Höhepunkte des Bibelbuches Joel

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus den Büchern Joel und Amos

ER SAGT nichts weiter über sich, als dass er ‘Joel, der Sohn Pethuels’, ist (Joel 1:1). Joel bringt in dem nach ihm benannten Bibelbuch fast nichts anderes zur Sprache als seine Botschaft; deshalb lässt sich nur ungefähr sagen, wann seine Prophezeiung entstanden ist — etwa um das Jahr 820 v. u. Z., neun Jahre nachdem Usija in Juda König geworden war. Warum macht Joel kaum Angaben über seine Person? Wahrscheinlich will er die Aufmerksamkeit nicht auf den Boten, sondern auf die Botschaft lenken.

In den Tagen Usijas wird auch Amos aus Juda, „ein Viehhirt und ein Maulbeerfeigenritzer“, als Prophet eingesetzt (Amos 7:14). Während Joel in Juda prophezeit, wird Amos nach Norden in das Zehnstämmereich Israel geschickt. Das Buch Amos, das etwa 804 v. u. Z. nach der Rückkehr des Propheten nach Juda vollendet wurde, ist einfach und doch sehr anschaulich geschrieben.

„ACH ÜBER DEN TAG!“ — WARUM?
(Joel 1:1 bis 3:21)

Joel sieht in einer Vision den Einfall von Raupen, Heuschrecken und Kakerlaken. Die Eindringlinge werden als „ein zahlreiches und mächtiges Volk“ und als „starke Männer“ bezeichnet (Joel 1:4; 2:2-7). „Ach über den Tag!“, sagt Joel seufzend, „denn der Tag Jehovas ist nahe, und wie eine Verheerung vom Allmächtigen wird er kommen!“ (Joel 1:15). Jehova rät den Bewohnern Zions: „Kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen.“ Tun sie dies, wird er „seinem Volk Mitleid erweisen“ und „den Nordischen“ — die einfallenden Insekten — weit entfernen. Doch bevor dieser große Tag kommt, wird Jehova seinen „Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen“ und „Wunder geben in den Himmeln und auf der Erde“ (Joel 2:12, 18-20, 28-31).

Die Nationen werden aufgerufen, sich zum Krieg zu rüsten: „Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen.“ Sie sollen „heraufkommen zur Tiefebene Josaphat“, wo sie gerichtet und vernichtet werden. „Was aber Juda betrifft, es wird auf unabsehbare Zeit bewohnt werden“ (Joel 3:10, 12, 20).

Antworten auf biblische Fragen:

1:15; 2:1, 11, 31; 3:14 — Was ist „der Tag Jehovas“?
Der Tag Jehovas ist die Zeit, in der Jehova an seinen Feinden sein Urteil vollstrecken wird; die Feinde werden vernichtet, die wahren Anbeter dagegen gerettet. Im Jahr 539 v. u. Z. kam ein solcher Tag zum Beispiel über Babylon, als es von den Medern und Persern erobert wurde (Jesaja 13:1, 6). Jetzt steht ein weiterer „Tag Jehovas“ bevor, denn Jehova wird an „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, sein Urteil vollstrecken (Offenbarung 18:1-4, 21).

2:1-10, 28 — Wie hat sich die Prophezeiung über den Insekteneinfall erfüllt?
Die Bibel berichtet nicht, dass es in Kanaan je eine so schlimme Insektenplage gegeben hätte, wie Joel sie beschreibt. Joels Schilderung ist also offensichtlich ein sinnbildlicher Hinweis auf die Zeit im Jahr 33 u. Z., in der Jehova seinen Geist auf die ersten Nachfolger Christi auszugießen begann und diese dann eine Botschaft verkündigten, die den Führern der falschen Religion Qualen bereitete (Apostelgeschichte 2:1, 14-21; 5:27-33). Wir dürfen heute bei etwas Ähnlichem mitwirken.

2:32 — Was bedeutet es, ‘den Namen Jehovas anzurufen’?
Gottes Namen anzurufen bedeutet, seinen Namen zu kennen, ihn hoch zu achten und auf den, der ihn trägt, zu vertrauen und sich auf ihn zu verlassen (Römer 10:13, 14).

3:14 — Was ist die „Tiefebene der Entscheidung“?
Es ist ein symbolischer Ort, an dem Gott sein Urteil vollstreckt. In den Tagen des judäischen Königs Josaphat — der Name bedeutet „Jehova ist Richter“ — rettete Gott Juda vor umliegenden Nationen, indem er deren Heere verwirrte. Deshalb wird der Ort auch „Tiefebene Josaphat“ genannt (Joel 3:2, 12). Auf unsere Zeit bezogen stellt er einen sinnbildlichen Ort dar, an dem Nationen wie Trauben in einer Kelter zerquetscht werden (Offenbarung 19:15).

Lehren für uns:

1:13, 14. Um gerettet zu werden, ist es ganz wichtig, aufrichtig zu bereuen und Jehova als den wahren Gott anzuerkennen.

2:12, 13. Echte Reue kommt von Herzen. Wer wirklich bereut, ‘zerreißt sein Herz und nicht seine Kleider’, denn Letzteres wäre nur äußerlich.

2:28-32. Am ‘großen und furchteinflößenden Tag Jehovas’ wird nur der, der „den Namen Jehovas anruft, sicher davonkommen“. Wie dankbar können wir sein, dass Jehova seinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießt und Jung und Alt, Männer und Frauen am Werk des Prophezeiens, das heißt der Verkündigung der „großen Dinge Gottes“, teilhaben lässt! (Apostelgeschichte 2:11). Sollten wir angesichts dessen, dass der Tag Jehovas näher rückt, nicht an „heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit“ überströmen? (2. Petrus 3:10-12).

3:4-8, 19. Wie Joel voraussagte, würden die Nachbarnationen Judas zur Rechenschaft gezogen, weil sie Gottes auserwähltes Volk schlecht behandelt hatten. Diese prophetischen Worte bewahrheiteten sich, als die Festlandstadt Tyrus von dem babylonischen König Nebukadnezar zerstört wurde. Alexander der Große nahm später die Inselstadt ein; dabei wurden Tausende Soldaten und einflussreiche Männer getötet und 30 000 von der Bevölkerung in die Sklaverei verkauft. Den Philistern widerfuhr unter Alexander und seinen Nachfolgern Ähnliches. Im vierten Jahrhundert v. u. Z. lag Edom verwüstet da (Maleachi 1:3). Die Erfüllung dieser Prophezeiungen stärkt unseren Glauben daran, dass Jehova seine Verheißungen immer wahr macht. Außerdem sehen wir, wie Jehova mit Nationen verfahren wird, die seine Anbeter heute verfolgen.

3:16-21. „Himmel und Erde werden gewiss erbeben“ und die Nationen werden Jehovas Strafgerichte zu spüren bekommen. „Aber Jehova wird eine Zuflucht sein für sein Volk“ und ihm ein Leben unter paradiesischen Verhältnissen gewähren. Sollten wir uns nicht fest und entschlossen an ihn halten, zumal der Tag immer näher kommt, an dem er sein Urteil an der heutigen bösen Welt vollstrecken wird?

Jule | 06.28.11 | Höhepunkte der Bibellesung | 2 Comments |

Höhepunkte zum Bibelbuch Jona

Was uns die Bibel lehrt: Jona 1:1 bis 4:11

VERMEIDE Unheil! Nutze die Barmherzigkeit! Wie? Indem du aus einer über 2 800 Jahre alten wahren Geschichte eine Lehre ziehst. Es handelt sich dabei um das Buch Jona, das um 844 v. u. Z. von dem Propheten Jona aus Galiläa geschrieben wurde und wertvolle geistige Einsicht vermittelt.

Jona läuft davon

Wir sollten darauf vertrauen, daß uns Jehova in seinem Dienst unterstützt.
Jona flieht vor einer von Gott übertragenen Aufgabe, statt darauf zu vertrauen, daß Jehova ihn unterstützt. Zugegeben, seine Aufgabe ist nicht leicht. Er soll das schamlose, böse Ninive vor dem Unglück warnen, das Gott über die Stadt bringen will. Aber Jona macht sich in die entgegengesetzte Richtung davon — nach Tarschisch, dem heutigen Spanien. Unterwegs kommt ein so heftiger Sturm auf, daß das Schiff unterzugehen droht und das Überleben der Mannschaft unmöglich zu sein scheint. Jona legt ein Bekenntnis ab, die Seeleute werfen ihn über Bord, und das Meer beruhigt sich. Ein großer Fisch verschlingt den Propheten (1:1-17).

Gottes Diener können sich darauf verlassen, daß er ihre Gebete erhört.
Im Innern des Fisches ruft Jona zu Jehova um Hilfe, dankt ihm im Gebet für die Befreiung aus einem nassen Grab und verspricht, das zu bezahlen, was er gelobt hat. Schließlich wird er auf das trockene Land ausgespien (2:1-10).

Jona geht nach Ninive

Entziehe dich nie einer Zuteilung von Jehova.
Als der zuvor widerwillige Prophet offensichtlich diese Lektion gelernt hat, predigt er in der „großen Stadt“. Jona läßt eine einfache, aber deutliche Warnung erschallen: „Nur noch vierzig Tage, und Ninive wird umgekehrt werden.“ Eine äußerst bemerkenswerte Wende tritt ein, denn die Niniviten bereuen und wenden so das Unheil ab (3:1-10).

Der Mensch kann Gottes Barmherzigkeit nicht begrenzen.
Jona wird immer zorniger, weil Ninive verschont wird. Doch anhand einer Pflanze belehrt Jehova ihn darüber, daß er gemäß seinem eigenen Wohlgefallen Barmherzigkeit erweist (4:1-11).

Die Lehre für uns:
Unheil kann durch die Beachtung der göttlichen Prophetie abgewendet werden. Ahme die Niniviten nach. Höre demütig auf Jesus Christus, einen Propheten, der größer ist als Jona (Lukas 11:32).

BIBELTEXTE NÄHER BELEUCHTET

○ 1:17 — Der Pottwal könnte bei der Größe seines Kopfes und seines Schlundes einen Menschen verschlingen. Wale sind im Mittelmeer zwar selten, doch einst legten Walfänger in Joppe an. Von dem großen Weißhai ist bekannt, daß er hinter Schiffen im Mittelmeer herschwimmt und alles frißt, was über Bord geworfen wird. Auch er könnte einen Menschen verschlingen. Im Falle Jonas gebrauchte Gott einen „großen Fisch“, vielleicht ein der modernen Wissenschaft bis jetzt unbekanntes Lebewesen.

○ 2:1, 2 — Im „Innern des Fisches“ fand Jona zweifellos alles andere vor als ideale Verhältnisse zur Abfassung eines Gedichts. Aber später berichtete er über sein Erlebnis. Aus der Tiefe seines Herzens stiegen Worte empor, durch die Psalmworte widerhallten, in denen seine Empfindungen zum Ausdruck kamen. (Vergleiche Jona 2:2 mit Psalm 120:1 und 130:1; Jona 2:5 mit Psalm 69:1.)

○ 3:3 — Was über die Größe Ninives gesagt wird, ist nicht übertrieben. Zwar hatte die Stadtmauer nur eine Länge von etwa 13 Kilometern, doch bezog der Stadtname offensichtlich die Vororte auf einer Strecke von etwa 40 Kilometern mit ein.

○ 3:10 — Das mit „empfand . . . Bedauern“ wiedergegebene hebräische Wort bedeutet, seine Ansicht über eine frühere oder eine beabsichtigte Handlung zu ändern. Jehova kann also ‘Bedauern empfinden’ oder seine Ansicht über die Bestrafung von Menschen, die sich einer Verfehlung schuldig gemacht haben, ändern, wenn sie bereuen.

WT 15.04.1988

Jule | 06.28.11 | Höhepunkte der Bibellesung | 1 Comment |

Höhepunkte zum 5. Buch der Psalmen

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem fünften Buch der Psalmen

DIE Reichen behaupten womöglich: „Unsere Söhne sind gleich Pflänzlingen, aufgewachsen in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich Ecksäulen, behauen im Palaststil, . . . unsere Kleinviehherden mehren sich zu Tausenden.“ Außerdem könnten die Begüterten ausrufen: „Glücklich ist das Volk, dem es geradeso ergeht!“ Der Psalmist hingegen sagt: „Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ (Psalm 144:12-15). Wie könnte es auch anders sein? Jehova ist der glückliche Gott und daher macht es glücklich, ihm zu dienen (1. Timotheus 1:11). Diese Wahrheit geht deutlich aus der fünften von Gott eingegebenen Liedersammlung hervor, die sich aus den Psalmen 107 bis 150 zusammensetzt.

Das fünfte Buch der Psalmen hebt außerdem Jehovas überragende Eigenschaften hervor wie liebende Güte, Wahrhaftigkeit und Güte. Je besser wir Gottes Persönlichkeit kennen lernen, umso mehr drängt es uns, ihn zu fürchten und zu lieben. Das wiederum macht uns glücklich. Was für eine wertvolle Aussage doch das fünfte Buch der Psalmen enthält! (Hebräer 4:12).

GLÜCKLICH AUFGRUND DER LIEBENDEN GÜTE JEHOVAS
(Psalm 107:1 bis 119:176)

Bei der Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft singen die Juden: „O möge man Jehova danken für seine liebende Güte und für seine wunderbaren Werke an den Menschensöhnen“ (Psalm 107:8, 15, 21, 31). David lobsingt Jehova: „Deine Wahrhaftigkeit [ist] bis hinauf zu den Wolkenhimmeln“ (Psalm 108:4). In dem folgenden vertonten Gebet bittet er: „Hilf mir, o Jehova, mein Gott; rette mich gemäß deiner liebenden Güte“ (Psalm 109:18, 19, 26). Psalm 110 spricht prophetisch von der Herrschaft des Messias. In Psalm 111:10 heißt es: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang.“ Gemäß dem nächsten Psalm ‘ist der Mann glücklich, der Jehova fürchtet’ (Psalm 112:1).

Die Psalmen 113 bis 118 werden Hallelpsalmen genannt, weil darin wiederholt der Ausdruck „Halleluja“ oder „Preiset Jah!“ vorkommt. Nach der Mischna, einer im dritten Jahrhundert erstellten Aufzeichnung der bis dahin mündlichen Überlieferung, sang man diese Lieder beim Passah und bei den drei jährlichen Festen der Juden. Psalm 119, der längste Psalm und das längste Bibelkapitel, preist die Äußerungen Jehovas.

Antworten auf biblische Fragen:

109:23 — Was meinte David mit den Worten: „Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, muss ich dahingehen“?
David sprach poetisch davon, dass er bald sterben müsse (Psalm 102:11).

110:1, 2 — Was tat Davids Herr, Jesus Christus, während er zur Rechten Gottes saß?
Jesus fuhr nach der Auferstehung in den Himmel auf und wartete zur Rechten Gottes, bis er 1914 als König zu regieren begann. In der Zwischenzeit herrschte Jesus über seine gesalbten Nachfolger, leitete sie beim Predigen und Jüngermachen und bereitete sie darauf vor, mit ihm im Königreich zu herrschen (Matthäus 24:14; 28:18-20; Lukas 22:28-30).

110:4 — Was bekräftigte Jehova mit einem Schwur, ohne es je zu „bedauern“?
Dieser Schwur hat mit dem Bund zu tun, den Jehova mit Jesus Christus für ein König- und Priestertum schloss (Lukas 22:29).

