Balance halten – wie das Leben als Christ gelingt

„Apostelgeschichte 20:29-31
„Ich weiß genau, dass sich nach meinem Weggang falsche Lehrer wie böse Wölfe unter euch mischen und die Herde nicht verschonen werden. Ja, selbst einige von euch werden die Wahrheit verdrehen, um eine eigene Anhängerschaft an sich zu binden. Seid wachsam! Denkt an die drei Jahre, die ich bei euch gewesen bin – wie ich Tag und Nacht über euch gewacht und mich unter Tränen um euch  gesorgt habe.““

„Sie kommen nicht im Wolfspelz. Sie kommen im Schafspelz. Sie sehen aus wie Schafe, sie riechen wie Schafe, sie blöken wie Schafe. Und hier heißt es, dass die Wölfe auch unter Ihnen auftauchen werden. Sie werden aus Ihrer Mitte kommen und verdrehte Dinge reden. Davor müssen  Sie sich in Acht nehmen. Sie werden die Wahrheit verdrehen. Sie kommen nicht mit irgendetwas, das so haarsträubend und völlig unbiblisch ist, dass jeder halbwegs intelligente Mensch sagen würde: „Du bist ein Idiot! Da mache ich nicht mit.“ Sie sagen Dinge, die zum Teil oder auch überwiegend biblisch sind, aber eben nicht ganz. Der Rest ist unbiblisch und verdreht. Vielleicht ist es viel Gutes mit ein wenig Gift darin. Und dann ziehen sie die Leute zu sich. Sie ziehen die Leute aus der Gemeinschaft der Heiligen und aus der Gemeinde. Und alles, was Sie von der Gemeinde und Ihren Geschwistern dort wegzieht und Sie absondert, ist nicht von Gott. Vielleicht wollen sie, dass die Leute ihnen nachfolgen. Sie wollen sie von sich abhängig machen. Und normalerweise sind sie auf drei Dinge oder zumindest eines von ihnen aus: Sie wollen Ihr Lob, Ihr Geld und Ihre Reinheit. Sie brauchen Streicheleinheiten für ihr Ego. Sie brauchen ihre Gefolgschaft, die ihnen sagt: „Du bist so gesalbt! Du bist ein großer Mann Gottes! Du bist eine große Frau Gottes!“ Sie brauchen diese Anerkennung und den Applaus. Oder sie wollen Geld aus Ihrer Tasche in ihre eigene Tasche hineinprophezeien. Sie wollen den Inhalt Ihres Geldbeutels. Oder sie haben es auf Ihre Reinheit abgesehen.
Wir müssen wachen, genauso wie der Apostel Paulus es der Gemeinde auftrug.“

„Offenbarung 3:1-3
„Schreibe diesen Brief dem Engel der Gemeinde in Sardes. Das ist die Botschaft dessen, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß alles, was du tust und dass du den Ruf hast, lebendig zu sein – aber du bist tot. Wach auf! Stärke das wenige, das noch übrig ist und kurz davor steht zu sterben. Deine Taten können vor mir nicht bestehen. Kehre zurück zu dem, was du zuerst empfangen und gehört hast; halte daran fest und wende dich wieder zu mir! Wenn du nicht aufwachst, werde ich so unerwartet und plötzlich wie ein Dieb über dich kommen.““

“ Sie brauchen das Wort Gottes in Ihrem Leben. Verbringen Sie Zeit im Wort und Sie werden in Ihrem Inneren gestärkt werden.“

„Der zweite Weg, wie Sie gestärkt werden können, lautet: Warten Sie auf Gott“

„Und während Sie auf Gott warten, wird Er Ihnen neue Kraft geben. Das hebräische Wort, das dafür verwendet wurde, beschreibt im wörtlichen Sinn einen Austausch. Gott nimmt Ihre Schwächen und gibt Ihnen Seine Kraft. Wenn Sie Zeit in Seiner Gegenwart verbringen und einfach warten, gibt Er Ihnen geistliche, emotionale und körperliche Kraft. Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Fehlschläge im Leben von Christen deshalb passieren, weil sie nicht lange genug auf Gott warten.“

„Und der dritte Weg, wie Sie von Kraft zu Kraft gehen können, lautet: Freuen Sie sich. “

„Wenn sich alles gegen mich verschworen hat, wenn nichts funktioniert, wenn alles finster aussieht und keine Antworten in Sicht sind, werde ich mich trotzdem in Gott freuen! “

„Vielleicht läuft in Ihrem Leben gerade alles schief und es scheint, als hätten sich alle Türen für Sie geschlossen. Dann freuen Sie sich trotzdem. Sagen Sie inmitten dieser schwierigen Umstände: „Ich will mich trotzdem in meinem Herrn freuen.“ Sie werden spüren, wie Gottes Kraft in Sie und in Ihre Situation hineinströmt.“

„Tun Sie alles in Liebe und im Geist der Liebe. In dem Neuen Bund, unter dem wir leben, gibt es ein einziges Gesetz. Das ist das Gesetz der Liebe. Wenn Sie in der Liebe leben, werden Sie die Zehn Gebote halten. Sie werden nicht gegen Ihren Bruder, Ihre Schwester, Ihre Familie oder wen auch immer sündigen. Die Bibel sagt, die Liebe  ist die Erfüllung des Gesetzes. Sehen wir uns das jetzt in Verbindung zum vorhergehenden Vers an. Unter anderem sagte er, wir sollen an dem festhalten, was wir glauben. Und das kann manchmal bedeuten, dass Sie einen Irrtum korrigieren müssen. Tun Sie alles in Liebe. Auch wenn Sie jemanden korrigieren müssen – tun Sie es in Liebe.“

