Jona 1 – 4
Kapitel 1
JONA
1 Und das Wort Jehovas begann an Jona, den Sohn Amittais, zu ergehen und lautete: 2 „Mach dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf gegen sie aus, daß ihre Schlechtigkeit vor mich heraufgekommen ist.“
3 Und Jona machte sich dann auf und lief weg nach Tarschisch, von Jehova hinweg; und er kam schließlich nach Joppe hinab und fand ein Schiff, das nach Tarschisch fuhr. So zahlte er seinen Fahrpreis und stieg in dasselbe hinab, um mit ihnen nach Tarschisch zu fahren, von Jehova hinweg.
4 Und Jehova selbst schleuderte einen großen Wind auf das Meer, und es entstand ein großer Sturm auf dem Meer; und was das Schiff betrifft, es drohte zu zerschellen. 5 Und die Seeleute begannen sich zu fürchten und um Hilfe zu rufen, jeder zu seinem Gott. Und fortwährend schleuderten sie die Geräte, die sich im Schiff befanden, aufs Meer hinaus, um [es] davon zu erleichtern. Jona aber war in das Innerste des mit einem Deck versehenen Schiffes hinabgestiegen, und er legte sich dann hin und schlief fest ein. 6 Schließlich trat der Schiffskapitän an ihn heran und sprach zu ihm: „Was ist denn mit dir, Schläfer? Steh auf, ruf deinen Gott an! Vielleicht wird der [wahre] Gott zeigen, daß er sich unser annimmt, und wir werden nicht zugrunde gehen.“
7 Und sie begannen zueinander zu sagen: „Kommt, und laßt uns Lose werfen, damit wir erkennen, um wessentwillen wir dieses Unglück haben.“ Und sie warfen fortgesetzt Lose, und schließlich fiel das Los auf Jona. 8 Da sprachen sie zu ihm: „Teile uns doch bitte mit, um wessentwillen wir dieses Unglück haben. Was ist deine Arbeit, und woher kommst du? Welches ist dein Land, und von welchem Volk bist du?“
9 Darauf sagte er zu ihnen: „Ich bin ein Hebräer, und Jehova, den Gott der Himmel, fürchte ich, DEN, der das Meer und das trockene Land gemacht hat.“
10 Und die Männer begannen sich sehr zu fürchten, und sie sprachen weiter zu ihm: „Was hast du da getan?“ Denn die Männer hatten erkannt, daß er von Jehova weglief, denn er hatte [es] ihnen mitgeteilt. 11 Schließlich sagten sie zu ihm: „Was sollten wir mit dir tun, damit sich das Meer für uns beruhigt?“ Denn das Meer wurde immer stürmischer. 12 Da sprach er zu ihnen: „Hebt mich auf, und werft mich ins Meer, und das Meer wird sich für euch beruhigen; denn ich weiß, daß meinetwegen dieser große Sturm über euch [gekommen] ist.“ 13 Aber die Männer versuchten, sich durchzuarbeiten, um [das Schiff] ans trockene Land zurückzubringen; doch sie konnten [es] nicht, denn das Meer wurde immer stürmischer gegen sie.
14 Und sie riefen dann zu Jehova und sagten: „Ach, nun, o Jehova, mögen wir bitte nicht zugrunde gehen wegen der Seele dieses Mannes! Und lege nicht unschuldiges Blut auf uns, da du selbst, o Jehova, gemäß dem getan hast, woran du Gefallen gehabt hast!“ 15 Dann hoben sie Jona auf und warfen ihn ins Meer; und das Meer hielt sodann ein in seinem Wüten. 16 Darauf begannen die Männer, Jehova sehr zu fürchten, und so brachten sie Jehova ein Schlachtopfer dar und legten Gelübde ab.
17 Nun bestellte Jehova einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen, so daß Jona schließlich drei Tage und drei Nächte im Innern des Fisches war.
Kapitel 2
2 Dann betete Jona zu Jehova, seinem Gott, aus dem Innern des Fisches 2 und sprach:
„Aus meiner Bedrängnis rief ich zu Jehova, und er antwortete mir dann.
Aus dem Bauch des Scheols schrie ich um Hilfe.
Du hörtest meine Stimme.
3 Als du mich [in] die Tiefen warfst, ins Herz des offenen Meeres,
Da umgab mich gar ein Strom.
All deine Brandungen und deine Wellen – über mich gingen sie hinweg.
4 Und was mich betrifft, so sagte ich: ‚Ich bin vertrieben worden, von deinen Augen hinweg!
Wie werde ich wieder deinen heiligen Tempel anschauen?‘
5 Wasser umgaben mich bis an die Seele; die Wassertiefe selbst umschloß mich fortwährend.
Seegras wand sich um mein Haupt.
6 Zu den Gründen der Berge fuhr ich hinab.
Was die Erde betrifft, ihre Riegel waren über mir auf unabsehbare Zeit.
Aber aus der Grube brachtest du dann mein Leben herauf, o Jehova, mein Gott.
7 Als meine Seele in mir schwach wurde, war Jehova es, dessen ich gedachte.
Dann kam mein Gebet zu dir in deinen heiligen Tempel.
8 Was die betrifft, die auf die Götzen der Unwahrheit achten, sie verlassen ihre eigene liebende Güte.
9 Aber was mich betrifft, mit der Stimme der Danksagung will ich dir opfern.
Was ich gelobt habe, will ich bezahlen. Rettung gehört Jehova.“
10 Mit der Zeit befahl Jehova dem Fisch, so daß er Jona auf das trockene Land ausspie.
Kapitel 3
3 Dann erging das Wort Jehovas an Jona zum zweiten Mal und lautete: 2 „Mach dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf ihr die Verkündigung aus, die ich zu dir rede.“
3 Darauf machte sich Jona auf und ging nach Ninive gemäß dem Wort Jehovas. Ninive nun erwies sich als eine für Gott große Stadt, mit einer Wegstrecke von drei Tagen. 4 Schließlich begann Jona, in die Stadt hineinzugehen, die Wegstrecke von einem Tag, und er rief ständig aus und sprach: „Nur noch vierzig Tage, und Ninive wird umgekehrt werden.“
5 Und die Männer von Ninive begannen an Gott zu glauben, und sie riefen dann ein Fasten aus und legten Sacktuch an, von ihrem Größten selbst bis zu ihrem Geringsten. 6 Als das Wort den König von Ninive erreichte, da stand er von seinem Thron auf und legte sein Amtsgewand ab und bedeckte sich mit Sacktuch und setzte sich in die Asche. 7 Ferner erließ er den Ruf, und er ließ es in Ninive durch den Erlaß des Königs und seiner Großen sagen, indem [er] sprach:
„Kein Mensch und kein Haustier, kein Großvieh und kein Kleinvieh sollte überhaupt irgend etwas [an Speise] kosten. Niemand sollte Nahrung [zu sich] nehmen. Auch Wasser sollten sie nicht trinken. 8 Und mögen sie sich mit Sacktuch bedecken, Mensch und Haustier; und mögen sie mit Macht zu Gott rufen und umkehren, jeder von seinem schlechten Weg und von der Gewalttat, die an ihren Händen war. 9 Wer weiß, ob sich der [wahre] Gott umwenden und tatsächlich Bedauern empfinden und von seiner Zornglut umkehren mag, so daß wir nicht zugrunde gehen?“
10 Und der [wahre] Gott bekam ihre Werke zu sehen, daß sie von ihrem schlechten Weg umgekehrt waren; und so empfand der [wahre] Gott Bedauern über das Unglück, das ihnen antun zu lassen er geredet hatte; und er ließ [es] nicht tun.
Kapitel 4
4 Jona aber mißfiel das sehr, und er entbrannte von Zorn. 2 Daher betete er zu Jehova und sprach: „Ach, nun, o Jehova, war das nicht meine Angelegenheit, während ich mich auf meinem eigenen Boden befand? Darum kam ich [dem] zuvor und lief weg nach Tarschisch; denn ich wußte, daß du ein Gott bist, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und der Bedauern empfindet über das Unglück. 3 Und nun, o Jehova, nimm bitte meine Seele von mir, denn es ist besser, daß ich sterbe, als daß ich am Leben bin.“
4 Darauf sprach Jehova: „Bist du mit Recht von Zorn entbrannt?“
5 Dann ging Jona aus der Stadt hinaus und setzte sich östlich der Stadt nieder; und er machte sich dort nach und nach eine Hütte, damit er darunter im Schatten säße, bis er sähe, was aus der Stadt werden würde. 6 Dementsprechend bestellte Jehova Gott eine Flaschenkürbispflanze, daß sie über Jona aufgehen sollte, um über seinem Haupt zum Schatten zu werden, um ihn von seinem unglücklichen Zustand zu befreien. Und Jona begann sich über die Flaschenkürbispflanze sehr zu freuen.
7 Aber der [wahre] Gott bestellte beim Aufsteigen der Morgenröte am nächsten Tag einen Wurm, damit er die Flaschenkürbispflanze steche; und sie verdorrte allmählich. 8 Und es geschah, sobald die Sonne aufleuchtete, daß Gott dann auch einen sengenden Ostwind bestellte, und die Sonne stach Jona unablässig aufs Haupt, so daß er in Ohnmacht fiel; und er bat fortwährend, daß seine Seele sterbe, und er sagte wiederholt: „Daß ich dahinsterbe, ist besser, als daß ich am Leben bin.“
9 Und Gott sprach dann zu Jona: „Bist du mit Recht von Zorn entbrannt über die Flaschenkürbispflanze?“
Darauf sagte er: „Ich bin mit Recht von Zorn entbrannt bis zum Tod.“ 10 Aber Jehova sprach: „Dir deinerseits tat es um die Flaschenkürbispflanze leid, um die du dich nicht mühtest und die du nicht großzogst, die sich als bloßes Gewächs einer Nacht erwies und als bloßes Gewächs einer Nacht zugrunde ging. 11 Und sollte es mir meinerseits nicht leid tun um Ninive, die große Stadt, in der mehr als einhundertzwanzigtausend Menschen am Dasein sind, die nicht einmal den Unterschied zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken kennen, dazu viele Haustiere?“
Jule | 06.27.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Jona, Text in der Bibel |
Jule
Jona 1 – 4
Jona 1:10-12
Joan war sehr mutig. Er sah, dass er die Ursache für das Unglück war und schlug eine Möglichkeit vor, wie sich der Zorn Jehovas von den anderen abwenden würde.. Alllerdings könnte dies seinen sicheren Tod bedeuten.
Wie hätten wir reagiert?
Wäre ich mir selbst der Nächste gewesen? Hätte ich gedacht „was gehen mich die anderen an, ich will nicht sterben“?
Wären wir ebenso mutig und konsequent gewesen wie Jona?
Jonas Mut hatte einen guten Ausgang. Nicht nur, dass Jehova ihn ja vor dem Tod bewahrte – die Männer von dem Schiff kamen zum Glauben an Jehova (Vers 15-16)
Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:06
Jule
Jona befand sich nun im Bauch des Fisches, einer scheinbar aussichtslosen Situation. Wie reagierte er darauf?
Jona 2:7-9
er betete zu Jehova und pries ihn. Er erkannte an, dass er selbst die Schuld an den Vorkommnissen trug. Er suchte nicht die Schuld bei anderen.
Wie hätten wir reagiert?
Wären wir sauer auf die Männer gewesen, die uns über Bord geworfen haben? Hätten wir mit Jehova gehadert, denn „du bist doch ein barmherziger Gott. Wie konntest du das nur tun?“?
Ich wünsche mir von Herzen, dass ich soviel Mut wie Jona gehabt hätte und dass ich einsichtig den Feher bei mir gesucht hätte und dass das alles nicht meinen Glauben an Jehova untergraben hätte.
Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:07
Jule
Wie reagierten die Männer von Ninive auf die Gerichtsbotschaft?
Jona 3:5
Sogar der König erkannte demütig an, dass Jehova sie alle zu Recht verurteilte und gab daher einen Erlaß heraus:
Jona 3:7-9
Hier ist besonders Vers 8 für mich interessant, weil er kurz und knapp zusammenfaßt, worum es geht:
was können wir daraus lernen?
Wenn wir selbst uns heute noch auf einem Weg befinden sollten, der weit entfernt von dem Weg Gottes ist – dann setzen wir doch die Anweisung in die Tat um. Bereuen wir unser verkehrtes Verhalten, kehren wir von unerem schlechten Weg um und „suchen wir das Angesicht Jehovas“.
Aber warten wir nicht zu lange. Irgendwann ist es zu spät, weil „der Tag Jehovas und sein Gericht plötzlich über uns kommt“!
Die Niniviten bereuten auf jeden Fall rechteitig und Jehova hatte Erbarmen mit ihnen:
Jona 3:10
Haben wir bemerkt, warum Jehova Erbarmen hatte?
„Er bekam ihre Werke zu sehen, dass sie von ihrem schlechten Weg umgkehrt waren“.
Lernen wir von den Niniviten?
Kehren doch auch wir von unseren schlechten Wegen um (falls wir uns auf solchen befinden) und zeigen wir durch unsere Werke, dass es uns ernst damit ist!
Kommentar — 28. Juli 2009 @ 13:07
Thomas
Jona 1-4
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm hieß es 1976
Der Jona ist schon ein bemerkenswerter Mann – offen und ehrlich von Beginn bis zum Schluß! „Darauf sagte Jona: „Ich bin mit Recht von Zorn entbrannt bis zum Tod.““ Sind wir genauso ehrlich mit uns selbst, wie Jona, der verstanden hatte, dass er die Schwierigkeiten des Schiffes zu verantworten hatte? Oder suchen wir die Gründe von Problemen immer bei anderen? Wie ist es, wenn wir mitbekommen, dass uns Jehova seinen Geist entzogen hat – wer ist dann daran schuld? Können wir erwarten, dass wir Gottes Geist wiedererhalten, wenn wir uns nicht ändern?
Nicht nur die Niniviten sondern auch Jona änderten sich, und unterwarfen sich dem Willen Gottes und seiner Maßstäbe!
Wie sehen wir unsere Mitmenschen? Hoffen wir, dass auch diese Gottes Maßstäbe kennenlernen und dann auch die Maßstäbe anwenden? Oder verheimlichen wir den Willen Gottes vor allen anderen, und grenzen Personen aus, von denen wir persönlich meinen, dass sie Gottes Wort nicht mehr hören bräuchten/sollten?
Kommentar — 27. Juni 2010 @ 01:07
WT 01.02.1983
Fragen von Lesern:
Was war das in Matthäus 16:4 erwähnte „Zeichen Jonas“?
Als Antwort auf die Bitte der Pharisäer und Sadduzäer um ein Zeichen sagte Jesus: „Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend ein Zeichen, doch wird ihr kein Zeichen gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas“ (Matthäus 16:1-4).
Diese religiösen Führer wollten offensichtlich ein sichtbares Zeichen vom Himmel sehen, bevor sie gewillt gewesen wären, Jesus als den Messias anzunehmen, wobei sie ihre Erwartung auf ein falsches Verständnis von Daniel 7:13, 14 stützten. Sie verlangten, daß der Messias ihren vorgefaßten Ansichten entsprach, während sie all das Wunderbare außer acht ließen, was Jesus tat und lehrte (Johannes 4:25-29, 42; 7:31; 9:30-33). Daher sagte Jesus zu den Pharisäern und den Sadduzäern, daß ihnen kein zusätzliches Zeichen gegeben werde außer dem „Zeichen Jonas“.
Mehrere Monate zuvor hatte Jesus „das Zeichen Jonas“ bereits erwähnt. Was er damit meinte, können wir an dem erkennen, was er damals noch hinzufügte: „Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des mächtigen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein“ (Matthäus 12:38-40).
Jona war in gewissem Sinne im Scheol oder im Grab, als er sich im Bauch des riesigen Fisches befand, der ihn verschlungen hatte (Jona 2:1, 2). Als er herauskam, wurde er gleichsam auferweckt, damit er seine Aufgabe als Prophet in Ninive erfüllen konnte. Mit Jesus sollte Ähnliches, ja noch Wunderbareres geschehen.
Jesus sagte vorher, daß er sterben und am dritten Tag von den Toten auferweckt werde (Matthäus 16:21; 20:17-19; Johannes 2:19-21). Als er tatsächlich am dritten Tag von den Toten auferstand, erinnerten sich seine Jünger an seine Worte und wurden dadurch in ihrem Glauben an ihn gestärkt (Johannes 2:22; 1. Korinther 15:3-8). Selbst einige der jüdischen Priester, die von dem „Zeichen Jonas“ und von der christlichen Botschaft hörten, begannen „dem Glauben gehorsam zu sein“ (Apostelgeschichte 6:7). Doch sie waren gewiß in der Minderheit. Die meisten jüdischen Führer hatten sich nicht von den wunderbaren Werken und Lehren Jesu beeindrucken lassen, solange er unter ihnen wandelte, und ihre Einstellung hatte sich nicht geändert. Sie verwarfen „das Zeichen Jonas“ — die Auferstehung Jesu am dritten Tag.
Kommentar — 28. Juni 2011 @ 20:03
Jule
Jona 1 – 4
Als erstes mal der Text aus 2. Könige:21-25
Vor diesem Hintergrund betrachten wir nun den Propheten Jona:
Jona 1 – Jona flieht vor Gott
Beten sie hier wirklich zu Jehova, als sie Jona ins Wasser werfen? Würde ich zu einem mir fremden Gott beten und ihm „ein Opfer bringen“ wenn die Situation dies anscheinend erfordert?
Auf der anderen Seite waren es die heidnischen Völker ja gewohnt, eine Menge Götter anzubeten, da macht einer mehr oder weniger sicherlich kaum etwas aus. Bei der Predigt auf dem Aeropag erwähnt später Paulus, dass er einen Altar gesehen habe, der einem unbekannten Gott geweiht sei – und diesen würde er ihnen nun verkünden. Kann es sein, dass sich dieser Altar auf Jehova bezog, dass ihn die Besatzung oder die Mitreisenden dieses Schiffes später gebaut haben, als Dank dafür, dass das Unwetter sich wieder beruhigt hatte?
Oder war es damals üblich unter den Heiden, dass sie so einen Altar generell hatten – für den Fall, dass sie einen wichtigen Gott vergessen hätten?
Kommentar — 28. Juni 2012 @ 17:16
Jule
Jona 2 – Jonas Dankgebet
Da drängt sich mir gleich die Frage auf, warum Jona sich bereits im Bauch des Fisches bedankt. Ok, er war nicht ertrunken und Jehova konnte ihn sicherlich auch den Rest seines Lebens im Bauch des Fisches am Leben erhalten. Aber welchen Sinn sollte dies haben?
War aus diesem Gedanken heraus vielleicht seine Bereitschaft erst entstanden, nun doch nach Ninive zu gehen?
Denn: was nützte ihm, dass Jehova sein Leben bewahrt hatte, wenn er den Rest davon in einem Fisch verbringen müßte? Vielleicht hat er ja deshalb lieber die Flucht nach vorn angetreten, weil er sich sagte, es sei sicherlich lebenswerter, nach Ninive zu gehen und den Willen Gottes zu verkünden und dort getötet zu werden, als noch lange in diesem Fisch zu verbringen.
Oder wurde er bereits geläutert, als er das Unwetter bemerkte und erkannte, dass seine Flucht der Anlaß dafür war?
Kommentar — 28. Juni 2012 @ 17:24
Jule
Jona 3 – Jona in Ninive
Moment mal: hatten wir nicht in dem ergänzenden Soff der Vorjahre gelesen, dass Ninive nicht zu Jehovas Volk gehörte, sondern eine heidnische Nation war, die anderen Göttern folgte?
Warum nahmen sie „das Gelaber“ von Jona ernst? Sie kannten doch Jehova gar nicht und es hätte ihnen doch egal sein können, wie ER über sie dachte. Ich denke da an Pharao und seine Reaktion auf Jehova: „wer ist Jehova, ich kenne ihn überhaupt nicht“ und wie viele Plagen es benötigt hatte, bis er das Volk endlich ziehen ließ. Dabei hatte Jehova ihn bei jeder einzelnen Plage erkennen lassen, „dass ich Jehova bin“.
Warum war das dann hier in Ninive so einfach? Was war bei diesem Volk anders? Wieso nahmen sie die Worte Jonas ernst? Hatten sie vielleicht doch schon irgendwie Bekanntschaft mit Jehova gemacht?
Oder war die ganze Situation so von Jehova von vornherein so geplant? Wir haben ja in dem ergänzenden Stoff gelesen, dass dadurch Jehovas große Liebe und Barmherzigkeit sehr schön zu erkennen war. Sollten die Niniviten von vornherein als ein prophetisches Beispiel dienen?
Wenn wir uns an die Situationen eingangs erinnern: es ging ja um sein eigenes Volk, Israel und Juda, die sich von ihm abgewandt hatten und anderen Göttern dienten. In der Regel benutzte Jehova die Propheten, um sein eigenes Volk zu warnen und zur Umkehr zu bewegen. Wollte er durch die Reaktion der Niniviten veranschaulichen, wie barmherzig er mit ihnen sein würde, wenn sie – sein Volk – nur von ihren schlechten Wegen umkehren würden? Dass diese Geschichte im Nachhinein als so ein Beispiel dienen könnte und auch tat, ist ja klar, aber hatte Jehova es vielleicht sogar genau so geplant und die Dinge ganz bewußt so gelenkt?
Wir können den Gedanken noch weiter spinnen:
Hatte er die Reaktion von Jona bereits so vorausgesehen und einkalkuliert? Vielleicht hat er ganz bewußt Jona ausgewählt, weil er wußte, dass er fliehen würde. Denn dadurch wurde dann “das Zeichen Jona” vorgeschattet, auf das sich Jesus ja dann später bezieht.
Kommentar — 28. Juni 2012 @ 17:43
Jule
Aber es ist auch durchaus möglich, dass Jehova die Niniviten so schnell bereuen und umkehren lässt, um seinem Propheten Jona Mut zu machen. Immerhin war dieser ja aus Angst vor der Brutalität der Niniviten in die entgegengesetzte Richtung geflohen.
Nun hatte Jehova ihn durch das Unwetter in Zucht genommen. Jona zeigte ja bereits durch seine Reaktion darauf, dass er merkte, dass sein Handeln nicht richtig war. Er war ja bereit, sich von den anderen Passagieren quasi opfern zu lassen. Dadurch, dass Jehova ihn von einem großen Fisch „hat retten lassen“ zeigte er Jona, dass er ihm vergibt. Dies sollte ihm Mut machen.
Vielleicht wollte Jehova Jona auch für seinen Sinneswandel und seine Reue belohnen, seine Anerkennung dafür zeigen, dass er dann doch noch nach Ninive gegangen ist – trotz seiner Angst.
Vielleicht wollte Jehova Jona mit der schnellen positiven Reaktion der Einwohner der Stadt sagen:
Hier muss ich an einen Film denken, den Thom und ich letzte Woche auf maxdome gesehen hatten: „Ein Papst haut ab“ und unsere anschließende lebhafte Diskussion darüber. Ich konnte nicht verstehen, warum er weglief. Er war ja – nach dem Verständnis der katholische Kirche – von Gott zum Papst gewählt worden. Er selbst sagt in dem Film ja: „Gott hat mich gewählt, aber ich bin dem nicht gewachsen“. Vielleicht ähnlich wie hier Jona.
Mein Gedanke war: wenn Gott mich für eine Aufgabe auswählt, dann werde ich es auch schaffen. Denn er kennt mich ja ganz gut, sogar besser als ich mich selbst. Und wenn er mich für eine Aufgabe auswählt, dann weiss er dass ich es schaffen kann. Außerdem gibt er mir ja auch die nötige Kraft dazu. Uns sind dazu einige biblische Beispiele von Männern eingefallen, die sich unfähig gefühlt hatten – aber weil sie auf Jehova vertrauten, auch die nötige Kraft von IHM dazu bekamen.
Denken wir nur an Moses, der sofort sagte: „das kann ich nicht, ich bin kein guter Redner. Keiner wird mir zuhören oder mich ernst nehmen.“ Jehova nahm Moses und seine Gefühle sehr ernst und machte ihm in zweierlei Hinsicht Mut: er sicherte ihm zu,dass ER ihn nicht allein lassen würde und gab im noch seinen Bruder Aaron als Begleiter und Wortführer mit. Aus der Bibel wissen wir, dass Moses es sehr wohl und auch sehr gut geschafft hatte. Trotz der vielen Widrigkeiten.
Dann war da Elia. Er hatte gerade eine unglaubliche Demonstration von Jehovas Macht erhalten, aber dann floh er doch vor der grausamen Königin Isebel in die Wüste. Auch hier nimmt Jehova Elia und seine Ängste sehr ernst. Auch ihm macht er Mut. Er stärkt ihn und sichert ihm zu, dass ER immer bei ihm sein wird. So geht Elia nutig und voller Glauben zurück und auch er schafft mit Jehovas Hilfe das, was ihm solche Angst macht. Denn: wenn Jehova ihm einen Auftrag gibt, dann hilft er ihm auch, ihn zu erfüllen!
Der nächste Kandidat ist Jeremia: auch er fühlt sich unfähig, sagt, er sei doch noch ein Knabe. Auch er wird von Jehova ernst genommen und gestärkt und getröstet. Auch von ihm lesen wir, dass er mit Jehovas Hilfe seinem Auftrag sehr gut nachgekommen ist.
Moses und Jeremia haben sich hier in einem Punkt unterschieden: sie laufen nicht weg, sondern sie reden mit Jehova. Sie legen die Karten auf den Tisch und sagen zu IHM: „ich würde ja gern, aber ehrlich gesagt, ich traue mir das nicht zu.“ Damit ersparen sie sich das Weglaufen und werden sofort getröstet und gestärkt.
Jona läuft erst mal weg, so wie zuvor Elia. Aber das hindert Jehova nicht daran, ihn zu trösten und zu stärken, ER läuft ihm einfach nach und gibt ihm damit die Gelegenheit, doch noch das Richtige zu tun. Und Jona ergreift diese Chance beim Schopf.
Der „Papst“ verpasst diese Chance. Er läuft weg und redet mit anderen Menschen, sogar mit zwei Psychologen, über seine Ängste – nur nicht mit Gott. Statt Gott zu suchen, sucht er lieber sich selbst – denn er hatte sich in der „Zeit seines Dienstes für Gott“ selbst verloren. Leider denkt er, dass er nur zu sich selbst finden müsse – dann würde er schon die Kraft für „den Job“ haben.
Aber ihr ahnt es sicher schon: er hat sie nicht bekommen, da er an der falschen Stelle gesucht hatte. Zum Schluß holen ihn seine Mitkandidaten (auf den Posten als Papst) zurück und man denkt schon, dass er sich nun der Aufgabe stellen wird. Die Wahl zum Papst war ja noch nicht ganz abgeschlossen, denn er war den Gläubigen noch nicht als neuer Papst vorgestellt worden. Und so geht er auf den Balkon, zeigt sich den Gläubigen und …
Zum Entsetzen aller verkündet er, dass er es nicht machen kann, weil er dem nicht gewachsen ist, tritt ab und lässt eine völlig verstörte Menge zurück …
Tja, man kann ihn eigentlich ganz gut verstehen, ich selbst kenne das ungute Gefühl, den Dingen und der Situation nicht gewachsen zu sein, nur zu gut. Seit der Geburt meiner Tochter vor fast 30 Jahren kämpfe ich selbst gegen diese Gefühle an.
Trotzdem weiss ich auch: wenn Jehova mir eine Aufgabe zuteilt, dann werde ich ihr auch gewachsen sein – auch wenn sich das gerade nicht so anfühlt. Aber ich habe ja meinen Gott, bei dem ich mich ausheulen kann und der mich dann in den Arm nimmt und mir sagt:
Und das sagt er nicht nur zu mir, sondern zu jedem, der sich bemüht, ihm so zu dienen, wie er es möchte. Wir müssen ihm nur zuhören!
Kommentar — 28. Juni 2012 @ 18:35
Jule
Jona 4 – Gottes Güte geht Jona zu weit
Tja, wenn die rasche Umkehr der Niniviten eine Belohnung oder Ermunterung für Jona sein sollte, dann ist dies gründlich daneben gegangen!
Für mich ist an Jonas Reaktion eher ein anderer Punkt interessant. Bisher wurde ja immer nur darauf eingegangen, was Jehova auch in dem Text zu ihm sagt: dass er missgünstig und unbarmherzig sei, vielleicht ähnlich wie später der Bruder von dem verlorenen Sohn in Jesu Gleichnis.
Aber mir ist noch ein weiterer Punkt aufgefallen: Jehova hat ihm erklärt, dass er die Dinge falsch sieht und warum ER barmherzig mit den Bewohnern der Stadt verfährt. Ist dir aufgefallen, wie Jona darauf reagiert?
Er sagt nicht „du hast ja Recht, daran hatte ich nicht gedacht, bitte entschuldige“, er geht auch nicht gekränkt weiter oder nach Hause – sondern er bleibt sitzen, „um zu sehen, wie Jehova weiter mit der Stadt verfahren würde“.
Das hört sich hier für mich so an, als sei er tatsächlich davon überzeugt, dass er selbst Recht habe und Jehova dies einsehen müsse. Es entsteht – zumindest für mich – der Eindruck, als ob er darauf wartet, dass Jehova die Stadt nun doch vernichtet!
Wenn dem tatsächlich so war: „welcher Teufel hat ihn denn da geritten?“
So nach dem Motto: „wenn Jehova mich wirklich liebt, dann wird er meine Gefühle berücksichtigen und so handeln, dass ich mich wieder besser fühle“? So, wie ich mich schon mal vor einigen Jahren schmollend von meinem Mann zurück gezogen habe, in der Hoffnung, damit meinen Willen doch noch durchzusetzen. Nur, dass er nicht nachgeben konnte und wenn ich meine dummen verletzten Gefühle beiseite geschoben hätte, dann hätte ich das auch so erkannt. Gut, dass mir Jehova damals gründlich den Kopf gewaschen hatte. Nicht auszudenken…
Jehova weiss immer, was gut und richtig ist – und wenn wir nicht mit seinen Gedanken übereinstimmen, dann stimmt bei uns etwas nicht. Dann müssen wir uns ändern und nicht er!
Aber vielleicht verstehe ich diese Stelle hier mit Jona auch total falsch. Ich will ihm da nichts unterstellen
Kommentar — 28. Juni 2012 @ 18:57
Jule
Jona 1 – 4
Aber zuvor lesen wir noch die Verse aus 2. Könige14:21-25
In der Zeit, wo Jona von Jehova zum Propheten erweckt wird, regieren also Asarja als König von Juda und Jerobeam II als König von Israel. Kurz vorher hatte ER bereits Joel zu seinem eigenen Volk reden lassen, nun schickt er Jona nach Ninive.
Vor diesem Hintergrund lesen wir nun das Buch Jona
Kommentar — 1. Juli 2013 @ 08:47
Jule
Jona 1 – was lässt Jona hier so ruhig schlafen?
Wieso kann Jona hier so tief und fest schlafen?
Es war ein heftiger Sturm, das Boot wurde hin und her gepeitscht vom Seegang, sicherlich werden die Männer laut gerufen haben. Auch das Sichten und Herabwerfen der Gegenstände muss Krach gemacht haben. Also wieso schläft der immer noch?
Es gibt eine ähnliche Geschichte mit Jesus, der bei aufgewühlter See schläft, während seine Jünger in Panik geraten (Lukas 8:22-25).
Aber da ist die Erklärung für seine Ruhe und den tiefen Schlaf, dass er sich seiner Macht bewusst war – er beruhigt später die See – und dass er sich bei Jehova sicher und geborgen fühlt.
Jona hat weder die Macht, noch wird er Glauben und Vertrauen auf Jehovas Rettung gehabt haben, denn schließlich läuft er ja gerade vor IHM und dem Auftrag davon, den er von ihm erhalten hatte.
Hat ihn der Weg bis zum Hafen so ausgepowert, dass er vor Müdigkeit in einen bleiernen Schlaf gefallen ist?
weitere Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:
Kommentar — 1. Juli 2013 @ 15:51
Jule
Jona 2 – warum gönnt Jona später den Niniviten nicht dieselbe Barmherzigkeit und unverdiente Güte, die Jehova ihm hier erweist?
Vor diesem Hintergrund ist Jonas Reaktion auf die Reue der Niniviten und Jehovas Barmherzigkeit noch unverständlicher:
Gerade kurz zuvor – eben hier – erweist Jehova ihm selbst unverdiente Güte. Er hat Jehova nicht gehorcht, ist seinem Auftrag nicht nur nicht nachgekommen, sondern in entgegengesetzter Richtung davon gelaufen. Dennoch erhört Jehova sein Gebet und vergibt ihm.
Hat ihn dies nicht beeindruckt?
Oder denkt er, er wäre ja nicht so ein schlimmer Sünder gewesen wie die Ninviten – wenn er an ihre Grausamkeit und Unbarmherzigkeit ihren Gefangenen gegenüber denkt (Lukas 18:9-14)?
Hatte Jesus vielleicht gerade dies im Sinn, als er von der Vergebung spricht und dass diejenigen dankbarer über die Vergebung sind, denen viel vergeben wird? (Lukas 7:40-50)
weitere Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel finden wir hier:
Kommentar — 1. Juli 2013 @ 16:03
Jule
Jona 3 – Reue ohne zu wissen, dass sich Jehova erbarmen wird
Wo ist nun hier der Unterschied zwischen Jona und den Niniviten? Bereuen sie nicht ebenso wie er?
Müßte es ihn nicht freuen, dass diese grausamen Niniviten aufgrund seines kurzen Predigens bereuen und von ihren schlechten Wegen umkehren?
Woher wissen die Niniviten, dass Jehova ein barmherziger Gott ist und „keine Freude hat am Tod des Bösen, sondern will, dass er von seinen schlechten Wegen umkehrt“? (Hesekiel 33:11)
Zeigt das nicht vorhandene Wissen darum umso mehr die Aufrichtigkeit ihrer Reue?
weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
Kommentar — 1. Juli 2013 @ 16:11
Jule
Jona 4 – warum sauer über etwas, was uns ganz besonders an Jehova gefällt – nur weil es anderen zu Gute kommt?
Wieso wollte Jona nicht nach Ninive gehen, weil er wußte, dass sie umkehren und verschont werden würden?
Ist nicht dies gerade der Charakterzug, der ihm an seinem Gott so gefällt? Und kommt es nicht auch seinem Volk zugute, dass die Niniviten sich ändern?
weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
Kommentar — 1. Juli 2013 @ 16:16