Hesekiel 1 – 3
HESEKIEL
Kapitel 1
1 Und es geschah im dreißigsten Jahr, im vierten [Monat], am fünften [Tag] des Monats, als ich inmitten der ins Exil Weggeführten am Strom Kẹbar war, daß die Himmel aufgetan wurden und ich Visionen Gottes zu sehen begann. 2 Am fünften [Tag] des Monats, das heißt [im] fünften Jahr des Exils König Jọjachins, 3 erging ausdrücklich das Wort Jehovas an Hesẹkiel, den Sohn Bụsis, den Priester, im Land der Chaldạ̈er, am Strom Kẹbar, und über ihn kam an jenem Ort die Hand Jehovas.
4 Und ich begann zu sehen, und siehe, da war ein stürmischer Wind, der vom Norden kam, eine große Wolkenmasse und zuckendes Feuer, und ein Glanz war daran ringsum, und mitten aus ihm hervor, da war etwas wie der Anblick von Goldsilber, mitten aus dem Feuer. 5 Und mitten aus ihm hervor war etwas, was vier lebenden Geschöpfen glich, und so sahen sie aus: Sie waren das Gleichnis des Erdenmenschen. 6 Und [jedes] hatte vier Gesichter und [jedes] von ihnen vier Flügel. 7 Und ihre Füße waren gerade Füße, und die Sohle ihrer Füße war wie die Sohle des Fußes eines Kalbes; und sie funkelten wie mit der Glut von geglättetem Kupfer. 8 Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten, und alle vier hatten ihre Gesichter und ihre Flügel. 9 Ihre Flügel waren aneinandergefügt. Sie pflegten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen; sie gingen ein jedes stets geradeaus.
10 Und was das Gleichnis ihrer Gesichter betrifft, sie hatten alle vier ein Menschengesicht mit einem Löwengesicht zur Rechten, und alle vier hatten ein Stiergesicht zur Linken; alle vier hatten auch ein Adlergesicht. 11 So waren ihre Gesichter. Und ihre Flügel breiteten sich nach oben hin aus. Jedes hatte zwei, die sich aneinanderfügten, und zwei bedeckten ihren Leib.
12 Und sie gingen ein jedes stets geradeaus. Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, dahin gingen sie jeweils. Sie wandten sich nicht, während sie gingen. 13 Und was das Gleichnis der lebenden Geschöpfe betrifft, ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen. Etwas wie das Aussehen von Fackeln bewegte sich zwischen den lebenden Geschöpfen hin und her, und das Feuer war von hellem Schein, und Blitze gingen aus dem Feuer hervor. 14 Und von seiten der lebenden Geschöpfe gab es ein Ausgehen und ein Zurückkehren wie bei dem Aussehen des Blitzes.
15 Während ich die lebenden Geschöpfe weiterhin sah, nun siehe, da war e i n Rad auf der Erde neben den lebenden Geschöpfen, bei den vier Gesichtern eines jeden. 16 Was das Aussehen der Räder und ihren Bau betrifft, es war wie das Glühen von Chrysolịth; und alle vier waren von e i n e m Gleichnis. Und ihr Aussehen und ihr Bau waren so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. 17 Wenn sie gingen, pflegten sie nach ihren vier entsprechenden Seiten hin zu gehen. Sie wandten sich nicht in eine andere Richtung, wenn sie gingen. 18 Und was ihre Felgen betrifft, sie hatten eine solche Höhe, daß sie Furcht erweckten; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum, alle vier. 19 Und wenn die lebenden Geschöpfe gingen, so gingen jeweils die Räder neben ihnen, und wenn die lebenden Geschöpfe von der Erde emporgehoben wurden, wurden die Räder jeweils emporgehoben. 20 Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen, da der Geist [geneigt war], dahin zu gehen; und die Räder selbst wurden dicht neben ihnen jeweils emporgehoben, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, pflegten diese zu gehen; und wenn sie stehenblieben, pflegten diese stehenzubleiben; und wenn sie von der Erde emporgehoben wurden, so wurden die Räder dicht neben ihnen jeweils emporgehoben, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.
