Hesekiel 8 – 11

Kapitel 8

Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten [Monat], am fünften Tag des Monats, daß ich in meinem Haus saß und die älteren Männer von Juda vor mir saßen, als dort die Hand des Souveränen Herrn Jehova auf mich fiel. 2 Und ich begann zu sehen, und siehe, etwas Ähnliches wie das Aussehen von Feuer; von dem an, was aussah wie seine Hüften, abwärts war Feuer, und von seinen Hüften an auch aufwärts war etwas wie das Aussehen eines Glanzes, wie das Glühen von Goldsilber. 3 Dann streckte er die Darstellung einer Hand aus und nahm mich beim Schopf meines Hauptes, und ein Geist trug mich zwischen der Erde und den Himmeln und brachte mich in den Visionen Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des inneren Tores, das nach Norden sieht, wo der Wohnort des Sinnbildes der Eifersucht ist, das zur Eifersucht reizt. 4 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels war dort gleich der Erscheinung, die ich in der Talebene gesehen hatte.

5 Und er sprach dann zu mir: „Menschensohn, erhebe bitte deine Augen in Richtung nach Norden.“ Da erhob ich meine Augen in Richtung nach Norden, und siehe, nördlich vom Tor des Altars war dieses Sinnbild der Eifersucht im Eingangsweg. 6 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, siehst du, welch große Abscheulichkeiten sie tun, die Dinge, die das Haus Israel hier tut, [um mich] von meinem Heiligtum weit zu entfernen? Und noch wirst du wiederum große Abscheulichkeiten sehen.“

7 Demgemäß führte er mich an den Eingang des Vorhofs, und ich begann zu sehen, und siehe, ein gewisses Loch in der Wand. 8 Er sprach nun zu mir: „Menschensohn, durchbohre bitte die Wand.“ Und ich durchbohrte allmählich die Wand, und siehe, da war ein gewisser Eingang. 9 Und er sagte ferner zu mir: „Geh hinein, und sieh die schlimmen Abscheulichkeiten, die sie hier tun.“ 10 Da ging ich hinein und begann zu sehen, und siehe, jede Darstellung von Kriechtieren und widerlichen Tieren und alle mistigen Götzen des Hauses Israel waren ringsherum in die Wand eingeritzt. 11 Und siebzig Männer von den Älteren des Hauses Israel mit Jaasạnja, dem Sohn Schạphans, der unter ihnen stand, standen vor ihnen, jeder mit seinem Räucherfaß in seiner Hand, und der Wohlgeruch der Wolke des Räucherwerks stieg empor. 12 Und er sprach dann zu mir: „Hast du gesehen, o Menschensohn, was die Älteren des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in den Innenkammern seines Schaustücks? Denn sie sagen: ‚Jehova sieht uns nicht. Jehova hat das Land verlassen.‘ “

13 Und er fuhr fort, zu mir zu sprechen: „Du wirst noch weiter große Abscheulichkeiten sehen, die sie tun.“ 14 So führte er mich an den Eingang des Tores des Hauses Jehovas, das nach Norden hin ist, und siehe, da saßen die Frauen, [die] den [Gott] Tạmmuz beweinten.

15 Und er sagte ferner zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn? Du wirst noch weiter große Abscheulichkeiten sehen, schlimmer als diese.“ 16 So brachte er mich zum inneren Vorhof des Hauses Jehovas, und siehe, am Eingang des Tempels Jehovas, zwischen der Vorhalle und dem Altar, waren etwa fünfundzwanzig Männer, mit ihrem Rücken gegen den Tempel Jehovas und ihrem Gesicht gegen Osten, und sie beugten sich gegen Osten nieder, vor der Sonne.

17 Und er sprach weiter zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn? Ist es dem Hause Juda eine so leichte Sache, die Abscheulichkeiten zu tun, die sie hier getan haben, daß sie das Land mit Gewalttat füllen müssen und daß sie mich wieder kränken sollten, und siehe, sie strecken den Schößling aus an meine Nase? 18 Und auch ich selbst werde im Grimm handeln. Meinem Auge wird [es] nicht leid tun, noch werde ich Mitleid empfinden. Und sie werden gewiß vor meinen Ohren mit lauter Stimme rufen, aber ich werde sie nicht hören.“

Kapitel 9

Und dann rief er vor meinen Ohren mit lauter Stimme, indem [er] sprach: „Laßt die herankommen, die ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt richten, jeder habe seine Waffe in seiner Hand, um Verderben zu bringen!“

2 Und siehe, da waren sechs Männer, die aus der Richtung des oberen Tores kamen, das nach Norden sieht, jeder mit seiner Waffe zum Zerschlagen in seiner Hand; und da war e i n Mann mitten unter ihnen, mit Linnen bekleidet, mit dem Tintenfaß eines Sekretärs an seinen Hüften, und sie kamen dann herein und stellten sich neben den kupfernen Altar.

3 Und was die Herrlichkeit des Gottes Israels betrifft, sie wurde über den Chẹruben hinweg, über denen sie sich befand, emporgehoben zu der Schwelle des Hauses hin, und er begann dem Mann zuzurufen, der mit dem Linnen bekleidet war, an dessen Hüften das Tintenfaß eines Sekretärs war. 4 Und Jehova sprach weiter zu ihm: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Menschen anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.“

5 Und zu diesen [anderen] sagte er vor meinen Ohren: „Zieht durch die Stadt ihm nach, und schlagt. Laßt [es] eurem Auge nicht leid sein, und empfindet kein Mitleid. 6 Greis, Jüngling und Jungfrau und Kleinkind und Frauen solltet ihr töten — zum Verderben. Aber irgendeinem Menschen, an dem das Kennzeichen ist, naht euch nicht, und bei meinem Heiligtum solltet ihr anfangen.“ So fingen sie bei den alten Männern an, die vor dem Haus waren. 7 Und er sprach ferner zu ihnen: „Verunreinigt das Haus, und füllt die Vorhöfe mit den Erschlagenen. Geht hinaus!“ Und sie gingen hinaus und schlugen in der Stadt.

8 Und es geschah, während sie schlugen und ich übrigblieb, daß ich dann auf mein Angesicht fiel und schrie und sagte: „Ach, o Souveräner Herr Jehova! Bringst du alle Übriggebliebenen Israels ins Verderben, während du deinen Grimm über Jerusalem ausgießt?“

9 Da sprach er zu mir: „Die Vergehung des Hauses Israel und Juda ist sehr, sehr groß, und das Land ist mit Blutvergießen erfüllt, und die Stadt ist voll Verkehrtheit; denn sie haben gesagt: ‚Jehova hat das Land verlassen, und Jehova sieht nicht.‘ 10 Und auch was mich betrifft, es wird meinem Auge nicht leid tun, noch werde ich Mitleid bekunden. Ihren Weg werde ich gewiß auf ihr eigenes Haupt bringen.“

11 Und siehe, der mit dem Linnen bekleidete Mann, an dessen Hüften das Tintenfaß war, brachte Bescheid zurück, indem [er] sprach: „Ich habe getan, wie du mir geboten hast.“

Kapitel 10

Und ich sah weiter, und siehe, auf der Ausdehnung, die über dem Haupt der Chẹrube war, war etwas wie Saphirstein, gleich dem Aussehen des Gleichnisses eines Thrones, das über ihnen erschien. 2 Und er sagte dann zu dem mit dem Linnen bekleideten Mann, ja er sprach: „Tritt hinein zwischen das Räderwerk, hinein unterhalb der Chẹrube, und füll deine beiden hohlen Hände mit Feuerkohlen von [der Stelle] zwischen den Chẹruben, und streu [sie] über die Stadt!“ So trat er vor meinen Augen hinein.

3 Und die Chẹrube standen rechts vom Haus, als der Mann eintrat, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof. 4 Und die Herrlichkeit Jehovas begann sich von den Chẹruben zu der Schwelle des Hauses hin zu erheben, und das Haus wurde allmählich mit der Wolke erfüllt, und der Vorhof selbst war voll von dem Glanz der Herrlichkeit Jehovas. 5 Und sogar das Rauschen der Flügel der Chẹrube ließ sich bis zum äußeren Vorhof hören gleich dem Schall [der Stimme] Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.

6 Und es geschah, als er dem mit dem Linnen bekleideten Mann gebot, indem [er] sprach: „Nimm Feuer zwischen dem Räderwerk hervor, zwischen den Chẹruben hervor“, daß er dann hineinging und neben das Rad trat. 7 Dann streckte der Chẹrub seine Hand zwischen den Chẹruben hervor nach dem Feuer, das zwischen den Chẹruben war, und trug und legte [es] in die hohlen Hände des mit dem Linnen Bekleideten, der [es] nun nahm und hinausging. 8 Und da wurde, zu den Chẹruben gehörend, die Darstellung einer Hand des Erdenmenschen unter ihren Flügeln sichtbar.

9 Und ich sah weiter, und siehe, vier Räder waren neben den Chẹruben, ein Rad neben dem einen Chẹrub und ein Rad neben dem anderen Chẹrub, und das Aussehen der Räder war gleich dem Glühen eines Chrysolịthsteins. 10 Und was ihr Aussehen betrifft, alle vier waren von einerlei Gleichnis, so wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. 11 Wenn sie zu gehen pflegten, gingen sie jeweils nach ihren vier Seiten hin. Sie pflegten die Richtung nicht zu ändern, wenn sie gingen, denn nach dem Ort, wohin sich der Kopf zu wenden pflegte, gingen sie jeweils. Sie pflegten die Richtung nicht zu ändern, wenn sie gingen. 12 Und ihr ganzes Fleisch und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voll Augen ringsum. Alle vier hatten ihre Räder. 13 Was die Räder betrifft, so wurde ihnen vor meinen Ohren zugerufen: „O Räderwerk!“

14 Und [jeder] hatte vier Gesichter. Das erste Gesicht war das Gesicht des Chẹrubs, und das zweite Gesicht war das Gesicht des Erdenmenschen, und das dritte war das Gesicht eines Löwen, und das vierte war das Gesicht eines Adlers.

15 Und die Chẹrube hoben sich stets empor — es war das[selbe] lebende Geschöpf, das ich am Strom Kẹbar gesehen hatte —, 16 und wenn die Chẹrube gingen, so gingen jeweils die Räder neben ihnen; und wenn die Chẹrube ihre Flügel erhoben, um hoch über der Erde zu sein, pflegten die Räder, auch sie selbst, nicht die Richtung zu ändern von ihrer Seite weg. 17 Wenn diese stehenblieben, pflegten sie stehenzubleiben; und wenn diese sich emporhoben, so hoben sie sich mit ihnen jeweils empor, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in ihnen.

18 Und die Herrlichkeit Jehovas zog dann von [der Stelle] über der Schwelle des Hauses aus und blieb über den Chẹruben stehen. 19 Und die Chẹrube erhoben nun ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor. Als sie auszogen, waren auch die Räder dicht neben ihnen; und sie begannen sich an den östlichen Eingang des Tores des Hauses Jehovas zu stellen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war von oben her über ihnen.

20 Dies ist das lebende Geschöpf, das ich unter dem Gott Israels am Strom Kẹbar gesehen hatte, so daß ich erkannte, daß es Chẹrube waren. 21 Was die vier betrifft, [jeder] hatte vier Gesichter, und [jeder] hatte vier Flügel, und das Gleichnis der Hände des Erdenmenschen war unter ihren Flügeln. 22 Und was das Gleichnis ihrer Gesichter betrifft, so waren es die Gesichter, deren Erscheinung ich am Strom Kẹbar gesehen hatte, ebendieselben. Sie gingen ein jeder stets geradeaus.

Kapitel 11

Und ein Geist ging daran, mich emporzuheben und mich zum östlichen Tor des Hauses Jehovas zu bringen, das nach Osten sieht, und siehe, am Eingang des Tores waren fünfundzwanzig Männer, und ich bekam mitten unter ihnen Jaasạnja, den Sohn Ạsurs, und Pelạtja, den Sohn Benạjas, Fürsten des Volkes, zu sehen. 2 Dann sprach er zu mir: „Menschensohn, dies sind die Männer, die auf Schädliches sinnen und gegen diese Stadt schlechten Rat erteilen, 3 die sagen: ‚Steht das Bauen von Häusern nicht nahe bevor? Sie ist der Kochtopf mit weiter Öffnung, und wir sind das Fleisch.‘

4 Darum prophezeie gegen sie. Prophezeie, o Menschensohn.“

5 Dann fiel der Geist Jehovas auf mich, und er sagte weiter zu mir: „Sprich: ‚Dies ist, was Jehova gesprochen hat: „Ihr habt das Richtige gesagt, o Haus Israel; und was die Dinge betrifft, die in eurem Geist aufkommen, ich selbst habe es gewußt. 6 Ihr habt eure Erschlagenen in dieser Stadt zahlreich werden lassen, und ihr habt ihre Straßen mit den Erschlagenen gefüllt.“ ‘ “ 7 „Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Was eure Erschlagenen betrifft, die ihr in ihrer Mitte hingelegt habt, sie sind das Fleisch, und sie ist der Kochtopf mit weiter Öffnung; und euch selbst wird man aus ihrer Mitte herausführen.‘ “

8 „ ,Ein Schwert habt ihr gefürchtet, und ein Schwert werde ich über euch bringen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. 9 ‚Und ich werde euch bestimmt herausführen aus ihrer Mitte und euch in die Hand Fremder geben und an euch Taten des Gerichts vollziehen. 10 Durch das Schwert werdet ihr fallen. An der Grenze Israels werde ich euch richten; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin. 11 Sie selbst wird sich für euch nicht als Kochtopf mit weiter Öffnung erweisen, und ihr eurerseits werdet euch nicht als Fleisch in ihrer Mitte erweisen. An der Grenze Israels werde ich euch richten, 12 und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, weil ihr nicht in meinen Bestimmungen wandeltet und ihr meine Rechte nicht tatet, sondern nach den Rechten der Nationen, die rings um euch her sind, habt ihr getan.‘ “

