Jesaja 46 – 48
Kapitel 46
46 Bel hat sich niedergebeugt, Nẹbo krümmt sich; ihre Götzen sind den wildlebenden Tieren und den Haustieren [zuteil] geworden, ihre Lasten, Gepäckstücke, eine Bürde für die müden [Tiere]. 2 Sie sollen sich krümmen; sie sollen sich ein jeder gleicherweise niederbeugen; sie sind einfach nicht imstande, die Bürde entrinnen zu lassen, doch ihre eigene Seele soll in die Gefangenschaft gehen.
3 „Hört auf mich, o Haus Jakob und all ihr Übriggebliebenen vom Hause Israel, ihr, die [mir] vom Mutterleib an Aufgeladenen, die vom Mutterschoß her Getragenen. 4 Auch bis zu [jemandes] Alter bin ich derselbe; und bis zu [jemandes] Grauköpfigkeit werde ich selbst fortfahren, [euch] zu ertragen. Ich selbst werde gewiß handeln, damit ich selbst tragen und damit ich selbst ertragen und entrinnen lasse.
5 Wem wollt ihr mich gleichstellen oder [mich] gleichmachen oder mich vergleichen, damit wir einander ähnlich seien? 6 Es gibt solche, die das Gold aus dem Geldbeutel verschwenden, und mit dem Waagebalken wiegen sie das Silber dar. Sie dingen einen Metallbearbeiter, und er macht daraus einen Gott. Sie werfen sich nieder, ja sie beugen sich nieder. 7 Sie tragen ihn auf der Schulter, sie schleppen ihn und stellen ihn an seinen Ort, damit er stehenbleibt. Von seinem Standort weicht er nicht. Man schreit sogar zu ihm, aber er antwortet nicht; er rettet einen nicht aus der Bedrängnis.
8 Gedenkt dessen, damit ihr Mut fassen mögt. Nehmt es zu Herzen, ihr Übertreter. 9 Gedenkt der ersten Dinge von langer Zeit her, daß ich der Göttliche bin, und da ist kein anderer Gott noch irgendeiner wie ich; 10 der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind; der spricht: ‚Mein eigener Beschluß wird bestehen, und alles, was mir gefällt, werde ich tun‘; 11 der vom Sonnenaufgang her einen Raubvogel ruft, aus fernem Land den Mann, der meinen Beschluß vollziehen soll. Ich habe [es] ja geredet; ich werde es auch herbeiführen. Ich habe [es] gebildet, ich werde es auch tun.
12 Hört auf mich, ihr Starkherzigen, ihr, die von Gerechtigkeit weit Entfernten. 13 Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht. Sie ist nicht fern, und meine Rettung, sie wird sich nicht verspäten. Und ich will in Zion Rettung geben, Israel meine Schönheit.“
Kapitel 47
47 Steig herab, und setz dich in den Staub, o Jungfrau, Tochter Babylon. Setz dich auf die Erde, wo es keinen Thron gibt, o Tochter der Chaldạ̈er. Denn du wirst nicht wieder erleben, daß man dich Zarte und Verweichlichte nennt. 2 Nimm eine Handmühle, und mahle Mehl aus. Decke deinen Schleier auf. Streife die Schleppe ab. Enthülle den Schenkel. Durchwate die Ströme. 3 Du solltest deine Blöße aufdecken. Auch sollte deine Schmach gesehen werden. Rache werde ich nehmen, und ich werde keinem Menschen [freundlich] begegnen.
4 „Da ist EINER, der uns zurückkauft. Jehova der Heerscharen ist sein Name, der Heilige Israels.“
5 Setz dich schweigend hin, und komm in die Finsternis, o Tochter der Chaldạ̈er; denn du wirst nicht wieder erleben, daß man dich Herrin der Königreiche nennt. 6 Ich wurde zornig auf mein Volk. Ich entweihte mein Erbteil, und ich gab sie dann in deine Hand. Du erwiesest ihnen keine Erbarmungen. Auf dem alten Mann ließest du dein Joch sehr schwer werden. 7 Und du sprachst fortwährend: „Auf unabsehbare Zeit werde ich mich als Herrin erweisen, immerdar.“ Du nahmst dir diese Dinge nicht zu Herzen; du gedachtest nicht des Ausgangs der Sache.
8 Und nun höre dies, du dem Vergnügen Ergebene, die in Sicherheit sitzt, die in ihrem Herzen spricht: „Ich bin’s, und da ist niemand sonst. Ich werde nicht als Witwe sitzen, und den Verlust von Kindern werde ich nicht kennen.“ 9 Aber über dich werden diese beiden Dinge plötzlich kommen, an e i n e m Tag: der Verlust von Kindern und Witwenschaft. In ihrem vollständigen Maß sollen sie über dich kommen wegen der Menge deiner Zaubereien, wegen der Fülle der Macht deiner Bannsprüche — im Übermaß. 10 Und du vertrautest ständig auf deine Schlechtigkeit. Du hast gesagt: „Da ist keiner, der mich sieht.“ Deine Weisheit und deine Erkenntnis — dies hat dich irregeleitet; und du sprichst ständig in deinem Herzen: „Ich bin’s, und da ist niemand sonst.“ 11 Und Unglück soll über dich kommen; du wirst keine Beschwörung dagegen kennen. Und Widerwärtigkeit wird dich überfallen; du wirst sie nicht abwenden können. Und Verderben wird plötzlich über dich kommen, das zu kennen du nicht gewohnt bist.
12 Stell dich nun hin mit deinen Bannsprüchen und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich seit deiner Jugend abgemüht hast; damit du vielleicht Nutzen hättest, damit du vielleicht Menschen mit Ehrfurcht erfüllen könntest. 13 Du bist müde geworden durch die Menge deiner Ratgeber. Laß sie nun aufstehen und dich retten, die Anbeter der Himmel, die Sternebeschauer, diejenigen, die an den Neumonden Kenntnis vermitteln von den Dingen, die über dich kommen werden. 14 Siehe! Sie sind wie Stoppeln geworden. Ein Feuer selbst wird sie bestimmt verbrennen. Sie werden ihre Seele nicht von der Macht der Flamme befreien. Es wird keine Holzkohlenglut geben, an der man sich wärmt, keinen Feuerschein, um sich davor zu setzen. 15 So werden dir gewiß diejenigen werden, mit denen als deinen Beschwörern du dich von deiner Jugend an abgemüht hast. Sie werden wirklich umherirren, jeder zu seiner eigenen Gegend. Es wird keinen geben, der dich rettet.
Kapitel 48
48 Hört dies, o Haus Jakob, die ihr euch nach dem Namen Israels nennt und die ihr aus den Wassern Judas hervorgegangen seid, die ihr beim Namen Jehovas schwört und die ihr sogar den Gott Israels erwähnt, nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit. 2 Denn sie haben sich als solche benannt, die aus der heiligen Stadt sind, und auf den Gott Israels haben sie sich gestützt, Jehova der Heerscharen ist sein Name.
3 „Die ersten Dinge habe ich sogar seit jener Zeit kundgetan, und aus meinem eigenen Mund gingen sie hervor, und ich ließ sie fortwährend hören. Plötzlich handelte ich, und die Dinge traten dann ein. 4 Da ich wußte, daß du hart bist und daß dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirn Kupfer ist, 5 teilte ich [es] dir seit jener Zeit auch ständig mit. Ehe es eintreten konnte, ließ ich [es] dich hören, damit du nicht sagen würdest: ‚Mein eigener Götze hat sie getan, und mein eigenes geschnitztes Bild und mein eigenes gegossenes Bild haben sie geboten.‘ 6 Du hast gehört. Sieh es alles an. Was euch betrifft, werdet ihr [es] nicht berichten? Ich habe dich neue Dinge hören lassen von der gegenwärtigen Zeit an, ja aufgesparte Dinge, die du nicht gekannt hast. 7 Zur gegenwärtigen Zeit sollen sie geschaffen werden und nicht von jener Zeit an, ja Dinge, die du vor dem heutigen Tag nicht gehört hast, damit du nicht sprichst: ‚Siehe! Ich habe das schon gewußt.‘
8 Überdies hast du nicht gehört, noch hast du gewußt, noch ist von jener Zeit an dein Ohr geöffnet gewesen. Denn ich weiß ja, daß du ganz bestimmt fortgesetzt treulos gehandelt hast, und ein ‚Übertreter vom Mutterleib an‘ bist du genannt worden. 9 Um meines Namens willen werde ich meinen Zorn verhalten, und zu meinem Lobpreis werde ich mich dir gegenüber zurückhalten, damit man dich nicht wegtilgt. 10 Siehe! Ich habe dich geläutert, doch nicht in [Form von] Silber. Ich habe dich erwählt im Schmelzofen der Trübsal. 11 Um meiner selbst willen, um meiner selbst willen werde ich handeln, denn wie könnte man sich selbst entweihen lassen? Und meine eigene Herrlichkeit werde ich sonst keinem geben.
12 Hör auf mich, o Jakob, und du, Israel, mein Berufener. Ich bin derselbe. Ich bin der Erste. Auch bin ich der Letzte. 13 Außerdem hat meine eigene Hand die Grundlage der Erde gelegt und meine eigene Rechte die Himmel ausgedehnt. Ich rufe ihnen zu, daß sie zusammen bestehen mögen.
14 Tut euch zusammen, ihr alle, und hört. Wer unter ihnen hat diese Dinge berichtet? Jehova selbst hat ihn geliebt. Er wird an Babylon tun, was ihm gefällt, und sein Arm, er wird auf den Chaldạ̈ern sein. 15 Ich — ich selbst habe geredet. Auch habe ich ihn berufen. Ich habe ihn herbeigeführt, und es wird veranlaßt werden, daß sein Weg gelingt.
16 Naht euch mir. Hört dies. Von Anfang an habe ich überhaupt nicht in einem Versteck geredet. Von der Zeit an, da es geschah, bin ich dagewesen.“
Und nun hat der Souveräne Herr Jehova mich gesandt, auch seinen Geist. 17 Dies ist, was Jehova, dein Rückkäufer, der Heilige Israels, gesprochen hat: „Ich, Jehova, bin dein Gott, der [dir] zum Nutzen dich lehrt, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest. 18 O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Frieden so werden wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie die Meereswellen. 19 Und deine Nachkommenschaft würde so werden wie der Sand und die Nachkommen aus deinem Innern wie dessen Körner. Jemandes Name würde nicht abgeschnitten oder vertilgt werden vor mir.“
20 Geht aus Babylon hinaus! Eilt von den Chaldạ̈ern weg! Verkündet es sogar mit Jubelschall, laßt dieses hören. Laßt es ausgehen bis ans äußerste Ende der Erde. Sprecht: „Jehova hat seinen Knecht Jakob zurückgekauft. 21 Und sie wurden nicht durstig, als er sie selbst durch verwüstete Stätten wandern ließ. Wasser aus dem Felsen ließ er für sie hervorfließen, und er spaltete dann einen Felsen, daß das Wasser hervorströmte.“
22 „Es gibt keinen Frieden“, hat Jehova gesprochen, „für die Bösen.“
Jule | 07.22.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Jesaja, Text in der Bibel |
Jule
Jesaja 46 – 48
Jesaja 46:12-13
Ja, Jehova wird genau das tun, was er sich vorgenommen hat!
Jesaja 47:7
Denken wir bei allem was wir tun an die Konsequenzen, die es für uns haben wird?
Jesaja 47:8-15
Klare, aber auch harte Worte!
Kommentar — 6. August 2009 @ 01:19
Jule
Jesaja 48:1-2
Uns nur nach Jehovas Namen zu benennen nützt uns nichts, wenn wir nicht in Wahrheit und Gerechtigkeit wandeln.
Jesaja 48:4-5
schon öfters in diesem Blog hier erwähnt…
Jesaja 48:17-18
lassen wir uns von Jehova zurechtweisen?
Jesaja 48:22
Kommentar — 6. August 2009 @ 01:23
Jule
Jesaja 46 – 48
Jesaja 47:6-15
Hier haben wir nun den Grund, warum Jehova Babylon richtet – obwohl er sie doch benutzt hat, sein Volk zu richten. Es geht nicht darum, dass sie es in seinem Auftrag gerichtet haben, sondern dass sie die gegebene Macht mißbraucht haben und grausam waren.
Babylon sollte Gottes Volk ins Exil führen, damit es zur Besinnung kommt. Vielleicht ähnlich, wie wir unserem ungehorsamen Kind Stubenarrest oder Fernsehverbot erteilen, damit es darüber nachdenkt, was es falsch gemacht hat. Schliesslich lieben wir unsere Kinder und müssen sie ab und an „in Zucht nehmen“ damit sie rechtschaffene Menschen werden und später im Leben zurecht kommen. Dies ist auch die Aufgabe, die uns Jehova Gott als Eltern zugeteilt hat. Wenn wir aber unsere Stellung mißbrauchen und grausam sind, können wir nicht Jehovas Wohlgefallen haben.
Bleiben wir jetzt mal bei dem Beispiel: unser Kind war ungehorsam und zur Strafe hat es Hausarrest. Es soll merken, dass es so nicht geht und es soll dadurch darüber nachdenken und zur Besinnung kommen. Bis hierher läuft alles richtig. Wenn wir aber nun daher gehen und sie in der Zeit wie im Gefängnis behandeln, indem wir ihnen nur Wasser und Brot zu essen geben oder sie einschließen und nur drei mal am Tag kurz aufs Klo gehen lassen, sie die ganze Zeit massiv beschimpfen oder sogar verprügeln – dann sind wir genauso hart und unbarmherzig, wie hier Babylon.
Nun geht es ja hier nicht nur um Babylon die Große und dann in unserer Zeit um die Christenheit, sondern auch um Namenschristen. Wir sollten nicht denken, dass wir heute „in Sicherheit sind“, weil wir Babylon die Große verlassen haben und das Gericht war ja bereits am Hause Gottes, dort hatte er ja angefangen. Wir könnten auch heute als getaufte Zeugen Jehovas nur ein Namenschrist sein, ein Plagiat!
Sehen wir uns nur an, was Jehova nach dem Teil mit der unbarmherzigen Behandlung Israels zu ihnen sagt. Trifft vielleicht einiges davon auf uns ganz persönlich zu? Dann sollten wir aufrichtig in uns gehen und an uns arbeiten. Denn wir wollen doch unserem Gott gefallen – oder?
Kommentar — 23. Juli 2012 @ 19:47
Jule
Jesaja 48 – Der Herr verteidigt seine Ehre
Ein Wechselbad der Gefühle: Jehova wird sie befreien, aber nicht um ihretwillen.
Wie würde ich mich fühlen, wenn das jemand zu mir sagt? Ist das nicht demütigend? Was mag bei diesen Worten in ihnen vorgegangen sein?
Wenn ich nun bösartig und ichbezogen wäre, käme mir dann der Vergleich mit den „gute Freunden – schlechte Freunde“ in den Sinn und Jehova würde demnach für mich ein schlechter Freund sein, weil er mich nur benutzt?
Vielleicht mögen sie jetzt und hier, als ihnen Jesaja dies sagt, so negativ gedacht haben. Aber vielleicht sind sie ja im Exil zur Besinnung gekommen und empfinden bei ihrer Rückkehr in ihr Land eher Scham. Denn wir wissen ja auch, dass nicht alle wieder zurück gegangen sind. Vielleicht waren unter denen, die in Babylon blieben, einige dabei, die immer noch so negativ dachten und sich sagten: „jetzt will ich auch nicht mehr und so schon garnicht.
Manchmal denke ich, dass es nicht immer ein Segen ist, wenn man den anderen ins Herz sehen könnte. Ich stelle mir immer wieder Jehova vor, wie er von oben zusieht, was die Menschen so tun. Bei aufrichtigen Menschen macht es bestimmt Freude zu sehen, wie sie sich anstrengen um sich zu verbessern. Bestimmt ist es auch ok, wenn er die sieht, die aus einer Schwäche heraus sündigen. Es war keine Absicht und hinterher würden sie es am liebsten wieder ungeschehen machen.
Aber zuzusehen, wie diejenigen immer wieder schlecht handeln, die vorgeben seine Diener zu sein? Und dabei „in die Mördergrube ihres Herzens“ sehen? Ihre Gedanken zu lesen und zurück zucken, weil sie am liebsten noch schlimmer mit den Sanftmütigen umgehen würden? Dass sie noch viel mehr Unheil stiften würden, wenn sie nur könnten? Das ist bestimmt ganz furchtbar.
Dann denke ich immer wieder daran, dass Jehova so etwas hoffentlich niemals sehen wird, wenn er „sich herabbeugt“ und mir zusieht. Das hatte David bestimmt gemeint, als er Jehova bat, sein Herz und seine Nieren zu prüfen. Sicherlich hoffte auch er, dass Jehova niemals so etwas bei ihm entdecken müsse
Kommentar — 23. Juli 2012 @ 20:09
Jule
gestern in einer Kirchenzeitung gefunden:
kurz danach habe ich rein zufällig im Jesaja-Buch genau an dieser Stelle weitergelesen. Ihr findet es ab hier auf der Wtlib-online „Uns vor neuzeitlichen Götzen hüten“
Kommentar — 4. August 2012 @ 16:50
Jule
Jesaja 46 – 48
Jesaja 46 – wem wollt ihr mich ähnlich machen?
hier finden wir einige Gedanken dazu:
Kommentar — 26. Juli 2013 @ 07:51
Jule
Jesaja 47 – uns nicht in falscher Sicherheit wiegen?
hier finden wir einige Gedanken dazu:
Kommentar — 26. Juli 2013 @ 07:56
Jule
Jesaja 48 – warum Jehova eingreifen muss!
hier finden wir einige Gedanken dazu:
Kommentar — 26. Juli 2013 @ 08:03