22 Und über den Häuptern der lebenden Geschöpfe war das Gleichnis einer Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis, ausgespannt oben über ihren Häuptern. 23 Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade, einer an dem anderen. Jedes hatte zwei Flügel, die an dieser Seite bedeckten, und jedes hatte zwei, die an jener Seite ihren Leib bedeckten. 24 Und ich hörte dann das Rauschen ihrer Flügel, ein Rauschen wie das von ausgedehnten Wassern, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen, das Rauschen eines Tumultes wie das Rauschen eines Lagers. Wenn sie stehenblieben, ließen sie stets ihre Flügel sinken.
25 Und es erscholl eine Stimme oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupt war. (Wenn sie stehenblieben, ließen sie stets ihre Flügel sinken.) 26 Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupt war, da war etwas, was aussah wie Saphirstein, das Gleichnis eines Thrones. Und auf dem Gleichnis des Thrones war das Gleichnis jemandes, der wie ein Erdenmensch aussah, oben darauf. 27 Und ich sah dann etwas gleich dem Glühen von Goldsilber, gleich dem Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum, von dem an, was aussah wie seine Hüften, und aufwärts; und von dem an, was aussah wie seine Hüften, und abwärts sah ich etwas wie das Aussehen von Feuer, und ein Glanz war um ihn ringsum. 28 Da war etwas wie das Aussehen des Bogens, der in einer Wolkenmasse am Tag eines Regengusses entsteht. So war das Aussehen des Glanzes ringsum. Es war das Aussehen des Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas. Als ich [es] zu sehen bekam, da fiel ich auf mein Angesicht, und ich begann die Stimme eines Redenden zu hören.
Kapitel 2
Und er sprach dann zu mir: „Menschensohn, stell dich auf deine Füße, damit ich mit dir rede.“ 2 Und Geist begann in mich zu kommen, sobald er zu mir redete, und er veranlaßte mich schließlich, mich auf meine Füße zu stellen, damit ich den hörte, der zu mir redete.
3 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben. Sie selbst und ihre Vorväter haben sich gegen mich vergangen bis auf ebendiesen Tag. 4 Und die Söhne mit frechem Gesicht und hartem Herzen — ich sende dich zu ihnen, und du sollst zu ihnen sprechen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat.‘ 5 Und was sie betrifft, ob sie hören werden oder [es] unterlassen — denn sie sind ein rebellisches Haus —, sie werden zweifellos doch wissen, daß sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden hat.
6 Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. 7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet ob sie hören oder [es] unterlassen, denn sie sind ein Fall von Rebellion.
8 Und du, o Menschensohn, höre, was ich zu dir rede. Werde nicht rebellisch wie das rebellische Haus. Öffne deinen Mund und iß, was ich dir gebe.“
9 Und ich sah dann, und siehe, da war eine Hand ausgestreckt nach mir, und siehe, darin war eine Buchrolle. 10 Und er breitete sie allmählich vor mir aus, und sie war auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben; und es waren Totenklagelieder und Jammer und Wehklage darin geschrieben.
Kapitel 3
Und er sprach dann zu mir: „Menschensohn, was du findest, iß. Iß diese Rolle, und geh, rede zum Hause Israel.“
2 Da öffnete ich meinen Mund, und er ließ mich nach und nach diese Rolle essen. 3 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, du solltest deinen eigenen Bauch essen lassen, damit du gar deine Eingeweide mit dieser Rolle füllst, die ich dir gebe.“ Und ich begann sie zu essen, und sie wurde in meinem Mund wie Honig so süß.
4 Und er fuhr fort, zu mir zu sprechen: „Menschensohn, geh, begib dich mitten unter das Haus Israel, und du sollst mit meinen Worten zu ihnen reden. 5 Denn nicht zu einem Volk, das unverständlicher Sprache oder schwerer Zunge ist, wirst du gesandt — zum Hause Israel, 6 nicht zu zahlreichen Völkern von unverständlicher Sprache oder schwerer Zunge, deren Worte du nicht [mit Verständnis] hören kannst. Hätte ich dich zu ihnen gesandt, so würden sogar jene auf dich hören. 7 Was aber das Haus Israel betrifft, sie werden nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören; denn alle vom Hause Israel sind hartköpfig und hartherzig. 8 Siehe! Ich habe dein Angesicht genauso hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn genauso hart wie ihre Stirn. 9 Wie einen Diamanten, härter als Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Du sollst dich nicht vor ihnen fürchten, und du sollst vor ihrem Angesicht nicht erschrecken, denn sie sind ein rebellisches Haus.“
10 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz, und höre mit deinen eigenen Ohren. 11 Und geh, begib dich unter die ins Exil Weggeführten, unter die Söhne deines Volkes, und du sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat‘, ungeachtet ob sie hören oder ob sie [es] unterlassen.“
12 Und ein Geist trug mich dann dahin, und ich begann hinter mir das Rauschen eines großen Dahinstürmens zu hören: „Gesegnet sei die Herrlichkeit Jehovas von seiner Stätte aus.“ 13 Und da war das Rauschen der Flügel der lebenden Geschöpfe, die einander dicht berührten, und das Geräusch der Räder dicht neben ihnen und das Rauschen eines großen Dahinstürmens. 14 Und [der] Geist trug mich einher und nahm mich dann, so daß ich im Grimm meines Geistes erbittert hinging, und die Hand Jehovas auf mir war stark. 15 So begab ich mich unter die ins Exil Weggeführten in Tel-Abịb, die am Strom Kẹbar wohnten, und ich begann zu wohnen, wo sie wohnten; und ich blieb dort sieben Tage wohnen, betäubt in ihrer Mitte.
16 Und es geschah am Ende von sieben Tagen, daß das Wort Jehovas dann an mich erging und lautete:
17 „Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst [die] Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen. 18 Wenn ich zu einem Bösen spreche: ‚Du wirst ganz bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 19 Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben. 20 Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 21 Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er seinerseits tatsächlich nicht sündigt, wird er ganz bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben.“
22 Und die Hand Jehovas kam dort über mich, und er sprach dann zu mir: „Mache dich auf, geh hinaus zur Talebene, und dort werde ich mit dir reden.“ 23 Da machte ich mich auf und ging hinaus zur Talebene, und siehe, die Herrlichkeit Jehovas stand dort gleich der Herrlichkeit, die ich am Strom Kẹbar gesehen hatte, und ich fiel dann auf mein Angesicht. 24 Dann kam Geist in mich und stellte mich auf meine Füße, und er begann mit mir zu reden und zu mir zu sagen:
„Komm, schließ dich in deinem Haus ein. 25 Und du, o Menschensohn, siehe, man wird dir gewiß Stricke anlegen und dich damit binden, so daß du nicht ausziehen kannst mitten unter sie. 26 Und deine Zunge selbst will ich am Gaumen deines Mundes haften lassen, und du wirst bestimmt verstummen, und du wirst für sie nicht ein Mann werden, der Zurechtweisung erteilt, weil sie ein rebellisches Haus sind. 27 Und wenn ich mit dir rede, werde ich deinen Mund auftun, und du sollst zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat.‘ Der Hörende höre [es], und der [es] unterläßt, unterlasse [es], denn ein rebellisches Haus sind sie.
Jule | 09.11.09 | Hesekiel, Text in der Bibel |
Jule
Hesekiel 1 – 3
Hesekiel Kapitel 1 beschreibt Dinge im Himmel Da sind die 4 geflügelten Geschöpfe mit den 4 Gesichtern. Jede dieser Gesichter versinnbildlicht eine Eigenschaft Jehovas. Diese Geschöpfe halten mit dem himmlischen Wagen Schritt…
Alles verstanden?
Wenn nicht: damit stehst du sicherlich nicht allein da.
Ganz zu Anfang als ich in der Wahrheit kam, gab es mal einen Studienartikel, der sich damit beschäftigt und alles erklärt (WT 15.03.1991)
Jehovas himmlischer Wagen ist in Bewegung
Kommentar — 11. September 2009 @ 23:51
Jule
Hesekiel 2:3-7
Ja, egal ob sie hören oder nicht – wir führen Gottes Willen aus, wenn wir den Menschen sagen, was Gott will.
Auch wenn sie nicht zuhören, so haben sie doch die Gelegenheit bekommen die nötigen Schritte zu unternehmen, damit Jehova ihnen Barmherzigeit erweisen kann.
Kommentar — 12. September 2009 @ 00:39
Jule
Hesekiel 3:2-3
sind auch wir derart mit Jehovas Wort erfüllt wie Hesekiel?
Erweist sich Jehovas Wort auch in unserem Inneren als süß?
Kommentar — 12. September 2009 @ 00:39
Jule
Hesekiel 3:17-18
wenn wir die Bösen nicht warnen, tragen wir mit Schuld an ihrem Tod, wenn Jehova sie für ihre Taten ins Gericht bringt.
Hesekiel 3:19
Wollen wir Schuld am Tode eines Menschen haben?? Sicherlich nicht!
Hesekiel 3:20-21
Haben wir das mit der Blutschuld verstanden?
Wie betrifft das uns heute?
Wie beeinflusst dies unseren Einsatz im Predigtdienst?
Wie beeinflusst dies dich als Ältesten einer Versammlung, der du siehst, dass da jemand ein Doppelleben führt?
Wie beeinflusst es uns als Eltern – ganz besonders die Familienoberhäupter?
Sagen wir nichts zu unseren Kindern, weil wir sie ja lieben und nicht entmutigen möchten?
Nehmen wir dafür in Kauf, dass sie von Jehova verworfen und zu seiner Zeit vernichtet werden?
Wie sehr lieben wir unseren Nächsten, unsere Brüder und unsere Kinder?
Nehmen wir es gern in Kauf, dass sie im Moment stinksauer auf uns sein könnten?
Ist uns klar, was diese Blutschuld bedeutet?
Wenn ich nichts sage, dann nehme ich den Tod eines Menschen in Kauf. Ist das nicht so ähnlich wie Mord oder Totschlag?
Wollen wir uns wirklich dessen schuldig machen?
Kommentar — 12. September 2009 @ 00:40
Jule
Hesekiel 1 – 3
Hesekiel 1 – Hesekiel sieht Gott in seiner Herrlichkeit
und hier das entsprechende Kapitel dazu in dem Buch „Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin – wie?“ – um euch auf den Geschmack zu bringen:
Kommentar — 13. September 2012 @ 20:15
Jule
Hesekiel 2 – Hesekiel wird zum Propheten berufen
Dass sie nichts dazu gelernt hatten:
Hat Hesekiel nicht zu Anfang gesagt, dass sie bereits das 5. Jahr im Exil sind? Hatten sie nicht begriffen, dass dies die angekündigte Strafe von Jehova war? Wieso brauchen sie dann so lange mit der Reue?
Kommentar — 13. September 2012 @ 20:18
Jule
Hesekiel 3
Kein Wunder, dass Hesekiel zutiefst verstört ist!
Jehova sendet ihn ja nicht zu irgendeinem Volk, so wie er Jona zu den Niniviten geschickt hatte. Sondern er sendet ihn ja zu seinem eigenen Volk – zu dem Volk, dass er zu einem Volk für seinen Namen gemacht hatte, zu dem Volk, die seine Zeugen sein sollten. Eigentlich wären dies alle Anbeter des wahren Gottes.
Umso schlimmer, dass ihnen scheinbar egal ist, wie Jehova denkt und empfindet! Zudem sind sie ja noch seine Brüder, seine Verwandten.
Umso schlimmer, wenn wir feststellen müssen, dass unsere lieben Angehörigen – mit denen wir ja einmal gemeinsam den Weg Jehovas gegangen sind – nun nicht nur vom Weg abgekommen sind, sondern sich hartnäckig weigern, zu Jehova umzukehren! Es gibt nichts schlimmeres im Leben eines Menschen, der Jehova aufrichtig liebt und sich wünscht, mit seiner Familie später im Paradies all das Schlimme der heutigen Zeit hinter sich zu lassen…
Kommentar — 13. September 2012 @ 20:30
Jule
Hesekiel 1 – 3
Hesekiel 1 – verschiedene Aufgaben und Schwerpunkte?
Wir hatten ja in den Vorjahren einiges an ergänzendem Stoff der WT-Gesellschaft hier rein kopiert – wie den Studienartikel und das passende Kapitel im Hesekiel-Buch.
Gestern beim Lesen dieses Kapitels im Hesekiel-Buch ist mir die Erklärung aufgefallen, was es bedeutet, dass Jehova auf den Engeln und Cheruben einher fährt:
Dabei kam mir ein Gedanke, vor dem ich immer noch etwas zurückschrecke: was, wenn sich die Dinge geändert haben, wie zu Jonas Zeiten?
Wer das Buch kennt, weiss, dass es immer wieder um zwei Gruppen geht: Babylon die Große, die falsche Religion, die das Gericht und die Vernichtung verdient hat – und Gottes Organisation, die wahren Anbeter, die das Gericht verkünden und belohnt werden.
Ich habe in den letzten Jahren bereits mehrfach darüber nachgedacht und in den Kommentaren geschrieben, dass es eine Veränderung in der Christenheit gegeben hat. Auch Nicht-Zeugen-Jehovas lesen die Bibel, leben danach und reden darüber. Jede Gruppierung auf ihre Art.
Jede hat einen anderen Schwerpunkt. Wo die ZJ den Schwerpunkt auf die Verkündigung von Haus zu Haus setzen, legen Gebets-Häuser – von denen es auch eins in Berlin gibt – den Schwerpunkt auf das Gebet. Andere auf den Lobpreis. Alle bieten auch Bibelstudien und Kurse an. Der Hauskreis, dem wir seit diesem Jahr angehören, legt den Schwerpunkt darauf, dass jeder Einzelne in seiner unmittelbaren Umgebung über Gott und sein Wort redet, mit der Familie, Freunden, Verwandten und Bekannten und den Nachbarn. Auch hier werden Bibelkurse angeboten. Wir haben gerade „Die Sieben Zeichen des Johannes“ mit unserer Nachbarin angefangen.
So dient jeder auf seine Weise, auch diejenigen, die bei Verfassung des Buches (1972) vielleicht noch zu Babylon die Große gezählt hatten. Wir wissen, dass die Gesellschaft immer wieder im heller werdenden Licht die Publikationen revidiert hat und dieses hier wird schon lange nicht mehr verlegt. Vielleicht aus diesem Grund, weil auch sie diese Entwicklungen erkannt hat?
Ist es vielleicht so, dass ein großer Teil der Christenheit, der seinerzeit noch zu BdG gezählt hatte, ähnlich wie die Niniviten auf Jonas Botschaft reagiert haben und umgekehrt sind? Müssen alle Christen den gleichen Schwerpunkt haben, wenn doch alle das Wort Gottes lieben, lesen und ausleben und verbreiten?
Hatte nicht auch Paulus gesagt, dass Jehova Menschen als verschiedene Arten von Gaben gegeben hatte: einige als Lehrer, andere als Propheten usw? Vielleicht hat Jehova den verschiedenen Gruppierungen auch verschiedene Schwerpunkte gegeben, damit alle Menschen mit der Botschaft erreicht werden?
In dem Kapitel vom Hesekiel-Buch wird gesagt, dass Jehova die verschiedenen Engel, Cherube und Seraphe mit unterschiedlichen Aufgaben zu unterschiedlichen Menschen gesandt hatte und in diesem Sinne durch seinen Geist auf ihnen daher fährt.
Ist dies vielleicht genau das, was wir hier seit einigen Jahren beobachten und was meinen Mann und mich so sehr erstaunt?
weitere Gedanken zu Hesekiel 1 finden wir hier
Kommentar — 5. Oktober 2013 @ 16:44
Jule
Hesekiel 2 – durch Ignorieren ändern wir eine Situation nicht, sondern machen sie nur noch schlimmer!
„Ob sie nun hören wollen oder nicht … so werden sie doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war“, diese Worte erinnern mich an das, was Jesus seinen Jüngern sagte, als er sie aussandte: Matthäus 10:5-7 und Lukas 10:1-11
Im Bibelbuch Hesekiel ist viel von Blutschuld die Rede: dass Jehova die zur Rechenschaft ziehen wird, die nicht auf sein Wort hören. ER beauftragt uns, mit den Menschen zu reden, in seinem Auftrag und seinem Namen Mißstände anzusrechen. Völlig egal, wie die Menschen auf das reagieren, was wir ihnen über Gott und sein Wort und sein Vorhaben erzählen – sie hatten die Gelegenheit. Jehova wird sie so beurteilen, als hätten sie es gehört, auch wenn es sie nicht interessiert.
Das betrifft auch den Rat, den wir einem Bruder oder einer Schwester geben, die sich auf schlüpfrigen Boden begibt.
Oftmals wollen wir ja nicht zuhören, wenn uns jemand sagt, dass das, was wir da gerade tun, nicht mit unserem Glauben vereinbar ist und dass unser Gott es hasst. Wir meinen, wir wissen es besser, denken vielleicht, dass wir es unbedingt haben müssen, sonst könnten wir nicht glücklich werden. So suchen wir uns dann unsere Freunde unter denen, die uns in unserem verkehrten Tun bestätigen.
Dies ist sehr verhängnisvoll, denn vielleicht hat Jehova gerade diese Schwester jetzt zu mir geschickt, die mir gerade mächtig auf die Zehen tritt. Er liebt mich und will mich zur Besinnung bringen und auch die Schwester, die ich vielleicht gerade für ihre Einmischung hasse, liebt mich. Sie nimmt es auf sich, dass ich sauer auf sie bin, weil sie um mein Verhältnis zu Jehova besorgt ist. Wohl ist ihr auch nicht dabei, aber sie tut es, weil sie mich liebt.
Ganz egal, ob ich nun auf diesen Rat höre oder nicht – Jehova hat durch sie zu mir gesprochen und wenn ich es ignoriere, ignoriere ich in Wirklichkeit meinen Gott, den ich doch liebe.
Vielleicht denken wir nun, dass dies ja im Alten Testament steht und sich die Dinge durch Jesu Sterben für uns geändert hat. Aber dann erinnern wir uns bitte daran, was Jesus darüber sagte, was wir mit einem Körperteil tun sollten, „der uns straucheln macht“: wir sollten ihn sogar amputieren! (Matthäus 5:29-30).
Diese Schwester oder der Bruder, die sich also da gerade so empfindlich in unsere persönlichen Belange einmischt, sagt uns also im übertragenem Sinne gerade, dass wir eine beginnende Blutvergiftung haben und dringend zum Arzt müssen. Was passiert, wenn wir diese Mahnung ignorieren? Im günstigsten Fall muss der Körperteil amputiert werden, falls wir noch rechtzeitig zum Arzt gehen. Wenn wir überhaupt keinen Arzt aufsuchen, werden wir sterben!
Oder was halten wir von einer Person, die von einem freundlichen Nachbarn aus dem Schlaf geklingelt wird, weil es bei ihr brennt – und sie schnautzt denjenigen an, er solle sie gefälligst schlafen lassen. Egal, ob der Schläfer jetzt aufsteht oder nicht: es brennt! Er mag sich umdrehen und weiterschlafen, wenn ihm danach ist. Aber dann wird er verbrennen.
Ebenso ist es hier bei dem, was Jehova zu Hesekiel sagt: egal, ob sie hören oder nicht, es hat sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden!
Egal, ob ich schlafe oder nicht – es brennt und egal, ob ich zum Arzt gehe oder nicht – ich habe eine Blutvergiftung.
Die Lage ist ernst, auch wenn wir sie ignorieren. Wir ändern dadurch nichts, sondern verschlimmern die Situation nur noch für uns!
weitere Gedanken zu Hesekiel 2 finden wir hier
Kommentar — 5. Oktober 2013 @ 18:41
Jule
Hesekiel 3 – warum muss Hesekiel zu dem Volk hingehen, befindet er sich nicht mit ihnen im Exil?
Nun kommt wieder die Verwirrung: wo ist Hesekiel, als er die Visionen bekommt? Mir ist so, als hätte ich im Inspiriert-Buch gelesen, er wäre in Babylon. Zeitgleich war Daniel am Hof des Königs in Babylon und Jeremia redete in Jerusalem zu denen, die noch nicht im Exil waren. Wieso mußte er dann große Distanzen überwinden, um zu seinem Volk zu kommen?
weitere Gedanken zu Hesekiel 3 finden wir hier
Kommentar — 5. Oktober 2013 @ 19:06