Höhepunkte zu Jeremia

WT 15.03.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Jeremia

WIE schockiert müssen Jeremias Landsleute gewesen sein, als sie hörten, welche Katastrophen er ihnen ankündigte! Der herrliche Tempel — seit über drei Jahrhunderten ein Zentrum der wahren Anbetung — sollte völlig niedergebrannt werden. Die Stadt Jerusalem und das Land Juda würden veröden, ihre Bewohner als Gefangene weggeführt werden. Diese und andere Gerichtsbotschaften sind im zweitlängsten Buch der Bibel aufgezeichnet, im Buch Jeremia. Es berichtet auch von Jeremias persönlichen Erlebnissen während der 67 Jahre seines treuen Dienstes als Prophet. Der Inhalt des Buches ist nicht chronologisch angeordnet, sondern thematisch.

Welche Bedeutung hat das Buch Jeremia für uns? Seine erfüllten Prophezeiungen vertiefen unseren Glauben an Jehova als denjenigen, der seine Versprechen hält (Jesaja 55:10, 11). Das prophetische Wirken Jeremias und die Reaktion der Menschen auf seine Botschaft haben Parallelen in der Gegenwart (1. Korinther 10:11). Zudem unterstreicht der Bericht über Jehovas Handlungsweise mit seinem Volk die Eigenschaften Gottes und sollte uns sehr nachdenklich machen (Hebräer 4:12).

 

„ZWEIFACH SCHLECHTES HAT MEIN VOLK GETAN“
(Jeremia 1:1 bis 20:18)

Jeremia wird im 13. Regierungsjahr des judäischen Königs Josia als Prophet beauftragt, 40 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. (Jeremia 1:1, 2). In den verbleibenden 18 Jahren der Regentschaft Josias stellen Jeremias Botschaften vor allem die Schlechtigkeit Judas bloß und verkündigen Jehovas Strafgericht. „Ich will Jerusalem zu Steinhaufen machen“, spricht Jehova, „und die Städte Judas werde ich zu einer wüsten Einöde machen, ohne Bewohner“ (Jeremia 9:11). Warum? „Denn zweifach Schlechtes hat mein Volk getan“ (Jeremia 2:13).

Die Botschaft besagt auch, dass ein reumütiger Überrest zurückkehren wird (Jeremia 3:14-18; 12:14, 15; 16:14-21). Dennoch wird der Überbringer der Botschaft nicht gut aufgenommen. „Der führende Beauftragte im Haus Jehovas“ schlägt Jeremia und legt ihn über Nacht in den Stock (Jeremia 20:1-3).

Antworten auf biblische Fragen:

1:11, 12 — Warum wird das Wachen Jehovas über sein Wort mit einem „Mandelbaumschössling“ in Verbindung gebracht?
Der Mandelbaum ist „einer der ersten blühenden Bäume im Frühling“ (Vers 11, Fußnote). Im übertragenen Sinn machte sich Jehova täglich früh auf und sandte seine Propheten, um sein Volk vor dem Gericht zu warnen, und er ‘wachte ständig’, bis es sich erfüllte (Jeremia 7:25).

2:10, 11 — Was war am Verhalten der untreuen Israeliten so ungewöhnlich?
Die heidnischen Nationen von Kittim im Westen bis nach Kedar im Osten wandten sich nicht nur ihren eigenen Gottheiten, sondern auch den Göttern anderer Nationen zu, doch die eigenen gänzlich gegen fremde Götter auszutauschen war völlig undenkbar. Die Israeliten dagegen verließen Jehova und tauschten die Herrlichkeit des lebendigen Gottes gegen leblose Götzen aus.

3:11-22; 11:10-12, 17 — Warum schloss Jeremia das Zehnstämmereich im Norden in seine Ankündigungen ein, obwohl Samaria schon 740 v. u. Z. gefallen war?
Weil die Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. ein Ausdruck des Strafgerichts Jehovas nicht allein über Juda, sondern über die ganze Nation Israel war (Hesekiel 9:9, 10). Außerdem wurden die Interessen des Zehnstämmereiches selbst nach dessen Fall in Jerusalem vertreten, denn die Botschaft der Propheten Gottes bezog die Israeliten auch weiterhin mit ein.

4:3, 4 — Was bedeutet dieses Gebot?
Treulose Juden mussten sozusagen den Boden ihres Herzens vorbereiten, erweichen und reinigen. Sie mussten „die Vorhaut“ ihres Herzens entfernen, das heißt sich von unreinen Gedanken, Gefühlen und Beweggründen trennen (Jeremia 9:25, 26; Apostelgeschichte 7:51). Das erforderte eine Änderung der Lebensweise — nicht länger Schlechtes zu tun, sondern das, was Gottes Segen eintrug.

4:10; 15:18 — In welchem Sinn hat Jehova sein rebellisches Volk getäuscht?
Zur Zeit Jeremias gab es Propheten, die ‘in Falschheit prophezeiten’ (Jeremia 5:31; 20:6; 23:16, 17, 25-28, 32). Jehova hinderte sie nicht daran, irreführende Botschaften zu verkünden.

16:16 — In welchem Sinn sendet Jehova „nach vielen Fischern“ und „nach vielen Jägern“?
Damit könnte das Aussenden feindlicher Heere gemeint sein, die nach untreuen Juden suchten, an denen Jehova Gericht üben würde. Angesichts der Aussage in Jeremia 16:15 könnte der Vers jedoch auch auf die Suche nach den reumütigen Israeliten anspielen.

20:7 — Auf welche Weise gebrauchte Jehova seine Stärke gegen Jeremia und betörte ihn?
Jeremia überbrachte die Urteilssprüche Jehovas und wurde mit Gleichgültigkeit, Ablehnung und Verfolgung konfrontiert; vielleicht hatte er das Gefühl, am Ende seiner Kräfte zu sein. Doch Jehova ließ seine Stärke gegen solche Gefühle wirksam werden und gab Jeremia die Kraft, weiterzumachen. Somit betörte Jehova Jeremia, indem er ihn dazu gebrauchte, etwas zu vollbringen, was der Prophet sich selbst nicht zugetraut hätte.

Lehren für uns:

1:8. Manchmal befreit Jehova sein Volk aus Verfolgung, indem er vielleicht unvoreingenommene Richter auftreten lässt oder gegnerische Amtspersonen durch vernünftigere ersetzt. Auch gibt er seinen Dienern Kraft, auszuharren (1. Korinther 10:13).

2:13, 18. Die untreuen Israeliten taten zweifach Schlechtes. Sie verließen Jehova, den zuverlässigen Quell des Segens, der Leitung und des Schutzes. Und sie hieben sich sozusagen eigene Zisternen aus, indem sie versuchten, Militärbündnisse mit Ägypten und Assyrien einzugehen. Wer heute dem wahren Gott den Rücken kehrt, um sich menschlichen Philosophien, Theorien und weltlicher Politik zuzuwenden, tauscht „den Quell lebendigen Wassers“ gegen „zerbrochene Zisternen“ aus.

6:16. Jehova mahnte sein rebellisches Volk, innezuhalten, eine Selbstprüfung vorzunehmen und auf die „Pfade“ ihrer treuen Vorväter zurückzukehren. Sollten wir uns nicht ebenfalls von Zeit zu Zeit vergewissern, ob wir unseren Lebenswandel wirklich so führen, wie Jehova es möchte?

7:1-15. Lediglich auf den Tempel zu vertrauen, als gehe von diesem eine Art schützender Zauber aus, rettete die Juden nicht. Wir sollten durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen (2. Korinther 5:7).

15:16, 17. Wie Jeremia können auch wir gegen Entmutigung kämpfen. Freude am tiefgründigen Bibelstudium, Jehovas Namen im Predigtwerk zu preisen und schlechte Gesellschaft zu meiden ist uns dabei eine Hilfe.

17:1, 2. Jehova hatte wegen der Sünden des Volkes kein Gefallen an dessen Opfern. Sittliche Unreinheit macht unsere Opfer des Lobpreises unannehmbar.

17:5-8. Wir vertrauen Menschen und Institutionen nur in dem Maß, wie sie in Übereinstimmung mit Gottes Willen und göttlichen Grundsätzen handeln. Was beispielsweise Rettung, echten Frieden und Sicherheit betrifft, tun wir gut daran, allein auf Jehova zu vertrauen (Psalm 146:3).

20:8-11. Wir sollten niemals zulassen, dass Gleichgültigkeit, Widerstand oder Verfolgung uns daran hindern, eifrig das Königreich zu verkündigen (Jakobus 5:10, 11).

 

„BRINGT EUREN HALS UNTER DAS JOCH
DES KÖNIGS VON BABYLON“
(Jeremia 21:1 bis 51:64)

Jeremia verkündet nicht nur den letzten vier Königen von Juda Gerichtsbotschaften, sondern wendet sich auch gegen falsche Propheten, verantwortungslose Hirten und korrupte Priester. Mit Bezug auf den treuen Überrest — veranschaulicht durch gute Feigen — spricht Jehova: „Ich will mein Auge auf gute Weise auf sie richten“ (Jeremia 24:5, 6). Drei Prophezeiungen in Kapitel 25 fassen Gerichtsurteile zusammen, die in späteren Kapiteln näher erklärt werden.

Die Priester und die Propheten intrigieren gegen Jeremia, um ihn zu Tode zu bringen. Seine Botschaft lautet, dass sie dem König von Babylon dienen müssen. Zu König Zedekia sagt Jeremia: „Bringt euren Hals unter das Joch des Königs von Babylon“ (Jeremia 27:12). Doch „der Israel zerstreut, wird es selbst zusammenbringen“ (Jeremia 31:10). Die Rechabiter erhalten ein verdientes Versprechen. Jeremia wird „im Wachthof in Gewahrsam“ gesetzt (Jeremia 37:21). Jerusalem ist zerstört und die meisten seiner Bewohner gehen in Gefangenschaft. Unter den Zurückgebliebenen sind Jeremia und sein Schreiber Baruch. Entgegen Jeremias Warnung gehen diese verängstigten Menschen nach Ägypten. Die Kapitel 46 bis 51 enthalten die Aussprüche Jeremias gegen die Nationen.

Antworten auf biblische Fragen:

22:30 — Wurde durch diesen Erlass der Anspruch Jesu auf den Thron Davids aufgehoben? (Matthäus 1:1, 11).
Nein. Der Erlass hinderte die Nachkommen Jojachins daran, „auf dem Thron Davids zu sitzen . . . in Juda“. Jesus sollte vom Himmel aus regieren, nicht von einem Thron im Land Juda aus.

23:33 — Was ist „die Last Jehovas“?
Einerseits waren die gewichtigen Worte des Propheten über die Zerstörung Jerusalems für seine Landsleute eine Last. Andererseits wurde das unempfängliche Volk für Jehova zu solch einer Bürde, dass er es verwerfen würde. Entsprechend ist die biblische Botschaft über die kommende Vernichtung der Christenheit für diese eine Last, und diejenigen, die der Botschaft keine Beachtung schenken, sind für Gott eine Bürde.

31:33 — Wann ist Gottes Gesetz ins Herz geschrieben?
Man kann sagen, dass Gottes Gesetz in jemandes Herz geschrieben ist, wenn er den innigen Wunsch verspürt, Jehovas Willen zu tun.

32:10-15 — Warum wurde ein einziger Handel durch zwei Urkunden dokumentiert?
Den Inhalt der unversiegelten Urkunde konnte man einsehen. Bei Bedarf konnte das versiegelte Exemplar die Genauigkeit der offenen Urkunde bestätigen. Indem Jeremia sogar bei einem Geschäft mit einem Verwandten und Glaubensbruder vernünftige rechtliche Erfordernisse berücksichtigte, hinterließ er heutigen Christen ein gutes Beispiel.

33:23, 24 — Von welchen „beiden Familien“ ist hier die Rede?
Es handelt sich um die königliche Familie aus der Linie König Davids und um die priesterliche Familie der Nachkommen Aarons. Als Jerusalem und der Tempel Jehovas zerstört wurden, sah es so aus, als habe Jehova diese beiden Familien verworfen und würde weder länger ein Königtum über die Erde ausüben noch seine Anbetung wiederherstellen.

46:22 — Warum wird die Stimme Ägyptens mit der einer Schlange verglichen?
Das könnte sich auf einen zischenden Rückzug beziehen oder auf eine katastrophale nationale Demütigung. Die Analogie zeigt außerdem, wie wenig es den ägyptischen Pharaonen nutzte, auf ihrem Kopfschmuck eine Darstellung der „heiligen“ Schlange zu tragen, um den vermeintlichen Schutz der Schlangengöttin Uatchit zu erlangen.

Lehren für uns:

21:8, 9; 38:19. Den reuelosen Bewohnern Jerusalems, die eigentlich den Tod verdienten, gab Jehova sogar noch in letzter Minute eine Chance. Ja, „viele sind seiner Erbarmungen“ (2. Samuel 24:14; Psalm 119:156).

31:34. Wie tröstlich ist es, zu wissen, dass sich Jehova die Sünden derjenigen, denen er vergibt, weder in den Sinn zurückruft noch später gegen sie vorgeht.

38:7-13; 39:15-18. Jehova vergisst unseren treuen Dienst nicht, der einschließt, ‘den Heiligen zu dienen’ (Hebräer 6:10).

45:4, 5. Wie in den letzten Tagen Judas ist es auch in den „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge nicht an der Zeit, nach „großen Dingen“ zu suchen, wie Reichtum, Berühmtheit oder materielle Sicherheit (2. Timotheus 3:1; 1. Johannes 2:17).

 

JERUSALEM IN FLAMMEN
(Jeremia 52:1-34)

Es ist das Jahr 607 v. u. Z., das 11. Regierungsjahr König Zedekias. Seit 18 Monaten wird Jerusalem von Nebukadnezar, dem König von Babylon, belagert. Im 19. Regierungsjahr Nebukadnezars, am siebten Tag des fünften Monats, kommt Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Jerusalem (2. Könige 25:8). Möglicherweise erkundet er von seinem Lager vor der Stadtmauer aus die Situation und plant das weitere Vorgehen. Drei Tage später, am zehnten Tag des Monats, rückt er in Jerusalem ein und setzt die Stadt in Flammen (Jeremia 52:12, 13).

Jeremia liefert einen präzisen Bericht über den Fall Jerusalems. Seine Beschreibung ist die Basis für die Totenklage und die Wehklage, die in dichterischer Form das Bibelbuch Klagelieder bilden.

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Klagelieder

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Klagelieder

DER Prophet Jeremia erlebt, wie sich die Gerichtsbotschaft erfüllt, die er 40 Jahre lang verkündet hat. Wie fühlt er sich, als er mit ansieht, wie seine geliebte Stadt zerstört wird? In der Septuaginta heißt es in der Einleitung zum Buch Klagelieder, „dass sich Jeremia weinend setzte und dieses Klagelied über Jerusalem klagte“. Eineinhalb Jahre hat die Belagerung Jerusalems gedauert, und nun wird die Stadt niedergebrannt. Als Jeremia im Jahr 607 v. u. Z. die Klagelieder verfasst, sind all die Eindrücke bei ihm noch ganz frisch. Daher wirkt sein quälender Schmerz in den Liedern sehr lebensnah (Jeremia 52:3-5, 12-14). Keine andere Stadt in der Geschichte ist mit so bewegenden und herzergreifenden Worten betrauert worden wie Jerusalem.

Das Buch Klagelieder setzt sich aus fünf lyrischen Gedichten zusammen: Die ersten vier sind Wehklagen und das fünfte ist ein Bittgebet. Bei den ersten vier Liedern handelt es sich um Akrostichen, das heißt, jeder Vers beginnt der Reihe nach mit einem der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets. Das fünfte Lied hat zwar entsprechend der Zahl der Buchstaben des hebräischen Alphabets 22 Verse, es ist aber nicht alphabetisch angeordnet (Klagelieder 5:1, Fußnote).

‘MEINE AUGEN SIND IN TRÄNEN VERGANGEN’
(Klagelieder 1:1 bis 2:22)

„O wie ist es gekommen, dass sie einsam sitzt, die Stadt, die an Volk so zahlreich war! Wie ist sie einer Witwe gleich geworden, sie, die volkreich war unter den Nationen! Wie ist sie, die eine Fürstin war inmitten der Gerichtsbezirke, zwangsarbeitspflichtig geworden!“ So beginnt Jeremia seine Wehklage über Jerusalem. Der Prophet nennt auch den Grund für das Unglück: ‘Jehova selbst hat sie in Kummer gebracht wegen der Menge ihrer Übertretungen’ (Klagelieder 1:1, 5).

Wie eine Witwe, die Mann und Kinder verloren hat, fragt die Stadt Jerusalem: „Gibt es irgendeinen Schmerz gleich meinem Schmerz?“ Was ihre Feinde betrifft, so bittet sie Gott: „Lass all ihre Schlechtigkeit vor dich kommen, und verfahre streng mit ihnen, so wie du mit mir streng verfahren bist wegen all meiner Übertretungen. Denn meiner Seufzer sind viele, und mein Herz ist krank“ (Klagelieder 1:12, 22).

Todunglücklich sagt Jeremia: „In der Glut des Zorns hat . . . [Jehova] jedes Horn Israels abgehauen. Er hat seine rechte Hand vor dem Feind zurückgewandt, und in Jakob brennt er weiterhin wie ein flammendes Feuer, das ringsum verzehrt hat.“ Sein tiefer Schmerz spiegelt sich in der Wehklage wider: „Meine Augen sind in lauter Tränen vergangen. Meine Eingeweide sind in Gärung. Zur Erde verschüttet ist meine Leber.“ Auch alle, die vorübergehen, fragen ungläubig: „Ist das die Stadt, von der man zu sagen pflegte: ‚Sie ist der Schönheit Vollkommenheit, ein Frohlocken für die ganze Erde‘?“ (Klagelieder 2:3, 11, 15).

Antworten auf biblische Fragen:

1:15 — Inwiefern hat Jehova „die wahre Weinkelter getreten, die der Jungfrau, der Tochter Juda, gehört“?
Als die Babylonier die Stadt, die als Jungfrau bezeichnet wird, zerstörten, vergossen sie dermaßen viel Blut, dass sich das mit dem Pressen von Trauben in einer Kelter vergleichen ließ. Jehova hatte die Zerstörung vorausgesagt und zugelassen. Daher kann man sagen, er habe ‘die Weinkelter getreten’.

2:1 — Wie wurde ‘die Schönheit Israels vom Himmel auf die Erde hinabgeworfen’?
Da „die Himmel höher sind als die Erde“, drückt ein ‘Hinabwerfen vom Himmel auf die Erde’ mitunter aus, dass etwas Erhöhtes erniedrigt wird. „Die Schönheit Israels“ — die glanzvolle Pracht, die mit Jehovas Wohlwollen auf Israel ruhte — wurde mit der Zerstörung Jerusalems und der Verwüstung Judas hinabgeworfen (Jesaja 55:9).

2:1, 6 — Was ist Jehovas „Schemel“ und seine „Hütte“?
Einst sagte der Psalmist: „Lasst uns in seine großartige Wohnstätte kommen; beugen wir uns nieder am Schemel seiner Füße“ (Psalm 132:7). Mit dem „Schemel“ aus Klagelieder 2:1 ist also Jehovas Haus der Anbetung gemeint, der Tempel. Die Babylonier verbrannten „das Haus Jehovas“, als wäre es bloß eine Hütte oder eine Gartenlaube (Jeremia 52:12, 13).

2:16, 17 — Sollte der 16. Vers nicht mit dem hebräischen Buchstaben Ain beginnen und der 17. nach der Reihenfolge im hebräischen Alphabet mit Pe?
In der Regel hielten sich die inspirierten Schreiber an die alphabetische Reihenfolge, wenn sie Gedichte in diesem Stil verfassten, allerdings nicht, wenn es auf Kosten der Natürlichkeit ging und gekünstelt klang. Ihnen war der gedankliche Inhalt wichtiger als das Festhalten an der dichterischen Form, die schlicht als Gedächtnisstütze diente. Im dritten und vierten Lied sind diese Buchstaben ebenfalls vertauscht (Klagelieder 3:46, 49; 4:16, 17).

2:17 — Was genau hatte Jehova „gesagt“ und in Verbindung mit Jerusalem vollbracht?
Hier wird offenbar auf 3. Mose 26:17 Bezug genommen. Dort steht: „Ich werde tatsächlich mein Angesicht gegen euch richten, und ihr werdet vor euren Feinden zweifellos eine Niederlage erleiden; und die, die euch hassen, werden euch einfach niedertreten, und ihr werdet bestimmt fliehen, wenn keiner euch nachjagt.“

Lehren für uns:

1:1-9. Des Nachts weint die Stadt Jerusalem heftig; ihre Tränen sind auf ihren Wangen. Ihre Tore sind verödet; ihre Priester seufzen. Ihre Jungfrauen sind tief betrübt; sie selbst verspürt Bitterkeit. Warum? Weil Jerusalem offenkundige Sünde begangen hat. Ihre Unreinheit ist an ihren Rocksäumen. Mit einer Übertretung stellen sich keine Freuden ein, sondern Tränen, Seufzen und Bitterkeit.

1:18. Wenn Jehova Übertreter bestraft, geht er dabei stets völlig gerecht vor.

2:20. Die Israeliten waren davor gewarnt worden, dass, falls sie der Stimme Jehovas nicht gehorchten, Flüche über sie kommen und sie ‘das Fleisch ihrer Söhne und ihrer Töchter essen’ würden (5. Mose 28:15, 45, 53). Einen Kurs des Ungehorsams gegenüber Gott einzuschlagen ist wirklich unklug!

„ZU MEINER ERLEICHTERUNG VERBIRG DEIN OHR NICHT“
(Klagelieder 3:1 bis 5:22)

Im dritten Kapitel der Klagelieder wird das Volk Israel als „der kräftige Mann“ bezeichnet. Trotz des Unglücks, das dieser Mann erlebt, singt er: „Gut ist Jehova gegen den, der auf ihn hofft, gegen die Seele, die ihn ständig sucht.“
Er fleht den wahren Gott an: „Meine Stimme sollst du hören. Zu meiner Erleichterung verbirg dein Ohr nicht vor meinem Hilferuf.“ Er bittet Jehova, auf das Schmähen der Feinde zu reagieren: „Du wirst ihnen ihre Handlungsweise zurückerstatten, o Jehova, gemäß dem Werk ihrer Hände“ (Klagelieder 3:1, 25, 56, 64).

Jeremia bringt seine Gefühle wegen der schrecklichen Folgen der eineinhalbjährigen Belagerung Jerusalems offen zum Ausdruck und sagt klagend: „Die Strafe für die Vergehung der Tochter meines Volkes wird auch größer als die Strafe für die Sünde Sodoms, das wie in einem Augenblick umgekehrt wurde und dem sich keine Hände hilfreich zuwandten.“ Dann fügt er hinzu: „Besser ist es den vom Schwert Erschlagenen ergangen als den durch Hunger Hingestreckten, weil diese hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Ertrag des freien Feldes“ (Klagelieder 4:6, 9).

