1. Mose 30 – 32

Kapitel 30

30 Als Rahel nun sah, daß sie dem Jakob kein [Kind] geboren hatte, wurde Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig und begann zu Jakob zu sagen: „Gib mir Kinder, oder ich werde sonst eine Tote sein.“ 2 Hierauf entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sprach: „Bin ich an Gottes Stelle, der dir die Leibesfrucht vorenthalten hat?“ 3 Da sagte sie: „Hier ist meine Sklavin Bilha. Habe Beziehungen mit ihr, daß sie auf meinen Knien gebäre und daß ich, auch ich, durch sie zu Kindern komme.“ 4 Damit gab sie ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob hatte Beziehungen mit ihr. 5 Und Bilha wurde schwanger und gebar dem Jakob nach einiger Zeit einen Sohn. 6 Dann sprach Rahel: „Gott hat als mein Richter geamtet und hat auch auf meine Stimme gehört, so daß er mir einen Sohn gegeben hat.“ Darum gab sie ihm den Namen Dan. 7 Und Bilha, Rahels Magd, wurde nochmals schwanger und gebar dem Jakob nach einiger Zeit einen zweiten Sohn. 8 Dann sagte Rahel: „Unter mühevollem Ringen habe ich mit meiner Schwester gerungen. Ich bin auch als Gewinner hervorgegangen!“ So gab sie ihm den Namen Naphtali.

9 Als Lea nun sah, daß sie zu gebären aufgehört hatte, nahm sie dann Silpa, ihre Magd, und gab sie Jakob zur Frau. 10 Nach einiger Zeit gebar Silpa, Leas Magd, dem Jakob einen Sohn. 11 Dann sprach Lea: „Mit Glück!“ Somit gab sie ihm den Namen Gad. 12 Danach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob einen zweiten Sohn. 13 Dann sagte Lea: „Mit meiner Glückseligkeit! Denn die Töchter werden mich gewiß glücklich preisen.“ Somit gab sie ihm den Namen Ascher.

14 Nun ging Ruben in den Tagen der Weizenernte aus und fand schließlich Mandragoren auf dem Feld. Da brachte er sie Lea, seiner Mutter. Dann sprach Rahel zu Lea: „Gib mir bitte einige von den Mandragoren deines Sohnes.“ 15 Darauf sagte sie zu ihr: „Ist es etwa eine Kleinigkeit, daß du meinen Mann genommen hast, und du nimmst nun auch die Mandragoren meines Sohnes?“ Da sprach Rahel: „Aus diesem Grund wird er heute nacht zum Tausch für die Mandragoren deines Sohnes bei dir liegen.“

16 Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte dann: „Mit mir wirst du Beziehungen haben, denn ich habe dich um die Mandragoren meines Sohnes direkt gedungen.“ Somit legte er sich jene Nacht zu ihr. 17 Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar Jakob nach einiger Zeit einen fünften Sohn. 18 Dann sprach Lea: „Gott hat mir den Lohn [eines Lohnarbeiters] gegeben, weil ich meine Magd meinem Mann gegeben habe.“ Da gab sie ihm den Namen Issachar. 19 Und Lea wurde nochmals schwanger und gebar Jakob nach einiger Zeit einen sechsten Sohn. 20 Dann sagte Lea: „Gott hat mich, ja mich, mit einem guten Geschenk beschenkt. Endlich wird mein Mann mich dulden, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.“ So gab sie ihm den Namen Sebulon. 21 Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr dann den Namen Dina.

22 Schließlich gedachte Gott Rahels, und Gott erhörte sie, indem er ihren Mutterschoß öffnete. 23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach sie: „Gott hat meine Schmach weggenommen!“ 24 So gab sie ihm den Namen Joseph, indem [sie] sagte: „Jehova fügt mir einen weiteren Sohn hinzu.“

25 Und es geschah, daß Jakob, als Rahel Joseph geboren hatte, sogleich zu Laban sprach: „Sende mich weg, damit ich an meinen Ort und in mein Land gehe. 26 Übergib [mir] meine Frauen und meine Kinder, um die ich bei dir gedient habe, damit ich gehen kann; denn du selbst kennst ja meinen Dienst, den ich dir geleistet habe.“ 27 Dann sagte Laban zu ihm: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen – ich habe die Omen in dem Sinne aufgefaßt, daß Jehova mich deinetwegen segnet.“ 28 Und er fügte hinzu: „Setze mir deinen Lohn fest, und ich werde ihn geben.“ 29 Da sprach er zu ihm: „Du selbst weißt ja, wie ich dir gedient habe und wie es deiner Viehherde bei mir ergangen ist, 30 daß du vor meinem Kommen tatsächlich wenig hattest, und es hat sich zu einer Menge ausgebreitet, indem Jehova dich seit meinem Eintritt gesegnet hat. Und nun, wann soll ich auch für mein eigenes Haus etwas tun?“

31 Dann sagte er: „Was soll ich dir geben?“ Und weiter sprach Jakob: „Du wirst mir gar nichts geben! Wenn du mir dieses tun wirst, werde ich deine Kleinviehherde von neuem hüten. Ich werde sie weiterhin bewachen. 32 Ich will heute durch deine ganze Kleinviehherde gehen. Du setzt von dort jedes gesprenkelte und scheckige Schaf beiseite und jedes dunkelbraune Schaf unter den jungen Widdern und jede scheckige und gesprenkelte unter den Ziegen. Danach sollen solche mein Lohn sein. 33 Und mein Rechttun soll sich für mich verantworten, an welch künftigem Tag du auch kommen magst, um meinen Lohn zu überprüfen; alles, was nicht gesprenkelt und scheckig ist unter den Ziegen und dunkelbraun unter den jungen Widdern, ist etwas Gestohlenes, wenn es bei mir ist.“

34 Darauf sagte Laban: „Nun, das ist vortrefflich! Es sei gemäß deinem Wort.“ 35 Dann sonderte er an jenem Tag die gestreiften und scheckigen Ziegenböcke und alle gesprenkelten und scheckigen Ziegen ab, alles, woran irgend etwas Weißes war, und jeden dunkelbraunen unter den jungen Widdern, doch übergab er sie den Händen seiner Söhne. 36 Danach legte er einen Abstand von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob, und Jakob hütete die Kleinviehherden Labans, die übrigblieben.

37 Dann nahm Jakob für seinen Gebrauch Stäbe, die noch feucht waren, vom Storaxbaum und vom Mandelbaum und von der Platane und schälte weiße Schälungen daran, indem er das Weiße, das an den Stäben war, stellenweise bloßlegte. 38 Schließlich legte er die Stäbe, die er geschält hatte, vor die Kleinviehherde hin, in die Tränkrinnen, in die Wassertränktröge, wohin die Kleinviehherden jeweils zum Trinken kamen, daß sie vor ihnen brünstig würden, wenn sie zum Trinken kamen.

39 Demzufolge wurden die Kleinviehherden gewöhnlich vor den Stäben brünstig, und die Kleinviehherden brachten jeweils gestreifte, gesprenkelte und scheckige [Tiere] hervor. 40 Und Jakob schied die jungen Widder aus und kehrte dann das Gesicht des Kleinviehs zu den Gestreiften und allen Dunkelbraunen unter den Kleinviehherden Labans. Dann stellte er seine eigenen Herden für sich und stellte sie nicht zu den Kleinviehherden Labans. 41 Und es geschah fortan, daß Jakob, wann immer das kräftige Kleinvieh brünstig wurde, jeweils die Stäbe den Kleinviehherden vor die Augen in die Tränkrinnen legte, daß sie bei den Stäben brünstig würden. 42 Wenn sich aber das Kleinvieh schwächlich zeigte, legte er sie jeweils nicht dorthin. So wurden die schwächlichen [Tiere] stets diejenigen Labans, die kräftigen aber diejenigen Jakobs.

43 Und der Mann fuhr fort, sich immer mehr auszubreiten, und große Kleinviehherden und Mägde und Knechte und Kamele und Esel wurden ihm zu eigen.

Kapitel 31

31 Nach einiger Zeit bekam er die Worte der Söhne Labans zu hören, die sagten: „Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte, und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er all diesen Reichtum aufgehäuft.“ 2 Wenn Jakob das Angesicht Labans anschaute, siehe, so war es nicht wie früher mit ihm. 3 Schließlich sprach Jehova zu Jakob: „Kehr in das Land deiner Väter und zu deinen Verwandten zurück, und ich werde weiterhin mit dir sein.“ 4 Dann sandte Jakob hin und rief Rahel und Lea aufs Feld zu seiner Kleinviehherde hinaus, 5 und er sagte zu ihnen:

„Ich sehe es dem Angesicht eures Vaters an, daß er mir gegenüber nicht derselbe ist wie früher; aber es hat sich erwiesen, daß der Gott meines Vaters mit mir ist. 6 Und ihr wißt ja selbst, daß ich eurem Vater mit meiner ganzen Kraft gedient habe. 7 Und euer Vater hat mit mir sein Spiel getrieben, und er hat meinen Lohn zehnmal geändert, aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Schaden zuzufügen. 8 Wenn er einerseits jeweils sprach: ‚Die Gesprenkelten werden dein Lohn werden‘, dann brachte die ganze Kleinviehherde Gesprenkelte hervor; wenn er aber andererseits jeweils sprach: ‚Die Gestreiften werden dein Lohn werden‘, dann brachte die ganze Kleinviehherde Gestreifte hervor. 9 So nahm Gott die Viehherde eures Vaters fortwährend weg und gab sie mir. 10 Zuletzt geschah es zu der Zeit, als die Kleinviehherde brünstig wurde, daß ich meine Augen erhob und in einem Traumgesicht sah, und siehe, die Ziegenböcke, die das Kleinvieh besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und gefleckt. 11 Dann sagte der Engel des [wahren] Gottes im Traum zu mir: ‚Jakob!‘, worauf ich sprach: ‚Hier bin ich.‘ 12 Und er fuhr fort: ‚Erhebe bitte deine Augen und sieh: All die Ziegenböcke, die das Kleinvieh bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und gefleckt, denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. 13 Ich bin der [wahre] Gott von Bethel, wo du eine Säule gesalbt und wo du mir ein Gelübde abgelegt hast. Nun steh auf, zieh fort aus diesem Land, und kehr in das Land deiner Geburt zurück.‘ “

14 Darauf antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: „Gibt es für uns noch einen Erbanteil im Haus unseres Vaters? 15 Gelten wir ihm nicht tatsächlich als Ausländerinnen, da er uns verkauft hat, so daß er sogar fortwährend das Geld verzehrt, das für uns gegeben wurde? 16 Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, gehört uns und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir gesagt hat.“

17 Da machte sich Jakob auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele; 18 und er begann seine ganze Viehherde zu treiben samt aller Habe, die er angesammelt hatte, die Viehherde eigenen Erwerbs, den er in Paddan-Aram angesammelt hatte, um zu Isa·ak, seinem Vater, in das Land Kanaan zu ziehen.

