Höhepunkte aus dem Buch der Sprüche

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch der Sprüche

DER israelitische König Salomo „konnte dreitausend Sprüche reden“ (1. Könige 4:32). Sind seine weisen Aussprüche erhalten geblieben? Ja, im Bibelbuch Sprüche, das um das Jahr 717 v. u. Z. fertig gestellt wurde, sind viele der Sprüche Salomos enthalten. Nur die letzten beiden Kapitel schreibt man anderen zu — Agur, dem Sohn Jakes, und König Lemuel. Manche sehen Lemuel allerdings als einen anderen Namen für Salomo an.

Die von Gott eingegebenen Aussprüche wurden für einen zweifachen Zweck im Buch der Sprüche gesammelt, nämlich „damit man Weisheit und Zucht erkennt“ (Sprüche 1:2). Durch die Sprüche können wir Weisheit erlangen — die Eigenschaft, die uns befähigt, etwas genau zu verstehen und mit dem Verständnis schwierige Aufgaben zu lösen. Außerdem werden wir durch die Sprüche in Zucht genommen oder moralisch erzogen. Die Sprüche zu lesen und zu beachten, was sie uns raten, kann uns tief berühren, uns glücklicher machen und dazu führen, dass wir Gelingen haben (Hebräer 4:12).

‘ERWIRB WEISHEIT UND ERGREIFE DIE ZUCHT’
(Sprüche 1:1 bis 9:18)

Salomo sagt: „Die wahre Weisheit, sie ruft ständig sogar auf der Straße laut“ (Sprüche 1:20). Warum sollten wir auf ihr lautes, unmissverständliches Rufen hören? Wie aus dem 2. Kapitel deutlich hervorgeht, bringt das Erlangen von Weisheit viele Vorteile. Kapitel 3 behandelt, wie man ein enges Verhältnis zu Jehova erlangt. Etwas weiter sagt Salomo: „Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis. Ergreife die Zucht; lass nicht ab“ (Sprüche 4:7, 13).

Wie können wir dem unmoralischen Einfluss der Welt widerstehen? Das 5. Kapitel enthält die Antwort: Indem wir sorgfältig darüber nachdenken, was hinter den Verlockungen der Welt steckt. Außerdem sollten wir bedenken, wie teuer uns Unmoral zu stehen käme. Das nächste Kapitel warnt vor Handlungen und Neigungen, die unser Verhältnis zu Jehova gefährden. Im 7. Kapitel erhalten wir einen aufschlussreichen Einblick in das Vorgehen einer unmoralischen Person. Kapitel 8 schildert auf hochinteressante Weise, wie wertvoll und begehrenswert Weisheit ist. Das 9. Kapitel ist eine anspornende Schlussfolgerung aus den Sprüchen der vorangegangenen Kapitel. Es motiviert uns durch eine begeisternde Veranschaulichung, nach Weisheit zu suchen.

Antworten auf biblische Fragen:

1:7; 9:10 — Wieso ist die Ehrfurcht vor Jehova der Anfang der Erkenntnis und der Weisheit?
Ohne Gottesfurcht kann es keine Erkenntnis geben, denn Jehova ist der Schöpfer aller Dinge und der Autor der Bibel (Römer 1:20; 2. Timotheus 3:16, 17). Jede wahre Erkenntnis stammt von ihm. Daher beginnt Erkenntnis mit Ehrfurcht vor Jehova. Gottesfurcht ist auch der Anfang der Weisheit, weil Weisheit auf Erkenntnis beruht. Außerdem wird jemand, der Gott nicht fürchtet, seine Erkenntnis nicht zur Ehre des Schöpfers einsetzen, ungeachtet welche Erkenntnis er besitzt.

5:3 — Warum wird eine Prostituierte als ‘Fremde’ bezeichnet?
Sprüche 2:16, 17 beschreibt eine ‘fremde Frau’ als eine Person, „die sogar den Bund ihres Gottes vergessen hat“. Jeder, der falsche Götter anbetete oder das mosaische Gesetz ignorierte, wie eine Prostituierte, wurde als Fremder bezeichnet (Jeremia 2:25; 3:13).

7:1, 2 — Was fällt unter „meine Reden“ und „meine Gebote“?
Außer dem, was die Bibel lehrt, gehören dazu Regeln oder Richtlinien, die Eltern für die Familie aufstellen. Kinder sollten sich an diese Regeln genauso halten wie an die biblischen Lehren, die ihnen die Eltern vermitteln.

8:30 — Wer ist der „Werkmeister“?
Die Weisheit spricht wie eine Person und bezeichnet sich selbst als Werkmeister. Die Personifizierung dient hier einerseits als Stilmittel, um die charakteristischen Merkmale der Weisheit verständlich zu machen. Andererseits steht die Weisheit hier auch für Gottes erstgeborenen Sohn, Jesus Christus, in seiner vormenschlichen Existenz. Lange bevor er als Mensch geboren wurde, ‘brachte Jehova ihn als den Anfang seines Weges hervor’ (Sprüche 8:22). Als „Werkmeister“ arbeitete er tatkräftig mit seinem Vater bei der Erschaffung aller Dinge zusammen (Kolosser 1:15-17).

9:17 — Was ist mit den ‘gestohlenen Wassern’ gemeint und warum sind sie „süß“?
In der Bibel werden eheliche Beziehungen mit erfrischendem Quellwasser verglichen. Gestohlene Wasser stehen daher für geheime unmoralische Beziehungen (Sprüche 5:15-17). Die Vorstellung, unentdeckt zu bleiben, lässt diese Wasser süß erscheinen.

Lehren für uns:

1:10-14. Wir dürfen uns nicht wegen versprochenen Reichtums auf den schlechten Weg von Sündern locken lassen.

3:3. Wir schätzen liebende Güte und Wahrhaftigkeit sehr, und anderen sollten diese Eigenschaften an uns auffallen können, genauso wie ihnen eine wertvolle Halskette ins Auge fallen würde. Wir müssen sie auf die Tafel unseres Herzens schreiben — sie zu einem Teil unserer Persönlichkeit werden lassen.

4:18. Die biblische Erkenntnis nimmt stetig zu. Damit wir im Licht bleiben, müssen wir weiterhin demütig und sanftmütig sein.

5:8. Wir sollten uns keinerlei unmoralischen Einflüssen aussetzen, weder durch Musik, Unterhaltung oder das Internet noch durch Bücher oder Zeitschriften.

5:21. Würde jemand, der Jehova liebt, sein gutes Verhältnis zu dem wahren Gott gegen einige wenige Augenblicke des Vergnügens eintauschen wollen? Natürlich nicht! Der stärkste Anreiz, moralisch rein zu bleiben, geht von dem Bewusstsein aus: Jehova sieht, was wir tun, und zieht uns zur Verantwortung.

6:1-5. Wie sehr uns diese Verse doch davon abraten, ‘Bürge zu werden’, also zugunsten anderer unkluge finanzielle Verpflichtungen einzugehen. Stellen wir bei genauerem Hinsehen fest, dass wir wahrscheinlich unklug gehandelt haben, sollten wir unseren Mitmenschen unverzüglich beharrlich mit Bitten bestürmen und alles uns Mögliche tun, um die Angelegenheit wieder rückgängig zu machen.

6:16-19. Beinahe jede Art von Unrecht fällt in eine der hier erwähnten sieben Hauptkategorien. Wir sollten einen Hass gegen all das entwickeln.

6:20-24. Nach der Bibel erzogen zu werden kann jemanden davor bewahren, in die Falle der Unmoral zu tappen. Eltern dürfen die biblische Erziehung ihrer Kinder nicht vernachlässigen.

7:4. Weisheit und Verständnis sollten uns lieb werden.

EINZELNE LEITSPRÜCHE
(Sprüche 10:1 bis 29:27)

Die übrigen Sprüche Salomos bestehen aus einzelnen prägnanten Aussprüchen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Gegensätze, Parallelen und Vergleiche, die aussagekräftige Lehren über Benehmen, Sprache und Einstellung vermitteln.

Die Kapitel 10 bis 24 betonen, wie wertvoll die Ehrfurcht vor Jehova ist. Die Sprüche der Kapitel 25 bis 29 wurden von ‘den Männern Hiskias, des Königs von Juda’, übertragen (Sprüche 25:1). Sie enthalten viele wertvolle Lehren, unter anderem dass man auf Jehova vertrauen soll.

Antworten auf biblische Fragen:

10:6, Fußnote — Wie ‘deckt der Mund der Bösen Gewalttat zu’?
Vielleicht in dem Sinne, dass der Böse seine heimtückischen Absichten hinter schmeichelnden Worten verbirgt. Es könnte aber auch sein, dass die Feindseligkeit, die den Bösen meistens entgegenschlägt, sie schweigen lässt.

10:10 — Wie verursacht der, der „mit seinem Auge zwinkert“, Schmerz?
„Ein nichtsnutziger Mensch“ versucht seine Beweggründe vielleicht nicht nur durch „Verdrehtheit der Rede“ zu verbergen, sondern auch durch Körpersprache wie Augenzwinkern (Sprüche 6:12, 13). Solche Täuschungsmanöver können dem, der darauf hereinfällt, viel Kummer verursachen.

10:29 — Was ist „der Weg Jehovas“?
Hier wird von Jehovas Handlungsweise mit den Menschen gesprochen und nicht von dem Lebensweg, den wir gehen sollen. Für den Untadeligen bedeutet Gottes Handlungsweise mit den Menschen Sicherheit, für den Bösen aber Verderben.

11:31 — Warum sollte dem Bösen mehr vergolten werden als dem Gerechten?
Das Maß der Vergeltung wird hier dem Strafmaß gleichgesetzt, das der Einzelne verdient. Einem Gerechten wird sein Fehler mit Zucht vergolten. Der Böse sündigt absichtlich und will sich nicht zum Guten ändern. Er verdient es daher, streng bestraft zu werden.

12:23 — Wie wird ‘Erkenntnis verhüllt’?
Erkenntnis zu verhüllen bedeutet nicht, sie völlig für sich zu behalten. Eigentlich ist damit gemeint, Erkenntnis nur unaufdringlich weiterzugeben und sich nicht prahlerisch damit hervorzutun.

14:17 — Wieso wird ‘der Mann von Denkvermögen gehasst’?
Der hebräische Ausdruck für „Denkvermögen“ kann entweder Unterscheidungsvermögen oder arglistige Absicht bedeuten. Natürlich wird jemand mit bösen Ideen gehasst. Doch genauso wird jemand mit Unterscheidungsvermögen gehasst, weil er sein Denkvermögen gebraucht und „kein Teil der Welt“ sein will (Johannes 15:19).

18:19 — In welcher Hinsicht ist ‘ein Bruder, gegen den man sich vergangen hat, mehr als eine starke Stadt’?
Er könnte sich hartnäckig weigern, Zugeständnisse zu machen, wie eine starke Stadt unter Belagerung. Streitigkeiten zwischen ihm und dem, der sich gegen ihn vergangen hat, können leicht genauso zu einem Hindernis werden wie „der Riegel eines Wohnturms“.

Lehren für uns:

10:11-14. Damit unsere Worte erbauen, müssen wir genaue Erkenntnis haben, aus Liebe reden und von Weisheit bestimmen lassen, was wir sagen.

10:19; 12:18; 13:3; 15:28; 17:28. Reden wir lieber wenig, aber gut überlegt.

11:1; 16:11; 20:10, 23. Jehova will, dass wir in Geschäftsangelegenheiten ehrlich sind.

11:4. Auf Kosten des persönlichen Studiums, des Zusammenkunftsbesuchs, des Gebets und des Predigtdienstes nach materiellem Besitz zu streben ist unklug.

13:4. Es genügt nicht, sich nach einer verantwortungsvollen Aufgabe in der Versammlung oder dem Leben in der neuen Welt nur „begehrlich“ zu zeigen. Es sind auch Fleiß und ernsthafte Anstrengungen nötig, um den Erfordernissen zu entsprechen.

13:24; 29:15, 21. Liebevolle Eltern verhätscheln ihr Kind nicht, noch sehen sie über seine Schwächen hinweg. Stattdessen greifen Vater oder Mutter korrigierend ein, um solche Fehler abzustellen, bevor sie zur Gewohnheit werden.

14:10. Wir können weder immer genau ausdrücken, was wir tief im Innern empfinden, noch verstehen andere uns immer. Daher können sie uns nur bis zu einem gewissen Grad trösten. Unter Umständen müssen wir Schwierigkeiten ertragen, bei denen wir nur auf Jehova zählen können.

15:7. Wir sollten niemand mit unserem ganzen Wissen auf einmal überschütten, genau wie ein Landwirt nicht alles Saatgut an eine Stelle schüttet. Ein Weiser streut immer nur ein bisschen Erkenntnis aus, wie gerade nötig.

15:15; 18:14. Positiv eingestellt zu bleiben trägt dazu bei, selbst unter bedrückenden Umständen Gründe zur Freude zu finden.

17:24. Im Gegensatz zum ‘Unvernünftigen’, der seine Augen und seine Gedanken abschweifen lässt, statt sich auf Wichtiges zu konzentrieren, sollten wir nach Verständnis streben, um klug handeln zu können.

23:6-8. Unsere Gastfreundschaft darf nicht geheuchelt sein.

27:21. Lob kann unsere Gesinnung sichtbar werden lassen. Es zeugt von Demut, wenn Lob uns veranlasst zuzugeben, dass wir alles Jehova verdanken, und wenn es uns anspornt, ihm weiterhin zu dienen. Führt Lob jedoch zu Überlegenheitsgefühlen, deutet das auf mangelnde Demut hin.

27:23-27. Veranschaulicht durch das Leben eines Hirten heben diese Sprüche hervor, wie wertvoll es ist, mit einem einfachen Leben zufrieden zu sein und mit dem, was man sich mit Fleiß erarbeitet hat. Vor allem führen sie uns unsere Abhängigkeit von Gott vor Augen.

28:5. Wenn wir „Jehova suchen“, und zwar durch das Gebet und das Studium seines Wortes, „können [wir] alles verstehen“, was erforderlich ist, um ihm auf annehmbare Weise zu dienen.

‘GEWICHTIGE BOTSCHAFTEN’
(Sprüche 30:1 bis 31:31)

Das Bibelbuch Sprüche endet mit zwei ‘gewichtigen Botschaften’ (Sprüche 30:1; 31:1). Die Botschaft Agurs veranschaulicht mit nachdenklich stimmenden Vergleichen, wie unersättlich Habgier ist und wie undurchschaubar die Wege eines Mannes sind, der ein herangereiftes Mädchen verführt. Außerdem wird davor gewarnt, sich selbst zu erhöhen oder seinem Zorn Luft zu machen.

Die gewichtige Botschaft, die Lemuel von seiner Mutter erhielt, enthält vernünftigen Rat über das Trinken von Alkohol wie beispielsweise Wein sowie über gerechtes Richten. Die Schilderung einer guten Ehefrau schließt mit der Aussage ab: „Gebt ihr den Fruchtertrag ihrer Hände, und mögen ihre Werke sie . . . preisen“ (Sprüche 31:31).

Erwirb Weisheit, nimm Zucht an, fürchte Gott, verlass dich auf Jehova — wie viel Wertvolles uns doch die von Gott eingegebenen Sprüche lehren! Wir wollen auf jeden Fall umsetzen, was uns in den Sprüchen geraten wird, damit wir selbst erleben, wie glücklich „der Mann [ist], der Jehova fürchtet“ (Psalm 112:1).

Jule | 06.09.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus 2. Samuel

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus 2. Samuel

ERFORDERT das Anerkennen der Souveränität Jehovas vollkommenen Gehorsam? Handelt jemand, der sich durch Lauterkeit auszeichnet, in Gottes Augen immer richtig? Wen betrachtet der wahre Gott als „seinem Herzen angenehm“? (1. Samuel 13:14). Das Bibelbuch 2. Samuel gibt befriedigende Antworten auf diese Fragen.

Das Buch 2. Samuel wurde von den Propheten Gad und Nathan geschrieben, die dem israelitischen König David sehr nahe standen.* Es wurde um das Jahr 1040 v. u. Z. gegen Ende der vierzigjährigen Herrschaft Davids vollendet und handelt hauptsächlich von David und seinem Verhältnis zu Jehova. Dieser spannende Bericht schildert, wie eine zerstrittene Nation unter einem tapferen König zu einem blühenden vereinten Königreich wird. Das packende Drama ist voll tief empfundener Gefühle.

Obwohl Samuel an dem Buch nicht beteiligt war, trägt es seinen Namen, da die beiden Bücher Samuel im hebräischen Kanon ursprünglich eine Rolle bildeten. Samuel schrieb einen Großteil von 1. Samuel.

David wird größer und größer
(2. Samuel 1:1 bis 10:19)

Davids Reaktion auf die Nachricht vom Tod Sauls und Jonathans verrät seine Empfindungen für sie und für Jehova. David wird in Hebron als König über den Stamm Juda eingesetzt. Sauls Sohn Isch-Boscheth ernennt man zum König über die übrigen Stämme Israels. David wird fortwährend „größer und größer“ und etwa siebeneinhalb Jahre später salbt man ihn zum König über ganz Israel (2. Samuel 5:10).

David erobert das von den Jebusitern bewohnte Jerusalem und macht es zur Reichshauptstadt. Sein erster Versuch, die Bundeslade nach Jerusalem zu bringen, führt zu einem Unglück. Der zweite Versuch jedoch gelingt und vor Freude tanzt David. Jehova schließt mit ihm einen Bund für ein Königreich. David unterwirft seine Feinde und Gott ist weiterhin mit ihm.

Antworten auf biblische Fragen:

2:18 — Warum werden Joab und seine zwei Brüder als die drei Söhne der Zeruja bezeichnet?
In den Geschlechtsregistern der Hebräischen Schriften wurde gewöhnlich der Vater angeführt. Zerujas Mann könnte frühzeitig gestorben sein oder man hielt ihn nicht für würdig, in der Heiligen Schrift aufgeführt zu werden. Möglicherweise wurde ihr Name genannt, weil sie Davids Schwester oder Halbschwester war (1. Chronika 2:15, 16). Der einzige Hinweis auf den Vater der drei Brüder findet sich in Verbindung mit seiner Grabstätte in Bethlehem (2. Samuel 2:32).

3:29 — Was bedeutet die Aussage „ein Mann, der nach der sich drehenden Spindel fasst“?
Üblicherweise waren Frauen mit dem Weben von Tuch beschäftigt. Diese Aussage könnte sich somit auf wehrdienstuntaugliche Männer beziehen, die Frauenarbeit verrichten mussten.

