Hesekiel 1 – 3

HESEKIEL

Kapitel 1

1 Und es geschah im dreißigsten Jahr, im vierten [Monat], am fünften [Tag] des Monats, als ich inmitten der ins Exil Weggeführten am Strom Kẹbar war, daß die Himmel aufgetan wurden und ich Visionen Gottes zu sehen begann. 2 Am fünften [Tag] des Monats, das heißt [im] fünften Jahr des Exils König Jọjachins, 3 erging ausdrücklich das Wort Jehovas an Hesẹkiel, den Sohn Bụsis, den Priester, im Land der Chaldạ̈er, am Strom Kẹbar, und über ihn kam an jenem Ort die Hand Jehovas.

4 Und ich begann zu sehen, und siehe, da war ein stürmischer Wind, der vom Norden kam, eine große Wolkenmasse und zuckendes Feuer, und ein Glanz war daran ringsum, und mitten aus ihm hervor, da war etwas wie der Anblick von Goldsilber, mitten aus dem Feuer. 5 Und mitten aus ihm hervor war etwas, was vier lebenden Geschöpfen glich, und so sahen sie aus: Sie waren das Gleichnis des Erdenmenschen. 6 Und [jedes] hatte vier Gesichter und [jedes] von ihnen vier Flügel. 7 Und ihre Füße waren gerade Füße, und die Sohle ihrer Füße war wie die Sohle des Fußes eines Kalbes; und sie funkelten wie mit der Glut von geglättetem Kupfer. 8 Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten, und alle vier hatten ihre Gesichter und ihre Flügel. 9 Ihre Flügel waren aneinandergefügt. Sie pflegten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen; sie gingen ein jedes stets geradeaus.

10 Und was das Gleichnis ihrer Gesichter betrifft, sie hatten alle vier ein Menschengesicht mit einem Löwengesicht zur Rechten, und alle vier hatten ein Stiergesicht zur Linken; alle vier hatten auch ein Adlergesicht. 11 So waren ihre Gesichter. Und ihre Flügel breiteten sich nach oben hin aus. Jedes hatte zwei, die sich aneinanderfügten, und zwei bedeckten ihren Leib.

12 Und sie gingen ein jedes stets geradeaus. Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, dahin gingen sie jeweils. Sie wandten sich nicht, während sie gingen. 13 Und was das Gleichnis der lebenden Geschöpfe betrifft, ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen. Etwas wie das Aussehen von Fackeln bewegte sich zwischen den lebenden Geschöpfen hin und her, und das Feuer war von hellem Schein, und Blitze gingen aus dem Feuer hervor. 14 Und von seiten der lebenden Geschöpfe gab es ein Ausgehen und ein Zurückkehren wie bei dem Aussehen des Blitzes.

15 Während ich die lebenden Geschöpfe weiterhin sah, nun siehe, da war e i n Rad auf der Erde neben den lebenden Geschöpfen, bei den vier Gesichtern eines jeden. 16 Was das Aussehen der Räder und ihren Bau betrifft, es war wie das Glühen von Chrysolịth; und alle vier waren von e i n e m Gleichnis. Und ihr Aussehen und ihr Bau waren so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. 17 Wenn sie gingen, pflegten sie nach ihren vier entsprechenden Seiten hin zu gehen. Sie wandten sich nicht in eine andere Richtung, wenn sie gingen. 18 Und was ihre Felgen betrifft, sie hatten eine solche Höhe, daß sie Furcht erweckten; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum, alle vier. 19 Und wenn die lebenden Geschöpfe gingen, so gingen jeweils die Räder neben ihnen, und wenn die lebenden Geschöpfe von der Erde emporgehoben wurden, wurden die Räder jeweils emporgehoben. 20 Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen, da der Geist [geneigt war], dahin zu gehen; und die Räder selbst wurden dicht neben ihnen jeweils emporgehoben, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, pflegten diese zu gehen; und wenn sie stehenblieben, pflegten diese stehenzubleiben; und wenn sie von der Erde emporgehoben wurden, so wurden die Räder dicht neben ihnen jeweils emporgehoben, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.

22 Und über den Häuptern der lebenden Geschöpfe war das Gleichnis einer Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis, ausgespannt oben über ihren Häuptern. 23 Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade, einer an dem anderen. Jedes hatte zwei Flügel, die an dieser Seite bedeckten, und jedes hatte zwei, die an jener Seite ihren Leib bedeckten. 24 Und ich hörte dann das Rauschen ihrer Flügel, ein Rauschen wie das von ausgedehnten Wassern, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen, das Rauschen eines Tumultes wie das Rauschen eines Lagers. Wenn sie stehenblieben, ließen sie stets ihre Flügel sinken.

25 Und es erscholl eine Stimme oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupt war. (Wenn sie stehenblieben, ließen sie stets ihre Flügel sinken.) 26 Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupt war, da war etwas, was aussah wie Saphirstein, das Gleichnis eines Thrones. Und auf dem Gleichnis des Thrones war das Gleichnis jemandes, der wie ein Erdenmensch aussah, oben darauf. 27 Und ich sah dann etwas gleich dem Glühen von Goldsilber, gleich dem Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum, von dem an, was aussah wie seine Hüften, und aufwärts; und von dem an, was aussah wie seine Hüften, und abwärts sah ich etwas wie das Aussehen von Feuer, und ein Glanz war um ihn ringsum. 28 Da war etwas wie das Aussehen des Bogens, der in einer Wolkenmasse am Tag eines Regengusses entsteht. So war das Aussehen des Glanzes ringsum. Es war das Aussehen des Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas. Als ich [es] zu sehen bekam, da fiel ich auf mein Angesicht, und ich begann die Stimme eines Redenden zu hören.

Kapitel 2

Und er sprach dann zu mir: „Menschensohn, stell dich auf deine Füße, damit ich mit dir rede.“ 2 Und Geist begann in mich zu kommen, sobald er zu mir redete, und er veranlaßte mich schließlich, mich auf meine Füße zu stellen, damit ich den hörte, der zu mir redete.

3 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben. Sie selbst und ihre Vorväter haben sich gegen mich vergangen bis auf ebendiesen Tag. 4 Und die Söhne mit frechem Gesicht und hartem Herzen — ich sende dich zu ihnen, und du sollst zu ihnen sprechen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat.‘ 5 Und was sie betrifft, ob sie hören werden oder [es] unterlassen — denn sie sind ein rebellisches Haus —, sie werden zweifellos doch wissen, daß sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden hat.

6 Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. 7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet ob sie hören oder [es] unterlassen, denn sie sind ein Fall von Rebellion.

8 Und du, o Menschensohn, höre, was ich zu dir rede. Werde nicht rebellisch wie das rebellische Haus. Öffne deinen Mund und iß, was ich dir gebe.“

9 Und ich sah dann, und siehe, da war eine Hand ausgestreckt nach mir, und siehe, darin war eine Buchrolle. 10 Und er breitete sie allmählich vor mir aus, und sie war auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben; und es waren Totenklagelieder und Jammer und Wehklage darin geschrieben.

Kapitel 3

Und er sprach dann zu mir: „Menschensohn, was du findest, iß. Iß diese Rolle, und geh, rede zum Hause Israel.“

2 Da öffnete ich meinen Mund, und er ließ mich nach und nach diese Rolle essen. 3 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, du solltest deinen eigenen Bauch essen lassen, damit du gar deine Eingeweide mit dieser Rolle füllst, die ich dir gebe.“ Und ich begann sie zu essen, und sie wurde in meinem Mund wie Honig so süß.

4 Und er fuhr fort, zu mir zu sprechen: „Menschensohn, geh, begib dich mitten unter das Haus Israel, und du sollst mit meinen Worten zu ihnen reden. 5 Denn nicht zu einem Volk, das unverständlicher Sprache oder schwerer Zunge ist, wirst du gesandt — zum Hause Israel, 6 nicht zu zahlreichen Völkern von unverständlicher Sprache oder schwerer Zunge, deren Worte du nicht [mit Verständnis] hören kannst. Hätte ich dich zu ihnen gesandt, so würden sogar jene auf dich hören. 7 Was aber das Haus Israel betrifft, sie werden nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören; denn alle vom Hause Israel sind hartköpfig und hartherzig. 8 Siehe! Ich habe dein Angesicht genauso hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn genauso hart wie ihre Stirn. 9 Wie einen Diamanten, härter als Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Du sollst dich nicht vor ihnen fürchten, und du sollst vor ihrem Angesicht nicht erschrecken, denn sie sind ein rebellisches Haus.“

10 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz, und höre mit deinen eigenen Ohren. 11 Und geh, begib dich unter die ins Exil Weggeführten, unter die Söhne deines Volkes, und du sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat‘, ungeachtet ob sie hören oder ob sie [es] unterlassen.“

12 Und ein Geist trug mich dann dahin, und ich begann hinter mir das Rauschen eines großen Dahinstürmens zu hören: „Gesegnet sei die Herrlichkeit Jehovas von seiner Stätte aus.“ 13 Und da war das Rauschen der Flügel der lebenden Geschöpfe, die einander dicht berührten, und das Geräusch der Räder dicht neben ihnen und das Rauschen eines großen Dahinstürmens. 14 Und [der] Geist trug mich einher und nahm mich dann, so daß ich im Grimm meines Geistes erbittert hinging, und die Hand Jehovas auf mir war stark. 15 So begab ich mich unter die ins Exil Weggeführten in Tel-Abịb, die am Strom Kẹbar wohnten, und ich begann zu wohnen, wo sie wohnten; und ich blieb dort sieben Tage wohnen, betäubt in ihrer Mitte.

16 Und es geschah am Ende von sieben Tagen, daß das Wort Jehovas dann an mich erging und lautete:

17 „Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst [die] Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen. 18 Wenn ich zu einem Bösen spreche: ‚Du wirst ganz bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 19 Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben. 20 Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 21 Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er seinerseits tatsächlich nicht sündigt, wird er ganz bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben.“

22 Und die Hand Jehovas kam dort über mich, und er sprach dann zu mir: „Mache dich auf, geh hinaus zur Talebene, und dort werde ich mit dir reden.“ 23 Da machte ich mich auf und ging hinaus zur Talebene, und siehe, die Herrlichkeit Jehovas stand dort gleich der Herrlichkeit, die ich am Strom Kẹbar gesehen hatte, und ich fiel dann auf mein Angesicht. 24 Dann kam Geist in mich und stellte mich auf meine Füße, und er begann mit mir zu reden und zu mir zu sagen:

„Komm, schließ dich in deinem Haus ein. 25 Und du, o Menschensohn, siehe, man wird dir gewiß Stricke anlegen und dich damit binden, so daß du nicht ausziehen kannst mitten unter sie. 26 Und deine Zunge selbst will ich am Gaumen deines Mundes haften lassen, und du wirst bestimmt verstummen, und du wirst für sie nicht ein Mann werden, der Zurechtweisung erteilt, weil sie ein rebellisches Haus sind. 27 Und wenn ich mit dir rede, werde ich deinen Mund auftun, und du sollst zu ihnen sagen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat.‘ Der Hörende höre [es], und der [es] unterläßt, unterlasse [es], denn ein rebellisches Haus sind sie.

Jule | 09.11.09 | Hesekiel, Text in der Bibel |

10 Comments »

  1. Jule

    Hesekiel 1 – 3

    Hesekiel Kapitel 1 beschreibt Dinge im Himmel Da sind die 4 geflügelten Geschöpfe mit den 4 Gesichtern. Jede dieser Gesichter versinnbildlicht eine Eigenschaft Jehovas. Diese Geschöpfe halten mit dem himmlischen Wagen Schritt…

    Alles verstanden?

    Wenn nicht: damit stehst du sicherlich nicht allein da.

    Ganz zu Anfang als ich in der Wahrheit kam, gab es mal einen Studienartikel, der sich damit beschäftigt und alles erklärt (WT 15.03.1991)

    Jehovas himmlischer Wagen ist in Bewegung

    „Was die Räder betrifft, so wurde ihnen vor meinen Ohren zugerufen: ‚O Räderwerk!‘ “ (HESEKIEL 10:13).

    WENN die heutigen Führer der Welt mit ihren modernen Düsenjets unterwegs sind, denken sie vielleicht, sie würden sich des effizientesten Verkehrsmittels bedienen. Doch Jehova offenbarte vor 2 600 Jahren, daß er über ein alles überragendes Transportmittel verfügt, wie es noch kein Ingenieur je gesehen hat. Es handelt sich um einen riesigen, scheueinflößenden Wagen. Ist es nicht seltsam, daß sich der Schöpfer des Universums eines wagenähnlichen Fahrzeugs bedient? Nein, denn Jehovas himmlischer Wagen unterscheidet sich bei weitem von allen Fahrzeugen, die Menschen entworfen haben.

    2 Im 1. Kapitel der Prophezeiung Hesekiels wird Jehova so dargestellt, als fahre er auf einem himmlischen Kolossalwagen. Das scheueinflößende vierräderige Fahrzeug verfügt über Selbstantrieb und kann Erstaunliches vollbringen. Hesekiel sah diesen himmlischen Wagen im Jahr 613 v. u. Z. in einer Vision, als er sich an einem der Kanäle des alten Babylon befand. Der Prophet lenkt die Aufmerksamkeit zunächst auf diejenigen, die den himmlischen Wagen Jehovas bedienen. Versuchen wir beim Lesen, uns vorzustellen, was Hesekiel sah.

    Vier lebende Geschöpfe

    3 Hesekiel berichtet: „Ich begann zu sehen, und siehe, da war ein stürmischer Wind, der vom Norden kam, eine große Wolkenmasse und zuckendes Feuer, und ein Glanz war daran ringsum . . . Und mitten aus ihm hervor war etwas, was vier lebenden Geschöpfen glich“ (Hesekiel 1:4, 5). Jedes dieser vier lebenden Geschöpfe oder Cherube hatte vier Flügel und vier Gesichter. Sie hatten ein Löwengesicht, das für Jehovas Gerechtigkeit stand, ein Stiergesicht, das Gottes Macht darstellte, und ein Adlergesicht, das ein Sinnbild seiner Weisheit war. Auch ein Menschengesicht hatten sie, das für Jehovas Liebe stand (5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jesaja 40:26; Hesekiel 1:10; 1. Johannes 4:8).

    4 Jedes Gesicht der Cherube blickte in eine der vier Richtungen. So war es ihnen möglich, augenblicklich die Richtung zu ändern und dem Gesicht zu folgen, das in die gewünschte Richtung schaute. Aber welche Geschwindigkeit konnten die Cherube erreichen? Nun, sie konnten sich mit der Schnelligkeit des Blitzes fortbewegen (Hesekiel 1:14). Kein menschliches Fahrzeug hat je diese Geschwindigkeit erreicht.

    5 Plötzlich sind die Räder des Wagens zu sehen. Welch ungewöhnlicher Anblick! In Vers 16 und 18 heißt es: „Ihr Aussehen und ihr Bau waren so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. Und was ihre Felgen betrifft, sie hatten eine solche Höhe, daß sie Furcht erweckten; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum, alle vier.“ Ein Rad neben jedem Cherub ergab vier Räder an vier entsprechenden Stellen. Die Räder glühten wie Chrysolith — ein durchsichtiger, lichtdurchlässiger gelblicher oder grünlicher Stein. Das verlieh dieser herrlichen Vision noch zusätzlich Licht und Schönheit. Da die Felgen der Räder „voll Augen ringsum“ waren, schlugen sie nicht blindlings irgendeine Richtung ein. Und die Räder waren außergewöhnlich hoch, so hoch, daß sie mit einer einzigen Umdrehung eine große Strecke zurücklegen konnten. Sie konnten sich gleich den vier Cheruben so schnell wie Blitze fortbewegen.

    Räder inmitten von Rädern

    6 Noch etwas war ungewöhnlich. In jedem Rad befand sich ein anderes Rad, eines mit demselben Durchmesser, quer in das Basisrad eingefügt. Nur so konnte von den Rädern gesagt werden, daß sie „nach ihren vier entsprechenden Seiten hin“ gingen (Vers 17). Sie konnten augenblicklich die Richtung ändern, weil in jede Richtung eine Seite des Rades wies. Die Räder bewegten sich stets in die Richtung, die die vier Cherube einschlugen. Auf den vier Rädern konnte das Oberteil des Wagens Gottes durch unsichtbare Unterstützung genauso fahren wie ein starkes Fahrzeug, das auf einem Luftkissen über das Wasser gleitet.

    7 Woher hatten die Räder die Kraft, sich allen Bewegungen der vier Cherube anzupassen? Vom heiligen Geist Gottes, des Allmächtigen. In Vers 20 heißt es: „Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen, . . . der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.“ In jenen Rädern war dieselbe unsichtbare wirksame Kraft Gottes wie in den Cheruben.

    8 Die Räder werden als „Räderwerk“ bezeichnet (Hesekiel 10:13). Dieser Name ist offenbar auf das zurückzuführen, was ein Rad tut: Es rollt oder dreht sich. Die Bezeichnung dieses Teils des himmlischen Wagens lenkt die Aufmerksamkeit auf die Geschwindigkeit, mit der sich der Wagen fortbewegt. Obwohl sich seine Räder so schnell drehten, konnten sie stets ihren Weg sehen, weil sie voller Augen waren.

    9 Aber erheben wir nun unseren Blick über die vier furchterregend hohen und sich schnell bewegenden Räder, um zu sehen, was sich darüber befindet. In Hesekiel 1:22 wird gesagt: „Über den Häuptern der lebenden Geschöpfe war das Gleichnis einer Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis, ausgespannt oben über ihren Häuptern.“ Die Ausdehnung war zwar fest, jedoch lichtdurchlässig — „wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis“; sie glitzerte wie Tausende von sonnenbeschienenen Diamanten. Wirklich scheueinflößend!

    Der herrliche Wagenlenker

    10 Offensichtlich hält der Wagen an, damit der Wagenlenker zu Hesekiel sprechen kann. Über der Ausdehnung war das Gleichnis eines Thrones aus Saphir, tiefblau. Auf dem Thron saß jemand, der wie ein Erdenmensch aussah. Für Hesekiel war die Menschengestalt die beste Hilfe, diese göttliche Kundgebung zu begreifen. Aber jene Menschengestalt war in Herrlichkeit gehüllt, so daß sie wie Goldsilber glühte — wie eine glänzende Legierung aus Silber und Gold. Welch eine atemberaubende Schönheit! Von der Taille der menschenähnlichen Gestalt an erstreckte sich diese vornehme Herrlichkeit sowohl aufwärts als auch abwärts. Die ganze Gestalt war so von Herrlichkeit umhüllt. Das deutete an, daß Jehova unbeschreiblich herrlich ist. Außerdem war der Wagenlenker von einem lieblichen Regenbogen umgeben. Welch eine Ruhe und Stille wird doch durch den Regenbogen nach einem Gewitterregen vermittelt! Mit einer solchen Ruhe und Gelassenheit bewahrt Jehova seine Eigenschaften Weisheit, Gerechtigkeit, Macht und Liebe in vollkommenem Gleichgewicht.

    11 Jehovas Wagen und Thron sind von Licht und schönen Farben umgeben. Welch ein Gegensatz zu Satan, dem Fürsten der Finsternis und des Okkulten! Und wie berührte Hesekiel all das? „Als ich es zu sehen bekam“, berichtet er, „da fiel ich auf mein Angesicht, und ich begann die Stimme eines Redenden zu hören“ (Hesekiel 1:28).

    Was der Wagen darstellt

    12 Was stellt dieser wunderbare Wagen dar? Die himmlische Organisation Jehovas, bestehend aus all seinen heiligen Geistgeschöpfen im unsichtbaren Reich — Seraphe, Cherube und Engel. Da Jehova der höchste Gott ist, sind ihm alle seine Geistgeschöpfe untertan, und er fährt in dem Sinne auf ihnen einher, daß er sie wohlwollend beherrscht und sie gemäß seinem Vorsatz gebraucht (Psalm 103:20).

    13 Wie auf einem Wagen fährt Jehova auf dieser Organisation einher, indem er sie dorthin lenkt, wohin immer sein Geist sie treibt. Sie bewegt sich nicht sinn- und ziellos umher, ohne Führung und Leitung. Gott läßt nicht zu, daß sich die Organisation in irgendeine beliebige Richtung bewegt, sondern sie folgt seinen Anweisungen. Gemeinsam bewegen sich alle vereint vorwärts, bis Gottes Ziele völlig erreicht sind. Welch wunderbare himmlische Organisation wird doch durch die Vision von dem sich bewegenden vierräderigen himmlischen Wagen Jehovas geoffenbart! Im Einklang damit wird Jehovas Organisation als ein Quadrat dargestellt, als vollkommen ausgewogen.

    Als Wächter eingesetzt

    14 Wen versinnbildlicht aber der Prophet Hesekiel? Die geschichtlichen Tatsachen lassen erkennen, daß die Gruppe der geistgezeugten Zeugen Jehovas mit dem himmlischen Wagen in Verbindung steht. Somit stellt Hesekiel treffend den gesalbten Überrest der Zeugen Jehovas seit dem Jahr 1919 dar. In jenem Jahr nahm Jehovas himmlische Organisation in geistiger Hinsicht Verbindung mit dem gesalbten Überrest auf und belebte diese Gruppe als Zeugen Jehovas für die ganze Welt. (Vergleiche Offenbarung 11:1-12.) Die wagenähnliche Organisation war damals in Bewegung und ist es auch heute. Ja, ihre Räder des Fortschritts drehen sich schneller denn je. Jehova fährt darauf schnell einher.

    15 Hesekiel wollte wissen, warum der himmlische Wagen bei ihm vorgefahren war und angehalten hatte. Er erfuhr es durch eine Stimme, die von demjenigen kam, der auf dem Wagen saß. Von dem scheueinflößenden Schauspiel überwältigt, warf sich Hesekiel nieder. Stell dir vor, wie die Stimme dessen, der auf dem himmlischen Wagen fuhr, erklärte: „Menschensohn, stell dich auf deine Füße, damit ich mit dir rede“ (Hesekiel 2:1). Dann erhielt Hesekiel von Jehova den Auftrag, als Wächter das rebellische Haus Israel zu warnen. Er wurde sogar beauftragt, im Namen Gottes zu reden. Hesekiels Name bedeutet „Gott stärkt“. Dementsprechend hat Gott die Hesekiel-Klasse gestärkt und sie als Wächter für die Christenheit eingesetzt und ausgesandt.

    16 Die Vision von dem himmlischen Wagen wirkte auf Hesekiel ernüchternd und überwältigend zugleich und bereitete ihn auch auf den Auftrag vor, als Wächter die Warnung vor der kommenden Zerstörung Jerusalems erschallen zu lassen. Genauso verhält es sich heute mit der Wächterklasse. Das Verständnis der Vision von dem sich bewegenden himmlischen Wagen Jehovas hat den gesalbten Überrest stark beeindruckt. 1931 erfuhr er durch den 1. Band des Buches Rechtfertigung mehr über die Vision Hesekiels. Der Überrest war daraufhin mit solch einer Wertschätzung erfüllt, daß er das Titelblatt des Wachtturms änderte. Beginnend mit der englischen Ausgabe vom 15. Oktober 1931 (deutsch: 1. November), trug das Titelblatt bis 1. August 1950 (deutsch: 15. Oktober) im rechten oberen Teil ein Bild von Hesekiels Vision des himmlischen Wagens, und zwar gemäß der Vorstellung eines Künstlers. Somit hat die Hesekiel-Klasse nach dem ihr erteilten Auftrag gehandelt und als Wächter gedient, indem sie Gottes Warnung erschallen ließ. Die Zeit für die feurige Vernichtung der Christenheit von seiten Jehovas, der auf seinem himmlischen Wagen thront, war noch nie so nahe.

    17 Heute ist eine „große Volksmenge“ schafähnlicher Menschen mit dem gesalbten Überrest verbunden (Offenbarung 7:9). Gemeinsam lassen sie die Warnung vor der kommenden Vernichtung der Christenheit und des gesamten teuflischen Systems der Dinge ergehen. Das Warnungswerk geht schnell voran und wird, wie in Offenbarung 14:6, 7 angedeutet, von Engeln unterstützt.

    Sich mit dem himmlischen Wagen bewegen

    18 Die unterwürfigen Engel bewegen sich als ein Teil der himmlischen Organisation Gottes in völliger Harmonie mit ihr, während sie Jehovas irdischen Dienern bei der Erfüllung ihres Auftrags behilflich sind, warnend auf das Strafgericht Gottes hinzuweisen. Wenn wir weiterhin von diesen mächtigen Dienern Gottes beschützt und geleitet werden möchten, müssen auch wir uns in völliger Harmonie mit dem symbolischen Räderwerk bewegen und mit ihm Schritt halten. Überdies müssen wir als ein Teil der sichtbaren Organisation Jehovas, die sich im Einklang mit dem himmlischen Wagen bewegt, für die Leitung des Geistes Gottes empfänglich sein. (Vergleiche Philipper 2:13.) Als Zeugen Jehovas müssen wir uns in dieselbe Richtung bewegen wie der himmlische Wagen; wir dürfen uns ihm keinesfalls widersetzen. Wir sollten Anweisungen in bezug auf den Weg, den wir gehen sollten, befolgen. Dann ist die Versammlung nicht geteilt (1. Korinther 1:10).

    19 Die Augen, die ringsum an den Rädern des himmlischen Wagens sind, deuten Wachsamkeit an. Genauso wachsam wie die himmlische Organisation müssen auch wir sein, und zwar in bezug auf die Unterstützung der irdischen Organisation Jehovas. Auf Versammlungsebene geschieht das durch die Zusammenarbeit mit den Ältesten am Ort (Hebräer 13:17). Und in der heutigen unruhvollen Zeit müssen sich Christen sehr eng an Jehovas Organisation halten. Wir dürfen nicht versuchen, gewisse Ereignisse selbst auszulegen, denn dann würden wir uns nicht mit dem himmlischen Wagen Jehovas bewegen. Fragen wir uns stets: „Wohin bewegt sich der himmlische Wagen?“ Wenn wir uns zusammen mit Gottes sichtbarer Organisation vorwärts bewegen, werden wir uns auch im Einklang mit der unsichtbaren Organisation bewegen.

    20 Der Apostel Paulus schrieb diesbezüglich: „Brüder, ich betrachte mich selbst noch nicht so, als ob ich es ergriffen habe; doch da ist e i n e s diesbezüglich: Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus. Laßt uns denn, so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht anders gesinnt seid, wird Gott euch die obenerwähnte Gesinnung offenbaren. Auf jeden Fall laßt uns in dem Maße, wie wir Fortschritte gemacht haben, weiterhin nach derselben festen Ordnung wandeln“ (Philipper 3:13-16).

    21 Der Begriff „feste Ordnung“ hat nicht die negative Bedeutung eines eingefahrenen Gleises, das wir nicht verlassen könnten. Jehovas Diener haben eine feste Ordnung, durch die sie in geistiger Hinsicht Fortschritte machen. Es ist eine feste Ordnung, zu der das persönliche Bibelstudium gehört, der Besuch der Versammlungszusammenkünfte und das regelmäßige Predigen der guten Botschaft vom Königreich; eingeschlossen ist auch, daß sie die Eigenschaften der himmlischen Organisation Gottes widerspiegeln. Diese feste Ordnung hilft ihnen, der Leitung der himmlischen, wagenähnlichen Organisation Jehovas zu folgen. Wenn wir in dieser Weise vorangehen, werden wir unser Ziel erreichen, sei es der Preis unvergänglichen Lebens in den Himmeln oder ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde.

    22 Wie aus Johannes 10:16 zu erkennen ist, würden die „anderen Schafe“ und die Hesekiel-Klasse eine geeinte Organisation bilden. Demnach sollten alle, die zu Jehovas Organisation gehören, unbedingt die volle Bedeutung der in Hesekiel, Kapitel 1 geschilderten Vision verstehen, damit sie sich im Einklang mit Gottes himmlischem Wagen bewegen können. Diese Vision hilft uns verstehen, daß wir uns in Übereinstimmung mit Jehovas Organisation — der sichtbaren wie der unsichtbaren — bewegen sollten. Behalten wir im Sinn: Jehovas Augen „durchschweifen die ganze Erde, damit er sich stark erweist zugunsten derer, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist“ (2. Chronika 16:9). Seiner Aufmerksamkeit entgeht nicht das Geringste, insbesondere nichts, was mit seinem Vorsatz, sich als universeller Souverän zu rechtfertigen, zu tun hat.

    23 Jehovas himmlischer Wagen ist heute bestimmt in Bewegung. Bald wird, so wie es dem glorreichen Wagenlenker entspricht, alles zur Herrlichkeit gebracht werden — und das zu seiner Rechtfertigung als Souveräner Herr des Universums. Seine Seraphe, Cherube und Engel stehen in dem großartigen weltweiten Predigtwerk hinter uns. Bewegen wir uns also mit Jehovas himmlischer Organisation vorwärts. Wie können wir aber mit dem sich schnell bewegenden himmlischen Wagen Schritt halten?

    Kommentar — 11. September 2009 @ 23:51

  2. Jule

    Hesekiel 2:3-7

    Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben. Sie selbst und ihre Vorväter haben sich gegen mich vergangen bis auf ebendiesen Tag. 4 Und die Söhne mit frechem Gesicht und hartem Herzen — ich sende dich zu ihnen, und du sollst zu ihnen sprechen: ‚Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat.‘ 5 Und was sie betrifft, ob sie hören werden oder [es] unterlassen — denn sie sind ein rebellisches Haus —, sie werden zweifellos doch wissen, daß sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden hat.

    6 Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. 7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet ob sie hören oder [es] unterlassen, denn sie sind ein Fall von Rebellion.

    Ja, egal ob sie hören oder nicht – wir führen Gottes Willen aus, wenn wir den Menschen sagen, was Gott will.

    Auch wenn sie nicht zuhören, so haben sie doch die Gelegenheit bekommen die nötigen Schritte zu unternehmen, damit Jehova ihnen Barmherzigeit erweisen kann.

    Kommentar — 12. September 2009 @ 00:39

  3. Jule

    Hesekiel 3:2-3

    Da öffnete ich meinen Mund, und er ließ mich nach und nach diese Rolle essen. 3 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, du solltest deinen eigenen Bauch essen lassen, damit du gar deine Eingeweide mit dieser Rolle füllst, die ich dir gebe.“ Und ich begann sie zu essen, und sie wurde in meinem Mund wie Honig so süß.

    sind auch wir derart mit Jehovas Wort erfüllt wie Hesekiel?

    Erweist sich Jehovas Wort auch in unserem Inneren als süß?

    Kommentar — 12. September 2009 @ 00:39

  4. Jule

    Hesekiel 3:17-18

    „Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst [die] Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen. 18 Wenn ich zu einem Bösen spreche: ‚Du wirst ganz bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern.

    wenn wir die Bösen nicht warnen, tragen wir mit Schuld an ihrem Tod, wenn Jehova sie für ihre Taten ins Gericht bringt.

    Hesekiel 3:19

    Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben.

    Wollen wir Schuld am Tode eines Menschen haben?? Sicherlich nicht!

    Hesekiel 3:20-21

    Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. 21 Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er seinerseits tatsächlich nicht sündigt, wird er ganz bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben.“

    Haben wir das mit der Blutschuld verstanden?

    Wie betrifft das uns heute?

    Wie beeinflusst dies unseren Einsatz im Predigtdienst?

    Wie beeinflusst dies dich als Ältesten einer Versammlung, der du siehst, dass da jemand ein Doppelleben führt?

    Wie beeinflusst es uns als Eltern – ganz besonders die Familienoberhäupter?

    Sagen wir nichts zu unseren Kindern, weil wir sie ja lieben und nicht entmutigen möchten?

    Nehmen wir dafür in Kauf, dass sie von Jehova verworfen und zu seiner Zeit vernichtet werden?

    Wie sehr lieben wir unseren Nächsten, unsere Brüder und unsere Kinder?

    Nehmen wir es gern in Kauf, dass sie im Moment stinksauer auf uns sein könnten?

    Ist uns klar, was diese Blutschuld bedeutet?

    Wenn ich nichts sage, dann nehme ich den Tod eines Menschen in Kauf. Ist das nicht so ähnlich wie Mord oder Totschlag?

    Wollen wir uns wirklich dessen schuldig machen?

    Kommentar — 12. September 2009 @ 00:40

  5. Jule

    Hesekiel 1 – 3

    Hesekiel 1 – Hesekiel sieht Gott in seiner Herrlichkeit

    1 Im 30.Jahr lebte ich, der Priester Hesekiel, der Sohn Busis, mit den verbannten Judäern am Fluss Kebar in Babylonien. Fünf Jahre war es her, dass König Jojachin nach Babylon verschleppt worden war. Am 5.Tag des 4.Monats öffnete sich plötzlich über mir der Himmel, und ich sah eine Erscheinung Gottes. Der Herr sprach zu mir und legte seine Hand auf mich.

    4 Ich sah von Norden einen Sturm heranbrausen, der eine große Wolke vor sich hertrieb. Blitze schossen aus ihr hervor, und ein heller Glanz umgab sie. Dann öffnete sich die Wolke, und aus ihrem Inneren strahlte ein Licht wie glänzendes Gold.

    5 In dem Licht erschienen vier lebendige Wesen, die wie Menschen aussahen. 6 Doch jedes von ihnen hatte vier Gesichter und vier Flügel. 7 Ihre Beine waren gerade wie die eines Menschen, aber statt der Füße hatten sie die Hufe eines Stieres, die wie polierte Bronze glänzten. 8-9 Jede Gestalt besaß vier Hände, je eine Hand unter jedem Flügel. Mit ihren Flügeln berührten die Gestalten einander. Beim Gehen brauchten sie sich nie umzudrehen, denn in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter. 10 Jedes sah anders aus: Vorne war das Gesicht eines Menschen, rechts das eines Löwen, links das eines Stieres und hinten das eines Adlers. 11 Zwei ihrer Flügel hatten sie nach oben ausgespannt, und ihre Spitzen berührten die der anderen Gestalten. Mit den anderen zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Sie gingen, wohin Gottes Geist sie trieb; sie brauchten sich nie umzudrehen, denn in jede Richtung blickte eines ihrer Gesichter.

    13 Zwischen den Gestalten bemerkte ich etwas, das wie glühende Kohlen aussah und wie Fackeln, die sich hin- und herbewegten. Das Feuer leuchtete, und Blitze schossen aus ihm. 14 Die Gestalten liefen so schnell umher, dass sie selbst zuckenden Blitzen glichen.

    15 Als ich sie genauer betrachtete, entdeckte ich vier Räder auf dem Boden – eines vor jeder Gestalt. 16 Sie schienen aus Edelsteinen zu bestehen. Alle vier waren gleich gebaut; mitten in jedes Rad war ein zweites im rechten Winkel eingefügt, 17 und so konnten sie in jede beliebige Richtung laufen, ohne zu wenden. 18 Die Felgen der Räder waren sehr groß und ringsum mit Augen bedeckt. 19 Wenn die vier Gestalten gingen, dann liefen auch die Räder mit; und wenn die Gestalten sich von der Erde erhoben, dann hoben sich auch die Räder. 20 Sie gingen, wohin Gottes Geist sie trieb, und die Räder bewegten sich mit ihnen, denn die Lebewesen hatten Macht über sie. 21 Wenn die Gestalten sich bewegten, dann liefen auch die Räder; blieben die Gestalten stehen, standen auch die Räder still. Erhoben sich die Lebewesen, dann hoben sich auch die Räder mit ihnen, denn die Lebewesen lenkten sie, wohin sie wollten.

    22 Über den Köpfen der Gestalten entdeckte ich etwas, das aussah wie ein Gewölbe aus leuchtendem Kristall, und ich erschrak bei seinem Anblick. 23 Jedes der Lebewesen darunter hatte zwei seiner Flügel zu der Gestalt neben sich ausgestreckt; mit den beiden anderen Flügeln bedeckte es seinen Leib. 24 Wenn die vier sich bewegten, rauschten ihre Flügel wie das Brausen gewaltiger Wassermassen, wie die Stimme des allmächtigen Gottes. Es war so laut wie die Rufe einer großen Menschenmenge, wie der Lärm in einem Heerlager. Wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel herabhängen.

    25 Plötzlich hörte ich eine Stimme aus dem Gewölbe über ihnen, da blieben sie stehen und senkten ihre Flügel. 26 Oberhalb des Gewölbes über ihren Köpfen bemerkte ich einen Thron aus Saphir. Darauf saß eine Gestalt, die einem Menschen glich. 27 Von der Hüfte an aufwärts schimmerte sein Leib wie Gold in einem Feuerkranz; unterhalb der Hüfte sah er aus wie ein Feuer, umgeben von hellem Lichtglanz.

    28 In dem Licht konnte ich alle Farben des Regenbogens entdecken. Es war die Erscheinung Gottes in seiner Herrlichkeit. Bei ihrem Anblick fiel ich nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden. Dann hörte ich eine Stimme.

    und hier das entsprechende Kapitel dazu in dem Buch „Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin – wie?“ – um euch auf den Geschmack zu bringen:

    Kapitel 3
    Gottes Wagen ist in Bewegung!

    ZWEITAUSENDFÜNFHUNDERTSIEBEN Jahre bevor man (im Jahre 1895 u. Z.) das Benzinautomobil gewerblich herzustellen begann, wurde ein Wagen mit Selbstantrieb, also ein Wagen, der sich von selbst fortbewegte, in Südwestasien gesehen. Es war nicht die Erfindung eines Menschen, und er existierte nicht bloß in der Vorstellung. Für den Beobachter war er scheueinflößend. Nichts dergleichen hat man seither auf der Erde gesehen. Auch kann der Mensch ihn nicht nachbilden, obwohl für uns eine eingehende Beschreibung davon während der Jahrhunderte aufbewahrt worden ist. Es ist ein Wagen ohne Pferde, den ein Mann sah, dessen Name in die Geschichte eingegangen ist, Hesekiel, der Sohn Busis, der Priester, und er schrieb eine lebhafte Schilderung davon für alle nachfolgenden Generationen, die heutige inbegriffen, nieder. Was er sah, war der Wagen Gottes, und er war von Norden her in Bewegung. Nach welcher Richtung hin? — Nach einem Punkt im Weltraum oder nach einem irdischen Ziel? Wohin fuhr er von dort? Besteht er noch oder etwas gleich ihm? Ist er jetzt in Bewegung? Das sind gute Fragen für unser lokomotorisches zwanzigstes Jahrhundert.

    2 Hesekiel, unser Berichterstatter, schrieb nieder, wo er diesen übernatürlichen Wagen Gottes zum erstenmal sah, ferner die Zeit und die Umstände. Er befand sich an einem der Kanäle des alten Babylon, das am Strom Euphrat lag; der Kanal hieß Kebar. Hesekiel war ein Priester, nicht ein Priester Marduks, des Hauptgottes des heidnischen Babylon, sondern des Gottes, dessen Wagen er in der Vision sah. Was tat denn Hesekiel dort, statt seinen Priesterpflichten im fernen Westen, im Tempel zu Jerusalem, der Hauptstadt des Königreiches Juda, nachzukommen? Hesekiel befand sich dort in Babylon im Exil zusammen mit dem früheren König von Jerusalem, mit Jojachin, dem Sohn des verstorbenen Königs Jojakim, und mit Fürsten und Mächtigen, tapferen Männern und Handwerkern. König Jojachin hatte sich Nebukadnezar, dem König von Babylon, ergeben, der Jerusalem als Rebellenstadt belagert hatte. Der König von Babylon hatte König Jojachin am Leben gelassen und ihn und alle anderen, Hesekiel inbegriffen, ins Exil nach Babylon mitgenommen. Gemäß der heutigen Zeitberechnung war dies im Jahre 617 v. u. Z. gewesen.