19 Laban nun war hingegangen, seine Schafe zu scheren. Unterdessen stahl Rahel die Teraphim, die ihrem Vater gehörten. 20 So überlistete Jakob den Syrer Laban, denn er hatte ihm nicht mitgeteilt, daß er weglaufen würde. 21 Und er ging daran, wegzulaufen und sich aufzumachen und den STROM zu überschreiten, er und alles, was er hatte. Danach richtete er sein Angesicht zur Berggegend von Gilead. 22 Später, am dritten Tag, wurde Laban mitgeteilt, daß Jakob weggelaufen sei. 23 Darauf nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm dann sieben Tagereisen weit nach und holte ihn in der Berggegend von Gilead ein. 24 Da kam Gott in einem Traum bei Nacht zu Laban, dem Syrer, und sprach zu ihm: „Nimm dich in acht, daß du dann mit Jakob nicht redest, weder Gutes noch Böses.“

25 So näherte sich Laban Jakob, als Jakob sein Zelt auf dem Berg aufgeschlagen hatte, und Laban hatte seine Brüder in der Berggegend von Gilead lagern lassen. 26 Dann sagte Laban zu Jakob: „Was hast du getan, indem du darangingst, mich zu überlisten und meine Töchter wie mit dem Schwert Gefangene wegzutreiben? 27 Warum mußtest du heimlich weglaufen und mich überlisten und hast [es] mir nicht mitgeteilt, damit ich dich mit Freuden und mit Liedern, mit Tamburin und mit Harfe hätte wegsenden können? 28 Und du gabst mir keine Gelegenheit, meine Kinder und meine Töchter zu küssen. Nun, du hast töricht gehandelt. 29 Es steht in der Macht meiner Hand, euch Schaden zuzufügen, aber der Gott eures Vaters hat gestern nacht zu mir gesprochen und gesagt: ‚Nimm dich in acht, weder Gutes noch Böses mit Jakob zu reden.‘ 30 Nun bist du ja weggegangen, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters gesehnt hast, warum aber hast du meine Götter gestohlen?“

31 Als Antwort sagte dann Jakob zu Laban: „Es war, weil ich mich fürchtete; denn ich sagte mir: ‚Du könntest mir deine Töchter entreißen.‘ 32 Wer immer es ist, bei dem du deine Götter findest: er möge nicht leben. Untersuche du selbst vor unseren Brüdern, was ich bei mir habe, und nimm [sie] an dich.“ Jakob wußte aber nicht, daß Rahel sie gestohlen hatte. 33 So ging Laban in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Sklavinnen, fand [sie] aber nicht. Schließlich ging er aus Leas Zelt hinaus und kam in Rahels Zelt. 34 Nun hatte Rahel die Teraphim genommen und sie dann in den Frauensattelkorb des Kamels gelegt, und sie blieb darauf sitzen. Da machte sich Laban daran, das ganze Zelt zu durchtasten, fand [sie] aber nicht. 35 Dann sprach sie zu ihrem Vater: „Mögen die Augen meines Herrn nicht vor Zorn funkeln, weil ich nicht vor dir aufzustehen vermag, denn das bei Frauen Übliche [widerfährt] mir.“ Da suchte er sorgfältig weiter, fand die Teraphim aber nicht.

36 Und Jakob wurde zornig und begann mit Laban zu hadern, und Jakob fuhr fort, Laban zu antworten und zu sagen: „Was ist meine Auflehnung, was meine Sünde als Grund dafür, daß du mir so hitzig nachgejagt bist? 37 Nun, da du all meine Habe durchtastet hast, was hast du von all der Habe deines Hauses gefunden? Leg es hierhin vor meine Brüder und deine Brüder, und laß sie zwischen uns beiden entscheiden. 38 Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen. Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Kleinviehherde habe ich nie gegessen. 39 Irgendein zerrissenes Tier habe ich dir nicht gebracht. Ich selbst habe jeweils dessen Verlust getragen. Ob eins bei Tag gestohlen oder bei Nacht gestohlen worden war, du hast es stets von meiner Hand gefordert. 40 Meine Erfahrung war, daß bei Tag die Hitze mich verzehrte und bei Nacht die Kälte, und mein Schlaf entfloh gewöhnlich meinen Augen. 41 So bin ich zwanzig Jahre in deinem Haus gewesen. Ich habe dir vierzehn Jahre um deine beiden Töchter gedient und sechs Jahre um deine Kleinviehherde, und du hast meinen Lohn immer wieder, zehnmal, geändert. 42 Wenn es sich nicht erwiesen hätte, daß der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der GEFÜRCHTETE Isa·aks, auf meiner Seite war, hättest du mich jetzt mit leeren Händen weggesandt. Gott hat mein Elend und die Mühe meiner Hände gesehen, und so hat er dich gestern nacht zurechtgewiesen.“

43 Dann gab Laban Jakob zur Antwort: „Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder meine Kinder, und die Kleinviehherde ist meine Kleinviehherde, und alles, was du anschaust, gehört mir und meinen Töchtern. Was kann ich heute gegen diese oder gegen ihre Kinder, die sie geboren haben, tun? 44 Und nun, komm, laß uns einen Bund schließen, ich und du, und er soll als Zeuge zwischen mir und dir dienen.“ 45 Somit nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Säule auf. 46 Dann sprach Jakob zu seinen Brüdern: „Lest Steine auf!“ Und sie gingen Steine holen und machten einen Haufen [davon]. Danach aßen sie dort auf dem [Stein]haufen. 47 Und Laban begann ihn Jegar-Sahadutha zu nennen, Jakob aber nannte ihn Galed.

48 Und Laban sprach dann: „Dieser Haufen ist heute ein Zeuge zwischen mir und dir.“ Darum gab er ihm den Namen Galed 49 und „Der Wachtturm“, denn er sagte: „Möge Jehova Wache halten zwischen mir und dir, wenn wir in einer Lage sind, in der der eine vom anderen nicht gesehen wird. 50 Wenn du je meine Töchter niederdrückst und wenn du zu meinen Töchtern Frauen hinzunehmen wirst, da ist kein Mensch bei uns. Siehe! Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.“ 51 Und Laban sagte weiter zu Jakob: „Da ist dieser Haufen, und da ist die Säule, die ich errichtet habe zwischen mir und dir. 52 Dieser Haufen ist ein Zeuge, und die Säule ist etwas, was Zeugnis dafür ablegt, daß ich nicht gegen dich über diesen Haufen hinausgehen werde und daß du nicht gegen mich über diesen Haufen und diese Säule hinausgehen wirst zum Schaden. 53 Möge der Gott Abrahams und der Gott Nahors zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters.“ Jakob aber schwor bei dem von seinem Vater Isa·ak GEFÜRCHTETEN.

54 Danach opferte Jakob auf dem Berg ein Schlachtopfer und lud seine Brüder ein, Brot zu essen. Demgemäß aßen sie Brot und verbrachten die Nacht auf dem Berg. 55 Laban jedoch stand am Morgen früh auf und küßte seine Kinder und seine Töchter und segnete sie. Dann machte sich Laban auf den Weg, um an seinen eigenen Ort zurückzukehren.

Kapitel 32

32 Und was Jakob betrifft, er begab sich auf seinen Weg, und die Engel Gottes begegneten ihm nun. 2 Als Jakob sie sah, sagte er sogleich: „Das ist das Lager Gottes!“ Daher gab er jenem Ort den Namen Mahanajim.

3 Dann sandte Jakob Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, das Feld Edoms, 4 und er gebot ihnen, indem [er] sprach: „Dies ist, was ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen werdet: ‚So hat dein Knecht Jakob gesprochen: „Bei Laban habe ich als Fremdling geweilt und mich bis jetzt so lange aufgehalten. 5 Und ich habe Stiere und Esel, Schafe und Knechte und Mägde bekommen, und ich möchte hinsenden, um meinen Herrn zu benachrichtigen, damit ich Gunst finde in deinen Augen.“ ‚ “

6 Nach einiger Zeit kehrten die Boten zu Jakob zurück und sagten: „Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen, und er ist auch auf dem Weg, dir entgegen, und vierhundert Mann mit ihm.“ 7 Und Jakob geriet in große Furcht, und es wurde ihm angst. So teilte er die Leute, die bei ihm waren, und die Kleinviehherden und die Rinder und die Kamele in zwei Lager, 8 und er sprach: „Wenn Esau zu dem einen Lager kommen und darüber herfallen sollte, dann bleibt bestimmt ein Lager übrig zum Entrinnen.“

9 Danach sagte Jakob: „O Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isa·ak, o Jehova, du, der zu mir spricht: ‚Kehr in dein Land und zu deinen Verwandten zurück, und ich will gut an dir handeln‘, 10 ich bin all der liebenden Gütigkeiten und all der Treue nicht würdig, die du mir, deinem Knecht, erwiesen hast, denn nur mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gezogen, und jetzt bin ich zu zwei Lagern geworden. 11 Befreie mich, ich bitte dich, aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus, denn ich bin in Furcht vor ihm, daß er kommt und gewiß über mich herfällt, über die Mutter samt den Kindern. 12 Und du, du hast gesagt: ‚Ohne jede Frage werde ich es dir gutgehen lassen, und ich will deinen Samen gleich den Sandkörnern des Meeres machen, die man vor Menge nicht zählen kann.‘ “

13 Und er verbrachte jene Nacht dort. Und von dem, was ihm zur Hand kam, nahm er dann eine Gabe für Esau, seinen Bruder: 14 zweihundert Ziegen und zwanzig Ziegenböcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, 15 dreißig säugende Kamele und ihre Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn ausgewachsene Esel.

16 Dann übergab er seinen Knechten je eine Herde nach der anderen und sprach wiederholt zu seinen Knechten: „Geht vor mir her hinüber, und zwischen Herde und Herde müßt ihr einen Abstand lassen.“ 17 Ferner gebot er dem ersten und sagte: „Falls Esau, mein Bruder, dir begegnen und dich fragen sollte, indem [er] spricht: ‚Wem gehörst du, und wohin gehst du, und wem gehören diese vor dir?‘, 18 dann sollst du sagen: ‚Deinem Knecht, dem Jakob. Eine Gabe ist es, die meinem Herrn, dem Esau, gesandt wird, und siehe, er selbst ist auch hinter uns.‘ “ 19 Und er fuhr fort, auch dem zweiten zu gebieten, auch dem dritten, auch allen, die den Herden folgten, indem [er] sprach: „Gemäß diesem Wort müßt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihm begegnet. 20 Und ihr sollt auch sagen: ‚Siehe, dein Knecht Jakob ist hinter uns.‘ “ Denn er sagte sich: „Es mag sein, daß ich ihn beschwichtige durch die Gabe, die vor mir hergeht, und danach werde ich sein Angesicht sehen. Vielleicht wird er mich freundlich aufnehmen.“ 21 So ging die Gabe vor ihm her hinüber, er aber verbrachte jene Nacht im Lager.

22 Später in jener Nacht erhob er sich und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf jungen Söhne und überschritt die Furt des Jabbok. 23 So nahm er sie und brachte sie über das Wildbachtal, und er brachte hinüber, was er hatte.

24 Schließlich blieb Jakob allein zurück. Da begann ein Mann mit ihm zu ringen, bis die Morgenröte heraufkam. 25 Als er schließlich sah, daß er nicht die Oberhand über ihn gewonnen hatte, da berührte er seine Hüftgelenkpfanne, und die Hüftgelenkpfanne Jakobs wurde ausgerenkt, während er mit ihm rang. 26 Danach sprach er: „Laß mich gehen, denn die Morgenröte ist heraufgekommen.“ Daraufhin sagte er: „Ich lasse dich nicht gehen, es sei denn, du segnest mich zuvor.“ 27 Da sprach er zu ihm: „Wie ist dein Name?“, worauf er sagte: „Jakob.“ 28 Dann sprach er: „Dein Name wird nicht länger Jakob genannt werden, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten, so daß du zuletzt die Oberhand gewonnen hast.“ 29 Jakob seinerseits erkundigte sich und sprach: „Teil mir bitte deinen Namen mit.“ Er sagte jedoch: „Warum erkundigst du dich nach meinem Namen?“ Hierauf segnete er ihn dort. 30 Daher gab Jakob dem Ort den Namen Peniël, denn – um ihn anzuführen – : „Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und doch ist meine Seele befreit worden.“

31 Und die Sonne begann über ihm aufzustrahlen, sobald er an Penuël vorüberkam, er aber hinkte an seiner Hüfte. 32 Darum sind es die Söhne Israels bis auf diesen Tag nicht gewohnt, die Sehne des Hüftnervs zu essen, der auf der Hüftgelenkpfanne [liegt], weil er die Hüftgelenkpfanne Jakobs an der Sehne des Hüftnervs berührt hatte.

weiter geht es mit 1. Mose 33 – 36

Jule | 01.10.09 | 1. Mose, ergänzender Stoff, Text in der Bibel |

16 Comments »

  1. Thomas

    Eifersucht zwischen den Frauen

    Aus heutiger Sicht handeln die beiden Schwestern nicht gerade weise. In dem Nachschlagewerk heißt es

    Die wenigen Einzelheiten, die aufgezeichnet wurden, geben nur ein unvollständiges Bild von Rahels Persönlichkeit. Sie war eine Anbeterin Jehovas (1Mo 30:22-24), wies aber menschliche Schwächen auf, die sich beispielsweise darin zeigten, daß sie die Teraphim stahl und auf listige Weise verhinderte, entlarvt zu werden — was mindestens zum Teil durch ihre Herkunft bedingt sein konnte. Ganz gleich, welche Schwächen sie gehabt haben mag, wurde sie von Jakob innig geliebt, und sogar im hohen Alter betrachtete er sie als seine wirkliche Frau und schätzte ihre Kinder mehr als alle seine anderen Kinder (1Mo 44:20, 27-29). Seine Worte, die er kurz vor seinem Tod an Joseph richtete, lassen trotz ihrer Einfachheit erkennen, wie tief Jakobs Zuneigung zu Rahel gewesen war (1Mo 48:1-7). Von ihr und Lea wird gesagt, sie hätten „das Haus Israel [Jakob] erbaut“ (Ru 4:11).

    Rahel war und blieb die geliebte Frau von Jakob. Er betrachtete SIE als seine wirkliche Fau – und hoffte mit ihr in Zukunft zusammenzuleben. Aber wir sehen auch, wie die Herkunft einen Menschen prägt.

    Zum Schluß noch ein Auszug aus dem Wachttum von 15.November 1973 – mit der Frage
    welche Ziele strebe ich an?

    WIE DENKST DU ÜBER DAS ERBE?
    23 Nach dieser Betrachtung des Lebens Jakobs und des Lebens Esaus könnte sich jeder von uns fragen: „Was tue ich mit meinem Leben? Schätze ich das verheißene Erbe, das Leben in Gottes neuer Ordnung, tatsächlich? Bin ich bereit, im Interesse dieses Erbes Unannehmlichkeiten auf mich zu nehmen? Setze ich alles daran, um es zu empfangen?“

    24 Wie Jakob, so können auch wir etwas tun, um uns das Erbe zu sichern. Jakob richtete von Jugend auf Sinn und Herz auf die Verheißungen. Er nahm sich offensichtlich Zeit, um alles zu erfahren, was Gott in Verbindung mit seinem Vater Isaak und seinem Großvater Abraham getan hatte. Er betete zu Gott. Er arbeitete hart und machte viele Prüfungen durch, bewahrte aber stets einen milden Geist und einen starken Glauben.

    25 Jehova erweist uns große Güte, indem er für unsere geistigen Bedürfnisse sorgt. Schätzt du dies, wie Jakob es schätzte? Liest du die Bibel regelmäßig? Liest du den Wachtturm, und zwar nicht nur die Studienartikel, sondern auch die übrigen Artikel? Sie enthalten vortreffliche Belehrungen, die du sonst nirgends erhältst.

    26 Bist du so geduldig und selbstlos wie Jakob? Bist du bereit, Jehova ungeteilten Herzens zu dienen und auf seinen Segen zu warten? Jakob war nicht entrüstet, als er im Alter von siebenundsiebzig Jahren von seinem Vater den Rat erhielt, das Elternhaus zu verlassen; er ging weg, ohne etwas von seinem Erbe mitzunehmen. Er war nicht so eingestellt wie der verlorene Sohn in Jesu Gleichnis, der von zu Hause weggehen wollte und sein Erbteil verlangte, um es nach seinen Wünschen zu verwenden. Jakob war siebenundneunzig Jahre alt, als er nach Hause zurückkehrte, und zwar nicht, um Anspruch auf ein irdisches Erbe zu erheben, sondern weil Gott es ihm geboten hatte. — 1. Mose 31:3.

    27 Jesus Christus sagte: „Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verlassen, der nicht jetzt, in dieser Zeitperiode, hundertfach empfängt: Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, unter Verfolgungen, und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.“ (Mark. 10:29, 30) So dachte auch Jakob.

    28 Es geht somit nicht darum, Gott in dem Gedanken an eine begrenzte Zeit oder in der Hoffnung auf materielle Bequemlichkeiten oder Annehmlichkeiten zu dienen, oder darum, nur einige Prüfungen zu ertragen. Nein, es geht darum, ihm sein Leben lang zu dienen und den Blick auf das Erbe gerichtet zu halten.

    29 Wir müssen wie Jakob, der die ganze Nacht mit dem Engel rang, unsere ganze Kraft einsetzen und alles tun, was unsere Hand zu tun findet, um das Erbe zu empfangen. (Pred. 9:10) Alles, was Jakob tat, tat er richtig und mit seiner ganzen Kraft. Er stellte auch die Interessen seiner Mitmenschen seinen eigenen Interessen voran. Er arbeitete zum Beispiel hart für Laban, seinen Verwandten und Arbeitgeber. Er sagte:
    „Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen. Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Kleinviehherde habe ich nie gegessen. Irgendein zerrissenes Tier habe ich dir nicht gebracht. Ich selbst habe jeweils dessen Verlust getragen. Ob eines bei Tag gestohlen oder bei Nacht gestohlen worden war, du pflegtest es von meiner Hand zu fordern. Meine Erfahrung war, daß bei Tag die Hitze mich verzehrte und bei Nacht die Kälte, und mein Schlaf entfloh jeweils meinen Augen.“ — 1. Mose 31:38-40.

    30 Jakob verrichtete seine Arbeit nicht einfach, um Laban zu helfen, und auch nicht, um reich zu werden, sondern er vergrößerte seine Herde in der Absicht, eines Tages mit seiner Familie nach Hause zurückzukehren. Warum? Weil er wußte, daß Abraham und Isaak als Fremdlinge in dem Land wohnten und daß Gott es schließlich den Nachkommen Abrahams geben würde. Jakob glaubte an diese Verheißung. Sie erfüllte sein ganzes Herz. Er wollte, daß seine Familie frei sei, um Gott ungeteilten Herzens dienen zu können. Gott segnete ihn, so daß seine zwölf Söhne die Grundlage für die große Nation Israel wurden.

    Kommentar — 10. Januar 2009 @ 14:05

  2. Thom

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

  3. 1.Mose 32:4 – 36:43
  4. „Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau, in das Land Seir, das Gebiet Edom“ (V. 4).

    Er hatte Angst, bei dem Gedanken an ein Zusammentreffen mit seinem Bruder, und das nicht ohne Grund. Jakob hatte, in Esau’s Augen, sehr böse mit ihm gehandelt, und sein Gewissen war unruhig. Aber anstatt sich vertraulich in die Arme Gottes zu werfen, greift er von neuem zu seinen gewöhnlichen Mitteln, um den Zorn Esaus abzuwenden: Er macht Pläne. Er versucht Esau zu beschwichtigen, anstatt sich auf Gott zu stützen und Seinen Beistand zu erbitten.

    „Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch entgegen und vierhundert Mann mit ihm. Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wart angst… “ (V. 7,8)

    Jakob beginnt sofort Pläne zu machen.

    „…Er teilt sein Volk und Vieh“, daß wenn „…Esau über das eine Lager kommt und es chlägt, dann wird das übriggebliebene Lager entkommen können“ (V. 8,9).

    Anstatt sich in die Arme Gottes zu werfen, war Jakobs erster Gedanke immer ein eigener Plan. Darin finden wir eigentlich ein genaues Bild von dem Herzen des Menschen. Zwar wendet er sich an den Herrn, nachdem er seinen Plan gemacht hat, und fleht zu ihm, dass Er ihn von der Hand Esaus retten möge; doch kaum ist sein Gebet beendet, kehrt er auch schon wieder zu seinen Anordnungen zurück.

    Man kann nicht beten und gleichzeitig Pläne machen. Wenn ich einen Plan mache so stütze ich mich darauf. Wenn ich aber bete, so sollte ich mich ausschließlich auf Gott stützen. Diese beiden Dinge sind daher völlig unvereinbar. Gott will auch nicht, dass ich ihn bitte, meine Pläne und meine Mittel gutzuheißen und zu segnen, sondern Er will, dass ich mich Seinen Händen ganz anvertraue, damit Er für mich alles tut.

    Obwohl Jakob zu Gott gebetet hatte, dass Er ihn von der Hand seines Bruders befreien möge, konnte ihn das doch offenbar nicht beruhigen, denn er versuchte Esau doch noch durch ein Geschenk zu versöhnen. Er setzte sein Vertrauen auf das Geschenk und nicht auf Gott allein.

    Hatte Jakob sein Gebet ganz vergessen? Machte er aus seinem Geschenk einen Gott? Setzte er mehr Vertrauen auf Vieh als auf Gott, dessen Hände er sich soeben noch anvertraut hat?

    Wir brauchen nur kurz in unsere Herzen blicken und feststellen, daß auch wir uns einbilden oder selbst gerne einreden möchten, dass Gott unsere Stütze ist, während wir in Wirklichkeit unser Vertrauen auf unsere eigene Weisheit oder auf irgendeine von uns selbst zusammengestellte Methode setzen.

    Wir müssen wirklich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann. Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel angewendet und den Segen Gottes auf sie herab gefleht haben. Wir müssen verstehen lernen, dass „alles Fleisch Gras ist, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes“ (Jes. 40,6).

    Nachdem Jakob alle seine klugen Maßnahmen getroffen hatte, „blieb er alleine zurück“ (V. 25).

    Hier begann ein Wendepunkt in der Geschichte Jakobs. Allein gelassen zu sein mit Gott, das ist der einzige Weg, uns selbst und unsere Wege zu erkennen. Es hängt wenig davon ab, was wir oder andere Menschen von uns halten. Die wichtige Frage ist was Gott von uns denkt, und um das zu erfahren, müssen wir mit Gott allein gelassen sein, fern von der Welt, fern vom Ich, fern von allen Gedanken, Urteilen, Einbildungen und Überlegungen der Natur, allein mit Gott. Bis wir zu dem Punkt gelangen wo wir Gott nicht mehr los lassen wollen – „Ich lasse dich nicht los“.

    Jakob empfing den neuen Namen „Israel“ nachdem seine Hüfte angerührt worden war und er so erfahren und anerkannt hatte, daß er ein schwacher Mensch war. Er geriet in einen Zustand, in dem Gott alleine genügen konnte. Es blieb ihm daher nichts übrig, als sich an den zu klammern, der allmächtig ist.

    Kommentar — 3. Februar 2010 @ 02:28

  5. Thom

    In einem biblischen Nachschlagewerk heißt es dazu:


    Kapitel 32-36
    Bei der Rückkehr Jakobs begegnen ihm Engel Gottes. Er empfängt einen neuen und wunderbaren Beweis der mächtigen und gnädigen Fürsorge Gottes, was ihn an Bethel hätte erinnern sollen. Dies beseitigt aber nicht seine Furcht. Erneut muß er die Mittel des Unglaubens gebrauchen, und er sendet Weiber und Kinder und viele Geschenke voraus, um Esau zu beschwichtigen; seine Kraft lag aber nicht darin. Gott wollte ihn nicht in den Händen Esaus lassen, sondern Er verfährt Selbst mit ihm. Er rang mit ihm, gleichzeitig hält Er seinen Glauben in dem Kampf aufrecht; und nachdem Er ihn seine Schwachheit spüren läßt, und zwar für sein ganzes Leben, gibt Er ihm in der Schwachheit die Stellung und das Teil eines Siegers. Er ist ein Fürst bei Gott und obsiegt bei Gott und bei Menschen – es ist ein Sieg im Ringen mit einem Gott, der mit ihm handelt; es besteht aber keine Offenbarung von Ihm noch Gemeinschaft mit Ihm.

    Das Verfahren Gottes mit einer Seele, die nicht mit Ihm wandelt
    Dies ist ein wunderbarer Schauplatz: das Verfahren Gottes mit einer Seele, die nicht mit Ihm wandelt. Es ist jedoch nicht die ruhige Gemeinschaft Abrahams mit Jehova: Abraham verwendet sich führbittend für andere, anstatt für sich zu ringen. So auch, obwohl Er Jakob einen Namen gibt und insoweit seine Beziehung mit Ihm anerkennt, offenbart Er Jakob nicht Seinen Namen, wie Er es dem Abraham getan hatte. Jakob gebraucht auch weiter seine betrügerischen Wege, denn er dachte gar nicht, nach Seir zu gehen, wie er gesagt hatte. Er wird aber von Esau wie von Laban befreit, und er läßt sich schließlich in Sichem nieder, indem er dort Ländereien kauft, wo er ein Fremdling hätte bleiben sollen. Gott bringt ihn von dort weg, aber durch sonderbare und demütigende Umstände; doch bewahrt ihn der Schrecken Gottes, der auf den Nationen ist. Er ist noch nicht zu dem Punkte zurückgekehrt, wo Gott ihm Seine Verheißungen gegeben und den Segen zugesichert hatte; das war Bethel. Hier konnte er immerhin einen Altar bauen und gleichzeitig den Namen gebrauchen, der seine eigene Stellung erhöhte und der den Boden des ihm gewährten Segens einnahm; gewiss war das eine Glaubenstat, die sich aber auf den Segen beschränkte, anstatt sich zum Segensspender emporzuheben. Dies zu tun, dazu war er noch nicht recht fähig. Gott hatte es mit ihm zu tun, und in einem gewissen Maße dachte er an Gott, aber eine richtige Gemeinschaft war nicht da; so geht es auch uns in einem ähnlichen Falle. Und doch führt Gott ihn voran und heißt ihn jetzt, zu dem Orte hinaufziehen, von dem er ausgegangen war, und dort einen Altar zu bauen, wo er einen Bund mit Gott eingegangen war, mit dem treuen Gott, der auf dem Wege mit ihm gewesen war, auf dem er gewandelt war. Aber welche Entdeckung wird hier gemacht! Er muß nun Gott Selbst begegnen, und zwar nicht einfach in einem Verfahren zu seinem Wohle – dabei war Gottes Name immer noch unbekannt, es war noch keine volle Offenbarung von Ihm. Und dies ist ein großer Unterschied. Jetzt muß er Ihm begegnen.

    Es fällt ihm ein – er wusste es wohl, obwohl er es nicht beachtete, bevor er Gott begegnen musste -, daß es falsche Götter in seiner Familie gab. Das Zusammentreffen mit Gott Selbst – nicht in einem verborgenen und geheimnisvollen Ringen, sondern sozusagen von Angesicht zu Angesicht – bringt alles ans Licht. Er reinigt sich, die falschen Götter werden beseitigt, und er zieht nach Bethel hinauf. Dort offenbart Sich Gott ihm offen, ungebeten tut Er ihm Seinen Namen kund wie dem Abraham und verleiht ihm wieder den Namen Israel, als ob er ihn vordem nicht empfangen hätte. Rahel gebiert den, der der Sohn der Not seiner Mutter war, jedoch der Sohn der Rechten seines Vaters (ein bemerkenswertes Vorbild von Christo, dem Herrn), denn das ist bildlich die Festigung der Verheißung in Kraft in seiner Person, obwohl der frühere Stand Israels, den Rahel darstellte, verschwinden muß; ihr Gedächtnis aber wird im Lande bewahrt.

    Die abtrünnige Welt in Macht; Die Erben der Verheißung als Pilger auf der Erde

    Die abtrünnige Welt entfaltet sich mit Macht, während die Erben der Verheißungen immer noch arme Pilger auf Erden sind. Dieses letzte ist ein unterscheidender Punkt der Offenbarung.

    Kommentar — 3. Februar 2010 @ 02:29

  6. Jule

    1. Mose 30 – 32

    1. Mose 30:14-15

    Nun ging Ruben in den Tagen der Weizenernte aus und fand schließlich Mandragoren auf dem Feld. Da brachte er sie Lea, seiner Mutter. Dann sprach Rahel zu Lea: „Gib mir bitte einige von den Mandragoren deines Sohnes.“ 15 Darauf sagte sie zu ihr: „Ist es etwa eine Kleinigkeit, daß du meinen Mann genommen hast, und du nimmst nun auch die Mandragoren meines Sohnes?“ Da sprach Rahel: „Aus diesem Grund wird er heute nacht zum Tausch für die Mandragoren deines Sohnes bei dir liegen.“

    Das hört sich – zumindest für mich – jetzt sehr hart an: hatte Rahel die Nacht mit Jakob wirklich für Mandragoren verschachert?

    Freiwillig auf eine Liebesnacht mit ihrem Mann verzichtet, in dem vollen Bewußtsein, dass er in der Nacht zärtlich zu einer anderen Frau sein würde?

    Wie verzweifelt muss sie gewesen sein

    Kommentar — 10. Januar 2011 @ 23:46

  7. Jule

    Wie mag sich Jakob dabei gefühlt haben, wo er doch eigentlich nur Rahel von Herzen liebte?

    1. Mose 30:16

    Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte dann: „Mit mir wirst du Beziehungen haben, denn ich habe dich um die Mandragoren meines Sohnes direkt gedungen.“

    Versetzen wir uns doch mal in seine Lage: eigentlich liebte er nur Rahel. Nun war er durch List auch noch mit Lea verheiratet und er zog sich nicht aus der Verantwortung. Auch dieses Hin und Her mit den Mägden machte er mit, weil er wollte dass es seinen Frauen gut ging.

    Aber nun kam er von der Arbeit nach Hause, in dem Bewußtsein, dass heute sein Tag mit Rahel ist. Wie muss er sich darauf gefreut haben, die geliebte Frau endlich wieder in den Armen halten und ihr nahe sein zu dürfen.

    Und nun kommt Lea raus und sagt ihm „ne, mit Rahel ist heut nix, heute bin ich dran, du musst dich heute zu mir legen, ich habe dich gewissermaßen erkauft“.

    Was für ein Schock das für ihn gewesen sein muss!

    Überhaupt muss es für ihn schlimm gewesen sein, mit drei Frauen Beziehungen haben zu müssen, die er überhaupt nicht liebte. Immer in dem Wissen, dass seine geliebte Frau nicht weit weg ist und er doch eigentlich viel lieber bei dieser sein will.

    Und dann wird er noch von Laban um den Lohn betrogen?

    Kommentar — 10. Januar 2011 @ 23:47

  8. Jule

    Zu der Geschichte um Jakob und Esau und wie es mit Jakob weiterging, passt das Hörspiel von Radio Thyrus – „der gestohlene Vatersegen“

    Die Reporter sind live dabei, wie sich Jakob und Esau nach unzähligen Jahren wieder begegnen und Rückblick wird auf die Geschichte mit der List Rebekkas, aber auch auf die List Labans und das Leid, das dadurch verursacht wurde, eingegangen

    Schön die Szene, wo Jakob wiederkommt und hinkt – „was ist denn da nur passiert?“

    Kommentar — 10. Januar 2011 @ 23:49

  9. Jule

    auch die Dramen „unser geistiges Erbe schätzen“ und „verachte heilige Dinge nicht“ und „Wie verwendest du dein Leben“ passen sehr gut zu dem gelesenen Stoff

    Kommentar — 10. Januar 2011 @ 23:51

  10. Jule

    Kapitel 32: Jakob und Esau – wie man Frieden schließest

    1. Mose 32:2-5

    Dann sandte Jakob Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, das Feld Edoms, 4 und er gebot ihnen, indem [er] sprach: „Dies ist, was ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen werdet: ‚So hat dein Knecht Jakob gesprochen: „Bei Laban habe ich als Fremdling geweilt und mich bis jetzt so lange aufgehalten. 5 Und ich habe Stiere und Esel, Schafe und Knechte und Mägde bekommen, und ich möchte hinsenden, um meinen Herrn zu benachrichtigen, damit ich Gunst finde in deinen Augen.“ ‘ “

    Wenn wir wirklich Frieden wollen, müssen wir demütig auf den anderen zugehen – selbst dann, wenn wir meinen, wir selbst wären im Recht!

    Kommentar — 10. Januar 2011 @ 23:58

  11. Jule

    Interessante Gedanken von einer anderen WebSite, die ich auch auf meine wieder aufgeflammten Ängste anwenden kann:

    Man kann nicht beten und gleichzeitig Pläne machen. Wenn ich einen Plan mache so stütze ich mich darauf. Wenn ich aber bete, so sollte ich mich ausschließlich auf Gott stützen. Diese beiden Dinge sind daher völlig unvereinbar. Gott will auch nicht, dass ich ihn bitte, meine Pläne und meine Mittel gutzuheißen und zu segnen, sondern Er will, dass ich mich Seinen Händen ganz anvertraue, damit Er für mich alles tut.

    Obwohl Jakob zu Gott gebetet hatte, dass Er ihn von der Hand seines Bruders befreien möge, konnte ihn das doch offenbar nicht beruhigen, denn er versuchte Esau doch noch durch ein Geschenk zu versöhnen.
    Er setzte sein Vertrauen auf das Geschenk und nicht auf Gott allein.

    Hatte Jakob sein Gebet ganz vergessen? Machte er aus seinem Geschenk einen Gott? Setzte er mehr Vertrauen auf Vieh als auf Gott, dessen Hände er sich soeben noch anvertraut hat?

    Wir brauchen nur kurz in unsere Herzen blicken und feststellen, daß auch wir uns einbilden oder selbst gerne einreden möchten, dass Gott unsere Stütze ist, während wir in Wirklichkeit unser Vertrauen auf unsere eigene Weisheit oder auf irgendeine von uns selbst zusammengestellte Methode setzen.

    Wir müssen wirklich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann. Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel angewendet und den Segen Gottes auf sie herab gefleht haben. Wir müssen verstehen lernen, dass „alles Fleisch Gras ist, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes“ (Jes. 40,6).

    Kommentar — 11. Januar 2012 @ 00:28

  12. Jule

    1. Mose 30 – 33

    1. Mose 30:15

    Aber Lea fuhr sie an: »Reicht es dir nicht, dass du mir meinen Mann weggenommen hast? Musst du mir auch noch die Liebesäpfel wegnehmen, die mein Sohn gefunden hat?«

    Meinte Lea das wirklich?

    Wusste sie nicht, dass Jakob eigentlich Rahel liebte und sie heiraten wollte?

    Hatte sie ganz vergessen, dass sie nur wegen der List ihres verschlagenen Vaters seine Frau geworden war?

    Hatte nicht vielmehr Rahel Grund sich zu beschweren, weil Lea dieses Spiel mitgemacht hatte?

    Kommentar — 11. Januar 2012 @ 00:35

  13. Jule

    1. Mose 31:11-12

    Der Engel Gottes rief meinen Namen, und als ich ihm antwortete, 12 sagte er: ›Sieh zur Herde! Alle Böcke, die die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt oder gescheckt. Das habe ich für dich bewirkt, denn ich habe gesehen, wie Laban dich betrügen wollte

    Ach ja, es tut gut, solche Dinge immer wieder in der Bibel zu lesen: Jehova tritt direkt für seine Diener ein und lässt nicht zu, dass Gottlose ihnen schaden!

    Auf der anderen Seite kommt auch ein gewisser Neid beim Lesen auf – wenn Jehova bei uns selbst bereits seit Jahren nur zuschaut.

    Zwar stärkt das regelmäßige tägliche und intensive Bibellesen die Gewißheit, dass Jehova sieht, was passiert und es zu seiner Zeit strafen wird – aber oftmals hätten wir lieber so ein Wunder, wie es Jakob hier erlebte.

    Auf dert anderen Seite stärkt uns Jehova – nicht nur durch das Lesen in der Bibel oder der Publikationen, sondern auch durch Vorträge, Wie z.B die Ansprache von unserem Bezirksaufseher, wo es darum ging, den Trost von Jehova anzunehmen.

    Er behandelte gerade diesen schmerzlichen Punkt: dass Jehova nicht durch ein Wunder eingreift und das Leid oder Unrecht beendet – sondern „nur“ tröstet.

    Dabei brachte er einen wunderschönen Vergleich, der wie Balsam für mich war:

    Ein kleines Kind fällt beim Laufen hin und schürft sich dabei das Knie auf. Es heult, vor Schmerz und auch vor Schreck. Nun kommt die Mutter und nimmt das Kind in den Arm. Vielleicht pustet oder küsst sie auf die schmerzende Stelle. In der Regel hört das Kind sofort auf zu weinen.

    Warum? Hat es nun keine Schmerzen mehr?

    Nein! Der Schmerz ist nach wie vor da, aber das Kind fühlt sich geliebt und geborgen, es ist nicht allein mit seinem Schmerz – und das tröstet!

    Genauso nimmt uns Jehova liebevoll in den Arm und zeigt uns damit, dass ER uns liebt und wir nicht allein sind. Wir dürfen uns geborgen fühlen und dies tröstet uns.

    Kommentar — 11. Januar 2012 @ 09:50

  14. Jule

    1. Mose 32:4-6

    Jakob schickte Boten zu seinem Bruder Esau, der sich gerade in Edom im Land Seªr aufhielt. 5 Sie sollten Esau diese Nachricht überbringen: »Ich, Jakob, dein Diener, bin bis jetzt bei Laban gewesen. 6 Dort habe ich mir viele Rinder, Esel, Schafe und Ziegen sowie Sklaven und Sklavinnen erworben. Jetzt sende ich dir, meinem Herrn, diese Nachricht und hoffe, dass du uns großzügig aufnimmst!«

    Vor einigen Jahren hatte Thom hierzu interessante Gedanken von einer anderen WebSite rüberkopiert:

    Man kann nicht beten und gleichzeitig Pläne machen. Wenn ich einen Plan mache so stütze ich mich darauf. Wenn ich aber bete, so sollte ich mich ausschließlich auf Gott stützen. Diese beiden Dinge sind daher völlig unvereinbar. Gott will auch nicht, dass ich ihn bitte, meine Pläne und meine Mittel gutzuheißen und zu segnen, sondern Er will, dass ich mich Seinen Händen ganz anvertraue, damit Er für mich alles tut.

