Matthäus 12 – 15
Kapitel 12
Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Getreidefelder. Seine Jünger wurden hungrig und fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. 2 Als die Pharisäer dies sahen, sagten sie zu ihm: „Siehe! Deine Jünger tun etwas, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist.“ 3 Er sprach zu ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die Männer, die bei ihm waren, hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die Brote der Darbringung aßen, etwas, was zu essen ihm nicht erlaubt war noch denen, die bei ihm waren, sondern nur den Priestern? 5 Oder habt ihr in dem GESETZ nicht gelesen, daß an den Sabbaten die Priester im Tempel den Sabbat nicht heiligen und dabei schuldlos bleiben? 6 Doch ich sage euch, daß etwas Größeres als der Tempel hier ist. 7 Wenn ihr aber verstanden hättet, was dies bedeutet: ‚Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer‘, so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. 8 Denn der Menschensohn ist Herr des Sabbats.“
9 Als er von dort wegging, begab er sich in ihre Synagoge; 10 und siehe, ein Mensch mit einer verdorrten Hand. Da fragten sie ihn: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?“, damit sie einen Anklagegrund gegen ihn fänden. 11 Er sagte zu ihnen: „Welcher Mensch unter euch, der ein einziges Schaf hat, wird dieses, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreifen und es herausheben? 12 Wenn man alles in Betracht zieht: Wieviel wertvoller ist doch ein Mensch als ein Schaf! Somit ist es erlaubt, am Sabbat etwas Vortreffliches zu tun.“ 13 Darauf sprach er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“ Und er streckte sie aus, und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere Hand. 14 Aber die Pharisäer gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, damit sie ihn vernichten könnten. 15 Als Jesus [dies] erfuhr, zog er sich von dort zurück. Viele folgten ihm auch, und er heilte sie alle, 16 doch befahl er ihnen ausdrücklich, ihn nicht bekannt zu machen, 17 damit erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, welcher gesagt hat:
18 „Siehe! Mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen das Recht erklären. 19 Er wird weder zanken noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den breiten Straßen hören. 20 Ein zerstoßenes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Flachsdocht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht erfolgreich aussendet. 21 In der Tat, auf seinen Namen werden [die] Nationen hoffen.“
22 Dann brachte man einen von Dämọnen Besessenen zu ihm, der blind und stumm war; und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sah. 23 Ja, alle Volksmengen waren einfach hingerissen und begannen zu sagen: „Ist dieser nicht vielleicht der Sohn Davids?“ 24 Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: „Dieser Mensch treibt die Dämọnen nicht anders aus als durch Beelzebub, den Herrscher der Dämọnen.“ 25 Er erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verödet, und jede Stadt oder jedes Haus, das gegen sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. 26 Ebenso, wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er gegen sich selbst entzweit worden; wie wird denn sein Königreich bestehen? 27 Übrigens, wenn ich durch Beelzebub die Dämọnen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 28 Wenn ich aber durch Gottes Geist die Dämọnen austreibe, so hat euch das Königreich Gottes wirklich eingeholt. 29 Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und seine bewegliche Habe ergreifen, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus plündern. 30 Wer nicht auf meiner Seite ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.
31 Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. 32 Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden.
33 Entweder ihr macht den Baum vortrefflich und seine Frucht vortrefflich, oder ihr macht den Baum faul und seine Frucht faul; denn an seiner Frucht wird der Baum erkannt. 34 Otternbrut, wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. 35 Der gute Mensch bringt aus seinem guten Schatz Gutes hervor, während der böse Mensch aus seinem bösen Schatz Böses hervorbringt. 36 Ich sage euch, daß die Menschen von jedem nutzlosen Ausspruch, den sie machen, am Gerichtstag Rechenschaft ablegen werden; 37 denn durch deine Worte wirst du gerechtgesprochen werden, und durch deine Worte wirst du verurteilt werden.“
38 Da antworteten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sagten: „Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen.“ 39 Er erwiderte ihnen und sprach: „Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend nach einem Zeichen, doch wird ihr kein Zeichen gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas, des Propheten. 40 Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des riesigen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. 41 Männer von Nịnive werden im Gericht mit dieser Generation aufstehen und werden sie verurteilen; denn sie bereuten auf das hin, was Jona predigte, doch siehe, hier ist mehr als Jona. 42 Die Königin des Südens wird im Gericht mit dieser Generation zum Aufstehen veranlaßt werden und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Sạlomos zu hören, doch siehe, mehr als Sạlomo ist hier.
43 Wenn ein unreiner Geist von einem Menschen ausfährt, durchwandert er dürre Orte, um eine Ruhestätte zu suchen, und findet keine. 44 Dann sagt er: ‚Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich ausgezogen bin‘; und bei seiner Ankunft findet er es unbewohnt, doch sauber gefegt und geschmückt. 45 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und nachdem sie eingezogen sind, wohnen sie dort; und die letzten Umstände jenes Menschen werden schlimmer als die ersten. So wird es auch dieser bösen Generation ergehen.“
46 Während er noch zu den Volksmengen redete, siehe, da stellten sich seine Mutter und seine Brüder draußen hin und suchten ihn zu sprechen. 47 Da sagte jemand zu ihm: „Siehe! Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen.“ 48 Als Antwort sagte er zu dem, der es ihm mitteilte: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ 49 Und er streckte seine Hand nach seinen Jüngern aus und sprach: „Siehe! Meine Mutter und meine Brüder! 50 Denn wer immer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“
Kapitel 13
Nachdem Jesus an jenem Tag das Haus verlassen hatte, saß er am Meer; 2 und große Volksmengen versammelten sich bei ihm, so daß er in ein Boot stieg und sich setzte, und die ganze Volksmenge stand am Strand. 3 Dann teilte er ihnen viele Dinge in Gleichnissen mit, indem er sprach: „Siehe! Ein Sämann ging aus, um zu säen; 4 und als er säte, fielen einige [Samenkörner] den Weg entlang, und die Vögel kamen und fraßen sie auf. 5 Andere fielen auf die felsigen Stellen, wo sie nicht viel Erde hatten, und sogleich schossen sie auf, weil sie keine tiefe Erde hatten. 6 Als aber die Sonne aufging, wurden sie versengt, und weil sie keine Wurzel hatten, verdorrten sie. 7 Wieder andere fielen unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten sie. 8 Noch andere fielen auf den vortrefflichen Boden, und sie begannen Frucht zu tragen, dieses hundertfach, jenes sechzigfach, das andere dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, höre zu!“
10 Da traten die Jünger herzu und sagten zu ihm: „Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?“ 11 Er gab zur Antwort: „Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen, jenen Leuten aber ist es nicht gewährt. 12 Denn wer immer hat, dem wird mehr gegeben werden, und er wird Überfluß bekommen; wer immer aber nicht hat, dem wird auch noch das, was er hat, weggenommen werden. 13 Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie, obgleich sie schauen, vergeblich schauen und, obgleich sie hören, vergeblich hören und auch den Sinn davon nicht erfassen; 14 und an ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas, welche sagt: ‚Hörend werdet ihr hören, doch keineswegs den Sinn davon erfassen; und schauend werdet ihr schauen, doch keineswegs sehen. 15 Denn das Herz dieses Volkes ist unempfänglich geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört, ohne zu reagieren, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ich sie heile.‘
16 Glücklich aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. 17 Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben die Dinge zu sehen begehrt, die ihr erblickt, und haben sie nicht gesehen, und die Dinge zu hören, die ihr hört, und haben sie nicht gehört.
18 Ihr nun, hört das Gleichnis von dem Mann, der säte. 19 Wo jemand das Wort vom Königreich hört, aber dessen Sinn nicht erfaßt, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät worden ist; dieser ist es, der an den Weg gesät wurde. 20 Was den betrifft, der auf die felsigen Stellen gesät wurde, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden annimmt. 21 Doch hat er keine Wurzel in sich, sondern bleibt [bloß] eine Zeitlang, und nachdem Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entstanden ist, bringt ihn dies sogleich zum Straucheln. 22 Was den betrifft, der unter die Dornen gesät wurde, dieser ist es, der das Wort hört, doch die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. 23 Was den betrifft, der auf den vortrefflichen Boden gesät wurde, dieser ist es, der das Wort hört und dessen Sinn erfaßt, der wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundertfach, jener sechzigfach, der andere dreißigfach.“
24 Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor, indem er sprach: „Das Königreich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der vortrefflichen Samen auf sein Feld säte. 25 Während die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut hinzu, mitten unter den Weizen, und ging weg. 26 Als die Saat sproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. 27 Da traten die Sklaven des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: ‚Herr, hast du nicht vortrefflichen Samen auf dein Feld gesät? Woher hat es denn Unkraut?‘ 28 Er sprach zu ihnen: ‚Ein Feind, ein Mensch, hat das getan.‘ Sie sagten zu ihm: ‚Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen?‘ 29 Er sprach: ‚Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts den Weizen mit ihm ausreißt. 30 Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte; und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.‘ “
31 Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor, indem er sprach: „Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf sein Feld pflanzte; 32 dieses ist tatsächlich die winzigste von allen Samenarten, doch wenn es gewachsen ist, ist es das größte der Gartengewächse und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich in seinen Zweigen niederlassen können.“
33 [Noch] in einem anderen Gleichnis redete er zu ihnen: „Das Königreich der Himmel ist dem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und in drei großen Maß Mehl verbarg, bis die ganze Masse durchsäuert war.“
34 Alle diese Dinge redete Jesus durch Gleichnisse zu den Volksmengen. Ja, ohne ein Gleichnis redete er nicht zu ihnen, 35 damit erfüllt werde, was durch den Propheten geredet worden war, welcher sagte: „Ich will meinen Mund zu Gleichnissen auftun, ich will Dinge verkündigen, die von der Grundlegung an verborgen waren.“
36 Nachdem er dann die Volksmengen entlassen hatte, begab er sich in das Haus. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: „Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Feld.“ 37 Er gab darauf zur Antwort: „Der den vortrefflichen Samen sät, ist der Menschensohn; 38 das Feld ist die Welt; was den vortrefflichen Samen betrifft, dies sind die Söhne des Königreiches; das Unkraut aber sind die Söhne dessen, der böse ist, 39 und der Feind, der es säte, ist der Teufel. Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel. 40 So, wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein. 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, 42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird [ihr] Weinen und [ihr] Zähneknirschen sein. 43 Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters. Wer Ohren hat, höre zu!
44 Das Königreich der Himmel ist einem im Feld verborgenen Schatz gleich, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenes Feld.
45 Ferner ist das Königreich der Himmel einem reisenden Kaufmann gleich, der schöne Perlen suchte. 46 Nachdem er eine einzige Perle von hohem Wert gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie.
47 Wiederum ist das Königreich der Himmel einem Schleppnetz gleich, das ins Meer hinabgelassen wurde und [Fische] von jeder Art zusammenbrachte. 48 Als es voll wurde, zog man es herauf an den Strand, und nachdem man sich gesetzt hatte, las man die vortrefflichen in Gefäße zusammen, die unbrauchbaren aber warf man weg. 49 So wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten trennen 50 und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird [ihr] Weinen und [ihr] Zähneknirschen sein.
51 Habt ihr den Sinn von allen diesen Dingen erfaßt?“ Sie sprachen zu ihm: „Ja.“ 52 Dann sagte er zu ihnen: „Deswegen ist jeder öffentliche Unterweiser, wenn er über das Königreich der Himmel belehrt worden ist, einem Menschen, einem Hausherrn, gleich, der aus dem Schatz seines Vorrats Neues und Altes hervorbringt.“
53 Als Jesus nun diese Gleichnisse beendet hatte, ging er von dort über Land. 54 Und nachdem er in sein Heimatgebiet gekommen war, begann er sie in ihrer Synagoge zu lehren, so daß sie höchst erstaunt waren und sagten: „Woher hat dieser Mensch eine solche Weisheit und diese Machttaten? 55 Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt seine Mutter nicht Maria und seine Brüder Jakobus und Joseph und Sịmon und Judas? 56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher hat dieser Mensch denn all dies?“ 57 So begannen sie Anstoß an ihm zu nehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: „Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausgenommen in seinem Heimatgebiet und in seinem eigenen Haus.“ 58 Und wegen ihres Unglaubens verrichtete er dort nicht viele Machttaten.
Kapitel 14
Zu derselben Zeit hörte Herodes, der Bezirksherrscher, den Bericht über Jesus 2 und sagte zu seinen Dienern: „Das ist Johạnnes der Täufer. Er ist von den Toten auferweckt worden, und deshalb sind die Machttaten in ihm wirksam.“ 3 Herodes hatte nämlich Johạnnes wegen Herọdias, der Frau seines Bruders Philịppus, festgenommen und ihn gebunden und ihn ins Gefängnis weggebracht. 4 Denn Johạnnes hatte zu ihm gesagt: „Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben.“ 5 Doch obwohl er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielt. 6 Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte dabei die Tochter der Herọdias und gefiel Herodes so sehr, 7 daß er mit einem Eid versprach, ihr zu geben, worum sie auch bitte. 8 Von ihrer Mutter angetrieben, sagte sie dann: „Gib mir hier auf einer Platte das Haupt Johạnnes’ des Täufers.“ 9 Obwohl der König betrübt wurde, gebot er aus Rücksicht auf seine Eide und auf die, welche mit ihm zu Tisch lagen, daß es gegeben werde; 10 und er sandte hin und ließ Johạnnes im Gefängnis enthaupten. 11 Und sein Haupt wurde auf einer Platte gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. 12 Schließlich kamen seine Jünger herauf und holten den Leichnam weg und begruben ihn und kamen und berichteten [es] Jesus. 13 Als Jesus dies hörte, zog er sich von dort in einem Boot an einen einsamen Ort zurück, um für sich zu sein; doch als die Volksmengen davon hörten, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten nach.
14 Als er nun hervortrat, sah er eine große Volksmenge; und er empfand Mitleid mit ihnen, und er heilte ihre Kranken. 15 Doch als es Abend wurde, kamen seine Jünger zu ihm und sagten: „Der Ort ist einsam, und die Stunde ist schon weit vorgerückt; sende die Volksmengen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.“ 16 Jesus sagte jedoch zu ihnen: „Sie brauchen nicht fortzugehen; gebt i h r ihnen etwas zu essen.“ 17 Sie sagten zu ihm: „Wir haben nichts hier als fünf Brote und zwei Fische.“ 18 Er sprach: „Bringt sie mir her.“ 19 Darauf gebot er den Volksmengen, sich auf dem Gras zu lagern, und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach einen Segen, und nachdem er die Brote gebrochen hatte, verteilte er sie unter die Jünger [und] die Jünger ihrerseits unter die Volksmengen. 20 Da aßen alle und wurden satt, und sie hoben die Brocken auf, die übrig waren, zwölf Körbe voll. 21 Derer aber, die aßen, waren etwa fünftausend Männer, außer Frauen und kleinen Kindern. 22 Gleich danach nötigte er dann seine Jünger, ins Boot zu steigen und ihm an das andere Ufer vorauszufahren, während er die Volksmengen wegsandte.
23 Als er die Volksmengen schließlich weggesandt hatte, stieg er für sich allein auf den Berg, um zu beten. Obwohl es spät wurde, war er dort allein. 24 Das Boot war nun schon viele hundert Meter vom Land entfernt und wurde von den Wellen hart mitgenommen, denn man hatte Gegenwind. 25 Aber in der vierten Nachtwache kam er, über das Meer schreitend, auf sie zu. 26 Als sie ihn auf dem Meer schreiten sahen, wurden die Jünger beunruhigt und sprachen: „Es ist eine Erscheinung!“ Und sie schrien vor Furcht. 27 Sogleich aber redete Jesus sie mit den Worten an: „Faßt Mut, ich bin’s; fürchtet euch nicht.“ 28 Petrus antwortete ihm und sprach: „Herr, wenn du es bist, so gebiete mir, über die Wasser zu dir zu kommen.“ 29 Er sagte: „Komm!“ Darauf stieg Petrus vom Boot herab, schritt über die Wasser und ging Jesus entgegen. 30 Als er aber auf den Windsturm blickte, wurde ihm angst, und als er zu sinken anfing, schrie er: „Herr, rette mich!“ 31 Sofort streckte Jesus seine Hand aus, faßte ihn und sprach zu ihm: „Du Kleingläubiger, warum hast du dem Zweifel Raum gegeben?“ 32 Und nachdem sie in das Boot gestiegen waren, ließ der Windsturm nach. 33 Die im Boot waren, huldigten ihm dann, indem sie sprachen: „Du bist wirklich Gottes Sohn.“ 34 Und sie fuhren hinüber und kamen in Genẹzareth ans Land.
35 Nachdem die Männer jenes Ortes ihn erkannt hatten, sandten sie in jene ganze Umgegend, und man brachte alle Leidenden zu ihm. 36 Und sie begannen ihn inständig zu bitten, nur die Fransen seines äußeren Kleides anrühren zu dürfen; und alle, die sie anrührten, wurden vollständig gesund.
Kapitel 15
Dann kamen Pharisäer und Schriftgelehrte von Jerusalem zu Jesus und sagten: 2 „Wie kommt es, daß deine Jünger die Überlieferung der Männer früherer Zeiten übertreten? Zum Beispiel waschen sie sich die Hände nicht, bevor sie ein Mahl einnehmen.“
3 Als Antwort sagte er zu ihnen: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? 4 Zum Beispiel sprach Gott: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘ und: ‚Wer Vater oder Mutter beschimpft, soll im Tod enden.‘ 5 Ihr aber sagt: ‚Wer irgend zu seinem Vater oder seiner Mutter spricht: „Was immer ich habe, wodurch ich dir nützen könnte, ist eine Gott gewidmete Gabe“, 6 der braucht seinen Vater gar nicht zu ehren.‘ Und so habt ihr das Wort Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht. 7 Ihr Heuchler, treffend hat Jesaja von euch prophezeit, als er sagte: 8 ‚Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. 9 Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren.‘ “ 10 Darauf rief er die Volksmenge herbei und sagte zu ihnen: „Hört zu, und erfaßt den Sinn davon: 11 Nicht was in [seinen] Mund hineingeht, verunreinigt einen Menschen; sondern was aus [seinem] Mund herauskommt, das verunreinigt einen Menschen.“
12 Dann traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: „Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie hörten, was du sagtest?“ 13 Als Antwort sagte er: „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird entwurzelt werden. 14 Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ 15 Darauf antwortete Petrus und sagte zu ihm: „Erkläre uns das Gleichnis.“ 16 Er sprach darauf: „Seid auch ihr noch ohne Verständnis? 17 Merkt ihr nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, in die Eingeweide wandert und in den Abort ausgeschieden wird? 18 Was dagegen aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und dieses verunreinigt einen Menschen. 19 Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. 20 Das sind die Dinge, die einen Menschen verunreinigen; aber ein Mahl mit ungewaschenen Händen einzunehmen verunreinigt einen Menschen nicht.“
21 Jesus ging von dort weg und zog sich dann in die Gegenden von Tỵrus und Sịdon zurück. 22 Und siehe, eine phönịzische Frau aus jenem Gebiet kam heraus und schrie laut, indem sie sprach: „Habe Erbarmen mit mir, Herr, Sohn Davids. Meine Tochter ist stark dämonisiert.“ 23 Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger herzu und begannen ihn zu bitten: „Schick sie weg; denn sie schreit beständig hinter uns her.“ 24 Er gab zur Antwort: „Ich bin zu niemand gesandt worden als zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ 25 Als die Frau kam, begann sie ihm zu huldigen und sprach: „Herr, hilf mir!“ 26 In Erwiderung sagte er: „Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es kleinen Hunden hinzuwerfen.“ 27 Sie sprach: „Ja, Herr; aber die kleinen Hunde fressen doch auch die Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ 28 Darauf erwiderte ihr Jesus und sprach: „O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du es wünschst.“ Und ihre Tochter war von jener Stunde an geheilt.
29 Von dort aus zog Jesus weiter und kam danach in die Nähe des Galiläischen Meeres, und nachdem er auf den Berg hinaufgestiegen war, setzte er sich dort. 30 Dann kamen große Volksmengen zu ihm, die Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie förmlich vor seine Füße, und er heilte sie, 31 so daß die Volksmenge staunte, als sie sah, daß Stumme redeten und Lahme gingen und Blinde sahen, und sie verherrlichten den Gott Israels.
32 Jesus aber rief seine Jünger zu sich und sprach: „Ich habe Mitleid mit der Volksmenge, denn schon drei Tage haben sie sich bei mir aufgehalten, und sie haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig wegschicken. Es könnte sein, daß sie auf dem Weg ermatten.“ 33 Die Jünger sagten jedoch zu ihm: „Woher werden wir an diesem einsamen Ort genügend Brote bekommen, damit wir eine so große Volksmenge sättigen können?“ 34 Darauf sprach Jesus zu ihnen: „Wie viele Brote habt ihr?“ Sie sagten: „Sieben und einige kleine Fische.“ 35 Als er dann die Volksmenge angewiesen hatte, sich auf dem Boden zu lagern, 36 nahm er die sieben Brote und die Fische, und nachdem er Dank dargebracht hatte, brach er sie und begann sie an die Jünger auszuteilen, die Jünger ihrerseits [gaben sie] den Volksmengen. 37 Und alle aßen und wurden satt, und die Brocken, die übrig waren, hoben sie auf, sieben Proviantkörbe voll. 38 Derer aber, die aßen, waren viertausend Männer, außer Frauen und kleinen Kindern. 39 Schließlich, als er die Volksmengen weggesandt hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Mạgadan.
Jule | 10.18.09 | Matthäus, Text in der Bibel |
Jule
Nachlese von Anfang 2005:
Matthäus 12:30
warum jemand in der Welt kein guter Umgang ist, auch wenn er noch so lieb und nett ist
Wer nicht für Jesus ist – ist gegen ihn und daher kein guter Umgang
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:41
Jule
Matthäus 12:34
mal darüber nachdenken, worüber ich so dauernd nachdenke
Womit ist mein Herz angefüllt?
Kann ich mich darin nicht noch verbessern?
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:42
Jule
Matthäus 13:8
es kommt nicht auf die Menge dessen an, was wir geben – sondern gemäß dem, was wir haben
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:42
Jule
Matthäus 13:13-15
welche Einstellung lasse ich erkennen?
Berührt das Gelernte mein Herz – und bewirkt es etwas?
Matthäus 13:15
wenn wir den Sinn des Gelernten erfassen, bringt dies immer eine Handlung mit sich
auch eine Änderung in unserem Verhalten, eine Umkehr
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:42
Jule
Matthäus 13:24
ernsthaft darum beten, dass ich der 4. Person gleiche – und dabei auch meine eigenen Grenzen berücksichtige
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:42
Jule
Matthäus 13:30
zur Erntezeit ist ganz offensichtlich, wer zum Weizen und wer zum Unkraut gehört
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:43
Jule
Matthäus 13:44-46
Schatz und Perle weisen auf die richtige Einstellung hin
Bin ich bereit, alles andere was mir bisher wichtig war, aufzugeben um das Königreich Gottes zu erlangen?
Wir reagiere ich z.B. wenn ich nicht frei bin und Gefühle für jemand vom anderen Geschlecht entwickel? Oder wenn derjenige, den mein Herz interessiert, nicht frei ist?
Bin ich dann bereit, um des Königreiches Gottes darauf zu verzichten? Vermeide ich jeglichen unnötigen Kontakt, um garnicht erst in Versuchung zu kommen und mein Herz davon weg zu wenden?
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:43
Jule
Matthäus 14:13, 23
wie kommen wir zur Ruhe?
Vielleicht ging es Jesus ähnlich wie mir: nirgends hat man mehr Ruhe und fühlt sich Jehova so nahe, als wenn man in der Natur mit Jehova allein ist
Kommentar — 22. Oktober 2005 @ 11:43
Jule
Matthäus 12 – 15
Matthäus 12:7
ein guter Gedanke!
Verstehen wir das, was wir in der Bibel lesen und was wir in den Zusammenkünften hören?
Ist uns etwas aufgefallen?
Hier kommt der Gedanke zum Tragen, dass Jehova nur denen die Wahrheit offenbart, die die richtige Herzenseinstellung haben.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten, zu denen Jesus hier spricht, waren sicherlich sehr intelligente und gebildete Leute. Aber sie verstanden nur die Buchstaben des Gesetzes – nicht den Sinn dahinter.
Wie sah Jehova sie an?
Waren sie Geistesmenschen?
Warum verurteilte Jesus diese Gruppe immer wieder so hart?
Kommentar — 21. Oktober 2009 @ 05:03
Jule
Matthäus 12:10
was für Menschen waren das denn?
Versuchen hier jemanden in die Pfanne zu hauen. Aber nicht irgend jemand, sondern Jesus Christus – den Sohn Gottes!
Ja, sie halten sich für sehr schlau, aber sind sie das auch?
Wie sah Jehova sie?
Wie sieht Jehova wohl uns, wenn wir „ebenso schlau sind“?
Kommentar — 21. Oktober 2009 @ 05:04
Jule
Matthäus 12:10-13
ja, dies ist der Unterschied zwischen Jesus und den Pharisäern und Schriftgelehrten: sie halten sich an den Buchstaben des Gesetzes fest – aber nicht aus Liebe zu Jehova, sondern um ihre eigenen Interessen zu verwirklichen und durchzusetzen und sich selbst als Gerecht darzustellen, was sie garnicht sind. Das sieht man an dem Beweggrund für die Frage und an dem, wie sie nachher auf das Geschehene reagieren.
Jesus dagegen hat das Gesetz verstanden und lebt es voller Liebe zu Jehova und zu den Menschen aus.
Ihre Reden sind immer Vorwürfe „du und deine Jünger, ihr macht nicht.. .obwohl das Gesetz sagt…“ und dann Schwenker auf sie selbst: „aber wir halten das Gesetz buchstabengetreu ein“.
Dabei haben sie nichts verstanden, wie sie durch ihr Tun zeigen. Es geht ihnen nur darum zu zeigen, wie toll sie selbst sind, indem sie das Volk schlecht machen. Damit führen sie keine Menschen zu Jehova hin, sondern sie schrecken diese eher ab.
Jesus ist da anders. Da er verstanden hat, wie Jehova denkt und fühlt, kann er sagen „wenn man alles bedenkt…“ und zieht die richtigen Schlüsse. Sein Tun und seine Lehre bringen die Menschen zu Jehova hin – denn er zeigt ihnen, dass Jehova keinesfalls hartherzig ist, sondern liebevoll und barmherzig.
Was für ein wohltuender Unterschied.
Wem gleichen wir – Jesus oder den Pharisäern?
Kommentar — 21. Oktober 2009 @ 05:04
Jule
Matthäus 12:14-21
könnten wir Jesus in dieser Hinsicht nacheifern?
Inden wir anderen Jehova erklären und wie er denkt und fühlt?
Brechen wir gern einen Streit vom Zaun – oder ziehen wir uns eher zurück, um dem Streit aus dem Weg zu gehen und unnötige Unruhe zu vermeiden?
Gehen wir liebevoll und barmherzig mit unseren Brüdern und unseren Mitmenschen um?
Was sehen unsere Kinder bei uns?
Welche Werte vermitteln wir ihnen?
Wie sieht uns Jehova?
Was würde Jesus über uns sagen, wenn er heute unser Zeitgenosse wäre?
Kommentar — 21. Oktober 2009 @ 05:04
Jule
Matthäus 12:22-32
was für arrogante und selbstgerechte Menschen!
Ihnen geht es überhaupt nicht um Jehova oder die Wahrheit – sondern nur um sich selbst und dass sie selbst ganz toll dastehen.
Was für armseelige Kreaturen!
Gleichen wir ihnen etwa in unserem Handeln, Reden und Denken?
Kommentar — 21. Oktober 2009 @ 05:05
Jule
Matthäus 12:33-37
ein Gedanke, den ich in diesem Jahr immer wieder angeführt habe
Auf dem Kongress wurde ein weltliches Sprichwort angeführt: „man ist was man isst“.
Womit füttern wir unseren Sinn? Was lassen wir in Herz und Sinn? Wir reden immer über die Dinge, die uns am meisten beschäftigen.
Was sagen unsere Worte und Taten darüber aus, wo wir stehen?
Könnte man wirklich annehmen, dass jemand der immer wieder herumläuft und über andere schlecht redet oder Unruhe und Mißtrauen unter Brüdern provoziert, ein wahrer Anbeter Jehovas ist?
Zu welcher Art Baum würde so eine Person zählen?
Wollten wir mit so jemanden Umgang haben?
Zu welcher Art Baum zählen wir? Welche Früchte bringen wir selbst hervor?
Wären wir guter oder schlechter Umgang für unsere Brüder?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:32
Jule
PRIVAT
Matthäus 12:46-50
ein Argument, warum Fine nicht mehr zu ihrer Mutter und den Geschwistern gehen sollte
aber vielleicht auch die Grundlage der Diskussion von Lemmy mit Fine beim letzten Mal?
Vielleicht hat man ihr wirklich einreden können, dass der Papa Jehova und die Wahrheit verlassen hat und Ramona und Hans-Jürgen wären ganz vorbildlich?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:33
Jule
Matthäus 13:13-15
es geht also doch?
Man kann also doch jahrelang zur Versammlung gehen, zuhören, in den Publikationen und in der Bibel lesen – und trotzdem ein Doppelleben führen und aufrichtig überzeugt sein, dass man ein guter ZJ wäre?
Nach Jesu Worten hier geht das schon: weil sie den Sinn nicht verstehen!
Aber macht dann sowas denn Sinn? Denn Jehova verurteilt sie ja doch für ihr Tun, auch wenn sie selbst meinen, sie wären ganz toll.
Ist es dann nicht sinnvoller, sie wenden der Wahrheit ganz offen den Rücken und leben ihr Leben so wie sie denken – ohne so zu tun, als würden sie Jehova anbeten?
Hätten sie es dann nicht viel leichter, wirklich zu Jehova und zur wahren Anbetung zurückzukehren?
Wie leben wir?
Verstehen wir den Sinn dahinter, wenn wir von Jehova hören und lesen?
Woran könnten wir denn erkennen, ob wir den Sinn verstehen oder geistig blind sind?
Könnte es nicht auch uns passieren, dass wir aufrichtig überzeugt sind, dass wir Jehovas Wohlgefallen haben – aber ER uns ganz anders sieht?
Bisher hatte ich immer gedacht, ich würde es beim Lesen in der Bibel und den Publikationen erkennen. Sie wie einen Spiegel benutzen und mich beim Lesen fragen, wo ich da stehe.
Hatte immer gedacht, solche Menschen müssten doch spätestens in den Zusammenkünften oder beim Bibellesen erkennen, dass sie völlig falsch laufen.
Wer sagt mir denn, dass nicht auch mein Sinn verblendet ist?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:33
Jule
Matthäus 13:19
daher ist es so wichtig, denn Sinn dessen zu verstehen, was uns Jehova und sein Sohn und der treue und verständige Sklave sagen.
Aber auch unser Umgang ist sehr wichtig. Denn „der Böse“ ist ja nicht nur Satan und seine Anbeter, sondern auch Personen, die sich von ihm benutzen lassen, könnten uns von der Wahrheit abziehen.
Dies trift ja ganz besonders zu, wenn wir noch sehr unreif sind. Sei es, weil wir erst frisch in der Wahrheit sind, oder auch auf Kinder und Jugendliche.
Leider sind es gerade diese Zielgrupen, die sich nicht gern dreinreden lassen und „schon selbst wissen, was für sie gut ist“.
Fallen wir darauf rein?
Was könnten wir persönlich tun, damit wir den Sinn erfassen?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:33
Jule
Matthäus 13:20-21
ist unser Glaube fest verwurzelt?
Könnten auch wir von Schwierigkeiten und Verfolgung so eingeschüchtert werden, dass wir dann aufgeben?
Was könnten wir tun, um die erforderlichen Wurzeln zu entwickkeln?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:34
Jule
Matthäus 13:22
lassen wir uns den Sinn von unseren Sorgen vergiften?
Könnte man diesen und den vorherigen Punkt nicht zusammen fassen? Zumindest in der heutigen Zeit?
Wie könnten wir dagegen angehen, dass uns die alltäglichen Sorgen von der wahren Anbetung ablenken?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:34
Jule
Matthäus 13:23
natürlich wollen wir diesem Menschen hier gleichen.
Was müssten wir tun um diesen Menschen nachzuahmen? Denn wenn es eine reine Sache des Naturells oder Charakters wäre, dann wäre es ja wieder unfair. Jeder sollte ja die Chance haben, in Gottes Liebe zu gelangen und sich dann auch darin zu bewahren.
Wir müssen also den Sinn erfassen und die entsprechenden Früchte hervorbringen.
Da komme ich wieder zu der Frage, woran ich denn erkennen kann, ob ich wirklich den Sinn erfasst habe und nicht doch auch zu den geistig Blinden zähle:
welche Früchte bringe ich denn hervor?
Wenn ich mir in Galater 5 die verschiedenen Früchte ansehe – bringe ich dann die Frucht des Fleisches oder die Frucht des Geistes hervor?
Könnte es wirklich sein, dass ich so blind bin, dass ich nicht erkenne, dass ich immer nur an anderen rummeckere, schlecht über sie rede, Mißtrauen und Unruhe unter Brüdern säe und alles daran setze, um anderen zu schaden?
Oder erkenne ich es schon und fühle mich angegriffen und bedroht, wenn jemand, dem ich seit Jahren ganz bewusst schade und der trotzdem noch weiterhin Jehova treu bleibt – wenn so jemand Texte aus der Bibel zitiert und darauf hinweist, dass Menschen, die so verwerflich handeln, hart von Jehova bestraft werden?
Immerhin haben die untreuen Israeliten immmer wieder die Propheten verfolgt und getötet, weil diese ihnen mit ihre Gerede auf den Keks gingen, wenn sie sie bloss gestellt haben. Sie wollten das nicht hören, wollten sich lieber weiterhin in falscher Sicherheit wiegen.
Wie war es mit den Schriftgelehrten und Pharisäern? Waren sie nicht ähnlich gestrickt? Wollten nicht auch sie Jesus mundtot machen, da ihnen nicht gefiel, was er sagte?
Könnte man dann sagen, dass Menschen, die wirklich den Sinn verstanden haben, positiv darauf reagieren, wenn ihnen jemand anderes anhand der Bibel zeigt, dass ihr Tun nicht richtig ist und Jehova kränkt?
Welchem von den nun erwähnten Menschen gleichen wir?
Wie steht es mit uns? Wie ist der Same der Wahrheit bei uns aufgegangen?
Sind wir demütig bereit, uns zu ändern?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:35
Jule
Matthäus 13:24-30
das Gleichnis, das sich bereits 1919 zum ersten Mal erfüllt hat – sich heute aber nochmals erfüllt. „Wir stecken mittendrin“.
Auch heute erkennen wir, dass sich in die Christenversammlung Unkraut eingeschlichen hat. Seit einiger Zeit erkennt man immer wieder, dass es Personen mitten unter uns gibt, die sich zwar den Anschein geben, Jehova zu dienen, aber die in Wirklichkeit die Versammlung untergraben wollen.
Sie halten sich nicht wirklich an das, was Jehova geboten hat und sie gehen noch viel verwerflicher vor, indem sie ihrem Ruf als Unkraut gerecht werden und den Weizen ersticken und ihm die Kraft nehmen.
So sorgen sie für Unruhe, Verwirrung und Mißtrauen unter den Brüdern und ziehen schwächere mit sich fort, indem sie diese in die Kunst des Doppellebens einweisen. Sie sind schlimmer als ein fake!
Wie sagte Jesus hier? Er wird zu seiner Zeit das Unkraut rausreissen und vernichten. Das wird sein, wenn Jehova mit seinem Gericht bei seinem Haus anfängt. Hoffentlich ist es bald soweit.
Aber: wem gleichen wir?
Sind wir Weizen – oder zählt uns Jehova zum Unkraut?
Matthäus 13:40-43
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:35
Jule
Matthäus 13:34-35
Matthäus 13:47-51
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 03:35
Jule
Matthäus 14:14-21
wir kennen diese Geschichte ja und wissen um das Wunder und dass es auch uns heute noch in etwas anderer Form widerfahren kann
hier noch eine kleine Erfahrung dazu:
unsere 16jährige Tochter dient seit fast zwei Jahren in der tagalüg-Sprachgruppe. Diese besteht aus etwa 30 Verkündigern und hat 7 allgemeine Pioniere und diesen Monat 3 Hipis, wovon unsere Fine einer ist.
Diese Woche ist dort Dienstwoche und da Fine Ferien hat und zudem noch Hipi macht, will sie natürlich diese Dienstwoche voll und ganz unterstützen. Dies bedeutet, jeden Treffpunkt zu besuchen und dann in den Predigtdienst. An drei Tagen ist zudem noch Versammlung und sie benötigt für jeden Weg in den Königreichssaal eine Stunde.
So wäre es ziemlich sinnlos, zum Essen nach Hause zu kommen, da damit nur wertvolle Zeit verplempert würde. Wir haben also überlegt, wie das Porblem zu lösen wäre, denn sie kann ja schlecht die ganze Zeit Essen mit sich rumschleppen und um jeden Tag irgendwo in einem Imbiss etwas zu essen, fehlt leider das Geld. Natürlich haben wir Jehova das Problem im Gebet vorgetragen und damit sie sich wenigstes ein wenig unterwegs stärken kann, habe ich einige Schokoriegel gekauft, die wenig Platz einnehmen und das erste Hungergefühl lindern. Aber irgendwie ist das keine gute Lösung.
Gestern war der erste Dienst-Tag der Dienstwoche und da abends im Saal noch die Pionierbesprechung war, an der sie im ersten Teil noch teilnehmen konnte, wurde es sehr spät. Sie ist schon um halb neun morgens hier los und würde erst abends so um achte nach Hause kommen. Wir haben gehofft, dass es sie nicht zu sehr entkräften würde.
Dann unsere Überraschung: Nach der Pionierbesprechung gab es für die Pioniere ein Essen, was die Schwestern im Saal für sie bereitet hatten. Das fanden wir sehr nett. Aber es kommt noch besser:
Es ist organisiert, dass alle Verkündiger mit dort zum Essen kommen, wo der Kreisauseher zum Essen eingeladen ist!
Das haben wir bisher nicht gewusst, denn Fine hatte bisher ja noch nie Ferien, wenn es in der Tagalog-Gruppe Dienstwoche war und ist dann immer nur zu den Treffpunkten gegangen.
Was für ein wundervoller Gedanke! Die Brüder kommen ja eh zu dem zweiten Treffpunkt und so ist es keine verplemperte Zeit, die mit unnötigen Wegen verbraucht wird. Und jeder Verkündiger kann frisch gestärkt wieder in den Predigtdienst gehen.
Eine wundervolle Einrichtung für die fleissigen Prediger – aber auch jede Menge Arbeit für die Schwester, die an dem betreffenden Tag damit dran ist, für diese vielen Leute zu kochen!
Wir können diesen Schwestern wirklich für ihre Mühen dankbar sein!
Diese Erfahrung, die wir gerade hier machen, ist nicht nur sehr ermunternd, sondern fällt meiner Meinung nach auch in den gleichen Bereich, wie Jesu Speisung der 5000
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 11:44
Jule
Matthäus 14:23-34
In Vers 30 lesen wir wieder, wie wichtig es ist, unseren Blick auf die richtigen und positiven Dinge gerichtet zu halten – damit wir nicht in Panik geraten und untergehen.
In Vers 31 lesen wir, dass Jesus die Hand ausstreckte und Petrus half.
Ebenso nahe ist uns Jehova. Geraten wir bitte nicht in Panik! Denn Jehova kann uns sofort helfend die Hand entgegen strecken wenns für uns mal eng wird.
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 11:44
Jule
Matthäus 15:1-11
die Pharisäer und Schriftgelehrten zeigen immer wieder deutlich, wessen Geistes Kind sie sind!
Wenn ich Jehova nicht aus ganzem Herzen anbete, ist alles was ich tue vergeblich.
Egal, wie oft ich Hipi mache, oder welche Vorrechte ich habe, oder welche guten Werke ich tun mag.
Sind wir uns dessen bewußt?
Handeln wir danach?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 11:45
Jule
Matthäus 15:12-20
was verraten meine Gespräche über meinen Herzenszustand?
Kommentar — 22. Oktober 2009 @ 11:45
Jule
Matthäus 12 – 15
Matthäus 12:34-35 (Neue Genfer Übersetzung)
Hoffnung für alle
„aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ – und wenn nichts vernünftiges drin ist, kann auch nichts vernünftiges aus dem Mund heraus kommen…
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:31
Jule
Matthäus 13:18-23 Erklärung des Gleichnisses von der Saat
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:33
Jule
Matthäus 13:41
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:34
Jule
Matthäus 13:52 Das Gleichnis vom Schriftgelehrten des Himmelreichs
Ha? Schriftgelehrte im Himmelreich? Was ist das denn?
Hoffnung für alle
Elberfelder 1905
Neue Welt Übersetzung
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:35
Jule
Matthäus 14:3-4
So denkt Jehova über Personen, die die Ehe brechen
Neue Welt Übersetzung:
Hoffnung für alle
also, mir persönlich gefällt der Text in der Neuen Genfer Übersetzung am besten in diesem Zusammenhang, denn er bringt es meiner Meinung nach am besten auf den Punkt:
einem anderen Mann die Frau wegzunehmen, ist nicht nur „nicht richtig“, sondern man hat nicht das Recht dazu!
Auch dann nicht, wenn wir vielleicht meinen, wir selbst würden besser zu ihr passen, der andere hätte sie nicht verdient oder würde sie schlecht behandeln…
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:36
Jule
Der Grund für die Speisung durch ein Wunder
Matthäus 14:15-21
Matthäus 15:33
hier kommt sehr schön der Zusammenhang rüber, warum Jesus die Mengen speiste.
Es ging nicht so sehr darum, dass sie Hunger hatten, sondern darum, dass sie Hunger hatten, weil sie die ganze Zeit aufmerksam dem zugehört hatten, was er sie aus Gottes Wort lehrte. Sie hatten das Königreich allem voran gestellt.
Dadurch, dass sie kein Wort von ihm versäumen wollten, hatten sie nicht die Gelegenheit gehabt, sich selbst etwas zu essen zu besorgen. Sicherlich würden sie den Hunger erst dann verspüren, wenn sie von Jesus weggingen und auf dem Nach-Hause-Weg wären. Es hätte sogar sein können, dass sie völlig entkräftet wären und nicht mehr bis zur nächsten Möglichkeit, etwas zu Essen zu besorgen, gekommen wären. Darum speiste Jesus sie!
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:37
Jule
Matthäus 14:28-30
Hoffnung für alle
Albrecht NT und Psalmen
Nicht zu viel nachdenken, was sein könnte. Uns nicht zu viele Sorgen machen, sondern unsseren Blick auf die positiven Dinge gerichtet halten
(((übrigens, hier könnt ihr online die Bibel nicht nur lesen, sondern euch auch die verschiedenen Bibelübersetzungen nebeneinander ansehen – sogar in sehr vielen Sprachen)))
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:38
Jule
Matthäus 15:4-6
Die Sache mit dem Opfer (ganz neuer WT)
im Einsichten-Buch heißt es auszugsweise
hier muss es sich nicht unbedingt um materielle Dinge handeln. Es könnte auch sein, dass sich jemand, der sich mit seinen Eltern nicht versteht (weil sie ihm seiner Meinung nach irgendetwas angetan oder vorenthalten haben) und einen Grund sucht, warum er mit ihnen nur sehr sehr wenig Kontakt haben muss, dahinter versteckt, dass er seine Zeit lieber vermehrt im Predigtdienst einsetzt. Aber wir haben in den letzten Jahren immer wieder durch Studienartikel gelernt, dass dies keine Lösung ist, sondern dass wir zuerst unsere Probleme in solcher Hinsicht lösen sollen – erst dann hat unser Opfer für Jehova Wert.
Aber es kann uns auch treffen, wenn wir unsere Eltern sehr lieben und im Vollzeitdienst stehen. Was, wenn unsere Eltern auf einmal pflegebedürftig werden? Sollten wir dann unbeirrt unseren Vollzeitdienst fortsetzen, auf Kosten unserer Eltern, die vielleicht allein uns hilflos zu Hause sind, oder sie gar in ein Heim abschieben, wenn wir uns selbst um sie kümmern könnten, wäre da nicht der Vollzeitdienst?
Ist uns aufgefallen, dass in Lebensberichten vieler alter treuer Brüder oftmals dieses Thema angschnitten wird? Wie reagierten sie dann? Hielten sie stoisch an ihrer Zuteilung fest und überließen ihre Eltern sich selbst? Nein! In der Regel haben diese treuen und eifrigen Brüder und Schwestern ihren Vollzeitdienst unterbrochen, um sich zuerst um ihre Eltern zu kümmern – und ihn erst wieder aufgenommen, wenn dies nicht mehr nötig war.
Ich erinnere mich noch gut an den ersten Kreisaufseher, den ich erlebt hatte: Bruder Heiner. Er war ein wundervoller Kreisaufseher und seine Ansprachen haben mich vom Hocker gerissen. Auf einmal war er nicht mehr im Vollzeitdienst. Warum nicht? Er musste sich um seine betagten Eltern kümmern. Hier musste er gut abwägen, was nun wichtiger ist und was Jehovas Herz mehr erfreuen würde: weiterhin vermehrter Dienst für Jehova oder das Gebot, seine Eltern zu ehren?
Aber hier sehen wir auch wieder, wie wichtig es ist, dass wir mit Gottes Wort gut vertraut sind. Nicht nur mit einigen ausgewählten Versen oder Geschichten, die unsere Lehrmeinung unterstützen, sondern mit der ganzen Bibel, mit unserem ganzen Gott Jehova und seiner Denkweise. Nur dann werden wir erkennen und abwägen können, was Jehova nun – in dieser ganz besonderen Situation – von uns will!
Kommentar — 20. Oktober 2011 @ 00:40
Jule
Matthäus 12 – 15
Matthäus 12 – Jesus und der Sabbat
Wieder der Sabbat:
Wieso war es denn in Ordnung, dass David und seine Männer ein Gebot Gottes übertraten – nur, weil sie Hunger hatten?
Dass Jesus als der Sohn Gottes eine andere Berechtigung hat, ist ja die eine Sache und dass er mit seinem Tod später das GESETZ an den Stamm nagelt auch. Aber jetzt ist es ja noch nicht soweit und zudem hatte er einige Kapitel zuvor selbst gesagt, dass niemand nur einen kleinen Buchstaben des Gesetzes ändern darf.
Wie passt das Ganze dann zusammen? Was könnte ich einem Juden antworten, wenn er diese Argumente anführt?
Wieso argumentiert Jesus hier so – mit David? Warum zeigt er ihnen nicht sofort, wie unsinnig ihre Auslegung des Sabbats ist? Immerhin ging es Jehova ja nur darum, dass sie einen Tag für Jehova reservieren sollten – an dem sie sich ganz und ohne Ablenkung der wahren Anbetung widmen sollten
Hat sich seine Art der Argumentation darin begründet, dass er ihren Herzenszustand berücksichtigte? Sie wollten ja nicht wirklich eine Antwort, sondern waren nur auf der Suche, wie sie ihn mundtot machen könnten. Da hätte das Argument mit ihrer kleinlichen und falschen Auslegung sicherlich nicht viel weiter gebracht
Kommentar — 20. Oktober 2012 @ 08:10
Jule
Matthäus 13:24-30 das Unkraut
Eigentlich unlogisch, dass das Unkraut stehen gelassen werden soll, um nicht aus Versehen den Weizen mit rauszureissen. Denn das Unkraut erstickt ja auch den Weizen.
Also muss der Herr der Ernte abwägen: wenn der Weizen schon groß und stark gewachsen und es nicht mehr weit bis zur Ernte ist, dann ist es sicherer, beides stehen zu lassen. Am Anfang, wenn der Weizen noch jung und klein ist und die Ernte fern, dann macht es mehr Sinn, das Unkraut zu entfernen, damit dem begehrten Weizen mehr Luft und Energie bleibt.
Ist es da nicht eher tröstlich, wenn wir sehen, wie sich heute wieder Unkraut unter dem Weizen breit macht und stehen gelassen wird? Zu Anfang der Saat wurde das Unkraut noch entfernt, heute wird es stehen gelassen, um den Weizen nicht zu gefährden. Dies geht aber nicht sehr lange, weil das Unkraut sonst den Weizen erstickt – also muss die Ernte ganz nah sein!
Kommentar — 20. Oktober 2012 @ 20:23
Jule
Matthäus 14:1-12 Herodes und „seine“ Frau
Egoismus und Habsucht sind die Wurzeln allen Übels
Angefangen hatte es damit, dass Herodes etwas begehrte, was ihm nicht zustand und einem anderen gehörte – die Frau seines Bruders. Dadurch machte er sich angreifbar. Er wurde von Johannes zur Rede gestellt und dieser sagte ihm auf den Kopf zu, dass er „kein Recht habe“, sich die Frau seines Bruders zu nehmen.
Nun ist Herodes im Zugzwang, denn es kann unmöglich sein, dass Johannes dies öffentlich wiederholt. Also lässt er ihn einsperren. Eigentlich weiß Herodes selbst, dass Johannes Recht hat. Vermutlich ist er gut mit dem GESETZ vertraut. Aber er hatte sich die Frau doch nun schon genommen und lebt seither mit ihr zusammen. Er liebt sie und sie ist schön und begehrenswert. Da kann er sie nicht einfach wieder wegschicken. Er hat zwar ein schlechtes Gewissen, denn er weiss, dass Johannes ein Gerechter, ein Mann Gottes, ist. Er fühlt sich nicht besonders wohl bei dem Gedanken an Johannes im Kerker.
Aber sei’s drum. Er liebt diese Frau und sagte nicht schon der weise Salomo, dass wahre Liebe stärker ist als der Tod? Warum also gegen diese Liebe ankämpfen? Vielleicht war ja sein Bruder so ein Weichei, das nicht um seine Frau gekämpft hatte („so ein Trottel“) und den Mund hält. Vielleicht haben sie sogar den anderen erzählt, dass ihr Mann es war, der sie weggeschickt hatte und solange Johannes nicht daran rührt, kann ja nichts mehr passieren.
Also genießt Herodes das aufregende Leben mit dieser wunderschönen Frau. Er ist so stolz auf diese tolle Frau und er gibt gerne mit ihr an. Und so feiert er rauschende Feste und genießt die neidischen und bewundernden Blicke der anderen. Auch die Tochter seiner geliebten Frau ist nicht nur wunderschön, sondern kann auch toll tanzen. Was für eine Augenweide. Er gibt mit ihr, ihrer Schönheit und ihrer Tanzkunst an und lässt sie vor seinen Gästen auftreten. Wie schwillt doch sein „Vater“herz vor Stolz, als sich die Gäste bewundernd dazu äußern. Es gibt sogar einen tosenden Applaus. Herodes sonnt sich in ihrem Glanz und – vielleicht sogar, um zu zeigen, wie toll er sich mit seiner Stieftochter versteht – verspricht er ihr alles, um seinen Stolz und seine Anerkennung zu zeigen.
Aber plötzlich spürt er einen Schlag in seine Magengrube. Nun zeigt sich wessen Geistes Kind sie sind:
Die Herodias ist immer noch gekränkt über die Zurechtweisung des Johannes. Was ging das denn den an, mit wem sie lebte? Gut, ihr Mann hat ihn ins Gefängnis werfen lassen, aber er grübelt oftmals über dessen Worte nach. Sie spürt doch sein schlechtes Gewissen und den Zweifel, der ihn ab und an überkommt, ob Johannes nicht doch Recht habe.
Dieser Johannes muss weg. Sie lässt sich von niemanden vorschreiben, wie sie zu leben hat. Sie lässt sich ihr Glück nicht zerstören. Sie nimmt sich, was sie braucht und wirft weg, was sie stört. Das hatte sie bereits mit ihrem Mann getan – dem Bruder des Herodes. Sie war nicht mehr glücklich mit ihm und der Schwager war doch so charmant und hatte Macht und Ansehen. Mit diesem würde sie glücklicher werden, das wußte sie. Also war sie gegangen und hatte sich genommen, was ihr Herz begehrte. Und hatte es sich nicht als richtig erwiesen? Sie war doch glücklich mit Herodes. Darin erkannte sie eindeutig den Segen Jehovas, denn seit Johannes im Gefängnis war, hatten sie doch Ruhe. Hätte Jehova denn nicht etwas unternommen, wenn Johannes Recht gehabt hätte? ER hätte diesen doch z.B. aus dem Gefängnis befreien können, aber das hatte Jehova nicht getan.
Als liebende und fürsorgliche Ehefrau denkt sie hier nur an das Wohl ihres geliebten Mannes – Herodes. Dieser Johannes muss weg, das weiß sie schon lange. Nur wie? Bei ihrem Mann stößt sie hier auf taube Ohren. Aber als kluge Frau weiß sie auch, dass manche Menschen einfach zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. Ihr Herodes ist so einer.
Nun bietet sich ihr hier eine gute Gelegenheit. Da sie ein enges und vertrautes Verhältnis zu ihrer Tochter hat, weiß diese um die Gedanken der Mutter. Oft genug war dies ja auch Thema zwischen den Eltern. Was liegt da näher, als „das Angebot“ des Stiefvaters dazu zu nutzen, dass endlich wieder richtige Ruhe in die Familie kommt? Also verlangt sie selbstbewußt den Kopf des Johannes.
Herodes steht immer noch wie vom Donner gerührt da. Was soll er nun tun? Er weiss doch, dass Johannes ein gerechter Mann Gottes ist, wie kann er ihn da umbringen lassen? Auf der anderen Seite hatte er einen Eid gegeben und er weiß auch, was das GESETZ zum Brechen von einem Eid sagt. Was nun? Es streitet in seiner Brust. Er fühlt sich unwohl und weiß nicht, wie er sich entscheiden soll.
Alle Augen sind auf ihn gerichtet und er spürt quasi die bohrenden Blicke, die auf ihn ruhen. Im Festsaal ist es jetzt so still, dass wir eine Stecknadel fallen hören könnten. Alle halten vor Spannung den Atem an und diese Spannung ist nicht nur für jeden einzelnen spürbar, sondern auch unerträglich. Er muss eine Entscheidung treffen.
Sein Blick fällt auf die anderen, die ihn gespannt ansehen. Wie würden sie wohl von ihm denken, wenn er das Ansinnen der Tochter zurück weist? Immerhin ist er ja nicht nur Mann und Vater – sondern auch noch der Stradthalter, eine Autoritätsperson. Würden sie ihn noch respektieren können, wenn er nun sein schon gegebenes Wort bricht? Hatte nicht auch Jesus gerade erst gesagt, dass unser Ja auch Ja bedeuten solle und dass wir zu unserem Wort stehen müssen?
Also gibt er sich einen Ruck und gewährt seiner Tochter ihre Bitte. Aber ein gutes Gefühl hat er dabei nicht…
Ob dieser Vorfall Auswirkungen auf seine Ehe und sein Famlienleben gehabt hatte? Ob dieser „Mord“ hinterher zwischen ihm und der Herodias stand?
Ob es wohl später Zeiten gegeben hat, wo er seinen Entschluss bitter bereute, dass er sich eine Frau genommen hat, die einem anderen gehörte?
Kommentar — 20. Oktober 2012 @ 21:23
Jule
Matthäus 12 – Wieder erleben wir Jesus hier als Jemand, der deutliche Worte spricht.
Wieder erleben wir Jesus hier als Jemand, der deutliche Worte spricht.
Hier ist nichts mit „Kuscheln und lieb haben, denn Gott ist Liebe“. Hier rügt er sie ganz deutlich, um sie zurechtzubringen. Aber sie wollen nicht!
Hier wird immer wieder ganz deutlich gesagt, dass sie ihn hassen und los werden wollen.
Allerdings müssen wir dabei immer im Sinn behalten, dass es Jesus nicht um sich und seine eigene Person ging; dass er nicht so deutlich wird, weil sie ihn nicht anerkennen und häßliche Dinge zu ihm sagen – es ging ihm um den Vater und den Plan des Vaters. Das sagt er auch hier, wenn er sagt, dass sie gegen ihn reden können, was sie wollen, aber sie sollten nicht gegen den heiligen Geist reden.
Jesus war also in der Regel geduldig, liebevoll und barmherzig – wo es auch nur irgendwie möglich war. Aber wenn es gegen Gott und seinen Willen und seine Maßstäbe ging, dann konnte auch er ungemütlich werden.
weitere Gedanken zu Matthäus 12 finden wir hier
Kommentar — 16. Dezember 2013 @ 22:12
Jule
Matthäus 13 – was diese Gleichnisse alle gemeinsam haben
Hier prasseln die Gleichnisse auf ie Volksmenge und auf die Jünger ein.
Um welchen Zeitrahmen handelt es sich wohl hierbei? Hatte er die wirklich alle an einen Tag Schlag auf Schlag erzählt – oder fasst Matthäus sie hier nur in dieser Form zusammen?
Auf der anderen Seite haben sie alle den selben Inhalt: es geht um die Herzenseinstellung der Menschen:
Bei allen Gleichnissen, die er hier so Schlag auf Schlag erzählt, geht es eigentlich um das Gleiche: wir sollten uns fragen, warum wir Gott dienen!
Kommentar — 16. Dezember 2013 @ 22:33
Jule
Wir sollten hierbei immer im Hinterkopf behalten, zu wem Jesus eigentlich spricht: er redet zu den Juden, zu denen, die zu Gottes Volk gehörten.
Sie kannten SEIN Gesetz und fühlten sich als etwas Besonderes, da die Juden ja das von Gott selbst auserwählte Volk waren. Sie taten das, was im Gesetz stand, brachten die nötigen Opfer dar, gaben den Zehnten usw. Sie fühlten sich sicher, dachten, alles habe seine Richtigkeit.
Jesus erinnert sie hier an das Wesentliche: es geht Gott nicht in erster Linie um diese Opfer, sondern dass sie aus der richtigen Motivation heraus gegeben werden. Er will nicht, dass wir dies einfach so tun, weil man es einfach tut – sondern aus der Liebe Gottes heraus.
Gott hat sein Volk geliebt und er hat auch uns schon geliebt, bevor wir wußten, wer er ist und was er für uns getan hat. Diese Liebe sollte eigentlich in unserem Herzen etwas bewirken, ein Feuer entzünden, das hell brennt, für jeden gut sichtbar ist.
Daran hat er Freude!
Das erinnert mich an den Film, den wir gestern gesehen haben und der die Tage auf bibeltv lief: „Der König von Judah – das Lamm Gottes rettet die Welt“. Ein sehr schöner Animationsfilm, nicht nur für Kinder. Hier wird die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht der Tiere erzählt und beginnt da, wo Jesus durchs Land zieht und predigt.
Ein Lamm – Judah – ist für das Opfer auserwählt und denkt, es würde alle anderen befreien. Aber die anderen Tiere erklären ihm, dass es selbst sterben müsse. Das will es nicht glauben, aber bald erkennt es den Ernst der Lage. Es hört von dem König, der alle befreien soll und hofft auf ihm, hofft darauf, dass dieser es befreien wird. Währenddessen laufen die anderen Tiere auf der Suche nach dem Lamm immer wieder diesem König über den Weg und beobachten, wie er im Tempel aufräumt und „die Tiere befreit“, als er die Tische und damit auch die Käfige umwirft 😉
Unverständlicherweise kippt die Stimmung: der eben noch bejubelte König wird gefangen genommen, misshandelt und getötet. Während das Lamm für das Opfer bereitet wird und der Priester bereits das Schlachtmesser hochnimmt, stirbt der König, es gibt ein Erdbeben, der Vorhang zerreißt und das Lamm kommt frei. Es weiss nicht wie, aber es weiss, dass dieser König es befreit hat und es rennt jubelnd seine Freunde suchen.
Die Freunde sind bedrückt, denn sie haben gerade den König sterben sehen – da kommt das Lamm voller Freude gesprungen und ruft immer wieder: „ich bin frei, ich bin frei! Der König hat mich befreit!“ und kann damit überhaupt nicht aufhören. Es will nicht glauben, dass dieser König tot sein solle, denn er hat es doch eben erst befreit.
Die Freunde wollen wieder nach Hause, denn was hält sie noch in Jerusalem? Aber das Lamm will nicht mit. Es beharrt darauf, vor dem Grab des Königs auf ihn zu warten, denn „er kann nicht tot sein“ und wenn er wirklich in dem Grab liegt, dann muss er auch wieder herauskommen. Und so bleibt es und wartet und die Freunde warten mit ihm. Ihre Geduld wird belohnt und sie sehen den König aus dem Grab treten…
Dieses Lamm hat die richtige Herzenseinstellung – die Einstellung, die sich unser Gott von uns allen, von allen seinen Anbetern wünscht: große Freude und überströmende Dankbarkeit.
Aus dieser heraus sind wir bereit, alles zu tun, aus dieser heraus sind wir bereit, auf IHN zu warten und auf Dinge zu verzichten – nicht andersherum!
Das ist es, was Jesus ihnen hier klar machen will.
weitere Gedanken zu Matthäus 13 finden wir hier
Kommentar — 16. Dezember 2013 @ 22:57
Jule
Matthäus 14 – die Reaktion von Jesus auf den Tod seines Cousins
Was für ein aufregender „Tag“. Ist dies wirklich alles an einem einzigen Tag geschehen?
Interessant finde ich die Reaktion von Jesus auf den Tod seines Cousins: er will allein sein und beten. Sicherlich ist er sehr betroffen.
Vielleicht hatten sie ja als Kinder näheren Kontakt gepflegt?
Oder war er deshalb so betroffen, weil er wußte, dass Johannes um der wahren Anbetung Willen ermordet wurde?
Er macht hier einen sehr souveränen Eindruck, will nicht, dass alle die Trauer und vielleicht auch Wut darüber mitbekommen. Also zieht er sich zurück.
Kommentar — 17. Dezember 2013 @ 20:31
Jule
Allerdings stellt er auch hier die Bedürfnisse der anderen über seine eigenen, denn er hätte die Volksmenge ja auch wegschicken können – so nach dem Motto: „wegen Trauerfall geschlossen“. Aber er nimmt sich Zeit für sie und ihre Bedürfnisse.
Er handelt sie nicht einfach schnell schnell ab, sondern nimmt sich wirklich Zeit: er heilt alle ihre Kranken! Das müssen eine Menge gewesen sein, die alle nach und nach dran kamen.
Aber damit nicht genug: er lehrt sie auch.
War dies in diesem Moment unbedingt nötig? Hätte es mit den Heilungen nicht gereicht? Hätte er nicht auch einfach sagen können: „nun seid ihr alle gesund. Bitte kommt morgen wieder, mir geht es heute nicht so gut, mein geliebter Cousin ist gestorben.“?
Nein! Er weiss, dass die Belehrung eigentlich noch viel wichtiger ist, als ihre körperliche Gesundheit. Er will ihnen helfen, ihr Verhältnis mit Gott wieder in Ordnung zu bringen. Denn dazu ist er ja auf die Erde gekommen – nicht um zu heilen. Er will, dass sie ihm folgen, weil sie daran interessiert sind, wie Jehova denkt und wie sie ihm gefallen können. Die Heilungen sind nur ein Nebenprodukt:
Weil er weiss, wie wichtig diese richtige Herzenseinstellung oder Motivation ist, darum nimmt er sich die Zeit für sie.
Kommentar — 17. Dezember 2013 @ 20:48
Jule
Wir halten fest: eigentlich will Jesus jetzt lieber allein sein und sich mit seinem Vater aussprechen, denn der Tod des Johannes schmerzt ihn sehr.
Aber er nimmt sich Zeit für die Volksmengen und heilt sie alle und belehrt sie. Dies alles nimmt schon jede Menge Zeit ein und verlangt ihm sicherlich auch einiges an Selbstbeherrschung ab, denn er muss seine eigenen Gefühle der Trauer erst einmal zurück drängen. Für einen Mann aus dieser Kultur nicht unbedingt üblich, denn dort wird sehr laut geklagt und gejammert in so einem Fall!
Nun kommen seine Jünger zu ihm und sagen, er soll die Volksmengen wegschicken, da sie ja auch alle essen müssen und hier nicht genügend Nahrung vorhanden ist.
Wäre dies nicht ein willkommener Anlaß? Sie haben ja Recht und eigentlich wollte er allein sein. Niemand hätte ihm hier einen Vorwurf gemacht, jeder hätte es verstanden.
Aber er nimmt sich noch mehr Zeit für sie. Er geht in gewissem Sinne mit ihnen auch noch „die zweite Meile“, indem er weit mehr tut, als das, worum er gebeten wurde. Und das in einem Moment, wo es für ihn persönlich eigentlich absolut nicht passt.
Er sorgt durch ein Wunder für Speise für alle und so essen sie erst einmal und weiter geht es mit der Belehrung.
Wieviel Zeit mag er ihnen bis hierher bereits geschenkt haben?
Kommentar — 17. Dezember 2013 @ 20:58
Jule
Doch damit nicht genug: er schickt die Jünger schon mal mit dem Boot vor, um die Leute zu verabschieden.
Können wir uns das vorstellen? Über 5.000 Leute stehen da und wollen ihm die Hand schütteln und einige persönliche Worte mit ihm wechseln.
Wir wissen, dass so eine Begrüßung in der damaligen Zeit und Kultur mehr war, als nur „wie geht’s?“. Das war auch der Grund, warum Elia Gehasi aufforderte, unterwegs niemanden zu begrüßen und warum auch Jesus selbst seinen Jüngern später diese Anweisung gibt: es kostet viel Zeit!
Wenn diese Zeremonie bereits bei einer Person zeitaufwendig ist, der wir zufällig unterwegs begegnen – wieviel Zeit mag wohl die Verabschiedung dieser großen Volksmenge gekostet haben?
Aber Jesus nimmt sich diese Zeit für jeden von ihnen.
Erst dann geht er auf den Berg und kann endlich mit seinem Vater allein sein und ihm sein Herz ausschütten, wahrscheinlich sogar endlich lauthals weinen und klagen.
Hätten wir uns diese Zeit für all die anderen genommen?
Wieviel Zeit nehmen wir uns heute für andere? Nehmen wir uns die Zeit, auf sie einzugehen – auch dann, wenn es uns selbst vielleicht nicht so gut geht?
Oftmals nehmen wir uns nicht einmal die Zeit, nach unseren Brüdern zu fragen, die wir beim Gottesdienst vermisst haben, oder die Schwester anzusprechen und ihr zuzuhören, die so ein trauriges Gesicht gemacht hat. Vielleicht sogar deshalb, weil wir nicht wollen, dass sie ihr Herz ausschüttet – denn wir wollen schnell nach Hause, haben ja selbst noch zu tun 🙁
weitere Gedanken zu Matthäus 14 finden wir hier
Kommentar — 17. Dezember 2013 @ 21:08
Jule
Matthäus 15 – hier erhalten wir ein ausgeglichenes Bild von Jesus und Jehova
Hier erleben wir Jesus in drei verschiedenen Arten: zu den Volksmengen ist er liebevoll und voll Mitleid. So, wie wir ihn kennen und wie auch „das Gottesbild“ der meisten ist. Immer lieb und auf alle eingehend.
Aber davor erleben wir ihn etwas weniger sanft und weich: er verweigert zuerst einer Frau seine Hilfe. Warum? Weil er eine klare Aufgabe von seinem Vater erhalten hatte – und dies gehört nicht dazu. Er sollte nur zu den Juden gehen. Die Zeit für die Nationen war noch nicht gekommen. (Wobei: er hatte doch auch den Soldaten des Kornelius geheilt?)
Aber auch wenn die Zeit noch nicht da war, so lässt er sich doch erweichen. Warum? Weil die Frau so hartnäckig war oder weil er Mitleid mit ihr hatte?
Nein. Weil ihr Glaube ihn beeindruckte und das war es ja, weshalb er auf die Erde gekommen war: die Menschen wieder zu Jehova hinzuführen, den Glauben zu stärken. Und diese Frau war nicht einmal von Gottes Volk…
Ganz zu Anfang erleben wir Jesus allerdings völlig anders: als er mit den Pharisäer und Schriftgelehrten spricht, ist er hart und unnachgiebig. Er beschimpft sie sogar: „Heuchler!“
Wir bekommen in diesem Kapitel also ein völlig abgerundetes Bild von Jesus – und damit auch von unserem Gottesbild.
Jesus und sein Vater Jehova sind eben nicht nur ganz lieb und nett und haben immer Verständnis für alles und Jeden – sondern es gibt auch Grenzen. Bei einigen kann man „mit ihnen verhandeln“, wie Jesus es hier bei der Frau tut. Er gewährt ihr doch die Bitte, obwohl es eigentlich nicht so sein sollte.
Aber es gibt auch Grenzen, wo Jehova und Jesus nicht nachgeben und da können wir ihnen dann auch nicht mit „der unverdienten Güte“ kommen 🙂
weitere Gedanken zu Matthäus 15 finden wir hier
Kommentar — 17. Dezember 2013 @ 21:25