Lukas 22 – 24
Kapitel 22
Es nahte nun das Fest der ungesäuerten Brote, das sogenannte Passah. 2 Auch suchten die Oberpriester und die Schriftgelehrten Mittel und Wege, wie sie ihn beseitigen könnten, denn sie fürchteten das Volk. 3 Satan aber fuhr in Judas, genannt Iskạriot, der zu den Zwölfen gezählt wurde; 4 und er ging hin und redete mit den Oberpriestern und [Tempel]hauptleuten über Mittel und Wege, ihn an sie zu verraten. 5 Nun freuten sie sich und kamen überein, ihm Silbergeld zu geben. 6 Da war er einverstanden, und er begann eine gute Gelegenheit zu suchen, ihn abseits von der Volksmenge an sie zu verraten.
7 Der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Passah-[Opfertier] geopfert werden mußte, war nun herbeigekommen, 8 und er sandte Petrus und Johạnnes weg, indem er sprach: „Geht und bereitet für uns das Passah, damit wir es essen.“ 9 Sie sagten zu ihm: „Wo willst du, daß wir [es] bereiten?“ 10 Er sprach zu ihnen: „Seht! Wenn ihr in die Stadt hineinkommt, wird euch ein Mensch begegnen, der ein irdenes Gefäß mit Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht. 11 Und ihr sollt zu dem Eigentümer des Hauses sagen: ‚Der Lehrer sagt dir: „Wo ist das Gastzimmer, in dem ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann?“ ‘ 12 Und jener wird euch ein großes, ausgestattetes Obergemach zeigen. Dort bereitet [es].“ 13 Da gingen sie hin und fanden es so, wie er es ihnen gesagt hatte, und sie bereiteten das Passah.
14 Als schließlich die Stunde kam, legte er sich zu Tisch und die Apostel mit ihm. 15 Und er sprach zu ihnen: „Ich habe sehnlich begehrt, dieses Passah mit euch zu essen, bevor ich leide; 16 denn ich sage euch: Ich werde es nicht wieder essen, bis es erfüllt wird im Königreich Gottes.“ 17 Und er nahm einen Becher entgegen, dankte und sprach: „Nehmt diesen, und reicht ihn unter euch von einem zum anderen; 18 denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht wieder von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken, bis das Königreich Gottes gekommen ist.“
19 Auch nahm er ein Brot, dankte, brach es und gab es ihnen, indem er sprach: „Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten gegeben wird. Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ 20 Ferner den Becher nach dem Abendmahl, indem er sprach: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden wird.
21 Doch seht, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch. 22 Denn der Menschensohn geht hin, wie es vorgezeichnet ist; doch wehe jenem Menschen, durch den er verraten wird!“ 23 Da fingen sie an, untereinander die Frage zu besprechen, wer es wohl von ihnen sei, der im Begriff stünde, dies zu tun.
24 Es entstand indessen auch ein hitziger Wortstreit unter ihnen darüber, wer von ihnen der Größte zu sein scheine. 25 Er aber sagte zu ihnen: „Die Könige der Nationen spielen sich als Herren über sie auf, und die, die Gewalt über sie haben, werden Wohltäter genannt. 26 Ihr aber sollt nicht so sein, sondern möge der, der unter euch der Größte ist, wie der Jüngste werden und der, der als Oberster auftritt, wie der Dienende. 27 Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Ist es nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.
28 Ihr aber seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; 29 und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, 30 damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.
31 Sịmon, Sịmon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten. 32 Ich aber habe für dich gefleht, daß dein Glaube nicht nachlasse; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.“ 33 Dann sagte er zu ihm: „Herr, ich bin bereit, mit dir sowohl ins Gefängnis als auch in den Tod zu gehen.“ 34 Er aber sprach: „Ich sage dir, Petrus: Ein Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, mich zu kennen.“
35 Auch sprach er zu ihnen: „Als ich euch ohne Geldbeutel und Speisetasche und Sandalen aussandte, hattet ihr doch nicht an etwas Mangel?“ Sie sagten: „Nein!“ 36 Da sprach er zu ihnen: „Jetzt aber nehme der, der einen Geldbeutel hat, ihn an sich, ebenso auch eine Speisetasche; und wer kein Schwert hat, verkaufe sein äußeres Kleid und kaufe eins. 37 Denn ich sage euch, daß das, was geschrieben steht, an mir vollendet werden muß, nämlich: ‚Und er wurde unter die Gesetzlosen gerechnet.‘ Denn das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.“ 38 Da sagten sie: „Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.“ Er sprach zu ihnen: „Es ist genug.“
39 Als er hinausging, begab er sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg; und auch die Jünger folgten ihm. 40 An dem Ort angekommen, sagte er zu ihnen: „Betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“ 41 Und er selbst zog sich von ihnen etwa einen Steinwurf weit zurück und kniete nieder und begann zu beten, 42 indem er sprach: „Vater, wenn du willst, entferne diesen Becher von mir. Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Als er jedoch in Todesangst geriet, fuhr er fort, noch inbrünstiger zu beten; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die zur Erde fielen. 45 Und er stand vom Gebet auf, ging zu den Jüngern und fand sie vor Kummer schlummernd; 46 und er sprach zu ihnen: „Warum schlaft ihr? Steht auf und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“
47 Während er noch redete, siehe, eine Volksmenge, und der, der Judas genannt wurde, einer von den Zwölfen, ging vor ihnen her; und er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. 48 Jesus aber sprach zu ihm: „Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuß?“ 49 Als die, welche um ihn waren, sahen, was geschehen sollte, sagten sie: „Herr, sollen wir mit dem Schwert zuschlagen?“ 50 Einer von ihnen schlug sogar den Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 In Erwiderung aber sagte Jesus: „Laßt ab, nicht weiter.“ Und er rührte das Ohr an und heilte ihn. 52 Dann sagte Jesus zu den Oberpriestern und Hauptleuten des Tempels und den älteren Männern, die seinetwegen dorthin gekommen waren: „Seid ihr mit Schwertern und Knüppeln wie gegen einen Räuber ausgezogen? 53 Als ich Tag für Tag bei euch im Tempel war, strecktet ihr eure Hände nicht gegen mich aus. Dies aber ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.“
54 Dann nahmen sie ihn fest und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters; Petrus jedoch folgte ihm in einiger Entfernung. 55 Als sie in der Mitte des Hofes ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus mitten unter sie. 56 Aber ein gewisses Dienstmädchen sah ihn beim hellen Feuer sitzen und schaute ihn an und sagte: „Auch dieser war bei ihm.“ 57 Er aber leugnete es und sprach: „Ich kenne ihn nicht, Frau.“ 58 Und kurze Zeit darauf sagte jemand anders, der ihn sah: „Du bist auch einer von ihnen.“ Aber Petrus sprach: „Mensch, ich bin es nicht.“ 59 Und nach etwa einer Stunde begann ein anderer zu bekräftigen: „Bestimmt war dieser auch bei ihm; denn er ist tatsächlich ein Galilạ̈er!“ 60 Petrus jedoch sagte: „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.“ Und augenblicklich, als er noch redete, krähte ein Hahn. 61 Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an, und Petrus erinnerte sich an die Äußerung des Herrn, als er zu ihm gesagt hatte: „Ehe heute ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ 62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
63 Die Männer nun, in deren Gewahrsam er sich befand, begannen Spott mit ihm zu treiben und versetzten ihm Hiebe; 64 und nachdem sie ihn verhüllt hatten, fragten sie und sprachen: „Prophezeie. Wer ist es, der dich geschlagen hat?“ 65 Und sie fuhren fort, viele andere Dinge in lästerlicher Weise gegen ihn zu sagen.
66 Als es schließlich Tag wurde, kam die Versammlung der älteren Männer des Volkes zusammen, sowohl Oberpriester als auch Schriftgelehrte, und sie schleppten ihn in den Saal ihres Sanhedrịns und sagten: 67 „Wenn du der Christus bist, so sag es uns.“ Er aber sprach zu ihnen: „Auch wenn ich es euch sagte, würdet ihr es gar nicht glauben. 68 Überdies, wenn ich euch fragte, würdet ihr gar nicht antworten. 69 Doch der Menschensohn wird von nun an zur machtvollen Rechten Gottes sitzen.“ 70 Daraufhin sagten sie alle: „Bist du also der Sohn Gottes?“ Er sprach zu ihnen: „Ihr selbst sagt, daß ich es bin.“ 71 Sie sprachen: „Wozu brauchen wir ein weiteres Zeugnis? Denn wir haben [es] selbst aus seinem eigenen Mund gehört.“
Kapitel 23
Nun erhob sich die gesamte Menge und führte ihn zu Pilạtus. 2 Dann fing man an, ihn anzuklagen und zu sagen: „Wir fanden, daß dieser Mensch unsere Nation aufwiegelt und verbietet, Cäsar Steuern zu zahlen, und sagt, er selbst sei Christus, ein König.“ 3 Pilạtus stellte ihm nun die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Als Antwort sagte er zu ihm: „Du selbst sagst [es].“ 4 Da sprach Pilạtus zu den Oberpriestern und den Volksmengen: „Ich finde kein Verbrechen an diesem Menschen.“ 5 Sie begannen aber, darauf zu bestehen, indem sie sagten: „Er wiegelt das Volk auf, indem er in ganz Judạ̈a lehrt, ja von Galilạ̈a angefangen bis hierher.“ 6 Als er das hörte, fragte Pilạtus, ob der Mensch ein Galilạ̈er sei, 7 und nachdem er festgestellt hatte, daß er unter der Rechtsgewalt des Herodes war, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch selbst in Jerusalem war.
8 Als Herodes Jesus sah, freute er sich sehr, denn seit geraumer Zeit hatte er ihn sehen wollen, weil er von ihm gehört hatte, und er hoffte, irgendein Zeichen von ihm getan zu sehen. 9 Nun begann er ihn mit sehr vielen Worten zu befragen; aber er gab ihm keine Antwort. 10 Die Oberpriester und die Schriftgelehrten jedoch standen immer wieder auf und klagten ihn heftig an. 11 Da behandelte ihn Herodes mit seinen Wachmannschaften verächtlich, und er trieb Spott mit ihm, indem er ihn mit einem hellglänzenden Kleid bekleidete, und sandte ihn zu Pilạtus zurück. 12 An ebendiesem Tag nun wurden Herodes und Pilạtus miteinander Freunde; denn vorher hatte fortwährend Feindschaft zwischen ihnen bestanden.
13 Pilạtus rief dann die Oberpriester und die Vorsteher und das Volk zusammen 14 und sagte zu ihnen: „Ihr habt mir diesen Menschen gebracht als einen, der das Volk zur Auflehnung reizt, und seht, ich habe ihn vor euch verhört, habe aber an diesem Menschen keinen Grund für die Beschuldigungen gefunden, die ihr gegen ihn vorbringt. 15 Tatsächlich fand auch Herodes keinen, denn er hat ihn zu uns zurückgesandt; und seht, nichts, was den Tod verdient, ist von ihm begangen worden. 16 Ich will ihn daher züchtigen und ihn freigeben.“ 17 —— 18 Aber mit ihrer ganzen Menge schrien sie und sprachen: „Schaff diesen weg, gib uns dagegen Bạrabbas frei!“ 19 (der wegen eines gewissen Aufstandes, der in der Stadt vorgekommen war, und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden war). 20 Wieder rief ihnen Pilạtus zu, denn er wollte Jesus freilassen. 21 Da begannen sie, laut zu rufen und zu sagen: „An den Pfahl! An den Pfahl mit ihm!“ 22 Zum dritten Mal sprach er zu ihnen: „Nun, was hat dieser [Mensch] denn Schlechtes getan? Ich habe nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient; ich will ihn daher züchtigen und freilassen.“ 23 Darauf begannen sie dringend, mit lauter Stimme, zu verlangen, daß er an den Pfahl gebracht werde; und ihre Stimmen begannen durchzudringen. 24 Da sprach Pilạtus das Urteil, daß ihrem Verlangen entsprochen werde: 25 Er ließ den Mann frei, der wegen Aufstandes und Mordes ins Gefängnis geworfen worden war und den sie verlangten, Jesus aber übergab er ihrem Willen.