    Obwohl Jakob zu Gott gebetet hatte, dass Er ihn von der Hand seines Bruders befreien möge, konnte ihn das doch offenbar nicht beruhigen, denn er versuchte Esau doch noch durch ein Geschenk zu versöhnen. Er setzte sein Vertrauen auf das Geschenk und nicht auf Gott allein.

    Hatte Jakob sein Gebet ganz vergessen? Machte er aus seinem Geschenk einen Gott? Setzte er mehr Vertrauen auf Vieh als auf Gott, dessen Hände er sich soeben noch anvertraut hat?

    Wir brauchen nur kurz in unsere Herzen blicken und feststellen, daß auch wir uns einbilden oder selbst gerne einreden möchten, dass Gott unsere Stütze ist, während wir in Wirklichkeit unser Vertrauen auf unsere eigene Weisheit oder auf irgendeine von uns selbst zusammengestellte Methode setzen.

    Wir müssen wirklich mit allem, was aus dem eigenen Ich hervorkommt, am Ende sein, ehe Gott sich offenbaren kann. Leider sind wir oft sehr zufrieden mit uns selbst, wenn wir alle erlaubten Mittel angewendet und den Segen Gottes auf sie herab gefleht haben. Wir müssen verstehen lernen, dass „alles Fleisch Gras ist, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes“ (Jes. 40,6).

    In gewisser Form muss ich den Ausführungen Recht geben, besonders m Zusammenhang mit meiner Phobie. Aber ist Jakobs Vorgehensweise wirklich nur mangelndes Vertrauen – weil er nicht glaubt, dass Jehova für ihn eintritt?

    Ist es denn nicht so, dass wir auch in Übereinstimmung mit unsere Gebeten handeln müssen?

    Vor einiger Zeit hatte ich in einem anderen Zusammenhang Zusatzstoff herausgesucht, wo davon die Rede ist, dass ein Auto nur dann fahren kann, wenn der Motor auch gestartet wurde. Und bei dem Studienstoff „Jehova, der Gott der Frieden gibt“, wird genau dieses Verhalten von Jakob lobend als umsichtig hervorgehoben.

    Wie mag Jehova die Angelegenheit beurteilen?

    Denkt er, dass Jakob mehr auf IHN vertrauen und alles ihm hätte überlassen müssen – oder freut er sich, dass Jakob ebenfalls seinen Teil zum Frieden-schaffen dazu getan hat?

    Wieder ein Punkt, wo ich am Liebsten zu IHM sagen würde:

    „kannst du mal bitte runter kommen und mir dazu eine ganz klare und eindeutige Antwort geben?“.

    Er redet ja zu uns durch sein inspiriertes Wort – aber leider gibt es in manchen Punkten keine ganz klare Aussage und selbst dann, wenn wir das vorhandene Wissen gegeneinander abwägen, können wir nicht immer ganz eindeutig wissen, wie er in dem ganz konkreten Fall denkt.

    Nachdem, was ich bisher durch das direkte Lesen in der Bibel und durch Publikationen und Vorträge über Jehova gelernt habe, denke ich eher, dass Jehova sich darüber freute, dass auch Jakob seinen Teil tat.

    Aber es ist nur meine persönliche Ansicht zu dieser Frage und hier an diesem Punkt „beneide“ ich dann doch die Gesalbten, weil sie IHN im Himmel ganz persönlich fragen können. Aber vielleicht kommt ja nach Harmagedon auch wieder eine Zeit, in der Jehova mit uns – wie damals mit Adam und Eva – „im Garten zu wandeln pflegt“ und dann werde ich IHN ganz bestimmt viele solcher Fragen stellen. Ich bin „gespannt wie ein Flitzebogen“ auf seine Antworten

    Kommentar — 11. Januar 2012 @ 10:15

  15. Jule

    1. Mose 30 – 32

    1. Mose 30 :1-24 wie wir Gefangene unserer eigenen Gefühle werden können:

    Jakobs Familie wächst

    1 Als aber Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder! Wenn nicht, so sterbe ich! 2 Jakob aber wurde sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich denn an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht versagt? 3 Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha, gehe zu ihr ein, dass sie in meinen Schoß gebäre und ich doch durch sie Nachkommen erhalte ! 4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob ging zu ihr ein. 5 Bilha aber wurde schwanger und gebar dem Jakob einen Sohn. 6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und meine Stimme erhört und mir einen Sohn gegeben! Darum gab sie ihm den Namen Dan . 7 Und Bilha, die Magd Rahels, wurde nochmals schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. 8 Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft und habe auch gewonnen! Darum gab sie ihm den Namen Naphtali .

    9 Als nun Lea sah, dass sie aufgehört hatte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. 10 Und Silpa, Leas Magd, gebar dem Jakob einen Sohn. 11 Da sprach Lea: Ich habe Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad . 12 Danach gebar Silpa, Leas Magd, dem Jakob einen zweiten Sohn. 13 Da sprach Lea: Wohl mir! Die Töchter werden mich glücklich preisen! Und sie gab ihm den Namen Asser .

    14 Ruben aber ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Alraunenfrüchte auf dem Feld und brachte sie heim zu seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea: Gib mir einen Teil der Alraunenfrüchte deines Sohnes! 15 Sie antwortete ihr: Ist das nicht genug , dass du mir meinen Mann genommen hast? Und willst du auch die Alraunenfrüchte meines Sohnes nehmen? Rahel sprach: Er soll dafür diese Nacht bei dir schlafen zum Entgelt für die Alraunenfrüchte deines Sohnes! 16 Als nun Jakob am Abend vom Feld kam, ging ihm Lea entgegen und sprach: Du sollst zu mir kommen, denn ich habe dich erkauft um die Alraunenfrüchte meines Sohnes! Und er schlief in jener Nacht bei ihr. 17 Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar dem Jakob den fünften Sohn. 18 Da sprach Lea: Gott hat es mir gelohnt, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe! Und sie gab ihm den Namen Issaschar . 19 Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob den sechsten Sohn. 20 Und Lea sprach: Gott hat mich mit einer guten Gabe beschenkt! Nun wird mein Mann wieder bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren! Und sie gab ihm den Namen Sebulon . 21 Danach gebar sie eine Tochter, der sie den Namen Dina gab.

    22 Aber Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterschoß. 23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen! 24 Und sie gab ihm den Namen Joseph und sprach: Der Herr wolle mir noch einen Sohn dazugeben!

    Ich empfinde die Situation unter den Frauen als sehr sehr schlimm. In den vergangenen Jahren haben wir bereits einiges dazu geschrieben:

    Heute kommt mir beim Lesen der Gedanke, dass sich die beiden Frauen das Leben selbst schwer machen. Aber wahrscheinlich liegt dies in der Natur von uns Frauen, dass es uns schwer fällt, Dinge hinzunehmen und zu akzeptieren, die wir nicht ändern können und das beste aus der Situation zu machen. Mir geht es ebenso: ich kann nicht loslassen, das für mich Unerträgliche nicht akzeptieren. Irgendwie ist der Zwang da, es doch ändern zu wollen, obwohl ich weiss, dass es nicht in meiner Macht liegt. Mein Mann geht damit besser und gesünder um: er hat es in die Hand Jehovas gelegt – das habe ich auch getan – aber im Gegensatz zu mir lässt er es auch da. Etwas, was ich nicht kann. Ich weiss nicht, warum mir dies nicht gelingt, ich merke nur, dass es mich zerstört. Beim Lesen der Gedanken von den Vorjahren habe ich gesehen, dass ich bereits im vergangenen Jahr ausführlich im privaten Blog dazu geschrieben habe – im offenen Blog hier nur knapp, da es doch sehr privat ist. Trotzdem ist es mir immer noch nicht – nach über 2,5 Jahren – gelungen, die Dinge bei Jehova zu belassen und loszulassen.

    Etwas Ähnliches beobachte ich jetzt hier bei den beiden Frauen: beide versuchen zwanghaft Jakob für sich allein zu gewinnen und machen sich damit gegenseitig selbst das Leben schwer.

    Dabei sind sie doch beide unverschuldet in diese Situation geraten. Beide wurden von ihrem Vater Laban ausgetrickst, ebenso wie ihr Mann Jakob. Nun sind sie beide seine Frauen und im Gegensatz zu ihnen macht Jakob das Beste daraus. Er behandelt Lea fair und gibt ihr die Aufmerksamkeit, die ihr als seiner Frau zusteht, obwohl er sie ja nicht freiwillig geheiratet hat. Er bemüht sich, es allen recht und möglichst angenehm zu machen. Er hat die Situation akzeptiert – denn er kann sie eh nicht ändern. Das höre ich auch oft von Thom, er macht sich keine Gedanken darüber, denn „ich kann es ja eh nicht ändern und so ist es vergeudete Energie“. Energie die mir fehlt, weil ich meine unsinnigerweise vergeude. Warum eigentlich? Will ich Jehova so zwingen, doch etwas zu ändern?

    Diese beiden Frauen können auch nichts ändern. Aber anstatt sich damit abzufinden und zu erkennen, dass sie ja eher Leidensgenossinnen als Rivalinnen sind, machen sie es sich selbst schwer. Wenn sie zusammenhalten würden, könnten sie einander vielleicht sogar Kraft geben. So rauben sie sie sich gegenseitig

    Sie vergessen, dass nicht die Schwester Schuld an dem Dilemma hat: nicht Lea hat Rahel den Mann genommen, noch Rahel Lea – es war ihr Vater, der dieses Unglück verursacht hat.

    Warum „ticken“ wir Frauen so? Warum schaffen es die Männer eher, sich in das Unvermeidliche zu fügen? Liegt das in unserer Natur – weil wir gefühlsbetonter sind?

