1. Mose 37 – 39
Kapitel 37
37 Und Jakob wohnte weiterhin im Land der Orte der Fremdlingschaft seines Vaters, im Land Kanaan.
2 Dies ist die Geschichte Jakobs.
Als Joseph siebzehn Jahre alt war, hütete er gerade mit seinen Brüdern inmitten der Kleinviehherde Schafe, und da er noch ein Knabe war, war er bei den Söhnen Bilhas und den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Da brachte Joseph ihrem Vater einen schlechten Bericht über sie. 3 Und Israel liebte Joseph mehr als alle seine anderen Söhne, denn er war der Sohn seines Alters; und er ließ ihm ein langes, gestreiftes hemdartiges Gewand machen. 4 Als dann seine Brüder sahen, daß ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, begannen sie ihn zu hassen, und sie vermochten nicht, friedlich mit ihm zu reden.
5 Später hatte Joseph einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit, und sie fanden weiteren Grund, ihn zu hassen. 6 Und er sprach dann zu ihnen: „Hört bitte diesen Traum, den ich gehabt habe. 7 Nun, hier banden wir Garben mitten auf dem Feld, als sich, siehe, meine Garbe aufrichtete und auch aufrecht stand und, siehe, eure Garben sich dann ringsum stellten und sich vor meiner Garbe niederbeugten.“ 8 Und seine Brüder begannen zu ihm zu sagen: „Wirst du wohl gar König über uns werden, oder wirst du wohl gar über uns herrschen?“ So fanden sie neuen Grund, ihn wegen seiner Träume und wegen seiner Worte zu hassen.
9 Danach hatte er noch einen anderen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: „Seht, ich habe nochmals einen Traum gehabt, und seht, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.“ 10 Dann erzählte er es seinem Vater wie auch seinen Brüdern, und sein Vater begann ihn zu schelten und zu ihm zu sagen: „Was bedeutet dieser Traum, den du gehabt hast? Werden wohl gar wir, ich und auch deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederbeugen?“ 11 Und seine Brüder wurden eifersüchtig auf ihn, aber sein Vater bewahrte das Gesagte.
12 Seine Brüder gingen nun hin, um die Kleinviehherde ihres Vaters nahe bei Sichem zu weiden. 13 Nach einiger Zeit sprach Israel zu Joseph: „Deine Brüder hüten [Kleinviehherden] nahe bei Sichem, nicht wahr? Komm, und laß mich dich zu ihnen senden.“ Darauf sagte er zu ihm: „Hier bin ich!“ 14 So sprach er zu ihm: „Geh, bitte. Sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Kleinviehherde, und bring mir Bescheid.“ Damit sandte er ihn aus der Tiefebene von Hebron weg, und er ging Sichem entgegen. 15 Später fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher. Dann erkundigte sich der Mann bei ihm, indem [er] sprach: „Was suchst du?“ 16 Darauf sagte er: „Meine Brüder suche ich. Teil mir bitte mit: Wo hüten sie die Kleinviehherden?“ 17 Und der Mann fuhr fort: „Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: ‚Laßt uns nach Dothan gehen.‘ “ Somit ging Joseph weiter seinen Brüdern nach und fand sie bei Dothan.
18 Nun erblickten sie ihn aus einiger Entfernung, und noch ehe er zu ihnen herankommen konnte, begannen sie, arglistig einen Anschlag gegen ihn zu planen, um ihn zu Tode zu bringen. 19 So sprachen sie zueinander: „Seht! Da kommt dieser Träumer. 20 Und nun kommt, und laßt uns ihn töten und ihn in eine der Wassergruben werfen; und sagen wir, ein bösartiges wildes Tier habe ihn gefressen. Dann laßt uns sehen, was aus seinen Träumen werden wird.“ 21 Als Ruben das hörte, suchte er ihn aus ihrer Hand zu befreien. Somit sprach er: „Laßt uns seine Seele nicht totschlagen.“ 22 Und Ruben sagte weiter zu ihnen: „Vergießt kein Blut. Werft ihn in diese Wassergrube, die in der Wildnis ist, und legt nicht Hand an ihn.“ Er wollte ihn aus ihrer Hand befreien, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.