Das fünfte Gedicht stellt die Bewohner Jerusalems als die Sprechenden dar. Sie sagen: „Gedenke, o Jehova, dessen, was uns widerfahren ist. Schau doch, und sieh unsere Schmach!“ Sie zählen auf, was sie alles erleiden, und bitten dann: „O Jehova, auf unabsehbare Zeit wirst du auf dem Thron sitzen. Dein Thron währt Generation um Generation. Führe uns zurück, o Jehova, zu dir, und wir wollen zurückkehren. Bringe uns neue Tage wie vor alters“ (Klagelieder 5:1, 19, 21).

Antworten auf biblische Fragen:

3:16 — Worauf spielt die Aussage an: „An Kies lässt er meine Zähne zerbrechen“?
Laut einem Nachschlagewerk waren die Juden auf dem Weg nach Babylon gezwungen, ihr Brot in Erdmulden zu backen, weshalb es dann Kies oder Sand enthielt. Beim Essen des Brotes konnte man sich schon ein Stück vom Zahn abbrechen.

4:3, 10 — Wieso vergleicht Jeremia ‘die Tochter seines Volkes’ mit ‘Straußen in der Wildnis’?
Die Straußenhenne „behandelt ihre Söhne tatsächlich hart, als gehörten sie nicht ihr“, so steht es in Hiob 39:16. Zum Beispiel macht sie sich, wenn die Küken geschlüpft sind, mit anderen Hennen davon und überlässt die Sorge um die Jungen dem Hahn. Und wenn Gefahr droht? Dann flüchten Hahn und Henne vom Nest und lassen die Kleinen im Stich. Während der Belagerung durch die Babylonier wurde die Hungersnot in Jerusalem so schwer, dass Mütter, die normalerweise mitfühlend sind, mit ihren Kindern grausam umgingen — wie Strauße in der Wildnis. Das unterschied sich völlig von der mütterlichen Fürsorge von Schakalen.

5:7 — Zieht Jehova jemanden für die Vergehen seiner Vorväter zur Rechenschaft?
Nein. Jehova bestraft niemanden direkt für Sünden, die seine Vorfahren begangen haben. In der Bibel heißt es: ‘Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen’ (Römer 14:12). Allerdings können weitreichende Konsequenzen begangener Fehler auch spätere Generationen noch zu spüren bekommen. Die Israeliten in alter Zeit wandten sich zum Beispiel dem Götzendienst zu. Dadurch wurde es selbst den treuen Israeliten späterer Zeiten schwer gemacht, auf dem rechten Weg zu bleiben (2. Mose 20:5).

Lehren für uns:

3:8, 43, 44. Während des Unglücks, das über Jerusalem kam, reagierte Jehova nicht auf die Hilferufe der Einwohner. Warum nicht? Weil sie ungehorsam waren und reuelos blieben. Wenn wir möchten, dass Jehova unsere Gebete erhört, dann müssen wir ihm gehorchen (Sprüche 28:9).

3:20. Jehova, ‘der Höchste über die ganze Erde’, ist so erhaben, dass er sich herabneigen muss, um „auf Himmel und Erde zu schauen“ (Psalm 83:18; 113:6). Dennoch stand für Jeremia außer Frage, dass der Allmächtige gern bereit ist, sich tief über Menschen zu beugen, sich also auf ihre Ebene zu begeben, um ihnen Mut zu machen. Wir können froh und dankbar sein, dass der wahre Gott nicht nur allmächtig und allweise ist, sondern auch demütig!

3:21-26, 28-33. Wie können wir durchhalten, selbst wenn wir schweres Leid erleben? Jeremia weiß es: Wir dürfen nie vergessen, wie viel Jehova in seiner liebenden Güte für uns tut und wie oft er sich unser erbarmt. An noch etwas sollten wir denken: Schon allein die Tatsache, dass wir am Leben sind, ist Grund genug, die Hoffnung nicht aufzugeben. Wir müssen geduldig sein und still auf unseren Retter Jehova warten, ohne zu jammern. Auch gilt es, den „Mund direkt in den Staub“ zu legen, das heißt demütig eine schwere Belastung auf sich zu nehmen, weil man weiß, dass es immer aus gutem Grund geschieht, wenn Gott etwas zulässt.

3:27. Glaubenserprobungen können für einen Jugendlichen bedeuten, dass er schwierige Situationen und Spott auszuhalten hat. Doch ist es ‘gut für einen kräftigen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trägt’. Warum ist das gut? Wer schon in der Jugend mit einem Joch des Leidens umzugehen lernt, ist auf Schwierigkeiten später im Leben besser vorbereitet.

3:39-42. Uns ‘in Klagen zu ergehen’, wenn wir wegen Sünden leiden, ist unklug. Statt zu jammern, weil wir die Folgen eines verkehrten Verhaltens zu tragen haben, „erkunden wir doch unsere Wege und erforschen sie, und kehren wir doch um, ja zu Jehova“. Das Klügste ist, zu bereuen und uns zu korrigieren.

Lernen, auf Jehova zu vertrauen

Das Bibelbuch Klagelieder macht klar, wie Jehova Jerusalem und das Land Juda sah, als die Babylonier die Stadt niedergebrannt und das Land verwüstet hatten. Jehova beurteilte die Lage so, dass das Volk selbst schuld war an seinem Unglück, was auch an den niedergeschriebenen Schuldbekenntnissen zu erkennen ist. Die inspirierten Lieder enthalten außerdem Texte, die ein Hoffen auf Jehova ausdrücken sowie den Wunsch, den rechten Weg einzuschlagen. Die Mehrheit der Menschen in den Tagen Jeremias dachte zwar nicht so, aber Jeremia und ein reuevoller Überrest schon.

Aus Jehovas Einschätzung der Lage Jerusalems, die in dem Buch Klagelieder zum Ausdruck kommt, können wir zweierlei lernen: Die Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung Judas dienen als Warnung davor, den göttlichen Willen zu ignorieren, und mahnen geradezu zum Gehorsam gegenüber Jehova (1. Korinther 10:11). Und aus dem Beispiel Jeremias lässt sich etwas ableiten (Römer 15:4). Selbst in einer scheinbar hoffnungslosen Lage verlässt sich der tief betrübte Prophet darauf, dass Jehova für Rettung sorgt. Es ist für uns ebenfalls unabdingbar, in allem völlig auf Jehova und sein Wort zu vertrauen und ihn zu unserer Feste zu machen! (Hebräer 4:12).

Jule | 09.09.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Obadja

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Obadja

„DIE Vision Obadjas“ (Obadja 1). Mit diesen Worten beginnt das gleichnamige Bibelbuch. Abgesehen von dem Namen erwähnt der Prophet in seinem Buch nichts über sich selbst. Obadja stellte seine Aufzeichnung im Jahr 607 v. u. Z. fertig. Mehr als 200 Jahre früher schrieb der Prophet Jona ein Buch. Er berichtet darin offen, was er in Verbindung mit seinem Missionardienst erlebte. In die Zeit zwischen dem Prophetendienst Obadjas und Jonas fallen die 60 Jahre des Dienstes Michas, von 777 bis 717 v. u. Z. Micha berichtet von sich nur, dass er aus der Stadt Morescheth stammt und dass das Wort Jehovas „in den Tagen des Jotham, Ahas, Hiskia, der Könige von Juda“, an ihn erging (Micha 1:1). Er war mit dem Landleben vertraut, was die Veranschaulichungen zeigen, durch die er die einzelnen Punkte seiner Botschaft hervorhebt.

EDOM WIRD „WEGGETILGT WERDEN MÜSSEN AUF UNABSEHBARE ZEIT“
(Obadja 1-21)

Über Edom sagt Obadja: „Wegen der Gewalttat an deinem Bruder Jakob wird Schande dich bedecken, und du wirst weggetilgt werden müssen auf unabsehbare Zeit.“ Dem Propheten ist noch frisch im Sinn, wie gewalttätig sich die Edomiter gegenüber den Söhnen Jakobs, den Israeliten, verhalten haben. Im Jahr 607 v. u. Z., als Jerusalem von den Babyloniern zerstört worden ist, ‘stand Edom abseits’ und verbündete sich mit den einfallenden „Ausländern“ (Obadja 10, 11).

Im Gegensatz zu Edom steht dem Haus Jakob eine Wiederherstellung bevor. Obadjas Prophezeiung lautet: „Auf dem Berg Zion, da werden bestimmt die Entronnenen sein, und er soll etwas Heiliges werden“ (Obadja 17).

Antworten auf biblische Fragen:

5-8 — Was soll dadurch hervorgehoben werden, dass die Vernichtung Edoms dem Kommen von nächtlichen Plünderern und Traubenlesern gegenübergestellt wird?
Wenn Diebe nach Edom gekommen wären, hätten sie nur so viel genommen, wie sie wollten. Wären Traubenleser gekommen, hätten sie etwas für die Nachlese übrig gelassen. Beim Sturz Edoms wird man jedoch gründlich nach seinen Schätzen suchen und „die Männer, die im Bund mit . . . [Edom] sind“, die verbündeten Babylonier, werden es vollständig plündern (Jeremia 49:9, 10).

10 — Wie wurde Edom „weggetilgt . . . auf unabsehbare Zeit“?
Wie vorausgesagt verschwand der edomitische Staat samt Regierung und Bevölkerung aus einem bestimmten geografischen Gebiet. Edom wurde um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. u. Z. von dem babylonischen König Nabonid erobert. Im 4. Jahrhundert v. u. Z. bewohnten die Nabatäer das edomitische Gebiet; die Edomiter mussten sich im südlichen Teil Judas niederlassen, und zwar im Negeb, einem Gebiet, das man später Idumäa nannte. Nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 u. Z. hörten die Edomiter als Volk zu bestehen auf.

Lehren für uns:

3, 4. Die Edomiter wohnten in einem Gebiet zerklüfteter Felsen, hoher Berge und tiefer Schluchten. Aufgrund dieser strategisch ausgezeichneten Lage fühlten sie sich in ihrer Vermessenheit wohl absolut sicher. Aber sie irrten sich, denn Strafgerichten Jehovas kann man nicht entgehen.

8, 9, 15. Menschliche Weisheit und Macht bieten am „Tag Jehovas“ keinen Schutz (Jeremia 49:7, 22).

12-14. Die Edomiter sind ein warnendes Beispiel für alle, die Schadenfreude über Probleme von Dienern Gottes empfinden. Für Jehova ist eine schlechte Behandlung seines Volkes nichts Unbedeutendes.

17-20. Diese Wiederherstellungsprophezeiung begann sich an den Söhnen Jakobs zu erfüllen, als 537 v. u. Z. eine Anzahl Juden aus Babylon nach Jerusalem zurückkehrten. Was Jehova sagt, trifft immer ein. Auf seine Zusagen können wir uneingeschränkt vertrauen.

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Habakuk

‘DER GERECHTE WIRD AM LEBEN BLEIBEN’
(Habakuk 1:1 bis 3:19)

Die ersten beiden Kapitel des Buches Habakuk bestehen aus einem Dialog zwischen Jehova Gott und dem Propheten. Bestürzt über die Geschehnisse in Juda, ruft Habakuk aus: „Warum lässt du mich Schädliches sehen und schaust ständig auf nichts als Ungemach?“ Jehova erwidert: „Ich erwecke die Chaldäer, die erbitterte und ungestüme Nation.“ Der Prophet staunt darüber, dass Gott diejenigen, die „treulos handeln“, benutzt, um Juda zu bestrafen (Habakuk 1:3, 6, 13). Ihm wird versichert, dass der Gerechte am Leben bleibt, der Feind aber nicht ungestraft davonkommt. Darüber hinaus zeichnet Habakuk fünf Wehe auf, die sich gegen den chaldäischen Feind richten (Habakuk 2:4).

Habakuk betet um Barmherzigkeit und erinnert „in Klageliedern“ an Ehrfurcht gebietende Machttaten Jehovas wie die am Roten Meer, in der Wildnis und in Jericho. Der Prophet sagt weiter voraus, wie Jehova mit vernichtendem Zorn in Harmagedon vorgeht. Das Gebet endet mit den Worten: „Jehova, der Souveräne Herr, ist meine leistungsfähige Kraft; und er wird meine Füße denen der Hindinnen gleichmachen, und auf meine Höhen wird er mich treten lassen“ (Habakuk 3:1, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

1:5, 6 — Warum erschien es den Juden unglaubhaft, dass Jehova die Chaldäer gegen Jerusalem erwecken würde?
Zu Beginn der Amtszeit Habakuks befand sich Juda unter dem mächtigen Einfluss Ägyptens (2. Könige 23:29, 30, 34). Die Babylonier wurden zwar immer mächtiger, aber sie hatten Pharao Necho noch nicht besiegt (Jeremia 46:2). Außerdem befand sich der Tempel Jehovas in Jerusalem und die Könige aus dem Herrscherhaus Davids hatten von dieser Stadt aus ununterbrochen regiert. Für die Juden damals war die „Tätigkeit“ Gottes, die darin bestand, Jerusalem von den Chaldäern zerstören zu lassen, undenkbar. So unglaublich ihnen die Worte Habakuks auch vorgekommen sein mögen, die Vision hinsichtlich der Vernichtung Jerusalems durch die Babylonier erfüllte sich unfehlbar im Jahr 607 v. u. Z. (Habakuk 2:3).

2:5 — Wer ist der ‘kräftige Mann’ und warum wird er „sein Ziel nicht erreichen“?
Die Babylonier, die mit ihrer Kriegsmaschinerie Nationen besiegten, waren sozusagen ein „kräftiger Mann“. Dieser glich in seinem Siegesrausch jemandem, der sich mit Wein berauscht. Er würde es nicht schaffen, alle Nationen zu sich zu versammeln, denn Jehova würde ihn durch die Meder und Perser stürzen. Der neuzeitliche ‘kräftige Mann’ setzt sich aus politischen Mächten zusammen. Auch er ist trunken, und zwar vor Selbstsicherheit und Selbstherrlichkeit, und hat ein unersättliches Verlangen nach Expansion. Sein Bestreben, „alle Nationen zu sich zu versammeln“, wird ebenfalls scheitern. Nur Gottes Königreich wird die Menschheit vereinen (Matthäus 6:9, 10).

Lehren für uns:

1:1-4; 1:12 bis 2:1. Habakuk stellte aufrichtige Fragen und Jehova beantwortete sie. Der wahre Gott erhört die Gebete seiner treuen Diener.

2:1. Wie Habakuk sollten wir geistig wach bleiben und uns im Dienst Jehovas fleißig einsetzen. Wir sollten „Zurechtweisung“ bereitwillig annehmen und unsere Denkweise entsprechend ändern.

2:3; 3:16. Während wir den großen Tag Jehovas vertrauensvoll erwarten, dürfen wir das Dringlichkeitsbewusstsein nicht verlieren.

2:4. Um Jehovas Gerichtstag zu überleben, müssen wir treu ausharren (Hebräer 10:36-38).

2:6, 7, 9, 12, 15, 19. Wer „üblen Gewinn“ macht, Gewalttat liebt, unsittlich handelt oder Götzen verehrt, muss mit einem „Wehe“ rechnen. Vor alldem müssen wir uns hüten.

2:11. Wenn wir das Unrecht in der Welt nicht anprangern, wird ‘ein Stein aus der Mauer klagend schreien’. Wir sollten die Königreichsbotschaft weiterhin mutig verkündigen.

3:6. Es gibt nichts, was Jehova daran hindern könnte, sein Gerichtsurteil zu vollstrecken, nicht einmal menschliche Organisationen, die so beständig zu sein scheinen wie Berge und Hügel.

3:13. Wir können sicher sein, dass Jehova bei der Vernichtung in Harmagedon selektiv vorgehen wird. Seine treuen Diener wird er retten.

3:17-19. Selbst wenn wir vor oder in Harmagedon in eine Notlage geraten sollten, können wir Jehova weiterhin freudig dienen und uns voll und ganz darauf verlassen, dass er uns „leistungsfähige Kraft“ geben wird.

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum Buch Zephanja

„DER TAG JEHOVAS IST NAHE“
(Zephanja 1:1 bis 3:20)

Die Baalsanbetung grassiert in Juda. Durch seinen Propheten Zephanja lässt Jehova Folgendes verkünden: „Ich will meine Hand gegen Juda und gegen alle Bewohner Jerusalems ausstrecken.“ Zephanja sagt warnend: „Der große Tag Jehovas ist nahe“ (Zephanja 1:4, 7, 14). Nur wer den Anforderungen Gottes entspricht, kann an jenem Tag „verborgen sein“ (Zephanja 2:3, Fußnote).

„Wehe der . . . bedrückenden Stadt“ — Jerusalem! „ ‚Harrt auf mich‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚auf den Tag, an dem ich aufstehe zur Beute, denn meine richterliche Entscheidung ist, Nationen zu sammeln, . . . um meine Strafankündigung über sie auszugießen‘ “ Doch Gott verspricht: „Ich werde euch zum Namen und zum Lobpreis machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenen vor euren Augen zurückkehren lasse“ (Zephanja 3:1, 8, 20).

Antworten auf biblische Fagen:

2:13, 14 — Wessen „Stimme“ würde in dem vollständig verödeten Ninive ‘fortwährend singen’?
Da Ninive ein Aufenthaltsort für wilde Tiere und Vögel werden sollte, ist mit der „Stimme“ der Vogelgesang gemeint und vielleicht auch das Pfeifen des Windes durch die Fenster verlassener Gebäude.

3:9 — Was ist die „reine Sprache“ und wie wird sie gesprochen?
Es ist die Wahrheit, die in Gottes Wort, der Bibel, zu finden ist, und sie schließt die Gesamtheit der biblischen Lehren ein. Wir sprechen diese Sprache, wenn wir der Wahrheit glauben, sie andere genau lehren und dem Willen Gottes entsprechend leben.

Lehren für uns:

1:8. In den Tagen Zephanjas bemühten sich einige um die Anerkennung der Nachbarnationen, indem sie „fremdländische Kleidung“ trugen. Wie unklug wäre es doch, wenn sich Anbeter Jehovas heute auf ähnliche Weise der Welt anpassen würden!

1:12; 3:5, 16. Durch seine Propheten machte Jehova sein Volk immer wieder auf seine richterlichen Entscheidungen aufmerksam. Das tat er, obwohl viele Juden sich gemütlich niedergelassen hatten — wie sich Hefe am Boden eines Weinfasses absetzt — und der Botschaft gegenüber gleichgültig waren. Da sich Jehovas großer Tag naht, dürfen wir nicht zulassen, dass wir wegen der Gleichgültigkeit der Menschen die ‘Hände erschlaffen’ lassen. Wir müssen die Königreichsbotschaft weiter unermüdlich bekannt machen.

2:3. Nur Jehova kann uns am Tag seines Zorns befreien. Damit wir in seiner Gunst bleiben, müssen wir ‘Jehova suchen’, indem wir sein Wort, die Bibel, gut studieren, um seine Anleitung beten und uns eng an ihn halten. Wir sollten ‘Gerechtigkeit suchen’, indem wir ein moralisch einwandfreies Leben führen. Und wir müssen ‘Sanftmut suchen’, das heißt eine demütige, unterwürfige Einstellung pflegen.

2:4-15; 3:1-5. An dem Tag, an dem Jehova sein Gerichtsurteil vollstreckt, werden die Christenheit und alle Nationen, die Gottes Volk bedrückt haben, dasselbe Schicksal erleiden wie das alte Jerusalem und die Nachbarnationen (Offenbarung 16:14, 16; 18:4-8). Wir sollten weiterhin Gottes Gerichte furchtlos ankündigen.

3:8, 9. Während wir den Tag Jehovas erwarten, bereiten wir uns auf das Überleben vor, indem wir die „reine Sprache“ sprechen. Wir ‘rufen den Namen Jehovas an’, indem wir uns ihm hingeben und „ihm Schulter an Schulter“ in Gemeinschaft mit seinem Volk dienen und ihm als Gabe „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ darbringen (Hebräer 13:15).

„Er eilt sehr“

Der Psalmist schrieb: „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht da sein“ (Psalm 37:10). Wenn wir uns das vor Augen führen, was im Buch Nahum über Ninive vorhergesagt wurde und im Buch Habakuk über Babylon und das abtrünnige Juda, besteht kein Zweifel, dass sich die Worte des Psalmisten bewahrheiten. Wie lange müssen wir wohl noch warten?

„Der große Tag Jehovas ist nahe“, heißt es in Zephanja 1:14. „Er ist nahe, und er eilt sehr.“ Das Bibelbuch Zephanja zeigt uns auch, wie wir an jenem Tag verborgen sein können und was wir jetzt tun müssen, um uns auf das Überleben vorzubereiten. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

WT vom 15.11.2007

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum Bibelbuch Nahum

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Nahum

DIE assyrische Weltmacht hat bereits Samaria, die Hauptstadt des Zehnstämmereichs, zerstört. Assyrien war auch für Juda schon lange eine Bedrohung. Nahum, ein Prophet in Juda, hat einen Ausspruch über Assyriens Hauptstadt Ninive. Diese Botschaft ist im Bibelbuch Nahum enthalten, das vor dem Jahr 632 v. u. Z. geschrieben wurde.

Die Macht, die als nächste aufsteigt, ist das Babylonische Reich, in dem manchmal chaldäische Könige regierten. Im Buch Habakuk, das wahrscheinlich um 628 v. u. Z. vollendet wurde, wird nicht nur vorhergesagt, dass Jehova diese Weltmacht als Urteilsvollstrecker benutzen wird, sondern auch erwähnt, was Babylon danach widerfährt.

Schon vor Nahum und Habakuk ist der Prophet Zephanja in Juda tätig und prophezeit über 40 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.). Er verkündet sowohl Unheil als auch Hoffnung für Juda. In seinem Bibelbuch wird auch anderen Nationen Strafe angekündigt.

„Wehe der Stadt des Blutvergießens“

„Der prophetische Spruch gegen Ninive“ stammt von Jehova Gott. „Jehova ist langsam zum Zorn und groß an Kraft.“ Er ist zwar für diejenigen, die am Tag der Bedrängnis bei ihm Zuflucht suchen, „eine Feste“, aber Ninive wird vernichtet werden (Nahum 1:1, 3, 7).

„Jehova wird gewiss den Stolz Jakobs sammeln [wiederherstellen].“ Doch Assyrien hat wie ein ‘Löwe, der zerreißt’, die Nation des Volkes Gottes terrorisiert. Jehova wird Ninives ‘Kriegswagen im Rauch verbrennen. Und seine mähnigen jungen Löwen wird ein Schwert verzehren’ (Nahum 2:2, 12, 13). „Wehe [Ninive,] der Stadt des Blutvergießens.“ „Alle, die den Bericht über dich hören, werden gewiss über dich in die Hände klatschen“ und sich freuen (Nahum 3:1, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

1:9 — Was wird „eine vollständige Ausrottung“ Ninives für Juda bedeuten?
Sie wird eine dauerhafte Befreiung von Assyrien zur Folge haben. „Bedrängnis wird nicht ein zweites Mal erstehen.“ So, als wäre Ninive nicht mehr da, sagt Nahum: „Siehe! Auf den Bergen die Füße dessen, der gute Botschaft bringt, dessen, der Frieden verkündigt. O Juda, feiere deine Feste“ (Nahum 1:15).

2:6 — Welche „Tore der Ströme“ waren geöffnet?
Bei diesen Toren handelt es sich um eine Öffnung in der Mauer Ninives, durch die das Wasser des Tigris eindringen konnte. Als im Jahr 632 v. u. Z. die vereinten Streitkräfte der Babylonier und der Meder gegen Ninive aufmarschierten, unterschätzten die Bewohner diese Gefahr. Sie fühlten sich hinter den hohen Mauern sicher und dachten, die Stadt wäre uneinnehmbar. Der Historiker Diodor berichtet, dass heftige Regenfälle den Tigris über die Ufer treten ließen, der „einen Theil der Stadt überschwemmte und die Mauer auf einer Strecke von 20 Stadien niederriss“. So wurden, wie vorhergesagt, die „Tore der Ströme“ geöffnet, und Ninive wurde so schnell eingenommen, wie Feuer dürre Stoppeln verzehrt (Nahum 1:8-10).

3:4 — Warum glich Ninive einer Prostituierten?
Ninive täuschte Nationen durch besänftigende Freundschaftsangebote und das Versprechen, ihnen zu helfen. Doch in Wirklichkeit brachte es den Nationen ein Joch der Bedrückung. Assyrien unterstützte beispielsweise König Ahas von Juda im Kampf gegen die syrisch-israelitische Verschwörung. Aber letztendlich wandte sich der König von Assyrien gegen Ahas und brachte ihn in Bedrängnis (2. Chronika 28:20).

Lehren für uns:

1:2-6. Jehova nimmt an seinen Feinden, die ihm ausschließliche Ergebenheit verweigern, Rache, was zeigt, dass er von seinen Anbetern auf jeden Fall ausschließliche Ergebenheit erwartet (2. Mose 20:5).

1:10. Trotz der wuchtigen Mauern mit Hunderten von Türmen erfüllte sich das Wort Jehovas an Ninive. Auch heute werden die Feinde des Volkes Jehovas dem Strafgericht Gottes nicht entgehen (Sprüche 2:22; Daniel 2:44).

WT 15.11.2007

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Micha

Ihre Kahlheit soll „breit gemacht“ werden

Micha deckt die Sünden Israels und Judas auf, sagt die Verödung ihrer Hauptstädte voraus und sichert eine Wiederherstellung zu. Samaria soll „zu einem Trümmerhaufen des Feldes“ gemacht werden. Wegen ihres götzendienerischen Verhaltens gebührt Israel und Juda „Kahlheit“ oder Schande. Sie sollen in die Gefangenschaft geschickt werden und dadurch soll ihre Kahlheit noch verbreitert werden „wie die des Adlers“ — anscheinend eine Geierart, deren Kopf nur mit Flaum bedeckt ist. Jehova verspricht: „Ich werde Jakob ganz bestimmt sammeln“ (Micha 1:6, 16; 2:12). Wegen der korrupten Führer und der pflichtvergessenen Propheten wird auch Jerusalem „zu nichts als Trümmerhaufen werden“. Aber Jehova wird sein Volk „zusammenbringen“. Aus „Bethlehem-Ephratha“ soll „der hervorgehen, der Herrscher in Israel werden soll“ (Micha 3:12; 4:12; 5:2).

Behandelt Jehova Israel unfair? Erwartet er zu viel? Nein. Jehova fordert nicht mehr von seinen Anbetern, ‘als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit ihrem Gott’ (Micha 6:8). Doch Michas Zeitgenossen sind so schlecht geworden, dass ‘ihr Bester wie ein Dorngewächs ist, ihr Rechtschaffenster schlimmer als eine Dornhecke’, die jeden verletzt und jedem Schmerzen bereitet, der sich ihr nähert. Aber der Prophet fragt: „Wer ist ein Gott wie . . . [Jehova]?“ Gott wird sich seines Volkes, der Israeliten, wieder erbarmen und „alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“ (Micha 7:4, 18, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

2:12 — Wann erfüllte sich die Prophezeiung über das ‘Zusammenbringen der Übriggebliebenen Israels’?
Sie erfüllte sich das erste Mal, als eine Anzahl Juden im Jahr 537 v. u. Z. aus dem Babylonischen Exil in ihr Heimatland zurückkehrten. In der Neuzeit erfüllt sich die Prophezeiung am „Israel Gottes“ (Galater 6:16). Seit 1919 werden gesalbte Christen „wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ zusammengebracht. Besonders seit 1935 „lärmen [sie] vor Menschen“, da eine „große Volksmenge“ hinzugekommen ist, die aus „anderen Schafen“ besteht (Offenbarung 7:9; Johannes 10:16). Gemeinsam fördern sie eifrig die wahre Anbetung.

4:1-4 — Wie spricht Jehova „im Schlussteil der Tage“ Recht „unter vielen Völkern“ und wie stellt er die Dinge richtig hinsichtlich „mächtiger Nationen“?
Mit den Ausdrücken „viele Völker“ und „mächtige Nationen“ sind keine Volksgruppen oder politischen Gebilde gemeint. Die Ausdrücke beziehen sich vielmehr auf Einzelne aus allen Nationen, auf Personen, die Anbeter Jehovas geworden sind. Was ihr Verhältnis zu ihm angeht, spricht Jehova Recht und stellt Dinge richtig.

Lehren für uns:

1:6, 9; 3:12; 5:2. Samaria wurde 740 v. u. Z. zu Lebzeiten Michas von den Assyrern verwüstet (2. Könige 17:5, 6). Die Assyrer kamen während der Herrschaft Hiskias bis nach Jerusalem (2. Könige 18:13). Niedergebrannt wurde die Stadt 607 v. u. Z. von den Babyloniern (2. Chronika 36:19). Der Messias wurde, der Prophezeiung entsprechend, in „Bethlehem-Ephratha“ geboren (Matthäus 2:3-6). Jehovas prophetisches Wort erfüllt sich immer.

2:1, 2. Wie gefährlich es doch wäre, wenn wir behaupteten, Gott zu dienen, aber zuerst nach Reichtum trachten würden statt nach dem ‘Königreich und Gottes Gerechtigkeit’! (Matthäus 6:33; 1. Timotheus 6:9, 10).

3:1-3, 5. Jehova erwartet von Verantwortlichen unter seinem Volk, gerecht zu handeln.

3:4. Wer möchte, dass Jehova seine Gebete erhört, darf nicht Sünde treiben oder ein Doppelleben führen.

3:8. Unser Auftrag, die gute Botschaft zu predigen, schließt auch Gerichtsbotschaften ein. Wir können diesen Auftrag nur ausführen, wenn uns Jehova durch seinen heiligen Geist stärkt.

5:5. Diese messianische Prophezeiung versichert uns, dass bei einem Angriff auf Gottes Volk „sieben [steht für Vollständigkeit] Hirten“ und „acht Anführer [eine beträchtliche Anzahl befähigter Männer]“ erweckt würden, um unter Jehovas Volk die Führung zu übernehmen.

5:7, 8. Für viele Menschen sind gesalbte Christen heute „wie Tau von Jehova“, ein Segen Gottes, denn er lässt durch sie die Königreichsbotschaft bekannt machen. Die „anderen Schafe“ helfen mit, Menschen geistig zu erfrischen, indem sie die Gesalbten im Predigtwerk tatkräftig unterstützen (Johannes 10:16). Welch ein Vorrecht, dabei mitzuwirken, dass andere wirklich erfrischt werden!

6:3, 4. Wir sollten uns an Jehova Gott ein Beispiel nehmen und auch diejenigen freundlich und mitfühlend behandeln, mit denen man nicht so leicht auskommt oder die glaubensschwach sind.

7:7. Wenn wir heute am Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge mit Problemen fertig werden müssen, sollten wir uns nicht entmutigen lassen, sondern wie Micha „eine wartende Haltung“ gegenüber unserem Gott bekunden.

7:18, 19. Wir sollten anderen, die gegen uns sündigen, genauso bereitwillig vergeben, wie Jehova unsere Fehler bereitwillig vergibt.

WT 01.11.2007

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung | 1 Comment |

Höhepunkte zu Jesaja

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Jesaja (1. Teil)

„WEN soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ Jesaja, der Sohn des Amoz, erwiderte auf diesen Aufruf Jehovas: „Hier bin ich! Sende mich“ (Jesaja 1:1; 6:8). Daraufhin wurde Jesaja zum Propheten ernannt. Das gleichnamige Bibelbuch enthält den Bericht über seine Tätigkeit.

Der Schreiber des Bibelbuchs war Jesaja selbst. Es behandelt 46 Jahre — von circa 778 v. u. Z. bis etwas nach 732 v. u. Z. Das Buch enthält zwar prophetische Sprüche gegen Juda, Israel und umliegende Nationen, das Grundthema ist aber nicht das göttliche Gericht, sondern die ‘von Jehova Gott bewirkte Rettung’ (Jesaja 25:9). Schon allein der Name Jesaja bedeutet „Rettung von Jehova“. Der vorliegende Artikel behandelt Höhepunkte aus Jesaja 1:1 bis 35:10.

„NUR EIN ÜBERREST WIRD ZURÜCKKEHREN“
(Jesaja 1:1 bis 12:6)

Ob die prophetische Botschaft in den ersten fünf Kapiteln vor Jesajas Ernennung zum Propheten überbracht wurde oder danach, sagt die Bibel nicht (Jesaja 6:6-9). Doch es ist offensichtlich, dass Juda und Jerusalem „von der Fußsohle selbst bis zum Haupt“ geistig krank sind (Jesaja 1:6). Der Götzendienst ist weit verbreitet. Die Führer des Volkes sind korrupt. Die Frauen sind hochmütig geworden. Das Volk dient dem wahren Gott auf unannehmbare Weise. Jesaja wird damit beauftragt, „immer wieder“ zu denen zu gehen und zu sprechen, die weder verstehen noch Verständnis erlangen.

Juda drohen Einfälle der verbündeten Streitkräfte von Israel und Syrien. Jehova gebraucht Jesaja und seine Kinder „wie Zeichen und wie Wunder“ und versichert, das syrisch-israelitische Bündnis werde kein Gelingen haben (Jesaja 8:18). Dauerhafter Frieden wird allerdings nur durch die Herrschaft des ‘Fürsten des Friedens’ kommen (Jesaja 9:6, 7). Jehova wird auch Assyrien zur Rechenschaft ziehen, das er als ‘Rute für seinen Zorn’ gebraucht. Juda wird schließlich in die Gefangenschaft gehen und „nur ein Überrest wird zurückkehren“ (Jesaja 10:5, 21, 22). Wahre Gerechtigkeit wird erst unter der Herrschaft des ‘Reises aus dem Stumpf Isais’ Wirklichkeit werden (Jesaja 11:1).

Antworten auf biblische Fragen:

1:8, 9 — Inwiefern soll ‘die Tochter Zions übrig gelassen werden wie eine Hütte in einem Weingarten, wie eine Ausguckhütte in einem Gurkenfeld’?
Insofern, als Jerusalem beim Einfall der Assyrer ausgesprochen hilflos aussehen wird, nur wie eine Hütte in einem Weingarten oder eine Ausguckhütte in einem Gurkenfeld, die jederzeit einstürzen kann. Aber Jehova kommt Jerusalem zu Hilfe und lässt nicht zu, dass es Sodom und Gomorra gleich wird.

1:18 — Was bedeuten die Worte: „Kommt nun, und lasst uns die Dinge zwischen uns richtig stellen“?
Hier wird nicht dazu aufgefordert, etwas zu besprechen und einen Kompromiss auszuhandeln, um zu einem gegenseitigen Einverständnis zu kommen. Vielmehr soll das Bild vermittelt werden, dass Israel vor dem Richterstuhl steht und Jehova, der gerechte Richter, Israel Gelegenheit gibt, sich zu ändern und zu reinigen.

6:8a — Warum werden hier die Fürwörter „ich“ und „uns“ gebraucht?
„Ich“ steht hier für Jehova Gott, und „uns“ zeigt an, dass noch jemand anders bei ihm ist. Dabei handelt es sich natürlich um seinen „einziggezeugten Sohn“ (Johannes 1:14; 3:16).

6:11 — Was bezweckte Jesaja mit der Frage: „Wie lange, o Jehova?“?
Jesaja fragte nicht danach, wie lange er dem unempfänglichen Volk die Botschaft Jehovas ausrichten sollte. Vielmehr wollte er wissen, wie lange das Volk durch seinen geistig kranken Zustand noch Schande auf Gottes Namen bringen würde.

7:3, 4 — Warum rettete Jehova auch den bösen König Ahas?
Die Könige von Syrien und Israel planten, König Ahas von Juda abzusetzen und statt dessen den Sohn Tabeels, der kein Nachkomme Davids war, als ihre Marionette auf den Thron zu setzen. Dieser teuflische Plan hätte die Fortdauer des Königreichsbundes mit David durchkreuzt. Jehova rettete Ahas auch, um die Linie zu schützen, aus der der verheißene „Fürst des Friedens“ kommen sollte (Jesaja 9:6).

7:8 — Wie wurde Ephraim innerhalb von 65 Jahren „zerschmettert“?
„In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel“, kurz nachdem Jesaja dies prophezeit hatte, wurde damit begonnen, die Bevölkerung des Zehnstämmereiches wegzuführen und das Land mit Ausländern neu zu besiedeln (2. Könige 15:29). Das setzte sich noch lange fort, bis in die Tage des Assyrerkönigs Esar-Haddon, eines Sohnes und Nachfolgers von Sanherib (2. Könige 17:6; Esra 4:1, 2; Jesaja 37:37, 38). Die in Jesaja 7:8 erwähnten 65 Jahre ergeben sich somit daraus, dass Assyrien die Bewohner Samarias nach und nach umsiedelte und andere ansiedelte.

11:1, 10 — Wie kann Jesus Christus sowohl „ein Reis aus dem Stumpf Isais“ als auch „die Wurzel Isais“ sein? (Römer 15:12).
Jesus kam „aus dem Stumpf Isais“, denn er war über David, einen Sohn Isais, ein Nachkomme von Isai (Matthäus 1:1-6; Lukas 3:23-32). Jesus erhielt jedoch Königsmacht und das wirkt sich auf sein Verhältnis zu seinen Vorfahren aus. Er hat die Macht und die Gewalt bekommen, gehorsamen Menschen ewiges Leben auf der Erde zu schenken, und wird so ihr „Ewigvater“ (Jesaja 9:6). Folglich ist er auch „die Wurzel“ seiner Vorfahren — Isai eingeschlossen.

Lehren für uns:

1:3. Wer nicht so leben will, wie unser Schöpfer es von uns erwartet, ist unverständiger als ein Stier oder ein Esel. Wenn wir dagegen unsere Dankbarkeit für all das vertiefen, was Jehova für uns getan hat, wird uns das davon abhalten, uns wie Unverständige zu benehmen und Jehova zu verlassen.

1:11-13. Heuchlerische religiöse Zeremonien und formale Gebete sind Jehova ein Dorn im Auge. Unsere Gebete und alles, was wir tun, sollten aus dem richtigen Beweggrund heraus erfolgen.

1:25-27; 2:2; 4:2, 3. Mit der Rückkehr eines reumütigen Überrests der Juden nach Jerusalem und der Wiederherstellung der wahren Anbetung sollte ihre Sklaverei und die Verwüstung Judas enden. Jehova ist mit reumütigen Missetätern barmherzig.

2:2-4. Durch unsere eifrige Beteiligung am Predigen des Königreichs und am Jüngermachen helfen wir Einzelnen aus vielen Nationen, den Weg des Friedens zu erkennen und auf Frieden bedacht zu sein.

4:4. Jehova entfernt sittliche Unreinheit und Blutschuld oder wäscht sie weg.

5:11-13. Man handelt wider besseres Wissen, wenn man bei der Wahl der Entspannung keine Zurückhaltung übt oder sich keine Grenzen setzt (Römer 13:13).

5:21-23. Älteste oder Aufseher dürfen nicht „in ihren eigenen Augen weise“ sein. Auch müssen sie sich beim „Weintrinken“ beherrschen und dürfen niemand bevorzugen.

11:3a. An Jesu Beispiel und seinem Lehren kann man erkennen, dass es Freude macht, Jehova zu fürchten.

„JEHOVA WIRD JAKOB BARMHERZIGKEIT ERWEISEN“
(Jesaja 13:1 bis 35:10)

Die Kapitel 13 bis 23 sind Aussprüche gegen die Nationen. Doch „Jehova wird Jakob Barmherzigkeit erweisen“ und allen Stämmen Israels erlauben, nach Hause zurückzukehren (Jesaja 14:1). Neben der Botschaft über die Verwüstung Judas enthalten die Kapitel 24 bis 27 auch eine Wiederherstellungsverheißung. Jehova äußert sich unwillig über die „Trunkenbolde Ephraims“, weil sie sich mit Syrien verbündet haben, und über die ‘Priester und Propheten’ Judas, weil sie einen Bund mit Assyrien anstreben (Jesaja 28:1, 7). Den Bewohnern von „Ariel [Jerusalem]“ wird Unheil angekündigt, weil sie sich zu ihrem Schutz „aufmachen, um nach Ägypten hinabzugehen“ (Jesaja 29:1, Fußnote; 30:1, 2). Dennoch wird Einzelnen, die Glauben an Jehova ausüben, Rettung vorausgesagt.

Jehova wird über „den Berg Zion“ wachen wie ein ‘mähniger junger Löwe’, der ‘über seinem Raub knurrt’ (Jesaja 31:4). Außerdem wird verheißen: „Siehe! Für Gerechtigkeit wird ein König regieren“ (Jesaja 32:1). Die Bedrohung Judas durch Assyrien veranlasst zwar selbst „die Friedensboten“ dazu, bitterlich zu weinen, doch Jehova verheißt seinem Volk Heilung — „sein Vergehen [wird] verziehen“ (Jesaja 33:7, 22-24). „Jehova hat heftigen Zorn gegen alle Nationen und Grimm gegen all ihr Heer“ (Jesaja 34:2). Juda wird nicht verwüstet bleiben. „Die Wildnis und die wasserlose Gegend werden frohlocken, und die Wüstenebene wird voller Freude sein und blühen wie der Safran“ (Jesaja 35:1).

Antworten auf biblische Fragen:

13:17 — Wieso achteten die Meder Silber wie nichts, und warum hatten sie an Gold kein Gefallen?
Bei den Medern und Persern galt der Ruhm, den ein Sieg einbrachte, mehr als die Kriegsbeute. Das konnte man bei Cyrus sehen, der den heimkehrenden Exilanten die Gold- und Silbergegenstände mitgab, die Nebukadnezar aus Jehovas Tempel geraubt hatte.

14:1, 2 — Wie erfüllte sich die Prophezeiung an Jehovas Volk: „Sie sollen die gefangen nehmen, die sie gefangen hielten, und sie sollen sich die untertan halten, die sie zur Arbeit trieben“?
Das erfüllte sich an Einzelpersonen wie zum Beispiel an Daniel, der unter den Medern und Persern in Babylon ein hohes Amt innehatte; an Esther, die eine persische Königin wurde; und an Mordechai, den man im Persischen Reich zum ersten Minister ernannte.

20:2-5 — Ging Jesaja wirklich drei Jahre lang völlig nackt umher?
Jesaja legte vielleicht nur sein äußeres Kleid ab und ging „leicht (notdürftig) bekleidet“ umher (1. Samuel 19:24, Fußnote).

21:1 — Welches Gebiet wird als „die Meereswildnis“ bezeichnet?
Damit ist Babylon gemeint, auch wenn es nirgendwo ans Meer grenzte. Das Wasser des Euphrat und des Tigris trat in dem Gebiet nämlich jährlich über die Ufer, wodurch sich ein sumpfiges „Meer“ bildete.

24:13-16 — Wie würden die Juden ‘mitten unter den Völkern gleich dem Abklopfen des Olivenbaumes werden, gleich der Nachlese, wenn die Weinlese zu Ende gegangen ist’?
Genau wie an einem Baum oder Weinstock nach der Ernte nur noch ein paar Früchte hängen, würden nur ein paar Juden die Zerstörung Jerusalems und Judas überleben. Wo sich die Überlebenden nach ihrer Verschleppung auch immer befänden — ob „in der Gegend des Lichts [Babylon im Osten]“ oder „auf den Inseln des [Mittelländischen] Meeres“ —, sie würden Jehova verherrlichen.

24:21 — Wer ist mit „dem Heer der Höhe“ und „den Königen des Erdbodens“ gemeint?
‘Das Heer der Höhe’ könnte sich gut auf die bösen Geistermächte beziehen. ‘Die Könige des Erdbodens’ sind dann die irdischen Herrscher, die von den Dämonen stark beeinflusst werden (1. Johannes 5:19).

25:7 — Worum handelt es sich bei ‘der Umhüllung, die alle Völker umhüllt, und dem Gewebe, das über alle Nationen gewoben ist’?
Dieser Vergleich weist auf zwei große Feinde der Menschheit hin: Sünde und Tod.

Lehren für uns:

13:20-22; 14:22, 23; 21:1-9. Jehovas prophetisches Wort erfüllt sich immer, wie im Fall Babylons.

17:7, 8. Die meisten Israeliten hörten zwar nicht auf Jehova, doch einzelne achteten auf ihn. Genauso gibt es in der Christenheit einige, die auf die Königreichsbotschaft reagieren.

28:1-6. Israel wird an Assyrien fallen, aber Gott wird dafür sorgen, dass treue Einzelpersonen überleben. Wenn Jehova Gericht übt, besteht immer Hoffnung für Gerechte.

28:23-29. Aufrichtige Menschen bringt Jehova entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Umständen zurecht.

30:15. Damit Jehova uns rettet, müssen wir unseren Glauben durch „Ruhe“ beweisen, das heißt unsere Rettung nicht bei Menschen und ihren Lösungen und Konzepten suchen. Wenn wir ‘ruhig bleiben’, also uns nicht fürchten, beweisen wir außerdem unser Vertrauen darauf, dass Jehova uns beschützen kann.

30:20, 21. Wir „sehen“ Jehova und „hören“ die Stimme unseres Retters, wenn wir beachten, was er uns durch sein inspiriertes Wort, die Bibel, und den „treuen und verständigen Sklaven“ sagt (Matthäus 24:45).

Jesajas Prophezeiung stärkt das Vertrauen in Gottes Wort
Wir können für Gottes Botschaft aus dem Buch Jesaja wirklich dankbar sein! Die bereits erfüllten Prophezeiungen stärken uns in dem Vertrauen, dass ‘Jehovas Wort, das aus seinem Mund hervorgeht, nicht ergebnislos zu ihm zurückkehren wird’ (Jesaja 55:11).

Wie steht es mit den Prophezeiungen über den Messias, wie die in Jesaja 9:7 und 11:1-5, 10? Bestimmt stärken sie unser Vertrauen in alles, was Jehova zu unserer Rettung vorgesehen hat. In dem Bibelbuch sind auch Prophezeiungen enthalten, die sich im Großen in unserer Zeit erfüllen oder sich in der Zukunft erfüllen werden (Jesaja 2:2-4; 11:6-9; 25:6-8; 32:1, 2). Das Buch Jesaja beweist einmal mehr, dass ‘Gottes Wort lebendig ist’ (Hebräer 4:12).

Quelle: WT 01.12.2006

Jule | 08.02.11 | Höhepunkte der Bibellesung | 1 Comment |

Höhepunkte zu Hosea

Wt 15.09.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Hosea

DIE wahre Anbetung ist aus dem Nordreich, dem Zehnstämmereich Israel, so gut wie verschwunden. Unter Jerobeam II. herrscht in Israel materieller Wohlstand, doch schon bald nach seinem Tod ist es damit vorbei. Es folgt eine unruhige, politisch instabile Zeit. Vier der sechs nachfolgenden Könige werden ermordet (2. Könige 14:29; 15:8-30; 17:1-6). Die 59 Jahre, in denen Hosea als Prophet diente, begannen nicht später als 804 v. u. Z. und erstreckten sich bis in diese unruhige Zeit hinein.

Die Ereignisse in Hoseas Ehe verdeutlichen einprägsam, was Jehova für die untreue Nation Israel empfindet. Hoseas Botschaft enthüllt das Vergehen Israels und enthält die prophetischen Urteilssprüche über Israel und das Königreich Juda. Mit liebevollen, einfühlsamen Worten hat Hosea all das in kraftvoller, ausdrucksstarker Sprache in einem Buch festgehalten, das seinen Namen trägt. Seine Botschaft ist als Teil des inspirierten Wortes Gottes lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

„NIMM DIR EINE FRAU DER HUREREI“
(Hosea 1:1 bis 3:5)

Jehova weist Hosea an: „Geh, nimm dir eine Frau der Hurerei“ (Hosea 1:2). Hosea gehorcht und Gomer schenkt ihm einen Sohn. Die nächsten beiden Kinder sind offensichtlich nicht von ihm. Die Bedeutung ihrer Namen (Lo-Ruhama und Lo-Ammi) zeigt an, dass Jehova Israel keine Barmherzigkeit mehr erweist und er sein untreues Volk verworfen hat.

Wie ist Jehova wirklich zu seinem rebellischen Volk eingestellt? Er weist Hosea an: „Geh nochmals hin, liebe eine Frau, die von einem Gefährten geliebt wird und Ehebruch begeht, wie im Fall der Liebe Jehovas zu den Söhnen Israels, während sie sich anderen Göttern zuwenden“ (Hosea 3:1).

Antworten auf biblische Fragen:

1:1 — Warum erwähnt Hosea alle vier Könige, die während seiner Dienstzeit über Juda herrschten, wohingegen er nur einen Herrscher Israels anführt?
Das ist darauf zurückzuführen, dass man nur die Könige aus der Familie Davids als die rechtmäßigen Herrscher des Volkes Gottes betrachtete. Im Gegensatz zu den Königen in Juda stammten die Könige des Nordreiches nicht von David ab.

1:2-9 — Nahm sich Hosea wirklich eine Frau der Hurerei?
Ja, Hosea heiratete tatsächlich eine Frau, die später Ehebruch beging. Der Prophet deutet nicht an, dass es sich bei dem Bericht über seine häuslichen Verhältnisse um einen Traum oder eine Vision handelte.

1:7 — Wann erwies Jehova dem Haus Juda Barmherzigkeit und rettete es?
Das geschah im Jahr 732 v. u. Z., in den Tagen des Königs Hiskia. Damals wandte Jehova die Gefahr ab, die der Stadt Jerusalem durch die Assyrer drohte, indem er einen Engel in einer einzigen Nacht 185 000 Soldaten des feindlichen Heeres töten ließ (2. Könige 19:34, 35). So rettete Jehova Juda — nicht „durch Bogen oder durch Schwert oder durch Krieg, durch Rosse oder durch Reiter“, sondern durch einen Engel.

1:10, 11 — Wie wurden die Söhne Israels mit den Söhnen Judas „zu einer Einheit zusammengebracht“, wenn doch das Nordreich Israel schon 740 v. u. Z. gestürzt wurde?
Viele aus dem Nordreich waren nach Juda gegangen, bevor die Bevölkerung des Landes Juda 607 v. u. Z. in die Gefangenschaft nach Babylon weggeführt wurde (2. Chronika 11:13-17; 30:6-12, 18-20, 25). Nachkommen von ihnen befanden sich unter den jüdischen Exilanten, die 537 v. u. Z. in ihre Heimat zurückkehrten (Esra 2:70).

2:21-23 — Was wurde durch die Worte Jehovas vorhergesagt: „Ich werde . . . [Jesreel] mir gewiss wie Samen in die Erde säen, und ich will . . . Barmherzigkeit erweisen“?
Der Erstgeborene von Hosea und Gomer hieß Jesreel (Hosea 1:2-4). Sein Name bedeutet „Gott wird Samen säen“. Er deutete prophetisch darauf hin, dass Jehova wenige Treue sammeln und sie in Juda wie Samen säen würde. Das geschah 537 v. u. Z. Das Land, das 70 Jahre verödet dagelegen hatte, sollte nun Korn, süßen Wein und Öl hervorbringen. In poetischen Worten besagt die Prophezeiung, diese guten Dinge würden die Erde auffordern, ihre Nährstoffe abzugeben, und die Erde würde den Himmel um Regen bitten. Der Himmel wiederum würde von Gott Regenwolken erbitten. Durch all das sollte reichlich für die Bedürfnisse der wenigen Zurückgekehrten gesorgt werden. Die Apostel Paulus und Petrus beziehen Hosea 2:23 auf die Sammlung der kleinen Gruppe des geistigen Israel (Römer 9:25, 26; 1. Petrus 2:10).

Lehren für uns:

1:2-9; 3:1, 2. Zu welchen Opfern Hosea doch bereit war, um seine Ehe gemäß dem Willen Gottes aufrechtzuerhalten! Inwieweit würden wir persönliche Wünsche zugunsten des Willens Gottes zurückstellen?

1:6-9. Jehova hasst geistigen und buchstäblichen Ehebruch gleichermaßen.

1:7, 10, 11; 2:14-23. Alles, was Jehova über Israel und Juda voraussagte, erfüllte sich. Das Wort Jehovas bewahrheitet sich immer.

2:16, 19, 21-23; 3:1-4. Jehova ist zum Vergeben bereit, wenn jemand von Herzen bereut (Nehemia 9:17). Wie Jehova sollten auch wir im Umgang mit anderen mitfühlend und barmherzig sein.

„JEHOVA HAT EINEN RECHTSFALL“
(Hosea 4:1 bis 13:16)

„Jehova hat einen Rechtsfall mit den Bewohnern des Landes.“ Warum? Weil „keine Wahrheit und keine liebende Güte und keine Gotteserkenntnis im Land“ ist (Hosea 4:1). Das abtrünnige Volk Israel betrügt, vergießt unschuldiges Blut und begeht buchstäbliche und geistige Hurerei. Sie haben nicht Gott um Hilfe gebeten, sondern „nach Ägypten haben sie gerufen; nach Assyrien sind sie gegangen“ (Hosea 7:11).

Jehova verkündet das Urteil und sagt: „Israel soll verschlungen werden“ (Hosea 8:8). Auch das Königreich Juda ist nicht unschuldig. „Jehova hat einen Rechtsfall mit Juda“, heißt es in Hosea 12:2, „ja, um Abrechnung mit Jakob zu halten gemäß seinen Wegen; gemäß seinen Handlungen wird er ihm vergelten.“ Aber die Wiederherstellung ist sicher, denn Gott verheißt: „Von der Hand des Scheols werde ich sie erlösen; vom Tod werde ich sie zurückholen“ (Hosea 13:14).

Antworten auf biblische Fragen:

6:1-3 — Wer sagte: „Kommt, und lasst uns doch zu Jehova umkehren“?
Es könnten untreue Israeliten gewesen sein, die einander zur Umkehr ermunterten. Allerdings hätten sie lediglich zum Schein bereut, denn ihre liebende Güte verflog „wie das Morgengewölk . . . und wie der Tau, der früh vergeht“ (Hosea 6:4). Es könnte aber auch Hosea gewesen sein, der das Volk inständig bat, zu Jehova zurückzukehren. Wie dem auch sei, die widerspenstige Bevölkerung des Zehnstämmereiches Israel musste aufrichtig bereuen und wirklich zu Jehova zurückkehren.

7:4 — Wieso glichen die ehebrecherischen Israeliten einem Backofen?
Dieser Vergleich unterstreicht, wie heftig die sinnlichen Begierden ihres Herzens waren.

Lehren für uns:

4:1, 6. Wer in der Gunst Jehovas bleiben möchte, muss stets Erkenntnis über ihn in sich aufnehmen und danach leben.

4:9-13. Jehova wird mit unsittlichen Personen, deren Anbetung unrein ist, abrechnen (Hosea 1:4).

5:1. Die Verantwortlichen unter Gottes Volk sollten Abtrünnigkeit entschieden zurückweisen. Sie könnten sonst für einige ein „Fallstrick“ oder ein „Netz“ werden und sie dazu verleiten, die falsche Anbetung aufzunehmen.

6:1-4; 7:14, 16. Nur zu sagen, man bereue, ist heuchlerisch und vergeblich. Damit sich Gott eines Missetäters erbarmt, muss dieser von Herzen bereuen, was sich dadurch zeigt, dass er zu etwas „Höherem“ zurückkehrt, das heißt zu einer erhabenen Form der Anbetung. Sein Tun sollte den hohen Maßstäben Gottes entsprechen (Hosea 7:16, Fußnote).

6:6. Sünde zu treiben verrät mangelnde loyale Liebe zu Gott. Diesen Mangel können auch noch so umfangreiche geistige Schlachtopfer nicht wettmachen.

8:7, 13; 10:13. Auch auf die götzendienerischen Israeliten traf der Grundsatz zu: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7).

8:8; 9:17; 13:16. Was über das Nordreich prophezeit worden war, erfüllte sich, als die Hauptstadt Samaria von den Assyrern eingenommen wurde (2. Könige 17:3-6). Wir können darauf vertrauen, dass Gott das ‘tun wird, was er gesagt hat, und ausführen wird, was er geredet hat’ (4. Mose 23:19).

8:14. Jehova sandte 607 v. u. Z. ‘Feuer in Judas Städte’, indem er Jerusalem und das Land Juda von den Babyloniern verwüsten ließ (2. Chronika 36:19). Gottes Wort geht stets in Erfüllung (Josua 23:14).

9:10. Die Israeliten gehörten zwar einem Gott hingegebenen Volk an, doch sie „gingen zu Baal von Peor ein, und sie gaben sich dann der Schändlichkeit hin“. Es ist klug, uns ihr schlechtes Beispiel eine Warnung sein zu lassen und stets gemäß unserer Hingabe zu leben (1. Korinther 10:11).

10:1, 2, 12. Man darf Gott niemals heuchlerisch dienen. Wer Samen sät in Gerechtigkeit, erntet gemäß Gottes liebender Güte.

10:5. Die Bezeichnung Beth-Awen („Haus der Schädlichkeit“) wurde in abfälliger Weise für Bethel („Haus Gottes“) gebraucht. Als das Götzenkalb von Beth-Awen ins Exil gebracht wurde, beklagten die Einwohner von Samaria den Verlust des Gegenstandes ihrer Ergebenheit. Wie sinnlos es doch ist, auf einen leblosen Götzen zu vertrauen, der sich nicht einmal selbst beschützen kann! (Psalm 135:15-18; Jeremia 10:3-5).

11:1-4. Jehova geht mit seinem Volk stets liebevoll um. Unterwerfung unter Gott hat nichts mit Unterdrückung zu tun.

11:8-11; 13:14. Das Wort Jehovas über die Wiedereinführung der wahren Anbetung unter seinem Volk ‘kehrte nicht ergebnislos zu ihm zurück’ (Jesaja 55:11). Im Jahr 537 v. u. Z. endete das Exil in Babylon und eine Anzahl Juden kehrte nach Jerusalem zurück (Esra 2:1; 3:1-3). Alles, was Jehova durch seine Propheten geredet hat, wird sich erfüllen.

12:6. Wir sollten fest entschlossen sein, liebende Güte und Recht zu üben, und unbedingt beständig auf Jehova hoffen.

13:6. Die Israeliten „wurden satt, und ihr Herz begann sich zu erheben. Darum vergaßen sie [Jehova].“ Wir müssen uns vor einem Hang zur Selbsterhöhung hüten.

„DIE WEGE JEHOVAS SIND GERADE“
(Hosea 14:1-9)

Hosea fleht: „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott, denn du bist in deinem Vergehen gestrauchelt.“ Er fordert das Volk auf, zu Jehova zu sagen: „Mögest du Vergehen verzeihen; und nimm an, was gut ist, und wir wollen dagegen die jungen Stiere unserer Lippen darbieten“ (Hosea 14:1, 2).

Ein reumütiger Missetäter sollte zu Jehova kommen, seine Wege annehmen und ihm Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen. Warum? Weil ‘die Wege Jehovas gerade sind, und die Gerechten werden darauf wandeln’ (Hosea 14:9). Wie wir uns doch freuen, dass noch viele „tatsächlich bebend zu Jehova und zu seiner Güte kommen [werden] im Schlussteil der Tage“! (Hosea 3:5).

Jule | 07.07.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Hosea | 1 Comment |

Höhepunkte zum Bibelbuch Amos

WT vom 01.04.1984

Was uns die Bibel lehrt: Amos 1:1 bis 9:15

Der Niedergang einer Nation

„MACHE dich bereit, deinem Gott zu begegnen“, sagte „Jehova, der Gott der Heerscharen“, zur Nation Israel (Amos 4:12, 13). Weshalb? Vom Wohlstand geblendet, hatten die Israeliten sein Gesetz vergessen und sich der Verunreinigung seines heiligen Landes durch Götzendienst, Unmoral, Blutvergießen und Gewalttat schuldig gemacht.

Amos wurde zum Propheten erweckt, um eine Warnungsbotschaft zu übermitteln, und zwar nicht nur seiner eigenen Nation Juda, sondern insbesondere dem nördlichen Königreich Israel. Er verurteilte Israel wegen seiner zügellosen Lebensweise und prophezeite das Ende dieses Königreiches durch die Hände feindlicher Nationen. Das Buch Amos, das irgendwann zwischen 829 v. u. Z. und 804 v. u. Z. geschrieben wurde, vermittelt uns einen Einblick in Gottes Fähigkeit, Unglücke vorherzusagen, und enthält einige zeitgemäße Warnungen.

Feurige Vernichtung der Feinde Gottes

Niemand kann Gottes Gerichten entrinnen. Wie wahr dies doch im Falle von Damaskus (Syrien), Gasa (Philistäa) und Tyrus sowie von Edom, Ammon, Moab und Juda war! Wegen ihrer Verfehlungen würde Jehova seine Hand ‘nicht von ihnen abwenden’. Eigentlich diente die Vorhersage ihres Unglücks nur dazu, das Gericht zu betonen, das Israel bevorstand, weil es seinen Bund mit Gott nicht gehalten und Gottes Gesetze vergessen hatte (Amos 1:1 bis 2:16).

Beachte Gottes Warnung. „Nur euch habe ich erkannt von allen Familien des Erdbodens“, sagte Jehova zu den Israeliten (Amos 3:2). Doch ihre sündige Handlungsweise verriet Geringschätzung gegenüber dem Namen und der Souveränität Gottes. Viele waren entschlossen, reich zu werden, indem sie auf Kosten ihrer Brüder in sinnlosem Luxus lebten und ein „Winterhaus zusätzlich zum Sommerhaus“ hatten (Amos 3:15). Mit trügerischen Gewichten betrogen sie die Armen. Da sie die wahre Anbetung aufgegeben hatten, verdienten sie es, von Jehova bestraft zu werden. Aber ‘Jehova würde kein Ding tun, es sei denn, er würde es seinen Dienern offenbaren’. Deshalb sagte Amos Jehovas Gerichte voraus und forderte sie auf: „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“ (Amos 3:1 bis 4:13).

Jehova ist Rettung

Gott wird denen Barmherzigkeit erweisen, die bereuen. „Sucht nach mir, und bleibt am Leben“, lautete Jehovas Aufruf an die Israeliten (Amos 5:4). „Haßt das Böse, und liebt das Gute“ (Amos 5:15). Solche Worte wurden jedoch ignoriert. Abtrünnige gingen lieber nach Bethel und Gilgal, den Zentren des Götzendienstes, und brachten dort falschen Göttern Opfer dar (Amos 5:26; 1. Könige 12:28-30). Auf reichverzierten Ruhebetten aus Elfenbein tranken selbstgefällige Übeltäter edelsten Wein und verwöhnten sich mit den auserlesensten Ölen und Speisen (Amos 5:11; 6:4-6). Der „Tag Jehovas“ würde kommen, und Gott hatte „bei seiner eigenen Seele“ Israel Vernichtung geschworen (Amos 5:18; 6:8). Jehova würde eine Nation erwecken, die Israel bedrücken und ins Exil führen sollte (Amos 5:1 bis 6:14).

Fürchte Jehova, nicht Gegner. Die Vernichtung Israels hätte durch einen Heuschreckenschwarm oder durch ein alles verzehrendes Feuer herbeigeführt werden können. Amos legte aber für Israel Fürsprache bei Gott ein, und Jehova „empfand Bedauern“ über sein Gericht. Daher wurde es nicht auf diese Weise vollstreckt. Doch wie ein Maurer, der mit einem Senkblei die Senkrechte einer Mauer überprüft, würde Jehova Israel „fernerhin nicht mehr entschuldigen“ (Amos 7:1-8). Die Nation mußte verwüstet werden. Über die Botschaft des Propheten erbost, beschuldigte ihn Amazja, ein Priester der Kälberanbetung, zu Unrecht des Verrats und befahl ihm, ‘in das Land Juda zu laufen und nicht mehr in Bethel zu prophezeien’ (Amos 7:12, 13). Verkroch sich Amos? Nein. Furchtlos sagte er den Tod Amazjas und Unglück für dessen Familie voraus. Wie zur Erntezeit die Früchte eingesammelt werden, so war es für Jehova an der Zeit, mit Israel abzurechnen. Es würde kein Entrinnen geben (Amos 7:1 bis 8:14).

Hoffnung besteht für diejenigen, die auf Jehova vertrauen. „Ich [werde] das Haus Jakob nicht vollständig vertilgen“, sagte Jehova. Für einige der Nachkommen Jakobs bestand immer noch Hoffnung, aber nicht für die Sünder. Ihre Vernichtung war gewiß. Dennoch würde Jehova „die Gefangenen“ des Volkes Israel „zurückkehren lassen“ (Amos 9:1-15).

Die Lehre für uns: Wer sich zu einem Feind Gottes macht, verdient den Tod. Doch jedem, der die göttliche Warnungsbotschaft beachtet und bereut, wird Jehovas Barmherzigkeit zuteil, und er bleibt am Leben. Wenn wir Gott fürchten, werden wir nicht zulassen, daß uns Gegner davon abhalten, seinen Willen zu tun.

BIBELTEXTE NÄHER BELEUCHTET
○ 1:5 — In alter Zeit hatten Städte hohe Mauern mit riesigen Toren.
Um diese Tore zu verschließen, legte man an ihrer Innenseite lange Riegel aus Eisen oder Bronze an. ‘Den Riegel von Damaskus zu zerbrechen’ bedeutete, daß die syrische Hauptstadt vor den Assyrern fallen würde. Es wäre so, als ob ihre Stadttore nicht verschlossen werden könnten, weil ihre Riegel zerbrochen worden wären (2. Könige 16:8, 9).

○ 4:1 — Die den Luxus liebenden Frauen in Samaria wurden als „Kühe Baschans“ bezeichnet.
Baschans vorzügliche Weideplätze waren für die Viehzucht gut geeignet (5. Mose 32:14; Hesekiel 39:18). Die selbstsüchtigen „Kühe Baschans“ drängten ihre „Herren“ oder Männer offensichtlich, Geld von den Armen zu erpressen, damit sie ihre „Elfenbeinhäuser“ füllen konnten (Amos 3:15). Ein solches Verhalten zog jedoch göttliche Strafe nach sich.

○ 4:6 — Die Bedeutung des Ausdrucks „Reinheit der Zähne“ wird durch den Parallelbegriff „Brotmangel“ geklärt.
Der Ausdruck scheint daher auf eine Zeit der Hungersnot Bezug zu nehmen, in der die Zähne rein waren, weil es nichts zu essen gab. Wahrscheinlich hatte Jehova sein Mißfallen über das götzendienerische Zehnstämmereich dadurch zum Ausdruck gebracht, daß er gemäß seiner bereits lange zuvor ergangenen Warnung eine Hungersnot ins Land sandte (5. Mose 28:48). Doch weder diese noch andere Äußerungen des göttlichen Gerichts berührten das Herz des bundbrüchigen Volkes (Amos 4:6, 8-11).

○ 5:2 — Als Amos seine Prophezeiung äußerte, war sowohl das Volk Israel als auch sein Land noch nicht von einer fremden Macht erobert oder überwältigt worden.
Deshalb wurde das Volk als eine Jungfrau dargestellt. In nur wenigen Jahren sollte die Jungfrau Israel an die Assyrer fallen und „ins Exil jenseits von Damaskus gehen“ (Amos 5:27). Amos war sich der Vernichtung Israels wegen der Untreue der Nation so gewiß, daß er dieses Ereignis so beschrieb, als habe es bereits stattgefunden.

○ 7:1 — Mit dem „gemähten Gras des Königs“ war höchstwahrscheinlich die Steuer oder Abgabe gemeint, die der König erhob, um für den Nahrungs- und Futtermittelbedarf seiner Reiter und seiner Tiere zu sorgen.
Die königliche Steuer mußte zuerst entrichtet werden, dann konnte sich das Volk „Gras“ für den eigenen Bedarf nehmen. Doch bevor es dazu in der Lage war, kamen die Heuschrecken und fraßen die Spätsaat.

○ 8:2 — Die Sommerfrüchte wurden gegen Ende der Erntezeit gepflückt.
Das Ende des landwirtschaftlichen Jahres war somit ein Symbol dafür, daß das Ende Israels gekommen war. „Ich werde sie fernerhin nicht mehr entschuldigen“, erklärte Jehova. Die Nation hatte mit der Vollstreckung seines Gerichts zu rechnen.

○ 9:7 — Wegen ihrer treuen Vorväter hatte Jehova die Israeliten auserwählt und ihre Vorfahren aus der ägyptischen Knechtschaft befreit und in das Land Kanaan gebracht.
Sie hatten aber keinen Grund, darauf stolz zu sein, denn wegen ihrer Bosheit standen sie genauso da wie die Kuschiten. (Vergleiche Römer 2:25.) Die Befreiung aus Ägypten bot ihnen ebensowenig eine Gewähr dafür, daß sie bei Gott ständig gut angesehen waren, wie die Tatsache, daß die Philister und die Syrer nicht mehr an ihren früheren Wohnsitzen lebten. Die Abstammung von den treuen Patriarchen würde die Israeliten nicht retten. Von Gott anerkannt zu werden hängt davon ab, daß man sich seinem Willen fügt (Amos 9:8-10; Apostelgeschichte 10:34, 35).

Jule | 06.29.11 | Höhepunkte der Bibellesung | 2 Comments |