    Mein Mann hat in solchen Phasen immer viel zu tun: er betet sehr viel für mich und oftmals frage ich ihn am nächsten Tag: „was hast du eigentlich zu Jehova gesagt?“, denn es geht mir etwas besser. Jakob muss dies für zwei Frauen tun und vielleicht sogar für die beiden Nebenfrauen. Er wird aus dem Beten für sie gar nicht mehr rausgekommen sein 😉

    Es ist nachvollziehbar, dass sich die Frauen als Konkurentinnen sehen und miteinander um Jakobs Zuneigung wetteifern und dass sie nicht unbedingt engste Freundinnen sind. Aber andersherum wäre es für sie sicherlich leichter

    Kommentar — 13. Januar 2013 @ 21:47

  16. Jule

    1. Mose 30:25-43 ist Jakobs Verhalten hier betrügerisch und dachte er dabei an Magie?

    Jakobs Reichtum nimmt zu

    25 Und es geschah, als Rahel den Joseph geboren hatte, da sprach Jakob zu Laban: Entlasse mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe! 26 Gib mir meine Frauen und Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich gehen kann! Denn du weißt, welche Dienste ich dir geleistet habe. 27 Laban antwortete: Ach, dass ich doch in deinen Augen Gnade fände! Ich habe ja erfahren, dass der Herr mich um deinetwillen gesegnet hat. 28 Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn dir geben! 29 Jakob sprach: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und was aus deinem Vieh unter meiner Pflege geworden ist. 30 Denn es war wenig, was du vor meiner Ankunft hattest; nun aber hat es sich gewaltig vermehrt, und der Herr hat dich gesegnet, seit ich hergekommen bin; und nun, wann soll ich auch für mein Haus sorgen?

    31 Er sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du brauchst mir gar nichts zu geben! Wenn du mir nur das tun willst, so will ich deine Herden wieder weiden und hüten: 32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen, und du sollst daraus alle gesprenkelten und gefleckten Schafe absondern, auch alle schwarzen unter den Schafen und alle gefleckten und gesprenkelten Ziegen; und das soll mein Lohn sein. 33 So wird dann meine Gerechtigkeit für mich sprechen am künftigen Tag vor deinen Augen, wenn du wegen meines Lohnes kommst; alles, was bei mir weder gesprenkelt noch gefleckt ist unter den Ziegen und was nicht schwarz ist unter den Schafen, das soll als gestohlen gelten!

    34 Da sprach Laban: Gut; es sei so, wie du gesagt hast! 35 Und er sonderte noch am gleichen Tag die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran etwas Weißes war, und alles, was schwarz war unter den Schafen, und er gab sie unter die Hand seiner Söhne. 36 Und er machte einen Abstand von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; -Jakob aber weidete die übrige Herde Labans.

    37 Da nahm Jakob frische Ruten von Pappeln, Mandel- und Platanenbäumen und schälte weiße Streifen daran, indem er das Weiße an den Ruten bloßlegte. 38 Und er legte die Ruten, die er abgeschält hatte, in die Tränkrinnen , in die Wassertränken, wohin die Herde zum Trinken kam, gerade vor die Tiere hin. Sie waren aber brünstig, als sie zur Tränke kamen. 39 So empfingen die Herden angesichts der Ruten, und sie warfen Gestreifte, Gesprenkelte und Gefleckte. 40 Die Lämmer aber sonderte Jakob ab und richtete die Tiere gegen die Gefleckten und Schwarzen in der Herde Labans aus; und er machte sich besondere Herden und tat sie nicht zu Labans Tieren. 41 Und es geschah, jedes Mal, wenn die Zeit kam, wo die kräftigen Tiere brünstig wurden, legte Jakob die Ruten in die Tränkrinnen vor die Augen der Tiere, damit sie über den Ruten empfingen; 42 wenn aber die Schwachen brünstig wurden, legte er sie nicht hinein. So erhielt Laban die Schwachen und Jakob die Starken. 43 Und der Mann wurde außerordentlich reich und bekam viele Herden, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.

    Warum die Sache mit den Ruten? Wollte er die Dinge durch so eine Art Voodo-Zauber beeinflussen oder hatte Jehova es ihm so gesagt? Oder funktioniert „dieser Trick“ wirklich? Kann man mit so einer Rute in der Tränke wirklich beeinflussen, dass eine bestimmte Färbung der Jungtiere dabei herauskommt? Wenn wir sehen, dass Jehova ihn hier mit Reichtum segnet, kann eigentlich keine Zauberei im Spiel sein.

    Aber ist das nicht Betrug, was er hier tut? Die Schwachen Tiere dürfen sich ruhig für Laban fortpflanzen?

    Ist dieser „Betrug“ gerechtfertigt, weil Laban ihn ebenfalls betrogen hatte? Wie passt dies dann damit zusammen, dass wir „nicht Böses mit Bösem vergelten“ sollen?

    Kommentar — 13. Januar 2013 @ 21:58

  17. Jule

    1. Mose 31 – Jakob nimmt die Ehe ernst, auch wenn er jetzt die Möglichkeit hätte, eine normale Ehe daraus zu machen:

    Jakob kehrt in das verheißene Land zurück

    1 Er hörte aber die Reden der Söhne Labans, die sagten: Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehört; und mit dem, was unserem Vater gehört, hat er sich all diesen Reichtum verschafft! 2 Und Jakob sah, dass Labans Angesicht ihm gegenüber nicht mehr war wie früher. 3 Da sprach der Herr zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein!

    4 Und Jakob ließ Rahel und Lea zu seiner Herde aufs Feld hinausrufen 5 und sprach zu ihnen: Ich sehe, dass das Angesicht eures Vaters mir gegenüber nicht mehr ist wie früher; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 6 Und ihr wisst, wie ich eurem Vater gedient habe mit meiner ganzen Kraft. 7 Euer Vater aber hat mich betrogen und mir meinen Lohn zehnmal verändert; doch hat es Gott nicht zugelassen , dass er mir schaden durfte. 8 Wenn er sagte: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein!, so warf die ganze Herde Gesprenkelte; sagte er aber: Die Gestreiften sollen dein Lohn sein!, so warf die ganze Herde Gestreifte. 9 So hat Gott eurem Vater die Herde genommen und sie mir gegeben. 10 Es geschah nämlich zu der Zeit, wo die Tiere brünstig werden, dass ich meine Augen aufhob und im Traum schaute: Und siehe, die Böcke, die die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig. 11 Und der Engel Gottes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich antwortete: Hier bin ich! 12 Er aber sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: Alle Böcke, welche die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was dir Laban antut. 13 Ich bin der Gott von Bethel , wo du den Gedenkstein gesalbt und mir ein Gelübde abgelegt hast. Nun mache dich auf, geh hinaus aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Geburt!

    14 Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir auch noch ein Teil oder Erbe im Haus unseres Vaters? 15 Werden wir nicht von ihm angesehen, als wären wir fremd? Er hat uns ja verkauft und sogar unser Geld ganz verzehrt! 16 Darum gehört auch all der Reichtum, den Gott unserem Vater genommen hat, uns und unseren Kindern. So tue du nun alles, was Gott dir gesagt hat!

    17 Da machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und seine Frauen auf Kamele, 18 und er führte all sein Vieh weg und seine ganze Habe, die er erworben hatte, seine eigene Herde, die er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak ins Land Kanaan zu ziehen. 19 Laban aber war weggegangen, um seine Schafe zu scheren ; und Rahel stahl die Teraphim , die ihrem Vater gehörten. 20 Jakob aber täuschte Laban, den Aramäer, indem er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte. 21 Und er machte sich auf, entfloh mit allem, was er hatte, und setzte über den Euphrat und wandte sein Angesicht dem Bergland von Gilead zu.

    Labans Streit mit Jakob

    22 Am dritten Tag aber wurde Laban gemeldet, dass Jakob geflohen sei. 23 Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm nach, sieben Tagereisen weit, und er holte ihn ein auf dem Bergland von Gilead. 24 Aber Gott kam nachts im Traum zu Laban, dem Aramäer, und sprach zu ihm: Hüte dich davor, mit Jakob anders als freundlich zu reden! 25 Als nun Laban den Jakob einholte, hatte Jakob sein Zelt auf dem Bergland aufgeschlagen; da schlug auch Laban mit seinen Brüdern sein Zelt auf dem Bergland von Gilead auf.

    26 Und Laban sprach zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich getäuscht und meine Töchter entführt hast, als wären sie Kriegsgefangene? 27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und es mir nicht mitgeteilt? Ich hätte dich mit Freuden begleitet, mit Gesang , mit Tamburinen und Lautenspiel! 28 Du hast mich nicht einmal meine Enkel und Töchter küssen lassen; da hast du töricht gehandelt! 29 Es stünde in meiner Macht, euch Schlimmes anzutun; aber der Gott eures Vaters hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich, dass du mit Jakob anders als freundlich redest! 30 Und nun bist du ja gegangen, weil du dich so sehr sehntest nach dem Haus deines Vaters; warum hast du aber meine Götter gestohlen?

    31 Da antwortete Jakob und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich; denn ich sagte mir, du könntest mir deine Töchter entreißen!

    32 Was aber deine Götter betrifft – derjenige, bei dem du sie findest, soll nicht am Leben bleiben! In Gegenwart unserer Brüder sieh dir alles an, was bei mir ist, und nimm es dir! Jakob wusste nämlich nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte.33 Da ging Laban in Jakobs Zelt und in Leas Zelt und in das Zelt der beiden Mägde, fand aber nichts. Und von Leas Zelt ging er in Rahels Zelt. 34 Rahel aber hatte die Teraphim genommen und sie in den Kamelsattel gelegt und sich daraufgesetzt. Und Laban durchsuchte das ganze Zelt, fand sie aber nicht. 35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr möge nicht so grimmig dreinsehen, weil ich vor dir nicht aufstehen kann; es geht mir eben nach der Weise der Frauen! Er aber suchte eifrig und fand die Teraphim nicht.