23 So geschah es, daß sie, sobald Joseph zu seinen Brüdern kam, Joseph sein langes Gewand auszogen, ja das lange gestreifte Gewand, das er anhatte; 24 danach nahmen sie ihn und warfen ihn in die Wassergrube. Zu der Zeit war die Grube leer; es war kein Wasser darin.
25 Dann setzten sie sich nieder, um Brot zu essen. Als sie ihre Augen erhoben und schauten, nun, da war eine Karawane Ismaeliter, die von Gilead her kam, und ihre Kamele trugen Ladanum und Balsam und harzreiche Rinde auf ihrem Weg, es nach Ägypten hinabzubringen. 26 Darauf sprach Juda zu seinen Brüdern: „Was für ein Gewinn wäre es, falls wir unseren Bruder töteten und sein Blut zudeckten? 27 Kommt, und laßt uns ihn an die Ismaeliter verkaufen und unsere Hand nicht an ihn legen. Er ist ja doch unser Bruder, unser Fleisch.“ Da hörten sie auf ihren Bruder. 28 Nun gingen Männer, midianitische Kaufleute, vorbei. Daher zogen und hoben sie Joseph aus der Wassergrube herauf und verkauften dann Joseph für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Schließlich brachten diese Joseph nach Ägypten.
29 Später kehrte Ruben zur Wassergrube zurück, und siehe, Joseph war nicht in der Wassergrube. Daher zerriß er seine Kleider. 30 Als er zu seinen anderen Brüdern zurückkehrte, rief er aus: „Das Kind ist weg! Und ich – wohin soll ich denn gehen?“
31 Sie jedoch nahmen Josephs langes Gewand und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das lange Gewand wiederholt in das Blut. 32 Danach sandten sie das lange gestreifte Gewand hin und ließen es ihrem Vater bringen und sagen: „Dieses haben wir gefunden. Untersuche bitte, ob es das lange Gewand deines Sohnes ist oder nicht.“ 33 Und er ging daran, es zu untersuchen, und rief aus: „Es ist das lange Gewand meines Sohnes! Ein bösartiges wildes Tier muß ihn gefressen haben! Joseph ist bestimmt zerrissen worden!“ 34 Dabei zerriß Jakob seine Überwürfe und legte Sacktuch um seine Hüften und hielt viele Tage Trauer um seinen Sohn. 35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich wiederholt auf, ihn zu trösten, er aber weigerte sich immer wieder, sich trösten zu lassen, und sprach: „Denn ich werde trauernd zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren!“ Und sein Vater fuhr fort, um ihn zu weinen.
36 Die Midianiter aber verkauften ihn nach Ägypten an Potiphar, einen Hofbeamten Pharaos, den Obersten der Leibwache.
Kapitel 38
38 Nun geschah es unterdessen, als Juda von seinen Brüdern hinabzog, daß er [sein Zelt] in der Nähe eines Mannes aufschlug, eines Adullamiters, und sein Name war Hira. 2 Und dort bekam Juda eine Tochter eines gewissen Kanaaniters zu sehen, und sein Name war Schua. Da nahm er sie und hatte Beziehungen mit ihr. 3 Und sie wurde schwanger. Später gebar sie einen Sohn, und er gab ihm den Namen Er. 4 Wieder wurde sie schwanger. Nach einiger Zeit gebar sie einen Sohn und gab ihm den Namen Onan. 5 Sodann gebar sie noch ein weiteres Mal einen Sohn und gab ihm den Namen Schela. Nun war er gerade in Achsib zu der Zeit, da sie ihn gebar.
6 Nach einiger Zeit nahm Juda für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, und ihr Name war Tamar. 7 Aber Er, Judas Erstgeborener, erwies sich als böse in den Augen Jehovas; folglich brachte Jehova ihn zu Tode. 8 Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan: „Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.“ 9 Onan aber wußte, daß die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, daß er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. 10 Nun war das, was er tat, böse in den Augen Jehovas; folglich brachte er auch ihn zu Tode. 11 Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: „Wohne als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist.“ Denn er sagte sich: „Auch er mag sterben wie seine Brüder.“ Demgemäß ging Tamar hin und wohnte weiterhin im Haus ihres eigenen Vaters.
12 So vergingen viele Tage, und die Tochter Schuas, die Frau Judas, starb; und Juda beobachtete die Trauerzeit. Danach ging er zu den Scherern seiner Schafe nach Timna hinauf, er und Hira, sein Gefährte, der Adullamiter. 13 Dann wurde es Tamar mitgeteilt: „Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, seine Schafe zu scheren.“ 14 Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schal und verschleierte sich und setzte sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna liegt. Denn sie sah, daß Schela herangewachsen war, und doch war sie ihm nicht zur Frau gegeben worden.
15 Als Juda sie erblickte, hielt er sie sogleich für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. 16 Da bog er zu ihr ab an dem Weg und sagte: „Gestatte mir bitte, Beziehungen mit dir zu haben.“ Denn er wußte nicht, daß sie seine Schwiegertochter war. Sie aber sprach: „Was wirst du mir geben, damit du Beziehungen mit mir haben kannst?“ 17 Darauf sagte er: „Ich selbst werde ein Ziegenböckchen von der Herde senden.“ Sie aber sprach: „Wirst du ein Pfand geben, bis du es sendest?“ 18 Und er fuhr fort: „Was soll ich dir als Pfand geben?“, worauf sie sagte: „Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast.“ Da gab er sie ihr und hatte Beziehungen mit ihr, so daß sie von ihm schwanger wurde. 19 Danach stand sie auf und ging hin und legte ihren Schal von sich und bekleidete sich mit den Kleidern ihrer Witwenschaft.
20 Und Juda ging daran, das Ziegenböckchen durch die Hand seines Gefährten, des Adullamiters, zu senden, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzubekommen, aber er fand sie nie. 21 Und er erkundigte sich dann bei den Männern ihres Ortes, indem [er] sprach: „Wo ist jene Tempelprostituierte, die in Enajim am Weg war?“ Sie aber sagten immer wieder: „Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.“ 22 Schließlich kehrte er zu Juda zurück und sprach: „Ich fand sie nie, und außerdem sagten die Männer des Ortes: ‚Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.‘ “ 23 Da sprach Juda: „Sie möge es für sich nehmen, damit wir nicht zum Gespött werden. Auf jeden Fall habe ich dieses Böckchen gesandt, aber du – du hast sie ja nicht gefunden.“
24 Etwa drei Monate später jedoch geschah es, daß dem Juda mitgeteilt wurde: „Tamar, deine Schwiegertochter, hat die Hure gespielt, und siehe, sie ist durch ihre Hurerei auch schwanger.“ Darauf sprach Juda: „Bringt sie hinaus, und sie soll verbrannt werden.“ 25 Als sie hinausgebracht wurde, sandte sie ihrerseits zu ihrem Schwiegervater und ließ sagen: „Von dem Mann, dem diese [Dinge] gehören, bin ich schwanger.“ Und sie fügte hinzu: „Untersuche bitte, wem diese gehören, der Siegelring und die Schnur und der Stab.“ 26 Da untersuchte Juda sie und sprach: „Sie ist gerechter als ich, denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben.“ Und er hatte danach keinen weiteren Verkehr mit ihr.
27 Nun ergab es sich zu der Zeit, da sie gebar, daß, siehe da, Zwillinge in ihrem Leib waren. 28 Ferner geschah es, als sie gebar, daß einer seine Hand herausstreckte, und die Hebamme faßte sogleich zu und band ein Stück Karmesin um seine Hand, wobei [sie] sagte: „Dieser ist zuerst herausgekommen.“ 29 Schließlich geschah es, sobald er seine Hand zurückzog, daß, siehe da, sein Bruder herauskam, so daß sie ausrief: „Was bezweckst du damit, daß du dir einen Durchbruch gerissen hast?“ Folglich wurde ihm der Name Perez gegeben. 30 Und danach kam sein Bruder heraus, an dessen Hand das Stück Karmesin war, und ihm wurde der Name Serach gegeben.
Kapitel 39
39 Joseph nun wurde nach Ägypten hinabgebracht, und Potiphar, ein Hofbeamter Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, kaufte ihn schließlich aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthinab gebracht hatten. 2 Es zeigte sich aber, daß Jehova mit Joseph war, so daß er sich als ein erfolgreicher Mann erwies und über das Haus seines Herrn, des Ägypters, [gesetzt] wurde. 3 Und sein Herr sah schließlich, daß Jehova mit ihm war und daß Jehova alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ.
4 Und Joseph fand fortwährend Gunst in seinen Augen und bediente ihn ständig, so daß er ihn über sein Haus einsetzte, und alles, was sein war, gab er in seine Hand. 5 Und die Folge war, daß von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alles einsetzte, was sein war, Jehova das Haus des Ägypters um Josephs willen fortgesetzt segnete, und so kam es, daß Jehovas Segen auf allem war, was er im Haus und auf dem Feld hatte. 6 Schließlich ließ er alles, was er hatte, in der Hand Josephs; und er wußte überhaupt nichts von dem, was bei ihm war, ausgenommen von dem Brot, das er aß. Überdies wurde Joseph schön von Gestalt und schön von Aussehen.
7 Nach diesen Dingen nun geschah es, daß die Frau seines Herrn ihre Augen zu Joseph zu erheben und zu sagen begann: „Leg dich zu mir.“ 8 Er aber weigerte sich jeweils und sprach zu der Frau seines Herrn: „Siehe, mein Herr weiß nichts von dem, was bei mir im Haus ist, und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. 9 Da ist niemand größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie also könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“
10 So kam es, als sie Tag für Tag auf Joseph einredete, daß er nie auf sie hörte, bei ihr zu liegen, bei ihr zu bleiben. 11 Es geschah aber, daß er an diesem Tag wie an anderen Tagen in das Haus ging, um seine Geschäfte zu besorgen, und da war keiner von den Männern des Hauses dort im Haus. 12 Da packte sie ihn bei seinem Kleid und sprach: „Leg dich zu mir!“ Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand und ergriff die Flucht und lief hinaus. 13 Da geschah es, sobald sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte, um ins Freie fliehen zu können, 14 daß sie begann, die Männer ihres Hauses zu rufen und zu ihnen zu sagen: „Seht! Er hat uns einen Mann, einen Hebräer, gebracht, um uns zum Gegenstand des Gelächters zu machen. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, ich aber habe mit lautester Stimme zu rufen begonnen. 15 Und es geschah, sobald er hörte, daß ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und die Flucht ergriff und hinauslief.“ 16 Danach ließ sie sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr in sein Haus kam.
17 Dann redete sie zu ihm gemäß diesen Worten, indem [sie] sprach: „Der hebräische Diener, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mich zum Gegenstand des Gelächters zu machen. 18 Doch geschah es, sobald ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und dann ins Freie floh.“ 19 Und es begab sich, sobald sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem [sie] sagte: „Das und das hat dein Diener mir angetan“, daß sein Zorn entbrannte. 20 Da nahm Josephs Herr ihn und übergab ihn dem Gefängnishaus, dem Ort, wo die Gefangenen des Königs in Arrest gehalten wurden, und er blieb dort im Gefängnishaus.
21 Jehova jedoch war weiterhin mit Joseph und erwies ihm fortwährend liebende Güte und ließ ihn Gunst finden in den Augen des obersten Beamten des Gefängnishauses. 22 So gab der oberste Beamte des Gefängnishauses alle Gefangenen, die sich im Gefängnishaus befanden, in die Hand Josephs; und es erwies sich, daß alles, was man dort tat, von ihm getan wurde. 23 Der oberste Beamte des Gefängnishauses kümmerte sich um gar nichts, was in seiner Hand war, denn Jehova war mit [Joseph], und was er tat, ließ Jehova gelingen.
weiter geht es mit 1. Mose 40 – 42
Jule | 01.12.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel |
Thomas
1.Mose 37 – 39
Gottes Augen sehen anders als unsere menschlichen Augen – wir sehen
Und wie ist es heute?
Kommentar — 12. Januar 2009 @ 22:46
Jule
1. Mose 37:9-11:
Josephs Träume scheinen Hochmut und Egoismus zu vertreten.
Diese Formulierung kennen wir auch von Maria, die die Dinge, die Jesus getan und gesagt hatte, in ihrem Herzen bewahrte. Wir wissen, dass sie sich später nicht nur daran erinnerte, sondern auch die Bedeutung erkannte.
1. Mose 39:12-16
Potiphars Frau nimmt das Geschick Josephs in ihre Hand und bewirkt das er eigentlich sterben muss oder hat Joseph vielleicht doch? und verdient den Tod?
Kennen wir das nicht irgendwoher?
Also: ich misshandele meine Kinder über die Jahre und wenn der Vater sich schützend dazwischen stellt, dann kriegt halt ER die Prügel ab (siehe auch Verurteilung der Kindesmutter wegen dem Vorfall im Dezember 04 in der Schule, wo die Sekretärin und auch ein Krankenwagen geholt werden musste). Und wenn es mir passt, um mich selbst besser darzustellen, dann dreh ich einfach den Spieß rum und behaupte, dass der Mann mich und die Kinder mißhandelt hat. Nicht genug damit, ich gehe sogar bis zum Gericht und wiederhole dort meine Vorwürfe. Vorsorglich habe ich meine (vorher über die Jahre von mir misshandelten) Kinder instruiert, für mich zu lügen und bekomme auch noch Recht und so wird der arme Tropf für etwas verurteilt, was ich selbst getan habe und was ihm niemals in den Sinn gekommen wäre.
Hach, bin ich nicht raffitückisch???
1. Mose 38:6-11
Tamar scheint ihre Männer zu töten – auf jeden Fall behandelt sie diese nicht gut?
Ist ja der Hammer, das hatte ich garnicht so mitbekommen, bei meinen früheren Bibelleseaktionen: die ersten beiden Männer waren in Jehovas Augen böse und so brachte Jehova selbst sie zu Tode.
Arme Wittwe, die nicht nur von ihren Männern enttäuscht worden ist, sondern auch noch darunter leiden musste, dass man ihr nachsagte, sie würde ihren Männern Pech bringen und man müsse die armen Männer vor ihr schützen. Dabei hatte Jehova sie vor ihren Männern geschützt
1. Mose 38:12-26
Tamar scheint unsittlich gehandelt zu haben
Tja, wie es so mit dem äußeren Schein ist: sie wird für eine Hure gehalten und verurteilt, dabei hat sie nur das ihre getan, um Jehovas Wege einzuhalten.
Könnte uns das auch passieren?
Die Antwort kann sich wohl jeder selbst geben…
Kommentar — 12. Januar 2009 @ 22:51
Wtlib
ergänzender Stoff zu Tamar, deren Handeln Fragen aufwirft:
War es nicht verkehrt, daß Juda Beziehungen mit einer Frau hatte, die er, wie die Bibel zeigt, für eine Hure hielt?
Wie kam es dazu, dass Juda Geschlechtsbeziehungen mit einer Frau hatte, die er für eine Hure hielt, wie es in 1. Mose 38:15, 16 heißt?
Kommentar — 12. Januar 2009 @ 23:30
Thom
In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 3. Februar 2010 @ 02:32
Jule
1. Mose 37 – 39
Kapitel 38 – Tamar und die Schwagerehe
1. Mose 38:6-12
Bedeutete dies eigentlich für sie, dass sie ehelos bleiben mußte, bis sie von ihrem Schwager schwanger sie?
Kommentar — 13. Januar 2011 @ 03:00
Jule
1. Mose 37 – 39
1. Mose 37:2
war das wirklich üble Nachrede? Was sagen andere Übersetzungen dazu?
Luther:
Hoffnung für Alle:
Schlachter:
wie heißt es in unserer NW-Übersetzung?
war das wirklich üble Nachrede? in der HfA heißt es ja, dass er sie mehr oder weniger „verpetzte“.
Interessant hierzu die Querverweise aus der NW:
hier ging es also nicht um üble Nachrede oder darum, jemand um des eigenen Vorteils Willen zu verpetzen – sondern Joseph hat es getan, weil sie Dinge taten, die Jehovas Namen mit Dreck bewarfen und das konnte und durfte er nicht zulassen.
Scheinbar hatte er ein sehr inniges Verhältnis zu Jehova gehabt, denn er war oftmals seiner Zeit voraus: diese Gebote, dass man so etwas zu melden hatte, damit Jehovas Name nicht in Verruf kommt, oder dass man vor der Hurerei fliehen solle und dass Ehebruch in Jehovas Augen verwerflich ist – all diese Gebote gab Jehova erst sehr viele Jahre später seinem Volk!
Kommentar — 13. Januar 2012 @ 12:39
Jule
1. Mose 37 – 39
1. Mose 37 – waren Joseph und sein Vater selbst Schuld an dieser Eifersucht?
Auch zu dieser Geschichte gibt es einen schönen Zeichentrickfilm aus der Reihe „The Beginnser Bible – Joseph und seine Brüder“. Ebenso aus der Reihe „Die Bibel. – Joseph“. Von Radio Thyrus gibt es die Sendung „Joseph in Ägypten“. Ebenso wie die schönen Dramen der Gesellschaft „Wie barmherzig bist du“ und das Drama „Leben retten in einer Zeit des Hungers“ das ihr euch direkt auf der Seite der Gesellschaft runterladen könnt.
In den Dramen, die nicht von der Gesellschaft sind, wird es so dargestellt, als wäre Joseph selbst an der Eifersucht der Brüder schuld. als sei er eingebildet und hochnäsig gewesen. Als Grundlage für diesen Gedanken dienen die beiden Begebenheiten mit den Träumen.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann mutet es schon sehr merkwürdig an, dass er von diesen Träumen erzählt – wo er doch wissen muss, wie die Geschwister über ihn denken. Aber vielleicht ist dies wichtig, damit sie hinterher erkennen, dass es prophetische Träume waren. Denn als er sich ihnen später in Ägypten zu erkennen gibt, werden sie sicherlich alle an diese Träume denken und was sie seinerzeit dabei empfunden haben. So wie ich Joseph durch den Bibelbericht kenne, würde er sicherlich nicht im Nachhinein damit geprahlt haben, als es sich erfüllt hatte.
Aber wir lesen hier ja auch, dass selbst Jakob unangenehm berührt ist und seinen Sohn schilt, als er selbst in einem der Träume auftaucht. in dem Livestream mit Ruht Lapide sagt sie, dass der Vater mit seiner falschen Erziehung Schuld an der Eifersucht der anderen und an dem schlimmen Geschehen ist. Zum einen bevorzugt er Joseph ganz deutlich und dann schickt er ihn ganz allein zu den Brüdern in die Wildnis hinaus…
Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Kommentar — 16. Januar 2013 @ 16:27
Jule
1. Mose 38 – Juda und seine Nachkommen von der Tamar
Wir haben ja bereits sehr viele Gedanken zu Juda und Tamar gesammelt:
Aber einige Fragen bleiben doch noch offen: warum waren die Söhne von Juda alle so schlecht – so sehr, dass Jehova sie selbst deshalb zu Tode brachte? Liegt dies an dem schlechten Beispiel des Vaters?
Wenn wir bedenken, dass er der Schwiegertochter den jüngsten Sohn nicht zur Schwagerehe gibt und nach dem Tode seiner Frau zu einer Prostituierten ging. Selbst wenn Tamar ja keine Prostituierte war, so hatte er ja die Absicht gehabt.
Welche Rolle spielte Juda noch mal bei der Saache mit Joseph? Es wird nicht gesagt, von wem die Idee kam, Joseph umzubringen, aber es ist ganz eindeutig Juda, der auf die Idee kommt, aus dem Leid des Bruders auch noch Profit zu schlagen:
Kein besonders schöner Zug von ihm.
Trotz all diesen schlimmen Dingen ist es später Juda, aus dem der verheißene Same kommt. Warum wählt Jehova ausgerechnet ihn?
Kommentar — 16. Januar 2013 @ 16:46
Jule
1. Mose 39 – Joseph in Ägypten als Sklave des Potiphar
In dem Bibelfilm zu Joseph ist die Reaktion des Potiphars sehr interessant. Denn er hört seiner Frau nur widerwillig zu, lässt dann Joseph allein zu sich kommen und ist danach wütend, dass er einen unschuldigen Mann dem Gefängnis ausliefern muss, damit seine Frau nicht ihr Gesicht verliert, ähnlich wird es in dem Bericht von Radio Thyrus angedeutet. Aus seinem schlechten Gewissen heraus sorgt er sich auch weiterhin um Joseph, besucht ihn dort und legt beim Obersten der Gefängniswache ein gutes Wort für ihn ein, indem er davon erzählt, wie sehr Jehova sein Haus gesegnet hatte, während Joseph bei ihm war.
Dies steht natürlich nicht so im Text der Bibel, aber ist durchaus vorstellbar. Denn warum hätte der wahre Gott Joseph und alles, was dieser anfasste, segnen sollen – wenn dieser so ein schlechter Mensch wäre?
Joseph war bis dahin ein unbescholtener Mann gewesen und Potiphar kannte seine Frau bestimmt sehr gut. Vielleicht ist Joeseph nicht der erste Junge Mann, mit dem sie ihr Sexualleben bereichern wollte. Vielleicht war dies sogar allgemein bekannt? Immerhin hatte sie Joseph ja bereits eine längere Zeit schamlos nachgestellt.
Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass Joseph sich nichts vorzuwerfen hatte und dass dies eine böswillige Intrige ist. Vielleicht ist es ihm ja sogar schwer gefallen, sie ständig von sich zu weisen, denn er war ja bereits ein junger Mann von 17 Jahren, als er nach Ägypten verkauft wurde. Ein Alter, wo die geschlechtliche Anziehungskraft erwacht und sehr stark ist. Joseph ist ja ein ganz normaler junger Mann, er wird ebenfalls solche Gefühle gehabt haben und er hatte da ja noch keine Frau, mit der er sie ausleben konnte.
Aber er gab weder seinen noch ihren Gefühlen nach – denn Jehova ist in seinem Leben das Wichtigste und er weiss, dass Jehova Geschlechtsbeziehungen für die Ehe vorgesehen hat. Er weiss, dass Mann und Frau ein Fleisch sein sollten – da gehört kein Dritter hin. Also bleibt er hart.
Vielleicht ahnt er sogar, was dabei herauskommen wird und nimmt es ganz bewusst in Kauf? Einen weiteren Gedanken dazu findet ihr hier:
Kommentar — 16. Januar 2013 @ 17:04