13 Und es geschah, sobald ich prophezeite, daß Pelạtja selbst, der Sohn Benạjas, starb, und ich fiel dann auf mein Angesicht und rief mit lauter Stimme und sprach: „Ach, o Souveräner Herr Jehova! Ist es eine Ausrottung, die du an den Übriggebliebenen von Israel vollstreckst?“

14 Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 15 „Menschensohn, was deine Brüder betrifft, deine Brüder, die Männer, die sich mit deinem Rückkaufsrecht befassen, und das ganze Haus Israel, sie alle sind es, zu denen die Bewohner Jerusalems gesagt haben: ‚Begebt euch weit weg von Jehova. Uns gehört es; das Land ist [uns] zum Besitz gegeben worden‘; 16 darum sprich: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Obwohl ich sie weit entfernt habe unter die Nationen und obwohl ich sie zerstreut habe unter die Länder, werde ich ihnen doch eine kleine Weile zum Heiligtum werden inmitten der Länder, wohin sie gekommen sind.“ ‘

17 Darum sprich: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Ich will euch auch zusammenbringen aus den Völkern und euch sammeln aus den Ländern, wohin ihr zerstreut worden seid, und ich will euch den Boden Israels geben. 18 Und sie werden gewiß dahin kommen und all seine abscheulichen Dinge und all seine Abscheulichkeiten daraus entfernen. 19 Und ich will ihnen e i n Herz geben, und einen neuen Geist werde ich in ihr Inneres legen; und ich werde bestimmt das Herz von Stein aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein Herz von Fleisch geben, 20 damit sie in meinen eigenen Satzungen wandeln und sich an meine eigenen richterlichen Entscheidungen halten und sie tatsächlich ausführen; und sie können wirklich mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden.“ ‘

21 ‚ „Was aber diejenigen betrifft, deren Herz ihren abscheulichen Dingen und ihren Abscheulichkeiten nachgeht, auf ihr Haupt werde ich gewiß ihren eigenen Weg bringen“ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.‘ “

22 Und die Chẹrube erhoben nun ihre Flügel, und die Räder waren dicht bei ihnen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war von oben her über ihnen. 23 Und die Herrlichkeit Jehovas erhob sich dann über der Mitte der Stadt und blieb über dem Berg stehen, der östlich von der Stadt ist. 24 Und ein Geist selbst hob mich empor und brachte mich schließlich in der Vision durch den Geist Gottes nach Chaldạ̈a zu den ins Exil Weggeführten; und die Vision, die ich gesehen hatte, hob sich dann von mir hinweg. 25 Und ich begann zu den ins Exil Weggeführten alle Dinge Jehovas zu reden, die er mich hatte sehen lassen.

Jule | 09.13.09 | Hesekiel, Text in der Bibel |

15 Comments »

  1. Jule

    Hesekiel 8 – 11

    Hesekiel 8:7-12

    Demgemäß führte er mich an den Eingang des Vorhofs, und ich begann zu sehen, und siehe, ein gewisses Loch in der Wand. 8 Er sprach nun zu mir: „Menschensohn, durchbohre bitte die Wand.“ Und ich durchbohrte allmählich die Wand, und siehe, da war ein gewisser Eingang. 9 Und er sagte ferner zu mir: „Geh hinein, und sieh die schlimmen Abscheulichkeiten, die sie hier tun.“ 10 Da ging ich hinein und begann zu sehen, und siehe, jede Darstellung von Kriechtieren und widerlichen Tieren und alle mistigen Götzen des Hauses Israel waren ringsherum in die Wand eingeritzt. 11 Und siebzig Männer von den Älteren des Hauses Israel mit Jaasanja, dem Sohn Schaphans, der unter ihnen stand, standen vor ihnen, jeder mit seinem Räucherfaß in seiner Hand, und der Wohlgeruch der Wolke des Räucherwerks stieg empor. 12 Und er sprach dann zu mir: „Hast du gesehen, o Menschensohn, was die Älteren des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in den Innenkammern seines Schaustücks? Denn sie sagen: ‚Jehova sieht uns nicht. Jehova hat das Land verlassen.‘ „

    schon krass, oder?

    Die Priester, die Jehova im Tempel dienen und Opfer und Räucherwerk darbringen sollten, sie beten in SEINEM Tempel andere Götter an und mißbrauchen SEINEN Altar, um anderen Göttern Opfer zu bringen!

    Unfassbar!!!

    Und dann sagen sie noch fröhlich „das macht doch nichts, Jehova sieht uns ja nicht“!

    Könnte so etwas auch heute vorkommen?

    Sind wir vielleicht selbst so „fröhliche Anbeter“ Jehovas, die vorgeben, Jehova zu dienen, aber in Wirklichkeit anderen Göttern nachfolgen?

    Kommentar — 15. September 2009 @ 23:18

  2. Jule

    Aber es kommt noch schlimmer:

    Hesekiel 8:13-16

    Und er fuhr fort, zu mir zu sprechen: „Du wirst noch weiter große Abscheulichkeiten sehen, die sie tun.“ 14 So führte er mich an den Eingang des Tores des Hauses Jehovas, das nach Norden hin ist, und siehe, da saßen die Frauen, [die] den [Gott] Tammuz beweinten.

    15 Und er sagte ferner zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn? Du wirst noch weiter große Abscheulichkeiten sehen, schlimmer als diese.“ 16 So brachte er mich zum inneren Vorhof des Hauses Jehovas, und siehe, am Eingang des Tempels Jehovas, zwischen der Vorhalle und dem Altar, waren etwa fünfundzwanzig Männer, mit ihrem Rücken gegen den Tempel Jehovas und ihrem Gesicht gegen Osten, und sie beugten sich gegen Osten nieder, vor der Sonne.

    Wie sah Jehova die Angelegenheit – war sie ihm egal?

    Hesekiel 8:17-18

    Und er sprach weiter zu mir: „Hast du [dies] gesehen, o Menschensohn? Ist es dem Hause Juda eine so leichte Sache, die Abscheulichkeiten zu tun, die sie hier getan haben, daß sie das Land mit Gewalttat füllen müssen und daß sie mich wieder kränken sollten, und siehe, sie strecken den Schößling aus an meine Nase? 18 Und auch ich selbst werde im Grimm handeln. Meinem Auge wird [es] nicht leid tun, noch werde ich Mitleid empfinden. Und sie werden gewiß vor meinen Ohren mit lauter Stimme rufen, aber ich werde sie nicht hören.“

    denken wir vielleicht „Jehova sieht das zu eng, sie wissen ja nicht, was sie tun. Und ausserem hat er sie ja so lange gewähren lassen, da ist es nun unfair, sie dafür zu strafen. Denn da er so lange nichts gemacht hatte, dachten sie doch es sei ihm egal“?

    Denken wir persönlich so?

    Kommentar — 16. September 2009 @ 01:31

  3. Jule

    Hesekiel 9:4

    Und Jehova sprach weiter zu ihm: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Menschen anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.“

    hätte der Mann mit dem Tintenfass auch bei uns ein Zeichen an der Stirn angebracht – oder wäre er an uns vorbei gegangen?

    Haben wir gemerkt, wonach er die Menschen ausgesucht hat, denen er das Kennzeichen gab?

    Denken wir, es reicht heute aus, dass wir uns nach Jehovas Namen nennen und uns mit Gottes Volk versammeln und in den Predigtdienst gehen?

    Wonach hatte der Sekretär noch mal die Menschen ausgewählt?

    Würde er an uns heute vorbeilaufen?

    Wie betrifft dies mich heute?

    Wie beeinflusst es mein Leben und alles, was ich tue?

    Kommentar — 16. September 2009 @ 01:31

  4. Jule

    Hesekiel 9:5-6

    Und zu diesen [anderen] sagte er vor meinen Ohren: „Zieht durch die Stadt ihm nach, und schlagt. Laßt [es] eurem Auge nicht leid sein, und empfindet kein Mitleid. 6 Greis, Jüngling und Jungfrau und Kleinkind und Frauen solltet ihr töten – zum Verderben. Aber irgendeinem Menschen, an dem das Kennzeichen ist, naht euch nicht, und bei meinem Heiligtum solltet ihr anfangen.“ So fingen sie bei den alten Männern an, die vor dem Haus waren.

    Denken wir vielleicht „bei meiner Taufe habe ich ja das Kennzeichen bekommen, da kann mir ja nichts passieren. Er wird schon an mir vorbeigehen. Ich habe das Kennzeichen ja“?

    Einmal gerettet – immer gerettet?

    Achten wir sorfältig darauf, dass das Kennzeichen frisch bleibt und nicht verwischt oder ganz abgeht?

    Oder denken wir vielleicht „gut, dass der Mann mit dem Schwert erst so spät nach dem Mann mit dem Tintenfass kommt. Denn vor einigen Jahren habe ich ja das Kennzeichen bekommen. Nun ist es Garantie für meine Rettung. Denn egal, was ich in der Zwischenzeit tue, ich trage das Kennzeichen ja und so wird der mit dem Schwert ja auch an mir vorbeigehen“?

    Denken wir wirklich so?

    Glauben wir tatsächlich, wir könnten Jehova austricksen?

    Jehova kennt unser Herz, unsere Beweggründe und das, was wir tun.

    Nur weil wir vor Jahren das Kennzeihen erhalten haben, bedeutet das nicht, dass es immer Gültigkeit hat.

    Wenn wir uns auf schlechte Wege begeben, fängt es an zu verwischen und zu verblassen und wenn wir weiterhin im Bösestun verharren, dann geht es ganz weg.

    Achten wir sorgfältig darauf, unser Kennzeichen zu bewahren und jeden Tag, den wir leben, so zu leben, dass wir es wieder erhalten würden, wenn der Mann mit dem Tintenfass heute nochmal losgehen würde?

    Kommentar — 16. September 2009 @ 01:31

  5. Jule

    Hesekiel 11:13

    Und es geschah, sobald ich prophezeite, daß Pelatja selbst, der Sohn Benajas, starb, und ich fiel dann auf mein Angesicht und rief mit lauter Stimme und sprach: „Ach, o Souveräner Herr Jehova! Ist es eine Ausrottung, die du an den Übriggebliebenen von Israel vollstreckst?“

    Hesekiel ist schockiert über das harte Urteil. Vielleicht wird ihm erst jetzt das ganze Ausmaß des Verderbens bewust, was das Volk selbst über sich gebracht hat.

    Hesekiel 11:14-20

    Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 15 „Menschensohn, was deine Brüder betrifft, deine Brüder, die Männer, die sich mit deinem Rückkaufsrecht befassen, und das ganze Haus Israel, sie alle sind es, zu denen die Bewohner Jerusalems gesagt haben: ‚Begebt euch weit weg von Jehova. Uns gehört es; das Land ist [uns] zum Besitz gegeben worden‘; 16 darum sprich: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Obwohl ich sie weit entfernt habe unter die Nationen und obwohl ich sie zerstreut habe unter die Länder, werde ich ihnen doch eine kleine Weile zum Heiligtum werden inmitten der Länder, wohin sie gekommen sind.“ ‚

    17 Darum sprich: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Ich will euch auch zusammenbringen aus den Völkern und euch sammeln aus den Ländern, wohin ihr zerstreut worden seid, und ich will euch den Boden Israels geben. 18 Und sie werden gewiß dahin kommen und all seine abscheulichen Dinge und all seine Abscheulichkeiten daraus entfernen. 19 Und ich will ihnen e i n Herz geben, und einen neuen Geist werde ich in ihr Inneres legen; und ich werde bestimmt das Herz von Stein aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein Herz von Fleisch geben, 20 damit sie in meinen eigenen Satzungen wandeln und sich an meine eigenen richterlichen Entscheidungen halten und sie tatsächlich ausführen; und sie können wirklich mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden.“ ‚

    Jehova macht mal wieder direkt nach der Urteilsverkündung Mut und zeigt ihnen auch eine Hoffnung auf. Etwas, an dem sie sich später festhalten können, wenn sie ihre Herzen geläutert haben.

    Ist er nicht ein wundervoller liebevoller und barmherziger Gott?

    Fällt es uns nicht schwer, so einen wunderbaren Gott zu enttäuchen oder zu kränken?

    Fliesst unser Herz nicht über vor Liebe, wenn wir solche Dinge über IHN in der Bibel lesen?

    Beeinflusst das nicht das, was wir tun?

    Geben wir uns nicht noch mehr Mühe, sein Herz zu erfreuen?

    Nicht aus Angst vor Strafe, sondern weil ER so wunderbar ist, dass wir ihn einfach lieben müssen und ihm darum auch gern gefallen möchten?

    Kommentar — 16. September 2009 @ 01:32

  6. Jule

    Hesekiel 8 – 11

    Hesekiel 8:
    In ihrer mitte

    Kommentar — 20. September 2011 @ 23:08

  7. Jule

    Hesekiel 8 – 11

    Hesekiel 8 – Der Götzendienst im Tempel von Jerusalem

    1 Im 6.Jahr der Verbannung unseres Volkes, am 5.Tag des 6.Monats, saß ich in meinem Haus, und die führenden Männer von Juda waren bei mir. Da legte Gott, der Herr, seine Hand auf mich 2 und gab mir eine Vision. Ich sah eine Gestalt, die der eines Mannes glich. Unterhalb der Hüfte sah sie aus wie Feuer, oberhalb leuchtete sie wie glänzendes Gold. 3 Sie streckte etwas wie eine Hand nach mir aus und packte mich bei den Haaren. In der Vision hob mich der Geist Gottes weit über die Erde empor und brachte mich nach Jerusalem in den inneren Tempelvorhof, zum Eingang des Nordtors. Dort stand eine Götzenstatue, die den Zorn des Herrn herausforderte.

    4 Ich erblickte den Gott Israels in seiner Macht und Herrlichkeit, so wie ich ihn schon im Tal am Fluss Kebar gesehen hatte. 5 Er sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, richte deinen Blick nach Norden!« Ich schaute nach Norden und sah außerhalb des Tores einen Altar; im Toreingang stand die Götzenstatue, über die der Herr so zornig war. 6 »Sterblicher Mensch«, sagte er zu mir, »siehst du, was das Volk Israel hier tut? Es opfert anderen Göttern, um mich aus meinem Heiligtum zu vertreiben. Doch warte – es kommt noch schlimmer!«

    7 Er brachte mich zum Eingang des äußeren Tempelvorhofs, und dort entdeckte ich ein Loch in der Wand. 8 Gott befahl mir: »Sterblicher Mensch, durchbrich die Wand!« Ich tat es und fand eine Tür. 9 Dann forderte er mich auf: »Geh hinein und sieh, was für entsetzliche Dinge sie dort treiben!«

    10 Ich ging durch die Tür und sah: In die Wände ringsum waren Bilder von Tieren eingeritzt, die das Volk Israel als Götter verehrte – Bilder von Kriechtieren und anderem scheußlichen Getier. 11 Siebzig der führenden Männer Israels standen davor, unter ihnen auch Jaasanja, der Sohn Schafans. Jeder hielt eine Räucherpfanne in der Hand, und eine Duftwolke von Weihrauch stieg empor.

    12 Der Herr sprach zu mir: »Hast du gesehen, was die führenden Männer des Volkes Israel heimlich treiben? Jeder von ihnen hat in seinem Haus ein Zimmer voller Götterbilder. Sie behaupten: ›Der Herr sieht uns nicht, er hat unser Land verlassen!‹ 13 Doch warte – es kommt noch schlimmer!«

    14 Er brachte mich zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs; dort saßen Frauen, die den Tod des Gottes Tammus beweinten. 15 Der Herr fragte mich: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch? Aber es kommt noch schlimmer!«

    16 Er brachte mich in den inneren Tempelvorhof. Am Eingang zum Heiligtum, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer mit dem Rücken zum Tempel und dem Gesicht nach Osten. Sie warfen sich vor der Sonne im Osten nieder und beteten sie an.

    17 Der Herr sagte zu mir: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch? Sind den Leuten von Juda die widerlichen Dinge noch nicht genug, die sie hier treiben? Das ganze Land haben sie mit Unrecht und Gewalt erfüllt und mich immer wieder beleidigt. Sieh nur, wie sie sich bei ihren Opferfeiern Weinreben an die Nase halten!

    18 Darum lasse ich meinen Zorn an ihnen aus. Keine Träne werde ich um sie vergießen, kein Mitleid mit ihnen haben! Auch wenn sie mir mit ihrem Geschrei in den Ohren liegen – ich werde sie nicht erhören!«

    Wie furchtbar! Und all dies „muss“ sich unser wunderbarer Gott und liebevoller Schöpfer bieten lassen!

    Ist es da wirklich ein Wunder, dass er „so hart“ reagiert?

    Versetzen wir uns nur in Hesekiels Lage: wie er in den Tempel rein kommt und vor Entsetzen zurückprallt: „Das gibt es doch nicht, das ist ja unfassbar„. Vielleicht schlägt er ja sogar vor Entsetzen die Hände vor sein Gesicht. Und nun sagt Jehova zu ihm: „ach, das ist ja noch gar nichts. Es kommt noch schlimmer.“ Und dies nicht nur einmal.

    Wie muss sich Hesekiel da gefühlt haben, ein Mann, der Jehova mit seinem ganzem Herzen liebt und davon ausgeht, dass dies jeder Anbeter Jehovas tun würde/müsse. Vielleicht hat er sich ja sogar beschmutzt gefühlt – so als habe jemand einen Eimer mit Exkrementen über ihm ausgeschüttet.

    Und wie muss sich Jehova erst fühlen, wenn sie seinen heiligen Tempel mit Götzendienst verunreinigen!

    Achten wir sorgfältig darauf, dass wir Jehovas heiligen Namen nicht beschmutzen und kein schlechtes Licht auf ihn und seine Organisation werfen? Nehmen wir dafür sogar persönliche Einbußen und Demütigungen in Kauf? Ist uns Jehova und sein Name zu wichtig, als dass wir um unseres persönlichen Vorteils willen zulassen, dass er und sein Volk beschmutzt werden?

    Kommentar — 14. September 2012 @ 19:13

  8. Jule

    Hesekiel 8:14-15

    Er brachte mich zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs; dort saßen Frauen, die den Tod des Gottes Tammus beweinten. 15 Der Herr fragte mich: »Hast du das gesehen, sterblicher Mensch? Aber es kommt noch schlimmer!«

    Hierzu auszugsweise aus dem Hesekiel-Buch, Kapitel 8:

    DIE ANBETUNG DES FALSCHEN GOTTES TAMMUZ

    21 Tammuz — ah! Wir erinnern uns daran, daß der vierte Monat des Mondjahres nach diesem falschen Gott benannt wird. Gemäß den Babyloniern und den Syrern war er der Gott der Vegetation, welche während der Regenzeit, die wachstumsfördernde Überschwemmungen mit sich bringt, gedeiht, während der Trockenzeit Südwestasiens aber abstirbt. Der Tod der Vegetation veranschaulichte den Tod des Tammuz, und sein Tod war es, der jährlich von den götzendienerischen Anbetern des Tammuz zur Zeit der größten Hitze beklagt wurde. Bei der Wiederkehr der Regenzeit kam Tammuz angeblich aus der Unterwelt zurück, wie dies symbolisiert wurde durch das neue Wachstum der Vegetation. Die Anbetung des Tammuz wird als eine der ältesten Anbetungsformen der falschen Religion der Menschheitsgeschichte angesehen, und sie ist selbst heute in gewissen Teilen der Erde noch nicht ganz verschwunden.

    22 Indes setzt Dr. Alexander Hislop in seinem Buch The Two Babylons Tammuz dem Nimrod gleich, der die Stadt Babylon etwa 180 Jahre nach der Flut der Tage Noahs gründete.

    23 Nimrod war der Urenkel Noahs. Gemäß 1. Mose 10:1, 6, 8-12 wurde Nimrod als „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ bekannt. Die religiöse Tradition besagt, daß Nimrod wegen seines rebellischen Widerstandes gegen Jehova, den Gott Noahs, hingerichtet worden sei. Nimrods Nachfolger betrachteten seinen gewaltsamen Tod als eine Tragödie oder ein Unglück, und sie vergötterten ihn. Jedes Jahr feierte man die Erinnerung an seinen Tod am ersten oder zweiten Tag des Mondmonats Tammuz, an dem götzendienerische Weiber ihn als Abgott beweinten. So wurde ihm von den alten klassischen Schriftstellern der Name Bacchus gegeben, was „Beweinter“ oder „Beklagter“ bedeutet. Dieses Beweinen entspricht dem Beweinen des sagenhaften Adonis, eines schönen Jünglings, der von Venus und Ischtar geliebt und von einem wilden Eber im Gebirge Libanon getötet wurde. In der Tat, die lateinische Vulgata und die deutsche Allioli-Bibel gebrauchen in Hesekiel 8:14 den Namen Adonis statt Tammuz: „Siehe, da saßen Weiber, welche den Adonis [oder „Herrn“] beweinten.“

    24 In dem Buch The Two Babylons (Seite 245, Fußnote) wird der Name Tammuz von den Wörtern tam („vollkommen machen“) und muz („Feuer“) hergeleitet, was „vervollkommnendes Feuer“ oder „Feuer, der Vervollkommner“ bedeuten würde. Eine andere Ableitung gibt ihm den Sinn von „verborgen“ oder „dunkel“, und dies entspricht der Tatsache, daß die Anbetung des Tammuz-Bildes an einem geheimen Ort geschah, wie dies in Hesekiel 8:14 veranschaulicht wird. Er wurde durch den ersten Buchstaben seines Namens dargestellt, durch ein altes Tau, das ein Kreuz war. Das „Zeichen des Kreuzes“ war das religiöse Symbol des Tammuz. Somit wurde ein Versuch gemacht, die Anbetung des abgöttischen, heidnischen Kreuzes im Tempel Jehovas in Jerusalem einzuführen. Wie anstößig war es doch, daß jene israelitischen Weiber auf dem Pflaster des inneren Vorhofs des Tempels Jehovas in religiöser Weise den Hinrichtungstod des Tammuz beweinten, in Wirklichkeit den Tod ‘Nimrods, eines gewaltigen Jägers im Widerstand gegen Jehova’!

    25 Was für Dinge, die seit der Gründung der Christenheit im vierten Jahrhundert durch den römischen Kaiser Konstantin den Großen in ihr zu finden sind, stammen von all den religiösen Dingen, die mit Nimrod alias Tammuz zu tun haben? Laßt uns im Sinn behalten, daß „der Anfang seines Königreiches . . . Babel [oder Babylon] und Erech und Akkad und Kalne im Lande Schinear [wurde]. Von jenem Land zog er nach Assyrien aus und machte sich daran, Ninive zu bauen und Rechoboth-Ir und Kalach und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die große Stadt.“ (1. Mose 10:10-12) So wurde Nimrod der Gründer von Städten und von politischen Herrschaftssystemen, die dem Willen Gottes Jehovas, entgegengesetzt waren. Die gesamte falsche Religion stammte aus Babylon, das nach der Flut der Tage Noahs gegründet wurde. In 1. Mose 10:8, 9 lesen wir: „Er [Nimrod] erwies sich als ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.“

    26 Der Begriff des Jagens wurde gemäß dem ehemaligen babylonischen und assyrischen Brauch nicht nur auf das Jagen nach wilden Tieren angewandt, sondern auch auf militärische Feldzüge gegen Menschen als Beute. So machte sich Nimrod zu jemandem, der im Krieg Menschenblut vergoß.

    27 Wie gut diese näheren Angaben über Nimrod auch auf die Christenheit passen! Wie Nimrod hat auch sie ihre eigenen Religionssysteme aufgerichtet. Von diesen wird im allgemeinen gedacht, sie seien mit der Heiligen Schrift Jehovas in Übereinstimmung, doch sind sie tatsächlich in Übereinstimmung mit den religiösen Lehren des alten Babylon, die Verehrung des Kreuzes, das Symbol des Tammuz, inbegriffen. Wie Nimrod hat sich die Christenheit nicht nur auf Religion beschränkt, sie hat sich in die weltliche Politik eingemischt und hat, wo immer es möglich war, eine Verbindung von Kirche und Staat herbeigeführt, wobei sie versuchte, dem Staat zu sagen, was zu tun sei. Sie hat behauptet, daß ihre politischen Kaiser und Könige durch „Gottes Gnade“ geherrscht haben. Selbst ihre Bischöfe, Erzbischöfe und Päpste sind mit buchstäblichen Thronen beehrt worden, und es wird immer noch gesagt, daß sie über ihre Bistümer und Erzbistümer „regieren“.

    28 Den Politikern dieser Welt werden prominente Stellungen gegeben, und sie genießen in den Kirchensystemen respektvolles Ansehen. In welchem Gegensatz steht dies doch zu dem Beispiel Jesu Christi, der sich weigerte, auf Erden von Menschen zu einem König gemacht zu werden! Zum römischen Statthalter Pontius Pilatus sagte er: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“ (Johannes 18:36) Im Gegensatz dazu besteht die Christenheit darauf, daß ihre Kirchenmitglieder die Pflicht hätten, sich an der Politik zu beteiligen. Bisweilen und an gewissen Orten bemüht sie sich, ihnen hinsichtlich der politischen Kandidaten, für die sie ihre Wahlstimmen abgeben sollten, zu diktieren. Glieder der Geistlichkeit haben sogar als politische Regenten, als Präsidenten oder Erstminister usw. geamtet.

    29 Und was ist über mutwilliges Blutvergießen zu sagen, dessen sich „Nimrod ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“, schuldig machte? Nimrod war lediglich ein kleines Vorbild der Christenheit. Auch sie hat als „Jäger“ an militärischen Feldzügen mit fleischlichen Waffen teilgenommen. Die blutigsten aller Kriege der Menschheitsgeschichte sind von den Anhängern der Christenheit geführt worden, zwischen ihnen selbst und gegen die sogenannten Ungläubigen und Heiden. All dies ist unchristlich. Es ist babylonisch und hat einen Beigeschmack von Nimrod.

    30 Der Verlust an Menschenleben in diesen Kriegen war die Ursache von unsäglich vielen Tränen, die die Frauenwelt der Christenheit vergossen hat. Alljährlich werden Gedächtnistage gefeiert, an denen die Kriegshinterbliebenen auf die Friedhöfe gehen, um die Begräbnisstätten umgekommener Krieger, ihrer Verwandten, zu schmücken. Der Tod mächtiger Generale und anderer Kriegsherren hohen Ranges wird von den patriotischen, nationalistischen Anhängern der Christenheit betrauert, und für sie werden in den Kirchen in denen die Trauergottesdienste stattfinden, Lobreden gehalten, all dies in voller Übereinstimmung mit der berüchtigten Tatsache, daß gewisse Kirchen in Kriegszeiten als Rekrutierungsstationen und Propagandazentren benutzt wurden. Eine solche Verquickung all dieser politischen und militärischen Taten mit dem „Hause Gottes“ (der Kirche) in der Christenheit erinnert uns treffend an jene israelitischen Weiber, die in Hesekiels Tagen im inneren Vorhof des Tempels Gottes, des Souveränen Herrn, saßen und den Tammuz beweinten.

    Kommentar — 14. September 2012 @ 19:18

  9. Jule

    Hesekiel 9 – Jerusalem wird zerstört

    1 Ich hörte, wie Gott mit lauter Stimme rief: »Kommt und vollstreckt das Urteil über Jerusalem! Jeder soll seine Waffe in die Hand nehmen, um die Stadt zu zerstören!« 2 Da kamen sechs Männer durch das nördliche Tempeltor, jeder von ihnen hielt eine Mordwaffe in der Hand. Bei ihnen war ein Mann, der ein Gewand aus Leinen trug. An seinem Gürtel hing etwas zum Schreiben. Die Männer kamen näher und stellten sich neben den bronzenen Altar.

    3 Die herrliche Erscheinung des Gottes Israels entfernte sich von den Engeln, über denen sie thronte, und ließ sich an der Türschwelle des Tempels nieder. Der Herr rief den Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug am Gürtel zu sich 4 und befahl ihm: »Geh durch ganz Jerusalem, und zeichne ein Kreuz auf die Stirn all der Menschen, die seufzen und klagen über die schrecklichen Dinge, die in dieser Stadt getrieben werden!« 5 Ich hörte, wie er zu den anderen Männern sagte: »Folgt ihm überallhin, und schlagt zu! Zeigt kein Mitleid, verschont niemanden!

    6 Tötet die alten und die jungen Männer, die jungen Frauen, die Mütter und die Kinder! Bringt sie alle ohne Ausnahme um! Doch rührt keinen von denen an, die das Kreuz auf der Stirn haben! Beginnt in meinem Heiligtum!«
    Da töteten sie die Führer des Volkes, die vor dem Tempel standen. 7 Dann sagte Gott zu den sechs Männern: »Bringt die Leichen in die Vorhöfe des Tempels – ja, verunreinigt ihn damit! Dann geht in die Stadt!« Sie gingen hinaus,

    8 und während sie dort die Menschen niedermetzelten, blieb ich allein auf dem Tempelvorhof zurück.
    Ich warf mich zu Boden und schrie: »Ach Herr, mein Gott! Bist du so zornig über Jerusalem, dass du auch noch den letzten Rest deines Volkes ausrotten willst?« 9 Da antwortete der Herr: »Die Leute von Israel und Juda hören nicht auf, Schuld auf sich zu laden. Im ganzen Land haben sie Menschen umgebracht, und in Jerusalem herrschen Unrecht und Gewalt. Sie behaupten: ›Der Herr hat das Land verlassen, er sieht uns nicht!‹ 10 Darum werde ich keine Träne um sie vergießen und kein Mitleid mit ihnen haben. Sie bekommen von mir, was sie verdienen!«

    11 Da kam der Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug am Gürtel zurück und berichtete dem Herrn: »Ich habe getan, was du mir befohlen hast!«

    Was war das Merkmal, um dem Massaker zu entgehen? Die Menschen, die „seufzen und stöhnen“. Aber worüber?

    Allein das Seufzen und Stöhnen ist nicht das, was die Menschen rettet. Es geht nicht darum, dass sie ihre Probleme los werden wollen oder dass sie mehr Gerechtigkeit wollen. Es geht um die wahre Anbetung:

    Wenn wir den Zusammenhang lesen, dann hatte Jehova direkt zuvor Hesekiel gezeigt, wie das Volk Dreck auf Jehovas Namen geworfen hatte. Sie haben nicht nur die wahre Anbetung verunreinigt, sondern auch die Frechheit besessen, in SEINEM heiligen Tempel andere Götter anzubeten. Was für eine unglaubliche Unverschämtheit!

    Sie haben Jehova nicht nur gekränkt, sondern auch offen verspottet, also noch eine Nummer größer als die, die heute „nur“ ein Doppelleben führen.

    Dies ist es, worüber diejenigen Seufzen und Stöhnen.

    Manche heute empfinden Brüder, die ebenso entsetzt über solche Dinge sind, als selbstgerecht und wollen mit ihnen nichts zu tun haben. Sie denken, sie hätten mit ihrer Taufe das Kennzeichen erhalten und man dürfe nicht über seine Brüder urteilen, sondern müsse immer „in Liebe alles zudecken.“

    Aber was sagt uns dieses Kapitel in der Bibel dazu, wie Jehova so etwas sieht? Wir sollten „keine unangebrachte Toleranz üben“. Dies war vor einiger Zeit sogar ein ganzer Programmpunkt auf einem Kongress!

    Ich denke: mit das schwierigste in der Wahrheit ist es, die Dinge ausgeglichen zu sehen. Und sich nicht an einem bestimmten Text „festzubeißen“, sondern die Bibel als Ganzes zu sehen und so „Unterscheidungsvermögen entwickeln“ und dies „durch Gebrauch zu üben“.

    (Hebräer 5:12-6:2) . . .Denn in der Tat, obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, benötigt ihr wieder jemand, der euch von Anfang an die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes lehrt; und ihr seid solche geworden, die Milch benötigen, nicht feste Speise. 13 Denn jeder, der Milch zu sich nimmt, ist unbewandert im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger. 14 Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung [zwischen] Recht und Unrecht. 6 Darum laßt uns nun, da wir die Grundlehre über den Christus hinter uns gelassen haben, zur Reife vorandrängen, indem wir nicht wieder einen Grund legen, nämlich Reue über tote Werke und Glauben gegenüber Gott, 2 die Lehre über Taufen und Händeauflegen, Auferstehung von den Toten und ewiges Gericht.

    So bleibt das Lesen in der Bibel und die wahre Anbetung immer spannend – bis in alle Ewigkeit!

    Kommentar — 14. September 2012 @ 19:34

  10. Jule

    Hesekiel 10 – noch mal der himmlische Wagen

    1 Ich schaute auf das Gewölbe über den Köpfen der Cherub-Engel. Darüber entdeckte ich etwas, das aussah wie ein Thron aus Saphir. 2 Der Herr sagte zu dem Mann, der das Gewand aus Leinen trug: »Geh zu den Engeln oberhalb der Räder. Zwischen den Engeln findest du glühende Kohlen. Nimm zwei Hände voll, und streu sie über die Stadt!« Da ging der Mann vor meinen Augen in die Mitte zwischen die Engel. 3 Sie standen an der Südseite des Tempels, und eine Wolke erfüllte den inneren Vorhof.

    4 Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn erhob sich vom Thron über den Engeln und ließ sich an der Schwelle des Tempels nieder. Der ganze Tempel wurde von der Wolke erfüllt, und der Vorhof erstrahlte im Licht der Herrlichkeit des Herrn. 5 Das Flügelrauschen der Engel war bis zum äußersten Vorhof zu hören. Es klang wie die Stimme des allmächtigen Gottes. 6 Als nun der Herr dem Mann mit dem Leinengewand befohlen hatte: »Hol von dem Feuer, das zwischen den Rädern bei den Engeln brennt!«, da ging er und stellte sich neben ein Rad. 7 Einer der Cherub-Engel streckte seine Hand nach dem Feuer aus, das zwischen ihnen brannte, nahm glühende Kohlen und legte sie in die Hände des Mannes mit dem Leinengewand. Der ging damit hinaus.

    Der Herr verlässt seinen Tempel

    8 Ich bemerkte, dass jeder Cherub-Engel unter seinen Flügeln etwas wie eine menschliche Hand hatte. 9 Neben jedem Engel sah ich eines der vier Räder. Die Räder schimmerten wie ein Türkis 10 und waren alle gleich gebaut: Mitten in jedes Rad war ein zweites im rechten Winkel eingefügt. 11 Darum konnten sie in jede beliebige Richtung laufen und brauchten dabei nicht zu wenden. Wohin das erste von ihnen lief, dorthin liefen die anderen auch, ohne zu wenden. 12-13 Der ganze Körper der Engel, ihr Rücken und ihre Flügel waren überall mit Augen bedeckt. Auch die Räder, die »Wirbelwind« genannt wurden, waren voller Augen.

    14 Jeder Engel hatte vier Gesichter: das eines Engels, das eines Menschen, das eines Löwen und das eines Adlers. 15 Es war dieselbe Erscheinung wie am Fluss Kebar. Wenn die Engel sich erhoben 16 und fortbewegten, dann liefen auch die Räder mit; und wenn die Engel ihre Flügel schwangen, um zu fliegen, dann waren die Räder immer an ihrer Seite. 17 Blieben die Engel stehen, dann standen auch die Räder still. Hoben sich die Engel vom Boden, dann erhoben sich auch die Räder mit ihnen. Denn die Engel lenkten die Räder, wohin sie wollten.

    18 Die Erscheinung des Herrn in seiner Herrlichkeit verließ die Schwelle des Tempels und nahm wieder den Platz über den Engeln ein. 19 Die Engel schwangen ihre Flügel und erhoben sich vor meinen Augen von der Erde. Sie bewegten sich fort, und die Räder liefen mit ihnen. Vor dem Eingang am Osttor des Tempels blieben sie stehen. Über ihnen thronte der Herr in seiner Herrlichkeit.

    20 Es waren dieselben Lebewesen, die ich unter dem Thron des Gottes Israels am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Engel waren. 21 Jeder von ihnen hatte vier Gesichter und vier Flügel. Unter ihren Flügeln erblickte ich etwas, das wie Menschenhände aussah.

    22 Auch ihre Gesichter waren dieselben wie die am Fluss Kebar. Wohin die Engel auch liefen, in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter.

    Warum werden die lebenden Geschöpfe (Engel) hier nochmals und sogar mehrmals beschrieben? Dass es dieselben Erscheinungen sind, wie im ersten Kapitel war doch gleich bei der ersten Beschreibung schon klar?

    Wir kennen ja aus der TPDS den Grundsatz: „Nachdruck durch Wiederholung“. Aber warum ist das Aussehen der Geschöpfe und wie der himmlische Wagen gelenkt wird, so wichtig?

    Kommentar — 14. September 2012 @ 19:46

  11. Jule

    Hesekiel 11 – Gottes grausame Strafe für die führenden Männer von Jerusalem

    1 Der Geist Gottes hob mich empor und brachte mich zum Osttor des Tempels. Am Eingang standen fünfundzwanzig Männer; unter ihnen sah ich Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas. Beide gehörten zu den Führern Israels. 2 Gott sprach zu mir: »Sterblicher Mensch, das sind die Männer, die in dieser Stadt böse Pläne schmieden und mit ihren Ratschlägen andere ins Unglück stürzen. 3 Sie prahlen: ›Haben wir nicht erst vor kurzem die Häuser wieder aufgebaut? Unsere Stadt ist wie ein Topf, und wir sind das gute Fleisch darin!‹ 4 Darum teile ihnen mit, was ich zu sagen habe, sterblicher Mensch – ja, kündige ihnen an, welches Unheil sie treffen wird!«

    5 Der Geist des Herrn kam über mich und befahl mir: »Richte ihnen diese Botschaft des Herrn aus: Ihr Israeliten, ich habe gehört, was ihr gesagt habt, und ich kenne eure geheimsten Gedanken! 6 Ihr habt viele Menschen in dieser Stadt ermordet, überall in den Straßen liegen die Leichen.

    7 Darum sage ich, der Herr: Die Leichen, mit denen ihr die Stadt gefüllt habt – sie sind das Fleisch! Die Stadt ist der Topf, euch aber werde ich daraus vertreiben. 8 Ihr habt Angst vor dem Schwert, darum sollt ihr mit dem Schwert getötet werden. Darauf könnt ihr euch verlassen! 9 Ich jage euch aus Jerusalem fort und gebe euch in die Gewalt fremder Völker. Ich halte Gericht über euch 10 und lasse euch durch das Schwert umkommen. An der Grenze Israels werde ich mein Urteil an euch vollstrecken; so müsst ihr erkennen, dass ich der Herr bin. 11 Jerusalem wird für euch nicht der Topf sein, und ihr seid nicht das gute Fleisch darin. Nein, an der Grenze Israels werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen. 12 So sollt ihr erkennen, dass ich euer Herr bin. Meine Weisungen habt ihr in den Wind geschlagen und meine Gebote missachtet; stattdessen habt ihr Recht und Sitte eurer Nachbarvölker angenommen!«

    13 Während ich dies weissagte, fiel Pelatja, der Sohn Benajas, tot um. Ich warf mich zu Boden und schrie laut: »Ach, allmächtiger Herr, willst du auch den letzten Rest von Israel noch ausrotten?«

    Trost für die Verschleppten:Ich bringe euch zurück!

    14 Der Herr sprach zu mir: 15 »Du sterblicher Mensch, die Einwohner von Jerusalem sagen über deine Verwandten und über alle Israeliten, die nach Babylonien verschleppt worden sind: ›Der Herr hat sie verstoßen, darum gehört das Land nun uns.‹ 16 Denen, die so reden, sollst du ausrichten: So spricht Gott, der Herr: Es ist wahr, ich habe sie weit weg zu anderen Völkern vertrieben und in alle Länder zerstreut. Sie leben fern von meinem Tempel, aber mich können sie trotzdem verehren.17 Und ich, der Herr, werde sie wieder zurückholen aus allen Ländern, in die sie verschleppt wurden. Dann gebe ich ihnen das Land Israel zurück.

    18 Wenn sie hierher kommen, werden sie all die abscheulichen Götzen beseitigen. 19 Ich will ihnen ein anderes Herz und einen neuen Geist geben. Ich nehme das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein lebendiges Herz. 20 Dann werden sie nach meinen Weisungen leben, meine Gebote wieder achten und befolgen. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. 21 Die aber, deren Herz an den widerlichen Götzen hängt, werde ich bestrafen. Alles, was sie getan haben, fällt auf sie zurück. Mein Wort gilt!«

    Der Herr verlässt Jerusalem

    22 Dann schwangen die Engel ihre Flügel, und die Räder bewegten sich mit ihnen. Darüber thronte der Gott Israels in seiner Macht und Hoheit. 23 Seine herrliche Erscheinung erhob sich aus der Stadt und ließ sich auf dem Berg nieder, der östlich von Jerusalem liegt. 24 In meiner Vision hob Gottes Geist mich empor und brachte mich wieder zu den Verschleppten nach Babylonien. Dann verschwanden die Bilder, die ich in der Vision gesehen hatte.

    25 Ich erzählte den Judäern alles, was der Herr mir gezeigt hatte.

    Hm. Die Formulierung, die das Buch Hesekiel ausmacht, ist hier aber deutlich abgeschwächt!

    Es geht ja nicht nur darum, dass sie erkennen, dass ER ihr Gott ist. Es geht auch um den Namen und wofür er steht. Dies wird in dem Hesekiel-Buch gleich in den ersten beiden Kapiteln herausgestellt. Da kann man mal wieder sehen, was eine Übersetzung ausmacht! Hier ist die Neue-Welt-Übersetzung wirklich unschlagbar:

    Kapitel 2
    Sein eigenes Volk mußte erkennen, wer er ist

    ÄGYPTEN als die führende Militärmacht jener Zeit des Altertums hatte wahrhaftig eine schwere Niederlage erlitten. Als die Nachricht von dieser Katastrophe die Ägypter erreichte, die zu Hause gelassen worden waren, hätten sie endlich erkennen sollen, daß der Gott ihrer früheren Sklaven der eine lebendige und wahre Gott, Jehova, war. Die befreiten Israeliten konnten dagegen in dieser Stunde des Triumphes verstehen, was ihr Gott zu Moses über sie gesagt hatte: „Ich werde euch bestimmt mir zum Volke nehmen, und ich werde mich in der Tat als euer Gott erweisen; und ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova, euer Gott, bin, der euch herausführt, unter den Lastarbeiten Ägyptens hinweg.“ (2. Mose 6:7) Nun konnten sie den Namen Gottes verstehen, wie ihn selbst ihre Vorväter niemals hatten verstehen können, wie er dies auch zu Moses gesagt hatte: „Ich bin der HERR. Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als Gott, der Allmächtige, erschienen. Aber ich ließ mich ihnen nicht kundgeben mit meinem Namen JEHOVA.“ — 2. Mose 6:2, 3, NEB.

    2 Nun oblag jenen befreiten Israeliten die Verantwortung, ihren Nachkommen gegenüber als Zeugen zu dienen. Die Verpflichtung, ihrer Nachkommenschaft gegenüber als Zeugen Jehovas zu dienen, war ihnen auferlegt worden, wie er es zu Moses gesagt hatte, bevor er Ägypten mit der achten Plage, der Plage der Heuschrecken, schlug: „Geh zu Pharao hinein, denn ich — ich habe sein Herz und die Herzen seiner Diener unempfänglich werden lassen, damit ich diese meine Zeichen direkt vor ihn setze und damit du vor den Ohren deines Sohnes und des Sohnes deines Sohnes kundtun kannst, wie streng ich mit Ägypten verfahren bin und meine Zeichen, die ich unter ihnen errichtet habe, und ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova bin.“ (2. Mose 10:1, 2) Nun bestand guter Grund für ihn, zu dieser Nation durch seinen Propheten Jesaja etwa achthundert Jahre später zu sagen:

    3 „Und nun, dies ist, was Jehova, dein Schöpfer, gesprochen hat, o Jakob, und dein Bildner, o Israel: ,Fürchte dich nicht, denn ich habe dich zurückgekauft. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. Falls du durch Gewässer ziehen solltest, will ich mit dir sein, und durch die Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Falls du durchs Feuer schreiten solltest, wirst du nicht versengt werden, noch wird dich die Flamme selbst ansengen. Denn ich bin Jehova, dein Gott, der Heilige Israels, dein Retter. . . . Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ja, mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennen und an mich glauben und damit ihr verstehen mögt, daß ich derselbe Eine bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet [von den götzendienerischen Nationen], und nach mir war weiterhin keiner. Ich — ich bin Jehova, und außer mir gibt es keinen Retter. Ich selbst habe kundgetan und habe gerettet und habe es hören lassen, als kein fremder Gott unter euch war. Und ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich bin Gott.‘ “ — Jesaja 43:1-12.

    4 Wie es sich erwies, mußte die befreite Nation Israel auf ihrem Weg in das Verheißene Land noch durch die feurige Wüste gehen. Da diese Wildnis kein „Land von Milch und Honig“ war, wie das Verheißene Land nach dem Bericht sein sollte, mußte die Nation der Zeugen Gottes Jehova als den Einen kennenlernen, der auf dem ganzen Weg für ihre Bedürfnisse sorgen konnte. Man denke daran, daß für mehrere Millionen Menschen und ihren Viehbestand in der Wildnis der Sinai-Halbinsel Nahrung und Wasser beschafft werden mußte! Etwa einen Monat nachdem sie Ägypten verlassen hatten und als das Volk geneigt war, wegen der Nahrung zu murren, erklärte Jehova, er werde seinen Namen in dieser Hinsicht nicht schmähen lassen, indem er zu Moses sagte: „Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört. Rede zu ihnen und sprich: ,Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr mit Brot gesättigt werden; und ihr werdet bestimmt erkennen, daß ich Jehova, euer Gott, bin.‘ “ So lernten sie ihn denn als ihren Versorger und Erhalter kennen, als er am Abend eine Menge Wachteln sandte und am Morgen durch ein Wunder das Manna. (2. Mose 16:1-18) Während der gesamten vier Jahrzehnte ihrer Wanderung in das Verheißene Land von Milch und Honig versorgte Jehova sie regelmäßig mit dem lebenerhaltenden Manna. Es war kein gewöhnliches Brot.

    5 Wie wäre es nun, wenn wir heute vierzig Jahre lang persönliche Erfahrung mit Gott, unserem Schöpfer, hätten, so, wie die Israeliten sie damals in jener Wildnis im Nahen Osten hatten? Würde uns dann warm ums Herz werden vor liebender Zuneigung zufolge der Erkenntnis, die Gott verliehen hat? Würden unsere Augen mit Verständnis und Wertschätzung das sehen, was Gott getan hat, und würden unsere Ohren mit der Bereitschaft zu gehorchen auf das hören, was Gott sagt? Würden wir das Empfinden haben, daß wir jetzt Gott, unseren Schöpfer, erkannt haben? Das sollte bei uns der Fall sein. Und doch, gegen Ende der vierzigjährigen Wanderung in der Wildnis beschrieb Moses die Auswirkung der Handlungsweise Gottes mit den Israeliten zusammenfassend wie folgt:

    6 „Und doch hat Jehova euch nicht ein Herz gegeben zu erkennen und Augen zu sehen und Ohren zu hören bis auf diesen Tag. ,Während ich euch vierzig Jahre in der Wildnis ständig leitete, nutzten sich eure Kleider an euch nicht ab, und deine Sandale nutzte sich an deinem Fuß nicht ab. Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und berauschendes Getränk habt ihr nicht getrunken, damit ihr zu der Erkenntnis kämet, daß ich Jehova, euer Gott, bin.‘ “ — 5. Mose 29:1-6.

    7 Schon früh in diesen vierzig Jahren trauter Erfahrungen mit Gott hätten sie es lernen sollen, ihn als den zu erkennen, der sie vor gewalttätigen Feinden schützte. Im zweiten Monat ihrer Wanderung in der Wildnis von einer Etappe zur anderen kamen sie nach Rephidim. Dort hätten sie beobachten können, daß, wenn sie auch zu ihrer Verteidigung selbst kämpfen konnten, es doch ihr Gott war, der ihnen den Sieg über ihre Feinde verlieh. Wie? Was geschah dort? Laßt es uns lesen:

    8 „Die Amalekiter kamen und griffen Israel in Rephidim an. Moses sprach zu Josua: ,Wähle deine Männer, und ziehe morgen aus, um für uns gegen Amalek zu kämpfen; und ich will mich auf den Gipfel des Hügels stellen mit dem Stab Gottes in meiner Hand.‘ Josua führte seine Befehle aus und kämpfte gegen Amalek, während Moses, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. Wann immer Moses seine Hände erhob, war Israel im Vorteil, und wenn er seine Hände herunterließ, war Amalek im Vorteil. Aber wenn seine Arme schwer wurden, nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, und während er saß, hielten Aaron und Hur seine Hände empor, einer auf jeder Seite, so daß seine Hände fest blieben bis zum Sonnenuntergang. So besiegte Josua Amalek und tötete dessen Volk mit dem Schwert. Der HERR sprach zu Moses: ,Zeichne dieses schriftlich auf, und sage es Josua mit diesen Worten: „Ich bin entschlossen, das Gedächtnis Amaleks gänzlich unter dem Himmel auszutilgen.“ ‘ Moses baute einen Altar und nannte ihn Jehova-Nissi und sprach: ,Mein Eid darauf: Der HERR hat Krieg mit Amalek von Generation zu Generation.‘ “ — 2. Mose 17:8-16, NEB. (Der Name „Jehova-Nissi“ bedeutet „Jehova ist mein Signalmast“.)

    9 Generationen schwanden dahin, Jahrhunderte, wie die Geschichte es zeigt, bis der letzte der Amalekiter, der Feinde des Volkes Gottes von alters her, ausgetilgt war. Jehovas Beschluß gegen sie wurde nicht vereitelt. So beweist die Geschichte, daß es besser ist, sich zu Jehova als unserem Signalmast zu versammeln, als sich hilfeleistend um die zu scharen, die seine Feinde und Feinde seines Volkes sind. Das werden wir tun, wenn wir ihn kennen.

    WAS FÜR EIN GOTT ER IST

    10 Alle diese geschichtlichen Erfahrungen helfen uns verstehen, was für ein Gott dieser Jehova ist. Bei einer kritischen Begebenheit beschrieb er Moses, was für ein Gott er ist. Dies geschah ungefähr im vierten Monat, nachdem die Israeliten aus ihrer Sklaverei in Ägypten herausgekommen waren. Während sie noch am Berg Sinai waren, übertraten Tausende der Israeliten die ersten beiden der Zehn Gebote, indem sie mit einem goldenen Kalb Götzendienst begingen. Als Mittler für die Nation mußte Moses sich für sie verwenden, um sicher zu sein, daß Gott auf ihrer Reise durch die Wildnis weiterhin mit ihr sei. Als er dann oben auf dem Berg bei Gottes Engel war, stellte er eine Bitte, und Gott erwies Moses die Gunst einer besonderen Offenbarung mit Bezug auf den göttlichen Namen. Darüber lesen wir:

    11 „Und Moses betete: ,Zeige mir deine Herrlichkeit.‘ Der HERR antwortete: ,Ich will all mein Gutes vor dir vorübergehen lassen, und ich will in deinem Hörbereich den Namen JEHOVA aussprechen. Ich will gnädig sein, wem ich gnädig sein will, und ich will mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen will.‘ . . . Und der HERR kam in der Wolke herab und nahm seinen Platz neben ihm ein und sprach den Namen JEHOVA aus. Dann ging der HERR vor ihm vorüber und rief laut: ,JEHOVA, der HERR, ein Gott, barmherzig und gnädig, langmütig, immer beständig und wahr, der Beständigkeit bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Rebellion und Sünde vergibt und den Schuldigen nicht völlig wegfegt; sondern einer, der Söhne und Enkel für die Ungerechtigkeit ihrer Väter bestraft bis zur dritten und vierten Generation!‘ “ — 2. Mose 33:18 bis 34:7, NEB. (Wo in dieser Bibel der Ausdruck „der HERR“ vorkommt, steht er für den hebräischen Namen Gottes, „Jehova“.) Siehe auch Apostelgeschichte 7:37, 38, 53; Galater 3:19.

    12 Die oben angegebenen Eigenschaften unterscheiden Jehova von allen sogenannten Göttern, die von Menschen und Nationen angebetet wurden. Moses fühlte sich getrieben, solch einen Gott wie Jehova es ist, anzubeten. Welche vernünftige Person, die die richtige Wertschätzung hat, würde nicht solch einen Gott, wie Jehova es ist, anbeten wollen? Er verdient es, angebetet zu werden. Ihm steht das ausschließliche Recht zu, zu befehlen, daß ihn alle seine Geschöpfe im Himmel und auf Erden anbeten. Er verlangte, daß die Israeliten, die er von den Bedrückern, von Ägypten, befreit hatte, ihn anbeteten. Er ließ ein heiliges Zelt der Zusammenkunft errichten, in dem sein auserwähltes Volk ihn draußen in der Wildnis anbeten konnte. Er beschaffte für die Israeliten eine Priesterschaft in der Familie Aarons, des Bruders Mose. Er schrieb eine Reihe von Opfern vor, die sie ihm bei gewissen Gelegenheiten und aus gewissen Gründen darbringen könnten; diese Opfer hatten eine besondere Bedeutung und wiesen auf das große Opfer hin, das Jehova zur bestimmten Zeit beschaffen würde, um die Sünde der ganzen Menschenwelt wegzunehmen. Hinsichtlich dieses heiligen Zeltes der Zusammenkunft und seiner Priesterschaft sagte Gott zu Moses:

    13 „Und ich will mich dort bei den Söhnen Israels einfinden, und es wird gewiß durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. Und ich will das Zelt der Zusammenkunft und den Altar heiligen; und ich werde Aaron und seine Söhne heiligen, damit sie als Priester für mich amten. Und ich will inmitten der Söhne Israels zelten, und ich will mich als ihr Gott erweisen. Und sie werden bestimmt erkennen, daß ich Jehova, ihr Gott, bin, der sie aus dem Land Ägypten herausgebracht hat, damit ich in ihrer Mitte zelte. Ich bin Jehova, ihr Gott.“ — 2. Mose 29:43-46.

    14 Dieses tragbare Zelt der Zusammenkunft wurde Jahrhunderte später durch einen feststehenden Tempel ersetzt, der auf dem Berg Moria in der Stadt Jerusalem erbaut wurde. König Salomo, der Sohn Davids von Bethlehem, erbaute ihn während der Jahre 1034 bis 1027 vor unserer Zeitrechnung. Jehova heiligte diesen Tempel als eine Stätte der Anbetung, wie er es mit dem Zelt der Zusammenkunft getan hatte, das von Moses errichtet worden war. (1. Könige 6:1-38) König Salomo betete, daß dem so sein möge, und hinsichtlich der göttlichen Antwort auf sein Gebet lesen wir in 1. Könige 9:2, 3:

    15 „Jehova [erschien] Salomo dann zum zweiten Mal . . ., so, wie er ihm in Gibeon erschienen war. Und Jehova sprach weiter zu ihm: ,Ich habe dein Gebet und dein Flehen um Gunst erhört, mit dem du vor mir um Gunst gefleht hast. Ich habe dieses Haus, das du gebaut hast, dadurch geheiligt, daß ich meinen Namen auf unabsehbare Zeit dorthin setze; und meine Augen und mein Herz werden bestimmt stets dort sein.‘ “

    16 Aus diesem Grund wurde der Name Jehovas mit jenem Tempel in Jerusalem in Zusammenhang gebracht, und selbst Nationen in weiter Ferne erfuhren dies. Zu Recht war Jehova sehr an dem interessiert, was dort, in jenem Tempel, vor sich ging, da dies auf seinen heiligen Namen zurückfallen würde. Seinen Tempel zu verunreinigen war kein geringer Verstoß.

    ISRAEL UND SYRIEN MUSSTEN ERKENNEN, WER ER IST

    17 Weil der Erbauer des Tempels, König Salomo, in seinem Alter Jehova untreu wurde, entriß Gott zehn der zwölf Stämme Israels dem Sohn und Nachfolger Salomos, Rehabeam. So ließ er zu, daß ein Zehn-Stämme-Reich Israel mit einer anderen königlichen Hauptstadt errichtet wurde. Dieses neue Königreich wandte sich schnell von der in seinem Tempel in Jerusalem verrichteten Anbetung ab und begann im Jahre 997 v. u. Z. in den Städten Dan und Bethel mit der Anbetung goldener Kälber. Siebenundfünfzig Jahre später wurde Ahab, der Sohn des bösen Königs Omri, König über jene zehn Stämme Israels. Er ging im Götzendienst noch weiter, indem er die Tochter eines ausländischen Priesters des falschen Gottes Baal heiratete und in seiner Hauptstadt Samaria den Baalskult einführte. (1. Könige 16:29-32) Da Jehova nicht wünschte, daß dieses Zehn-Stämme-Reich ihn gänzlich vergesse, sandte er ihm seine Propheten und gab den Angehörigen des götzendienerischen Königreiches weiterhin guten Grund, zu erkennen, daß er Jehova, der Gott ihrer Vorväter, ist.

    18 In den Tagen des Königs Ahab gab es hierzu Gelegenheiten. Mit einer gewaltigen Streitmacht kam Ben-Hadad, der König von Syrien, zusammen mit zweiunddreißig mit ihm verbündeten Königen herbei und belagerte die Hauptstadt Samaria. Nach einigen unbefriedigenden Verhandlungen mit König Ahab gingen die Syrer und ihre Verbündeten daran, Samaria mit aller Macht anzugreifen. Was geschah darauf?

    19 „Und siehe! ein gewisser Prophet näherte sich Ahab, dem König von Israel, und sprach dann: ,Dies ist, was Jehova gesagt hat: „Hast du diese ganze große Menge gesehen? Siehe, ich gebe sie heute in deine Hand, und du wirst sicherlich wissen, daß ich Jehova bin.“ ‘ “ — 1. Könige 20:1-13.

    20 Unter dem direkten Befehl König Ahabs, der von Jehova dazu bestimmt wurde, zogen die belagerten Israeliten zum Angriff aus und konnten unter den Syrern eine große Schlachtung anrichten. Es gelang König Ben-Hadad von Syrien, zu Pferd mit seinen Berittenen zu entrinnen. Wie hatte doch das Zehn-Stämme-Reich Israel Grund und Ursache, zu erkennen, daß der Gott des Sieges Jehova ist! Indes wußte Jehova, daß die Syrer ihre Lektion nicht gelernt hatten, sondern ihre demütigende Niederlage falsch deuten würden, und daß darum König Ben-Hadad von neuem Streitkräfte mustern würde, um im folgenden Jahr den Angriff auf Samaria zu wiederholen. Durch einen Propheten Jehovas warnte Jehova den König Ahab davor und ließ ihm sagen, er solle sich für dieses Vorrücken des Feindes stärken. — 1. Könige 20:22-25.

    21 Jehovas Prophezeiung blieb nicht unerfüllt; denn im folgenden Jahr kam König Ben-Hadad wirklich mit einer anscheinend überwältigenden Streitmacht zurück, um gegen den Gott Israels zu kämpfen, diesmal auf ebenem Land. „Und“, so sagt der Geschichtsbericht, „die Söhne Israels lagerten sich vor ihnen wie zwei winzige Ziegenherden, während die Syrer ihrerseits das Land füllten. Dann näherte sich der Mann des wahren Gottes und sprach zum König von Israel, ja er fuhr fort zu sprechen: ,Dies ist, was Jehova gesagt hat: „Darum, daß die Syrer gesprochen haben: ,Jehova ist ein Gott der Berge, und er ist nicht ein Gott der Talebenen‘, muß ich diese ganze große Menge in deine Hand geben, und ihr werdet bestimmt wissen, daß ich Jehova bin.“ ‘ “ — 1. Könige 20:26-28.

    22 Eine Woche später kam es zur Kampfhandlung, und es erwies sich, daß die Syrer Jehova falsch eingeschätzt hatten. An e i n e m in Tag schlachteten die Israeliten, die von Gott unterstützt wurden, hunderttausend vom syrischen Fußvolk hin und, nicht etwa durch bloßen Zufall, fiel eine Mauer der Stadt Aphek, in die die überlebenden Syrer geflüchtet waren, auf siebenundzwanzigtausend Mann von ihnen und tötete sie. Der besiegte König Ben-Hadad war gezwungen, sich den Siegern zu ergeben und auf ihr gnädiges Erbarmen zu vertrauen. Weil König Ahab die Hand zum Erringen dieses von Gott verliehenen Sieges nicht vollständig anlegte, indem er als Jehovas Vollstrecker gedient und König Ben-Hadad, der Gott trotzte, getötet hätte, äußerte Jehova sein Mißfallen über König Ahab. Da König Ahab nun Grund hatte, zu glauben, daß das, was Jehovas Prophet gesagt hatte, als Strafe für sein Versagen kommen würde, kehrte er nicht siegesbewußt, sondern niedergeschlagen nach Samaria zurück. — 1. Könige 20:29-43.

    23 Was dies für die Nation des Zehn-Stämme-Reiches Israel zur Folge hatte, sollte den Nationen der Christenheit heute eine ernste Warnung sein. Da die Israeliten verfehlten, aus der Lektion, daß der Gott der Rettung Jehova ist, in religiöser Hinsicht Nutzen zu ziehen, erlebten sie im Jahre 740 v. u. Z. als Nation eine Katastrophe. Weil sie fortgesetzt falsche Götter anbeteten und die Gebote Jehovas übertraten, kam in jenem Jahr ihr Untergang als unabhängige Nation mit der Zerstörung ihrer Hauptstadt zum Abschluß, nicht durch die Syrer, sondern durch die damalige zweite Weltmacht, durch Assyrien. Die überlebenden Israeliten wurden ins Exil geführt, in die fernen Provinzen Assyriens, wo die Propheten Jehovas sie nicht besuchten. Somit bestand das Königreich Israel, das Jehova verlassen hatte, nur 257 Jahre. Die Nationen der Christenheit haben heute keinen Grund, im Zweifel darüber zu sein, warum diese nationale Katastrophe das Zehn-Stämme-Reich Israel ereilte, denn der inspirierte Prophet und Bibelschreiber (Jeremia) erklärt, warum, indem er sagt:

    24 „Darum, daß sie nicht auf die Stimme Jehovas, ihres Gottes gehört hatten, sondern seinen Bund ständig übertraten, ja alles, was Moses, der Knecht Jehovas, geboten hatte. Sie hatten weder darauf gehört noch danach getan.“ — 2. Könige 18:11, 12.

    BABYLON UND ANDERE NATIONEN MUSSTEN IHN ERKENNEN

    25 Das Schwesterkönigreich, bestehend aus den zwei übrigen Stämmen, Juda und Benjamin, mit der Hauptstadt Jerusalem blieb weitere 133 Jahre bestehen. In diesem Königreich Juda erweckte Jehova seinen Propheten Jesaja mehr als fünfunddreißig Jahre vor der Zerstörung Samarias durch Assyrien, die zweite Weltmacht. Unter Inspiration des Geistes Jehovas sagte der Prophet Jesaja voraus, daß auch Jerusalem im Laufe der Zeit von der nächsten Weltmacht, von Babylon, vernichtet und das Land Juda öde liegengelassen werden würde, denn die überlebenden Bewohner würden ins Exil nach Babylon geführt werden. Aber zu Jehovas bestimmter Zeit sollte selbst Babylon als die dritte Weltmacht gestürzt werden, und der siegreiche König Cyrus, den Jesaja mit Namen voraussagte, würde die ins Exil geführten Juden in ihr Heimatland zurückkehren lassen, damit dieses wieder bebaut werde und einem Paradies gleiche. Die zurückgekehrten Weggeführten sollten auch die heilige Stadt Jerusalem und ihren Tempel zur Anbetung Jehovas wieder aufbauen. (Jesaja 44:24 bis 45:7; 35:1-10) Indem Jesaja diese Zurückführung der jüdischen Verbannten als ein prophetisches Bild von etwas noch größerem benutzte, das in unserem zwanzigsten Jahrhundert eintreten sollte, sagte er weiter:

    26 „Dies ist, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: ,Siehe! Ich werde meine Hand auch zu den Nationen erheben, und für die Völker werde ich mein Signal hochhalten. Und sie werden deine Söhne im Busen bringen, und auf der Schulter werden sie deine eigenen Töchter tragen. Und Könige sollen Pfleger für dich werden und ihre Fürstinnen Ammen für dich. Mit dem Angesicht zur Erde werden sie sich vor dir niederbeugen, und den Staub deiner Füße werden sie lecken; und du wirst erkennen müssen, daß ich Jehova bin, dessentwegen diejenigen, die auf mich hoffen, nicht beschämt werden.‘ “ — Jesaja 49:22, 23.

    27 Als die ins Exil Verbannten im Jahre 537 v. u. Z. zurückgeführt wurden, mußte nicht allein die irdische Organisation der Zeugen Gottes erkennen, daß er Jehova ist. Auch die heidnischen Nationen mußten es erkennen. Diese internationale Verbreitung einer so wichtigen Kenntnis wurde vom Propheten Hesekiel vorausgesagt, nachdem Jerusalem und Juda im Jahre 607 v. u. Z. verödet worden waren und während die verschleppten Juden sich noch im Exil in Babylon befanden. Als Wortführer Jehovas wurde der Prophet Hesekiel inspiriert, zu den verödeten ‘Bergen Israels’ zu sagen (nach der Elberfelder Bibel):

    28 „Denn siehe, ich will zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und besät werden. Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt, und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden. Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt machen, wie in euren Vorzeiten, und werde euch wohltun, mehr als in euren Anfängen. Und ihr werdet wissen [erkennen, ZB], daß ich Jehova bin.“ „Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen [sollen erkennen, ZB], daß ich Jehova bin, spricht der Herr, Jehova, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige.“ — Hesekiel 36:8-11, 22, 23.

    29 Ist es wichtig, daß diese Erkenntnis, daß er Jehova ist, so weit verbreitet wird? Das denkt er jedenfalls! Allein in der ganzen Prophezeiung Hesekiels weist Gott, der Souveräne Herr, auf diese Wichtigkeit hin, indem er wiederholt verkündet, daß Nationen und Völker und Einzelpersonen ‘erkennen [oder wissen] sollen, daß ich Jehova bin’, denn diese Erklärung erfolgt zweiundsechzigmal. Zuletzt kommt dieser auffallende Ausdruck in Hesekiels Prophezeiung in Hesekiel 39:6, 7 vor, wo Gott, der Souveräne Herr, in allem Ernst sagt:

    30 „Und ich werde Feuer senden unter Magog und unter die, welche auf den Inseln sicher wohnen. Und sie werden wissen [erkennen, ZB], daß ich Jehova bin. Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen [erkennen, ZB], daß ich Jehova bin der Heilige in Israel.“ — EB; siehe auch Hesekiel 29:17, 21.

    31 In diesen kritischen Tagen unseres zwanzigsten Jahrhunderts, da die Nationen sich mit den tödlichsten Kriegswaffen militärisch ausgerüstet haben, scheinen die Worte des Propheten Joel wie nie zuvor zu passen, wiewohl seine Worte schon im neunten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und daher vor Hesekiels Prophezeiung gesprochen und niedergeschrieben worden sind: „Ruft dies aus unter den Nationen: ,Heiligt Krieg! Weckt die starken Männer auf! Laßt sie heranrücken! Laßt sie heraufkommen, alle Kriegsmänner! Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen.‘ “ Ein Kampf um die Weltherrschaft steht bevor. Was werden die Menschen die auf der Siegerseite stehen, durch seinen Ausgang erfahren? Folgendes: „Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, euer Gott, der ich auf Zion, meinem heiligen Berge, weile. Und Jerusalem soll eine heilige Stätte werden; und was Fremde [weltliche Nationen] betrifft, sie werden es nicht mehr durchziehen.“ — Joel 3:9, 10, 17.

    32 Was Hesekiel, den späteren Propheten, betrifft, so lenkt er von Anfang bis Ende die Aufmerksamkeit auf den göttlichen Namen. In den ersten Versen seines prophetischen Buches schreibt er seine Prophezeiung der Inspiration Jehovas zu. Ganz am Ende seines prophetischen Buches, in den zwei letzten hebräischen Wörtern desselben, nennt er den Namen des Souveränen Herrn, Gottes. So, wie The New English Bible, 1970 (Die Neue Englische Bibel von 1970), den allerletzten Vers übersetzt, der eine bemerkenswerte Stadt auf Erden voraussagt, lautet er: „Der Umkreis der Stadt soll achtzehntausend Ellen sein; und der Name der Stadt soll für immer danach Jehova-Schamma sein.“ Dieser Name bedeutet „Jehova selbst ist dort“. — Hesekiel 48:35, NEB; NW.

    33 Der Prophet Hesekiel vollendete das Buch seiner Prophezeiung im Jahre 591 v. u. Z., vierundfünfzig Jahre bevor die ins Exil geführten Juden wieder in ihr Heimatland zurückgeführt wurden, was im Jahre 537 v. u. Z. geschah. (Hesekiel 29:17) Dieses bemerkenswerte Ereignis machte damals auf die heidnischen Nationen Eindruck. War es danach nicht mehr wichtig oder notwendig, daß Gott, der Souveräne Herr, die Nationen und Völker zu der Erkenntnis nötigte, daß er Jehova ist? Besteht heute, an dem Tag aller Tage, nicht ein Bedürfnis wie nie zuvor, alle Nationen der Erde erkennen zu lassen, daß er Jehova ist? Bestimmt ist unsere Zeit der Tag, da der eine lebendige und wahre Gott hervortritt und sich mit seinem Namen allen Nationen und Völkern zu erkennen gibt. Dies muß er zur Rechtfertigung seines wirklichen Daseins, seiner Stellung als Gott und Schöpfer, seiner Wahrhaftigkeit und universellen Souveränität tun. Jawohl! Der hebräische Ausdruck für „Souveräner Herr Jehova“ selbst kommt 215mal in Hesekiels Prophezeiung vor.

    34 In diesem letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts darf mit Bezug auf die letzte Erklärung des Vorhabens Gottes, die in Hesekiel 39:7 erscheint, eins nicht übersehen werden, daß nämlich ‘die Nationen erkennen sollen, daß ich Jehova bin’. Was bedeutet dies? Folgendes: Die Prophezeiung muß sich „am Ende der Jahre“, „im Schlußteil der Tage“, erfüllen. (Hesekiel 38:8, 16, EB, NW) Wenn wir alle Dinge in Betracht ziehen, die sich seit dem Ersten Weltkrieg ereignet haben, der im Jahre 1914 u. Z., also vor mehr als siebenundfünfzig Jahren, ausbrach, müßte das vorausgesagte Ende der Jahre und Tage, der Schlußteil der Jahre und Tage, für uns bald dasein! Alle Nationen stehen heute dicht vor dem Punkt, da sie auf eine Weise zu einer Erkenntnis des einen lebendigen und wahren Gottes, Jehovas, kommen werden, wie sie ihn nie zuvor erkannt haben. Kein einziger von uns kann diesem entgehen. Wir alle gehören zu diesen Nationen. Wird es uns zum Gewinn oder Verlust gereichen, wenn uns diese so wichtige Erkenntnis Jehovas verliehen wird?

    35 Da Jehova so viele Erklärungen über das abgab, was die Nationen und Völker erkennen sollen, so geziemt es sich für uns, ob wir nun Jehova und seinen Namen lieben oder nicht, in das prophetische Buch Hesekiel hineinzublicken. Auf diese Weise können wir wahrnehmen, wie sich hervorragende Teile davon in der heutigen Zeit erfüllt haben. Viele ehrlichgesinnte Menschen sind heute immer noch in Verwirrung in bezug auf das höchste Wesen, Gott, den Allmächtigen. Sie können sich selbst nur nützen, wenn sie seinen weisen und zeitgemäßen Rat für heute ermitteln. Warum sollte man wie jener Pharao, der ehemalige Herrscher Ägyptens, zu der Erkenntnis gezwungen werden, daß er Jehova ist? Es ist für uns, die wir ein glückliches Leben lieben, weit besser, seiner gütigen Einladung zu folgen, ihn jetzt auf günstige, friedliche Weise zu erkennen.

    Kommentar — 14. September 2012 @ 19:56

  12. Jule

    Hesekiel 8 – 11

    Hesekiel 8 –

    1 Und es geschah im sechsten Jahr , am fünften Tag des sechsten Monats, als ich in meinem Haus saß, und die Ältesten Judas saßen vor mir; da fiel dort die Hand Gottes , des Herrn, auf mich. 2 Und ich schaute, und siehe, eine Gestalt , die aussah wie Feuer; von seinen Lenden abwärts war er anzusehen wie Feuer, von seinen Lenden aufwärts aber war er anzusehen wie ein Lichtglanz, gleich dem Anblick von Goldschimmer. 3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes, und der Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des inneren Tores, das nach Norden schaut, wo ein Götzenbild der Eifersucht, das die Eifersucht [Gottes] erregt, seinen Standort hatte.

    4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, in derselben Gestalt, wie ich sie im Tal gesehen hatte. 5 Und er sprach zu mir:

    Menschensohn, hebe doch deine Augen auf nach Norden! Und ich hob meine Augen auf nach Norden, und siehe, da war nördlich vom Altartor dieses Götzenbild der Eifersucht, beim Eingang.

    6 Da sprach er zu mir: Menschensohn, siehst du, was diese tun? Die großen Gräuel , welche das Haus Israel hier begeht, sodass ich mich von meinem Heiligtum entfernen muss? Aber du wirst noch mehr große Gräuel sehen!

    7 Und er führte mich zum Eingang des Vorhofs ; und ich schaute, und siehe, da war ein Loch in der Wand. 8 Da sprach er zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Als ich nun die Wand durchbrach, siehe, da war eine Tür. 9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Gräuel , die sie hier verüben!

    10 Da ging ich hinein und schaute, und siehe, da waren allerlei Bildnisse von Gewürm und gräulichem Getier, auch allerlei Götzen des Hauses Israel ringsum an die Wand gezeichnet. 11 Und vor ihnen standen 70 Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und mitten unter ihnen stand Jaasanja, der Sohn Schaphans ; und jeder von ihnen hatte eine Räucherpfanne in seiner Hand, und der Duft einer Weihrauchwolke stieg auf.

    12 Da sprach er zu mir: Menschensohn, hast du gesehen, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht ; der Herr hat dieses Land verlassen!

    13 Danach sprach er zu mir: Du wirst noch mehr große Gräuel sehen, die sie begehen! 14 Und er führte mich zu dem Eingang des Tores am Haus des Herrn , das gegen Norden liegt; und siehe, dort saßen Frauen , die den Tammuz beweinten. 15 Da sprach er zu mir: Hast du das ge-sehen, Menschensohn? Du wirst noch mehr und größere Gräuel sehen als diese!

    16 Und er führte mich in den inneren Vorhof des Hauses des Herrn ; und siehe, am Eingang zum Tempel des Herrn , zwischen der Halle und dem Altar, waren etwa 25 Männer; die kehrten dem Tempel des Herrn den Rücken , ihr Angesicht aber nach Osten; und sie warfen sich nach Osten anbetend vor der Sonne nieder.

    17 Da sprach er zu mir: Hast du das ge-sehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Gräuel zu tun, die sie hier verüben, dass sie auch das Land mit Frevel erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen ? Und siehe, sie halten grüne Zweige an ihre Nase!

    18 So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn handeln; mein Auge soll sie nicht verschonen, und ich will mich nicht über sie erbarmen; und wenn sie mir auch mit lauter Stimme in die Ohren schreien, so werde ich sie doch nicht erhören !

    Unfassbar, was so alles im Haus des Herrn vorgeht.

    Jeder aufrichtige Anbeter Gottes wird diese Gräuel nicht ertragen können. Sie sind für uns ein Anstoß und alles schreit danach, diesen Tempel – der ja Gottes Haus ist und damit heilig – von all dem Dreck zu säubern!

    Erinnert uns dies an etwas?

    Jesus hat zwei Mal den Tempel gereinigt. Warum? Über ihn und das, was er tat, wurde vorher gesagt: „der Eifer für dein Haus wird mich verzehren“ (Johannes 2:13-25; Matthäus 21:12, siehe auch den Artikel „Beweise Eifer für die wahre Anbetung“)

    Wieviel Eifer haben wir für unseren Gott, sein Wort und sein Haus?

    Ist es uns egal, wenn sein Name in den Schmutz gezogen wird, sich die Menschen nicht dafür interessieren, was unser Gott uns zu sagen hat – und wenn es in den Gemeinden, unserer Gemeinde, schlimmer zugeht, als draussen in der Welt?

    weitere Gedanken zu Hesekiel 8 finden wir hier

    Kommentar — 10. Oktober 2013 @ 08:00

  13. Jule

    Hesekiel 9 – woher wissen wir, worum es bei dem geht, worüber die Gerechten „seufzen und stöhnen“?

    1 Und er rief mir mit lauter Stimme in die Ohren und sprach: Kommt herbei, ihr Aufseher über die Stadt! Jeder nehme seine Zerstörungswaffe in die Hand! 2 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Weg vom oberen Tor her, das nach Norden schaut, und jeder hatte seine Waffe zum Zerschlagen in der Hand; in ihrer Mitte aber war ein Mann, der trug ein leinenes Gewand und hatte ein Schreibzeug an seiner Hüfte; diese gingen hinein und stellten sich neben den ehernen Altar. 3 Da erhob sich die Herrlichkeit des Gottes Israels von dem Cherub, über dem sie gewesen war, hin zur Schwelle des Hauses; und er rief dem Mann zu, der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an der Hüfte hatte.

    4 Und der Herr sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden! 5 Zu den anderen aber sprach er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt und erwürgt; euer Auge soll nicht verschonen, und ihr dürft euch nicht erbarmen. 6 Tötet, vernichtet Greise, junge Männer und Jungfrauen, Kinder und Frauen! Von denen aber, die das Zeichen tragen, rührt niemand an! Und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen!

    Da fingen sie bei den Ältesten an, die vor dem Tempel waren.

    7 Und er sprach zu ihnen: Verunreinigt das Haus und füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen! Geht hinaus! Da gingen sie hinaus und erwürgten in der Stadt.

    8 Und es geschah, als sie so würgten und [nur] ich noch übrig war, da fiel ich auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr, Herr , willst du in deinem Zorn, den du über Jerusalem ausgießt, den ganzen Überrest von Israel umbringen ?

    9 Da antwortete er mir: Die Sünde des Hauses Israel und Juda ist überaus groß! Das Land ist voll Blut und die Stadt voll Unrecht ; denn sie sagen: »Der Herr hat das Land verlassen!« und »Der Herr sieht es nicht!«

    10 So soll auch mein Auge sie nicht verschonen, und ich will mich nicht erbarmen, sondern ihren Wandel will ich auf ihren Kopf bringen!

    11 Und siehe, der Mann, der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte eine Meldung und sprach: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast!

    Das hört sich jetzt sehr brutal an. Aber vor dem Gemetzel ging ja der Mann mit dem Schreibzeug durch die Stadt und kennzeichnete die Leute.

    Wonach tat er das?

    Alle, die sich von den gottlosen Verhältnissen abgestoßen fühlten – und das auch ganz offen sagten – bekamen das Kennzeichen und wurden verschont!

    Alle anderen waren wohl ebenfalls Götzendiener, oder sie hatten nichts dagegen. Somit hatten auch die die Strafe verdient, die nichts dazu sagten.

    Hart?

    Das erinnert mich an das, was seinerzeit unter Hitler passiert ist. Nicht nur diejenigen, die aktiv daran teilhatten, waren schuldig. Immer wieder kommt der Vorwurf, dass so viele geschwiegen hatten. Dass sie davon wußten, sahen, wie ihre Nachbarn abgeholt und enteignet wurden – und nichts gesagt hatten.

    Sie werden ebenfalls als schuldig angesehen, weil man der Meinung ist, dass Hitler nicht so weit hätte gehen können, wenn das Volk aufbegehrt hätte.

    Jehova sieht dies wohl ebenso, denn hier werden auch diejenigen vernichtet, die nicht über diese schlimmen Zustände geseufzt und gestöhnt hatten.

    Woher wissen wir, dass es sich dabei nicht um die Kritik daran gehandelt hatte, dass sie es selbst so schwer hatten? Denn heute seufzen und stöhnen eigentlich fast alle Menschen, weil es ihnen nicht so gut geht, wie sie es sich wünschen. Aber oftmals geht es ihnen dabei nur um sich selbst und ihre eigene Bequemlichkeit. Das erinnert mich an einen Psychologenkongress, den wir letztens auf bibeltv gesehen hatten:

    Es wurde gesagt, dass jeder Mensch ein Unrechtsbewusstsein hat. Spätestens dann, wenn ihm selbst Unrecht zugefügt wird.

    Aber das ist nicht das, was Gott von seinen Anbetern erwartet. Er will Selbsosigkeit. Er will, dass wir für einander da sind, was auch das Beispiel vom barmherzigen Samariter zeigt und das, was Jesus dazu sagte, wen wir zu unseren Festen einladen sollten (Lukas 10:25-37). Also konnte es das Kennzeichen nicht dafür geben, dass sie sich aufregten, dass sie selbst es so schlecht hatten 😉

    Das, worüber sich diejenigen aufregen, die das Zeichen bekommen, hat nichts mit ihren eigenen egoistischen Wünschen oder Bedürfnissen zu tun. Es geht um Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit an sich. Es ist ein Eifer für Gottes Pläne und Maßstäben.

    Besonders schön wird dies in der Volxbibel gezeigt, wenn es dort in Vers 4 heißt:

    In Jerusalem gibt es einige Leute, die unter dem ganzen Mist sehr gelitten haben, der in Jerusalem gelaufen ist. Ich mein diesen ganzen ätzenden Kram mit den Plastikgöttern und so, mach denen mal ein Zeichen auf die Stirn.

    Interessant, denn dies ist die einzige Übersetzung, die ich gefunden habe, die das so deutlich definiert. Warum eigentlich? Sie ist die, bei der ich das am allerletzten erwartet hätte!

    Wo würden wir heute stehen, wenn der mit dem Schreibzeug heute das Kennzeichen anbringen soll? Würden wir es erhalten?

    weitere Gedanken zu Hesekiel 9 finden wir hier

    Kommentar — 11. Oktober 2013 @ 18:50

  14. Jule

    Hesekiel 10 – die Frage nach dem Grund der Wiederholung bleibt weiterhin offen

    1 Und ich schaute, und siehe, auf der [Himmels-]Ausdehnung , die über dem Haupt der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein; etwas, das wie das Gebilde eines Thrones aussah, erschien über ihnen. 2 Und er redete mit dem Mann , der das leinene Gewand trug, und sagte: Geh hinein zwischen das Räderwerk unter dem Cherub und fülle deine Hände mit glühenden Kohlen , die zwischen den Cherubim sind, und streue sie über die Stadt! Da ging er vor meinen Augen hinein.

    3 Und die Cherubim standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; die Wolke aber erfüllte den inneren Vorhof. 4 Da erhob sich die Herrlichkeit des Herrn von dem Cherub zur Schwelle des Hauses hin, und der Tempel wurde von der Wolke erfüllt , und der Vorhof war voll vom Glanz der Herrlichkeit des Herrn .

    5 Und man hörte das Rauschen der Flügel der Cherubim bis in den äußeren Vorhof, gleich der Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet.

    6 Und es geschah, als er dem Mann, der das leinene Gewand trug, gebot und sprach: Hole Feuer [aus dem Raum] zwischen dem Räderwerk, zwischen den Cherubim!, da ging dieser hinein und trat neben das Rad. 7 Da streckte ein Cherub seine Hand zwischen die Cherubim, nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und nahm davon und gab es dem, der das leinene Gewand trug, in die Hände; der nahm es und ging hinaus.

    8 Und es wurde an den Cherubim etwas wie eine Menschenhand unter ihren Flügeln sichtbar. 9 Und ich schaute, und siehe, da waren vier Räder bei den Cherubim; ein Rad bei dem einen Cherub und das andere Rad bei dem anderen Cherub; die Räder aber waren anzusehen wie der Glanz eines Chrysolithsteins . 10 Dem Ansehen nach waren sie alle vier von ein und derselben Gestalt, als wäre ein Rad mitten in dem anderen. 11 Wenn sie gingen , so gingen sie nach ihren vier Seiten; keines wandte sich um, wenn es ging; sondern wohin sich das Haupt wandte, dahin gingen sie, ihm nach, und sie wandten sich nicht um im Gehen. 12 Ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel, auch die Räder waren alle ringsum voller Augen; alle vier hatten ihre Räder. 13 Und ihre Räder, sie nannte er vor meinen Ohren »Räderwerk«. 14 Aber jeder einzelne [Cherub] hatte vier Gesichter; das erste war das Gesicht eines Cherubs, das zweite das Gesicht eines Menschen, das dritte das Gesicht eines Löwen und das vierte das Gesicht eines Adlers.

    15 Und die Cherubim erhoben sich. Es war das lebendige Wesen , das ich am Fluss Kebar gesehen hatte. 16 Wenn nun die Cherubim gingen, so gingen auch die Räder neben ihnen mit; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite. 17 Wenn jene stillstanden, so standen auch diese still; wenn jene sich emporhoben, so erhoben sich auch die Räder mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in ihnen.

    18 Und die Herrlichkeit des Herrn ging von der Schwelle des Tempels hinweg und stellte sich über die Cherubim.

    19 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde vor meinen Augen, als sie hinausgingen, auch die Räder , die mit ihnen vereint waren. Aber beim Eingang des östlichen Tores am Haus des Herrn blieben sie stehen, und oben über ihnen war die Herrlichkeit des Gottes Israels.

    20 Es war das lebendige Wesen , das ich am Fluss Kebar unter dem Gott Israels gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Cherubim waren. 21 Jeder hatte vier Gesichter und jeder vier Flügel, und etwas wie Menschenhände war unter ihren Flügeln. 22 Was aber die Gestalt ihrer Gesichter betrifft, so waren es die gleichen Gesichter, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte, ihre Erscheinung und sie selbst. Jeder ging gerade vor sich hin.

    Warum wird das mit den vier lebenden Geschöpfen in diesem Kapitel immer wieder erwähnt?

    Warum immer wieder die gleichen Details? Warum dreimal hintereinander die selbe Beschreibung – in ein und demselben Kapitel?

    Hatten wir die Frage nicht bereits? Warum erinnere ich mich nicht an die Antwort?

    Ah ja – weil ich keine Antwort gefunden hatte ;-(

    Ich habe auf Bibelkommentare.de zwar zwei interessante Abhandlungen zu Hesekiel 10 gefunden – aber leider keine Antwort auf meine Frage.

    Betrachtungen über den Propheten Hesekiel von D. Boom
    Die Erziehung in der Schule Gottes – Hesekiel von James Butler Stoney und natürlich auch die
    Ausführungen von J.D. Darby

    weitere Gedanken zu Hesekiel 10 finden wir hier

    Kommentar — 11. Oktober 2013 @ 20:15

  15. Jule

    Hesekiel 11 – „in ihr Herz geschrieben“

    1 Und der Geist hob mich empor und führte mich zum östlichen Tor des Hauses des Herrn , das nach Osten sieht. Und siehe, 25 Männer waren am Eingang des Tores, unter denen ich Jaasanja, den Sohn Assurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die Obersten des Volkes, erblickte.

    2 Und er sprach zu mir: Menschensohn, das sind die Leute, die auf Unheil sinnen und bösen Rat erteilen in dieser Stadt! 3 Sie sagen: »Wird man nicht bald wieder Häuser bauen? Sie ist der Topf und wir das Fleisch!«

    4 Darum sollst du gegen sie weissagen! Weissage, Menschensohn! 5 Und der Geist des Herrn fiel auf mich und sprach zu mir: Sage: So spricht der Herr : Ihr, das Haus Israel, redet so; und was in eurem Geist aufsteigt, weiß ich wohl! 6 Ihr habt viele in dieser Stadt umgebracht und habt ihre Gassen mit Erschlagenen gefüllt. 7 Darum, so spricht Gott , der Herr: Eure Erschlagenen, die ihr in [Jerusalem] hingestreckt habt, sind das Fleisch, und [Jerusalem] ist der Topf ; euch aber wird man aus ihm hinausführen !

    8 Ihr fürchtet das Schwert, aber das Schwert will ich über euch bringen!, spricht Gott , der Herr. 9 Ich will euch aus [Jerusalems] Mitte hinausführen und euch an Fremde ausliefern und das Urteil an euch vollstrecken. 10 Ihr sollt durchs Schwert fallen; auf dem Gebiet Israels will ich euch richten ,
    und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin!

    11 Diese [Stadt] wird nicht euer Topf sein, und ihr werdet nicht das Fleisch darin sein, sondern ich will euch richten auf dem Gebiet Israels!

    12 Und ihr sollt erkennen , dass ich der Herr bin, in dessen Satzungen ihr nicht gewandelt und dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht gehalten habt; sondern nach den Bräuchen der Heidenvölker , die um euch her sind, habt ihr gehandelt.

    13 Und es geschah, während ich weissagte, da starb Pelatja , der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, Herr, Herr , willst du den Überrest Israels gänzlich aufreiben ?

    14 Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:

    15 Menschensohn, deine Brüder, ja, deine Brüder, deine Verwandten und das ganze Haus Israel, sie alle sind es, von denen die Einwohner Jerusalems sagen: »Sie sind fern vom Herrn ; uns aber ist dieses Land zum Besitztum gegeben!« 16 Darum sollst du zu ihnen sagen: So spricht Gott , der Herr:

    Ich habe sie wohl in die Ferne unter die Heidenvölker gebracht und in die Länder zerstreut ; aber ich bin ihnen doch für eine kurze Zeit zum Heiligtum geworden in den Ländern, in die sie gekommen sind. 17 Darum sprich: So spricht Gott , der Herr:

    Ich will euch aus den Völkern sammeln und euch aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, wieder zusammenbringen und euch das Land Israel wieder geben! 18 Und sie werden dahin kommen und alle seine Scheusale und seine Gräuel daraus entfernen.

    19 Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben, ja, ich will einen neuen Geist in euer Innerstes legen; und ich will das steinerne Herz aus ihrem Leib nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben, 20 damit sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechtsordnungen bewahren und sie tun; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.

    21 Denen aber, deren Herz ihren Gräueln und Scheusalen nachwandelt, will ich ihren Wandel auf ihren Kopf vergelten ! spricht Gott , der Herr.

    22 Danach hoben die Cherubim ihre Flügel empor, und die Räder [gingen] vereint mit ihnen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. 23 Und die Herrlichkeit des Herrn stieg auf, mitten aus der Stadt, und blieb stehen auf dem Berg, der östlich von der Stadt liegt.

    24 Mich aber nahm der Geist und führte mich im Gesicht, im Geist Gottes, wieder nach Chaldäa zu den Weggeführten; und die Erscheinung, die ich gesehen hatte, hob sich von mir hinweg.

    25 Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte des Herrn , die er mich hatte schauen lassen.

    Der Teil, wo ER davon spricht, dass er sein Wort in die Herzen der Menschen schreiben will, erinnert mich an das, worüber Thom und ich uns heute morgen unterhalten hatten:

    Endlich habe ich das Lied gefunden, was mir Nachts immer so gefällt und von dem ich gestern im Hauskreis noch nicht sagen konnte, von wem es war und worum es ging. Weil leider schlafe ich zu der Zeit meist ein und tagsüber achte ich nie so sehr auf den Text. Es ist das Lied „Wieder neu“ von Chris Muehlan und es handelt in gewisser Form davon, dass wir als Christen wiedergeboren werden, eine völlig neue Schöpfung sind. Dies betrifft nicht nur die Gesalbten, denn jeder Christ sollte „seine alte Persönlichkeit ausziehen und die neue anziehen“. Wir haben ja auch in den vergangenen Jahren viel darüber nachgedacht.

    Nun bin ja gerade dabei, die Mediathek auszubauen und dabei die Ansprachen noch mal zu hören und zu lesen und sie nicht nur Kategorien zuzuordnen, sondern auch Tabs zuzuweisen, damit man zum Bibellesen auch die passenden Ansprachen besser findet. Dabei bin ich in einer älteren Ansprache von Bayless Conley über einen Gedanken zum Thema „errettet“ gestoßen. Bisher hatte ich immer gedacht, wenn Christen davon reden, dass sie dann und dann errettet wurden, dass es um einen magischen Moment ging und dabei bleibt es dann. Ich kann mich daran erinnern, dass wir unter Brüdern oft über solche Menschen „gespottet“ hatten, weil sie (wie wir annahmen) meinen: „Einmal errettet – immer errettet“. Das konnte ja nicht sein.

    Aber Bayless Conley erzählt in dieser – schon sehr alten – Ansprache, was mit dem Begriff eigentlich gemeint ist und mein Mann und ich schämen uns im Nachhinein über jeden spöttischen Gedanken oder Wort darüber!

    Es geht bei dem Begriff darum, dass diejenigen, die „errettet wurden‘, eine persönliche Begegnung mit Gott hatten, die ihr ganzes Leben verändert hat. Im Prinzip sind sie „wiedergeboren“, haben eine völlig „neue Persönlichkeit“ angezogen, und sind so von der Liebe Jehovas erfüllt, dass sie sich gedrängt fühlen, ihrem Gott „ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern“ (wie er in der aktuellen Ansprache sagt).

    Man muss ihnen nicht sagen, was sie tun sollen oder nicht tun dürfen – es reicht, dass sie in Gottes Wort davon lesen. In dem Moment, wo sie es lesen, können sie gar nicht anders: sie wollen es umsetzen. Er erzählt dabei eine Geschichte von einem Mann, der unverheiratet mit einer Frau zusammenlebt. Dann hat er – nach seiner Begegnung mit Gott und Jesus, dem Moment, wo er „errettet wurde“ – in der Bibel gelesen, dass dies nicht in Ordnung ist. Unverzüglich unternimmt er die nötigen Schritte und räumt seine Sachen in die Garage und zieht dort ein, bis sie verheiratet sind. Weil er sich nicht sicher ist, ob diese räumliche Trennung ausreichend ist (er hat auch keinen Sex mehr mit ihr), fragt er seinen Pastor, ob diese Entfernung weit genug sei, oder ob er besser in die Garage ziehen solle.

    Wir mögen darüber schmunzeln, aber dieser Mann war wirklich errettet. Niemand mußte ihm sagen, dass er nicht weiter so mit der Frau leben konnte. Es reichte aus, dass er es in der Bibel las.

    Weil er so sehr von Gott und seiner Liebe erfüllt war, wollte er unbedingt diesem Gott etwas zurück geben und ihm zeigen, wie sehr er IHN liebt und dass er so denken möchte, wie Gott. Jehova selbst fordert uns in seinem Wort ja auch dazu auf, „das zu lieben, was Gott liebt und zu hassen, was er hasst“ (Amos 5:15, Psalm 97:10, Römer 12:9)

    Vor diesem Hintergrund macht auch das Sinn, was ich in dem Buch „Anker der Seele“ gelesen habe: eine Person, die eine solche Begegnung mit Gott hatte, die wird ihm niemals den Rücken kehren, wie es Judas Iskariot getan hatte. Dieser zählt wohl eher zu den Personen, von denen Bayless sagt, dass sie nicht errettet werden. Er erklärt auch, warum und was passieren muss, damit sie es sind.

    Falls du das Ganze lesen willst, hier findest du die Ansprache: „Aufrecht leben“

    Aber genau das ist es, wovon Hesekiel hier spricht, wenn Jehova sagt, er würde ihnen sein Gesetz „in ihr Herz legen“.

    Alles andere ist nur eine Religion – aber nicht Liebe und Anbetung des wahren Gottes. Ganz egal, wie sich die Religionsorganisation nennt, der wir angehören und ganz egal, ob wir selbst glauben, dass diese die einzig wahre Religion ist und auch ganz egal, ob wir davon überzeugt sind, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden! (Sprüche 14:12, Matthäus 7:21).

    weitere Gedanken zu Hesekiel 11 finden wir hier

    Kommentar — 11. Oktober 2013 @ 21:18

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