Sie begriffen nichts
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
(Aus dem Lukasevangelium Kapitel 18 Vers 31)
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
sie hatten Heilungen von Besessenen erlebt, von Aussätzigen, Auferstehung von den Toten sogar.
Der, der alles wusste und konnte, war bei ihnen! Er konnte Wind und Wellen dirigieren, Brot vermehren und ja, sogar dem Teufel widerstehen. Seine Worte gingen einem durchs Herz. Man fühlte sich bei ihm sicher wie in einer Festung. Er war der lebendige Beweis für Gottes Macht. Und er war ihr Freund!
Was sollte jetzt noch passieren? Jetzt war es doch nur logisch, auf der Welle des Erfolgs nach Jerusalem zu gehen, den Tempel in Besitz zu nehmen und die Römer zu vertreiben. Am besten sollte alles werden wie früher. Mit König David und so. Mit Jesus an ihrer Seite konnte ihnen nur eine rosige Zukunft bevorstehen. Er hatte ja alles, war sie brauchten.
Und dann sagte er das:
„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und misshandelt und angespien werden, und sie werden ihn geißeln und töten; und am dritten Tage wird er auferstehen.“
Lukas 18, 31-33
Der nächste Satz bei Lukas ist vollkommen nachvollziehbar: „Sie aber begriffen nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen, und sie verstanden nicht, was damit gesagt war.“
Mit anderen Worten: Sie verstanden nichts. Sie verstanden nichts. Sie verstanden nichts. Die Jünger verwandeln sich bei Jesu Worten in Fragezeichen.
Eigentlich geht es mir genauso. Ich weiß zwar jetzt schon etwas mehr als die Jünger. Ich weiß, dass Jesus den Tod vernichtet hat und ich dadurch ein ganz neues Leben habe. Ich weiß auch, dass es eine Lebensaufgabe für die Jünger wurde, der ganzen Welt von Gottes Liebe zu erzählen.
Aber oft habe ich auch sehr genaue Vorstellungen davon, wie mein Weg mit Jesus auszusehen habe. Dann stelle ich aber fest, dass er einen ganz anderen Weg mit mir geht.
Und ich verstehe nichts. Ich verstehe nichts. Ich verstehe nichts.
Aber für den Beginn der Passionszeit am nächsten Mittwoch ist das doch eigentlich ein guter Einstieg: So ratlos sein wie ein Jünger Jesu!
Jule | 02.08.13 | BibelTv |
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