Hesekiel 4 – 7
Kapitel 4
Und du, o Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, und du sollst ihn vor dich legen und in ihn eine Stadt einritzen, ja Jerusalem. 2 Und du sollst sie belagern und ein Belagerungswerk gegen sie bauen und einen Belagerungswall gegen sie aufwerfen und Lager gegen sie aufschlagen und Sturmböcke ringsum gegen sie aufstellen. 3 Und was dich betrifft, nimm dir eine eiserne Backplatte, und du sollst sie als eiserne Wand zwischen dich und die Stadt stellen, und du sollst dein Gesicht fest gegen sie richten, und sie soll unter Belagerung kommen, und du sollst sie belagern. Es ist ein Zeichen für das Haus Israel.
4 Und was dich betrifft, leg dich auf deine linke Seite, und du sollst die Vergehung des Hauses Israel darauf legen. Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegen wirst, wirst du ihre Vergehung tragen. 5 Und ich selbst will dir die Jahre ihrer Vergehung nach der Zahl von dreihundertneunzig Tagen geben, und du sollst die Vergehung des Hauses Israel tragen. 6 Und du sollst sie vollenden.
Und du sollst dich im zweiten Fall auf deine rechte Seite legen, und du sollst die Vergehung des Hauses Juda vierzig Tage tragen. Einen Tag für ein Jahr, einen Tag für ein Jahr, das habe ich dir gegeben. 7 Und du wirst dein Gesicht fest auf die Belagerung Jerusalems richten, deinen Arm entblößt, und du sollst dagegen prophezeien.
8 Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, damit du dich nicht von deiner einen Seite auf deine andere Seite umwendest, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet haben wirst.
9 Und was dich betrifft, nimm dir Weizen und Gerste und dicke Bohnen und Linsen und Hirse und Spelt, und du sollst sie in e i n Gefäß tun und dir Brot daraus machen für die Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst; dreihundertneunzig Tage wirst du es essen. 10 Und deine Speise, die du essen wirst, wird nach dem Gewicht sein — zwanzig Schekel täglich. Von Zeit zu Zeit wirst du es essen.
11 Und Wasser wirst du nur nach dem Maß trinken, den sechsten Teil von einem Hin. Von Zeit zu Zeit wirst du trinken.
12 Und als einen runden Gerstenkuchen wirst du es essen; und was dasselbe betrifft, auf Fladen aus Dung des von Menschen Ausgeschiedenen wirst du es vor ihren Augen backen.“ 13 Und Jehova sprach weiter: „Ebenso werden die Söhne Israels ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie versprengen werde.“
14 Und ich sagte dann: „Ach, o Souveräner Herr Jehova! Siehe! Meine Seele ist keine verunreinigte; weder einen [schon] toten Körper noch ein zerrissenes Tier habe ich gegessen von meiner Jugend an, ja bis jetzt, und in meinen Mund ist kein verdorbenes Fleisch gekommen.“
15 Demgemäß sprach er zu mir: „Siehe, ich habe dir Rinderdünger statt der Dungfladen des Menschen gegeben, und du sollst dein Brot darauf bereiten.“ 16 Und er sagte weiter zu mir: „Menschensohn, siehe, ich zerbreche die Stäbe, um die ringförmige Brote gehängt werden, in Jerusalem, und sie werden Brot essen müssen nach Gewicht und mit angstvoller Besorgtheit, und nach Maß und mit Schaudern werden sie Wasser trinken, 17 so daß sie an Brot und Wasser Mangel haben, und sie mögen einander entsetzt anschauen und in ihrer Vergehung verwesen.
Kapitel 5
Und was dich betrifft, o Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert. Als das Schermesser eines Barbiers wirst du es dir nehmen, und du sollst es über dein Haupt und über deinen Bart fahren lassen, und du sollst dir Waagschalen nehmen und [das Haar] in Teile teilen. 2 Ein Drittel wirst du im Feuer selbst inmitten der Stadt verbrennen, sobald die Tage der Belagerung voll geworden sind. Und du sollst ein weiteres Drittel nehmen. Du wirst [es] mit dem Schwert rings um sie her schlagen, und das [letzte] Drittel wirst du in den Wind streuen, und ein Schwert werde ich ziehen hinter ihnen her.
3 Und du sollst einige wenige an Zahl davon nehmen und sie in deine Rocksäume einwickeln. 4 Und andere von ihnen wirst du nehmen, und du sollst sie mitten ins Feuer werfen und sie im Feuer zu Asche verbrennen. Von e i n e m wird ein Feuer ausgehen zum ganzen Hause Israel.
5 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Das ist Jerusalem. In die Mitte der Nationen habe ich sie gesetzt mit Ländern rings um sie her. 6 Und sie benahm sich dann rebellisch gegen meine richterlichen Entscheidungen, in Bosheit mehr als die Nationen und gegen meine Satzungen mehr als die Länder, die rings um sie her sind, denn meine richterlichen Entscheidungen verwarfen sie, und was meine Satzungen betrifft, sie wandelten nicht darin.‘
7 Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: ‚Weil ihr ungestümer wart als die Nationen, die rings um euch her sind — nach meinen Satzungen wandeltet ihr nicht, und gemäß meinen richterlichen Entscheidungen tatet ihr nicht; sondern ihr tatet gemäß den richterlichen Entscheidungen der Nationen, die rings um euch her sind, nicht wahr? —, 8 darum hat der Souveräne Herr Jehova dies gesprochen: „Siehe, ich bin gegen dich, [o Stadt,] ja ich, und ich will in deiner Mitte richterliche Entscheidungen vollstrecken vor den Augen der Nationen. 9 Und ich will in dir das tun, was ich nicht getan habe und desgleichen ich nicht mehr tun werde, wegen all deiner Abscheulichkeiten.
10 Darum werden selbst Väter Söhne essen in deiner Mitte, und Söhne, sie werden ihre Väter essen, und ich will an dir Taten des Gerichts vollstrecken und alles, was von dir übrigbleibt, nach allen Winden zerstreuen.“ ‘
11 ‚Darum, so wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚gewiß aus dem Grund, daß es mein Heiligtum war, das du mit all deinen abscheulichen Dingen und mit all deinen Abscheulichkeiten verunreinigtest, so werde auch ich selbst [dich] vermindern, und meinem Auge wird es nicht leid tun, und ich selbst will auch nicht Mitleid zeigen. 12 Ein Drittel von dir — durch die Pest werden sie sterben, und durch Hungersnot werden sie in deiner Mitte ihr Ende finden. Und ein weiteres Drittel — durch das Schwert werden sie fallen rings um dich her. Und das [letzte] Drittel werde ich sogar in alle Winde zerstreuen, und ein Schwert werde ich ziehen hinter ihnen her. 13 Und mein Zorn wird gewiß zu seinem Ende kommen, und ich will meinen Grimm über sie beschwichtigen und mich trösten; und sie werden erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, in meinem Beharren auf ausschließlicher Ergebenheit geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen zu Ende bringe.
14 Und ich werde dich zu einer verwüsteten Stätte und zur Schmach unter den Nationen machen, die rings um dich her sind, vor den Augen jedes Vorüberziehenden. 15 Und du sollst zur Schmach und zum Gegenstand von Schimpfworten werden, zum warnenden Beispiel und zum Entsetzen für die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich im Zorn und im Grimm und in grimmigen Zurechtweisungen Taten des Gerichts an dir vollziehe. Ich selbst, Jehova, habe geredet.
16 Wenn ich die schädlichen Pfeile der Hungersnot über sie sende, die sich zum Verderben erweisen werden, [Pfeile,] die ich senden werde, um euch zu verderben, werde ich sogar Hunger in vermehrtem Maße über euch bringen, und ich will eure Stäbe, um die ringförmige Brote gehängt werden, zerbrechen. 17 Und ich will Hungersnot und Schaden verursachende wilde Tiere über euch senden, und sie sollen dich der Kinder berauben, und Pest und Blut, sie werden durch dich hindurchgehen, und ein Schwert werde ich über dich bringen. Ich selbst, Jehova, habe geredet.‘ “
Kapitel 6
Und das Wort Jehovas erging weiterhin an mich und lautete: 2 „Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Berge Israels, und prophezeie ihnen. 3 Und du sollst sagen: ‚O Berge Israels, hört das Wort des Souveränen Herrn Jehova: Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova zu den Bergen und zu den Hügeln gesprochen hat, zu den Flußbetten und zu den Tälern: „Hier bin ich! Ich bringe über euch ein Schwert, und ich werde gewiß eure Höhen vernichten. 4 Und eure Altäre sollen verödet und eure Räucherwerkständer sollen zerbrochen werden, und ich will eure Erschlagenen vor euren mistigen Götzen hinfallen lassen. 5 Und ich will die Leichname der Söhne Israels vor ihre mistigen Götzen legen, und ich will eure Gebeine rings um eure Altäre zerstreuen. 6 An all euren Wohnorten werden sogar die Städte verwüstet werden, und die Höhen selbst werden verödet werden, damit sie verwüstet liegen und eure Altäre verödet liegen und tatsächlich zerbrochen seien und eure mistigen Götzen tatsächlich aufhören und eure Räucherwerkständer umgehauen und eure Werke ausgetilgt werden. 7 Und der Erschlagene wird gewiß in eurer Mitte fallen, und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin.
8 Und wenn es geschieht, will ich euch diejenigen als Überrest haben lassen, die dem Schwert unter den Nationen entrinnen, wenn ihr unter die Länder zerstreut werdet. 9 Und eure Entronnenen werden zweifellos meiner gedenken unter den Nationen, wohin sie gefangen weggeführt worden sind, denn ich bin zerbrochen wegen ihres hurerischen Herzens, das sich von mir abgewandt hat, und wegen ihrer Augen, die in Hurerei ihren mistigen Götzen nachgehen; und sie werden gewiß in ihrem Angesicht Ekel vor den schlechten Dingen empfinden, die sie in all ihren Abscheulichkeiten getan haben. 10 Und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin; nicht umsonst habe ich davon geredet, ihnen dieses Unglück anzutun.“ ‘
11 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: ‚Klatsche in deine Hände, und stampfe mit deinem Fuß, und sprich: „Ach!“ wegen all der schlimmen Abscheulichkeiten des Hauses Israel, denn durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest werden sie fallen. 12 Was den Fernen betrifft, durch die Pest wird er sterben; und was den Nahen betrifft, durch das Schwert wird er fallen; und was den Übriggebliebenen und den Bewahrten betrifft, durch die Hungersnot wird er sterben, und ich will meinen Grimm gegen sie zu seinem Ende bringen. 13 Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ihre Erschlagenen inmitten ihrer mistigen Götzen sein werden, rings um ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf allen Gipfeln der Berge und unter jedem üppigen Baum und unter jedem dichtästigen großen Baum, an dem Ort, wo sie all ihren mistigen Götzen beruhigenden Wohlgeruch dargeboten haben. 14 Und ich will meine Hand gegen sie ausstrecken und das Land zu einer wüsten Einöde machen, ja zu einer Öde, schlimmer als die Wildnis nach Dịbla hin, an all ihren Wohnorten. Und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “
Kapitel 7
Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und lautete: 2 „Und was dich betrifft, o Menschensohn, dies ist, was der Souveräne Herr Jehova zu dem Boden Israels gesprochen hat: ‚Ein Ende, das Ende, ist über die vier äußersten Enden des Landes gekommen. 3 Nun ist das Ende über dir, und ich muß meinen Zorn gegen dich senden, und ich will dich richten nach deinen Wegen und all deine Abscheulichkeiten über dich bringen. 4 Und meinem Auge wird es nicht leid tun um dich, noch will ich Mitleid empfinden, denn ich werde deine Wege über dich bringen, und deine Abscheulichkeiten werden dann in deiner Mitte sein; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘
5 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Ein Unglück, ein einzigartiges Unglück! Siehe! Es kommt. 6 Ein Ende soll kommen. Es soll das Ende kommen; es soll für dich erwachen. Siehe! Es kommt. 7 Der Kranz soll zu dir kommen, o Bewohner des Landes, die Zeit wird kommen, der Tag ist nahe. Da ist Verwirrung und nicht das Jauchzen der Berge.
8 Nun werde ich in Kürze meinen Grimm über dich ausgießen, und ich will meinen Zorn gegen dich zu seinem Ende bringen, und ich will dich richten nach deinen Wegen und all deine Abscheulichkeiten über dich bringen. 9 Auch wird es meinem Auge nicht leid tun, noch werde ich Mitleid empfinden. Nach deinen Wegen werde ich [es] über dich selbst bringen, und deine eigenen Abscheulichkeiten werden schließlich direkt in deiner Mitte sein; und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, der das Schlagen besorgt.
10 Siehe! Der Tag! Siehe! Es kommt. Der Kranz ist hervorgegangen. Der Stab hat geblüht. Vermessenheit hat gesproßt. 11 Die Gewalttat selbst hat sich zum Stab der Bosheit erhoben. Es ist nicht von ihnen, noch ist es von ihrem Reichtum; und es ist nicht von ihnen selbst, noch gibt es irgend etwas Hoheitsvolles an ihnen. 12 Die Zeit muß kommen, der Tag muß eintreffen. Was den Käufer betrifft, er freue sich nicht; und was den Verkäufer betrifft, er trauere dann nicht, denn da ist Zornglut gegen seine ganze Menge. 13 Denn zu dem, was verkauft wurde, wird der Verkäufer selbst nicht zurückgelangen, während ihr Leben noch unter den Lebenden ist; denn die Vision ist für ihre ganze Menge. Keiner wird zurückkehren, und sie selbst werden ein jeder um der eigenen Vergehung willen sein eigenes Leben nicht besitzen.
14 Sie haben die Trompete geblasen, und alles hat sich bereit gemacht, aber keiner ist da, der in die Schlacht zieht, denn meine Zornglut ist gegen seine ganze Menge. 15 Das Schwert ist draußen, und die Pest und die Hungersnot sind drinnen. Wer immer auf dem Feld ist, durch das Schwert wird er sterben, und wer immer in der Stadt ist, Hungersnot und Pest, sie werden ihn verzehren. 16 Und ihre Entronnenen werden gewiß entrinnen und auf den Bergen wie die Tauben der Täler werden, die alle stöhnen, jeder in seiner eigenen Vergehung. 17 Was alle Hände betrifft, sie bleiben schlaff; und was alle Knie betrifft, sie triefen ständig von Wasser. 18 Und sie haben sich mit Sacktuch umgürtet, und Schauder hat sie bedeckt; und auf allen Gesichtern ist Scham, und auf all ihren Häuptern ist Kahlheit.
19 Ihr Silber werden sie auf die Straßen werfen, und ihr Gold wird zu etwas Abscheulichem werden. Weder ihr Silber noch ihr Gold wird sie am Tag des Zornausbruchs Jehovas befreien können. Ihre Seele werden sie nicht sättigen, und ihre Eingeweide werden sie nicht füllen, denn es ist eine Ursache zum Straucheln geworden, die ihre Vergehung verursachte. 20 Und die Zierde von jemandes Schmuck — man hat sie hingestellt als Grund zum Stolz; und ihre verabscheuungswürdigen Bilder, ihre abscheulichen Dinge, haben sie damit gemacht. Darum will ich es ihnen zu etwas Abscheulichem machen. 21 Und ich will es als Plündergut in die Hand der Fremden und den Bösen der Erde zur Beute geben, und sie werden es bestimmt entweihen.
22 Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden müssen, und sie werden tatsächlich meinen verborgenen Ort entweihen, und Räuber werden wirklich hineinkommen und ihn entweihen.
23 Mache die Kette, denn das Land selbst ist voll von blutbeflecktem Gericht geworden, und die Stadt, sie ist voll von Gewalttat geworden. 24 Und ich will die schlimmsten der Nationen herbeiführen, und sie werden gewiß ihre Häuser in Besitz nehmen, und ich will den Stolz der Starken aufhören lassen, und ihre Heiligtümer sollen entweiht werden. 25 Beklemmende Angst wird kommen, und sie werden bestimmt Frieden suchen, aber da wird keiner sein. 26 Widerwärtigkeit auf Widerwärtigkeit wird kommen, und Bericht auf Bericht wird entstehen, und die Menschen werden tatsächlich eine Vision von einem Propheten suchen, und das Gesetz selbst wird einem Priester entschwinden und Rat den älteren Männern. 27 Der König selbst wird in Trauer sein; sogar ein Vorsteher wird sich mit Verödung bekleiden, und selbst die Hände des Volkes des Landes werden bestürzt. Gemäß ihrem Weg werde ich ihnen gegenüber handeln, und mit ihren Gerichten werde ich sie richten; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.‘ “
Jule | 09.12.09 | Hesekiel, Text in der Bibel | 15 Comments |