„Dieselben Leitungen, die unsere Häuser heizen und unsere Geräte betreiben, können tödlich sein, wenn sie nicht isoliert sind. Und wir müssen die Wahrheit sagen, aber sie muss mit Liebe isoliert sein.“

(Balance halten – wie das Leben als Christ gelingt)

Jule | 04.17.13 | Bayless Conley | No Comments |

Die Tür für Unheil öffnen

In 1.Könige 13,21-25 präsentiert Gott uns eine ungewöhnliche Geschichte:

„Und er rief dem Mann Gottes, der aus Juda gekommen war, zu: So spricht der Herr: Dafür, dass du gegen den Befehl des Herrn widerspenstig gewesen bist und das Gebot, das der Herr, dein Gott, dir geboten hat, nicht beachtet hast und umgekehrt bist und Brot gegessen und Wasser getrunken hast an dem Ort, von dem er zu dir geredet hat: Iss kein Brot und trinke kein Wasser! – darum soll deine Leiche nicht in das Grab deiner Väter kommen! Und es geschah, nachdem er Brot gegessen und nachdem er getrunken hatte, da sattelte man für ihn den Esel des Propheten, der ihn zurückgebracht hatte. Und er zog fort. Da fand ihn ein Löwe auf dem Weg und tötete ihn. Und seine Leiche blieb hingestreckt auf dem Weg liegen und der Esel stand daneben und der Löwe stand neben der Leiche. Und siehe, da kamen Männer vorbei und sahen die Leiche auf dem Weg hingestreckt liegen und den Löwen neben der Leiche stehen. Und sie kamen und sagten es in der Stadt, in der der alte Prophet wohnte.“

Beachten Sie, dass der Löwe etwas sehr Unnatürliches tat. Der Mann war ungehorsam, der Löwe tötete ihn, aber der Löwe fiel nicht über den Esel her. Der Esel rannte nicht weg, und der Löwe versuchte weder den Esel zu töten noch den Mann wegzuziehen, um ihn zu fressen.

Und als Krönung der Situation kamen sogar noch Menschen vorbei. Menschen gehen normalerweise nicht an wilden Löwen vorbei! Aber hier geschieht es: der Esel, der Löwe, die Leiche und Passanten.

Was will Gott damit sagen? Er will uns ein eindringliches Bild vermitteln, das unauslöschlich in unserem Denken verankert wird: Ungehorsam öffnet die Tür für Unheil!

Wenn Sie sich entschieden haben, Gott ungehorsam zu sein, dann sollten Sie wissen, dass Sie dem Unheil die Tür in Ihrem Leben geöffnet haben!

Jule | 04.16.13 | Bayless Conley | No Comments |

Zu Tode gelangweilt

Wochenspruch:
Die Erde ist voll der Güte des Herrn!
(Aus Psalm 33, Vers 5)

 

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,was ist die skurrilste Bibelstelle, die Sie kennen?

Normalerweise lesen wir die Bibel zur Erbauung und um mehr über Gott zu erfahren. Das ist eine ernste Sache, schließlich geht es um die wichtigsten Dinge unseres Lebens.

Doch zuweilen stoßen wir auf Bibeltexte, die einen gewissen Humor oder zumindest eine gewisse Skurrilität nicht verbergen können. Leider kommen solche Bibelstellen selten in Predigten oder Andachten vor. Neulich kam ich wieder an einer Stelle vorbei, die ich heute an den Anfang des Newsletters setzen möchte.

Wussten Sie, dass der große Apostel Paulus einen Mann „totgepredigt“ hat? Normalerweise ist Paulus ja als Erweckungsprediger bekannt, doch lesen Sie selbst (Apostelgeschichte 20,7-9):

„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht. Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren. Es saß aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben.“
Waren Sie schon einmal bei einer richtig langatmigen Predigt dabei? Bei einem Prediger, der einfach alles, was er auf dem Herzen hatte, auf einmal los werden wollte?

So erging es Paulus. Er musste am nächsten Tag weiter und wollte der Gemeinde aber unbedingt noch „ein paar wichtige Dinge“ sagen, bevor er weiter reiste.

Und der arme Eutychus, der sich in dem stickigen Raum voller Menschen den besten Platz auf der Fensterbank ausgesucht hatte, musste diese „paar Dinge“ mit dem Leben bezahlen. Vielleicht hatte er einen harten Arbeitstag hinter sich und hatte sich trotzdem noch zur Gemeindeversammlung geschleppt. Schließlich predigte Paulus nicht jeden Tag im eigenen Ort. Und wer konnte es ihm verdenken, dass er nach einem langen Tag müde wurde? Mir fielen auch schon einmal die Augen bei langen Predigten zu. Für Eutychus endete das tödlich – er stürzte vom Fenstersims und war tot.

Aber Eutychus erlebt doch noch eine „Erweckung“ durch Paulus. Zwar nicht durch seine Rede, aber durch seine Umarmung:

„Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Getümmel; denn es ist Leben in ihm. Dann ging er hinauf und brach das Brot und aß und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg. Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.“
Beruhigend, dass es selbst Paulus passiert, dass die Menschen bei seiner Predigt einschlafen. Und ich bin immer wieder überrascht, wie nah die Bibel doch am wirklichen Leben ist.

Auf der anderen Seite ist es auch eine Herausforderung an uns bei Bibel TV, dass unser Programm nicht „einschläfernd“ wirkt. Aber solange Sie auf dem Sofa sitzen und nicht am offenen Fenster im 3. Stock, sind Sie beim Fernsehen nicht in Lebensgefahr …

Und natürlich setzen wir alles daran, das Bibel TV Fernsehprogramm so erfrischend wie möglich zu gestalten!

Jule | 04.12.13 | allgemeines, BibelTv | No Comments |

Sind Sie ein „bequemer Christ“?

Manche Christen sind „bequeme Christen“. Sie sind Christen, die Gott gehorchen wollen, aber nur wenn es bequem und angenehm ist.

Sie sind wie die Männer und Frauen aus Israel, die eines Tages zu dem Propheten Jeremia kamen, um herauszufinden, ob Gott will, dass sie nach Ägypten ziehen. Wir finden ihre Geschichte in Jeremia Kaptitel 42-43.
Nachdem sie Jeremia gebeten hatten, Gott für sie zu befragen, sagten sie in Jeremia 42,6 Folgendes:

Es sei Gutes oder Böses, wir wollen hören auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, damit es uns gut geht, wenn wir auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes hören.

Nun, das hört sich recht gut an. Diese Leute sind anscheinend geistlich wirklich auf der Höhe und wollen Gott ernsthaft gehorchen.

Aber nur einige Verse später, als Jeremia ihnen sagt, „Dies ist das Wort des Herrn: Zieht nicht nach Ägypten hinab. Bleibt hier“, da antworten sie (Jeremia 43,2):

Du redest Lüge! Der Herr, unser Gott, hat dich nicht gesandt und gesagt: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um euch dort als Fremde aufzuhalten.

Manche Menschen haben die Einstellung: „Gott, ich werde alles tun, was du sagst, solange es mit meinen Ansichten übereinstimmt.“ Einige sagen: „Herr, ich werde gehorsam sein und etwas spenden, aber ich werde keine zehn Prozent meines Einkommens geben. Das kannst du vergessen, denn ich sehe das anders.“

Oder: „Gott, ich werde tun, was immer du sagst, aber ich werde dieser Person nicht vergeben, denn was sie getan hat, ist völlig inakzeptabel.“

Liebe Freunde, wir können uns nicht die Rosinen herauspicken. Vielmehr muss es so sein: „Gott, ich werde alles tun, was du sagst. Ich werde alles tun, auch wenn es mir völlig gegen den Strich geht, wenn ich die Sache unangenehm finde oder nicht verstehe. Angenehm oder unangenehm, ich werde gehorchen.“

Seien Sie kein „bequemer Christ“.

Jule | 04.09.13 | Bayless Conley | No Comments |

Fünf glatte Steine

„In 1.Samuel 17 steht die Geschichte von der Begegnung zwischen David und Goliath.“

„David hatte seine fünf glatten Steine und ich habe fünf glatte Steine für Sie; fünf Dinge, die erprobt und bewährt sind, die Ihnen am Tag des Kampfes zum Sieg verhelfen werden“

„der erste Stein ist der Name Jesus“

„Als ich geboren wurde, erbte ich den Namen Conley und alles, wofür er steht… die entsprechenden Ressourcen, den Ruf, gut oder schlecht, ich erbte diesen Namen. Aber als ich errettet wurde, erbte ich einen anderen Namen: den Namen Jesus Christus. Ich wurde Teil der Familie, die nach diesem Namen benannt wurde und alles, wofür dieser Name steht, wurde mein. “

„Die Vollmacht ist in Seinem Namen. Alle Macht ist der Gemeinde übertragen worden und sie ist und ruht in dem Namen Jesus. Jesus ist das Haupt; wir sind der Leib. Er sagt: „Mir wurde alle Macht gegeben.“ Er hat diese Macht Seinem Leib übertragen. “

„Beachtlich ist: Als Erstes sagte Er, dass sie Dämonen austreiben werden. Schauen wir uns das praktisch an. Schauen Sie sich bitte mit mir Apostelgeschichte, Kapitel 16 an.“

„Paulus war offenbar klar, dass Vollmacht in dem Namen ist; er glaubte an diesen Namen und der Geist gehorchte. Er sprach zu dem Geist, der in der Frau war, in dem Nam“

„Im Namen Jesu ist Vollmacht, aus dieser Frau, die unser Abendessen ruinierte, den Teufel auszutreiben. Dieser Name wurde uns gegeben, um Gefangene freizusetzen.“

„Was sagte Petrus, heilte diesen Mann? Der Name Jesus, Glaube an den Namen Jesus. Jesus sagte: „Diese Zeichen folgen denen, die an Meinen Namen glauben“, die Glauben haben an Meinen Namen.
Nicht deswegen, weil Petrus ein Apostel war; nicht weil er einen absolut heiligen unerschütterlichen unbeirrbaren Wandel vor Gott hatte. Lesen Sie nach, das war nicht der Fall. Petrus versagte recht häufig. Die Bibel spricht sehr klar über manche Dinge, die er tat. Einmal ermahnte ihn der Apostel Paulus sogar öffentlich, weil er von seiner Position der Rechtfertigung aus Glauben abwich, um einigen Judaisierern aus der Gemeinde in Jerusalem zu gefallen. Petrus sagte: „Warum schaut ihr so gebannt auf uns. Es geschah nicht durch unsere eigene Kraft oder unser gottgefälliges Leben; nicht deswegen, weil ich das ultimative Leben mit Gott führe, das sonst niemand erreichen kann. Absolut nicht. Vielmehr hat der Name Jesus, Glaube an den Namen Jesus, ihm diese volle Gesundheit gegeben.“ Es ist so wichtig, das zu begreifen, mein Freund!“

„Beachten Sie: Der Name wurde den Menschen gegeben. Welchen Männern? Welchen Frauen wurde er gegeben? Denen, die zur Gemeinde gehören. Denen, die Teil des Leibes Christi sind, die nach diesem Namen benannt wurden. Er ist uns gegeben worden. Genau wie mir den Name Conley gegeben wurde, wurde Ihnen der Name Jesus Christus gegeben, als Sie Teil der Familie Gottes wurden. Und es ist auch beachtenswert, dass es keinen anderen Name unter dem Himmel gibt, der den Menschen gegeben wurde, in dem wir gerettet werden müssen.“

„Petrus sagte: „Es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der den Menschen gegeben wurde, in dem sie geheilt werden müssen.“ Ich sage Ihnen: Es ist Heilung in dem Namen Jesus.“

„Wissen Sie, wenn Sie in einer Situation sind und erkennen, dass dort geistliche Mächte wirken, haben Sie Autorität im Namen Jesu. Das müssen Sie erkennen und sie gebrauchen. Wenn Sie spüren, dass dämonische Kräfte hinter einer Situation stecken oder sogar hinter einer Krankheit, was uns manchmal in den Evangelien begegnet… Jesus musste mit einem bösen Geist fertig werden, bevor Er Heilung geben konnte… nicht immer, aber manchmal. Oder Sie werden bedrängt oder verfolgt und erkennen, dass geistliche Mächte am wirken sind. Sie können ihnen im Namen Jesu gebieten, aufzuhören und es zu unterlassen. Das können Sie hinter verschlossenen Türen in ihrem Badezimmer tun. Im geistlichen Bereich spielen Entfernungen keine Rolle. Tatsache ist, dass der Name Ihnen gehört. Wir sprechen hier nicht über unbewährte Waffen, Freund. Wir sprechen über einen glatten Stein, der funktioniert, der bewährt, erprobt und bestätigt ist. Und der Name Jesu hat genauso viel Kraft wie er schon immer hatte.“

(Fünf glatte Steine)

Jule | 04.05.13 | Bayless Conley, Bücher | 2 Comments |

Was genau ist ein „Sprachengebet“?

hallo (Herr Boyer?),

eine Frage habe ich noch: in den Predigten bezieht sich Bayless immer wieder auf ein Sprachengebet. Leider kann ich damit nicht so viel anfangen. Könnten Sie uns bitte erklären, was genau damit gemeint ist?

Danke
Jule und Thomas Pape
Berlin Weissensee

Jule | 04.03.13 | Bayless Conley, Fragen, die ich mir gestellt habe | 1 Comment |

Wann es richtig ist, nicht zu gehorchen

In den letzten Andachten haben wir gelernt, wie wichtig es für Gott ist, dass wir den verschiedenen Autoritäten in unserem Leben gehorchen. Und eine angemessene Frage ist, ob es Situationen gibt, in denen wir beim Gehorsam Menschen gegenüber eine Grenze ziehen müssen.

In der Apostelgeschichte bekamen Petrus und Johannes Probleme, weil sie von Christus gepredigt hatten. In Apostelgeschichte 5,29 wurde ihnen gesagt, dass sie nicht mehr predigen sollten, worauf Petrus Folgendes erwiderte:

Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen!

Das ist der Punkt, an dem wir die Grenze ziehen. Wenn Sie je aufgefordert werden, etwas zu tun, wodurch Sie Gott gegenüber ungehorsam sind oder was Ihr Gewissen verletzt (nicht Ihre Vorlieben, sondern Ihr Gewissen), dann sollten Sie dort die Grenze ziehen.

Paulus sagte einmal, er habe mit einem guten Gewissen vor Gott und Menschen gelebt. Ihr Gewissen hat mit den Dingen zu tun, die Sie Ihrer innersten Überzeugung nach für moralisch richtig oder falsch halten. Wenn Sie auch nur in einem dieser Punkte gegen Ihr Gewissen handeln, dann ist das Sünde.

Bewahren Sie Ihren Standpunkt, wenn es um Ihr Gewissen und Gehorsam Gott gegenüber geht. Wenn Menschen von Ihnen etwas verlangen, was gegen eines von beidem verstößt, dann müssen Sie für das einstehen, was Sie als richtig erkannt haben.

Zum Beispiel ist es in vielen Ländern der Welt illegal, offen vom christlichen Glauben zu reden. Es ist illegal, Menschen für Christus zu gewinnen. Aber Jesus sagte: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium allen Menschen. Wir haben eine Verpflichtung einer höheren Autorität gegenüber. Und wenn uns staatliche Autoritäten befehlen, etwas zu tun, wodurch wir Gott ungehorsam wären, dann gehorchen wir Gott, nicht den Menschen.

Jule | 04.02.13 | Bayless Conley | No Comments |

Haltungen des Glaubens

„Haben Sie das je erlebt? Kraftlos, Sie wissen nicht, was zu tun ist? Die Schwierigkeiten scheinen zu groß, die Probleme übersteigen Ihre Kraft, keine sichtbaren Antworten und Lösungen, scheinbar kein Ausweg. Wenn das Sie betrifft, müssen Sie vielleicht dieselbe Haltung einnehmen, die Gott Joschafat und dem Volk Israel anbefahl. “

„Tretet hin und steht still. Erkennen Sie, Sie sind nicht allein! Gott ist mit Ihnen! Einige von ihnen, die mir gerade zuhören, müssen erkennen, Gott hat sich bereits Ihrer Sache angenommen!
Ist Stehen eine Zeit völliger Inaktivität? Nicht unbedingt. Es kann Dinge geben, die Gott Ihnen aufträgt zu tun, während Sie im Glauben stehen“

„Und zu der Zeit, da sie mit Jubel und Lobgesang anfingen, legte der Herr einen Hinterhalt gegen die Söhne Ammon, Moab und die vom Gebirge Seir, die gegen Juda gekommen waren;“

„Während Sie stehen, können Sie singen! Sie preisen Gott eine Weile. Es ist erstaunlich, was Er tut, wenn wir Ihn preisen.“

„Zweitens können Sie hören. Ich zitiere dazu
Habakuk 2:1
„Auf meinen Posten will ich mich stellen, um zu sehen, was er mit mir reden wird.“
Ich werde stehen und sehen, was Er sagt.“

„Drittens. Sie sollten die Werke Gottes bedenken, während Sie stehen.“

„Gegen Ende der Geschichte kommt Gott und redet zu Hiob und sagt ihm in Hiob 37:14 „Höre dies, Hiob: Steh still und bedenke die Wundertaten Gottes!““

„Und als Hiob die Wunderwerke Gottes bedachte, wurde es ein Schlüssel für seine Rettung. Die Bibel sagt: „Gott wendete die Gefangenschaft Hiobs und gab ihm zweimal so viel, wie er besessen hatte.“ Aber es geschah nicht, bis er still stand und Gottes Wunderwerke bedachte. “

„Und unsere Probleme erschienen so gering, als wir Gottes gewaltige Schöpfung und Seine Wunderwerke bedachten.
Freund, ganz gleich wie groß Ihre Probleme sind, sie sind sehr, sehr klein für unseren Gott. Vielleicht müssen Sie nur tun, was
Epheser 6:13 sagt:
„Nachdem ihr alles getan habt, bleibt stehen!“
Sie können nichts Weiteres tun. Genau an dem Punkt sind einige. Gott hat Sie an den Punkt geführt, an dem Sie jetzt sind und Sie können nicht mehr tun, um mit Ihm zu kooperieren. Sie müssen nur stehen bleiben. Halten Sie Ihre Stellung. Stehen Sie mit ruhiger Zuversicht, dass Gott Sie retten wird und alle Seine Verheißungen in Ihrem Leben erfüllt. Stehen Sie einfach!“

„Kommen wir vom Stehen zum Gehen“

„Und in der Bibel werden uns auch einige sehr gut erhaltene Fußspuren von Abrahams Glauben überliefert. Sie werden in Hebräer, Kapitel 11 erwähnt, was wir aufschlagen wollen. Obwohl es weitere gibt, wollen wir uns drei der Fußspuren anschauen, die uns in der Bibel erhalten wurden, die Abrahams Glauben hinterließ.“

„Es ist die Fußspur des Gehorsams“

„Keine Karte, keine Details, nur ein Ruf, zu gehen. Er ging ohne Wissen. Einigen von Ihnen geht es genauso. Gott hat Sie an den Punkt geführt, wo Sie jetzt sind, aber Sie wissen nicht, was als Nächstes kommt. Dazu kann ich nur sagen: Willkommen in der Welt des Glaubens“

„Die zweite Fußspur nenne ich die Fußspur des Pilgers.“

„Hier ist die Rede von Abraham und Sara, Isaak und Jakob. Sie erlebten nie die Verheißung, dass Abrahams Nachkommen zahlreich wie die Sterne und unzählbar wie der Sand des Meeres wurden. Er erlebte zu Lebzeiten nicht, dass er Vater der Nationen wurde. Er sah es nicht. Auch Sarah, Isaak und Jakob erlebten es nicht. Aber sie vertrauten Gott, dass Er alles erfüllen würde, was Er Abraham gesagt hatte. Sie starben im Glauben. Sie akzeptierten die Verheißung. Und es ist interessant: Obwohl sie es nicht erlebten, sagt es etwas darüber, was Abraham und die anderen im Glauben taten.“

„Sie waren Fremde und Pilger. Sie waren in der Welt, aber kein Teil davon. Und im Glauben sollen wir denselben Fußspuren folgen, in allem, was wir tun, bei Geschäften, in Beziehungen. Selbst wenn es um unser Privatleben geht, müssen wir uns erinnern, dass es ein künftiges Leben gibt und dass wir nur auf der Durchreise in der Welt sind. Wir sind keine dauerhaften Bewohner. Und während wir durchreisen, müssen wir unseren wahren König und unsere wahre Heimat repräsentieren.“

„Ein Freund von mir lebt in einem griechischen Dorf am Mittelmeer. Sie sollten ihn über sein Dorf reden hören. „Bayless, die Leute sind so freundlich! Wenn du nicht weißt, wie du wo hinkommst, begleitet dich jemand eine Stunde lang, um dich hinzubringen, wo du hin willst. Es ist sicher dort. Du musst deine Tür nicht abschließen. Und das Essen! Oh, das Essen! Die Olivenöle, die Oliven, die Weinberge, dort sind die besten Weine! Es gibt antike Ruinen, von denen man auf das blaue Wasser des Mittelmeers blickt. Und die Temperatur ist jeden Tag perfekt.“ Er hat ein großes Verlangen in mir bewirkt, dorthin zu gehen.
Repräsentieren wir unser Heimatland im Himmel auch so gut? Wenn Menschen um uns waren, wollen sie dorthin gehen? Oder leben wir so, als würde gar kein künftiges Leben kommen? Sind wir so ins gegenwärtige Leben verstrickt, dass wir vergessen, dass das Leben wie ein Hauch ist? Es ist kurz. Einen Moment ist es hier und dann verschwindet es und es gibt eine andere Welt.
Glaube erfordert, dass unser Charakter und Tun in dieser Welt die Tatsache reflektiert, dass wir nur auf der Durchreise sind und dass wir glauben, dass Gott einen Wohnort und eine Stadt für uns hat. Mein Ausweis sagt „US Bürger“, aber in Wahrheit bin ich Bürger eines anderen himmlischen Landes. Mir gefällt die Stadt, in der ich auf dieser Erde lebe, aber ich halte Ausschau nach einer Stadt mit Grundlagen, deren Erbauer und Schöpfer Gott ist. Unser Hauptschwerpunkt sollte sein, unser Heimatland zu bevölkern. Hey, ich teile Visa’s für den Himmel aus. Sie können kommen. Sie sind willkommen. Es ist ein phantastischer Ort. Ich bin hier kein dauerhafter Bewohner. Ich bin nur kurz hier.“

„Die dritte Fußspur des Glaubens ist die Fußspur des Opfers.“

„Gott prüft unseren Glauben, indem Er uns auffordert, wertvolle Dinge aufzugeben.
Janet und ich haben das viele Male auf unserem Weg mit Gott erlebt. Ich habe herausgefunden, wenn ich etwas anfange, sehr zu mögen, wartet Gott meist nicht lange, mich aufzufordern, es wegzugeben. Daher versuche ich die Haltung zu haben, nicht zu sehr an Dingen zu hängen. Ich habe entdeckt, dass ich sie so länger behalte.
Aber ich habe dabei herausgefunden, dass alles, was ich Gott je gegeben habe, Er immer wieder auferweckt hat. Genau wie bei Abraham mit Isaak. Glaube sagt, dass wir das glauben sollen“

„Kommen wir jetzt von Gehen zu Rennen“

„Stehen kann sich auf ein einzelnes Ereignis beziehen, Laufen ist das, was wir tagtäglich tun. Aber Rennen vermittelt das Gesamtbild. Das Rennen, in dem wir laufen, ist das, was wir lebenslang tun. Wir laufen die volle Distanz.“

„Und einige müssen das ganz bewusst bedenken. Sie müssen einen Schritt zurücktreten und das Gesamtbild sehen. Ein Rückschlag bedeutet nicht, dass das Rennen vorbei ist. Laufen Sie weiter. Hören Sie: Zeiten der Verwirrung, Zeiten der Frustration, Zeiten der Finsternis und Enttäuschung erlebt jeder. Aber das Rennen geht lebenslang. Stoppen Sie nicht. Ein Ereignis entwickelte sich nicht zu Ihren Gunsten? Okay. Das ist nicht das Rennen. Es ist ein Ereignis. Laufen Sie weiter. Ein schlechter Tag? Das ist nicht das Rennen. Laufen Sie weiter! Mehrere schlechte Tage? Das ist nicht das Rennen. Laufen Sie weiter! Vielleicht sind Sie durch eine Phase von Problemen und Tests gegangen. Okay, das ist eine Phase. Es ist nicht das Rennen. Phasen enden. Der Winter mag sich hinziehen, aber er endet schließlich. Ihr Rennen ist nicht vorüber, außer Sie geben auf.“

„Um die volle Distanz zu laufen, brauchen Sie drei Dinge: Sie brauchen einen Zweck, Sie brauchen Geduld und Sie müssen wissen, dass es einen Preis gibt.“

„Ich stehe heute vor Ihnen und sage: Ich habe einen Zweck. Ich lebe für etwas Größeres als für mich selbst: „Einen lebendigen Jesus einer sterbenden Welt zu bringen!“ Ich bringe das rettende Wissen dieses wundervollen Retters Jesus zu Menschen, die in Gottes Ebenbild geschaffen sind, aber ihren Weg verloren. Ich will sie gerettet sehen, ihnen helfen, in Christus zu wachsen, sie als Leiter trainieren, die mit uns arbeiten können und wenn wir weg sind, das Werk weiterführen können.“

„Da sind ewige Wesen, für die es zu leben gilt. Da ist eine Welt, die es zu retten gilt. Da ist ein Himmel zu gewinnen und eine Hölle zu vermeiden und Sie haben eine Rolle in dem Ganzen.“

„Nichts Bedeutsames im Leben entsteht ohne Geduld. Die mächtige Eiche ist nur eine Eichel, die im Boden blieb und dranblieb. Ein Diamant ist ein Stück Kohle, das sich lange entwickelte. Und Leute, deren Leben und Leistungen wie mächtige Eichen stehen und wie Diamanten leuchten, sind Leute, die einfach dranblieben und die geduldig ihren Job bis ans Ende taten, gemäß ihres Glaubens. Leute, die nicht aufgaben, die am Job dranblieben! Sie brauchen Geduld, wenn Sie Ihr Rennen beenden wollen!“

(Haltungen des Glaubens)

Jule | 04.02.13 | Bayless Conley | No Comments |

Simson war ereignisorientiert…

Wenn ich an Charakter denke, fällt mir Simson ein. Simsons Leben war sehr ereignisorientiert. Immer wieder gab es herausragende Ereignisse in seinem Leben, aber er entwickelte auch eine Ereignis-Mentalität. Das geschah bei Simson: Er tötet mit bloßen Händen einen Löwen… ein starkes Ereignis.

Er trägt nachts die Stadttore weg… ein großes Ereignis. Er tötet 1000 Philister mit dem Kiefer eines Esels… ein größeres Ereignis. Er fängt 300 Füchse, zündet ihre Schwänze an und schickt sie in die Kornfelder der Philister… ein großes Ereignis.

Aber wissen Sie, so großartig Simson auch war, er schien einen Prozess zu verschmähen, besonders was Charakterbildung und Beziehungen angeht. Er sieht eine junge Philisterin und sagt: „Ich will sie sofort haben.“ Seine Eltern sagten: „Schau, sie glaubt nicht einmal an Gott. Sie ist Heidin. Komm schon, Simson!“ Er sagt: „Nein, sie gefällt mir gut. Holt sie mir jetzt.“ Ereignisse drängen und packen ihn… er will nicht durch einen Prozess gehen. Etwas später sieht er eine Hure und sagt: „Ich will sie sofort haben“ und nimmt sie sich. Dann sieht er Delila: „Sie gefällt mir, ich will sie sofort haben.“

Er war total ereignisorientiert, hatte nie Geduld für einen Prozess und hat nie an seinem Charakter gearbeitet zwischen den großen Ereignissen seines Lebens. Und dass er nie den Prozess der Charakterveränderung und der Entwicklung normaler gesunder Beziehungen angegangen ist, brach ihm das Genick. Freund, der Prozess offenbart und verändert unseren Charakter.

(Moon+ Reader Pro v1.9.4b, Prozess oder Ereignis)

Jule | 04.02.13 | Bayless Conley | No Comments |

Gott braucht keine Opfer

Karfreitag ist der Tag, der nicht sein sollte. Im Grunde müsste man ihn ausradieren aus den Kalendern. Denn wir sind harmoniebedürftige Menschen. Mit rastlosem Größenwahn und unendlicher Sehnsucht nach der eigenen Unschuld. Einblick nehmen in Verstrickungen? In das eigene, abgründige Ich? Nein, ein Tag, an dem nur auf das Dunkle und das Ausweglose gestarrt wird, gehört abgeschafft. Eigentlich.

Karfreitag ist der Tag, der keine Ausflüchte zulässt. Aber nicht, um uns herabzuziehen und schlecht zu machen, sondern um uns Gottes liebevolles Handeln vor Augen zu führen. „Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2. Korinther 5,14b–21) ist die frohe Botschaft dieses Tages, in dem die Heilsbedeutung des Todes Jesu im Mittelpunkt steht. Um diese frohe Botschaft zu entdecken, sind drei Fragen grundlegend: Was ist Sünde? Was bedeutet Sühne? Und warum musste Jesus „für uns“ sterben?

1. Was ist biblisch eigentlich mit Sünde gemeint?

Auf keinen Fall: zu viel Kuchen zu essen. Sünde hat mit Moral nichts zu tun. Sünde meint nicht in erster Linie, sich von Gott zu entfernen, weil man etwas falsch macht. Sünde ist biblisch ein Beziehungsbegriff und kein ethischer Begriff. Ist die Beziehung zu dem anderen gestört, herrscht die Sünde, das heißt: Beziehungslosigkeit. Luther übersetzt: Misstrauen.

Dabei wird Sünde als soziale Größe verstanden und nicht bloß individualistisch. Es ist eine Beschreibung des Zustandes, in dem wir Menschen leben. Die Bibel zeichnet ein realistisches Bild vom Menschen, kein aufgeklärt-idealistisches: Wir wünschen uns gelingende Beziehungen, doch letztlich sind unsere Beziehungen von Misstrauen, Abbrüchen, Leid und Schuld geprägt.

Sünde ist ein Zustand mit Folgen. Wir werden fortgesetzt schuldig, etwa an den Schwachen in der Gesellschaft, an der Bevölkerung ärmerer Länder, an der Natur – und zwar durch unser bloßes Leben und Konsumieren. Sünde ist mehr als die Summe persönlicher Fehler. In  die Sünde sind wir teilweise ungewollt und dennoch kollektiv verstrickt. Es geht um eine verheerende moralische Gesamtsituation, inklusive lebensfeindlicher politischer und sozialer Strukturen.

2. Gott braucht kein Opfer – Sühne als Befreiung (nach Jesaja 53)

Zunächst: Nicht Gott hat Jesus getötet, sondern es waren Menschen. Nicht Gott ist grausam, sondern wir. Schonungslos wird die Wirklichkeit von Tätersein und Opfersein ausgesprochen. Von Gottes Seite aus musste dieser Tod nicht sein.

So heißt es in Jesaja 53, einem der Gottesknechtslieder, die schon frühchristlich zur Deutung des Todes Jesu herangezogen wurden (Jesaja 53,4): Unsere Krankheit hat der Gottesknecht getragen, das heißt seine Verletzungen gehen auf unser Fehlverhalten zurück. Wir haben sein Leid verursacht. Und wir sind immer wieder dabei, genauso zu handeln. Nicht der Gottesknecht selbst ist schuld daran.

Ebenso ist ein Mobbing-Opfer bei der Arbeit oder in der Klasse nicht selbst schuld, sondern er oder sie trägt die Schuld der anderen, Aggressionen werden ihm oder ihr aufgeladen. Wenn diese Person nun aus der Firma oder Klasse entfernt wird, ist die Gruppe dadurch nicht geheilt, sondern die Krankheit ist weiterhin da – und wird sich ein neues Opfer suchen.

Des Menschen Irrtum ist, dass er denkt, er werde von Gott geschlagen. Dass das nicht stimmt, macht Jesaja 53,5a klar: „Wegen unserer Frevel“ leidet der Gottesknecht. Im hebräischen Original-Text steht nicht: „Er ist verletzt um unserer Frevel/Missetaten willen.“

Und Jesaja treibt die Schuld und Verantwortlichkeit des Menschen auf die Spitze: Weil der Gottesknecht ohnehin geschlagen ist, wird er noch mehr geprügelt. In Jesaja 53,5b steht: „So lange haben wir geprügelt, bis wir durch seine Striemen Erleichterung finden konnten.“ Es ist eine Beschreibung des Lustgefühls beim Schlagen, das für den Augenblick „heilt“. Wir prügeln auf andere ein, machen andere mit Worten fertig, weil wir mit uns unversöhnt sind, um uns Erleichterung zu verschaffen. In der jüdischen Auslegung ist zu lesen: „Wenn wir ihn verletzten, war es uns, als ob wir geheilt würden – so sehr freuten wir uns an seinem Unglück. Wir finden Frieden durch die Schmerzen, die wir ihm zufügten.“

Nimmt man diese jüdische Auslegungstradition von Jeseja 53 ernst, dann ist es der Gottesknecht selbst, der sein Leben hingibt – aus freien Stücken. Aber Gott lässt ihn nicht fallen, sondern richtet ihn auf. Dieses Geschehen von Hingabe und Aufrichtung stiftet neu Beziehung, überwindet die Sünde, die Beziehungslosigkeit. So sühnt er, wirkt  heilend und eröffnet neue Wege zum Leben. Sühne im biblischen Sinn bedeutet nie, dass ein zorniger Gott besänftigt werden muss durch ein Opfer.

Dieser Gedanke ist so erst im Anschluss an Anselm von Canterbury im Mittelalter aufgekommen. Nach Anselms „Sühneopfertheorie“ musste der beleidigte und wütende Gottvater durch das Blut Jesu besänftigt und versühnt werden. Das ist ein grobes Missverstehen. Biblisch muss es kein Sühnehandeln geben als Genugtuung für Gott. Weder muss Gott gnädig gestimmt, noch muss er „zu seinem Recht kommen“. Gegenüber diesen Missverständnissen, als ob Gott in irgendeiner Art versöhnt werden müsste, ist ausdrücklich und entschieden mit Paulus zu betonen: Gott selber versöhnte die Welt mit sich. Gott selbst ist der Handelnde. Gott sucht Versöhnung. Er tut es aus Liebe zu uns. Gott wollte kein Menschenopfer haben. Weder erlaubt die Bibel Menschenopfer, noch wollten die Mörder Jesu ein Opfer bringen.

3. Warum musste Jesus „für uns“ sterben?

Es geht bei diesem Sühnegeschehen nicht nur um den Einzelnen, sondern um die Verstrickung der ganzen Gesellschaft. Alle leben wir in Schuldzusammenhängen. Unser Leben bedarf der Sühne – das heißt des Hineingenommenwerdens in die Welt des Lebens, also zu Gott. Das feiern Juden am großen Versöhnungstag, dem Yom Kippur, dass Gott die Schuld der Menschen „bedeckt“.

Der Mensch in der modernen Welt ist davon überzeugt, alles selbst zu schaffen. Auch die Erlösung. Zudem ist sie ständig dabei, Schuld und ihre Folgen zu verdrängen oder schön zu reden oder mit „Sachzwängen“ zu bagatellisieren. All das führt dazu, dass wir mit Sühne, die auf Gemeinschaft zielt, nichts anzufangen wissen.

Paulus kann aus der jüdischen Tradition Gerechtigkeit, Heil oder Unheil nur sozial, also in Bezug auf Gemeinschaft denken. „Gerecht“ ist jemand, der das Zusammenleben ermöglicht (Römer 3,25). Der „Gerechtfertigte“ ist dementsprechend derjenige, den Gott in seine Gemeinschaft aufnimmt, mit dem die Beziehung wieder stimmt, alles Misstrauen beseitigt ist. Glaube ich das, ist der Zustand der Sünde, der Beziehungslosigkeit, überwunden, gesühnt (Römer 3,28).

Der Kern der biblischen Botschaft ist: Gott vergibt uns die Schuld, weil er Gott ist, weil er barmherzig und gnädig ist. Und nicht, weil Jesus am Kreuz gestorben ist. Die biblischen und liturgischen Formulierungen, dass Jesus unserer Sünden wegen für uns gestorben ist, weisen auf etwas Entscheidendes hin: Es kommt uns zugute.

Dass Jesus am Kreuz sterben musste, hat mit menschlicher Feigheit, Macht, Brutalität und letztlich Schuld zu tun. Gott hat die Grausamkeit der Menschen völlig umgewandelt, wie nur er Hass und Unglück verwandeln kann. So ist das Kreuz Jesu Ausdruck und Summe unserer Grausamkeit und Ausdruck und Summe der Feindesliebe, der Versöhnungstat, der allumfassenden Liebe Gottes.

Johannes deutet den Tod Jesu als Freundschaftsdienst: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Johannes 15,13). Am Kreuz hat uns Jesus bis zur Vollendung geliebt, um denen, die sich selbst aufgegeben haben und sich selber nicht akzeptieren können, die Augen zu öffnen und ihnen diese Botschaft zu vermitteln. Diese Liebe zu uns am Kreuz ist die intensivste Predigt, die Jesus gehalten hat, eine Predigt mit seiner ganzen Existenz: „Du bist mit allem, was du bist, auch mit deiner Schuld, von Gott geliebt. Gottes Liebe will in alle Gegensätze deiner Seele dringen, in die Stärken und Schwächen, in die Licht- und Dunkelseiten, auch in deine Schuld.“

Mit dem Blick auf Kreuz und Auferstehung Jesu erkenne ich die Liebe Gottes, die mich annimmt, mir Schuld vergibt, die mich auch mit all meinen aggressiven, feigen, dunklen und destruktiven Tendenzen meiner Seele nicht fallen lässt, sondern verwandeln will. Am Kreuz siegt die Liebe über menschliches Versagen. Sie siegt auch über unsere Selbstentfremdung und Selbstverurteilung. Gott hat alles Nötige dafür getan. Das ist die befreiende Botschaft für uns.

Andreas Goetze ist Landespfarrer für interreligiösen Dialog.

Jule | 03.28.13 | die Kirche | No Comments |