Jesaja 52 – 54
Kapitel 52
52 Wach auf, wach auf, leg deine Stärke an, o Zion! Leg deine schönen Kleider an, o Jerusalem, du heilige Stadt! Denn nicht mehr wird in dich hineinkommen der Unbeschnittene und Unreine. 2 Schüttle dir den Staub ab, steh auf, setz dich, o Jerusalem. Lös dir die Fesseln an deinem Hals, o gefangene Tochter Zion.
3 Denn dies ist, was Jehova gesprochen hat: „Umsonst wurdet ihr verkauft, und ohne Geld werdet ihr zurückgekauft werden.“
4 Denn dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Nach Ägypten zog mein Volk zuerst hinab, um dort als Fremdling zu weilen; und Assyrien seinerseits bedrückte sie ohne Ursache.“
5 „Und nun, welche Interessen habe ich hier?“ ist der Ausspruch Jehovas. „Denn mein Volk wurde für nichts weggenommen. Sogar die über sie Herrschenden heulten fortwährend“, ist der Ausspruch Jehovas, „und beständig, den ganzen Tag lang, wurde mein Name respektlos behandelt. 6 Aus diesem Grund wird mein Volk meinen Namen erkennen, ja aus diesem Grund an jenem Tag, weil ich es bin, der redet. Siehe! Ich bin es.“
7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der gute Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der gute Botschaft von etwas Besserem bringt, der Rettung verkündigt, der zu Zion spricht: „Dein Gott ist König geworden!“
8 Horch! Deine eigenen Wächter haben [ihre] Stimme erhoben. In Einklang jubeln sie fortwährend; denn Auge in Auge werden sie sehen, wenn Jehova Zion zurückbringt.
9 Werdet fröhlich, jubelt in Einklang, ihr verwüsteten Stätten Jerusalems, denn Jehova hat sein Volk getröstet; er hat Jerusalem zurückgekauft. 10 Jehova hat seinen heiligen Arm vor den Augen aller Nationen entblößt, und alle Enden der Erde sollen die Rettung unseres Gottes sehen.
11 Weichet, weichet, zieht von dort aus, rührt nichts Unreines an; geht aus ihrer Mitte hinaus, haltet euch rein, die ihr die Geräte Jehovas tragt. 12 Denn ihr werdet nicht in Panik ausziehen, und ihr werdet nicht fluchtartig gehen. Denn Jehova wird sogar vor euch hergehen, und der Gott Israels wird eure Nachhut sein.
13 Siehe! Mein Knecht wird mit Einsicht handeln. Er wird hochgestellt sein und wird gewiß erhoben und sehr erhöht sein. 14 In dem Ausmaß, in dem viele vor Entsetzen auf ihn gestarrt haben — so groß war die Entstellung hinsichtlich seines Aussehens, mehr als die irgendeines anderen Mannes, und hinsichtlich seiner stattlichen Gestalt, mehr als die der Menschensöhne —, 15 wird er gleicherweise viele Nationen aufschrecken. Vor ihm werden Könige ihren Mund verschließen, denn was ihnen nicht erzählt worden war, werden sie tatsächlich sehen, und dem, was sie nicht gehört hatten, werden sie ihre Beachtung schenken.
Kapitel 53
53 Wer hat an das geglaubt, was wir gehört haben? Und der Arm Jehovas, wem ist er geoffenbart worden? 2 Und wie ein Schößling wird er vor einem aufgehen und wie eine Wurzel aus wasserlosem Land. Keine stattliche Gestalt hat er noch irgendwelche Pracht; und wenn wir ihn sehen werden, da ist kein Aussehen, daß wir ihn begehren würden.
3 Er war verachtet und war von Menschen gemieden, ein Mann, bestimmt für Schmerzen und für das Vertrautsein mit Krankheit. Und es war, wie wenn sich jemandes Gesicht vor uns verbirgt. Er war verachtet, und wir hielten ihn für nichts. 4 Wahrlich, unsere Krankheiten hat er selbst getragen; und was unsere Schmerzen betrifft, er hat sie auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für geplagt, von Gott geschlagen und niedergedrückt. 5 Aber er wurde für unsere Übertretung durchstochen; er wurde für unsere Vergehungen zerschlagen. Die Züchtigung, die zu unserem Frieden diente, [lag] auf ihm, und seiner Wunden wegen ist uns Heilung geworden. 6 Wie Schafe sind wir alle umhergeirrt; wir haben uns ein jeder auf seinen eigenen Weg gewandt; und Jehova selbst hat unser aller Vergehung ihn treffen lassen. 7 Er wurde hart bedrängt, und er ließ sich niederdrücken; doch pflegte er seinen Mund nicht aufzutun. Er wurde so wie ein Schaf zur Schlachtung geführt; und wie ein Mutterschaf, das vor seinen Scherern verstummt, pflegte auch er seinen Mund nicht aufzutun.
8 Wegen Einschränkung und Gericht wurde er weggenommen; und wer wird sich auch mit [den Einzelheiten] seiner Generation befassen? Denn er wurde abgetrennt vom Land der Lebenden. Wegen der Übertretung meines Volkes erlitt er den Schlag. 9 Und er wird seine Grabstätte sogar bei den Bösen machen und bei der reichen Klasse in seinem Tod, obwohl er keine Gewalttat verübt hatte und kein Trug in seinem Mund war.
10 Jehova aber gefiel es, ihn zu zerschlagen; er hat ihn krank gemacht. Wenn du seine Seele als ein Schuldopfer stellen wirst, wird er seine Nachkommen sehen, er wird [seine] Tage verlängern, und in seiner Hand wird das gelingen, woran Jehova Gefallen hat. 11 Wegen des Ungemachs seiner Seele wird er sehen, wird er sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, viele in einen gerechten Stand bringen, und ihre Vergehungen wird er selbst tragen. 12 Aus diesem Grund werde ich ihm einen Anteil geben unter den vielen, und mit den Mächtigen wird er die Beute verteilen dafür, daß er in den Tod seine Seele ausschüttete, und den Übertretern wurde er zugezählt; und er selbst trug die Sünde vieler, und er ging daran, für die Übertreter vermittelnd einzutreten.
Kapitel 54
54 „Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat! Werde fröhlich mit Jubelruf, und jauchze, die du keine Geburtsschmerzen hattest, denn die Söhne der Vereinsamten sind zahlreicher als die Söhne der Frau mit einem ehelichen Besitzer“, hat Jehova gesagt. 2 „Mache die Stätte deines Zeltes geräumiger. Und man lasse die Zelttücher deiner großartigen Wohnstätte ausspannen. Halte nicht zurück. Verlängere deine Zeltstricke, und mache die Zeltpflöcke von dir stark. 3 Denn zur Rechten und zur Linken wirst du hervorbrechen, und deine eigenen Nachkommen werden sogar Nationen in Besitz nehmen, und sie werden auch die verödeten Städte bewohnen. 4 Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht zuschanden werden; und fühl dich nicht gedemütigt, denn du wirst nicht enttäuscht werden. Denn die Schande deiner Jugendzeit wirst du vergessen, und der Schmach deiner fortgesetzten Witwenschaft wirst du nicht mehr gedenken.“
5 „Denn dein großer Erschaffer ist dein ehelicher Besitzer, Jehova der Heerscharen ist sein Name; und der Heilige Israels ist dein Rückkäufer. Der Gott der ganzen Erde wird er genannt werden. 6 Denn Jehova rief dich, wie wenn du eine gänzlich verlassene und im Geist verletzte Frau wärst und wie eine Frau der Jugendzeit, die dann verworfen wurde“, hat dein Gott gesprochen.
7 „Für einen kleinen Augenblick verließ ich dich gänzlich, doch mit großen Erbarmungen werde ich dich sammeln. 8 In der Flut des Zorns verbarg ich mein Angesicht nur einen Augenblick vor dir, doch mit liebender Güte auf unabsehbare Zeit will ich mich deiner erbarmen“, hat dein Rückkäufer, Jehova, gesagt.
9 „Dies ist für mich so wie die Tage Noahs. So, wie ich geschworen habe, daß die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollen, so habe ich geschworen, daß ich dir gegenüber nicht zornig werden noch dich schelten will. 10 Denn selbst die Berge mögen weichen, und die Hügel, sie mögen wanken, aber meine liebende Güte, sie wird nicht von dir weichen, noch wird mein Friedensbund wanken“, hat Jehova gesagt, der sich deiner erbarmt.
11 „O Niedergedrückte, Sturmbewegte, Ungetröstete, siehe, ich lege deine Steine mit Hartmörtel, und ich will deine Grundlage mit Saphiren legen. 12 Und ich will deine Zinnen aus Rubịnen machen und deine Tore aus feurigglühenden Steinen und alle deine Grenzen aus köstlichen Steinen. 13 Und alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Frieden deiner Söhne wird überströmend sein. 14 In Gerechtigkeit wirst du dich als fest gegründet erweisen. Du wirst von Bedrückung weit entfernt sein — denn du wirst niemand fürchten — und von irgend etwas Erschreckendem, denn es wird sich dir nicht nahen. 15 Sollte irgend jemand gar einen Angriff machen, so wird es nicht auf meinen Befehl hin sein. Wer immer einen Angriff auf dich macht, wird ja deinetwegen fallen.“
16 „Siehe! Ich selbst habe den Handwerker geschaffen, der das Holzkohlenfeuer anbläst und eine Waffe als sein Werk hervorbringt. Ich selbst habe auch den Verderber für zugrunderichtende Arbeit geschaffen. 17 Welche Waffe es auch immer sei, die gegen dich gebildet sein wird, sie wird keinen Erfolg haben, und welche Zunge es auch immer sei, die sich im Gericht gegen dich erheben wird, du wirst [sie] verurteilen. Das ist der Erbbesitz der Knechte Jehovas, und ihre Gerechtigkeit ist von mir aus“ ist der Ausspruch Jehovas.
Jule | 07.24.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Jesaja, Text in der Bibel |
Jule
Jesaja 52 – 54
Jesaja 53:1
Wie steht es mit unserem Glauben und mit unseren Erfahrungen mit Jehova?
Jesaja 54:4
Jesaja 54:9-10
Heisst das jetzt, dass wir leben können wie wir wollen – denn Jehova hat ja versprochen, „uns nicht mehr zu schelten“?
Mißbrauchen wir die liebende Güte unseres Gottes?
Oder die unserer Mitmenschen?
Jesaja 54:13-15
was sagt Jehova hier zu denen, die uns angreifen und bedrücken?
Jesaja 54:17
Kommentar — 6. August 2009 @ 02:18
Jule
Jesaja 52 – 54
Jesaja 52:1-12 Reiß die Fesseln ab!
In gewisser Weise haben auch wir den Bericht des Boten gehört und sehen schon unsere Befreiung.
Bald wird es mit dem Bösen auf der Erde ein Ende haben, es wird keinerlei Ungerechtigkeit mehr geben und wir werden endlich zur Ruhe kommen. Wir werden gewissermaßen „in Gottes Ruhe eingehen“ und Jehova endlich ohne Störungen dienen können. Wird das nicht wunderbar sein?
Ob es dann noch Menschen geben wird, die Jehova sehr lieben, aber einfach nicht ausreichend Zeit finden, sich mit ihm und seinem Wort zu beschäftigen? Wird es dann wohl auch so viele Ablenkungen wie heute geben, denn „ich muss unbedingt noch nach Afrika, die Löwen live sehen“?
Ob dieser „Zeitmangel“ der heute vorherrscht wirklich damit zu tun hat, dass unser Leben zu kurz ist – und wir so in die Zeit, die wir haben, möglichst viel hinein packen wollen? Oder ist es eine Sache von den richtigen Prioritäten? Würden wir dann nicht dasselbe Problem auch im Paradies haben?
Wie dem auch sei: unsere Rettung steht nahe bevor, unser Gott geht schon voran. Daher ist die verbleibende Zeit auch verkürzt, kaufen wir sie weise aus und setzen für uns die richtigen Prioritäten?
Kommentar — 25. Juli 2012 @ 19:00
Jule
Jesaja 52:13-33:12 Er trug unsere Sünde
Hier ist unverkennbar von Jesus die Rede, von seinem Leben und seinem Schicksal.
Erinnern wir uns noch an das Hörspiel auf diesem BZK? Ein Teil handelte von den Jüngern, die enttäuscht wieder ihrer Wege gingen. Sie hatten gedacht, dass Jesus jetzt und hier mächtig sein, das Königreich in Israel wieder aufrichten würde. Statt dessen war er einen schmachvollen Tod – ja, einen Tod als Gotteslästerer – gestorben. Alles schien aus und völlig hoffnungslos zu sein.
Dann gesellt sich ein Fremder zu ihnen und spricht sie auf ihre Enttäuschung an. Sie erklären ihm, warum sie so deprimiert sind und er „erschloss ihnen die Schriften völlig“, indem er sie auf all die Punkte hinwies, die sich auf Jesus bezogen und wie sie sich erfüllt hatten.
Dabei hat er bestimmt auch diese Worte hier aus Jesaja zitiert. Kein Wunder, dass „ihr Herz zu brennen begann“. Denn wenn man sie im Nachhinein betrachtet, mit dem Leben Jesu vor Augen, dann ist alles auf einmal so klar!
Und so verstehen und begreifen sie. Warum war ihnen das nicht früher aufgefallen? Lag es wohl daran, dass sie von einer völlig falschen Vorstellung ausgegangen waren und daher für solche Texte in gewisser Hinsicht blind gewesen waren?
Ein Psychologe hatte mich mal vor sehr vielen Jahren für meine falsche Vorstellung gerügt und dies mit einer Schablone verglichen: er meinte, dass ich die Schablone (meine Vorstellung von bestimmten Menschen) auf die Menschen lege und nur das sehe, was meine Schablone frei lässt. Die Realität darunter, wie dieser Mensch wirklich ist, kann ich nicht sehen, well die Schablone den Blick verstellt. Ob den Jüngern genau dies mit den Prophezeiungen über den Messias so gegangen ist? Alles, was nicht zu der Vorstellung eines mächtigen und prachtvollen Königs passt wurde von der Schablone ihrer Vorstellung verdeckt. Dieser Fremde nun, von dem wir heute wissen, dass es Jesus war, hat während des Weges, den sie gemeinsam gingen, die Schablone weggerissen und ihnen auch die anderen Prophezeiungen gezeigt.
Vielleicht hatten sie den Text hier aus Jesaja ja gut gekannt. Aber sie haben sie vielleicht nicht auf den Messias bezogen. Nun, wo sie genau hinsehen, wird alles auf einmal sonnenklar.
Haben wir vielleicht auch manchmal bei Lesen in der Bibel so eine Schablone vor Augen, die uns den Blick für andere – sehr wichtige – Stellen und Zusammenhänge verstellt?
Da sind wir dann bei einem weiteren Programmpunkt vom Kongress, denn in einer Vortragsfolge war das Thema „Uns im Herzen auf das Studium vorbereiten“. Hier wurde uns gezeigt, wie wichtig es ist, Jehova zuvor zu bitten, unseren Herz und Sinn für das Gelesene zu öffnen und alles Störende von uns fernzuhalten, damit wir uns ganz darauf konzentrieren können.
Wie wir sehen, sorgt „der treue und verständige Sklave“ wirklich gut für uns. Sind wir dafür dankbar?
Kommentar — 25. Juli 2012 @ 19:25
Jule
Jesaja 54:1-8 Die schwere Zeit ist vorbei!
Erinnert uns dies nicht an Hosae?
Kein Wunder, die beiden haben zur selben Zeit als Prophet Jehovas gedient
Kommentar — 25. Juli 2012 @ 19:30
Jule
Jesaja 54:9-10
Wie passt dies mit dem Rest der Bibel, ganz besonders mit den griechischen Schriften zusammen?
Hatte Jehova das Volk Israel nicht verworfen, weil sie seinen Sohn, den von IHM gesandten Messias verwarfen und zu Tode brachten? Was war mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z.?
Ist das vielleicht der Grund, warum die Juden nicht auf Jesu Warnung reagierten und immer noch denken, sie seien – auch heute noch – Jehovas Volk?
Kommentar — 25. Juli 2012 @ 19:34
Jule
Jesaja 54:11-15
Wenn vorhin noch die Frage aufkam, wie die vorherigen Verse zu der späteren Vernichtung passen – dann kommt hier in gewissem Sinne die Antwort:
Spricht Jehova hier nicht von dem geistigen Jerusalem? Oder wurde die Stadt wirklich so kostspielig wieder hergestellt und war so, wie hier beschrieben, als Jesus auf der Erde war?
Konnten sie aus diesen Worten hier irgendwie erkennen, dass er nicht von ihnen als sein Volk Israel spricht und von der buchstäblichen Stadt – sondern von einer späteren geistigen Nation?
Kommentar — 25. Juli 2012 @ 19:39
Jule
Jesaja 52 – 54
Jesaja 52 – Über all das Wunderbare reden
Jauchzen auch wir über all das Wunderbare, das wir gesehen haben? Und halten auch wir uns fern von denen, die nur vorgeben, Christen zu sein?
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 26. Juli 2013 @ 20:28
Jule
Jesaja 53 – Gottes Plan für unsere Erlösung
Das Kapitel, das voll und ganz auf Jesus zutrifft. Wenn wir mit den Evangelien gut vertraut sind, dann haben wir wahrscheinlich beim Lesen jedes der Worte ein Bild aus Jesu Leben vor Augen. Interessant, dass die Dinge nachher oftmals eine viel tiefere Bedeutung bekommen.
Bayless Conley hat dieses Jahr zu Ostern sogar eine Ansprache zu diesem Kapitel gehalten und wie es sich an Jesus erfüllt hat: „Jesaja 53 – Gottes Plan für unsere Erlösung“. Sicherlich lesens- und hörenswert, im Zusammenhang mit Jesaja 53
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 26. Juli 2013 @ 20:38
Jule
Jesaja 54 – Bei unserem Gott sind wir sicher
hier finden wir einige Gedanken dazu:
Kommentar — 27. Juli 2013 @ 14:05