    3 Somit war das Jahr 613 v. u. Z. das Jahr, in welchem Hesekiel erstmals die Vision von Gottes Wagen hatte, nämlich das ‘fünfte Jahr des Exils König Jojachins’. Hesekiel selbst stand im dreißigsten Lebensjahr. Alles, was geschah, war nicht etwas Eingebildetes oder Sagenhaftes, sondern etwas geschichtlich Tatsächliches und verhielt sich so, wie der Geschichtsschreiber Hesekiel die Dinge in den einleitenden Worten seines prophetischen Buches genau datierte, indem er schrieb: „Nun begab es sich im dreißigsten Jahr, im vierten Monat [im Mondmonat Tammuz], am fünften Tag des Monats, als ich inmitten der ins Exil Weggeführten am Strom Kebar war, daß die Himmel aufgetan wurden und ich Visionen Gottes zu sehen begann. Am fünften Tag des Monats [5. Tammuz], das heißt im fünften Jahr des Exils König Jojachins, erging ausdrücklich das Wort Jehovas an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Lande der Chaldäer, am Strom Kebar, und über ihn kam an jenem Ort die Hand Jehovas.“ (Hesekiel 1:1-3) Dies war gegen Ende des Frühjahrs 613 v. u. Z.

    4 Was Hesekiel nun sah, war keine Sinnestäuschung, die dadurch verursacht worden wäre, daß er eine Droge zu sich genommen hätte, z. B. LSD, sondern es wurde ihm in der Vision durch die „Hand“ Jehovas, das heißt seine angewandte Macht, gezeigt, die hier über ihm wirksam wurde. Offenbar schaute Hesekiel zu dieser Zeit nordwärts, und was er sah, war etwas, was er eingehend beschreiben konnte. Das, was zu sehen war, zeigte an, daß sich ein Sturm gegen jemand oder gegen etwas zusammenbraute. Was nun auf den Schauplatz trat, kam angesichts all der Herrlichkeit und der feurigen Kundgebungen, aus denen es hervorkam, unmißverständlich von einer göttlichen Quelle. Vor allem lenkt Hesekiel unsere Aufmerksamkeit auf diejenigen, die den Wagen Gottes bedienen, wenn er folgende Beschreibung gibt:

    5 „Und ich begann zu sehen, und siehe! da war ein stürmischer Wind, der vom Norden kam, eine große Wolkenmasse und zuckendes Feuer, und ein Glanz war daran ringsum, und mitten aus ihm hervor, da war etwas wie der Anblick von Goldsilber, mitten aus dem Feuer. Und mitten aus ihm hervor war etwas, was vier lebenden Geschöpfen glich, und so sahen sie aus: Sie waren das Gleichnis des Erdenmenschen. Und ein jedes hatte vier Angesichter und ein jedes von ihnen vier Flügel. Und ihre Füße waren gerade Füße, und die Sohle ihrer Füße war wie die Sohle des Fußes eines Kalbes; und sie funkelten wie mit der Glut von geglättetem Kupfer. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten, und alle vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel. Ihre Flügel waren aneinandergefügt. Sie pflegten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen; sie pflegten ein jedes geradeaus zu gehen.“ — Hesekiel 1:4-9.

    6 Später beschreibt Hesekiel seine zweite Vision des Wagens Gottes an einem neuen Ort, und er benennt jene „vier lebenden Geschöpfe“ in Hesekiel 10:1-20, 11:22 mit dem Namen „Cherube“.

    7 Cherube erschienen dem Menschen zum erstenmal im Osten des Gartens Eden, wo sie den Eingang zu jenem Paradies der Wonne zu bewahren hatten, nachdem die Sünder Adam und Eva auf den mit Dornen und Disteln bewachsenen Erdboden hinausgetrieben worden waren. (1. Mose 3:17-24) Als Priester mag sich Hesekiel hier daran erinnert haben, daß die in getriebener Arbeit gemachten goldenen Cherube, die einen Teil des Deckels der heiligen Bundeslade im Allerheiligsten des Tempels in Jerusalem bildeten, nur zwei Flügel hatten, die sie nach oben und nach vorn ausbreiteten, um den goldenen Deckel der Lade zu überschatten. (2. Mose 25:18-22; 37:7-9) Da jener goldene Deckel, überragt von diesen Cheruben, den Thron Gottes darstellte, waren die in Psalm 80:1 an Gott gerichteten Worte passend: „O Hirte Israels, schenke doch Gehör, . . . o der du auf den Cheruben sitzt, strahle doch hervor.“ Es war daher in genauer Übereinstimmung mit ihrer Stellung und ihrem Amt, daß die vier lebenden Geschöpfe oder Cherube als Bediener des Wagens Gottes handeln sollten.

    8 Außer ihrem oberen Paar Flügel und ihrem unteren Paar Flügel und ihren geraden Füßen, die denen eines Kalbes glichen und wie geglättetes Kupfer funkelten, gab es noch andere auffallende Merkmale, die die Cherube der Vision Hesekiels kennzeichneten. Was ist von ihrem Haupt zu sagen? Hesekiel schreibt: „Und was das Gleichnis ihrer Angesichter betrifft, sie hatten alle vier ein Menschenangesicht mit einem Löwenangesicht zur Rechten, und alle vier hatten ein Stierangesicht zur Linken; alle vier hatten auch ein Adlerangesicht. So waren ihre Angesichter. Und ihre Flügel breiteten sich nach oben hin aus. Ein jedes hatte zwei, die sich aneinanderfügten, und zwei bedeckten ihren Leib.“ — Hesekiel 1:10, 11.

    9 Die Tatsache, daß diese Cherube nach vorn das Angesicht eines Menschen hatten, paßt gut zu dem Umstand, daß sich Menschenhände unter ihren Flügeln befanden, ferner daß die Cherube im allgemeinen „das Gleichnis des Erdenmenschen“ waren. Die himmlischen Cherube besitzen auch, ebenso wie der Erdenmensch, das ihnen von Gott verliehene Merkmal oder die Eigenschaft der Liebe, da der erste Mensch, Adam, im Bild und Gleichnis Gottes erschaffen wurde. (1. Mose 1:26-28) Das Angesicht eines Löwen, das sich an der rechten Seite des Hauptes jedes Cherubs befand, hob die Eigenschaft der Rechtlichkeit hervor, der Gerechtigkeit. Diese Gerechtigkeit wird durch die Macht gestützt, die gut dadurch dargestellt wird, daß sich gegenüber dem Löwenangesicht, zur Linken, ein Stierangesicht befand. Dieses Angesicht paßt treffend zu der Tatsache, daß die Cherube gerade Füße (oder Glieder) hatten, und die Sohle jedes Fußes war „wie die Sohle des Fußes eines Kalbes“, und sie funkelten wie mit der ‘Glut des Kupfers’. Hesekiel bezeichnet in seiner späteren Beschreibung der Cherube das Stierangesicht als das „Angesicht des Cherubs“. (Hesekiel 10:14) Zweifellos sind Cherube Geschöpfe von großer Kraft gleich der des Stieres.

    10 Da Gott in Hiob 39:27-29 die Aufmerksamkeit auf die Weitsichtigkeit des Adlers lenkt, weist das Adlerangesicht, das sich hinten am Haupt des Cherubs befand, auf Weisheit hin, auf die himmlische Weisheit, die den Himmeln entspricht, zu denen sich der hochfliegende Adler emporschwingt. Dieses Angesicht paßt treffend zu der Tatsache, daß jeder der Cherube vier Flügel hatte, was sie befähigte, gleich dem Adler zu fliegen. Das Adlerangesicht wie auch das Menschenangesicht, das Löwenangesicht und das Stierangesicht, sie alle finden sich auch unter den Angesichtern der vier lebenden Geschöpfe, der Cherube, die etwa siebenhundert Jahre später vom christlichen Apostel Johannes in der Vision gesehen wurden. Diese letzteren Cherube standen rings um den feststehenden Thron Gottes im Himmel. — Offenbarung 4:6-9.

    11 Somit ist durch die Jahrhunderte hindurch folgerichtig an den Sinnbildern zur Darstellung göttlicher Weisheit (der Adler), Macht (der Stier), Gerechtigkeit (der Löwe) und Liebe (der Mensch) festgehalten worden. Diese vier Eigenschaften, die sich miteinander in vollkommenem Gleichgewicht befinden, unterscheiden Jehova von allen Göttern der Mythologie und falschen Religionen. Er hat seinen himmlischen Geschöpfen und seinen irdischen Menschengeschöpfen ein angemessenes Maß dieser vier Eigenschaften verliehen.

    12 Da die Cherube an ihrem Haupt vier Angesichter hatten mußten, sie sich nicht umwenden, wenn sie die Richtung ihrer Bewegung vom direkten Vorwärtsgang zur Rechten oder zur Linken hin wechseln oder wenn sie umkehren und rückwärts gehen wollten. Da sie ein Angesicht hatten, das in jede Richtung, in die vier Hauptrichtungen, blickt, konnten sie die Richtung augenblicklich ändern und dem Angesicht folgen, das in die gewünschte Richtung wies, wo die Eigenschaft, die durch das besondere Angesicht symbolisiert wurde, ausgeübt und angewandt werden sollte. Sie konnten sich mit der Schnelligkeit des Blitzes fortbewegen. Ihre Gestalten waren scharf umrissen oder umsäumt mit einer feurigen Helligkeit, die das von Menschen damals entzündete Feuer übertraf, ja die so hell war, daß sie Blitze erzeugen konnte. Mit Hilfe des göttlichen Geistes der Inspiration beschreibt Hesekiel diese Aspekte der vier lebenden Cherubgeschöpfe wie folgt:

    13 „Und sie pflegten ein jedes geradeaus zu gehen. Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, dahin pflegten sie zu gehen. Sie wandten sich nicht, während sie gingen. Und was das Gleichnis der lebenden Geschöpfe betrifft, ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen. Etwas wie das Aussehen von Fackeln bewegte sich zwischen den lebenden Geschöpfen hin und her und das Feuer war von hellem Schein, und Blitze gingen aus dem Feuer hervor. Und von seiten der lebenden Geschöpfe gab es ein Ausgehen und ein Zurückkehren wie bei dem Aussehen des Blitzes.“ — Hesekiel 1:12-14.

    DIE WAGENRÄDER

    14 Könnte das Sichfortbewegen irgendeines Fahrzeuges oder Wagens dem Sichfortbewegen jener vier lebenden Cherubgeschöpfe entsprechen? So unmöglich es für die heutigen Automobilhersteller ist, dasselbe zu tun, sah doch der Prophet Hesekiel, wie der Wagen Gottes so gelenkt wurde, und zwar ohne Lenkrad und ohne daß in einen anderen Gang umgeschaltet wurde. Beachtet, wie Hesekiel es uns erklärt:

    15 „Während ich die lebenden Geschöpfe weiterhin sah, nun siehe! da war e i n Rad auf der Erde neben den lebenden Geschöpfen, bei den vier Angesichtern eines jeden. Was das Aussehen der Räder und ihren Bau betrifft, es war wie das Glühen von Chrysolith; und alle vier waren von e i n e m Gleichnis. Und ihr Aussehen und ihr Bau waren so, wie wenn sich ein Rad inmitten eines Rades befände. Wenn sie gingen, pflegten sie nach ihren vier entsprechenden Seiten hin zu gehen. Sie wandten sich nicht in eine andere Richtung, wenn sie gingen. Und was ihre Felgen betrifft, sie hatten eine solche Höhe, daß sie Furcht erweckten, und ihre Felgen waren voll Augen ringsum, alle vier. Und wenn die lebenden Geschöpfe gingen, pflegten die Räder neben ihnen zu gehen, und wenn die lebenden Geschöpfe von der Erde emporgehoben wurden, wurden die Räder jeweils emporgehoben. Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen, da der Geist geneigt war, dahin zu gehen; und die Räder selbst pflegten dicht neben ihnen emporgehoben zu werden, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern. Wenn sie gingen, pflegten diese zu gehen; und wenn sie stehenblieben, pflegten diese stehenzubleiben; und wenn sie von der Erde emporgehoben wurden, pflegten die Räder dicht neben ihnen emporgehoben zu werden, denn der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.“ — Hesekiel 1:15-21.

    16 Da neben jedem lebenden Geschöpf ein Rad war, waren es vier Räder, doch waren sie nicht nebeneinander noch in einer langen Reihe, sondern an vier bezüglichen Stellen wie die vier Angesichter der Cherube. Somit befanden sie sich an den vier Ecken eines Rechtecks. Alle Räder glichen sich, was ihre Erscheinung und ihren Bau betrifft. Sie glühten beim Widerstrahlen des Lichts wie Chrysolith. Ihre Felgen waren voll Augen ringsum, als ob die Räder sehen könnten, wohin sie gingen. Sie schlugen nicht blindlings irgendeine Richtung ein. Und wie hoch die Räder waren! Ihre Höhe flößte Hesekiel Furcht ein. Da sie einen so großen Durchmesser und einen entsprechend großen Umfang hatten, konnten die Räder mit einer einzigen Umdrehung um ihre Achse eine große Strecke zurücklegen. Somit konnten sie sich wie die vier Cherube gleich Blitzen fortbewegen.

    17 Was den Bau dieser Räder betrifft, so hatten sie etwas Eigentümliches an sich. In jedem Rad befand sich ein anderes Rad, nicht etwa ein kleineres Rad im größeren Rad, das sich auf derselben Ebene um dieselbe Nabe oder um dieselbe Achse gleichzeitig mit ihm gedreht hätte. Nein, sondern ein Rad mit gleichem Durchmesser, quer in das Basisrad eingefügt, wobei eine Felge die andere im rechten Winkel berührte. Nur auf diese Weise konnte von den Rädern gesagt werden, daß sie „nach ihren vier entsprechenden Seiten hin“ fuhren, eine Seite nach vorn gebogen, eine andere rückwärts, eine andere nach rechts und eine andere nach links. Kein Wunder, daß diese Räder sich nicht umwenden mußten, wenn sie um eine Ecke fuhren, um eine andere Richtung einzuschlagen. Augenblicklich konnten sie die Richtung ändern, weil in jede Richtung eine Seite des Rades wies. So konnten die Räder die Richtung ihrer Fortbewegung derjenigen der vier lebenden Geschöpfe anpassen, die vier Angesichter hatten und sich daher nicht umwenden mußten, um die Richtung zu ändern. Auf vier Rädern von dieser Bauart konnte der Oberteil des Wagens Gottes durch unsichtbare Unterstützung genauso fahren wie ein Luftkissenfahrzeug, das rasch über Wasser oder Land gleitet und von einem dünnen Luftkissen getragen wird.

    18 Jene vier Räder hatten nicht Flügel wie die vier lebenden Geschöpfe, und doch konnten sie vom Erdboden aufsteigen und sich in den Weltraum schwingen wie jene lebenden Geschöpfe. Die Räder waren nicht an irgendein Gespann von Wagenpferden gespannt noch an andere Zugtiere, noch an eine Zugmaschine. Woher nahmen sie diese Kraft, all den Fortbewegungen der lebenden Geschöpfe zu entsprechen? Was für eine Kraft war hinter ihrer Fortbewegung? Ah, es war der Geist Gottes, des Allmächtigen. Dieselbe unsichtbare wirksame Kraft Gottes war in jenen Rädern, wie sie in den lebenden Geschöpfen war, und sie brauchten weder einen Benzinmotor noch einen elektrischen Motor, um sie anzutreiben. Einfacher ausgedrückt: „Der Geist des lebenden Geschöpfes war in den Rädern.“

    19 Laßt uns nun mit Hesekiel hinaufblicken und sehen, was sich oberhalb jener vier furchterregend hohen Räder befindet. Dort ist sozusagen die Plattform des Wagens, denn Hesekiel sagt weiter: „Und über den Häuptern der lebenden Geschöpfe war das Gleichnis einer Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis, ausgespannt oben über ihren Häuptern. Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade, einer an dem anderen. Ein jedes hatte zwei Flügel, die an dieser Seite bedeckten, und ein jedes hatte zwei, die an jener Seite ihren Leib bedeckten. Und ich hörte in der Folge das Rauschen ihrer Flügel, ein Rauschen wie das von ausgedehnten Wassern, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen, das Rauschen eines Tumultes wie das Rauschen eines Lagers. Wenn sie stehenblieben, pflegten sie ihre Flügel zu senken.“ — Hesekiel 1:22-24.

    20 Die vier lebenden Geschöpfe waren nicht so riesengroß wie jene vier Räder. Somit war das Firmament oder die „Ausdehnung wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis“, die auf einer unsichtbaren Stütze über den vier Rädern dahinfuhr, hoch über den Häuptern der vier lebenden Geschöpfe. Dementsprechend war die „Ausdehnung“, obwohl fest, doch lichtdurchlässig. Sie war in der Tat scheueinflößend, eine Tatsache, die völlig im Einklang war mit der Würde des Einen, der darauf einherfuhr.

    21 Es gibt Insekten auf der Erde, die, wenn sie ihre Flügel aneinanderreiben, ein klangvolles oder widerhallendes Geräusch erzeugen. Nicht anders als die geräuscherzeugende Kraft der Insektenflügel erzeugten die Flügel der vier lebenden Cherubgeschöpfe ein eindrucksvolles Geräusch. Wir kennen das Rauschen vieler oder ausgedehnter Wasser, wenn sie in Wallung sind. Das Geräusch der Flügel der lebenden Geschöpfe war diesem gleich. Ihr Flug ging nicht lautlos vor sich. Das Rauschen könnte sogar mit dem Rauschen verglichen werden, das der Allmächtige in seiner natürlichen Schöpfung hervorrufen und das jemand aufschrecken kann. Es war kein friedliches Geräusch. Es war das Geräusch eines Tumultes oder einer lärmenden Menge. Das Rauschen war weit davon entfernt zu beruhigen, da Hesekiel sagt, es sei wie das Rauschen eines bewaffneten Lagers, eines Heerlagers, gewesen. Dies deutete auf einen bevorstehenden Krieg, auf eine Schlacht, hin. Statt daß also die vier gewaltigen Räder lärmend ratterten, waren es die Flügel der vier lebenden Geschöpfe, die die Aufmerksamkeit auf den nahenden Wagen Gottes lenkten, der nicht in einer friedlichen Mission daherkam. Er kam als Kriegswagen! Warum? Wir müssen abwarten, um den Grund herauszufinden.

    DER LENKER DES HIMMLISCHEN WAGENS

    22 Unsere Ohren werden nun von dem starken Rauschen der Flügel der vier lebenden Geschöpfe weggewandt und auf eine Stimme gelenkt, die von oberhalb der Plattform des himmlischen Wagens kommt und unsere Aufmerksamkeit auf denjenigen lenkt, der auf dem Wagen einherfährt. Offenbar hält der Wagen, da die lebenden Geschöpfe stehenbleiben, damit sein Lenker zu diesem Priester im Exil, zu Hesekiel, reden kann. Darüber schreibt Hesekiel:

    23 „Und es erscholl eine Stimme oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupte war. (Wenn sie stehenblieben, pflegten sie ihre Flügel zu senken.) Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihrem Haupt war, da war etwas, was aussah wie Saphirstein, das Gleichnis eines Thrones. Und auf dem Gleichnis des Thrones war das Gleichnis jemandes, der wie ein Erdenmensch aussah, oben darauf. Und ich sah in der Folge etwas gleich dem Glühen von Goldsilber, gleich dem Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum, vom Aussehen seiner Hüften an und aufwärts; und vom Aussehen seiner Hüften an und abwärts sah ich etwas wie das Aussehen von Feuer, und ein Glanz war um ihn ringsum. Da war etwas wie das Aussehen des Bogens, der in einer Wolkenmasse am Tage eines Regengusses entsteht. So war das Aussehen des Glanzes ringsum. Es war das Aussehen des Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas.“ — Hesekiel 1:25-28.

    24 Wegen seiner Farbe erschien der Thron dessen, der auf dem Wagen fuhr, so kostbar wie ein Saphirstein. Seine Farbe paßte gut zum Azurblau der Himmel, aus denen der Wagenlenker kam. So, wie der Thron einem irdischen Thron glich, war auch der Eine, der darauf saß, in seiner Erscheinung wie ein Erdenmensch. Da Hesekiel selbst nur ein Mensch war, war die Menschengestalt die beste Gestalt, die er bei dieser göttlichen Kundgebung richtig begreifen konnte. Jene Menschengestalt aber, in Herrlichkeit gehüllt, glühte wie Goldsilber, als ob es von Feuer in einem Schmelzofen bearbeitet worden wäre. Von der Taille dieser menschenähnlichen Gestalt an erstreckte sich diese vornehme Herrlichkeit sowohl aufwärts als auch abwärts, wodurch die ganze Gestalt von Herrlichkeit eingeschlossen war. Das war nur eine Darstellung Gottes, des Allmächtigen, doch zeigte es an, daß er in Wirklichkeit im unsichtbaren Reich unbeschreiblich herrlich ist.

    25 Ungeachtet der Mission Gottes, des Wagenlenkers, bewahrte dieser seine Ruhe und Fassung. Wie schön wird dies dadurch veranschaulicht, daß er begleitet wird von dem lieblichen Regenbogen, dem Bogen, „der in einer Wolkenmasse am Tage eines Regengusses entsteht“! In dieser Stellung der Ruhe kann er seine Eigenschaften der Weisheit, Gerechtigkeit, Macht und Liebe in vollkommenem Gleichgewicht bewahren. Er kann nie angeklagt werden, unweise, ungerecht, machtlos und lieblos zu sein. Seine herrliche Erscheinung wird niemals durch das Begehen irgendeines Unrechts getrübt.

    26 Welchen Eindruck nun macht diese Beschreibung des bloßen ‘Gleichnisses der Herrlichkeit Jehovas’ auf uns? Welchen Eindruck machte sie auf Hesekiel, der diese Dinge in der Vision tatsächlich sah? Er schreibt uns darüber: „Als ich es in der Folge sah, da fiel ich auf mein Angesicht, und ich begann die Stimme eines Redenden zu hören.“ — Hesekiel 1:28.

    27 Die schriftliche Beschreibung der Vision allein kann auf uns niemals eine ebenso überwältigende Wirkung ausüben, wie der Anblick der Vision selbst in all ihrer Großartigkeit auf den Priester Hesekiel wirkte. Er konnte nicht anders, als sich vor diesem „Gleichnis der Herrlichkeit Jehovas“ niederzuwerfen. Hesekiels inspirierte Beschreibung steigert jedoch unsere Würdigung gewisser Merkmale des Einen, der wünscht, daß wir erkennen, daß er Jehova ist. Doch macht es auf uns einen noch tieferen Eindruck und rüttelt uns noch mehr auf, wenn wir im Lichte der Bibel die Bedeutung dieses göttlichen Wagens erkennen.

    28 Gewiß fährt Jehova nicht auf einem solchen Wagen einher, wie er in der dem Hesekiel gegebenen Vision gesehen wurde. In alter Zeit wurde der Psalmist zu den Worten inspiriert: „Segne Jehova o meine Seele. O Jehova, mein Gott, du hast dich als sehr groß erwiesen. Mit Würde und Pracht hast du dich bekleidet, indem du dich mit Licht umhüllst wie mit einem Gewand, die Himmel ausbreitest gleich einem Zelttuch, der Eine, der seine Obergemächer in den Wassern mit Balken selbst baut, der die Wolken zu seinem Wagen macht, auf den Flügeln des Windes schreitet, der seine Engel zu Geistern macht, seine Diener zu einem verzehrenden Feuer.“ (Psalm 104:1-4) Natürlich macht Jehova nicht die buchstäblichen Wolken der Erde zu seinem Wagen, aber er kann sie als sein Mittel benutzen, um für die Menschen auf Erden gewisse Dinge zu tun oder sie ihnen anzutun. Das, was Hesekiel in der Vision sah, glich eher einem vierrädrigen Wagen als Wolken. Jehova inspirierte Hesekiel nicht zu der Vision jenes himmlischen Wagens, nur um ihn mit etwas zu unterhalten, was phantastisch anzusehen war. Er zeigte Hesekiel jenen ungewöhnlichen Wagen mit Selbstantrieb als ein Bild von etwas noch Größerem. Zu erkennen, was er bedeutet, ist uns von Nutzen.

    29 Ebenso wie die verschiedenen Ausstattungsgegenstände in Jehovas Tempel in Jerusalem von ihm entworfen und gemäß seinem Muster gemacht wurden, um geistige Dinge von größerer Wichtigkeit zu symbolisieren, so symbolisierte auch der himmlische Wagen, der in einer wunderbaren Vision Hesekiel entgegenrollte, etwas weit Größeres. Was denn? Die himmlische Organisation Jehovas, bestehend aus all seinen heiligen Geistgeschöpfen in jenem unsichtbaren Reich. Durch das Erscheinen der vier lebenden Cherubgeschöpfe, deren Merkmale symbolisch waren und die gleich Wagenläufern die vier Räder begleiteten, werden wir an das erinnert, was der Psalmist David in Psalm 18:6-10 schrieb:

    30 „In meiner Bedrängnis rief ich immer wieder Jehova an, und zu meinem Gott rief ich ständig um Hilfe. Aus seinem Tempel hörte er dann meine Stimme, und mein eigener Hilferuf vor ihm kam nun in seine Ohren. . . . Und er ging daran, die Himmel zu neigen und herabzufahren. Und dichtes Dunkel war unter seinen Füßen. Und er fuhr dann auf einem Cherub und flog dahin, und er schoß auf den Flügeln eines Geistes daher.“ — Psalm 18:6-10; 2. Samuel 22:7-11.

    31 Jehova beschränkt sich nicht darauf, nur auf dem einen, vom Psalmisten erwähnten Cherub einherzufahren noch auf vier Cheruben, wie sie in seiner dem Hesekiel gegebenen Vision zu sehen sind, noch auf allen Cheruben jener Klasse von Geistgeschöpfen im Himmel. Er fährt auf allen seinen Geistgeschöpfen einher, seien es Cherube, Seraphe, seien es ganz allgemein Engel. Er ist der höchste Gott, das höchste Wesen. Sie sind ihm alle untertan, und so fährt er in dem Sinne auf ihnen einher, daß er sie beherrscht und sie gemäß seinem Vorhaben gebraucht. Statt persönlich und direkt selbst an irgendeinen Ort zu gehen, kann er einen Cherub oder Seraph oder Engel dorthin senden, und indem er diesen Boten von seinem Geist (seiner unsichtbaren wirksamen Kraft) begleiten läßt, um durch diesen zu wirken, fährt Jehova sozusagen auf jenem Geistgeschöpf einher. Alle Cherube, Seraphe und Engel zusammen bilden seine vereint zusammenwirkende, harmonische und gehorsame himmlische Organisation. Diese übermenschliche Organisation von Geistgeschöpfen gleicht dem himmlischen Wagen, der in Hesekiels Vision zu sehen ist und durch sie dargestellt wird. Wie auf einem Wagen fährt er auf dieser Organisation einher, indem er sie dorthin lenkt, wohin immer sein Geist sie treibt.

    32 Viele Jahre nachdem Hesekiel seine Vision vom himmlischen Wagen gehabt hatte, hatte der Prophet Daniel, der mit Hesekiel ins Exil weggeführt worden war, eine wunderbare Vision, nämlich „im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babylon“. In der Vision sah Daniel den vierrädrigen Thron Jehovas in einer Gerichtsszene im Himmel. In der folgenden Beschreibung läßt Daniel hier deutlich die zahlreiche Dienerschaft erkennen, die Jehova im Himmel untertan ist: „Ich schaute weiter, bis Throne aufgestellt wurden und der Alte an Tagen sich setzte. Seine Kleidung war so weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes war wie reine Wolle. Sein Thron waren Feuerflammen, dessen Räder waren brennendes Feuer. Da war ein Feuerstrom, der floß und von der Stelle vor ihm ausging. Da waren tausend Tausende, die ihm ständig Dienst leisteten, und zehntausend mal zehntausend, die fortwährend direkt vor ihm standen. Das ‚Gericht‘ setzte sich, und Bücher wurden geöffnet.“ — Daniel 7:1-10.

    33 In den letzten Visionen Gottes, die einem Bibelschreiber gegeben wurden, hatte der christliche Apostel Johannes eine Vision von Gottes Thron in den Himmeln, um den vier lebende Cherubgeschöpfe standen. In seiner Beschreibung dessen, was dort oben vor sich ging, lenkt Johannes die Aufmerksamkeit auch auf die großen Scharen von Geistgeschöpfen, die alle zusammen Gottes Gerechtigkeit anerkennen, wenn er seinem Sohn, der wie ein Opferlamm hier auf der Erde für die ganze Menschheit geschlachtet wurde, Lohn zukommen läßt. Johannes schreibt: „Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und die lebenden Geschöpfe und die älteren Personen [die Ältesten, EB], und ihre Zahl war Myriaden mal Myriaden [Zehntausende mal Zehntausende] und Tausende mal Tausende, die mit lauter Stimme sprachen: ,Das Lamm, das geschlachtet wurde, ist würdig, die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segen zu empfangen.‘ “ — Offenbarung 5:1-12.

    34 Jehova, der das ganze für unsere Augen sichtbare Universum erschuf und anordnete, hat alle diese heiligen himmlischen Geistgeschöpfe zu einer einzigen großen, universellen Organisation zusammengefügt, über die er der universelle Souverän ist. Jedes von ihnen hat seinen eigenen Platz in der Organisation und hat seine ihm von Gott aufgetragenen Pflichten zu erfüllen. Gott fährt auf ihnen allen als auf seinem Wagen einher. Er setzt sich über ihnen in Bewegung, indem er sie beherrscht, während er sie, einzeln oder vereint, mit irgendeinem Auftrag in irgendeinen Teil des sichtbaren oder unsichtbaren Universums sendet. Zwischen den Teilen seiner Organisation gibt es keine Reibung. Alle Teile funktionieren reibungslos und wirksam in Vollkommenheit zusammen, da sie von seinem heiligen Geist durchdrungen sind, der ein vollkommenes Band der Einheit ist. Die wunderbare Schönheit der himmlischen Organisation Jehovas läßt sie uns immer lieber werden, je länger wir darüber nachsinnen.

    DIE HIMMLISCHE ORGANISATION IN DER NEUZEIT ERKENNEN

    35 Jehovas christliche Zeugen des zwanzigsten Jahrhunderts sind zu der Erkenntnis gelangt, daß er eine solch wunderbare Organisation hat. Früh im dritten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts wurde ihnen durch seinen Geist geholfen, diese scheueinflößende Tatsache wahrzunehmen. Vor dem Jahre 1922 wurde ihre Aufmerksamkeit auf dies gelenkt. Danach wurde in den religiösen Publikationen, die sie zur Verbreitung biblischer Unterweisung benutzten, verschiedentlich auf die himmlische Organisation hingewiesen. Zum Beispiel lesen wir in der Ausgabe des Wachtturms vom 15. Dezember 1924 auf Seite 371 unter dem Untertitel „Gottes Organisation“ folgendes:

    Je besser wir den Plan Jehovas verstehen, um so größer wird unsere Wertschätzung und Würdigung der Tatsache, daß er die wunderbarste aller Organisationen hat. Seine Majestät und Würde läßt nicht zu, daß er direkte Aufmerksamkeit auf die Einzelheiten und Ausführung seiner Aufträge verwendet. Von seinem ewigen Thron in dem höchsten Himmel übt er seine Macht aus gemäß seinem Willen. In den Stufen der Verwaltung seiner himmlischen Höfe gibt es verschiedene Schöpfungen, wie durch ihre Namen angedeutet ist: einige werden Cherubim genannt, einige Seraphim und einige Engel. Es mag mit Recht gesagt werden, daß die Engel Boten und Vollstrecker des Willens des großen Gottes, Jehovas, sind (Abschnitt 3 des Leitartikels, betitelt „Das Entzücken der Engel“).

    36 Im Jahre 1929 veröffentlichte die Watch Tower Bible & Tract Society das Buch, betitelt „Prophezeiung“, dessen fünftes Kapitel den Titel „Gottes Organisation“ trug. Hesekiels Vision, wie sie in dem ersten Kapitel seines prophetischen Buches beschrieben wird, wurde auf Gottes himmlische Organisation seiner Geistgeschöpfe angewandt. Auf Seite 126, Zeile 9 bis 14 heißt es: „Die lebendigen Wesen und die unbelebten Dinge oder Werkzeuge, die in der Vision erscheinen, machen zusammen den Eindruck einer gewaltig großen, lebendigen, wagenähnlichen Organisation, die bis in die Himmel hinaufragt, über denen Jehova Gott thront.“

    37 Später, im Jahre 1931, veröffentlichte die Watch Tower Bible & Tract Society Band 1 des Buches Rechtfertigung. Dieser enthielt einen Kommentar über die ersten vierundzwanzig Kapitel der Prophezeiung Hesekiels, und in diesem Buch wurde Hesekiels Vision vom himmlischen Wagen ebenfalls auf Jehovas Organisation angewandt. Als Jehovas christliche Zeugen das sahen, wurden sie mit solcher Wertschätzung erfüllt, daß von der englischen Ausgabe des Wachtturms vom 15. Oktober 1931 (deutsch 1. November) an das Titelblatt des Wachtturms in seiner rechten oberen Ecke ein Bild von Hesekiels Vision des himmlischen Wagens gemäß der Vorstellung eines Künstlers trug.

    38 Hesekiel sah die Vision der himmlischen Organisation Gottes des Höchsten, 645 Jahre bevor die christliche Kirche oder Versammlung zu Pfingsten des Frühjahres 33 u. Z. in Jerusalem organisiert wurde. Jehovas himmlische Organisation existierte zur Zeit Hesekiels und war in jenem Jahr, 613 v. u. Z., in Tätigkeit, als dem Hesekiel die Gunst zuteil wurde, die wunderbare symbolische Vision zu sehen. Bei den ihm gegebenen Visionen war Hesekiel ein Zeuge der symbolischen Organisation Jehovas, doch sah er in Wirklichkeit, wie diese himmlische Organisation funktionierte, bis Hesekiel seine Prophezeiung im Jahre 591 v. u. Z. vollends niedergeschrieben hatte. Er war in hervorragender Weise einer von jener großen „Wolke von Zeugen“ Jehovas, die der christliche Apostel Paulus in Hebräer 11:1 bis 12:1 beschreibt. Von den 6 961 Malen, da der göttliche Name Jehova in den inspirierten Hebräischen Schriften vom 1. Buch Mose bis Maleachi (New World Translation, 1971) erscheint, findet er sich 439mal im prophetischen Buch Hesekiel, und zweiundsechzigmal zitiert Hesekiel Gottes Erklärung seines unveränderlichen Vorhabens, daß Nationen, Völker und Einzelpersonen ‘erkennen sollen, daß ich Jehova bin’.

    39 Was unser zwanzigstes Jahrhundert betrifft, so stellt der Prophet Hesekiel treffend den gesalbten Überrest der christlichen Zeugen seit dem Jahre 1919 u. Z. dar, dem kritischen Jahr, in dem es eine Wiederbelebung der öffentlichen Tätigkeit des Überrestes gab, wie dies in Offenbarung 11:3-12 vorausgesagt worden war. Es stimmt wohl, daß im Jahre 1919 diese geistigen Überrestglieder Jehovas Organisation nicht so verstanden, wie sie sie heute verstehen. Auch stimmt es, daß sie erst im Jahre 1929 erkannten, daß Jehovas Organisation prophetisch durch den symbolischen Wagen der Vision Hesekiels veranschaulicht wurde. Dennoch war selbstverständlich Jehovas himmlische Organisation im Jahre 1919 vorhanden, und sie nahm mit dem gesalbten Überrest in jenem Jahr geistige Verbindung auf, um ihn wiederzubeleben, damit dessen Glieder vor aller Welt Jehovas öffentliche Zeugen seien. Jene wagenähnliche Organisation war damals, im Jahre 1919, in Bewegung; sie ist heute in Bewegung, und offenbar drehen sich ihre Räder des Fortschritts schneller denn je. Jehova fährt wieder einher!

    40 Bei dem „Gleichnis der Herrlichkeit Jehovas“ in der Vision fühlte sich der Priester Hesekiel unwiderstehlich getrieben, sich niederzuwerfen, indem er auf sein Angesicht fiel. Er wünschte zu wissen, warum dieser himmlische Wagen bei ihm vorgefahren war und angehalten hatte. Er stellte fest, daß eine Stimme von dem Einen an ihn erging, der auf dem Wagen über dem „Gleichnis einer Ausdehnung“ thronte, die „wie das Glitzern von scheueinflößendem Eis“ war. (Hesekiel 1:22, 26-28) Ebenso wurde der gesalbte Überrest der christlichen Zeugen Jehovas dieses Jahrhunderts bei der Wahrnehmung der himmlischen Organisation Jehovas mit Ehrfurcht erfüllt. Noch mehr fühlten sie sich verpflichtet, Jehova anzubeten und Zeugen seines herrlichen, historischen Namens Jehova zu werden. Nachdem der Erste Weltkrieg am 11. November 1918 geendet und die Nachkriegszeit begonnen hatte, lauschten sie im Jahre 1919, nach ihrer Wiederbelebung, aufmerksam, um zu hören, was Jehova ihnen durch seine wagenähnliche Organisation zu sagen hatte

    Kommentar — 13. September 2012 @ 20:15

  6. Jule

    Hesekiel 2 – Hesekiel wird zum Propheten berufen

    1 Jemand sagte zu mir: »Du sterblicher Mensch, steh auf, ich will mit dir reden!« 2 Noch während er dies sprach, erfüllte mich der Geist Gottes und richtete mich auf. Dann hörte ich die Stimme sagen:

    3 »Du sterblicher Mensch, ich sende dich zu den Israeliten, zu einem widerspenstigen Volk, das sich gegen mich auflehnt. Schon ihre Vorfahren haben sich von mir abgewandt, und daran hat sich bis heute nichts geändert. 4 Starrköpfig und hartherzig sind sie; ich aber sende dich zu ihnen. Du sollst ihnen ausrichten: Hört, was der Herr, der allmächtige Gott, euch zu sagen hat! 5 Ob dieses widerspenstige Volk dann hört oder nicht – sie werden schon noch erkennen, dass ein Prophet unter ihnen war. 6 Du aber, sterblicher Mensch, fürchte dich nicht vor ihnen, hab keine Angst vor ihrem Spott! Ihre Worte verletzen dich wie Dornen – ja, du lebst mitten unter Skorpionen. Trotzdem brauchst du dich nicht vor ihnen und ihrem Gerede zu fürchten! Sie sind ein Volk, das von mir nichts mehr wissen will. 7 Sag ihnen meine Botschaft – ob sie hören wollen oder nicht. Sie haben mir ohnehin den Rücken gekehrt. 8 Du aber, sterblicher Mensch, hör mir zu! Lehn dich nicht auf wie dieses widerspenstige Volk! Öffne deinen Mund und iss, was ich dir gebe!«

    9 Dann sah ich eine Hand, die sich mir entgegenstreckte und eine Buchrolle hielt.

    10 Die Hand breitete die Buchrolle aus; sie war auf beiden Seiten beschrieben mit Klagen, Seufzern und Trauerrufen.

    Dass sie nichts dazu gelernt hatten:

    Hat Hesekiel nicht zu Anfang gesagt, dass sie bereits das 5. Jahr im Exil sind? Hatten sie nicht begriffen, dass dies die angekündigte Strafe von Jehova war? Wieso brauchen sie dann so lange mit der Reue?

    Kommentar — 13. September 2012 @ 20:18

  7. Jule

    Hesekiel 3

    1 Gott sprach zu mir: »Du sterblicher Mensch, iss, was du vor dir siehst, ja, iss diese Buchrolle! Dann geh zum Volk Israel und rede zu ihnen!« 2 Er gab mir die Rolle, und ich öffnete den Mund, um sie zu essen. 3 Dabei sagte er: »Iss dieses Buch, und füll deinen Bauch damit!« Ich aß es, und es schmeckte süß wie Honig.

    4 Dann sprach er zu mir:
    »Du sterblicher Mensch, geh zum Volk Israel, und sag ihnen, was ich dir in den Mund lege. 5 Ich sende dich nicht zu einem Volk mit fremder Sprache, die du nicht verstehst, sondern zum Volk Israel. 6 Wenn ich dich zu anderen Völkern mit fremder Sprache schickte, so würden diese trotzdem auf dich hören. 7 Das Volk Israel aber wird deine Worte in den Wind schlagen, denn sie weigern sich, meine Weisungen anzunehmen. Das ganze Volk ist starrköpfig und hartherzig. 8 Darum will ich dich genauso unbeirrbar machen wie sie, und ich gebe dir die Kraft, ihnen die Stirn zu bieten. 9 Ja, ich mache dich unnachgiebig, härter noch als einen Kieselstein, hart wie einen Diamanten. Hab keine Angst vor diesem widerspenstigen Volk!«

    10 Und weiter sprach er zu mir: »Du sterblicher Mensch, achte auf alles, was ich dir sage, und nimm es dir zu Herzen! 11 Geh zu den Menschen deines Volkes, die nach Babylonien verschleppt worden sind, und richte ihnen aus, was ich, der Herr, der allmächtige Gott, ihnen sagen möchte – ganz gleich ob sie es annehmen oder nicht.«

    12 Dann hob der Geist Gottes mich empor, und ich hörte hinter mir eine laute, gewaltige Stimme, die rief: »Preist die Macht und Hoheit des Herrn in seiner himmlischen Wohnung!« 13 Die Flügel der vier Gestalten rauschten und schlugen in der Luft aneinander, gleichzeitig rasselten die Räder neben ihnen; es dröhnte wie bei einem Erdbeben. 14 Der Geist Gottes, der mich emporgehoben hatte, trug mich fort. Ich war verstört und niedergeschlagen, denn was der Herr mir gezeigt hatte, lastete schwer auf mir. 15 So kam ich zu den Verschleppten, die in Tel-Abib nahe beim Fluss Kebar wohnten, und ich blieb sieben Tage lang bei ihnen – wie betäubt von dem, was ich gesehen hatte.

    Warne mein Volk!

    16 Nach diesen sieben Tagen sprach der Herr zu mir:

    17 »Du sterblicher Mensch, ich mache dich zum Wächter für das Volk Israel. So hör mir nun genau zu, und warne die Israeliten in meinem Auftrag!

    18 Wenn ich einem Menschen, der mich verachtet, den Tod androhe, und du warnst ihn nicht, um ihn von seinen falschen Wegen abzubringen und sein Leben zu retten, dann wird er wegen seiner Sünde sterben. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen. 19 Wenn er sich jedoch von seiner Schuld und von seinen falschen Wegen nicht abbringen lässt, obwohl du ihn gewarnt hast, dann wird er wegen seiner Sünde sterben. Du aber hast dein Leben gerettet.

    20 Wenn einer, der mir gedient hat, sich von mir abwendet und Unrecht tut, und du warnst ihn nicht, werde ich ihn zu Fall bringen: Er muss sterben. Ja, wegen seiner Sünde wird er umkommen, und das Gute, das er zuvor getan hat, wird vergessen sein. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen. 21 Warnst du ihn jedoch davor zu sündigen, und er sündigt nicht, dann wird er am Leben bleiben. Und auch du hast dein Leben gerettet.«

    22 Wieder legte der Herr seine Hand auf mich und sprach zu mir: »Steh auf und geh hinaus ins Tal, denn dort will ich mit dir reden!«

    23 Ich stand auf und ging ins Tal hinaus. Dort erblickte ich die Macht und Herrlichkeit des Herrn, so wie ich sie schon am Fluss Kebar gesehen hatte. Ich fiel nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden. 24 Da erfüllte mich der Geist Gottes und richtete mich wieder auf. Der Herr sprach zu mir: »Geh in dein Haus, und schließ dich ein! 25 Man wird dich, du sterblicher Mensch, mit Stricken fesseln, damit du nicht mehr unter die Leute gehen kannst. 26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben, du wirst stumm und kannst die Israeliten nicht mehr ermahnen. Denn sie sind ein widerspenstiges Volk.

    27 Wenn ich aber wieder mit dir rede, löse ich deine Zunge; dann sollst du ihnen ausrichten: Achtet auf das, was der Herr, der allmächtige Gott, euch zu sagen hat! Wer es hören will, soll hören; wer es nicht annehmen will, der lasse es! Denn dieses Volk ist widerspenstig.«

    Kein Wunder, dass Hesekiel zutiefst verstört ist!

    Jehova sendet ihn ja nicht zu irgendeinem Volk, so wie er Jona zu den Niniviten geschickt hatte. Sondern er sendet ihn ja zu seinem eigenen Volk – zu dem Volk, dass er zu einem Volk für seinen Namen gemacht hatte, zu dem Volk, die seine Zeugen sein sollten. Eigentlich wären dies alle Anbeter des wahren Gottes.

    Umso schlimmer, dass ihnen scheinbar egal ist, wie Jehova denkt und empfindet! Zudem sind sie ja noch seine Brüder, seine Verwandten.

    Umso schlimmer, wenn wir feststellen müssen, dass unsere lieben Angehörigen – mit denen wir ja einmal gemeinsam den Weg Jehovas gegangen sind – nun nicht nur vom Weg abgekommen sind, sondern sich hartnäckig weigern, zu Jehova umzukehren! Es gibt nichts schlimmeres im Leben eines Menschen, der Jehova aufrichtig liebt und sich wünscht, mit seiner Familie später im Paradies all das Schlimme der heutigen Zeit hinter sich zu lassen…

    Kommentar — 13. September 2012 @ 20:30

  8. Jule

    Hesekiel 1 – 3

    Hesekiel 1 – verschiedene Aufgaben und Schwerpunkte?

    1 Und es geschah im dreißigsten Jahr, am fünften Tag des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, da öffnete sich der Himmel , und ich sah Gesichte Gottes. 2 Am fünften Tag jenes Monats – es war das fünfte Jahr [seit] der Wegführung des Königs Jojachin – 3 da erging das Wort des Herrn ausdrücklich an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer am Fluss Kebar ; und die Hand des Herrn kam dort über ihn.

    4 Und ich schaute, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und loderndes Feuer , von einem Strahlenglanz umgeben; aus seiner Mitte aber glänzte es wie Goldschimmer , mitten aus dem Feuer. 5 Und mitten aus diesem [erschien] die Gestalt von vier lebendigen Wesen, und dies war ihr Aussehen: Sie hatten Menschengestalt. 6 Und jedes von ihnen hatte vier Gesichter , und jedes von ihnen hatte vier Flügel . 7 Ihre Füße standen gerade, und ihre Fußsohlen glichen der Fußsohle eines Kalbes, und sie funkelten wie der Schimmer von blankem Erz . 8 Unter ihren Flügeln befanden sich Menschenhände an ihren vier Seiten, und alle vier [Seiten] hatten ihre Gesichter und ihre Flügel. 9 Ihre Flügel waren miteinander verbunden; wenn sie gingen, wandten sie sich nicht um; jedes ging gerade vor sich hin.

    10 Ihre Gesichter aber waren so gestaltet: [vorn] das Gesicht eines Menschen ; auf der rechten Seite, bei allen vieren, das Gesicht eines Löwen ; zur Linken, bei allen vieren, das Gesicht eines Stieres ; [hinten] aber hatten alle vier das Gesicht eines Adlers . 11 Ihre Gesichter aber und ihre Flügel waren nach oben ausgebreitet ; je zwei [Flügel] waren miteinander verbunden, und zwei bedeckten ihre Leiber. 12 Und jedes ging gerade vor sich hin; wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen

    13 Und dies war die Gestalt der lebendigen Wesen: Ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln; und [die Feuerkohle] fuhr zwischen den lebendigen Wesen hin und her; und [das Feuer] hatte einen strahlenden Glanz, und von dem Feuer gingen Blitze aus. 14 Die lebendigen Wesen aber liefen hin und her, sodass es aussah wie Blitze. 15 Als ich nun die lebendigen Wesen betrachtete, siehe, da war je ein Rad auf der Erde neben jedem der lebendigen Wesen, bei ihren vier Gesichtern.

    16 Das Aussehen der Räder und ihre Gestaltung war wie der Schimmer eines Chrysoliths, und alle vier hatten die gleiche Gestalt. Sie sahen aber so aus und waren so gemacht, als wäre ein Rad mitten in dem anderen Rad. 17 Wenn sie gingen, so liefen sie nach ihren vier Seiten hin; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. 18 Und ihre Felgen waren hoch und furchtgebietend; und ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier.

    19 Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so liefen auch die Räder neben ihnen, und wenn sich die lebendigen Wesen von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder. 20 Wo der Geist hingehen wollte, da gingen sie hin, wohin der Geist gehen wollte; und die Räder erhoben sich vereint mit ihnen, denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.

    21 Wenn jene gingen , so gingen auch sie, und wenn jene stillstanden, standen auch sie still; und wenn jene sich von der Erde erhoben, so erhoben sich auch die Räder vereint mit ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.

    22 Und über den Häuptern des lebendigen Wesens befand sich etwas, das einer [Himmels-]Ausdehnung glich, wie der Anblick eines Kristalls , ehrfurchterregend, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. 23 Und unter der [Himmels-]Ausdehnung waren ihre Flügel ausgestreckt, einer zum anderen hin: Jedes hatte zwei Flügel, womit sie ihre Leiber auf der einen Seite, und zwei, womit sie sie auf der anderen Seite bedeckten. 24 Und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser und wie die Stimme des Allmächtigen; wenn sie gingen, so gab es ein Geräusch wie das Getümmel eines Heerlagers; wenn sie aber stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken.

    25 Und es kam eine Stimme oben von der [Himmels-]Ausdehnung her, die über ihren Häuptern war; wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken. 26 Und oberhalb der [Himmels-]Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war das Gebilde eines Thrones , anzusehen wie ein Saphirstein . Oben auf dem Gebilde des Thrones aber saß eine Gestalt, anzusehen wie ein Mensch .

    27 Ich sah auch etwas wie Goldschimmer, wie das Aussehen eines Feuers inwendig ringsum; von der Erscheinung seiner Lenden nach oben hin und von der Erscheinung seiner Lenden nach unten hin sah ich wie das Aussehen eines Feuers, und ein Glanz war rings um ihn her. 28 Wie der Bogen aussieht, der an einem Regentag in den Wolken erscheint, so war auch der Glanz ringsum anzusehen. So war das Aussehen der Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn .

    Als ich sie sah, fiel ich auf mein Angesicht; und ich hörte die Stimme von einem, der redete.

    Wir hatten ja in den Vorjahren einiges an ergänzendem Stoff der WT-Gesellschaft hier rein kopiert – wie den Studienartikel und das passende Kapitel im Hesekiel-Buch.

    Gestern beim Lesen dieses Kapitels im Hesekiel-Buch ist mir die Erklärung aufgefallen, was es bedeutet, dass Jehova auf den Engeln und Cheruben einher fährt:

    Jehova, der das ganze für unsere Augen sichtbare Universum erschuf und anordnete, hat alle diese heiligen himmlischen Geistgeschöpfe zu einer einzigen großen, universellen Organisation zusammengefügt, über die er der universelle Souverän ist. Jedes von ihnen hat seinen eigenen Platz in der Organisation und hat seine ihm von Gott aufgetragenen Pflichten zu erfüllen. Gott fährt auf ihnen allen als auf seinem Wagen einher. Er setzt sich über ihnen in Bewegung, indem er sie beherrscht, während er sie, einzeln oder vereint, mit irgendeinem Auftrag in irgendeinen Teil des sichtbaren oder unsichtbaren Universums sendet. Zwischen den Teilen seiner Organisation gibt es keine Reibung. Alle Teile funktionieren reibungslos und wirksam in Vollkommenheit zusammen, da sie von seinem heiligen Geist durchdrungen sind, der ein vollkommenes Band der Einheit ist. Die wunderbare Schönheit der himmlischen Organisation Jehovas läßt sie uns immer lieber werden, je länger wir darüber nachsinnen.

    Dabei kam mir ein Gedanke, vor dem ich immer noch etwas zurückschrecke: was, wenn sich die Dinge geändert haben, wie zu Jonas Zeiten?

    Wer das Buch kennt, weiss, dass es immer wieder um zwei Gruppen geht: Babylon die Große, die falsche Religion, die das Gericht und die Vernichtung verdient hat – und Gottes Organisation, die wahren Anbeter, die das Gericht verkünden und belohnt werden.

    Ich habe in den letzten Jahren bereits mehrfach darüber nachgedacht und in den Kommentaren geschrieben, dass es eine Veränderung in der Christenheit gegeben hat. Auch Nicht-Zeugen-Jehovas lesen die Bibel, leben danach und reden darüber. Jede Gruppierung auf ihre Art.

    Jede hat einen anderen Schwerpunkt. Wo die ZJ den Schwerpunkt auf die Verkündigung von Haus zu Haus setzen, legen Gebets-Häuser – von denen es auch eins in Berlin gibt – den Schwerpunkt auf das Gebet. Andere auf den Lobpreis. Alle bieten auch Bibelstudien und Kurse an. Der Hauskreis, dem wir seit diesem Jahr angehören, legt den Schwerpunkt darauf, dass jeder Einzelne in seiner unmittelbaren Umgebung über Gott und sein Wort redet, mit der Familie, Freunden, Verwandten und Bekannten und den Nachbarn. Auch hier werden Bibelkurse angeboten. Wir haben gerade „Die Sieben Zeichen des Johannes“ mit unserer Nachbarin angefangen.

    So dient jeder auf seine Weise, auch diejenigen, die bei Verfassung des Buches (1972) vielleicht noch zu Babylon die Große gezählt hatten. Wir wissen, dass die Gesellschaft immer wieder im heller werdenden Licht die Publikationen revidiert hat und dieses hier wird schon lange nicht mehr verlegt. Vielleicht aus diesem Grund, weil auch sie diese Entwicklungen erkannt hat?

    Ist es vielleicht so, dass ein großer Teil der Christenheit, der seinerzeit noch zu BdG gezählt hatte, ähnlich wie die Niniviten auf Jonas Botschaft reagiert haben und umgekehrt sind? Müssen alle Christen den gleichen Schwerpunkt haben, wenn doch alle das Wort Gottes lieben, lesen und ausleben und verbreiten?

    Hatte nicht auch Paulus gesagt, dass Jehova Menschen als verschiedene Arten von Gaben gegeben hatte: einige als Lehrer, andere als Propheten usw? Vielleicht hat Jehova den verschiedenen Gruppierungen auch verschiedene Schwerpunkte gegeben, damit alle Menschen mit der Botschaft erreicht werden?

    In dem Kapitel vom Hesekiel-Buch wird gesagt, dass Jehova die verschiedenen Engel, Cherube und Seraphe mit unterschiedlichen Aufgaben zu unterschiedlichen Menschen gesandt hatte und in diesem Sinne durch seinen Geist auf ihnen daher fährt.

    Ist dies vielleicht genau das, was wir hier seit einigen Jahren beobachten und was meinen Mann und mich so sehr erstaunt?

    weitere Gedanken zu Hesekiel 1 finden wir hier

    Kommentar — 5. Oktober 2013 @ 16:44

  9. Jule

    Hesekiel 2 – durch Ignorieren ändern wir eine Situation nicht, sondern machen sie nur noch schlimmer!

    1 Und er sprach zu mir: Menschensohn , stelle dich auf deine Füße, so will ich mit dir reden! 2 Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße; und ich hörte dem zu, der mit mir redete. 3 Und er sprach zu mir:

    Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israels, zu den abtrünnigen Heiden[stämmen], die sich gegen mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis zu diesem heutigen Tag. 4 Und diese Kinder haben ein trotziges Angesicht und ein verstocktes Herz; zu ihnen sende ich dich, und ihnen sollst du sagen: »So spricht Gott , der Herr !«

    5 Sie aber, ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen – denn sie sind ein widerspenstiges Haus -, sie sollen doch wissen , dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist.

    6 Du aber, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und fürchte dich auch nicht vor ihren Worten, wenn sie auch wie Disteln und Dornen gegen dich sind und du unter Skorpionen wohnst. Fürchte dich nicht vor ihren Worten und erschrick nicht vor ihrem Angesicht; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.

    7 Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen; denn sie sind widerspenstig!

    8 Du aber, Menschensohn, höre auf das, was ich zu dir rede; sei nicht widerspenstig wie das widerspenstige Haus! Tu deinen Mund auf und iss , was ich dir gebe!

    9 Da schaute ich, und siehe, eine Hand war zu mir ausgestreckt, und siehe, sie hielt eine Buchrolle . 10 Und er breitete sie vor mir aus; sie war aber auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben, und es waren Klagen, Seufzer und Weherufe darauf geschrieben

    „Ob sie nun hören wollen oder nicht … so werden sie doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war“, diese Worte erinnern mich an das, was Jesus seinen Jüngern sagte, als er sie aussandte: Matthäus 10:5-7 und Lukas 10:1-11

    Im Bibelbuch Hesekiel ist viel von Blutschuld die Rede: dass Jehova die zur Rechenschaft ziehen wird, die nicht auf sein Wort hören. ER beauftragt uns, mit den Menschen zu reden, in seinem Auftrag und seinem Namen Mißstände anzusrechen. Völlig egal, wie die Menschen auf das reagieren, was wir ihnen über Gott und sein Wort und sein Vorhaben erzählen – sie hatten die Gelegenheit. Jehova wird sie so beurteilen, als hätten sie es gehört, auch wenn es sie nicht interessiert.

    Das betrifft auch den Rat, den wir einem Bruder oder einer Schwester geben, die sich auf schlüpfrigen Boden begibt.

    Oftmals wollen wir ja nicht zuhören, wenn uns jemand sagt, dass das, was wir da gerade tun, nicht mit unserem Glauben vereinbar ist und dass unser Gott es hasst. Wir meinen, wir wissen es besser, denken vielleicht, dass wir es unbedingt haben müssen, sonst könnten wir nicht glücklich werden. So suchen wir uns dann unsere Freunde unter denen, die uns in unserem verkehrten Tun bestätigen.

    Dies ist sehr verhängnisvoll, denn vielleicht hat Jehova gerade diese Schwester jetzt zu mir geschickt, die mir gerade mächtig auf die Zehen tritt. Er liebt mich und will mich zur Besinnung bringen und auch die Schwester, die ich vielleicht gerade für ihre Einmischung hasse, liebt mich. Sie nimmt es auf sich, dass ich sauer auf sie bin, weil sie um mein Verhältnis zu Jehova besorgt ist. Wohl ist ihr auch nicht dabei, aber sie tut es, weil sie mich liebt.

    Ganz egal, ob ich nun auf diesen Rat höre oder nicht – Jehova hat durch sie zu mir gesprochen und wenn ich es ignoriere, ignoriere ich in Wirklichkeit meinen Gott, den ich doch liebe.

    Vielleicht denken wir nun, dass dies ja im Alten Testament steht und sich die Dinge durch Jesu Sterben für uns geändert hat. Aber dann erinnern wir uns bitte daran, was Jesus darüber sagte, was wir mit einem Körperteil tun sollten, „der uns straucheln macht“: wir sollten ihn sogar amputieren! (Matthäus 5:29-30).

    Diese Schwester oder der Bruder, die sich also da gerade so empfindlich in unsere persönlichen Belange einmischt, sagt uns also im übertragenem Sinne gerade, dass wir eine beginnende Blutvergiftung haben und dringend zum Arzt müssen. Was passiert, wenn wir diese Mahnung ignorieren? Im günstigsten Fall muss der Körperteil amputiert werden, falls wir noch rechtzeitig zum Arzt gehen. Wenn wir überhaupt keinen Arzt aufsuchen, werden wir sterben!

    Oder was halten wir von einer Person, die von einem freundlichen Nachbarn aus dem Schlaf geklingelt wird, weil es bei ihr brennt – und sie schnautzt denjenigen an, er solle sie gefälligst schlafen lassen. Egal, ob der Schläfer jetzt aufsteht oder nicht: es brennt! Er mag sich umdrehen und weiterschlafen, wenn ihm danach ist. Aber dann wird er verbrennen.

    Ebenso ist es hier bei dem, was Jehova zu Hesekiel sagt: egal, ob sie hören oder nicht, es hat sich ein Prophet in ihrer Mitte befunden!

    Egal, ob ich schlafe oder nicht – es brennt und egal, ob ich zum Arzt gehe oder nicht – ich habe eine Blutvergiftung.

    Die Lage ist ernst, auch wenn wir sie ignorieren. Wir ändern dadurch nichts, sondern verschlimmern die Situation nur noch für uns!

    weitere Gedanken zu Hesekiel 2 finden wir hier

    Kommentar — 5. Oktober 2013 @ 18:41

  10. Jule

    Hesekiel 3 – warum muss Hesekiel zu dem Volk hingehen, befindet er sich nicht mit ihnen im Exil?

    1 Und er sprach zu mir: Menschensohn , iss, was du hier vorfindest; iss diese Rolle und geh hin , rede zum Haus Israel! 2 Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir jene Rolle zu essen. 3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Da aß ich, und es war in meinem Mund so süß wie Honig .

    4 Da sprach er zu mir: Menschensohn, geh hin zum Haus Israel und rede zu ihnen mit meinen Worten! 5 Denn du wirst nicht zu einem Volk mit unverständlicher Sprache und schwerer Zunge gesandt, sondern zum Haus Israel ; 6 nicht zu vielen Nationen, die eine unverständliche Sprache und schwere Zunge haben, deren Worte du nicht verstehen könntest – wahrlich, wenn ich dich zu solchen Leuten senden würde, so würden sie auf dich hören ! 7 Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, sie wollen ja auch auf mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.

    8 Doch siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. 9 Wie Diamant und härter als Fels mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn sie sind ein widerspenstiges Haus.

    10 Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte , die ich zu dir rede, sollst du in dein Herz aufnehmen und mit deinen Ohren hören! 11 Und du sollst hingehen zu den Weggeführten, zu den Kindern deines Volkes, und sollst zu ihnen reden und zu ihnen sagen: So spricht Gott , der Herr! – ob sie nun darauf hören oder es bleiben lassen.

    12 Da hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir eine Stimme, ein gewaltiges Getöse: Gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn von seiner Wohnstätte her! 13 [Ich hörte auch] das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, und den Schall eines gewaltigen Getöses.

    14 Da hob mich der Geist empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes , und die Hand des Herrn lag fest auf mir. 15 Und ich kam zu den Weggeführten nach Tel-Abib, zu denen, die am Fluss Kebar wohnen; und da sie dort saßen, setzte ich mich auch dorthin und war sieben Tage lang in Entsetzen versunken unter ihnen.

    16 Und es geschah nach sieben Tagen, da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:

    17 Menschensohn, ich habe dich zum Wächter gesetzt für das Haus Israel; wenn du aus meinem Mund ein Wort gehört hast, so sollst du sie in meinem Auftrag warnen ! 18 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du musst gewisslich sterben !«, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern! 19 Warnst du aber den Gottlosen und er kehrt doch nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er um seiner Missetat willen sterben ; du aber hast deine Seele gerettet!

    20 Wenn aber ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, und ich lege einen Anstoß vor ihn hin, so wird er sterben; wenn du ihn nicht warnst, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern! 21 Wenn du aber den Gerechten gewarnt hast, dass der Gerechte nicht sündigen soll, und er dann nicht sündigt, so wird er gewisslich am Leben bleiben, weil er sich hat warnen lassen; und du hast deine Seele gerettet!

    22 Und die Hand des Herrn kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf, geh in die Talebene hinaus; dort will ich mit dir reden!

    23 Als ich mich nun aufgemacht hatte und in die Talebene hinausgegangen war, siehe, da stand dort die Herrlichkeit des Herrn , gleich der Herrlichkeit, die ich beim Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel auf mein Angesicht nieder. 24 Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße; und er redete mit mir und sprach zu mir:

    Geh hin und schließe dich in dein Haus ein! 25 Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, sodass du nicht mitten unter sie wirst hinausgehen können. 26 Und ich will deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein widerspenstiges Haus!

    27 Aber wenn ich zu dir reden werde, so will ich deinen Mund auftun , dass du zu ihnen sagen sollst: »So spricht Gott , der Herr! Wer hören will, der höre, wer es aber unterlassen will, der unterlasse es!« Denn sie sind ein widerspenstiges Haus.

    Nun kommt wieder die Verwirrung: wo ist Hesekiel, als er die Visionen bekommt? Mir ist so, als hätte ich im Inspiriert-Buch gelesen, er wäre in Babylon. Zeitgleich war Daniel am Hof des Königs in Babylon und Jeremia redete in Jerusalem zu denen, die noch nicht im Exil waren. Wieso mußte er dann große Distanzen überwinden, um zu seinem Volk zu kommen?

    weitere Gedanken zu Hesekiel 3 finden wir hier

    Kommentar — 5. Oktober 2013 @ 19:06

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