    36 Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban; und Jakob antwortete und sprach zu ihm: Was habe ich verbrochen, was habe ich gesündigt, dass du mir so hitzig nachgejagt bist? 37 Da du nun allen meinen Hausrat durchstöbert hast, was hast du von all deinem Hausrat gefunden? Lege es hier vor meine und deine Brüder, damit sie schlichten zwischen uns! 38 Diese 20 Jahre bin ich bei dir gewesen; deine Mutterschafe und Ziegen wurden nie ihrer Jungen beraubt, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen! 39 Was zerrissen wurde, habe ich dir nicht gebracht; ich musste es ersetzen, du hast es von meiner Hand gefordert, ob es bei Tag oder bei Nacht geraubt war. 40 Es ging mir so: Am Tag verschmachtete ich vor Hitze und in der Nacht vor Frost, und der Schlaf floh von meinen Augen. 41 Diese 20 Jahre lang habe ich dir in deinem Haus gedient, 14 Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Schafe, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert! 42 Wenn nicht der Gott meines Vaters für mich gewesen wäre, der Gott Abrahams und der, den Isaak fürchtet , du hättest mich gewiss jetzt leer ziehen lassen; aber Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht Recht gesprochen !

    43 Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst, gehört mir! Doch was kann ich heute diesen meinen Töchtern tun oder ihren Kindern, die sie geboren haben? 44 Komm, wir wollen nun einen Bund machen, ich und du; der soll ein Zeuge sein zwischen mir und dir!

    Jakobs Bund mit Laban

    45 Da nahm Jakob einen Stein und stellte ihn als Denkmal auf. 46 Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Sammelt Steine ! Da nahmen sie Steine und errichteten einen Steinhaufen und aßen dort auf dem Steinhaufen. 47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta; Jakob aber nannte ihn Gal-Ed . 48 Und Laban sprach: Dieser Steinhaufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir! Darum wird er Gal-Ed genannt 49 und Mizpa , weil er sprach: Der Herr wache zwischen mir und dir, wenn wir einander nicht mehr sehen! 50 Wenn du meine Töchter schlecht behandelst und wenn du zu meinen Töchtern hinzu andere Frauen nimmst und kein Mensch dazwischentritt, siehe, so ist doch Gott Zeuge zwischen mir und dir!

    51 Weiter sprach Laban zu Jakob: Siehe, dieser Steinhaufen und dieses Denkmal, das ich errichtet habe zwischen mir und dir, 52 dieser Steinhaufen sei Zeuge und dieses Denkmal ein Zeugnis dafür, dass ich niemals über diesen Steinhaufen hinaus zu dir kommen will und dass auch du niemals in böser Absicht über diesen Steinhaufen oder über dieses Denkmal hinaus zu mir kommen sollst. 53 Der Gott Abrahams und der Gott Na-hors sei Richter zwischen uns, der Gott ihres Vaters! Jakob aber schwor bei dem, den sein Vater Isaak fürchtete. 54 Und Jakob brachte ein Opfer dar auf dem Berg und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aßen und übernachteten auf dem Berg.

    Ist uns aufgefallen, dass Laban hier mehrfach sagt, dass Jakob ihm seine Töchter wegnimmt? Dies wäre nun eine gute Gelegenheit, all die „ungeliebten Frauen“ loszuwerden und mit Rahel und allen Kindern ganz neu anzufangen und seine Ehe so zu führen, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Er hätte Lea und die beiden Mägde großzügig Laban überlassen können und wäre „sauber“ aus dieser für alle demütigenden Situation herausgekommen. Aber er hat es nicht getan. Warum nicht?

    Jakob nimmt die Ehebande ernst. Auch wenn sie ihm von Laban aufgezwungen worden sind. Außerdem denkt er an die Kinder und an die Folgen, die so eine Spaltung der Familie für sie hätte.

    Und wir? Nehmen wir unsere Ehe ebenso ernst? Immerhin haben wir unseren Partner mal aus Liebe selbst gewählt und geheiratet. Suchen wir vielleicht nach Möglichkeiten, aus unserer Ehe auszubrechen, weil es gerade nicht so läuft, wie wir uns dies wünschen?

    Einen weiteren Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

    Kommentar — 13. Januar 2013 @ 23:59

  18. Jule

    1. Mose 32 – warum Jakob einen Schaden an der Hüfte zurückbehält:

    Jakob bereitet sich auf die Begegnung mit Esau vor

    1 Und Laban stand am Morgen früh auf, küsste seine Enkel und seine Töchter und segnete sie; dann ging er und kehrte wieder an seinen Ort zurück. 2 Jakob aber ging seines Weges; da begegneten ihm Engel Gottes. 3 Und als er sie sah, sprach Jakob: Das ist das Heerlager Gottes! Und er gab jenem Ort den Namen Mahanajim .

    4 Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau ins Land Seir , in das Gebiet von Edom. 5 Diesen gebot er und sprach: So sollt ihr zu meinem Herrn Esau sagen: So spricht dein Knecht Jakob: Ich bin bei Laban in der Fremde gewesen und habe mich bisher bei ihm aufgehalten, 6 und ich habe Rinder, Esel und Schafe, Knechte und Mägde erworben; und ich sende nun Boten, um es meinem Herrn zu berichten, damit ich Gnade finde vor deinen Augen! 7 Und die Boten kehrten wieder zu Jakob zurück und berichteten ihm: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; und er zieht dir auch schon entgegen und 400 Mann mit ihm!

    8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und es wurde ihm angst. Und er teilte das Volk, das bei ihm war, und die Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager; 9 denn er sprach: Wenn Esau das eine Lager überfällt und es schlägt, so kann doch das übrig gebliebene Lager entkommen! 10 Und Jakob sprach: Du Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Herr , der du zu mir gesagt hast: Kehre wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich will dir wohltun! 11 Ich bin zu gering für alle Gnade und Treue , die du an deinem Knecht bewiesen hast! Denn ich hatte nur einen Stab , als ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zu zwei Heerlagern geworden. 12 Errette mich doch aus der Hand meines Bruders , aus der Hand Esaus; denn ich fürchte ihn; er könnte kommen und mich erschlagen, die Mutter samt den Kindern! 13 Du aber hast gesagt : Ich will dir gewisslich wohltun und deinen Samen machen wie den Sand am Meer, der vor Menge nicht zu zählen ist!

    14 Und er brachte die Nacht dort zu und nahm von dem, was er erworben hatte, als Geschenk für seinen Bruder Esau: 15 [er nahm] 200 Ziegen, 20 Böcke, 200 Mutterschafe, 20 Widder, 16 [sowie] 30 säugende Kamele mit ihren Füllen, 40 Kühe und 10 Stiere, 20 Eselinnen und 10 Eselhengste. 17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten: Geht vor mir hinüber und lasst Raum zwischen den einzelnen Herden! 18 Und er befahl dem ersten und sprach: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: Wem gehörst du und wo willst du hin? Und wem gehört das, was du vor dir hertreibst?, 19 so sollst du antworten: Deinem Knecht Jakob! Es ist ein Geschenk, das er seinem Herrn Esau sendet, und siehe, er kommt selbst hinter uns her! 20 Ebenso befahl er auch dem zweiten und dem dritten und allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: So sollt ihr mit Esau reden, wenn ihr ihn antrefft; 21 und ihr sollt sagen: Siehe, dein Knecht Jakob kommt auch hinter uns her! Denn er dachte: Ich will sein Angesicht günstig stimmen mit dem Geschenk , das vor mir hergeht; danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mich gnädig ansehen!

    22 Und das Geschenk zog vor ihm hinüber; er aber blieb in jener Nacht im Lager. 23 Er stand aber noch in derselben Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde samt seinen elf Kindern und überschritt mit ihnen die Furt Jabbok ; 24 und er nahm sie und führte sie über den Fluss und ließ alles , was er hatte, hinübergehen.

    Jakobs Ringen mit Gott. Jakobs neuer Name

    25 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 26 Und als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, da rührte er sein Hüftgelenk an, sodass Jakobs Hüftgelenk verrenkt wurde beim Ringen mit ihm. 27 Und der Mann sprach: Lass mich gehen; denn die Morgenröte bricht an! Jakob aber sprach: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich! 28 Da fragte er ihn: Was ist dein Name? Er antwortete: Jakob! 29 Da sprach er: Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel ; denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gewonnen ! 30 Jakob aber bat und sprach: Lass mich doch deinen Namen wissen! Er aber antwortete: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort.

    31 Jakob aber nannte den Ort Pniel ; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! 32 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorüberzog; und er hinkte wegen seiner Hüfte. 33 Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag die Sehne nicht, die über das Hüftgelenk läuft, weil Er Jakobs Hüftgelenk, die Hüftsehne, angerührt hat.

    In der Folge mit Abraham erwähnt Ruth Lapide auch diesen Kampf hier mit dem Engel und sagt, Jakob hätte den Hüftschaden behalten, damit er nicht überheblich wird, weil er meint, er habe einen Engel bezwungen.

    Thom sagt, er hätte den Engel garnicht bezwingen können, weil ein Engel dem Menschen immer überlegen ist. Es war eher so, wie wenn ein Vater mit seinen Kindern Armdrücken (Fingerhakeln) macht und sein Kind gewinnen lässt, weil er es lieb hat und nicht entmutigen will. Wenn dieses aber nun überheblich wird und damit prahlt, dass es stärker als der Vater sei, dann drückt dieser dessen Arm mit einem Ruck auf den Tisch – um ihm zu zeigen, dass er sehr wohl stärker ist und es hat nur gewinnen lassen.

    Fakt ist, dass dieses Hüftleiden Jakob ganz bestimmt den Rest seines Lebens daran erinnert haben wird, dass er hart um diesen Segen gerungen hat. Jesus sagt ja später: „ringt danach, in das Königreich der Himmel einzugehen“. Wer Probleme mit der Hüfte (oder Knie oder Sprunggelenk) hat, der weiss, wovon ich rede.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

    Kommentar — 14. Januar 2013 @ 00:26

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