Jeremia 37 – 39

Kapitel 37

Und König Zedekịa, der Sohn Josịas, begann an Stelle Kọnjas, des Sohnes Jọjakims, zu regieren, den Nebukadrẹzar, der König von Babylon, im Land Juda zum König gemacht hatte. 2 Und er selbst und seine Diener und das Volk des Landes hörten nicht auf die Worte Jehovas, die er durch Jeremia, den Propheten, redete.

3 Und König Zedekịa sandte dann Jẹhuchal, den Sohn Schelẹmjas, und Zephạnja, den Sohn Maasẹjas, den Priester, zu Jeremia, dem Propheten, und ließ sagen: „Bete bitte zu unseren Gunsten zu Jehova, unserem Gott.“ 4 Und Jeremia ging unter dem Volk ein und aus, da man ihn nicht in das Haus der Gefangenhaltung getan hatte. 5 Und da war eine Streitmacht Pharaos, die aus Ägypten kam; und die Chaldạ̈er, die Jerusalem belagerten, bekamen den Bericht über sie zu hören. So zogen sie aus [ihrer Stellung] gegen Jerusalem ab. 6 Dann erging das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, und lautete: 7 „Dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesprochen hat: ‚Dies ist, was ihr zum König von Juda sprechen solltet, der euch zu mir sendet, um mich zu befragen: „Siehe! Die Streitmacht Pharaos, die euch zum Beistand auszieht, wird in ihr Land, Ägypten, zurückkehren müssen. 8 Und die Chaldạ̈er werden gewiß zurückkehren und gegen diese Stadt kämpfen und sie einnehmen und sie mit Feuer verbrennen.“ 9 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: „Betrügt eure Seele nicht, indem [ihr] sagt: ‚Die Chaldạ̈er werden ganz bestimmt von uns wegziehen‘, denn sie werden nicht wegziehen. 10 Denn wenn ihr die ganze Streitmacht der Chaldạ̈er geschlagen hättet, die euch bekämpfen, und es blieben unter ihnen durchbohrte Männer übrig, so würden sie ein jeder in seinem Zelt aufstehen und diese Stadt tatsächlich mit Feuer verbrennen.“ ‘ “

11 Und es geschah, als die Streitmacht der Chaldạ̈er wegen der Streitmacht Pharaos aus [ihrer Stellung] gegen Jerusalem abgezogen war, 12 daß Jeremia aus Jerusalem hinauszugehen begann, um in das Land Bẹnjamin zu gehen und von dort [seinen] Anteil zu holen inmitten des Volkes. 13 So geschah es, als er im Bẹnjamintor war, daß der Beamte, der die Aufsicht innehatte, dessen Name Jirịja war, der Sohn Schelẹmjas, des Sohnes Hanạnjas, dort war. Sogleich ergriff er Jeremia, den Propheten, indem [er] sprach: „Zu den Chaldạ̈ern fällst du ab!“ 14 Aber Jeremia sagte: „Das ist nicht wahr! Ich falle nicht zu den Chaldạ̈ern ab.“ Aber er hörte nicht auf ihn. So hielt Jirịja den Jeremia fest und führte ihn zu den Fürsten hinein. 15 Und die Fürsten wurden zornig über Jeremia, und sie schlugen ihn und setzten ihn in das Haus der Fesseln, in das Haus Jọnathans, des Sekretärs, denn dieses hatten sie zum Haus der Gefangenhaltung gemacht. 16 Als Jeremia in das Haus der Zisterne und in die gewölbten Räume kam, da blieb Jeremia viele Tage dort.

17 Und König Zedekịa sandte dann hin und ließ ihn holen, und der König begann ihm in seinem Haus an einem verborgenen Ort Fragen zu stellen. Und er sprach weiter: „Ist ein Wort von Jehova da?“ Hierauf sagte Jeremia: „Es ist tatsächlich da!“ Und er sprach weiter: „In die Hand des Königs von Babylon wirst du gegeben werden!“

18 Dann sagte Jeremia zu König Zedekịa: „Auf welche Weise habe ich gegen dich und gegen deine Diener und gegen dieses Volk gesündigt, so daß ihr mich in das Haus der Gefangenhaltung gesetzt habt? 19 Wo nun sind eure Propheten, die euch prophezeiten, indem [sie] sprachen: ‚Der König von Babylon wird nicht gegen euch und gegen dieses Land kommen.‘? 20 Und nun höre bitte, o mein Herr und König. Möge bitte mein Flehen um Gunst vor dich niederfallen, und sende mich nicht zum Haus Jọnathans, des Sekretärs, zurück, damit ich dort nicht sterbe.“ 21 Demgemäß gebot König Zedekịa, und sie setzten Jeremia dann im Wachthof in Gewahrsam; und man gab ihm täglich einen runden Laib Brot aus der Straße der Bäcker, bis alles Brot aus der Stadt aufgezehrt war. Und Jeremia blieb im Wachthof.

Kapitel 38

Und Schephạtja, der Sohn Mạttans, und Gedạlja, der Sohn Pạschhurs, und Jụchal, der Sohn Schelẹmjas, und Pạschhur, der Sohn Malkịjas, bekamen die Worte zu hören, die Jeremia zum ganzen Volk redete, indem [er] sagte: 2 „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wer in dieser Stadt wohnen bleibt, der wird durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest sterben. Wer aber zu den Chaldạ̈ern hinausgeht, der wird am Leben bleiben, und er wird seine Seele zweifellos zur Beute haben und leben.‘ 3 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Diese Stadt wird ganz bestimmt in die Hand der Streitmacht des Königs von Babylon gegeben werden, und er wird sie gewiß einnehmen.‘ “

4 Und die Fürsten begannen zum König zu sagen: „Möge dieser Mann bitte zu Tode gebracht werden, denn so schwächt er die Hände der Kriegsleute, die in dieser Stadt übriggeblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, indem er zu ihnen gemäß diesen Worten redet. Denn dieser Mann trachtet nicht nach dem Frieden dieses Volkes, sondern nach Unglück.“ 5 Da sprach König Zedekịa: „Siehe! Er ist in euren Händen. Denn es gibt überhaupt nichts, worin der König selbst die Oberhand über euch gewinnen kann.“

6 Und dann nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkịjas, des Sohnes des Königs, die im Wachthof war. So ließen sie Jeremia an Stricken hinab. Nun war in der Zisterne kein Wasser, sondern Schlamm; und Jeremia begann in den Schlamm einzusinken.

7 Und Ẹbed-Mẹlech, der Äthiopier, ein Mann, der ein Eunuch war und der sich im Haus des Königs befand, bekam zu hören, daß man Jeremia in die Zisterne getan hatte; und der König saß im Bẹnjamintor. 8 Da ging Ẹbed-Mẹlech aus dem Haus des Königs hinaus und redete zum König, indem [er] sagte: 9 „O mein Herr und König, diese Männer haben Schlechtes getan in allem, was sie Jeremia, dem Propheten, angetan haben, den sie in die Zisterne geworfen haben, so daß er, wo er ist, vor Hunger sterben wird. Denn es gibt kein Brot mehr in der Stadt.“

10 Dann gebot der König dem Äthiopier Ẹbed-Mẹlech, indem [er] sprach: „Nimm dreißig Männer von diesem Ort unter deinen Befehl, und du sollst Jeremia, den Propheten, aus der Zisterne heraufholen, bevor er stirbt.“ 11 Dementsprechend nahm Ẹbed-Mẹlech die Männer unter seinen Befehl und ging in das Haus des Königs hinein, unterhalb der Schatzkammer, und nahm von dort abgenutzte Lumpen und verschlissene Lappen und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinab. 12 Dann sagte Ẹbed-Mẹlech, der Äthiopier, zu Jeremia: „Leg bitte die abgenutzten Lumpen und die Lappen unter deine Achselhöhlen unterhalb der Stricke.“ Jeremia nun tat so. 13 Schließlich zogen sie Jeremia an den Stricken heraus und brachten ihn aus der Zisterne herauf. Und Jeremia blieb im Wachthof.

14 Und König Zedekịa ging daran, hinzusenden und Jeremia, den Propheten, zu sich zu dem dritten Eingang zu holen, der im Haus Jehovas ist, und dann sprach der König zu Jeremia: „Ich frage dich etwas. Verhehle mir nichts.“ 15 Hierauf sagte Jeremia zu Zedekịa: „Falls ich [es] dir mitteilen sollte, wirst du mich nicht unweigerlich zu Tode bringen? Und falls ich dir rate, wirst du nicht auf mich hören.“ 16 Darauf schwor König Zedekịa dem Jeremia an dem verborgenen Ort, indem [er] sprach: „So wahr Jehova lebt, der uns diese Seele gemacht hat: Ich will dich nicht zu Tode bringen, und ich will dich nicht in die Hand dieser Männer geben, die dir nach der Seele trachten.“

17 Jeremia sagte nun zu Zedekịa: „Dies ist, was Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat: ‚Wenn du auch wirklich zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird deine Seele gewiß am Leben bleiben, und diese Stadt selbst wird nicht mit Feuer verbrannt werden, und du wirst bestimmt am Leben bleiben, du und deine Hausgemeinschaft. 18 Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldạ̈er gegeben werden, und sie werden sie tatsächlich mit Feuer verbrennen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.‘ “

19 Dann sprach König Zedekịa zu Jeremia: „Mir bangt vor den Juden, die zu den Chaldạ̈ern abgefallen sind, davor, daß sie mich in ihre Hand geben und sie mich gewiß schimpflich behandeln könnten.“ 20 Jeremia aber sagte: „Man wird [dich] nicht übergeben. Gehorche bitte der Stimme Jehovas in dem, was ich zu dir rede, und es wird dir gutgehen, und deine Seele wird weiterhin leben. 21 Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies die Sache, die Jehova mich hat sehen lassen: 22 Und siehe, all die Frauen, die im Haus des Königs von Juda übriggeblieben sind, werden hinausgebracht werden zu den Fürsten des Königs von Babylon, und sie sprechen:

,Die Männer, die in Frieden mit dir waren, haben dich verlockt und die Oberhand über dich gewonnen.

Sie haben deinen Fuß im Schlamm einsinken lassen; sie haben sich zurückgezogen in die entgegengesetzte Richtung.‘

23 Und alle deine Frauen und deine Söhne bringt man zu den Chaldạ̈ern hinaus, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern von der Hand des Königs von Babylon wirst du ergriffen werden, und deinetwegen wird diese Stadt mit Feuer verbrannt werden.“

24 Und Zedekịa sagte dann zu Jeremia: „Möge gar kein Mensch von diesen Dingen erfahren, damit du nicht stirbst. 25 Und falls die Fürsten hören, daß ich mit dir geredet habe, und sie tatsächlich zu dir hereinkommen und zu dir sprechen: ‚Teile uns doch bitte mit: Worüber hast du zum König geredet? Verhehle uns nichts, und wir werden dich nicht zu Tode bringen. Und worüber hat der König zu dir geredet?‘, 26 dann sollst du zu ihnen sagen: ‚Ich ließ mein Flehen um Gunst vor den König niederfallen, mich nicht zum Haus Jọnathans zurückzusenden, daß ich dort sterbe.‘ “

27 Mit der Zeit kamen alle Fürsten zu Jeremia und begannen ihn zu befragen. Darauf gab er ihnen Bescheid gemäß all diesen Worten, die der König geboten hatte. Da schwiegen sie vor ihm, denn die Sache war nicht gehört worden. 28 Und Jeremia blieb im Wachthof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wurde. Und es geschah gerade, als Jerusalem eingenommen wurde.

Kapitel 39

Im neunten Jahr Zedekịas, des Königs von Juda, im zehnten Monat, kamen Nebukadrẹzar, der König von Babylon, und seine ganze Streitmacht nach Jerusalem und begannen es zu belagern.

2 Im elften Jahr Zedekịas, im vierten Monat, am neunten Tag des Monats, wurde die Stadt erbrochen. 3 Und alle Fürsten des Königs von Babylon kamen dann herein und setzten sich im Mitteltor nieder, [nämlich] Nẹrgal-Sarẹzer, Sạmgar-Nẹbu, Sạrsechim, Rạbsaris, Nẹrgal-Sarẹzer, der Rạbmag, und alle die übrigen Fürsten des Königs von Babylon.

4 Nun geschah es, sobald Zedekịa, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, daß sie begannen, wegzueilen und bei Nacht aus der Stadt hinauszugehen auf dem Weg des Königsgartens durch das Tor zwischen der Doppelmauer; und sie zogen weiter fort auf dem Weg der Ạraba. 5 Und eine Streitmacht der Chaldạ̈er jagte ihnen dann nach, und sie holten Zedekịa schließlich in den Wüstenebenen von Jẹricho ein. Dann nahmen sie ihn und brachten ihn zu Nebukadrẹzar, dem König von Babylon, nach Rịbla im Land Hạmath hinauf, damit er über ihn richterliche Entscheidungen fällte. 6 Und der König von Babylon ging daran, die Söhne Zedekịas in Rịbla vor seinen Augen hinzuschlachten, und alle Edlen von Juda schlachtete der König von Babylon hin. 7 Und die Augen Zedekịas blendete er, worauf er ihn mit kupfernen Fesseln band, um ihn nach Babylon zu bringen.

8 Und das Haus des Königs und die Häuser des Volkes verbrannten die Chaldạ̈er mit Feuer, und die Mauern von Jerusalem rissen sie nieder. 9 Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zu ihm abgefallen waren, und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen, führte Nebusạradan, der Oberste der Leibwache, ins Exil nach Babylon.

10 Und einige vom Volk, die Geringen, die überhaupt nichts hatten, ließ Nebusạradan, der Oberste der Leibwache, im Land Juda zurück; und er gab ihnen dann Weingärten und [erlegte ihnen] an jenem Tag Fronleistungen [auf].

11 Überdies erteilte Nebukadrẹzar, der König von Babylon, durch Nebusạradan, den Obersten der Leibwache, betreffend Jeremia Befehl, indem [er] sprach: 12 „Nimm ihn, und halte deine eigenen Augen auf ihn gerichtet, und tu ihm überhaupt nichts Böses. Sondern so, wie er zu dir reden mag, so tu mit ihm.“

13 Dementsprechend sandten Nebusạradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschạsban, der Rạbsaris, und Nẹrgal-Sarẹzer, der Rạbmag, und alle führenden Männer des Königs von Babylon hin; 14 sie sandten nämlich hin und ließen Jeremia aus dem Wachthof holen und ihn Gedạlja, dem Sohn Ạhikams, des Sohnes Schạphans, übergeben, um ihn in [sein] Haus hinauszuführen, damit er inmitten des Volkes wohne.

15 Und an Jeremia erging das Wort Jehovas, gerade als er im Wachthof eingeschlossen war, und [es] lautete: 16 „Geh, und du sollst zu Ẹbed-Mẹlech, dem Äthiopier, sagen: ‚Dies ist, was Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat: „Siehe, ich lasse meine Worte an dieser Stadt wahr werden zum Unglück und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tag gewiß vor dir geschehen.“ ‘

17 ‚Und ich will dich an jenem Tag befreien‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚und du wirst nicht in die Hand der Männer gegeben werden, vor denen dir selbst bangt.‘

18 ‚Denn ich werde ganz bestimmt für dein Entrinnen sorgen, und durch das Schwert wirst du nicht fallen; und deine Seele wird dir gewiß zur Beute sein, weil du auf mich vertraut hast‘ ist der Ausspruch Jehovas.“

Jule | 08.16.09 | Jeremia, Text in der Bibel |

15 Comments »

  1. Jule

    Jeremia 37 – 39

    Jeremia 37:1-3

    Und König Zedekia, der Sohn Josias, begann an Stelle Konjas, des Sohnes Jojakims, zu regieren, den Nebukadrezar, der König von Babylon, im Land Juda zum König gemacht hatte. 2 Und er selbst und seine Diener und das Volk des Landes hörten nicht auf die Worte Jehovas, die er durch Jeremia, den Propheten, redete.

    3 Und König Zedekia sandte dann Jehuchal, den Sohn Schelemjas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu Jeremia, dem Propheten, und ließ sagen: „Bete bitte zu unseren Gunsten zu Jehova, unserem Gott.“

    Hä?

    Sie „hörten nicht auf die Worte Jehovas“, aber sie sagten zu Jeremia: „Bete bitte zu unseren Gunsten zu Jehova“.

    Was sollte das denn?

    Was haben sie sich denn dabei gedacht?

    Dachten sie, Jehova würde dieses Gebet erhören? Warum sollte er das tun?

    Denken wir vielleicht auch so?

    Kommentar — 17. August 2009 @ 13:10

  2. Jule

    Jeremia 38:1-5

    Und Schephatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, bekamen die Worte zu hören, die Jeremia zum ganzen Volk redete, indem [er] sagte: 2 „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wer in dieser Stadt wohnen bleibt, der wird durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest sterben. Wer aber zu den Chaldaern hinausgeht, der wird am Leben bleiben, und er wird seine Seele zweifellos zur Beute haben und leben.‘ 3 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Diese Stadt wird ganz bestimmt in die Hand der Streitmacht des Königs von Babylon gegeben werden, und er wird sie gewiß einnehmen.‘ “

    4 Und die Fürsten begannen zum König zu sagen: „Möge dieser Mann bitte zu Tode gebracht werden, denn so schwächt er die Hände der Kriegsleute, die in dieser Stadt übriggeblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, indem er zu ihnen gemäß diesen Worten redet. Denn dieser Mann trachtet nicht nach dem Frieden dieses Volkes, sondern nach Unglück.“ 5 Da sprach König Zedekia: „Siehe! Er ist in euren Händen. Denn es gibt überhaupt nichts, worin der König selbst die Oberhand über euch gewinnen kann.“

    „Dieser Mann trachtet nicht nach dem Frieden des Volkes, sondern nach Unglück“.

    „Sie bedroht mich mit dem Tod“.

    Wie hätten wir empfunden, wenn wir an der Stelle dieser Männer gewesen wären?

    Kommentar — 17. August 2009 @ 13:11

  3. Jule

    Jeremia 38:19-21

    Dann sprach König Zedekia zu Jeremia: „Mir bangt vor den Juden, die zu den Chaldaern abgefallen sind, davor, daß sie mich in ihre Hand geben und sie mich gewiß schimpflich behandeln könnten.“ 20 Jeremia aber sagte: „Man wird [dich] nicht übergeben. Gehorche bitte der Stimme Jehovas in dem, was ich zu dir rede, und es wird dir gutgehen, und deine Seele wird weiterhin leben. 21 Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies die Sache, die Jehova mich hat sehen lassen:

    Immer wieder das, was Jehova gesagt hat – mit der Bitte, Jehova doch zu gehorchen, damit er ihnen Barmherzigkeit erweisen kann.

    Wie hätten wir an der Stelle des Königs reagiert?

    Hätten wir auf die Stimme des Propheten und somit auf Jehova gehort?

    Hätten wir genug Vertrauen gehabt, das uns Jehova sicherlich nicht „in eine Falle locken“ würde?

    Kennen wir Jehova und seine Maßstäbe gut genug, um 100% auf ihn zu vertrauen?

    Kommentar — 17. August 2009 @ 13:11

  4. Jule

    Jeremia 38:2-3

    „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wer in dieser Stadt wohnen bleibt, der wird durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest sterben. Wer aber zu den Chaldaern hinausgeht, der wird am Leben bleiben, und er wird seine Seele zweifellos zur Beute haben und leben.‘ 3 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Diese Stadt wird ganz bestimmt in die Hand der Streitmacht des Königs von Babylon gegeben werden, und er wird sie gewiß einnehmen.‘ „

    das war, was Jeremia im Auftrag Jehovas gesagt hatte. Der König hat danach seine Hand schützend über Jeremia gehalten. Und nun passiert sowas:

    Jeremia 39:4-7

    Nun geschah es, sobald Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, daß sie begannen, wegzueilen und bei Nacht aus der Stadt hinauszugehen auf dem Weg des Königsgartens durch das Tor zwischen der Doppelmauer; und sie zogen weiter fort auf dem Weg der Araba. 5 Und eine Streitmacht der Chaldaer jagte ihnen dann nach, und sie holten Zedekia schließlich in den Wüstenebenen von Jericho ein. Dann nahmen sie ihn und brachten ihn zu Nebukadrezar, dem König von Babylon, nach Ribla im Land Hamath hinauf, damit er über ihn richterliche Entscheidungen fällte. 6 Und der König von Babylon ging daran, die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen hinzuschlachten, und alle Edlen von Juda schlachtete der König von Babylon hin. 7 Und die Augen Zedekias blendete er, worauf er ihn mit kupfernen Fesseln band, um ihn nach Babylon zu bringen.

    Was ist passiert?

    Hatte Zedekia nicht das getan, was Jehova gesagt hatte? Er war nicht in der Stadt gebieben.

    Ja, er war noch am Leben – aber war dies wirklich „ein Glück“?

    Stellen wir uns vor, dass wir dabei zusehen müssten, wie man vor unseren Augen unsere geliebten Kinder hinrichtet Und dann blendet man unsere Augen, so dass dies die letzten Bilder sind, die wir gesehen haben. Dass diese Bilder künftig immer vor unseren Augen stehen werden.

    Empfinden wir es dann als Glùck, dass wir überlebt haben?

    Fühlen wir uns dann als „von Jehova belohnt“, weil wir auf sein Wort gehört haben?

    Ja, ER hat sein Wort gehalten: weil wir nicht in der Stadt geblieben sind, wurde unser Leben verschont.

    Würden wir uns von Jehova betrogen fühlen?

    Jeremia 39:18

    ‚Denn ich werde ganz bestimmt für dein Entrinnen sorgen, und durch das Schwert wirst du nicht fallen; und deine Seele wird dir gewiß zur Beute sein, weil du auf mich vertraut hast‘ ist der Ausspruch Jehovas.“

    Kommentar — 17. August 2009 @ 13:11

  5. Jule

    Sorry, nun bin ich an Jeremia Kapitel 39 hängen geblieben, denn es irritiert mich erst mal.

    Die ganzen letzten Tage war ich voller Begeisterung über unseren liebevollen, barmherzigen und gerechten Gott. Wie wunderbar es doch ist, dass er uns sündigen Menschen immer wieder seine Hand entgegenstreckt – obwohl wir zur Zeit immer noch hartnäckig an unserem Ungehorsam festhalten.

    Wer ist ein Gott wie dieser?

    Ich konnte nicht verstehen, warum das Volk immer noch hartnäckig in seinem verkehrten Tun verharrt. Warum sie nicht einfach seine Hand nehmen und zu ihm umkehrten..

    Ja klar, Jehova bietet ihnen versöhnlich seine Hand, sagt ihnen, dass er sie leider strafen muss, aber dass er sich dann wieder ihnen zuwenden wird (wenn sie aufrichtig bereuen und zu ihm umkehren) und sie befreien wird und dann segnen wird.

    Ja, ich habe viele schlaue Dinge dazu gesagt. Dass sie ja immerhin gesündigt hatten und ihre Strafe verdient haben. Daher sollten sie sie doch bitte auch demütig annehmen – ohne zu klagen.

    Und nun klage ich selbst, wo ich lese, was Zedekia erdulden musste. Er tut mir leid. War er nicht bereits vor der Strafe zur Besinnung gekommen? Immerhin hatte er zum Schluß Jeremia vor den aufgebrachten Menschen geschützt. Und nun so eine harte Strafe?

    Im ersten Moment tut er mir leid und ich empfinde seine Strafe als ungewöhnlich hart. Als etwas, was nicht so richtig zu Jehova und seiner Persönlichkeit passt. Wo ist denn da seine Barmherzigkeit und seine Versöhnlichkeit?

    Ja sicherlich, Zedekia hatte verwerflich gehandelt – aber er war zum Schluß einsichtig, hatte sich nach dem Wort Jehoas erkundigt und seinen Propheten geschützt.

    Es stimmt auch, dass Jehova von sich wohl sagt, dass er barmherzig und gnädig ist, zum Vergeben bereit – aber er sagt auch, dass er keinesfalls Straffreiheit gewähren würde.

    Wie hat er in anderen Fällen gehandelt?

    Wie war es bei David und Bathseba?

    Als David seine Sünde erkannte, bekannte er sie und bereute. Und Jehova vergab ihm und Bathseba. Aber ER strafte auch diesen Mann und seine Frau sehr hart, denn er brachte das gemeinsame Kind – die Frucht der Sünde – um.

    Dies war sicherlich auch für diese beiden sehr sehr hart. Aber sie nahmen die Strafe demütig an und nach dem ersten Schmerz beklagten sie sich nicht mehr darüber, sondern nahmen sie als verdiente Strafe an.

    Später segnete Jehova die beiden für ihre aufrichtige Reue und erwählte den nächsten Sohn der Beiden als den Samen, aus dem der Messias hervorgehen würde. Und das, obwohl David bereits davor viele Söhne von anderen Frauen hatte.

    Könnte man nun also sagen, „es hat sich ja für Zedekia garnicht gelohnt, dass er zum Schluss bereute, zu Jehoa umkehrte und auf ein Wort hörte“?

    Am Anfang, beim ersten Lesen habe ich so gedacht und auch so empfunden. Ich war irgendwie wütend auf Jehova und von ihm enttäuscht. Aber nun, wo ich näher darüber nachgedacht habe, sehe ich das etwas anders.

    Wenn Reue und Umkehr zu Jehova automatisch Straffreiheit bedeuten würde, dann wäre das sicherlich leicht. Auch für diejenigen, die ein wirklich böses Herz haben und egoistisch nur nach ihren eigenen Interessen ausblicken und für ihr persönliches Glück über Leichen gehen.

    So können wir aber zeigen, dass wir aufrichtig bereuen und nun wirklich unserem Gott dienen wollen – egal, wie hoch der Preis auch ist.

    Denn: warum kehre ich denn zu Jehova um??

    Weil ich weiß, dass er mich sonst bestraft und „ich keinen Bock auf Strafe habe“?

    Würde ich damit Jehova gefallen?

    Oder kehre ich um, weil ich einsehe, dass ich falsch gehandelt und Jehova sehr gekränkt habe?

    Möchte ich mich bessern und Jehova nun gefallen?

    Würde ich dann nun zu ihm sagen:

    hey, du hast mich ja ausgetrixt. Du hast gesagt, wenn ich nicht in der Stadt bleibe, dann würde mir nix passieren. Und was ist? Hast du eine Ahnung, wie schlimm das nun für mich war? Wie konntest du zulassen, dass der König von Babylon sowas mit meinen Söhnen gemacht hat? Wozu habe ich denn dann auf dich gehört? Da hätte ich ja auch in der Stadt bleiben können!“

    Nein, ich wäre trotzdem froh, auf Jehova gehört zu haben – denn nun habe ich wieder das Wohlgefallen Jehovas.

    Ja, es tut verdammt weh, was mit meinen Söhnen passiert ist und dass ich das auch noch mit ansehen musste. Aber wie oft habe ich Jehova gekränkt? Wie sehr muss es IHN geschmerzt haben, dass ich mich solange hartnäckig geweigert habe, richtig zu handeln und zu ihm umzukehren?

    Ja, das mit meinen Söhnen ist schlimm. Ich trauere um sie und ich werde sie schmerzlich vermissen. Aber ich weiß auch, dass Jehova fair ist. Weiß, dass er zu seiner Zeit die Toten wieder zum Leben erwecken wird.

    Meine Söhne. Meine armen Söhne! Sie wurden dahingeschlachtet. Was sie wohl dabei empfunden haben? Wie gut, dass im Paradies „die früheren Dinge nicht mehr in den Sinn gerufen werden“.

    Dass Jehova sie nicht nur auferwecken wird, sondern dass sie sich auch nicht mehr daran erinnern werden, wie sie gestorben sind. Sie werden sich nicht mehr an die Angst und Panik erinnern, als sie die Männer mit dem Schwert auf sich zukommen sahen und sie werden sich nicht mehr an den Schmerz erinnern, als sie ihnen die Köpfe abhieben.

    So dass die Strafe eigentlich mich persönlich trifft und nicht wirklich meine Söhne. Denn ich muss nun damit leben. Dass meine Kinder meinetwegen sterben mussten. Muss mit dem Anblick leben, wie es geschah. Werde die Bilder immer vor Augen haben.

    Und ich werde mich bemühen, mein Verhältnis zu Jehova wieder zu stärken, so dass ich sein Wohlgefallen wieder erlange und dann später im Paradies sein werde, um meine Söhne wieder in die Arme zu schließen.

    Ja, das ist wirklich nichts für egoistische Menschen, denen es immer nur um sich selbst geht und darum, dass es ihnen selbst gut geht. Denen egal ist, wie Jehova denkt und fühlt.

    Und so sortiert Jehova die Menschen bereits mit dem „ich werde keinesfalls Straffreiheit gewähren“ aus. So dass man nicht als reinen Showact zu ihm umkehren kann, einzig und allein, um die Strafe abzuwenden und ansonsten weiterhin innerlich ein schlechter Mensch bleiben.

    Jehova ist wirklich sehr weise.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass er Zedekia für die restliche Zeit die Kraft gegeben hat, um mit dem Geschehenen fertig zu werden, ohne den Verstand zu verlieren!

    Kommentar — 17. August 2009 @ 13:12

  6. Jule

    Jeremia 37 – 39

    Jeremia 37:12

    daß Jeremia aus Jerusalem hinauszugehen begann, um in das Land Bẹnjamin zu gehen und von dort [seinen] Anteil zu holen inmitten des Volkes.

    Was für einen Anteil wollte er für sich holen?

    Kommentar — 22. August 2011 @ 15:50

  7. Jule

    Jeremia 38 – wieso setzt der König sich jetzt für Jeremia ein?

    Hatte er nicht gegen ihn prophezeit? Hatte er den Propheten nicht die ganze Zeit verfolgt?

    Warum nun diese Umkehr?

    Kommentar — 22. August 2011 @ 15:51

  8. Jule

    Jeremia 38:24-26

    Und Zedekịa sagte dann zu Jeremia: „Möge gar kein Mensch von diesen Dingen erfahren, damit du nicht stirbst. 25 Und falls die Fürsten hören, daß ich mit dir geredet habe, und sie tatsächlich zu dir hereinkommen und zu dir sprechen: ‚Teile uns doch bitte mit: Worüber hast du zum König geredet? Verhehle uns nichts, und wir werden dich nicht zu Tode bringen. Und worüber hat der König zu dir geredet?‘, 26 dann sollst du zu ihnen sagen: ‚Ich ließ mein Flehen um Gunst vor den König niederfallen, mich nicht zum Haus Jọnathans zurückzusenden, daß ich dort sterbe.‘ “

    Wieso hatte der König Angst vor den Fürsten? Stand er nicht weit über ihnen?

    Oder ging es ihm hier eher um die Sicherheit von Jeremia?

    Im Einsichtenbuch heißt es hierzu auszugsweise:

    Daß Zedekia ein sehr schwacher Herrscher war, geht aus seiner Äußerung gegenüber den Fürsten hervor, als sie später darum baten, Jeremia zu Tode bringen zu lassen, weil er angeblich den Kampfgeist des belagerten Volkes schwächte. Zedekia sagte: „Siehe! Er ist in euren Händen. Denn es gibt überhaupt nichts, worin der König selbst die Oberhand über euch gewinnen kann.“ Danach gewährte Zedekia jedoch die Bitte Ebed-Melechs, Jeremia zu befreien, und gebot Ebed-Melech, 30 Männer als Helfer mitzunehmen. Später hatte Zedekia nochmals eine private Unterredung mit Jeremia. Er versicherte dem Propheten, daß er ihn weder töten noch ihn in die Hände derer ausliefern werde, die ihm nach dem Leben trachteten. Zedekia befürchtete aber, die Juden, die zu den Chaldäern abgefallen waren, könnten ihn feindselig behandeln, und deshalb beachtete er den inspirierten Rat Jeremias nicht, sich den Fürsten von Babylon zu ergeben. Die Furcht des Königs zeigte sich auch darin, daß er Jeremia darum bat, das Thema ihres persönlichen Gesprächs nicht den mißtrauischen Fürsten zu verraten (Jer 38:1-28).

    Kommentar — 22. August 2011 @ 15:51

  9. Jule

    Jeremia 39:11-12 

    Überdies erteilte Nebukadrẹzar, der König von Babylon, durch Nebusạradan, den Obersten der Leibwache, betreffend Jeremia Befehl, indem [er] sprach: 12 „Nimm ihn, und halte deine eigenen Augen auf ihn gerichtet, und tu ihm überhaupt nichts Böses. Sondern so, wie er zu dir reden mag, so tu mit ihm.“

    Ist es nicht eine Ironie, dass Jeremia ausgerechnet von demjenigen befreit wurde, der ein Feind seines Volkes war?

    Ob Jehova ihm die Worte ins Herz geleg hatte?

    Kommentar — 22. August 2011 @ 15:52

  10. Jule

    Jeremia 37 – 39

    Jeremia 37 – Jeremia warnt König Zedekia

    1 König Nebukadnezar von Babylonien setzte Zedekia, den Sohn Josias, als König von Juda ein. Er trat an die Stelle Jojachins, des Sohnes Jojakims. 2 Zedekia, seine obersten Beamten und das Volk hörten nicht auf das, was der Herr ihnen durch den Propheten Jeremia sagte.

    3 Eines Tages schickte Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zu Jeremia mit der Bitte: »Bete für uns zum Herrn, unserem Gott!«

    4 Man hatte Jeremia noch nicht gefangen genommen, er konnte sich frei unter dem Volk bewegen. 5 Das Heer des Pharaos war gerade aus Ägypten aufgebrochen, und als die Babylonier, die vor Jerusalem ihr Lager aufgeschlagen hatten, davon erfuhren, zogen sie ab. 6 Da gab der Herr dem Propheten Jeremia eine Botschaft für die Abgesandten des Königs:

    7 »So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt dem König von Juda, der euch zu mir gesandt hat und mich um Rat fragen will: Das Heer des Pharaos ist losgezogen, um euch zu helfen, aber es wird wieder nach Ägypten umkehren. 8 Dann werden die Babylonier zurückkommen und eure Stadt angreifen, sie werden sie einnehmen und in Brand stecken. 9 Ja, ich, der Herr, warne euch: Täuscht euch nur nicht! Ihr hofft, dass die Babylonier endgültig abgezogen sind. Aber sie werden wiederkommen! 10 Selbst wenn ihr das ganze Heer besiegen würdet und nur ein paar Verwundete in ihren Zelten übrig blieben, würden sie aufstehen und eure Stadt niederbrennen!«

    Jeremia wird ins Gefängnis geworfen

    11 Die Babylonier waren von Jerusalem abgezogen, weil das ägyptische Heer heranrückte. 12 Jeremia wollte Jerusalem verlassen und ins Stammesgebiet von Benjamin gehen, um dort mit seinen Verwandten das Familienerbe zu teilen. 13 Am Benjamintor hielt ihn der wachhabende Offizier Jirija an, der Sohn Schelemjas und Enkel Hananjas. »Du willst zu den Babyloniern überlaufen«, sagte er. 14 »Das ist nicht wahr«, entgegnete Jeremia, »ich bin kein Überläufer!« Aber Jirija glaubte ihm nicht, sondern nahm ihn fest und brachte ihn zu den anderen Offizieren. 15 Sie wurden zornig und ließen Jeremia schlagen. Dann führten sie ihn zum Haus des Hofsekretärs Jonatan, das sie zum Gefängnis gemacht hatten, 16 und sperrten ihn in ein unterirdisches Verlies, eine ehemalige Zisterne. Dort musste er lange bleiben.

    17 Eines Tages ließ König Zedekia ihn heimlich zu sich in den Palast holen und fragte: »Hast du eine Botschaft vom Herrn für mich?« »Ja«, erwiderte Jeremia, »du wirst dem König von Babylonien in die Hände fallen!« 18 Dann fuhr er fort: »Welches Unrecht habe ich dir, deinen Beamten oder dem Volk getan, dass du mich ins Gefängnis werfen ließest? 19 Wo sind nun eure Propheten geblieben, die euch weissagten, der babylonische König werde euch und euer Land nicht angreifen? 20 Und nun, mein Herr und König, hör mich an und gewähre mir eine Bitte: Lass mich nicht wieder ins Haus Jonatans bringen. Dort komme ich um!«

    21 Da ordnete König Zedekia an, Jeremia in den Wachhof zu verlegen. Er ließ ihm täglich einen Laib Brot aus der Bäckergasse bringen, bis es in der Stadt kein Brot mehr gab. So blieb Jeremia im Wachhof.

    Armer Jeremia!

    Es ist sehr schlimm, wenn man gute Beweggründe hat und andere einem schlechte, ja sogar böse, unterstellen und dich daraufhin richten.

    Jeremia hatte zwar immer noch das gute Verhältnis und die innige Freundschaft mit Jehova. Aber es tut trotzdem sehr weh. Wenn er „wenigstens“ etwas getan hätte, womit er die schlimme Behandlung herausgefordert hätte.

    Aber er hatte nur Gutes im Sinn – und erntet trotzdem Verachtung und Schläge…

    Kommentar — 16. August 2012 @ 16:11

  11. Jule

    Jeremia 38 – Jeremia soll sterben

    1 Schefatja, der Sohn Mattans, Gedalja, der Sohn Paschhurs, Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten, wie Jeremia dem ganzen Volk verkündete:

    2 »So spricht der Herr: ›Wer in der Stadt bleibt, muss sterben – durch Schwert, Hunger oder Seuchen! Aber wer hinausgeht und sich den Babyloniern ergibt, der wird wenigstens sein Leben retten! 3 Diese Stadt wird dem babylonischen König in die Hände fallen. Er wird sie erobern. Darauf könnt ihr euch verlassen!‹«

    4 Da sagten die obersten Beamten zum König: »Man sollte diesen Mann hinrichten! Er raubt den wenigen Soldaten in der Stadt allen Mut zur Verteidigung und ebenso dem ganzen Volk! Jeremia will uns nicht helfen, sondern nur schaden!«

    5 »Macht mit ihm, was ihr wollt«, erwiderte König Zedekia, »ich kann euch nicht hindern.« 6 Da griffen sie Jeremia und ließen ihn an Stricken in die Zisterne des Prinzen Malkija hinab, die beim Wachhof lag. In der Zisterne war kein Wasser mehr, sondern nur noch Schlamm, und Jeremia sank tief darin ein.

    7 Doch der Äthiopier Ebed-Melech, ein Hofbeamter, erfuhr, was mit Jeremia geschehen war. Als der König im Benjamintor saß, um Gericht zu halten, 8 verließ Ebed-Melech den Palast, ging zu Zedekia und sagte: 9 »Mein Herr und König, was diese Männer dem Propheten Jeremia angetan haben, ist ein schreiendes Unrecht! Sie haben ihn in die Zisterne geworfen, und dort muss er elendig verhungern, weil es fast kein Brot mehr in der Stadt gibt!«

    10 Da befahl der König dem Äthiopier Ebed-Melech: »Nimm dreißig Männer von hier mit, und dann zieht Jeremia aus der Zisterne, ehe er stirbt!« 11 Ebed-Melech ging mit den Männern in einen Raum unter den Vorratskammern im Palast. Er nahm von dort Lumpen und zerrissene Kleider mit und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinab. 12 »Leg dir die Lumpen unter die Achseln, damit die Stricke nicht einschneiden!«, rief er dem Propheten zu. Als Jeremia fertig war, 13 zogen sie ihn an den Stricken aus der Zisterne heraus. Dann wurde er wieder im Wachhof gefangen gehalten.

    Eine letzte Warnung an Zedekia

    14 König Zedekia sandte einen Boten zum Propheten Jeremia und ließ ihn heimlich zum dritten Tempeleingang bringen. »Ich will dich fragen, ob du eine Botschaft des Herrn für mich hast«, begann Zedekia, »verschweige mir nichts!« 15 Jeremia erwiderte: »Wenn ich dir die Wahrheit sage, dann wirst du mich töten lassen, und wenn ich dir einen Rat gebe, beachtest du ihn sowieso nicht!« 16 Da schwor ihm der König: »So wahr der Herr lebt, der uns das Leben gegeben hat – ich lasse dich nicht töten und liefere dich nicht denen aus, die dich umbringen wollen!«

    17 Jeremia entgegnete:
    »So spricht der Herr, der allmächtige Gott Israels: ›Wenn du dich den Heerführern des babylonischen Königs ergibst, bleibst du mit deiner ganzen Familie am Leben und verhinderst, dass die Stadt niedergebrannt wird. 18 Doch wenn du dich ihnen nicht ergibst, werden sie die Stadt erobern und in Brand stecken. Du wirst ihnen nicht entkommen!‹«

    19 »Aber ich habe Angst vor den Judäern, die schon zu den Babyloniern übergelaufen sind«, entgegnete Zedekia, »man könnte mich ihnen ausliefern, und sie würden mich vielleicht misshandeln.« 20 »Du wirst ihnen nicht ausgeliefert«, versicherte Jeremia, »gehorche dem Herrn, und tu, was ich dir sage, dann wird es dir gut gehen, und du bleibst verschont! 21 Der Herr hat mir in einer Vision gezeigt, was geschieht, wenn du dich nicht ergibst: 22 Dann wird man alle deine Frauen, die noch im königlichen Harem wohnen, zu den Heerführern des babylonischen Königs hinausbringen. Sie werden über dich klagen und rufen: ›Seine besten Freunde haben ihn getäuscht und überwältigt! Und jetzt, wo er tief im Sumpf steckt, lassen sie ihn im Stich!‹ 23 Ja, alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Babyloniern hinausführen, und auch du wirst ihnen nicht entkommen. Man wird dich dem König von Babylonien gefangen vorführen. Und Jerusalem wird niedergebrannt!«

    24 Zedekia warnte Jeremia: »Niemand darf erfahren, was wir geredet haben, sonst bringen sie dich um! 25 Wenn meine Beamten von unserem Treffen hören, werden sie dich fragen: ›Worüber habt ihr gesprochen? Erzähl es uns, sonst töten wir dich!‹ 26 In diesem Fall sag einfach: ›Ich habe den König angefleht, mich nicht wieder ins Gefängnis im Haus Jonatans werfen zu lassen, weil ich dort sterben würde.‹«

    27 Tatsächlich kamen alle Beamten zu Jeremia, um ihn auszufragen. Aber er erzählte ihnen nur, was ihm der König geraten hatte, und so ließen sie ihn in Ruhe. Niemand hatte seine Unterredung mit dem König gehört.

    28 Jeremia blieb als Gefangener im Wachhof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem erobert wurde.

    Und wieder mal „gute Freunde – schlechte Freunde“.

    Sie warnen den König vor Jeremia, weil dieser ihm und dem Volk nur Böses wollen würde. Dabei war genau das Gegenteil der Fall: er wollte sie doch nur von Jehova warnen, damit ER sie nicht vernichten müsse.

    In der Gegenüberstellung vom Kreisaufseher mit den schlechten Freunden heißt es, dass schlechte Freunde aus egoistischen Gründen Freunde entzweien. Weil sie sich etwas für sich selbst davon versprechen. Aber was versprechen sich diese hier denn davon?

    Gehören sie vielleicht zu den falschen Propheten und empfinden Jeremia deshalb als Konkurrent? Wollen sie die Achtung und Anerkennung des Königs nicht verlieren?

    Aber haben sie damit eigentlich wirklich was gewonnen? So laufen doch sie selbst auch in die Vernichtung. Wissen sie dies nicht – oder ist es ihnen sogar egal?

    Kommentar — 16. August 2012 @ 16:27

  12. Jule

    Jeremia 39 – Jerusalem wird erobert

    1 (2.Könige 24, 20 – 25, 21;2.Chronik 36, 16-21)
    Im 9.Regierungsjahr König Zedekias, im 10.Monat, zog König Nebukadnezar von Babylonien mit seinem ganzen Heer nach Jerusalem und belagerte die Stadt. 2 Im 11.Regierungsjahr Zedekias, am 9.Tag des 4.Monats, schlugen die Babylonier eine Bresche in die Mauer. 3 Alle Heerführer Nebukadnezars zogen in die Stadt zum Mitteltor und übernahmen dort die Befehlsgewalt: Nergal-Sarezer, der Fürst von Sin-Magir, Nebuschasban, ein hoher Offizier, Nergal-Sarezer, ein anderer hoher Beamter, und alle übrigen Würdenträger des babylonischen Königs.

    4 Als König Zedekia und seine Soldaten das sahen, flohen sie in der Nacht. Sie verließen die Stadt durch das Tor, das zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs lag, dann flüchteten sie in Richtung Jordanebene. 5 Die babylonischen Truppen verfolgten Zedekia und nahmen ihn bei Jericho gefangen. Sie brachten ihn zu König Nebukadnezar nach Ribla im Gebiet von Hamat, und der sprach das Urteil über ihn: 6 Zedekia musste zusehen, wie alle seine Söhne hingerichtet wurden. Auch die führenden Männer von Juda wurden umgebracht. 7 Nebukadnezar ließ Zedekia die Augen ausstechen und ihn in Ketten nach Babylon bringen.

    8 Die Babylonier steckten den Königspalast und die Häuser Jerusalems in Brand und rissen die Stadtmauer ein. 9 Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der Leibwache, nahm alle Judäer gefangen, die sich noch in der Stadt befanden oder zu den Babyloniern übergelaufen waren, und brachte sie nach Babylonien. 10 Nur die arme Landbevölkerung, die nichts besaß, ließ er zurück und teilte ihnen Weinberge und Äcker zu.

    11 König Nebukadnezar sagte zu Nebusaradan: 12 »Du bist für Jeremia verantwortlich. Nimm ihn unter deinen Schutz, und tu ihm kein Leid an! Gewähre ihm alles, worum er dich bittet!«

    13 Nebusaradan, Nebuschasban, ein hoher Offizier, Nergal-Sarezer, ein hoher Beamter, und die anderen Würdenträger des babylonischen Königs 14 ließen Jeremia aus dem Wachhof holen. Sie stellten ihn unter den Schutz Gedaljas, des Sohnes Ahikams und Enkel Schafans. Gedalja gab ihm die Erlaubnis, in seinen Heimatort zurückzukehren. So wohnte Jeremia mitten unter seinem Volk.

    Hoffnung für Ebed-Melech

    15 Als Jeremia noch im Wachhof gefangen war, sprach der Herr zu ihm:

    16 »Geh zu dem Äthiopier Ebed-Melech und sag ihm: So spricht der Herr, der allmächtige Gott Israels: Das Unheil, das ich dieser Stadt angedroht habe, lasse ich über sie hereinbrechen. Du wirst es mit eigenen Augen sehen. 17 Dich aber werde ich retten, das verspreche ich dir. Du wirst nicht in die Hände deiner Feinde fallen, vor denen du dich so sehr fürchtest.

    18 Ich lasse dich entkommen, damit du nicht getötet wirst. Du sollst am Leben bleiben, weil du mir vertraut hast. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

    Warum geht Nebukadnezar hier so sanft und liebevoll mit Jeremia um?

    Kannte er ihn bereits vom Hörensagen? Wusste er davon, dass Jeremia dem Volk und dem König im Namen Jehovas geraten hatte, sich dem König von Babylon zu ergeben?

    Kannte Nebukadnezar vielleicht Jehova, weil er von ihm und seinen Taten gehört hatte und verschonte er deshalb Jeremia, weil dieser ein wahrer Prophet Gottes war?

    Oder war es „einfach nur“, weil es ihm Jehova ins Herz gegeben hatte?

    Kommentar — 16. August 2012 @ 16:35

  13. Jule

    Jeremia 37 – 39

    Jeremia 37 –

    1 Und Zedekia , der Sohn Josias, regierte als König anstelle Jechonjas, des Sohnes Jojakims, denn Nebukadnezar, der König von Babel, hatte ihn zum König über das Land Juda gemacht. 2 Aber weder er, noch seine Knechte, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte des Herrn , die er durch den Propheten Jeremia geredet hatte. 3 Und der König Zedekia sandte Jehuchal , den Sohn Schelemjas, und den Priester Zephanja , den Sohn Maasejas, zu dem Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bete doch für uns zu dem Herrn , unserem Gott!

    4 Damals ging Jeremia noch ein und aus unter dem Volk, denn sie hatten ihn noch nicht ins Gefängnis gesetzt. 5 Und das Heer des Pharao war aus Ägypten aufgebrochen. Als das die Chaldäer erfuhren, die Jerusalem belagerten, zogen sie von Jerusalem ab.

    6 Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia folgendermaßen: 7 So spricht der Herr , der Gott Israels: So sollt ihr dem König von Juda antworten, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das heraufgezogen ist, um euch zu helfen, wird wieder in sein Land, nach Ägypten, zurückkehren. 8 Die Chaldäer aber werden wiederkommen und gegen diese Stadt kämpfen, sie einnehmen und mit Feuer verbrennen.

    9 So spricht der Herr : Habt acht, dass ihr euch nicht selbst betrügt , indem ihr denkt: »Die Chaldäer ziehen jetzt gewiss von uns ab!« Nein, sie werden nicht abziehen! 10 Denn wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer, die euch belagern, schlagen würdet, und es würden von ihnen nur etliche Verwundete übrig bleiben, so würden sie dennoch aufstehen, jeder in seinem Zelt, und diese Stadt mit Feuer verbrennen!

    11 Und es geschah, als das Heer der Chaldäer vor dem Heer des Pharao von Jerusalem abgezogen war, 12 da verließ Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort unter dem Volk seinen Besitzanteil in Empfang zu nehmen.

    13 Als er aber zum Tor Benjamin kam, war dort ein Befehlshaber der Wache namens Jerija, ein Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas; der ergriff den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen! 14 Da sprach Jeremia: Das ist eine Lüge! Ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen! Aber Jerija wollte ihm nicht glauben, sondern nahm Jeremia fest und führte ihn vor die Fürsten. 15 Und die Fürsten wurden zornig über Jeremia und schlugen ihn und setzten ihn ins Gefängnis im Haus des Schreibers Jonathan ; denn dieses hatte man zum Kerker gemacht. 16 So kam Jeremia ins Gefängnis und unter die Gewölbe ; und Jeremia blieb dort lange Zeit.

    17 Aber der König Zedekia sandte nach ihm und ließ ihn holen; und der König fragte ihn heimlich in seinem Haus und sprach: Hast du ein Wort von dem Herrn ? Jeremia antwortete: Ja! und sprach: Du wirst in die Hand des Königs von Babel gegeben werden! 18 Auch sprach Jeremia zu dem König Zedekia: Was habe ich gegen dich, gegen deine Diener und gegen dieses Volk gesündigt, dass ihr mich ins Gefängnis gesetzt habt? 19 Wo sind eure Propheten, die euch geweissagt und gesagt haben: »Der König von Babel wird nicht über euch und über dieses Land kommen?«

    20 Und nun, höre doch, mein Herr und König! Lass doch meine Bitte etwas vor dir gelten und schicke mich nicht wieder in das Haus Jonathans, des Schreibers, zurück, damit ich nicht dort sterbe! 21 Da gab der König Zedekia Befehl, und man versetzte Jeremia in den Gefängnishof und gab ihm täglich einen Laib Brot aus der Bäckerstraße, bis alles Brot in der Stadt aufgegessen war. So blieb Jeremia im Gefängnishof.

    Sie sind schon ziemlich „lustig“.

    Gleich zu Anfang wird gesagt, dass weder der König, noch das Volk, auf das hörten, was ihnen Jeremia im Namen Jehovas sagte. Dennoch schickten sie zu ihm, damit er Jehova für sie befragen sollte – warum?

    Erhofften sie sich, dass Jehova ihnen etwas anderes sagt, wenn sie ihn von sich aus befragen?

    Kommentar — 21. August 2013 @ 15:41

  14. Jule

    Jeremia 38 –

    1 Schephatja aber, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal , der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas , hörten die Worte, die Jeremia zu dem ganzen Volk redete, indem er sprach: 2 So spricht der Herr : Wer in dieser Stadt bleibt, der muss sterben durch Schwert, Hungersnot oder Pest; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der soll am Leben bleiben; er wird seine Seele als Beute davontragen und leben! 3 So spricht der Herr : Diese Stadt wird ganz gewiss in die Hand des Heeres des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen!

    4 Da sprachen die Fürsten zum König: Dieser Mann muss endlich getötet werden; denn damit macht er nur die Hände der Kriegsleute schlaff, die in dieser Stadt noch übrig geblieben sind, und auch die Hände des ganzen Volkes, weil er solche Worte an sie richtet; denn dieser Mensch sucht nicht das Wohl, sondern das Unglück dieses Volkes! 5 Da antwortete der König Zedekia: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch! 6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohnes Malkija, die sich im Gefängnishof befand; und sie ließen ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern nur Schlamm; und Jeremia sank in den Schlamm.

    7 Als aber Ebed-Melech , der Kuschit, ein Kämmerer im Palast des Königs, hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte – der König saß gerade im Tor Benjamin -, 8 da verließ Ebed-Melech den königlichen Palast und redete mit dem König und sprach: 9 Mein Herr und König, jene Männer haben unrecht getan in allem, was sie dem Propheten Jeremia zugefügt haben, indem sie ihn in die Zisterne geworfen haben. Er muss ja dort unten an Hunger sterben, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt! 10 Da befahl der König dem Kuschiten Ebed-Melech: Nimm 30 Männer von hier mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, bevor er stirbt!

    11 Da nahm Ebed-Melech die Männer mit sich und ging zum Palast und nahm aus dem Raum unter der Schatzkammer alte Lumpen und abgetragene Kleider und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter. 12 Und Ebed-Melech, der Kuschit, sprach zu Jeremia: Lege doch die alten Lumpen und zerrissenen Kleider zwischen deine Achselhöhlen und die Stricke! Und Jeremia machte es so. 13 Da zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und holten ihn aus der Zisterne heraus , und Jeremia blieb im Gefängnishof.

    14 Der König Zedekia aber sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen an den dritten Eingang, der im Haus des Herrn war; und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verschweige mir nichts! 15 Da antwortete Jeremia dem Zedekia: Wenn ich dir etwas sage, wirst du mich nicht gewisslich töten? Wenn ich dir aber einen Rat gebe, so wirst du nicht auf mich hören! 16 Da schwor der König Zedekia dem Jeremia insgeheim und sprach: So wahr der Herr lebt, der uns diese Seele erschaffen hat, ich werde dich nicht töten, noch dich in die Hände der Männer geben, die nach deinem Leben trachten!

    17 Da sprach Jeremia zu Zedekia: So spricht der Herr , der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du freiwillig zu den Fürsten des Königs von Babel hinausgehst, so sollst du am Leben bleiben, dann soll auch diese Stadt nicht mit Feuer verbrannt werden, und du sollst samt deinem Haus am Leben bleiben. 18 Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babel hinausgehst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie mit Feuer verbrennen; und du wirst ihren Händen nicht entkommen!

    19 Da antwortete der König Zedekia dem Jeremia: Ich fürchte die Juden, die zu den Chaldäern übergelaufen sind; man könnte mich ihnen ausliefern, dass sie mich misshandeln! 20 Jeremia antwortete: Man wird dich ihnen nicht ausliefern! Höre doch auf die Stimme des Herrn in dem, was ich dir sage, so wird es dir wohlergehen und du wirst am Leben bleiben!

    21 Weigerst du dich aber hinauszugehen, so hat mich der Herr dieses Wort sehen lassen: 22 Siehe, alle Frauen, die noch im Palast des Königs von Juda übrig geblieben sind, werden zu den Fürsten des Königs von Babel hinausgeführt werden, und dabei werden sie jammern: »Deine guten Freunde haben dich verführt und überwältigt; als deine Füße im Schlamm versanken, machten sie sich davon!« 23 Dann müssen alle deine Frauen und alle deine Kinder zu den Chaldäern hinausgehen, und auch du wirst ihren Händen nicht entkommen, sondern von der Hand des Königs von Babel erfasst werden, und diese Stadt wirst du mit Feuer verbrennen!

    24 Da sprach Zedekia zu Jeremia: Niemand darf etwas von diesen Worten erfahren, sonst musst du sterben! 25 Sollten aber die Fürsten erfahren, dass ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und dir sagen: »Berichte uns doch, was du mit dem König geredet hast! Verschweige uns nichts, so wollen wir dich nicht töten; und was hat der König zu dir gesagt?«, 26 so antworte ihnen: »Ich habe den König angefleht, mich nicht wieder in das Haus Jonathans bringen zu lassen, damit ich nicht dort sterbe.«

    27 Als nun die Fürsten zu Jeremia kamen und ihn fragten, gab er ihnen mit den Worten Bescheid, die der König ihm befohlen hatte; da ließen sie ihn in Ruhe; denn die Sache war nicht weiter bekannt geworden. 28 Jeremia aber blieb im Gefängnishof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wurde.

    Der König ist schon recht merkwürdig: er fürchtet das Volk mehr als Jehova oder die belagernde Nation.

    Jehova hat ihm eine ganz klare Ansage gegeben: wenn du raus zum Feind gehst, werde ich dich und die Stadt bewahren. Wenn nicht, dann mache ich euch alle platt.

    Und er? Er hat Angst, was die Juden sagen könnten und was die mit ihm machen würden, die bereits Übergelaufen sind.

    Auf der anderen Seite soll Jeremia Stillschweigen bewahren und sich nicht fürchten, wenn sie ihm mit dem Tode drohen, sondern lügen.

    Warum setzt er bei Jeremia den Mut voraus, den er selbst nicht hat? Weil er weiss, dass Jeremia einen starken Glauben hat und ein enges Verhältnis zu Jehova?

    Kommentar — 21. August 2013 @ 15:52

  15. Jule

    Jeremia 39 –

    1 Und es geschah, dass Jerusalem eingenommen wurde. Im neunten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heer nach Jerusalem gekommen und hatte die Belagerung begonnen; 2 und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tag des vierten Monats, brach man in die Stadt ein. 3 Da zogen alle Fürsten des Königs von Babel ein und besetzten das mittlere Tor, nämlich Nergal-Sarezer, der Fürst, Nebo-Sarsekim, der Oberkämmerer, Nergal–Sarezer, der Obermagier , samt allen übrigen Fürsten des Königs von Babel. 4 Und es geschah, als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, da flohen sie und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg zum Königsgarten, durch das Tor zwischen den beiden Mauern , und sie wandten sich der Jordanebene zu.

    5 Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach und holte Zedekia in der Ebene von Jericho ein; und sie ergriffen ihn und führten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Land Hamat; der sprach das Urteil über ihn.

    6 Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen niedermetzeln; und der König von Babel ließ auch alle Vornehmen von Juda niedermetzeln; 7 Zedekia aber ließ er die Augen ausstechen und ihn mit zwei ehernen Ketten binden, um ihn nach Babel zu bringen. 8 Und die Chaldäer verbrannten den königlichen Palast und die Häuser des Volkes mit Feuer und rissen die Mauern Jerusalems nieder. 9 Den Überrest des Volkes aber, sowohl die, welche in der Stadt übrig geblieben waren, als auch die Überläufer, die zu [den Chaldäern] übergegangen waren, und den Rest des Volkes, der übrig geblieben war, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel.

    10 Von dem geringen Volk aber, das gar nichts besaß, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, einige im Land Juda zurück und gab ihnen an jenem Tag Weinberge und Äcker.

    11 Und Nebukadnezar, der König von Babel, erließ zugunsten Jeremias durch Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, einen Befehl und sprach: 12 Nimm ihn und trage Sorge für ihn und tue ihm nichts zuleide, sondern verfahre mit ihm so, wie er es dir sagen wird! 13 Da sandten Nebusaradan , der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Sarezer, der Obermagier, und alle Obersten des Königs von Babel [Boten aus], 14 sie sandten hin und ließen Jeremia aus dem Gefängnishof holen; und sie übergaben ihn Gedalja , dem Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans , damit er ihn nach Hause bringe; und er wohnte unter dem Volk.

    15 Zu Jeremia aber war das Wort des Herrn ergangen, als er noch im Gefängnishof eingeschlossen war: 16 Geh und rede zu Ebed-Melech , dem Kuschiten, und sage: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: »Siehe, ich lasse meine Worte über diese Stadt kommen zum Unheil und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tag vor deinen Augen in Erfüllung gehen; 17 dich aber will ich an jenem Tag erretten, spricht der Herr , und du sollst nicht den Leuten in die Hand gegeben werden, vor denen du dich fürchtest, 18 sondern ich will dich gewisslich entkommen lassen, und du sollst nicht durch das Schwert fallen, sondern dein Leben als Beute davontragen, weil du auf mich vertraut hast!«, spricht der Herr .

    Ebed Melech wird belohnt, weil er sich so mutig für Jeremia eingesetzt hat. Der König hingegen, der das Volk mehr fürchtete, erhält die Strafe, die Jehova ihm versprochen hatte.

    Wie mögen sich wohl diejenigen vom geringen Volk gefühlt haben, „die nichts besaßen“, als der fremde König ihnen auf einmal Weinberge und alles schenkt, damit sie sich wohl fühlen?

    Haben diese da noch Schmerz über das empfunden, was ihren Brüdern und der Stadt passierte? Oder war es nicht eher ein Festtag für sie?

    Kommentar — 21. August 2013 @ 16:03

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment