Hesekiel 22 – 24

Kapitel 22

Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 2 „Und was dich betrifft, o Menschensohn, wirst du richten, wirst du die mit Blutschuld [beladene] Stadt richten und sie gewiß all ihre Abscheulichkeiten erkennen lassen? 3 Und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, bis ihre Zeit kommt, und die bei sich mistige Götzen gemacht hat zur Verunreinigung, 4 durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden, und durch deine mistigen Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. Und du bringst deine Tage herbei, und du wirst zu deinen Jahren kommen. Darum muß ich dich zum Gegenstand der Schmähung machen für die Nationen und zur Verhöhnung für alle Länder. 5 Die nahen [Länder] und die dir fernen werden dich verhöhnen, o du von unreinem Namen, reich an Verwirrung. 6 Siehe! Die Vorsteher Israels haben sich in dir befunden, jeder seinem Arm [ergeben] zu dem Zweck, Blut zu vergießen. 7 Vater und Mutter haben sie in dir mit Verachtung behandelt. Dem ansässigen Fremdling gegenüber haben sie in deiner Mitte mit Übervorteilung gehandelt. Den vaterlosen Knaben und die Witwe haben sie schlecht behandelt in dir.“ ‘ “

8 „ ,Meine heiligen Stätten hast du verachtet, und meine Sabbate hast du entweiht. 9 Es sind tatsächlich ausgesprochene Verleumder in dir gewesen, um Blut zu vergießen; und auf den Bergen hat man in dir gegessen. Zügellosigkeit haben sie in deiner Mitte getrieben. 10 Die Blöße eines Vaters haben sie in dir aufgedeckt; eine in [ihrer] Menstruation Unreine haben sie in dir erniedrigt. 11 Und mit der Frau seines Gefährten hat ein Mann Verabscheuungswürdiges verübt, und seine eigene Schwiegertochter hat ein Mann durch Zügellosigkeit verunreinigt; und seine Schwester, die Tochter seines eigenen Vaters, hat ein Mann in dir erniedrigt. 12 Eine Bestechung haben sie in dir genommen, um Blut zu vergießen. Zins und Wucher hast du genommen, und gewalttätig machst du ständig durch Übervorteilung an deinen Gefährten Gewinn, und mich hast du vergessen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.

13 ‚Und siehe, ich habe mit meiner Hand gegen deinen ungerechten Gewinn geschlagen, den du gemacht hast, und über deine Taten des Blutvergießens, die sich in deiner Mitte vorgefunden haben. 14 Wird dein Herz weiterhin standhalten, oder [werden] deine Hände Stärke liefern in den Tagen, wenn ich gegen dich vorgehe? Ich selbst, Jehova, habe geredet, und ich will vorgehen. 15 Und ich will dich unter die Nationen zerstreuen und dich unter die Länder versprengen, und ich will deine Unreinheit aus dir vernichten. 16 Und du wirst gewiß in dir selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “

17 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 18 „Menschensohn, für mich sind die vom Hause Israel wie Schaumschlacke geworden. Sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei inmitten eines Ofens. Viel Schaumschlacke, [die von] Silber, sind sie geworden.

19 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Weil ihr alle wie viel Schaumschlacke geworden seid, darum, siehe, bringe ich euch mitten in Jerusalem zusammen. 20 Wie beim Zusammenbringen von Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn mitten in einem Ofen, um mit Feuer darüber zu blasen, damit es schmilzt, so werde ich [sie] zusammenbringen in meinem Zorn und in meinem Grimm, und ich will blasen und euch zum Schmelzen bringen. 21 Und ich will euch zusammenbringen und euch mit dem Feuer meines Zornausbruchs anblasen, und ihr sollt in ihrer Mitte geschmolzen werden. 22 Wie beim Schmelzen von Silber mitten in einem Ofen, so werdet ihr mitten darin geschmolzen werden; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, meinen Grimm über euch ausgegossen habe.‘ “

23 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 24 „Menschensohn, sprich zu ihr: ‚Du bist ein Land, das nicht gereinigt wird, eines, auf das kein Regen fällt am Tag der Strafankündigung. 25 Da ist eine Verschwörung ihrer Propheten in ihrer Mitte gleich dem brüllenden Löwen, der Raub zerreißt. Eine Seele verzehren sie tatsächlich. Schätze und kostbare Dinge nehmen sie fortgesetzt. Ihre Witwen haben sie in ihrer Mitte gemehrt. 26 Ihre Priester selbst haben meinem Gesetz Gewalt angetan, und fortwährend entweihen sie meine heiligen Stätten. Zwischen dem Heiligen und dem Nichtheiligen haben sie keinen Unterschied gemacht, und zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nichts bekanntgemacht, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verhüllt, und ich bin entweiht in ihrer Mitte. 27 Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind wie Wölfe, die Raub zerreißen, indem sie Blut vergießen, indem sie Seelen vernichten, um ungerechten Gewinn zu machen. 28 Und ihre Propheten haben für sie mit Tünche getüncht, indem sie in einer Vision Unwirkliches geschaut und eine Lüge für sie gewahrsagt haben, indem sie sagten: „Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat“, wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat. 29 Das Volk des Landes, es hat einen Plan der Übervorteilung ausgeführt und hat Raub entrissen, und den Niedergedrückten und den Armen haben sie schlecht behandelt, und den ansässigen Fremdling haben sie widerrechtlich übervorteilt.‘

30 ‚Und ich suchte unter ihnen ständig nach einem Mann, der die Steinmauer ausbessern und vor mir in die Bresche treten würde für das Land, damit [ich] es nicht ins Verderben bringe; und ich fand keinen. 31 So werde ich meine Strafankündigung über sie ausgießen. Mit dem Feuer meines Zornausbruchs will ich sie ausrotten. Ihren Weg will ich auf ihr eigenes Haupt bringen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“

Kapitel 23

Und das Wort Jehovas erging dann an mich und lautete: 2 „Menschensohn, es waren da zwei Frauen, die Töchter e i n e r Mutter. 3 Und sie begannen, sich in Ägypten als Prostituierte preiszugeben. In ihrer Jugend begingen sie Prostitution. Dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort preßte man die Busen ihrer Jungfräulichkeit. 4 Und ihre Namen waren Ohọla, die ältere, und Oholịba, ihre Schwester, und sie wurden mein und begannen Söhne und Töchter zu gebären. Und was ihre Namen betrifft, Ohọla ist Samạria, und Oholịba ist Jerusalem.

5 Und Ohọla begann sich als Prostituierte preiszugeben, während [sie] mir unterstand, und hatte ständig sinnliches Verlangen nach denen, die sie leidenschaftlich liebten, nach den Assyrern, die nahe waren, 6 Statthalter, mit blauem Stoff bekleidet, und bevollmächtigte Vorsteher — begehrenswerte junge Männer sie alle, Berittene, die auf Pferden ritten. 7 Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution an sie zu vergeben, die auserlesensten Söhne Assyriens sie alle; und mit allen, nach denen sie sinnliches Verlangen hatte — mit ihren mistigen Götzen —, verunreinigte sie sich. 8 Und von ihren von Ägypten her[gebrachten] Taten der Prostitution ließ sie nicht ab, denn bei ihr hatten sie in ihrer Jugend gelegen, und sie waren es, die ihren jungfräulichen Busen drückten, und sie schütteten fortgesetzt ihren unsittlichen Verkehr über sie aus. 9 Darum gab ich sie in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens, nach denen sie sinnliches Verlangen gehabt hatte. 10 Sie waren es, die ihre Blöße aufdeckten. Ihre Söhne und ihre Töchter nahmen sie, und sie töteten sie selbst mit [dem] Schwert. Und sie wurde berüchtigt bei den Frauen, und Taten des Gerichts vollzog man an ihr.

11 Als ihre Schwester Oholịba [es] zu sehen bekam, da trieb sie es mit ihrer sinnlichen Begierde verderblicher als sie und mit ihrer Prostitution schlimmer als die Hurerei ihrer Schwester. 12 Nach den Söhnen Assyriens hatte sie sinnliches Verlangen: Statthalter und bevollmächtigte Vorsteher, die nahe waren, mit vollkommenem Geschmack gekleidet, Berittene, die auf Pferden ritten — begehrenswerte junge Männer sie alle. 13 Und ich bekam zu sehen, daß sie, weil sie sich verunreinigt hatte, beide e i n e n Weg hatten. 14 Und sie fügte zu ihren Taten der Prostitution noch hinzu, als sie die in die Wand eingeritzten Männer zu sehen bekam, Bilder von Chaldạ̈ern, mit Zinnober eingeritzt, 15 umgürtet mit Gürteln an ihren Hüften, mit überhängenden Turbanen auf ihrem Haupt, von Aussehen wie Krieger sie alle, das Gleichnis der Söhne Babylons, Chaldạ̈er hinsichtlich ihres Geburtslandes. 16 Und sie begann auf ihrer Augen Sicht hin sinnliches Verlangen nach ihnen zu haben und sandte dann Boten zu ihnen nach Chaldạ̈a. 17 Und die Söhne Babylons gingen fortgesetzt zu ihr ein, zu dem Bett der Liebkosungen, und verunreinigten sie mit ihrem unsittlichen Verkehr; und sie wurde durch sie ständig verunreinigt, und ihre Seele begann sich mit Widerwillen von ihnen abzuwenden.

18 Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution aufzudecken und ihre Blöße aufzudecken, so daß sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihr abwandte, so wie sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihrer Schwester abgewandt hatte. 19 Und ständig mehrte sie ihre Taten der Prostitution bis zu dem Punkt, da sie an die Tage ihrer Jugend dachte, als sie sich im Land Ägypten als Prostituierte preisgab. 20 Und ständig hatte sie sinnliches Verlangen gemäß der Art von Nebenfrauen, die denen gehören, deren fleischliches Glied wie das fleischliche Glied von Eseln und deren Zeugungsorgan wie das Zeugungsorgan von Hengsten ist. 21 Und du fuhrst fort, die Aufmerksamkeit auf die Zügellosigkeit deiner Jugend zu lenken, da man von Ägypten an deinen Busen drückte um der Brüste deiner Jugend willen.

22 Darum, o Oholịba, dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich erwecke deine leidenschaftlichen Liebhaber gegen dich, die, von denen sich deine Seele mit Widerwillen abgewandt hat, und ich will sie gegen dich auf allen Seiten heranführen, 23 die Söhne Babylons und alle Chaldạ̈er, Pẹkod und Schọa und Kọa, alle Söhne Assyriens mit ihnen, begehrenswerte junge Männer, Statthalter und bevollmächtigte Vorsteher sie alle, Krieger und Einberufene, die auf Pferden reiten, sie alle. 24 Und sie sollen gegen dich herankommen mit dem Gerassel von Kriegswagen und Rädern und mit einer Versammlung von Völkern, mit Großschild und Kleinschild und Helm. Sie werden sich ringsum gegen dich aufstellen, und ich will ihnen das Gericht übergeben, und sie sollen dich nach ihren Rechten richten. 25 Und ich will meinen glühenden Eifer wider dich äußern, und sie sollen gegen dich vorgehen im Grimm. Deine Nase und deine Ohren werden sie entfernen, und was dir übrigbleibt, wird sogar durch das Schwert fallen. Deine Söhne und deine Töchter werden sie selbst nehmen, und was dir übrigbleibt, wird vom Feuer verzehrt werden. 26 Und sie werden dir gewiß deine Kleider abstreifen und deine schönen Gegenstände wegnehmen. 27 Und ich werde wirklich deine Zügellosigkeit bei dir aufhören lassen und deine aus dem Land Ägypten [mitgebrachte] Prostitution; und du wirst deine Augen nicht zu ihnen erheben, und Ägyptens wirst du nicht mehr gedenken.‘

28 Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die du gehaßt hast, in die Hand derer, von denen sich deine Seele mit Widerwillen abgewandt hat. 29 Und sie sollen im Haß gegen dich vorgehen und all dein mühsam Erzeugtes wegnehmen und dich nackt und bloß lassen; und die Nacktheit deiner Taten der Hurerei und deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution sollen aufgedeckt werden. 30 Diese Dinge werden dir angetan werden, weil du wie eine Prostituierte [den] Nationen nachgegangen bist, wegen der Tatsache, daß du dich mit ihren mistigen Götzen verunreinigt hast. 31 Auf dem Weg deiner Schwester bist du gewandelt; und ich werde ihren Becher in deine Hand geben müssen.‘

32 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Den Becher deiner Schwester wirst du trinken, den tiefen und weiten. Du wirst ein Gegenstand des Gelächters und der Verspottung werden, da [der Becher] viel faßt. 33 Mit Trunkenheit und Kummer wirst du erfüllt werden, mit dem Becher des Entsetzens und der Verödung, dem Becher deiner Schwester Samạria. 34 Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen müssen, und seine Tonscherben wirst du benagen, und deine Brüste wirst du ausreißen. „Denn ich selbst habe geredet“ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.‘

35 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß du mich vergessen hast und du darangingst, mich hinter deinen Rücken zu werfen, so trage auch du selbst deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution.‘ “

36 Und Jehova sagte weiter zu mir: „Menschensohn, wirst du Ohọla und Oholịba richten und ihnen ihre Abscheulichkeiten kundtun? 37 Denn sie haben Ehebruch begangen, und es ist Blut an ihren Händen, und mit ihren mistigen Götzen haben sie Ehebruch begangen. Und außerdem ließen sie ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ihnen zum Fraß durch [das Feuer] gehen. 38 Und noch dies haben sie mir angetan: Sie haben mein Heiligtum an jenem Tag verunreinigt, und meine Sabbate haben sie entweiht. 39 Und wenn sie ihre Söhne ihren mistigen Götzen geschlachtet hatten, gingen sie sogar daran, an jenem Tag in mein Heiligtum zu kommen, es zu entweihen, und siehe, das ist, was sie inmitten meines Hauses getan haben. 40 Und darüber hinaus, als sie begannen, zu den Männern zu senden, die von fern her kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde, da, siehe, kamen sie, für die du dich gewaschen, deine Augen geschminkt und dir Schmuck angelegt hattest. 41 Und du setztest dich auf ein herrliches Ruhebett, davor ein zugerichteter Tisch, und mein Räucherwerk und mein Öl stelltest du darauf. 42 Und der Schall einer sorglosen Volksmenge war in ihr, und zu den Männern aus der Menschenmasse wurden Trunkenbolde aus der Wildnis hineingebracht, und sie gingen daran, Armspangen an die Hände der Frauen zu legen und schöne Kronen auf ihr Haupt.

43 Dann sprach ich hinsichtlich der durch Ehebruch Verbrauchten: ‚Nun wird sie ihre Prostitution weiter begehen, ja sie selbst.‘ 44 Und man fuhr fort, zu ihr einzugehen, so wie man zu einer Frau, die eine Prostituierte ist, eingeht; auf diese Weise gingen sie zu Ohọla und zu Oholịba als Frauen der Zügellosigkeit ein. 45 Was aber gerechte Männer betrifft, sie sind es, die sie mit dem Gericht für Ehebrecherinnen und mit dem Gericht für Blutvergießerinnen richten werden; denn Ehebrecherinnen sind sie, und es ist Blut an ihren Händen.

46 Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Man wird eine Versammlung gegen sie heraufführen und sie zu einem Gegenstand des Schreckens und zu Plündergut machen. 47 Und die Versammlung soll sie mit Steinen bewerfen, und man wird sie mit ihren Schwertern niederhauen. Ihre Söhne und ihre Töchter wird man töten, und ihre Häuser wird man mit Feuer verbrennen. 48 Und ich werde Zügellosigkeit aus dem Land gewiß aufhören lassen, und alle Frauen werden sich zurechtbringen lassen müssen, so daß sie nicht nach eurer Zügellosigkeit tun werden. 49 Und man soll eure Zügellosigkeit auf euch bringen, und die Sünden eurer mistigen Götzen werdet ihr tragen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.‘ “

Kapitel 24

Und das Wort Jehovas erging weiter an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten [Tag] des Monats, und lautete: 2 „Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selben Tages. Der König von Babylon hat sich an diesem selben Tag auf Jerusalem geworfen. 3 Und verfasse ein Sprichwort über das rebellische Haus, und du sollst sie betreffend sagen:

,Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „Setz den Kochtopf mit weiter Öffnung auf; setz [ihn] auf, und gieß auch Wasser hinein. 4 Sammle Stücke darein, jedes gute Stück, Oberschenkel und Schulter; ja füll [ihn] mit den auserlesensten Knochen. 5 Man nehme die auserlesensten Schafe und schichte auch die Holzstücke in einem Kreis darunter. Koch seine Stücke, koch auch seine Knochen mitten darin.“ ‘ “

6 „Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: ‚Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens, dem Kochtopf mit weiter Öffnung, dessen Rost daran ist und von dem sogar sein Rost nicht abgegangen ist! Stück um Stück davon, hol es heraus; kein Los soll darüber geworfen werden. 7 Denn es ist dazu gekommen, daß ihr Blut direkt in ihrer Mitte ist. Auf die glänzende kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens tat sie es. Sie schüttete es nicht auf die Erde aus, um es mit Staub zu bedecken. 8 Um Grimm heraufzuführen zum Vollzug der Rache, habe ich ihr Blut auf die glänzende kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens getan, damit es nicht bedeckt wird.‘

9 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens! Auch ich werde den [Holz]stoß groß machen. 10 Mache viele Holzscheite. Zünd das Feuer an. Koche das Fleisch gar. Und leer die Brühe aus, und die Knochen laß zischend heiß werden. 11 Stell ihn leer auf seine Kohlen, damit er erhitzt wird; und sein Kupfer soll erglühen, und seine Unreinheit soll mitten darin zerschmelzen. Möge sein Rost verzehrt werden. 12 Welche Mühen! Es hat [einen] ermüdet, aber die große Menge seines Rostes geht nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost!‘

13 ‚Da war Zügellosigkeit in deiner Unreinheit. Darum mußte ich dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deiner Unreinheit. Du wirst nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm in deinem Fall stille. 14 Ich selbst, Jehova, habe geredet. Es soll kommen, und ich will handeln. Ich werde nicht nachlassen, noch wird es mir leid tun, noch werde ich Bedauern empfinden. Gemäß deinen Wegen und gemäß deinen Handlungen wird man dich gewiß richten‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“

15 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 16 „Menschensohn, siehe, ich nehme von dir das für deine Augen Begehrenswerte durch einen Schlag weg, und du solltest dich nicht an die Brust schlagen, noch solltest du weinen, noch sollten dir Tränen kommen. 17 Seufze ohne Worte. Für die Toten solltest du keine Trauer anstellen. Deinen Kopfschmuck binde dir um, und deine Sandalen solltest du an deine Füße legen. Und du solltest [den] Schnurrbart nicht bedecken, und das Brot der Männer solltest du nicht essen.“

18 Und ich redete dann am Morgen zum Volk, und meine Frau starb schließlich am Abend. So tat ich am Morgen, geradeso wie es mir geboten worden war. 19 Und das Volk sprach ständig zu mir: „Wirst du uns nicht mitteilen, was diese Dinge, die du tust, mit uns zu tun haben?“ 20 Dann sagte ich zu ihnen: „Das Wort Jehovas, es ist an mich ergangen und lautete: 21 ‚Sprich zum Hause Israel: „Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Stärke, das für eure Augen Begehrenswerte und den Gegenstand des Mitleids eurer Seele, und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt — durch das Schwert werden sie fallen. 22 Und ihr werdet so tun müssen, wie ich getan habe. Den Schnurrbart werdet ihr nicht bedecken, und das Brot der Männer werdet ihr nicht essen. 23 Und euer Kopfschmuck wird auf eurem Haupt sein, und eure Sandalen seien an euren Füßen. Ihr werdet euch nicht schlagen, noch werdet ihr weinen, und ihr werdet verwesen müssen in euren Vergehungen, und ihr werdet tatsächlich einer über den anderen stöhnen. 24 Und Hesẹkiel ist euch zu einem Vorzeichen geworden. Gemäß allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, werdet ihr auch erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.‘ “ ‘ “

25 „Und was dich betrifft, o Menschensohn, wird es nicht an dem Tag sein, an dem ich ihnen ihre Festung wegnehme, den schönen Gegenstand ihres Frohlockens, das für ihre Augen Begehrenswerte und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter, 26 daß an jenem Tag der Entronnene zu dir kommen wird, um die Ohren hören zu lassen? 27 An jenem Tag wird dein Mund gegenüber dem Entronnenen aufgetan werden, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein; und du wirst ihnen bestimmt zu einem Vorzeichen werden, und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“

Jule | 09.17.09 | Hesekiel, Text in der Bibel |

13 Comments »

  1. Jule

    Hesekiel 22 – 24

    Hesekiel 22:3-16

    Und du sollst sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: „O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, bis ihre Zeit kommt, und die bei sich mistige Götzen gemacht hat zur Verunreinigung, 4 durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden, und durch deine mistigen Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. Und du bringst deine Tage herbei, und du wirst zu deinen Jahren kommen. Darum muß ich dich zum Gegenstand der Schmähung machen für die Nationen und zur Verhöhnung für alle Länder. 5 Die nahen [Länder] und die dir fernen werden dich verhöhnen, o du von unreinem Namen, reich an Verwirrung. 6 Siehe! Die Vorsteher Israels haben sich in dir befunden, jeder seinem Arm [ergeben] zu dem Zweck, Blut zu vergießen. 7 Vater und Mutter haben sie in dir mit Verachtung behandelt. Dem ansässigen Fremdling gegenüber haben sie in deiner Mitte mit Übervorteilung gehandelt. Den vaterlosen Knaben und die Witwe haben sie schlecht behandelt in dir.“ ‘ “

    8 „ ,Meine heiligen Stätten hast du verachtet, und meine Sabbate hast du entweiht. 9 Es sind tatsächlich ausgesprochene Verleumder in dir gewesen, um Blut zu vergießen; und auf den Bergen hat man in dir gegessen. Zügellosigkeit haben sie in deiner Mitte getrieben. 10 Die Blöße eines Vaters haben sie in dir aufgedeckt; eine in [ihrer] Menstruation Unreine haben sie in dir erniedrigt. 11 Und mit der Frau seines Gefährten hat ein Mann Verabscheuungswürdiges verübt, und seine eigene Schwiegertochter hat ein Mann durch Zügellosigkeit verunreinigt; und seine Schwester, die Tochter seines eigenen Vaters, hat ein Mann in dir erniedrigt. 12 Eine Bestechung haben sie in dir genommen, um Blut zu vergießen. Zins und Wucher hast du genommen, und gewalttätig machst du ständig durch Übervorteilung an deinen Gefährten Gewinn, und mich hast du vergessen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.

    13 ‚Und siehe, ich habe mit meiner Hand gegen deinen ungerechten Gewinn geschlagen, den du gemacht hast, und über deine Taten des Blutvergießens, die sich in deiner Mitte vorgefunden haben. 14 Wird dein Herz weiterhin standhalten, oder [werden] deine Hände Stärke liefern in den Tagen, wenn ich gegen dich vorgehe? Ich selbst, Jehova, habe geredet, und ich will vorgehen. 15 Und ich will dich unter die Nationen zerstreuen und dich unter die Länder versprengen, und ich will deine Unreinheit aus dir vernichten. 16 Und du wirst gewiß in dir selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “

    Dies ist es also, warum Jehova sie derart verurteilt und dies ist auch der Grund, warum er müde geworden ist, sie zu rügen und den Prozess am liebsten Hesekiel übergeben will: „willst du sie richten?“.

    Hier kann ich IHN sehr gut verstehen.

    Was lernen wir für uns persönlich daraus?

    Sehen wir, womit wir Jehova kränken würden?

    Beeinflusst dies unser Handeln?

    Kommentar — 17. September 2009 @ 23:08

  2. Jule

    Hesekiel 22:26

    Ihre Priester selbst haben meinem Gesetz Gewalt angetan, und fortwährend entweihen sie meine heiligen Stätten. Zwischen dem Heiligen und dem Nichtheiligen haben sie keinen Unterschied gemacht, und zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nichts bekanntgemacht, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verhüllt, und ich bin entweiht in ihrer Mitte.

    könnte Jehova dies von uns ebenso sagen?

    Wenn er sagt „sie haben zwischen de Reinen und dem Unreinen keinen Unterschied gemacht“ – wie könnte das auf uns heute zutreffen, auch wenn wir kein Dienstamt bekleiden??

    Machen wir mit dem Bösen gemeinsame Sache?

    Unterstützen wir Personen innerhalb der Versammlung, die ein verwerfliches Doppelleben führen?

    Halten wir uns sorgfältig von Fake-Zeugen-Jehovas fern – oder finden wir nichts dabei, bei dem, was sie tun?

    Kommentar — 18. September 2009 @ 08:22

  3. Jule

    Hesekiel 22:30-31

    ‚Und ich suchte unter ihnen ständig nach einem Mann, der die Steinmauer ausbessern und vor mir in die Bresche treten würde für das Land, damit [ich] es nicht ins Verderben bringe; und ich fand keinen. 31 So werde ich meine Strafankündigung über sie ausgießen. Mit dem Feuer meines Zornausbruchs will ich sie ausrotten. Ihren Weg will ich auf ihr eigenes Haupt bringen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“

    Ja, immer noch hofte Jehova, dass das harte Strafgericht nicht nötig sein würde. Es macht ihn traurig dass er sie richten muss, weil sie nicht bereit sind, von ihrem verkehrten Weg umzukehren.

    Dies ist der Grund, warum Jehova auch heute bisher noch nicht eingreift – er hofft noch, dass die Bösen von selbst umkehren und er sie nicht vernichten muss.

    Kommentar — 18. September 2009 @ 08:22

  4. Jule

    Hesekiel 23:18

    Und sie fuhr fort, ihre Taten der Prostitution aufzudecken und ihre Blöße aufzudecken, so daß sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihr abwandte, so wie sich meine Seele mit Widerwillen vom Umgang mit ihrer Schwester abgewandt hatte.

    ebenso sollten wir uns „mit Widerwillen“ von denjenigen abwenden, die zwar vorgeben, Jehoa zu dienen, aber in Wirklichkeit seine Maßstäbe mit Füßen treten.

    Wir alle kennen die Worte des Paulus, die wir heute auf den Umgang mit Ausgeschlossenen beziehen:

    wir sollten keinen Umgang mit jemand haben, der Bruder genannt wird, aber ein Hurer oder Ehebrecher oder Lügner ist.

    Hier in diesem Vers wird der Begrif „Ausgeschlossene“ nicht erwähnt.

    Haben wir Umgang mit Brüdern, von denen wir wissen, dass sie ein Doppelleben führen, aber bisher unentdeckt geblieben sind und daher – bis jetzt – noch nicht ausgeschlossen sind?

    Oder wenden wir uns mit Widerwillen von ihnen ab – so wie es Jehova hier aus demselben Grund tut?

    Kommentar — 18. September 2009 @ 08:22

  5. Jule

    Hesekiel 23:35

    Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Darum, daß du mich vergessen hast und du darangingst, mich hinter deinen Rücken zu werfen, so trage auch du selbst deine Zügellosigkeit und deine Taten der Prostitution.‘ “

    Hesekiel 23:36-45

    Und Jehova sagte weiter zu mir: „Menschensohn, wirst du Ohọla und Oholịba richten und ihnen ihre Abscheulichkeiten kundtun? 37 Denn sie haben Ehebruch begangen, und es ist Blut an ihren Händen, und mit ihren mistigen Götzen haben sie Ehebruch begangen. Und außerdem ließen sie ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ihnen zum Fraß durch [das Feuer] gehen. 38 Und noch dies haben sie mir angetan: Sie haben mein Heiligtum an jenem Tag verunreinigt, und meine Sabbate haben sie entweiht. 39 Und wenn sie ihre Söhne ihren mistigen Götzen geschlachtet hatten, gingen sie sogar daran, an jenem Tag in mein Heiligtum zu kommen, es zu entweihen, und siehe, das ist, was sie inmitten meines Hauses getan haben. 40 Und darüber hinaus, als sie begannen, zu den Männern zu senden, die von fern her kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde, da, siehe, kamen sie, für die du dich gewaschen, deine Augen geschminkt und dir Schmuck angelegt hattest. 41 Und du setztest dich auf ein herrliches Ruhebett, davor ein zugerichteter Tisch, und mein Räucherwerk und mein Öl stelltest du darauf. 42 Und der Schall einer sorglosen Volksmenge war in ihr, und zu den Männern aus der Menschenmasse wurden Trunkenbolde aus der Wildnis hineingebracht, und sie gingen daran, Armspangen an die Hände der Frauen zu legen und schöne Kronen auf ihr Haupt.

    43 Dann sprach ich hinsichtlich der durch Ehebruch Verbrauchten: ‚Nun wird sie ihre Prostitution weiter begehen, ja sie selbst.‘ 44 Und man fuhr fort, zu ihr einzugehen, so wie man zu einer Frau, die eine Prostituierte ist, eingeht; auf diese Weise gingen sie zu Ohọla und zu Oholịba als Frauen der Zügellosigkeit ein. 45 Was aber gerechte Männer betrifft, sie sind es, die sie mit dem Gericht für Ehebrecherinnen und mit dem Gericht für Blutvergießerinnen richten werden; denn Ehebrecherinnen sind sie, und es ist Blut an ihren Händen.

    Wie man es auch immer nennen will: eine Ehebrecherin ist und bleibt eine Ehebrecherin und Jehova wird sie strafen wie eine Ehebrecherin – ganz egal, wie sie sebst über sich denkt und ganz egal mit welchen Argumenten sie ihr Tun vor sich selbst und anderen gerechtertigt hat!

    Hesekiel 23:46-49

    Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Man wird eine Versammlung gegen sie heraufführen und sie zu einem Gegenstand des Schreckens und zu Plündergut machen. 47 Und die Versammlung soll sie mit Steinen bewerfen, und man wird sie mit ihren Schwertern niederhauen. Ihre Söhne und ihre Töchter wird man töten, und ihre Häuser wird man mit Feuer verbrennen. 48 Und ich werde Zügellosigkeit aus dem Land gewiß aufhören lassen, und alle Frauen werden sich zurechtbringen lassen müssen, so daß sie nicht nach eurer Zügellosigkeit tun werden. 49 Und man soll eure Zügellosigkeit auf euch bringen, und die Sünden eurer mistigen Götzen werdet ihr tragen; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich der Souveräne Herr Jehova bin.‘ “

    Damals stand auf Ehebruch die Todesstrafe. Die Ehebrecherin und ebenso ihr Galan wurden vom Volk zu Tode gesteinigt

    Heute gibt es keine Todesstrafe mehr und leider werden solche Personen in letzter Zeit immer öfter auch unter Gottes Volk toleriert, aus welchen Gründen auch immer und regen so auch andere zur Nachahmung an.

    „Denn es gibt ja keine Strafe, da kann ich ja tun, was ich will“.

    Machen wir uns bitte nichts vor: Jehova hat sich nicht geändert! Er hasst Ehebruch und wird zu seiner Zeit solche schamlosen Personen für ihr Tun bestrafen. Wie?

    In gewissem Sinne auch mit der Todesstrafe.

    Denn wenn er die Welt von allem Bösen und Leid reinigt, dann zählen die Lügner und die Ehebrecher mit zu denen, deren Zähneklappern vor den Toren ist. Wenn alle anderen ins Paradies kommen – endlich haben sie es geschafft – dann müssen diese leider draussen bleiben.

    Sie leben zwar heute noch, aber eigentlich ist ihre „Hinrichtung“ nur eine Frage der Zeit. Sie sitzen also quasi in der Todeszelle.

    Ich möchte hier nochmals betonen, dass es hier um Personen geht, die ihr Tun nicht bereuen – nicht um diejenigen, die aus Schwäche gesündigt haben und dann sofort bereut und die Dinge zwischen Jehova und sich richtig gestellt haben und Werke der Reue vollbracht haben.

    Zu diesen Werken der Reue würde es gehören, dass sie sofort jeglichen Kontakt zu der Person abbrechen, mit der sie die Ehe gerochen haben und alles in ihrer Macht stehende tun, um das Verhältnis zum Ehepartner zu stärken und die eigene Ehe zu retten.

    Wie wir gestern gelesen haben, kann jeder wieder in ein gutes Verhätnis zu Jehova gelangen – egal, was er auch getan hat.

    Allerdings stellt Jehova da einige wichtige Vorraussetzungen:
    – wir müssen unser Tun bereuen
    – wir müssen es bekennen -also nicht weiter „unter den Teppich kehren“
    – wir müssen es lassen
    – wir müssen Werke der Reue hervorbringen und den entstandenen Schaden wieder gut machen, soweit dies menschenöglich ist.

    Sind wir dazu bereit?

    Kommentar — 18. September 2009 @ 08:23

  6. Jule

    Hesekiel 24:13

     ‚Da war Zügellosigkeit in deiner Unreinheit. Darum mußte ich dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deiner Unreinheit. Du wirst nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm in deinem Fall stille.

    irgendwann haben wir den Bogen bei Jehova überspannt – also handeln wir bald!

    Hesekiel 24:14

    Ich selbst, Jehova, habe geredet. Es soll kommen, und ich will handeln. Ich werde nicht nachlassen, noch wird es mir leid tun, noch werde ich Bedauern empfinden. Gemäß deinen Wegen und gemäß deinen Handlungen wird man dich gewiß richten‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“

    Kommentar — 18. September 2009 @ 08:23

  7. Jule

    Hesekiel 24:15-18

    Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 16 „Menschensohn, siehe, ich nehme von dir das für deine Augen Begehrenswerte durch einen Schlag weg, und du solltest dich nicht an die Brust schlagen, noch solltest du weinen, noch sollten dir Tränen kommen. 17 Seufze ohne Worte. Für die Toten solltest du keine Trauer anstellen. Deinen Kopfschmuck binde dir um, und deine Sandalen solltest du an deine Füße legen. Und du solltest [den] Schnurrbart nicht bedecken, und das Brot der Männer solltest du nicht essen.“

    18 Und ich redete dann am Morgen zum Volk, und meine Frau starb schließlich am Abend. So tat ich am Morgen, geradeso wie es mir geboten worden war.

    Au weia – den trift es aber echt hart!

    Das erste, was mir dazu einfällt: das ist aber unfair dass er dafür leiden muss dass das Volk so einen Mist baut!

    Der geliebte Ehepartner stirbt auf Geheiß Gottes, um diesem doofen rebellischen Volk etwas zu veranschaulichen und ich darf nicht mal trauern?

    boah, ich wäre sicherlich sauer gewesen – auf dieses dumme halsstarrige Volk.

    Wegen denen muss meine Familie jetzt leiden….

    Kommentar — 18. September 2009 @ 08:23

  8. Jule

    Hesekiel 22 – 24

    Hesekiel 22 – Jerusalem, die Stadt voller Bluttaten

    1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, bist du bereit, ein Urteil zu sprechen über die Stadt voller Bluttaten? Halte ihr all die abscheulichen Verbrechen vor Augen,

    3 und sag:
    So spricht Gott, der Herr: Jerusalem, dein Untergang ist nahe, du selbst hast ihn verschuldet! Mitten in der Stadt ist das Blut deiner Einwohner vergossen worden, du hast dir deine eigenen Götter geschaffen und sie angebetet. 4 Mit deinen blutigen Verbrechen und deinem Götzendienst hast du Schuld auf dich geladen. Du hast das Gericht selbst herbeigeführt – dein Ende ist nahe! Ich sorge dafür, dass du von allen Völkern verachtet wirst, ich gebe dich dem Spott anderer Länder preis. 5 Jeder, ob nah oder fern, verhöhnt dich, dein ehemals hochangesehener Name ist beschmutzt, deine Bestürzung ist groß.

    6 Sieh doch, wie alle deine führenden Männer ihre Macht dazu benutzen, Blut zu vergießen! 7 Deine Einwohner verachten Vater und Mutter. Sie beuten die Ausländer aus und unterdrücken die schutzlosen Witwen und Waisen. 8 Alles, was mir heilig ist, wird in den Schmutz gezogen, und auch den Sabbat achtet ihr nicht als heiligen Tag.

    9 Ihr verleumdet andere, damit sie hingerichtet werden. Auf den Bergen haltet ihr Opfermahlzeiten für eure Götter. Schlimme Schandtaten werden bei euch verübt: 10 Der eine schläft mit der Frau seines Vaters, ein anderer verkehrt mit einer Frau, während sie ihre Tage hat. 11 Man scheut sich nicht, mit der Frau eines anderen ins Bett zu gehen; man lässt sich mit seiner Schwiegertochter ein und macht sich nichts daraus, mit der eigenen Halbschwester zu schlafen. 12 Ihr nehmt Bestechungsgelder an und sprecht dann falsche Todesurteile. Ihr fordert Wucherzinsen und erpresst andere Menschen. Mich aber, den Herrn, habt ihr vergessen.

    13 Darum drohe ich euch mit erhobener Faust, ich strafe euch für Mord und Betrug. 14 Meint ihr wirklich, ihr könntet mir standhalten? Bildet ihr euch ein, ihr würdet nicht den Mut verlieren, wenn ich mit euch abrechne? Ich, der Herr, habe gesagt, dass ich euch richten werde, und ich stehe zu meinem Wort! 15 Ich zerstreue euch unter die Völker, ich bringe euch in fremde Länder, um so eurem gottlosen Treiben ein Ende zu setzen! 16 Die anderen Völker werden euch deswegen verachten, und das habt ihr euch selbst zuzuschreiben. Ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.«

    Die Israeliten – wertlose Schlacke im Schmelzofen

    17 Wieder sprach der Herr zu mir: 18 »Sterblicher Mensch, in meinen Augen gleichen die Israeliten dem wertlosen Abfall, der übrig bleibt, wenn Silber im Schmelztiegel gereinigt wird. Sie sind nichts als Schlacken aus Kupfer und Zinn, aus Eisen und Blei. 19 Ich, der Herr, sage ihnen: Ihr seid die Schlacke, die beim Schmelzen zurückbleibt. Darum mache ich mit euch das einzig Richtige: Ich sammle euch in Jerusalem 20 und werfe euch ins Feuer! So wie man einen Metallklumpen aus Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn in den glühenden Tiegel wirft, damit alles zusammen zerschmilzt, so sammle ich euch voller Zorn; ich werfe euch ins Feuer und bringe euch zum Schmelzen. 21-22 Ja, ich will euch sammeln und meinen Zorn an euch auslassen. Ihr sollt seine Glut zu spüren bekommen und darin zerschmelzen wie Silber im Ofen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der Herr, euch im Zorn gestraft habe.«

    Das ganze Volk ist schuldig!

    23 Der Herr befahl mir: 24 »Sterblicher Mensch, richte dem Volk Israel diese Botschaft aus: Ihr habt so viel Schuld auf euch geladen und mich so zornig gemacht, dass ich auf euer Land keinen Regen mehr fallen ließ.

    25 Eure führenden Männer sind wie brüllende, blutgierige Löwen. Sie fallen über die Menschen her, reißen Geld und Gut an sich und machen viele Frauen im Land zu Witwen.

    26 Die Priester legen mein Gesetz aus, wie es ihnen gerade passt. Was ich für heilig erklärt habe, das ziehen sie in den Schmutz. Sie machen keinen Unterschied zwischen heilig und nicht heilig und erklären dem Volk nicht, was rein und was unrein ist. Vom Sabbat, den ich ihnen gegeben habe, wollen sie nichts wissen. Sie sind schuld daran, dass niemand mehr Ehrfurcht vor mir hat.

    27 Die Richter sind wie hungrige Wölfe. Sie vergießen Blut und richten aus Habgier Menschenleben zugrunde.

    28 Und was sagen deine Propheten dazu? Sie beschönigen diese üblen Machenschaften, so wie ein Maler eine hässliche Wand mit weißer Tünche überstreicht. Sie reden von Visionen, die sie gar nicht gesehen haben, und verkünden nichts als Lügen! Sie sagen: ›So spricht der Herr!‹, obwohl ich ihnen gar keine Botschaft mitgeteilt habe.

    29 Auch die einfachen Leute verstehen sich auf Raub und Erpressung. Sie beuten die Armen und Schwachen aus, übervorteilen die Ausländer und tun ihnen Gewalt an.

    30 Ich suchte einen Mann, der für das Land einen Schutzwall baut und die Lücken in den Mauern ausbessert, damit es gewappnet ist, wenn ich es zerstören will. Doch ich fand keinen.

    31 Darum lasse ich euch meinen Zorn spüren, er wird euch vernichten wie ein Feuer. Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben – ihr bekommt, was ihr verdient. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«

    Kommentar — 18. September 2012 @ 14:44

  9. Jule

    Hesekiel 23 – Ohola und Oholiba,die schamlosen Schwestern

    1 Der Herr sprach zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, höre die Geschichte von zwei Frauen, Töchter derselben Mutter. 3 Schon in ihrer Jugend, als sie noch in Ägypten lebten, ließen sie sich mit vielen Männern ein, die ihnen ihre Unschuld nahmen und ihre jungen Brüste streichelten. 4 Die ältere heißt Ohola und die jüngere Oholiba. Ohola ist Samaria, Oholiba ist Jerusalem. Sie wurden meine Frauen und brachten Söhne und Töchter zur Welt.

    5 Doch hinter meinem Rücken wurde Ohola mir untreu. Sie warf sich ihren Liebhabern an den Hals, den kriegerischen Assyrern, 6 die sich in Purpur kleideten und angesehene Statthalter und Befehlshaber waren. Alle waren schöne junge Männer, gute Reiter hoch zu Ross. 7 Mit den Söhnen der angesehensten Familien Assyriens betrog sie mich und lud große Schuld auf sich, weil sie deren Götzen verehrte. 8 Auch die Ägypter wollte sie nicht aufgeben, die schon in ihrer Jugend mit ihr geschlafen und ihre jungen Brüste gestreichelt hatten.

    9 Darum gab ich sie in die Gewalt ihrer assyrischen Liebhaber, die sie ja unbedingt haben wollte! 10 Sie vollstreckten das Urteil an ihr: Sie zogen ihr das Kleid hoch, dass alle ihren nackten Körper sehen konnten, nahmen ihr die Söhne und Töchter weg und töteten sie selbst mit dem Schwert. So wurde sie zum warnenden Beispiel für alle Frauen.

    11 Ihre Schwester Oholiba hatte alles mit angesehen, und trotzdem trieb sie es noch schlimmer. Ihre Schamlosigkeit übertraf die ihrer Schwester bei weitem. 12 Auch sie warf sich den Assyrern an den Hals, den prächtig gekleideten Statthaltern und Befehlshabern, allesamt schöne junge Männer, gute Reiter hoch zu Ross. 13 Ich sah, dass auch sie große Schuld auf sich lud; darin waren beide Schwestern gleich.

    14 Aber Oholiba trieb es noch schlimmer: Sie sah Bilder von Babyloniern, mit roter Farbe an die Wand gemalt. 15 Um ihre Hüften trugen sie einen Lendenschurz, ihren Kopf bedeckte ein wehender Turban. Es waren hervorragende Soldaten aus Babylonien, dem Land der Chaldäer. 16 Beim Anblick dieser Bilder packte Oholiba die Gier, und sie schickte Boten nach Babylon. 17 Da kamen die Babylonier zu ihrem Liebesnest, sie schliefen mit ihr und machten sie dadurch unrein. Oholiba aber wandte sich sofort wieder von ihnen ab, nachdem sie ihre Gier befriedigt hatte.

    18 In aller Öffentlichkeit beging sie Ehebruch und zeigte ihren nackten Körper jedem, der ihn sehen wollte.
    Darum trennte ich mich von ihr, so wie ich es auch bei ihrer Schwester getan hatte. 19 Sie aber trieb es nur noch schlimmer, sie dachte zurück an ihre Jugend, als sie sich mit den Ägyptern eingelassen hatte. 20 Wieder packte sie die Gier nach ihren früheren Liebhabern, deren Glied so groß war wie das eines Esels und die so brünstig waren wie ein Hengst. 21 Ja, sie sehnte sich danach, wieder mit ihnen zu schlafen wie in ihrer Jugend, als die Ägypter ihre jungen Brüste streichelten.

    22 Darum höre, Oholiba, was ich, der Herr, dir sage: Deine früheren Liebhaber, die du verlassen hast, hetze ich nun gegen dich auf. Von allen Seiten werden sie auf dich einstürmen: 23 die Babylonier und Chaldäer, Männer von den Stämmen Pekod, Schoa und Koa, und mit ihnen die Assyrer. Es sind schöne junge Männer, Statthalter und Befehlshaber, die besten Soldaten und angesehensten Leute im Volk, gute Reiter hoch zu Ross. 24 In Scharen fallen sie über dich her; ein Heer aus vielen Völkern stürmt auf Kriegswagen heran. Sie umstellen dich, bewaffnet mit Langschilden, Rundschilden und Helmen. Ich liefere dich ihrem Gericht aus, und sie werden dich nach ihren Gesetzen verurteilen. 25 Weil ich eifersüchtig und zornig bin, sorge ich dafür, dass sie ihren Zorn an dir auslassen: Deine Nase und deine Ohren schneiden sie dir ab, und deine Nachkommen töten sie mit dem Schwert. Ja, alle deine Söhne und Töchter nehmen sie dir weg, und dein ganzer Besitz wird ein Raub der Flammen. 26 Sie reißen dir die Kleider vom Leib und nehmen deinen kostbaren Schmuck weg.

    27 So mache ich deinem abscheulichen Tun und deiner Hurerei, die du schon in Ägypten getrieben hast, ein Ende. Dann wirst du nicht mehr nach den Ägyptern Ausschau halten – ja, du wirst nicht einmal mehr an sie denken. 28 Denn ich, der Herr, liefere dich deinen Liebhabern aus, von denen du dich voller Hass abgewandt hast. 29 Hasserfüllt werden sie nun über dich herfallen und alles an sich reißen, was du dir mühsam erworben hast. Dann lassen sie dich nackt zurück, dass jeder deinen Körper sehen kann. Weil du es so schlimm getrieben und ständig die Ehe gebrochen hast, 30 wird dies deine gerechte Strafe sein. Ja, anderen Völkern bist du nachgelaufen, ihre Götter hast du angebetet und so große Schuld auf dich geladen.

    31 Du bist dem schlechten Beispiel deiner Schwester gefolgt, darum gebe ich dir denselben Becher in die Hand, den sie trinken musste.

    32 Ich, der Herr, kündige dir an:
    Gelächter und Spott wird dich treffen, den Becher deiner Schwester musst du leeren. Viel passt dort hinein, denn er ist tief und breit.

    33 Er macht bekümmert und betrunken, der Becher voll Angst und Zerstörung, den schon deine Schwester Samaria trinken musste.

    34 Bis zur Neige trinke ihn, ja, schlürfe ihn aus bis zum letzten bitteren Tropfen. Und mit seinen Scherben zerkratze deine Brüste!
    Ich, der Herr, fordere dich dazu auf. 35 Du hast mich vergessen und mir den Rücken gekehrt, darum musst du nun auch die Folgen deines Ehebruchs tragen!«

    36 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, bist du bereit, über Ohola und Oholiba Gericht zu halten? Dann tu es! Erinnere sie an all die abscheulichen Dinge, die sie getrieben haben! 37 Ehebruch und Mord werfe ich ihnen vor: Sie haben mich mit ihren Götzen betrogen und für sie die Kinder verbrannt, die sie mir geboren hatten. 38 Aber das genügte ihnen noch nicht: Meinen Tempel haben sie entweiht und den Sabbat nicht als heiligen Tag geachtet. 39 Wenn sie ihre Kinder für die Götzen geschlachtet hatten, gingen sie noch am selben Tag in meinen Tempel und entweihten ihn dadurch. Ja, so trieben sie es in meinem Heiligtum!

    40 Klag die beiden weiter an: Immer wieder habt ihr Boten in die Ferne geschickt, um Männer anzulocken, die dann gerne kamen. Für sie habt ihr euch herausgeputzt: Ihr habt ein Bad genommen, die Augen geschminkt und euch mit Schmuck behängt. 41 Dann habt ihr euch auf euer prunkvolles Bett gesetzt. Einen Tisch mit Weihrauch und duftendem Öl habt ihr vor euch aufgebaut, obwohl doch beides mir gehören sollte. 42 Ihr umgabt euch mit einer lärmenden, ausgelassenen Menge; laut zechten die unzähligen Männer, die aus der Wüste zu euch gekommen waren. Sie streiften euch Armreife über die Hände und setzten euch prunkvolle Kronen auf den Kopf. 43 Ich dachte: Sie sind es gewohnt, die Ehe zu brechen, jetzt treiben sie es schon wieder und haben auch noch Freude daran.44 Die Männer gehen zu ihnen wie zu Huren. Immer wieder laufen sie zu Ohola und Oholiba, diesen schamlosen Frauen.

    45 Aber aufrichtige Männer werden ihnen das Urteil sprechen, nach den Gesetzen für Ehebrecherinnen und Mörderinnen. Denn sie haben die Ehe gebrochen, und an ihren Händen klebt Blut! 46 Ich, der Herr, befehle: Eine Menschenmenge soll sich versammeln, sie misshandeln, ausrauben 47 und schließlich steinigen und mit Schwertern zerstückeln! Danach sollen ihre Söhne und Töchter getötet und ihre Häuser verbrannt werden.

    48 Ohola und Oholiba, ich mache eurer Hurerei ein Ende! Alle Frauen in Israel sollen gewarnt sein, damit sie nicht genauso schamlos die Ehe brechen wie ihr.

    49 Man wird euch für eure Hurerei bestrafen, und ihr müsst für die Sünden büßen, die ihr mit euren Götzen begangen habt. Dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin.«

    Lassen wir uns diese Worte eine Warnung sein?

    Kommentar — 18. September 2012 @ 14:52

  10. Jule

    Hesekiel 24 – Jerusalem, ein rostiger Topf auf dem Feuer

    1 Im 9.Jahr unserer Verbannung, am 10.Tag des 10.Monats, sprach der Herr zu mir: 2 »Sterblicher Mensch, schreib dir das Datum des heutigen Tages auf, denn gerade heute beginnt der König von Babylonien mit der Belagerung Jerusalems!

    3 Und nun erzähl dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis! Sag ihnen: So spricht Gott, der Herr:
    Stell einen Topf auf die Kochstelle, und gieß Wasser hinein!

    4 Füll ihn mit dem besten Fleisch, mit Stücken von Lende und Schulter, und gib Knochen voller Mark dazu!

    5 Nimm nur die besten deiner Schafe. Unter dem Topf schichte Holz auf, lass die Fleischstücke garen, zusammen mit den besten Knochen!

    6 Ich, der Herr, sage: Lass dich warnen, du Stadt voller Bluttaten! Du bist ein Topf mit Rost, der nicht mehr abgeht! Wahllos wird das Fleisch aus dir herausgefischt, Stück für Stück, nichts bleibt zurück.

    7 Zum Himmel schreit das Blut, das deine Einwohner vergossen haben, und niemand in Jerusalem versuchte es zu sühnen.8 Ich selbst habe dafür gesorgt, dass das Blut ungesühnt bleibt und zum Himmel schreit. Denn daran soll sich mein Zorn entzünden, ich werde Rache nehmen.

    9 Ich, der Herr, sage dir:
    Es wird dir schlecht ergehen, du Stadt voller Bluttaten! Auch ich schichte einen großen Holzstoß unter dir auf.

    10 Ja, bringt große Mengen Holz herbei! Zündet das Feuer an, kocht das Fleisch, bis die Brühe verdampft ist und die Knochen verkohlen!

    11 Stellt den leeren Topf auf das Feuer, damit das Metall heiß wird und glüht, ja, damit der ganze Rost wegschmilzt, der ihn beschmutzt!

    12 Vergebliche Mühe! Selbst im Feuer geht der Rost nicht ab!

    13 Jerusalem, durch dein schamloses Treiben hast du dich unrein gemacht, und selbst als ich dich reinigen wollte, bliebst du lieber, wie du warst. Darum wirst du nicht eher wieder rein werden, bis ich meinen Zorn an dir ausgelassen habe! 14 Das schwöre ich, der Herr, und ich werde es auch tun. Ich sehe nicht länger tatenlos zu. Keine Träne werde ich um dich vergießen, kein Mitleid mit dir haben. Ich ziehe dich zur Rechenschaft für das, was du getan hast. Mein Wort gilt!«

    Der Tod von Hesekiels Frau – ein Zeichen für Jerusalem

    15 Weiter sprach der Herr zu mir: 16 »Sterblicher Mensch, ich werde dir durch einen plötzlichen Tod wegnehmen, was du am meisten liebst: deine Frau. Doch du sollst nicht in lautes Klagen ausbrechen und nicht weinen. Keine Träne sollst du vergießen! 17 Nur heimlich darfst du stöhnen, aber keine Totenklage für sie halten! Lass dir deine Trauer nicht anmerken: Reiß dir nicht das Stirnband vom Kopf, und zieh auch deine Sandalen nicht aus! Verhüll nicht dein Gesicht, und nimm keine Trauermahlzeit ein!«

    18 Noch am selben Abend starb meine Frau, und am nächsten Morgen verhielt ich mich so, wie der Herr es mir befohlen hatte. 19 Da fragten mich die Leute: »Was hat dein seltsames Verhalten zu bedeuten? Willst du es uns nicht erklären?«

    20 Ich antwortete:
    »Der Herr hat mir befohlen, 21 euch Israeliten diese Botschaft weiterzugeben: So spricht Gott, der Herr: Ihr seid stolz auf den Schutz, den euer Tempel euch bietet, ihr freut euch über ihn und sehnt euch nach ihm zurück. Doch ich werde dafür sorgen, dass er entweiht und zerstört wird. Eure Söhne und Töchter, die ihr in Jerusalem zurückgelassen habt, fallen durchs Schwert. 22 Dann werdet ihr euch genauso verhalten wie Hesekiel. Euer Gesicht werdet ihr nicht verhüllen und keine Trauermahlzeit zu euch nehmen. 23 Eure Stirnbänder und Sandalen werdet ihr anbehalten. Kein lautes Klagen und Weinen wird man von euch hören. Vor Trauer über eure Sünden geht ihr zugrunde, ihr könnt nur noch seufzen und stöhnen. 24 Hesekiel ist ein Mahnzeichen für euch. Es wird euch genauso gehen wie ihm. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«

    25 Weiter sprach der Herr zu mir: »Sterblicher Mensch, ich werde den Israeliten ihren Tempel entreißen, ihren Zufluchtsort, der ihr ganzer Stolz und ihre ganze Freude ist. Ja, sie freuen sich über ihn und sehnen sich nach ihm zurück. Doch ich werde ihn zerstören, und auch ihre Söhne und Töchter lasse ich umkommen. 26 An jenem Tag wird ein Flüchtling, der überlebt hat, zu dir kommen und dir davon berichten.

    27 Wenn er bei dir eintrifft, wirst du wieder reden können. Du wirst mit ihm sprechen und nicht länger stumm sein. So wirst du zu einem Mahnzeichen für die Israeliten, damit sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

    In der mündlichen Wiederholung zu Hesekiel wurde die Frage gestellt, was der Rost war, den man nicht aus dem Topf bekam. Hier einmal die längere Vision der Antwort – direkt aus den Hesekiel-Buch:

    Kapitel 14
    Heuchlerische Religionsanhänger über die Nachricht bestürzt

    MIT bestürzender Wucht wird die Nachricht von der Vernichtung der Christenheit die heuchlerischen Religionsanhänger treffen, die mit ihr in Verbindung stehen. Sie werden es spüren, wenn die vorausgesagte „große Drangsal“ über sie hereinbricht. Doch mögen sie die Hoffnung hegen, daß die Christenheit in Anbetracht ihrer früheren Fähigkeit durchzuhalten, die Drangsal überstehen wird, und dies entgegen der biblischen Prophezeiung. Sie mögen in ihrer Verzweiflung hoffen, daß das, was ihnen so heilig gewesen ist, vom Schlimmsten verschont werden wird.

    2 Weil sie in religiöser Weise den Namen Gottes mit der Christenheit verbunden haben, mögen sie denken, Gott und sein Sohn Jesus Christus würden niemals zulassen, daß sie vernichtet wird. Wie bestürzt aber werden sie sein, wenn er dies als Bestätigung seiner Prophezeiung tatsächlich zuläßt! Wie sprachlos und bestürzt sie sein werden, mußte der Prophet Hesekiel im siebenten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung durch Pantomime vorführen. Ungefähr zwei Jahre später taten seine Mitverbannten im wirklichen Leben genau das, was er durch Pantomime gezeigt hatte, was beweist, daß er ein wahres Zeichen oder Vorzeichen gewesen war. Die damalige Erfüllung an sich wurde ein prophetisches Ereignis, das vorschatten sollte, wie bestürzt die heuchlerischen Religionsanhänger unserer Tage über den Bericht von der Vernichtung der Christenheit sein würden.

    3 Blitzschnelle Nachrichtenübermittlung durch Rundfunk und Fernsehen mit Hilfe von Satelliten, die Menschen gemacht haben und die als Deflektoren der Radiowellen gebraucht werden, ist ein Wunder unseres zwanzigsten Jahrhunderts. Doch ohne die Hilfe solch moderner Erfindungen übermittelte der Schöpfer des Universums und Urheber seiner Naturkräfte höchst wichtige Nachrichten augenblicklich und mit Blitzesschnelle seinem Propheten Hesekiel. Auf dem gewöhnlichen Kommunikationswege jener Tage, als man sich des Kamelzuges und des Pferdewagens bediente, hätte Hesekiel niemals noch am selben Tag etwas von dem erfahren können, was in Jerusalem, mehr als achthundert Kilometer südwestlich von der Stadt Tel-Abib in Babylon, wo er im Exil war, geschah. Und doch erfuhr er es! Wodurch? Weder durch irgendein Feuersignal noch durch Trommelschläge, sondern so, wie er es uns unter Angabe des Datums in folgenden Worten mitteilt:

    4 „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten Tag des Monats, indem es besagte: ,Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selben Tages. Der König von Babylon hat sich an diesem selben Tag auf Jerusalem geworfen.‘ “ — Hesekiel 24:1, 2

    5 Hesekiel sah den Anfang der achtzehnmonatigen Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar, den König von Babylon, nicht im Fernsehen als Direktübertragung. Jehova aber sah es direkt, ohne das Fernsehen zu Hilfe nehmen zu müssen, und berichtete es Hesekiel sogleich. Das war im neunten Jahr des Exils Hesekiels in Babylon und gleichzeitig im neunten Jahr Zedekias, des letzten Königs von Jerusalem, den Nebukadnezar selbst auf den Thron gesetzt hatte. Es war das Jahr 609 v. u. Z. Der zehnte Monat, gemäß dem jüdischen Kalender vom Frühlingsmonat Nisan an gerechnet, wurde Tebeth genannt.

    6 Der zehnte Tag des Monats Tebeth würde normalerweise gegen Ende unseres Monats Dezember sein. Jehova hatte dem Hesekiel bereits prophetisch beschrieben, was König Nebukadnezar auf dem Marsch tun würde, um seine Entscheidung hinsichtlich des Angriffs auf Jerusalem zu treffen. (Hesekiel 21:18-23) Obwohl es die Zeit des nördlichen Winters war, begann König Nebukadnezar seinen Ansturm auf das rebellische Jerusalem, indem er sich sozusagen auf dasselbe warf. Es ist dasselbe Datum, das dafür in 2. Könige 24:20, 25:1 und Jeremia 52:3, 4 angegeben wird. Somit wurde dem Hesekiel an jenem Tage geboten, das zu beschreiben, was geschehen würde.

    7 Jehova unterweist Hesekiel, wie er dies tun soll, indem er spricht: „Und verfasse eine Sprichwortrede über das rebellische Haus, und du sollst sie betreffend sprechen: ,Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „Setze den Kochtopf mit weiter Öffnung auf; setze ihn auf, und gieße auch Wasser hinein. Sammle Stücke darein, jedes gute Stück, Oberschenkel und Schulter; ja fülle ihn mit den auserlesensten Knochen. Man nehme die auserlesensten Schafe und schichte auch die Holzstücke in einem Kreis darunter. Koche seine Stücke, koche auch seine Knochen mitten darin.“ ‘ “ — Hesekiel 24:3-5.

    8 Jahre zuvor hatten die Bewohner Jerusalems gemäß Hesekiel 11:6-11 die Stadt mit einem Kochtopf mit weiter Öffnung verglichen, in welchem sie bequem und sicher untergebracht wären. Jehova benutzte jetzt dasselbe Bild. Das Füllen des metallenen Kochtopfes mit Wasser zum Kochen würde daher das veranschaulichen, was an demselben Tag, dem 10. Tebeth 609 v. u. Z., einsetzen würde, nämlich die Belagerung Jerusalems durch den König von Babylon. Das Aufschichten der Holzstücke darunter und das Anzünden derselben würde mit diesem Gedanken übereinstimmen. Durch die nun einsetzende Belagerung würde es denen, die in Jerusalem waren, allmählich so heiß werden wie kochendes Wasser. Die Fleischstücke, die in den Topf getan wurden, würden die Bewohner der Stadt darstellen, einschließlich der Flüchtlinge, die vor den vorrückenden Heeren Babylons in die Stadt flohen. Die guten Stücke, die hineingetan wurden, würden Menschen von der besseren Gesellschaftsschicht der Stadt veranschaulichen, besonders den König und seine Fürsten. Da die Knochen das Gerippe bilden, das den Fleischesleib aufrecht hält, würden die „auserlesensten Knochen“ diejenigen darstellen, die den Bau des nationalen Organismus trugen, nämlich die Militärbefehlshaber und ihren Stab von Offizieren. Alle sollten während der Belagerung ‘gekocht’ werden.

    9 War Jerusalem als ein symbolischer Kochtopf es wert, am Dasein bewahrt zu werden? Man höre! „Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens, dem Kochtopf mit weiter Öffnung, dessen Rost daran ist und von dem sein Rost selbst nicht abgegangen ist! Stück um Stück davon, hole es heraus; kein Los soll darüber geworfen werden. Denn es ist dazu gekommen, daß ihr Blut direkt in ihrer Mitte ist. Auf die glänzend kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens tat sie es. Sie schüttete es nicht auf die Erde aus, um es mit Staub zu bedecken. Um Grimm heraufzuführen zum Vollzug der Rache, habe ich ihr Blut auf die glänzend kahle Oberfläche eines zerklüfteten Felsens getan, damit es nicht bedeckt werde.‘ “ — Hesekiel 24:6-8.

    10 Etwas früher hatte Jehova eine vernichtende Verurteilung über Jerusalem ausgesprochen, indem er es als eine „Stadt“ anredete, „die in ihrer Mitte Blut vergießt, bis ihre Zeit kommt“, und hatte im einzelnen die Gründe angegeben, warum sie soviel Blut vergossen hatte. (Hesekiel 22:3-12) Der moralische Abschaum und Schmutz in ihr konnte nicht weggewaschen werden, sondern haftete an ihren Wänden und verursachte dort, also an den Wänden dieses symbolischen Kochtopfes, Rost. Sie hatte geringe Achtung vor Menschenblut, dem Blut ihrer Opfer, und goß es nicht einmal auf den Erdboden, noch bedeckte sie es mit Staub, wie Gottes Gesetz es im Hinblick auf das Blut eines erlegten Tieres befohlen hatte. (3. Mose 17:13, 14) Nein, sondern schamlos schüttete Jerusalem das gewaltsam vergossene Blut auf die glänzend kahle Oberfläche eines Felsens, so daß es als ein Zeugnis seiner Strafbarkeit offen zur Schau gestellt wurde. Diese Verachtung des menschlichen Blutes erregte den Grimm Gottes, Jehovas, und veranlaßte ihn, an der mutwilligen Blutvergießerin Rache zu nehmen. So, wie sie getan hatte, würde er ihr tun. Er würde ihre blutbefleckte Vergangenheit nicht weiterhin zugedeckt lassen, sondern würde sie den öffentlichen Blicken aussetzen wie Blut auf der staublosen, glänzend kahlen Oberfläche eines Felsens!

    11 Die blutbefleckten Verbrecher in Jerusalem mußten vor Gericht gebracht werden. Bringt sie her, ohne Unterschiede zu machen, ohne wählerisch Lose über sie zu werfen, sondern bringt sozusagen „Stück um Stück davon“ aus dem symbolischen Kochtopf, aus Jerusalem. Jetzt, da die Belagerung der Stadt Jerusalem begonnen hatte, war ein „Wehe“ für sie in Aussicht, das nicht enden würde, bis sie samt all ihrem Abschaum vernichtet wäre.

    DRASTISCHE MASSNAHMEN GEGENÜBER DER CHRISTENHEIT NÖTIG

    12 Die Blutschuld, die der ehemaligen Stadt Jerusalem zur Last gelegt wird, ruft uns lebhaft die überaus schwere Blutschuld ihres neuzeitlichen Gegenstücks, der Christenheit, in den Sinn. Wir können es deutlich sehen, als ob es die glänzend kahle Oberfläche eines Felsens durchtränkte, so daß weder Menschen noch Engel es zudecken könnten. Wenn ihre Belagerung am Anfang der „großen Drangsal“ beginnt, wird dies ein Wehe für sie bedeuten, das in ihrer Vernichtung gipfeln wird. — Matthäus 24:15-22.

    13 Der Christenheit gilt die „Sprichwortrede“, die an Jerusalem, ihr Vorbild, gerichtet wurde: „Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Wehe der Stadt der Taten des Blutvergießens! Auch ich selbst werde den Holzstoß groß machen. Mache viele Holzscheite. Zünde das Feuer an. Koche das Fleisch gar. Und leere die Brühe aus, und laß die Knochen selbst zischend heiß werden. Stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit er erhitzt werde; und sein Kupfer soll erglühen, und seine Unreinheit soll mitten darin zerschmelzen. Möge sein Rost verzehrt werden. Welche Mühen! Es hat einen ermüdet, aber die große Menge seines Rostes geht nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost!‘ “ — Hesekiel 24:9-12.

    14 Jehova sah, was die Stadt, die mit Blut befleckt und voll Abschaum war, verdiente. Gleichsam auf einem großen Stoß von Holzstücken mußte sie in Brand gesteckt werden. Zufolge des langen Kochens bis zum Siedepunkt mußte es den Militärbefehlshabern und Offizieren wegen der zunehmenden Intensität der Belagerung durch die Babylonier unerträglich heiß werden; und die anderen Bewohner mußten wie zu lange gekochtes Fleisch zu einer Art Brühe werden, die jeder Festigkeit ermangelt. Hinaus mit ihnen allen! Leert die Stadt vollständig, wenn sie den babylonischen Belagerern anheimfällt! Setzt sie wie einen geleerten kupfernen Kochtopf auf das Feuer der Vernichtung, denn der schaumbedeckte Rost haftet immer noch an ihren Wänden. Brennt den schmutzigen Rost weg, da er nicht abgewaschen werden kann! Ja, laßt den ganzen symbolischen Kochtopf (Jerusalem) schmelzen, um die Schlacke davon zu trennen. Möge das Feuer, das die blutschuldige Stadt zerstört, auch ihre moralische Unsauberkeit, den Abschaum und den Rost, vollständig vernichten. Und das gelte ebenfalls für ihr neuzeitliches Gegenstück, die Christenheit!

    15 Jehova richtet sich hiermit direkt an Jerusalem, um zu erklären, warum er solch drastische Maßnahmen gegen dasselbe ergreifen muß: „ ‚Da war Zügellosigkeit in deiner Unreinheit. Darum mußte ich dich reinigen, aber du wurdest nicht rein von deiner Unreinheit. Du wirst nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm in deinem Fall stille. Ich selbst, Jehova, habe geredet. Es soll kommen, und ich will handeln. Ich werde nicht nachlassen, noch wird es mir leid tun, noch werde ich Bedauern empfinden. Gemäß deinen Wegen und gemäß deinen Handlungen wird man dich gewißlich richten‘ ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova.“ — Hesekiel 24:13, 14.

    16 An jenem aufgezeichneten Datum, am 10. Tebeth 609 v. u. Z., hatte die babylonische Belagerung Jerusalems das dritte und letzte Mal begonnen. Diese Tatsache bewies, daß das Königreich Juda unter Jerusalem es abgelehnt hatte, sich von seiner geistigen Zügellosigkeit zu reinigen. Seine Unreinheit war wie der Abschaum und der Schmutz, welche Rost an den Wänden eines Kupfertopfes hervorriefen, der nicht weggescheuert werden konnte, sondern zerstört werden mußte, indem man den Kochtopf selbst schmelzen ließ. Der symbolische Kochtopf war nun im Feuer, jetzt, da diese Belagerung durch die Babylonier begonnen hatte. Die hartnäckige Unreinheit Jerusalems würde nie weggefegt werden, bis Jehova gezwungen wäre, seinen Grimm zu stillen, indem er die blutschuldige Stadt Jerusalem vernichtete.

    17 Grimm, nicht wohlwollender Kummer, sollte vollends zum Ausdruck kommen, und Jehova würde nicht bedauern, daß er die äußersten Maßnahmen gegen Jerusalem ergreifen müßte. Er hatte freiheraus geredet, und es mußte unbedingt wahr werden. Er würde nicht versäumen, es herbeizuführen. Die babylonischen Vollstrecker des göttlichen Gerichts würden Jerusalem das Gericht zumessen, das diese Stadt für die gottlosen Wege und Taten verdiente. Sie mußte vernichtet werden, so, wie es ihrer Nachahmerin, der Christenheit, widerfahren muß.

    18 „Oh, habe doch ein Herz!“ könnte jemand geneigt sein, an diesem Punkt zu Gott zu sagen. Warum? Weil damals in Jerusalem der prachtvolle Tempel stand, der von König Salomo erbaut worden war, und somit würde das Zertrümmern Jerusalems das Zertrümmern des heiligen Tempels bedeuten, den die Juden als ein Zaubermittel gegen Unheil betrachteten. (Jeremia 7:1-11) Und noch etwas: Die älteren Juden, die ins Exil nach Babylon weggeführt worden waren, hatten in Jerusalem und Juda Söhne und Töchter zurückgelassen, und wenn Jerusalem zerstört würde, bedeutete es den Tod dieser Söhne und Töchter. Waren diese den Juden, die es anging, nicht kostbar? Würde ihre gewaltsame Wegnahme ihren Gefühlen nicht einen schmerzlichen Schock bereiten, würden sie nicht bestürzt sein? Hätte ein entsprechendes Unglück heute nicht die gleiche Wirkung auf diejenigen, die mit der Christenheit sympathisieren? Der Prophet Hesekiel wurde aufgerufen, in einem prophetischen Drama zu zeigen, daß dem so wäre. Wie er das tat, beschreibt er in folgenden Worten:

    19 „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich, indem es besagte: ,Menschensohn, siehe, ich nehme von dir das für deine Augen Begehrenswerte durch einen Schlag weg, und du solltest dich nicht an die Brust schlagen, noch solltest du weinen, noch sollten dir Tränen kommen. Seufze ohne Worte. Für die Toten solltest du keine Trauer anstellen. Deinen Kopfschmuck binde dir um, und deine Sandalen solltest du an deine Füße legen. Und du solltest den Schnurrbart nicht bedecken, und das Brot der Männer solltest du nicht essen.‘ “ — Hesekiel 24:15-17.

    20 Warum sollte er auf diese Weise handeln? Was war im Begriff zu geschehen? Sollte ein Todesfall eintreten, der Hesekiel berühren würde? Offenbar wohl, da es für die Augen Hesekiels etwas Begehrenswertes wäre, was Jehova durch einen Schlag wegnehmen würde. Sollte es die Frau dieses vierunddreißigjährigen Mannes sein? Die Ereignisse vor Mitternacht würden offenbaren, wer das Opfer des Schlages wäre. Doch nachdem es geschehen war, durfte Hesekiel weder ein sichtbares noch ein hörbares Zeichen des Kummers geben. Er sollte seinen Kopfschmuck aufsetzen, ihn schön ordentlich umbinden und nicht etwas davon über sein Gesicht hängen- und seine Oberlippe bedecken lassen. Er sollte nicht barfuß gehen, wie König David vor langer Zeit in seinem Kummer gegangen war. (2. Samuel 15:30) Nach dem Begräbnis der Person, die ihm durch den Schlag weggenommen worden war, sollte Hesekiel nicht zulassen, daß diejenigen, die ihm Teilnahme bekundeten, ein Mahl der Tröstung für ihn bereiteten, um ihm so etwas zu essen zu geben. Warum sollte er auf diese befremdende, ungewöhnliche Weise handeln? Es war, um zu veranschaulichen, wie bestürzt und wie sprachlos jemand bei einem gräßlichen Unglück sein könnte. Um eine solche Wirkung zu erzielen, mußte das Unglück besonders schwer, ja überwältigend sein.

    21 Um solch ein prophetisches Bild zu schaffen, mußte Hesekiel eine harte, prüfungsvolle Erfahrung durchmachen und große Selbstbeherrschung in bezug auf seine natürlichen, menschlichen Gefühlsregungen üben. Doch war er willens, dies zu tun, wenn es bedeutete, daß er als Jehovas prophetisches Werkzeug dienen sollte, und er äußerte keine Klage. Gehorsam tat er, was ihm zu tun geboten wurde, und er teilt uns den Grund dafür mit:

    22 „Und ich ging daran, am Morgen zum Volke zu reden, und meine Frau starb schließlich am Abend. So tat ich am Morgen, geradeso wie mir geboten worden war. Und das Volk sprach ständig zu mir: ,Wirst du uns nicht mitteilen, was diese Dinge, die du tust, mit uns zu tun haben?‘ Dann sprach ich zu ihnen: ,Das Wort Jehovas selbst ist an mich ergangen, indem es besagte: „Sprich zum Hause Israel: ,Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Stärke, das für eure Augen Begehrenswerte und den Gegenstand des Mitleids eurer Seele, und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt — durch das Schwert werden sie fallen. Und ihr werdet so tun müssen, wie ich getan habe. Den Schnurrbart werdet ihr nicht bedecken, und das Brot der Männer werdet ihr nicht essen. Und euer Kopfschmuck wird auf eurem Haupt sein, und eure Sandalen seien an euren Füßen. Ihr werdet euch nicht schlagen, noch werdet ihr weinen, und ihr werdet verwesen müssen in euren Vergehungen, und ihr werdet tatsächlich einer über den anderen stöhnen. Und Hesekiel ist euch zu einem Vorzeichen geworden. Gemäß allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, werdet ihr auch erkennen müssen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin.“ ‘ “ ‘ “ — Hesekiel 24:18-24.

    23 Jahre später, im Jahre 33 u. Z., sagte Jesus Christus die Zerstörung, die mit all ihren Schrecken im Jahre 70 u. Z. über das damalige Jerusalem kommen sollte, voraus und sann darüber nach. Er „weinte über sie“. Unter Tränen sagte er: „Wenn du, ja du, an diesem Tage die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen, und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast.“ (Lukas 19:41-44; 21:20-24) Jesus Christus, der ein unverheirateter Mann war, wurde aber nicht dazu berufen, ein prophetisches Bild vorzuführen, wie dies Hesekiel zu tun geboten worden war.

    24 Gehorsamerweise trauerte Hesekiel nicht über den Tod seiner Frau, über ‘das für seine Augen Begehrenswerte’. (Hesekiel 24:16) Im Jahre 607 v. u. Z. trauerte der Prophet Jeremia und wehklagte über die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels. (Klagelieder 1:1 bis 5:22) Als sich dieses Unglück tatsächlich ereignete, wurde dem Hesekiel selbst nicht befohlen, sich zurückzuhalten, so wie Jeremia zu handeln. Als die Nachricht von der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels Hesekiel in Babylon erreichte, war er weder bestürzt noch wie betäubt.

    25 Für Hesekiel war die Vernichtung der Stadt Jerusalem mit ihrem kostbaren Tempel und ihren Söhnen und Töchtern nicht nötig, um, wie Gott sagte, ‘zu erkennen, daß er der Souveräne Herr Jehova ist’. Was aber das Volk Israel betrifft, das nicht wußte, wer sein Gott war, ob es sich nun in Juda oder in Babylon befand, es mußte durch einen bestürzenden Schlag, der in Form der Vernichtung der heiligen Stadt, des Tempels und der Kinder kam, zu der Erkenntnis dieser Tatsache gezwungen werden. Niemals hatte es sich zu dem Glauben bringen lassen, Jehova werde sein eigenes Heiligtum entweihen, indem er den salomonischen Tempel, der 420 Jahre lang bestanden hatte, durch heidnische, götzendienerische Babylonier plündern und zerstören ließe. Jehova verschonte das nicht, was er den Juden als „den Stolz eurer Stärke, das für eure Augen Begehrenswerte und den Gegenstand des Mitleids eurer Seele“ beschrieb — sei es nun Jehovas Heiligtum in Jerusalem, seien es ihre Söhne und Töchter dort. Auf solch bestürzende Weise würden sie erkennen müssen, daß der Eine, der gesagt hatte, er werde so etwas tun, und der Eine, der es tatsächlich tat, ein und dieselbe Person war, nämlich Jehova. Er existiert wirklich!

    26 In der nahenden „großen Drangsal“, die über die Christenheit hereinbricht, wird Jehova nicht sein wahres Heiligtum entweihen. „Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, dieser Eine, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln [oder in Heiligtümern], die mit Händen gemacht sind.“ (Apostelgeschichte 17:24, NW; EB) Jehova wird den gegenbildlichen, geistigen „Tempel“ nicht entweihen, in welchem ihm sein Hoherpriester, Jesus Christus, das Verdienst eines vollkommenen menschlichen Schlachtopfers im Jahre 33 u. Z. darbrachte, als dieser hierzu in den Himmeln vor der Person Gottes selbst erschien. (Hebräer 9:24-26) Auch wird er den Tempel oder das Heiligtum, das er jetzt baut und das aus ‘lebendigen Steinen’ besteht, nicht entweihen; dies ist seine Versammlung treuer, gesalbter Nachfolger seines Sohnes Jesus Christus, des obersten ‘lebendigen Steines’. (1. Petrus 2:4-6) Indem der Apostel Paulus an die Glieder dieser Heiligtumsklasse schreibt, sagt er: „Denn wir sind ein Tempel eines lebendigen Gottes, so, wie Gott gesagt hat: ,Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.‘ “ (2. Korinther 6:16) „In Gemeinschaft mit ihm werdet auch ihr zusammen zu einer Stätte aufgebaut, die Gott durch den Geist bewohnen wird.“ (Epheser 2:22) Der gesalbte Überrest dieser Heiligtumsklasse bildet die neuzeitliche Hesekiel-Klasse, deren sich Jehova bedient.

    27 Im Hinblick darauf muß es die Schein-Tempelklasse sein, die Gott entweihen wird, nämlich die heuchlerischen Religionsanhänger, die fälschlicherweise beanspruchen, Gottes geistiges Heiligtum zu sein.

    28 Seit dem Jahre 1919 u. Z., also seit Jahrzehnten, haben die Glieder dieses gesalbten Überrestes der christlichen Zeugen Jehovas gemäß den Prophezeiungen Hesekiels und anderer Schreiber der inspirierten Bibel im voraus vor der Vernichtung der Christenheit gewarnt. Immer mehr verstehen sie, was die Vertilgung der Christenheit hinsichtlich der Vernichtung von Menschenleben und materiellen Gütern, die von Religionsanhängern als heilig betrachtet werden, bedeuten wird. Aber diese christliche Hesekiel-Klasse trauert nicht, noch wehklagt sie wegen all der Dinge, die diese „große Drangsal“ für die Christenheit bedeuten werden. Sie weiß, daß es niemals die Vernichtung des wahren Heiligtums Jehovas, des geistigen Tempels, bedeuten wird, in dem Jesus Christus das Verdienst seines Loskaufsopfers im Jahre 33 u. Z. darbrachte. Auch wird es nicht die Zerstörung des Tempels der ‘lebendigen Steine’ bedeuten, den Jehova jetzt baut. Somit werden sie nicht bestürzt sein, wenn das vorausgesagte Unheil tatsächlich über die Christenheit hereinbricht. Sie benötigen dies nicht, um zu „erkennen, daß ich der [Souveräne] Herr Jehova bin“. Die heuchlerischen Religionsanhänger, die Jehova außer acht lassen und auf Dinge vertrauen, die ihnen heilig sind, diese werden bestürzt sein. Sie werden erkennen müssen, wer Jehova ist.

    DER BESTÄTIGENDE BERICHT WIRD BESTIMMT EINTREFFEN!

    29 „Was aber, wenn es nicht kommt?“ mag jemand ausrufen, der es nicht glaubt. Keine Bange! Die künftigen Ereignisse und die Berichte, die durchkommen werden, werden beweisen, daß die unfehlbare, von Hesekiel geäußerte Prophezeiung wahr geworden ist. Die Zusicherung wurde gegeben, daß die Wahrhaftigkeit der Prophezeiung bestätigt werden würde. Sie wurde dem Hesekiel gegeben, als Jehova weiterhin zu ihm sprach: „Und was dich betrifft, o Menschensohn, wird es nicht an dem Tage sein, da ich ihnen ihre Festung wegnehme, den schönen Gegenstand ihres Frohlockens, das für ihre Augen Begehrenswerte und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter, daß an jenem Tage der Entronnene zu dir kommen wird, um die Ohren hören zu lassen? An jenem Tage wird dein Mund gegenüber dem Entronnenen aufgetan werden, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein; und du wirst ihnen bestimmt zu einem Vorzeichen werden, und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ — Hesekiel 24:25-27.

    30 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Hesekiel zu seinem Volk genug gesagt. Es bestand keine Notwendigkeit, daß er noch viel mehr hinzufügte, um die göttliche Prophezeiung noch überzeugender ertönen, die Gewißheit seiner Botschaft noch eindrucksvoller erscheinen zu lassen. Jehova hatte es gesagt, und das an sich war genug. Somit würde nun bis zu dem Tage, da der echte, bestätigende Bericht einträfe, Hesekiel verstummt sein, nicht verstummt im vollen Sinne des Wortes, sondern er würde ohne Worte sein in bezug auf weiteres Prophezeien über das Unheil, das über Jerusalem und das Königreich Juda kommen würde. Die Zeit, die bis zum Kommen des Entronnenen, der den Bericht brächte, verfließen würde, wäre eine Zeit der Erprobung.

    31 Jehova ging nicht daran, Hesekiel direkt am Tage dieses Unheils von dem Sturz Jerusalems in Kenntnis zu setzen, so, wie er Hesekiel direkt an dem Tage, als die babylonische Belagerung begann, davon in Kenntnis gesetzt hatte. Bis der Entronnene mit dem Bericht schließlich einträfe, mochten die jüdischen Verbannten in Babylon über das nachdenken, was ihnen Hesekiel prophezeit hatte. Mochten sie weiterhin im Unglauben verharren, wenn das ihr Wunsch wäre. Ihr Unglaube würde zu der bestimmten Zeit, da ein authentischer Augenzeuge des Sturzes Jerusalems einträfe, vollkommen zunichte werden.

    32 Zu jener Zeit, da den bis dahin Zweifelnden und Ungläubigen die Ohren davon gellen würden, würden sie bestürzt sein und würden verstummen. Hesekiels Stummheit aber würde enden. Dann wäre er in der Lage, aufgrund bestätigender Ereignisse zu sprechen. Er hätte eine neue, frische Botschaft. Seine Autorität als ein wahrer, inspirierter Prophet Jehovas wäre bestätigt. Als ein Mensch, der als ein „Zeichen“ oder als ein „Vorzeichen“ dessen dienen würde, was eilends hereinzubrechen drohte, hätte er sich nicht als falsch erwiesen. Wie es die Worte: „Du wirst ihnen bestimmt zu einem Vorzeichen werden“ zeigen, die Jehova an ihn gerichtet hatte, würde Hesekiel dann keinen Grund haben, sich vor seinen Mitverbannten in Babylon seines Gottes zu schämen. Seine Rolle als Prophet und Zeuge Jehovas würde sich als echt erwiesen haben, und es würde so sein, wie Hesekiels Gott sagte: „Sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ — Hesekiel 24:27.

    33 Ist es für uns nicht beglückend, daran zu denken, daß sich dieses prophetische Drama innerhalb unserer Generation erfüllen wird? Es wird bestimmt angezeigt werden, wenn die „große Drangsal“ gleich der Belagerung Jerusalems bei dessen neuzeitlichem Gegenstück, der Christenheit, beginnt. (Hesekiel 24:1-5) Danach braucht die gesalbte Hesekiel-Klasse von heute nichts mehr zu sagen. Was sie bereits über den Ausgang dieser „großen Drangsal“ gesagt hat, wird genügen. Sie kann dem gegenbildlichen Jerusalem, der Christenheit, keine Hoffnung geben. Für sie und auch für die heuchlerischen Religionsanhänger, die mit ihr verbunden sind, gibt es keine weitere Gelegenheit mehr. Die „große Drangsal“ muß ihren vollen Verlauf nehmen und ihren vollen Tribut von ihr fordern.

    34 Bestürzt werden die ungläubigen Religionsanhänger sein, wenn dann der ‘schöne Gegenstand ihres Frohlockens’ untergeht, „das für ihre Augen Begehrenswerte und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter“! Berichte, die aus allen Teilen der Erde, wo die Christenheit jetzt die Oberhand hat, hereinströmen werden, werden das Wort als wahr kennzeichnen, daß die gesalbte Hesekiel-Klasse vom Souveränen Herrn des Universums aus ein „Vorzeichen“ war. Sein bekanntgemachtes Vorhaben hinsichtlich der bestürzten Religionsanhänger wird dann triumphieren, denn: „Sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“

    Kommentar — 18. September 2012 @ 14:59

  11. Jule

    Hesekiel 22 – 24

    Hesekiel 22 – auch wenn Priester, Fürsten und Propheten Blutschuld auf sich laden, haben wir eine Eigenverantwortung!

    1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Du, Menschensohn, willst du richten, willst du die blutdürstige Stadt richten? So halte ihr alle ihre Gräuel vor 3 und sprich: So spricht Gott , der Herr:

    O Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, damit ihre Zeit komme, und die bei sich selbst Götzen macht, damit sie sich verunreinige! 4 Du hast dich mit Schuld beladen durch das Blut , das du vergossen hast, und hast dich verunreinigt durch deine selbstgemachten Götzen; du hast bewirkt, dass deine Tage herannahen, und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum will ich dich zum Hohn machen für die Heiden und zum Gespött für alle Länder. 5 Sie seien nahe oder fern von dir, so sollen sie dich verspotten, weil du einen schlimmen Ruf hast und völlig verstört bist.

    6 Siehe, die Fürsten Israels haben jeder seine Gewalt in dir missbraucht, um Blut zu vergießen. 7 Man hat in dir Vater und Mutter verachtet, man hat in deiner Mitte dem Fremdling Gewalt angetan, man hat in dir Witwen und Waisen bedrängt. 8 Meine Heiligtümer hast du verachtet und meine Sabbate entheiligt. 9 Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen, und man hat bei dir [Opfer-] mahle gehalten auf den Bergen; man hat Schandtaten begangen in deiner Mitte. 10 Man hat in dir die Blöße des Vaters aufgedeckt; man hat in dir [die Frau] geschwächt, die wegen ihrer Unreinheit abgesondert war. 11 Der eine hat mit der Frau seines Nächsten Gräuel verübt, und ein anderer hat seine Schwiegertochter mit Schandtat befleckt; und ein anderer hat in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters, geschwächt. 12 Man hat in dir Bestechungsgeschenke angenommen, um Blut zu vergießen. Du hast Wucher und Zins genommen und deine Nächsten mit Gewalt übervorteilt ;

    mich aber hast du vergessen!, spricht Gott , der Herr.

    13 Darum siehe, ich habe meine Hände zusammengeschlagen über den unrechtmäßigen Gewinn, den du gemacht hast, und über dein Blutvergießen, das in dir geschehen ist. 14 Wird dein Herz es aushalten und werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich mit dir abrechnen werde?

    Ich, der Herr , habe es geredet und werde es tun.

    15 Ich will dich unter die Heidenvölker versprengen und in die Länder zerstreuen und deine Unreinheit gänzlich von dir wegtun. 16 Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den Augen der Heidenvölker;
    und du sollst erkennen, dass ich der Herr bin!

    17 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 18 Menschensohn, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden! Sie alle sind wie Erz, Zinn, Eisen und Blei im Schmelzofen; zu Silberschlacken sind sie geworden. 19 Darum spricht Gott , der Herr:

    Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum, siehe, will ich euch mitten in Jerusalem zusammenbringen; 20 wie man Silber, Erz, Eisen, Blei und Zinn mitten in einem Schmelzofen zusammenbringt und ein Feuer darunter anbläst , um es zu schmelzen, so will ich auch euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammenbringen, euch hineinlegen und schmelzen.

    21 Ich will euch versammeln und das Feuer meines grimmigen Zorns unter euch anfachen, damit ihr darin geschmolzen werdet. 22 Wie das Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so sollt auch ihr darin geschmolzen werden,
    und ihr sollt erkennen, dass ich, der Herr , meinen grimmigen Zorn über euch ausgegossen habe.

    23 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 24 Menschensohn, sprich zu ihm:

    Du bist ein Land, das nicht gereinigt worden ist, das keinen Regenguss empfangen hat am Tag des Zorns. 25 Seine Propheten haben sich in ihm miteinander verschworen. Gleich einem brüllenden Löwen, der den Raub zerreißt, verschlingen sie Seelen, reißen Reichtum und Gut an sich und machen viele Witwen darin.

    26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine Heiligtümer; sie machen keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und lehren nicht, zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen. Sie verbergen ihre Augen vor meinen Sabbaten , und ich werde entheiligt in ihrer Mitte.

    27 Seine Fürsten, die darin wohnen, sind wie Wölfe, die den Raub zerreißen; sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um unrechtmäßigen Gewinn zu machen.

    28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber: Sie schauen Trug und wahrsagen ihnen Lügen und sagen: »So spricht Gott , der Herr!«, während doch der Herr gar nicht geredet hat.

    29 Das Volk des Landes ist gewalttätig und begeht Raub; es unterdrückt die Armen und Bedürftigen, und den Fremdling misshandelt es gegen alles Recht!

    30 Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.

    31 Da schüttete ich meinen Zorn über sie aus, rieb sie auf im Feuer meines Grimmes und brachte ihren Wandel auf ihren Kopf, spricht Gott , der Herr.

    Die Priester haben eigentlich die Aufgabe, das Volk im Gesetz, im Wort und Willen Gottes zu unterweisen, aber sie kommen dieser Aufgabe nicht nach.

    Die Fürsten haben den Auftrag, das Land zu schützen und dafür zu sorgen, dass es dem Volk und dem Land gut geht. Aber sie tun es nicht. Lieber bereichern sie sich selbst.

    Die Propheten sind eigentlich von Jehova beauftragt, das Volk darauf aufmerksam zu machen, was falsch läuft. Aber sie sagen das Gegenteil von dem, was Jehova denkt und wiegen das Volk dadurch in falscher Sicherheit. Sie nehmen ihnen die Chance zu Reue und Umkehr.

    Das Volk ist von seinen Priestern, Fürsten und Propheten in die Irre geführt und dadurch laufen sie falsch und dienen falschen Göttern und kränken Jehova.

    Jehova wird sie richten und vernichten – aber die Blutschuld liegt auf den drei Gruppen. Er hat es in der Szene mit dem Mann und dem Tintenfass angekündigt.

    Aber was nutzt ihnen das, wenn sie dennoch sterben müssen? Ist das nun hier nicht hart und ungerecht?

    Aus diesem Kapitel lernen wir viel über „Eigenverantwortung“, wie es heute so schön heißt. Jeder von uns ist für sich selbst vor Jehova verantwortlich. Es geht nicht nur um das Einhalten von Gesetzen, sondern um unsere persönliche Beziehung zu Jehova – damals wie heute!

    Wenn ich an einem Menschen und einer Beziehung mit ihm interessiert bin, frage ich nicht so sehr die anderen, sondern ich lerne die Person selbst kennen. Um die entstandene Beziehung lebendig und innig zu erhalten, muss ich mit dem Menschen selbst reden und nicht andere fragen, was sie denkt oder fühlt.

    Wie wir an der Geschichte sehen, war das auch zu jeder Zeit möglich, denn es hat immer Einzelne gegeben, die sich ihre enge Freundschaft zu Jehova bewahrt hatten – weil sie daran interessiert waren und selbst die Initiative ergriffen haben. Denken wir dabei auch an David, der ja lange Zeit von seinem Volk und somit auch von Priestern und Tempel getrennt war. Dennoch war er „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ (siehe auch die gleichnamige mehrteilige Ansprache von John Angelina und die neue aktuelle von Bayless Conley dazu).

    Jeder vom Volk hätte das ebenso tun können, wenn es sie interessiert hätte. Sie können nun nicht die Verantwortung auf Priester, Fürsten und Propheten abschieben – auch dann nicht, wenn Jehova von denen Rechenschaft fordern wird.

    Wir haben es in dieser Hinsicht leichter als jemals zuvor in der Geschichte. Damals hatte nicht jeder eine Abschrift von dem Gesetz. Aber heute kann jeder überall auf der Welt über das Internet kostenlos auf verschiedene Bibelübersetzungen in seiner Sprache zugreifen, ebenso wie auf verschiedene Nachschlagewerke. Viele nutzen diesen Service nicht – aber dafür können sie dann nicht Jehova die Schuld geben!

    Wenn wir keine Zeit haben, täglich in der Bibel zu lesen – aber dafür mehrere Stunden in Chats, Foren oder bei facebook verbringen – können wir dann wirklich von uns behaupten, wir wären an unserem Schöpfer interessiert?

    Heute stehen uns im Internet auch zahlreiche Bibeln als Hördatei kostenlos zum download zur Verfügung. Wir könnten die Zeit, die wir für den Arbeitsweg benötigen, zum Anhören benutzen, statt unsere hunderte von Mails zu checken. Es gibt so etwas wie Spam-Filter 😉

    Es stehen im Internet eine große Auswahl und Anzahl von biblischen Ansprachen zur Verfügung. Wir könnten sie bei der Haus- oder Gartenarbeit anhören. Wissen wir, wo wir solche Ansprachen finden und nutzen wir sie? Oder sehen wir uns lieber beim Bügeln Talkshows im Fernsehen an?

    Wo suchen wir Rat, wenn wir Beziehungsprobleme haben? Reden wir zum zigsten Mal mit irgendwelchen Freunden darüber, wie schlimm unser Partner ist? Suchen wir vielleicht Rat bei Psychologen oder in deren Bücher? Oder reden wir mit unserem Gott darüber und lesen einfach in seinem Wort und lassen es auf uns wirken? Wissen wir, wo wir passende ermunternde Ansprachen zu diesem Thema finden?

    Sind wir uns dessen bewußt, dass uns alles beeinflusst, was wir lesen, uns ansehen oder anhören? Wie sieht es mit dem aus, was wir uns im Fernsehen anschauen? Seit über 10 Jahren gibt es nun bibelTV. Wissen wir davon? Wissen wir, wie wir den Sender empfangen können? Haben wir schon mal da reingeschaltet – oder sind uns die modernen Action- und Fantasy-Filme lieber? Die haben auf ihrer Seite übrigens auch eine sehr schöne und umfangreiche Mediathek 😉

    Heute hat jeder die Möglichkeit, zu wissen, wie Gott denkt und fühlt – wenn es ihn interessiert. Dank google finden wir solche Informationen recht schnell.

    Ist uns dies alles wichtig genug, um die Initiative zu ergreifen?

    Oder wollen wir wirklich die Verantwortung auf unsere geistlichen Führer abwälzen, wenn wir vor unserem Schöpfer stehen und Rechenschaft ablegen müssen?

    Ist Gott wirklich hart und unfair, wenn er diejenigen richtet, die nicht wirklich an ihm interessiert waren? Jetzt und hier lässt er sie gewähren, aber eines Tages werden auch sie vor seinem Richterstuhl stehen.

    Wenn es ihnen jetzt egal ist, dann sollen sie nach ihrer Fasson glücklich werden – aber dann nicht jammern und klagen, „wenn ihnen die Rechnung präsentiert wird“. Diese Art von Freiheit ist niemals kostenlos!

    Ich finde das wirklich mehr als fair

    weitere Gedanken zu Hesekiel 22 finden wir hier

    Kommentar — 15. Oktober 2013 @ 23:25

  12. Jule

    Hesekiel 23 – ist es hinterhältig, sie erst noch gewähren zu lassen?

    1 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, es waren zwei Frauen, Töchter einer Mutter; 3 die trieben Hurerei in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort wurde ihr jungfräulicher Busen betastet.

    4 Und der Name der Älteren war Ohola, und ihre Schwester hieß Oholiba. Und sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. Und was ihre Namen betrifft: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.

    5 Aber Ohola hurte, obwohl sie mir angehörte, und war heftig verliebt in ihre Liebhaber, die Assyrer, die sich ihr nahten, 6 gekleidet in blauem Purpur, Statthalter und Befehlshaber, lauter anmutige junge Männer, Reiter, die auf Rossen daherritten. 7 So hängte sie sich mit ihrer Hurerei an sie, an all die auserlesenen Söhne Assyriens; und sie verunreinigte sich mit allen Götzen derer, für die sie entbrannte . 8 Sie ließ auch nicht ab von ihrer Hurerei mit den Ägyptern, denn diese hatten in ihrer Jugend bei ihr gelegen und ihren jungfräulichen Busen betastet und ihre Hurerei über sie ausgegossen.

    9 Darum habe ich sie den Händen ihrer Liebhaber preisgegeben, den Händen der Söhne Assyriens, für die sie entbrannt war. 10 Die deckten ihre Blöße auf, nahmen ihre Söhne und Töchter weg und erschlugen sie selbst mit dem Schwert, und sie bekam einen schlechten Ruf unter den Frauen; und sie vollstreckten an ihr das Gericht.

    11 Ihre Schwester Oholiba aber sah das, doch sie trieb es mit ihrer Lüsternheit noch viel schlimmer als jene und übertraf ihre Schwester in der Hurerei.

    12 Sie entbrannte für die Söhne Assyriens, die Statthalter und Befehlshaber, die sich ihr nahten, die prächtig gekleidet waren, Reiter, die auf Rossen daherritten, lauter anmutige junge Männer. 13 Und ich sah, dass sie sich verunreinigte, dass sie es beide auf dieselbe Weise trieben.

    14 Und sie trieb ihre Hurerei noch weiter; und sie sah an die Wand gezeichnete Männer, Bildnisse von Chaldäern, mit roter Farbe gemalt, 15 die um ihre Lenden einen Gurt und auf ihren Häuptern herabhängende Kopfbinden hatten, ganz wie hervorragende Kämpfer anzusehen, nach Art der Söhne Babels, deren Geburtsland Chaldäa ist; 16 da entbrannte sie heftig für sie, als ihre Augen diese sahen, und sandte Boten zu ihnen ins Land der Chaldäer. 17 Da kamen die Söhne Babels zu ihr zum Liebeslager und verunreinigten sie mit ihrer Hurerei; und als sie sich an ihnen verunreinigt hatte, da wandte sich ihre Seele von ihnen ab.

    18 Und als sie ihre Hurerei enthüllte und ihre Blöße aufdeckte, da wandte sich meine Seele von ihr ab, wie sich meine Seele von ihrer Schwester abgewandt hatte.

    19 Aber sie trieb ihre Hurerei je länger, je mehr; sie gedachte wieder an die Tage ihrer Jugend, als sie im Land Ägypten gehurt hatte. 20 Und sie entbrannte für ihre Liebhaber, deren Fleisch wie Eselsfleisch und deren Erguss wie der Erguss von Hengsten war. 21 So sehntest du dich nach den Schandtaten deiner Jugend, als man in Ägypten deine Brüste betastete um deines jungfräulichen Busens willen.

    22 Darum, Oholiba, so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will deine Liebhaber, von denen sich deine Seele abgewandt hat, gegen dich erwecken und sie von ringsumher über dich kommen lassen: 23 die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod, Schoa und Koa, samt allen Söhnen Assyriens, anmutige junge Männer, lauter Statthalter und Befehlshaber, hervorragende Kämpfer und berühmte Männer, alle auf Pferden reitend.

    24 Diese werden über dich kommen, gerüstet mit Streitwagen und Rädern, und mit einer Schar von Völkern; sie werden sich mit großen und kleinen Schilden und Helmen rings um dich her lagern. Und ich will ihnen das Gericht übergeben, und sie werden dich nach ihren Rechten richten.

    25 Ich will dich meinen Eifer fühlen lassen, und sie sollen grausam mit dir umgehen; sie werden dir Nase und Ohren abschneiden, und was von dir übrig bleibt, wird durch das Schwert fallen. Sie werden deine Söhne und Töchter wegführen, und was von dir übrig bleibt, soll vom Feuer verzehrt werden. 26 Sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine köstlichen Kleinodien wegnehmen.

    27 So will ich deiner Schandtat ein Ende machen und deiner Hurerei, die noch aus dem Land Ägypten stammt, sodass du deine Augen nicht mehr ihnen zuwendest und künftig nicht mehr an Ägypten denkst.

    28 Denn so spricht Gott , der Herr: Siehe, ich will dich in die Hand derer geben, die du hasst, ja in die Hand derer, von denen deine Seele sich abgewandt hat. 29 Und diese werden dich ihren Hass fühlen lassen und alles, was du erworben hast, wegnehmen und dich bloß und nackt sitzen lassen; und so wird deine hurerische Blöße aufgedeckt werden, deine Schandtaten und deine Hurereien.

    30 Das wird dir begegnen um deiner Hurerei willen, die du mit den Heiden getrieben hast, weil du dich mit ihren Götzen verunreinigt hast. 31 Auf dem Weg deiner Schwester bist du gewandelt; darum will ich dir auch ihren Becher in die Hand geben!

    32 So spricht Gott , der Herr: Den Becher deiner Schwester sollst du trinken, der tief und weit ist, und du sollst zu Hohn und Spott werden; denn er fasst viel! 33 Du wirst voll Trunkenheit und Jammer werden; denn der Becher deiner Schwester Samaria ist ein Becher des Schauderns und Entsetzens! 34 Und du musst ihn austrinken und ausschlürfen und auch noch seine Scherben ablecken und deine Brüste zerreißen. Denn ich habe es gesagt , spricht Gott , der Herr.

    35 Darum, so spricht Gott , der Herr: Weil du mich vergessen und mir den Rücken zugekehrt hast, so sollst du auch deine Schandtaten und deine Hurereien tragen !

    36 Ferner sprach der Herr zu mir: Menschensohn, willst du nicht Ohola und Oholiba richten und ihnen ihre Gräuel vorhalten? 37 Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Händen; ja, mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und für sie sogar ihre eigenen Kinder, die sie mir geboren haben, durchs Feuer gehen lassen, sodass sie verzehrt wurden!

    38 Überdies haben sie mir auch das angetan: Sie haben an demselben Tag mein Heiligtum verunreinigt und meine Sabbate entheiligt. 39 Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen geschlachtet hatten, so kamen sie noch am selben Tag in mein Heiligtum, um es zu entweihen. Siehe, das haben sie mitten in meinem Haus getrieben!

    40 Ja, sie sandten sogar nach Männern, die von ferne kamen, zu denen ein Bote gesandt wurde; und siehe, sie kamen. Für sie hast du dich gebadet, hast du deine Augen geschminkt und dich aufs Schönste aufgeputzt; 41 und du hast dich auf ein prächtiges Bett gesetzt, vor dem ein Tisch zubereitet war, auf den du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt hattest.

    42 Und bei [Oholiba] war das Gejohle einer sorglosen Menge. Und zu der zahlreichen Menge von Männern wurden Trinker aus der Wüste herzugebracht, diese legten den Frauen Spangen an die Arme und setzten ihnen eine Ehrenkrone aufs Haupt.

    43 Da sprach ich von der durch Ehebruch Aufgebrauchten: Wollen diese jetzt noch mit ihr Hurereien treiben, da sie in einem solchen Zustand ist?

    44 Und sie gingen zu ihr ein, wie man zu einer Hure einzugehen pflegt; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den lasterhaften Frauen.

    45 Aber gerechte Männer werden sie richten , wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richten soll; denn sie sind Ehebrecherinnen, und Blut klebt an ihren Händen.

    46 Denn so spricht Gott , der Herr: Ich bringe eine [große] Versammlung gegen sie herauf und gebe sie der Misshandlung und Plünderung preis. 47 Und die Versammlung soll sie steinigen und mit ihren Schwertern niederstechen ; ihre Söhne und Töchter werden sie töten und ihre Häuser mit Feuer verbrennen .

    48 So will ich die Unzucht aus dem Land ausrotten, damit sich alle Frauen dadurch warnen lassen und nicht solche Unzucht treiben wie ihr.

    49 So werden sie eure Unzucht auf euch bringen, und ihr sollt die Sünde tragen , die ihr mit euren Götzen begangen habt,
    damit ihr erkennt , dass ich Gott , der Herr bin!

    Tja, sie waren nicht nur zügellos, sondern scheinen auch mutwillig die Grenzen ausgereizt zu haben.

    Vielleicht wollten sie einfach nur sehen, wie weit sie gehen könnten: „Irgendwann muss Jehova doch auf den Tisch hauen. Er wird sich das doch nicht gefallen lassen?“

    Anstatt über sich selbst beschämt zu sein, trieben sie es noch bunter. Hinterher beschweren sie sich darüber, dass sie genau dafür bestraft werden.

    Ist das unfair von Jehova? War das hinterhältig von IHM, dass er sie nicht sofort für ihr schlechtes Tun bestraft hat?

    Warum konnten und wollten sie nicht sehen, dass er ihnen aus Liebe die Zeit zur Umkehr eingeräumt hatte? Dass er wollte, dass sie von selbst einsehen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist – nicht, weil er sie sonst straft.

    Und waren sie denn nicht dadurch gewarnt, dass sie die Gesetze kannten? Und hatte er ihnen nicht immer wieder seine Propheten geschickt?

    Wie empfinden wir – die wir heute diesen Bericht lesen – den Gott, der ihnen so viel Zeit und Gelegenheit einräumt?

    Ist er in unserem Empfinden hart und unfair – oder überaus geduldig, barmherzig und gerecht?

    weitere Gedanken zu Hesekiel 23 finden wir hier

    Kommentar — 16. Oktober 2013 @ 18:08

  13. Jule

    Hesekiel 24 – wie mag Hesekiel damit umgegangen sein, dass seine Frau am nächsten Morgen sterben wird?

    1 Im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten Tag des Monats, erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen: 2 Menschensohn, schreibe dir den Namen dieses Tages auf, ja, eben dieses heutigen Tages; denn der König von Babel rückt an eben diesem Tag gegen Jerusalem heran! 3 Und du sollst dem widerspenstigen Haus ein Gleichnis vortragen und zu ihnen sagen: So spricht Gott , der Herr:

    Setze den Topf auf, setze ihn auf und gieße auch Wasser hinein! 4 Sammle die Fleischstücke dafür, alle guten Stücke, Lende und Schulter, und fülle ihn mit den besten Knochen; 5 nimm das Beste von den Schafen und schichte auch Holzscheite darunter auf; lass es tüchtig sieden, damit auch seine Knochen darin gut kochen!

    6 Darum, so spricht Gott , der Herr: Wehe der blutbefleckten Stadt , dem Topf, an dem noch der Rost hängt und von dem der Rost nicht abgefegt ist! Nimm Fleischstück um Fleischstück heraus, ohne das Los darüber zu werfen! 7 Denn ihr Blut ist noch mitten in ihr. Sie hat es auf einen nackten Felsen gegossen und nicht auf die Erde geschüttet, dass man es mit Staub hätte zudecken können. 8 Um meinen Zorn auflodern zu lassen und Rache zu nehmen, habe ich ihr Blut auf einen nackten Felsen gießen lassen, dass man es nicht zudecken kann.

    9 Darum, so spricht Gott , der Herr: Wehe der blutdürstigen Stadt! Auch ich will einen großen Holzstoß aufrichten! 10 Trage viel Holz zusammen, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, bereite eine Brühe, und die Knochen sollen anbrennen! 11 Stelle danach den leeren Topf auf seine Kohlen, damit sein Erz heiß und glühend wird, damit seine Unreinheit in ihm schmilzt und sein Rost verzehrt wird.

    12 Es ist vergebliche Mühe! Der viele Rost geht doch nicht weg, sein Rost bleibt auch im Feuer. 13 Du begehst wieder Unzucht in deiner Unreinheit! Weil ich dich reinigen wollte und du dich nicht reinigen ließest, so sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr gereinigt werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe. 14 Ich, der Herr , habe es gesagt ; es kommt dazu, und ich werde es tun! Ich lasse nicht nach, ich schone nicht, und es soll mich auch nicht reuen. Man wird dich richten nach deinem Wandel und nach deinen Taten!, spricht Gott , der Herr.

    15 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen: 16 Menschensohn, siehe, ich will die Lust deiner Augen durch einen [plötzlichen] Schlag von dir wegnehmen; aber du sollst weder klagen noch weinen und keine Tränen darüber vergießen. 17 Seufze still, aber veranstalte keine Totenklage! Binde deinen Kopfbund um und lege deine Schuhe an deine Füße; verhülle den Bart nicht und iss das Brot der Leute nicht !

    18 Und ich redete am Morgen früh zu dem Volk, und am Abend starb meine Frau. Da handelte ich am anderen Morgen so , wie mir geboten war.

    19 Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht wissen lassen, was das für uns bedeuten soll, was du da tust? 20 Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn ist so an mich ergangen: 21 Sprich zu dem Haus Israel: So spricht Gott , der Herr:

    Seht, ich will mein Heiligtum entweihen, euren höchsten Stolz, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seelen; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, sollen durchs Schwert fallen. 22 Da werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe; ihr werdet den Bart nicht verhüllen und das Brot der Leute nicht essen, 23 und ihr werdet euren Kopfbund auf dem Kopf behalten und eure Schuhe an euren Füßen; ihr werdet weder klagen noch weinen , sondern ihr werdet in euren Missetaten dahinschwinden und miteinander seufzen .

    24 Und so wird Hesekiel für euch ein Zeichen sein; ihr werdet genau so handeln, wie er gehandelt hat; und wenn es eintreffen wird, werdet ihr erkennen , dass ich Gott , der Herr, bin!

    25 Du aber, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihnen ihre starke Burg wegnehmen werde, den prächtigen Gegenstand ihrer Freude, die Lust ihrer Augen, das Verlangen ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter 26 – an jenem Tag wird ein Entflohener zu dir kommen, dass du es mit eigenen Ohren hören kannst. 27 An jenem Tag wird dein Mund vor dem Entflohenen aufgetan werden, dass du reden und nicht mehr stumm sein wirst; und du wirst für sie ein Zeichen sein, und sie werden erkennen , dass ich der Herr bin.

    Mir tut der Prophet hier unglaublich leid: er erfährt im Voraus, dass seine geliebte Frau am nächsten Tag sterben wird und er nicht einmal trauern und um sie klagen „darf“.

    Und warum das alles?

    Um dem ungehorsamen, hartherzigen Volk – das ihn zudem noch verspottet und verfolgt – ein Sinnbild für das zu sein, was auf sie selbst zukommen wird. Ob wenigstens einige dafür Wertschätzung haben?

    Wie sehr muss er seine Brüder und ganz besonders Jehova lieben, dass er all dies bereitwillig auf sich nimmt!

    Ob er den letzten Tag und die letzte Nacht auf besondere Weise mit seiner Frau verbracht hatte? Vielleicht ihr all die Dinge noch gesagt, die er sonst nicht so wichtig genommen hat – wie, dass er sie liebt und ihre Arbeit für die Familie schätzt. Ob er sie die ganze Nacht im Arm gehalten hat, um noch die letzten Stunden auszukaufen?

    Oder hat er ganz normal weiter gemacht, um sie nicht zu beunruhigen?

    Vielleicht hat er ja die ganze Nacht bei Kerzenschein an ihrem Bett gesessen und die geliebte Frau beobachtet?

    Das, was Jehova hier von ihm verlangt, übersteigt wirklich meine Vorstellungskraft. Es liest sich so schnell darüber – aber wie würden wir uns fühlen, wenn Jehova so etwas von uns verlangen würde?

    Wir wissen, dass Abraham seinen eigenen Sohn opfern sollte, den einzigen, den er mit seiner geliebten Sarah hatte und auf den er noch fast 25 Jahre warten mußte, nachdem ihn Jehova ihm versprochen hatte. Abraham mußte den Sohn dann doch nicht opfern – aber er wäre trotz des ganzen Schmerzes dazu bereit gewesen. (Siehe dazu auch die Ansprachen von Bayless Conley: „Fußspuren des Glaubens“ und „Glaube, der zum Opfer bereit ist“)

    Hesekiel hat es nicht so gut. Er wird seine geliebte Frau erst nach der Auferstehung wieder sehen.

    Jedesmal, wenn ich solche Geschichten von solch treuen und Männern und Frauen in der Bibel lese, schwanke ich zwischen Bewunderung für diesen aufopferungsvollen Glauben und der Hoffnung, dass Jehova niemals von mir einfordern wird, mich zwischen IHM und meinem geliebten Mann zu entscheiden…

    weitere Gedanken zu Hesekiel 24 finden wir hier

    Kommentar — 18. Oktober 2013 @ 17:25

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