Amos 1 – 3
Kapitel 1
AMOS
1 Die Worte des Amos, der sich unter den Schafzüchtern aus Tekoa befand, die er über Israel in den Tagen Usijas, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel, als Vision schaute, zwei Jahre vor dem Erdbeben. 2 Und er sagte dann:
„Jehova – aus Zion wird er brüllen, und aus Jerusalem wird er seine Stimme erschallen lassen; und die Weidegründe der Hirten sollen dann trauern, und der Gipfel des Karmels soll verdorren.“
3 „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen von Damaskus und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie Gilead sogar mit eisernen Dreschwerkzeugen gedroschen haben. 4 Und ich will Feuer gegen das Haus Hasaëls senden, und es soll die Wohntürme Ben-Hadads verzehren. 5 Und ich will den Riegel von Damaskus zerbrechen und [den] Bewohner von Bikath-Awen wegtilgen und den Zepterhalter von Beth-Eden; und das Volk von Syrien wird nach Kir ins Exil gehen müssen“, hat Jehova gesprochen.‘
6 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen von Gasa und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie eine ganze Schar Weggeführter ins Exil mitnahmen, um sie an Edom auszuliefern. 7 Und ich will Feuer gegen die Mauer von Gasa senden, und es soll seine Wohntürme verzehren. 8 Und ich will [den] Bewohner von Aschdod wegtilgen und den Zepterhalter von Askalon; und ich will meine Hand gegen Ekron wenden, und die Übriggebliebenen der Philister sollen zugrunde gehen“, hat der Souveräne Herr Jehova gesprochen.‘
9 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Tyrus und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie eine ganze Schar ins Exil Weggeführter an Edom auslieferten und [weil] sie nicht des Bundes der Brüder gedachten. 10 Und ich will Feuer gegen die Mauer von Tyrus senden, und es soll ihre Wohntürme verzehren.‘
11 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Edom und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil er seinem eigenen Bruder mit dem Schwert nachjagte und [weil] er seine [eigenen] Eigenschaften des Erbarmens verdarb und weil sein Zorn unablässig für immer zerreißt; und sein überwallender Zorn – er hat ihn dauernd bewahrt. 12 Und ich will Feuer nach Teman senden, und es soll die Wohntürme von Bozra verzehren.‘
13 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen der Söhne Ammons und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie die Schwangeren von Gilead aufschlitzten zu dem Zweck, ihr eigenes Gebiet zu erweitern. 14 Und ich will Feuer an die Mauer von Rabba legen, und es soll ihre Wohntürme verzehren, mit einem Alarmsignal am Tag der Schlacht, mit einem Sturm am Tag des Sturmwindes. 15 Und ihr König soll ins Exil gehen, er und seine Fürsten zusammen“, hat Jehova gesprochen.‘
Kapitel 2
2 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen von Moab und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil er die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannte. 2 Und ich will Feuer nach Moab senden, und es soll die Wohntürme Kerijoths verzehren; und mit Lärm soll Moab sterben, mit einem Alarmsignal, mit dem Schall eines Horns. 3 Und ich will [den] Richter aus seiner Mitte wegtilgen, und alle seine Fürsten werde ich mit ihm töten“, hat Jehova gesagt.‘
4 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Juda und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie das Gesetz Jehovas verwarfen und [weil] sie seine eigenen Bestimmungen nicht hielten; sondern ihre Lügen, denen ihre Vorväter nachgewandelt waren, ließen sie ständig umherirren. 5 Und ich will Feuer nach Juda senden, und es soll die Wohntürme Jerusalems verzehren.‘
6 Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Israel und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie einen Gerechten um bloßes Silber verkauften und einen Armen um [den Preis von] einem Paar Sandalen. 7 Sie lechzen nach dem Staub der Erde auf dem Kopf der Geringen; und den Weg Sanftmütiger biegen sie ab; und ein Mann und dessen eigener Vater sind zu dem[selben] Mädchen gegangen, um meinen heiligen Namen zu entweihen. 8 Und auf gepfändeten Kleidern strecken sie sich neben jedem Altar aus; und den Wein derer, denen eine Geldbuße auferlegt worden ist, trinken sie im Haus ihrer Götter.‘
9 ‚Was aber mich betrifft, ich hatte ihretwegen den Amoriter vertilgt, dessen Höhe wie die Höhe von Zedern war und der kraftvoll wie die stattlichen Bäume war; und ich ging daran, seinen Fruchtertrag oben und seine Wurzeln unten zu vertilgen. 10 Und ich selbst führte euch aus dem Land Ägypten herauf, und ich ließ euch vierzig Jahre lang fortgesetzt durch die Wildnis wandern, um das Land des Amoriters in Besitz zu nehmen. 11 Und ich erweckte ständig einige eurer Söhne als Propheten und einige eurer jungen Männer als Nasiraer. Sollte dies wirklich nicht so sein, o Söhne Israels?‘ ist der Ausspruch Jehovas.
12 ‚Ihr aber gabt den Nasiraern ständig Wein zu trinken, und den Propheten erlegtet ihr einen Befehl auf, indem [ihr] spracht: „Ihr sollt nicht prophezeien.“ 13 Siehe, ich lasse das, was unter euch ist, schwanken, so wie der Wagen schwankt, der bis oben voll ist mit einer Reihe frisch geschnittenen Getreides. 14 Und [der] Zufluchtsort soll dem Schnellen entschwinden, und kein Kräftiger wird seine Kraft verstärken, und kein Starker wird seiner Seele Entrinnen verschaffen. 15 Und keiner, der den Bogen handhabt, wird standhalten, und kein Schnellfüßiger wird entrinnen, und kein Reiter zu Pferde wird seiner Seele Entrinnen verschaffen. 16 Und was einen Beherzten unter den Starken betrifft, nackt wird er an jenem Tag fliehen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“
Kapitel 3
3 „Hört dieses Wort, das Jehova über euch geredet hat, o Söhne Israels, über die ganze Familie, die ich aus dem Land Ägypten heraufführte, das lautet: 2 ‚Nur euch habe ich erkannt von allen Familien des Erdbodens. Darum werde ich Abrechnung halten mit euch wegen all eurer Vergehungen.
3 Werden zwei miteinander gehen, es sei denn, sie haben sich auf Verabredung hin getroffen? 4 Wird ein Löwe im Wald brüllen, wenn er keinen Raub hat? Wird ein mähniger junger Löwe seine Stimme aus seinem Versteck erschallen lassen, wenn er überhaupt nichts gefangen hat? 5 Wird ein Vogel in einer Falle zur Erde fallen, wenn ihm keine Schlinge [gelegt] ist? Springt eine Falle vom Erdboden auf, wenn sie überhaupt nichts gefangen hat? 6 Wenn ein Horn in einer Stadt geblasen wird, zittert dann nicht auch das Volk selbst? Wenn ein Unglück in der Stadt geschieht, ist es dann nicht Jehova, der gehandelt hat? 7 Denn der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart. 8 Da ist ein Löwe, der gebrüllt hat! Wer wird sich nicht fürchten? Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?‘
9 ‚Verkündigt es auf [den] Wohntürmen in Aschdod und auf [den] Wohntürmen im Land Ägypten, und sprecht: „Versammelt euch gegen die Berge Samarias, und seht die vielen Wirren in seiner Mitte und Fälle von Übervorteilung darin. 10 Und sie haben nicht gewußt zu tun, was gerade ist“, ist der Ausspruch Jehovas, „diejenigen, die Gewalttat und Verheerung anhäufen in ihren Wohntürmen.“ ‚
11 Darum hat der Souveräne Herr Jehova dies gesagt: ‚Da ist ein Widersacher sogar rings um das Land her, und er wird gewiß deine Stärke von dir herunterholen, und deine Wohntürme werden tatsächlich geplündert werden.‘
12 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚So, wie der Hirt dem Maul des Löwen zwei Unterschenkel oder ein Stück eines Ohres entreißt, so werden die Söhne Israels weggerissen werden, diejenigen, die in Samaria auf einem prächtigen Ruhebett und auf einem damaszenischen Diwan sitzen.‘
13 ‚Hört und gebt Zeugnis im Hause Jakob‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, des Gottes der Heerscharen. 14 ‚Denn an dem Tag, an dem ich wegen der Auflehnungen Israels mit ihm Abrechnung halte, will ich auch mit den Altären von Bethel Abrechnung halten; und die Hörner des Altars werden bestimmt abgehauen werden und sollen zur Erde fallen. 15 Und ich will das Winterhaus zusätzlich zum Sommerhaus schlagen.‘
,Und die Elfenbeinhäuser werden zugrunde gehen müssen, und viele Häuser werden ein Ende nehmen müssen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“
Jule | 06.28.09 | Amos, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel |
Jule
Amos 1 – 3
In den ersten beiden Kapiteln spricht Jehova sein Urteil über die einzelnen Stämme und begründet es jeweils, warum sie so eine harte Strafe verdient haben. Interessant finde ich den Grund für Juda und einige Punkte, die Israel betreffen:
Amos 2:4
Amos 2:11-12
Es ist also für Jehova keine leichte Sache, wenn man alles daran setzt, Anbeter Gottes zu behindern oder gar vom Weg Jehovas abzubringen!
Aber dies haben wir ja auch schon im Fall Isebels gesehen.
Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:20
Jule
Warum urteilt Jehova so hart über sein Volk? Immerhin gingen seine Worte ja an die Stämme des Volkes Israel.
Amos 3:1-2
Er hatte sie als sein Volk erwählt, über die Jahre immer gut mit ihnen gehandelt. Sie hatten seine Wunder und Machttaten live miterlebt und sie hatten einen Bund mit Jehova.
So ist es auch mit uns.
Wenn wir uns durch die Taufe als seine Anbeter zu erkennen gegeben haben, dann haben auch wir einen Bund mit ihm geschlossen: seine Gebote zu halten.
Erkennen wir persönlich diese Verantwortung an?
Oder ziehen wir vielleicht durch unsere Taten den Namen Jehovas in den Schmutz?
Hier in Amos sehen wir, wie Jehova über so ein Verhalten denkt. Tun wir doch alles uns Mögliche, damit wir nicht mit hier in der Liste aufgetaucht wären, wenn er heute diese Worte sprechen würde!
Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:20
Thomas
Amos 1-3
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm hieß es 1981
Wie sieht das bei den Personen aus, die uns umgeben?? Kennst du Personen, die nach Außen sich als Christen verkaufen – aber wahre Diener Gottes zwingen, sich bei Pädophilen zu entschuldigen, dass sie Kinder vor ihnen geschützt haben? Kennst du Personen, die den Armen verachten und nicht Recht sprechen? Können diese Personen wirklich glauben, sich vor dem Gericht Gottes zu entziehen?
Kommentar — 28. Juni 2010 @ 19:10
WT 15.11.2004
Jehova wird ein Strafgericht über die Bösen bringen
„Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“ (AMOS 4:12).
WIRD Jehova allem Bösen und allem Leid auf der Erde jemals ein Ende machen? Diese Frage stellt sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehr denn je. Wohin man auch blickt, kann man beobachten, wie unmenschlich der Mensch seine Mitmenschen behandelt. Wie sehnen wir uns doch nach einer Welt ohne Gewalt, ohne Terrorismus und ohne Korruption!
2 Glücklicherweise können wir fest davon überzeugt sein, dass Jehova alles Böse beseitigen wird. Gottes Eigenschaften garantieren dafür, dass er gegen die Bösen vorgehen wird. Jehova ist vollkommen gerecht. Sein Wort sagt uns in Psalm 33:5: „Er liebt Gerechtigkeit und Recht.“ Und in einem anderen Psalm wird gesagt: „Jeden, der Gewalttat liebt, hasst SEINE Seele gewiss“ (Psalm 11:5). Bestimmt wird Jehova, der allmächtige Gott, der Recht und Gerechtigkeit liebt, nichts, was er hasst, auf Dauer tolerieren.
3 Betrachten wir einen weiteren Grund, warum wir so sicher sein können, dass Jehova das Böse beseitigen wird. Geschichtliche Aufzeichnungen liefern uns eine Garantie dafür. Beeindruckende Beispiele, die zeigen, wie Jehova mit Bösen verfährt, finden wir im Bibelbuch Amos. Die folgende Betrachtung der Prophezeiung des Amos lehrt uns dreierlei über göttliche Strafgerichte: 1. Sie sind immer verdient, 2. man kann sich ihnen nicht entziehen und 3. Jehova geht selektiv vor, denn er vollstreckt das Gericht an Übeltätern, erweist aber reumütigen und rechtschaffenen Menschen Barmherzigkeit (Römer 9:17-26).
Ein göttliches Strafgericht ist immer verdient
4 In den Tagen des Amos war die Nation Israel bereits zweigeteilt, und zwar in das südliche Zweistämmereich Juda und das nördliche Zehnstämmereich Israel. Amos erhielt von Jehova den Auftrag, als Prophet seine Heimatstadt in Juda zu verlassen und nach Israel zu gehen. Dort sollte er das göttliche Strafgericht ankündigen.
5 Amos kündigte zunächst allerdings nicht dem widerspenstigen Nordreich Israel das Strafgericht Jehovas an, sondern sechs Nachbarnationen, nämlich Syrien, Philistäa, Tyrus, Edom, Ammon und Moab. Verdienten die erwähnten Nationen denn tatsächlich ein solches Gericht? Aber gewiss! Allein schon deshalb, weil sie alle erbitterte Feinde des Volkes Jehovas waren.
6 Die Syrer verurteilte Jehova beispielsweise, „weil sie Gilead . . . gedroschen“ hatten (Amos 1:3). Sie hatten Teile von Gilead — eine Region Israels östlich des Jordan — an sich gerissen und dem Volk Gottes dort großen Schaden zugefügt. Was erfahren wir über Philistäa und Tyrus? Die Philister hatten sich schuldig gemacht, weil sie israelitische Exilanten oder Gefangene den Edomitern verkauft hatten. Einige Israeliten gerieten in die Hände von tyrischen Sklavenhändlern (Amos 1:6, 9). Man stelle sich das vor — sie verkauften Diener Jehovas in die Sklaverei! Kein Wunder, dass Jehova Syrien, Philistäa und Tyrus Unheil ankündigte!
7 Edom, Ammon und Moab hatten mit Israel etwas gemeinsam. Alle drei waren mit den Israeliten verwandt. Die Edomiter stammten über Jakobs Zwillingsbruder Esau von Abraham ab. Sie waren also in gewissem Sinne Israels Brüder. Die Ammoniter und die Moabiter waren Nachkommen Lots, des Neffen Abrahams. Behandelten die Edomiter, die Ammoniter und die Moabiter ihre israelitischen Verwandten tatsächlich wie Brüder? Keinesfalls! Edom setzte unbarmherzig das Schwert gegen ‘seinen eigenen Bruder’ ein und die Ammoniter behandelten israelitische Gefangene äußerst sadistisch (Amos 1:11, 13). Amos erwähnt zwar nicht genau, wie die Moabiter Angehörige des Volkes Gottes misshandelten, doch sie waren über einen langen Zeitraum Feinde Israels. Die drei blutsverwandten Nationen sollten schwer bestraft werden. Jehova würde eine feurige Vernichtung über sie bringen.
Einem göttlichen Strafgericht kann man sich nicht entziehen
8 Es besteht kein Zweifel: Die zu Beginn der Prophezeiung des Amos angesprochenen sechs Nationen verdienten Gottes Strafgericht. Und sie konnten sich diesem nicht entziehen. Von Amos, Kapitel 1, Vers 3 bis Kapitel 2, Vers 1 ist sechs Mal die Aussage Jehovas zu finden: „Ich [werde] es nicht abwenden.“ Seinem Wort entsprechend ließ er sich nicht davon abbringen, gegen jene Nationen vorzugehen. Wie die Geschichte beweist, kam später über sie alle Unheil. Wenigstens vier von ihnen, nämlich Philistäa, Moab, Ammon und Edom, hörten schließlich auf zu bestehen.
9 Als Nächstes wandte sich Amos in seiner Prophezeiung einer siebten Nation zu, der eigenen: Juda. Seine Zuhörer im Nordreich Israel wunderten sich vielleicht, dass er dem Königreich Juda ein Strafgericht ankündigte. Warum verdienten die Bewohner Judas ein solches Gericht? „Weil sie das Gesetz Jehovas verwarfen“, heißt es in Amos 2:4. Jehova sah über eine solche willentliche Missachtung seines Gesetzes nicht einfach hinweg. Laut Amos 2:5 sagte er voraus: „Ich will Feuer nach Juda senden, und es soll die Wohntürme Jerusalems verzehren.“
10 Das untreue Juda konnte dem drohenden Unheil nicht entgehen. Zum siebten Mal sagte Jehova: „Ich [werde] es nicht abwenden“ (Amos 2:4). Über Juda kam die vorhergesagte Strafe, als es 607 v. u. Z. von den Babyloniern verwüstet wurde. Das macht einmal mehr deutlich, dass sich die Bösen dem Gericht Gottes nicht entziehen können.
11 Der Prophet hatte gerade sieben Nationen das Gericht Jehovas angekündigt. Wer dachte, Amos habe sein Prophezeien beendet, hatte sich getäuscht. Er war noch lange nicht fertig. Denn in erster Linie war er beauftragt, dem Nordreich Israel eine vernichtende Gerichtsbotschaft zu verkünden. Und es verdiente das göttliche Strafgericht wegen des beklagenswerten Verfalls von Moral und Anbetung.
12 Amos prangerte in seiner Prophezeiung die Unterdrückung an, die im Königreich Israel mittlerweile an der Tagesordnung war. In Amos 2:6, 7 heißt es: „Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Wegen drei Auflehnungen von Israel und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie einen Gerechten um bloßes Silber verkauften und einen Armen um den Preis von einem Paar Sandalen. Sie lechzen nach dem Staub der Erde auf dem Kopf der Geringen; und den Weg Sanftmütiger biegen sie ab.‘ “
13 Gerechte wurden „um bloßes Silber“ verkauft, was womöglich darauf hindeutet, dass sich Richter mit Silber bestechen ließen und Unschuldige verurteilten. Die Gläubiger verkauften Arme in die Sklaverei um den Preis von „einem Paar Sandalen“, also möglicherweise wegen ganz geringer Schulden. Herzlose Männer ‘lechzten’ danach oder setzten alles daran, die „Geringen“ so sehr zu erniedrigen, dass sich diese Armen selbst Staub auf den Kopf streuten, was Bedrängnis, Trauer oder Demütigung anzeigte. Die Korruption nahm derart überhand, dass „Sanftmütige“ nicht hoffen konnten, gerecht behandelt zu werden.
14 Beachten wir, wer schlecht behandelt wurde: Es waren gerechte, arme, geringe und sanftmütige Bewohner des Landes. Jehovas Gesetzesbund mit Israel verlangte Mitgefühl gegenüber den Schutzlosen und Armen. Doch die Lage der Betreffenden im Zehnstämmereich Israel hätte gar nicht schlimmer sein können.
„Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“
15 Die Unmoral und andere Sünden hatten in Israel überhand genommen. Aus gutem Grund warnte daher der Prophet Amos die rebellische Nation: „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“ (Amos 4:12). Das untreue Israel konnte der Vollstreckung des göttlichen Strafgerichts nicht entgehen, denn Jehova verkündete zum achten Mal: „Ich [werde] es nicht abwenden“ (Amos 2:6). Über Böse, die sich vor Gott verstecken wollten, sagte er: „Keiner von ihnen, der flieht, wird seine Flucht schaffen, und keiner von ihnen, der entrinnt, wird entkommen. Wenn sie hinab in den Scheol graben, wird meine eigene Hand sie von dort holen; und wenn sie zu den Himmeln aufsteigen, werde ich sie von dort herunterbringen“ (Amos 9:1, 2).
16 Die Bösen konnten der Vollstreckung des Urteils Jehovas nicht dadurch entkommen, dass sie „hinab in den Scheol“ gruben, womit bildlich Versuche beschrieben werden, sich in den Tiefen der Erde zu verstecken. Ebenso wenig konnten sie sich dem göttlichen Strafgericht entziehen, wenn sie „zu den Himmeln“ aufstiegen, das heißt versuchen würden, sich auf hohe Berge zu flüchten. Jehovas Warnung war unmissverständlich: Kein Versteck war für ihn unerreichbar. Gottes Gerechtigkeit verlangte, das Nordreich für seine bösen Taten zur Verantwortung zu ziehen. Diese Zeit kam schließlich herbei. 740 v. u. Z., etwa 60 Jahre nachdem Amos seine Prophezeiung niedergeschrieben hatte, wurde das nördliche Königreich Israel von den Assyrern erobert.
Gott geht bei einem Strafgericht selektiv vor
17 Wie wir aus der Prophezeiung des Amos erkannt haben, ist ein göttliches Strafgericht immer verdient und man kann sich ihm nicht entziehen. Genauso deutlich zeigt das Buch Amos jedoch, dass Jehova bei einem solchen Gericht selektiv vorgeht. Er findet die Bösen, wo immer sie sich verstecken, und vollstreckt das Urteil an ihnen. Er findet aber auch die Reumütigen und Rechtschaffenen, diejenigen, denen er Barmherzigkeit erweisen möchte. Diese Lektion geht aus dem letzten Kapitel des Buches Amos klar und deutlich hervor.
18 Gemäß Amos, Kapitel 9, Vers 8 sagte Jehova: „Ich [werde] das Haus Jakob nicht vollständig vertilgen.“ Wie die Verse 13 bis 15 zeigen, versprach er, „die Gefangenen“ seines Volkes „zurückkehren [zu] lassen“. Ihnen sollte Barmherzigkeit erwiesen werden und sie sollten Sicherheit und Wohlfahrt genießen. „Der Pflüger [wird] tatsächlich den Schnitter einholen“, versprach Jehova. Stellen wir uns das vor — eine so reiche Ernte, dass einiges davon noch nicht eingebracht wäre, wenn bereits wieder gepflügt und gesät werden müsste!
19 Bei dem Strafgericht, das Jehova über die Bösen brachte, kann im Falle Judas und Israels zu Recht gesagt werden, dass er selektiv vorging, denn Reumütigen und Rechtschaffenen wurde Barmherzigkeit erwiesen. Die Wiederherstellungsprophezeiung in Amos, Kapitel 9 erfüllte sich, denn ein reumütiger Überrest Israels und Judas kehrte 537 v. u. Z. schließlich aus der Babylonischen Gefangenschaft zurück. In ihrem geliebten Heimatland stellten die Zurückgekehrten dann die reine Anbetung wieder her. Außerdem lebten sie in Sicherheit und bauten ihre Häuser wieder auf, pflanzten Weinberge und bestellten ihre Gärten.
Das Strafgericht Jehovas wird kommen!
20 Die Betrachtung der von Amos verkündeten göttlichen Gerichtsbotschaften sollte uns die Zuversicht einflößen, dass Jehova auch heute der Gottlosigkeit ein Ende machen wird. Warum können wir das glauben? Erstens zeigt das, was Gott in der Vergangenheit gegen die Bösen unternommen hat, wie er in unseren Tagen vorgehen wird. Zweitens stellt die Vollstreckung des göttlichen Gerichts an dem abtrünnigen Königreich Israel eines sicher: Gott wird die Christenheit, den verwerflichsten Teil von „Babylon der Großen“ (dem Weltreich der falschen Religion), vernichten (Offenbarung 18:2).
21 Es besteht kein Zweifel, dass die Christenheit das göttliche Strafgericht verdient. Die beklagenswerten religiösen und moralischen Verhältnisse in ihr sprechen für sich. Jehovas Strafgericht an der Christenheit — und an der übrigen Welt Satans — ist verdient. Ihm kann sich außerdem niemand entziehen. Wenn die Zeit der Vollstreckung da ist, werden die Worte aus Amos, Kapitel 9, Vers 1 zutreffen: „Keiner von ihnen, der flieht, wird seine Flucht schaffen, und keiner von ihnen, der entrinnt, wird entkommen.“ Ja, ungeachtet dessen, wo sich die Bösen verstecken werden, Jehova wird sie finden.
22 Ein göttliches Strafgericht ist immer verdient, niemand kann sich ihm entziehen und Jehova geht dabei selektiv vor. Das geht auch aus den Worten des Apostels Paulus hervor: „Es [ist] vonseiten Gottes gerecht . . ., denen, die euch Drangsal bereiten, mit Drangsal zu vergelten, euch aber, die ihr Drangsal erleidet, mit Erleichterung zusammen mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer, wenn er an denen Rache übt, die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2. Thessalonicher 1:6-8). „Es [ist] vonseiten Gottes gerecht“, denen, die seinen Gesalbten Drangsal bereiten, mit einem verdienten Strafgericht zu vergelten. Diesem Gericht können sich die Bösen nicht entziehen, denn sie werden ‘die Offenbarung Jesu mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer’ nicht überleben. Das göttliche Strafgericht wird auch selektiv sein, denn Jesus wird an denen Rache üben, „die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft . . . nicht gehorchen“. Aber die Gottesfürchtigen, die Drangsal erleiden, werden durch dieses Gericht getröstet.
Hoffnung für die Rechtschaffenen
23 Die Prophezeiung des Amos enthält eine wunderbare Botschaft des Trostes und der Hoffnung für Rechtschaffene. Wie vorausgesagt, vernichtete Jehova sein Volk der alten Zeit nicht vollständig. Er ließ die Gefangenen von Israel und Juda schließlich in ihr Heimatland zurückkehren und segnete sie mit echter Sicherheit und Wohlfahrt. Was hat das für die heutige Zeit zu bedeuten? Wir können sicher sein, dass Jehova bei der Vollstreckung des göttlichen Strafgerichts die Bösen entdecken wird, ganz gleich, wo sie sich verstecken. Und er wird auch diejenigen finden, die seine Barmherzigkeit verdienen, wo immer sie auf der Erde leben.
24 Was erleben wir als treue Diener Jehovas, während wir auf sein Strafgericht warten? Segnet Jehova uns nicht gegenwärtig mit überströmender geistiger Wohlfahrt? Unsere Anbetung ist frei von den Lügen und den Verdrehungen, die auf den Irrlehren der Christenheit beruhen. Außerdem segnet uns Jehova mit einer Fülle geistiger Speise. Bedenken wir allerdings, dass dieser reiche Segen auch große Verantwortung mit sich bringt. Gott erwartet von uns, dass wir andere vor dem bevorstehenden Strafgericht warnen. Wir möchten alles uns Mögliche tun, um nach denjenigen zu suchen, die „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind (Apostelgeschichte 13:48). Ja, wir möchten so vielen wie möglich helfen, an unserer geistigen Wohlfahrt teilzuhaben. Und wir möchten, dass sie Gottes Strafgericht, das bald an den Bösen vollstreckt wird, überleben. Damit uns all diese Segnungen zuteil werden, benötigen wir natürlich die richtige Herzenseinstellung. Auch das wird in der Prophezeiung des Amos hervorgehoben, wie wir im nächsten Artikel sehen werden.
Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:07
WT 01.07.1984
Voller Zuversicht in einem Zeitalter der Gewalt
„Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?“ (AMOS 3:8, New World Translation, Ausgabe 1981).
„DER Souveräne Herr Jehova“ — welch treffende Bezeichnung für den höchsten Herrscher des Universums! Entgegen sektiererischen Einwänden ist es ein großartiges Vorrecht, Jehova mit seinem Namen anzurufen, ein vertrautes Verhältnis zu ihm zu haben sowie seinen Namen und seine Vorsätze anderen zu verkündigen. Sein Sohn, Jesus, erklärte, als er auf der Erde war: „Jehovas Geist ist auf mir, … um den Armen gute Botschaft zu verkünden.“ Im Gebet zu Jehova sagte er bezüglich seiner Jünger: „Ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben.“ Und der Apostel Paulus zitierte die hebräischen Propheten der alten Zeit, indem er sagte: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Lukas 4:18; Johannes 17:26; Römer 10:13; Joel 2:32).
2 Amos war einer jener alten Propheten. Er pries den Namen Jehovas, denn die Bezeichnung „der Souveräne Herr Jehova“ erscheint 21mal in seinem Bibelbuch (gemäß der New World Translation [NW], Ausgabe 1981). Der Name Amos bedeutet „beladen“. Ja, er war wie loyale Zeugen Jehovas heute mit einer schweren Last der Verantwortung beladen. Amos war ein Viehzüchter und Obstgärtner. Anscheinend hatte er keine besondere Ausbildung für sein Predigtwerk empfangen. Doch er war offensichtlich mit Gottes Wort gut vertraut, und der Geist Jehovas war auf ihm, so daß er seine schwierige Aufgabe erfüllen konnte Worin bestand sie? Er sollte sein Heimatland Juda verlassen und als Missionar zu einem abtrünnigen Volk gehen, in das Zehnstämmereich Israel im Norden. Dort, in Israel, dessen Hauptstadt Samaria war, sollte er eine Gerichtsbotschaft verkündigen.
3 Ging Amos dieser Aufgabe aus dem Weg? Ganz und gar nicht. Er lebte in einer Zeit der Gewalt, doch das Volk mußte erfahren, daß sogar etwas noch Schlimmeres kommen sollte, ein „Unglückstag“. Das Leben der Israeliten drehte sich um Essen und Trinken. Sie streckten sich auf ihren Elfenbeinruhebetten und luxuriösen Diwanen aus und dachten nicht an Jehova und seine wahre Anbetung (Amos 6:3-6) Jehova war entschlossen, sie zu bestrafen, doch zuerst sollte eine prophetische Warnung an sie ergehen. Deshalb erklärte er: „Der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart“ (Amos 3:7, NW, 1981).
Neuzeitliche Erfüllung
4 Ist diese Prophezeiung aus alter Zeit für uns heute von Bedeutung? Ja, sie enthält eine eindringliche Botschaft für uns. Das inspirierte Wort Gottes wurde unter göttlicher Leitung zusammengestellt, und es ist bis zur „Zeit des Endes“ zum Nutzen derjenigen Diener Gottes bewahrt worden, „auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind“. Seine prophetische Bedeutung erfahren wir durch den „treuen und verständigen Sklaven“, die Gruppe gesalbter Christen, deren sich der Herr, Jesus Christus, heute bedient, um geistige „Speise zur rechten Zeit“ an alle Glieder des Volkes Gottes auszuteilen (Daniel 12:4; 1. Korinther 10:11; Matthäus 24:45-47).
5 Betrachten wir diese „vertrauliche Sache“ aus der Prophezeiung des Amos als etwas Zweitrangiges, als etwas, dem wir uns widmen können, wenn wir gewissermaßen noch Zeit übrig haben? Nun, wie würden wir reagieren, wenn wir allein im Busch wären, und die Stille würde plötzlich durch das Brüllen eines Löwen unterbrochen? Würden wir in dieser Lage, in der es um Leben und Tod geht, nicht augenblicklich handeln? Wir würden keinen Moment zögern. Sollten wir auf die prophetischen Äußerungen Jehovas daher nicht ebenso reagieren? Jehova selbst sagt: „Da ist ein Löwe, der gebrüllt hat! Wer wird sich nicht fürchten? Der Souveräne Herr Jehova selbst hat geredet! Wer wird nicht prophezeien?“ (Amos 3:8, NW, 1981). Wir sollten deshalb die Prophezeiung und ihre Bedeutung unbedingt bekanntmachen. Aber wie?
„Geh, prophezeie“
6 Jehova gebot Amos: „Geh, prophezeie meinem Volk Israel“ (Amos 7:15). Das Gegenbild dieses abtrünnigen Königreiches Israel ist die heutige materialistisch gesinnte Christenheit, die sich auf Gewalt oder die Androhung von Gewalt verläßt, um zu überleben, und gegenüber dem Souveränen Herrn Jehova gegnerisch eingestellt ist sowie seinen Namen haßt. Was den Ausdruck „christlich“ betrifft, so gebraucht sie ihn nur als ein Aushängeschild, denn sie widersteht Christi kommendem Königreich der Gerechtigkeit. Jesus selbst bezeichnete die Anhänger der Religionsgemeinschaften der Christenheit als „Täter der Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 7:21-23).
7 Seitdem das Königreich im Jahre 1914 in den Himmeln aufgerichtet worden ist, hat die neuzeitliche Amos-Klasse, Jehovas Zeugen, in der ganzen Christenheit den Tag der Rache Jehovas verkündigt. Eine gründliche Warnung erscholl in den Ländern der Christenheit insbesondere von 1919 bis 1939, und sie ist bis auf den heutigen Tag noch zu hören. Für Jehovas Zeugen waren die Jahre des Zweiten Weltkrieges (1939—1945) eine Zeit der Verfolgung, aber auch eine Zeit der Reorganisation. Im Jahre 1943 wurde in der Wachtturm-Bibelschule Gilead mit der Ausbildung von Missionaren begonnen, und am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden diese in ein Land nach dem anderen gesandt, um das Königreichszeugnis auszubreiten. Auf diese Weise wurde das Werk im Bereich der Christenheit ausgedehnt, besonders in Italien, Portugal, Spanien und in dem riesigen lateinamerikanischen Raum.
8 „Geh, prophezeie“, lautete der Aufruf. Gläubige Familien aus Kanada, den Vereinigten Staaten, von den Britischen Inseln und aus dem übrigen Europa sowie von Ozeanien schlossen sich den Missionaren in neuen Gebieten an, wo Hilfe dringender benötigt wurde. Mit Zuversicht verkündigten sie das, was ‘der Souveräne Herr Jehova selbst geredet hatte’. Jehovas Geist ruht auf seinen Zeugen, die in weltweitem Ausmaß seinen „Tag der Rache“ an der Christenheit verkündigen und auch „Freiheit . . . den [von der falschen Religion] Gefangengenommenen“ (Jesaja 61:1, 2; Sacharja 4:6). Infolgedessen ist die Zahl der Zeugen, die das Königreich Monat für Monat verkündigen, innerhalb von 40 Jahren erstaunlich gestiegen, nämlich von durchschnittlich 109 794 im Jahre 1943 auf 2 501 722 im Jahre 1983.
Ein Muster für die ganze Welt
9 Das entspricht dem Muster aus den Tagen des Amos, wo die Verkündigung des Gerichts auch in Asdod erfolgen sollte — einem Zentrum heidnischer Religion im nahe gelegenen Philistäa — und sogar im weit entfernten Ägypten. Denn der Souveräne Herr Jehova hatte geredet und gesagt: „Verkündigt es auf den Wohntürmen in Asdod und auf den Wohntürmen im Land Ägypten und sprecht: ,Versammelt euch gegen die Berge Samarias, und seht die vielen Wirren in seiner Mitte und Fälle von Übervorteilung darin. Und sie haben nicht gewußt zu tun, was gerade ist’, ist der Ausspruch Jehovas, ,diejenigen, die Gewalttat und Verheerung anhäufen in ihren Wohntürmen‘“ (Amos 3:9, 10).
10 Desgleichen ist die Botschaft der Rache Jehovas, die an der Christenheit geübt werden soll, in der Neuzeit weit über deren Gebiet hinaus verkündigt worden — in Afrika, auf den Inseln des Meeres und in vielen Teilen des Orients. In der Bibel wird Ägypten als ein Sinnbild der gesamten verderbten Welt gebraucht, die von Gott entfremdet ist. Dementsprechend ist die Botschaft von dem Gericht an der Christenheit weltweit verkündigt worden. (Vergleiche Jesaja 19:19, 20.) Viele der sogenannten heidnischen Nationen sind sich der in der Christenheit herrschenden „Wirren“ sowie der „Übervorteilung“, der Verkehrtheit, der „Gewalttat und Verheerung“ wohl bewußt. Sie haben im Laufe der Jahrhunderte beobachtet, wie sich die Missionare der Christenheit an ideologischen Kriegen und Revolutionen beteiligt und als Vorkämpfer für den internationalen Waffen- und Rauschgifthandel gedient haben. Wenn ein Missionar der Wachtturm-Gesellschaft zum erstenmal mit einem Buddhisten spricht, begegnet er oft dem Einwand: „Aber sehen Sie sich doch den moralischen Zustand der Christen an. Wir Buddhisten haben viel bessere Moralbegriffe. Warum sollten wir uns also ändern?“ Der Missionar muß dann erklären, daß es sich bei der Religion der Christenheit um etwas ganz anderes als das Christentum der Bibel handelt. Erst findet er ein hörendes Ohr.
11 Wie im alten Samaria, so kann von Politikern und Beamten in der Christenheit — in hohen und niedrigen Stellungen — gesagt werden: „Sie haben nicht gewußt zu tun was gerade ist.“ Des weiteren nehmen in den meisten sogenannten christlichen Ländern Gewalt und Gesetzlosigkeit auf den Straßen überhand (Matthäus 24:3, 12). Das steht in krassem Gegensatz zu den friedlicheren Verhältnissen in vielen „nichtchristlichen“ Ländern.
12 Auch werden „Gewalttat und Verheerung“ international in einem schockierenden Ausmaß geplant. Nicht genug damit, daß Nationen der Christenheit zu beiden Weltkriegen angestiftet haben und deshalb Blutschuld im Hinblick auf das Hinschlachten von 69 000 000 Menschen auf sich geladen haben, ist die Christenheit heute weitgehend in das Ringen zwischen den beiden Supermächten, dem „König des Südens“ und dem „König des Nordens“ verwickelt, was zur Folge hat, daß die Nationen der Christenheit in ihren Hoheitsgebieten mörderische Atomwaffen aufstellen.
13 Bei einem Besuch in Japan erklärte der Hauptwortführer des „Königs des Südens“: „Der einzige Wert der Atomwaffen besteht darin, daß sie sicherstellen, daß sie niemals zum Einsatz kommen“. Warum hat man sie dann überhaupt? Weil Satan, der Gott dieser Welt, die Nationen in ein Dilemma gebracht hat, aus dem sie sich nicht befreien können. Als Erwiderung auf den ‘Stoß, des „Königs des Südens“ kündigte der Hauptwortführer des „Königs des Nordens“ an, man werde „in den Ozeangebieten“ Mittelstreckenraketen stationieren, deren Zielbereich das Festland der USA sei. Durch all das erfüllt sich Jesu Prophezeiung, daß es auf der Erde „Angst und Bangen unter den Nationen [geben wird], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen“ (Daniel 11:40; Lukas 21:25; Offenbarung 12:9, 12).
14 Seit den Tagen Noahs hat die Menschheit keine solchen Übelstände erlebt, noch wurde sie von größerer Gewalttätigkeit bedroht. Der Geschichtsbericht über die Zeit Noahs lautet: „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. … Und die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt.“ Wegen dieser Schlechtigkeit und Gewalttat vernichtete Jehova die Bösen durch die Flut. Auch heute beabsichtigt er, „die zu verderben, die die Erde verderben“ (1. Mose 6:5-13; Offenbarung 11:18; Lukas 17:26, 27).
Die Plünderung der Christenheit
15 Wie wird die Konfrontation zwischen den Supermächten der Welt schließlich ausgehen? Jehova hat darüber etwas zu sagen, wie wir in Amos 3:11 lesen: „Darum hat der Souveräne Herr Jehova dies gesprochen: ,Da ist ein Widersacher sogar rings um das Land her, und er wird gewißlich deine Stärke von dir herunterholen, und deine Wohntürme werden tatsächlich geplündert werden‘“ (NW, 1981). Wer ist dieser „Widersacher“? In den Tagen des Amos war der „Widersacher“ die assyrische Weltmacht. Das mächtige Heer Assyriens wurde von Jehova gelenkt und als sinnbildliche „Rute“ gebraucht, um das Urteil am abtrünnigen Samaria zu vollstrecken, was in Jesaja 10:5, 6 mit den Worten beschrieben wird: „Ha, der Assyrer, die Rute für meinen Zorn und der Stock, der in ihrer Hand ist für meine Strafankündigung! Gegen eine abtrünnige Nation werde ich ihn senden, und gegen das Volk meines Zornausbruches werde ich einen Befehl an ihn erlassen, viel Beute zu machen und viel Plündergut zu nehmen und es zu einer Stätte der Zertretung zu machen gleich dem Lehm der Straßen.“
16 In gleicher Weise wird Jehova einen schwerbewaffneten neuzeitlichen Assyrer als seine „Rute“ oder seine „Axt“ herbeibringen, um das Urteil an der abtrünnigen Christenheit zu vollstrecken. Ja, das gesamte Weltreich der falschen Religion, „Babylon die Große“, wird zu ein und derselben Zeit durch gefährliche „Hörner“ verwüstet werden — durch militarisierte politische Mächte, die heute sogar Mitgliedstaaten der UN sind (Jesaja 10:15; Offenbarung 17:5, 16, 17). In den Tagesnachrichten ist bereits häufig das Säbelrasseln der bevorstehenden Konfrontation zu vernehmen. Zum Beispiel schrieb die Zeitschrift U.S. News & World Report kürzlich: „Katholizismus und Kommunismus steuern anscheinend nicht nur in Polen auf eine Konfrontation zu. Seit 1978, als der aus Polen gebürtige Johannes Paul II. Papst wurde, gibt es in ganz Osteuropa immer Reibungen zwischen der Kirche und kommunistischen Regimen. Unter den katholischen Bischöfen im sowjetischen Block macht sich ein neuer Kampfgeist bemerkbar. … Daß der Papst standhaft für die katholische Sache eintritt, trägt zu der Atmosphäre der Konfrontation bei. … Kommunistische Regierungen machen aus ihrem Argwohn gegenüber dem Papst kein Geheimnis.“
17 Deshalb wird das geschehen, was Jehova gemäß Amos 3:15 sagt: „,Und die Elfenbeinhäuser werden zugrunde gehen müssen, und viele Häuser werden ein Ende nehmen müssen’ ist der Ausspruch Jehovas.“ Der Reichtum und die materiellen Besitztümer der Christenheit werden zusammen mit denen des gesamten Bereiches der falschen Religion verwüstet werden (Hesekiel 7:19; Offenbarung 18:15-17).
18 Wird das aber bedeuten, daß Jehovas loyale Diener sogleich von der Schmach, der Verfolgung und der Unterdrückung befreit werden, die Satans Welt über sie gebracht hat? Nicht sogleich, denn der politischgesinnte „Assyrer“ — die „Rute“ und die „Axt“ — , den Jehova für die Urteilsvollstreckung an der abtrünnigen Christenheit benutzt, wird auf stolze Weise gegen Jehova großtun, indem er sich gegen dessen treue Zeugen auf der Erde wendet. Aber vergeblich! (Jesaja 10:15-19). Wie der Apostel Johannes in einer Vision sah, werden sich die „Könige der Erde“ — die politischen Mächte der durch ein „wildes Tier“ dargestellten UN — versammeln, um Krieg gegen Gottes inthronisierten „König der Könige und Herrn der Herren“ zu führen. Das wird das Signal für Har-Magedon sein, den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. Durch diesen Krieg werden alle Heere Satans auf der Erde vernichtet werden, und ein jeder, „der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Offenbarung 16:14, 16; 19:11, 16, 19-21; Römer 10:13)
19 Wie also handelst du in diesem Zeitalter Gewalt? Gewiß mit der festen Zuversicht, Jehova sein prophetisches Wort bestätigen wird. Und mit der Entschlossenheit eines Amos, der einem abtrünnigen Volk eine Gerichtsbotschaft predigte. Aber wie kannst du selbst am Leben bleiben und dich der großartigen neuen Ordnung erfreuen, die der Souveräne Herr Jehova für die bereitet, die ihn lieben? Der folgende Artikel wird diese Frage beantworten.
Kommentar — 29. Juni 2011 @ 20:14
Jule
Amos 1 – 3
Zuerst lesen wir 2. Könige 14:26-29, um den Zusammenhang besser zu verstehen:
Amos 1 – Gott spricht sein Urteil über Israels Nachbarvölker
Wow – ein Prophet kommt und verkündet diesmal nicht, dass Jehova mit ihnen unzufrieden ist – sondern er verkündet ihre Befreiung! Wie müssen sie sich da gefühlt haben?
Kommentar — 29. Juni 2012 @ 19:46
Jule
Amos 2 – Auch Juda und Israel kommen nicht davon
zu früh gefreut: Jehova verheißt ihnen zwar zuerst Befreiung von ihren bedrückenden Feinden – weil diese sich brutal, unmoralisch und egoistisch verhalten haben. Aber er misst auch nicht mit zweierlei Mass:
Das, was an den Feinden so schlimm und verachtenswert war, dies ist an ihnen als Gottes Volk umso schlimmer. Denn sie haben mit ihm als ihrem Gott einen feierlichen Bund geschlossen und sie wurden durch die Belehrung der Priester und die regelmäßigen Opfer immer wieder daran erinnert. Wenn sie nun gegen die Maßstäbe ihres Gottes verstoßen, dann ist es eine willentliche Sünde – ein Aufbegehren gegen ihren Gott. Könnte er so ein Verhalten ungestraft lassen, ohne seine Gerechtigkeit zu schädigen? Auf keinen Fall.
Wenn sie vorhin, bei der Ankündigung des Strafgerichts über ihre Feinde begeistert waren und zustimmend gerufen – oder auch nur gedacht haben – dass diese das ganz bestimmt verdient hatten, wie fühlen sie sich jetzt?
Sind sie betroffen? Erkennen sie ihren eigenen Anteil an der Sünde? Begreifen sie, was sie getan haben – und sehen sie ein, dass Jehova Recht hat und sie für ihre Vergehen in Zucht nehmen muss?
Erkennen sie, wie gütig und barmherzig er mit ihnen verfährt? Immerhin hat er für die Feinde Vernichtung geplant und für sie nur eine Strafe. Erkennen sie, dass sie eigentlich auch die Vernichtung verdient hätten, weil sie sich ganz bewußt gegen ihren Gott aufgelehnt hatten?
Sehen sie die Güte und Barmherzigkeit Jehovas in ihrem Fall? Werden sie sich als dankbar erweisen und voller Scham zu ihrem Gott umkehren und ihm nun voller Begeisterung und Liebe dienen, weil er so gut und liebevoll mit ihnen gehandellt hat?
Kommentar — 29. Juni 2012 @ 20:13
Jule
Amos 3
Widerspricht dies nun dem, was ich vorhin gesagt habe?
Was zeigt denn die Geschichte: wie ist es mit den Feinden ausgegangen, die in Kapitel 1 erwähnt werden – und wo ist das Volk Israel und Juda? Sind sie wirklich vernichtet, oder doch eher „nur“ in Zucht genommen worden?
Kommentar — 29. Juni 2012 @ 20:19
Jule
Amos 1 – 3
Zuerst lesen wir einige Verse in 2. Könige 14 weiter:
Amos 1 – um welche Sünden geht es hier, die Jehova nun – nach vielen Jahren – endlich straft?
Jehova hält Abrechnung für vergangene Sünden. Haben wir bis hier bereits von den Vorkommnissen gelesen – oder stehen sie erst in den Büchern der Chronika?
Hier ist es dann gut, wenn wir die Querverweise ansehen:
Dies ist das, was Jehova Damaskus vorwirft:
was hatte Gaza getan?:
Die Sünden von Thyrus:
Was wirft Jehova Edom vor?:
den Ammonitern wirft Jehova dieses vor:
den Moabitern wirft er vor, dass er die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannte und dem Haus Juda:
wie wir sehen, hat Jehova oftmals lange „gewartet“, bis er die Strafe verhängt.
weitere Gedanken dazu finden wir hier:
Kommentar — 1. Juli 2013 @ 17:16
Jule
Amos 2 – warum auch SEIN Volk Strafe verdient hat:
hier einige Gedanken aus den Vorjahren dazu:
Kommentar — 2. Juli 2013 @ 18:39
Jule
Amos 3 – was sagt die Bibel zum Thema „Erziehung“?
Ist das nun unfair, dass Jehova sie jetzt straft? Hatten sie es nicht verdient?
Hätten sie es als fairer empfunden, wenn er ihnen sofort auf die Finger gehauen hätte – weil sie dann vielleicht nicht „vom Schlechten zum Schlimmeren fortgeschritten“ wären? (Prediger 8:11; 2. Timotheus 3:13).
Kann man dies auch auf die Erziehung unserer Kinder anwenden?
Wenn schon das erwachsene Volk Gottes, das so viele Jahre von Gott geleitet wurde, nun empört ist, weil sie nun die Suppe auslöffeln müssen, die sie sich selbst eingebrockt haben, um wieviel schlimmer wäre es dann, wenn wir unsere Kinder nicht auf eine Weise zurechtweisen, dass sie es begreifen? Stellen wir uns vor, wir würden nicht bereits in frühester Kindheit damit beginnen, unsere Kinder anzuleiten, auf dem rechten Weg zu gehen, wann wäre denn dann ein geeigneter Zeitpunkt? Würden sie es uns vielleicht später vorwerfen, dass wir zu nachgiebig mit ihnen gewesen sind, weil sie so auf die schiefe Bahn gelangt sind?
Das Volk Jehovas hingegen wußte von Anfang an, worauf es sich einlässt. Sie kannten das GESTZ, sie wußten, wie Jehova denkt und was er von ihnen erwartet. Sie wußten, was er ihnen „versprochen hatte“ für den Fall, dass sie seine Gebote mit Füßen treten.
Nun war Jehova besonders liebevoll und geduldig mit ihnen und hat sie immer wieder durch seine Propheten darauf hinweisen lassen, dass sie umkehren müssen, weil er sie sonst bestrafen muss.
Aber sie wollten nicht hören. Nun bekommen sie die Rechnung dafür präsentiert und sind entsetzt: „warum hat er nicht eher…?“, „warum hat er uns so lange gewähren lassen?“
Aber ER hatte es ihnen gesagt und sie haben seine Geduld und Milde schamlos ausgenutzt. Irgendwann ist der Punkt überschritten, wo Jehova nicht mehr wegsehen kann – auch zu ihren Gunsten. Denn erst hier „bekommen“ sie die Gelegenheit, zu ihm umzukehren, weil ihnen scheinbar erst an diesem Punkt der Ernst der Lage bewußt wird.
Ist dies wirklich so unfair von Jehova?
Zur Zeit schlagen ja gerade wieder die Wellen hoch, was die Kindererziehung angeht. Darf man sein Kind wirklich schlagen? Ist ein erzieherischer Klaps auf den Po des Kindes wirklich strafbar? Sind wir wirklich liebevolle Eltern, wenn wir „aus Liebe zu unserem Kind“ darauf verzichten oder weil es vielleicht in unserem Land strafbar ist? Thom sagt, wenn wir damit argumentieren, dass unser Kind dadurch vielleicht Schaden nimmt (manche Psychologen sprechen sogar von einem Trauma), wo soll man dann die Grenze für Strafe ziehen? Ist dann nicht Fernsehverbot, Hausarrest oder Liebesentzug („der Papa ist Böse mit dir weil…“) ebenso schädlich und brutal?
Wie erzieht man aber ein Kind in dem rechten Weg, wenn man es nicht strafen darf, weil es schädlich sein könnte oder es ein Gesetz verbietet? Wie lernt es, was richtig ist, wenn verkehrtes Verhalten keine Grenzen gesetzt bekommt? Bin ich wirklich liebevoll mit meinem Kind und meinem Nächsten, wenn ich es nicht bremse, wo es anderen schadet?
Elternsein ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und wir dürfen uns nicht durch die Liebe und die zärtlichen Gefühle für unser Kind davon abhalten lassen, es auch zu erziehen, ihm deutliche Grenzen zu setzen. Damit tun wir ihm keinen Gefallen, ganz besonders dann nicht, wenn wir Jesus nachfolgen und Gott gefallen wollen, wenn uns unsere Freundschaft zum Schöpfer wichtig ist und wir uns dies auch für unser Kind wünschen.
Das, was Jehova hier seinem Volk – Juda und Israel – als Strafe verkündigt, tut Jehova sicherlich auch weh. Ihm wäre lieber gewesen, sie wären von selbst umgekehrt und hätten auf seine liebevollen Mahnungen reagiert. So lassen sie ihm keine andere Wahl.
Dies erinnert mich an die 3-Punkte-Methode von Roy. Seine Kinder wußten:
So hatte es jedes seiner Kinder selbst in der Hand, ob es einen Klaps bekommt oder nicht. Ist es dann wirklich eine unzumutbare Härte, wenn der Sohn in schönster Regelmäßigkeit einen Klaps bekam, die Tochter hingegen nicht – da sie schon durch den strengen Blick des Vaters zurechtgebracht wurde?
Manchmal finde ich es recht merkwürdig, dass der hiesige Gesetzgeber so etwas unter Strafe stellt, aber auf der anderen Seite die Eltern dafür haftbar macht, wenn die Kinder die Schule schwänzen. Straftäter bekommen vor Gericht mildernde Umstände, wenn sie eine schwere Kindheit hatten, auf der anderen Seite werden die Eltern von Amokläufern für die Taten der Kinder zur Rechenschaft gezogen. Lehrer werden vom Dienst suspendiert, wenn sie einem aufsässigen Kind oder Jugendlichen deutlich zu verstehen geben, was sie von seinem Verhalten halten usw. Ist das logisch?
Nicht immer führen nur Liebe, Geduld und gutes Zureden zum gewünschten Erfolg – wie wir hier am Beispiel von Juda und Israel sehen. Jehova ist bestimmt der geduldigste und liebevollste Vater, den wir uns vorstellen können und dennoch muss er das Volk strafen, obwohl ihm dies im Herzen weh tut. Aber sie lassen ihm keine Wahl!
Nun könnten wir denken, dies sei ja der Gott des Alten Testaments und der Gott der Evangelien und es gesammten Neuen Testaments sei nur gütig und barmherzig. Immerhin hat er seinen Sohn Jesus ja für unsere Sünden sterben lassen und in den letzten Monaten war der Gedanke „der unverdienten Güte Gottes“ immer wieder Thema. Darum ahmen wir Gott und Jesus nach und erwarten von unseren Kindern nichts und lassen sie sich frei und ungehindert entwickeln.?
Aber was ist dann mit dem harten Urteil, das Jesus immer wieder über die Schriftgelehrten und Pharisäer spricht? Und was ist mit der Offenbarung, wo es um die Vernichtung aller Bösen geht? Könnte unsere Art und Weise, wie wir unsere Kinder (nicht) erziehen, sie nicht in diese Richtung laufen lassen, dass sie mit zu denen gehören, die ER beseitigt?
Glauben wir vielleicht, wir würden einzig und allein durch Liebe und Geduld das erreichen, was nicht einmal Jehova mit seinem Volk gelinmgt – wie wir hier lesen?!
weitere Gedanken zu Kapitel 3 finden wir hier:
Kommentar — 2. Juli 2013 @ 21:24