Micha 5 – 7
Kapitel 5
5 „Zu dieser Zeit machst du Einschnitte an dir, o Tochter einer Invasion; einen Belagerungswall hat er gegen uns errichtet. Mit dem Stock werden sie den Richter Israels auf die Wange schlagen.
2 Und du, o Bẹthlehem-Ẹphratha, das zu klein ist, um schließlich unter den Tausenden Judas zu sein, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher in Israel werden soll, dessen Ursprung aus frühen Zeiten ist, aus den Tagen unabsehbarer Zeit.
3 Darum wird er sie dahingeben bis zu der Zeit, da die Gebärende tatsächlich gebiert. Und die übrigen seiner Brüder werden zu den Söhnen Israels zurückkehren.
4 Und er wird gewiß dastehen und in der Stärke Jehovas, in der Hoheit des Namens Jehovas, seines Gottes, als Hirte wirken. Und sie werden bestimmt wohnen bleiben, denn nun wird er groß sein bis an die Enden der Erde. 5 Und dieser soll Frieden werden. Was den Assyrer betrifft, wenn er in unser Land kommt und wenn er unsere Wohntürme betritt, so werden wir sieben Hirten gegen ihn erwecken müssen, ja acht Anführer der Menschen. 6 Und sie werden das Land Assyrien tatsächlich mit dem Schwert hüten und das Land Nịmrods in seinen Eingängen. Und er wird gewiß Befreiung von dem Assyrer herbeiführen, wenn er in unser Land kommt und wenn er auf unser Gebiet tritt.
7 Und die Übriggebliebenen Jakobs sollen inmitten vieler Völker wie Tau von Jehova werden, wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs, der nicht auf den Menschen hofft noch auf die Söhne des Erdenmenschen wartet. 8 Und die Übriggebliebenen Jakobs sollen unter den Nationen, inmitten vieler Völker, wie ein Löwe unter den Tieren eines Waldes werden, wie ein mähniger junger Löwe unter Schafherden, der, wenn er tatsächlich hindurchgeht, gewiß sowohl niedertritt als auch zerreißt; und da ist kein Befreier. 9 Deine Hand wird hoch über deinen Widersachern sein, und alle deine Feinde werden weggetilgt werden.“
10 „Und es soll geschehen an jenem Tag“, ist der Ausspruch Jehovas, „daß ich deine Pferde aus deiner Mitte wegtilgen und deine Wagen vernichten will. 11 Und ich will die Städte deines Landes wegtilgen und all deine befestigten Plätze niederreißen. 12 Und ich will die Zaubereien aus deiner Hand wegtilgen, und Magietreibende wirst du keine mehr haben. 13 Und ich will deine gehauenen Bilder und deine Säulen aus deiner Mitte wegtilgen, und du wirst dich nicht mehr vor dem Werk deiner Hände niederbeugen. 14 Und ich will deine heiligen Pfähle aus deiner Mitte ausreißen und deine Städte vertilgen. 15 Und in Zorn und in Grimm will ich Rache üben an den Nationen, die nicht gehorcht haben.“
Kapitel 6
6 Hört bitte, was Jehova spricht. Mache dich auf, führe einen Rechtsfall mit den Bergen, und laß die Hügel deine Stimme hören. 2 Hört, o ihr Berge, den Rechtsfall Jehovas, auch ihr Dauerhaften, ihr Grundfesten der Erde; denn Jehova hat einen Rechtsfall mit seinem Volk, und es ist mit Israel, daß er rechten wird:
3 „O mein Volk, was habe ich dir getan? Und auf welche Weise habe ich dich ermüdet? Zeuge gegen mich. 4 Denn ich führte dich aus dem Land Ägypten herauf, und aus dem Sklavenhaus erlöste ich dich; und ich sandte dann Moses, Aaron und Mịrjam vor dir her. 5 O mein Volk, gedenke bitte dessen, was Bạlak, der König von Mọab, anriet und was Bịleam, der Sohn Bẹors, ihm antwortete. Von Schịttim an war es, ja bis nach Gịlgal, auf daß die gerechten Taten Jehovas bekannt würden.“
6 Womit soll ich vor Jehova treten? [Womit] soll ich mich beugen vor Gott in der Höhe? Soll ich mit Ganzbrandopfern vor ihn treten, mit einjährigen Kälbern? 7 Wird Jehova an Tausenden von Widdern Gefallen haben, an Zehntausenden von Ölbächen? Soll ich meinen erstgeborenen Sohn für meine Auflehnung geben, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele? 8 Er hat dir mitgeteilt, o Erdenmensch, was gut ist. Und was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?
9 Die Stimme Jehovas ruft der Stadt selbst zu, und [wer von] praktischer Weisheit [ist,] wird deinen Namen fürchten. Hört [die] Rute und wer es war, der sie bestimmt hat. 10 Sind [im] Haus eines Bösen noch die Schätze der Bosheit vorhanden und das knappe Ẹpha-Maß, das öffentlich verurteilte? 11 Kann ich [sittlich] rein sein bei falscher Waage und bei einem Beutel mit trügerischen Gewichtssteinen? 12 Denn ihre Reichen, sie sind voll Gewalttat geworden, und ihre Bewohner, sie haben Falschheit geredet, und ihre Zunge ist trügerisch in ihrem Mund.
13 „Und auch ich meinerseits werde [dich] bestimmt krank machen, indem ich dich schlage; Verwüstung wird [dein Teil] sein deiner Sünden wegen. 14 Du deinerseits wirst essen und nicht satt werden, und deine Leere wird in deinem Innern sein. Und du wirst [Sachen] fortschaffen, aber du wirst [sie] nicht sicher wegtragen; und was immer du sicher wegtragen würdest, werde ich dem Schwert hingeben. 15 Du deinerseits wirst Samen säen, aber du wirst nicht ernten. Du deinerseits wirst Oliven treten, aber du wirst dich nicht mit Öl einfetten; auch süßen Wein, aber du wirst nicht Wein trinken. 16 Und die Satzungen Ọmris und das ganze Werk des Hauses Ạhabs beobachtet man, und ihr wandelt in ihren Ratschlägen, auf daß ich dich zu einem Gegenstand des Entsetzens mache und ihre Bewohner zu etwas, was man auspfeift; und die Schmach der Völker werdet ihr tragen.“
Kapitel 7
Wehe mir, denn ich bin wie das Einsammeln der Sommerfrüchte geworden, wie die Nachlese einer Traubenernte! Es gibt keine Weintraube zu essen, keine Frühfeige, nach der meine Seele begehren würde! 2 Der Loyalgesinnte ist von der Erde verschwunden, und unter den Menschen gibt es keinen Rechtschaffenen. Sie alle, sie lauern auf Blutvergießen. Sie jagen ein jeder seinen eigenen Bruder mit einem Schleppnetz. 3 [Ihre] Hände sind auf das [gerichtet], was böse ist, um [es] gut auszuführen; der Fürst fordert [etwas], und wer richtet, [tut es] gegen Belohnung, und der Große redet die Gier seiner Seele heraus, seiner ureigenen; und sie flechten es ineinander. 4 Ihr Bester ist wie ein Dorngewächs, [ihr] Rechtschaffenster ist schlimmer als eine Dornhecke. Der Tag deiner Wächter, [an dem] dir Aufmerksamkeit geschenkt wird, soll kommen. Nun werden sie in Bestürzung geraten.
5 Setzt euren Glauben nicht auf einen Gefährten. Setzt euer Vertrauen nicht auf einen vertrauten Freund. Vor derjenigen, die an deinem Busen liegt, behüte die Pforten deines Mundes. 6 Denn ein Sohn verachtet den Vater; eine Tochter erhebt sich gegen ihre Mutter, eine Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; eines Mannes Feinde sind seine Hausgenossen.
7 Was aber mich betrifft, nach Jehova werde ich ständig Ausschau halten. Ich will eine wartende Haltung gegenüber dem Gott meiner Rettung bekunden. Mein Gott wird mich hören.
8 Freue dich nicht über mich, o du, meine Feindin. Wenn ich auch gefallen bin, so werde ich gewiß aufstehen; wenn ich auch in der Finsternis wohne, so wird Jehova mir Licht sein. 9 Jehovas Grimm werde ich tragen — denn ich habe gegen ihn gesündigt —, bis er meinen Rechtsfall führt und tatsächlich das Recht für mich vollzieht. Er wird mich herausführen ans Licht; ich werde seine Gerechtigkeit anschauen. 10 Und meine Feindin wird [es] sehen, und Schande wird sie bedecken, die zu mir sprach: „Wo ist er, Jehova, dein Gott?“ Meine eigenen Augen werden auf sie niederschauen. Nun wird sie eine Stätte der Zertretung werden wie der Schlamm der Straßen.
11 An dem Tag, an dem deine Steinmauern gebaut werden, an jenem Tag wird [die] Verordnung fern sein. 12 An jenem Tag werden sie sogar von Assyrien und den Städten Ägyptens bis zu dir hin kommen und von Ägypten sogar bis zum STROM hin und von Meer zu Meer und [von] Berg zu Berg. 13 Und das Land soll zu einer wüsten Einöde werden wegen seiner Bewohner, wegen der Frucht ihrer Handlungen.
14 Hüte dein Volk mit deinem Stab, die Kleinviehherde deines Erbes, diejenige, die für sich im Wald weilte — inmitten eines Obstgartens. Laß sie weiden in Bạschan und Gịlead wie in den Tagen vor langer Zeit.
15 „Wie in den Tagen deines Auszugs aus dem Land Ägypten werde ich ihm wunderbare Dinge zeigen. 16 Nationen werden [es] sehen und beschämt werden wegen all ihrer Macht. Sie werden [ihre] Hand auf [den] Mund legen; ihre Ohren, sie werden taub werden. 17 Sie werden Staub lecken wie die Schlangen; wie Reptilien der Erde werden sie bebend aus ihren Bollwerken hervorkommen. Zu Jehova, unserem Gott, werden sie zitternd kommen, und sie werden sich vor dir fürchten.“
18 Wer ist ein Gott wie du, einer, der Vergehung verzeiht und an der Übertretung des Überrestes seines Erbteils vorübergeht? Er wird gewiß nicht für immer an seinem Zorn festhalten, denn er hat Gefallen an liebender Güte. 19 Er wird uns wieder Barmherzigkeit erweisen; er wird unsere Vergehungen unterwerfen. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. 20 Du wirst [die] Jakob [gewährte] Wahrhaftigkeit, [die] Abraham [gewährte] liebende Güte gewähren, die du unseren Vorvätern von den Tagen von alters her zugeschworen hast.
Jule | 07.30.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Micha, Text in der Bibel |
Jule
Micha 5 – 7
Micha 6:6-8
Ist dies vielleicht zuviel von uns verlangt?
Wünschen wir uns vielleicht manchmal, dass man ihn einfach mit einem kleinen Opfer besänftigen könnten?
Sagt uns vielleicht der Nachlasshandel zu, gegen den Martin Luther sich so erboste?
Wäre es nicht schön, wenn wir einfach leben könnten, wie wir wollten – und wir kaufen uns dann mit einem kleinen Geldbetrag, einem Gebet oder irgendeiner Aufgabe innerhalb der Versamlung von unserer Sünde los?
Was ließe so eine Einstellung erkennen? Was sagt sie über mein Verhätnis zu Jehova aus?
Liebe ich Jehova mit ganzem Herzen und ganzem Sinn und diene ihm mit meiner ganzen Kaft?
Liebe ich das, was Jehova liebt – und hasse ich, was er hasst?
Wie denkt Jehova über mich?
Micha 6:11-12
Kommentar — 8. August 2009 @ 11:46
Jule
Micha 6:14
kennen wir das Gefühl der inneren Leere?
Eines Hungers, der nicht zu stillen ist, was wir auch dagegen tun?
Woher kommt das?
Wenn ich dieses Gefùhl nicht mehr loswerde – was stimmt dann nicht?
Hat jemand, der Jehova mit ganzem Herzen anbetet, immerfort so ein Gefühl? Egal, was er auch tut…
Was sagt dieser Bibeltext dazu?
Kommentar — 8. August 2009 @ 11:46
Jule
Micha 7:2-4
„reine Phantasie, das hat ja wirklich nichts mit der Realität zu tun“?
Nein?
Wirklich nicht?
Kommentar — 8. August 2009 @ 11:46
Jule
Micha 7:5-6
und nun?
Was können wir nun noch tun?
Micha 7:7
eine gute Wahl!
Micha 7:8-10
Ja, zu seiner Zeit wird Jehova jedem gemäß seinen Taten vergelten!
Kommentar — 8. August 2009 @ 11:46
Jule
Micha 7:18-20
ja, es gibt wirklich keinen Gott, der es mit Jehova aufnehmen könnte!!!!!
Kommentar — 8. August 2009 @ 11:47
thomas
Micha 5-7
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm hiess es vor einigen Jahren:
Kommentar — 3. August 2010 @ 19:29
Jule
Jehovas Diener haben eine echte Hoffnung
„Die Übriggebliebenen Jakobs sollen inmitten vieler Völker wie Tau von Jehova werden, wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs, der nicht auf den Menschen hofft“ (MICHA 5:7).
JEHOVA ist der große Schöpfer von Regen und Tau. Es wäre vergeblich, darauf zu hoffen, dass Menschen Tau erzeugen oder es regnen lassen. Der Prophet Micha schrieb: „Die Übriggebliebenen Jakobs sollen inmitten vieler Völker wie Tau von Jehova werden, wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs, der nicht auf den Menschen hofft noch auf die Söhne des Erdenmenschen wartet“ (Micha 5:7). Wer sind heute „die Übriggebliebenen Jakobs“? Es sind die geistigen Israeliten, der Überrest des „Israels Gottes“ (Galater 6:16). Für ‘viele Völker’ auf der Erde sind sie wie erfrischender „Tau von Jehova“ geworden, „wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs“. Die heute lebenden gesalbten Christen sind für die Menschen wirklich ein Segen von Gott. Jehova gebraucht diese Verkündiger seines Königreiches, damit sie den Menschen seine Botschaft echter Hoffnung bringen.
2 Dass der heutigen Welt eine echte Hoffnung fehlt, sollte uns nicht überraschen. Politische Instabilität, Sittenverfall, Verbrechen, Wirtschaftskrisen, Terrorismus, Krieg — von einer Welt, die von Satan, dem Teufel, beherrscht wird, kann man nichts anderes erwarten (1. Johannes 5:19). Viele Menschen haben Angst davor, was die Zukunft wohl noch bringt. Wir Anbeter Jehovas dagegen fürchten uns nicht, denn wir haben eine sichere Zukunftshoffnung. Diese Hoffnung ist echt, weil sie sich auf Gottes Wort stützt. Wir glauben an Jehova und an sein Wort, denn das, was er sagt, bewahrheitet sich ausnahmslos.
3 Die von Gott inspirierte Prophezeiung Michas bestärkt uns darin, im Namen Jehovas zu wandeln, und bildet eine Grundlage für unsere echte Hoffnung. Als Micha im achten Jahrhundert v. u. Z. prophezeite, war Gottes Bundesvolk in zwei Nationen gespalten, in Israel und Juda, und beide missachteten Gottes Bund. Das führte zu Sittenverfall, religiöser Abtrünnigkeit und extremem Materialismus. Jehova sagte deshalb warnend voraus, er werde gegen sie vorgehen. Natürlich waren Gottes Warnungen in erster Linie an die Zeitgenossen Michas gerichtet. Doch die heutige Situation ähnelt so sehr der damaligen, dass Michas Worte auch heute zutreffen. Das wird deutlich, wenn wir einige Höhepunkte aus den sieben Kapiteln des Buches Micha betrachten.
Ein kurzer Überblick
4 Verschaffen wir uns zunächst einen kurzen Überblick über den Inhalt des Buches Micha. In Kapitel 1 prangert Jehova die Auflehnung Israels und Judas an. Ihr kriminelles Verhalten wird dazu führen, dass Israel zerstört werden und Judas Strafe bis an das Tor von Jerusalem reichen wird. Kapitel 2 zeigt, dass die Wohlhabenden und Mächtigen die Schwachen und Hilflosen unterdrücken. Gott spricht allerdings auch eine Verheißung aus. Sein Volk wird in Einheit zusammengebracht werden. Kapitel 3 enthält Jehovas Strafankündigungen gegen die Staatsführer und die pflichtvergessenen Propheten. Die Führer beugen das Recht und die Propheten geben Lügen von sich. Micha erhält durch den heiligen Geist die Kraft, unter derartigen Verhältnissen das bevorstehende Strafgericht Jehovas anzukündigen.
5 In Kapitel 4 wird vorausgesagt, im Schlussteil der Tage würden alle Nationen zu dem erhabenen Berg des Hauses Jehovas kommen, um von Jehova unterwiesen zu werden. Vorher wird Juda nach Babylon verbannt werden, doch Jehova wird es später wieder befreien. Kapitel 5 zeigt, dass der Messias in Bethlehem in Juda geboren werden wird. Er wird sein Volk hüten und es von bedrückenden Nationen befreien.
6 In Micha, Kapitel 6 bringt Jehova wie in einem Rechtsfall seine Anklagen gegen sein Volk vor. Was hat er getan, sodass sein Volk Grund hätte, zu rebellieren? Nichts. Jehovas Anforderungen sind in Wirklichkeit sehr vernünftig. Seine Anbeter sollen Recht üben und in Güte und Bescheidenheit mit ihm wandeln. Israel und Juda haben sich stattdessen ständig aufgelehnt und werden dafür die Folgen tragen müssen.
7 Im letzten Kapitel seiner Prophezeiung verurteilt Micha die Bosheit seiner Zeitgenossen. Er verliert aber nicht den Mut, denn er ist entschlossen, Jehova gegenüber ‘eine wartende Haltung zu bekunden’ (Micha 7:7). Zum Schluss des Buches äußert Micha seine Zuversicht, dass Jehova seinem Volk Barmherzigkeit erweisen wird. Wie die Geschichte bestätigt, erfüllte sich diese Hoffnung. Nachdem Jehova sein Volk vollständig in Zucht genommen hatte, brachte er 537 v. u. Z. barmherzigerweise einen Überrest in die Heimat zurück.
8 Was Jehova durch Micha vermittelt, ist wirklich ausgezeichnet! Dieses inspirierte Bibelbuch zeigt anhand von warnenden Beispielen, wie Gott mit Personen verfährt, die ihm angeblich dienen, in Wirklichkeit jedoch untreu sind. Auch werden darin Ereignisse vorausgesagt, die sich heute zutragen. Und Gott lässt uns sagen, wie wir uns in den gegenwärtigen schwierigen Zeiten verhalten sollen, um unsere Hoffnung zu festigen.
Der Souveräne Herr Jehova spricht
9 Gehen wir nun etwas näher auf das Buch Micha ein. In Micha 1:2 lesen wir: „Hört, o ihr Völker, ihr alle; zolle Aufmerksamkeit, o Erde und was dich erfüllt, und der Souveräne Herr Jehova möge gegen euch als Zeuge dienen, Jehova aus seinem heiligen Tempel.“ Wären wir Zeitgenossen Michas gewesen, hätten uns diese Worte zweifellos gefesselt. Aber das tun sie noch heute, denn Jehova spricht aus seinem heiligen Tempel und wendet sich nicht nur an Israel und Juda, sondern an die Menschen überall. Allzu lange hatten die Menschen in Michas Tagen den Souveränen Herrn Jehova außer Acht gelassen. Das sollte sich bald ändern, denn Jehova war entschlossen, einzuschreiten.
10 Dasselbe trifft auf die Gegenwart zu. Wie aus Offenbarung 14:18-20 hervorgeht, spricht Jehova erneut aus seinem heiligen Tempel. Binnen kurzem wird er entschieden vorgehen, und wieder werden einschneidende Geschehnisse die Menschheit erschüttern. Diesmal wird der böse „Weinstock der Erde“ in die große Weinkelter des Zornes Jehovas geworfen und so Satans System der Dinge vollständig vernichtet werden.
11 Hören wir, was Jehova tun wird. In Micha 1:3, 4 heißt es: „Siehe, Jehova geht aus von seiner Stätte, und er wird gewiss herabkommen und auf die Höhen der Erde treten. Und die Berge sollen unter ihm zerschmelzen, und die Tiefebenen, sie werden sich spalten wie das Wachs vor dem Feuer, wie Gewässer, die einen Abhang hinabgegossen werden.“ Wird Jehova seinen Aufenthaltsort im Himmel verlassen und buchstäblich auf die Berge und die Ebenen des Landes der Verheißung treten? Nein. Das muss er auch gar nicht. Er wird einfach seine Aufmerksamkeit der Erde zuwenden, damit sein Wille ausgeführt wird. Außerdem wird das Beschriebene nicht mit der buchstäblichen Landschaft geschehen, sondern mit den Bewohnern. Wenn Jehova handelt, werden die Folgen für die Untreuen katastrophal sein — als seien die Berge wie Wachs zerschmolzen und die Ebenen durch ein Erdbeben gespalten worden.
12 Die prophetischen Worte in Micha 1:3, 4 erinnern uns womöglich an eine andere inspirierte Prophezeiung, in der katastrophale Ereignisse auf der Erde vorausgesagt werden. Der Apostel Petrus schrieb gemäß 2. Petrus 3:10: „Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem Tag die Himmel mit zischendem Geräusch vergehen werden, die Elemente aber werden vor Gluthitze aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr werden aufgedeckt werden.“ Was Petrus über Himmel und Erde sagte, ist ebenso wenig buchstäblich zu verstehen wie die Prophezeiung Michas. Es bezieht sich auf eine große Drangsal, die über das gegenwärtige gottlose System der Dinge hereinbrechen wird.
13 Wie Micha können Christen trotz jener bevorstehenden Vernichtung voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Was setzt das voraus? Sie müssen den Rat beherzigen, der in den nächsten Versen des Petrusbriefes gegeben wird. Der Apostel sagt nachdrücklich: „Was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet!“ (2. Petrus 3:11, 12). Wir haben eine sichere Zukunftshoffnung, wenn unser Herz stets gehorsam bleibt und wir sicherstellen, dass unser Lebenswandel heilig ist und wir vollauf mit Taten der Gottergebenheit beschäftigt sind. Um uns dieser Hoffnung sicher zu sein, dürfen wir auch nie vergessen, dass Jehovas Tag definitiv kommen wird.
14 Jehova erklärt, warum sein Volk in alter Zeit Strafe verdient. Micha 1:5 sagt: „Wegen der Auflehnung Jakobs ist dies alles, ja wegen der Sünden des Hauses Israel. Was ist die Auflehnung Jakobs? Ist es nicht Samaria? Und was sind die Höhen Judas? Sind sie nicht Jerusalem?“ Israel und Juda haben es Jehova zu verdanken, dass es sie überhaupt gibt. Trotzdem haben sie gegen ihn rebelliert, und ihre Rebellion hat sogar ihre jeweiligen Hauptstädte, Samaria und Jerusalem, erfasst.
Schlechtigkeit an der Tagesordnung
15 Ein Beispiel für die Bosheit von Michas Zeitgenossen wird in Micha 2:1, 2 anschaulich beschrieben: „Wehe denen, die Schaden zu stiften planen, und denen, die Schlechtes treiben auf ihren Betten! Beim Morgenlicht gehen sie daran, es zu tun, weil es in der Macht ihrer Hand steht. Und sie haben Felder begehrt und haben sich ihrer bemächtigt, auch Häuser und haben sie genommen; und sie haben einen kräftigen Mann und seine Hausgemeinschaft übervorteilt, einen Mann und seinen Erbbesitz.“
16 Habgierige liegen in der Nacht wach und schmieden Pläne, wie sie sich der Felder und Häuser ihrer Nachbarn bemächtigen können. Am Morgen führen sie dann umgehend ihre Pläne aus. So böse würden sie nie handeln, wenn sie den Bund Jehovas im Sinn hätten, denn das mosaische Gesetz enthält Vorschriften zum Schutz der Armen. Laut diesem Gesetz sollte keine Familie ihren Erbbesitz für immer verlieren. Doch das interessiert die Habgierigen nicht. Sie ignorieren die Worte aus 3. Mose 19:18, wo es heißt: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.“
17 Das zeigt, was geschehen kann, wenn Menschen, die angeblich Gott dienen, geistige Ziele aus den Augen verlieren und zuerst nach materiellen Dingen suchen. Paulus warnte die Christen seiner Tage: „Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen“ (1. Timotheus 6:9). Wer den Gelderwerb zu seinem Lebenszweck macht, betet tatsächlich einen falschen Gott an — den Mammon oder Reichtum. Dieser falsche Gott bietet jedoch keine sichere Zukunftshoffnung (Matthäus 6:24, Fußnote).
18 In Michas Tagen mussten viele erst durch bittere Erfahrung lernen, dass es völlig nutzlos ist, auf materielle Dinge zu vertrauen. Gemäß Micha 2:4 sagt Jehova: „An jenem Tag wird man über euch einen Spruch anheben und wird gewiss in einer Wehklage klagen, ja einer Wehklage. Man wird sprechen müssen: ‚Wir sind ganz bestimmt verheert worden! Selbst den Anteil meines Volkes ändert er. Wie er ihn mir entzieht! Dem Untreuen teilt er unsere eigenen Felder zu.‘ “ Diejenigen, die Häuser und Felder stehlen, werden also ihren eigenen Familienerbbesitz verlieren. Sie werden in ein fremdes Land deportiert, und ihre Besitztümer werden Beute des „Untreuen“, also von Menschen der Nationen. Alle Hoffnungen auf eine Zukunft in Wohlstand sind dann dahin.
19 Dagegen wird die Hoffnung der Menschen, die auf Jehova vertrauen, nicht enttäuscht werden. Jehova ist seinem Bund mit Abraham treu und auch dem mit David geschlossenen Bund. Zudem hat er Erbarmen mit Menschen wie Micha, die ihn lieben und betrübt darüber sind, dass sich ihre Landsleute von Gott abwenden. Zugunsten rechtschaffener Personen wird es zu der von Gott vorgesehenen Zeit eine Wiederherstellung geben.
20 Das geschieht 537 v. u. Z., nachdem Babylon gefallen ist. Als ein Überrest der Juden in die Heimat zurückkehrt, erfüllen sich die Worte aus Micha 2:12 zum ersten Mal. Jehova sagt: „Ich werde Jakob ganz bestimmt sammeln, euch alle; ich werde ganz gewiss die Übriggebliebenen Israels zusammenbringen. Zur Einheit werde ich sie bringen wie eine Kleinviehherde in die Hürde, wie eine Herde inmitten ihrer Weide; sie werden lärmen vor Menschen.“ Wie liebevoll Jehova doch ist! Nachdem er sein Volk in Zucht genommen hat, gestattet er einem Überrest zurückzukehren und ihm in dem Land zu dienen, das er ihren Vorfahren gab.
Auffallende Parallelen in unserer Zeit
21 Während wir die ersten beiden Kapitel von Micha betrachtet haben, sind wir vielleicht nachdenklich geworden, weil uns aufgefallen ist, wie vieles sich heute ganz ähnlich verhält. Wie zur Zeit Michas behaupten viele, Gott zu dienen. Doch wie Juda und Israel sind sie uneins und haben sogar Kriege gegeneinander geführt. Nicht wenige der Wohlhabenden in der Christenheit haben die Armen unterdrückt. Religiöse Führer lassen immer mehr Verhaltensweisen durchgehen, die in der Bibel ausdrücklich verurteilt werden. Kein Wunder, dass die Christenheit bald zusammen mit dem übrigen Teil „Babylons der Großen“, des Weltreichs der falschen Religion, untergehen wird! (Offenbarung 18:1-5). Wie in Michas Tagen wird Jehova allerdings auch noch treue Diener haben, die auf der Erde übrig bleiben.
22 Im Jahr 1919 brachen die treuen gesalbten Christen endgültig mit der Christenheit und begannen, allen Nationen die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen (Matthäus 24:14). Zunächst machten sie die übrigen Glieder des geistigen Israel ausfindig. Dann begann die Einsammlung „anderer Schafe“, und aus den beiden Gruppen wurde ‘e i n e Herde unter e i n e m Hirten’ (Johannes 10:16). Obwohl die treuen Anbeter Jehovas gegenwärtig in 234 Ländern leben, sind sie wirklich alle „zur Einheit“ gebracht worden. Von der Schafhürde kann heute gesagt werden, dass es darin ‘lärmt vor Menschen’, also vor Männern, Frauen und Kindern. Ihre Hoffnung richtet sich nicht auf das gegenwärtige System der Dinge, sondern auf Gottes Königreich, das binnen kurzem die Erde in ein Paradies verwandeln wird.
23 Mit Bezug auf die treuen Anbeter Jehovas wird im letzten Vers von Micha, Kapitel 2 gesagt: „Ihr König wird vor ihnen hindurchziehen mit Jehova an ihrer Spitze.“ Kannst du dich selbst in diesem Triumphzug sehen, wie du deinem König, Jesus Christus, folgst — einem Triumphzug mit Jehova selbst an der Spitze? Wenn ja, dann kannst du überzeugt sein, dass der Sieg gewiss ist und deine Hoffnung sicher. Das wird noch deutlicher werden, wenn wir uns mit weiteren Höhepunkten der Prophezeiung Michas beschäftigen
WT vom 15.08.2003
Kommentar — 3. August 2011 @ 19:31
Jule
Micha 5 – 7
Micha 5 – Hoffnung auf den Befreier Israels
Das eine geht ohne das andere nicht:
Jehova kann sein Volk nur dann befreien und retten, wenn er ein gerechtes Gericht führt: zuerst müssen die Bösen völlig ausgerottet sein. Nur, wenn nur noch gerechte Menschen auf der Erde leben, wird es wahren Frieden und Gerechtigkeit geben…
Kommentar — 31. Juli 2012 @ 15:14
Jule
Micha 6 – Gott klagt sein Volk an
Sie werden nie im Ungewissen gelassen: Jehova sagt ihnen immer wieder, was er von ihnen erwartet.
Umso erstaunlicher, dass sie ihn hier fragen, was sie tun sollen, damit sie wieder sein Wohlgefallen haben. Sie fragen sogar, ob sie ihre Kinder opfern sollten. Haben sie sich wirklich so sehr von ihm entfernt, dass sie selbst diese eine einfache Wahrheit vergessen haben?
Stand denn nicht Jerusalem und der Tempel noch? Gab es nicht mehr die Feste, zu denen sie hingingen und belehrt wurden? Waren sie nicht mehr mit den 10 Geboten vertraut?
Wie sehr muss dies Jehova geschmerzt haben: sie pochten immer wieder darauf, dass sie sein Volk waren, aber sie kannten ihn überhaupt nicht mehr!
Wahrscheinlich war es eher so, dass sie wußten, dass es ihn gibt, aber ihn nicht wirklich kannten. Vielleicht so, wie wir wissen, dass es bei uns im Nachbarhaus ein altes Ehepaar gibt, das dort wohnt. Vielleicht kennen wir gerade noch ihren Namen, aber damit war es das schon.
Kennen wir Jehova wirklich? Oder wissen auch wir nur, dass es ihn gibt und wie sein Name ist?
Kommentar — 31. Juli 2012 @ 17:33
Jule
Micha 7 – Micha klagt über sein Volk
Ja, es ist wirklich sehr schlimm, wenn die Feinde von Gottes Volk innerhalb der eigenen Reihen sind. Niemand, der Jehova wirklich liebt, kann unberührt dabei zusehen, wie sich solche Menschen in der Versammlung breit machen, die Jehova mit ihrem Verhalten verspotten. Sie denken dann an die Prophezeiung mit Gog von Maggog, die sich in Gottes Volk einschleichen würden, um das Volk von Innen heraus zu zersetzen. Eine furchtbare Vorstellung, aber dann wird Jehova eingreifen und dieses ganze häßliche Getue ein für alle Mal beenden. Wie froh wir dann alle sein werden, wenn diese Zeiten vorbei sind.
Nichts kann uns tiefer treffen, als Mißtrauen innerhalb der eigenen Familie. Wenn man nicht mehr weiss, was man wem sagen kann, weil es vielleicht gegen einen selbst verwendet würde – um uns zu schaden. Wenn sich Menschen von uns abwenden, die wir lieben und uns dann in den Rücken fallen. Es ist unglaublich grausam. Denn wenn wir uns nicht mehr in der eigenen Familie oder in der Versammlung sicher fühlen können – wo dann?
Kommentar — 31. Juli 2012 @ 17:47
Jule
Micha 5 – 7
Micha 5 – Wie reagierst du, wenn du deine geliebte Frau mit einem anderen Mann im Bett erwischst?
Würden wir von einem betrogenen Ehemann, der seine Frau beim Ehebruch erwischt, erwarten, dass er lieb und nett mit dem anderen Mann ist und ihm noch einen Kaffee anbietet?
Oder haben wir vollstes Verständnis, wenn er diesen im hohen Bogen rauswirft, vielleicht sogar nackt und die Klamotten hinterher?
Tut uns der arme Mann vielleicht leid, weil er nun nackt den demütigenden Blicken der Leute auf der Straße ausgesetzt ist?
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 30. Juli 2013 @ 21:20
Jule
Micha 6 – Jehova lässt sie nicht im Unklaren darüber, weshalb er sie straft
hier finden wir einige Gedanken dazu:
Kommentar — 30. Juli 2013 @ 21:27
Jule
Micha 7 – Jehova ist uns ein gutes Beispiel für die Kindererziehung
Ist es nicht bezeichnend, dass die Bücher der Propheten immer positiv enden?
Jehova nimmt nie ein Blatt vor den Mund: er sagt ihnen wie es ist. Er ist sauer, weil sie Böses tun und sich weigern, auf ihn zu hören. Er sagt ihnen, dass er sie deswegen strafen muss. Aber er bezeugt ihnen auch immer wieder seine Liebe und spricht von Vergebung und Wiederherstellung.
Können wir uns als Eltern an ihm ein Beispiel nehmen?
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 31. Juli 2013 @ 21:03