113:3 — Wie soll Jehovas Name „vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang“ gepriesen werden?
Dazu ist mehr erforderlich als eine lokale Gruppe, die Jehova Tag für Tag verehrt und preist. Irgendwo auf der Erde geht immer gerade die Sonne auf und woanders unter und so erhellen die Sonnenstrahlen nacheinander die ganze Erde. Genauso soll Jehova auf der ganzen Erde gepriesen werden. Dazu ist Organisation nötig. Als Zeugen Jehovas haben wir die ehrenvolle Aufgabe, Gott zu preisen und uns eifrig am Verkündigen des Königreiches zu beteiligen.

116:15 — Wie „kostbar ist in den Augen Jehovas der Tod seiner Loyalgesinnten“?
Jehova ist das Leben seiner Anbeter so kostbar, dass der Tod aller für ihn zu schwer wiegen würde. Sonst hätte es den Anschein, als wären seine Feinde mächtiger als er. Außerdem wäre auf der Erde dann niemand mehr übrig für den Grundstock der neuen Welt.

119:71 — Kann man dem Erleiden von Bedrängnis etwas Gutes abgewinnen?
Bedrängnis kann uns veranlassen, noch mehr auf Jehova zu vertrauen, noch ernsthafter zu beten sowie gewissenhafter die Bibel zu studieren und danach zu handeln. Wie wir unter Belastung reagieren, kann uns zeigen, wo wir an unserer Persönlichkeit noch etwas verbessern können. Leid wird uns nicht verbittern, wenn wir erkennen, dass wir dadurch zu noch wertvolleren Menschen werden.

119:96 — Was ist mit den Worten ‘ein Ende aller Vollkommenheit’ gemeint?
Der Psalmist redet hier von Vollkommenheit aus menschlicher Sicht. Vermutlich dachte er daran, dass alles, was der Mensch als vollkommen gut vorschlägt, Grenzen hat. Was Gott gebietet, kennt hingegen keine solchen Grenzen. Was er rät, ist in allen Lebensbereichen anwendbar. In der Einheitsübersetzung heißt es: „Ich sah, dass alles Vollkommene Grenzen hat; doch dein Gebot kennt keine Schranken.“

119:164 — Gott „siebenmal am Tag“ zu preisen deutet worauf hin?
Die Zahl Sieben steht oft für Vollständigkeit. Der Psalmist sagt also, dass Jehova allen Lobpreis verdient.

Lehren für uns:

107:27-31. Die Weisheit der Welt wird ‘sich als verwirrt erweisen’, wenn Harmagedon über die Welt hereinbricht (Offenbarung 16:14, 16). Sie kann niemanden vor der Vernichtung bewahren. Nur diejenigen, die bei Jehova Rettung suchen, werden am Leben bleiben und ihm ‘für seine liebende Güte danken’.

109:30, 31; 110:5. Die rechte Hand, mit der ein Soldat das Schwert führte, war gewöhnlich nicht vom Schild geschützt. Der Schild wurde nämlich links gehalten. Bildlich gesprochen steht Jehova „zur Rechten“ seiner Diener, um für sie zu kämpfen. Dadurch beschützt er sie und steht ihnen bei — ein guter Grund, ihn ‘sehr zu lobpreisen’.

113:4-9. Jehova ist so erhaben, dass er sich sogar herabneigen muss, um ‘auf den Himmel zu schauen’. Trotzdem behandelt er den Geringen, den Armen und die Unfruchtbare mitfühlend. Der Souveräne Herr Jehova ist demütig und will, dass auch seine Anbeter demütig sind (Jakobus 4:6).

114:3-7. Was Jehova am Roten Meer, am Jordan und am Sinai Großartiges für sein Volk getan hat, sollte uns tief berühren. Die Menschheit, dargestellt durch die „Erde“, sollte Ehrfurcht haben — sich in übertragenem Sinn ‘in Schmerzen winden’ — wegen des Herrn.

119:97-101. Durch Gottes Wort Weisheit, Einsicht und Verständnis zu erlangen schützt uns vor geistigem Schaden.

119:105. Gottes Wort ist eine Leuchte für unseren Fuß, weil es uns bei Problemen, die wir im Augenblick haben, Hilfe bietet. Es beleuchtet sinnbildlich auch unseren Pfad, da es uns erkennen lässt, was Gott in der Zukunft tun wird.

GLÜCKLICH TROTZ WIDRIGER UMSTÄNDE
(Psalm 120:1 bis 145:21)

Wie können wir Schwierigkeiten begegnen und widrige Umstände bewältigen? Die Psalmen 120 bis 134 geben eine deutliche Antwort auf diese Frage. Wir werden mit Problemen zurechtkommen und unsere Freude bewahren, wenn wir uns an Jehova um Hilfe wenden. Diese Psalmen, so genannte Lieder der Aufstiege, wurden von den Israeliten wahrscheinlich gesungen, wenn sie zu den jährlichen Festen nach Jerusalem hinauf reisten.

Die Psalmen 135 und 136 beschreiben Jehova im krassen Gegensatz zu machtlosen Götzen als den, der ausführt, was immer er will.

Der 136. Psalm wurde für Wechselgesang geschrieben. Die zweite Vershälfte wurde immer als Erwiderung auf die erste Vershälfte gesungen. Der nächste Psalm berichtet, wie untröstlich die Juden in Babylon waren, die Jehova lieber in Zion anbeten wollten.

Die Psalmen 138 bis 145 sind von David. Er will Jehova ‘mit seinem ganzen Herzen lobpreisen’. Warum? David sagt: „Weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin“ (Psalm 138:1; 139:14). In den anschließenden fünf Psalmen (140 bis 144) betet David um Schutz vor schlechten Menschen, um Zurechtweisung, um Befreiung von Verfolgern und um Anleitung für seinen Lebenswandel. Er betont, wie glücklich Jehovas Volk ist (Psalm 144:15). Nachdem David über Gottes Güte und Wahrhaftigkeit gesprochen hat, erklärt er: „Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden; und alles Fleisch segne seinen heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer“ (Psalm 145:21).

Antworten auf biblische Fragen:

122:3 — In welcher Hinsicht ‘war Jerusalem in Einheit zusammengefügt’?
In Jerusalem baute man die Häuser dicht an dicht, wie damals in Städten üblich. Die Stadt war überschaubar und dadurch leicht zu verteidigen. Durch die buchstäbliche Nähe zu den Nachbarn konnten die Bewohner außerdem auf Nachbarschaftshilfe und gegenseitigen Schutz zählen. Das lässt auf die geistige Einheit schließen, die unter den 12 Stämmen Israels herrschte, wenn sie sich zur Anbetung versammelten.

123:2 — Welche Lehre enthält die Veranschaulichung von den Augen der Knechte?
Knechte und Mägde schauen aus zwei Gründen auf die Hand ihres Herrn oder ihrer Herrin: um herauszufinden, was gewünscht wird, und weil sie von ihnen Schutz erwarten sowie das, was man zum Leben braucht. Genauso richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Jehova, um zu erkennen, was sein Wille ist, und um in seine Gunst zu gelangen.

131:1-3 — Wie hat David ‘seine Seele beschwichtigt und beruhigt gleich einem Entwöhnten bei seiner Mutter’?
Wie ein entwöhntes Kind schließlich in den Armen seiner Mutter Trost und Geborgenheit findet, lernte David, seine Seele zu beschwichtigen und zu beruhigen „gleich einem Entwöhnten bei seiner Mutter“. Wie? Indem er nicht hochmütig oder überheblich war noch nach Aufgaben strebte, die für ihn zu groß waren. David suchte nicht nach Anerkennung, sondern kannte meist seine Grenzen und erwies sich als demütig. Es ist vernünftig, so eingestellt zu sein wie er, besonders wenn wir in der Versammlung mehr Verantwortung übernehmen möchten.

Lehren für uns:

120:1, 2, 6, 7. Verleumderische und beißende Bemerkungen können unerträglichen Kummer verursachen. Unsere Zunge zu zügeln ist eine Möglichkeit, erkennen zu lassen, dass wir ‘für Frieden eintreten’.

120:3, 4. Wenn wir mit jemand auskommen müssen, der eine ‘trügerische Zunge’ hat, können wir uns damit trösten, dass Jehova zu gegebener Zeit alles richtig stellen wird. Verleumder werden durch die Hand „eines Starken“ Unglück erleiden. Zweifellos werden sie Jehovas feuriges Strafurteil zu spüren bekommen, versinnbildlicht durch die „brennenden Kohlen von Ginstersträuchern“.

127:1, 2. Wir sollten uns stets von Jehova leiten lassen.

133:1-3. Die Einheit unter Jehovas Dienern ist wohltuend, förderlich und erfrischend. Wir dürfen sie nicht durch Nörgeln, Streiten oder Klagen stören.

137:1, 5, 6. Jehovas Anbeter im Exil hingen mit dem Herzen an Zion, das damals Gottes Organisation darstellte. Wie steht es mit uns? Haben wir uns loyal mit der Organisation verbunden, die Jehova heute gebraucht?

138:2. Jehova ‘macht sein Wort selbst über all seinen Namen groß’, da die Erfüllung all dessen, was er in seinem Namen verheißen hat, unsere Erwartungen bei weitem übertreffen wird. Uns steht Großartiges bevor!

139:1-6, 15, 16. Jehova weiß, was wir tun und denken, und weiß, was wir sagen wollen — schon bevor wir es aussprechen. Er kennt den Menschen bereits als Embryo, wenn sich die einzelnen Körperteile erst noch entwickeln müssen. Was Gott über uns als Einzelne weiß, ist „zu wunderbar“, als dass wir es ergründen könnten. Wie tröstlich: Jehova sieht nicht nur, was uns womöglich gerade bedrückt, sondern versteht auch, wie es uns berührt.

139:7-12. Kein Ort kann so entlegen sein, dass Gottes stärkende Kraft uns nicht erreicht.

139:17, 18. Ist uns die Erkenntnis Jehovas lieblich geworden? (Sprüche 2:10). Dann haben wir eine unerschöpfliche Quelle der Freude für uns gefunden. Jehovas Gedanken ‘sind mehr als selbst die Sandkörner’. Wir werden stets mehr über ihn lernen können.

139:23, 24. Wir sollten Jehova bitten, unser Innerstes nach ‘Wegen des Schmerzes’ zu durchforschen — nach unangebrachten Gedanken, Wünschen und Neigungen — und uns dabei zu helfen, sie auszumerzen.

143:4-7. Wie können wir sogar große Nöte und Entbehrungen ertragen? Das verrät uns der Psalmist: Indem wir über Jehovas Tun nachsinnen, uns fortwährend mit seinen Handlungen befassen und ihn um Hilfe bitten.

„Preiset Jah!“

Jedes der ersten vier Bücher der Psalmen schließt mit Lobpreis für Jehova ab (Psalm 41:13; 72:19, 20; 89:52; 106:48). Im letzten Buch ist es nicht anders. In Psalm 150:6 heißt es: „Alles, was atmet — es preise Jah. Preiset Jah!“ Das wird sich in der von Gott verheißenen neuen Welt erfüllen.

Wir freuen uns auf diese herrliche Zeit. Doch schon jetzt haben wir allen Grund, den wahren Gott zu verherrlichen und seinen Namen zu preisen. Drängt es uns nicht, Jehova dankbaren Herzens zu preisen, wenn wir daran denken, wie glücklich wir sind, weil wir ihn kennen und ein gutes Verhältnis zu ihm haben?

*** w06 1. 9. S. 13-16 Höhepunkte aus dem fünften Buch der Psalmen ***

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 4. Buch der Psalmen

Gottes Wort ist lebendig
Höhepunkte zum 4. Buch der Psalmen

„DANKT IHM, SEGNET SEINEN NAMEN“
(Psalm 90:1 bis 106:48)

Sehen wir uns an, welche Gründe, Jehova zu rühmen und zu preisen, die vierte Liedersammlung der Psalmen enthält. In Psalm 90 stellt Moses das Leben des ‘Königs der Ewigkeit’ dem vergänglichen Leben der Menschen gegenüber (1. Timotheus 1:17). Gemäß Psalm 91:2 bezeichnet Moses Jehova als ‘seine Zuflucht und seine Feste’ — seinen Bergungsort. Die nächsten Psalmen berichten von Jehovas vortrefflichen Eigenschaften, seinen überragenden Gedanken und seinen großartigen Werken. Drei Lieder beginnen mit den Worten: „Jehova selbst ist König geworden“ (Psalm 93:1; 97:1; 99:1). Der Psalmist bezeichnet Jehova als den Schöpfer und fordert dazu auf: „Dankt ihm, segnet seinen Namen“ (Psalm 100:4).

Wie regiert ein Herrscher, der Jehova fürchtet? Psalm 101, von David, enthält die Antwort. Im nächsten Psalm heißt es über Jehova: „Er wird sich sicherlich dem Gebet der von allem Entblößten zuwenden und ihr Gebet nicht verachten“ (Psalm 102:17). Der 103. Psalm weist auf die liebende Güte und Barmherzigkeit Jehovas hin. Der Psalmist spricht über vieles auf der Erde, was Gott gemacht hat, und ruft aus: „Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht“ (Psalm 104:24). Die letzten beiden Lieder im vierten Buch preisen Jehova für seine großartigen Werke (Psalm 105:2, 5; 106:7, 22).

Antworten auf biblische Fragen:

91:1, 2, Fußnote — Worum handelt es sich bei dem „geheimen Ort des Höchsten“ und wie können wir dort ‘wohnen’?
Es handelt sich in übertragenem Sinn um einen Ort geistiger Sicherheit und Geborgenheit — um Schutz vor geistigem Schaden. Der Ort ist geheim, weil ihn nur die kennen, die Gott vertrauen. Wir machen Jehova zu unserer Wohnung, wenn wir ihn als unsere Zuflucht und Feste betrachten, ihn als den Souverän des Universums preisen und die gute Botschaft vom Königreich verkünden. Wir fühlen uns in geistiger Hinsicht sicher, denn wir wissen, dass Jehova immer bereit ist, uns zu helfen (Psalm 90:1).

92:12 — In welcher Hinsicht ‘blüht der Gerechte auf wie eine Palme’?
Die Palme ist für ihre Fruchtbarkeit bekannt. Ein Gerechter gleicht insofern einer Palme, als Jehova ihn als aufrecht ansieht und er fortwährend „vortreffliche Frucht“ hervorbringt, wie zum Beispiel gute Werke (Matthäus 7:17-20).

Lehren für uns:

90:7, 8, 13, 14. Vergehungen schädigen immer unser Verhältnis zu dem wahren Gott. Auch kann man Sünden, die Menschen verborgen bleiben, vor ihm nicht geheim halten. Jehova schenkt uns jedoch wieder seine Gunst — ‘sättigt uns mit seiner liebenden Güte’ —, wenn wir aufrichtig bereuen und die falsche Handlungsweise aufgeben.

90:10, 12. Das Leben ist kurz, deshalb sollten wir ‘unsere Tage zählen’. Wie können wir das? Indem wir „ein Herz der Weisheit einbringen“ oder weise handeln, damit wir die Tage, die uns noch verbleiben, nicht vertun, sondern so verbringen, wie es Jehova gefällt. Dafür müssen wir geistigen Interessen Vorrang geben und uns die Zeit gut einteilen (Epheser 5:15, 16; Philipper 1:10).

90:17. Es ist richtig, Jehova zu bitten, ‘das Werk unserer Hände zu befestigen’ und unsere Bemühungen im Dienst für ihn zu segnen.

92:14, 15. Durch das eifrige Studium von Gottes Wort und den regelmäßigen Umgang mit Gottes Volk bleiben Ältere „saftvoll und frisch“, also geistig stark, und sind eine wertvolle Stütze für die Versammlung.

94:19. Was auch immer bei uns ‘beunruhigende Gedanken’ auslöst, die in der Bibel enthaltenen „Tröstungen“ zu lesen und darüber nachzudenken wird uns beruhigen.

95:7, 8. Schriftgemäßen Rat aufmerksam anzuhören und bereitwillig darauf zu hören bewahrt uns davor, unser Herz zu verhärten (Hebräer 3:7, 8).

106:36, 37. In diesen Versen wird die Verehrung von Götzen damit verknüpft, Dämonen zu opfern. Das lässt darauf schließen, dass jemand durch Götzen unter den Einfluss von Dämonen geraten kann. In der Bibel wird uns dringend geraten: „Hütet euch vor Götzen“ (1. Johannes 5:21).

„Preiset Jah!“

Die letzten drei Lieder aus dem vierten Buch der Psalmen enden mit der Aufforderung: „Preiset Jah!“ Der letzte dieser Psalmen beginnt sogar damit (Psalm 104:35; 105:45; 106:1, 48). Im vierten Buch der Psalmen kommt die Wendung „Preiset Jah!“ also wiederholt vor.

Wir haben allen Grund dazu, Jehova zu preisen. Die Psalmen 73 bis 106 haben uns vielerlei zu bedenken gegeben und uns mit tiefer Dankbarkeit gegenüber unserem himmlischen Vater erfüllt. Drängt es uns nicht, mit ganzer Kraft ‘Jah zu preisen’, wenn wir über all das nachdenken, was er für uns getan hat und noch tun wird?

*** w06 15. 7. S. 12-13 Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen ***

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 3. Buch der Psalmen

*** w06 15. 7. S. 10-13 Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen ***

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen

IN EINEM Gebet fragt der Psalmist: „Wird deine liebende Güte selbst in der Grabstätte verkündet werden, deine Treue an dem Ort der Vernichtung?“ (Psalm 88:11). Natürlich nicht! Wir können Jehova nur preisen, wenn wir leben. Jehova preisen zu wollen ist ein guter Grund dafür, am Leben bleiben zu wollen, und am Leben zu sein ist ein guter Grund dafür, Jehova zu preisen.

Die Psalmen 73 bis 106 bilden das dritte und das vierte Buch der Psalmen. Sie liefern uns viele Gründe, den Schöpfer zu preisen und seinen Namen zu segnen. Über diese Psalmen nachzudenken sollte unsere Wertschätzung für „das Wort Gottes“ vertiefen und uns bewegen, ihn noch mehr und noch ausdrucksstärker zu preisen (Hebräer 4:12). Konzentrieren wir uns zunächst auf das dritte Buch der Psalmen.

„ES [IST] FÜR MICH GUT, MICH GOTT ZU NAHEN“
(Psalm 73:1 bis 89:52)

Die ersten elf Psalmen der dritten Liedersammlung stammen von Asaph oder von Angehörigen des Hauses Asaph. Im einleitenden Lied erklärt Asaph, was ihn von seinem irrigen Denken abbrachte und ihn somit davor bewahrte, vom rechten Weg abzukommen. Er zieht den richtigen Schluss und singt: „Was . . . mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen“ (Psalm 73:28). Mit Psalm 74 folgt eine Klage über die Zerstörung Jerusalems. Die Psalmen 75, 76 und 77 beschreiben Jehova als gerechten Richter, Retter der Sanftmütigen und Hörer des Gebets.

Psalm 78 ist ein Rückblick auf Israels Geschichte von den Tagen Mose bis in die Zeit Davids. Der 79. Psalm beklagt die Zerstörung des Tempels. Auf diesen Psalm folgt ein Gebet darum, als Volk Gottes wieder eigenständig zu werden. Psalm 81 ermahnt dazu, Jehova zu gehorchen. In den Psalmen 82 und 83 wird Gott gebeten, sein Urteil an korrupten Richtern und an seinen Feinden zu vollstrecken.

In einer Melodie von den Söhnen Korahs heißt es: „Meine Seele hat sich gesehnt und auch geschmachtet nach den Vorhöfen Jehovas“ (Psalm 84:2). In Psalm 85 wird für die aus dem Exil Heimgekehrten der Segen Gottes erbeten. Der Psalm betont, dass geistige Segnungen viel wertvoller sind als andere. Gemäß Psalm 86 bittet David Gott, ihn zu behüten und zu unterweisen. Psalm 87 ist ein Lied über Zion und die, die dort geboren wurden. Psalm 88 schließt mit einem Gebet an Jehova an und Psalm 89 betont, wie sich Jehovas liebende Güte zum Beispiel in dem Bund mit David äußert. Der Psalm ist von Ethan, der wohl in Salomos Tagen einer von vier Weisen war (1. Könige 4:31).

Antworten auf biblische Fragen:

73:9 — In welcher Hinsicht haben die Bösen „ihren Mund sogar in die Himmel gesetzt“ und wie ‘ergeht sich ihre Zunge auf der Erde’?
Da die Bösen vor niemand, weder im Himmel noch auf der Erde, Respekt haben, lästern sie Gott bedenkenlos mit ihrem Mund und verleumden auch Menschen mit ihrer Zunge.

74:13, 14 — Wann zerbrach Jehova „die Häupter der Seeungetüme in den Wassern“ und ‘zerschmetterte die Häupter des Leviathans’?
„Pharao, [der] König von Ägypten“, wird als „großes Seeungetüm, das ausgestreckt inmitten seiner Nilkanäle liegt“, bezeichnet (Hesekiel 29:3). Die Häupter des Leviathans stellen vielleicht ‘die Starken Pharaos’ dar (Psalm 74:14, Fußnote). Das Zerschmettern ihrer Häupter bezieht sich wahrscheinlich auf die vernichtende Niederlage, die Pharao und seine Streitmacht erlitten, als Jehova die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreite.

75:4, 5, 10 — Was bedeutet der Ausdruck „Horn“?
Die Hörner eines Tiers sind eine mächtige Waffe. Der Ausdruck „Horn“ steht daher für Macht oder Stärke. Jehova erhöht die Hörner seiner Diener und veranlasst sie zum Jubeln, wogegen er die ‘Hörner der Bösen abhaut’. Wir werden davor gewarnt, ‘unser Horn zur Höhe zu erheben’, also davor, stolz oder eingebildet zu werden. Jehova ist es, der erhöht; daher sollten wir verantwortliche Aufgaben, die uns in der Versammlung übertragen werden, als von Jehova kommend betrachten (Psalm 75:7).

76:10 — Wie kann „des Menschen Grimm“ Jehova lobpreisen?
Wenn Jehova zulässt, dass Menschen ihre Wut an uns auslassen, weil wir seine Diener sind, kann das letztlich zu etwas Gutem führen. Aus jeder Härte, die sich für uns ergibt, können wir in irgendeiner Hinsicht etwas lernen. Jehova lässt Leid nur so weit zu, wie es uns zur Schulung dient (1. Petrus 5:10). „Den Rest des Grimmes“ der Menschen ‘gürtet Gott sich selbst um’. Was ist, wenn wir durch das, was wir erleiden, sterben? Auch dadurch kann Jehova gepriesen werden, denn vielleicht veranlasst es jemand, der unser treues Ausharren beobachtet, Gott ebenfalls zu verherrlichen.

78:24, 25, Fußnote — Warum wird Manna „das Korn des Himmels“ und „das Brot von Engeln“ genannt?
Keine der Bezeichnungen bedeutet, dass Manna die Speise der Engel war. Es war insofern „das Korn des Himmels“, als es einen himmlischen Urheber hatte (Psalm 105:40). Da Engel oder ‘Starke’ im Himmel leben, bedeutet die Bezeichnung „das Brot von Engeln“ vielleicht einfach, dass Gott, der im Himmel wohnt, dafür sorgte (Psalm 11:4). Jehova könnte die Israeliten auch durch Engel mit Manna versorgt haben.

82:1, 6 — Wer sind die, die als „Götter“ oder „Söhne des Höchsten“ bezeichnet werden?
Beide Bezeichnungen beziehen sich auf Menschen, auf Richter in Israel. Das ist passend, da sie als Sprecher und Vertreter Gottes dienen sollten (Johannes 10:33-36).

83:2 — Was deutet es an, das ‘Haupt zu erheben’?
Es weist auf die Bereitschaft hin, Macht auszuüben oder etwas zu unternehmen, meist um sich jemand zu widersetzen, ihn zu bekämpfen oder ihn zu unterdrücken.

Lehren für uns:

73:2-5, 18-20, 25, 28. Wir sollten die Bösen nicht um ihr Wohlergehen beneiden und ihre gottlosen Gewohnheiten nicht übernehmen. Die Bösen befinden sich auf schlüpfrigem Boden. Sie werden bestimmt „in Trümmer fallen“. Andererseits wäre es zwecklos, zu versuchen, die Bosheit auszurotten, denn unter der Herrschaft von Menschen, die zudem unvollkommen sind, kann sie unmöglich beseitigt werden. Wir handeln klug, wenn wir der Bosheit dadurch begegnen, dass wir uns wie Asaph ‘Gott nahen’ und ein enges Verhältnis zu ihm haben.

73:3, 6, 8, 27. Wir dürfen weder prahlen noch hochmütig sein noch jemand verspotten oder übervorteilen, selbst dann nicht, wenn solche Wesenszüge als vorteilhaft gelten.

73:15-17. Solange uns eine Sache ungereimt erscheint, sollten wir sie für uns behalten, um keine Ungereimtheiten weiterzuerzählen. „Eine Geschichte wie diese“ zu erzählen würde andere nur entmutigen. Wir sollten in Ruhe über alles nachdenken und in Gemeinschaft mit Glaubensbrüdern die Lösung suchen (Sprüche 18:1).

73:21-24. Verbittert zu werden, weil es den Bösen gut geht, wird mit der Reaktion vernunftloser Tiere verglichen, denn den Bösen geht es nur scheinbar gut. So zu reagieren wäre unbesonnen und nur von Gefühlen bestimmt. Wir sollten uns lieber von Jehovas Rat leiten lassen und völlig darauf vertrauen, dass er unsere „Rechte erfasst“ und uns hilft. Außerdem wird Jehova uns „zu Ehren führen“, was auf ein vertrautes Verhältnis zu ihm hinweist.

77:6. Sich eingehend mit geistigen Wahrheiten zu befassen und gründlich danach zu forschen kostet Zeit. Deshalb müssen wir unbedingt für Zeiten sorgen, in denen wir allein sind, um studieren und nachdenken zu können.

79:9. Jehova erhört gern unsere Gebete, besonders wenn sie sich um die Heiligung seines Namens drehen.

81:13, 16. Wer auf Jehova hört und auf seinen Wegen wandelt, wird reich gesegnet (Sprüche 10:22).

82:2, 5. Ungerechtigkeit bringt die „Grundfesten der Erde“ zum Wanken. Ungerechtes Handeln rüttelt an den Grundfesten der menschlichen Gesellschaft.

84:1-4, 10-12. Wir sollten uns die Psalmisten zum Vorbild nehmen, denn sie schätzten Jehovas Anbetungsstätte und waren mit den Diensten zufrieden, die sie verrichten durften.

86:5. Wie dankbar wir doch sein können, dass Jehova „zum Vergeben bereit“ ist! Er sucht nach irgendeinem Anzeichen, das es ihm erlaubt, mit einem reumütigen Missetäter barmherzig zu sein.

87:5, 6. Werden diejenigen, die Leben im Paradies auf der Erde erhalten, je erfahren, wer zu himmlischem Leben auferweckt wurde? Nach diesen Versen zu schließen, ist das wahrscheinlich.

88:13, 14. Falls sich die Erhörung unserer Gebete hinsichtlich eines gewissen Problems hinauszieht, kann das bedeuten, dass Jehova erst sehen möchte, wie ernst es uns mit unserer Hingabe ist.

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 2. Buch der Psalmen

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem zweiten Buch der Psalmen

ALS Diener Jehovas rechnen wir mit Prüfungen und Verfolgung. Der Apostel Paulus schrieb, dass „alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (2. Timotheus 3:12). Was wird uns helfen, Prüfungen und Verfolgung zu ertragen und dabei Gott treu zu bleiben?

Das zweite von den fünf Büchern der Psalmen bietet uns die nötige Hilfe. Wollen wir in Prüfungen durchhalten, müssen wir gemäß Psalm 42 bis 72 völlig auf Jehova vertrauen und lernen, auf ihn zu warten, bis er uns befreit. Es ist gut, sich das einzuprägen. Die Worte des zweiten Buches der Psalmen sind, wie Gottes Wort überhaupt, wirklich ‘lebendig und üben Macht aus’ — selbst heute noch (Hebräer 4:12).

JEHOVA IST UNSERE „ZUFLUCHT UND STÄRKE“
(Psalm 42:1 bis 50:23)

Ein Levit ist im Exil. Er ist traurig, dass er nicht zur Anbetung in das Heiligtum Jehovas gehen kann. Er tröstet sich mit den Worten: „Warum bist du in Verzweiflung, o meine Seele, und warum bist du ungestüm in mir? Harre auf Gott“ (Psalm 42:5, 11; 43:5). Dieser mehrmals wiederkehrende Vers verbindet die drei Strophen von Psalm 42 und 43 zu einem zusammenhängenden Gedicht. Psalm 44 ist eine inständige Bitte für die Nation Juda, die sich bedrängt fühlt — vielleicht eine Anspielung auf die Tage Hiskias, als die Assyrer drohten, das Land einzunehmen.

Psalm 45 ist ein Lied über die Hochzeit eines Königs und weist prophetisch auf den messianischen König hin. Die drei nachfolgenden Psalmen stellen Jehova als einen Gott der „Zuflucht und Stärke“ dar, als ‘großen König über die ganze Erde’ und als „sichere Höhe“ (Psalm 46:1; 47:2; 48:3). Und wie schön wird doch im 49. Psalm gezeigt, dass kein Mensch „irgendwie selbst einen Bruder erlösen“ kann! (Psalm 49:7). Die ersten acht Psalmen aus der zweiten Liedersammlung werden den Söhnen Korahs zugeschrieben. Den neunten Psalm, Psalm 50, hat Asaph komponiert.

Antworten auf biblische Fragen:

44:19 — Was war der „Ort der Schakale“?
Der Psalmist dachte wahrscheinlich an ein Schlachtfeld, wo die Erschlagenen zur Beute der Schakale werden.

45:13, 14a — Wer ist „des Königs Tochter“, die „zum König gebracht werden“ wird?
Es ist die Tochter Jehovas, des „Königs der Ewigkeit“ (Offenbarung 15:3). Sie stellt die verherrlichte Versammlung der 144 000 Christen dar, die Jehova als seine Kinder adoptiert, indem er sie mit seinem Geist salbt (Römer 8:16). Diese „Tochter“ Jehovas, die „bereitgemacht [ist] wie eine für ihren Mann geschmückte Braut“, wird zu dem Bräutigam, dem messianischen König, gebracht werden (Offenbarung 21:2).

45:14b, 15 — Wen stellen „die Jungfrauen“ dar?
Es ist die „große Volksmenge“ wahrer Anbeter, die sich dem gesalbten Überrest anschließen und ihn unterstützen. Da sie „die große Drangsal“ überleben, werden sie auf der Erde sein, wenn die Hochzeit des messianischen Königs im Himmel ihren Höhepunkt erreicht (Offenbarung 7:9, 13, 14). Bei dieser Gelegenheit werden sie „mit Freuden und Frohlocken“ erfüllt sein.

45:16 — In welcher Hinsicht wird es Söhne anstelle der Vorväter des Königs geben?
Als Jesus auf der Erde geboren wurde, hatte er irdische Vorväter. Wenn Jesus sie während der Tausendjahrherrschaft von den Toten auferweckt, werden sie seine Söhne werden. Einige von ihnen werden zu denen gehören, die ‘auf der ganzen Erde zu Fürsten eingesetzt werden’.

50:2 — Warum wird von Jerusalem als von „der Schönheit Vollkommenheit“ gesprochen?
Das hat nichts mit dem Erscheinungsbild der Stadt zu tun. Jerusalem war deshalb eine so reizvolle Stadt, weil Jehova sie gebrauchte und seine Pracht auf sie legte, nachdem er sie zur Stätte seines Tempels und zur Hauptstadt seiner gesalbten Könige gemacht hatte.

Lehren für uns:

42:1-3. So wie eine Hirschkuh sich in einer trockenen Gegend nach Wasser sehnt, so sehnte sich der Levit nach Jehova. Weil er Jehova nicht in seinem Heiligtum anbeten konnte, war er so traurig, dass ‘seine Tränen ihm zur Speise wurden Tag und Nacht’ — er hatte keinen Appetit mehr. Sollten wir nicht froh und glücklich sein, dass wir Jehova zusammen mit unseren Glaubensbrüdern anbeten können?

42:4, 5, 11; 43:3-5. Sollten wir einmal aus irgendeinem Grund, auf den wir keinen Einfluss haben, vorübergehend von der Christenversammlung abgeschnitten sein, kann uns die Erinnerung an die freudige Gemeinschaft vergangener Tage aufrechterhalten. Wenn wir auch dadurch unsere Einsamkeit anfangs vielleicht als noch schmerzlicher empfinden, wird es uns doch daran erinnern, dass Gott unsere Zuflucht ist und wir auf seine Hilfe warten müssen.

46:1-3. Ganz gleich welche verhängnisvollen Ereignisse über uns hereinbrechen, wir müssen das unerschütterliche Vertrauen haben, dass ‘Gott uns Zuflucht und Stärke ist’.

50:16-19. Wer trügerisch redet und Schlechtes tut, hat nicht das Recht, Gott zu vertreten.

50:20. Statt die Fehler anderer publik machen zu wollen, sollten wir darüber hinwegsehen (Kolosser 3:13).

„AUF GOTT WARTE STILL, O MEINE SEELE“
(Psalm 51:1 bis 71:24)

Diese Gruppe von Psalmen beginnt mit dem von Herzen kommenden Gebet Davids, das er nach seiner Sünde mit Bathseba sprach. Aus den Psalmen 52 bis 57 geht hervor, dass Jehova diejenigen befreit, die ihre Bürde auf ihn werfen und auf seine Rettung warten. Wie David in den Psalmen 58 bis 64 zum Ausdruck bringt, sucht er in all seiner Bedrängnis bei Jehova Zuflucht. Er singt: „Ja, auf Gott warte still, o meine Seele, denn von ihm ist meine Hoffnung“ (Psalm 62:5).

Unser enges Verhältnis zu unserem Befreier sollte uns veranlassen, ‘zur Herrlichkeit seines Namens Melodien zu spielen’ (Psalm 66:2). Jehova wird gepriesen, weil er so großzügig für uns sorgt (Psalm 65), weil er imstande ist zu retten (Psalm 67 und 68) und weil er uns entrinnen hilft (Psalm 70 und 71).

Antworten auf biblische Fragen:

51:12 — Was meinte David, als er darum bat, mit einem „willigen Geist“ gestützt zu werden?
Damit ist weder Gottes Bereitwilligkeit gemeint, David zu helfen, noch Jehovas heiliger Geist, sondern Davids eigene Geisteshaltung. Er bittet Gott darum, in ihm doch den Wunsch zu wecken, das Rechte zu tun.

53:1 — In welcher Hinsicht ist jemand, der die Existenz Gottes leugnet, ein ‘Unverständiger’?
Die hier erwähnte Unverständigkeit deutet nicht auf einen Mangel an Intelligenz hin. Vielmehr geht es um Unverständigkeit auf sittlichem Gebiet, was aus dem daraus resultierenden Sittenverfall ersichtlich ist, der in Psalm 53:1-4 beschrieben wird.

58:3-5 — Wie können die Bösen wie eine Schlange sein?
Die Lügen, die sie über andere verbreiten, sind wie das Gift einer Schlange. Sie ruinieren den guten Ruf ihrer Opfer. „Wie die Kobra, die ihr Ohr verstopft“, so lassen sich die Bösen weder etwas sagen, noch wollen sie korrigiert werden.

58:7 — Wieso kann gesagt werden, dass die Bösen „sich auflösen wie zu Wassern, die sich verlaufen“?
David hat vielleicht an das Wasser in einigen Wildbachtälern im Land der Verheißung gedacht. Wenngleich in einem solchen Tal der Wasserstand durch eine Sturzflut ansteigt, verläuft sich das Wasser dort auch schnell wieder und verschwindet. David betete, dass die Bösen schnell verschwinden mögen.

68:13 — Wieso waren ‘die Flügel einer Taube mit Silber bedeckt und ihre Schwingen mit gelblich grünem Gold’?
Manche blaugrauen Tauben haben einen schimmernden Glanz in ihrem Gefieder, der im goldenen Licht der Sonne metallisch leuchtet. David könnte die siegreichen Krieger der Israeliten, die aus der Schlacht kamen, mit einer solchen Taube verglichen haben, einer Taube mit kräftigen Flügeln und einem glänzenden Gefieder. Wie einige Gelehrte annehmen, könnte die Beschreibung auch auf ein kunstvoll gearbeitetes Beutestück, eine Trophäe, passen. Jedenfalls nahm David auf die Siege Bezug, die Jehova seinem Volk über dessen Feinde schenkte.

68:18 — Wer waren die „Gaben in Form von Menschen“?
Dabei handelte es sich um Männer, die während der Eroberung des Landes der Verheißung gefangen genommen worden waren. Diese Männer hatten später die Aufgabe, den Leviten bei der Arbeit zu helfen (Esra 8:20).

68:30 — Was bedeutet die Bitte „Schilt das wild lebende Tier des Schilfes“?
David spricht hier im übertragenen Sinn von den Feinden des Volkes Jehovas als von wilden Tieren und bittet Gott, sie zurechtzuweisen oder sie davon zurückzuhalten, Schaden anzurichten.

69:23 — Was ist die Bedeutung der Bitte ‘Lass die Hüften der Feinde selbst beständig wanken’?
Die Muskeln in der Hüftgegend sind bei Kraftanstrengung, wie beim Aufheben und Tragen schwerer Lasten, unentbehrlich. Wankende Hüften deuten auf Kraftverlust hin. David betete, dass seine Feinde ihrer Kraft beraubt werden mögen.

Lehren für uns:

51:1-4, 17. Sünden müssen uns nicht von Jehova Gott entfremden. Wenn wir bereuen, können wir auf seine Barmherzigkeit zählen.

51:5, 7-10. Da wir die Sünde geerbt haben, können wir Jehova um Vergebung anflehen, wenn wir gesündigt haben. Wir sollten ihn auch darum bitten, uns zu reinigen, uns wiederherzustellen, uns zu helfen, sündige Neigungen aus unserem Herzen auszumerzen, und uns einen festen Geist zu geben.

51:18. Davids Sünden waren eine Bedrohung für das Wohl der ganzen Nation. Deshalb bat er Gott, mit Zion wohlwollend umzugehen. Wenn wir eine schwere Sünde begehen, bringt das oftmals Schmach auf Jehovas Namen und auf die Versammlung. Daher müssen wir Gott bitten, den Schaden, den wir womöglich angerichtet haben, wieder gutzumachen.

52:8. Wir können „wie ein üppiger Olivenbaum im Haus Gottes sein“, also Jehova nahe stehen und produktiven Dienst leisten, wenn wir Jehova gehorchen und uns bereitwillig zurechtweisen lassen (Hebräer 12:5, 6).

55:4, 5, 12-14, 16-18. Es setzte David emotional sehr zu, als sich sein eigener Sohn Absalom gegen ihn verschwor und sein vertrauter Ratgeber Ahithophel Verrat beging. Das beeinträchtigte jedoch nicht Davids Vertrauen auf Jehova. Wir sollten nicht zulassen, dass emotionale Belastungen unser Vertrauen auf Gott schwächen.

55:22. Wie werfen wir unsere Bürden auf Jehova? Indem wir (1.) Jehova unsere Sorgen im Gebet anvertrauen, (2.) uns an sein Wort und seine Organisation um Führung und Unterstützung wenden und (3.) alles tun, was vernünftig ist, um die Situation zu entspannen (Sprüche 3:5, 6; 11:14; 15:22; Philipper 4:6, 7).

56:8. Jehova ist sich nicht nur unserer Lebensumstände bewusst, sondern er weiß auch, wie sie sich emotional auf uns auswirken.

62:11. Gott ist auf keine Energiequelle angewiesen, da ohnehin jegliche Kraft von ihm ausgeht. ‘Gott ist Stärke.’

63:3. Gottes „liebende Güte ist besser als Leben“, denn ohne sie hat das Leben keinen Sinn. Es ist deshalb weise, mit Jehova in ein freundschaftliches Verhältnis zu kommen.

63:6. Nachts — in aller Ruhe und ohne Ablenkung — kann man gut nachdenken.

64:2-4. Durch verleumderisches Gerede kann der gute Ruf eines Menschen ruiniert werden. Wir sollten uns Geschwätz weder anhören noch es weitererzählen.

69:4. Um Frieden zu bewahren, ist es manchmal klug, etwas ‘zurückzugeben’, indem wir uns entschuldigen, auch wenn wir uns keiner Schuld bewusst sind.

70:1-5. Jehova hört uns, wenn wir inständig um Hilfe bitten (1. Thessalonicher 5:17; Jakobus 1:13; 2. Petrus 2:9). Vielleicht lässt Gott eine Prüfung bestehen, doch er wird uns die nötige Weisheit und Kraft geben, mit der Situation richtig umzugehen und sie zu ertragen. Er wird nicht zulassen, dass eine Versuchung über unsere Kräfte geht (1. Korinther 10:13; Hebräer 10:36; Jakobus 1:5-8).

71:5, 17. Dadurch, dass David von Jugend an auf Jehova vertraute, war er bereits mutig und stark geworden, bevor er Goliath, dem Riesen der Philister, entgegentrat (1. Samuel 17:34-37). Für junge Leute ist es ratsam, sich in allem, was sie tun, auf Jehova zu stützen.

„Seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde“

Im letzten Lied der zweiten Liedersammlung der Psalmen, Psalm 72, geht es um die Herrschaft Salomos — eine prophetische Vorschau auf die Verhältnisse, die existieren werden, wenn der Messias regiert. Es werden wunderbare Segnungen beschrieben: überall Frieden, keine Unterdrückung und keine Gewalttat mehr, auf der Erde Getreide in Hülle und Fülle! Werden wir zu denen gehören, die sich an diesen und auch an anderen Segnungen erfreuen werden? Das kann der Fall sein, wenn wir, so wie der Psalmist, bereit sind, auf Jehova zu warten, und er unsere Zuflucht und Stärke ist.

‘Die Gebete Davids kommen zu Ende’ mit den Worten: „Gesegnet sei Jehova Gott, Israels Gott, der allein wunderbare Werke tut. Und gesegnet sei sein herrlicher Name auf unabsehbare Zeit, und seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde. Amen und amen“ (Psalm 72:18-20).

Auch wir wollen Jehova von ganzem Herzen segnen und seinen herrlichen Namen preisen!

(Quelle: WT 01.06.2006)

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum 1. Buch der Psalmen

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem ersten Buch der Psalmen

WIE sollte man ein Bibelbuch passenderweise nennen, das hauptsächlich Lobpreis für den Schöpfer, Jehova Gott, enthält? Kein Titel könnte passender sein als Psalmen oder Lobpreisungen. Die Psalmen sind das längste Bibelbuch. Es besteht aus hervorragend geschriebenen Liedern, die von Gottes großartigen Eigenschaften und Machttaten berichten sowie zahlreiche Prophezeiungen enthalten. Viele der Lieder bringen zum Ausdruck, wie die Schreiber in Notlagen empfunden haben. Diese Äußerungen stammen aus einem Zeitabschnitt von etwa tausend Jahren — von den Tagen des Propheten Moses bis in die Zeit nach dem Exil. Zu den Schreibern gehören Moses, König David und andere. Die endgültige Zusammenstellung des Buches schreibt man dem Priester Esra zu.

Schon ganz früh teilte man die Psalmen in fünf Liedersammlungen oder Bücher ein: Psalm 1 bis 41, Psalm 42 bis 72, Psalm 73 bis 89, Psalm 90 bis 106 und Psalm 107 bis 150. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der ersten Liedersammlung. Bis auf drei Psalmen gehen in dem ersten Buch alle auf den israelitischen König David zurück. Von wem die Psalmen 1, 10 und 33 sind, ist unbekannt.

„MEIN GOTT IST MEIN FELS“
(Psalm 1:1 bis 24:10)

Der erste Psalm preist den glücklich, der Lust am Gesetz Jehovas hat, und anschließend leitet der zweite Psalm gleich auf das Thema Königreich über. Das erste Buch der Psalmen enthält überwiegend eindringliche Bitten an Gott. In den Psalmen 3 bis 5, 7, 12, 13 und 17 wird zum Beispiel um Befreiung aus der Hand von Feinden gebeten. Psalm 8 hebt hervor, wie groß Jehova im Vergleich zum Menschen ist.
David beschreibt Jehova als den Beschützer seines Volkes und singt: „Mein Gott ist mein Fels; ich werde zu ihm Zuflucht nehmen“ (Psalm 18:2). In Psalm 19 wird Jehova als Schöpfer und Gesetzgeber gepriesen, in Psalm 20 als Retter und in Psalm 21 als Retter seines gesalbten Königs. Psalm 23 beschreibt Jehova als den großen Hirten, wohingegen der 24. Psalm ihn als herrlichen König darstellt.

Antworten auf biblische Fragen:

2:1, 2 — Was ist das ‘Leere’, das die Nationen ständig murmeln?
Das ‘Leere’ ist die ständige Sorge menschlicher Regierungen um die Aufrechterhaltung ihrer eigenen Machtbefugnis. Es ist leeres Gerede, weil ihr Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist. Wie können die Völkerschaften auf Gelingen hoffen, wenn sie sich „gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten“ stellen?

2:7 — Worum handelt es sich bei der „Verordnung Jehovas“?
Dabei handelt es sich um den Bund für ein Königreich, den Jehova mit seinem geliebten Sohn Jesus Christus geschlossen hat (Lukas 22:28, 29).

2:12 — Auf welche Weise können die Herrscher der Nationen ‘den Sohn küssen’?
In biblischen Zeiten war Küssen eine Geste der Freundschaft und Treue. So hieß man oft Gäste willkommen. Die Könige der Erde werden angewiesen, den Sohn zu küssen, das heißt ihn als messianischen König willkommen zu heißen.

3:Überschrift — Wozu stehen über einigen Psalmen Überschriften?
Manchmal verraten sie den Schreiber und/oder informieren darüber, unter welchen Umständen der Psalm verfasst wurde, wie bei Psalm 3. Die Überschrift kann auch den Zweck oder die Verwendung des Liedes erklären (Psalm 4 und 5) und musikalische Angaben enthalten (Psalm 6).

3:2 — Wofür steht „Sela“?
Von diesem Wort nimmt man allgemein an, dass es auf eine Pause zur stillen Andacht hinweist, entweder nur beim Singen oder auch bei der Instrumentalmusik. Die Pause sollte dem gerade ausgedrückten Gedanken oder Gefühl Nachdruck verleihen. Beim Vorlesen kann das Wort übergangen werden.

11:3 — Welche Grundfesten werden niedergerissen?
Das sind die Grundfesten der menschlichen Gesellschaft — Recht, Ordnung und Gerechtigkeit. Geraten sie ins Wanken, kommt es zu Unordnung, und es gibt keine Gerechtigkeit. Der „Gerechte“ sollte dann völlig auf Gott vertrauen (Psalm 11:4-7).

21:3 — Worauf weist „eine Krone aus geläutertem Gold“ hin?
Ob es sich um eine buchstäbliche Krone handelte oder um ein Symbol für zusätzliche Herrlichkeit wegen der vielen Siege Davids, wird nicht gesagt. Der Vers weist jedoch prophetisch auf die Königskrone hin, die Jesus 1914 von Jehova erhielt. Dass die Krone aus Gold besteht, lässt darauf schließen, wie überragend Jesus regiert.

22:1, 2 — Wieso könnte David gedacht haben, Jehova hätte ihn verlassen?
David wurde dermaßen von Feinden bedrängt, dass sein ‘Herz wie Wachs wurde und tief in seinem Innern schmolz’ (Psalm 22:14). Für ihn könnte es so ausgesehen haben, als hätte Jehova ihn verlassen. Jesus empfand am Pfahl ebenso (Matthäus 27:46). Davids Worte lassen erkennen, wie menschlich er in der verzweifelten Lage reagierte. Durch das in Psalm 22:16-21 aufgezeichnete Gebet Davids wird jedoch klar, dass er seinen Glauben an Gott nie verlor.

Lehren für uns:

1:1. Wir sollten keinen Umgang mit jemand haben, der Jehova nicht liebt (1. Korinther 15:33).

1:2. Wir sollten uns jeden Tag mit geistigen Dingen beschäftigen (Matthäus 4:4).

4:4. Es ist klug, unsere Zunge zu zügeln, wenn wir verärgert oder wütend sind, und nichts zu sagen, was wir später bereuen würden.

4:5. Unsere geistigen Opfer sind nur dann „Opfer der Gerechtigkeit“, wenn unsere Beweggründe stimmen und unser Benehmen Gottes Forderungen entspricht.

6:5. Welchen besseren Grund könnte es geben, am Leben bleiben zu wollen? (Psalm 115:17).

9:12. Jehova forscht nach vergossenem Blut, weil er die Schuldigen bestrafen möchte, aber an das „Geschrei der Niedergedrückten“ erinnert er sich.

15:2, 3; 24:3-5. Wahre Anbeter sollten die Wahrheit reden und weder einen Meineid leisten noch verleumden.

15:4. Wir sollten alles daransetzen, unser Wort zu halten, selbst wenn es schwierig ist, es sei denn, wir erkennen, dass unser Versprechen schriftwidrig war.

15:5. Als Anbeter Jehovas dürfen wir Geld nicht missbräuchlich verwenden.

17:14, 15. Die „Menschen dieses Systems der Dinge“ setzen sich ganz dafür ein, viel Geld zu verdienen, Kinder großzuziehen und ihnen etwas zu hinterlassen. David war hauptsächlich darum besorgt, sich bei Jehova einen guten Namen zu machen, um ‘sein Angesicht zu schauen’ oder seine Gunst zu verspüren. Als David sich der Verheißungen und Zusicherungen Jehovas bewusst wurde, wurde er damit gesättigt, Jehovas Gestalt vor Augen zu haben, oder freute sich, dass Jehova mit ihm war. Sollten wir nicht wie David unser Herz auf geistige Schätze richten?

19:1-6. Die Natur kann weder sprechen noch überlegen und doch verherrlicht sie Jehova — wie viel mehr sollten wir ihn verherrlichen, da wir denken, reden und ihn anbeten können (Offenbarung 4:11).

19:7-11. Wie gut doch Jehovas Forderungen für uns sind!

19:12, 13. Vor Verfehlungen und vermessenen Taten müssen wir uns hüten.

19:14. Wir sollten nicht nur über das nachdenken, was wir tun, sondern auch über das, was wir reden und denken.

„DU HAST MICH WEGEN MEINER UNVERSEHRTEN LAUTERKEIT AUFRECHTERHALTEN“
(Psalm 25:1 bis 41:13)

Wie deutlich lässt David gemäß Psalm 25 und 26 doch seinen Herzenswunsch und seinen festen Entschluss erkennen, die Lauterkeit zu bewahren! Er singt: „Was mich betrifft, ich werde in meiner unversehrten Lauterkeit wandeln“ (Psalm 26:11). Er betet um die Vergebung von Sünden und sagt ganz offen: „Als ich stillschwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag“ (Psalm 32:3). Jehovas Loyalgesinnten versichert David: „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf“ (Psalm 34:15).

Wie wertvoll doch der Rat aus Psalm 37 für die Israeliten war, und wie wertvoll er doch für uns ist, die wir in „den letzten Tagen“ dieses Systems der Dinge leben! (2. Timotheus 3:1-5). Psalm 40:7, 8 enthält eine Prophezeiung über Jesus Christus, in der es heißt: „Siehe, ich bin gekommen, in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. Deinen Willen zu tun, o mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz ist in meinem Innern.“ Der letzte Psalm des ersten Buches ist ein Hilferuf Davids an Jehova in den unruhigen Jahren nach der Sünde mit Bathseba. Er singt: „Was mich betrifft, du hast mich wegen meiner unversehrten Lauterkeit aufrechterhalten“ (Psalm 41:12).

Antworten auf biblische Fragen:

26:6 — Wie schreiten wir wie David sinnbildlich um Jehovas Altar?
Der Altar steht für Jehovas Willen, das Lösegeld Jesu Christi zur Erlösung der Menschheit anzunehmen (Hebräer 8:5; 10:5-10). Wir schreiten um den Altar Jehovas, indem wir Glauben an Christi Opfer ausüben.

29:3-9 — Was wird durch den Vergleich der Stimme Jehovas mit einem donnernden Gewitter beschrieben?
Einfach ausgedrückt: die beeindruckende Macht Jehovas.

31:23 — Womit wird einem Hochmütigen über die Maßen vergolten?
Mit dem Vergelten ist hier Bestrafen gemeint. Einem Gerechten vergilt Jehova unabsichtliche Fehler mit Zucht. Einem Hochmütigen wird jedoch mit strenger Strafe über die Maßen vergolten, weil er vom falschen Weg nicht umkehrt (Sprüche 11:31; 1. Petrus 4:18).

33:6, Fußnote — Was ist der „Geist“ oder „Atem (Hauch)“ des Mundes Jehovas?
Dieser Geist ist die wirksame Kraft oder der heilige Geist Gottes, den er bei der Erschaffung der materiellen Himmel einsetzte (1. Mose 1:1, 2). Dieser Geist wird als der Geist seines Mundes bezeichnet, weil er wie ein kräftiger Atemstoß ausgesandt werden kann, um in der Ferne etwas zu bewirken.

35:19 — Was bedeutet Davids Bitte an Gott, seine Hasser nicht mit dem Auge zwinkern zu lassen?
Das Augenzwinkern der Feinde Davids hätte bedeutet, dass sie sich über das Gelingen ihrer gegen ihn gerichteten boshaften Pläne freuen würden. David bat darum, dass dies nicht geschehen möge.

Lehren für uns:

26:4. Wir sollten klugerweise mit folgenden Personen keinen Umgang haben: Personen, die zum Beispiel in Internet-Chatrooms ihre Identität nicht preisgeben; Schüler oder Arbeitskollegen, die in böser Absicht vorgeben, unsere Freunde zu sein; Abgefallene, die Aufrichtigkeit vorheucheln; Personen, die ein Doppelleben führen.

26:7, 12; 35:18; 40:9. Wir sollten Jehova in der Versammlung preisen.

26:8; 27:4. Gehen wir gern in die Zusammenkünfte?

26:11. David drückte seine Entschlossenheit aus, lauter zu bleiben, aber er bat auch um Erlösung. Wir können also trotz Unvollkommenheit die Lauterkeit bewahren.

29:10, Fußnote. Jehovas Sitzen auf „der Sintflut“ oder „dem Himmelsozean“ zeigt an, dass er seine Macht kontrolliert ausübt.

30:5. Jehovas vorherrschende Eigenschaft ist Liebe — nicht Zorn.

32:9. Jehova will nicht, dass wir einem Maultier oder Esel gleichen, dessen Gehorsam von Zaumzeug und Peitsche abhängt. Er wünscht sich, dass wir ihm freiwillig gehorchen, weil wir seinen Willen verstehen.

33:17-19. Kein von Menschen errichtetes Herrschaftssystem, ganz gleich wie mächtig es ist, kann Rettung bringen. Wir müssen auf Jehova und sein Königreich vertrauen.

34:10. Wie beruhigend ist der Vers doch für alle, die die Königreichsinteressen allem voranstellen!

39:1, 2. Es ist klug, den ‘Mund mit einem Maulkorb zu verwahren’ und zu schweigen, wenn Böse Auskünfte haben möchten, um Glaubensbrüdern zu schaden.

40:1, 2. Auf Jehova zu vertrauen kann uns helfen, mit Niedergeschlagenheit fertig zu werden, und uns ‘aus einer tosenden Grube heraufbringen, aus dem Schlamm des Bodensatzes’.

40:5, 12. Weder Unglücksschläge noch persönliche Unzulänglichkeiten, wie viele es auch sind, werden uns erdrücken, wenn wir immer bedenken, dass die Segnungen ‘zahlreicher geworden sind, als wir aufzählen können’.

„Gesegnet sei Jehova“

Wie tröstlich und ermutigend sind doch die 41 Psalmen im ersten Buch! Ob wir Probleme oder Gewissensbisse haben, dieser Teil des machtvollen Wortes Gottes kann uns stärken und uns Mut machen (Hebräer 4:12). Die Psalmen bieten vernünftige Anleitung fürs Leben. Wiederholt wird uns versichert, dass Jehova uns nicht verlässt, ungeachtet welche Schwierigkeiten wir haben.

Das erste Buch der Psalmen schließt mit den Worten: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, von unabsehbarer Zeit ja bis auf unabsehbare Zeit. Amen und amen“ (Psalm 41:13). Fühlen wir uns, nachdem wir das alles betrachtet haben, nicht auch gedrängt, Jehova zu loben oder zu preisen?

(Quelle: WT vom 15.05.2006)

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Ruth

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Ruth

EINE zu Herzen gehende Beschreibung einer loyalen Freundschaft zwischen zwei Frauen. Ein Bericht, aus dem große Hochachtung vor Jehova Gott und volles Vertrauen in seine Richtlinien spricht. Eine Geschichte, die zeigt, wie stark Jehovas Interesse an der Abstammungslinie des Messias war. Die bewegende Erzählung von einer Familie und ihren Freuden und Sorgen. Das alles und noch viel mehr ist das Bibelbuch Ruth.

Das Buch Ruth umfasst einen Zeitraum von 11 Jahren „in den Tagen, als die Richter [in Israel] Recht sprachen“ (Ruth 1:1). Abgespielt haben sich die im Buch Ruth geschilderten Ereignisse wohl zu Anfang der Richterzeit. Denn der Landbesitzer Boas, eine der Hauptfiguren in dieser wahren Geschichte, war der Sohn Rahabs, und sie lebte zur Zeit Josuas (Josua 2:1, 2; Ruth 2:1; Matthäus 1:5). Festgehalten wurde die Geschichte wahrscheinlich von dem Propheten Samuel im Jahr 1090 v. u. Z. Es ist das einzige Bibelbuch, das den Namen einer nichtisraelitischen Frau trägt. Dieses Buch besitzt große Aussagekraft und „ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

„WOHIN DU GEHST, WERDE ICH GEHEN“
(Ruth 1:1 bis 2:23)

Als Noomi und Ruth in Bethlehem ankommen, herrscht große Aufregung. Die Frauen der Stadt zeigen auf die ältere der beiden und fragen immer wieder: „Ist das Noomi?“ Noomi antwortet darauf: „Nennt mich nicht Noomi. Nennt mich Mara, denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht. Voll bin ich ausgezogen, und mit leeren Händen hat Jehova mich zurückkehren lassen“ (Ruth 1:19-21).

Als Noomi mit der Familie wegen einer Hungersnot in Israel von Bethlehem nach Moab zieht, hat sie einen Mann und zwei Söhne. Deswegen sagt sie später: „Voll bin ich ausgezogen“. Doch einige Zeit nach dem Umzug stirbt Elimelech, ihr Mann. Danach heiraten ihre beiden Söhne die Moabiterinnen Orpa und Ruth. Zehn Jahre verstreichen. Beide Söhne sterben, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Damit sind die drei Frauen ganz auf sich allein gestellt. Als Noomi beschließt, nach Juda zurückzukehren, gehen ihre verwitweten Schwiegertöchter mit ihr. Unterwegs dringt Noomi jedoch in ihre Schwiegertöchter, nach Moab zurückzugehen und dort jemand aus ihrem eigenen Volk zu heiraten. Orpa lässt sich darauf ein. Ruth allerdings hält fest zu Noomi und sagt: „Wohin du gehst, werde ich gehen, und wo du die Nacht verbringst, werde ich die Nacht verbringen. Dein Volk wird mein Volk sein und dein Gott mein Gott“ (Ruth 1:16).

Die beiden Witwen, Noomi und Ruth, kommen in Bethlehem zu Beginn der Gerstenernte an. Wie in Gottes Gesetz vorgesehen, liest Ruth Ähren auf einem Feld. Zufällig gehört es einem Verwandten Elimelechs, einem älteren jüdischen Mann namens Boas. Ruth gewinnt Boas’ Sympathie und liest auf seinem Feld weiter, „bis die Gerstenernte und die Weizenernte zu Ende“ sind (Ruth 2:23).

Antworten auf biblische Fragen:

1:8 — Warum sagte Noomi zu ihren Schwiegertöchtern, sie sollten „jede in das Haus ihrer Mutter“ zurückkehren statt in das Haus ihres Vaters?
Es wird nichts darüber gesagt, ob Orpas Vater zu dem Zeitpunkt noch lebte. Ruths Vater war jedoch noch am Leben (Ruth 2:11). Dennoch hat Noomi vom Haus der Mutter gesprochen, vielleicht weil sie dadurch die beiden Frauen an die Geborgenheit erinnern wollte, die sie bei ihren Müttern finden könnten. Diese Geborgenheit könnte ihnen besonders jetzt über den schweren Abschied von ihrer geliebten Schwiegermutter hinweghelfen. Möglicherweise wollte sie damit auch sagen, dass die Mütter von Ruth und Orpa im Gegensatz zu ihr ein wohl behütetes Heim hatten.

1:13, 21 — Hat Jehova Noomi das Leben bitter gemacht und ihr Unglück zugefügt?
Nein, und Noomi schob Gott damit kein Unrecht zu. Allerdings hatte sie bei all dem, was passiert war, das Gefühl, dass Jehova gegen sie war. Sie wurde bitter und desillusioniert. In der damaligen Zeit wurde Fruchtbarkeit als Segen von Gott und Unfruchtbarkeit als Fluch angesehen. Noomi hatte keine Enkelkinder und beide Söhne waren gestorben. Deshalb glaubte sie vielleicht, mit Recht sagen zu können, dass Jehova sie „erniedrigt“ hatte.

2:12 — Was war der ‘vollkommene Lohn’, den Ruth von Jehova erhielt?
Ruth bekam einen Sohn und hatte die Ehre, ein Bindeglied in der wichtigsten Abstammungslinie der Geschichte zu werden — der von Jesus Christus (Ruth 4:13-17; Matthäus 1:5, 16).

Lehren für uns:

1:8; 2:20. Trotz der tragischen Ereignisse in ihrem Leben verlor Noomi nicht das Vertrauen in Jehovas liebende Güte. Wir wollen das auch nicht, vor allem in schweren Zeiten.

1:9. Das Zuhause sollte nicht nur ein Ort sein, an dem man gemeinsam als Familie isst und schläft. Es sollte ein Ort des Friedens, der Ruhe und der Geborgenheit sein.

1:14-16. Orpa kehrte „zu ihrem Volk und ihren Göttern“ zurück. Ruth nicht. Sie verließ ihre Heimat, wo sie sich geborgen und sicher fühlte, und blieb Jehova treu. Wenn wir loyale Liebe zu Gott entwickeln und gern bereit sind, Opfer zu bringen, hilft uns das, egoistischen Wünschen nicht nachzugeben. Und es bewahrt uns davor, ‘zur Vernichtung zurückzuweichen’ (Hebräer 10:39).

2:2
.Im Gesetz war vorgesehen, dass Ausländer und Benachteiligte Ähren lesen durften. Ruth war bereit, sich das zunutze zu machen. Sie hatte ein demütiges Herz. Leidet ein Christ Not, sollte er nicht zu stolz sein, die liebevolle Hilfe seiner Glaubensbrüder anzunehmen oder sich staatliche Unterstützung zunutze zu machen, die ihm zusteht.

2:7. Obwohl Ruth das Recht hatte, Ähren zu lesen, fragte sie um Erlaubnis (3. Mose 19:9, 10). Damit zeigte sie, wie sanftmütig sie war. Es ist gut, wenn auch wir ‘Sanftmut suchen’, denn „die Sanftmütigen . . . werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Zephanja 2:3; Psalm 37:11).

2:11. Ruth war für Noomi nicht nur eine Verwandte. Sie war ihr auch eine treue Freundin (Sprüche 17:17). Ihre Freundschaft hielt, weil sie auf Liebe, Loyalität, Einfühlungsvermögen, Güte und Opferbereitschaft gegründet war. Und sie basierte vor allem auf ihrem Verhältnis zu Jehova — ihrem Wunsch, Jehova zu dienen und zu seinen Anbetern zu gehören. Auch wir können echte Freundschaften mit wahren Anbetern Jehovas aufbauen.

2:15-17. Selbst als Boas Ruth die Arbeit erleichterte, „las [sie] weiterhin auf dem Feld auf, bis zum Abend“. Ruth war fleißig. Auch ein Christ sollte für seinen Arbeitseifer bekannt sein.

2:19-22. Noomi und Ruth haben sich in den Abendstunden angeregt unterhalten und die Ältere hat sich für das, was die Jüngere erlebte und unternahm, interessiert. Beide haben offen über ihre Gedanken und Gefühle gesprochen. Sollte es in einer christlichen Familie nicht genauso sein?

2:22, 23. Im Gegensatz zu Jakobs Tochter Dina suchte Ruth Anschluss bei Dienern Jehovas. Ein sehr gutes Beispiel für uns! (1. Mose 34:1, 2; 1. Korinther 15:33).

NOOMI STEHT NICHT MEHR MIT LEEREN HÄNDEN DA
(Ruth 3:1 bis 4:22)

Noomi ist zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Sie wünscht sich daher, dass Ruth an ihrer Stelle eine so genannte Schwagerehe oder Ehe durch Rückkauf eingeht. Ruth macht alles so, wie Noomi es sagt, und bittet Boas, als Rückkäufer zu fungieren. Boas ist gern dazu bereit. Allerdings ist ein anderer Mann noch enger mit Noomi verwandt und eigentlich müsste ihm zuerst das Rückkaufsrecht eingeräumt werden.

Boas verliert keine Zeit, die Sache zu regeln. Gleich am nächsten Morgen trifft er sich in Begleitung von zehn älteren Männern aus Bethlehem mit dem Verwandten und fragt ihn, ob er der Rückkäufer sein wolle. Der Mann lehnt das Ganze schließlich ab. Also übernimmt Boas die Rolle als Rückkäufer und heiratet Ruth. Sie bekommen einen Sohn, Obed, der später der Großvater von König David wird. Die Frauen von Bethlehem sagen jetzt zu Noomi: „Gesegnet sei Jehova, . . . er ist ein Wiederhersteller deiner Seele und ein Ernährer deines Alters geworden, denn deine Schwiegertochter, die dich wirklich liebt, die für dich besser ist als sieben Söhne, hat ihn geboren“ (Ruth 4:14, 15). Die Frau, die nach Bethlehem zurückgekehrt war, stand nun nicht mehr „mit leeren Händen“ da (Ruth 1:21).

Antworten auf biblische Fragen:

3:11 — Wieso hatte Ruth den Ruf, eine „tüchtige Frau“ zu sein?
Es war nicht das ‘äußerliche Flechten der Haare’ und das „Anlegen goldener Schmucksachen“ oder das „Tragen äußerer Kleider“, weswegen Ruth bewundert wurde. Es war vielmehr die „verborgene Person des Herzens“ — ihre Loyalität und Liebe, ihre Demut und Sanftmut, ihr Fleiß und ihre Opferbereitschaft. Jede gottesfürchtige Frau, die wie Ruth einen guten Ruf haben möchte, muss sich bemühen, diese Eigenschaften zu entwickeln (1. Petrus 3:3, 4; Sprüche 31:28-31).

3:14 — Warum sind Ruth und Boas vor Tagesanbruch aufgestanden?
Das haben sie nicht etwa gemacht, weil sie in der Nacht etwas Unmoralisches getan hatten und es vertuschen wollten. Was Ruth in jener Nacht unternahm, entsprach offensichtlich der Sitte, an die sich eine Frau hielt, wenn sie ihr Recht auf die Schwagerehe anmeldete. Ruth führte genau das aus, was Noomi ihr gesagt hatte. Die Reaktion von Boas zeigt zudem deutlich, dass er in dem Vorgehen Ruths nichts Unrechtes sah (Ruth 3:2-13). Ruth und Boas standen offenbar einfach so früh auf, um keinen Anlass zu falschen Gerüchten zu geben.

3:15 — Was bedeutet es, dass Boas Ruth sechs Maß Gerste mitgegeben hat?
Diese Geste sollte vielleicht bedeuten: So wie auf sechs Arbeitstage ein Ruhetag folgt, würde auch Ruths Ruhetag kommen. Boas würde dafür sorgen, dass sie im Haus eines Ehemanns „einen Ruheort finden“ würde (Ruth 1:9; 3:1). Vielleicht konnte Ruth aber auch nicht mehr als sechs Maß Gerste auf dem Kopf tragen.

3:16 — Warum hat Noomi Ruth gefragt: „Wer bist du, meine Tochter?“ Hat sie ihre Schwiegertochter nicht wiedererkannt?
Das könnte durchaus sein, denn Ruth kam wahrscheinlich noch im Dunkeln heim. Andererseits wollte Noomi mit der Frage eventuell auch herausfinden, ob sich im Zusammenhang mit dem Rückkauf Ruths Identität nun geändert hatte.

4:6 — Wie konnte sich ein Rückkäufer sein eigenes Erbe durch den Rückkauf ‘verderben’?
Zum einen: Der Rückkäufer musste das Geld aufbringen, um das verkaufte Landerbe des verarmten Israeliten zurückzukaufen. Der Preis war von der Zahl der Jahre abhängig, die bis zum Jubeljahr noch verblieben (3. Mose 25:25-27). Dadurch verringerte sich sein Vermögen. Zum anderen: Würde Ruth einen Sohn bekommen, würde dieser Sohn und nicht ein naher Verwandter des Rückkäufers das zurückgekaufte Land erben.

Lehren für uns:

3:12; 4:1-6. Boas hielt sich gewissenhaft an alle Richtlinien, die Jehova festgelegt hatte. Halten wir uns eng an theokratische Richtlinien? (1. Korinther 14:40).

3:18. Noomi vertraute Boas. Sollten wir nicht ebenfalls unseren treuen Glaubensbrüdern vertrauen? Ruth war bereit, eine Schwagerehe mit einem Mann einzugehen, den sie kaum kannte, einem Mann, der in der Bibel nicht einmal mit Namen genannt wird (Ruth 4:1). Wieso war sie dazu bereit? Weil sie Gottes Richtlinien völlig vertraute. Haben auch wir dieses Vertrauen? Halten wir uns zum Beispiel bei der Suche nach einem Ehepartner an die Richtlinie, „nur im Herrn“ zu heiraten? (1. Korinther 7:39).

4:13-16. Ruth erhielt ein großes Vorrecht, obwohl sie eine Moabiterin war und früher den Gott Kamos verehrt hatte. Das bestätigt den Grundsatz: „So hängt es denn nicht von dem ab, der wünscht, noch von dem, der läuft, sondern von Gott, der barmherzig ist“ (Römer 9:16).

Gott ‘erhöhe euch zur gegebenen Zeit’

Das Buch Ruth schildert Jehova als einen Gott voller liebender Güte, der sich für seine loyalen Diener einsetzt (2. Chronika 16:9). Wenn man darüber nachdenkt, auf welche Weise Ruth gesegnet wurde, sieht man, wie wichtig es ist, Gott bedingungslos zu vertrauen und sich ganz sicher zu sein, „dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6).
Ruth, Noomi und Boas hatten völliges Vertrauen in die Richtlinien Jehovas und das hat für sie gute Folgen gehabt. Auch heute lässt „Gott alle seine Werke zum Guten derer mitwirken . . ., die Gott lieben, derer, die nach seinem Vorsatz die Berufenen sind“ (Römer 8:28). Darum wollen wir uns die Empfehlung des Apostels Petrus zu Herzen nehmen: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe, wobei ihr all eure Sorge auf ihn werft, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5:6, 7).

Jule | 03.28.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Ruth | No Comments |

Höhepunkte zum Evangelium des Matthäus

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Matthäus

DER Erste, der einen begeisternden Bericht über das Leben und Wirken Jesu verfasste, war Matthäus, ehemaliger Steuereinnehmer und enger Weggefährte Jesu. Sein Evangelium, um das Jahr 41 u. Z. zunächst in Hebräisch verfasst und später ins Griechische übersetzt, schlägt die Brücke zwischen den Hebräischen Schriften und den Christlichen Griechischen Schriften.

Offenbar hauptsächlich für eine jüdische Leserschaft gedacht, beschreibt dieses zu Herzen gehende und aussagestarke Evangelium Jesus als den vorhergesagten Messias und Sohn Gottes. Auch unser Glaube an Gott, seinen Sohn und an das, was Gott versprochen hat, wird vertieft, wenn wir uns eingehend mit der Botschaft dieses Evangeliums befassen (Heb. 4:12).

„Das Königreich der Himmel hat sich genaht“
(Mat. 1:1—20:34)

Matthäus rückt das Königreich und die Lehren Jesu in den Mittelpunkt, weshalb er nicht immer alles strikt chronologisch berichtet. Die Bergpredigt zum Beispiel steht ziemlich am Anfang seines Buches, obwohl Jesus sie ungefähr in der Mitte seines Dienstes hielt.

In Galiläa wirkt Jesus Wunder, schult seine 12 Apostel im Predigtdienst, verurteilt öffentlich die Pharisäer und erzählt Gleichnisse vom Königreich. Dann verlässt er Galiläa und begibt sich „zu den Grenzen Judäas jenseits des Jordan“ (Mat. 19:1). Unterwegs klärt er seine Jünger darüber auf, dass sie nach Jerusalem gehen, wo der Menschensohn zum Tode verurteilt und umgebracht, am dritten Tag aber auferweckt werden wird (Mat. 20:18, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

3:16 — Wie wurden bei Jesu Taufe ‘die Himmel geöffnet’?
Offenbar konnte sich Jesus von da an wieder an seine vormenschliche Existenz im Himmel erinnern.

5:21, 22 — Ist es schlimmer, seinem Zorn Luft zu machen, als zornig zu sein?
Jesus warnte vor der schweren Sünde, feindselige Gefühle gegen seinen Bruder zu hegen. Diesen Gefühlen durch Worte der Verachtung Ausdruck zu verleihen, ist allerdings noch verwerflicher und wird nicht vor einem örtlichen Gericht abgeurteilt werden, sondern vor einer höheren Instanz.

5:48 — Können wir wirklich ‘vollkommen sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist’?
Ja, in relativer Hinsicht. Jesus sprach hier über Liebe und sagte seinen Zuhörern, sie sollten sich an Gott ein Beispiel nehmen und auf vollkommene oder vollständige Weise Liebe zeigen (Mat. 5:43-47). Wie? Indem sie auch ihre Feinde lieben.

7:16 — An was für „Früchten“ ist die wahre Religion zu erkennen?
Dazu gehören nicht nur Verhaltensweisen, sondern auch Glaubensansichten — die Lehren, denen wir folgen.

10:34-38 — Ist die Botschaft der Bibel schuld, wenn Familien auseinanderbrechen?
Nein, überhaupt nicht! Der Grund ist vielmehr im Verhalten ungläubiger Angehöriger zu suchen. Wenn sie das Christentum ablehnen oder bekämpfen, sorgt das für Zwietracht in der Familie (Luk. 12:51-53).

11:2-6 — Johannes hatte doch bei Jesu Taufe Gottes Stimme und Äußerung des Wohlgefallens gehört, sodass er wusste, wer der Messias ist. Warum fragte er dann Jesus: „Bist du der Kommende?“?
Er könnte nach einer persönlichen Bestätigung Jesu gefragt haben. Aber außerdem wollte er offensichtlich wissen, ob noch ‘ein anderer’ zu erwarten sei, der mit Königsmacht all die Hoffnungen der Juden erfüllen würde. Jesu Antwort machte deutlich, dass kein Nachfolger kommen sollte.

19:28 — Was ist unter den ‘zwölf Stämmen Israels’ zu verstehen, die gerichtet werden?
Das sind nicht die 12 Stämme des geistigen Israel (Gal. 6:16; Offb. 7:4-8). Jesus sprach hier zu den Aposteln, die keine Richter über das geistige Israel sein sollten, sondern selbst dazugehören würden. Er machte ‘einen Bund mit ihnen für ein Königreich’, und sie sollten ‘ein Königtum und zu Priestern für Gott’ werden (Luk. 22:28-30; Offb. 5:10). Von den geistigen Israeliten heißt es, sie würden ‘die Welt richten’ (1. Kor. 6:2). Mit den zu richtenden ‘zwölf Stämmen Israels’ ist demnach die Welt, das heißt die Menschheit, gemeint, die nicht zu dieser königlichen Priesterklasse gehört, dargestellt durch die 12 nicht priesterlichen Stämme am Sühnetag (3. Mo., Kap. 16).

Lehren für uns:

4:1-10. Der Bericht beweist, dass Satan nicht lediglich das Böse im Menschen ist, sondern eine tatsächliche Person. Er benutzt „die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, um uns in Versuchung zu führen. Aber wenn wir uns eng an biblische Grundsätze halten, können wir Gott treu bleiben (1. Joh. 2:16).

5:1—7:29. Sei dir deiner geistigen Bedürftigkeit bewusst. Sei friedsam. Hüte dich vor unsittlichen Gedanken. Halte dein Wort. Gib in deinen Gebeten geistigen Interessen den Vorrang vor materiellen Bedürfnissen. Sei reich Gott gegenüber. Suche zuerst das Königreich und Gottes Gerechtigkeit. Sei nicht kritisch. Tu den Willen Gottes. Wie viele praktische Lehren die Bergpredigt doch enthält!

9:37, 38. Wenn wir ‘den Herrn der Ernte bitten, Arbeiter in seine Ernte auszusenden’, sollten wir auch selbst danach handeln und uns eifrig am Jüngermachen beteiligen (Mat. 28:19, 20).

10:32, 33. Wir sollten nie davor zurückschrecken, über unseren Glauben zu sprechen.

13:51, 52. Wer den Sinn der Königreichswahrheiten erfasst, steht damit in der Pflicht, selbst auch andere zu lehren und diese Schätze an sie weiterzugeben.

14:12, 13, 23. Ab und zu für sich zu sein, ist sehr wichtig, um konzentriert nachsinnen zu können (Mar. 6:46; Luk. 6:12).

17:20. Um Hindernisse, die wie Berge unserem geistigen Fortschritt im Weg stehen, zu überwinden und mit Schwierigkeiten zurechtzukommen, brauchen wir Glauben. Wir dürfen nicht vernachlässigen, unseren Glauben an Jehova und an das, was er versprochen hat, zu stärken und zu festigen (Mar. 11:23; Luk. 17:6).

18:1-4; 20:20-28. Unvollkommenheit und ein von Statusdenken geprägtes religiöses Umfeld veranlassten Jesu Jünger, sich zu viel Gedanken über Rang und Namen zu machen. Wir sollten an Demut arbeiten, um gegen sündige Neigungen gewappnet zu sein und Vorrechte und verantwortliche Aufgaben richtig einzuordnen.

„Der Menschensohn soll überliefert werden“
(Mat. 21:1—28:20)

„Auf einem Esel reitend“ zieht Jesus am 9. Nisan 33 u. Z. in Jerusalem ein (Mat. 21:5). Am nächsten Tag begibt er sich in den Tempel und reinigt ihn. Am 11. Nisan lehrt er im Tempel, verurteilt öffentlich die Schriftgelehrten und Pharisäer und nennt später seinen Jüngern ‘das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ (Mat. 24:3). Einen Tag später informiert er sie: „Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Passah sein wird, und der Menschensohn soll überliefert werden, um an den Pfahl gebracht zu werden“ (Mat. 26:1, 2).

Der 14. Nisan ist angebrochen. Jesus setzt die Feier zum Gedenken an seinen unmittelbar bevorstehenden Tod ein, wird anschließend verraten, verhaftet, vor Gericht gestellt und an den Pfahl gebracht. Am dritten Tag wird er von den Toten auferweckt. Vor seiner Himmelfahrt gebietet der auferstandene Jesus seinen Nachfolgern: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ (Mat. 28:19).

Antworten auf biblische Fragen:

22:3, 4, 9 — Wann ergehen die drei Benachrichtigungen an die Eingeladenen zum Hochzeitsfest?
Der erste Ruf, mit dem die Brautklasse eingesammelt werden sollte, erging von 29 u. Z. an, als Jesus und seine Nachfolger zu predigen begannen, und er war bis 33 u. Z. zu hören. Der zweite Ruf erging von Pfingsten 33 u. Z. an, als der heilige Geist ausgegossen wurde, bis 36 u. Z. Beide Benachrichtigungen waren ausschließlich an Juden, Proselyten und Samariter gerichtet. Der dritte Ruf dagegen erging an Menschen von den Straßen außerhalb der Stadt — an unbeschnittene Nichtjuden —, und zwar von 36 u. Z. an, als sich der römische Offizier Kornelius zum Christentum bekehrte, bis in unsere Zeit.

23:15 — Warum war ein Proselyt der Pharisäer ‘ein Gegenstand für die Gehenna, doppelt so schlimm’ wie die Pharisäer selbst?
Vielleicht hatten einige, die zum Pharisäertum übertraten, zuvor schon schwer gesündigt. Als sie sich dann zum Extremismus der Pharisäer bekehrten, verschlimmerten sie ihre Lage und wurden womöglich noch extremer als ihre verurteilten Lehrer. Deshalb waren sie im Vergleich zu den jüdischen Pharisäern in doppelter Hinsicht ein „Gegenstand für die Gehenna“.

27:3-5 — Was für Gewissensbisse hatte Judas?
Nichts lässt darauf schließen, dass Judas echte Reue empfunden hätte. Statt Gott um Vergebung zu bitten, ging er zu den Oberpriestern und älteren Männern und bekannte, er habe gesündigt. Da Judas „eine Sünde, die den Tod nach sich zieht“, begangen hatte, war er logischerweise von Schuldgefühlen und Hoffnungslosigkeit überwältigt (1. Joh. 5:16). Seine Gewissensbisse rührten also von seiner verzweifelten Lage her.

Lehren für uns:

21:28-31. Worauf es Jehova wirklich ankommt, ist, dass wir seinen Willen tun. Zum Beispiel sollten wir uns eifrig daran beteiligen, das Königreich zu predigen und Jünger zu machen (Mat. 24:14; 28:19, 20).

22:37-39. Wie treffend fassen die beiden größten Gebote doch zusammen, was Gott von denen erwartet, die ihn anbeten!

Jule | 12.31.10 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus der Offenbarung

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus der Offenbarung (1. Teil)

DER hochbetagte Johannes wurde auf die Insel Patmos verbannt. Dort erhielt er 16 Visionen, in denen er sah, was Jehova Gott und Jesus Christus am Tag des Herrn vollbringen würden. Dieser Tag begann 1914 mit der Aufrichtung von Gottes Königreich und dauert an bis zum Ende der Tausendjahrherrschaft Christi. Johannes schrieb die Offenbarung um 96 u. Z. Sie ist eine fesselnde Schilderung dessen, was er sah.

Betrachten wir nun einige Höhepunkte der ersten sieben Visionen in Offenbarung 1:1 bis 12:17. Diese Visionen sind wichtig für uns, denn sie beschreiben, was sich heute auf der Weltbühne abspielt und was Jehova in naher Zukunft tun wird. Wer sie mit Glauben liest, wird getröstet und ermutigt (Heb. 4:12).

„Das Lamm“ öffnet die ersten sechs Siegel

(Offb. 1:1—7:17)

Zuerst sieht Johannes den verherrlichten Jesus Christus. Er übermittelt ihm eine Reihe von Botschaften und trägt ihm auf: „Was du siehst, schreibe in eine Buchrolle, und sende es den sieben Versammlungen“ (Offb. 1:10, 11). Dann erblickt er einen himmlischen Thron. Derjenige, der auf dem Thron sitzt, hält in seiner Rechten eine Buchrolle mit sieben Siegeln. Nur „der Löwe, der vom Stamm Juda ist“, erweist sich als „würdig, die Buchrolle zu öffnen“. Er wird auch beschrieben als das „Lamm . . ., das sieben Hörner und sieben Augen“ hat (Offb. 4:2; 5:1, 2, 5, 6).

In der dritten Vision wird gezeigt, was geschieht, als das Lamm nacheinander die ersten sechs Siegel aufbricht. Beim Öffnen des sechsten Siegels ereignet sich ein großes Erdbeben: Der große Tag des Zorns ist gekommen (Offb. 6:1, 12, 17). In der nächsten Vision erscheinen vier Engel, die „die vier Winde der Erde festhalten“, bis die Versiegelung der 144 000 abgeschlossen ist. Eine „große Volksmenge“, die nicht versiegelt wird, steht „vor dem Thron und vor dem Lamm“ (Offb. 7:1, 9).

Antworten auf biblische Fragen:

1:4; 3:1; 4:5; 5:6 — Was ist unter den „sieben Geistern“ zu verstehen?
Die Zahl Sieben steht für Vollständigkeit vom Standpunkt Gottes aus. Die Botschaften an die „sieben Versammlungen“ richten sich deshalb eigentlich an alle Diener Gottes in den über 100 000 Versammlungen weltweit (Offb. 1:11, 20). Jehova gibt immer den benötigten heiligen Geist. Deshalb bezeichnet der Ausdruck „die sieben Geister“ den voll wirksamen Geist Gottes. Er bewirkt, dass alle, die auf die Prophezeiung achten, zu Verständnis gelangen und gesegnet werden. Die Zahl Sieben kommt in der Offenbarung wiederholt vor. Auch hier bedeutet sie Vollständigkeit. Das ist sehr passend, denn das Buch handelt von der Vollendung des „heiligen Geheimnisses Gottes“ (Offb. 10:7).

1:8, 17 — Wer trägt den Titel „das Alpha und das Omega“ und wer den Titel „der Erste und der Letzte“?
Jehova trägt den Titel „das Alpha und das Omega“, da es vor ihm keinen allmächtigen Gott gab und auch nie einen anderen geben wird. Er ist „der Anfang und das Ende“ (Offb. 21:6; 22:13). In Offenbarung 22:13 wird Jehova auch als „der Erste und der Letzte“ bezeichnet, denn es gab niemand vor ihm und es wird auch nach ihm niemand geben. Im ersten Kapitel der Offenbarung bezieht sich jedoch der Titel „der Erste und der Letzte“ auf Jesus Christus, denn er wurde als Erster zu unvergänglichem Leben im Himmel auferweckt und er ist der Letzte, der von Jehova selbst zu diesem Leben auferweckt wurde (Kol. 1:18).

2:7 — Was ist das „Paradies Gottes“?
Diese Worte sind an gesalbte Christen gerichtet. Deshalb muss es sich um einen himmlischen paradiesähnlichen Bereich handeln: die unmittelbare Gegenwart Gottes. Die treuen Gesalbten werden auch damit belohnt, dass sie vom „Baum des Lebens“ essen dürfen. Sie erhalten Unsterblichkeit (1. Kor. 15:53).

3:7 — Wann erhielt Jesus „den Schlüssel Davids“ und wie hat er ihn benutzt?
Jesus wurde bei seiner Taufe im Jahr 29 u. Z. zum König aus der Linie Davids bestimmt. Den Schlüssel Davids erhielt er allerdings erst 33 u. Z., als er zur Rechten Gottes im Himmel erhöht wurde. Damit erbte er alle mit dem davidischen Königtum verbundenen Rechte. Seitdem eröffnet Jesus mit dem Schlüssel Gelegenheiten und Vorrechte im Dienst für Gottes Königreich. Im Jahr 1919 legte er den „Schlüssel des Hauses Davids“ auf die Schulter des „treuen und verständigen Sklaven“, als er diese Klasse „über seine ganze Habe“ setzte (Jes. 22:22; Mat. 24:45, 47).

3:12 — Was bedeutet Jesu „neuer Name“?
Dieser Name bezieht sich auf sein neues Amt und seine neuen Aufgaben (Phil. 2:9-11). Niemand weiß so genau wie Jesus, was dieser Name bedeutet. Aber er schreibt diesen Namen auf seine treuen Brüder im Himmel und bringt sie dadurch in ein enges Verhältnis zu sich (Offb. 19:12). Außerdem lässt er sie bei seinen neuen Aufgaben mitwirken.

Lehren für uns:

1:3. „Die bestimmte Zeit“ für die Vollstreckung des göttlichen Urteils an Satans Welt ist nahe. Es ist also dringend nötig, die Offenbarung zu verstehen und entsprechend zu handeln.

3:17, 18. Nur wenn wir von Jesus „durch Feuer geläutertes Gold kaufen“, sind wir geistig reich. Deshalb bemühen wir uns, reich zu sein an vortrefflichen Werken (1. Tim. 6:17-19). Außerdem müssen wir „weiße äußere Kleider“ anlegen, die uns als Nachfolger Christi kennzeichnen. Wir benötigen auch „Augensalbe“: zum Beispiel Rat im Wachtturm, durch den wir Unterscheidungsvermögen erlangen (Offb. 19:8).

7:13, 14. Die 24 Ältesten stellen die 144 000 in himmlischer Herrlichkeit dar, also zu der Zeit, wo sie nicht nur Könige, sondern auch Priester sind. Sie wurden durch die Priester im alten Israel dargestellt, die von König David in 24 Abteilungen eingeteilt wurden. Einer dieser Ältesten im Himmel erklärt Johannes, um wen es sich bei der großen Volksmenge handelt. Die Identität der großen Volksmenge ist den Gesalbten auf der Erde seit 1935 bekannt. Daher muss die himmlische Auferstehung früher begonnen haben (Luk. 22:28-30; Offb. 4:4; 7:9).

Nach dem Öffnen des siebten Siegels erschallen sieben Trompeten
(Offb. 8:1—12:17)

Das Lamm öffnet das siebte Siegel. Sieben Engeln werden sieben Trompeten gegeben. Sechs Engel verkünden „einem Drittel“ der Menschheit, nämlich der Christenheit, Gerichtsbotschaften, indem sie ihre Trompeten blasen (Offb. 8:1, 2, 7-12; 9:15, 18). Das sieht Johannes in der fünften Vision. In der nächsten Vision wirkt er selbst mit: Er isst eine kleine Buchrolle und misst das Tempelheiligtum. Die siebte Trompete wird geblasen und dann sind laute Stimmen zu hören, die ausrufen: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden“ (Offb. 10:10; 11:1, 15).

Die siebte Vision enthält Näheres zu Offenbarung 11:15, 17. Im Himmel wird ein großes Zeichen sichtbar: Eine Frau gebiert einen Sohn. Der Teufel wird hinabgeschleudert und in seinem Zorn über die Frau führt er Krieg gegen die „Übriggebliebenen ihres Samens“ (Offb. 12:1, 5, 9, 17).

Antworten auf biblische Fragen:

8:1-5 — Warum entstand ein Schweigen im Himmel und was wurde anschließend zur Erde geschleudert?
Im Himmel herrschte symbolisches Schweigen, damit die „Gebete der Heiligen“, die auf der Erde sind, gehört werden konnten. Das geschah am Ende des Ersten Weltkriegs. Die Gesalbten fuhren nicht wie von vielen erwartet am Ende der Zeiten der Nationen in den Himmel auf. Außerdem erlebten sie während des Krieges schwere Zeiten. Nun beteten sie inständig um Hilfe. Ihre Gebete wurden erhört und ein Engel schleuderte symbolisches Feuer zur Erde, um den Eifer der Gesalbten anzufachen. Sie waren zwar wenige, aber sie begannen einen weltumspannenden Predigtfeldzug, der Gottes Königreich zu einer brennenden Streitfrage machte und so in der Christenheit ein Feuer zum Lodern brachte. Donnernde Warnungen aus der Bibel ertönten. Helle Lichtstrahlen der Wahrheit blitzten auf. Der Bereich der falschen Religion wurde wie durch ein großes Erdbeben in seinen Grundfesten erschüttert.

8:6-12; 9:1, 13; 11:15 — Wann machten sich die sieben Engel zum Blasen der Trompeten bereit?
Wann und wie waren die Trompeten zu hören? Während sich die Engel auf das Blasen der Trompeten vorbereiteten, erhielt die wiederbelebte Johannes-Klasse auf der Erde Anweisungen. Von 1919 bis 1922 waren die Gesalbten dabei, den Predigtdienst zu organisieren und eigene Druckereien einzurichten (Offb. 12:13, 14). Die Trompeten waren zu hören, als Gottes Volk unter der Leitung der Engel Jehovas Urteilssprüche gegen Satans Welt furchtlos verkündete. Bemerkenswerterweise begann das Trompeten 1922 mit dem Kongress in Cedar Point (Ohio). Und es wird bis zur großen Drangsal andauern.

8:13; 9:12; 11:14 — Wie unterscheiden sich die letzten drei auch als „Wehe“ bezeichneten Trompetenstöße von den ersten vier?
Die ersten vier Trompetenstöße stellten den geistig toten Zustand der Christenheit bloß. Die letzten drei unterscheiden sich von ihnen insofern, als sie mit bestimmten Ereignissen zusammenhängen. Der fünfte Trompetenstoß hat mit der Befreiung des Volkes Gottes aus dem „Abgrund“ der Untätigkeit im Jahr 1919 zu tun und dem unermüdlichen Predigen, das die Christenheit als quälende Plage empfindet (Offb. 9:1). Nach dem sechsten Trompetenstoß stürmen gewaltige Reiterheere über die Erde. Sie versinnbildlichen den internationalen Predigtfeldzug, der 1922 begann. Beim siebten Trompetenstoß geht es um die Geburt des messianischen Königreichs.

Lehren für uns:

9:10, 19. Die biblischen Aussagen in den Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“ enthalten quälende Botschaften (Mat. 24:45). Sie entsprechen Heuschreckenschwänzen mit Stacheln, wie Skorpione sie haben, und Pferden, deren Schwänze Schlangen gleichen. Warum? Die Veröffentlichungen warnen vor dem „Tag der Rache“ Jehovas (Jes. 61:2). Deshalb sollten wir sie mutig und eifrig im Predigtdienst verbreiten.

9:20, 21. Der Ausdruck „die übrigen der Menschen“ bezieht sich auf Personen, die nicht zur Christenheit gehören. Viele Sanftmütige in nichtchristlichen Nationen reagieren günstig auf unsere Botschaft. Es ist aber nicht mit einer Massenbekehrung unter ihnen zu rechnen. Trotzdem predigen wir unbeirrt weiter.

12:15, 16. „Die Erde“ stellt Elemente in Satans eigenem System dar: hier Regierungen, die für Religionsfreiheit eintreten. Seit den 1940er- Jahren haben diese Regierungen in einigen Ländern den „Strom [der Verfolgung], den der Drache aus seinem Maul gespien hatte“, verschlungen. Jehova kann jederzeit staatliche Gewalten so beeinflussen, dass sie seinen Willen ausführen. In Sprüche 21:1 heißt es daher treffend: „Eines Königs Herz ist wie Wasserbäche in der Hand Jehovas. Wohin immer es ihm gefällt, wendet er es.“ Das sollte unseren Glauben stärken.

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus der Offenbarung (2. Teil)

WAS wird die Zukunft Anbetern Jehovas bringen und was denjenigen, die ihn nicht anbeten? Was steht Satan und den Dämonen bevor? Welche Segnungen stehen gehorsamen Menschen unter der Tausendjahrherrschaft Christi in Aussicht? Diese und weitere wichtige Fragen werden in Offenbarung, Kapitel 13 bis 22 beantwortet. Dort sind die letzten 9 der 16 Visionen aufgezeichnet, die Johannes gegen Ende des ersten Jahrhunderts erhielt.

„Glücklich der, der laut liest“, erklärt Johannes, „und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten“ (Offb. 1:3; 22:7). Wenn wir die Offenbarung lesen und uns von ihrer Botschaft motivieren lassen, wächst unser Glaube an Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, und unsere Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft wird gestärkt (Heb. 4:12).

Die sieben Schalen des Grimmes Gottes werden ausgegossen
(Offb. 13:1—16:21)

In Offenbarung 11:18 heißt es: „Die Nationen wurden zornig, und sein [Gottes] eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit“, um die „zu verderben, die die Erde verderben“. Zu diesen Worten liefert die achte Vision Hintergrundinformationen. Sie zeigt „ein wildes Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen“ (Offb. 13:1).

In der neunten Vision sieht Johannes das Lamm auf dem Berg Zion stehen „und mit ihm hundertvierundvierzigtausend“. Diese wurden aus den Menschen erkauft (Offb. 14:1, 4). Außerdem verkünden Engel wichtige Botschaften. In der zehnten Vision erscheinen „sieben Engel mit sieben Plagen“. Offensichtlich erteilt ihnen Jehova selbst den Befehl, die „Schalen des Grimmes Gottes“ auf bestimmte Bestandteile der Welt Satans auszugießen. Die Schalen enthalten göttliche Warnungs- und Gerichtsbotschaften (Offb. 15:1; 16:1). Diese beiden Visionen gehen auf weitere Einzelheiten ein, die mit dem dritten Wehe und dem Blasen der siebten Trompete verbunden sind (Offb. 11:14, 15).

Antworten auf biblische Fragen:

13:8 — Was ist „des Lammes Buchrolle des Lebens“?
Es ist eine symbolische Buchrolle, in der nur die Namen derer stehen, die mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich regieren. Auch die Namen der Gesalbten, die sich noch auf der Erde befinden, stehen darin.

13:11-13 — Auf welche Weise tritt das wilde Tier mit zwei Hörnern wie ein Drache auf, und wie lässt es Feuer vom Himmel herabkommen?
Das zweihörnige wilde Tier — die anglo-amerikanische Weltmacht — redet „wie ein Drache“, indem es Drohungen äußert und überall dort Druck ausübt und sogar Gewalt anwendet, wo seine Regierungsform nicht akzeptiert wird. Es gibt vor, Feuer vom Himmel herabrufen zu können wie ein Prophet, weil es in beiden Weltkriegen die Mächte des Bösen besiegt und auch über den Kommunismus triumphiert habe.

16:17 — Was ist „die Luft“, auf die die siebte Schale ausgegossen wird?
Es handelt sich um die satanische Denkweise oder die allgemeine Geisteshaltung, den „Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“ (Eph. 2:2). Diese todbringende Luft durchdringt die gesamte böse Welt Satans.

Lehren für uns:

13:1-4, 18. „Ein wildes Tier“, das die menschlichen Regierungen darstellt, steigt „aus dem Meer“ — ein Sinnbild der ungestümen Menschenmassen (Jes. 17:12, 13; Dan. 7:2-8, 17). Das Tier wurde von Satan ins Leben gerufen und mit Macht versehen. Es trägt die Zahl 666, was mit besonderem Nachdruck auf Unvollkommenheit hinweist. Dieses Verständnis sollte uns davor bewahren, gemeinsam mit der Masse der Menschheit dem Tier mit Bewunderung zu folgen oder es anzubeten (Joh. 12:31; 15:19).

13:16, 17. Selbst wenn alltägliche Angelegenheiten, wie Kaufen oder Verkaufen, erschwert sein mögen, sollten wir niemals dem Druck des wilden Tieres nachgeben und unser Leben von ihm beherrschen lassen. Wer auf seiner „rechten Hand“ oder auf seiner „Stirn“ das Kennzeichen des wilden Tieres empfängt, lässt sich sein Denken und Handeln von ihm vorschreiben.

14:6, 7. Wenn wir die Botschaft des Engels verstanden haben, sollten wir mit Nachdruck die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich verkünden. Studierenden sollten wir vermitteln, wie man Gott fürchtet und ihm die Ehre gibt.

14:14-20. Als Erstes wird die „Ernte der Erde“ eingebracht — diejenigen, die gerettet werden. Danach ist es für den Engel an der Zeit, den „Weinstock der Erde“ abzuernten und „in die große Kelter des Grimmes Gottes“ zu schleudern. Bei diesem Weinstock handelt es sich um Satans sichtbares korruptes Herrschaftssystem mit seinen „Trauben“ voller verdorbener Früchte; er wird für immer vernichtet werden. Deswegen sollten wir entschlossen sein, uns niemals vom Weinstock der Erde beflecken zu lassen.

16:13-16. Die „unreinen inspirierten Äußerungen“ versinnbildlichen dämonische Propaganda. Sie zielt darauf ab, dass sich die Könige der Erde gegen Jehova stellen und sich nicht durch das Ausgießen der Schalen des Grimmes Gottes davon abbringen lassen (Mat. 24:42, 44).

16:21. Kurz vor dem Ende werden die Gerichtsbotschaften gegen Satans System wahrscheinlich ungewöhnlich harte Aussprüche einschließen, was hier wohl durch einen großen Hagel dargestellt wird. Ungeachtet dessen werden die meisten Menschen weiterhin Gott lästern.

Die Herrschaft des siegreichen Königs
(Offb. 17:1—22:21)

Babylon die Große, das Weltimperium der falschen Religion, ist ein verabscheuungswürdiger Bestandteil der bösen Welt Satans. Die elfte Vision beschreibt sie als eine „große Hure“, die auf einem „scharlachfarbenen wilden Tier“ sitzt. Die „zehn Hörner“ dieses Tieres werden sie gänzlich vernichten (Offb. 17:1, 3, 5, 16). Die Hure wird auch als „große Stadt“ bezeichnet. Ihr Fall wird in der folgenden Vision verkündet und Gottes Volk wird eindringlich aufgefordert: „Geht aus ihr hinaus.“ Der Untergang der großen Stadt wird von vielen bedauert. Im Himmel herrscht jedoch große Freude, „denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen“ (Offb. 18:4, 9, 10, 15-19; 19:7). In der dreizehnten Vision führt ein Reiter auf einem „weißen Pferd“ Krieg mit den Nationen und vernichtet Satans Welt (Offb. 19:11-16).

Was geschieht mit der „Urschlange“, Satan, dem Teufel? Wann wird er „in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert“? Das erfahren wir aus der vierzehnten Vision (Offb. 20:2, 10). Die fünfzehnte und sechzehnte Vision gibt einen Vorgeschmack auf das Leben unter der Tausendjahrherrschaft. Am Ende der Offenbarung sieht Johannes „einen Strom von Wasser des Lebens“, der in der Mitte der breiten Straße hinabfließt. An jeden, „den dürstet“, ergeht eine wunderbare Einladung (Offb. 1:1; 22:1, 2, 17).

Antworten auf biblische Fragen:

17:16; 18:9, 10 — Warum trauern die „Könige der Erde“ um etwas, was sie selbst vernichtet haben?
Ihre Trauer ist rein egoistisch. Nach dem Verschwinden Babylons der Großen wird den Königen der Erde erst bewusst, wie nützlich ihnen die Hure war. Sie lieferte den religiösen Deckmantel für Unterdrückung. Babylon die Große half auch, junge Menschen für die Schlachtfelder zu rekrutieren, und spielte eine wichtige Rolle dabei, das Volk untertan zu halten.

19:12 — Inwiefern kennt niemand außer Jesus seinen nicht näher bezeichneten Namen?
Dieser Name steht offensichtlich für sein neues Amt und seine neuen Aufgaben am Tag des Herrn, die zum Beispiel in Jesaja 9:6 beschrieben werden. Der Name ist so einzigartig, dass nur Jesus selbst die völlige Bedeutung seiner hohen Stellung versteht. Allerdings lässt er die Glieder der Brautklasse an einigen seiner Aufgaben teilhaben, was dadurch angezeigt wird, dass er seinen neuen Namen auf sie schreibt (Offb. 3:12).

19:14 — Wer wird in Harmagedon an der Seite Jesu kämpfen?
Zu den „Heeren, die im Himmel“ sind und mit Jesus in den Krieg Gottes ziehen, gehören sowohl Engel als auch Gesalbte, die ihre himmlische Belohnung bereits empfangen haben (Mat. 25:31, 32; Offb. 2:26, 27).

20:11-15 — Welche Namen sind in der „Buchrolle“ oder dem „Buch des Lebens“ eingeschrieben?
Diese Buchrolle enthält die Namen all derer, denen ewiges Leben in Aussicht steht: gesalbte Christen, die große Volksmenge und treue Diener Gottes, die an der Auferstehung der Gerechten teilhaben werden (Apg. 24:15; Offb. 2:10; 7:9). Wer in der Auferstehung der Ungerechten zum Leben kommt, wird nur dann in die „Buchrolle des Lebens“ eingeschrieben, wenn er den Anweisungen aus den Buchrollen folgt, die während der Tausendjahrherrschaft geöffnet werden. Die Namen können jedoch noch gelöscht werden. Im Fall der Gesalbten wird die Eintragung unauslöschlich, wenn sie bis in den Tod treu geblieben sind (Offb. 3:5). Die Namen derjenigen, die Leben auf der Erde erhalten, bleiben endgültig im „Buch des Lebens“, wenn sie die Schlussprüfung am Ende der tausend Jahre bestanden haben (Offb. 20:7, 8).

Lehren für uns:

17:3, 5, 7, 16. Durch die „Weisheit von oben“ verstehen wir „das Geheimnis der Frau und des [scharlachfarbenen] wilden Tieres“, auf dem sie sitzt (Jak. 3:17). Dieses symbolische wilde Tier kam als der Völkerbund ins Dasein und wurde später in Form der Vereinten Nationen wiederbelebt. Die Enthüllung dieses Geheimnisses sollte uns anspornen, eifrig die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen und vor Jehovas Gerichtstag zu warnen.

21:1-6. Unter Gottes Königreich werden, wie vorhergesagt, alle Dinge neu gemacht. Wir können hundertprozentig davon überzeugt sein, denn in der Prophezeiung heißt es: „Sie sind geschehen!“

22:1, 17. Der „Strom von Wasser des Lebens“ steht für alles, was Jehova vorgesehen hat, um gehorsame Menschen von Sünde und Tod zu befreien. In begrenztem Maß ist dieses Wasser schon jetzt erhältlich. Wir sind dankbar für die Einladung, kostenfrei vom Wasser des Lebens zu nehmen. Deshalb laden wir eifrig auch andere dazu ein.

Jule | 12.30.10 | Höhepunkte der Bibellesung | 1 Comment |