Psalm 139 – 141

Psalm 139

Für den Leiter. Von David. Eine Melodie.

139 O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst [mich].

2 Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt.
Du hast meine Gedanken von fern bemerkt.

3 Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen,
Und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden.

4 Denn da ist kein Wort auf meiner Zunge,
Doch siehe, o Jehova, du weißt es schon ganz.

5 Hinten und vorn hast du mich belagert;
Und du legst deine Hand auf mich.

6 [Solche] Erkenntnis ist zu wunderbar für mich.
Sie ist zu hoch, als daß ich sie erreichen kann.

7 Wohin kann ich gehen vor deinem Geist,
Und wohin kann ich enteilen vor deinem Angesicht?

8 Stiege ich zum Himmel hinauf, dort wärst du;
Und breitete ich mein Lager im Scheol aus, siehe, du [wärst da].

9 Nähme ich die Flügel der Morgenröte,
So daß ich im entlegensten Meer weilte:
10 Auch dort würde deine eigene Hand mich führen,
Und deine Rechte würde mich fassen.

11 Und spräche ich: „Bestimmt wird Finsternis selbst mich erhaschen!“,
Dann wäre die Nacht licht um mich her.

12 Auch die Finsternis, sie würde sich dir nicht als zu finster erweisen,
Sondern sogar die Nacht würde leuchten so wie der Tag;
Die Finsternis könnte ebensogut das Licht sein.

13 Denn du selbst brachtest meine Nieren hervor;
Du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter.

14 Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin.
Deine Werke sind wunderbar,
Wie meine Seele es sehr wohl weiß.

15 Mein Gebein war nicht vor dir verborgen,
Als ich insgeheim gemacht wurde,
Als ich in den untersten Teilen der Erde gewirkt wurde.

16 Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir,
Und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben
Hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden
Und unter ihnen noch nicht einer da war.

17 Wie kostbar also deine Gedanken für mich sind!
O Gott, auf wieviel beläuft sich ihre große Summe!

18 Versuchte ich, sie zu zählen, so sind sie mehr als selbst die Körner des Sandes.
Ich bin erwacht, und doch bin ich noch bei dir.

19 O daß du, o Gott, den Bösen töten würdest!
Dann werden sogar die mit Blutschuld beladenen Männer gewiß von mir weichen,
20 Die Dinge über dich sagen gemäß [ihrer] Idee;
Sie haben [deinen Namen] auf unwürdige Weise gebraucht – deine Widersacher.

21 Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen,
Und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen?

22 Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß.
Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden.

23 Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz.
Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken,
24 Und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist,
Und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit.

Psalm 140

Für den Leiter. Eine Melodie von David.

140 Befreie mich, o Jehova, von schlechten Menschen;
Mögest du mich behüten auch vor dem Mann der Gewalttaten,
2 Denen, die in [ihrem] Herzen schlechte Dinge geplant haben,
Die den ganzen Tag ständig Angriffe machen wie in Kriegen.

3 Sie haben ihre Zunge geschärft wie die einer Schlange;
Das Gift der Hornviper ist unter ihren Lippen. Sela.

4 Bewahre mich, o Jehova, vor den Händen des Bösen;
Mögest du mich behüten selbst vor dem Mann der Gewalttaten,
Denen, die geplant haben, meine Tritte umzustoßen.

5 Die Selbsterhöhten haben eine Falle für mich verborgen;
Und Stricke haben sie ausgebreitet als Netz neben der Wegspur.
Schlingen haben sie mir gelegt. Sela.

6 Ich habe zu Jehova gesagt: „Du bist mein Gott.
Schenk doch Gehör, o Jehova, der Stimme meiner flehentlichen Bitten.“

7 O Jehova, du Souveräner Herr, du Stärke meiner Rettung,
Du hast mein Haupt beschirmt am Tag der bewaffneten Macht.

8 O Jehova, gewähre nicht das Verlangen des Bösen.
Fördere seinen Anschlag nicht, damit sie sich nicht erhaben vorkommen. Sela.

9 Was die Häupter derer betrifft, die mich umgeben,
Möge das Unheil ihrer eigenen Lippen sie bedecken.

10 Mögen brennende Kohlen auf sie fallen gelassen werden.
Laß sie ins Feuer gestürzt werden, in Wassergruben, daß sie nicht aufstehen können.

11 Der große Schwätzer – laß ihn nicht feststehen auf der Erde.
Der Mann der Gewalttat – möge lauter Übles ihn mit wiederholten Stößen jagen.

12 Ich weiß wohl, daß Jehova den Rechtsanspruch des Niedergedrückten,
Das Recht der Armen, durchsetzen wird.

13 Bestimmt werden die Gerechten deinem Namen danken,
Die Rechtschaffenen werden vor deinem Angesicht wohnen.

Psalm 141

Eine Melodie von David.

141 O Jehova, ich habe dich angerufen.
Eil doch zu mir.
Gib doch meiner Stimme Gehör, wenn ich zu dir rufe.

2 Mein Gebet sei als Räucherwerk vor dir bereitet,
Das Erheben meiner Handflächen als das Abendgetreideopfer.

3 Setz doch eine Hut meinem Mund, o Jehova;
Setz doch eine Wache über die Tür meiner Lippen.

4 Neige mein Herz nicht zu etwas Schlechtem,
Um in Bosheit anrüchige Taten auszuführen
Mit Männern, die Schädliches treiben,
Damit ich mich nicht von ihren Leckerbissen nähre.

5 Sollte der Gerechte mich schlagen, es wäre liebende Güte;
Und sollte er mich zurechtweisen, es wäre Öl auf das Haupt,
Das mein Haupt nicht zurückweisen möchte.
Denn noch wäre selbst mein Gebet da während ihrer Unglücksschläge.

6 Ihre Richter sind an den Seiten des zerklüfteten Felsens niedergeworfen worden,
Aber sie haben meine Reden gehört, daß sie lieblich sind.

7 Wie wenn einer Furchen zieht und spaltet auf der Erde,
So sind unsere Gebeine an der Mündung des Scheols hingestreut worden.

8 Meine Augen jedoch sind auf dich, o Jehova, den Souveränen Herrn, [gerichtet].
Zu dir habe ich Zuflucht genommen.
Schütte meine Seele nicht aus.

9 Bewahre mich vor den Fängen des Fallstricks, den sie mir gelegt haben,
Und vor den Schlingen derer, die Schädliches treiben.

10 Die Bösen werden allesamt in ihre eigenen Netze fallen,
Während ich meinerseits vorbeigehe.

Jule | 05.27.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Psalmen, Text in der Bibel |

12 Comments »

  1. Jule

    Psalm 139 – 141

    Psalm 139:23-24

    Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz.
    Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken,
    24 Und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist,
    Und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit.

    ist dies auch mein Wunsch?

    Kommentar — 8. Juni 2009 @ 11:32

  2. Jule

    Psalm 139 – 142

    Psalm 139:23-24

    Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz.
    Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken,
    24 Und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist,
    Und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit

    Psalm 141:3-2

    Setz doch eine Hut meinem Mund, o Jehova;
    Setz doch eine Wache über die Tür meiner Lippen.

    4 Neige mein Herz nicht zu etwas Schlechtem,
    Um in Bosheit anrüchige Taten auszuführen
    Mit Männern, die Schädliches treiben,
    Damit ich mich nicht von ihren Leckerbissen nähre.

    Wie schafft man es bloß, seine Lippen in Schach zu halten wenn da jemand ist, der einen ständig bis aufs Blut reizt?

    Wenn diese Person auch noch vorgibt, Jehova zu dienen – aber für jeglichen Rat unempfänglich ist?

    Wenn man sich völlig hilflos fühlt, weil man scheinbar nichts gegen diese Unverschämtheiten machen kann?

    Wenn die einzige Lösung zu sein scheint, diesem Menschen mit gleicher Münze heimzuzahlen – und damit unseren Gott zu kränken?

    Auch hier gibt uns der treue und verständige Sklave gute Anleitung:

    Konstruktive Kommunikation – Ein Schlüssel zu einer guten Ehe
    „Schlüssel zum Familienglück – Konflikte lösen“
    „’Gefällige Worte’ – eine Wohltat für die Familie“
    Konfliktlösung – wie sollten wir andere behandeln?
    Junge Leute fragen sich – warum müssen wir immer streiten?
    es lohnt sich, Frieden zu schließen

    und noch viele andere Artikel mehr.

    Vielleicht stöbern wir ja einfach mal wieder in der Wtlib, die uns die Gesellschaft so liebevoller Weise zur Verfügung stellt?

    Kommentar — 27. Mai 2010 @ 08:11

  3. Jule

    Psalm 139:23-24

    Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz.
    Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken,
    24 Und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist,
    Und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit.

    Wollen wir das wirklich?

    Auch dann, wenn wir merken dass wir etwas tun, was Jehova nicht gefällt? Was dann?

    Reden wir uns unser Verhalten dann schön – oder sind wir demütig genug, um anzuerkennen, dass wir im Unrecht sind und uns entsprechend zu ändern?

    Personen, die Jehova wirklich lieben – diese werden schleunigst ihr Verhalten ändern – auch wenn ihnen dies in dem Moment sehr schwer fällt und teilweise weh tut!

    Wie ist es mit uns?

    Wollen wir wirklich, dass Jehova uns auf Herz und Nieren prüft?

    Wie reagieren wir dann gegebenenfalls?

    Kommentar — 27. Mai 2010 @ 22:59

  4. Thomas

    Psalm 139-141
    Zitate von J.N.Darby


    In Psalm 139 finden wir tiefe Herzensübungen in Verbindung mit den Wegen, die Gott mit den Seinigen geht. Obwohl Gott in Seiner Treue alle Seine Segensabsichten zur Ausführung bringen wird, entgeht Ihm doch kein Gedanke in dem Herzen der Seinigen. Moralisch betrachtet, kann niemand in Seiner Gegenwart weilen; aber andererseits gibt es auch kein Entfliehen vor Ihm, kein Entrinnen vor Seinem allsehenden Auge, obgleich das Gewissen nur zu gern fliehen möchte.
    Hier jedoch beginnt ein neuer Gedankengang: Jehova weiß alles, denn Er hat alles gebildet. Er nimmt völlig Kenntnis von uns, und zwar in Güte. ja, Er sorgt für uns und wacht über der Bildung jedes Gliedes, so wie Er jeden unserer Gedanken kennt. Aber wenn das so ist, hat Er auch Seine eigenen Gedanken, und diese sind uns köstlich. Hier zeigt sich die Wirkung des Glaubens in der Seele; daher der Umschwung in den Gedanken. Die Sache nimmt notwendigerweise ihren Anfang in dem Gewissen unter dem Auge Gottes. Es bringt uns in Seine Gegenwart; dort lernen wir die Gedanken Gottes verstehen, der uns für Sich Selbst gebildet hat und der dann unbegrenzte Kreise Seiner Segnungen und Wege vor uns aufschließt. Gott wacht über uns in der Stille des Schlafes, daher befinden wir uns beim Aufwachen in Seiner Gegenwart.

    Steht die Seele jedoch in solcher Verbindung mit Gott, so hat sie mit den Gesetzlosen völlig gebrochen. Gott wird dieselben töten, und der Gläubige ruft ihnen zu: „Weichet von mir!“ Er sieht mit Abscheu auf die Gesetzlosen, eingedenk dessen, was sie für Gott sind; für sich selbst wünscht er, von Gott erforscht und geprüft zu werden, damit nichts Böses in ihm bestehen bleibe.

    In Psalm 140 fleht der gläubige Überrest um Befreiung von dem bösen und gewalttätigen Manne, er steht in Verbindung mit Jehova, ist aber noch umringt von den Hoffärtigen.

    Psalm 141 – Da der Fromme die Regierungswege Jehovas kennen gelernt hat, fleht er um Bewahrung in Worten und Gedanken, damit Jehova ihn segnen könne. Schläge nimmt er willig als Züchtigung an, doch wünscht er, dass seine Gebete bei Gott Annahme finden möchten. Selbst das Gericht, das über die Hoffärtigen (ich denke aus Israel) kommt, betrachtet er als etwas, wodurch die Herzen zusammenbrechen sollen, um dann Seine Worte zu hören. Es ist ein Psalm, wie David ihn niedergeschrieben haben mag, als er von Saul verfolgt wurde. Er erwartet das Gericht der Gesetzlosen, doch auch, dass einige durch die Schrecken desselben zur Umkehr gebracht werden möchten.

    Im Wachtturm hieß es einmal:

    Wir sind „wunderbar gemacht“
    ‘Ich bin auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht’ (PSALM 139:14).
    IN DER Natur sind überall wunderbare Schöpfungswerke zu sehen. Wie sind sie alle ins Dasein gekommen? Viele glauben, dies ließe sich ohne eine schöpferische Intelligenz erklären. Andere meinen dagegen, es erschwere das Verständnis der belebten Welt, einen Schöpfer von vornherein auszuklammern. Dazu sind ihnen die Lebewesen auf der Erde viel zu kompliziert aufgebaut, zu mannigfaltig, ja zu wunderbar für ein Zufallsprodukt. Für nicht wenige, darunter auch Wissenschaftler, hat das Universum einen weisen, mächtigen und gütigen Schöpfer.
    Der israelitische König David gehörte zu denen, die überzeugt waren, dass der Schöpfer für seine wunderbaren Werke zu preisen ist. Zu Davids Lebzeiten war die Wissenschaft zwar nicht so weit wie heute, aber er erkannte um sich herum viele wunderbare Werke Gottes. David brauchte nur sich selbst anzusehen, um wegen der Fähigkeiten des Schöpfers von Ehrfurcht ergriffen zu sein. Er schrieb: „Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß“ (Psalm 139:14).
    David war aufgrund ernsthafter Überlegungen fest davon überzeugt, dass ein Schöpfer existiert. Damit unser Glaube so stark ist wie Davids Glaube, müssen auch wir ernsthaft nachdenken, denn heute durchsetzen glaubensfeindliche Theorien über den Ursprung des Menschen den Schulunterricht und die Medien. Besonders bei Grundfragen wie der Existenz oder Rolle eines Schöpfers sollten wir nicht andere für uns denken lassen.
    Außerdem vertieft es unsere Dankbarkeit Jehova gegenüber und stärkt unser Vertrauen in seine Verheißungen, wenn wir uns mit seinen Werken befassen. Das wiederum kann in uns den Wunsch wecken, Jehova besser kennenzulernen und ihm zu dienen. Betrachten wir daher, wieso David nach dem heutigen Stand der Wissenschaft recht hatte, als er sagte, dass wir „wunderbar gemacht“ sind.
    Das wunderbare Heranwachsen eines Kindes
    „Du selbst brachtest meine Nieren hervor; du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter“ (Psalm 139:13). Das Leben jedes Menschen beginnt im Leib der Mutter als eine einzelne Zelle, die kleiner ist als der Punkt am Ende des Satzes. Diese winzige Zelle ist äußerst komplex — eine Art Minichemielabor! Sie vermehrt sich recht schnell. Am Ende des zweiten Monats sind die wichtigeren Organe bereits vorhanden. Dazu gehören die Nieren. Bei der Geburt sind sie so weit ausgebildet, dass sie das Blut filtern können — Giftstoffe und überflüssiges Wasser werden ausgeschieden, nützliche Substanzen dagegen zurückgehalten. Gesunde Nieren filtern bei einem Erwachsenen ungefähr fünf Liter Blut in 45 Minuten!
    Die Nieren regeln außerdem den Mineralstoffgehalt des Blutes sowie dessen Säuregrad und Druck. Hinzu kommen noch viele andere Funktionen. Dazu gehört die Umwandlung von Vitamin D in eine aktive Form, die für die ungestörte Knochenentwicklung und die Bildung von Erythropoetin nötig ist, einem Hormon, das im Knochenmark die Erythrozytenproduktion anregt. Kein Wunder, dass die Nieren als „die Chemiker des Körpers“ bezeichnet worden sind!
    „Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich insgeheim gemacht wurde, als ich in den untersten Teilen der Erde gewirkt wurde“ (Psalm 139:15). Die erste Zelle teilt sich und die neu entstehenden teilen sich immer weiter. Bald spezialisieren sich die Zellen zu Nervenzellen, Muskelzellen, Hautzellen und so weiter. Zellen derselben Art gruppieren sich zu Gewebe und dann zu Organen. Zum Beispiel bildet sich von der dritten Schwangerschaftswoche an das Skelett. In der siebten Schwangerschaftswoche ist der Embryo zwar erst etwa 2,5 Zentimeter groß, aber die frühen Formen aller 206 Knochen sind bereits an Ort und Stelle, obwohl sie noch weich und nicht verknöchert sind.
    Dieser erstaunliche Prozess findet im Mutterleib statt, vor den Augen verborgen, wie tief unten in der Erde. Viele der Entwicklungsvorgänge sind noch unerforscht. Was veranlasst zum Beispiel spezielle Gene, in den Zellen die Spezialisierung in Gang zu setzen? Das wird man vielleicht noch herausfinden, aber wie David danach sagte, hat Jehova es als Schöpfer schon immer gewusst.
    „Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden und unter ihnen noch nicht einer da war“ (Psalm 139:16). Die erste Zelle enthielt bereits den Bauplan für den ganzen Körper. Nach diesem Plan läuft in den neun Monaten bis zur Geburt alles ab und es geht sogar noch in den folgenden zwanzig Jahren bis ins Erwachsenenalter weiter. In dieser Zeit durchläuft der Körper viele Stufen, alles nach den Anweisungen in der ersten Zelle.
    David wusste weder etwas über Zellen noch über Gene, ja er besaß nicht einmal ein Mikroskop. Trotzdem hatte er richtig erkannt, dass sein Körper nicht ungeplant herangewachsen war. David muss die Embryonalentwicklung nicht ganz fremd gewesen sein, daher konnte er sich vorstellen, dass jeder Schritt nach einem Muster und einem Zeitplan erfolgte. In poetischer Sprache beschrieb er diesen Entwurf als im „Buch“ Gottes „eingeschrieben“.
    Heute weiß man, dass Erbmerkmale der Eltern und noch früherer Vorfahren wie Größe, Gesichtszüge, Augen- und Haarfarbe sowie Tausende andere in den Genen verankert sind. Jede Zelle enthält Zehntausende von Genen, und jedes Gen ist ein Teilstück einer langen DNA-Kette (Desoxyribonukleinsäure). In der chemischen Struktur der DNA sind die Bauanleitungen für den Körper „festgeschrieben“. Bei jeder Zellteilung — neue Zellen kommen hinzu oder verbrauchte werden ersetzt — liefert die DNA entsprechende Anweisungen, hält den Körper lebendig und bewahrt das grundlegende Aussehen. Welch ein Beispiel für die Macht und Weisheit des Schöpfers im Himmel!
    Unser einzigartiger Verstand
    „Wie kostbar also deine Gedanken für mich sind! O Gott, auf wie viel beläuft sich ihre große Summe! Versuchte ich, sie zu zählen, so sind sie mehr als selbst die Körner des Sandes“ (Psalm 139:17, 18a). Auch die Tiere sind wunderbar gemacht und manche haben sogar empfindlichere Sinne und bessere Fähigkeiten als der Mensch. Doch Gott gab dem Menschen ein Gehirn, das dem der Tiere weit überlegen ist. „Sosehr wir Menschen anderen lebenden Wesen ähneln, sosehr unterscheiden wir uns von den anderen Lebensformen der Erde durch die Fähigkeit zu sprechen und zu denken“, heißt es in einem wissenschaftlichen Lehrbuch. „Wir sind auch einzigartig in Bezug auf die Neugier über uns selbst: Wie ist unser Körper aufgebaut? Wie sind wir ins Dasein gekommen?“ Das fragte sich auch David.
    Im Gegensatz zu Tieren sind wir vor allem darin einzigartig, dass wir über Gottes Gedanken nachsinnen können. Diese besondere Fähigkeit ist eines der Anzeichen, die verraten, dass der Mensch „im Bilde Gottes“ erschaffen ist (1. Mose 1:27). David nutzte die Denkfähigkeit gut. Er sann über die Beweise für die Existenz Gottes nach und über seine guten Eigenschaften, die auf der Erde zu erkennen waren. David besaß auch die frühen Bücher der heiligen Schriften und kannte die Erklärungen Gottes über sich und seine Werke. Aus diesen inspirierten Schriften erlangte David ein Verständnis der Gedanken Gottes, seines Wesens und seines Vorsatzes. Über die Schriften, die Schöpfung und über Gottes Handlungsweise mit ihm nachzudenken bewog David dazu, seinen Schöpfer zu preisen.
    Was der Glaube umfasst
    Je mehr sich David mit der Schöpfung und den Schriften befasste, umso mehr sah er ein, wie sehr die gesamte Erkenntnis Gottes und all seine Fähigkeiten sein Begriffsvermögen überstiegen (Psalm 139:6). Bei uns ist es nicht anders. Wir werden Gottes Schöpfungswerke nie ganz verstehen (Prediger 3:11; 8:17). Aber Gott hat in der Natur und durch die Schriften genug „offenbar gemacht“, damit wahrheitssuchende Menschen jeder Zeitepoche einen gut fundierten Glauben erlangen können (Römer 1:19, 20; Hebräer 11:1, 3).
    Glauben zu haben ist mehr, als bloß einzuräumen, dass das Leben und das Weltall einen intelligenten Ursprung gehabt haben müssen. Es bedeutet auch, Jehova Gott als Person zu vertrauen — als jemand, der möchte, dass man ihn kennenlernt und zu ihm ein gutes Verhältnis hat (Jakobus 4:8). Man denke nur an den Glauben oder das Vertrauen, das Kinder in einen liebevollen Vater setzen. Jemand anders könnte zwar bezweifeln, dass dein Vater dir in einer Notsituation helfen wird, und er lässt sich nicht unbedingt davon überzeugen, dass dein Vater dir immer hilft. Doch du selbst kennst den guten Charakter deines Vaters aus Erfahrung und weißt sicher, dass du dich auf ihn verlassen kannst. Ebenso vertrauen wir Jehova und kommen ihm näher, wenn wir die Bibel studieren, die Schöpfung betrachten oder nach unseren Gebeten seine Hilfe verspüren. Wir wollen dann immer mehr über ihn wissen und ihn aus selbstloser Liebe und Ergebenheit für immer preisen. Es gibt wohl keinen edleren Lebenszweck (Epheser 5:1, 2).
    Die Leitung unseres Schöpfers suchen
    „Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken, und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist, und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit“ (Psalm 139:23, 24). David wusste, dass Jehova ihn bereits durch und durch kannte — alles, was er dachte, sagte oder tat (Psalm 139:1-12; Hebräer 4:13). Dass Jehova so gut mit ihm vertraut war, gab David ein Gefühl der Geborgenheit, ebenso wie sich ein kleines Kind in den Armen von Vater oder Mutter geborgen fühlt. David legte großen Wert auf ein enges Verhältnis zu Jehova und wollte es sich erhalten, indem er tief über Gottes Werke nachdachte und zu ihm betete. Viele Psalmen Davids — darunter Psalm 139 — sind vertonte Gebete. Durch Nachsinnen und Gebet können auch wir Jehova näherkommen.
    Da wir im Bilde Gottes gemacht sind, haben wir einen freien Willen. Wir können uns entscheiden, Gutes oder Böses zu tun. Diese Freiheit ist allerdings moralisch verpflichtend. David wollte nicht zu den Bösen zählen (Psalm 139:19-22). Er wollte schmerzliche Fehler vermeiden. Daher bat er Jehova demütig, ihm ins Herz zu sehen und ihn auf dem Weg zum Leben zu leiten, denn er hatte über Jehovas allumfassendes Wissen nachgedacht. Gottes gerechte Sittenmaßstäbe gelten für jeden; deshalb müssen auch wir uns richtig entscheiden. Jehova bittet uns dringend, auf ihn zu hören. Das trägt uns seine Gunst und viel Segen ein (Johannes 12:50; 1. Timotheus 4:8). Wenn wir jeden Tag mit Jehova wandeln, finden wir eher innere Ruhe, selbst bei schweren Problemen (Philipper 4:6, 7).
    Unserem wunderbaren Schöpfer folgen!
    In seiner Jugend war David oft draußen als Hirte bei den Herden. Die Schafe senkten den Kopf, um zu grasen, doch er erhob seine Augen zum Himmel. Im Abenddunkel dachte David über die Erhabenheit des Weltalls nach und was das alles zu bedeuten hat. „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund. Ein Tag nach dem anderen Tag lässt Sprache hervorsprudeln, und eine Nacht nach der anderen Nacht zeigt Kenntnis an“ (Psalm 19:1, 2). David wusste, dass er denjenigen, der alles so wunderbar gemacht hat, suchen und ihm folgen musste. Das müssen auch wir.
    David hat sich so verhalten, wie es sein Sohn Salomo später jungen Leuten empfahl: „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deines Jünglingsalters . . . Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht“ (Prediger 12:1, 13). Bereits als Jugendlicher hatte David erkannt, dass er „wunderbar gemacht“ war. Das in seinem ganzen Leben zu berücksichtigen, wirkte sich sehr gut für ihn aus. Wenn wir, ob alt oder jung, unseren großen Schöpfer preisen und ihm dienen, macht uns unser Leben heute und morgen Freude. Die Bibel verheißt denen, die Jehova nahe bleiben und gemäß seinen gerechten Wegen leben: „Sie werden noch fortfahren zu gedeihen, während sie ergraut sind, saftvoll und frisch werden sie weiterhin sein, um kundzutun, dass Jehova gerade ist“ (Psalm 92:14, 15). Und wir haben die Aussicht, uns für immer der wunderbaren Werke unseres Schöpfers erfreuen zu können.

    Im Wachtturm hieß es einmal:

    Kennt Gott dich wirklich?
    „O Jehova, . . . du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden“ (PSALM 139:1, 3).
    VERSTEHT wirklich jemand unsere Sorgen, Ängste und Probleme? Weltweit stehen Millionen junge wie alte Menschen ohne Angehörige oder Verwandte da, die sich darum kümmern würden, was mit ihnen geschieht. Selbst unter den Verheirateten haben viele Frauen — und auch Männer — das Gefühl, ihr Ehepartner verstehe nicht wirklich, welcher Druck auf ihnen lastet. Frustriert werfen sie ihrem Partner manchmal vor: „Du verstehst mich ja doch nicht!“ Sogar zahlreiche junge Leute sind der Meinung, niemand verstehe sie. Es gibt jedoch unter denen, die sich nach mehr Verständnis gesehnt haben, einige, deren Leben später einen echten Sinn bekommen hat. Worauf ist das zurückzuführen?
    Das ist deshalb der Fall, weil sie — ungeachtet dessen, ob Mitmenschen ihre Gefühle völlig verstehen oder nicht — die Zuversicht haben, daß Gott versteht, was sie durchmachen, und daß sie als seine Diener nicht mit ihren Problemen allein gelassen werden (Psalm 46:1). … Aus der Bibel erfahren sie, daß ihr treuer Dienst in Gottes Augen kostbar ist und daß es eine sichere Zukunft für diejenigen gibt, die ihre Hoffnung auf ihn setzen und auf die Vorkehrungen, die er durch Jesus Christus getroffen hat (Sprüche 27:11; 2. Korinther 4:17, 18).
    Vielleicht kennen wir Psalm 100:2, wo es heißt: „Dient Jehova mit Freuden. Kommt vor sein Angesicht mit Jubelruf.“ Wie viele bringen Jehova ihre Anbetung wirklich auf diese Weise dar? Daß es gute Gründe dafür gibt, wird in Vers 3 gezeigt, der uns an folgendes erinnert: „Erkennt, daß Jehova Gott ist. Er ist es, der uns gemacht hat, und nicht wir selbst. Wir sind sein Volk und die Schafe seiner Weide.“ Im hebräischen Text wird Gott an dieser Stelle als ’Elohím bezeichnet, wodurch seine Größe in bezug auf Majestät, Würde und Erhabenheit angezeigt wird. Er ist der allein wahre Gott (5. Mose 4:39; 7:9; Johannes 17:3). Seine Diener erkennen seine Göttlichkeit an, und zwar nicht nur als Tatsache, die ihnen gelehrt worden ist, sondern als etwas, was sie aus eigener Erfahrung wissen, und sie beweisen dies durch Gehorsam, Vertrauen und Ergebenheit (1. Chronika 28:9; Römer 1:20).
    Weil Jehova der lebendige Gott ist, der sogar in unser Herz schauen kann, ist vor seinen Augen nichts verborgen. Er ist sich völlig im klaren, was in unserem Leben geschieht. Er versteht die Ursachen der Probleme, vor denen wir stehen, sowie den psychischen und emotionellen Aufruhr, den sie womöglich auslösen. Als Schöpfer kennt er uns besser als wir uns selbst. Er weiß auch, wie er uns helfen kann, damit wir mit unserer Situation fertig werden, und wie er für eine dauerhafte Erleichterung sorgen kann. Liebevoll möchte er uns helfen — gleich einem Hirten, der ein Lamm in seinem Busen trägt —, sofern wir ihm mit ganzem Herzen vertrauen (Sprüche 3:5, 6; Jesaja 40:10, 11). Ein Studium von Psalm 139 kann viel dazu beitragen, dieses Vertrauen zu stärken.
    Der Eine, der all unsere Wege sieht
    Voll tiefer Wertschätzung schrieb der Psalmist David: „O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich“ (Psalm 139:1). David war davon überzeugt, daß Jehova ihn nicht nur oberflächlich kannte. Gott sah David nicht so, wie die Menschen ihn sahen; er sah nicht nur seine Gestalt, seine Redefähigkeit oder seine Geschicklichkeit beim Harfenspiel (1. Samuel 16:7, 18). Jehova hatte Davids Inneres „durchforscht“, und zwar aus liebevoller Sorge um dessen geistiges Wohl. Wenn du ein ergebener Diener Jehovas bist, dann kennt er dich genauso gut, wie er David kannte. Löst das bei dir nicht ein Gefühl der Dankbarkeit und der Ehrfurcht aus?
    Nichts, was David tat, blieb den Augen Jehovas verborgen, und David war sich dessen bewußt. „Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt“, schrieb der Psalmist. „Du hast meine Gedanken von fern bemerkt. Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen, und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden“ (Psalm 139:2, 3). Die Tatsache, daß sich Jehova im Himmel befindet, weit entfernt von der Erde, hinderte ihn nicht daran, zu wissen, was David tat und dachte. Er ‘ermaß’ oder untersuchte sorgfältig Davids Taten bei Tag und bei Nacht, um zu erkennen, welcher Art diese waren.
    Als sich der junge David, angetrieben von Liebe zu Gott und Vertrauen in dessen Macht zu befreien, freiwillig für den Kampf gegen den Philisterriesen Goliath meldete, wußte Jehova davon (1. Samuel 17:32-37, 45-47). Später, als die Feindschaft von Menschen David großen Herzensschmerz bereitete und der Druck schließlich so groß wurde, daß er nachts in Tränen ausbrach, tröstete ihn die Erkenntnis, daß Jehova sein Flehen hörte (Psalm 6:6, 9; 55:2-5, 22). Auch wenn Davids dankerfülltes Herz ihn in einer schlaflosen Nacht veranlaßte, über Jehova nachzusinnen, hatte dieser Kenntnis davon (Psalm 63:6; vergleiche Philipper 4:8, 9). Jehova entging ebenfalls nicht, daß David eines Abends die Frau eines Nachbarn beim Baden beobachtete, und er sah, was geschah, als David — wenn auch nur für kurze Zeit — einem sündigen Verlangen gestattete, Gott aus seinem Sinn zu verdrängen (2. Samuel 11:2-4). Als der Prophet Nathan dann zu David gesandt wurde, um diesem die Schwere seiner Sünde vor Augen zu führen, hörte Jehova nicht nur die Worte aus Davids Mund, sondern er sah auch das reumütige Herz, aus dem sie kamen (2. Samuel 12:1-14; Psalm 51:1, 17). Sollten wir uns angesichts dessen nicht ernsthaft Gedanken darüber machen, wohin wir gehen, was wir tun und was in unserem Herzen ist?
    Da Gott von all unserem Tun weiß, sollte es uns nicht überraschen, daß ihm bekannt ist, wie wir die Glieder unseres Körpers gebrauchen, selbst wenn es sich um ein so kleines Glied wie unsere Zunge handelt. König David war sich dessen bewußt, und er schrieb: „Denn da ist kein Wort auf meiner Zunge, doch siehe, o Jehova, du weißt es schon ganz“ (Psalm 139:4). David wußte genau, daß nur solche Menschen als Gäste im Zelt Jehovas willkommen sind, die andere nicht verleumden und die sich weigern, mit ihrer Zunge eine gehörige Portion Geschwätz zu verbreiten und dadurch einen vertrauten Bekannten herabzusetzen. Nur wer sogar in seinem Herzen die Wahrheit redet, steht in der Gunst Jehovas (Psalm 15:1-3; Sprüche 6:16-19). Niemand von uns kann seine Zunge vollkommen beherrschen, aber David kam nicht vorschnell zu dem Schluß, daß er nichts tun könne, um seine Situation zu verbessern. Er verbrachte viel Zeit damit, Lieder zum Lobpreis Jehovas zu komponieren und zu singen. Außerdem erkannte er freimütig an, daß er Hilfe benötigte, und er bat Gott, sie ihm zu gewähren (Psalm 19:12-14). Müßten wir dem Gebrauch unserer Zunge ebenfalls ernsthaft Aufmerksamkeit schenken?
    Jehova sieht uns oder unsere Situation nicht bloß aus einer begrenzten Perspektive. Er kann sich ein vollständiges Bild machen. David gebrauchte eine belagerte Stadt als Vergleich und schrieb: „Hinten und vorn hast du mich belagert.“ In Davids Fall war Gott kein feindlicher Belagerer; er war vielmehr ein aufmerksamer Wächter. „Du legst deine Hand auf mich“, fügte David hinzu, wodurch er auf Gottes Überwachung und Schutz hinwies, die dem ewigen Wohl derjenigen dienen, die ihn lieben. „Solche Erkenntnis ist zu wunderbar für mich. Sie ist zu hoch, als daß ich sie erreichen kann“, mußte David eingestehen (Psalm 139:5, 6). So vollständig, so gründlich kennt Gott seine Diener, daß wir es nicht völlig begreifen können. Doch wir wissen genug, um die Zuversicht zu haben, daß Jehova uns wirklich versteht und daß er uns die beste Hilfe gewährt (Jesaja 48:17, 18).
    Gott kann uns helfen, wo wir auch sind
    Der Psalmist betrachtete die liebevolle Fürsorge Jehovas nun aus einem anderen Blickwinkel und fuhr fort: „Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, und wohin kann ich enteilen vor deinem Angesicht?“ Er wollte gar nicht den Versuch unternehmen, von Jehova fortzueilen, sondern er wußte, daß Jehova bekannt wäre, wo immer er sich aufhalten würde, und daß er ihm durch seinen heiligen Geist helfen könnte. „Stiege ich zum Himmel hinauf“, sagte er weiter, „dort wärst du; und breitete ich mein Lager im Scheol aus, siehe, du wärst da. Nähme ich die Flügel der Morgenröte, so daß ich im entlegensten Meer weilte: Auch dort würde deine eigene Hand mich führen, und deine Rechte würde mich fassen. Und spräche ich: ‚Bestimmt wird Finsternis selbst mich erhaschen!‘, dann wäre die Nacht licht um mich her. Auch die Finsternis, sie würde sich dir nicht als zu finster erweisen, sondern sogar die Nacht würde leuchten so wie der Tag; die Finsternis könnte ebensogut das Licht sein“ (Psalm 139:7-12). Wohin wir auch gingen und welche Umstände uns auch träfen — nie würde Jehova uns aus den Augen verlieren und nie wären wir außerhalb der Reichweite seines Geistes, der uns helfen könnte.
    Das ließ der Prophet Jona bei einer Gelegenheit außer acht. Jehova hatte ihn beauftragt, den Bewohnern von Ninive zu predigen. Aus irgendeinem Grund war Jona der Meinung, den Auftrag nicht ausführen zu können. Angesichts des schlechten Rufs der Assyrer jagte Jona der Gedanke, in Ninive zu dienen, wahrscheinlich Angst ein. Daher versuchte er, sich zu verstecken. Im Hafen von Joppe erhielt er eine Mitfahrgelegenheit auf einem Schiff, das nach Tarschisch (was allgemein mit Spanien, über 3 500 Kilometer westlich von Ninive, in Verbindung gebracht wird) fahren sollte. Doch Jehova sah, daß Jona an Bord des Schiffes ging und sich im Laderaum schlafen legte. Gott wußte auch, wo sich Jona befand, als er später über Bord geworfen wurde, und Jehova hörte ihn, als er ihm im Bauch des großen Fisches versprach, seine Gelübde zu bezahlen. Nachdem sich Jona wieder auf trockenem Land befand, erhielt er erneut eine Gelegenheit, seinen Auftrag auszuführen (Jona 1:3, 17; 2:1 bis 3:4).
    Wieviel besser wäre es für Jona gewesen, von Anfang an darauf zu vertrauen, daß der Geist Jehovas ihm helfen würde, seinen Auftrag zu erfüllen. Doch später zeichnete Jona demütig den Bericht über seine Erlebnisse auf, und dieser Bericht hat seitdem vielen geholfen, Vertrauen zu Jehova zu beweisen, ein Vertrauen, das zu erlangen Jona offenbar so schwer fiel (Römer 15:4).
    Eine Erfahrung anderer Art machte Elia. Er hatte treu die Entscheidung Jehovas bekanntgemacht, daß Israel zur Strafe für Sünden unter einer Dürre leiden würde (1. Könige 16:30-33; 17:1). Mutig war er in der Kontroverse zwischen Jehova und Baal auf dem Berg Karmel für die wahre Anbetung eingetreten. Und er hatte alle 450 Propheten Baals im Wildbachtal Kischon hingerichtet. Doch als Königin Isebel zornentbrannt schwor, Elia zu Tode zu bringen, floh er aus dem Land (1. Könige 18:18-40; 19:1-4). War Jehova da, um ihm in dieser schweren Zeit zu helfen? Aber ja. Wenn Elia auf einen hohen Berg oder gleichsam in den Himmel hinaufgestiegen wäre, wenn er sich in einer Höhle in der Erde oder gleichsam im Scheol verborgen hätte, wenn er so schnell wie das Licht, das sich bei Tagesanbruch über die Erde ausbreitet, auf eine ferne Insel geflohen wäre — die Hand Jehovas wäre da gewesen, um ihm Kraft zu verleihen und ihn zu führen. (Vergleiche Römer 8:38, 39.) Und Jehova stärkte Elia nicht nur durch Speise für die Reise, sondern auch durch eine wunderbare Entfaltung seiner wirksamen Kraft. So gestärkt, führte Elia seinen nächsten Auftrag als Prophet aus (1. Könige 19:5-18).
    Die prophetischen Worte in Psalm 139:7-12 bedeuten nicht, daß Gott allgegenwärtig ist, daß er persönlich zu allen Zeiten überall zugegen ist. Wie aus der Bibel deutlich hervorgeht, ist das nicht der Fall (5. Mose 26:15; Hebräer 9:24). Doch seine Diener befinden sich niemals außerhalb seiner Reichweite. Das trifft auf diejenigen zu, die sich wegen theokratischer Aufgaben an ferne Orte begeben. Es war der Fall bei den loyalen Zeugen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkriegs sowie bei den Missionaren, die Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre in China in Einzelhaft saßen. Nicht anders war es auch bei unseren lieben Brüdern und Schwestern in einem zentralafrikanischen Land, die wiederholt aus ihren Dörfern, ja sogar aus dem Land fliehen mußten. Nötigenfalls reicht der Arm Jehovas bis in den Scheol, das allgemeine Grab, hinein und kann Treue durch eine Auferstehung zum Leben zurückbringen (Hiob 14:13-15; Lukas 20:37, 38).
    Der Eine, der uns wirklich versteht
    Der Psalmist machte unter Inspiration darauf aufmerksam, daß Gott uns sogar schon vor unserer Geburt kannte, als er sagte: „Denn du selbst brachtest meine Nieren hervor; du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter. Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß“ (Psalm 139:13, 14). Durch die Zusammenführung der Gene unseres Vaters und unserer Mutter bei der Empfängnis entsteht ein Muster, das grundlegenden Einfluß auf unsere physischen und geistigen Fähigkeiten hat. Gott kennt diese Fähigkeiten. In Psalm 139 wird speziell auf die Nieren Bezug genommen, die in der Bibel oft gebraucht werden, um die innersten Aspekte der Persönlichkeit zu beschreiben (Psalm 7:9; Jeremia 17:10). Jehova kennt die uns betreffenden Einzelheiten schon vor unserer Geburt. Er ist es auch, der mit liebevoller Fürsorge den menschlichen Körper so gestaltet hat, daß eine befruchtete Zelle im Mutterleib eine Schutzhülle entstehen läßt, um den Embryo ‘abzuschirmen’ und zu schützen, während er heranwächst.
    Dann fügte der Psalmist hinzu, wobei er Gottes durchdringendes Sehvermögen hervorhob: „Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich insgeheim gemacht wurde, als ich in den untersten Teilen der Erde [offenbar eine poetische Bezeichnung für den Mutterleib, aber mit einer Anspielung auf Adams Erschaffung aus Staub] gewirkt wurde. Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben hinsichtlich der Tage, da sie [die Körperteile] gebildet wurden und unter ihnen noch nicht einer [ein einzelner Körperteil] da war“ (Psalm 139:15, 16). Es steht völlig außer Frage, daß Jehova uns versteht — ob Mitmenschen uns verstehen oder nicht. Wie sollte uns das berühren?

    Im Wachtturm hieß es einmal:

    Jehova kennt uns ganz genau
    JEHOVA kennt uns wirklich, besonders wenn wir zu seinen loyalen Dienern gehören. Nicht einmal Eltern, gute Freunde oder Verwandte kennen uns so gut wie er. Gott kennt uns sogar besser als wir uns selbst.
    Jehovas uneingeschränktes Wissen über seine Diener wird in Psalm 139 anschaulich beschrieben. Was sagte David in diesem Psalm? Und wie sollte sich Gottes Wissen über uns auf unsere Worte und Taten auswirken?
    Wieviel Jehova weiß
    Da Gott unser Schöpfer ist, sollten wir erwarten, daß er uns ganz genau kennt (Apostelgeschichte 17:24-28). Folglich konnte David sagen: „O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich“ (Psalm 139:1). Gottes Wissen über David glich Kenntnissen, die man durch eine gründliche Untersuchung erlangt. Froh darüber, daß Jehova ihn durchforschte, unterwarf sich der Psalmist voll und ganz seiner Führung und Lenkung. Auch Jehovas Zeugen ‘wälzen im Gebet ihren Weg auf Jehova und verlassen sich auf ihn’ in der Überzeugung, daß er stets tut, was recht ist (Psalm 37:5). In unserem Herzen wohnt ein Gefühl geistiger Sicherheit, weil wir bestrebt sind, uns von göttlicher Weisheit leiten zu lassen, und uns bereitwillig der Führung Gottes unterwerfen (Sprüche 3:19-26). Zu wissen, daß Gott uns beobachtet, unsere Probleme versteht und stets bereit ist, uns zu helfen, kann uns wie David trösten.
    Der Psalmist erklärte: „Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt“ (Psalm 139:2a). Gott wußte alles über Davids Tätigkeiten, ob es sich beispielsweise um sein Niedersetzen am Ende eines Arbeitstages oder um sein Aufstehen nach dem nächtlichen Schlaf handelte. Wenn wir Zeugen Jehovas sind, können wir sicher sein, daß Gott das alles auch von uns weiß.
    David anerkannte: „Du hast meine Gedanken von fern bemerkt“ (Psalm 139:2b). Obwohl Gott in den Himmeln wohnt — weit entfernt vom irdischen Schauplatz —, wußte er doch, was David dachte (1. Könige 8:43). Ein solcher Einblick sollte uns nicht überraschen, denn Jehova „sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7; Sprüche 21:2). Der Umstand, daß Gott auf unsere Gedanken achtet, sollte uns bewegen, über Dinge nachzudenken, die keusch, tugendhaft und lobenswert sind. Und wie passend, daß wir regelmäßig unsere Gedanken durch inbrünstige Gebete zum Ausdruck bringen, damit uns Gottes Führung und der „Frieden Gottes“ zuteil werden! (Philipper 4:6-9).
    Der Psalmist sagte weiter: „Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen, und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden“ (Psalm 139:3). Daß Jehova Davids Wandern von Ort zu Ort und sein Liegen beim Ausruhen ermessen hatte, bedeutete offensichtlich, daß er alles, was David tat, genau prüfte. Der Höchste hatte alle Taten Davids ermessen, um festzustellen, von welcher Art sein Verhalten war. Gott war völlig mit Davids Wegen, seiner Handlungsweise, vertraut. Möge unser himmlischer Vater, wenn er uns in ähnlicher Weise durchforscht, feststellen, daß wir ihm treu dienen und auf dem „Pfad der Gerechtigkeit“ bleiben, der zu ewigem Leben führt (Sprüche 12:28).
    Da Gott selbst das nicht verborgen blieb, was David sagen wollte, erklärte dieser: „Denn da ist kein Wort auf meiner Zunge, doch siehe, o Jehova, du weißt es schon ganz“ (Psalm 139:4). Wir mögen so betrübt sein, daß wir nicht wissen, was wir im Gebet sagen sollen, aber Jehovas „Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern“ (Römer 8:26). Gott nimmt das wahr, was in unseren Gesprächen ungesagt auf der Zunge bleibt, denn er kennt unsere wahren Gefühle. Und wenn wir Liebe haben, die auf „ungeheucheltem Glauben“ beruht, werden wir andere nie durch „glatte Worte“ zu täuschen suchen (1. Timotheus 1:5; Römer 16:17, 18).
    David fügte hinzu: „Hinten und vorn hast du mich belagert; und du legst deine Hand auf mich“ (Psalm 139:5). Tatsächlich umschloß Jehova David wie eine in der Schlacht belagerte Stadt. Offensichtlich erkannte der Psalmist, daß dem, was er während seines Lebens tun konnte, Grenzen gesetzt waren. Außerdem war ihm klar, daß man dem wachsamen Auge und der lenkenden Hand Gottes unmöglich entgehen kann. Diesen Versuch unternahm er natürlich genausowenig wie wir. Unser Verhalten sollte indes stets von dem Bewußtsein zeugen, daß Jehovas Hand auf uns als seinen Zeugen ruht.
    Daß Gott David kannte, erfüllte diesen mit Ehrfurcht. Deshalb erklärte er: „Solche Erkenntnis ist zu wunderbar für mich. Sie ist zu hoch, als daß ich sie erreichen kann“ (Psalm 139:6). Ganz gleich, wie erfahren oder gebildet wir sind, ist es für uns unfaßbar, wie gründlich Gott uns als einzelne kennt. Da seine Kenntnisse den menschlichen Verstand übersteigen, dürfen wir davon überzeugt sein, daß Jehova weiß, was das Beste für uns ist. Daher sollten wir uns seinem Willen unterwerfen, wenn wir um etwas gebetet haben und seine Antwort ein Nein ist. Der Apostel Johannes schrieb, „daß er uns hört, ungeachtet dessen, was wir gemäß seinem Willen bitten“ (1. Johannes 5:14).
    Kein Entrinnen vor Gottes Geist
    Außer daß Jehova die Gebete seiner loyalen Diener beantwortet, wirkt auch sein Geist auf sie ein und hilft ihnen, seinen Willen zu tun. Ja, David warf die Frage auf: „Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, und wohin kann ich enteilen vor deinem Angesicht?“ (Psalm 139:7). Der Psalmist wußte, daß er dem Geist oder der wirksamen Kraft Jehovas nicht entrinnen konnte, denn dieser Geist kann sogar die entferntesten Teile des Universums erreichen. Niemand kann vor dem Angesicht Gottes fliehen, das heißt seinem Beobachtungsvermögen entgehen. Zugegeben, „Jona machte sich . . . auf und lief weg nach Tarschisch, von Jehova hinweg“, aber dieser Prophet konnte weder dem großen Fisch entgehen, den Gott bestellt hatte, ihn zu verschlingen, noch konnte er sich der Verantwortung für seine göttliche Zuteilung entziehen (Jona 1:3, 17; 2:10 bis 3:4). Vertrauen wir also darauf, daß uns Jehovas Geist befähigt, von Gott übertragene Aufgaben zu erfüllen (Sacharja 4:6).
    David wußte, daß es unmöglich wäre, Gott zu entkommen. Daher sagte er: „Stiege ich zum Himmel hinauf, dort wärst du; und breitete ich mein Lager im Scheol aus, siehe, du wärst da“ (Psalm 139:8). Zur Zeit des Psalmisten war mit dem ‘Hinaufsteigen zum Himmel’ das Besteigen der hohen Berge gemeint, deren Spitzen oft in Wolken gehüllt waren. Doch selbst wenn wir auf der höchsten Bergspitze stünden, befänden wir uns nicht außerhalb der Reichweite des Geistes Gottes. Und wir könnten seiner Aufmerksamkeit auch nicht entgehen, wenn wir unser Lager im Scheol aufschlügen, der den untersten Bereich der Erde darstellt. (Vergleiche 5. Mose 30:11-14; Amos 9:2, 3.)
    David sagte: „Nähme ich die Flügel der Morgenröte, so daß ich im entlegensten Meer weilte: Auch dort würde deine eigene Hand mich führen, und deine Rechte würde mich fassen“ (Psalm 139:9, 10). Was soll durch die „Flügel der Morgenröte“ angedeutet werden? Mit diesen Worten wird poetisch darauf angespielt, daß sich das Licht der Morgendämmerung schnell von Ost nach West ausbreitet, als hätte es Flügel. Wie verhielte es sich aber, wenn David die Flügel der Morgenröte nehmen und das entfernteste Meer oder die entferntesten Inseln im Westen erreichen könnte? Immer noch stünde er unter Gottes Hand oder seiner Kontrolle und Leitung. Jehova wäre durch seinen Geist bei ihm, um ihn mitfühlend zu lenken (Psalm 51:11).
    Finsternis — für Gott kein Problem
    Weder durch große Entfernung noch durch Finsternis gelangt man aus Gottes Reichweite. Daher sagte David weiter: „Und spräche ich: ‚Bestimmt wird Finsternis selbst mich erhaschen!‘, dann wäre die Nacht licht um mich her. Auch die Finsternis, sie würde sich dir nicht als zu finster erweisen, sondern sogar die Nacht würde leuchten so wie der Tag; die Finsternis könnte ebensogut das Licht sein“ (Psalm 139:11, 12). Jemand kann in völlige Dunkelheit eingehüllt sein, als ob er von ihr verschluckt worden wäre. Doch für Jehova wäre er so sichtbar, als stünde er in hellem Tageslicht. Niemand kann vor Gott irgendwelche in der Dunkelheit begangene Sünden verbergen (Jesaja 29:15, 16).
    Verborgenheit schließt nicht aus, von unserem Schöpfer beobachtet zu werden. Diesbezüglich sagte David: „Denn du selbst brachtest meine Nieren hervor; du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter. Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß. Mein Gebein war nicht vor dir verborgen, als ich insgeheim gemacht wurde, als ich in den untersten Teilen der Erde gewirkt wurde. Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben hinsichtlich der Tage, da sie [die Körperteile] gebildet wurden und unter ihnen noch nicht einer [ein einzelner Körperteil] da war“ (Psalm 139:13-16).
    Jehova Gott, der unsere innersten Empfindungen kennt, hatte Davids Nieren gemacht. Die Nieren zählen zu den verborgensten und am schwersten erreichbaren Organen, aber Gott kann sie sehen. Er kann sogar in den Mutterleib schauen. Ja, er kann in das Innere eines sich entwickelnden Embryos sehen. Als David darüber nachdachte, auf welch wunderbare Weise er im Mutterleib gebildet worden war, wurde er veranlaßt, seinen Schöpfer zu preisen. Mit den „untersten Teilen der Erde“ meinte der Psalmist offensichtlich den Mutterleib. Dort werden — dem menschlichen Auge zwar verborgen, für Gott aber sichtbar — die Knochen, Sehnen, Muskeln, Nerven und Blutgefäße eines Babys gewirkt oder zusammengeflochten.
    Bevor Davids Körperteile im Leib seiner Mutter zu erkennen waren, kannte Gott sein Aussehen. Wieso? Weil die Entwicklung des Embryos nach einem bestimmten Muster erfolgt, als ob dabei Anweisungen aus einem Buch befolgt würden. Welch ein Beweis für Jehovas Weisheit und seine Fähigkeit, selbst Verborgenes zu sehen! Das sollte uns auch erkennen helfen, daß Gott die Menschen erschaffen hat und für das Wunder der Fortpflanzung verantwortlich ist, dem wir als einzelne unser Dasein verdanken.
    Wie kostbar Gottes Gedanken sind!
    Als David die Entwicklung eines Kindes in Betracht zog, wurde er veranlaßt, über die Weisheit Gottes nachzusinnen. Deshalb rief er aus: „Wie kostbar also deine Gedanken für mich sind! O Gott, auf wieviel beläuft sich ihre große Summe!“ (Psalm 139:17). David schätzte Jehovas Gedanken überaus, und sie sind so zahlreich, daß ihn „ihre große Summe“ beeindruckte. Wenn Gottes Gedanken in unseren Augen kostbar sind, werden wir die Heilige Schrift eifrig studieren (1. Timotheus 4:15, 16). Seine aufgezeichneten Gedanken sind „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17).
    Hinsichtlich der Gedanken Jehovas erklärte David: „Versuchte ich, sie zu zählen, so sind sie mehr als selbst die Körner des Sandes. Ich bin erwacht, und doch bin ich noch bei dir“ (Psalm 139:18). Gottes Gedanken sind so zahlreich wie die Sandkörner. Würde David bei Tagesanbruch beginnen, sie zu zählen, wäre er bis zum Schlafengehen noch nicht damit fertig. Beim Erwachen am Morgen wäre er immer noch bei Jehova, das heißt, er würde immer noch Gottes Gedanken zählen. Da wir Jehovas Leitung benötigen, kann es ohne weiteres sein, daß wir spät in der Nacht und als erstes am Morgen damit beschäftigt sind, unter Gebet über Gottes Gedanken und Vorsätze nachzusinnen (Psalm 25:8-10).
    Vergeltung den Bösen
    Gott sorgt für weise Leitung. Wie dachte daher David über Personen, die die göttliche Leitung verwarfen? Er betete: „O daß du, o Gott, den Bösen töten würdest! Dann werden sogar die mit Blutschuld beladenen Männer gewiß von mir weichen, die Dinge über dich sagen gemäß ihrer Idee; sie haben deinen Namen auf unwürdige Weise gebraucht — deine Widersacher“ (Psalm 139:19, 20). David versuchte nicht, die Bösen zu töten, sondern betete, daß ihnen durch die Hand Jehovas vergolten werde. Wir sollten ebenso eingestellt sein. Zum Beispiel können wir darum beten, daß wir Gottes Wort mit Freimut reden, wenn Feinde uns verfolgen (Apostelgeschichte 4:18-31). Doch wir sind nicht bestrebt, unsere Feinde zu beseitigen, denn wir wissen, daß Jehova gesagt hat: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ (Hebräer 10:30; 5. Mose 32:35).
    Wenn Gott die Bösen tötete, würden solche mit Blutschuld beladenen Männer von David weichen. Sie hatten Blutschuld auf sich geladen und über Jehova Dinge gesagt, die nicht seinen Gedanken entsprachen, sondern ihren eigenen Ideen. Außerdem verdienten sie den Tod, weil sie Schmach auf Gottes Namen gebracht hatten, indem sie ihn in unwürdiger Weise gebrauchten, möglicherweise um dadurch ihre bösen Pläne zu fördern (2. Mose 20:7). Mögen wir uns nie ähnlicher Sünden schuldig machen!
    Da die Bösen schuldig waren, Blut vergossen und auf Gottes Namen Schmach gebracht zu haben, erklärte David: „Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen, und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen? Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß. Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden“ (Psalm 139:21, 22). David empfand vor diesen Menschen Ekel, weil sie Jehova aufs tiefste haßten und sich gegen ihn auflehnten. Sie waren Feinde des Psalmisten, weil er ihre Bosheit, Gottlosigkeit und Auflehnung gegen den Höchsten verabscheute.
    Laß dich von Gott durchforschen
    David wollte nicht bösen Menschen gleichen, doch wußte er, daß er ihnen gegenüber nicht feindselig eingestellt sein sollte. Daher äußerte er die inständige Bitte: „Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken, und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist, und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit“ (Psalm 139:23, 24). Wie der Psalmist sollten wir den Wunsch haben, daß Gott unser Herz durchforscht und erkennt, ob wir unrechte Beweggründe haben (1. Chronika 28:9). Wir sollten Jehova bitten, uns zu prüfen, unsere beunruhigenden Gedanken zu erkennen und zu sehen, ob irgendein Weg des Schmerzes in uns ist. Wenn uns wegen unserer Fehler Sorgen bedrängen oder uns etwas im Innern schmerzt oder unsere Beweggründe nicht stimmen, sollten wir demütig beten und uns uneingeschränkt der Leitung des Geistes Gottes und dem Rat seines Wortes unterwerfen (Psalm 40:11-13). Auf diese Weise kann uns unser bester Freund, Jehova, auf dem Weg der unabsehbaren Zeit führen, das heißt uns helfen, einen gerechten Lauf zu verfolgen, der zu ewigem Leben führt.
    Der 139. Psalm ist also für uns eine große Ermunterung. Er zeigt, daß uns unser himmlischer Vater stets zu Hilfe kommen kann, da seinen Augen nichts entgeht (Hebräer 4:16). Zudem sind wir in seiner liebevollen Fürsorge sicher, weil er uns besser kennt als wir uns selbst (5. Mose 33:27). Wenn wir ihn demütig bitten, uns zu durchforschen und uns auf Schwächen aufmerksam zu machen, können wir mit seiner Hilfe Korrekturen vornehmen. Somit sollte der Umstand, daß Gott uns als einzelne kennt, unser Leben sicherlich vorteilhaft beeinflussen. Wir sollten uns dadurch bewogen fühlen, treue Verteidiger der wahren Anbetung zu sein und vor Jehova, der uns ganz genau kennt, demütig zu wandeln.

    Kommentar — 1. Juni 2010 @ 18:09

  5. Jule

    Psalm 139 – 141

    Psalm 139 – Herr, du durchschaust mich!

    1 Ein Lied Davids. Herr, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch.

    2 Ob ich sitze oder stehe – du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke.

    3 Ob ich gehe oder liege – du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut.

    4 Schon bevor ich rede, weißt du, was ich sagen will.

    5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir.

    6 Dass du mich so genau kennst – unbegreiflich ist das, zu hoch, ein unergründliches Geheimnis!

    7 Wie könnte ich mich dir entziehen; wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst?

    8 Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da! Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du!

    9 Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht,

    10 dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen.

    11 Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen, das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« –

    12 für dich ist auch das Dunkel nicht finster; die Nacht scheint so hell wie der Tag und die Finsternis so strahlend wie das Licht.

    13 Du hast mich geschaffen – meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.

    14 Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!

    15 Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen.

    16 Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann!

    17 Deine Gedanken sind zu schwer für mich, o Gott, es sind so unfassbar viele!

    18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer; wollte ich sie alle zählen, so käme ich doch nie an ein Ende!

    19 Mein Gott! Wie sehr wünsche ich, dass du alle tötest, die sich dir widersetzen! Ihr Mörder, an euren Händen klebt Blut! Mit euch will ich nichts zu tun haben!

    20 Herr, wenn diese Leute von dir reden, tun sie es in böser Absicht, sie missbrauchen deinen Namen.

    21 Herr, wie hasse ich alle, die dich hassen! Wie verabscheue ich alle, die dich bekämpfen!

    22 Deine Feinde sind auch meine Feinde. Ich hasse sie mit grenzenlosem Hass!

    23 Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle!

    24 Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, dann hol mich zurück auf den Weg, der zum ewigen Leben führt!

    Was für ein wunderschöner Psalm, besonders auch die WT-Artikel, die Thom vor 2 Jahren dazu rüber kopiert hatte.

    Es ist immer wieder erfrischend, wenn wir die Gedanken des treuen und verständigen Sklaven dazu lesen, denn sie zeugen von tiefer Liebe und Wertschätzung für Jehova und für das, was ER für uns getan hat und noch tut!

    Kommentar — 27. Mai 2012 @ 18:29

  6. Jule

    Psalm 139:15

    Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen.

    In dem einem WT-Artikel zu Psalm 139 heißt es auszugsweise:

    Jehova Gott, der unsere innersten Empfindungen kennt, hatte Davids Nieren gemacht. Die Nieren zählen zu den verborgensten und am schwersten erreichbaren Organen, aber Gott kann sie sehen. Er kann sogar in den Mutterleib schauen. Ja, er kann in das Innere eines sich entwickelnden Embryos sehen. Als David darüber nachdachte, auf welch wunderbare Weise er im Mutterleib gebildet worden war, wurde er veranlaßt, seinen Schöpfer zu preisen.

    Vielleicht kamen diese Aussagen damals einigen merkwürdig vor. Für uns sollte es nicht so sein, denn wir können unser ungeborenes Baby auf Ultraschall-Bildern sehen, ebenso wie unsere inneren Organe oder auch unsere Knochen auf Röntgenbildern sichtbar gemacht werden können.

    Vielleicht sollten wir uns daran erinnern, wenn uns künftig einige Aussagen in der Bibel merkwürdig vorkommen sollten…

    Kommentar — 27. Mai 2012 @ 18:37

  7. Jule

    Psalm 139:17-18

    Deine Gedanken sind zu schwer für mich, o Gott, es sind so unfassbar viele!

    18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer; wollte ich sie alle zählen, so käme ich doch nie an ein Ende!

    Dazu heißt es in dem o.g. WT auszugsweise:

    Wie kostbar Gottes Gedanken sind!
    Als David die Entwicklung eines Kindes in Betracht zog, wurde er veranlaßt, über die Weisheit Gottes nachzusinnen. Deshalb rief er aus: „Wie kostbar also deine Gedanken für mich sind! O Gott, auf wieviel beläuft sich ihre große Summe!“ (Psalm 139:17).

    David schätzte Jehovas Gedanken überaus, und sie sind so zahlreich, daß ihn „ihre große Summe“ beeindruckte. Wenn Gottes Gedanken in unseren Augen kostbar sind, werden wir die Heilige Schrift eifrig studieren (1. Timotheus 4:15, 16). Seine aufgezeichneten Gedanken sind „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17).
    Hinsichtlich der Gedanken Jehovas erklärte David: „Versuchte ich, sie zu zählen, so sind sie mehr als selbst die Körner des Sandes. Ich bin erwacht, und doch bin ich noch bei dir“ (Psalm 139:18). Gottes Gedanken sind so zahlreich wie die Sandkörner. Würde David bei Tagesanbruch beginnen, sie zu zählen, wäre er bis zum Schlafengehen noch nicht damit fertig. Beim Erwachen am Morgen wäre er immer noch bei Jehova, das heißt, er würde immer noch Gottes Gedanken zählen.

    Da wir Jehovas Leitung benötigen, kann es ohne weiteres sein, daß wir spät in der Nacht und als erstes am Morgen damit beschäftigt sind, unter Gebet über Gottes Gedanken und Vorsätze nachzusinnen (Psalm 25:8-10)

    Leider bezeichnen uns einige abfällig als selbstgerecht, wenn sich in unserem Leben alles um Jehova dreht. Dabei ist es doch ganz natürlich, wenn unser Herz überläuft von all dem Guten von Jehova. Schon Jesus sagte: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ und einen ähnlichen Gedanken finden wir im Studienartikel für die kommende Woche:

    6 Im Lauf der Zeit vertiefte sich das Verhältnis zwischen Vater und Sohn immer mehr. Der Sohn „wurde der, den er Tag für Tag besonders lieb hatte“. (Lies Sprüche 8:22,23, 30,31). Je länger sie zusammen arbeiteten, desto besser lernte der Sohn die Eigenschaften seines Vaters nachzuahmen und desto stärker muss die Bindung zwischen den beiden geworden sein. Als weitere intelligente Geschöpfe ins Dasein kamen, konnte Jesus beobachten, wie Jehova jedes von ihnen behandelte, wodurch er die Persönlichkeit seines Vaters mit Sicherheit noch weiter schätzen lernte.

    16 Wenn du einen lieben Menschen gut kennen- und sehr schätzen lernst, drängt es dich dann nicht, anderen von ihm zu erzählen? Genau das tat Jesus, als er auf der Erde war: Er sprach über seinen Vater (Johannes 17:25,26). Können denn auch wir anderen Jehova offenbaren?

    Wenn sich bei uns alles um Jehova dreht und wir ständig davon sprechen, dann tun wir das ja nicht, weil wir zeigen wollen, wie toll und wie schlau wir sind. Nein! Das tägliche Lesen in der Bibel hat uns verändert und beeinflusst uns, unsere Gedanken und Gefühle und alles, was wir tun.

    Dadurch, dass wir nun bereits im 4. Jahr die Bibel von Moses bis Offenbarung lesen, verstehe ich viel besser die Zusammenhänge als zuvor. Früher waren die Offenbarung und die prophetischen Bücher für mich „ein Buch mit sieben Siegeln“ und ich habe mich mehr oder weniger da durch gequält. Gelesen ja – aber wirklich den Zusammenhang verstanden – nein!

    Nun ist vieles so lebendig geworden und durch das Lesen innerhalb eines Jahres ist so viel mehr hängen geblieben, dass endlich auch bei mir Verknüpfungen entstehen. Daraus geboren wurde im Sommer 2009 die Linkliste in der Gallery, damit ich die Gedanken schneller wiederfinde und miteinander auch buchstäblich verknüpfen kann. Dies macht alles noch viel lebendiger, denn ich finde immer wieder Dinge, die ich deshalb noch besser verstehe. Das vergrößert meine Begeisterung und spornt noch mehr dazu an, mich damit zu beschäftigen.

    So lese ich seit Anfang die ganzen „alten“ Bücher der Gesellschaft und bin erstaunt, wie wunderbar alles zusammen passt und fühle mich reich von meinem Gott beschenkt – z.B. durch das Buch „Der heilige Geist – die Kraft hinter der neuen Ordnung“. Die alten Bücher werden zwar nicht mehr gedruckt, aber wir haben sie ja auf der WTlib. Im Moment lese ich das Buch „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“, was wohl ein Vorläufer von dem heutigen Offenbarungs-Buch ist. Und ich bin ganz begeistert, dass ich endlich – nach fast 20 Jahren – verstehe, was ich lese. Und dies liegt daran, dass ich jeden Tag ca 3 Kapitel in der Bibel lese, darüber nachdenke und mit meinem Mann darüber rede.

    Das Bloggen darüber – wie hier oder die Linkliste – sind nicht entstanden und öffentlich gemacht um zu zeigen, wie toll und wie schlau ich bin. Im Gegenteil: ich will meine Begeisterung mit euch teilen, will euch anstecken, denn es soll zeigen, dass Bibellesen Spaß und Freude macht. Man muss nur seinen inneren Schweinehund überwinden und damit anfangen.

    Es bereichert unser Leben und ich bin mir sicher, dass es das Leben von allen bereichert, die sich für Gott und Glauben interessieren.

    Machen wir es doch zu unserem Hobby!

    Kommentar — 27. Mai 2012 @ 19:01

  8. Jule

    Psalm 140 – Hinterlistige Feinde

    1 Ein Lied Davids.

    2 Herr, rette mich vor bösen Menschen! Beschütze mich vor denen, die sich mit roher Gewalt durchsetzen!

    3 Ständig brüten sie Gemeinheiten aus und versuchen, Streit anzufangen.

    4 Sie reden mit spitzer Zunge, und was über ihre Lippen kommt, ist bösartig und todbringend wie Schlangengift.

    5-6 Es sind deine Feinde, Herr. Lass nicht zu, dass ich in ihre Gewalt gerate! Diesen überheblichen Leuten ist jedes Mittel recht, mich zu Fall zu bringen. Verschone mich vor ihnen! Heimlich haben sie mir Fallen gestellt. Auf allen Wegen lauert die Gefahr.

    7 Herr, du bist mein Gott! Höre meinen Hilfeschrei!

    8 Herr, mein Gott, ich habe schon so oft deine Hilfe erfahren. Im Kampf hast du mich beschützt, und kein Haar wurde mir gekrümmt!

    9-10 So hilf mir auch jetzt: Durchkreuze die Pläne der Unheilstifter, die mich umringen, damit sie nicht noch überheblicher werden! Lass sie selbst von dem Leid überwältigt werden, das sie mir zufügen wollten!

    11 Sprich ihnen das Urteil: Lass glühende Kohlen auf sie fallen, stürze sie ins Feuer, in tiefe Schluchten, aus denen sie nicht mehr entkommen können!

    12 Wer den guten Ruf eines anderen zerstört, der soll in diesem Land kein Glück haben. Und wer vor brutaler Gewalt nicht zurückschreckt, der soll vom Unglück verfolgt werden.

    13 Ich weiß, dass der Herr den Unterdrückten beisteht und den Wehrlosen Recht verschafft.

    14 Deshalb werden dich, Herr, alle preisen, die dir treu ergeben sind. Deine Nähe erfährt jeder, der offen und ehrlich vor dir lebt.

    Ja, wir dürfen ruhig zu unserem Gott um Hilfe schreien!

    Dass wir Anbeter Jehovas sind, die mildgesinnt und demütig sind und zu denen Jesus sagte, sie sollten auch noch die andere Wange hinhalten – bedeutet nicht, dass es uns nicht berührt und schmerzt.

    Einen sehr schönen Gedanken dazu hatten wir ja heute im Studienartikel, als es darum ging, uns nicht zu sehr mit dem Unrecht zu beschäftigen, denn ändern könnten wir es eh nicht und wenn wir laufend darüber nachdenken, würden wir nur ermatten und vom eigentlich Wichtigen abgelenkt werden. In diesem Zusammenhang ging es auch kurz um Habakuk und seine Klage an Jehova:

    19 Tatsächliche oder vermeintliche Ungerechtigkeiten.

    Manchmal haben wir vielleicht dasselbe Gefühl wie der Prophet Habakuk, der seinen Gott um Hilfe anschrie, weil er nicht verstehen konnte, warum Gott Ungerechtigkeiten zuließ (Habakuk 1:2,3). Dann ist es sehr wichtig, dass wir uns an Habakuks Glauben ein Beispiel nehmen. Er sagte nämlich auch: „Doch ich meinerseits will in Jehova frohlocken; ich will jubeln in dem Gott meiner Rettung“ (Habakuk 3:18).

    Ein Vorbild darin, in festem Vertrauen auf Jehova, den Gott der Gerechtigkeit, zu warten, ist auch Jeremia. Nehmen wir uns an seiner „wartenden Haltung“ ein Beispiel, bleiben wir zuversichtlich, dass alles Unrecht zur richtigen Zeit wieder gut gemacht wird (Klagelieder 3:19-24).

    Wir dürfen uns bei unserem Gott Jehova über das Unrecht beschweren, was uns widerfährt. Aber damit muss dann auch wieder gut sein. Wir müssen die Angelegenheit in Jehovas Hand belassen und darauf vertrauen, dass ER es zu SEINER Zeit schon regeln wird.

    Einen passenden Gedanken dazu finden wir auch in dem aktuellen Studienartikel:

    11 Und wie steht es mit dem Bericht darüber, wie Jesus den Tempel reinigte? Mal dir die Szene aus: Jesus macht aus Stricken eine Peitsche und treibt dann die Rinder und Schafe samt ihren Verkäufern hinaus. Er verstreut die Münzen der Geldwechsler und stößt ihre Tische um (Johannes 2:13-17). Jesus ging so energisch vor, dass seine Jünger unwillkürlich an die prophetischen Worte von König David denken mussten: „Echter Eifer um dein Haus hat mich verzehrt“ (Psalm 69:9). Sein entschlossenes Handeln verriet, wie viel ihm daran lag, die wahre Anbetung zu verteidigen. Erkennst du darin die Persönlichkeit des Vaters?

    Dieser Bericht führt uns vor Augen, dass Jehova nicht nur alle Macht hat, das Böse von der Erde hinweg zu fegen – es ist auch sein brennender Wunsch!

    Die Beschreibung, wie heftig Jesus auf das Böse reagierte, lässt darauf schließen, was Jehova empfindet, wenn er heute mit ansehen muss, wie die Bosheit auf der Erde überhand nimmt. Macht uns das nicht viel Mut, gerade wenn wir unter Ungerechtigkeit zu leiden haben?

    Kommentar — 27. Mai 2012 @ 19:13

  9. Jule

    Psalm 141 – Wenn es mich reizt, Böses zu tun

    1 Ein Lied Davids.
    Herr, höre mich an, wenn ich zu dir rufe! Hilf mir schnell!

    2 Ich hebe meine Hände zu dir empor im Gebet. Nimm mein Flehen an, so wie du das Rauchopfer und das Speiseopfer annimmst!

    3 Herr, hilf mir, den Mund zu halten, wenn ich schweigen soll!

    4 Wenn es mich reizt, Böses zu tun, dann bewahre mich, und hilf mir, dass ich mich von den Übeltätern nicht mitreißen lasse! Ihre Schlemmereien sollen mir nicht den Mund wässrig machen.

    5 Wer Gott gehorcht, darf mich zurechtweisen, wenn ich schuldig werde, denn er meint es gut mit mir. Es ist eine große Hilfe, wenn er mir meine Fehler vorhält. Ich wehre mich nicht gegen seinen Rat.
    Die Übeltäter tun weiter viel Böses, aber ich bete darum, dass Gott eingreift.

    6-7 Die Mächtigen werden bald selbst zum Tode verurteilt und die Felswand hinabgestoßen werden. Man lässt ihre Knochen achtlos liegen. Dann wird man wieder auf mich hören und erkennen, dass meine Worte Hilfe und Orientierung geben.

    8 Mein Herr und Gott, dir vertraue ich. Bei dir suche ich Schutz. Lass nicht zu, dass sie mich umbringen,

    9 und bewahre mich vor den tückischen Fallen, die sie mir gelegt haben! Rette mich vor den Verbrechern, die mir nachstellen!

    10 Lass sie alle miteinander in die Gruben fallen, die sie mir gegraben haben; mich aber lass sicher vorbeigehen!

    Das ist wirklich gut: wenn wir uns wieder mal in die Ecke gedrängt fühlen und kurz der Wunsch aufflackert, es den Bösen mit gleicher Münze heimzuzahlen – dann sollten wir tief durchatmen und zu unserem Gott beten!

    Es ist ganz normal, dass wir uns Befreiung wünschen und dass wir in einer scheinbar aussichtslosen Lage den Impuls haben, „nur raus hier, um jeden Preis!“

    Oftmals haben wir auch einen fast unwiderstehlichen Drang, etwas sehr häßliches zu dieser Person zu sagen, mit Worten um uns zu schlagen, die verletzen.

    In so einer Situation ziehe ich mich lieber zurück und versuche es, „meine Worte zu Papier zu bringen“, dem anderen einen Brief oder eine Mail zu schreiben. Denn so habe ich unter Kontrolle, was ich sage. Dabei bin ich mir stets bewußt, dass die Zunge sehr gefährlich sein kann, dass wir mit unseren Worten viel Schaden anrichten können.

    Erinnern wir uns nur an das entsprechende Kapitel im Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“„Mit Worten Gutes tun“. So überlege ich zuerst, was ich sagen wle und was dies bewirken würde. Was käme dabei heraus, wie würde es bei dem anderen ankommen. Wenn es um einen Menschen geht, der mir schadet, ja, vielleicht sogar ganz bewußt schadet, oder wenn sich jemand in seine Wut und seinen Groll mir gegenüber reingesteigert hat, dann stellt sich ja die Frage, ob es etwas ändern würde, wenn ich etwas erwidere.

    Wenn wir dementsprechend abwägen, was wir sagen, bleibt oftmals nicht viel übrig und dann überlege ich, ob ich nicht lieber gar nichts sage. Denn in erster Linie will ich dem Frieden nachjagen und den Frieden der Familie und der Versammlung bewahren. Wenn meine Worte nichts Gutes bewirken würden, halte ich lieber den Mund.

    Und nun sind wir wieder beim Amfang von Psalm 141: wir benötigen die Hilfe von Jehova, um jetzt und hier besonnen zu bleiben. Wir wollen ja nicht „Böses mit Bösem vergelten“ – und so bitten wir Jehova um die nötige Selbstbeherrschung, damit wir ruhig bleiben, um die Kraft, das Unrecht auch weiter zu erdulden und um den inneren Frieden – das gnädige Vergessen, damit wir nicht weiter ständig darüber grübeln und somit ermatten.

    Wie schön, dass uns unser liebevoller Gott auch hiermit nicht allein lässt!

    Kommentar — 27. Mai 2012 @ 19:35

  10. Jule

    Psalm 139 – 141

    Psalm 139 – wie steht es mit unserem Verhältnis zu Jehova?

    1 Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm.

    H err , du erforschst mich und kennst mich! 2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.

    3 Du beobachtest mich , ob ich gehe oder liege, und bist vertraut mit allen meinen Wegen; 4 ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, H err , nicht völlig wüsstest.

    5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. 6 Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!

    7 Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht? 8 Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da! 9 Nähme ich Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres , 10 so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten!

    11 Spräche ich: »Finsternis soll mich bedecken und das Licht zur Nacht werden um mich her!«, 12 so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht leuchtete wie der Tag, die Finsternis [wäre für dich] wie das Licht.

    13 Denn du hast meine Nieren gebildet ; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. 14 Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke , und meine Seele erkennt das wohl! 15 Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden . 16 Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten , als noch keiner von ihnen war.

    17 Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott! Wie ist ihre Summe so gewaltig! 18 Wollte ich sie zählen – sie sind zahlreicher als der Sand. Wenn ich erwache, so bin ich immer noch bei dir!

    19 Ach, wollest du, o Gott, doch den Gottlosen töten! Und ihr Blutgierigen, weicht von mir! 20 Denn sie reden arglistig gegen dich; deine Feinde erheben [ihre Hand] zur Lüge .

    21 Sollte ich nicht hassen, die dich, H err , hassen, und keine Abscheu empfinden vor deinen Widersachern? 22 Ich hasse sie mit vollkommenem Hass, sie sind mir zu Feinden geworden.

    23 Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; 24 und sieh , ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!

    Ein ganz wichtiger Psalm: wie steht es mit unserem Verhältnis zu Jehova?

    Warum beten wir ihn an: weil wir etwas von ihm wollen – oder weil wir überströmen vor Dank für das, was er bereits für uns getan hat?

    Lieben wir IHN mit unserem ganzen Herzen, erfüllt er unser ganzes Leben – oder ist unsere Anbetung eher so eine Art Versicherung?

    Wollen wir, dass er unser Herz und unsere Beweggründe erforscht – oder macht es uns eher Angst, dass er dies kann?

    Dale erzählte, dass es genau dieser Psalm war, der sein Leben verändert hatte. Vorher war er eher schüchtern und introvertiert, da er wegen seiner Behinderung immer wieder gehänselt wurde. Aber dieser Psalm zeigte ihm, wie Jehova ihn sieht und dass er ihn liebt und gebrauchen will. Seither strömt sein Herz über und er kann nicht mehr aufhören, von den Dingen zu reden, „die er gesehen und gehört hat.“ Er ist sogar extra aus Ohio gekommen, um eine junge Gruppe von Christen darin zu bestärken, ebenfalls über Gott zu reden und dabei praktische Hilfe zu geben.

    Die Bibel ist wirklich machtvoll und verändert Leben, wenn wir sie in uns wirken lassen (Hebräer 4:12).

    weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

    Kommentar — 1. Juni 2013 @ 07:33

  11. Jule

    Psalm 140 – in Prüfungen zeigt sich, ob unser Glaube und unser Verhältnis zu Jehova echt ist – unser Gebetsleben

    1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.

    2 Errette mich, H err , von dem bösen Menschen; vor dem Gewalttätigen bewahre mich! 3 Denn sie haben Böses im Herzen und schüren täglich Streit . 4 Sie spitzen ihre Zunge wie eine Schlange, Otterngift ist unter ihren Lippen.

    (Sela.)

    5 Bewahre mich, H err , vor den Händen des Gottlosen ; behüte mich vor dem Gewalttätigen, der mich zu Fall bringen will! 6 Die Hochmütigen legen mir heimlich Fallstricke und Schlingen; sie haben ein Netz ausgespannt neben dem Weg, sie haben mir Fallen gestellt.

    (Sela.)

    7 Ich aber sage zum H errn : Du bist mein Gott; H err , höre auf die Stimme meines Flehens! 8 O H err , [mein] Herr, du bist meine mächtige Rettung; du schützt mein Haupt am Tag der Schlacht!

    9 H err , gewähre dem Gottlosen nicht, was er begehrt; lass seinen Anschlag nicht gelingen! Sie würden sich sonst überheben.

    (Sela.)

    10 Die Häupter derer, die mich umringen – das Unheil, von dem ihre Lippen reden, komme über sie selbst! 11 Feuersglut falle auf sie! Ins Feuer stürze er sie, in tiefe Abgründe, dass sie nicht mehr aufstehen!

    12 Der Verleumder wird nicht bestehen im Land; den Gewalttätigen wird das Unglück verfolgen bis zu seinem Untergang!

    13 Ich weiß, dass der H err die Sache des Elenden führen wird und den Armen Recht schaffen wird.

    14 Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, und die Aufrichtigen werden wohnen vor deinem Angesicht!

    Nun sind wir bei dem Text aus Jakobus, den wir letzten Sonntag betrachtet haben: in Prüfungen zeigt sich, ob unser Glaube und unser Verhältnis zu Jehova echt ist. Dazu gehört auch unser Gebetsleben.

    Beten wir wirklich voller Vertrauen, oder bezweifeln wir, dass sich Gott dafür interessiert und darauf reagieren wird? Erwarten wir eine Antwort von ihm, wenn wir ihn bitten, uns bei einer Entscheidung zu helfen? Oder bitten wir ihn um etwas und sagen aber, es ist uns eigentlich egal, wenn er doch nicht hilft? (Jakobus 1:1-8).

    Bitten wir unseren Gott voller Vertrauen um Hilfe? Sind wir voller Zuversicht, dass er uns helfen will? Fordern wir bei ihm seine Versprechungen ein? Sagen wir zu ihm: „du hast in deinem Wort versprochen, dass du mich nicht gänzlich im Stich lässt. Bitte hilf mir jetzt!“.

    Ist unser Verhältnis zu unserem Gott wirklich so innig, dass wir den Mut dazu haben?

    Hier fällt mir eine Veranschaulichung von Bayless Conley dazu ein:

    seine Kinder haben ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Sie gehen voller Liebe und Respekt miteinander um. Bei den Mahlzeiten schleichen sie nicht unsicher um den Tisch herum, an dem die Eltern bereits sitzen, voller Angst, ob diese sie vielleicht wegschicken. Sie kommen nicht mit gesenktem Blick an, stets bereit, schnell wegzulaufen, falls sie von den Eltern bemerkt werden.

    Nein.

    Sie setzen sich wie selbstverständlich zu ihnen an den Tisch und essen mit ihnen. Sie sind ihren Eltern dankbar für alles, was sie tun und sie haben Wertschätzung und Respekt für die Eltern, aber sie zweifeln keine Sekunde daran, dass sie bei den Mahlzeiten willkommen sind. Sie nehmen sie für sich in Anspruch, setzen sich zu ihnen an den Tisch und sind nie innerlich bereit, schnell aufzustehen und wegzulaufen.

    Ist unser Verhältnis zu unserem Gott ebenso?

    einen weiteren Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 1. Juni 2013 @ 07:48

  12. Jule

    Psalm 141 – „H err“ = Jehova (oder Jahwe)

    1 Ein Psalm Davids.

    H err , ich rufe zu dir, eile zu mir! Schenke meiner Stimme Gehör , wenn ich dich anrufe! 2 Lass mein Gebet wie Räucherwerk gelten vor dir, das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer .

    3 H err , stelle eine Wache an meinen Mund, bewahre die Tür meiner Lippen!

    4 Lass mein Herz sich nicht zu einer bösen Sache neigen, dass ich gottlose Taten vollbringe mit Männern, die Übeltäter sind; und von ihren Leckerbissen lass mich nicht genießen!

    5 Der Gerechte schlage mich, das ist Gnade; und er züchtige mich, das ist Öl für mein Haupt, und mein Haupt soll sich nicht dagegen sträuben, wenn es auch wiederholt geschieht; ich bete nur gegen ihre Bosheiten.

    6 Wenn ihre Richter den Felsen hinabgestürzt worden sind, so werden sie auf meine Worte hören, dass sie lieblich sind.

    7 Wie wenn einer die Erde pflügt und aufreißt, so sind unsere Gebeine hingestreut am Rand des Totenreichs .

    8 Darum sind meine Augen auf dich gerichtet, o H err , [mein] Herr; bei dir suche ich Zuflucht ; schütte meine Seele nicht aus!

    9 Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt haben, vor den Fallen der Übeltäter!

    10 Die Gottlosen sollen alle miteinander in ihre eigenen Netze fallen, während ich daran vorübergehe !

    „o H err , [mein] Herr;“ – hier merken wir wieder, wie wichtig es ist, dass der Name Gottes in der Bibel auch dort steht, wo er in den Urschriften stand. Und dabei ist es egal, ob in der Übersetzung Jehova oder Jahwe steht, wie in der Neuen Evangelistischen Übersetzung. Denn dann würde diese Passage heißen: „Auf dich Jahwe sind meine Augen gelenkt, zu dir Herr fliehe ich hin“. Dies macht viel mehr Sinn und benötigt keine weiteren Einschiebungen

    einen weiteren Gedanken aus dem vergangenen Jahr finden wir hier:

    Kommentar — 1. Juni 2013 @ 08:00

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