Amos 7 – 9

Kapitel 7

7 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova mich sehen ließ, und siehe, er bildete einen [Heuschrecken]schwarm zu der Zeit, als die Spätsaat aufzugehen begann. Und siehe, es war die Spätsaat nach dem gemähten Gras des Königs. 2 Und es geschah, als er damit zu Ende war, die Pflanzen des Landes abzufressen, daß ich dann sagte: „O Souveräner Herr Jehova, vergib bitte. Wer wird von Jakob aufstehen? Denn er ist klein!“

3 Jehova empfand Bedauern hierüber. „Es soll nicht geschehen“, sprach Jehova.

4 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova mich sehen ließ, und siehe, der Souveräne Herr Jehova rief zum Streit mittels Feuer; und es verzehrte dann die große Wassertiefe und verzehrte das Stück Land. 5 Und ich sagte dann: „O Souveräner Herr Jehova, laß bitte ab. Wer wird von Jakob aufstehen? Denn er ist klein!“

6 Jehova empfand Bedauern hierüber. „Auch das wird nicht geschehen“, sprach der Souveräne Herr Jehova.

7 Dies ist, was er mich sehen ließ, und siehe, Jehova hatte sich auf eine [mit] einem Senkblei [gemachte] Mauer gestellt, und ein Senkblei war in seiner Hand. 8 Dann sprach Jehova zu mir: „Was siehst du, Amos?“ Da sagte ich: „Ein Senkblei.“ Und Jehova sprach weiter: „Siehe, ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel. Ich werde es nicht mehr weiter entschuldigen. 9 Und die Höhen Isa·aks werden bestimmt verödet werden, und die Heiligtümer Israels, sie werden verwüstet werden; und ich will gegen das Haus Jerobeams mit einem Schwert aufstehen.“

10 Und Amazja, der Priester von Bethel, sandte dann zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ sagen: „Amos hat sich direkt innerhalb des Hauses Israel gegen dich verschworen. Das Land kann all seine Worte nicht ertragen. 11 Denn dies ist, was Amos gesagt hat: ‚Durch das Schwert wird Jerobeam sterben; und was Israel betrifft, es wird ganz gewiß von seinem eigenen Boden hinweg ins Exil gehen.‘ “

12 Und Amazja sprach dann zu Amos: „O Visionenseher, geh, lauf hinweg in das Land Juda, und dort iß Brot, und dort magst du prophezeien. 13 Aber in Bethel sollst du fortan nicht mehr prophezeien, denn es ist das Heiligtum eines Königs, und es ist das Haus eines Königtums.“

14 Dann antwortete Amos und sprach zu Amazja: „Ich war kein Prophet, noch war ich der Sohn eines Propheten; sondern ich war ein Viehhirt und ein Maulbeerfeigenritzer. 15 Und Jehova nahm mich dann hinter der Kleinviehherde weg, und Jehova sagte darauf zu mir: ‚Geh, prophezeie meinem Volk Israel.‘ 16 Und nun höre das Wort Jehovas: ‚Sagst du: „Du sollst nicht gegen Israel prophezeien, und du sollst kein [Wort] gegen das Haus Isa·aks fallenlassen.“? 17 Dies ist daher, was Jehova gesprochen hat: „Was deine Frau betrifft, in der Stadt wird sie eine Prostituierte werden. Und was deine Söhne und deine Töchter betrifft, durch das Schwert werden sie fallen. Und was deinen Boden betrifft, mit dem Meßseil wird er ausgeteilt werden. Und was dich selbst betrifft, auf unreinem Boden wirst du sterben; und was Israel betrifft, es wird ganz gewiß von seinem eigenen Boden hinweg ins Exil gehen.“ ‚ “

Kapitel 8

8 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova mich sehen ließ, und siehe, da war ein Korb Sommerfrüchte. 2 Dann sprach er: „Was siehst du, Amos?“ Da sagte ich: „Einen Korb Sommerfrüchte.“ Und Jehova sprach weiter zu mir: „Das Ende ist für mein Volk Israel gekommen. Ich werde sie nicht mehr weiterhin entschuldigen. 3 ‚Und die Tempellieder werden tatsächlich ein Geheul sein an jenem Tag‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. ‚Viele Leichname wird es geben. An jedem Ort wird man [sie] gewiß hinwerfen – still!‘

4 Hört dies, ihr, die ihr nach einem Armen schnappt, ja um den Sanftmütigen der Erde ein Ende zu machen, 5 indem [ihr] sagt: ‚Wie lange wird es sein, bevor der Neumond vorüber ist und wir Getreide verkaufen können? Und der Sabbat, daß wir Korn zum Verkauf anbieten können; um das Epha klein zu machen und den Schekel groß zu machen und die Waage des Truges zu fälschen; 6 um Geringe für bloßes Silber zu kaufen und einen Armen für [den Preis von] einem Paar Sandalen und damit wir lauter Getreideabfall verkaufen können?‘

7 Jehova hat bei Jakobs HOHEIT geschworen: ‚Niemals will ich all ihre Werke vergessen. 8 Wird nicht deswegen das Land erbeben und jeder Bewohner darin trauern müssen, und wird es sich insgesamt tatsächlich heben so wie der Nil und aufgewühlt werden und niedersinken wie der Nil in Ägypten?‘

9 ‚Und es soll geschehen an jenem Tag‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚daß ich die Sonne am hellen Mittag untergehen lassen will, und ich will Finsternis über das Land bringen am hellen Tag. 10 Und ich will eure Feste in Trauer verwandeln und all eure Lieder in ein Totenklagelied, und ich will auf alle Hüften Sacktuch und auf jedes Haupt Kahlheit bringen; und ich will die Lage gleich der Trauer um einen einzigen [Sohn] machen und das Endergebnis davon wie einen bitteren Tag.‘

11 ‚Siehe! Es kommen Tage‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚und ich will einen Hunger in das Land senden, einen Hunger, nicht nach Brot, und einen Durst, nicht nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören. 12 Und sie werden bestimmt vom Meer bis zum Meer wanken und vom Norden sogar bis zum Sonnenaufgang. Sie werden ständig umherschweifen auf der Suche nach dem Wort Jehovas, aber sie werden [es] nicht finden. 13 An jenem Tag werden die schönen Jungfrauen in Ohnmacht fallen, auch die jungen Männer, des Durstes wegen; 14 sie, die bei der Schuld Samarias schwören und die tatsächlich sprechen: „So wahr dein Gott lebt, o Dan!“ und: „So wahr der Weg von Beërscheba lebt!“ Und sie werden gewiß fallen, und sie werden nicht mehr aufstehen.‘ “

Kapitel 9

9 Ich sah Jehova über dem Altar stehen, und er sprach dann: „Schlag den Säulenkopf, so daß die Schwellen erbeben werden. Und hau sie ab am Haupt, sie alle. Und den letzten Teil von ihnen werde ich mit dem Schwert selbst töten. Keiner von ihnen, der flieht, wird seine Flucht schaffen, und keiner von ihnen, der entrinnt, wird entkommen. 2 Wenn sie hinab in den Scheol graben, wird meine eigene Hand sie von dort holen; und wenn sie zu den Himmeln aufsteigen, werde ich sie von dort herunterbringen. 3 Und wenn sie sich auf dem Gipfel des Karmels verstecken, werde ich [sie] von dort hervorsuchen und sie gewiß wegholen. Und wenn sie sich vor meinen Augen hinweg auf dem Meeresboden verbergen, werde ich dort unten der Schlange gebieten, und sie soll sie beißen. 4 Und wenn sie vor ihren Feinden her in Gefangenschaft gehen, werde ich dort dem Schwert gebieten, und es soll sie töten; und ich will meine Augen auf sie richten zum Üblen und nicht zum Guten. 5 Und der Souveräne Herr, Jehova der Heerscharen, ist es, der das Land anrührt, so daß es zerschmilzt; und alle Bewohner darin werden trauern müssen; und es wird gewiß steigen wie der Nil, insgesamt, und niedersinken wie der Nil in Ägypten.

6 ‚Der in den Himmeln seine Stufen baut und sein Gefüge über der Erde, die er gegründet hat; der nach den Wassern des Meeres ruft, damit er sie über die Oberfläche der Erde hin ausgieße – Jehova ist sein Name.‘

7 ‚Seid ihr mir nicht wie die Söhne der Kuschiten, o Söhne Israels?‘ ist der Ausspruch Jehovas. ‚Führte ich nicht Israel selbst aus dem Land Ägypten herauf und die Philister aus Kreta und Syrien aus Kir?‘

8 ‚Siehe! Die Augen des Souveränen Herrn Jehova sind über dem sündigen Königreich, und er wird es gewiß von der Oberfläche des Erdbodens vertilgen. Dennoch werde ich das Haus Jakob nicht vollständig vertilgen‘ ist der Ausspruch Jehovas. 9 ‚Denn siehe, ich gebiete, und ich will das Haus Israel unter allen Nationen schütteln, so wie man das Sieb schüttelt, so daß nicht ein Steinchen zur Erde fällt. 10 Durch das Schwert werden sie sterben – alle Sünder meines Volkes, die, die sprechen: „Das Unglück wird nicht nahen noch uns erreichen.“ ‚

11 ‚An jenem Tag werde ich die Hütte Davids aufrichten, die verfallen ist, und ich werde gewiß ihre Breschen ausbessern. Und ihre Trümmer werde ich aufrichten, und ich werde sie bestimmt aufbauen wie in den Tagen der Vorzeit, 12 damit man das in Besitz nimmt, was von Edom übriggeblieben ist, und alle Nationen, über denen mein Name genannt worden ist‘ ist der Ausspruch Jehovas, der dies tut.

13 ‚Siehe! Es kommen Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚da wird der Pflüger tatsächlich den Schnitter einholen und der Traubentreter den Samenträger; und die Berge sollen von süßem Wein triefen, und die Hügel, sie werden alle zerschmelzen. 14 Und ich will die Gefangenen meines Volkes Israel zurückkehren lassen, und sie werden tatsächlich [die] verödeten Städte bauen und [sie] bewohnen und Weingärten pflanzen und den Wein davon trinken und Gärten anlegen und die Frucht davon essen.‘

15 ‚Und ich werde sie gewiß auf ihrem Boden pflanzen, und sie werden nicht mehr aus ihrem Boden herausgerissen werden, den ich ihnen gegeben habe‘, hat Jehova, dein Gott, gesagt.“

Jule | 06.30.09 | Amos, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel |

11 Comments »

  1. Jule

    Amos 7 – 9

    Amos 7:16

    16 Und nun höre das Wort Jehovas: ‚Sagst du: „Du sollst nicht gegen Israel prophezeien, und du sollst kein [Wort] gegen das Haus Isa·aks fallenlassen.“?

    Wie reagieren wir persönlich, wenn wir uns durch jemanden angegriffen fühlen, der durch Gottes Wort zeigt, dass wir „auf dem Holzweg“ sind?

    Sagen wir „der andere bedroht mich“ und tun alles dafür, damit er damit auhört?

    Oder sehen wir, dass Jehoa durch sein Wort zu uns spricht und handeln richtig – indem wir von unserem verkehrten Weg umkehren?

    Unsere Reakktion darauf bleibt jedem von uns selbst überlassen, aber im obigen Text haben wir gelesen, dass es nichts daran ändert, was Jehova gesagt hat und dass er uns für unser verkehrtes Tun doch ins Gericht bringen wird.

    Also seien wir weise und handeln richtig!

    denken wir immer wieder daran: „Jehova hat keinen Gefalen am Tod des Bösen“.. Also kehren wir doch bitte um!

    Kommentar — 29. Juli 2009 @ 00:21

  2. Thomas

    Amos 7-9
    Zitate von J.N.Darby


    Gott hatte lange geduldig gewartet. Mehr als einmal war Er nahe daran gewesen, Israel dem Gericht zu übergeben. Die Fürbitte des Propheten, der in den Propheten wirkte, hatte den Schlag der Rute noch aufgehalten. Jetzt aber wollte Jehova mit dem Senkblei in Seiner Hand zum Gericht aufstehen, und nichts würde Ihn bewegen, Sich wieder abzuwenden. Mit dem Hause Jehu würde Israel fallen. So ist es denn auch in Wirklichkeit geschehen. Es ist möglich, daß sich die vorher genannten Gerichte auf den Untergang des Geschlechtes Jerobeams, des Sohnes Nebats, sowie auf denjenigen des Geschlechtes Ahabs beziehen. Nach jedem dieser Ereignisse war Israel wieder aufgeholfen worden, nicht so aber, nachdem das Haus Jehus gefallen war.

    Kapitel 8 bringt von neuem die Erklärung, daß um Israels Ungerechtigkeit willen sein Ende gekommen sei. Gott würde nicht länger an ihm vorübergehen. Der Prophet kündigt zugleich an, in welches Elend das Volk geraten würde, wenn es einmal aller Leitung seitens Jehovas beraubt wäre. Ihr Hunger und Durst nach Gottes Wort würde nicht gestillt. Wer auf die nichtigen Götzen vertraute, welche Israel sich aufgerichtet hatte, würde fallen und nicht wieder aufstehen.

    Dieses Kapitel stellt uns Jehova Selbst vor Augen, wie Er das Gericht in solcher Weise vollzieht, daß Israel auf keine Art demselben entrinnen kann. Gott wollte das Volk so behandeln, wie Er mit den Nationen, die Ihm fremd gegenüberstanden, verfahren würde, mit den Philistern oder den Syrern, die Er in Seiner Vorsehung aus anderen Ländern heraufgeführt hatte. Trotzdem vergaß Gott Israel nicht. Er führte das Gericht selbst aus, damit, wenn Israel unter allen Nationen gesiebt werden würde, auch nicht ein Körnchen verlorenginge. Die Gottlosen, die nicht an das Gericht glaubten, würden von demselben ereilt werden.

    An jenem Tage (nämlich am Tage des Endgerichts Jehovas) würde Er nicht die Hütte Jerobeams und Jehus aufrichten, obwohl Er denselben während der Dauer Seiner langmütigen Regierung eine Zeitlang einen Platz eingeräumt hatte, Er würde vielmehr (indem Er die Gnadenabsichten ausführte, die in Seinem Herzen waren) die Hütte Davids, Seines Auserwählten, aufrichten und sie wieder in ihrer Herrlichkeit bauen. Er wird diese Hütte vollständig aus ihren Trümmern aufrichten, auf daß Sein Same den Überrest Edoms und alle die Nationen in Besitz nehme, welche dereinst dazu gebracht werden sollen, den Namen Jehovas zu kennen. Zu jener Zeit wird Jehova auch Israel aus seiner Gefangenschaft zurückführen und es aufs neue in eine Stellung einsetzen, in welcher ihm Segen in Fülle zuteil werden wird. Dann wird es die Früchte seines Landes genießen. Jehova wird Sein Volk in Seinem Lande pflanzen, und es soll nicht mehr herausgerissen werden. Es war das Land, welches Er Selbst ihm gegeben hatte.

    Wir finden also in dem Propheten Amos das Gericht des Reiches Israel. Dieses Gericht betraf indessen ganz Israel als Nation. Sodann wird die gewisse Wiederherstellung des Volkes angekündigt, und zwar in Verbindung mit dem Wiederaufbauen des Hauses Davids in den letzten Tagen – ein Werk, welches Gott ausführen will und das durch nichts wieder zerstört werden wird. Er will sie pflanzen, und niemand wird sie herausreißen: eine Weissagung, die sicher noch nicht in Erfüllung gegangen ist, die aber ebenso gewiß in Erfüllung gehen wird. Israel wird in seinem eigenen Lande sein und nie wieder aus demselben entfernt werden.

    Im Wachtturm hieß es 1981

    In einer Reihe anschaulicher Aussprüche zeigt Amos, daß das Ende Israels herannaht. Die zu erwartende Verwüstung sollte einer Verheerung gleichen, die ein gefräßiger Heuschreckenschwarm anrichten könnte oder ein Feuer, das sogar Wasser verzehrt. In beiden Fällen legt Amos Fürsprache ein. Doch die nächste Vision ist endgültig. Wie ein Maurer, der die Geradheit einer Mauer mit einem Senkblei überprüfen kann, so stellt Gott fest, daß Israel nicht mehr rechtschaffen ist, sondern die Verwüstung verdient. Amazja, ein Priester, der bei der Kälberanbetung dient, beschuldigt Amos des Hochverrats und befiehlt ihm, nach Juda zurückzukehren. Doch Amos bleibt standhaft und sagt sogar das Gericht an Amazja voraus (Amos 7:1-17).
    Früchte werden am Ende der Reifezeit eingesammelt; so ist auch das Ende Israels nahe. Jehova schwört bei sich selbst, daß er das Volk zur Rechenschaft ziehen wird. Wenn die Urteilsvollstreckung kommt, werden die Israeliten ein Wort von Gott erwarten, doch es wird zu spät sein. Niemand wird entrinnen, selbst dann nicht, wenn man sich in den Höhlen des Karmel verbergen würde (Amos 8:1 bis 9:7).
    Gott wird das Land erschüttern, als ob Israel keine ihm hingegebene Nation sei. Aber die Lage ist nicht hoffnungslos. Einige der Nachkommen Jakobs sollten bewahrt werden. Und sie wurden bewahrt. Sowohl Angehörige Israels als auch Judas kehrten 537 v. u. Z. aus der Gefangenschaft zurück (Amos 9:8-10, 13-15).
    Noch trostreicher ist Amos’ Vorhersage über die Wiederaufrichtung der „Hütte Davids“. Im Jahre 49 u. Z. zitierte der Jünger Jakobus diesen Teil der Prophezeiung des Amos. Es gab inzwischen einen gesalbten voraussichtlichen König aus der Linie Davids: Jesus Christus. Durch die Einsammlung christlicher Jünger — Juden und Nichtjuden —, die Mitherrscher mit Jesus sein sollten, erfüllten sich die Worte aus Amos 9:11, 12 auf wunderbare Weise (Apg. 15:13-18).

    nein, er läßt sich nicht veräppeln. Egal welchen Namen man sich gibt, welche Kleidung man nach außen trägt – der Allmächtige sieht unser Herz und wird uns danach richten – einglück für alle, die die Wahrheit lieben und die Jehova von Herzen lieben und ihn deshalb ihm gehorchen.

    Kommentar — 30. Juni 2010 @ 01:04

  3. WT 15.11.2004

    Gottes Wort freimütig verkündigen

    „Geh, prophezeie meinem Volk“ (AMOS 7:15).

    EIN Zeuge für Jehova stand in seiner Tätigkeit unvermutet einem Priester gegenüber. Der Priester forderte ihn lautstark auf, mit dem Predigen aufzuhören und aus der Gegend zu verschwinden. Wie verhielt sich dieser Diener Jehovas daraufhin? Kam er der Aufforderung nach, oder verkündigte er Gottes Wort mutig weiter? Das lässt sich leicht herausfinden, weil dieser Zeuge sein Erlebnis in einem Buch festhielt, das seinen Namen trägt. Es handelt sich um das Bibelbuch Amos. Bevor wir auf diese Begegnung mit dem Priester näher eingehen, wollen wir etwas mehr über Amos selbst erfahren.

    2 Wer war Amos? Wann und wo lebte er? Die Antworten auf diese Fragen finden wir in Amos 1:1: „Die Worte des Amos, der sich unter den Schafzüchtern aus Tekoa befand, . . . in den Tagen Usijas, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel.“ Amos lebte in Juda. Sein Heimatort war Tekoa, etwa 16 Kilometer südlich von Jerusalem. Er lebte gegen Ende des 9. Jahrhunderts v. u. Z., als König Usija in Juda herrschte und Jerobeam II. König des Zehnstämmereiches Israel war. Amos war ein Schafzüchter. Aus Amos 7:14 geht jedoch hervor, dass er nicht nur „ein Viehhirt“, sondern auch ein „Maulbeerfeigenritzer“ war. Einen Teil des Jahres arbeitete er also als Saisonarbeiter und ritzte oder schnitt Feigen ein. Diese Arbeit beschleunigte den Reifeprozess der Früchte. Es war eine mühselige Tätigkeit.

    „Geh, prophezeie“

    3 Amos sagte ganz offen: „Ich war kein Prophet, noch war ich der Sohn eines Propheten“ (Amos 7:14). Er war weder als Sohn eines Propheten geboren worden, noch war er zum Propheten ausgebildet worden. Dennoch wählte Jehova ihn aus der ganzen Bevölkerung Judas für sein Werk aus. Keinem mächtigen König, keinem gebildeten Priester und keinem reichen Vorsteher übertrug er damals diesen Auftrag. Welch ein tröstlicher Gedanke für uns! Wir persönlich haben vielleicht keine einflussreiche weltliche Stellung oder umfassende Bildung. Sollten wir uns aber deshalb für unbefähigt halten, Gottes Wort zu predigen? Keinesfalls! Jehova kann uns befähigen, selbst in schwierigen Gebieten seine Botschaft zu verkündigen. Genau das tat er im Fall des Amos. Deshalb ist es für uns alle, die wir Gottes Wort mit Freimut verkündigen möchten, lehrreich, das Beispiel dieses mutigen Propheten zu betrachten.

    4 Jehova beauftragte Amos: „Geh, prophezeie meinem Volk Israel“ (Amos 7:15). Das war keine leichte Aufgabe. Im Zehnstämmereich Israel herrschte Frieden und Sicherheit. Dem Volk ging es gut. Einige hatten „Winterhäuser“ und zusätzlich „Sommerhäuser“; diese waren nicht aus gewöhnlichen Ziegelsteinen gebaut, sondern aus teurem „behauenem Stein“. Manche besaßen elegante Möbel mit Einlegearbeiten aus Elfenbein, und sie tranken Wein, dessen Trauben in „begehrenswerten Weingärten“ heranreiften (Amos 3:15; 5:11). Das führte dazu, dass viele selbstgefällig waren. Das Gebiet, in dem Amos wirkte, glich in vielerlei Hinsicht tatsächlich den Gegenden, in denen viele von uns heute predigen.

    5 Natürlich war gegen materiellen Besitz an sich nichts einzuwenden. Doch einige Israeliten häuften durch unehrliche Methoden Reichtum auf. Den Reichen galt der Vorwurf, „die Geringen [zu] übervorteilen“ und „die Armen [zu] zertreten“ (Amos 4:1). Einflussreiche Händler und Priester machten mit Richtern gemeinsame Sache, um sich an den Armen zu bereichern. Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit und beobachten wir diese Männer bei ihrem Treiben.

    Sie übertraten Gottes Gesetz

    6 Gehen wir zuerst auf den Marktplatz. Dort haben unehrliche Händler „das Epha klein“ und „den Schekel groß“ gemacht und verkaufen sogar ‘lauter Abfall’ als Getreide (Amos 8:5, 6). Die Händler betrügen ihre Kunden, was die Warenmenge, den Preis und die Qualität betrifft. Nachdem sie die Armen so weit ausgebeutet haben, dass sie völlig ruiniert sind, müssen sich diese Unglücklichen als Sklaven verkaufen. Dann kaufen die geldgierigen Händler einen Armen „für den Preis von einem Paar Sandalen“ (Amos 8:6). Das muss man sich einmal vorstellen! Ihre eigenen israelitischen Landsleute waren ihnen nicht mehr wert als bloßes Schuhwerk! Welch eine niederschmetternde Demütigung für die Bedürftigen! Und welch eine grobe Verletzung des Gesetzes Gottes! Aber dieselben Händler halten den „Sabbat“ ein (Amos 8:5). Sie sind zwar religiös, aber nur nach außen hin.

    7 Wieso kamen die Händler ungestraft davon, wenn doch Gottes Wort gebietet: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19:18)? Es gelang ihnen, weil die Richter — also diejenigen, die dem Recht Geltung verschaffen sollten — ihre Komplizen waren. Am Stadttor, wo Rechtsangelegenheiten verhandelt wurden, nahmen die Richter „Schweigegeld“ und wiesen die Armen ab. Statt sie zu schützen, ließen sie sie gegen Bestechung im Stich (Amos 5:10, 12). So ignorierten auch die Richter das Gesetz Gottes.

    8 Welche Rolle spielten währenddessen die Priester in Israel? Um das herauszufinden, müssen wir uns einem anderen Schauplatz zuwenden. Beachten wir, welche Sünden sie „im Haus ihrer Götter“ zuließen. Durch Amos sagte Gott: „Ein Mann und dessen eigener Vater sind zu demselben Mädchen gegangen, um meinen heiligen Namen zu entweihen“ (Amos 2:7, 8). Man stelle sich das vor! Israelitische Väter und Söhne verüben Unsittlichkeit mit ein und derselben Tempelprostituierten. Und jene verderbten Priester waren gegenüber dieser Unmoral blind! (3. Mose 19:29; 5. Mose 5:18; 23:17).

    9 Jehova kam noch auf eine andere Sünde zu sprechen: „Auf gepfändeten Kleidern strecken sie sich neben jedem Altar aus; und den Wein derer, denen eine Geldbuße auferlegt worden ist, trinken sie im Haus ihrer Götter“ (Amos 2:8). Die Priester und das Volk im Allgemeinen setzen sich also auch über das geschriebene Gesetz aus 2. Mose 22:26, 27 hinweg, wo es heißt, dass das Kleid, das als Pfand genommen wird, bei Sonnenuntergang zurückgegeben werden muss. Stattdessen benutzten sie es als Decke, auf der sie sich bei Festen zu Ehren falscher Götter ausstreckten und aßen und tranken. Den Wein dazu kauften sie sich von dem Bußgeld, das sie den Armen abnahmen. Wie weit sie doch von der wahren Anbetung abgewichen waren!

    10 Schamlos übertraten die Israeliten die beiden größten Gebote des Gesetzes: Jehova zu lieben und ihren Nächsten zu lieben. Durch Amos ließ Jehova sie wegen ihrer Untreue verurteilen. Heute spiegeln die Nationen der Welt — die Nationen der Christenheit eingeschlossen — das korrupte Verhalten des alten Israel wider. Einigen Menschen geht es sehr gut. Andere dagegen sind aufgrund der unmoralischen Praktiken von führenden Persönlichkeiten der Geschäftswelt, der Politik und der falschen Religion finanziell ruiniert und emotionell geschädigt. Aber Jehova sorgt sich um Menschen, die zu leiden haben und sich gedrängt fühlen, ihn zu suchen. Deshalb hat er seine neuzeitlichen Diener beauftragt, eine Tätigkeit gleich der des Amos durchzuführen, nämlich sein Wort freimütig zu verkündigen.

    11 Da die Tätigkeit des Amos der unseren gleicht, ist es für uns sehr nützlich, sein Beispiel näher zu betrachten. Amos zeigt uns, 1. was wir verkündigen sollten, 2. wie wir dabei vorgehen sollten und 3. warum Gegner unsere Predigttätigkeit nicht aufhalten können. Betrachten wir diese Aspekte der Reihe nach.

    Uns an Amos ein Beispiel nehmen

    12 Im Mittelpunkt unseres Dienstes als Zeugen Jehovas steht die Verkündigung des Königreiches und das Jüngermachen (Matthäus 28:19, 20; Markus 13:10). Wie Amos, der erklärte, dass Jehova ein Strafgericht über die Bösen bringen werde, lenken auch wir die Aufmerksamkeit auf Gottes Warnungen. Aus Amos 4:6-11 erfahren wir beispielsweise, dass Jehova Israel wiederholt sein Missfallen ausdrückte. Er ließ „Brotmangel“ über das Volk kommen, hielt den „Regenguss“ zurück, schlug sie mit „Getreidebrand und mit Mehltau“ und mit der „Pest“. Wurde Israel dadurch zur Reue bewogen? „Ihr kehrtet nicht zu mir um“, sagte Gott. Ja, die Israeliten zeigten Jehova immer wieder die kalte Schulter.

    13 Jehova bestrafte die reuelosen Israeliten. Doch zuvor erhielten sie eine prophetische Warnung. Das war im Einklang mit Gottes Erklärung: „Der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart“ (Amos 3:7). Jehova hatte einst Noah von der herannahenden Sintflut in Kenntnis gesetzt und ihn beauftragt, eine Warnung erschallen zu lassen. Genauso beauftragte er jetzt Amos, eine letzte Warnung ergehen zu lassen. Bedauerlicherweise ignorierte Israel die göttliche Botschaft und versäumte es, richtig zu handeln.

    14 Sicherlich stellen wir zwischen der Zeit des Amos und unserer Zeit auffallende Ähnlichkeiten fest. Jesus Christus sagte für die Zeit des Endes viel Unheil voraus. Außerdem sprach er von einem globalen Predigtwerk (Matthäus 24:3-14). Wie in den Tagen des Amos ignorieren jedoch die meisten Menschen sowohl die Zeichen der Zeit als auch die Königreichsbotschaft. Für solche Menschen wird es jedoch dieselben Folgen haben wie für die reuelosen Israeliten. Jehova ließ Israel sagen: „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“ (Amos 4:12). Die Israeliten ‘begegneten Gott’, als sein Strafgericht über sie kam und das assyrische Heer sie besiegte. In unseren Tagen wird die gottlose Welt in Harmagedon ‘Gott begegnen’ (Offenbarung 16:14, 16). Solange Jehova allerdings noch Geduld übt, fordern wir so viele Menschen wie möglich auf: „Sucht Jehova, und bleibt am Leben“ (Amos 5:6).

    Wie Amos mit Gegnerschaft fertig werden

    15 Wir können Amos nicht nur in dem nachahmen, was er verkündete, sondern uns auch daran ein Beispiel nehmen, wie er es tat. Das wird in Kapitel 7 deutlich, wo wir auf den zu Beginn erwähnten Priester stoßen. Es war „Amazja, der Priester von Bethel“ (Amos 7:10). Bethel war das Zentrum der abtrünnigen Religion Israels, zu der auch die Kälberanbetung gehörte. Amazja war also ein Priester der Staatsreligion. Wie reagierte er auf die freimütigen Äußerungen des Amos?

    16 Amazja sagte zu Amos: „O Visionenseher, geh, lauf hinweg in das Land Juda, und dort iss Brot, und dort magst du prophezeien. Aber in Bethel sollst du fortan nicht mehr prophezeien, denn es ist das Heiligtum eines Königs, und es ist das Haus eines Königtums“ (Amos 7:12, 13). Anders ausgedrückt sagte Amazja: „Geh nach Hause! Wir haben unsere eigene Religion.“ Außerdem wollte er die Regierung dazu aufstacheln, die Tätigkeit des Amos zu verbieten. Er sagte zu König Jerobeam II.: „Amos hat sich direkt innerhalb des Hauses Israel gegen dich verschworen“ (Amos 7:10). Ja, Amazja beschuldigte Amos des Landesverrats. Er sagte zum König: „Dies ist, was Amos gesagt hat: ‚Durch das Schwert wird Jerobeam sterben; und was Israel betrifft, es wird ganz gewiss von seinem eigenen Boden hinweg ins Exil gehen‘ “ (Amos 7:11).

    17 Mit diesen Worten machte Amazja gleich drei irreführende Aussagen. Zunächst erklärte er: „Dies ist, was Amos gesagt hat.“ Aber Amos hatte nie behauptet, der Urheber der Prophezeiung zu sein. Stets hatte Amos betont: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat“ (Amos 1:3). Des Weiteren sollte Amos gesagt haben, Jerobeam werde durch das Schwert sterben. Wie in Amos 7:9 aufgezeichnet, gab er jedoch Jehova mit den Worten wieder: „Ich [Jehova] will gegen das Haus Jerobeams mit einem Schwert aufstehen.“ Das Unheil über „das Haus“ oder die Nachkommenschaft Jerobeams hatte also Gott vorhergesagt. Außerdem sollte Amos gesagt haben, Israel werde ganz gewiss ins Exil gehen. Amos hatte aber auch vorhergesagt, dass jeder Israelit, der zu Jehova umkehren würde, von ihm gesegnet werden würde. Bei Amazjas Äußerungen handelte es sich eindeutig um Halbwahrheiten, mit denen er versuchte, die Tätigkeit des Amos mit einem staatlichen Verbot belegen zu lassen.

    18 Ist uns aufgefallen, dass die von Amazja benutzten Methoden denen heutiger Gegner des Volkes Jehovas sehr ähnlich sind? Amazja versuchte, Amos mundtot zu machen. Genauso versuchen heute Priester, Prälaten und Patriarchen die Predigttätigkeit der Diener Jehovas zu verhindern. Amazja klagte Amos fälschlicherweise des Landesverrats an. Genauso grundlos beschuldigen heute Geistliche Jehovas Zeugen, die nationale Sicherheit zu bedrohen. Amazja bat den König um Unterstützung in seinem Kampf gegen Amos. Und Geistliche wenden sich heute bei der Verfolgung von Jehovas Zeugen häufig an ihre Verbündeten in der Politik.

    Gegner können unserem Predigtwerk nicht Einhalt gebieten

    19 Wie reagierte Amos auf die Gegnerschaft Amazjas? Zuerst fragte Amos den Priester: „Sagst du: ‚Du sollst nicht gegen Israel prophezeien‘?“ Dann äußerte Gottes mutiger Prophet ohne Zögern Worte, die Amazja sicherlich nicht gern hörte (Amos 7:16, 17). Amos ließ sich also nicht einschüchtern. Welch ein nachahmenswertes Beispiel für uns! Wenn es darum geht, Gottes Wort bekannt zu machen, werden wir unserem Gott nicht ungehorsam — auch nicht in den Ländern, wo neuzeitliche Amazjas grausame Verfolgung schüren. Wie Amos erklären wir weiterhin: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat.“ Gegner können unserem Predigtwerk niemals Einhalt gebieten, denn „die Hand Jehovas“ ist mit uns (Apostelgeschichte 11:19-21).

    20 Amazja hätte eigentlich wissen müssen, dass seine Drohungen nichts bringen würden. Schließlich hatte Amos bereits erklärt, warum ihn niemand auf der Erde zum Schweigen bringen konnte. Und das ist der dritte Aspekt unserer Betrachtung. Gemäß Amos 3:3-8 stellte der Prophet eine Reihe von Fragen und benutzte Veranschaulichungen, um zu zeigen, dass nichts ohne Grund geschah. Dann zeigte er den praktischen Bezug und sagte: „Da ist ein Löwe, der gebrüllt hat! Wer wird sich nicht fürchten? Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?“ Anders ausgedrückt, teilte Amos seinen Zuhörern mit: „Wenn ihr schon beim Brüllen eines Löwen in Furcht geratet, kann ich mich doch nicht davon zurückhalten, Gottes Wort zu predigen, nachdem Jehova es mir befohlen hat.“ Gottesfurcht oder tiefe Ehrfurcht vor Jehova trieb Amos an, freimütig zu reden.

    21 Auch wir hören die Aufforderung Jehovas, zu predigen. Und wie reagieren wir darauf? Wie Amos und die ersten Nachfolger Jesu verkündigen wir mit der Hilfe Jehovas sein Wort mit Freimut (Apostelgeschichte 4:23-31). Weder die von Gegnern angezettelte Verfolgung noch die Selbstzufriedenheit derer, denen wir predigen, bringen uns zum Schweigen. Wir fühlen uns angespornt, weiterhin mit demselben Eifer wie Amos auf der ganzen Welt freimütig die gute Botschaft zu verkündigen. Es ist unsere Verantwortung, die Menschen vor dem kommenden Strafgericht Jehovas zu warnen. Was hat es mit diesem Gericht auf sich? Diese Frage wird im folgenden Artikel beantwortet.

    Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:03

  4. WT 15.09.1994

    Nehmt euch die Propheten Gottes als Beispiel – Sie erlitten Ungemach

    3 Jehovas Propheten erlitten oft Ungemach oder wurden schlecht behandelt. Im neunten Jahrhundert v. u. Z. leistete zum Beispiel der Priester Amazja, ein Kälberanbeter, dem Propheten Amos erbitterten Widerstand. Amazja beschuldigte Amos ungerechtfertigterweise, sich gegen Jerobeam II. verschworen zu haben, weil er prophezeit hatte, daß der König durch das Schwert sterben und Israel ins Exil gehen würde. Verächtlich sagte Amazja zu Amos: „O Visionenseher, geh, lauf hinweg in das Land Juda, und dort iß Brot, und dort magst du prophezeien. Aber in Bethel sollst du fortan nicht mehr prophezeien, denn es ist das Heiligtum eines Königs, und es ist das Haus eines Königtums.“ Unbeeindruckt von diesem verbalen Angriff, antwortete Amos: „Ich war kein Prophet, noch war ich der Sohn eines Propheten; sondern ich war ein Viehhirt und ein Maulbeerfeigenritzer. Und Jehova nahm mich dann hinter der Kleinviehherde weg, und Jehova sagte darauf zu mir: ‚Geh, prophezeie meinem Volk Israel‘ “ (Amos 7:10-15).

    4 Jehovas Geist gab Amos die Kraft, mutig zu prophezeien. Stellen wir uns Amazjas Reaktion vor, als Amos sagte: „Höre das Wort Jehovas: ‚Sagst du: „Du sollst nicht gegen Israel prophezeien, und du sollst kein Wort gegen das Haus Isaaks fallenlassen.“? Dies ist daher, was Jehova gesprochen hat: „Was deine Frau betrifft, in der Stadt wird sie eine Prostituierte werden. Und was deine Söhne und deine Töchter betrifft, durch das Schwert werden sie fallen. Und was deinen Boden betrifft, mit dem Meßseil wird er ausgeteilt werden. Und was dich selbst betrifft, auf unreinem Boden wirst du sterben; und was Israel betrifft, es wird ganz gewiß von seinem eigenen Boden hinweg ins Exil gehen.“ ‘ “ Die Prophezeiung erfüllte sich tatsächlich (Amos 7:16, 17). Welch ein Schock für den abtrünnigen Amazja!

    5 Jehovas Diener befinden sich heute in einer ähnlichen Situation. Als Verkündiger der Botschaften Gottes erleiden wir Ungemach, und viele Menschen sprechen verächtlich von unserer Predigttätigkeit. Zugegeben, die Befugnis zu predigen hat uns kein theologisches Seminar erteilt. Vielmehr drängt uns Jehovas heiliger Geist, die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen. Wir verändern oder verwässern Gottes Botschaft nicht. Gehorsam wie Amos verkündigen wir sie ungeachtet der Reaktion unserer Zuhörer (2. Korinther 2:15-17).

    Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:05

  5. WT 15.10.1980

    Gottes Wort ist lebendig

    Gott bedient sich der Demütigen

    AMOS ist in Tekoa zu Hause, einer Stadt, die ungefähr 16 km südlich von Jerusalem liegt. Östlich von ihr befindet sich die Wildnis von Judäa mit ihren sanften kahlen Hügeln, die von Tälern und Schluchten durchzogen sind. Während der Regenzeit ist die Gegend nur spärlich bewachsen. Hier arbeitet Amos als einfacher Schafzüchter. Er betätigt sich auch saisonweise als Maulbeerfeigenritzer. Das Einkneifen oder Einritzen der Feigen soll den Reifeprozeß beschleunigen und bewirken, daß die Frucht größer und süßer wird (Amos 1:1; 7:14, 15).

    Während Amos die Schafe hütet, wird er aufgefordert, als Prophet Jehovas zu dienen. Von Gottes Geist angetrieben, geht er nordwärts in das Gebiet des Zehnstämmereiches Israel. Amos verkündet mutig eine Botschaft des Untergangs für das Königshaus Jerobeams, des Sohnes Joas, und sagt auch Israels Exil voraus (Amos 6:7; 7:9, 11).

    In Bethel, einem Zentrum der Kälberanbetung, wird der götzendienerische Priester Amazja durch das Prophezeien des Amos sehr belästigt. Er will Jehovas Prophet mit folgenden Worten einschüchtern: „O Visionenseher, geh, lauf hinweg in das Land Juda, und dort iß Brot, und dort magst du prophezeien. Aber in Bethel sollst du fortan nicht mehr prophezeien, denn es ist das Heiligtum eines Königs, und es ist das Haus eines Königtums“ (Amos 7:12, 13).

    Durch Gottes Geist ermutigt, steht Amos seinen Mann. „Ich war kein Prophet, noch war ich der Sohn eines Propheten“, entgegnet er, „sondern ich war ein Rinderhirt und ein Maulbeerfeigenritzer. Und Jehova nahm mich dann hinter der Kleinviehherde weg, und Jehova fuhr fort, zu mir zu sprechen: ,Geh, prophezeie meinem Volk Israel.‘ “ Dann kündigt er Amazja das Gericht an, das über ihn kommen soll, weil er Gottes Botschaft widerstanden hat: „Was deine Frau betrifft, in der Stadt wird sie eine Prostituierte werden [indem sie von Soldaten der erobernden Streitmacht vergewaltigt wird]. Und was deine Söhne und deine Töchter betrifft, durch das Schwert werden sie fallen. Und was deinen Erdboden betrifft, durch das Meßseil wird er ausgeteilt werden [durch diejenigen, die das Land besetzen werden]. Und was dich selbst betrifft, auf unreinem Erdboden [außerhalb des Landes Israel] wirst du sterben“ (Amos 7:14-17).

    Dadurch, daß Amos im 9. Jahrhundert v. u. Z. als Jehovas Prophet auserwählt wurde, wird deutlich veranschaulicht, daß der Allmächtige nicht auf die Weisen der Welt angewiesen ist, um sein Werk durchzuführen. Auch heute befindet es Gott für gut, sich demütiger Menschen zu bedienen, die sich gern von seinem Geist leiten lassen. Wie furchtlos haben sie doch seinen Namen und sein Königreich verkündet! Auf diese Weise werden die Weisen beschämt. Jehova Gott beweist so, daß er von ihrer Weisheit nicht abhängig ist. Ihre Fähigkeiten, auf die sie stolz sind, erweisen sich als wertlos (1. Kor. 1:26-31).

    Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:15

  6. Jule

    Amos 7 – 9

    Amos 7 – Die Vision von den Heuschrecken

    1 Gott, der Herr, gab mir eine Vision:Ich sah, wie er Heuschreckenschwärme erschuf. Gerade hatte man das erste Heu eingebracht, das für die königlichen Stallungen bestimmt war, und das Gras wuchs allmählich wieder nach. 2 Da fielen die Heuschrecken über die Pflanzen im ganzen Land her. Als sie alles abgefressen hatten, rief ich: »Ach Herr, Gott, vergib doch! Wie sollen die Nachkommen Jakobs sonst überleben? Sie sind ja ein so kleines Volk!« 3 Da hatte der Herr Erbarmen mit ihnen und sagte: »Was du dort gesehen hast, wird nicht eintreffen!«

    Die Vision vom Feuer

    4 Dann gab Gott, der Herr, mir eine weitere Vision:
    Ich sah, wie er Feuer herbeirief, um sein Volk zu bestrafen. Zuerst verzehrte es das Wasser im Meer, dann bedeckten die Flammen das ganze Land. 5 Da rief ich: »Ach Herr, Gott, bitte hör auf! Wie sollen die Nachkommen Jakobs sonst überleben? Sie sind ja ein so kleines Volk!« 6 Da hatte der Herr wieder Erbarmen mit ihnen und sagte: »Auch was du dort gesehen hast, wird nicht eintreffen.«

    Die Vision vom Bleilot

    7 Dann ließ der Herr mich sehen, wie er auf einer Mauer stand, die mit Hilfe eines Lots gebaut worden war. Er hielt ein Bleilot in der Hand 8 und fragte mich: »Amos, was siehst du?« »Ein Bleilot«, antwortete ich. Da sagte er: »Ich lege jetzt dieses Lot an mein Volk Israel, in Zukunft gehe ich nicht mehr über ihre Sünden hinweg. 9 Ich verwüste die Orte auf den Hügeln, wo die Nachkommen Isaaks ihre Götter verehren; ja, alle Heiligtümer Israels verwandle ich in Trümmerhaufen. Mein Schwert trifft das Königshaus Jerobeams!«

    Amos soll das Nordreich verlassen

    10 Amazja, der oberste Priester in Bethel, sandte einen Boten zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ ihm ausrichten: »Amos zettelt mitten in Israel einen Aufstand gegen dich an! Seine Reden sind unerträglich! 11 Er hat behauptet: ›Jerobeam wird durchs Schwert umkommen, und das Volk Israel wird aus dem Land vertrieben und in die Verbannung geführt.‹«

    12 Zu Amos sagte Amazja: »Du Prophet, verschwinde von hier, und geh heim nach Juda! Dort kannst du weiter weissagen und dich dafür bezahlen lassen. 13 Aber hier in Bethel ist Schluss damit! Denn hier steht der Tempel des Königs, das wichtigste Heiligtum Israels.«

    14 Amos erwiderte: »Ich bin kein Prophet, der sich bezahlen lässt, und ich komme auch aus keiner Prophetenschule. Ich bin Viehhirte und pflanze Maulbeerfeigenbäume an. 15 Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und mir befohlen: ›Geh zu meinem Volk Israel, und richte ihm meine Botschaft aus!‹ 16 Und nun willst du mir verbieten, den Auftrag Gottes zu erfüllen und zu den Israeliten, den Nachkommen Isaaks, zu sprechen? Hör, was der Herr dir ankündigt:

    17 ›Deine Frau soll in dieser Stadt zur Hure werden, deine Söhne und Töchter werden im Krieg getötet, dein Grundbesitz wird an andere verteilt, und du selbst wirst in einem heidnischen Land sterben! Denn die Israeliten werden von hier verschleppt werden. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!‹«

    Wie sehr eine andere Übersetzung doch das Verständnis beeinflussen kann:

    Bisher hatte ich angenommen, dass es in den ersten Versen um aufeinanderfolgende Ereignisse ging. Hier hört sich das ganz anders an. Aber vielleicht lag das auch nur daran, dass ich noch nicht so viel Hintergrundwissen hatte und mich daher auf andere Dinge konzentriert habe.

    Hat sich Jehova wirklich von dem Einwand Amos‘ beeinflussen lassen? Auf der anderen Seite hatte Jehova auch mehrfach eingelenkt, wenn Moses Fürsprache für das Volk gehalten hatte.

    Kommentar — 1. Juli 2012 @ 15:02

  7. Jule

    Amos 8 – Die Vision vom Korb mit reifem Obst

    1 Noch etwas ließ Gott, der Herr, mich sehen: einen Korb mit reifem Obst. 2 Er fragte mich: »Amos, was siehst du?« Ich antwortete: »Einen Korb mit reifem Obst.« Da sprach der Herr zu mir: »Ja, und so ist auch mein Volk: reif für das Gericht! Von jetzt an sehe ich nicht mehr über ihre Sünden hinweg! 3 Wenn meine Strafe sie trifft, dann werden sich die fröhlichen Gesänge, die jetzt noch im Königspalast erklingen, in Trauerlieder verwandeln. Wohin man auch blickt, liegen die Leichen herum, und überall herrscht Totenstille. Mein Wort gilt!«

    Rücksichtslose Ausbeutung

    4 Hört zu, die ihr die Armen unterdrückt und die Wehrlosen zugrunde richtet! 5-6 Ihr sagt: »Wann ist das Neumondfest endlich vorbei? Wann ist die Sabbatruhe bloß vorüber, damit wir die Kornspeicher wieder öffnen und Getreide verkaufen können? Dann verkleinern wir das Getreidemaß und machen die Gewichte auf der Waage schwerer, wo die Käufer ihr Silbergeld abwiegen. Auch die Waage selbst stellen wir falsch ein. Bestimmt können wir sogar noch den Getreideabfall verkaufen!« Ihr macht die Armen schon zu Sklaven, wenn sie euch nur ein Paar Schuhe nicht bezahlen können.

    7 Der Herr aber hat bei seiner Ehre geschworen: »Niemals werde ich vergeben, was sie getan haben! 8 Ja, ihretwegen soll die Erde beben, sie wird sich heben und senken wie der Nil in Ägypten, und die Menschen werden um ihre Toten trauern.

    9 Ich, der Herr, kündige euch an: An jenem Tag lasse ich die Sonne schon am Mittag untergehen, und die Dunkelheit bricht am helllichten Tag über das Land herein. 10 Eure Freudenfeste lasse ich zu Leichenfeiern werden und eure fröhlichen Lieder zu Totenklagen. Als Zeichen eurer Trauer werdet ihr euch Tücher aus grobem Sacktuch um die Hüften binden und euch die Köpfe kahl scheren. Ihr werdet so verzweifelt sein wie jemand, dessen einziger Sohn gestorben ist. Es wird ein bitterer Tag für euch sein, wenn das Ende kommt!«

    Gott antwortet nicht mehr

    11 »Ich, der Herr, sage euch: Es kommt die Zeit, da schicke ich euch eine Hungersnot. Aber nicht nach Brot werdet ihr hungern und nicht nach Wasser verlangen. Nein, nach einem Wort von mir werdet ihr euch sehnen! 12 Dann irren die Menschen ruhelos durchs Land, vom Toten Meer bis zum Mittelmeer, vom Norden bis zum Osten. Doch ihre Suche wird vergeblich sein: Ich, der Herr, antworte ihnen nicht.

    13 Auch die schönen Mädchen und die jungen Männer werden an jenem Tag vor Durst zusammenbrechen.

    14 Sie werden fallen und nicht mehr aufstehen, denn sie schwören bei dem widerlichen Götzen von Samaria und bekräftigen ihren Eid mit den Worten: ›So gewiss dein Gott lebt, Heiligtum in Dan!‹ oder: ›So gewiss die Wallfahrt nach Beerscheba uns Gottes Segen sichert!‹«

    So lange hatte Jehova liebevolle und barmherzige Geduld mit ihnen, aber jetzt haben sie den Bogen überspannt.

    Das, was er ihnen nun hier ankündigt, klingt sehr hart! Aber besonders hart empfinde ich die Tatsache, dass ER nicht mehr mit ihnen spricht. Auch hier stellt sich wieder die Frage, was zuerst da war: hatten sie jetzt Hunger nach Jehova und seinem Wort – weil es auf einmal nicht mehr zur Verfügung steht? Bemerken sie vielleicht erst jetzt, wie schön es war, dass Jehova immer auf sie gewartet hatte und immer ein Wort für sie hatte, wenn sie nur wollten?

    Oder ist der Hunger nach seinem Wort eine Reaktion, die aus Einsicht, Reue und Umkehr entspringt?

    Kommentar — 1. Juli 2012 @ 15:10

  8. Jule

    Amos 9 – Die letzte Vision: Der Herr am Altar

    1 Ich sah den Herrn am Altar stehen; er befahl: »Schlag auf die Kapitelle der Tempelsäulen, dass die Türschwellen erbeben! Zerschmettere die Säulen, damit die Trümmer den Leuten auf den Kopf fallen! Und wer das überlebt, den lasse ich vom Schwert durchbohren. Keiner wird fliehen können, niemand wird entkommen und sich retten. 2 Auch wenn sie in die Totenwelt eindringen und sich verstecken könnten – ich würde sie sogar von dort zurückholen! Und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen könnten, würde ich sie herunterstürzen. 3 Wollten sie auf den Gipfel des Karmel fliehen, würde ich sie auch dort finden und zurückholen. Könnten sie sich auf dem Meeresboden verbergen, würde ich der Meeresschlange befehlen, sie mit einem Biss zu töten. 4 Und wenn sie unter den Gefangenen wären, die in ein fremdes Land verschleppt werden, würde ich sie auch dort noch mit dem Schwert umbringen! Denn bei mir finden sie keine Hilfe mehr, ich schicke ihnen nur noch Tod und Verderben.«

    Was für ein Gott!

    5 Der Herr ist der allmächtige Gott! Berührt er die Erde, so fängt sie an zu schwanken. Sie hebt und senkt sich wie der Nil in Ägypten, und die Menschen trauern um ihre Toten.

    6 Im Himmel hat er die Stufen zu seinem Thron gebaut und auf der Erde die Fundamente für das Himmelsgewölbe gelegt. Er lässt das Wasser aus dem Meer aufsteigen und die Erde überfluten. Sein Name ist »der Herr«!

    Ihr seid nicht besser als die anderen!

    7 So spricht der Herr: »Glaubt ihr Israeliten wirklich, ihr wärt besser als die Äthiopier? Es ist wahr: Ich habe euch aus Ägypten befreit. Aber genauso habe ich die Philister aus Kreta herausgeführt und die Syrer aus Kir.

    8 Ich, der Herr, sehe ganz genau, wie ihr Israeliten in eurem Land gegen mich sündigt. Darum lasse ich euch vom Erdboden verschwinden!
    Doch ich will euch Nachkommen Jakobs nicht völlig ausrotten. Das verspreche ich, der Herr! 9 Ich zerstreue euch unter alle Völker. So wie in einem Sieb die Steine hängen bleiben, 10 so siebe ich die Schuldigen aus, sie, die jetzt noch selbstgefällig sagen: ›Menschen wie uns lässt der Herr nichts zustoßen. Kein Unglück wird uns treffen.‹ Gerade sie werden vom Schwert durchbohrt!«

    Neue Hoffnung für Israel

    11 So spricht der Herr: »Es kommt der Tag, an dem ich das Reich König Davids wieder aufbauen werde. Jetzt gleicht es zwar einem zerstörten Haus, doch dann richte ich die umgestürzten Wände wieder auf und schließe die Risse in der Mauer. 12 Die Israeliten werden in Besitz nehmen, was vom Gebiet der Edomiter übrig geblieben ist. Auch über die Nachbarvölker, die einst mir gehört haben, werden sie ihre Herrschaft ausdehnen. 13 Es kommt die Zeit, da wird es eine sehr reiche Ernte geben: Die Arbeiter mähen noch das Getreide ab, wenn der Bauer schon kommt, um den Acker wieder zu pflügen. Man tritt die Trauben noch in der Kelter, obwohl die Zeit der Aussaat schon wieder begonnen hat. Ja, es wird so viele Trauben geben, dass ihr Saft die Berge und Hügel herabfließt!

    14 Ich werde das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten wenden. Die Israeliten bauen die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin, sie pflanzen Weinberge und trinken Wein, sie legen Gärten an und ernähren sich davon.

    15 Ich werde sie wieder in ihr Land einpflanzen, und niemand kann sie mehr herausreißen. Denn dieses Land habe ich, der Herr, ihr Gott, ihnen gegeben. Mein Wort gilt!«

    bedeutet der Text in Vers 1, dass Jehova Amos buchstäblich auffordert, eigenhändig den Tempel zu zerstören?

    Aber viel interessanter finde ich den Teil unter der Überschrift: „Ihr seid nicht besser als die anderen“. Machen wir uns nichts vor: nur weil wir Zeugen Jehovas sind, sind auch wir nicht viel besser, als die anderen um uns herum. Denn allein der Name rettet nicht, auch die Zugehörigkeit zu der Glaubensgemeinschaft oder dass wir uns im Königreichssaal versammeln, wird nicht unsere Rettung bewirken.

    Jehova erwartet von uns – ebenso wie von seinem Volk Israel und Juda damals – dass wir seine Gebote halten und so leben, wie er sich das wünscht. Jesus sagte, wir müssten bis zum Ende ausharren und Jakobus sprach davon, dass Glaube ohne Werke tot ist. Erinnern wir uns noch an die Worte Jeus in Matthäus 7?

    An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man vielleicht jemals Trauben von Dornsträuchern oder Feigen von Disteln? 17 Ebenso bringt jeder gute Baum vortreffliche Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt wertlose Frucht hervor; 18 ein guter Baum kann nicht wertlose Frucht tragen, noch kann ein fauler Baum vortreffliche Frucht hervorbringen. 19 Jeder Baum, der nicht vortreffliche Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Ihr werdet also diese [Menschen] wirklich an ihren Früchten erkennen.

    21 Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ 23 Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit.

    24 Jeder nun, der diese meine Worte hört und danach handelt, wird mit einem verständigen Mann verglichen, der sein Haus auf den Felsen baute. 25 Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und schlugen gegen jenes Haus, aber es stürzte nicht ein, denn es war auf den Felsen gegründet worden. 26 Ferner wird jeder, der diese meine Worte hört und nicht danach handelt, mit einem törichten Mann verglichen, der sein Haus auf den Sand baute. 27 Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus, und es stürzte ein, und sein Zusammensturz war groß.“

    Jesus sprach hier zu Gottes Bundesvolk, denn er war zuerst zu den Kindern Israels gesandt worden. So wussten die Zuhörer, was im GESETZ stand, sie waren mit den Maßstäben Jehovas gut vertraut. Aber sie zu kennen allein reichte nicht aus – sie mussten sich auch daran halten, „danach tun“. Nur dann würden sie von ihm als seine Jünger anerkannt werden. Auch das Tun irgendwelcher Taten, von denen wir annehmen, dass sie dem Willen Jehovas entsprechen, reicht nicht aus – wenn wir nicht das tun, was uns unser Gott aufgetragen hat.

    Warum war Jesus denn auf die Erde gekommen? Um den Willen seines Vaters zu tun und den Menschen seinen Namen und seinen Willen bekanntzugeben und sie über die Gute Botschaft zu informieren. Das war sein Lebensinhalt und sein Lebenszweck, wie er selbst zu Pilatus später sagt.

    Wenn wir nun all diese Dinge tun, indem wir zu den Menschen hingehen und über Jehova und sein Königreich reden und ihnen den Namen Gottes bekannt geben – sind wir dann „in Sicherheit“, weil uns Jesus und Jehova anerkennen? Hatte er dies nicht hier in Matthäus gesagt?

    Er hat auch zu den Pharisäern gesagt, dass sie den Dill aussieben und das Kamel herunterschlucken. Jesus spricht immer wieder von den Früchten, die sie hervorbringen müssten. Dazu gehört zum einen das Tun des Willens Gottes, indem sie IHN, seinen Namen und sein Königreich verkünden. Aber auch ansonsten den Willen Gottes in ihrem Leben anwenden. Das erste allein reicht nicht aus. Es ist kein Garantieschein – so nach dem Motto: „Ich habe mich ja als ZJ taufen lassen, gehe zur Versammlung und predigen gehe ich auch. Also ist alles mit mir in Ordnung“, aber den Rest unseres Lebens ist uns Jehova egal. So, wie wenn wir ihn nur zu bestimmten Gelegenheiten anziehen. Für Festtage oder so.

    Auch dies allein reicht nicht aus. Jehova will, dass wir ihn mit ganzem Herzen lieben und ihn mit ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft dienen. Wir hatten ja gerade erst in der Ansprache des Zonenaufsehers gehört, warum er es so ins Einzelne aufteilte. Unser Glaube muss unser ganzes Leben bestimmen. Das bedeutet nicht, dass wir den ganzen Tag in der Bibel lesen müssen, aber es bedeutet, dass ER den ganzen Tag bei uns ist, ebenso, wie ein geliebter Mensch uns den ganzen Tag begleitet, auch wenn er vielleicht körperlich nicht anwesend sein kann. So drehen sich doch all unsere Gedanken und unser Tun um ihn.

    Dies kann jeden Bereich unseres Lebens betreffen. Ob wir uns unterhalten, etwas lesen oder im Fernsehen ansehen – wenn Jehova für uns eine Realität ist, ein echter Freund, dann taucht er immer wieder in unseren Gedanken auf. Dann fragen wir uns, wie Jehova wohl die Sache sieht, was die Person im Film oder in dem Artikel, den wir gelesen haben, hätte anders machen können, so dass sie die Dinge in Jehovas Art und Weise gelöst hätte. Man kann alles hinterfragen und wenn Jehova uns wichtig ist, dann tun wir das auch. Ich denke da an unser Finchen, wie sie eine Phase hatte, wo sie jeden Film, den sie gesehen hat, in dieser Hinsicht auseinandergenommen hat, weil sie der Ansicht war, dass man aus jedem Film etwas lernen kann. Ja, das können wir, wenn wir „ihn uns zusammen mit Jehova anschauen“.

    Irgendwie wird jeder Gedanke und alles was wir tun, wieder bei unserem Gott ankommen, einfach, weil wir so begeistert von IHM sind. Darüber freut sich unser Gott. Er will für uns wichtig sein, der einzige, den wir anbeten. ER selbst sagt uns in Moses, dass er ein eifersüchtiger Gott ist und keine anderen Götter neben sich duldet. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass alles, was uns von unserem Gott und seinem Willen ablenkt, eine Art „anderer Gott“ ist.

    Wenn wir Jehova wirklich lieben, dann werden wir unser Leben so einrichten, dass wir alles, was wir lesen, ansehen, sagen oder tun vor dem Hintergrund durchleuchten, ob es uns Jehova näher bringt. Wenn wir merken, dass es uns eher von Jehova weg bringt – dann Finger davon! Es lohnt sich nicht.

    Wie wir vorhin gelesen haben, hat er das Volk damit gestraft, dass er nicht mehr mit ihnen sprach. Er sagte, sie werden einen Hunger nach seinem Wort verspüren, aber es nicht finden, da er mit ihnen nicht mehr redet. Denn sie haben sich von ihm abgewandt und nun ist es ihm zuviel.

    Haben wir so etwas schon mal bei einem Menschen erlebt, den wir lieben? Wissen wir, wie schmerzhaft das ist? Wie wir uns danach sehnen, dass er uns wieder beachtet, wieder mit uns spricht? Dass wir uns sogar nach dem „sinnlosen Geplapper“ desjenigen sehnen, der uns noch einige Zeit zuvor die Nerven geraubt hat, weil er nur um des Redens Willen geredet hatte und wir nicht immer Zeit und Sinn dafür hatten? Aber nun, wo er nicht mehr mit uns spricht, uns ignoriert, da tut es weh und da wären wir sogar froh, wenn er „uns das Telefonbuch vorlesen würde“. Leider merken wir das oft erst, wenn wir es verloren haben, wie viel es uns wert ist. Da gibt es Männer, die ihre Ehefrauen über die Jahre betrügen, ohne mit der Wimper zu zucken und ohne sich etwas dabei zu denken. Die anderen Frauen sind einfach viel aufregender und die Ehefrau – ja, die ist ja eh zu Hause, da muss man sich nicht die Zeit nehmen, die ist ja da. Aber wenn sie dann weggeht, weil es ihr reicht, oder wenn sie gar stirbt, dann wird der Mann sich bewusst, wie sehr er sie vermisst und wie sehr er sie geliebt hat – ohne sich selbst dessen bewusst zu sein. Aber nun ist es zu spät.

    Ist unser Gott vielleicht so eine vernachlässigte Ehefrau in unserem Leben? Haben wir jede Menge zu tun, alle möglichen Pläne, Hobbys usw – aber unser Gott „hängt in der Warteschleife“? Denken wir vielleicht, er wäre ja immer da und wir könnten ja immer noch zu ihm gehen – wenn uns dann irgendwann danach ist?

    Wollen wir unseren Gott wirklich so vor den Kopf stoßen? Ist uns egal, wie er empfindet, welchen Schmerz wir ihm bereiten?

    Die Israeliten und auch die Juden waren scheinbar der Ansicht, dass ihr Gott immer in der Warteschleife auf sie warten würde. Er hatte ja auch unglaublich viele Jahre geduldig zugesehen, wie sie immer wieder anderen Göttern nachgelaufen sind. Sie konnten ja jederzeit zu ihm umkehren, er wartete ja nur darauf. Sie dachten scheinbar, es reiche, dass sie sein Namensvolk wären und den Tempel Jehovas in ihrer Mitte hatten. Sie waren ja sein auserwähltes Volk. Witzigerweise sagt er ihnen an einer anderen Stelle, dass er sie keinesfalls erwählt hätte, weil sie so toll waren – sondern weil er mit Abraham einen Bund geschlossen hatten. Dachten sie, ER müsse immer treu und loyal zu ihnen halten, um dieses Bundes wegen, sie selbst hätten in dieser Hinsicht aber keine Verantwortung?

    Oder dachten sie an die Zwickmühle, in der Jehova einige Zeit vorher war und dass er sich für die Untreuen entschieden hatte, „um seines Bundes mit David willen“? Selbst, wenn dies damals geklappt hatte und auch wieder klappen würde – zeugt so ein Verhalten wirklich von Liebe zu Jehova?

    Wie würden sie sich wohl an SEINER Stelle fühlen? Ob sie sich darüber schon mal Gedanken gemacht haben?

    Wie steht es mit uns? Erweisen wir uns als wahre Anbeter Jehovas, deren Herz von tiefer Liebe und Wertschätzung dazu gedrängt wird, ihn zu loben und zu preisen und alles zu vermeiden, was ein schlechtes Licht auf IHN werfen könnte?

    Kommentar — 1. Juli 2012 @ 15:15

  9. Jule

    Amos 7 – 9

    Amos 7 – erst petzen und dann sich als Helfer aufspielen?

    1 Dies ließ Gott , der Herr, mich schauen : Siehe, er bildete Heuschrecken , als das Spätgras zu wachsen begann; und siehe, es war das Spätgras nach der Heuernte des Königs. 2 Und es geschah, als sie nun das Grün des Landes vollends abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, Herr , vergib doch! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein ! 3 Da reute es den Herrn : »Es soll nicht geschehen!«, sprach der Herr .

    4 Dies ließ mich Gott , der Herr, schauen : Siehe, Gott , der Herr, rief das Feuer herbei zum Gericht; das fraß ein großes Loch und hatte schon das Erbteil ergriffen. 5 Da sprach ich: Herr, Herr , lass doch ab! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein! 6 Da reute den Herrn auch das: »Es soll nicht geschehen!«, sprach Gott , der Herr.

    7 Dies ließ er mich schauen: Siehe, der Herr stand auf einer senkrechten Mauer und hatte ein Senkblei in der Hand. 8 Und der Herr sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Ich sprach: Ein Senkblei ! Da sprach der Herr: Siehe, ich lege ein Senkblei an mitten in meinem Volk Israel, und ich werde künftig nicht mehr [ verschonend ] an ihm vorübergehen, 9 sondern die Höhen Isaaks sollen verwüstet und die Heiligtümer Israels zertrümmert werden, und gegen das Haus Jerobeams will ich mit dem Schwert aufstehen!

    10 Da sandte Amazja, der Priester von Bethel, zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ ihm sagen: »Amos hat eine Verschwörung gegen dich angezettelt mitten im Haus Israel; das Land kann all seine Worte nicht ertragen ! 11 Denn Amos hat gesagt: Jerobeam wird durchs Schwert sterben, und Israel wird gewisslich aus seinem Land gefangen weggeführt werden!«

    12 Und Amazja sprach zu Amos: »Du Seher , geh, fliehe in das Land Juda und iss dort dein Brot und weissage dort! 13 In Bethel aber sollst du nicht mehr weissagen ; denn es ist ein königliches Heiligtum und eine königliche Residenz!«

    14 Amos aber antwortete und sprach zu Amazja: Ich war kein Prophet und kein Prophetensohn , sondern ein Viehhirt war ich und züchtete Maulbeerfeigen. 15 Aber der Herr hat mich von den Schafen weggenommen , und der Herr hat zu mir gesagt: Geh, weissage meinem Volk Israel!

    16 Und nun höre das Wort des Herrn : Du sprichst: »Weissage nicht gegen Israel, und lass dich nicht aus gegen das Haus Isaak!« 17 Darum, so spricht der Herr : Deine Frau wird in der Stadt Hurerei treiben, und deine Söhne und Töchter werden durchs Schwert fallen, und dein Land wird man mit der Messschnur verteilen; du aber sollst in einem unreinen Land sterben ; und Israel wird gewisslich aus seinem Land gefangen weggeführt werden!

    Was ist das denn für ein Mensch, der Amazja?

    Zuerst geht er zum König, „petzt“ und macht Stimmung gegen Amos und dann rennt er zu dem hin, um ihn zu retten und schickt ihn zu seinem eigenen Schutz weg?

    Jehova jedenfalls findet das garnicht so toll. Wie immer, wenn jemand seinen Dienern verbietet zu sagen, was ER möchte, ist Jehova sehr ungehalten.

    Wie reagieren wir, wenn uns jemand anhand Gottes Wort zeigt, dass wir mit dem, was wir sagen, denken und tun, falsch liegen? Wollen wir diesen dann auch am Liebsten zum Schweigen bringen?

    Wie mag Jehova dann über uns denken?

    Sind wir in der Lage zu erkennen, ob es die Worte Gottes sind oder nur persönliche Ansichten des anderen?

    Hat das, was in Gottes Wort steht, bei uns immer absoluten Vorrang?

    weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

    Kommentar — 4. Juli 2013 @ 21:27

  10. Jule

    Amos 8 – Hunger nach Gottes Wort – ist er echt und ernsthaft?

    1 Dies ließ Gott , der Herr, mich schauen : Siehe, da war ein Korb mit reifem Obst; 2 und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Einen Korb mit reifem Obst! Da sprach der Herr zu mir: Die Zeit ist reif geworden für mein Volk Israel; ich werde künftig nicht mehr [ verschonend ] an ihm vorübergehen! 3 An jenem Tag werden ihre Tempellieder zu Geheul werden, spricht Gott , der Herr; man wird überall viele Leichname hinwerfen – still!

    4 Hört dies, die ihr dem Armen nachstellt und die Wehrlosen im Land vernichten wollt, 5 die ihr sagt: »Wann [endlich] ist der Neumond vorüber, damit wir Getreide verkaufen, und der Sabbat , dass wir Korn anbieten, damit wir das Ephamaß verkleinern und das Schekelgewicht erhöhen und die Waage zum Betrug fälschen können, 6 dass wir die Bedürftigen um Geld und den Armen für ein Paar Schuhe kriegen und Spreu als Korn verkaufen können?«

    7 Der Herr hat geschworen bei [sich,] dem Ruhm Jakobs: Niemals werde ich irgendeine ihrer Taten vergessen! 8 Sollte das Land deswegen nicht erbeben und jeder trauern , der darin wohnt? Da wird das ganze [Land] emporsteigen wie der Nil, es wird aufwogen und sich wieder senken wie der Strom Ägyptens. 9 Und es soll geschehen an jenem Tag, spricht Gott , der Herr, da will ich die Sonne am Mittag untergehen lassen und über die Erde Finsternis bringen am lichten Tag. 10 Dann werde ich eure Feste in Trauer verwandeln und alle eure Lieder in Klagegesang; und ich werde um alle Lenden Sacktuch und auf alle Häupter eine Glatze bringen; man wird trauern wie um den Eingeborenen , und das Ende wird sein wie ein bitterer Tag.

    11 Siehe, es kommen Tage, spricht Gott , der Herr, da werde ich einen Hunger ins Land senden; nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser, sondern danach, das Wort des Herrn zu hören. 12 Da wird man hin und her wanken von einem Meer zum anderen und umherziehen vom Norden bis zum Osten, um das Wort des Herrn zu suchen, und wird es doch nicht finden.

    13 An jenem Tag werden die schönen Jungfrauen und die jungen Männer vor Durst verschmachten, 14 sie, die jetzt bei der Schuld Samarias schwören und sagen: »So wahr dein Gott lebt, Dan !« und »So wahr der Kult von Beerscheba lebt!« Ja, sie werden fallen und nicht wieder aufstehen!

    hier finden wir einen Gedanken dazu aus dem vergangenen Jahr:

    Kommentar — 4. Juli 2013 @ 22:07

  11. Jule

    Amos 9 – „die zerfallene Hütte Davids“

    1 Ich sah den Herrn am Altar stehen, und er sprach: Schlage an den Säulenknauf, dass die Schwellen beben, und zerschmettere sie auf dem Haupt von ihnen allen! Ihren Rest aber will ich mit dem Schwert umbringen , dass kein Flüchtling von ihnen entflieht und kein Entkommener sich retten kann. 2 Wenn sie auch bis ins Totenreich eindrängen, so würde sie doch meine Hand von dort holen, und wenn sie zum Himmel emporstiegen, so würde ich sie von dort hinunterstoßen . 3 Wenn sie sich aber auf dem Gipfel des Karmel versteckten, so würde ich sie dort aufspüren und ergreifen; und wollten sie sich auf dem Meeresgrund vor meinen Augen verbergen, so würde ich dort der Schlange gebieten, sie zu beißen; 4 und wenn sie vor ihren Feinden her in die Gefangenschaft ziehen würden, so wollte ich doch von dort dem Schwert gebieten, sie umzubringen . So will ich mein Auge auf sie richten zum Bösen und nicht zum Guten!

    5 Denn der Herrscher, der Herr der Heerscharen, ist es, der das Land anrührt, und es vergeht , und es trauern alle, die darin wohnen; und das ganze [Land] hebt sich empor wie der Nil und sinkt wieder zurück wie der Strom Ägyptens. 6 Er ist es, der seine Obergemächer im Himmel gebaut und sein Gewölbe über der Erde gegründet hat, der den Meereswassern ruft und sie ausgießt über den Erdboden – Herr ist sein Name.

    7 Seid ihr Kinder Israels für mich nicht wie die Kinder der Kuschiten?, spricht der Herr . Habe ich nicht Israel aus dem Land Ägypten herausgeführt und die Philister aus Kaphtor und die Aramäer aus Kir ?

    8 Siehe, die Augen Gottes , des Herrn, sind auf das sündige Königreich gerichtet, dass ich es vom Erdboden vertilge. Aber ich will das Haus Jakob nicht ganz und gar vertilgen, spricht der Herr . 9 Denn siehe, ich lasse das Haus Israel durch alle Heidenvölker sichten , wie Getreide mit einem Sieb gesichtet wird; und es soll nicht ein Körnlein auf die Erde fallen!

    10 Durchs Schwert sollen alle Sünder meines Volkes sterben, die sagen: »Kein Unglück wird uns erreichen noch überfallen!« 11 An jenem Tag will ich die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten und ihre Risse vermauern und ihre Trümmer wiederherstellen und sie wieder bauen wie in den Tagen der Vorzeit, 12 sodass sie den Überrest Edoms in Besitz nehmen werden und alle Heidenvölker, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr , der dies tut.

    13 Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr , da der Pflüger den Schnitter und der Traubenkelterer den Sämann ablösen wird. Dann werden die Berge von Most triefen und alle Hügel überfließen. 14 Und ich will das Geschick meines Volkes Israel wenden , und sie werden die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken , Gärten anlegen und deren Früchte genießen.

    15 Und ich werde sie einpflanzen in ihr Land; und sie sollen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, nicht mehr herausgerissen werden!, spricht der Herr , dein Gott.

    Jehova will die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Gab es zu dem Thema nicht auch eine Ansprache von John Angelina? Ja, sie heißt sogar so: „Die zerfallene Hütte Davids“.

    Aber noch interessanter in diesem Zusammenhang ist die Ansprache von Johannes Hartl: „Das Zelt Davids“, denn hier bezieht er sich direkt auf diesen Vers und dass er im Zusammenhang mit Beschneidung und ob die Nationen auch in den Bund aufgenommen werden können zitiert wird.

    Besonders interessant ist, wie Johannes das Zelt Davids aufschlüsselt. Er hat Recht, es ist nur eine ganz kurze Passage in 2. Samuel und wir lesen schnell darüber. Das ist mir auch so ergangen. Aber diese Hütte hat so viele Gemeinsamkeiten mit dem, was später passiert, als auch die Nationen zu Jehova kommen können. Bitte hört euch diese Ansprache unbedingt an, es lohnt sich. Besonders dann, wenn ihr gern tiefer in Gottes Wort grabt. Ich fand sie ungeheuerlich spannend und es stellte sich beim Anhören die Frage, was denn eigentlich mit der Stiftshütte passiert war, wenn das Zelt Davids etwas anderes ist. Wer die Ansprache bis zum Ende hört, der wird eine Antwort darauf bekommen ;-).

    Interessanterweise habe ich im Index der WT-Gesellschaft nichts derartiges gefunden, daher sollten sich auch die Brüder diese Ansprache anhören. Denn alles, was uns unserem Schöpfer näher bringt, ist von Vorteil – egal von welchem Redner und aus welcher Religionsorganisation!

    weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

    Kommentar — 4. Juli 2013 @ 23:12

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment