dieselben Worte. 40 Und als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden. Und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruht? – Es ist genug! Die Stunde ist gekommen. Siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder ausgeliefert .

    42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. 43 Und sogleich, als er noch redete, erschien Judas, der einer der Zwölf war, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, [gesandt] von den obersten Priestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. 44 Der ihn verriet, hatte ihnen aber ein Zeichen gegeben und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist“s; den ergreift und führt ihn sicher ab! 45 Und als er nun kam, trat er sogleich auf ihn zu und sprach: Rabbi, Rabbi!, und küsste ihn. 46 Sie aber legten ihre Hände an ihn und nahmen ihn fest.

    47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. 48 Und Jesus begann und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, um mich gefangen zu nehmen? 49 Täglich war ich bei euch im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen . Doch damit die Schriften erfüllt werden -!

    50 Da verließen ihn alle und flohen. 51 Und ein gewisser junger Mann folgte ihm, der ein Leinengewand auf dem bloßen Leib trug; und die jungen Männer ergriffen ihn, 52 er aber ließ das Leinengewand zurück, und entblößt floh er von ihnen. 53 Und sie führten Jesus ab zum Hohenpriester; und alle obersten Priester und die Ältesten und die Schriftgelehrten kamen bei ihm zusammen. 54 Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.

    55 Die obersten Priester aber und der ganze Hohe Rat suchten ein Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu töten , und sie fanden keines. 56 Denn viele legten ein falsches Zeugnis gegen ihn ab, doch stimmten die Zeugnisse nicht überein. 57 Und es standen etliche auf, legten ein falsches Zeugnis gegen ihn ab und sprachen: 58 Wir haben ihn sagen hören: Ich will diesen mit Händen gemachten Tempel zerstören und in drei Tagen einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. 59 Aber auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.

    60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte, fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich aussagen? 61 Er aber schwieg und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohepriester und sagte zu ihm: Bist du der Christus , der Sohn des Hochgelobten? 62 Jesus aber sprach: Ich bin“s. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels! 63 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sagte: Was brauchen wir weitere Zeugen? 64 Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Und sie fällten alle das Urteil, dass er des Todes schuldig sei. 65 Und etliche fingen an, ihn anzuspucken und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn ins Angesicht.

    66 Und während Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. 67 Und als sie Petrus sah, der sich wärmte, blickte sie ihn an und sprach: Auch du warst mit Jesus , dem Nazarener! 68 Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, was du sagst! Und er ging in den Vorhof hinaus, und der Hahn krähte. 69 Und als die Magd ihn sah, begann sie wieder und sprach zu den Umstehenden: Dieser ist einer von ihnen! 70 Er aber leugnete wiederum. Und ein wenig nachher sprachen die Umstehenden nochmals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen! Denn du bist ein Galiläer , und deine Sprache ist gleich. 71 Er aber fing an, [sich] zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet! 72 Da krähte der Hahn zum zweiten Mal; und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen . Und er begann zu weinen .

    Nun kommt Action in die Geschichte!

    Interessant, dass Judas den Wachen ein Zeichen geben musste, wer Jesus eigentlich ist.

    War dieser inzwischen nicht bereits so bekannt, dass ihn quasi „jedes Kind kannte“?

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 18:29

  9. Jule

    Besonders sympatisch finde ich, dass selbst Jesus Angst vor dem Kommenden hatte. Dies zeigt, dass er wirklich Mensch war.

    Er wußte, was auf ihn zukommen würde, wußte aber auch, dass ihm kein bleibender Schaden zugefügt werden würde. Er wußte, dass er zwar sterben, aber auch wieder auferweckt werden würde und dann bald wieder im Himmel bei seinem geliebten Vater wäre. Dennoch hatte er starke Angst, es wird in Vers 33 sogar gesagt, dass er „Angst bis zum Tode“ hatte.

    Ich hatte eigentlich bisher immer angenommen, dass wir Menschen deshalb Angst vor dem Tod haben, weil es etwas Unbekanntes und Befremdliches ist. Auch wenn wir überzeugt sind, dass wir später in einem Paradies sein werden – ganz egal, ob dies im Himmel oder auf der Erde ist – so besteht doch eine gewisse Angst. Viele Christen haben dieser Angst mutig ins Gesicht gesehen, wie hier Jesus und viele hunderte Jahre zuvor Daniel und auch seine drei Freunde davor.

    Trotzdem hatte auch Jesus Besorgnis und Todesangst.

    Aber war dies wirklich die Angst vor dem Tod an sich – oder eher die Angst vor dem, was davor kommt? Die Erniedrigungen, der Ruf ein Gotteslästerer zu sein. Die Qual am Kreuz (oder Stamm)?

    weitere Gedanken zu Markus 14 finden wir

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 18:30

  10. Jule

    Markus 15 – musste dies alles so schrecklich sein?

    1 Und gleich in der Frühe fassten die obersten Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat einen Beschluss und führten Jesus gebunden hin und lieferten ihn dem Pilatus aus. 2 Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es! 3 Und die obersten Priester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. Er aber antwortete ihnen nichts. 4 Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, wie viele Dinge sie gegen dich aussagen! 5 Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte.

    6 Aber anlässlich des Festes pflegte er ihnen einen Gefangenen freizugeben, welchen sie wollten. 7 Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Mitaufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten. 8 Und die Menge erhob ein Geschrei und fing an, das zu verlangen, was er ihnen jedes Mal gewährt hatte. 9 Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe? 10 Denn er wusste, dass die obersten Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten. 11 Aber die obersten Priester wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle. 12 Und Pilatus antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, dass ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt? 13 Sie aber schrien wiederum: Kreuzige ihn! 14 Und Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie noch viel mehr: Kreuzige ihn! 15 Weil nun Pilatus die Menge befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas frei und übergab Jesus, nachdem er ihn hatte auspeitschen lassen, damit er gekreuzigt werde.

    16 Da führten ihn die Kriegsknechte hinein in den Hof, das ist das Prätorium ; und sie riefen die ganze Schar zusammen, 17 legten ihm einen Purpur[mantel] um, flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf. 18 Und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! 19 Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohr, spuckten ihn an, beugten die Knie und fielen vor ihm nieder. 20 Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur[mantel] aus und legten ihm seine eigenen Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen. 21 Und sie zwangen einen Vorübergehenden, der vom Feld kam, Simon von Kyrene , den Vater von Alexander und Rufus , ihm das Kreuz zu tragen. 22 Und sie brachten ihn auf den Platz Golgatha, das heißt übersetzt »Schädelstätte«

    23 Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken, aber er nahm ihn nicht. 24 Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was jeder bekommen sollte. 25 Es war aber die dritte Stunde , als sie ihn kreuzigten. 26 Und die Inschrift, die seine Schuld anzeigte, war darüber geschrieben: »Der König der Juden«. 27 Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. 28 Da wurde die Schrift erfüllt, die spricht:
    »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden« .

    29 Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, 30 rette dich selbst und steige vom Kreuz herab! 31 Gleicherweise spotteten aber auch die obersten Priester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! 32 Der Christus , der König von Israel, steige nun vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn.

    33 Als aber die sechste Stunde anbrach, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. 34 Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 35 Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia! 36 Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt! Lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!

    37 Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. 38 Und der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei. 39 Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!

    40 Es sahen aber auch Frauen von ferne zu, unter ihnen waren auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter des jüngeren Jakobus und des Joses, sowie Salome, 41 die ihm auch, als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren. 42 Und als es schon Abend geworden war (es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat), 43 da kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr , der selbst auch auf das Reich Gottes wartete ; der wagte es, ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. 44 Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sein sollte, und er ließ den Hauptmann herbeirufen und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. 45 Und als er es von dem Hauptmann erfahren hatte, überließ er dem Joseph den Leib. 46 Da kaufte dieser Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes. 47 Maria Magdalena aber und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt wurde.

    Dieser Teil ist für mich der Schlimmste in der ganzen Bibel!

    Ja. Jesus musste sterben, damit wir wieder mit Gott versöhnt sein konnten. Aber musste es so schrecklich sein?

    All der Spott, all die Demütigungen, all die Schmerzen und Qualen. Ging es wirklich nicht ohne diese schlimmen Erfahrungen für den Sohn Gottes? Über ihm noch provokativ das Schild mit seinem Urteil angenracht – dabei war dies doch nur die Wahrheit!

    Jehova hätte sicherlich auch dafür sorgen können, dass all dies weniger häßlich ablief, denn nichts und niemand kann IHN, den großen Souverän von seinem Tun abhalten, auch wenn es manchmal für uns so aussieht. Warum also hat er den Juden gestattet, ihren Hass über Jesus derart auszuleben?

    Ging es ihm darum, dass ihre Verworfenheit völlig offenbar werden würde, dass aufrichtige Menschen der künftigen Generationen automatisch tiefe Empörung darüber empfinden, wenn sie davon hören oder lesen?

    Oder ist es, damit wir echte und tiefe Wertschätzung dafür bekommen, was Jesus für uns getan hat?

    Hier denke ich daran, was mein Liebster immer sagt: alle Menschen sollten gezwungen werden, sich den Film „die Passion Christi“ anzusehen. Danach könne man einfach nicht mehr so weiter machen, wie bisher. Wenn wir uns dessen bewußt sind, was Jesus da eigentlich für uns getan hat, dann können wir keine Sonntags-Christen sein, sondern dann verändert sich unser ganzes Leben – auf Lebenszeit!

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 18:48

  11. Jule

    Wer war Pilatus eigentlich wirklich?

    In dem zweiteiligen Fernsehfilm „Jesus von Nazareth“ ist dieser ein widerlicher Mensch, der alles und jeden hasst, eitel und selbstgefällig und immer darauf aus, Ansehen und Ehre zu erlangen und zu erhalten.

    Der Pilatus, den ich hier in den Evangelien beim Lesen sehe, scheint mir eher ein aufrichtiger und anständiger Mensch zu sein, der es bedauert, wie sie mit Jesus umgehen und der seinen Tod am liebsten verhindern würde. Jemand, der hofft, dass das Volk damit zufrieden ist, wenn er Jesus mal eben schnell auspeitschen lässt und dies auch nur eher widerwillig.

    Warum zwei so derart unterschiedliche Bilder von Pilatus – wo sich die Filme aus der Reihe „die Bibel“ doch so nah an Gottes Wort orientieren?

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 18:59

  12. Jule

    Die Frauen, die Jesus folgten – hin und her gerissen

    Wenn ich hier so von den Frauen, die Jesus folgten, lese, dann müssen die schon sehr starke Nerven gehabt haben.

    Es ist ja die eine Sache, diesem tollen Lehrer zu folgen, der so tolle Dinge über unseren Gott sagt, so voller Liebe für die Menschen ist und so großartige Wunder tut. Zu der Zeit ist Jesus noch ein strahlender Held, auch wenn er bereits kritisiert wird.

    Aber nun ist er scheinbar ein hilfloser Mann: verraten von einem seiner engsten Freunde, gefangen genommen, unschuldig verurteilt, gedemütigt und verspottet, an einem Kreuz hängend und dabei zu sterben.

    Hier möchte man nicht wirklich gern dabei sein. Denn wer möchte schon gern dabei sein, wenn ein Mensch, den man liebt, qualvoll stirbt?

    Aber diese Frauen sind da, lassen ihn nicht allein. Aber sie bekommen auch all das Schlimme mit und können ihm nicht helfen. Sie verstehen nicht, was hier passiert und warum – und dennoch sind sie da.

    Vielleicht wollen sie ihn damit unterstützen, denn das Schlimmste, was ich mir für einen Menschen vorstellen kann, ist es, allein zu sein, wenn man stirbt. Auch wenn uns andere nicht helfen und den Tod nicht verhindern können, so ist es dennoch tröstlich, dass sie da sind.

    In der Filmreihe „Jesus“ gibt es auch einen aus der Sicht von Maria Magdala und hier können wir uns etwas mehr in die Frauen hier bei Jesus hinein fühlen.

    Wir dürfen auch nicht vergessen, dass seine eigene Mutter dabei steht und dabei zusieht, wie ihr geliebter Sohn qualvoll stirbt. Auch wenn sie vielleicht erkennt, dass dies so sein muss, so ist es ein unfassbarer Schmerz.

    Ich frage mich oft, wo ich in diesem Augenblick gewesen wäre? Würde ich mit den anderen Frauen hier bei Jesus stehen? Wie würde ich dabei empfinden?

    Er ist auch für mich gestorben und ich bin ihm dafür sehr sehr dankbar – aber ich würde mir wirklich wünschen, er hätte vorher nicht so viel erleiden müssen.

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 19:13

  13. Jule

    Markus 16 – Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle!

    1 Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Gewürze, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sehr früh am ersten Tag der Woche, als die Sonne aufging, kamen sie zu dem Grab. 3 Und sie sagten zueinander: Wer wälzt uns den Stein von dem Eingang des Grabes? 4 Und als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war. Er war nämlich sehr groß. 5 Und sie gingen in das Grab hinein und sahen einen jungen Mann zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem langen, weißen Gewand; und sie erschraken.

    6 Er aber spricht zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten; er ist auferstanden , er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn hingelegt hatten! 7 Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und dem Petrus , dass er euch nach Galiläa vorangeht. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat!

    8 Und sie gingen schnell hinaus und flohen von dem Grab. Es hatte sie aber ein Zittern und Entsetzen befallen; und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.

    9 Als er aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 Diese ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die trauerten und weinten. 11 Und als diese hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht.

    12 Danach offenbarte er sich zwei von ihnen auf dem Weg in einer anderen Gestalt, als sie sich aufs Land begaben. 13 Und diese gingen hin und verkündeten es den Übrigen; aber auch ihnen glaubten sie nicht.

    14 Danach offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tisch saßen, und tadelte ihren Unglauben und die Härte ihres Herzens, dass sie denen, die ihn auferstanden gesehen hatten, nicht geglaubt hatten.

    15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! 16 Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

    17 Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, 18 Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.

    19 Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen.

    Amen.

    Was für ein begeisternder Schluß!

    Noch vor zwei Tagen haben die Frauen fassungslos vor dem Kreuz gestanden und gehofft, dass Jehova einschreiten und das Ungeheuerliche verhindern würde.

    Voller Trauer sind sie ihm bis zum Grab gefolgt, haben gesehen, wie er hinein gelegt wurde und hätten ihn am liebsten sofort gesalbt, weil sie ihn so sehr liebten und am liebsten wenigstens den Körper für immer bewahren wollten. Aber das ging ja nicht wegen dem Sabbat und so mußten sie warten.

    Wie werden sie wohl diese lange Zeit verbracht haben? Warten zu müssen, wo sie doch am liebsten … Was haben sie getan, worüber haben sie nachgedacht und geredet?

    Nun endlich ist der Sabbat vorbei und nichts kann sie mehr halten. Sie gehen sofort los und sicherlich würde sie keine angenehme Arbeit erwarten. Denn er ist nun mehr als 24 Stunden tot und wir wissen, dass in den heißen Ländern wie Israel der Verwesungsprozess sehr schnell einsetzt und abläuft. Als Jesus kommt um Lazarus aufzuerwecken, sind einige entsetzt, als er das Grab öffnen lassen will, denn „er ist bereits einige Tage tot und wird schon riechen“. In dem Film „Jesus aus Nazareth“ sehen wir, wie sich die Umstehenden entsetzt die Tücher vor das Gesicht halten. Und dies, wo Lazarus ganz sicher direkt einbalsamiert worden war.

    In was für einem Zustand würde der Leichnam Jesu sein, der bisher noch nicht einbalsamiert worden war? Dennoch gingen die Frauen eilig zum Grab mit dem festen Vorsatz, den geliebten Herrn einzubalsamieren und diesen Geruch (und sicherlich auch nicht sonderlich schönen Anblick) in Kauf zu nehmen.

    Aber Jesus ist nicht mehr da, ein Engel teilt ihnen mit, dass er lebt, dass Jehova ihn von den Toten auferweckt hatte.

    Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle!

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 19:31

  14. Jule

    Jesus lebt – und niemand glaubt ihnen

    Warum eigentlich nicht?

    In dem Größte-Mensch-Buch wird gesagt, dass Frauen zu der Zeit in Israel eine derart untergeordnete Rolle spielten, dass es unwahrscheinlich schien, dass ausgerechnet sie zuerst davon erfahren sollten. Aber warum glauben die Jünger dann nicht wenigstens den Männern, denen Jesus nach und nach erscheint?

    Jesus hatte seine Jünger doch darauf vorbereitet: auf seinen Tod und auch darauf, dass er nach drei Tagen wieder auferstehen würde. Bei Matthäus hatten wir gelesen, dass die Juden darauf bestanden hatten, dass zusätzliche Wachen am Grab aufgestellt würden, damit die Jünger den Leichnam nicht stehlen und dann behaupten, er sei vom Tode auferstanden. Es war also eine bekannte Tatsache – sogar unter den Gegnern.

    Warum also glauben nicht wenigstens die Jünger, als die ersten erzählen, dass sie den auferstandenen Herrn gesehen haben?

    Könnte dies damit zusammenhängen, dass Jesus immer wieder vor den „falschen Christussen“ gewarnt hatte, ganz besonders noch mal kurz vor seiner Festnahme?

    weitere Gedanken zu Markus 16 finden wir hier – weiter geht es dann mit Lukas

    Kommentar — 31. Dezember 2013 @ 19:39

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