26 Als sie ihn nun abführten, ergriffen sie Sịmon, einen von Kyrẹne Gebürtigen, der vom Lande kam, und sie legten den Marterpfahl auf ihn, damit er ihn hinter Jesus hertrage. 27 Es folgte ihm aber eine große Menge Volk und Frauen, die sich vor Leid anhaltend schlugen und um ihn wehklagten. 28 Jesus wandte sich zu den Frauen und sprach: „Töchter Jerusalems, hört auf, über mich zu weinen. Weint im Gegenteil über euch und über eure Kinder; 29 denn siehe, Tage kommen, an denen man sagen wird: ‚Glücklich sind die unfruchtbaren Frauen und die Schöße, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht genährt haben!‘ 30 Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: ‚Fallt über uns!‘ und zu den Hügeln: ‚Bedeckt uns!‘ 31 Denn wenn man diese Dinge tut, während der Baum saftig ist, was wird geschehen, wenn er verdorrt ist?“
32 Zwei andere Männer aber, Übeltäter, wurden ebenfalls abgeführt, um mit ihm hingerichtet zu werden. 33 Und als sie an den Ort kamen, der Schädel genannt wird, brachten sie ihn dort an den Pfahl und die Übeltäter, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. 34 [[Jesus aber sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“]] Ferner warfen sie Lose, um seine Kleider zu verteilen. 35 Und die Leute standen da und schauten zu. Die Vorsteher aber höhnten und sagten: „Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus Gottes, der Auserwählte, ist.“ 36 Auch die Soldaten trieben Spott mit ihm, traten heran und boten ihm sauren Wein an 37 und sagten: „Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst.“ 38 Über ihm war auch eine Inschrift [angebracht]: „Dieser ist der König der Juden.“
39 Einer der gehängten Übeltäter aber begann, auf lästerliche Weise zu ihm zu sprechen: „Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns.“ 40 In Erwiderung schalt ihn der andere und sprach: „Fürchtest du Gott denn gar nicht, jetzt, da du im gleichen Gericht bist? 41 Und wir allerdings gerechterweise, denn wir empfangen völlig das, was wir für unsere Taten verdienen; dieser aber hat nichts Ungehöriges getan.“ 42 Und er sagte weiter: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ 43 Und er sprach zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.“
44 Es war nun um die sechste Stunde, und doch kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45 denn das Sonnenlicht blieb aus; dann wurde der Vorhang des Heiligtums in der Mitte zerrissen. 46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ Als er das gesagt hatte, verschied er. 47 Weil der Offizier sah, was geschah, begann er Gott zu verherrlichen und sagte: „Dieser Mensch war wirklich gerecht.“ 48 Und all die Volksmengen, die dort zu diesem Schauspiel versammelt waren, begannen umzukehren, als sie die Dinge sahen, die geschahen, wobei sie sich an die Brust schlugen. 49 Alle seine Bekannten standen übrigens in einiger Entfernung. Auch Frauen, die ihm zusammen aus Galilạ̈a gefolgt waren, standen da und sahen diese Dinge.
50 Und siehe, ein Mann namens Joseph, der ein Ratsmitglied war, ein guter und gerechter Mann — 51 dieser hatte ihrem Anschlag und ihrer Handlungsweise nicht zugestimmt —, er war von Arimathịa, einer Stadt der Judạ̈er, und wartete auf das Königreich Gottes; 52 dieser [Mann] ging zu Pilạtus und bat um den Leib Jesu. 53 Und er nahm ihn herab und wickelte ihn in feine Leinwand, und er legte ihn in eine Gruft, die in den Felsen gehauen war, in der noch kein Mensch gelegen hatte. 54 Es war nun der Vorbereitungstag, und das Abendlicht des Sabbats nahte. 55 Die Frauen aber, die mit ihm aus Galilạ̈a gekommen waren, folgten nach und besahen sich die Gedächtnisgruft und wie sein Leib hingelegt wurde; 56 und sie kehrten zurück, um Gewürze und wohlriechende Öle zu bereiten. Doch ruhten sie natürlich am Sabbat dem Gebot gemäß.
Kapitel 24
Am ersten Tag der Woche jedoch gingen sie sehr früh zur Gruft, wobei sie die Gewürze trugen, die sie bereitet hatten. 2 Sie fanden aber den Stein von der Gedächtnisgruft weggewälzt, 3 und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. 4 Als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in blitzender Kleidung bei ihnen. 5 Da die [Frauen] in Furcht gerieten und das Angesicht zu Boden geneigt hielten, sagten die [Männer] zu ihnen: „Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 6 [[Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden.]] Denkt daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galilạ̈a war, 7 indem er sagte, daß der Menschensohn in die Hände sündiger Menschen überliefert und an den Pfahl gebracht werden müsse und doch am dritten Tag auferstehen werde.“ 8 Da erinnerten sie sich an seine Reden, 9 und sie kehrten von der Gedächtnisgruft zurück und berichteten alle diese Dinge den Elf und allen übrigen. 10 Es waren Magdalẹne Maria und Johạnna und Maria, die [Mutter] des Jakobus. Auch die übrigen der Frauen mit ihnen sagten den Aposteln diese Dinge. 11 Doch erschienen ihnen diese Reden wie Unsinn, und sie wollten den [Frauen] nicht glauben.
12 [[Petrus aber stand auf und lief zur Gedächtnisgruft, und als er sich nach vorn bückte, sah er nur die Binden. Da ging er weg und wunderte sich über das, was geschehen war.]]
13 Doch siehe, an demselben Tag waren zwei von ihnen nach einem Dorf namens Ẹmma·us unterwegs, das etwa elf Kilometer von Jerusalem entfernt lag, 14 und sie unterhielten sich miteinander über alle diese Dinge, die sich zugetragen hatten.
15 Als sie sich nun unterhielten und besprachen, trat Jesus selbst herzu und begann mit ihnen zu gehen; 16 aber ihre Augen wurden davon abgehalten, ihn zu erkennen. 17 Er sprach zu ihnen: „Was sind das für Reden, die ihr auf der Wanderung miteinander wechselt?“ Und traurigen Angesichts blieben sie stehen. 18 Als Antwort sagte der eine namens Klẹopas zu ihm: „Wohnst du als Fremdling für dich allein in Jerusalem und weißt deshalb nicht, welche Dinge in diesen Tagen dort geschehen sind?“ 19 Und er sprach zu ihnen: „Was für Dinge?“ Sie sagten zu ihm: „Die Dinge in bezug auf Jesus, den Nazarẹner, der ein Prophet wurde, machtvoll in Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; 20 und wie ihn unsere Oberpriester und Vorsteher zum Todesurteil überlieferten und ihn an den Pfahl brachten. 21 Wir aber hofften, daß dieser der sei, der dazu bestimmt ist, Israel zu befreien; ja, und bei alldem ist dies der dritte Tag, seitdem diese Dinge geschehen sind. 22 Überdies haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Erstaunen versetzt, weil sie in der Frühe bei der Gedächtnisgruft gewesen waren, 23 aber seinen Leib nicht fanden, und sie kamen und sagten, sie hätten auch einen übernatürlichen Anblick von Engeln gehabt, die sagten, er lebe. 24 Ferner gingen einige von denen, die bei uns sind, zur Gedächtnisgruft hin; und sie fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten; doch sahen sie ihn nicht.“
25 Da sprach er zu ihnen: „O ihr Unverständigen und die ihr langsamen Herzens seid, an alle Dinge zu glauben, die die Propheten geredet haben! 26 Mußte nicht der Christus diese Dinge leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“ 27 Und ausgehend von Moses und allen PROPHETEN, legte er ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen.
28 Schließlich kamen sie in die Nähe des Dorfes, wohin sie unterwegs waren, und er tat so, als gehe er weiter. 29 Sie aber nötigten ihn und sagten: „Bleib bei uns, denn es geht gegen Abend hin, und der Tag hat sich schon geneigt.“ Darauf ging er hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und als er mit ihnen beim Mahl lag, nahm er das Brot, segnete es, brach es und begann es ihnen zu reichen. 31 Dabei wurden ihnen die Augen völlig geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sagten zueinander: „Brannte nicht unser Herz, als er auf dem Weg zu uns redete, als er uns die Schriften völlig erschloß?“ 33 Und in derselben Stunde standen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die bei ihnen waren, versammelt, 34 welche sagten: „Der Herr ist wirklich auferweckt worden, und er ist Sịmon erschienen!“ 35 Nun erzählten sie selbst, was auf dem Weg [geschehen war] und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt wurde.
36 Während sie von diesen Dingen redeten, stand er selbst in ihrer Mitte [[und sprach zu ihnen: „Friede sei mit euch!“]] 37 Doch weil sie erschraken und Furcht sie ergriffen hatte, meinten sie, sie sähen einen Geist. 38 Da sprach er zu ihnen: „Warum seid ihr beunruhigt, und warum steigen Zweifel in eurem Herzen auf? 39 Seht meine Hände und meine Füße, daß ich selbst es bin; betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, daß ich habe.“ 40 [[Und als er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Füße.]] 41 Als sie aber vor lauter Freude immer noch nicht glaubten und sich wunderten, sagte er zu ihnen: „Habt ihr etwas zu essen da?“ 42 Und sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 und er nahm es und aß es vor ihren Augen.
44 Er sagte nun zu ihnen: „Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß sich alles, was im Gesetz Mose und in den PROPHETEN und Psalmen über mich geschrieben steht, erfüllen muß.“ 45 Dann öffnete er ihnen den Sinn völlig, damit sie die Schriften begriffen, 46 und er sprach zu ihnen: „So steht es geschrieben, daß der Christus leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen werde, 47 und aufgrund seines Namens würde in allen Nationen Reue zur Vergebung der Sünden gepredigt werden — angefangen von Jerusalem, 48 sollt ihr Zeugen von diesen Dingen sein. 49 Und seht, ich sende das auf euch herab, was von meinem Vater verheißen worden ist. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr mit Kraft aus der Höhe bekleidet werdet.“
50 Er führte sie aber bis nach Bethạnien hinaus, und er erhob seine Hände und segnete sie. 51 Während er sie segnete, schied er von ihnen und wurde zum Himmel emporgetragen. 52 Und sie huldigten ihm und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück. 53 Und sie waren beständig im Tempel und segneten Gott.
Jule | 11.03.09 | Lukas, Text in der Bibel |
Jule
Lukas 22 – 24
Lukas 22:14-23
hier ganz besonders der Vers 21
Wie denn nun?
War Judas nun beim Abendmahl dabei – oder nicht?
Dieser Vers hier lässt ja eher vermuten dass er doch dabei war
Kommentar — 14. November 2009 @ 12:50
Jule
Lukas 22:36-38
wie ist das gemeint?
Sagte Jesus nicht „wer zum Schwert greift wird durch das Schwert umkommen“?
Wieso sollten sie sich nun ein Schwert besorgen, wenn sie keins hatten?
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:17
Jule
Lukas 22:31-34
wie ging es aus?
Lukas 22:54-62
Können wir uns in Petrus hineinversetzen?
Wie hätten wir gehandelt?
Denken wir von uns „ich wäre nicht so feige gewesen, ich hätte zu Jesus gestanden?
War Petrus wirlkich feige?
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:17
Jule
Lukas 22:63-65
wie haben sich wohl diese Männer gefühlt, als sich mit Jesu Ableben alles verdunkelte und der Vorhang zum Alllerheiligsten zerriss?
Ob sie ihr freches Verhalten bereuten?
Hatten sie vielleicht sogar Angst?
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:17
Jule
Lukas 22:66-71
ein super Geständnis!
„Hast du den Mann umgebracht?“, „Ihr sagt, dass ich den Mann getötet habe“, „Ha, er hat es zugegeben!“
Hallo????
Wo ist denn da ein Geständniss????
Wenn ich die Kapitel von Jesu Festnahme, seinem „Prozess“, dem Urteil und dessen Vollstreckung lese, muss ich immer an den Vortrag denken, den wir hier im Famiienkreis immer in der Zeit vor dem Gedächtnismahl hören: „Die letzten Stunden im Leben Jesu“!
Immer wieder empört mich die Scheinheiligkeit und Grausamkeit derer, die eigentlich dem Volk Gottes Willen nah bringen sollten.
Besonders dieser Prozess, der den Namen nun wirklich nicht verdient. Schon vor Beginn stand dessen Ausgang fest. Man war sich nicht zu schade, falsche Zeugen auftreten zu lassen, die sich gegenseitig widersprachen. Die Richter waren so sehr darauf bedacht, den Angeklagten unschuldig zu verurteilen, dass sie großzügig über den offenichtlichen Widerspruch der falschen Zeugen hinweg sahen.
Wie wohl Jehova über diese Falschankläger dachte?
Wie dachte er wohl über diese Menschen, die sich bereitwillig als falsche Zeugen benutzen liessen?
Wie mag er wohl die Richter beurteilen, die einen ganz offensichtlich Unschuldigen wissentlich der Todesstrafe auslieferten – obwohl sie genau wusten, das dies eine Verleumdungskampagne war und dieser Mann sich nichts hatte zu Schulden kommen lassen, außer dass er einigen böswilligen Menschen im Weg war?
In der Haut dieser Personen möchte ich nicht stecken!
Hüten wir uns sorgfältig davor, ihnen in unserem Tun zu gleichen!
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:17
Jule
Lukas 23:13-15
Hier also zwei Menschen, die richtig hingesehen haben.
Es war ganz offensichtlich, dass es pure Verleumdung war, dass an den Vorwürfen nichts dran war!
Also haben die Richter ihn ganz bewusst dem Tode ausgeliefert – in dem eindeutigen Wissen, dass sie das Recht gebeugt hatten.
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:17
Jule
Lukas 23:20-25
schade, dass Pilatus nicht seine Macht genutzt hatte, um Jesus aus ihren Händen zu befreien.
Wieso lieferte er ihn ihnen aus?
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:18
Jule
Lukas 23:39-43
könnte man die Worte „du wirst mit mir im Paradies sein“ auch so verstehen, dass dieser Übeltäter mit Jesus im Himmel herrschen würde?
Denn die Formulierung „mit mir“ suggeriert die Vorstellung, dass sie beieinander, zusammen sein würden und Jesus ist ja im Himmel und nicht auf der Erde.
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:18
Jule
Lukas 24:1-10
wie wir uns wohl gefühlt hätten, wenn wir eine dieser Frauen gewesen wären?
Wir kommen voller Trauer zum Grab, bereit diesem wundervollen Menschen und Lehrer die letzte Ehre zu erweisen, indem wir ihn dem Brauch der Juden gemäß mit Kräutern einreiben und in Binden wickeln.
Sicherlich haben diese Frauen sich auf dem Weg dorthin über Jesus unterhalten, über das, was er gesagt hatte, über seine Wunder, die er gewirkt hatte und darüber, was sie alles mit ihm erlebt haben, während sie ihm nachgefolgt sind. Sehr wahrscheinlich haben sie sich auch über diesen ungerechten Prozess unterhalten, darüber, wie empörend alles war, was in den letzten Tagen passiert war. Über ihre Ohnmacht und Hilflosigkeit, dass sie ihm nicht helfen konnten. Über den Schmerz, den sie empfanden, als sie ihn an den Pfahl genagelt sahen, sahen, wie er litt. Sicherlich werden sie auch über ihre widerstreitenden Gefühle geredet haben. Dass sie ich zum einen wünschten, er möge nicht sterben, aber zum anderen zu Gott gebetet hatten, dass es schnell vorbei sein möge, damit er nicht so lange leiden muss.
Nun also hatten sie sich augemacht, ihn zu salben und in Binden zu wickeln, das Einzige, was sie noch für ihren Herrn tun konnten. Es war ihnen schon unglaublich schwer gefallen, den Sabbat einzuhalten und nicht direkt zu tun, was noch zu tun war.
Und nun kommen diese Frauen beim Grab an und sehen, dass Jesus garnicht mehr da ist! Was mag wohl jetzt in ihnen vorgegangen sein?
Ob sie wohl im ersten Moment gedacht hatten, dass seine Feinde ihn entwendet hatten? Ob sie wohl traurig und enttäuscht darüber waren, dass sie ihm nun nicht mal die allerletzte Ehre erwesien konnten?
Und nun stellen wir uns bloss einmal vor, was sie empfunden haben mögen, als die Engel ihnen mitteilten, dass Jesus lebt – von den Toten auferstanden war!
Können wir uns in diese Frauen hineinversetzen, ihr Gefühlschaos nachempfinden? Mit ihnen leiden und die Begeisterung verspüren, die sie ergriffen haben muss, als sie hörten „Jesus lebt!“?
Wenn wir das können, dann ist die Bibel für uns wirklich lebendig!
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:18
Jule
Lukas 24:13-14
Wir haben uns vor einigen Tagen in der öffentlichen Bibliothek einen Film von der Deutschen Bibelgesellschaft ausgeliehen. Die haben eine ganze Videoreihe mit dem Titel „Begegnungen mit der Bibel“ herausgegeben und das Video 9 handelt von den Jüngern, die sich aufdem Weg nach Emmaus befinden.
In diesem Video wird diese Situation sehr plastisch erzählt, warum sie eigentlich weggingen. Dass sie enttäuscht und entmutigt waren, denn sie hatten ihr ganzes Vertrauen in diesen Jesus gesetzt und mit seinem Tod starb auch ihre Hoffnung. Sie hatten wegen ihm alles verlassen, was ihnen nun vergeblich erschien. Sie unterhielten sich darüber, was sie nun tun sollten, wo sich ihre ganze Hoffnung zerschlagen hatte. Da sie der Ansicht waren, einem Trugschluss hinterher gelaufen zu sein, wollten sie wieder nach Hause, in ihr altes Leben. Sie wollten einfach so weiter machen, wie sie gelebt hatten, bevor sie Jesus begegnet waren und ihm nachgefolgt sind.
Können wir diesen Männern ihre Gedanken und Gefühle, ihre Zweifel ob es falsch gewesen war, diesem Jesus zu folgen, nachempfinden?
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:19
Jule
Lukas 24:15-24
Was für ein Vorrecht diese Männer doch hatten! Jesus erschien ihnen direkt nach seiner Auferstehung. Und er tadelte sie nicht für ihre Zweifel, sondern er erklärte ihnen die Zusammenhänge, damit sie es verstanden!
Lukas 24:25-27
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:19
Jule
Lukas 24:28-35
stellen wir uns einmal vor, wir seien es gewesen, die dies erlebt hatten!
Lukas 24:36-43
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:19
Jule
Lukas 24:44-49
welch eine Gnade, dass er ihnen nun alles erklärte, damit sie begriffen, was geschehen war und warum!
Kommentar — 14. November 2009 @ 13:19
Jule
Lukas 22 – 24
Hier finde ich besonders interessant, wie Jesus auf die Unvollkommenheiten seiner Jünger reagierte.
Waren wir selbst jemals in so einer Situation, wo wir uns von Gott und der ganzen Welt verlassen gefühlt haben? Wo man uns falsch angeklagt hat und unsere Familie, unsere Freunde und die Brüder unserer Versammlung zwar wussten, dass uns Unrecht geschieht, aber nicht helfend eingegriffen haben?
Haben wir jemals eine so große Enttäuschung erlebt?
Wie reagieren wir darauf?
Tragen wir dies unseren Freunden nach – oder sind wir wie Jesus und bedenken wir, dass „der Mensch ja nur Staub ist“ und dass sie aufgrund der Unvollkommenheit so gehandelt haben?
Sicherlich ist es normal, im ersten Moment Enttäuschung über so ein Verhalten zu empfinden, denn eigentlich erwarten wir ja von unseren Freunden, dass sie zu uns stehen und uns helfen, wenn sie mitbekommen, dass uns Unrecht widerfährt. Und sicherlich ist es echt enttäuschend, dass sie nur hilflos zugeguckt haben, weil sie Angst um ihre eigene Haut hatten, so wie Petrus auf dem Hof, als man ihn darauf angesprochen hat, er sei doch bei diesem Jesus dabei gewesen.
Dies ist eine ganz normale erste Reaktion.
Aber wie geht es dann weiter?
Können wir verzeihen? Können wir mit der Zeit, wenn der Schmerz wieder hochkommt, daran denken, dass sie ja auch nur unvollkommen sind, mit ganz normalen Gefühlen und Ängsten?
Wie wunderbar, in diesen Kapiteln diesen Jesus zu beobachten, wie mitfühlend er ist und wie so garnicht nachtragend.
Ein Charakterzug, den ich unbedingt noch an mir verbessern will!
Kommentar — 5. November 2010 @ 10:25
Jule
Lukas 22 – 24
Lukas 22 – Judas wird zum Verräter
Als sie ihn fragen, wo sie das Passah vorbereiten sollen, gibt Jesus eine eher ausweichende Antwort. Ob dies mit dem Verrat des Judas zusammenhängt?
Hier hört es sich für mich so an, als ob Jesus um den Verrat weiss. Darum sagt er keine genaue Adresse und nur die Jünger, die seinen Anweisungen folgen und es dann auch vorbereiten, wissen, wo es stattfindet. Dies verhindert, dass Judas diese Adresse schon im Vorfeld verraten kann. Denn in einem solchen Falle hätte Jesus unmöglich ungestört das Passah feiern und das Gedächtnismahl als Zeichen für den neuen Bund einführen können.
Dadurch, dass Judas den Ort für die Feier nicht im Vorfeld kennt, kann er ihn nicht verraten. Dazu muss er erst jetzt loslaufen und die Pharisäer benachrichtigen. Wie wir im Anschluss sehen, nimmt dies eine Menge Zeit in Anspruch, denn er kommt erst mit ihnen bei Jesus an, als schon alles vorbei ist und Jesus mit den anderen im Garten ist und lange inbrünstig gebetet hat.
Hier zeigt sich also, wie weise Jesus vorgeht, indem er nur ausweichende Angaben zu dem Ort macht, wo sie gemeinsam das Passah feiern wollen
Kommentar — 6. November 2012 @ 19:17
Jule
Lukas 22:35-38
Was ist das nun hier für eine Sache mit dem Schwert?
In einigen Übersetzungen hört sich Jesu Antwort auf die zwei Schwerter eher so an, als wäre er etwas genervt, weil sie ihn falsch verstanden hatten und er keine buchstäbliche Schwerter meinte. Eigentlich auch logisch, denn er sagt ja später selbst: „wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen“. Also wieso sollte er sie zum Kauf eines buchstäblichen Schwertes auffordern?
Was sagen einige Nachschlagewerke dazu?
Kommentar — 6. November 2012 @ 19:31
Jule
Lukas 22:39-46
Gute Erklärung: sie waren vor Kummer eingeschlafen!
Oftmals wird dieses Einschlafen in Vorträgen oder den Publikationen als negativ und verwerflich eingeordnet. Aber wir dürfen den Zusammenhang dabei nicht vergessen:
Es war später Abend, sie waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und haben beim Passah ziemlich viel Wein getrunken. Thom hat mir mal erklärt, dass es bei den Juden üblich war, eine Menge Becher Wein bei den rituellen Abläufen des Passahs zu trinken. Dieses Passah hatten sie ja gemeinsam mit Jesus gefeiert, bevor er Judas wegschickte und mit ihnen das Gedächtnismahl einsetzte. So kommen hier also mehrere Faktoren zusammen.
Außerdem hat er mit ihnen dabei darüber gesprochen, was auf ihn zukommt. Sicherlich keine leichte Vorstellung für sie, die sie ihn ja lieben. All dies beansprucht ja auch unsere Nerven, diese Anspannung ermüdet. Und dies nun im Zusammenhang mit einem langen anstrengenden Tag und viel Wein getrunken – wer von uns wäre dabei wach geblieben?
Versetzen wir uns nur in ihre Lage: sie befinden sich in einem wunderschönen großen Garten, es ist bereits dunkel, nur einige Fackeln werfen ein leises Licht. Die Luft ist angenehm lauwarm, ein Duft umweht uns, vielleicht hören wir die Grillen zirpen. Unser geliebter Freund hat sich etwas von uns entfernt, denn er will allein sein. In uns kreisen die Gedanken über das, was er uns über das erzählt hat: was er leiden müsse und dass wir ihm nicht helfen können, weil er so erfüllen muss, was seines Vaters Wille ist. Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich in uns breit und bleierne Müdigkeit überkommt uns. So ganz langsam fallen uns die Augen zu und wir nicken ein.
Nun kommt Jesus wieder und er ist enttäuscht, dass wir eingeschlafen sind. Aber wir sehen auch seinen Blick voller Liebe und dass er Verständnis für uns und unsere Situation hat. Ach ja, wie sehr wir doch diesen unseren Freund lieben. Wir schämen uns, dass wir eingeschlafen sind und ihn in dieser letzten Stunde in gewissem Sinn allein gelassen haben.
Bei dem Gedanken überfällt uns ein heftiger Schreck: nun ist es also bald so weit. Wenn wir es doch nur verhindern könnten. In unserer Brust fühlt es sich so an, als würde uns jemand unser Herz bei lebendigem Leib herausreissen!
Ach ja, wie wunderbar war es doch, als uns zuvor beim Gebet der Friede Gottes überkommen war. Er hatte unseren Schmerz gelindert und darüber waren wir eingeschlafen. Nun ist alles wieder ganz deutlich da. Ach, wenn es doch auch ohne das ginge, was nun auf unseren Freund zukommt…
Kommentar — 6. November 2012 @ 19:52
Jule
Lukas 24 – Jesus ist auferstanden
Dies erinnert uns an das Hörspiel vom BZK und die Gedanken, die wir uns dazu gemacht hatten:
Kommentar — 7. November 2012 @ 16:51
Jule
Lukas 22 – 24
Lukas 22 – die Ereignisse überschlagen sich
Wieder prasseln die Themen auf uns herunter. Erstaunlich, wieviel Geschehen in so ein kleines Kapitel passt:
Kommentar — 11. Februar 2014 @ 22:20
Jule
Das, was wir hier nur kurz und knapp lesen, wird mehrere Stunden in Anspruch genommen haben, denn sie mußten ja nicht nur eine Location suchen, sondern auch noch einkaufen, das Lamm Schächten, ausbluten lassen und zubereiten. Wenn ich daran denke, wie lange bereits ein Rinderbraten schmoren muss, bis er gar ist, wird bereits das Kochen mehrere Stunden in Anspruch genommen haben.
Auch dies hat mehrere Stunden in Anspruch genommen, denn es gab einen ganz bestimmten Ablauf für das Fest, den Jehova bereits bei seiner Einführung bestimmt hatte. In diesem Verlauf wurden auch mehrere Becher Wein getrunken. Sie saßen hier also in einer gemütlichen Runde zusammen, assen und tranken – nicht so, wie wir es heute von fastfood bei MacDonnalds oder so gewohnt sind, sondern es war ein Mehrgängemenü – und feierten ein Fest.
Sie gedachten dabei der Geschichte ihres Volkes: wie Jehova sie aus Ägypten befreit hatte und zuvor ihre Erstgeborenen vor dem Tode bewahrt hatte.
Dies ist zwar echt ein langes Kapitel, denn es hat über 70 Verse, dennoch überschlagen sich meiner Ansicht nach die Ereignisse
Kommentar — 11. Februar 2014 @ 22:22
Jule
Lukas 23 – „von Pontius nach Pilatur!“
Hier sehen wir sehr deutlich, woher der zuvor zitierte Ausspruch kommt: Jesus kommt zu Pilatus zurück, vor dem er zuerst gestanden hatte.
Eigentlich fragt man sich, warum Pilatus dem Drängen des Volkes nachgibt, denn immerhin betont er hier mehrfach, dass es keinen Grund gibt, diesen Mann hier zu verurteilen und dass Herodes dies ebenso sieht.
Dennoch gibt er dem Druck des Volkes nach – warum?
Bedenken wir hierbei, dass selbst seine Jünger und Apostel vor Angst geflohen waren und nichts taten, um dem zu helfen, den sie für den Messias hielten. Im Gegensatz zu ihnen war Pilatus kein Anhänger von Jesus
Kommentar — 15. Februar 2014 @ 19:19
Jule
Lukas 23:6-12
Herodes und seine Einstellung
Ganz zu Anfang lesen wir, dass sich Herodes freut, als er Jesus vor seinen Richterstuhl bekommt. Er hat schon viel von ihm gehört, aber scheinbar sind es lediglich die Wunder, die ihn dabei beeindrucken (Vers 8).
Denn nachdem Jesus ihm nicht bietet, was er sich erhofft hat, macht er sofort dabei mit, ihn zu verspotten (Vers 11).
Hier unterscheidet er sich deutlich von Pilatus: es ist eine Sache, aus Angst nicht helfend einzugreifen – aber eine andere Sache, aktiv an Unrecht und Gewalt mitzuwirken.
Daher begreife ich auch nicht wirklich, warum in Vers 12 gesagt wird, dass diese Vorkommnisse aus Pilatus und Herodes – die zuvor erbitterte Feinde gewesen waren – nun Freunde geworden waren?
Pilatus bedauert, dass er Jesus nicht helfen oder bewahren konnte – Herodes hingegen ließ ihm seine Verachtung spüren und machte beim Spott mit. Wo ist hier eine gemeinsame Basis für plötzliche Verbrüderung?
Kommentar — 15. Februar 2014 @ 19:28
Jule
Lukas 23:32-43
„Vom Kreuz zum Paradies“
So heißt eine Andacht-Reihe, die im letzten Viertel des vergangenen Jahres auf „die Gute Saat“ zu lesen war. Jeden Sonntag gab es einen kurzen Gedanken, ausgehend davon, dass dieser eine Verbrecher noch so kurz vor seinem Tod am Kreuz bereut.
Ich will nicht alles hier rein kopieren, denn dazu ist es zu lang, aber ihr könnt sie euch unter folgendem Link ansehen und speichern oder kopieren: „Vom Kreuz zum Paradies“
Hier findet ihr auch eine logische Erklärung, warum man das Verhalten des Verbrechers als tätige Reue erkennen kann und wieso er noch „so kurz vor Toresschluß“ den Lohn erhält
weitere Gedanken zu Lukas 23 finden wir hier
Kommentar — 15. Februar 2014 @ 19:35
Jule
Lukas 24 – Jesus lebt!
Was für ein begeisterndes Kapitel – besonders vor dem Hintergrund der letzten beiden, wo wir so viel schmerzvolles lesen mussten.
Jesus lebt. Er ist von den Toten auferstanden und das erste, was er tut, ist, seine Jünger zu ermuntern.
Er zeigt ihnen nicht nur, dass er lebt, dass er mit einem menschlichen Körper auferstanden ist und nicht nur ein Geist ist – sondern er erklärt ihnen die Schriften und zeigt ihnen, was warum genau so passieren mußte.
Nun können sie erkennen, dass die schlimmen Dinge, die ihm passiert sind, nicht dagegen sprechen, dass er der von Gott gesandte Messias ist. Im Gegenteil! Dass genau diese Dinge bewiesen, dass er der Messias ist.
Auch hegt er keinen Groll und macht keine Vorwürfe, dass sie ihn in der Not allein gelassen hatten. Er geht einfach zur Tagesordnung über, rechnet ihnen das Versagen nicht an.
Kommentar — 15. Februar 2014 @ 20:06
Jule
Lukas 24:1-12
Hier erkennen wir, was Jesus an Petrus so liebte
Wenn wir uns diesen Bericht durchlesen und vor unserem inneren Auge lebendig werden lassen, dann sehen wir hier in Vers 12 Petrus, wie er aufspringt, die im-Weg-stehenden einfach auf die Seite schiebt und losrennt.
Was hatten die Frauen gesagt – Jesus lebt? Unfassbar!
Während sich die anderen noch wundern und den Bericht anzweifeln, will sich Petrus überzeugen.
Wenn das stimmt … wenn Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist und lebt … Er wagt kaum, den Gedanken zu Ende zu denken…
Petrus mag viele Fehler und Schwächen haben – er hatte zum Schwert gegriffen und später geleugnet, Jesus überhaupt zu kennen – aber sein Herz brennt für Jesus und dessen Vater und sein Wort!
Petrus ist sehr emotional und dieser Charakterzug sieht manchmal so aus, als würde er ein Hindernis sein und ihm immer wieder ein Bein stellen – später distanziert er sich von den Heidenchristen und wird von Paulus dafür gerügt – aber es ist auch eine Stärke.
Petrus lebt in der Wahrheit, alles was er sieht, hört und liest, berührt sein Herz, er lebt den Glauben, durch ihn wird er lebendig.
Wir haben heute oftmals das Problem, dass wir viel Wissen und Erkenntnis haben, es aber leider in Kopf bleibt und nicht weiter runter rutscht, in unser Herz.
Wir müssen wie Petrus davon berührt werden, es muss uns zu Taten anspornen, uns verändern.
Es zeigt uns aber auch, dass wir uns wegen unseren Schwächen nicht grämen müssen, denn Gott kann diese durch seinen Heiligen Geist zu einer Stärke für uns machen!
weitere Gedanken zu Lukas 24 finden wir hier
Kommentar — 15. Februar 2014 @ 20:19