Hesekiel 22 – 24
Kapitel 22
Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 2 „Und was dich betrifft, o Menschensohn, wirst du richten, wirst du die mit Blutschuld [beladene] Stadt richten und sie gewiß all ihre Abscheulichkeiten erkennen lassen? 3 Und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, bis ihre Zeit kommt, und die bei sich mistige Götzen gemacht hat zur Verunreinigung, 4 durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden, und durch deine mistigen Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. Und du bringst deine Tage herbei, und du wirst zu deinen Jahren kommen. Darum muß ich dich zum Gegenstand der Schmähung machen für die Nationen und zur Verhöhnung für alle Länder. 5 Die nahen [Länder] und die dir fernen werden dich verhöhnen, o du von unreinem Namen, reich an Verwirrung. 6 Siehe! Die Vorsteher Israels haben sich in dir befunden, jeder seinem Arm [ergeben] zu dem Zweck, Blut zu vergießen. 7 Vater und Mutter haben sie in dir mit Verachtung behandelt. Dem ansässigen Fremdling gegenüber haben sie in deiner Mitte mit Übervorteilung gehandelt. Den vaterlosen Knaben und die Witwe haben sie schlecht behandelt in dir.“ ‘ “
8 „ ,Meine heiligen Stätten hast du verachtet, und meine Sabbate hast du entweiht. 9 Es sind tatsächlich ausgesprochene Verleumder in dir gewesen, um Blut zu vergießen; und auf den Bergen hat man in dir gegessen. Zügellosigkeit haben sie in deiner Mitte getrieben. 10 Die Blöße eines Vaters haben sie in dir aufgedeckt; eine in [ihrer] Menstruation Unreine haben sie in dir erniedrigt. 11 Und mit der Frau seines Gefährten hat ein Mann Verabscheuungswürdiges verübt, und seine eigene Schwiegertochter hat ein Mann durch Zügellosigkeit verunreinigt; und seine Schwester, die Tochter seines eigenen Vaters, hat ein Mann in dir erniedrigt. 12 Eine Bestechung haben sie in dir genommen, um Blut zu vergießen. Zins und Wucher hast du genommen, und gewalttätig machst du ständig durch Übervorteilung an deinen Gefährten Gewinn, und mich hast du vergessen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.
13 ‚Und siehe, ich habe mit meiner Hand gegen deinen ungerechten Gewinn geschlagen, den du gemacht hast, und über deine Taten des Blutvergießens, die sich in deiner Mitte vorgefunden haben. 14 Wird dein Herz weiterhin standhalten, oder [werden] deine Hände Stärke liefern in den Tagen, wenn ich gegen dich vorgehe? Ich selbst, Jehova, habe geredet, und ich will vorgehen. 15 Und ich will dich unter die Nationen zerstreuen und dich unter die Länder versprengen, und ich will deine Unreinheit aus dir vernichten. 16 Und du wirst gewiß in dir selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “
17 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 18 „Menschensohn, für mich sind die vom Hause Israel wie Schaumschlacke geworden. Sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei inmitten eines Ofens. Viel Schaumschlacke, [die von] Silber, sind sie geworden.
19 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Weil ihr alle wie viel Schaumschlacke geworden seid, darum, siehe, bringe ich euch mitten in Jerusalem zusammen. 20 Wie beim Zusammenbringen von Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn mitten in einem Ofen, um mit Feuer darüber zu blasen, damit es schmilzt, so werde ich [sie] zusammenbringen in meinem Zorn und in meinem Grimm, und ich will blasen und euch zum Schmelzen bringen. 21 Und ich will euch zusammenbringen und euch mit dem Feuer meines Zornausbruchs anblasen, und ihr sollt in ihrer Mitte geschmolzen werden. 22 Wie beim Schmelzen von Silber mitten in einem Ofen, so werdet ihr mitten darin geschmolzen werden; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, meinen Grimm über euch ausgegossen habe.‘ “
23 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 24 „Menschensohn, sprich zu ihr: ‚Du bist ein Land, das nicht gereinigt wird, eines, auf das kein Regen fällt am Tag der Strafankündigung. 25 Da ist eine Verschwörung ihrer Propheten in ihrer Mitte gleich dem brüllenden Löwen, der Raub zerreißt. Eine Seele verzehren sie tatsächlich. Schätze und kostbare Dinge nehmen sie fortgesetzt. Ihre Witwen haben sie in ihrer Mitte gemehrt. 26 Ihre Priester selbst haben meinem Gesetz Gewalt angetan, und fortwährend entweihen sie meine heiligen Stätten. Zwischen dem Heiligen und dem Nichtheiligen haben sie keinen Unterschied gemacht, und zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nichts bekanntgemacht, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verhüllt, und ich bin entweiht in ihrer Mitte. 27 Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind wie Wölfe, die Raub zerreißen, indem sie Blut vergießen, indem sie Seelen vernichten, um ungerechten Gewinn zu machen. 28 Und ihre Propheten haben für sie mit Tünche getüncht, indem sie in einer Vision Unwirkliches geschaut und eine Lüge für sie gewahrsagt haben, indem sie sagten: „Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat“, wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat. 29 Das Volk des Landes, es hat einen Plan der Übervorteilung ausgeführt und hat Raub entrissen, und den Niedergedrückten und den Armen haben sie schlecht behandelt, und den ansässigen Fremdling haben sie widerrechtlich übervorteilt.‘
30 ‚Und ich suchte unter ihnen ständig nach einem Mann, der die Steinmauer ausbessern und vor mir in die Bresche treten würde für das Land, damit [ich] es nicht ins Verderben bringe; und ich fand keinen. 31 So werde ich meine Strafankündigung über sie ausgießen. Mit dem Feuer meines Zornausbruchs will ich sie ausrotten. Ihren Weg will ich auf ihr eigenes Haupt bringen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
Kapitel 23
Und das Wort Jehovas erging dann an mich und lautete: 2 „Menschensohn, es waren da zwei Frauen, die Töchter e i n e r Mutter. 3 Und sie begannen, sich in Ägypten als Prostituierte preiszugeben. In ihrer Jugend begingen sie Prostitution. Dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort preßte man die Busen ihrer Jungfräulichkeit. 4 Und ihre Namen waren Ohọla, die ältere, und Oholịba, ihre Schwester, und sie wurden mein und begannen Söhne und Töchter zu gebären. Und was ihre Namen betrifft, Ohọla ist Samạria, und Oholịba ist Jerusalem.
5 Und Ohọla begann sich als Prostituierte preiszugeben, während [sie] mir unterstand, und hatte ständig sinnliches Verlangen nach denen, die sie leidenschaftlich liebten, nach den Assyrern, die nahe waren, 6 Statthalter, mit blauem Stoff bekleidet, und bevollmächtigte Vorsteher — begehrenswerte junge Männer sie alle, Berittene, die auf Pferden ritten. 7 Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution an sie zu vergeben, die auserlesensten Söhne Assyriens sie alle; und mit allen, nach denen sie sinnliches Verlangen hatte — mit ihren mistigen Götzen —, verunreinigte sie sich. 8 Und von ihren von Ägypten her[gebrachten] Taten der Prostitution ließ sie nicht ab, denn bei ihr hatten sie in ihrer Jugend gelegen, und sie waren es, die ihren jungfräulichen Busen drückten, und sie schütteten fortgesetzt ihren unsittlichen Verkehr über sie aus. 9 Darum gab ich sie in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens, nach denen sie sinnliches Verlangen gehabt hatte. 10 Sie waren es, die ihre Blöße aufdeckten. Ihre Söhne und ihre Töchter nahmen sie, und sie töteten sie selbst mit [dem] Schwert. Und sie wurde berüchtigt bei den Frauen, und Taten des Gerichts vollzog man an ihr.
11 Als ihre Schwester Oholịba [es] zu sehen bekam, da trieb sie es mit ihrer sinnlichen Begierde verderblicher als sie und mit ihrer Prostitution schlimmer als die Hurerei ihrer Schwester. 12 Nach den Söhnen Assyriens hatte sie sinnliches Verlangen: Statthalter und bevollmächtigte Vorsteher, die nahe waren, mit vollkommenem Geschmack gekleidet, Berittene, die auf Pferden ritten — begehrenswerte junge Männer sie alle. 13 Und ich bekam zu sehen, daß sie, weil sie sich verunreinigt hatte, beide e i n e n Weg hatten. 14 Und sie fügte zu ihren Taten der Prostitution noch hinzu, als sie die in die Wand eingeritzten Männer zu sehen bekam, Bilder von Chaldạ̈ern, mit Zinnober eingeritzt, 15 umgürtet mit Gürteln an ihren Hüften, mit überhängenden Turbanen auf ihrem Haupt, von Aussehen wie Krieger sie alle, das Gleichnis der Söhne Babylons, Chaldạ̈er hinsichtlich ihres Geburtslandes. 16 Und sie begann auf ihrer Augen Sicht hin sinnliches Verlangen nach ihnen zu haben und sandte dann Boten zu ihnen nach Chaldạ̈a. 17 Und die Söhne Babylons gingen fortgesetzt zu ihr ein, zu dem Bett der Liebkosungen, und verunreinigten sie mit ihrem unsittlichen Verkehr; und sie wurde durch sie ständig verunreinigt, und ihre Seele begann sich mit Widerwillen von ihnen abzuwenden.
18 Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution aufzudecken und ihre Blöße aufzudecken, so daß sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihr abwandte, so wie sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihrer Schwester abgewandt hatte. 19 Und ständig mehrte sie ihre Taten der Prostitution bis zu dem Punkt, da sie an die Tage ihrer Jugend dachte, als sie sich im Land Ägypten als Prostituierte preisgab. 20 Und ständig hatte sie sinnliches Verlangen gemäß der Art von Nebenfrauen, die denen gehören, deren fleischliches Glied wie das fleischliche Glied von Eseln und deren Zeugungsorgan wie das Zeugungsorgan von Hengsten ist. 21 Und du fuhrst fort, die Aufmerksamkeit auf die Zügellosigkeit deiner Jugend zu lenken, da man von Ägypten an deinen Busen drückte um der Brüste deiner Jugend willen.
22 Darum, o Oholịba, dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich erwecke deine leidenschaftlichen Liebhaber gegen dich, die, von denen sich deine Seele mit Widerwillen abgewandt hat, und ich will sie gegen dich auf allen Seiten heranführen, 23 die Söhne Babylons und alle Chaldạ̈er, Pẹkod und Schọa und Kọa, alle Söhne Assyriens mit ihnen, begehrenswerte junge Männer, Statthalter und bevollmächtigte Vorsteher sie alle, Krieger und Einberufene, die auf Pferden reiten, sie alle. 24 Und sie sollen gegen dich herankommen mit dem Gerassel von Kriegswagen und Rädern und mit einer Versammlung von Völkern, mit Großschild und Kleinschild und Helm. Sie werden sich ringsum gegen dich aufstellen, und ich will ihnen das Gericht übergeben, und sie sollen dich nach ihren Rechten richten. 25 Und ich will meinen glühenden Eifer wider dich äußern, und sie sollen gegen dich vorgehen im Grimm. Deine Nase und deine Ohren werden sie entfernen, und was dir übrigbleibt, wird sogar durch das Schwert fallen. Deine Söhne und deine Töchter werden sie selbst nehmen, und was dir übrigbleibt, wird vom Feuer verzehrt werden. 26 Und sie werden dir gewiß deine Kleider abstreifen und deine schönen Gegenstände wegnehmen. 27 Und ich werde wirklich deine Zügellosigkeit bei dir aufhören lassen und deine aus dem Land Ägypten [mitgebrachte] Prostitution; und du wirst deine Augen nicht zu ihnen erheben, und Ägyptens wirst du nicht mehr gedenken.‘
28 Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die du gehaßt hast, in die Hand derer, von denen sich deine Seele mit Widerwillen abgewandt hat. 29 Und sie sollen im Haß gegen dich vorgehen und all dein mühsam Erzeugtes wegnehmen und dich nackt und bloß lassen; und die Nacktheit deiner Taten der Hurerei und deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution sollen aufgedeckt werden. 30 Diese Dinge werden dir angetan werden, weil du wie eine Prostituierte [den] Nationen nachgegangen bist, wegen der Tatsache, daß du dich mit ihren mistigen Götzen verunreinigt hast. 31 Auf dem Weg deiner Schwester bist du gewandelt; und ich werde ihren Becher in deine Hand geben müssen.‘
32 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Den Becher deiner Schwester wirst du trinken, den tiefen und weiten. Du wirst ein Gegenstand des Gelächters und der Verspottung werden, da [der Becher] viel faßt. 33 Mit Trunkenheit und Kummer wirst du erfüllt werden, mit dem Becher des Entsetzens und der Verödung, dem Becher deiner Schwester Samạria. 34 Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen müssen, und seine Tonscherben wirst du benagen, und deine Brüste wirst du ausreißen. „Denn ich selbst habe geredet“ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.‘
35 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß du mich vergessen hast und du darangingst, mich hinter deinen Rücken zu werfen, so trage auch du selbst deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution.‘ “
36 Und Jehova sagte weiter zu mir: „Menschensohn, wirst du Ohọla und Oholịba richten und ihnen ihre Abscheulichkeiten kundtun? 37 Denn sie haben Ehebruch begangen, und es ist Blut an ihren Händen, und mit ihren mistigen Götzen haben sie Ehebruch begangen. Und außerdem ließen sie ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ihnen zum Fraß durch [das Feuer] gehen. 38 Und noch dies haben sie mir angetan: Sie haben mein Heiligtum an jenem Tag verunreinigt, und meine Sabbate haben sie entweiht. 39 Und wenn sie ihre Söhne ihren mistigen Götzen geschlachtet hatten, gingen sie sogar daran, an jenem Tag in mein Heiligtum zu kommen, es zu entweihen, und siehe, das ist, was sie inmitten meines Hauses getan haben. 40 Und darüber hinaus, als sie begannen, zu den Männern zu senden, die von fern her kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde, da, siehe, kamen sie, für die du dich gewaschen, deine Augen geschminkt und dir Schmuck angelegt hattest. 41 Und du setztest dich auf ein herrliches Ruhebett, davor ein zugerichteter Tisch, und mein Räucherwerk und mein Öl stelltest du darauf. 42 Und der Schall einer sorglosen Volksmenge war in ihr, und zu den Männern aus der Menschenmasse wurden Trunkenbolde aus der Wildnis hineingebracht, und sie gingen daran, Armspangen an die Hände der Frauen zu legen und schöne Kronen auf ihr Haupt.
43 Dann sprach ich hinsichtlich der durch Ehebruch Verbrauchten: ‚Nun wird sie ihre Prostitution weiter begehen, ja sie selbst.‘ 44 Und man fuhr fort, zu ihr einzugehen, so wie man zu einer Frau, die eine Prostituierte ist, eingeht; auf diese Weise gingen sie zu Ohọla und zu Oholịba als Frauen der Zügellosigkeit ein. 45 Was aber gerechte Männer betrifft, sie sind es, die sie mit dem Gericht für Ehebrecherinnen und mit dem Gericht für Blutvergießerinnen richten werden; denn Ehebrecherinnen sind sie, und es ist Blut an ihren Händen.
46 Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Man wird eine Versammlung gegen sie heraufführen und sie zu einem Gegenstand des Schreckens und zu Plündergut machen. 47 Und die Versammlung soll sie mit Steinen bewerfen, und man wird sie mit ihren Schwertern niederhauen. Ihre Söhne und ihre Töchter wird man töten, und ihre Häuser wird man mit Feuer verbrennen. 48 Und ich werde Zügellosigkeit aus dem Land gewiß aufhören lassen, und alle Frauen werden sich zurechtbringen lassen müssen, so daß sie nicht nach eurer Zügellosigkeit tun werden. 49 Und man soll eure Zügellosigkeit auf euch bringen, und die Sünden eurer mistigen Götzen werdet ihr tragen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.‘ “
Kapitel 24
Und das Wort Jehovas erging weiter an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten [Tag] des Monats, und lautete: 2 „Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selben Tages. Der König von Babylon hat sich an diesem selben Tag auf Jerusalem geworfen. 3 Und verfasse ein Sprichwort über das rebellische Haus, und du sollst sie betreffend sagen:
,Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Setz den Kochtopf mit weiter Öffnung auf; setz [ihn] auf, und gieß auch Wasser hinein. 4 Sammle Stücke darein, jedes gute Stück, Oberschenkel und Schulter; ja füll [ihn] mit den auserlesensten Knochen. 5 Man nehme die auserlesensten Schafe und schichte auch die Holzstücke in einem Kreis darunter. Koch seine Stücke, koch auch seine Knochen mitten darin.“ ‘ “
6 „Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: ‚Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens, dem Kochtopf mit weiter Öffnung, dessen Rost daran ist und von dem sogar sein Rost nicht abgegangen ist! Stück um Stück davon, hol es heraus; kein Los soll darüber geworfen werden. 7 Denn es ist dazu gekommen, daß ihr Blut direkt in ihrer Mitte ist. Auf die glänzende kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens tat sie es. Sie schüttete es nicht auf die Erde aus, um es mit Staub zu bedecken. 8 Um Grimm heraufzuführen zum Vollzug der Rache, habe ich ihr Blut auf die glänzende kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens getan, damit es nicht bedeckt wird.‘
9 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens! Auch ich werde den [Holz]stoß groß machen. 10 Mache viele Holzscheite. Zünd das Feuer an. Koche das Fleisch gar. Und leer die Brühe aus, und die Knochen laß zischend heiß werden. 11 Stell ihn leer auf seine Kohlen, damit er erhitzt wird; und sein Kupfer soll erglühen, und seine Unreinheit soll mitten darin zerschmelzen. Möge sein Rost verzehrt werden. 12 Welche Mühen! Es hat [einen] ermüdet, aber die große Menge seines Rostes geht nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost!‘
13 ‚Da war Zügellosigkeit in deiner Unreinheit. Darum mußte ich dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deiner Unreinheit. Du wirst nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm in deinem Fall stille. 14 Ich selbst, Jehova, habe geredet. Es soll kommen, und ich will handeln. Ich werde nicht nachlassen, noch wird es mir leid tun, noch werde ich Bedauern empfinden. Gemäß deinen Wegen und gemäß deinen Handlungen wird man dich gewiß richten‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“
15 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 16 „Menschensohn, siehe, ich nehme von dir das für deine Augen Begehrenswerte durch einen Schlag weg, und du solltest dich nicht an die Brust schlagen, noch solltest du weinen, noch sollten dir Tränen kommen. 17 Seufze ohne Worte. Für die Toten solltest du keine Trauer anstellen. Deinen Kopfschmuck binde dir um, und deine Sandalen solltest du an deine Füße legen. Und du solltest [den] Schnurrbart nicht bedecken, und das Brot der Männer solltest du nicht essen.“
18 Und ich redete dann am Morgen zum Volk, und meine Frau starb schließlich am Abend. So tat ich am Morgen, geradeso wie es mir geboten worden war. 19 Und das Volk sprach ständig zu mir: „Wirst du uns nicht mitteilen, was diese Dinge, die du tust, mit uns zu tun haben?“ 20 Dann sagte ich zu ihnen: „Das Wort Jehovas, es ist an mich ergangen und lautete: 21 ‚Sprich zum Hause Israel: „Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Stärke, das für eure Augen Begehrenswerte und den Gegenstand des Mitleids eurer Seele, und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt — durch das Schwert werden sie fallen. 22 Und ihr werdet so tun müssen, wie ich getan habe. Den Schnurrbart werdet ihr nicht bedecken, und das Brot der Männer werdet ihr nicht essen. 23 Und euer Kopfschmuck wird auf eurem Haupt sein, und eure Sandalen seien an euren Füßen. Ihr werdet euch nicht schlagen, noch werdet ihr weinen, und ihr werdet verwesen müssen in euren Vergehungen, und ihr werdet tatsächlich einer über den anderen stöhnen. 24 Und Hesẹkiel ist euch zu einem Vorzeichen geworden. Gemäß allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, werdet ihr auch erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.‘ “ ‘ “
25 „Und was dich betrifft, o Menschensohn, wird es nicht an dem Tag sein, an dem ich ihnen ihre Festung wegnehme, den schönen Gegenstand ihres Frohlockens, das für ihre Augen Begehrenswerte und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter, 26 daß an jenem Tag der Entronnene zu dir kommen wird, um die Ohren hören zu lassen? 27 An jenem Tag wird dein Mund gegenüber dem Entronnenen aufgetan werden, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein; und du wirst ihnen bestimmt zu einem Vorzeichen werden, und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“
Jule | 09.17.09 | Hesekiel, Text in der Bibel |
Jule
Hesekiel 22 – 24
Hesekiel 22:3-16
Dies ist es also, warum Jehova sie derart verurteilt und dies ist auch der Grund, warum er müde geworden ist, sie zu rügen und den Prozess am liebsten Hesekiel übergeben will: „willst du sie richten?“.
Hier kann ich IHN sehr gut verstehen.
Was lernen wir für uns persönlich daraus?
Sehen wir, womit wir Jehova kränken würden?
Beeinflusst dies unser Handeln?
Kommentar — 17. September 2009 @ 23:08
Jule
Hesekiel 22:26
könnte Jehova dies von uns ebenso sagen?
Wenn er sagt „sie haben zwischen de Reinen und dem Unreinen keinen Unterschied gemacht“ – wie könnte das auf uns heute zutreffen, auch wenn wir kein Dienstamt bekleiden??
Machen wir mit dem Bösen gemeinsame Sache?
Unterstützen wir Personen innerhalb der Versammlung, die ein verwerfliches Doppelleben führen?
Halten wir uns sorgfältig von Fake-Zeugen-Jehovas fern – oder finden wir nichts dabei, bei dem, was sie tun?
Kommentar — 18. September 2009 @ 08:22
Jule
Hesekiel 22:30-31
Ja, immer noch hofte Jehova, dass das harte Strafgericht nicht nötig sein würde. Es macht ihn traurig dass er sie richten muss, weil sie nicht bereit sind, von ihrem verkehrten Weg umzukehren.
Dies ist der Grund, warum Jehova auch heute bisher noch nicht eingreift – er hofft noch, dass die Bösen von selbst umkehren und er sie nicht vernichten muss.
Kommentar — 18. September 2009 @ 08:22
Jule
Hesekiel 23:18
ebenso sollten wir uns „mit Widerwillen“ von denjenigen abwenden, die zwar vorgeben, Jehoa zu dienen, aber in Wirklichkeit seine Maßstäbe mit Füßen treten.
Wir alle kennen die Worte des Paulus, die wir heute auf den Umgang mit Ausgeschlossenen beziehen:
wir sollten keinen Umgang mit jemand haben, der Bruder genannt wird, aber ein Hurer oder Ehebrecher oder Lügner ist.
Hier in diesem Vers wird der Begrif „Ausgeschlossene“ nicht erwähnt.
Haben wir Umgang mit Brüdern, von denen wir wissen, dass sie ein Doppelleben führen, aber bisher unentdeckt geblieben sind und daher – bis jetzt – noch nicht ausgeschlossen sind?
Oder wenden wir uns mit Widerwillen von ihnen ab – so wie es Jehova hier aus demselben Grund tut?
Kommentar — 18. September 2009 @ 08:22
Jule
Hesekiel 23:35
Hesekiel 23:36-45
Wie man es auch immer nennen will: eine Ehebrecherin ist und bleibt eine Ehebrecherin und Jehova wird sie strafen wie eine Ehebrecherin – ganz egal, wie sie sebst über sich denkt und ganz egal mit welchen Argumenten sie ihr Tun vor sich selbst und anderen gerechtertigt hat!
Hesekiel 23:46-49
Damals stand auf Ehebruch die Todesstrafe. Die Ehebrecherin und ebenso ihr Galan wurden vom Volk zu Tode gesteinigt
Heute gibt es keine Todesstrafe mehr und leider werden solche Personen in letzter Zeit immer öfter auch unter Gottes Volk toleriert, aus welchen Gründen auch immer und regen so auch andere zur Nachahmung an.
„Denn es gibt ja keine Strafe, da kann ich ja tun, was ich will“.
Machen wir uns bitte nichts vor: Jehova hat sich nicht geändert! Er hasst Ehebruch und wird zu seiner Zeit solche schamlosen Personen für ihr Tun bestrafen. Wie?
In gewissem Sinne auch mit der Todesstrafe.
Denn wenn er die Welt von allem Bösen und Leid reinigt, dann zählen die Lügner und die Ehebrecher mit zu denen, deren Zähneklappern vor den Toren ist. Wenn alle anderen ins Paradies kommen – endlich haben sie es geschafft – dann müssen diese leider draussen bleiben.
Sie leben zwar heute noch, aber eigentlich ist ihre „Hinrichtung“ nur eine Frage der Zeit. Sie sitzen also quasi in der Todeszelle.
Ich möchte hier nochmals betonen, dass es hier um Personen geht, die ihr Tun nicht bereuen – nicht um diejenigen, die aus Schwäche gesündigt haben und dann sofort bereut und die Dinge zwischen Jehova und sich richtig gestellt haben und Werke der Reue vollbracht haben.
Zu diesen Werken der Reue würde es gehören, dass sie sofort jeglichen Kontakt zu der Person abbrechen, mit der sie die Ehe gerochen haben und alles in ihrer Macht stehende tun, um das Verhältnis zum Ehepartner zu stärken und die eigene Ehe zu retten.
Wie wir gestern gelesen haben, kann jeder wieder in ein gutes Verhätnis zu Jehova gelangen – egal, was er auch getan hat.
Allerdings stellt Jehova da einige wichtige Vorraussetzungen:
– wir müssen unser Tun bereuen
– wir müssen es bekennen -also nicht weiter „unter den Teppich kehren“
– wir müssen es lassen
– wir müssen Werke der Reue hervorbringen und den entstandenen Schaden wieder gut machen, soweit dies menschenöglich ist.
Sind wir dazu bereit?
Kommentar — 18. September 2009 @ 08:23
Jule
Hesekiel 24:13
irgendwann haben wir den Bogen bei Jehova überspannt – also handeln wir bald!
Hesekiel 24:14
Kommentar — 18. September 2009 @ 08:23
Jule
Hesekiel 24:15-18
Au weia – den trift es aber echt hart!
Das erste, was mir dazu einfällt: das ist aber unfair dass er dafür leiden muss dass das Volk so einen Mist baut!
Der geliebte Ehepartner stirbt auf Geheiß Gottes, um diesem doofen rebellischen Volk etwas zu veranschaulichen und ich darf nicht mal trauern?
boah, ich wäre sicherlich sauer gewesen – auf dieses dumme halsstarrige Volk.
Wegen denen muss meine Familie jetzt leiden….
Kommentar — 18. September 2009 @ 08:23
Jule
Hesekiel 22 – 24
Hesekiel 22 – Jerusalem, die Stadt voller Bluttaten
Kommentar — 18. September 2012 @ 14:44
Jule
Hesekiel 23 – Ohola und Oholiba,die schamlosen Schwestern
Lassen wir uns diese Worte eine Warnung sein?
Kommentar — 18. September 2012 @ 14:52
Jule
Hesekiel 24 – Jerusalem, ein rostiger Topf auf dem Feuer
In der mündlichen Wiederholung zu Hesekiel wurde die Frage gestellt, was der Rost war, den man nicht aus dem Topf bekam. Hier einmal die längere Vision der Antwort – direkt aus den Hesekiel-Buch:
Kommentar — 18. September 2012 @ 14:59
Jule
Hesekiel 22 – 24
Hesekiel 22 – auch wenn Priester, Fürsten und Propheten Blutschuld auf sich laden, haben wir eine Eigenverantwortung!
Die Priester haben eigentlich die Aufgabe, das Volk im Gesetz, im Wort und Willen Gottes zu unterweisen, aber sie kommen dieser Aufgabe nicht nach.
Die Fürsten haben den Auftrag, das Land zu schützen und dafür zu sorgen, dass es dem Volk und dem Land gut geht. Aber sie tun es nicht. Lieber bereichern sie sich selbst.
Die Propheten sind eigentlich von Jehova beauftragt, das Volk darauf aufmerksam zu machen, was falsch läuft. Aber sie sagen das Gegenteil von dem, was Jehova denkt und wiegen das Volk dadurch in falscher Sicherheit. Sie nehmen ihnen die Chance zu Reue und Umkehr.
Das Volk ist von seinen Priestern, Fürsten und Propheten in die Irre geführt und dadurch laufen sie falsch und dienen falschen Göttern und kränken Jehova.
Jehova wird sie richten und vernichten – aber die Blutschuld liegt auf den drei Gruppen. Er hat es in der Szene mit dem Mann und dem Tintenfass angekündigt.
Aber was nutzt ihnen das, wenn sie dennoch sterben müssen? Ist das nun hier nicht hart und ungerecht?
Aus diesem Kapitel lernen wir viel über „Eigenverantwortung“, wie es heute so schön heißt. Jeder von uns ist für sich selbst vor Jehova verantwortlich. Es geht nicht nur um das Einhalten von Gesetzen, sondern um unsere persönliche Beziehung zu Jehova – damals wie heute!
Wenn ich an einem Menschen und einer Beziehung mit ihm interessiert bin, frage ich nicht so sehr die anderen, sondern ich lerne die Person selbst kennen. Um die entstandene Beziehung lebendig und innig zu erhalten, muss ich mit dem Menschen selbst reden und nicht andere fragen, was sie denkt oder fühlt.
Wie wir an der Geschichte sehen, war das auch zu jeder Zeit möglich, denn es hat immer Einzelne gegeben, die sich ihre enge Freundschaft zu Jehova bewahrt hatten – weil sie daran interessiert waren und selbst die Initiative ergriffen haben. Denken wir dabei auch an David, der ja lange Zeit von seinem Volk und somit auch von Priestern und Tempel getrennt war. Dennoch war er „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ (siehe auch die gleichnamige mehrteilige Ansprache von John Angelina und die neue aktuelle von Bayless Conley dazu).
Jeder vom Volk hätte das ebenso tun können, wenn es sie interessiert hätte. Sie können nun nicht die Verantwortung auf Priester, Fürsten und Propheten abschieben – auch dann nicht, wenn Jehova von denen Rechenschaft fordern wird.
Wir haben es in dieser Hinsicht leichter als jemals zuvor in der Geschichte. Damals hatte nicht jeder eine Abschrift von dem Gesetz. Aber heute kann jeder überall auf der Welt über das Internet kostenlos auf verschiedene Bibelübersetzungen in seiner Sprache zugreifen, ebenso wie auf verschiedene Nachschlagewerke. Viele nutzen diesen Service nicht – aber dafür können sie dann nicht Jehova die Schuld geben!
Wenn wir keine Zeit haben, täglich in der Bibel zu lesen – aber dafür mehrere Stunden in Chats, Foren oder bei facebook verbringen – können wir dann wirklich von uns behaupten, wir wären an unserem Schöpfer interessiert?
Heute stehen uns im Internet auch zahlreiche Bibeln als Hördatei kostenlos zum download zur Verfügung. Wir könnten die Zeit, die wir für den Arbeitsweg benötigen, zum Anhören benutzen, statt unsere hunderte von Mails zu checken. Es gibt so etwas wie Spam-Filter 😉
Es stehen im Internet eine große Auswahl und Anzahl von biblischen Ansprachen zur Verfügung. Wir könnten sie bei der Haus- oder Gartenarbeit anhören. Wissen wir, wo wir solche Ansprachen finden und nutzen wir sie? Oder sehen wir uns lieber beim Bügeln Talkshows im Fernsehen an?
Wo suchen wir Rat, wenn wir Beziehungsprobleme haben? Reden wir zum zigsten Mal mit irgendwelchen Freunden darüber, wie schlimm unser Partner ist? Suchen wir vielleicht Rat bei Psychologen oder in deren Bücher? Oder reden wir mit unserem Gott darüber und lesen einfach in seinem Wort und lassen es auf uns wirken? Wissen wir, wo wir passende ermunternde Ansprachen zu diesem Thema finden?
Sind wir uns dessen bewußt, dass uns alles beeinflusst, was wir lesen, uns ansehen oder anhören? Wie sieht es mit dem aus, was wir uns im Fernsehen anschauen? Seit über 10 Jahren gibt es nun bibelTV. Wissen wir davon? Wissen wir, wie wir den Sender empfangen können? Haben wir schon mal da reingeschaltet – oder sind uns die modernen Action- und Fantasy-Filme lieber? Die haben auf ihrer Seite übrigens auch eine sehr schöne und umfangreiche Mediathek 😉
Heute hat jeder die Möglichkeit, zu wissen, wie Gott denkt und fühlt – wenn es ihn interessiert. Dank google finden wir solche Informationen recht schnell.
Ist uns dies alles wichtig genug, um die Initiative zu ergreifen?
Oder wollen wir wirklich die Verantwortung auf unsere geistlichen Führer abwälzen, wenn wir vor unserem Schöpfer stehen und Rechenschaft ablegen müssen?
Ist Gott wirklich hart und unfair, wenn er diejenigen richtet, die nicht wirklich an ihm interessiert waren? Jetzt und hier lässt er sie gewähren, aber eines Tages werden auch sie vor seinem Richterstuhl stehen.
Wenn es ihnen jetzt egal ist, dann sollen sie nach ihrer Fasson glücklich werden – aber dann nicht jammern und klagen, „wenn ihnen die Rechnung präsentiert wird“. Diese Art von Freiheit ist niemals kostenlos!
Ich finde das wirklich mehr als fair
weitere Gedanken zu Hesekiel 22 finden wir hier
Kommentar — 15. Oktober 2013 @ 23:25
Jule
Hesekiel 23 – ist es hinterhältig, sie erst noch gewähren zu lassen?
Tja, sie waren nicht nur zügellos, sondern scheinen auch mutwillig die Grenzen ausgereizt zu haben.
Vielleicht wollten sie einfach nur sehen, wie weit sie gehen könnten: „Irgendwann muss Jehova doch auf den Tisch hauen. Er wird sich das doch nicht gefallen lassen?“
Anstatt über sich selbst beschämt zu sein, trieben sie es noch bunter. Hinterher beschweren sie sich darüber, dass sie genau dafür bestraft werden.
Ist das unfair von Jehova? War das hinterhältig von IHM, dass er sie nicht sofort für ihr schlechtes Tun bestraft hat?
Warum konnten und wollten sie nicht sehen, dass er ihnen aus Liebe die Zeit zur Umkehr eingeräumt hatte? Dass er wollte, dass sie von selbst einsehen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist – nicht, weil er sie sonst straft.
Und waren sie denn nicht dadurch gewarnt, dass sie die Gesetze kannten? Und hatte er ihnen nicht immer wieder seine Propheten geschickt?
Wie empfinden wir – die wir heute diesen Bericht lesen – den Gott, der ihnen so viel Zeit und Gelegenheit einräumt?
Ist er in unserem Empfinden hart und unfair – oder überaus geduldig, barmherzig und gerecht?
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Kommentar — 16. Oktober 2013 @ 18:08
Jule
Hesekiel 24 – wie mag Hesekiel damit umgegangen sein, dass seine Frau am nächsten Morgen sterben wird?
Mir tut der Prophet hier unglaublich leid: er erfährt im Voraus, dass seine geliebte Frau am nächsten Tag sterben wird und er nicht einmal trauern und um sie klagen „darf“.
Und warum das alles?
Um dem ungehorsamen, hartherzigen Volk – das ihn zudem noch verspottet und verfolgt – ein Sinnbild für das zu sein, was auf sie selbst zukommen wird. Ob wenigstens einige dafür Wertschätzung haben?
Wie sehr muss er seine Brüder und ganz besonders Jehova lieben, dass er all dies bereitwillig auf sich nimmt!
Ob er den letzten Tag und die letzte Nacht auf besondere Weise mit seiner Frau verbracht hatte? Vielleicht ihr all die Dinge noch gesagt, die er sonst nicht so wichtig genommen hat – wie, dass er sie liebt und ihre Arbeit für die Familie schätzt. Ob er sie die ganze Nacht im Arm gehalten hat, um noch die letzten Stunden auszukaufen?
Oder hat er ganz normal weiter gemacht, um sie nicht zu beunruhigen?
Vielleicht hat er ja die ganze Nacht bei Kerzenschein an ihrem Bett gesessen und die geliebte Frau beobachtet?
Das, was Jehova hier von ihm verlangt, übersteigt wirklich meine Vorstellungskraft. Es liest sich so schnell darüber – aber wie würden wir uns fühlen, wenn Jehova so etwas von uns verlangen würde?
Wir wissen, dass Abraham seinen eigenen Sohn opfern sollte, den einzigen, den er mit seiner geliebten Sarah hatte und auf den er noch fast 25 Jahre warten mußte, nachdem ihn Jehova ihm versprochen hatte. Abraham mußte den Sohn dann doch nicht opfern – aber er wäre trotz des ganzen Schmerzes dazu bereit gewesen. (Siehe dazu auch die Ansprachen von Bayless Conley: „Fußspuren des Glaubens“ und „Glaube, der zum Opfer bereit ist“)
Hesekiel hat es nicht so gut. Er wird seine geliebte Frau erst nach der Auferstehung wieder sehen.
Jedesmal, wenn ich solche Geschichten von solch treuen und Männern und Frauen in der Bibel lese, schwanke ich zwischen Bewunderung für diesen aufopferungsvollen Glauben und der Hoffnung, dass Jehova niemals von mir einfordern wird, mich zwischen IHM und meinem geliebten Mann zu entscheiden…
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Kommentar — 18. Oktober 2013 @ 17:25