5:1, 2 — Wie lange nach Isch-Boscheths Ermordung ernannte man David zum König über ganz Israel?
Es scheint vernünftig, anzunehmen, dass Isch-Boscheth die zweijährige Herrschaft als König kurz nach dem Tod Sauls antrat, etwa zur gleichen Zeit, als David in Hebron zu regieren begann. David regierte siebeneinhalb Jahre von Hebron aus über Juda. Bald nachdem er König über ganz Israel geworden war, verlegte er seine Hauptstadt nach Jerusalem. Bevor David nach Isch-Boscheths Tod über ganz Israel herrschte, vergingen daher etwa fünf Jahre (2. Samuel 2:3, 4, 8–11; 5:4, 5).

8:2 — Wie viele Moabiter wurden nach Israels Krieg gegen Moab getötet?
Die Zahl könnte eher durch Abmessen als durch Zählen entschieden worden sein. Anscheinend befahl David den Moabitern, sich einer neben dem anderen in einer Reihe auf die Erde zu legen. Als Nächstes maß er die Reihe mit einem Seil oder einer Schnur ab. Offenbar wurden je zwei Schnurlängen oder insgesamt zwei Drittel der Moabiter getötet und je eine Schnurlänge oder insgesamt ein Drittel der Moabiter verschont.

Lehren für uns:

2:1; 5:19, 23. David befragte Jehova, bevor er nach Hebron umsiedelte und bevor er gegen seine Feinde vorging. Auch wir sollten vor Entscheidungen, die unser Verhältnis zu Jehova beeinflussen, bei ihm Anleitung suchen.

3:26–30. Rache zieht traurige Folgen nach sich (Römer 12:17–19).

3:31–34; 4:9–12. David war ein Vorbild darin, weder rachsüchtig noch böswillig zu sein.

5:12. Vergessen wir nie: Jehova hat uns in seinen Wegen erzogen und uns ein gutes Verhältnis zu ihm ermöglicht.

6:1–7. David hatte gute Absichten, doch der Versuch, die Bundeslade auf einem Wagen zu transportieren, verstieß gegen Gottes Gesetz und führte zu einem Unglück (2. Mose 25:13, 14; 4. Mose 4:15, 19; 7:7–9). Auch als Usa die Bundeslade anfasste, wurde deutlich, dass gute Absichten nichts an Gottes Anforderungen ändern.

6:8, 9. Als ein Unglück passierte, wurde David erst zornig und bekam dann Angst — vielleicht gab er sogar Jehova die Schuld an dem Unglück. Wir sollten uns davor hüten, Jehova für Schwierigkeiten verantwortlich zu machen, die sich aus der Missachtung seiner Gebote ergeben.

7:18, 22, 23, 26. Davids Demut, seine ausschließliche Ergebenheit gegenüber Jehova und sein Interesse daran, Gottes Namen zu erheben, sind nachahmenswert.

8:2. Eine ungefähr 400 Jahre zuvor geäußerte Prophezeiung ging in Erfüllung (4. Mose 24:17). Jehovas Wort bewahrheitet sich immer.

9:1, 6, 7. David hielt sein Versprechen. Wir sollten uns ebenfalls anstrengen, unser Wort zu halten.

Jehova erweckt Unglück gegen seinen Gesalbten
(2. Samuel 11:1 bis 20:26)

Jehova sagt zu David: „Siehe, ich erwecke Unglück gegen dich aus deinem eigenen Hause; und ich will deine Frauen vor deinen eigenen Augen nehmen und sie deinem Mitmenschen geben, und er wird bestimmt unter den Augen dieser Sonne bei deinen Frauen liegen“ (2. Samuel 12:11). Was ist der Grund für diese Ankündigung? Davids Sünde mit Bathseba. Dem reumütigen David wird vergeben, doch die Folgen seiner Sünde bleiben ihm nicht erspart.

Zuerst stirbt das Kind von Bathseba. Dann wird Davids jungfräuliche Tochter Tamar von ihrem Halbbruder Amnon vergewaltigt. Absalom, ihr Bruder, tötet Amnon aus Rache. Später verschwört sich Absalom gegen seinen eigenen Vater und lässt sich in Hebron zum König ausrufen. David muss aus Jerusalem fliehen. Absalom hat Beziehungen mit zehn Nebenfrauen seines Vaters. Sie waren zurückgelassen worden, um auf das Haus zu achten. Erst nach Absaloms Tod kehrt David in sein Königtum zurück. Der Aufstand des Benjaminiters Scheba endet mit dessen Tod.

Antworten auf biblische Fragen:

14:7 — Was wird durch die „Kohlenglut“ versinnbildlicht?
Mit der glühenden Holzkohle wurde auf lebende Nachkommen angespielt.

19:29 — Wie ist Davids Reaktion auf Mephiboscheths Erklärung zu verstehen?
Als David Mephiboscheth zuhörte, erkannte er sicher, wie falsch es gewesen war, Ziba zu glauben (2. Samuel 16:1–4; 19:24–28). Davon irritiert, wollte er sehr wahrscheinlich nichts mehr darüber hören.

Lehren für uns:

11:2–15. Der freimütige Bericht über Davids Fehler bestätigt die Glaubwürdigkeit der Bibel, des inspirierten Wortes Gottes.

11:16–27. Eine schwere Sünde sollten wir nicht wie David vertuschen wollen. Wir sollten sie vielmehr Jehova bekennen und die Ältesten der Versammlung um Hilfe bitten (Sprüche 28:13; Jakobus 5:13-16).

12:1–14. Nathan ist ein gutes Vorbild für Versammlungsälteste. Sie helfen Sündern, sich zu ändern, und müssen dieser Verantwortung geschickt nachkommen.

12:15–23. David sah das, was ihm widerfuhr, aus dem rechten Blickwinkel. Dadurch fiel es ihm leichter, richtig darauf zu reagieren.

15:12; 16:15, 21, 23. Als es so aussah, als käme Absalom auf den Thron, wurde der brillante Ratgeber Ahithophel aus Stolz und Ehrgeiz zum Verräter. Intelligenz ohne Demut und Loyalität kann jemand zu Fall bringen.

19:24, 30. Mephiboscheth wusste Davids liebende Güte wirklich zu schätzen. Er beugte sich bereitwillig der Entscheidung des Königs in Verbindung mit Ziba. Wertschätzung für Jehova und seine Organisation sollte uns dazu veranlassen, gehorsam zu sein.

20:21, 22. Ein Weiser kann verhindern, dass viele ein Unglück erleiden (Prediger 9:14, 15).

Lasst uns „in die Hand Jehovas fallen“
(2. Samuel 21:1 bis 24:25)

Drei Jahre lang herrscht Hungersnot, weil Saul durch das Töten von Gibeonitern Blutschuld auf sich lud (Josua 9:15). Aus Rache für diese Bluttat bitten die Gibeoniter darum, dass ihnen sieben Söhne Sauls zur Hinrichtung übergeben werden. David erfüllt diese Bitte und schließlich beendet ein Regenguss die Dürre. Vier Philisterriesen ‘fallen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte’ (2. Samuel 21:22).

David ordnet eine unerlaubte Volkszählung an und sündigt dadurch schwer. Er bereut und sucht sich als Strafe dafür aus, „in die Hand Jehovas“ zu fallen (2. Samuel 24:14). Daraufhin sterben 70 000 an der Pest. David tut, wie Jehova ihm gebietet, und die Plage wird beendet.

Antworten auf biblische Fragen:

21:8 — Wieso kann gesagt werden, dass Sauls Tochter Michal fünf Söhne hatte, da es doch in 2. Samuel 6:23 heißt, sie sei kinderlos gestorben?
Allgemein geht man davon aus, dass es sich um die Söhne von Michals Schwester Merab handelte, der Frau von Adriel. Merab starb wahrscheinlich früh und die kinderlose Michal zog die Söhne auf.

21:9, 10 — Wie lange bewachte Rizpa ihre zwei Söhne und die fünf Enkel Sauls, die von den Gibeonitern getötet worden waren?
Man hatte die sieben im März oder April, „in den ersten Tagen der Ernte“, gehängt. Ihre Leichname wurden auf einem Berg unbegraben liegen gelassen. Rizpa bewachte sie Tag und Nacht, bis Jehova durch das Beenden der Dürre zu erkennen gab, dass sich sein Zorn gelegt hatte. Vor dem Abschluss der Ernte, Ende Oktober, wäre jeder starke Regenguss unwahrscheinlich gewesen. Rizpa hielt daher womöglich fünf, sechs Monate Wache. Danach ließ David die Gebeine der Männer begraben.

24:1 — Warum beging David eine schwere Sünde, als er das Volk zählen ließ?
Eine Volkszählung war nach dem Gesetz an sich nicht verboten (4. Mose 1:1–3; 26:1–4). Die Bibel sagt nicht, warum David das Volk zählen ließ. Wie man jedoch aus 1. Chronika 21:1 erkennen kann, reizte Satan David dazu auf. Der Heeroberste Joab wusste jedenfalls, dass diese Entscheidung Davids falsch war, und suchte ihn davon abzuhalten.

Lehren für uns:

22:2–51. Wie schön Jehova doch in Davids Lied als der wahre Gott beschrieben wird, der unser uneingeschränktes Vertrauen verdient!

23:15–17. Davids Hochachtung vor Gottes Gesetz über das Leben und das Blut hielt ihn damals sogar davon ab, dieses Gesetz auch nur im Entferntesten zu übertreten. Wir müssen Wert darauf legen, allen Geboten Gottes gegenüber so eingestellt zu sein.

24:10. Davids Gewissen veranlasste ihn zur Reue. Ist unser Gewissen genauso empfindsam?

24:14. David wusste genau: Jehova ist barmherziger als Menschen. Ist das auch unsere Überzeugung?

24:17. David bedauerte, dass das ganze Volk wegen seiner Sünde leiden musste. Einem reumütigen Sünder sollte es Leid tun, dass er durch seine Handlung vielleicht Schmach auf die Versammlung gebracht hat.

Wir können ‘dem Herzen Gottes angenehm’ sein

Der zweite König Israels erwies sich als ‘ein Mann, der dem Herzen Jehovas angenehm war’ (1. Samuel 13:14). David stellte Jehovas gerechte Maßstäbe niemals infrage und er wollte nie unabhängig von Gott leben. Er bekannte sich immer zu seinen Sünden, ließ sich zurechtweisen und änderte sich. David zeichnete sich durch Lauterkeit aus. Können wir uns, besonders wenn wir gesündigt haben, nicht ein Beispiel an ihm nehmen?

Wie uns Davids Lebensgeschichte lebendig vor Augen führt, besteht die Anerkennung der Souveränität Jehovas darin, dass wir seine Maßstäbe für Gut und Böse annehmen und uns bemühen, in Lauterkeit danach zu leben. Das ist uns möglich. Wie dankbar wir doch für das sein können, was wir aus dem Bibelbuch 2. Samuel lernen! Seine Botschaft ist lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

Quelle: Wachtturm – 15. Mai 2005, Seite 16 – 19

Jule | 04.10.09 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus 1. Samuel

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Samuel

WIR befinden uns im Jahr 1117 v. u. Z. Es sind etwa 300 Jahre vergangen, seit Josua seinen Eroberungsfeldzug im Land der Verheißung beendet hat. Die älteren Männer Israels kommen mit einer außergewöhnlichen Bitte zu dem Propheten Jehovas. Der Prophet legt die Angelegenheit Jehova vor und dieser gewährt den Israeliten ihren Willen. Damit zeichnet sich in Israel das Ende der Richterzeit ab und der Beginn der Ära menschlicher Könige. Das Bibelbuch 1. Samuel schildert die spannenden Ereignisse rund um diesen Wendepunkt in der Geschichte der Nation.

Dieses Buch wurde von Samuel, Nathan und Gad geschrieben und umfasst einen Zeitraum von 102 Jahren — von 1180 bis 1078 v. u. Z. (1. Chronika 29:29). Es berichtet von vier Führern Israels. Zwei amteten als Richter und zwei als Könige; zwei gehorchten Jehova und zwei nicht. Wir begegnen darin auch zwei vorbildlichen Frauen und einem tapferen und dennoch sanftmütigen Krieger. Aus ihrem Beispiel kann man Wertvolles darüber lernen, welche Einstellung und welche Handlungen vorbildlich sind und welche nicht. Dadurch kann das erste Buch Samuel unser Denken und Handeln machtvoll beeinflussen (Hebräer 4:12).

SAMUEL LÖST ELI ALS RICHTER AB
(1. Samuel 1:1 bis 7:17)

Das Fest der Einsammlung steht bevor und Hanna, die in Rama lebt, ist außer sich vor Freude. Jehova hat ihr Gebet erhört und sie hat einen Sohn bekommen. Nun bringt sie Samuel zum Dienst in „das Haus Jehovas“, um ihr Gelübde zu erfüllen. Er wird dort „ein Diener Jehovas vor Eli, dem Priester“ (1. Samuel 1:24; 2:11). Samuel ist noch ein Junge, als Jehova zu ihm spricht und ihm sein Strafurteil über das Haus Elis mitteilt. Samuel wächst heran und mit der Zeit erkennt ihn ganz Israel als Jehovas Propheten an.

Eines Tages ziehen die Philister gegen Israel in den Krieg. Sie erbeuten die Bundeslade und töten die beiden Söhne Elis. Als der betagte Eli davon hört, stirbt er. Er „hatte Israel vierzig Jahre gerichtet“ (1. Samuel 4:18). Es wirkt sich verheerend auf die Philister aus, dass sie sich die Bundeslade angeeignet haben. Daher geben sie diese an Israel zurück. Jetzt richtet Samuel in Israel und das Land hat Frieden.

Antworten auf biblische Fragen:

2:10 — Warum betete Hanna, dass Jehova „Stärke gebe seinem König“, obwohl Israel gar keinen menschlichen König hatte?
Im mosaischen Gesetz war bereits angekündigt, dass die Israeliten einen Menschen zu ihrem König machen würden (5. Mose 17:14-18). Jakob hatte auf dem Sterbebett prophezeit: „Das Zepter [ein Symbol für Königsmacht] wird nicht von Juda weichen“ (1. Mose 49:10). Außerdem sagte Jehova über Sara, die Vorfahrin der Israeliten: „Könige von Völkern werden aus ihr kommen“ (1. Mose 17:16). Hanna erwähnte im Gebet also einen künftigen König.

3:3 — Schlief Samuel im Allerheiligsten?
Nein. Samuel war ein Levit aus der nichtpriesterlichen Familie der Kehathiter (1. Chronika 6:33-38). Deshalb war es ihm versagt, ‘hereinzukommen, um die heiligen Dinge zu sehen’ (4. Mose 4:17-20). Samuel hatte nur zum Vorhof der Stiftshütte Zutritt. Hier muss er auch geschlafen haben. Eli schlief offenbar auch irgendwo im Vorhof. Die Worte „wo die Lade Gottes war“ bezogen sich offenbar auf den gesamten Bereich der Stiftshütte.

7:7-9, 17 — Warum brachte Samuel in Mizpa ein Brandopfer dar und warum baute er in Rama einen Altar, wenn doch normalerweise nur an dem Ort geopfert werden sollte, den Jehova dafür erwählte? (5. Mose 12:4-7, 13, 14; Josua 22:19).
Nachdem man die Bundeslade aus Silo weggeholt hatte, war Jehovas Gegenwart dort nicht mehr zu erkennen. Daher opferte Samuel als Gottes Beauftragter in Mizpa ein Brandopfer und errichtete überdies in Rama einen Altar. Jehova hieß diese Handlungen offensichtlich gut.

Lehren für uns:

1:11, 12, 21-23; 2:19. Hanna ist für gottesfürchtige Frauen ein Vorbild. Sie betete voll Vertrauen zu Jehova, war demütig, für Jehovas Güte dankbar und die Liebe zu ihrem Sohn war unerschütterlich.

1:8. Was für ein gutes Beispiel Elkana doch gab, wie man andere mit Worten stärkt! (Hiob 16:5). Ohne Vorwürfe zu machen, fragte er die niedergeschlagene Hanna zuerst: „Warum ist dir weh ums Herz?“ Dadurch machte er es ihr leichter, über ihre Gefühle zu sprechen. Dann versicherte er ihr seine Zuneigung durch die Worte: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“

2:26; 3:5-8, 15, 19. Wir sind bei Gott und Menschen „beliebter“, wenn wir das Werk ausführen, das Gott uns übertragen hat, das anwenden, was wir aus der Bibel lernen, sowie höflich und respektvoll sind.

4:3, 4, 10. Selbst etwas so Heiliges wie die Bundeslade erwies sich nicht als Glücksbringer. Wir müssen uns ‘vor Götzen hüten’ (1. Johannes 5:21).

ISRAELS ERSTER KÖNIG — ERFOLG ODER FEHLSCHLAG?
(1. Samuel 8:1 bis 15:35)

Samuel ist Jehova sein Leben lang treu, doch seine Söhne sind Gott nicht ergeben. Als die älteren Männer Israels um einen König bitten, kommt Jehova ihrer Bitte nach. Samuel folgt den Anweisungen Jehovas und salbt Saul, einen stattlichen Benjaminiter, zum König. Saul besiegt die Ammoniter und stärkt dadurch seine Stellung als König.

Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47). Beim Niederschlagen der Amalekiter ist er Jehova aber ungehorsam, da er einiges verschont, was „der Vernichtung geweiht“ ist (3. Mose 27:28, 29). Daraufhin verwirft Jehova ihn als König.

Antworten auf biblische Fragen:

9:9 — Was verrät die Anmerkung: „Den Propheten von heute nannte man in früheren Zeiten gewöhnlich Seher“?
Vermutlich deuten diese Worte an, dass Propheten in den Tagen Samuels und in der Zeit der Könige Israels mehr Ansehen erlangten und man daher nicht mehr „Seher“, sondern „Prophet“ sagte. Samuel wird als der erste der vielen Propheten betrachtet (Apostelgeschichte 3:24).

14:24-32, 44, 45 — Verlor Jonathan Gottes Gunst, weil er Honig aß und damit Sauls Eid brach?
Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu. Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden. Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.

15:6 — Warum nahm Saul gerade auf die Keniter Rücksicht?
Die Keniter waren Nachkommen des Schwiegervaters von Moses. Sie unterstützten die Israeliten, nachdem diese vom Sinai weggezogen waren (4. Mose 10:29-32). In Kanaan ließen sich die Keniter eine Zeit lang unter den Juden nieder (Richter 1:16). Später wohnten sie zwar unter den Amalekitern und verschiedenen anderen Völkern, blieben aber Freunde Israels. Daher verschonte Saul die Keniter aus gutem Grund.

Lehren für uns:

9:21; 10:22, 27. Saul war als König anfangs bescheiden und demütig. Das bewahrte ihn davor, unbesonnen zu handeln, als ‘nichtsnutzige Männer’ ihn nicht als König anerkannten. Wie sehr eine derartige Einstellung doch vor unvernünftigen Schritten schützt!

12:20, 21. Lassen wir uns niemals durch „Unwirklichkeiten“ davon abbringen, Jehova zu dienen, wie zum Beispiel dadurch, dass wir auf Menschen oder die militärische Stärke von Nationen vertrauen oder Götzen dienen.

12:24. Damit wir weiterhin Ehrfurcht vor Jehova haben und ihm mit ganzem Herzen dienen, müssen wir sehen, welch große Dinge er sowohl in alter Zeit als auch heute für sein Volk getan hat.

13:10-14; 15:22-25, 30. Hüten wir uns vor Vermessenheit — ob durch Ungehorsam oder Stolz (Sprüche 11:2).

EINEN HIRTENJUNGEN ZUM KÖNIG ERWÄHLT
(1. Samuel 16:1 bis 31:13)

Samuel salbt David aus dem Stamm Juda zum künftigen König. Kurz darauf streckt David den Philisterriesen Goliath nieder — beim ersten Wurf mit der Steinschleuder. Zwischen David und Jonathan entwickelt sich eine enge Freundschaft. Saul setzt David über das Heer und als Reaktion auf die vielen Siege Davids singen die Frauen Israels: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Von Neid erfüllt, versucht Saul David zu töten. Nach Sauls drittem Versuch flieht David und bleibt auf der Flucht.

In den Jahren seines Flüchtlingsdaseins verschont David zwei Mal Sauls Leben. Ferner begegnet er der schönen Abigail und heiratet sie später. Als die Philister zum Krieg gegen Israel ausziehen, befragt Saul Jehova. Doch Jehova ist nicht mehr mit ihm. Samuel ist gestorben. Verzweifelt wendet sich Saul an ein Geistermedium, nur um zu hören, dass er in der Schlacht gegen die Philister fallen wird. Im Kampf wird Saul schwer verwundet und seine Söhne werden getötet. Der Bericht schließt damit, dass Saul als Versager stirbt. David hält sich noch versteckt.

Antworten auf biblische Fragen:

16:14 — Welcher schlechte Geist jagte Saul Schrecken ein?
Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun. Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand. Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.

17:55 — Berücksichtigt man 1. Samuel 16:17-23, warum fragte Saul dann, wer Davids Vater sei?
Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.

Lehren für uns:

16:6, 7. Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.

17:47-50. „Jehova gehört die Schlacht.“ Daher können wir Feinden, die Goliath gleichen und die uns widerstehen oder uns verfolgen, mutig entgegentreten.

18:1, 3; 20:41, 42. Wahre Freunde sind unter denen zu finden, die Jehova lieben.

21:12, 13. Wenn wir uns in schwierigen Lebenssituationen befinden, erwartet Jehova von uns, dass wir unser Denkvermögen und unsere Fähigkeiten gebrauchen. Er hat uns sein inspiriertes Wort gegeben, durch das wir Klugheit, Erkenntnis und Denkvermögen erlangen können (Sprüche 1:4). Auch Älteste helfen uns.

24:6; 26:11. Wie beispielhaft doch Davids aufrichtige Achtung vor dem Gesalbten Jehovas ist!

25:23-33. Abigails Verständigkeit ist nachahmenswert.

28:8-19. Böse Geister geben sich manchmal als jemand aus, der schon verstorben ist. Sie wollen Menschen irreführen und ihnen schaden. Wir müssen uns vor allem hüten, was mit Spiritismus zu tun hat (5. Mose 18:10-12).

30:23, 24. Wie die in 4. Mose 31:27 aufgezeichnete Entscheidung erkennen lässt, schätzt Jehova es, wenn man in der Versammlung Hilfsfunktionen erfüllt. Was immer wir daher tun, ‘arbeiten wir daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen’ (Kolosser 3:23).

Was ist „besser als Schlachtopfer“?

Die Erfahrungen von Eli, Samuel, Saul und David heben folgende Grundwahrheiten hervor:

„Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie die Benutzung unheimlicher Macht und der Teraphim“
(1. Samuel 15:22, 23).

Wie sehr wir es doch schätzen, dass wir weltweit das Königreich verkündigen und Jünger machen dürfen! Wir opfern Jehova „die jungen Stiere unserer Lippen“ und müssen uns dabei nach besten Kräften bemühen, Jehovas Anweisungen zu gehorchen, die er uns durch sein Wort und den irdischen Teil seiner Organisation gibt (Hosea 14:2; Hebräer 13:15).

Jule | 04.03.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus dem Buch Ruth

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Ruth

EINE zu Herzen gehende Beschreibung einer loyalen Freundschaft zwischen zwei Frauen. Ein Bericht, aus dem große Hochachtung vor Jehova Gott und volles Vertrauen in seine Richtlinien spricht. Eine Geschichte, die zeigt, wie stark Jehovas Interesse an der Abstammungslinie des Messias war. Die bewegende Erzählung von einer Familie und ihren Freuden und Sorgen. Das alles und noch viel mehr ist das Bibelbuch Ruth.

Das Buch Ruth umfasst einen Zeitraum von 11 Jahren „in den Tagen, als die Richter [in Israel] Recht sprachen“ (Ruth 1:1). Abgespielt haben sich die im Buch Ruth geschilderten Ereignisse wohl zu Anfang der Richterzeit. Denn der Landbesitzer Boas, eine der Hauptfiguren in dieser wahren Geschichte, war der Sohn Rahabs, und sie lebte zur Zeit Josuas (Josua 2:1, 2; Ruth 2:1; Matthäus 1:5). Festgehalten wurde die Geschichte wahrscheinlich von dem Propheten Samuel im Jahr 1090 v. u. Z. Es ist das einzige Bibelbuch, das den Namen einer nichtisraelitischen Frau trägt. Dieses Buch besitzt große Aussagekraft und „ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

„WOHIN DU GEHST, WERDE ICH GEHEN“

(Ruth 1:1 bis 2:23)

Als Noomi und Ruth in Bethlehem ankommen, herrscht große Aufregung. Die Frauen der Stadt zeigen auf die ältere der beiden und fragen immer wieder: „Ist das Noomi?“ Noomi antwortet darauf: „Nennt mich nicht Noomi. Nennt mich Mara, denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht. Voll bin ich ausgezogen, und mit leeren Händen hat Jehova mich zurückkehren lassen“ (Ruth 1:19–21).

Als Noomi mit der Familie wegen einer Hungersnot in Israel von Bethlehem nach Moab zieht, hat sie einen Mann und zwei Söhne. Deswegen sagt sie später: „Voll bin ich ausgezogen“. Doch einige Zeit nach dem Umzug stirbt Elimelech, ihr Mann. Danach heiraten ihre beiden Söhne die Moabiterinnen Orpa und Ruth. Zehn Jahre verstreichen. Beide Söhne sterben, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Damit sind die drei Frauen ganz auf sich allein gestellt. Als Noomi beschließt, nach Juda zurückzukehren, gehen ihre verwitweten Schwiegertöchter mit ihr. Unterwegs dringt Noomi jedoch in ihre Schwiegertöchter, nach Moab zurückzugehen und dort jemand aus ihrem eigenen Volk zu heiraten. Orpa lässt sich darauf ein. Ruth allerdings hält fest zu Noomi und sagt: „Wohin du gehst, werde ich gehen, und wo du die Nacht verbringst, werde ich die Nacht verbringen. Dein Volk wird mein Volk sein und dein Gott mein Gott“ (Ruth 1:16).

Die beiden Witwen, Noomi und Ruth, kommen in Bethlehem zu Beginn der Gerstenernte an. Wie in Gottes Gesetz vorgesehen, liest Ruth Ähren auf einem Feld. Zufällig gehört es einem Verwandten Elimelechs, einem älteren jüdischen Mann namens Boas. Ruth gewinnt Boas’ Sympathie und liest auf seinem Feld weiter, „bis die Gerstenernte und die Weizenernte zu Ende“ sind (Ruth 2:23).

Antworten auf biblische Fragen:

1:8 Warum sagte Noomi zu ihren Schwiegertöchtern, sie sollten „jede in das Haus ihrer Mutter“ zurückkehren statt in das Haus ihres Vaters? Es wird nichts darüber gesagt, ob Orpas Vater zu dem Zeitpunkt noch lebte. Ruths Vater war jedoch noch am Leben (Ruth 2:11). Dennoch hat Noomi vom Haus der Mutter gesprochen, vielleicht weil sie dadurch die beiden Frauen an die Geborgenheit erinnern wollte, die sie bei ihren Müttern finden könnten. Diese Geborgenheit könnte ihnen besonders jetzt über den schweren Abschied von ihrer geliebten Schwiegermutter hinweghelfen. Möglicherweise wollte sie damit auch sagen, dass die Mütter von Ruth und Orpa im Gegensatz zu ihr ein wohl behütetes Heim hatten.

1:13, 21 Hat Jehova Noomi das Leben bitter gemacht und ihr Unglück zugefügt? Nein, und Noomi schob Gott damit kein Unrecht zu. Allerdings hatte sie bei all dem, was passiert war, das Gefühl, dass Jehova gegen sie war. Sie wurde bitter und desillusioniert. In der damaligen Zeit wurde Fruchtbarkeit als Segen von Gott und Unfruchtbarkeit als Fluch angesehen. Noomi hatte keine Enkelkinder und beide Söhne waren gestorben. Deshalb glaubte sie vielleicht, mit Recht sagen zu können, dass Jehova sie „erniedrigt“ hatte.

2:12 Was war der ‘vollkommene Lohn’, den Ruth von Jehova erhielt? Ruth bekam einen Sohn und hatte die Ehre, ein Bindeglied in der wichtigsten Abstammungslinie der Geschichte zu werden — der von Jesus Christus (Ruth 4:13–17; Matthäus 1:5, 16).

Lehren für uns:

1:8; 2:20. Trotz der tragischen Ereignisse in ihrem Leben verlor Noomi nicht das Vertrauen in Jehovas liebende Güte. Wir wollen das auch nicht, vor allem in schweren Zeiten.

1:9. Das Zuhause sollte nicht nur ein Ort sein, an dem man gemeinsam als Familie isst und schläft. Es sollte ein Ort des Friedens, der Ruhe und der Geborgenheit sein.

1:14–16. Orpa kehrte „zu ihrem Volk und ihren Göttern“ zurück. Ruth nicht. Sie verließ ihre Heimat, wo sie sich geborgen und sicher fühlte, und blieb Jehova treu. Wenn wir loyale Liebe zu Gott entwickeln und gern bereit sind, Opfer zu bringen, hilft uns das, egoistischen Wünschen nicht nachzugeben. Und es bewahrt uns davor, ‘zur Vernichtung zurückzuweichen’ (Hebräer 10:39).

2:2. Im Gesetz war vorgesehen, dass Ausländer und Benachteiligte Ähren lesen durften. Ruth war bereit, sich das zunutze zu machen. Sie hatte ein demütiges Herz. Leidet ein Christ Not, sollte er nicht zu stolz sein, die liebevolle Hilfe seiner Glaubensbrüder anzunehmen oder sich staatliche Unterstützung zunutze zu machen, die ihm zusteht.

2:7. Obwohl Ruth das Recht hatte, Ähren zu lesen, fragte sie um Erlaubnis (3. Mose 19:9, 10). Damit zeigte sie, wie sanftmütig sie war. Es ist gut, wenn auch wir ‘Sanftmut suchen’, denn „die Sanftmütigen . . . werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Zephanja 2:3; Psalm 37:11).

2:11. Ruth war für Noomi nicht nur eine Verwandte. Sie war ihr auch eine treue Freundin (Sprüche 17:17). Ihre Freundschaft hielt, weil sie auf Liebe, Loyalität, Einfühlungsvermögen, Güte und Opferbereitschaft gegründet war. Und sie basierte vor allem auf ihrem Verhältnis zu Jehova — ihrem Wunsch, Jehova zu dienen und zu seinen Anbetern zu gehören. Auch wir können echte Freundschaften mit wahren Anbetern Jehovas aufbauen.

2:15–17. Selbst als Boas Ruth die Arbeit erleichterte, „las [sie] weiterhin auf dem Feld auf, bis zum Abend“. Ruth war fleißig. Auch ein Christ sollte für seinen Arbeitseifer bekannt sein.

2:19–22. Noomi und Ruth haben sich in den Abendstunden angeregt unterhalten und die Ältere hat sich für das, was die Jüngere erlebte und unternahm, interessiert. Beide haben offen über ihre Gedanken und Gefühle gesprochen. Sollte es in einer christlichen Familie nicht genauso sein?

2:22, 23. Im Gegensatz zu Jakobs Tochter Dina suchte Ruth Anschluss bei Dienern Jehovas. Ein sehr gutes Beispiel für uns! (1. Mose 34:1, 2; 1. Korinther 15:33).

NOOMI STEHT NICHT MEHR

MIT LEEREN HÄNDEN DA

(Ruth 3:1 bis 4:22)

Noomi ist zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Sie wünscht sich daher, dass Ruth an ihrer Stelle eine so genannte Schwagerehe oder Ehe durch Rückkauf eingeht. Ruth macht alles so, wie Noomi es sagt, und bittet Boas, als Rückkäufer zu fungieren. Boas ist gern dazu bereit. Allerdings ist ein anderer Mann noch enger mit Noomi verwandt und eigentlich müsste ihm zuerst das Rückkaufsrecht eingeräumt werden.

Boas verliert keine Zeit, die Sache zu regeln. Gleich am nächsten Morgen trifft er sich in Begleitung von zehn älteren Männern aus Bethlehem mit dem Verwandten und fragt ihn, ob er der Rückkäufer sein wolle. Der Mann lehnt das Ganze schließlich ab. Also übernimmt Boas die Rolle als Rückkäufer und heiratet Ruth. Sie bekommen einen Sohn, Obed, der später der Großvater von König David wird. Die Frauen von Bethlehem sagen jetzt zu Noomi: „Gesegnet sei Jehova, . . . er ist ein Wiederhersteller deiner Seele und ein Ernährer deines Alters geworden, denn deine Schwiegertochter, die dich wirklich liebt, die für dich besser ist als sieben Söhne, hat ihn geboren“ (Ruth 4:14, 15). Die Frau, die nach Bethlehem zurückgekehrt war, stand nun nicht mehr „mit leeren Händen“ da (Ruth 1:21).

Antworten auf biblische Fragen:

3:11 Wieso hatte Ruth den Ruf, eine „tüchtige Frau“ zu sein? Es war nicht das ‘äußerliche Flechten der Haare’ und das „Anlegen goldener Schmucksachen“ oder das „Tragen äußerer Kleider“, weswegen Ruth bewundert wurde. Es war vielmehr die „verborgene Person des Herzens“ — ihre Loyalität und Liebe, ihre Demut und Sanftmut, ihr Fleiß und ihre Opferbereitschaft. Jede gottesfürchtige Frau, die wie Ruth einen guten Ruf haben möchte, muss sich bemühen, diese Eigenschaften zu entwickeln (1. Petrus 3:3, 4; Sprüche 31:28–31).

3:14 Warum sind Ruth und Boas vor Tagesanbruch aufgestanden? Das haben sie nicht etwa gemacht, weil sie in der Nacht etwas Unmoralisches getan hatten und es vertuschen wollten. Was Ruth in jener Nacht unternahm, entsprach offensichtlich der Sitte, an die sich eine Frau hielt, wenn sie ihr Recht auf die Schwagerehe anmeldete. Ruth führte genau das aus, was Noomi ihr gesagt hatte. Die Reaktion von Boas zeigt zudem deutlich, dass er in dem Vorgehen Ruths nichts Unrechtes sah (Ruth 3:2–13). Ruth und Boas standen offenbar einfach so früh auf, um keinen Anlass zu falschen Gerüchten zu geben.

3:15 Was bedeutet es, dass Boas Ruth sechs Maß Gerste mitgegeben hat? Diese Geste sollte vielleicht bedeuten: So wie auf sechs Arbeitstage ein Ruhetag folgt, würde auch Ruths Ruhetag kommen. Boas würde dafür sorgen, dass sie im Haus eines Ehemanns „einen Ruheort finden“ würde (Ruth 1:9; 3:1). Vielleicht konnte Ruth aber auch nicht mehr als sechs Maß Gerste auf dem Kopf tragen.

3:16 Warum hat Noomi Ruth gefragt: „Wer bist du, meine Tochter?“ Hat sie ihre Schwiegertochter nicht wieder erkannt? Das könnte durchaus sein, denn Ruth kam wahrscheinlich noch im Dunkeln heim. Andererseits wollte Noomi mit der Frage eventuell auch herausfinden, ob sich im Zusammenhang mit dem Rückkauf Ruths Identität nun geändert hatte.

4:6 Wie konnte sich ein Rückkäufer sein eigenes Erbe durch den Rückkauf ‘verderben’? Zum einen: Der Rückkäufer musste das Geld aufbringen, um das verkaufte Landerbe des verarmten Israeliten zurückzukaufen. Der Preis war von der Zahl der Jahre abhängig, die bis zum Jubeljahr noch verblieben (3. Mose 25:25–27). Dadurch verringerte sich sein Vermögen. Zum anderen: Würde Ruth einen Sohn bekommen, würde dieser Sohn und nicht ein naher Verwandter des Rückkäufers das zurückgekaufte Land erben.

Lehren für uns:

3:12; 4:1–6. Boas hielt sich gewissenhaft an alle Richtlinien, die Jehova festgelegt hatte. Halten wir uns eng an theokratische Richtlinien? (1. Korinther 14:40).

3:18. Noomi vertraute Boas. Sollten wir nicht ebenfalls unseren treuen Glaubensbrüdern vertrauen? Ruth war bereit, eine Schwagerehe mit einem Mann einzugehen, den sie kaum kannte, einem Mann, der in der Bibel nicht einmal mit Namen genannt wird (Ruth 4:1). Wieso war sie dazu bereit? Weil sie Gottes Richtlinien völlig vertraute. Haben auch wir dieses Vertrauen? Halten wir uns zum Beispiel bei der Suche nach einem Ehepartner an die Richtlinie, „nur im Herrn“ zu heiraten? (1. Korinther 7:39).

4:13–16. Ruth erhielt ein großes Vorrecht, obwohl sie eine Moabiterin war und früher den Gott Kamos verehrt hatte. Das bestätigt den Grundsatz: „So hängt es denn nicht von dem ab, der wünscht, noch von dem, der läuft, sondern von Gott, der barmherzig ist“ (Römer 9:16).

Gott ‘erhöhe euch

zur gegebenen Zeit’

Das Buch Ruth schildert Jehova als einen Gott voller liebender Güte, der sich für seine loyalen Diener einsetzt (2. Chronika 16:9). Wenn man darüber nachdenkt, auf welche Weise Ruth gesegnet wurde, sieht man, wie wichtig es ist, Gott bedingungslos zu vertrauen und sich ganz sicher zu sein, „dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6).

Ruth, Noomi und Boas hatten völliges Vertrauen in die Richtlinien Jehovas und das hat für sie gute Folgen gehabt. Auch heute lässt „Gott alle seine Werke zum Guten derer mitwirken . . ., die Gott lieben, derer, die nach seinem Vorsatz die Berufenen sind“ (Römer 8:28). Darum wollen wir uns die Empfehlung des Apostels Petrus zu Herzen nehmen: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe, wobei ihr all eure Sorge auf ihn werft, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5:6, 7).

Bild, Seite 26

Warum hat Ruth Noomi nicht im Stich gelassen?

Bild, Seite 27

Wie hat sich Ruth den Ruf erworben, eine „tüchtige Frau“ zu sein?

Bild, Seite 28

Was war der ‘vollkommene Lohn’, den Ruth von Jehova erhielt?

Quelle: Wachtturm – 1. März 2005, Seite 26 – 29

Jule | 03.25.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus dem Buch Richter

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Richter

WIE reagiert Jehova, wenn ihm das eigene Volk den Rücken kehrt und sich der Anbetung falscher Götter zuwendet? Und was ist, wenn das Volk immer wieder abfällt und ihn nur um Hilfe anruft, wenn es in Schwierigkeiten steckt? Sorgt Jehova selbst dann für Befreiung? Das Bibelbuch Richter beantwortet diese und weitere bedeutsame Fragen. Der Prophet Samuel stellte es um 1100 v. u. Z. fertig. Die darin behandelten Ereignisse trugen sich in einem Zeitraum von etwa 330 Jahren zu — vom Tod Josuas bis zur Inthronisierung des ersten Königs von Israel.

Das Buch Richter ist für uns sehr wertvoll, weil es Teil des dynamischen Wortes oder der Botschaft Gottes ist (Hebräer 4:12). Es enthält spannende Berichte, die uns einiges über Gottes Persönlichkeit verraten. Die Lehren, die wir daraus ziehen, stärken unseren Glauben und helfen uns, „das wirkliche Leben“ — ewiges Leben in der von Gott verheißenen neuen Welt — fest zu ergreifen (1. Timotheus 6:12, 19; 2. Petrus 3:13). Die Rettungstaten Jehovas für sein Volk vermitteln einen gewissen Begriff von der künftigen größeren Befreiung durch seinen Sohn Jesus Christus.

WARUM WURDEN RICHTER BENÖTIGT?
(Richter 1:1 bis 3:6)

Nachdem unter der Führung Josuas die Könige des Landes Kanaan besiegt worden sind, gehen die einzelnen Stämme Israels schließlich in ihr Erbteil und nehmen das Land in Besitz. Die Israeliten versäumen jedoch, die Bewohner des Landes zu vertreiben. Dieses Versäumnis soll Israel noch zum Verhängnis werden.

Von der Generation nach Josua heißt es, dass sie ‘Jehova nicht kennt noch das Werk, das er für Israel getan hat’ (Richter 2:10). Außerdem beginnt das Volk, Ehebündnisse mit den Kanaanitern einzugehen und ihren Göttern zu dienen. Deshalb lässt Jehova zu, dass die Israeliten von ihren Feinden überwunden werden. Doch immer wenn die Unterdrückung unerträglich wird, rufen die Söhne Israels den wahren Gott um Hilfe an. Vor diesem religiösen, sozialen und politischen Hintergrund spielt der Bericht über eine Reihe von Richtern, die Jehova erweckt, um sein Volk von dessen Feinden zu befreien.

Antworten auf biblische Fragen:

1:2, 4 — Warum durfte der Stamm Juda als erster das ihm zugeteilte Land in Besitz nehmen?
Diese Ehre wäre normalerweise dem Stamm Ruben zugefallen, da Ruben Jakobs Erstgeborener war. Aber Jakob hatte in seiner Sterbebettprophezeiung gesagt, dass sich Ruben nicht überheben soll, denn er hatte sein Erstgeburtsrecht verloren. Simeon und Levi sollten in Israel zerstreut werden, weil sie grausam gehandelt hatten (1. Mose 49:3–5, 7). Der Nächste in der Linie war daher Juda, der vierte Sohn Jakobs. Der Stamm Simeon schloss sich dem Stamm Juda an und erhielt kleine Landgebiete, die im großen Gebiet Judas verstreut lagen (Josua 19:9).
Die Leviten erhielten kein Erbe im Land der Verheißung außer 48 Städten, die über ganz Israel verteilt waren.

1:6, 7 — Warum schlug man den besiegten Königen die Daumen und die großen Zehen ab?
Wer keine Daumen und keine großen Zehen mehr hatte, war für Kampfhandlungen untauglich. Wie wollte ein Soldat ohne Daumen ein Schwert oder einen Speer führen? Und durch den Verlust der großen Zehen war es schwierig, das Gleichgewicht zu halten.

Lehren für uns:

2:10 – 12. Ein regelmäßiges Bibelstudium ist für uns unerlässlich, damit wir ‘Jehovas Taten nicht vergessen’ (Psalm 103:2). Eltern müssen ihren Kindern die Wahrheit aus Gottes Wort ins Herz pflanzen (5. Mose 6:6-9).

2:14, 21, 22. Lässt Jehova zu, dass seinem ungehorsamen Volk Schlimmes widerfährt, dient das einem bestimmten Zweck — um es in Zucht zu nehmen, es zu läutern und es zu veranlassen, zu ihm zurückzukehren.

JEHOVA ERWECKT RICHTER
(Richter 3:7 bis 16:31)

Der spannende Bericht über die Großtaten der Richter beginnt damit, dass Othniel Israel nach acht Jahren von der Unterdrückung eines mesopotamischen Herrschers befreit. Mit einer mutigen Strategie gelingt es dem Richter Ehud, den beleibten Moabiterkönig Eglon zu töten. Der tapfere Schamgar schlägt ganz allein 600 Philister mit einem Rinderstachel nieder. Ermutigt von Debora, die als Prophetin amtiert, und mit der Unterstützung Jehovas vernichten Barak und sein nur leicht bewaffnetes Heer von 10 000 Mann die mächtige Armee Siseras. Jehova erweckt Gideon und gibt ihm und seinen 300 Männern den Sieg über die Midianiter.

Durch Jephtha befreit Jehova Israel von den Ammonitern. Tola, Jair, Ibzan, Elon und Abdon gehören ebenfalls zu den 12 Männern, die Israel richten. Die Richterzeit endet mit Simson, der gegen die Philister kämpft.

Antworten auf biblische Fragen:

4:8 — Warum bestand Barak darauf, dass die Prophetin Debora ihn auf das Schlachtfeld begleitete?
Barak traute sich offensichtlich nicht zu, seine Männer allein gegen die Armee Siseras in den Kampf zu führen. Wenn die Prophetin ihn begleitete, konnten er und seine Männer sich darauf verlassen, von Gott geleitet zu werden, was ihnen Vertrauen einflößte. Es war daher kein Zeichen von Schwäche, dass Barak auf Deboras Begleitung bestand, sondern verriet einen starken Glauben.

5:20 — Inwiefern kämpften die Sterne vom Himmel her für Barak?
Die Bibel sagt nicht, ob damit die Hilfe von Engeln gemeint ist oder aber ein Meteoritenschauer, der von Siseras Weisen als unheilvolles Vorzeichen gedeutet wurde. Vielleicht waren es auch astrologische Voraussagen, die Sisera gemacht wurden, aber nicht eintrafen. Fest steht auf jeden Fall, dass Gott in irgendeiner Form eingriff.

7:1–3; 8:10 — Warum sagte Jehova, Gideons 32 000 Mann seien zu viele, um gegen die feindliche Streitmacht von 135 000 Mann zu ziehen?
Das war deshalb der Fall, weil Jehova Gideon und seinen Männern den Sieg geben würde. Gott wollte sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen lassen, sie hätten die Midianiter aus eigener Kraft besiegt.

11:30, 31 — Hatte Jephtha ein Menschenopfer im Sinn, als er sein Gelübde ablegte?
Daran dachte Jephtha auf gar keinen Fall, denn das Gesetz bestimmte: „Es sollte sich in dir nicht jemand finden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt“ (5. Mose 18:10). Doch Jephtha hatte durchaus einen Menschen und kein Tier im Sinn. Zum Opfern geeignete Tiere wurden wahrscheinlich nicht in den Häusern der Israeliten gehalten. Ein Tieropfer wäre außerdem nichts Besonderes gewesen. Jephtha war sich bewusst, dass ihm durchaus seine Tochter aus dem Haus entgegenkommen könnte. Der oder die Betreffende sollte in dem Sinn „als ein Brandopfer“ geopfert werden, dass die Person ausschließlich für den Dienst Jehovas in Verbindung mit dem Heiligtum zur Verfügung gestellt würde.

Lehren für uns:

3:10. Der Erfolg von Glaubensaktivitäten hängt nicht von menschlicher Weisheit ab, sondern von Jehovas Geist (Psalm 127:1).

3:21. Ehud führte sein Schwert geschickt und voller Mut. Wir müssen Geschicklichkeit darin entwickeln, das „Schwert des Geistes, . . . Gottes Wort“, zu gebrauchen. Verwenden wir die Bibel also mutig in unserem Dienst für Gott (Epheser 6:17; 2. Timotheus 2:15).

6:11–15; 8:1–3, 22, 23. Aus Gideons Bescheidenheit können wir drei wichtige Lehren ziehen:

  1. Wenn uns ein Dienstamt übertragen wird, sollten wir an die Verantwortung denken, die es mit sich bringt, statt an das Ansehen oder das Prestige, das damit verbunden sein kann.
  2. Wenn wir mit jemand zu tun haben, der Streit anfangen möchte, ist es klug, sich bescheiden zu verhalten.
  3. Bescheidenheit bewahrt uns davor, nur auf unsere Stellung bedacht zu sein.

6:17–22, 36–40. Auch wir müssen vorsichtig sein und dürfen ‘nicht jeder inspirierten Äußerung glauben’. Stattdessen müssen wir „die inspirierten Äußerungen [prüfen], um zu sehen, ob sie von Gott stammen“ (1. Johannes 4:1). Ein neu ernannter christlicher Ältester sollte sich klugerweise bei einem erfahreneren Ältesten vergewissern, ob sich ein Rat, den er geben möchte, wirklich auf Gottes Wort gründet.

6:25–27. Gideon bewies Umsicht, um seine Gegner nicht unnötig zu erzürnen. Wenn wir die gute Botschaft predigen, hüten wir uns davor, anderen durch unsere Äußerungen unnötig zu nahe zu treten.

7:6. In Verbindung mit unserem Dienst für Jehova sollten wir Gideons 300 Männern gleichen — also vorsichtig und wachsam sein.

9:8–15. Wie töricht ist es doch, eingebildet zu sein und ehrgeizig nach Stellung oder Macht zu streben!

11:35–37. Das gute Beispiel Jephthas half seiner Tochter zweifellos, einen starken Glauben und einen aufopferungsvollen Geist zu entwickeln. Heutige Eltern können ihren Kindern ein entsprechendes Beispiel geben.

11:40. Wer im Dienst für Jehova Willigkeit zeigt, fühlt sich durch Lob ermuntert.

13:8. Eltern, die ihre Kinder belehren, sollten Jehova um Anleitung bitten und sich stets daran halten (2. Timotheus 3:16).

14:16, 17; 16:16. Wer durch Weinen und Nörgeln Druck ausübt, setzt persönliche Beziehungen aufs Spiel (Sprüche 19:13; 21:19).

ANDERE VERGEHEN IN ISRAEL
(Richter 17:1 bis 21:25)

Der letzte Teil des Buches Richter enthält zwei außergewöhnliche Berichte. In dem ersten geht es um einen Mann namens Micha, der in seinem Haus einen Götzen aufstellt und einen Leviten als Priester für sich einsetzt. Nachdem die Daniter die Stadt Lajisch oder Leschem zerstört haben, bauen sie selbst eine Stadt und nennen sie Dan. Sie nehmen Michas Götzen und seinen Priester und führen mit diesen in Dan einen neuen Kult ein. Lajisch wurde offensichtlich noch zu Lebzeiten Josuas eingenommen (Josua 19:47).

Das Ereignis, um das sich der zweite Bericht dreht, spielt sich nicht lange nach Josuas Tod ab. Ein Sexualverbrechen, das einige Männer der benjaminitischen Stadt Gibea gemeinschaftlich verüben, führt beinahe zur Ausrottung des Stammes Benjamin — nur 600 Männer überleben. Durch eine bestimmte Einrichtung wird den Benjaminitern jedoch ermöglicht, sich Frauen zu suchen, und bis zur Herrschaft Davids hat der Stamm wieder fast 60 000 Kriegsmänner (1. Chronika 7:6–11).

Antworten auf biblische Fragen:

17:6; 21:25 — Begünstigte es nicht Anarchie, wenn ‘jeder gewohnt war, zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war’?
Nicht unbedingt, denn Jehova hatte ausreichend Vorsorge getroffen, um sein Volk anzuleiten. Er gab ihm das Gesetz und die Priesterschaft, um es in seinen Wegen zu unterweisen. Durch Urim und Tummim konnte der Hohe Priester Gott bei wichtigen Angelegenheiten um Rat fragen (2. Mose 28:30). In jeder Stadt gab es außerdem ältere Männer, die vernünftigen Rat geben konnten. Wenn sich ein Israelit diese Einrichtungen zunutze machte, hatte er gute Anleitung für sein Gewissen. Er tat in dieser Hinsicht zwar, „was in seinen eigenen Augen recht war“, aber das führte zu guten Ergebnissen. Wenn jemand dagegen das Gesetz missachtete und in Bezug auf sein Verhalten und seine Anbetung eigene Wege ging, hatte das schlimme Folgen.

20:17–48 — Warum ließ Jehova zu, dass die anderen Stämme zweimal von den Benjaminitern besiegt wurden, obwohl eigentlich diese bestraft werden mussten?
Jehova ließ zu, dass die treuen Stämme zunächst hohe Verluste erlitten, um ihre Entschlossenheit auf die Probe zu stellen, das Böse aus Israel auszurotten.

Lehren für uns:

19:14, 15. Die mangelnde Bereitschaft der Bewohner von Gibea, Gastfreundschaft zu üben, zeugte von einem gravierenden sittlichen Mangel. Christen werden aufgefordert, ‘dem Weg der Gastfreundschaft zu folgen’ (Römer 12:13).

Die Befreiung, die vor uns liegt

In absehbarer Zeit wird Gottes Königreich in den Händen Christi Jesu die böse Welt vernichten und für die Rechtschaffenen und Untadeligen eine großartige Befreiung bewirken (Sprüche 2:21, 22; Daniel 2:44). Alle Feinde Jehovas werden dann umkommen, und diejenigen, ‘die ihn lieben, werden sein, wie wenn die Sonne aufgeht in ihrer Macht’ (Richter 5:31). Erweisen wir uns als Menschen, die Jehova lieben, indem wir das anwenden, was wir aus dem Buch Richter gelernt haben.

In den Berichten über die Richter sticht immer wieder folgende grundsätzliche Wahrheit heraus: Gehorsam gegenüber Jehova führt zu reichem Segen, Ungehorsam hat schlimme Folgen (5. Mose 11:26–28). Wie wichtig ist es daher für uns, dem offenbarten Willen Gottes gegenüber ‘von Herzen gehorsam’ zu werden! (Römer 6:17; 1. Johannes 2:17).

Jule | 03.24.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus dem Buch Josua

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Josua

IM JAHR 1473 v. u. Z. lagern die Israeliten in den Ebenen Moabs. Begeistert vernehmen sie die Worte: „Bereitet euch Proviant, denn noch drei Tage, dann überschreitet ihr diesen Jordan, um einzuziehen und das Land in Besitz zu nehmen, das Jehova, euer Gott, euch gibt, damit ihr es in Besitz nehmt“ (Josua 1:11). Ihre 40-jährige Wanderung in der Wildnis ist fast zu Ende.

Etwas mehr als 20 Jahre später steht Josua mitten im Land Kanaan und wendet sich an die älteren Männer von Israel: „Seht, ich habe euch durch das Los diese Nationen, die als Erbe für eure Stämme übrig bleiben, zugewiesen und alle Nationen, die ich weggetilgt habe, vom Jordan bis zum Großen Meer gegen Sonnenuntergang. Und Jehova, euer Gott, hat sie ständig vor euch her ausgestoßen, und er hat sie um euretwillen enteignet, und ihr habt ihr Land in Besitz genommen, so wie Jehova, euer Gott, es euch verheißen hatte“ (Josua 23:4, 5).

Das Buch Josua, das im Jahr 1450 v. u. Z. von Josua aufgezeichnet wurde, beschreibt auf anschauliche Weise, was sich in den vorangegangenen 22 Jahren ereignet hatte. Da wir an der Schwelle zur verheißenen neuen Welt stehen, lässt sich unsere Situation mit derjenigen der Söhne Israels vergleichen, kurz bevor sie in das Land der Verheißung einzogen. Schenken wir daher dem Buch Josua unsere ganze Aufmerksamkeit (Hebräer 4:12).

IN DEN „WÜSTENEBENEN VON JERICHO“

(Josua 1:1 bis 5:15)

Welch eine gewaltige Aufgabe Josua doch übertragen wird, als Jehova zu ihm sagt: „Moses, mein Knecht, ist tot; und nun, steh auf, zieh über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Söhnen Israels, gebe“ (Josua 1:2)! Josua soll ein Millionenvolk in das Land der Verheißung führen. Zuvor schickt er zwei Kundschafter nach Jericho, der Stadt, die zuerst eingenommen werden soll. In Jericho lebt Rahab, eine Hure, die von Jehovas Machttaten zugunsten seines Volkes gehört hat. Sie schützt die Kundschafter und diese versprechen ihr im Gegenzug, sie am Leben zu lassen.

Nach Rückkehr der Kundschafter machen sich Josua und das Volk bereit, den Jordan zu durchqueren. Obwohl der Fluss Hochwasser führt, stellt er kein Hindernis dar, denn Jehova bewirkt, dass sich das Wasser flussaufwärts wie ein Damm staut und flussabwärts in das Tote Meer abfließt. Nachdem die Israeliten den Jordan durchquert haben, lagern sie in Gilgal, unweit von Jericho. Vier Tage später, am Abend des 14. Abib, feiern sie in den Wüstenebenen von Jericho das Passah (Josua 5:10). Am Tag darauf essen sie bereits vom Ertrag des Landes, denn Manna gibt es nicht mehr. Zu dieser Zeit beschneidet Josua alle Männlichen des Volkes, die in der Wildnis geboren worden sind.

Antworten auf biblische Fragen:

2:4, 5 Warum täuschte Rahab die Männer des Königs, die nach den Kundschaftern suchten? Rahab schützte die Kundschafter unter Einsatz ihres Lebens, weil sie an Jehova glaubte. Daher fühlte sie sich nicht verpflichtet, den Aufenthaltsort der Kundschafter an Männer zu verraten, die dem Volk Gottes schaden wollten (Matthäus 7:6; 21:23–27; Johannes 7:3–10). Rahab wurde „durch Werke gerechtgesprochen“; dazu zählte, dass sie die Abgesandten des Königs in die falsche Richtung schickte (Jakobus 2:24–26).

5:14, 15 Wer ist der „Fürst des Heeres Jehovas“? Der Fürst, der zu Josua kam, um ihn vor der Einnahme des Landes der Verheißung zu stärken, ist höchstwahrscheinlich niemand anders gewesen als „das Wort“ — Jesus Christus in seiner vormenschlichen Existenz (Johannes 1:1; Daniel 10:13). Wie ermutigend ist doch die Gewissheit, dass der verherrlichte Jesus Christus Gottes Volk heute in der geistigen Kriegführung unterstützt!

Lehren für uns:

1:7–9. Das tägliche Bibellesen, regelmäßiges Nachsinnen und das Umsetzen des Gelernten sind unentbehrlich, um im Glauben Fortschritte zu machen.

1:11. Josua gebot dem Volk, sich selbst Proviant zu beschaffen, statt sich zurückzulehnen und darauf zu warten, dass Gott für alles sorgt. Die Ermahnung Jesu, sich keine Sorgen mehr um das Lebensnotwendige zu machen, und das Versprechen, dass ‘alle diese anderen Dinge hinzugefügt werden’, bedeutet nicht, dass wir nichts unternehmen müssten, um für unseren Lebensunterhalt zu sorgen (Matthäus 6:25, 33).

2:4–13. Nachdem Rahab von den großen Taten Jehovas gehört und den Ernst der Lage erkannt hatte, beschloss sie, auf der Seite der Anbeter Jehovas Stellung zu beziehen. Sollte sich jemand, der schon eine Weile die Bibel studiert und davon überzeugt ist, dass wir „in den letzten Tagen“ leben, nicht dazu entschließen, Gott zu dienen? (2. Timotheus 3:1).

3:15. Aufgrund des positiven Berichts, den die Kundschafter aus Jericho mitbrachten, handelte Josua unverzüglich, ohne erst darauf zu warten, dass der Wasserspiegel im Jordan sank. Wenn es an der Zeit ist, etwas zu tun, was die wahre Anbetung betrifft, müssen wir ebenfalls mutig handeln, statt die Sache aufzuschieben, bis die Umstände günstiger zu sein scheinen.

4:4–8, 20–24. Die 12 Steine aus dem Flussbett des Jordan sollten den Israeliten als Gedenkzeichen dienen. In der Neuzeit stehen Jehovas Befreiungstaten als Zeichen dafür, dass er mit seinem Volk ist.

DIE LANDNAHME GEHT WEITER

(Josua 6:1 bis 12:24)

Jericho ist ‘fest verschlossen, keiner geht hinaus, und keiner kommt herein’ (Josua 6:1). Wie soll die Stadt eingenommen werden? Jehova informiert Josua über die Strategie. Es dauert nicht lange, bis die Mauern einstürzen und die Stadt zerstört ist. Nur Rahab und ihre Hausgemeinschaft bleiben am Leben.

Als Nächstes soll die Königsstadt Ai eingenommen werden. Die ausgesandten Kundschafter berichten von der geringen Einwohnerzahl, sodass keine große Streitmacht nötig ist, um sie zu schlagen. Etwa 3 000 Soldaten greifen die Stadt an, doch sie fliehen vor den Bewohnern der Stadt. Was ist geschehen? Jehova ist nicht mit ihnen. Achan, vom Stamm Juda, hat bei der Einnahme Jerichos gesündigt. Nachdem sich Josua der Sache angenommen hat, greift er Ai erneut an. Der König von Ai, der die Israeliten schon einmal besiegt hat, brennt darauf, wieder gegen sie zu kämpfen. Doch Josua macht sich das übersteigerte Selbstvertrauen der Männer von Ai zunutze und nimmt die Stadt ein.

Gibeon ist eine große Stadt, größer als Ai, und ‘alle seine Männer sind Starke’ (Josua 10:2). Als die Männer Gibeons von den Siegen Israels über Jericho und Ai hören, täuschen sie Josua und bringen ihn dazu, einen Friedensbund mit ihnen zu schließen. Die Nachbarnationen fühlen sich dadurch bedroht. Fünf ihrer Könige verbünden sich daraufhin und greifen Gibeon an. Die Israeliten befreien die Gibeoniter und bringen den Angreifern eine vernichtende Niederlage bei. Die Israeliten erobern unter der Führung Josuas auch Städte im Süden und Westen und zerschlagen das Bündnis von Königen im Norden. Insgesamt unterwerfen sie westlich des Jordan 31 Könige.

Antworten auf biblische Fragen:

10:13 Wie war ein solches Phänomen möglich? „Ist für Jehova irgendetwas zu außergewöhnlich“, da er der Schöpfer des Himmels und der Erde ist? (1. Mose 18:14). Wenn Jehova will, kann er die Bewegung der Erde so erscheinen lassen, dass Sonne und Mond von der Erde aus gesehen stillstehen. Oder er kann durch eine Lichtbrechung bewirken, dass beide Lichtkörper weiter scheinen, während die Bewegung von Erde und Mond unverändert bleibt. Wie auch immer, in der gesamten Menschheitsgeschichte hat sich ‘kein Tag wie dieser erwiesen’ (Josua 10:14).

10:13 Was war das Buch Jaschar? Dieses Buch wird noch einmal in 2. Samuel 1:18 erwähnt, wo das Gedicht „Der Bogen“ — ein Totenklagelied über König Saul von Israel und seinen Sohn Jonathan — aufgezeichnet ist. Das Buch war wahrscheinlich eine Sammlung von Liedern und Gedichten über geschichtliche Ereignisse und unter den Hebräern wohl weit verbreitet.

Lehren für uns:

6:26; 9:22, 23. Der Fluch, den Josua zur Zeit der Zerstörung Jerichos aussprach, erfüllte sich 500 Jahre später (1. Könige 16:34). Noahs Fluch über seinen Enkel Kanaan erfüllte sich in dem Sinn, dass die Gibeoniter niedrige Arbeiten verrichten mussten (1. Mose 9:25, 26). Jehovas Wort trifft stets ein.

7:20–25. Einige tun den Diebstahl Achans vielleicht als geringfügig ab und sagen sich, dass dadurch ja niemand zu Schaden kam. Für sie fallen kleinere Diebstähle sowie geringe Verstöße gegen das göttliche Gesetz wahrscheinlich in dieselbe Kategorie. Wir sollten jedoch wie Josua entschlossen sein, nicht unehrlich oder unmoralisch zu handeln.

9:15, 26, 27. Wir müssen unsere Vereinbarungen einhalten und zu unserem Wort stehen.

JOSUA NIMMT SEINE LETZTE GROSSE

AUFGABE IN ANGRIFF

(Josua 13:1 bis 24:33)

Josua, jetzt fast 90 Jahre alt, beginnt mit der Landverteilung. Welch eine gewaltige Aufgabe! Die beiden Stämme Ruben und Gad sowie der halbe Stamm Manasse haben bereits ihr Erbe östlich des Jordan erhalten. Die übrigen Stämme bekommen ihr Erbe westlich des Jordan durch das Los.

Die Stiftshütte wird in Silo im Gebiet Ephraims aufgestellt. Kaleb erhält die Stadt Hebron und Josua Timnath-Serach. Den Leviten werden 48 Städte zugesprochen, darunter die 6 Zufluchtsstädte. Auf dem Rückweg in ihr Gebiet östlich des Jordan bauen die Krieger der Stämme Ruben und Gad sowie die des halben Stamms Manasse einen „auffallend großen“ Altar (Josua 22:10). Die Stämme westlich des Jordan halten das für Abtrünnigkeit; es droht ein Stammeskrieg auszubrechen. Aber man verständigt sich und ein Blutvergießen kann verhindert werden.

Nach einiger Zeit ruft Josua die älteren Männer, die Häupter, Richter und Beamten Israels zu sich nach Timnath-Serach und fordert sie auf, mutig zu sein und Jehova treu zu bleiben. Später versammelt Josua ganz Israel nach Sichem. Dort führt er ihnen die Taten Jehovas von der Zeit Abrahams an vor Augen. Und erneut ermahnt er sie: „Fürchtet Jehova, und dient ihm in Untadeligkeit und in Wahrheit.“ Darauf fühlt sich das Volk veranlasst zu sagen: „Jehova, unserem Gott, werden wir dienen, und auf seine Stimme werden wir hören!“ (Josua 24:14, 15, 24). Bald danach stirbt Josua im Alter von 110 Jahren.

Antworten auf biblische Fragen:

13:1 Widerspricht dieser Text nicht dem, was in Josua 11:23 gesagt wird? Nein, denn bei der Eroberung des Landes waren zwei Aspekte zu berücksichtigen: 31 Könige im Land Kanaan wurden von der ganzen Nation besiegt, wodurch die Macht der Kanaaniter gebrochen wurde. Danach mussten sich Einzelpersonen und einzelne Stämme darum bemühen, das Land völlig in Besitz zu nehmen (Josua 17:14–18; 18:3). Wenngleich die Söhne Israels es versäumten, die Kanaaniter völlig zu vertreiben, stellten die Übriggebliebenen keine echte Bedrohung für die Sicherheit Israels dar (Josua 16:10; 17:12). In Josua 21:44 heißt es: „Jehova [gab] ihnen ringsumher Ruhe.“

24:2 War Abrahams Vater Terach ein Götzenanbeter? Ursprünglich war Terach kein Anbeter Jehovas. Er betete wahrscheinlich den Mondgott Sin an, eine berühmte Gottheit in Ur. Nach jüdischen Überlieferungen stellte Terach vielleicht sogar selber Götzen her. Doch als Abraham von Gott aufgefordert wurde, Ur zu verlassen, ging Terach mit ihm nach Haran (1. Mose 11:31).

Lehren für uns:

14:1013. Mit 85 Jahren bat Kaleb noch um die schwierige Aufgabe, die Bewohner von Hebron zu vertreiben. Die Gegend wurde von den Enakitern bewohnt, Männer von außergewöhnlicher Größe. Mit Jehovas Hilfe hatte dieser erprobte Krieger Gelingen und Hebron wurde zu einer Zufluchtsstadt (Josua 15:13–19; 21:11–13). Das Beispiel Kalebs ermuntert uns, vor schwierigen theokratischen Aufgaben nicht zurückzuschrecken.

22:9–12, 21–33. Wir müssen uns davor hüten, anderen schlechte Beweggründe zu unterstellen.

‘Kein einziges Wort ist dahingefallen’

Im vorgerückten Alter sagt Josua zu den verantwortlichen Männern in Israel: „Kein einziges Wort von allen guten Worten, die Jehova, euer Gott, zu euch geredet hat, [ist] dahingefallen . . . Sie alle sind für euch eingetroffen“ (Josua 23:14). Das wird anschaulich durch Josuas Geschichtsbericht beschrieben.

Der Apostel Paulus erklärte: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4). Wir können sicher sein, dass wir nicht umsonst auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes hoffen. Keine einzige Verheißung bleibt unerfüllt, alle werden sich bewahrheiten.

Quelle: Wachtturm – 1. Dezember 2004, Seite 8 – 12

Jule | 03.18.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus 5. Mose

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus 5. Mose

WIR befinden uns im Jahr 1473 v. u. Z. Vierzig Jahre sind vergangen, seit Jehova die Söhne Israels aus der ägyptischen Knechtschaft befreite. Nach all den Jahren in der Wildnis sind die Israeliten immer noch eine Nation ohne Land. Doch jetzt stehen sie endlich an der Grenze des Landes der Verheißung! Was erwartet sie, wenn sie es in Besitz nehmen? Auf welche Probleme werden sie dabei stoßen, und wie sollen sie damit umgehen?

Bevor Israel den Jordan überquert und das Land Kanaan betritt, bereitet Moses das Volk auf die große Aufgabe vor. Wie? Indem er eine Reihe von Reden hält, in denen er die Israeliten ermuntert und ermahnt, erinnert und warnt. Er weist sie darauf hin, dass Jehova Gott Anspruch auf ausschließliche Ergebenheit hat und dass sie die Nachbarnationen nicht nachahmen dürfen. Diese Reden machen den größten Teil des Bibelbuches 5. Mose aus. Und der darin gegebene Rat ist für uns heute genauso anwendbar, denn auch wir leben in einer Welt, in der es uns nicht leicht gemacht wird, Jehova ausschließlich ergeben zu sein (Hebräer 4:12).

Das Buch 5. Mose wurde mit Ausnahme des letzten Kapitels von Moses geschrieben und behandelt einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Monaten (5. Mose 1:3; Josua 4:19).* Befassen wir uns einmal damit, wie das darin Gesagte uns helfen kann, Jehova Gott von ganzem Herzen zu lieben und ihm treu zu dienen.

* Fußnote:

Das letzte Kapitel mit dem Bericht über Moses’ Tod wurde vermutlich von Josua oder dem Hohen Priester Eleasar hinzugefügt.

‘VERGISS DIE DINGE NICHT,

DIE DEINE AUGEN GESEHEN HABEN’

(5. Mose 1:1 bis 4:49)

Moses berichtet in der ersten Rede ausführlich von einigen Erlebnissen in der Wildnis, besonders von solchen, aus denen die Israeliten, die bereitstehen, das Land der Verheißung in Besitz zu nehmen, eine Lehre ziehen können. Der Bericht über die Einsetzung von Richtern führt ihnen gewiss vor Augen, wie Jehova sein Volk organisiert, nämlich stets so, dass Fürsorglichkeit gewährleistet ist. Moses erzählt auch von dem schlechten Bericht der zehn Kundschafter, der dazu geführt hat, dass die vorige Generation nicht in das Land der Verheißung einziehen durfte. Bedenken wir, welche Wirkung dieses warnende Beispiel auf Moses’ Zuhörer gehabt haben muss, da sie das Land direkt vor Augen hatten.

Jetzt stehen die Söhne Israels bereit, das Land auf der anderen Seite des Flusses einzunehmen. Die Erinnerung an die Siege, die Jehova ihnen schon vor der Jordanüberquerung gegeben hat, flößt ihnen bestimmt Mut ein. Das Land, das sie erobern sollen, ist allerdings voller Götzen. Wie passend, dass Moses sie nachdrücklich vor dem Götzendienst warnt!

Antworten auf biblische Fragen:

2:4–6, 9, 19, 24, 31–35; 3:1–6 Warum rotteten die Israeliten einige der Völker aus, die östlich des Jordan lebten, andere dagegen nicht? Jehova gebot Israel, sich mit den Söhnen Esaus nicht auf Streit einzulassen. Warum nicht? Weil sie die Nachkommen von Jakobs Bruder waren. Die Israeliten durften außerdem die Moabiter und die Ammoniter nicht belästigen oder Krieg gegen sie führen, weil es sich um Nachkommen von Abrahams Neffen Lot handelte. Die Amoriterkönige Sihon und Og hatten dagegen keine solchen Ansprüche auf das von ihnen beherrschte Gebiet. Als Sihon es ablehnte, die Israeliten durch sein Land ziehen zu lassen, und Og gegen sie in die Schlacht zog, gebot Jehova den Israeliten daher, ihre Städte zu zerstören und niemand am Leben zu lassen.

4:15–20, 23, 24 Bedeutet das Verbot, sich geschnitzte Bilder zu machen, dass es verkehrt ist, von irgendwelchen Objekten Abbilder rein künstlerischer Natur herzustellen? Nein. Dieses Verbot richtet sich dagegen, Bildnisse für die Anbetung herzustellen — dagegen, sich vor Götzen niederzubeugen und ihnen zu dienen. Die Bibel untersagt nicht, von irgendwelchen Objekten plastische Darstellungen oder Gemälde rein künstlerischer Natur zu schaffen (1. Könige 7:18, 25).

Lehren für uns:

1:2, 19. Die Söhne Israels wanderten etwa 38 Jahre lang durch die Wildnis, obwohl es nur „elf Tage sind . . . vom Horeb [der Berggegend um den Berg Sinai, wo die Zehn Gebote gegeben wurden] auf dem Weg des Gebirges Seir nach Kadesch-Barnea“. Welch ein hoher Preis dafür, dass sie Jehova Gott nicht gehorcht hatten! (4. Mose 14:26–34).

1:16, 17. An Gottes Maßstäben für das Richten hat sich bis heute nichts geändert. Wer beauftragt wird, in einem Rechtskomitee mitzuwirken, darf sein Urteil nicht von Bevorzugung oder von Menschenfurcht beeinflussen lassen.

4:9. Für den Erfolg der Israeliten war es unerlässlich, die Dinge nicht zu vergessen, die sie mit eigenen Augen gesehen hatten. Da die verheißene neue Welt immer näher rückt, ist es auch für uns höchst wichtig, uns die wunderbaren Taten Jehovas vor Augen zu führen, indem wir sein Wort fleißig studieren.

LIEBE JEHOVA UND HALTE SEINE GEBOTE

(5. Mose 5:1 bis 26:19)

Moses berichtet in seiner zweiten Rede eingehend davon, wie am Berg Sinai das Gesetz gegeben wurde, und wiederholt die Zehn Gebote. Von sieben Nationen wird ausdrücklich gesagt, dass sie vollständig vernichtet werden sollen. Die Söhne Israels werden an eine wichtige Lektion erinnert, die sie in der Wildnis gelernt haben, nämlich dass „der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“. Auch unter den neuen Gegebenheiten müssen sie „das ganze Gebot halten“ (5. Mose 8:3; 11:8).

Wenn sich die Israeliten im Land der Verheißung niederlassen, werden sie Gesetze benötigen, die nicht nur die Anbetung betreffen, sondern auch das Rechtswesen, die Regierung, die Kriegführung sowie das alltägliche gesellschaftliche und persönliche Leben. Moses wiederholt diese Gesetze und hebt hervor, wie wichtig es ist, Jehova zu lieben und seine Gebote zu halten.

Antworten auf biblische Fragen:

8:3, 4 Inwiefern nutzte sich die Kleidung der Israeliten nicht ab und schwollen ihre Füße nicht an, solange sie durch die Wildnis wanderten? Das war genauso ein Wunder wie die regelmäßige Versorgung mit Manna. Die Israeliten verwendeten dieselben Kleidungsstücke und dieselbe Fußbekleidung, mit der sie sich auf den Weg gemacht hatten, und gaben sie wahrscheinlich an andere weiter, wenn die Kinder größer wurden oder Erwachsene starben. Wie die beiden Volkszählungen zeigen, die zu Beginn und am Ende der Wanderung durch die Wildnis vorgenommen wurden, nahm die Zahl der Israeliten nicht zu, sodass die ursprünglich vorhandenen Kleidungsstücke ausgereicht haben dürften (4. Mose 2:32; 26:51).

14:21 Warum war es den Israeliten erlaubt, ein unausgeblutetes totes Tier, das sie selbst nicht essen durften, einem ansässigen Fremdling zu geben oder einem Ausländer zu verkaufen? Mit dem Begriff „ansässiger Fremdling“ kann in der Bibel ein Nichtisraelit gemeint sein, der ein Proselyt geworden war, oder ein Siedler, der sich an die grundlegenden Landesgesetze hielt, ohne ein Anbeter Jehovas zu werden. Ausländer und ansässige Fremdlinge, die keine Proselyten wurden, standen nicht unter dem Gesetz und verwendeten unausgeblutete tote Tiere auf verschiedene Weise. Die Israeliten durften ihnen solche Tiere geben oder verkaufen. Der Proselyt stand dagegen unter dem Gesetzesbund. Wie aus 3. Mose 17:10 hervorgeht, war es solch einer Person verboten, Tierblut zu verzehren.

24:6 Warum wurde es damit verglichen, „eine Seele“ zu ergreifen, wenn jemand „eine Handmühle oder deren oberen Mühlstein als Pfand“ ergriff? Eine Handmühle und deren oberer Mühlstein standen für die „Seele“ oder den Lebensunterhalt einer Person. Wer eines davon wegnahm, schnitt die ganze Familie von der täglichen Brotversorgung ab.

25:9 Von welcher Bedeutung war es, dass einem Mann, der es ablehnte, die Schwagerehe zu vollziehen, die Sandale ausgezogen und ins Gesicht gespuckt wurde? So „war vorzeiten der Brauch in Israel hinsichtlich des Rückkaufsrechts . . .: Ein Mann musste seine Sandale ausziehen und sie seinem Mitmenschen geben“ (Ruth 4:7). Wenn einem Mann, der es ablehnte, die Schwagerehe zu vollziehen, die Sandale ausgezogen wurde, war das somit die Bestätigung dafür, dass er auf seine Stellung und sein Recht verzichtete, für seinen verstorbenen Bruder einen Erben zu zeugen. Das galt als schändlich (5. Mose 25:10). Ihm ins Gesicht zu spucken war ein Akt der Erniedrigung (4. Mose 12:14).

Lehren für uns:

6:6–9. Das, was den Israeliten in Bezug auf das Gesetz geboten wurde, gilt für uns genauso, nämlich dass wir Gottes Gebote kennen, sie uns stets vor Augen halten und sie unseren Kindern einschärfen sollen. Wir müssen sie insofern ‘als ein Zeichen auf unsere Hand binden’, als unsere Handlungen — vertreten durch die Hände — beweisen müssen, dass wir Jehova gehorchen. Und wie ‘ein Stirnband zwischen den Augen’ muss unser Gehorsam für alle erkennbar sein.

6:16. Stellen wir Jehova niemals auf die Probe wie die treulosen Israeliten in Massa, wo sie murrten, weil es kein Wasser gab (2. Mose 17:1–7).

8:11–18. Materialismus kann bewirken, dass wir Jehova vergessen.

9:4–6. Hüten wir uns vor Selbstgerechtigkeit.

13:6. Lassen wir uns durch niemand von der Anbetung Jehovas abbringen.

14:1. Wir müssen uns vor Selbstverstümmelung hüten, weil sie von Geringschätzung für den menschlichen Körper zeugt und mit falscher Religion zu tun haben kann (1. Könige 18:25–28). Angesichts der Auferstehungshoffnung wäre solch ein extremer Ausdruck der Trauer um einen Verstorbenen unpassend.

20:5–7; 24:5. Auf Personen, die sich in einer Ausnahmesituation befinden, sollte Rücksicht genommen werden, selbst wenn es etwas Wichtiges zu tun gibt.

22:23–27. Für eine Frau, der eine Vergewaltigung droht, ist Schreien eines der wirkungsvollsten Verteidigungsmittel.

„DU SOLLST DAS LEBEN WÄHLEN“

(5. Mose 27:1 bis 34:12)

In seiner dritten Rede verpflichtet Moses die Israeliten dazu, nach der Überquerung des Jordan das Gesetz auf große Steine zu schreiben; außerdem spricht er Flüche für Ungehorsam und Segnungen für Gehorsam aus. Die vierte Rede beginnt mit einer Erneuerung des Bundes zwischen Jehova und Israel. Moses warnt erneut vor Ungehorsam und ermahnt das Volk, „das Leben [zu] wählen“ (5. Mose 30:19).

Moses hält aber nicht nur die vier Reden, sondern geht auch auf den bevorstehenden Führungswechsel ein. Er lehrt die Israeliten ein beeindruckendes Lied, das Jehova preist und vor den schlimmen Folgen der Untreue warnt. Nachdem Moses die Stämme gesegnet hat, stirbt er im Alter von 120 Jahren und wird begraben. Die Trauerzeit dauert 30 Tage, also fast die Hälfte der in 5. Mose behandelten Zeitspanne.

Antworten auf biblische Fragen:

32:13, 14 Was ist damit gemeint, dass die Israeliten „Fett von Widdern“ aßen, wenn ihnen doch jeglicher Genuss von Fett verboten war? Der Ausdruck wird hier bildlich verwendet und bezeichnet das Beste der Herde. Der sinnbildliche Gebrauch ist auch daraus zu ersehen, dass im selben Vers vom „Nierenfett des Weizens“ und vom „Blut der Traube“ die Rede ist.

33:1 – 29 Warum wurde Simeon in Moses’ Segensspruch für die Söhne Israels nicht ausdrücklich erwähnt? Das ist deshalb der Fall, weil Simeon und Levi „hart“ handelten und ihr Zorn „grausam“ war (1. Mose 34:13–31; 49:5–7). Ihr Erbe sah etwas anders aus als das der übrigen Stämme. Levi erhielt 48 Städte und Simeons Anteil lag innerhalb des Gebiets von Juda (Josua 19:9; 21:41, 42). Daher segnete Moses Simeon nicht ausdrücklich. Der Segen für Simeon war jedoch in dem allgemeinen Segen für Israel enthalten.

Lehren für uns:

31:12. Kinder sollten sich in den Zusammenkünften der Versammlung zu den Erwachsenen setzen und sich bemühen, zuzuhören und zu lernen.

32:4. Alles Tun Jehovas ist insofern vollkommen, als darin seine Eigenschaften der Gerechtigkeit, Weisheit, Liebe und Macht vollkommen ausgeglichen zum Ausdruck kommen.

Von großem Wert für uns

Jehova ist „e i n Jehova“, wie aus 5. Mose deutlich hervorgeht (5. Mose 6:4). Ferner gibt das Buch Aufschluss über ein Volk, das in einem einzigartigen Verhältnis zu Gott stand. Es warnt auch vor Götzendienst und hebt hervor, wie wichtig die ausschließliche Ergebenheit Gott gegenüber ist.

Das Buch 5. Mose ist gewiss auch für uns sehr wertvoll. Obwohl wir nicht unter dem Gesetz stehen, können wir doch viel aus diesem lernen, was uns hilft, ‘Jehova, unseren Gott, mit unserem ganzen Herzen und unserer ganzen Seele und unserer ganzen Tatkraft zu lieben’ (5. Mose 6:5).

Karte auf Seite 24

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

SEIR

Kadesch-Barnea

Berg Sinai (Horeb)

Rotes Meer

Nachweis:

Based on maps copyrighted by Pictorial Archive (Near Eastern History) Est. and Survey of Israel

Bild, Seite 24:

Die von Moses gehaltenen Reden machen den größten Teil des Buches 5. Mose aus

Bild, Seite 26:

Welche Lehre sollte daraus gezogen werden, dass Jehova für das Manna sorgte?

Bild, Seite 26:

Eine Handmühle oder deren oberen Mühlstein als Pfand zu ergreifen wurde damit verglichen, „eine Seele“ zu ergreifen

Quelle: Wachtturm – 15. September 2004, Seite 24 – 27

Jule | 03.10.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus 4. Mose

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus 4. Mose

NACH dem Auszug aus Ägypten wurden die Israeliten zu einer Nation organisiert. Schon bald darauf hätten sie in das Land der Verheißung einziehen können, doch stattdessen mussten sie etwa vier Jahrzehnte durch eine „große und furchteinflößende Wildnis“ wandern (5. Mose 8:15). Warum? Das erfahren wir aus dem Geschichtsbericht in 4. Mose. Er führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, Jehova Gott zu gehorchen und seine Vertreter zu achten.

Dieses Bibelbuch, das Moses in der Wildnis und in den Ebenen Moabs schrieb, behandelt 38 Jahre und 9 Monate — von 1512 v. u. Z. bis 1473 v. u. Z. (4. Mose 1:1; 5. Mose 1:3). Es wird auch „Numeri“ genannt. Diese Bezeichnung bezieht sich auf zwei Volkszählungen der Israeliten, die im Abstand von etwa 38 Jahren durchgeführt wurden (Kapitel 1 bis 4 und 26). Der Bericht besteht aus drei Teilen. Der erste Teil handelt von Ereignissen am Sinai. Im zweiten Teil lesen wir über Begebenheiten in der Wildnis und der letzte Teil berichtet über das, was in den Ebenen Moabs geschah. Beim Lesen des Berichts könnten wir uns fragen: Was lernen wir daraus? Enthält der Bericht Grundsätze, die uns heute bereichern?

AM SINAI

(4. Mose 1:1 bis 10:10)

Die erste der beiden Volkszählungen wird durchgeführt, als die Israeliten noch am Sinai lagern. Man zählt — mit Ausnahme der Leviten — 603 550 Männer im Alter von 20 Jahren und darüber. Bei dieser Zählung spielen offensichtlich militärische Überlegungen eine Rolle. Zusammen mit den Frauen, den Kindern und den Leviten sind wahrscheinlich über drei Millionen Menschen im Lager.

Nach der Volkszählung werden die Israeliten über die Marschordnung informiert. Sie erfahren Einzelheiten über die Aufgaben der Leviten und den Dienst an der Stiftshütte. Außerdem erhalten sie Quarantänevorschriften und Gesetze, die Fälle von Eifersucht sowie die Gelübde der Nasiräer regeln. Im Kapitel 7 lesen wir von Opfergaben der Vorsteher, die sie bei der Einweihung des Altars darbringen, und Kapitel 9 behandelt die Passahfeier. Der Gemeinde wird auch gesagt, wie sie sich lagern soll und was beim Aufbrechen des Lagers beachtet werden muss.

Antworten auf biblische Fragen:

2:1, 2 Was waren die „Zeichen“, bei denen sich die Dreistämmeabteilungen in der Wildnis lagern sollten? Diese Zeichen werden zwar in der Bibel nicht näher erklärt, sie wurden aber nicht als heilige Symbole angesehen und ihnen wurde keine religiöse Bedeutung beigemessen. Sie waren einfach nützliche Sammelzeichen, die jedem halfen, seinen Platz im Lager zu finden.

5:27 Was ist darunter zu verstehen, dass die „Hüfte“ einer ehebrecherischen Frau „einfallen“ sollte? Der Ausdruck „Hüfte“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Fortpflanzungsorgane (1. Mose 46:26). Das „Einfallen“ deutet darauf hin, dass diese Organe verkümmerten und die Frau unfruchtbar wurde.

Lehren für uns:

6:1–7. Nasiräer mussten opferbereit sein, denn sie durften weder berauschendes Getränk noch Erzeugnisse des Weinstocks zu sich nehmen. Wie eine Frau, die sich ihrem Mann unterordnete, oder ein Mädchen, das sich seinem Vater unterordnete, mussten sie sich Jehova unterordnen und als Zeichen hierfür ihr Kopfhaar wachsen lassen. Nasiräer durften auch keine Leiche berühren, nicht einmal die eines nahen Angehörigen. Die Selbstlosigkeit von Vollzeitdienern heute zeigt sich sowohl in ihrer Opferbereitschaft als auch darin, dass sie sich Jehova und seinen Verfahrensweisen bereitwillig unterordnen. Für einige, die in einem entfernten Land ihren Dienst durchführen, ist es vielleicht sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, bei der Beerdigung eines nahen Angehörigen anwesend zu sein.

8:25, 26. Damit die Leviten ihren Aufgaben richtig nachkommen konnten und aus Rücksicht auf das Alter, sollten die älteren Männer aus dem obligatorischen Dienst ausscheiden. Sie durften aber anderen Leviten bei der Arbeit helfen. Auch wenn wir heute nicht aus dem Dienst als Königreichsverkündiger ausscheiden, können wir aus dem Grundsatz dieses Gebots etwas Wertvolles lernen. Ein Christ, dem bestimmte Aufgaben wegen seines Alters zu viel werden, könnte stattdessen Arbeiten durchführen, die er bewältigen kann.

IN DER WILDNIS VON ORT ZU ORT

(4. Mose 10:11 bis 21:35)

Schließlich erhebt sich die Wolke, die über der Stiftshütte schwebt, und die Israeliten machen sich auf den Weg, der sie in 38 Jahren und ein oder zwei Monaten zu den Ebenen Moabs führt. Wir können ihren Weg mithilfe der Karte auf Seite 9 in der von Jehovas Zeugen herausgegebenen Broschüre „Das gute Land sehen“ mitverfolgen.

Auf dem Weg nach Kadesch in der Wildnis Paran wird bei mindestens drei Gelegenheiten gemurrt. Jehova beendet das Murren bei der ersten Gelegenheit durch Feuer, das einige tötet. Danach verlangen die Israeliten Fleisch, und Jehova sorgt für Wachteln. Und nachdem Mirjam sich zusammen mit Aaron über Moses beschwert hat, wird sie vorübergehend aussätzig.

Nachdem die Israeliten ihr Lager in Kadesch aufgeschlagen haben, beauftragt Moses 12 Männer, das Land der Verheißung auszukundschaften. Nach 40 Tagen kehren sie zurück. Das Volk glaubt den 10 Kundschaftern, die einen schlechten Bericht geben, und will Moses, Aaron und die beiden treuen Kundschafter Josua und Kaleb steinigen. Jehova hat vor, das Volk mit Pest zu schlagen, doch als Moses sich für das Volk einsetzt, bestimmt Gott, dass es 40 Jahre in der Wildnis umherwandern soll — so lange, bis alle gestorben sind, die man bei der Volkszählung erfasst hat.

Jehova erlässt weitere Gebote. Korah rebelliert mit anderen gegen Moses und Aaron. Daraufhin werden die Rebellen entweder durch Feuer getötet oder von der Erde verschlungen. Am nächsten Tag murrt die ganze Gemeinde gegen Moses und Aaron. Daher sterben 14 700 Menschen an einer Plage von Jehova. Gott lässt den Stab Aarons Knospen treiben und bestätigt dadurch, dass er ihn zum Hohen Priester eingesetzt hat. Anschließend erlässt Jehova weitere Gesetze, die mit den Pflichten der Leviten und der Reinigung des Volkes zu tun haben. Die Verwendung der Asche einer roten Kuh deutet auf die Reinigung durch das Opfer Jesu hin (Hebräer 9:13, 14).

Die Söhne Israels kehren nach Kadesch zurück, wo Mirjam stirbt. Und wieder murrt die Gemeinde gegen Moses und Aaron. Warum? Es fehlt an Wasser. Als Jehova durch ein Wunder für Wasser sorgt, versäumen es Moses und Aaron, den Namen Jehovas zu heiligen, und dürfen daher das Land der Verheißung nicht betreten. Die Israeliten brechen von Kadesch auf und Aaron stirbt auf dem Berg Hor. Als das Volk um Edom herumzieht, ermüdet es und redet gegen Gott und Moses. Jehova bestraft sie, indem er Giftschlangen unter sie sendet. Wieder tritt Moses für das Volk ein und Gott weist ihn an, eine Kupferschlange herzustellen und sie an einer Stange zu befestigen. Jeder, der auf die Kupferschlange blickt, wird von seinem Schlangenbiss geheilt. Die Schlange deutet auf die Hinrichtung Jesu Christi am Pfahl hin, wodurch es uns möglich ist, ewig gesegnet zu werden (Johannes 3:14, 15). Die Israeliten besiegen die amoritischen Könige Sihon und Og und besetzen deren Gebiete.

Antworten auf biblische Fragen:

12:1 Warum wurde Moses von Mirjam und Aaron kritisiert? Der eigentliche Grund für ihre Kritik war, dass Mirjam anscheinend größeren Einfluss ausüben wollte. Sie könnte befürchtet haben, ihre Stellung als angesehenste Frau im Lager zu verlieren, als Zippora, Moses’ Frau, sich ihrem Mann in der Wildnis anschloss (2. Mose 18:1–5).

12:9–11 Warum wurde nur Mirjam mit Aussatz geschlagen? Höchstwahrscheinlich stiftete sie zu der Beschwerde an und überredete Aaron, sie dabei zu unterstützen. Aaron war richtig eingestellt und gab seinen Fehler zu.

21:14, 15 Worum handelt es sich bei dem hier erwähnten Buch? In der Heiligen Schrift werden verschiedene Bücher erwähnt, die die Bibelschreiber als Informationsquelle nutzten (Josua 10:12, 13; 1. Könige 11:41; 14:19, 29). Hierzu gehörte auch das „Buch der Kriege Jehovas“. Es war ein Geschichtsbericht über die Kriege des Volkes Jehovas.

Lehren für uns:

11:27–29. Moses’ ausgezeichnetes Beispiel lehrt uns, wie wir reagieren sollten, wenn andere im Dienst für Jehova irgendwelche Vorrechte erhalten. Statt eifersüchtig zu sein und alles daranzusetzen, selbst geehrt zu werden, freute sich Moses, als Eldad und Medad als Propheten auftraten.

12:2, 9, 10; 16:1–3, 12–14, 31–35, 41, 46–50. Jehova erwartet, dass seine Anbeter diejenigen achten, denen er gewisse Befugnisse verliehen hat.

14:24. Wir können dem Druck der Welt, schlecht zu handeln, widerstehen, wenn wir einen „anderen Geist“ — eine andere Einstellung — entwickeln. Unser Geist muss sich deutlich vom Geist der Welt unterscheiden.

15:37–41. Die einzigartigen Fransen an den Kleidern der Israeliten sollten sie daran erinnern, dass sie als Volk abgesondert wurden, um Gott anzubeten und seinen Geboten zu gehorchen. Sollten wir uns nicht genauso auffällig von der Welt unterscheiden, indem wir uns an die Maßstäbe Gottes halten?

IN DEN EBENEN MOABS

(4. Mose 22:1 bis 36:13)

Die Israeliten lagern nun in den Wüstenebenen Moabs und die Moabiter empfinden Grauen vor ihnen. Der moabitische König Balak bittet daher Bileam, die Israeliten gegen Bezahlung zu verfluchen. Doch Jehova bewirkt, dass Bileam sie segnet. Als daraufhin Moabiterinnen und Midianiterinnen die Männer von Israel zu Unmoral und Götzendienst verführen, veranlasst Jehova, dass 24 000 Missetäter sterben. Die Plage endet, nachdem Pinehas durch sein Handeln gezeigt hat, dass er keine Rivalität gegenüber Jehova duldet.

Nach der zweiten Volkszählung stellt sich heraus, dass außer Josua und Kaleb niemand mehr von denen am Leben ist, die bei der ersten Zählung erfasst wurden. Josua wird als Moses’ Nachfolger eingesetzt. Die Israeliten erfahren etwas über die Vorgehensweise bei verschiedenen Opferungen und erhalten bestimmte Anweisungen über das Ablegen von Gelübden. Außerdem rächen sie sich an den Midianitern. Die Stämme Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse lassen sich östlich vom Jordan nieder. Die Israeliten erhalten Befehle im Zusammenhang mit der Überquerung des Jordan und der Einnahme des Landes. Der genaue Grenzverlauf wird festgelegt und das Erbe durch das Los verteilt. Die Leviten erhalten 48 Städte, von denen 6 Zufluchtsstädte werden sollen.

Antworten auf biblische Fragen:

22:20–22 Warum entbrannte der Zorn Gottes gegen Bileam? Jehova verbot dem Propheten Bileam, die Israeliten zu verfluchen (4. Mose 22:12). Doch Bileam wollte Israel unbedingt verfluchen und begleitete daher die Männer Balaks. Er hatte es auf den Lohn abgesehen und wollte dem König von Moab gefallen (2. Petrus 2:15, 16; Judas 11). Auch nachdem Jehova bewirkt hatte, dass er Israel segnete, statt es zu verfluchen, bemühte sich Bileam um die Anerkennung des Königs. Er schlug vor, die israelitischen Männer von Baalsanbeterinnen verführen zu lassen (4. Mose 31:15, 16). Wegen Bileams skrupelloser Habgier wurde Gott auf ihn zornig.

30:6–8 Kann ein Christ ein Gelübde seiner Frau aufheben? Was Gelübde betrifft, handelt Jehova heute mit seinen Anbetern ganz individuell. Die Hingabe an Jehova ist beispielsweise ein persönliches Gelübde (Galater 6:5). Der Ehemann hat nicht das Recht, solch ein Gelübde seiner Frau zu ignorieren oder außer Kraft zu setzen. Allerdings sollte eine Frau kein Gelübde ablegen, das nicht mit Gottes Wort übereinstimmt oder sie daran hindern würde, ihren Pflichten gegenüber ihrem Mann nachzukommen.

Lehren für uns:

25:11. Was für ein gutes Beispiel uns doch Pinehas durch seinen Eifer gab! Weil wir die Versammlung rein erhalten möchten, sollten wir den Ältesten eine schwere Unsittlichkeit, von der wir wissen, bestimmt nicht verheimlichen.

35:9–29. Das Leben ist heilig und wir müssen Achtung davor haben. Das lehrt uns die Tatsache, dass ein unabsichtlicher Totschläger verpflichtet war, sein Zuhause zu verlassen, um in eine Zufluchtsstadt zu fliehen, in der er eine gewisse Zeit bleiben musste.

35:33. Das vergossene Blut Unschuldiger, durch das die Erde entweiht ist, kann nur durch das Blut derer gesühnt werden, die es vergossen haben. Es ist daher absolut gerechtfertigt, dass Jehova die Bösen vernichtet, bevor die Erde ein Paradies wird (Sprüche 2:21, 22; Daniel 2:44).

Gottes Wort übt Macht aus

Es ist unerlässlich, dass wir sowohl Jehova achten als auch diejenigen, die in seinem Volk Verantwortung tragen. Das geht ganz deutlich aus 4. Mose hervor. Dieser wichtige Grundsatz trägt heute zum Frieden und zur Einheit in den Versammlungen bei!

Die Berichte aus 4. Mose zeigen uns, wie schnell man zum Sündigen — wie beispielsweise zum Murren, zur Unmoral oder zum Götzendienst — verleitet werden kann, wenn man nicht auf seine geistige Gesinnung achtet. Man könnte einige dieser Beispiele und Lehren als „örtliche Bedürfnisse“ in einer Dienstzusammenkunft der Versammlung der Zeugen Jehovas besprechen. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

Bild, Seite 24, 25:

Jehova bestimmte durch eine übernatürliche Wolke über der Stiftshütte, wann die Israeliten aufbrechen und wo sie lagern sollten

Bilder auf Seite 26:

Jehova verdient unseren Gehorsam und erwartet, dass wir seine Vertreter respektieren

Quelle: Wachtturm – 1. August 2004, Seite 24 – 27

Jule | 02.27.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | 1 Comment |

Höhepunkte aus 3. Mose

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus 3. Mose

ES IST noch kein Jahr her, seit die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreit wurden. Die neu gegründete Nation befindet sich jetzt auf dem Weg in das Land Kanaan. Jehova möchte, dass sich dort ein heiliges Volk ansiedelt. Doch die Lebensweise und die religiösen Bräuche der Kanaaniter sind durch und durch verdorben. Deshalb gibt der wahre Gott den Israeliten Bestimmungen, die sie für seinen Dienst abgesondert halten sollen. Festgehalten sind sie im dritten Buch Mose. Dieses Bibelbuch wurde offenbar im Jahr 1512 v. u. Z. von dem Propheten Moses in der Wildnis Sinai geschrieben und behandelt einen Zeitraum von nur einem Mondmonat (2. Mose 40:17; 4. Mose 1:1–3). Jehova fordert seine Anbeter darin wiederholt auf, heilig zu sein (3. Mose 11:44; 19:2; 20:7, 26).

Heute stehen Jehovas Zeugen nicht mehr unter dem Gesetz, das Gott durch Moses übermittelte. Mit dem Tod Jesu Christi wurde dieses Gesetz abgeschafft (Römer 6:14; Epheser 2:11–16). Trotzdem sind die Bestimmungen in 3. Mose für uns nicht ohne Wert, denn wir lernen dadurch viel über die Anbetung unseres Gottes Jehova.

FREIWILLIGE UND OBLIGATORISCHE

HEILIGE OPFER

(3. Mose 1:1 bis 7:38)

Die im Gesetz erwähnten Opfer waren zum Teil freiwillig und zum Teil obligatorisch. Brandopfer beispielsweise waren freiwillig. Sie wurden Gott ganz und gar dargebracht, so wie auch Jesus Christus sein Leben bereitwillig und ganz und gar als Loskaufsopfer darbrachte. Die ebenfalls freiwilligen Gemeinschaftsschlachtopfer wurden dagegen aufgeteilt. Ein Teil wurde Gott auf dem Altar dargebracht, einen Teil durfte der Priester essen und einen der Opfernde. Damit vergleichbar ist die Feier zum Gedenken an Christi Tod, die für gesalbte Christen ein Gemeinschaftsmahl ist (1. Korinther 10:16–22).

Sündopfer und Schuldopfer waren obligatorisch. Durch Sündopfer wurden versehentliche oder unabsichtliche Sünden gesühnt. Schuldopfer wurden von Gott verlangt, wenn die Rechte eines anderen verletzt worden waren. Zusätzlich konnte der reumütige Sünder dadurch gewisse Rechte zurückbekommen. Durch Getreideopfer bedankte man sich für die Großzügigkeit Jehovas. All das ist für uns von Interesse, denn die im Gesetzesbund vorgeschriebenen Opfer wiesen auf Jesus Christus und sein Opfer hin sowie auf die Segnungen, die sich daraus ergeben (Hebräer 8:3–6; 9:9–14; 10:5–10).

Antworten auf biblische Fragen:

2:11, 12 Warum war „Honig als Feueropfer“ für Jehova nicht annehmbar? Bienenhonig war damit wohl nicht gemeint. Der hier erwähnte Honig kam zwar nicht als „Feueropfer“ infrage, aber er wurde unter die „Erstlinge von dem . . . Ertrag des Feldes“ gerechnet (2. Chronika 31:5). Deshalb muss es sich um den Saft oder Sirup von Früchten gehandelt haben. Da er gären kann, durfte er nicht auf dem Altar geopfert werden.

2:13 Warum musste mit jeder Opfergabe Salz dargebracht werden? Das geschah nicht wegen des Geschmacks. Salz wird in der ganzen Welt als Konservierungsmittel gebraucht. Es wurde wahrscheinlich deshalb zusammen mit den Opfern dargebracht, weil es für etwas steht, das nicht verdirbt oder verfällt.

Lehren für uns:

3:17. Da Fett als der beste oder gehaltvollste Teil angesehen wurde, sollte das Verbot, Fett zu essen, den Israeliten offensichtlich klar machen, dass der beste Teil Jehova zustand (1. Mose 45:18). Dadurch wird uns vor Augen geführt, dass wir Jehova das Allerbeste geben sollten (Sprüche 3:9, 10; Kolosser 3:23, 24).

7:26, 27. Die Israeliten durften kein Blut zu sich nehmen. Für Gott ist Blut gleichbedeutend mit Leben. „Die Seele [das Leben] des Fleisches ist im Blut“, heißt es in 3. Mose 17:11. Wahre Anbeter Gottes müssen sich nach wie vor von Blut enthalten (Apostelgeschichte 15:28, 29).

EINE HEILIGE PRIESTERSCHAFT

WIRD EINGESETZT

(3. Mose 8:1 bis 10:20)

Wer war für die verschiedenen Aufgaben zuständig, die mit den Opfern zusammenhingen? Damit waren die Priester betraut. Auf Anweisung Gottes hielt Moses eine Einsetzungsfeier für den Hohen Priester Aaron und seine vier Söhne ab, die Unterpriester sein sollten. Die Zeremonie dauerte offenbar sieben Tage und am darauf folgenden Tag trat die Priesterschaft ihren Dienst an.

Antworten auf biblische Fragen:

9:9 Warum ist es von Bedeutung, dass an den Altarsockel und auf verschiedene Gegenstände Blut gegeben wurde? Damit wurde veranschaulicht, dass Jehova Blut zur Sündensühnung akzeptierte. Bei allem, was mit Sühnung zu tun hatte, spielte Blut eine Rolle. „Fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem GESETZ“, schrieb der Apostel Paulus, „und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung“ (Hebräer 9:22).

10:1, 2 Was könnte bei der Sünde von Aarons Söhnen Nadab und Abihu eine Rolle gespielt haben? Kurz nachdem Nadab und Abihu ihre priesterlichen Befugnisse überschritten hatten, verbot Jehova den Priestern beim Dienst in der Stiftshütte den Genuss von Wein oder berauschendem Getränk (3. Mose 10:9). Das legt die Vermutung nahe, dass diese beiden Söhne Aarons damals unter Alkoholeinfluss standen. Doch der eigentliche Grund, warum sie sterben mussten, war, dass sie „unerlaubtes Feuer“ darbrachten, das Jehova „ihnen nicht vorgeschrieben hatte“.

Lehren für uns:

10:1, 2. Diener Jehovas, die heute mit Verantwortung betraut sind, müssen sich an die Richtlinien Gottes halten. Auch dürfen sie beim Erfüllen ihrer Aufgaben nicht anmaßend sein.

10:9. Aufgaben, die mit unserem Dienst für Gott zu tun haben, sollten wir nicht unter Alkoholeinfluss nachkommen.

DIE ANBETUNG GOTTES ERFORDERT

REINHEIT

(3. Mose 11:1 bis 15:33)

Die Speisevorschriften, bei denen es um reine und unreine Tiere ging, brachten den Israeliten zwei Vorteile. Sie waren ein Schutz vor Krankheitserregern und grenzten sie noch stärker von den umliegenden Völkern ab. Weitere Vorschriften betrafen die Unreinheit durch das Berühren von Leichen, die Reinigung einer Frau nach der Entbindung, den Umgang mit Aussatz und die Unreinheit durch Absonderungen der männlichen und der weiblichen Geschlechtsorgane. Alles, was mit Unreinheit zu tun hatte, fiel in den Zuständigkeitsbereich der Priester.

Antworten auf biblische Fragen:

12:2, 5 Warum wurde eine Frau durch die Entbindung „unrein“? Die Fortpflanzungsorgane waren eigentlich dazu gedacht, vollkommenes menschliches Leben weiterzugeben. Doch durch die ererbten Auswirkungen der Sünde konnte nur unvollkommenes, sündiges Leben an die Nachkommen weitergegeben werden. Die vorübergehende „Unreinheit“ nach der Entbindung oder auch durch die Menstruation oder durch Samenergüsse war eine Erinnerung an die ererbte Sündhaftigkeit (3. Mose 15:16–24; Psalm 51:5; Römer 5:12). Die Reinigungsvorschriften sollten den Israeliten vor Augen führen, dass ein Loskaufsopfer erforderlich war, um die Sünden der Menschen zuzudecken und die menschliche Vollkommenheit wiederherzustellen. Das Gesetz wurde dadurch für sie ein „Erzieher“, der zu Christus führte (Galater 3:24).

15:16–18 Was ist mit dem hier erwähnten „Samenerguss“ gemeint? Offensichtlich bezieht sich das sowohl auf unwillkürliche Samenergüsse als auch auf eheliche sexuelle Beziehungen.

Lehren für uns:

11:45. Jehova Gott ist heilig und möchte, dass alle, die ihm heiligen Dienst darbringen, ebenfalls heilig sind. Sie müssen um Heiligkeit bemüht sein und sich körperlich und geistig rein halten (2. Korinther 7:1; 1. Petrus 1:15, 16).

12:8. Jehova nimmt Rücksicht auf die Armen, denn er gestattete ihnen, Vögel zu opfern statt eines kostspieligeren Schafes.

HEILIG BLEIBEN

(3. Mose 16:1 bis 27:34)

Am bedeutsamsten waren die Opfer, die am jährlichen Sühnetag dargebracht wurden. Für die Priester und den Stamm Levi opferte man einen Stier. Für die nichtpriesterlichen Stämme Israels wurde ein Ziegenbock geopfert. Ein weiterer Ziegenbock wurde lebendig in die Wildnis geschickt, nachdem man die Sünden des Volkes über ihm bekannt hatte. Die beiden Ziegenböcke galten als ein einziges Sündopfer. All das deutete darauf hin, dass Jesus Christus einen Opfertod sterben und unsere Sünden wegtragen würde.

Die Vorschriften über den Fleischgenuss und über andere Angelegenheiten sollen uns bewusst machen, wie wichtig die Heiligkeit bei der Anbetung Jehovas ist. Dementsprechend mussten die Priester natürlich darauf achten, dass sie heilig blieben. Die drei jährlichen Feste waren freudige Anlässe, bei denen man dem Schöpfer dankte. Jehova gab seinem Volk auch Bestimmungen, die den Missbrauch seines heiligen Namens betrafen, das Einhalten des Sabbats und des Jubeljahrs, das Verhalten gegenüber den Armen und die Behandlung von Sklaven. Die Segnungen für den Gehorsam gegenüber Gott werden den Flüchen im Falle von Ungehorsam gegenübergestellt. Es gab auch Vorschriften über Gelübdeopfer und Schätzwerte, über die Erstgeburt von Tieren und das Geben des Zehnten als „etwas Heiliges für Jehova“.

Antworten auf biblische Fragen:

16:29 Was bedeutet es, dass die Israeliten ihre „Seelen in Betrübnis beugen“ sollten? Das war beim Sühnetag der Fall und hatte mit dem Wunsch nach Vergebung zu tun. Damals zeigte man offenbar durch Fasten, dass man sich seiner Sündhaftigkeit bewusst war. Seine Seele in Betrübnis zu beugen ist höchstwahrscheinlich gleichbedeutend mit Fasten.

19:27 Was ist damit gemeint, dass man das „Haar an den Kopfseiten nicht rundum stutzen“ und die „Bartenden nicht zerstören“ durfte? Dieses Gesetz sollte die Juden allem Anschein nach davon abhalten, ihr Haar oder ihren Bart so zu schneiden, als wollten sie bestimmte heidnische Bräuche nachahmen (Jeremia 9:25, 26; 25:23; 49:32). Doch dieses Gebot Gottes bedeutete nicht, dass die Juden ihren Bart oder ihre Gesichtsbehaarung überhaupt nicht stutzen durften (2. Samuel 19:24).

25:35–37 Durften die Israeliten niemals Zinsen verlangen? Wenn sich jemand für geschäftliche Zwecke Geld lieh, durfte der Kreditgeber Zinsen verlangen. Das Gesetz verbot allerdings, Zinsen von jemandem zu fordern, der sich Geld leihen musste, weil er verarmt war. Es war verkehrt, die wirtschaftliche Not eines mittellosen Mitmenschen auszunutzen (2. Mose 22:25).

26:19 Was bedeutet es, dass der „Himmel wie Eisen“ und die „Erde wie Kupfer“ werden sollte? Ohne Regen würde der Himmel über dem Land Kanaan wie hartes, undurchlässiges Eisen aussehen und die Erde hätte einen kupferfarbenen, metallischen Glanz.

26:26 Was ist damit gemeint, dass „zehn Frauen . . . Brot in nur einem Ofen backen“? Normalerweise brauchte jede Frau einen eigenen Ofen für alles, was sie zu backen hatte. Doch diese Worte deuten auf eine so große Lebensmittelknappheit hin, dass ein einziger Ofen für zehn Frauen reichen würde. Das war eine der vorhergesagten Folgen für den Fall, dass die Israeliten nicht heilig blieben.

Lehren für uns:

20:9. Von Hass und Boshaftigkeit durchdrungen zu sein war in Jehovas Augen so schlimm wie Mord. Wer seine Eltern schlecht machte, wurde deshalb mit derselben Strafe belegt wie jemand, der seine Eltern ermordete. Sollte uns dieser Gedanke nicht veranlassen, unsere Glaubensbrüder zu lieben? (1. Johannes 3:14, 15).

22:32; 24:10–16, 23. Der Name Jehovas darf nicht in den Schmutz gezogen werden. Im Gegenteil, wir müssen ihn preisen und um seine Heiligung beten (Psalm 7:17; Matthäus 6:9).

WIE 3. MOSE UNSERE ANBETUNG BERÜHRT

Als Zeugen Jehovas stehen wir heute nicht unter dem mosaischen Gesetz (Galater 3:23–25). Doch da wir durch 3. Mose Jehovas Standpunkt zu verschiedenen Angelegenheiten erfahren, kann unsere Anbetung durchaus davon berührt werden.

Beim wöchentlichen Bibellesen zur Vorbereitung auf die Theokratische Predigtdienstschule wird uns bestimmt deutlich bewusst, dass unser Gott von uns Heiligkeit verlangt. Dieses Bibelbuch kann uns auch motivieren, dem Höchsten unser Allerbestes zu geben und zu seinem Lobpreis immer auf Heiligkeit zu achten.

Bild, Seite 21:

Die Opfer unter dem mosaischen Gesetz deuteten auf Jesus Christus und seinen Opfertod hin

Bild, Seite 22:

Das Fest der ungesäuerten Brote war ein Anlass großer Freude

Bild, Seite 23:

Die jährlichen Feste wie das Laubhüttenfest waren Gelegenheiten, Jehova Dank zu sagen

Quelle: Wachtturm – 15. Mai 2004, Seite 21 – 24

Jule | 02.16.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus 2. Mose

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus 2. Mose

ES IST die wahre Geschichte einer Befreiung von Menschen, die „tyrannisch zum Sklavendienst“ gezwungen wurden (2. Mose 1:13). Gleichzeitig ist es ein spannender Bericht über die Entstehung einer Nation. Zu den fesselnden Einzelheiten zählen erstaunliche Wunder, eine vorzügliche Gesetzgebung und der Bau der Stiftshütte. Das ist im Wesentlichen der Inhalt des Bibelbuches 2. Mose.

Dieses Buch wurde von dem hebräischen Propheten Moses geschrieben. Er erzählt, was die Israeliten während einer Zeitspanne von 145 Jahren erlebten, vom Tod Josephs 1657 v. u. Z. bis zur Fertigstellung der Stiftshütte 1512 v. u. Z. Der Bericht ist aber nicht lediglich von geschichtlichem Interesse. Er gehört zu dem Wort oder der Botschaft Gottes für die Menschen. Als solcher ist er „lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12). Das Bibelbuch 2. Mose ist daher für uns wirklich von Bedeutung.

‘GOTT HÖRTE IHR STÖHNEN’

(2. Mose 1:1 bis 4:31)

Jakobs Nachkommen vermehren sich in Ägypten so schnell, dass sie auf königlichen Befehl zu Sklaven gemacht werden und viel Leid zu erdulden haben. Pharao ordnet sogar an, alle männlichen Neugeborenen der Israeliten zu töten. Diesem Geschick entgeht Moses, der als drei Monate altes Kind von der Tochter Pharaos adoptiert wird. Moses wird zwar am Königshof erzogen, doch stellt er sich im Alter von 40 Jahren auf die Seite seines Volkes und tötet einen Ägypter (Apostelgeschichte 7:23, 24). Er ist gezwungen zu fliehen und geht nach Midian, wo er heiratet und als Hirte lebt. An einem Busch, der auf übernatürliche Weise in Flammen steht, beauftragt ihn Jehova, nach Ägypten zurückzukehren, um die Israeliten aus der Sklaverei zu befreien. Aaron, sein Bruder, wird zu seinem Sprecher ernannt.

Antworten auf biblische Fragen:

3:1 Was für ein Priester war Jethro? Zur Zeit der Patriarchen diente das Familienoberhaupt auch als Priester der Familie. Jethro war offensichtlich als Patriarch das Oberhaupt eines midianitischen Stammes. Da die Midianiter durch Ketura von Abraham abstammten, waren sie wahrscheinlich mit der Anbetung Jehovas vertraut (1. Mose 25:1, 2).

4:11 Inwiefern ‘bestimmt Jehova den Stummen, den Tauben und den Blinden’? Jehova hat zwar gelegentlich Menschen mit Blindheit geschlagen oder stumm werden lassen, doch ist er nicht in jedem Fall für eine solche Behinderung verantwortlich (1. Mose 19:11; Lukas 1:20–22, 62-64). Derartige Gebrechen sind die Folge der ererbten Sünde (Hiob 14:4; Römer 5:12). Da Gott zuließ, dass diese Situation entstand, konnte er von sich sagen, er ‘bestimme’ den Stummen, den Tauben und den Blinden.

4:16 Wie sollte Moses seinem Bruder Aaron „als Gott dienen“? Moses vertrat Gott. Somit diente Moses für Aaron, der an seiner Stelle sprach, „als Gott“.

Lehren für uns:

1:7, 14. Jehova unterstützte sein Volk, als es in Ägypten unterdrückt wurde. Auch seine neuzeitlichen Zeugen unterstützt er, selbst angesichts heftiger Verfolgung.

1:17–21. Jehova gedenkt unser „zum Guten“ (Nehemia 13:31).

3:7–10. Jehova hört das Schreien seines Volkes.

3:14. Jehova verwirklicht stets seine Vorsätze. Wir können deshalb davon überzeugt sein, dass er unsere biblisch begründete Hoffnung Wirklichkeit werden lässt.

4:10, 13. Moses mangelte es derart an Vertrauen in seine Redefähigkeit, dass er selbst dann, als Gott ihm seine Unterstützung zusicherte, darum bat, jemand anders zu Pharao zu senden. Jehova gebrauchte Moses dennoch und gab ihm die nötige Weisheit und Kraft, den ihm erteilten Auftrag auszuführen. Statt uns auf unsere Unzulänglichkeiten zu konzentrieren, sollten wir uns auf Jehova verlassen und treu unseren Predigt- und Lehrauftrag erfüllen (Matthäus 24:14; 28:19, 20).

ERSTAUNLICHE WUNDER FÜHREN

ZUR BEFREIUNG

(2. Mose 5:1 bis 15:21)

Moses und Aaron erscheinen vor Pharao und bitten für die Israeliten um die Erlaubnis, Jehova in der Wildnis ein Fest zu feiern. Der ägyptische Herrscher lehnt trotzig ab. Durch Moses bringt Jehova eine eindrucksvolle Plage nach der anderen über Ägypten. Erst nach der zehnten lässt Pharao die Israeliten ziehen. Doch schon bald jagt er ihnen mit seinen Streitkräften nach. Aber Jehova sorgt für das Entrinnen seines Volkes, indem er einen Korridor im Roten Meer entstehen lässt. Die ägyptischen Verfolger ertrinken, als die Wassermassen über ihnen zusammenstürzen.

Antworten auf biblische Fragen:

6:3 In welchem Sinne war der Name Gottes Abraham, Isaak und Jakob nicht kundgetan worden? Diese Patriarchen gebrauchten zwar den Namen Gottes und erhielten von Jehova auch Verheißungen. Aber sie kannten oder erlebten Jehova nicht als den Einen, der die vollständige Erfüllung dieser Verheißungen veranlasste (1. Mose 12:1, 2; 15:7, 13-16; 26:24; 28:10–15).

7:1 Wie wurde Moses zum „Gott für Pharao“ gemacht? Moses wurde göttliche Macht und Autorität über Pharao verliehen. Daher brauchte er sich vor jenem König nicht zu fürchten.

7:22 Woher nahmen die ägyptischen Priester Wasser, das nicht in Blut verwandelt worden war? Sie könnten Wasser verwendet haben, das man vor der Plage aus dem Nil genommen hatte. Auf Wasser, das von der Plage nicht berührt worden war, stieß man anscheinend auch, wenn man im feuchten Boden des Nilgebiets Brunnen grub (2. Mose 7:24).

8:26, 27 Weshalb sagte Moses, die Opfer der Israeliten seien „für die Ägypter eine Abscheulichkeit“? In Ägypten wurden viele Tiere verehrt. Durch den Hinweis auf die Opfer verlieh Moses seiner Bitte, die Israeliten ziehen zu lassen, damit sie Jehova in der Wildnis Opfer darbringen konnten, Nachdruck und Überzeugungskraft.

12:29 Wer galt als erstgeboren? Als Erstgeborene bezeichnete man nur Söhne (4. Mose 3:40–51). Pharao selbst war ein Erstgeborener, wurde aber nicht getötet, weil er eine eigene Familie hatte. Bei der zehnten Plage starb nicht das Familienhaupt, sondern der erstgeborene Sohn einer Familie.

12:40 Wie lange wohnten die Israeliten in Ägypten? Die hier erwähnten 430 Jahre schließen die Wohnzeit der Söhne Israels „im Land Ägypten und im Land Kanaan“ ein (Fußnote). 1943 v. u. Z. überquerte Abraham im Alter von 75 Jahren auf dem Weg nach Kanaan den Euphrat (1. Mose 12:4). Von da an bis zu der Zeit, als Jakob im Alter von 130 Jahren Ägypten betrat, vergingen 215 Jahre (1. Mose 21:5; 25:26; 47:9). Das heißt, dass die Israeliten danach die gleiche Anzahl von Jahren, nämlich 215, in Ägypten zubrachten.

15:8 Waren die Wassermassen, die „erstarrten“, in Wirklichkeit gefroren? Das mit „erstarren“ wiedergegebene hebräische Verb bedeutet „sich zusammenziehen“ oder „sich verdicken“. In Hiob 10:10 wird es in Bezug auf das Gerinnen von Milch verwendet. Unter den erstarrten Wassermassen muss also nicht unbedingt gefrorenes Wasser, Eis, zu verstehen sein. Wäre der in 2. Mose 14:21 erwähnte „starke Ostwind“ so kalt gewesen, dass das Wasser gefrieren konnte, hätte man diese außergewöhnliche Kälte bestimmt erwähnt. Da nichts Sichtbares die Wassermassen zurückhielt, erschienen sie wie erstarrt, fest geworden oder eingedickt.

Lehren für uns:

7:14 bis 12:30. Die zehn Plagen traten nicht zufällig auf. Sie waren vorausgesagt worden und kamen genau wie angekündigt. Wie eindrucksvoll sie doch beweisen, dass der Schöpfer Gewalt hat über das Wasser, das Sonnenlicht, die Insekten und die anderen Tiere sowie über den menschlichen Körper! Die Plagen beweisen auch, dass Gott selektiv vorgeht. Während er über seine Feinde Unheil bringt, kann er gleichzeitig seine Anbeter beschützen.

11:2; 12:36. Jehova segnet sein Volk. Offensichtlich sorgte er dafür, dass die Israeliten nun Lohn für ihre schwere Arbeit in Ägypten erhielten. Sie waren als freies Volk ins Land gekommen, nicht als Kriegsgefangene oder Sklaven.

14:30. Wir können darauf vertrauen, dass Jehova seine Anbeter in der bevorstehenden „großen Drangsal“ retten wird (Matthäus 24:20-22; Offenbarung 7:9, 14).

JEHOVA ORGANISIERT

EINE THEOKRATISCHE NATION

(2. Mose 15:22 bis 40:38)

Im dritten Monat nach ihrer Befreiung aus Ägypten lagern die Israeliten am Fuß des Berges Sinai. Dort erhalten sie die Zehn Gebote und andere Gesetze. Sie werden in einen Bund mit Jehova aufgenommen und werden so eine theokratische Nation. Moses verbringt 40 Tage auf dem Berg, wo er sowohl Anweisungen über die wahre Anbetung erhält als auch darüber, wie die Stiftshütte Jehovas, ein tragbarer Tempel, zu bauen ist. Inzwischen machen die Israeliten ein goldenes Kalb und beten es an. Als Moses vom Berg hinabsteigt und das sieht, gerät er so sehr in Zorn, dass er die beiden Steintafeln, die er von Gott erhalten hat, zerschmettert. Nachdem die Missetäter gebührend bestraft worden sind, besteigt er erneut den Berg und kommt mit zwei beschrifteten Tafeln zurück. Nach seiner Rückkehr beginnt der Bau der Stiftshütte. Ein Jahr nachdem das Volk Israel in Freiheit ist, wird dieses wunderbare Zelt und seine gesamte Einrichtung vollendet. Die Stiftshütte wird aufgestellt, worauf Jehovas Herrlichkeit sie erfüllt.

Antworten auf biblische Fragen:

20:5 Inwiefern bringt Jehova „für die Vergehung von Vätern Strafe“ über künftige Generationen? Jeder wird aufgrund seines eigenen Verhaltens und seiner eigenen Einstellung gerichtet, wenn er alt genug ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Als sich die Nation Israel dem Götzendienst zuwandte, hatten allerdings mehrere Generationen die Folgen zu tragen. Selbst treue Israeliten bekamen die Auswirkungen zu spüren, denn die religiöse Pflichtvergessenheit der Nation erschwerte es ihnen, die Lauterkeit zu bewahren.

23:19; 34:26 Was war der Grund für das Gebot, ein Junges nicht in der Milch seiner Mutter zu kochen? Ein Junges (ein Zicklein oder ein anderes junges Tier) in der Milch seiner Mutter zu kochen soll ein heidnischer Ritus gewesen sein, durch den man um Regen bat. Außerdem war die Muttermilch dazu da, das Junge zu ernähren. Es darin zu kochen, wäre grausam gewesen. Durch dieses Gesetz wurde Gottes Volk vor Augen geführt, dass es mitfühlend sein sollte.

23:20–23 Wer war der hier erwähnte Engel, und inwiefern war der Name Jehovas „in ihm“? Dieser Engel war wahrscheinlich Jesus in seiner vormenschlichen Gestalt. Er hatte die Aufgabe, die Israeliten auf ihrem Weg in das Land der Verheißung zu führen (1. Korinther 10:1–4). Jehovas Name ist „in ihm“, weil Jesus die bedeutendste Rolle dabei spielt, den Namen seines Vaters hochzuhalten und zu heiligen.

32:1–8, 25–35 Warum wurde Aaron für die Anfertigung des Goldenen Kalbs nicht bestraft? Aaron war dem Götzenkult nicht zugetan. Später bezog er anscheinend mit seinen levitischen Stammesbrüdern Stellung für Gott und gegen diejenigen, die sich Moses widersetzten. Nachdem man die Schuldigen getötet hatte, erinnerte Moses die Israeliten daran, dass sie eine große Sünde begangen hatten. Das deutet darauf hin, dass außer Aaron noch anderen Jehovas Barmherzigkeit zuteil wurde.

33:11, 20 Inwiefern redete Jehova zu Moses „von Angesicht zu Angesicht“? Dieser Ausdruck deutet eigentlich auf ein vertrautes Zwiegespräch hin. Doch Moses unterhielt sich mit einem Vertreter Gottes und empfing durch ihn auf mündlichem Weg Anweisungen Jehovas. Moses sah Jehova nicht, denn ‘kein Mensch kann Gott sehen und dennoch leben’. Tatsächlich sprach Jehova nicht persönlich mit Moses. Das Gesetz „wurde durch Engel übermittelt durch die Hand eines Mittlers“, wie aus Galater 3:19 hervorgeht.

Lehren für uns:

15:25; 16:12. Jehova sorgt für sein Volk.

18:21. Männer, die für verantwortliche Stellungen in der Christenversammlung ausgewählt werden, müssen ebenfalls tüchtig, gottesfürchtig, zuverlässig und selbstlos sein.

20:1 bis 23:33. Jehova ist der höchste Gesetzgeber. Wenn die Israeliten seinen Gesetzen gehorchten, konnten sie ihn ordnungsgemäß und freudig anbeten. Jehova hat heute eine theokratische Organisation. Mit ihr zusammenzuarbeiten ist im Interesse unseres eigenen Glücks und unserer eigenen Sicherheit.

Für uns wirklich von Bedeutung

Was offenbart das zweite Buch Mose über Jehova? Es stellt ihn als den liebevollen Versorger dar, als den unvergleichlichen Befreier und als denjenigen, der seine Vorsätze verwirklicht. Er ist der Gott der theokratischen Organisation.

Beim wöchentlichen Bibellesen als Vorbereitung auf die Theokratische Predigtdienstschule wird uns das, was wir aus 2. Mose lernen, zweifellos tief beeindrucken. Durch den Teil „Antworten auf biblische Fragen“ erhalten wir ein besseres Verständnis bestimmter Bibelpassagen. Die Bemerkungen unter „Lehren für uns“ zeigen, von welchem Nutzen der betreffende Bibelteil für uns sein kann.

Bild, Seite 24 und 25:

Jehova beauftragte den sanftmütigen Moses, die Israeliten aus der Sklaverei herauszuführen

Bild, Seite 25:

Die zehn Plagen bewiesen, dass der Schöpfer Gewalt hat über das Wasser, das Sonnenlicht, die Insekten und die anderen Tiere sowie über den menschlichen Körper

Bild, Seite 26 und 27:

Durch Moses organisierte Jehova die Israeliten zu einer theokratischen Nation

Quelle: Wachtturm – 15. März 2004, Seite 24 – 27

Jule | 02.08.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |